Sonderausgabe – Neusser Bürger Schützenfest 2015

Sonderausgabe 5 Neusser BürgerSchützenfest 2015 5. Jahrgang 3,50 € Schutzgebühr kostenlose Verteilung

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Verehrte Leserinnen, liebe Leser, liebe Neusser Schützen!

Wie schnell doch die Zeit vergeht!

Jetzt halten Sie bereits die fünfte TOP MAGAZIN Sonderausgabe „Neusser Bürger-Schützenfest“ in Händen.

Dieses kleine Jubiläum fällt mit dem TOP MAGAZIN Jubiläum „25 Jahre TOP MAGAZIN Neuss“ zusammen, und zeigt, dass es genau der richtige Weg ist.

5 Jahre Magazine, die das bunte Schützenleben in allen Fassetten zeigen, von Historie, über Tradition bis zu aktuellen Ereignissen. Eine Erfolgsgeschichte, die die TOP MAGAZIN Sonderausgabe fest in Neuss etabliert hat, und die sich bei Lesern und Inserenten gleichermaßen großer Beliebtheit erfreut.

Da wir bei der Titelgestaltung immer neue Wege gehen und uns etwas Besonderes einfallen lassen, ziert in diesem Jahr der Kürassier-Panzer der Vorreiter die Titelseite. Das historische Stück wurde uns vom Schützenmuseum zur Verfügung gestellt. Natürlich bietet auch der Inhalt wieder eine Mischung aus Geschichte, Hintergrundwissen, aktuellen Ereignissen und Interviews. Vorgestellt werden u. a. die beiden neuen Komiteemitglieder Markus Jansen und Dr. Achim Robertz. Stimmungsvolle

Fotos von Kirmespartys und dem Schützenbällen, der Parade und den vielen Umzügen spielen wieder eine große Rolle in unserem Magazin, denn Menschen, Gesichter und Geschichten sind die wichtigsten Themen in jedem TOP MAGAZIN. Auch die historischen Berichte, exklusiv für uns verfasst von Frau Dr. Britta Spieß und Herrn Dr. Christian Frommert, gehören zum festen Bestandteil der TOP MAGAZIN Sonderausgabe. Für diese Beiträge möchten wir uns an dieser Stelle nochmals ganz herzlich bedanken. Ebenso bei Wolfgang Bathe, der uns seit Anbeginn der Sonderausgabe seine besten Fotos zur Verfügung stellt.

Wie in den vergangenen Jahren, wird auch 2015 der Buch- und Pressevertrieb Hollmann für die Präsenz dieser TOP MAGAZIN Sonderausgabe in Düsseldorf in der KÖ-Galerie, in den Schadow-Arkaden und der Heinrich-Heine-Galerie sorgen.

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Beachten Sie bitte ganz besonders unsere neugestaltete Homepage www.top-magazin-neuss.de, auf der Sie einige Artikel und natürlich auch Anzeigen im Smartphone fähiger Version sehen können. Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre und ein unvergessliches Neusser Bürger-Schützenfest.

Marlies Wisbert - Verlegerin -

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INHALT

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24-97 FOTOIMPRESSIONEN

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GESCHICHTE WAHRE KIRMESSTIMMUNG: DAS SCHÜTZENFESTPLAKAT

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600 JAHRE NEUSSER SCHEIBENSCHÜTZENGESELLSCHAFT VON 1415 E. V.

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ZUGWEGE 64-65 NEUES FÜR DIE SCHÜTZEN: BIER, BROT UND WURST

BIERDECKEL VON MELLENTIN

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DER GUTE TON AUF DEM KIRMESPLATZ

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98 KRÄUTER & DER BESTE SPRIT DER WELT

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NEUSSER SCHÜTZE UNTERSTÜTZT DIE KLEINEN TALENTE

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INDOOR PARADE

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AXEL HEBMÜLLER: SIEGER IN NEUSS, KÖNIG IN KAARST

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FRANK FERBER: NEUES GESICHT ERÖFFNET BIWAK

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BALLKLEIDER 93 RUBRIKEN

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EDITORIAL 3

SCHÜTZENGLOCKENSPIEL 75-77

IMPRESSUM 98

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Neuss steckt voller Überraschungen: Kapitel – Tradition & Lebensfreude

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Schützenfest in Neuss Tausende Aktive in bunten Uniformen, Blumenpracht, Fackelschein und die große Kirmes versetzen die Stadt jeden Sommer in freudigen Ausnahmezustand.

Mehr Tradition und Lebensfreude auf > World School

NEUSS. DE

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VORWORT

iebe Leserinnen, liebe Leser!

Neuss gehört zu den ältesten Städten Deutschlands. Die neueste historische Forschung vermutet bereits zu fränkischer Zeit eine königliche Münzstätte und eine königliche Pfalz am heutigen Münsterplatz. Auch der erste Vorgängerbau unserer romanischen Quirinus-Basilika dürfte bereits im 9.

Jahrhundert errichtet worden sein. Hier, wie auch am Platz vor dem Romaneum, finden sich die ältesten Zeugnisse in unserer Stadt aus der Zeit der Franken bis zurück zu den alten Römern. Wir leben auf historischem Boden, sind aber dennoch kein Museum!

Im Hochmittealter ließ der Kölner Erzbischof und Kurfürst in seiner Stadt Neuss eine Stadtmauer errichten. Die wichtige Siedlung an Rhein und Erft sollte sich verteidigen können und damit auch das Erzstift Köln. Die Bürger von

So marschieren wir Schützen durch eine alte und doch immer wieder junge Stadt Neuss waren aufgerufen, ihre Stadt mit der Waffe in der Hand gegen äußere Feinde zu verteidigen. Diese Pflicht gehörte zu den Rechten eines freien Bürgers. Die städtischen Wehrmänner organisierten sich in Bruderschaften, die die Keimzelle des neuzeitlichen Schützenfestes darstellen.

Mit der Gesellschaft der Scheibenschützen von 1415 beherbergt die Quirinusstadt eine der ältesten noch heute existierenden Schützenbruderschaften Deutschlands. In diesem Jahr begehen die Scheibenschützen ihr 600-jähriges Jubiläum und erinnern so an eine Zeit, in der die Bürger von Neuss ihre Stadt notfalls auch mit ihrem Leben

Grußwort von Bürgermeister Herbert Napp verteidigten. Bereits 1474/75 kam es bei der Belagerung durch Herzog Karl den Kühnen von Burgund zum Ernstfall, den die Neusser siegreich bestanden. Heute marschieren die Neusser nur mehr mit Holzgewehren durch die Straßen der Stadt. Mit einer kriegerischen Belagerung müssen wir nicht mehr rechnen. Dennoch pflegen die Schützen auch weiterhin den Gedanken des Schutzes der Heimat durch bürgerschaftliches und caritatives Engagement.

Dieser Gedanke und das aus ihm resultierende aktive Handeln sind wichtig für das Gemeinwohl in unserer Stadt. Schließlich soll das Schützenfest ein lebendiges Brauchtum bleiben.

Im Stadtbild soll die lange und große Geschichte von Neuss sichtbar bleiben und auch wieder sichtbarer werden.

Ein gelungenes Beispiel für die Erlebbarkeit unserer Geschichte ist der Grundriss des alten Hamtores auf dem Hamtorplatz. Das Romaneum stellt eine besonders gute Kombination von hochwertiger moderner Architektur und

der Integration historischer Funde dar.

So marschieren wir Schützen durch eine alte und doch immer wieder junge Stadt.

Gewiss, der Krieg hat viele Wunden geschlagen, von denen heute trotz des Wiederaufbaus manche noch sichtbar sind.

Und dennoch haben die vergangenen Generationen viel zur Liebenswürdigkeit unserer Heimatstadt beigetragen. Ich glaube, dass wir auch in den letzten 20 Jahren viel Gutes erreicht haben, so dass die Nachfolger darauf gut aufbauen können.

Allen Neusser Schützen, Ihren Familien und Gästen wünsche ich ein fröhliches und unbeschwertes Schützenfest.

Ihr Herbert Napp Bürgermeister TO P 7

Aber das sind nicht die einzigen Gemeinsamkeiten, die die beiden verbindet. Beide wurden am selben Abend vom Komitee angesprochen und beide sind sich einig, dass die Mitgliedschaft im Komitee in einer anderen Liga spielt.

ich erstmal ganz keck geantwortet: Ja, soll er doch kommen, wenn er mich sprechen mag. Das war dann auch so und wir haben uns lange unterhalten. Das war ein sehr schönes Gespräch. Zuhause habe ich dann erst einmal die Satzung gelesen weil ich ja noch gewählt werden muss.

So haben wir unser Treffen dem angepasst und uns zu einem Gespräch auf der Terrasse des Tennis-Clubhauses Blau-Weiss Neuss getroffen, deren zweite Herrenmannschaft kurz zuvor in die Regionalliga aufgestiegen ist. Marc Herzog, neuer Pächter und Gastronom im Clubhaus verwöhnte die Gäste bei hochsommerlichen Temperaturen.

TOP Magazin: Was versprechen Sie sich denn von der Mitgliedschaft und auch der Arbeit im Komitee?

Beide dienten ihren Korps schon als König - Robertz als Hubertuskönig 2012/2013 und Jansen als Jakobuskönig im Schützenjahr 2008/2009.

TOP Magazin: Auf dem Krönungsball 2014 hat man Sie beide angesprochen und gefragt, ob Sie ins Komitee des Neusser Bürger-Schützenvereines kommen und dort mitwirken möchten. Was war das für ein Moment?

Es gibt zwei neue Gesichter im Komitee des Neusser Bürger -Schützenver eines.

Dr. Achim Robertz, 38, Internist und erst seit dem Jahr 2008 in Uniform unterwegs, sowie Markus Jansen, Rechtsanwalt, 44, seit seinem 18. Lebensjahr Schütze.

Dr. Achim Robertz: Ich war überrascht, habe mich sehr geehrt gefühlt. Im Anschluss an den Ball habe ich das mit meiner Familie besprochen. Die Redaktion war positiv. Ich denke, das wird ein großes Abenteuer und ich freue mich darüber, mich dieser Aufgabe zu stellen.

Markus Jansen: Martin Flecken (Komiteemitglied und Schützenmeister in seiner Funktion. Anm. d. Redkt.) kam auf mich zu und sagte, der Präsident möchte dich sprechen. Ich dachte direkt, was habe ich nun wieder gemacht? Da habe

Dr. Achim Robertz: Zunächst einmal verspreche ich mir viel Spaß und viel Freude davon - schliesslich funktioniert das Komitee ja wie ein Schützenzug und bei mir im Zug

herrscht viel Freude an den Tagen und es heisst ja auch immer: “Alles för de Freud“. Aber ich denke schon, dass es ein Full-Time-Job über Kirmes ist. Ich werde sicherlich viele Fragen haben und man wird bestimmt mit vielen Fragen auf mich zukommen. Von Fragen bezüglich meines Berufes als Internist während der Kirmestage bleibe ich hoffentlich verschont. Alle sollen gesund bleiben.

Wir schützen. Vor fast allem.

TOP Magazin: Hat man Sie daraufhin angesprochen?

Dr. Achim Robertz: Nein (lacht), das war nie Thema. Wenn ich helfen soll, konzentriere ich mich darauf, mit Ohr und Herz bei den Schützen zu sein. Es ist mir wichtig zu wissen, wir die Schützen denken und fühlen.

Mit diesem Wissen kann man dann schon viel erreichen und verbessern.

TOP Magazin: Herr Jansen, hat man Sie auf Ihre Ressourcen angesprochen?

Markus Jansen: Nein, da haben wir bis jetzt auch nicht drüber gesprochen.

Der Präsident kennt mich noch aus den

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deren Termin nicht teilnehmen zu können. Ich weiss noch nicht wie ich damit umgehen werde. Komitee heisst aber nicht, dass man aus dem Zugleben ausgeschlossen ist - auch nicht auf Kirmes.

Zeiten, in denen wir mit einem Team von mehreren Rechtsanwälten geholfen haben, die Satzung für den Verein zu modifizieren. Er hat mir damals schon gesagt, dass er meine Arbeit sehr schätzt. Ich glaube, dass sich der Bedarf an Rechtsberatung im Komitee in Grenzen hält. Das liegt sicherlich auch in der Natur der Sache, dass keiner, keinem was will. Alle wollen eine harmonische Kirmes feiern. Ich habe mehr Interesse an den Aufgaben und Herausforderungen der Wirtschaftskommission. Hier sehe ich Potential.

Ansonsten hat das “Amt“ ja eine repräsentative Aufgabe.

Somit werde ich mich darauf konzentrieren eine schöne Kirmes zu feiern - mit meiner Familie, den Schwiegereltern und mit meinen Freunden aus den Reihen der Scheibenschützen. Denn wir machen das alles für die Freude.

TOP Magazin: Dennoch ist es eine Entscheidung, die man sehr wahrscheinlich für den Rest seines Schützenlebens trifft. Geht es dabei auch um Verluste?

Dr. Achim Robertz: Ich habe als allererstes an meine Kameraden und mein Zugleben gedacht. Das könnte schon schwer werden, an dem ein oder an-

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Markus Jansen: Die Teilnahme am Zugleben wird mir schon fehlen. Aber es ist keine Entscheidung, die ich gegen diese Teilnahme getroffen habe. Eigentlich ändert sich nur die Perspektive auf das Fest - alles andere bleibt. Viele meiner Freunde haben sich mit mir gefreut und mir zugesprochen und schon die ein oder andere Idee für ein Schwätzchen bei einem Bierchen mal in einem ganz anderen Rahmen vorgeschlagen.

Ich bin gespannt.

TOP Magazin: Worauf freuen Sie sich denn am meisten an Kirmes 2015?

Markus Jansen: Ich freue mich wahnsinnig auf die Zog-Zog-Rede (Bürgerversammlung zur Abstimmung, ob Schützenfest stattfindet. Immer 6 Wochen vor Kirmes. Anm. d. Redakt.), das Königsmahl, an dem ich schon einmal als Jakobuskönig teilnehmen durfte und auf den Fackelzug. Den habe ich noch nie gesehen.

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Dr. Achim Robertz: Für mich wird die Parade bestimmt das Highlight.

TOP Magazin: Nun, meine Herren, die obligatorische Frage, die wir jedem Interviewpartner, der dafür geeignet ist, in unserer Sonderausgabe stellen: Wann werden Sie Schützenkönig und in diesem Fall - geht das überhaupt als Komitee-Mitglied?

Markus Jansen: Wenn es mir nicht gefällt, mach ich einen Abgang als Schützenkönig aus dem Komitee (lacht)! Egal wie, ich möchte das schon auf jeden Fall einmal machen.

Dr. Achim Robertz: Eine Komiteemitgliedschaft ist für mich auch kein Ausschlusskriterium. Ich würde hier niemals nie sagen, aber momentan nicht.

TOP Magazin: Wir bedanken uns bei Ihnen für das sympathische Gespräch und wünschen Ihnen beiden für die Aufgaben und vor allem für die Freude im Komitee des Neusser Bürger-Schützenverein alles Gute und hoffen, dass Sie eine unvergessliche Kirmes 2015 erleben werden. Vielen Dank.

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Wahre Kirmesstimmung!

Jubiläumsschützenfest mit großen Andrang, Blick auf den Marktplatz 1927

Von Dr. Britta Spies, Rheinisches Schützenmuseum Neuss Wer kennt es nicht? Das Plakat mit den drei Vorreitern auf ihren mächtigen Pferden vor der Kulisse von Markplatz und Quirinusmünster? Dieses Motiv gehört zum Neusser Schützenfest wie der Fackelzug, die Blumenhörner und die Parade auf dem Marktplatz. Und in jedem Jahr bringen die ersten Ankündigungsplakate, die ab Mitte Juli überall in der Stadt auftauschen, die Herzen der schützenfestbegeisterten Neussern dazu höherzuschlagen, denn sie wissen: Jetzt beginnt die Kirmeszeit!

Altbekannt und doch immer wieder neu Das Plakat mit den beiden Kürassieren, dem Regimentsfahnenträger und dem plakativen Titel in Frakturschrift erfreut die Neusser nun schon seit mehr als sechs Jahrzehnten. Das Motiv hat sich in dieser Zeit kaum verändert, lediglich der Textblock mit dem Festprogramm wird in jedem Jahr aktualisiert. Und obwohl große Überraschungen daher nicht zu erwarten sind, wird die Veröffentlichung des aktuellen Plakats in jedem Jahr spannungsreich inszeniert: So präsentieren der Präsident des Neusser Bürger-Schützen-Vereins, der Oberst des Neusser Regiments und der Bürgermeister der Stadt Neuss in jedem Jahr gemeinsam das erste Schützenfestplakat auf der Zog-Zog-Versammlung, auf der die „Bürger und Bürgerssöhne der Stadt“ entscheiden, ob es auch in diesem Jahr wieder ein Schützenfest geben soll.

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GESCHICHTE

Das Plakat ist – neben dem Programmheft – das wichtigste Werbemittel für das Schützenfest: Es informiert alle Einwohner der Stadt und der umliegenden Gemeinden über das Fest und lädt sie zu den verschiedenen Programmpunkten ein. Denn letztlich sind die Besucher bei einem Schützenfest (fast) so wichtig wie die aktiven Teilnehmer, die Schützen. Viele Programmpunkte sind direkt auf die Zuschauer hin ausgerichtet und werden dort durchgeführt, wo sie von möglichst vielen Menschen beobachtet werden können: Auf der Straße, einem zentralen Platz oder der Festwiese. Die Idee, das Schützenfest als öffentliches Volksfest zu feiern, lässt sich auf die Neuausrichtung der Schützengesellschaften und -bruderschaften im 19. Jahrhunderts zurückführen.

Auch in Neuss wurde das Schützenfest erst zum großen Volksund Heimatfest, nachdem sich 1823 eine Vogelschützengesellschaft gründete, die sich dann Neusser Bürger-Schützen-Verein nannte. Zwar hatte es in Neuss auch schon vor dieser Zeit ein reges Schützenwesen gegeben, wie etwa die 600-Jahr-Feier der Neusser Scheibenschützen-Gesellschaft von 1415 in diesem Jahr eindrücklich zeigt. Aber die Feiern und Feste der als Bruderschaften organisierten Schützen fanden anfangs vor allem unter den eigenen Mitgliedern statt, oft waren nur wenige Gäste und nicht einmal die Ehefrauen miteingeladen.

Einladung an alle Bürger 1823 setzten sich die Schützen jedoch zum Ziel, möglichst viele Männer aus der Stadt in den Verein zu integrieren und einen großen Teil der Bevölkerung in die Feierlichkeiten mit einbeziehen.

Das Vogelschießen der Schützen sollte zu einem Volksfest für

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GESCHICHTE

alle werden. Um das Fest für die gesamte Bevölkerung attraktiv zu machen, wurden immer neue Programmpunkte hinzugefügt, die besonders auf die Zuschauer hin ausgerichtet waren, etwa die Parade, der Fackelzug, Konzerte oder Fahnenschwenken. Die Frauen wurden durch Tanzveranstaltungen und das Auftreten einer Schützenkönigin in das Geschehen eingebunden. Und die Volksspiele mit Wettbewerben für junge Erwachsene (heute für Kinder) wie Wettrennen oder Stangeklettern waren bei den Teilnehmern, aber auch den Zuschauern beliebt.

Aber um die Besucher für das Fest zu interessieren, musste man sie einladen und über die vielen Angebote informieren. Und dazu nutzten die Schützen, ebenso wie heute noch, die Medien: 1826 warben sie mit Zeitungsannoncen im „Neußer Intelligenzblatt“ für das Fest und 1829 ließen sie erstmals ein kleinformatiges Programmblatt drucken, das auf zwei Seiten das Festgeschehen beschreibt. Eine Abbildung mit dem Titel „Neußer Volksfest“ sollte die Besucher neugierig machen und zu einem Besuch anregen.

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Ab 1830 druckte man das Programm dann in einem größeren Format und ließ die Rückseite frei – so konnten die Bögen überall in Stadt aufgehängt werden. Das Neusser Schützenfestplakat war geboren! Anfangs schmückte in jedem Jahr ein neues Bild das Ankündigungsplakat. Zu sehen waren Szenen, die das Geschehen auf der Festwiese oder den Aufmarsch auf dem Marktplatz zeigten und deutlich die Gemeinschaft von Schützen und Zuschauern auf dem Fest herausstellten. Die Grafiken waren von guter Qualität und zogen die Blicke der Betrachter an. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde es wohl zu kostspielig, immer wieder neue Bilder gestalten und eindrucken zu lassen. Damit die Plakate aber weiterhin gut ins Auge fielen, gestaltete man den Text in verschiedenen Schrifttypen und mit ornamentalen Verzierungen. Manchmal wählte man auch ein farbiges Papier: So gab es in den 1860er Jahren blaue, grüne, gelbe und sogar rotbraune Schützenfestplakate.

Nach der Jahrhundertwende nutzte man für die Gestaltung des Festplakates und auch der Festkarte ein neues Medium: die Fotografie. Anstelle einer Zeichnung ergänzte nun eine Aufnahme von der Parade auf dem Marktplatz den Text. Die Plakate aus dieser Zeit sind großformatig, aber sie haben einen Nachteil: Sie sind einfarbig. Damit gingen sie leicht unter in der Flut der unzähligen Werbeplakate, -tafeln und -aufstellern, die in dieser Zeit die Geschäfte, Häuserwände und Litfaßsäulen der Stadt zierten. Neue Techniken wie der Farbdruck mit oder die preiswerte Produktion von Emailschildern erlaubten den Geschäftsleuten und Produzenten ihre Werbung überall im öffentlichen Raum zu platzieren. Wer hier noch mit einem zusätzlichen Plakat wahrgenommen werden wollte, musste auffallen!

Jubiläumsfest mit Verspätung Dies merkten auch die Schützen. 1927 beschloss der Neusser Bürger-SchützenVerein daher, sich ein neues Gesicht zu geben und ein neues Plakatmotiv gestalten zu lassen. Für die Neusser Schützen war dieses Jahr ein ganz besonderes: Sie feierten ihr 100-jähriges Bestehen!

Tatsächlich hätte dieses Fest schon vier

GESCHICHTE

Jahre zuvor stattfinden müssen, aber ausgerechnet im Jahr 1923 marschierten weder Schützen noch Musiker über den Marktplatz: Das Komitee hatte das Fest wegen der angespannten politischen Lage und der ungeheuerlich ansteigenden Inflation in diesem Jahr abgesagt. Zudem stand die Stadt als Folge des Ersten Weltkriegs immer noch unter belgischer Besatzung und jede Feier war mit Auflagen verbunden – keine guten Voraussetzungen für ein fröhliches Jubiläumsfest.

Schützen-Vereins feiern müssen.“ Und tatsächlich beschlossen die Neusser Schützen 1927 ihre Jubelfeier endlich durchzuführen – wenn auch mit vierjähriger Verspätung. Das Komitee begann frühzeitig damit, eine Reihe besonderer Aktivitäten zu planen. Doch die meisten dieser Maßnahmen dienten nicht dazu, ein besonders prächtiges Schützenfest abzuhalten oder die bisherige Geschichte des Vereins zu erforschen und darzustellen, sondern sie richteten sich vor allem in die Zukunft.

Als die Besatzungszeit in Neuss am 31.

Januar 1926 endete, atmeten auch die Schützen auf. Nun konnten sie wieder selbstbestimmt – wenn auch in Absprache mit den städtischen Behörden – ihr Fest feiern. Und nun kam auch das verpasste Jubiläum wieder in den Blick. Die Neuß-Grevenbroicher Zeitung mahnte in einem Artikel vom 28. August 1926: „Das Komitee ist unserer Stadt noch etwas schuldig. Im Jahre 1923 hätten wir das 100jährige Jubiläum des Neußer Bürger-

Vieles, was das Komitee plante, betraf Dinge, die für das öffentliche und repräsentative Auftreten des Vereins von Bedeutung waren und die große symbolische Bedeutung hatten.

So bekamen die Neusser Schützen zu ihrem Jubiläum eine regelrechte Rundumerneuerung an Objekten und Symbolen verpasst: Es gab neue Fahnen, eine neue Schützenkönigskette und besondere Erinnerungsmedaillen.

Der Plakatwettbewerb – ein „glücklicher Gedanke“ Zudem wollte das Komitee zum Jubiläumsschützenfest 1927 ein neues Festplakat präsentieren. Dazu wurden Künstler und Grafiker durch eine Anzeige in den drei Neusser Zeitungen zur Teilnahme an einem Wettbewerb („Preisausschreiben“) aufgerufen. Die ersten drei Gewinner sollten Geldpreise erhalten. Die Anzeige hatte folgenden Wortlaut: „Der Neußer Bürger-Schützen-Verein ist auf den glücklichen Gedanken gekommen, zur Erlangung eines neuen PlakatProgramms ein Preisausschreiben zu veranstalten. Der Entwurf soll sich an Markt mit Rathaus, Parade und Münsterkirche anlehnen. Der erste Preis beträgt 150 M., der zweiten 100 M., der dritte 50 M. Für den zur Ausführung bestimmten Entwurf werden zudem drei Jahre lang je 100 M. bezahlt. Die Entwürfe sind mit Kennwort versehen in geschlossenem Briefumschlag bis 1. Juli 1927 an Herrn Oberbürgermeister Hüpper, Neuß. Rathaus einzureichen. Es steht zu erwarten, daß der Wettbewerb gute Teilnahme finden wird und ein recht würdiges Plakat dabei herauskommt.“ Die Entwürfe mussten bis zum 1. Juli 1927 bei Oberbürgermeister Heinrich Hüpper eingereicht werden. Dieser lud das Komitee am 8. Juli 1927 zur Begutachtung und Bewertung der Einsendungen ins städtische Museum ein.

Insgesamt waren 20 Entwürfe von 19 Künstlern eingegangen. Darunter waren viele, die heute noch bekannt sind wie

Zeitungsanzeige zur Bekanntmachung des Plakatwettbewerbs 1927, eingeklebt in das Protokollbuch des Komitees

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tun, worauf es ankommt

Wir nehmen alle mit!

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GESCHICHTE

Bekanntgabe der Gewinner des Plakatwettbewerbs in der Neuß Grevenbroicher Zeitung vom 14. Juli 1927

Josef Kohlschein, Hermann Cossmann oder Jacob Weitz. Daneben hatten sich einige junge Grafiker wie Wilhelm Küppers oder Severin Wasen beteiligt. Und mit Lilli Schirbach und Grete Denecke waren auch zwei Frauen unter den Einsendern. Die Entwürfe reichten von traditionell-gegenständlich bis zu modernabstrakten Darstellungen. Die einzige Vorgabe, dass die Entwürfe Ansichten vom Markt, der Parade und der Münsterkirche zeigen sollten, hatten alle Bewerber eingehalten.

Bei der Begutachtung waren folgende Komiteemitglieder und Politiker anwesend: Oberbürgermeister Hüpper, Robert Lonnes, Wilhelm Inhoffen, Matthias Kreuels, Josef Derstappen, Peter Marx, Conrad Scharff, Adolf Voswinkel, Franz Vell sowie Verwaltungsdirektor Etz. Erst nach der Prämierung (wie das Protokollbuch ausdrücklich vermerkt) erschien Cornelius Thywissen.

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Ein Sieger und ein Gewinner Das Ergebnis des Plakatwettbewerbs wurde in der Neuß Grevenbroicher Zeitung vom 14. Juli 1927 bekannt gegeben: Den erste Preis bekam Josef Kohlschein für seinen Entwurf „Habt acht“ mit dem Bild eines mittelalterlichen Herolds zu Pferd zugesprochen. Die Plätze zwei und drei gingen an Severin Wasen, der eine Darstellung der Vorreiter vor dem Quirinusmünster gewählt hatte, und an Toni Schütz, dessen Entwurf einen Sappeur vor der Kulisse des Marktplatzes zeigt.

Aber auch wenn sich alle über die künstlerische Qualität des Entwurfs von Josef Kohlschein einig waren und ihn für einen würdigen Preisträger hielten – den Entwurf, der das Herz der Schützen öffnete, hatte Severin Wasen geliefert. Die Zeitung kommentierte das Motiv treffenderweise: „Das Bild atmet echte Kirmesstimmung.“ Und tatsächlich hatte sich das Komitee noch während der

Der Entwurf von Kohlschein wurde Sieger, aber nicht realisiert

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Der Entwurf von Cossmann ist nur noch als Abbildung von 1936 überliefert

Begutachtung dazu entschlossen, nicht den prämierten Entwurf von Kohlschein, sondern den zweitplatzierten von Wasen mit dem Titel „Freut Euch des Lebens“ als Vorlage für das Festplakat auszuwählen. Das Plakat mit dem neuen Motiv wurde dann, so vermerkt es das Protokollbuch, in einer Auflage von 15.000 Stück gedruckt. Eine enorme Zahl wie der Vergleich zeigt: So werden heute vom Festplakat des Neusser Bürger-SchützenVereins etwa 6.500 Exemplare hergestellt und verteilt.

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Einen Preis erhielt Lilli Schirbach zwar nicht, aber sie wurde vom Komitee aufgefordert, die Festkarten des Vereins für die Jahre 1927 und 1928 zu gestalten. Ihre Entwürfe dafür sind ebenso modern wie ihre Plakatvorschläge. Die Entscheidung für diese Künstlerin, über die heute kaum etwas bekannt ist, zeigt besonders deutlich den Wunsch des Komitees, das Schützenfest mit einem neuen, zukunftsorientierten Erscheinungsbild in der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Andere Entwürfe sind heute nur noch als Fotos oder als Abbildungen in Zeitungsartikeln überliefert. So auch der Entwurf von Hermann Cossmann (1884–1966), der ebenfalls die Vorreiter in den Mittelpunkt gestellt hatte.

Glasbild mit Plakatmotiv, ein Geschenk zum 25-jährigen Jubiläum der drei Vorreitern Herbert Franken, Rudi Mones und Josef Schmitz

Die Entwürfe: von modern bis erstaunlich Drei der Originalentwürfe, die beim Plakatwettbewerb eingereicht wurden, sind aktuell im Rheinischen Schützenmuseum zu sehen. Darunter auch der Entwurf von Severin Wasen, der dem Museum von der Enkelin Marietheres Gedicke aus Neuss zur Verfügung gestellt wurde.

Ein weiterer Entwurf, der durch seinen klaren Aufbau und seine typografische Qualität auffällt, stammt von Wilhelm Küppers (1901–1990) und befindet sich heute noch im Besitz des Sohnes Rudolf Küppers. Bei dem dritten Original, das aus der Sammlung des Rheinischen Schützenmuseums stammt, handelt es sich um einen der beiden Entwürfe die Lilli Schirbach eingereicht hat. Ihre Wettbewerbsbeiträge sind abstrakt und sehr stilisiert und heben sich von den anderen Plakaten stark ab. Der Rezensent Franz Xaver Füsser fasste diesen Eindruck in einem Zeitungsartikel über die Ausstellung der Plakate im Clemens-Sels-Museum kurz und knapp zusammen und urteilte: „in ästhetischer Hinsicht erstaunlich“.

Der Entwurf von Wasen diente als Vorlage für das heutige Schützenfestplakat

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GESCHICHTE

Severin Wasen – Glasmaler mit vielen Talenten Letztlich schien dem Komitee aber der Entwurf von Severin Wasen (1885–1943) besonders geeignet, um in Zukunft ihr Fest bekannt zu machen. Wasen wurde am 13. Januar 1885 als Sohn des Malermeisters Josef Wasen in Neuss geboren.

Nachdem er die Kunstgewerbeschule in Düsseldorf besucht hatte, machte er sich mit einem Betrieb für Glasmalerei und Kunstverglasung selbstständig. Neben der Glasmalerei legte er Entwürfe für Fahnen, Paramente oder Teppiche vor, fertigte Illustrationen, Gebrauchsgrafiken und Linolschnitte an und beschäftigte sich mit Aquarell- und Ölmalerei. Vor allem wurde er aber immer wieder herangezogen, um künstlerische Entwürfe für Glasfenster handwerklich umzusetzen, so arbeitete er unter anderem mit Jan Thorn Prikker und Peter Hecker zusammen. Aber er entwarf auch eigene Glasfenster, in Neuss etwas für Zeughaus und Zunfthaus, die Christuskirche, das Rathaus oder den Neubau des Klosters Immaculata. 1943 verstarb Severin Wasen in Neuss.

Der Entwurf von Wasen wurde auch in den nächsten Jahren weiter verwendet, dann überarbeitete man das Plakat erneut, 1938 und 1939 wählte man als Motiv etwa zwei marschierende Sappeure.

Neubeginn mit altem Motiv Das erste Schützenfestplakat nach Ende des Zweiten Weltkrieg aus dem Jahr 1948 ist – den Umständen der Zeit geschuldet – von kleinem Format und ohne Abbildung. Doch schon im nächsten Jahr hatte sich die Lage nach der Währungsreform soweit verbessert, dass der Neusser BürgerS c h ü t z e n - Ve r e i n wieder mit einem repräsentativen Ankündigungsplakat an die Öffentlichkeit treten wollte. Und dabei griff man 1949 wieder auf das alte Motiv mit den beiden Vorreitern vor der Kulisse des Quirinusmünsters zurück.

Seitdem hat sich das Plakat nur wenig verändert: So wurden etwa das Neusser Stadtwappen in der rechten Ecke ebenso wie die Typografie leicht überarbeitet und in den 1960er Jahren gab man Münster und Wohnhäuser einen hellgrünen Hintergrund, der sich aber nicht durchsetzen konnte.

Verändert hat sich aber die Drucktechnik: Noch bis in die 1950er Jahre wurden die Plakate in der Neusser Druckerei Vreden als Lithografie gedruckt.

Vor einigen Jahren konnten zwei der großformatigen Steine in die Sammlung des Schützenmuseums aufge-

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Die drei Vorreiter Mit dem Motiv der drei Vorreiter mit den glänzenden Kürassen und der historischen Regimentsfahne hat Severin Wasen eines der bekanntesten und beliebtesten Motive des Neusser Schützenfestes umgesetzt. Bis heute nehmen Fotografen und Künstler die Dreiergruppe immer wieder in den Blick.

Besonders attraktiv wirken die beiden Kürassiere mit ihren Brustpanzern aus poliertem Messing und den auffälligen Helmen. Die Kürasse und die Helme sind Eigentum des Neusser Bürger-Schützen-Vereins und werden jeweils an die Kürassiere ausgeliehen. Zwei Schützenkönige sorgten dafür, dass das Erscheinungsbild der Vorreiter glänzend und makellos geblieben ist: Schützenkönig Willy Hüning stiftete 1977 zwei neu angefertigte Brustpanzer, da die 1948 in Belgien gekauften Kürasse deutliche Gebrauchsspuren zeigten. Zwanzig Jahre später ließ Schützenkönig Erich Matzel 1997 die beiden Helme restaurieren: Alle Metallteile erhielten einen neuen Weißgold-Überzug, Lederbesatz und Schweif wurden jeweils erneuert.

nommen werden. Wie der Text auf dem Stein zeigt, wuchteten die Mitarbeiter der Druckerei Vreden den schweren Druckstock wohl 1956 zum letzten Mal auf die Druckmaschine. Beim sachgerechten Transport des Steins ins Museum leistete die ehemalige Hubertuskönigin und gelernte Steinmetzbildhauerin Nicole Berentzen mit ihren Mitarbeitern „Schützenhilfe“.

Heute genießt das Plakat schon fast „Denkmalschutz“. Auch wenn das Motiv heute eher nostalgisch als modern anmutet, kommt niemand auf die Idee, es zu verändern. Denn 88 Jahren nach dem Entwurf ist es inzwischen mehr viel als ein Plakat – es ist zu einem Markenzeichen des Neusser Schützenfests geworden.

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Auch die Regimentsfahne, die ursprünglich 1848 zum 25-jährigen Jubiläum des Neusser Bürger-Schützen-Vereins von den Neusser Frauen und Mädchen gestiftet wurde, ist inzwischen erneuert worden. 2001 ließ Josef Bringmann zu seinem Abschied als Oberst der Neusser Regiments eine leicht veränderte Replik der alten Fahne anfertigen, die heute beim Schützenfest mitgeführt wird.

Ebenso wie das historische Plakat von Severin Wasen sind auch die Vorreiter in ihren ungewöhnlichen Uniformen und ihren schweren Pferden weder modern noch zeitgemäß, aber – und das macht ihren eigentlich Wert aus – sie schaffen es in jedem Jahr wieder die Verbindung zwischen der alten, 600 Jahre zurückreichenden Schützentradition und dem Leben und Fühlen der Menschen von heute herzustellen. Und, wie es schon vor 88 Jahren in der Zeitung hieß, „sie atmen wahre Kirmesstimmung“.

Böllerschießen ruft zum Schützenfest

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deutet das viel Abwechslung“. Aber was hat das mit Schützenfest zu tun? “Nach knapp einer Woche Schützenfest mag man gerne runterkommen und wieder zu sich und einem guten Körpergefühl finden. Feiern, Marschieren und Alkoholgenuss zehren schon am Körper“, so die gelernte Yoga-Lehrerin über den Zusammenhang zum Schützenfest. “Ja, nach Kirmes sehe ich viele Männer auf der Matte, die an den Festtagen sonst in Uniform unterwegs sind, und sie sprechen auch offen darüber, sich wieder in ein Gleichgewicht zu bringen“.

Wer das einmal erfahren hat, hält daran fest und versucht auch, ganzjährig sein Körpergefühl und seine Stimmung mit Yoga auszugleichen. “Wir bieten auch Yoga unter freiem Himmel an - Open Air Yoga. Im Sommer im Stadtgarten. Das ist mittlerweile ein gelerntes Bild. Am Anfang haben die Passanten uns immer sehr fragwürdig beäugt - jetzt yogen sie sogar manchmal mit“.

Dann dürfen wir auch demnächst auf der Schützenwiese nach ein paar Yogis - vielleicht sogar in Uniform - Ausschau halten.

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Kunden des Neusser Autoterminals sind namhafte Automobilhersteller, Leasingfirmen und Mietwagenunternehmen. Für diese übernimmt ATN die komplette Logistik im Zusammenhang mit der Aufbereitung und Auslieferung. „Dank des trimodalen Anschlusses unseres Terminals können die Fahrzeuge über den Wasserweg, die Schiene oder die Straße angeliefert werden“, erklärt Wolfgang Clauß, seit 10 Jahren Geschäftsführer bei ATN. „Dabei kommen rund 27 Prozent mit der Bahn, etwa 25 Prozent mit dem Binnenschiff, 5 0 TO P

Fotos: ATN

und der Rest wird per Lkw nach Neuss transportiert.“ Die Auslieferung an die Kunden erfolgt fast ausschließlich mit Spezialautotransportern über die Straße. In der Zeit zwischen An- und Auslieferung passiert viel: „Unsere Platzfahrer entladen Bahn und Schiff über verstellbare Rampen. Dabei leisten sie Präzisionsarbeit. In nur eineinhalb Stunden ist ein 600 Meter langer Zug mit 200 Fahrzeugen entladen. Durch hoch motivierte und gut ausgebildete Mitarbeiter wird eine Schadenquote von nahezu 0 % erreicht“, erläutert Clauß.

Sobald ein Fahrzeug im Terminal angeliefert wird, erfolgt die Registrierung mit einem Barcodelabel auf dem alle zu erledigenden Services und der Name des Kunden ersichtlich sind. „Damit können unsere Mitarbeiter ständig kontrollieren, wo sich das Fahrzeug befindet und welche Services auszuführen sind“, erklärt Wolfgang Clauß. Von der Außenwäsche – auf dem Gelände gibt es zwei Autowaschstraßen – über die Innenreinigung bis zu Reparaturen von gebrauchten Fahrzeugen erledigen die Mitarbeiter nahezu alle Dienstleistungen rund um das Fahrzeug. Das für die Reinigung und andere Arbeiten benötigte Wasser durchläuft anschließend die eigene Wasseraufbereitungsanlage.

Umfangreich sind vor allem die Arbeiten an den sogenannten Remarketing-Fahrzeugen. Dabei handelt es sich um Leasing-Rückläufer oder Fahrzeuge der Mietwagenunternehmen, die weiter vermarktet werden sollen. Sie machen einen Anteil von etwa 10 Prozent aus. „Unsere Fachleute in den Werkstätten und der Lackiererei arbeiten diese Fahrzeuge so auf, dass sie optisch kaum von Neuwagen zu unterscheiden sind. Smart-Repair ist das Zauberwort, ein Verfahren, das ohne aufwändige Demontage- und Montagearbeiten auskommt und kleinere Dellen, Kratzer sowie Beschädigungen im gesamten Innenraum entfernt.“ Mehrere Lackierkabinen und zusätzlich eingerichtete Spotarbeitsplätze, eine Trockenkabine, in der frisch lackierte Fahrzeuge bei ca. 60 Grad trocknen, stehen zur Verfügung. Die Werkstattbereiche ermöglichen den von den Kunden gewünschten Rundum-Service.

Notwendige Inspektionen, TÜV-Abnahmen, Wechsel der Winter-/Sommerreifen, Einbau von Freisprechanlagen und Umbauten ergänzen das Portfolio von ATN. Beim sogenannten Finish wird ein letztes Mal Hand angelegt. Hier arbeitet ATN mit einem Subunternehmen, das sich im Neusser Hafen angesiedelt hat, zusammen.

Die Wünsche der Kunden, übersetzt in einen Barcode, bestimmen die Arbeit der 100 Mitarbeiter bei ATN. Sogar über den Stellplatz entscheidet der Kunde: Wenn es ein überdachter Platz sein soll, wird das Fahrzeug in eines der beiden Parkhäuser, die über eine Stellkapazität von je 650 Fahrzeugen verfügen, eingelagert. Fast kurios mutet es an, dass diese Parkhäuser früher einmal in München standen. Als Anfang der Neunziger Jahre der alte Flughafen in München-Riem geschlossen wurde, kaufte der damalige Betreiber des Terminals kurzerhand zwei Parkhäuser, ließ sie nach Neuss transportieren und hier wieder aufbauen.

Zu den rund 100 Mitarbeitern gehören Platzfahrer, Checker, Fahrzeugmechaniker, Lackierer und Kaufleute. „Ich bin der Meinung, dass ein Unternehmen unserer Größenordnung auch

ausbilden sollte. Wir haben zurzeit zwei Auszubildende, die den Beruf des Lackierers erlernen, “sagt Clauß.

Im Jahr 2015 wurden insgesamt 300.00 Euro in LED Lichttechnik in allen Hallen, Parkhäusern und auf den Außenparkplätzen investiert. Das bringt eine Energieersparnis von ca. 50%. Durch den Ausbau des Privatkundengeschäftes und der Lackiererei konnten zahlreiche Neukunden gewonnen werden.

In diesen Sparten erwartet Wolfgang Clauß noch Steigerungspotenzial.

In diesem August zieht der rührige Geschäftsführer bereits zum dritten Mal mit dem Schützenzug „Brasselsäck“ im Hubertuscorps „ D`r Maat erop“.

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e r h a J 5 Am 27. September 2015 feiern wir um 11.00 h im Gare du Neuss unser kleines Jubiläum und laden Mitglieder, Förderer und alle Interessierten herzlich ein.

Der Förderverein „Kleine Talente Neuss e.V.“ wurde Anfang des Jahres 2010 gegründet. Durch den Verein sollen Kinder im Vor- und Grundschulalter finanziell unterstützt werden, die Freude und Interesse im Bereich Sport, Kunst oder Musik zeigen.

Kleine Talente Neuss e.V. / Kaiser-Friedrich-Str. 88 / 41460 Neuss info@kleine-talente-neuss.de / www.kleine-talente-neuss.de

Andrea Reuß

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600 Jahre Neusser ScheibenschützenGesellschaft von 1415 e. V.

heiligen Sebastian. Schließlich dienten die Bruderschaften auch der Pflege der Geselligkeit und der Bildung sozialer Netzwerke.

Diese Aspekte wurden in den Statuten von 1415 geregelt. An erster Stelle standen die religiösen Pflichten der einzelnen Brüder: Sie waren angehalten, die Messen in St. Quirin regelmäßig zu besuchen und Kerzen für die Altäre zu stiften, und überhaupt ein gottesfürchtiges Leben zu führen. Auch die sozialen Aufgaben der Bruderschaft wurden ausführlich beschrieben: Sollte ein Bruder auf Almosen angewiesen sein, so erhielt er regelmäßig einen Geldbetrag aus der Kasse der Bruderschaft, bis er sich wieder selbst versorgen konnte; und wenn ein verarmter Bruder starb, so übernahm die Bruderschaft die Kosten für den Sarg und die Totenmesse.

Der Neusser Schützenkönig des Jahres 2014/2015 heißt Markus I. Reipen. Das wäre nichts besonderes, wenn er nicht – Scheibenschütze wäre und einer Gesellschaft angehört, die in diesem Jahre ihr 600-jähriges Jubiläum feiert! Damit ist klar: Schon mehr als 400 Jahre vor der Gründung des Neusser Bürger-Schützen-Vereins im Jahre 1823 gehörte das Schützenwesen zum gesellschaftlichen Leben der Quirinusstadt.

Genauer gesagt: Seit dem 1. November 1415, denn an diesem Tag bestätigte der Landesherr, der Erzbischof von Köln Dietrich von Moers, die Statuten der St.-Sebastianus-Bruderschaft in Neuss.

Das am Allerheiligen-Tag 1415 ausgestellte Pergament ist bis heute erhalten und wird im Stadtarchiv Neuss aufbewahrt. Es ist übrigens eine der ältesten erhaltenen Urkunden einer Schützen6 6 TO P

bruderschaft im Rheinland! Dabei ist die Urkunde allerdings nur die landesherrschaftliche „Bestätigung“ der Neusser St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft, denn es gibt Hinweise darauf, dass sich ihre Mitglieder schon einige Jahre früher zu einer Bruderschaft zusammengefunden hatten.

Schützenbruderschaften waren in den mittelalterlichen Städten Zusammenschlüsse von bewaffneten Bürgern, die verschiedene Aufgaben erfüllten. Einerseits verteidigten sie in Kriegszeiten ihre Stadt, oft unter Einsatz ihres Lebens, andererseits fühlten sie sich dem Glauben und der Kirche in besonderem Maße verpflichtet. Als äußeres Zeichen dieser christlichen Verpflichtung wählten sie stets einen Heiligen als Patron ihrer Bruderschaft; bei den Schützenbruderschaften fiel die Wahl sehr oft auf den

Auffällig ist, dass von Schießübungen kaum die Rede ist. Wahrscheinlich gab es noch eine besondere Schießordnung, die leider nicht mehr erhalten ist. Die Neusser Schützenbruderschaft hatte ihr Schießgelände an der Stadtmauer in der Nähe des Windmühlenturms, in der heutigen Mühlenstraße gleich hinter dem Schützenmuseum. Seit Beginn des 16. Jahrhunderts fanden dort regelmäßig Schießübungen und Wettschießen statt, bei denen der beste Schütze als „Schützenkönig“ ausgezeichnet wurde.

Die Wettkämpfe endeten meistens in üppigen „Gelagen“, bei denen ausgiebig gespeist und getrunken wurde, und an denen oft mehr als 100 Männer teilnahmen.

Die Aktivitäten der St.-SebastianusSchützen beschränkten sich allerdings nicht nur auf Neuss, denn sie nahmen auch an so genannten „Frei-Schießen“ in anderen Städten teil. Diese ehrenvolle Repräsentation der Stadt Neuss in anderen Orten wurde von der Stadtverwaltung in manchen Jahren mit großzügigen Zuschüssen zu den Reisekosten unterstützt. Obwohl es sich bei der Schützenbruderschaft nicht gerade um eine arme Gemeinschaft handelte, denn sie durfte einen beträchtlichen Immobilienbesitz ihr Eigen nennen, und verfügte auch über ein solides Geldvermögen, aus dem sie der Stadt hin und wieder Darlehen gewährte!

GESCHICHTE

Ob im 16. und 17. Jahrhundert auf einen Vogel oder eine Schießscheibe geschossen wurde, ist bis heute nicht bekannt.

Das Schießen auf eine Scheibe ist jedenfalls erst ab 1718 eindeutig nachzuweisen. Die Schießordnungen und Statuten der St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft wurden im 17. Jahrhundert und schließlich 1723 und 1763 mehrfach erneuert, um sie den vorgeschriebenen rechtlichen Rahmenbedingungen anzupassen.

Mit dem Einmarsch der napoleonischen Truppen ins Rheinland im Jahre 1794 fand die Neusser Schützenbruderschaft ihr Ende. Die Waffen mussten abgegeben werden, und sie wurde wie alle anderen geistlichen Bruderschaften enteignet.

Ihr Vermögen wurde 1802 der städtischen „Wohltätigkeits-Commission“ übertragen, die daraus die arme Bevölkerung in Neuss unterstützte.

Doch schon ein Jahr später traten einige ehemalige Schützenbrüder an Bürgermeister Franz Jordans mit dem Wunsch heran, doch wieder eine Schießstätte

errichten zu dürfen, um dort „Scheibenschießen“ abhalten zu dürfen. Jordans kam der Bitte nach und genehmigte den Bau eines neuen Schießstandes auf dem angestammten Platz. Im Juni 1803 wurde unter der Leitung von Stadtbauinspektor Caspar Hermkes mit dem Bau begonnen, und am 25. Juli, dem Tag des heiligen Jakobus und Patronatstag der Schützen, war der neue „Scheiben-Schießens-Stand“ vollendet. (Die Bruderschaft hatte durch Fusion mit der Neusser St.-Jakobus-Bruderschaft im 17.

Jahrhundert ihren Patron gewechselt.)

Im gleichen Jahr äußerten die Schützen auch den Wunsch, eine bürgerliche „Schützenschießens-Gesellschaft“ gründen zu dürfen. Dabei ging es nicht um eine Wiederbelebung der Schützenbruderschaft, sondern um eine Gesellschaft, die den geordneten Ablauf des Schießbetriebes gewährleisten wollte. Am 22.

März 1804 genehmigte Bürgermeister Jordans die neuen Statuten, und bereits zehn Jahre später hatte die Gesellschaft schon 150 Mitglieder!

Als Neuss und das Rheinland 1815 dem preußischen Staat eingegliedert wurden, begann der Aufschwung der Neusser Scheibenschützen Gesellschaft. Im Jahre 1835 – die Gesellschaft hatte inzwischen 260 Mitglieder – genehmigte Bürgermeister Conrad Loerick die neue Satzung, die in ihren wesentlichen Punkten bis heute fortgeschrieben wurde. So konnte (und kann) nur Mitglied werden, wer einer der christlichen Konfessionen angehört. Der höchste Repräsentant der Gesellschaft, der „Präses“, sollte stets der Bürgermeister oder später auch Oberbürgermeister der Stadt Neuss sein. Diese Regel galt bis zum Jahre 2003, als durch Satzungsänderung mit Stadtdechant Jochen Koenig ein Geistlicher Präses der Gesellschaft wurde.

Vor allem aber wurden, der mittelalterlichen Tradition folgend, die Termine für die Schießwettbewerbe festgelegt: Das „Osterstutenschießen“ vor Ostern, das „Albusschießen“ Anfang Juli, das „Zinnschießen“ zur Ermittlung des Jakobuskönigs am Patronatstag, dem 25. Juli, das „Königsschießen“ Ende September, und schließlich das „Gänseschießen“ oder „Martinischießen“ um den 11. November.

Aus dem „Innenleben“ der Gesellschaft zwischen 1815 und 1900 ist wenig bekannt, da keine Protokollbücher und

Schriftwechsel erhalten sind. Das erste erhaltene Protokollbuch, das „Goldene Buch der Neusser Scheibenschützen-Gesellschaft“, setzt erst 1902 ein. Ein besonderes Ereignis für die Scheibenschützen war jedoch die Ausrichtung des XIII. Rheinischen Bundesschießens, das Ende August 1892 während des Schützenfestes in Neuss statt fand. Für die Organisation dieses überregionalen rheinischen Schießwettbewerbes waren im Wesentlichen die Scheibenschützen verantwortlich. Mit großem Erfolg, denn bereits zehn Jahre später, 1902, fand das nächste Bundesschießen in Neuss statt.

Die Zeit des Ersten Weltkrieges von 1914 bis 1918 bedeutete für die Scheibenschützen-Gesellschaft einen tiefen TO P 6 7

Einschnitt. Fast ein Dutzend Schützenbrüder kehrten nicht mehr in die Heimat zurück. Als im November 1918 belgische Besatzungstruppen in Neuss einzogen, wurde unverzüglich der Schießstand der Gesellschaft beschlagnahmt; ihn nutzten die belgischen Soldaten als Übungsgeläde. Als die Besatzungstruppen Ende Januar 1926 die Stadt verließen, befand sich der Schießstand in völlig marodem Zustand, doch die Schützenbrüder brachten ihn mit viel Engagement und Arbeit wieder rasch in einen brauchbaren Zustand, so dass er am 9. Mai 1926 mit dem „Befreiungsschießen“ wieder eingeweiht werden konnte.

Es gibt zwar einige Berichte darüber, dass die Neusser Scheibenschützen bereits vor 1914 an den Fackelzügen des Schützenfestes teilgenommen hatten, doch erst 1920 einigte man sich darauf, künftig regelmäßig an der Königsparade

teilzunehmen, in den bis heute getragenen Trachten. Auch wenn die Gründung eher informell erfolgt ist, so bildet doch seitdem der „Zug der Scheibenschützen-Gesellschaft“ einen „Verein im Verein“. Im Jahre 1927 stiftete der Präses der Gesellschaft, Oberbürgermeister Heinrich Hüpper, die Jakobuskette, die bis heute vom amtierenden Jakobuskönig getragen und von ihm mit einer Plakette ergänzt wird. Und zwei Jahre später folgte das nächste Großereignis: Die Scheibenschützen-Gesellschaft richtete Ende

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GESCHICHTE

Juni 1929 das 31.

Bundesschießen in Neuss aus. Den hohen Stellenwert des Schießsports in der Gesellschaft zeigen die Ranglisten der „Neußer Turn- und Sportwochen“, in denen Mannschaften und Einzelkämpfer der Scheibenschützen stets „ganz oben“ zu finden sind. Auch bei auswärtigen Schießwettbewerben errangen die Neusser Scheibenschützen in den 1920er und 1930er Jahren stets Preise und Siege. Damit konnten sie ihren ausgezeichneten Ruf im Deutschen und im Rheinischen Schützenbund festigen. Während des Zweiten Weltkrieges von 1939 bis 1945 kamen die Aktivitäten der Neusser Schützen zum Stillstand.

Doch schon im Juli 1947 erwirkte die Scheibenschützen-Gesellschaft vom britischen Stadtkommandanten die

Erlaubnis, das althergebrachte Jakobusfest wieder zu feiern. Allerdings mit Einschränkungen: Das Wettschießen war zwar untersagt, dennoch wurde der Jakobuskönig ermittelt – mit einem Glücksrad in der Gaststätte „Dom“! Die Könige der Jahre 1948 und 1949 wurden mit der Armbrust ausgeschossen, und erst seit 1953 wieder mit Kleinkaliber auf dem Schießstand.

Auch die Tradition der Bundesschießen in Neuss führten die Scheibenschützen weiter fort: Am 1. und 2. Oktober 1955 fand in Neuss das „Bundeskönigsschießen“ des „Zentralverbandes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften“ (heute „Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften“) statt, an dem gut 4500 Schützen teilnahmen. Ein weiteres Bundeskönigsschießen folgte im Jahre 1980. Seit den 1950er Jahren ist die Scheibenschützen-Gesellschaft aus dem Neusser Schützenwesen der Nachkriegszeit nicht mehr wegzudenken. Natürlich gelang es dem einen

oder anderen Schützenbruder, auch die Neusser Königswürde zu erringen. Der bekannteste von ihnen ist zweifellos Joseph Lange, der Schützenkönig von 1959/60, der älteren Schützen vor allem durch ein bedauerliches Ereignis in Erinnerung geblieben ist: „Seine“ Parade musste wegen starken Regens abgesagt werden! Doch mit seinem Königsgeschenk, das heute im Schützenmuseum aufbewahrt wird, bleibt die Erinnerung an ihn auch für künftige Generationen erhalten: Das von Severin Wasen angefertigte Buntglasfenster zeigt nichts anderes als – das Wappen der Scheibenschützen-Gesellschaft!

Und wenn im Jahre 2015 Tausende von Neusser Schützen ihrem König Markus I. Reipen die Ehre erweisen, dann ist dies auch eine Verneigung vor der Neusser Scheibenschützen-Gesellschaft im Jahr ihres 600-jährigen Bestehens. Ehre wem Ehre gebührt!

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mediterranem Flair (es werden keine Fertigprodukte verwendet), Mittagsangebot von wöchentlich wechselnden Menüs mit Suppe und Dessert ab € 7,90. Perfekt gemixte Cocktails gibt es an der schönen, gut sortierten Bar – Happy Hour täglich 17.00-18.00 und 22.00-24.00 Uhr. Die Weinkarte wurde, ganz kundenorientiert, stark erweitert.

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Schützenhüte Hutgeschichten Schützenmuseum macht Ausstellung mit Neusser Kindern. Von Frau Dr. Britta Spies Woran erkennt man den Schützen? An der Uniform und dem Hut natürlich! Beides gehört heute zum Schützenwesen wie das Schützenfest und das Vogelschießen.

Das war nicht immer so. Die ersten Schützenvereinigungen im Mittelalter kannten keine einheitlichen Uniformen.

Wenn sie die Stadt verteidigen mussten, trugen sie zu ihrem Schutz einen Helm und einen Brustpanzer. Bei gemeinsamen Auftritten, etwa wenn ein Landesherr in die Stadt kam oder bei Wettkämpfen, setzten sie manchmal gleichfarbige Kopfbedeckungen auf. Diese hießen Gugel oder Kogel und bestanden aus einer Kapuze mit einem angeschnittenen Kragen. Ansonsten zogen die Schützen bei ihren Treffen und Feiern je nach Anlass die Alltags- und Festkleidung an, die auch sonst üblich war.

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Erst im 19. Jahrhundert mit der Neugründung der Bürgerschützenvereine entwickelten sich allmählich eigene Schützenuniformen. Diese orientierten sich oftmals an militärischen Vorbildern, zum Beispiel an grünen oder blauen Waffenröcken. Dazu gehörten jeweils passende Hüte. Besonders die Kaiserzeit nach 1871 mit ihrer starken Betonung des Militärischen förderte die Uniformierung der Schützen.

Die Uniform hat heute eine große Bedeutung als Erkennungs- und Identifikationsmerkmal der einzelnen Schützenbruderschaften und -vereine. Die einheitliche Kleidung zeigt die Zugehörigkeit des Einzelnen zum Verein und stärkt gleichzeitig das Zusammengehörigkeitsgefühl der Mitglieder untereinander. In Neuss, mit seiner langen Schützentradition und den verschiedenen Korps, kann der Zu-

Das älteste Ausstellungsstück, eine Schützenkappe aus Goch aus dem 18. Jahrhundert, vermutlich für einen Fähnrich

schauer die ganze Bandbreite möglicher Schützenhüte bewundern: der klassische grüne oder schwarze Schützenhut von Schützengilde und Schützenlust, Hubertus- und Scheibenschützen sowie den Jägern, jeweils mit verschiedenen Federn, vom „Adlerflaum“ bis zur gekräuselten Straußenfeder besetzt, ist hier ebenso zu sehen wie der Zweispitz mit Federbusch. Der Zylinder, bei den Grenadieren als Chapeau-Claque und als Haarzylinder beim Schützenkönig, erinnert an die Zeit, als sich der Neusser Bürger-Schützen-Verein im 19. Jahrhundert gründete.

Aber auch ungewöhnliche Kopfbedeckungen gibt es hier zu sehen: Die Kappen der Edelknaben mit dem großen Pompon, die hohen, teilweise mit Bärenfell überzogenen Helme der Sappeure, die Tschakos der Artillerie und natür-

GESCHICHTE

Von der Nordpolhutwelt bis zum Buchstabenhut – die Phantasie der Kinder kennt keine Grenzen

lich die glänzenden Messinghelme der Kürassiere an der Spitze des Regiments.

Hinzu kommen die wunderbaren und exklusiven Hutkreationen, mit denen sich die Schützenkönigin und die Komiteedamen am Schützenfestsonntag auf dem Balkon des Rathauses zeigen.

hat: So trugen die Mitglieder der Schützenlust um 1900 noch Hüte mit Straußen- und Fasanenfedern!

Die Schützengeschichte und das Schützenfest stecken also voller interessanter Geschichten rund um den Hut. Grund genug für das Rheinische Schützenmuseum, sich in einer Sonderausstellung diesem Thema zu widmen: So ist vom 31. Mai bis zum 19. September 2015 die Ausstellung „Rund um den Hut. Von Schützenhüten und Hutgeschichte(n)“ zu sehen.

Die Ausstellung ist diesmal besonders bunt, denn das Schützenmuseum hat dabei mit vier Kinder- und Jugendeinrichtungen zusammengearbeitet. Mitgemacht haben der Kinder- und Jugendtreff Weckhoven, das Jugendzentrum der Reformationskirche Neuss-Furth, das Lernzentrum Novaesium Neuss und der Treff Offene Tür Barbaraviertel; die Bürgerstiftung Neuss hat das Projekt begleitet. Finanziert wurde die Kinderaktion vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Projekts „Museobilbox – Kultur macht stark“.

In der Ausstellung geht es um die Bedeutung von Hüten und Kopfbedeckungen, die Herstellung von Hüten, Hutgeschäfte in Neuss, die Entwicklung von Schützenhüten, die Geschichte der Neusser Uniformen sowie um Menschen und ihre Hüte. Die historischen Fotos zeigen, dass sich auch bei den Neusser Schützen die Hutmode ab und an gewandelt

Die Kinder haben sich unter Anleitung von Kirsten Adamek, Claudia Ehrentraut, Britta Spies und Katja Stromberg intensiv mit dem Thema „Hüte“ beschäftigt, sie waren mehrmals im Museum und haben anschließend jeweils eine Pappbox mit eigenen Hüten, kompletten „Hutlandschaften“, vielen Fotos und sogar selbst aufgenommenen Interviews

gestaltet. Über 50 dieser „Mini-Museen“ sind im Schützenmuseum ausgestellt und ergänzen nun die historischen Informationen, Objekte und Bilder. „Rund um den Hut. Von Schützenhüten und Hutgeschichte(n)“ Laufzeit: 31. Mai bis 19. September 2015

Rheinisches Schützenmuseum Neuss Oberstraße 58-60 • 41460 Neuss Telefon: 0 21 31/90 41 44 E-Mail: schuetzenmuseum@aol.com www.rheinisches-schutzenmuseum.de Öffnungszeiten: Mittwoch und Sonntag, 11 bis 17 Uhr Führungen für Gruppen nach Vereinbarung Eintritt frei!

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BERICHT

Schützenbräu Es macht „plopp“, ein würziger Duft steigt in die Nase und nach dem ersten Schluck kommt ein „Dat is aber lecker.“ Der Neusser Bürger-Schützen-Verein weiß, was dem Schützenvolk mundet. Die zweite Auflage des „Neusser Schützenbräu“ rückt in die Regale. Diesmal haben die Experten der Bolten-Brauerei die Rezeptur zusammen mit Simon Kohler, dem Marketing-Beauftragten des Bürger-Schützenvereins, entwickelt. Herausgekommen ist ein dunkleres Pils. Abgefüllt wird es in einer 0,33 Liter Bügelflasche.

15 Euro soll der Kasten mit 20 Flaschen kosten. Ab dem 10. August soll das „lecker Dröppke“ bei den Getränkevertrieben Hilgers und Ehl (auch im Kühlregal) zu haben sein. Besonderer Clou: im Schützenbüro auf der Rottelsgasse werden Gutscheine, natürlich ebenso wie die Flasche mit Schützenemblem ausgestattet, verkauft. Empfehlung von Komitee-Vize Christoph Buchbender: „Wenn einer der Zugkameraden Geburtstag hat oder der Zugführer Silbernes Zugjubiläum, führt daran kein Weg vorbei.“ Auch sonst nicht. Im letzten Jahr war das Schützenbräu schon vor Schützenfestende ausverkauft.

Schützen Das „Neusser Schützenbrot“ stammt aus der Backstube der Bäckerei Klein aus Uedesheim. Die Traditionsbäckerei gibt dem Brot mit Zwiebeln eine würzige Note, so dass es ideal zu Bier und Wurst passt. Zu haben ist das Brot auch auf dem Samstagsmarkt in der Neusser Innenstadt am Verkaufswagen der Bäckerei Klein.

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Nach der erfolgreichen Markteinführung des Schützenbieres im vergangenen Jahr, brachte die Metzgerei Matzner im Juli den „Neusser Schützengriller“ in den Verkauf. Nach relativ kurzer Testphase konnte diese grobe Bratwurst in den Neusser Schützenfarben weiß, rot und grün produziert werden – helles Fleisch mit roter Paprika und grünem Bärlauch.

neusser Schützengriller Hergestellt von: Schweinefleisch 45% , Fett 30% , asser 20%, Milch 5% , Zwiebel, Gewürze (u. a. Sellerie), Kochsalz, Antioxidationsmittel: Ascorbinsäure E 300, Geschmacksverstärker: Mononatriumglutamat E621, Säureregulator: Diphosphat E450

Sowohl die Fleisch/Gewürzmischung wie auch der Name entstammt der ideenreichen Familie Matzner, die selber im Schützenwesen aktiv sind. Die „Neusser Schützengriller“ sind sowohl zum Grillen wie auch Braten bestens geeignet und stoßen auf viel positive Resonanz bei den Kunden. Natürlich wird ein Obolus aus dem Verkauf an den Neusser Bürgerschützenverein weiterleitet.

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BERICHT

Im WDR Fernsehen am 30. August 2015, 11.00 bis 14.00 Uhr

Parade im Fernsehen Schützenfest und Kirmes - in Neuss ist das eins, dann wird fünf Tage lang gefeiert. Ab Freitag, 28. August, geht es schon auf den Rummel. Samstagmittag, mit dem Glockenschlag zwölf, wird das Schützenfest ganz offiziell eröffnet - mit Glockengeläut und Fahnenhissen auf dem Quirinus-Münster.

Abends gibt es den Fackelzug - und Sonntag dann die große Parade zu Eh-

ren von Seiner Majestät Markus I. Reipen. Über 7.500 Schützen und Musiker ziehen am Sonntagmittag über den Markt an ihrem König vorbei, allen voran die Sappeure.

Dann folgen die weiteren Korps. Höhepunkte sind immer die Fahnenschwenker und natürlich die Hönesse, wenn sie mit ihren Blumenhörnern im Kreis über den Markt ziehen. Nach der Artillerie

mit Kutsche, Kaltblütern und der "dicken Berta", ihrer Kanone, beenden die Reiter die Parade, die das Publikum auf den Tribünen auf dem Markt verfolgt.

Der WDR überträgt die Königsparade des Neusser Bürger-Schützenfestes am Sonntag, 30. August 2015, live von 11.00 bis 14.00 Uhr. Moderation Thomas Vogel und Co-Moderator ist der Neusser Schütze Herbert Breidenbach.

Ein Neusser Wahrzeichen muss repariert werden.

BERICHT

Verkehrsverein Neuss sammelt f端r das Sch端tzenglockenspiel.

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BERICHT

Bereits im August 1973 gab es erste Gedanken des damaligen Neusser Oberbürgermeisters Herbert Karrenberg zu einem Schützenglockenspiel anlässlich des 150jährigen Bestehens des Neusser Bürgerschützenverein. Schnell erklärte sich die Volksbank Neuss bereit, das Glockenspiel in ihrem Bankgebäude, dem „Vogthaus“, am Münsterplatz an exponierter Stelle zu installieren. In einjähriger Arbeit fertigte der Bildhauer Hans-Hasso Korn-Hohenhaus die großen Holzfiguren, die die Repräsentanten aller Neusser Schützenkorps zeigen, so originalgetreu nach, dass man selbst das Portrait des damaligen Schützenkönigs Norbert Hartmann erkennen kann.

Endlich war es soweit, am 29.8.1975 wurde das Glockenspiel der Neusser Öffentlichkeit übergeben. So erfreute es nun die letzten 40 Jahre Neusser Bürger und Besucher der Quirinusstadt täglich mit dem bekannten Neusser Schützenmarsch „Tochter Zion, freue dich“ und dem Vorbeimarsch der Schützen.

Aber leider ist die aufwendige Mechanik in die Jahre gekommen und hat ihre Funktion aufgegeben. Es ist eine grundlegende Erneuerung der Technik sowie der Figuren erforderlich. Da natürlich das Geld in den öffentlichen Kassen

Foto: © R. Lüpertz

fehlt und damit sich die Neusser, vor allem die Kinder, möglichst schnell wieder an ihrem geliebten Glockenspiel auf dem Münsterplatz erfreuen können, hat sich der Neusser Verkehrsverein auf die Fahne geschrieben, die nötigen Reparaturkosten von ca. 70.000 Euro einzusammeln. Deshalb sind die erste Vorsitzende, Henriette Wouters-Schumbeck, und der Schatzmeister Rolf Lüpertz der als Fremdenführer ständig die positive Resonanz auf das Glockenspiel bei den Gästen seiner Stadtführungen erlebt hat,unermüdlich im Einsatz.

Ob bei Großveranstaltungen, wie dem Sommernachtslauf, oder bei Firmenbesuchen und Verwaltungsterminen so-

wie bei Treffen mit den Neusser Schützenkorps, immer stoßen sie auf offene Ohren und viel Bereitschaft zur Unterstützung. Bisher hat der Verkehrsverein Einnahmen bzw. feste Zusagen von 25.000 Euro (Stand Mitte Juli 2015). Dazu gehört auch eine Großspende der RheinLand Versicherungen, die sich als Neusser Unternehmen der Idee verpflichtet haben.

So gibt sie einen Teil des guten Geschäftsergebnisses an die Neusser Bürger weiter. Selbstverständlich unterstützen auch die Neusser Schützen in vielfältiger Form durch ihre Korps, Züge oder als Einzelspender die Renovierung des Glockenspiels.

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Dabei spielt eine wichtige Rolle: als Gemeinnütziger Verein kann der Verkehrsverein Neuss Spendenquittungen ausstellen. Auch die Spendenaktion von Dr. Verfürth und dem Stadtkurier wird eingebunden, da von dort größere Spenden gleich an den Verkehrsverein veranlasst werden. „Es gibt eine große Solidargemeinschaft. Der Gedanke ist: Da haben wir etwas ganz Außergewöhnliches, und dafür muss ich etwas tun“, so Frau Wouters-Schumbeck. Für den Verkehrsverein ist es die ideale Möglichkeit, der Neusser Bevölkerung seine Arbeit zu präsentieren. „Wir leisten viel für die Außenwirkung der Stadt, besuchen Märkte und Messen, aber in Neuss werden wir kaum wahrgenommen“, so ist die Meinung von Rolf Lüpertz. Für Frau Wouters-Schumbeck ist es die originäre Aufgabe des Verkehrsvereins, die Stadt bei allen Dingen zu unterstützen, die für die Außendarstellung wichtig sind. Dazu ist die Sammelaktion für das Glockenspiel eine ideale Gelegenheit.

In diesem Zusammenhang werden ständig neue Mitglieder gesucht, die ebenfalls etwas Gutes für die Stadt Neuss tun möchten.

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Ein wichtiger Hinweis bei der Sammelaktion ist auch, dass alle Kosten z. B. für Werbung und Flyer von Sponsoren gezahlt werden. Der Einsatz der Verantwortlichen ist somit ehrenamtlich.

Die Planung sieht vor, dass das Glockenspiel zum Schützenfest 2016 wieder funktionieren und alle Neusser mit den bekannten Schützenmelodien erfreuen soll.

Dazu Rolf Lüpertz: „Wir haben den Paukenschlag losgelassen, das Echo kommt!“ Letze Meldung: Auch die Sparkasse Neuss sieht sich durch ihr gesellschaftliches Engagement in der „Pflicht“, den Erhalt des Schützenglockenspiels zu unterstützen, durch eine Spende der Sparkassenstiftung von 10.000 Euro.

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GESCHICHTE

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Der gute Ton auf dem Kirmesplatz

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„Ich freue mich auf Kirmes“, so Robert Reinert, der mit seiner Firma Reinert Sound Company für einen großen Teil der Licht- und Bühnentechnik auf dem Neusser Kirmesplatz verantwortlich ist. Obwohl er weiß, dass ihm vor dem Schützenfest die härteste Woche des Jahres bevorsteht, hat er auch nach über 30 Jahren noch immer „Bock“ und ist mit Begeisterung bei seiner Arbeit.

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Ob Schützen Hot-Spots in der Stadt oder auf dem Kirmesplatz selber, überall begegnet man der professionellen Tonund Bühnentechnik, aufgebaut vom Team Reinert Sound Company.

Der Platz vor dem Weißen Haus wird genauso von ihm bestückt, wie der Ehl Pavillon vor dem Ärztehaus, das Frankenheim-Zelt oder diverse Stände der Wunderbar. Auch die zahlreichen Veranstaltungen rund um das Stützenfest, z.B. in der Wetthalle, im Rheinischen Landestheater oder dem Innenhof des Rathauses, kommen ohne seine Veranstaltungstechnik nicht über die Runden. Dazu gehören auch die Betreuungen der Bands in den Zelten, z.B. montags und dienstags „ Sound Convoy“ sowie die DJs „Bulle“ und Andreas Britz. „Wir fangen am Montag vor dem Schützenfest mit dem Bühnenaufbau am Ehl Pavillon an, und dann wird jeden Tag bis 22.00-23.00 Uhr durchgearbeitet. Denn am Freitagmittag muss alles fertig sein.“, so Robert Reinert. Für ihn ist alles eine Sache der Planung und des Timings sowie einer guten Teamarbeit.

Durch seinen großen Materialbestand, natürlich immer erste Wahl, ist Robert Reinert in der Lage, mehrere Großveranstaltungen gleichzeitig selber zu bestücken und muss kaum, weiteres Material dazu mieten. Das macht ihn sehr flexibel.

Zugute kommt ihm noch, dass er als technischer Betreuer der Wetthalle dort stets eine gute Zwischenlagermöglichkeit hat. Diese kurzen Wege erleichtern ihm die Einsätze auf dem Kirmesplatz.

Trotz des frühen Aufbaues muss er natürlich während der gesamten Kirmeslaufzeit ständig erreichbar sein, falls etwas ausgetauscht oder ersetzt werden muss. Im Gegensatz zum Aufbau geht der Abbau nachher ganz schnell. „Es wird ausgestöpselt, aufgeladen und Tschüss“, dies weiß Robert Reinert aus Erfahrung. Mittwochnachmittag ist dann der gesamte Abbau erledigt.

Robert Reinert kann sich keinen anderen Beruf für sich vorstellen. Schon als 14jähriger DJ hat er bei den Veranstaltungen der KJG auf einem kleinen Dual-Plattenspieler aufgelegt und aus alten Radios selber Boxen gebaut.

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BERICHT

Kräuter und der beste Sprit der Welt Das lässt sich Joachim Merkens, Vertriebsleiter in der gläsernen Killepitsch-Fabrik im Düsseldorfer Medienhafen nicht nehmen: Jedes Jahr, sechs Wochen vor Schützenfest wird eine Neusser Schützen-Prominenz eingeladen, die Fabrik zu besuchen.

In diesem Jahr durfte sich der Jakobuskönig der Scheibenschützen Stephan Vetten über einen informativen Rundgang durch einer der modernsten Misch- und Abfüllanlagen der Welt freuen. “Wir vergleichen uns gerne mit dem Schützenfest. Auch wir haben es mit einem der traditionellsten Liköre in die Moderne geschafft. Festhalten an der Tradition widerspricht sich nicht mit Heute und Morgen. Das findet man genauso in der Tradition des Neusser Bürger-Schützenfestes“. So zieht Merkens den Vergleich zum Heimatfest.

Mit Essenzen aus 9 8 Kräutern, Beeren und Früchten aus aller Welt lagern die, ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen hergestellten Mischungen ein ganzes Jahr in alten Tongefäßen. Das ist heute wie damals so.

Die “Produktion“, wie es dann modern heisst, ist die Verbindung mit einem der qualitativ hochwertigsten Alkoholen, die man auf dem Markt bekommen kann: Dem Prima-Sprit. Selbst die teuersten Vodka-Sorten der Welt reichen niemals an diese Qualität heran. Und die Frage nach der Rezeptur dieser Kräutermischung wird auch jedes Jahr aufs neue lediglich mit einem Lächeln beantwortet. Denn das ist das bestgehütete Geheimnis der Fabrik.

BERICHT

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BERICHT

Neusser Schütze unterstützt die kleinen Talente Der Verein “Kleine Talente“ unterstützt Kinder im Vor- und Grundschulalter, die Freude und Interesse im Bereich Sport, Musik oder Kunst zeigen, aber keine Mittel haben, daran teilzunehmen.

“Uns ist wichtig Kinder zu fördern, die Begeisterung für etwas entwickeln und die an Angeboten in Sport und Kultur teilnehmen möchten. Hier arbeiten wir eng mit Pädagogen vor Ort zusammen“.

So Thomas Wolfram, Schütze und Schatzmeister bei dem Förderverein “Kleine Talente Neuss e.V.“. Als Direktor bei der Düsseldorfer VM Vermögens-Management weiß Wolfram genau, wie man Geld gezielt einsetzt, um einen Mehrwert zu schaffen. “Wir haben in diesem Jahr unser 5-jähriges Bestehen und ich bin stolz darauf, dass wir bis jetzt rund 140 einzelne Kinder unterstützen konnten, zum Teil über mehrere Jahre hinweg. Zur Zeit betreuen wir 54 Kinder und deren Talente. Es macht mich immer traurig, wenn ich mitbekomme, dass ein Kind Interesse im Bereich Sport, Kunst oder Musik zeigt, aber kein Geld da ist, dieses

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Talent zu fördern und zu fordern. Da ich in der glücklichen Situation war, dass ich in meinem Leben immer Unterstützung erfahren habe, möchte ich nun etwas zurückgeben und arbeite ehrenamtlich als Schatzmeister für diesen Verein“. Basis unserer Unterstützung ist die Förderung des einzelnen Kindes, dem wir den Mitgliedsbeitrag im Sportverein, Klavierunterricht oder ein einmaliges Angebot finanzieren. Zusätzlich unterstützt der Verein Angebote in Kitas und Grundschulen wie bspw. eine Theater-AG, ein Chor oder gemeinsames Schlittschuhlaufen.

Hier werden viele interessante Bereiche abgedeckt. Inzwischen arbeiten wir mit über 20 öffentlichen oder privaten Anbietern zusammen und leisten somit auch einen aktiven Beitrag für die Stadt Neuss.

Um dieses Engagement auch weiterführen zu können, benötigen wir neben unseren schon bestehenden 75 Mitgliedern noch weitere Förderer. In diesem Jahr feiert der Verein bereits sein 5-jähriges Bestehen und öffnet Tür und Tor für weitere Unterstützer am 27. September um 11.00 Uhr im Gare du Neuss.

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BERICHT

Indoor Parade

30 Jahre Probemarschieren bei Karosseriebau Krause Darauf ist Werner Krause stolz: Noch nie musste er “seine Parade“ aufgrund von schlechtem Wetter abgesagt werden. Die Tradition begann vor dreißig Jahren, als sich der neu gegründete Zug “Wibbelstitze“ mit Friedhelm Krause, dem mittlerweile Senior-Chef des Karosseriebau-Unternehmens an der Moselstraße, damals als Leutnant dem St. Hubertus-Korps anschloss. Aus Kameradschaft lud man sich weitere Schützenzüge zu diesem Event ein, die an einem jeden Donnerstag vor dem

Schützenfest dort auch ihren “Löhnungsappell“ abhalten, gemeinsam das Marschieren für Schützenfest zu üben.

“Nach 30 Jahren ist uns das Marschieren in unserer Werkstatt zur liebgewonnenen Tradition geworden“, so Werner Krause, der mittlerweile die Organisation der Veranstaltung übernommen hat und immer wieder verschiedene, auch jüngere Züge, sowie Ehrengäste einlädt, um bei Marschmusik einer Musikkapelle den Bewegungsapparat der Gäste auf Schützenfest und die Umzüge einzu-

stimmen. “Da uns fast immer die aktuelle Majestät besucht, üben wir direkt auch die große Königsparade mit Seiner Majestät“. In der Werkstatt, in der sonst Unfallwagen oder Oldtimer wieder auf Vordermann gebracht werden, ist man unabhängig vom Wetter – sie ist mit ihren 2.500 Quadratmetern vollständig überdacht. Und so wird dem Schützenkönig an diesem Abend bestimmt keine Parade abgesagt, mag es so viel stürmen und regnen wie es will.

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Reitersiegerpaar Nicole und Axel Hebmüller

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Sieger in Neuss, König in Kaarst Was dem einen zu viel, ist dem anderen zu wenig. Das könnte man meinen, wenn man sich die Schützenaktivitäten der Familie Hebmüller anschaut. Vater Axel ist gerade zeitgleich Reitersieger in Neuss und Schützenkönig in Kaarst. Sein Sohn Marc (19) zieht ebenso wie der Vater bei der Schützenlust in Kaarst mit.

Marc und seine Freundin Anne-Kathrin haben im Hofstaat den Eltern eine große Freude bereitet: “Da ging mir wirklich das Herz auf“, verrät die ambitionierte Springausbilderin, die mittlerweile vom Gut Mankartzhof an der Broicherseite in Kaarst ihre eigene Reitschule betreibt. “Der Terminkalender ist voll, aber es macht immer noch Spaß“, fügt sie hinzu.

Axel Hebmüller, der als Geschäftsführer der Hebmüller SRS Technik GmbH, Ventile für Flugzeugbordküchen in die ganze Welt exportiert, bestätigt dies: “Man muss zu 100% dahinter stehen und mit Herz dabei sein, dann wird einem nichts zuviel“. Das ist die beste Einstellung, die Schützen mitbringen können und so kann man dann auch zwei hohe Ämter gleichzeitig ausführen: Hoher Reitersieger in Neuss und Schützenkönig in Kaarst.

Cordewener sorgt für entspannte Füße.

Neusser Einlagen für Neusser Schützen Dave Cordewener führt seit 2011 das moderne Orthopädie-Fachgeschäft auf der Büttger Straße. In den vergangenen vier Jahren hat er schon sehr viel Erfahrungen mit den Neusser Schützen gemacht: „Jedes Jahr nach Schützenfest kommen die Schützen mit Fußproblemen zu mir.

Ob Fersensporn oder sonstige schmerzhafte Veränderungen, besser wäre es, vor dem Schützenfest zu kommen und mit Einlagen zu laufen“.

Da häufig an diesen Tagen besonders schöne, teilweise schmale Schuhe getragen werden, denn der Schütze möchte ja stets gut aussehen, sind die dünnen Einlagen von Cordewener ideal für die langen Wege über Straßen und Kopfsteinpflaster. Die genau auf den Fuß angefertigten Einlagen passen in jeden Schuh. So kann ein Schütze die „Tage der Wonne“ ohne beeinträchtigende Fußschmerzen genießen.

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Mittels modernster Analysetechnik, z.B. Laufbandanalyse, werden bei Cordewener Fehlstellungen ermittelt. Danach lässt sich eine gezielte, individuelle Therapie erstellen. Durch den 2D-Fußscan werden die Füße nach neuesten technischen Standards vermessen.

Es wird ein digitaler Fußabdruck genommen. Dadurch lässt sich genauestens darstellen, an welcher Stelle der Fuß entlastet oder gestützt werden muss.

Hierbei hilft auch die Fußdruckmessung, bei der Sensoren die auf den Fuß einwirkenden Kräfte erfassen.

Nach dieser Gesamtanalyse werden Maßschuhe und Einlagen in eigener Werkanlage mit Hilfe modernster Technik hergestellt. Auch die Anpassung herkömmlicher Konfektionsschuhe durch die extrem dünnen Einlagen ist möglich. Die Freude, mit denen Dave

Cordewener seinen Beruf ausübt, merkt man ihm sofort an. Schon mit 14 Jahren stand für ihn sein Traumberuf Orthopädie-Schuhmachermeister fest. Damit folgt er einer Familientradition, denn bereits sein Urgroßvater übte diesen Beruf aus, und sein Vater Günther kann auf eine fast 50jährige Erfahrung im Orthopädie-Schuhmacherhandwerk zurückblicken. Bereits mit 21 Jahren hielt Dave Cordewener seinen Meisterbrief in Händen, zuvor bestand er seine Gesellenprüfung als Landessieger in NRW und als Viertbester auf Bundesebene. Neben dem Fachgeschäft in Neuss gehören Betriebe in Wuppertal und Velbert zum Familienunternehmen. Übrigens wird Dave Cordewener in diesem Jahr zum ersten Mal als Gast bei der Schützengilde an allen Kirmestagen mitmarschieren – natürlich mit den eigenen Einlagen.

B端ttger Str. 6 41460 Neuss Tel.: 02131 - 258 39

Bahnhofstr. 41 42551 Velbert Tel.: 02051 - 52 293

Calvinstr. 22 42103 Wuppertal Tel.: 0202 - 94 648 355

IM GESPRÄCH

Fotos: © Fotoatelier Bathe

Interview mit Schützenkönig Markus Reipen:

„Schützenkönig zu sein, ist gar nicht so schwer!“ Das Schützenkönigsjahr hat für Mar kus Reipen vieles verändert. Seine Bilanz ist durchweg positiv. Im Gespräch mit ihm erfahren wir, was Motocross und Schützenwesen gemeinsam haben, warum er am Neusser Schützenfest nichts verändern würde und was er den Neusser Bürgern für die Zukunft wünscht.

TOP Magazin: Herr Reipen, das Schützenwesen ist nicht ihr einziges Hobby.

Privat fahren Sie Motocross. Haben diese beiden Hobbys etwas gemeinsam?

Markus Reipen: Naja, beide Hobbys machen Spass, man lernt Leute kennen, man erlebt das Ganze in der Gemeinschaft, was ich persönlich sehr wichtig finde. Der einzige Unterschied: Wenn man ein Rennen fährt, steht man nur für kurze Zeit unter Adrenalin, schießt man auf den Königsvogel, lan8 8 TO P

det man erst am Dienstagabend wieder auf dem Boden der Tatsachen.

Als Schützenkönig kennt man Sie, erzählen Sie uns doch ein bisschen mehr über Ihr Hobby Motocross und ihre größten Erfolge.

Markus Reipen: 2009 war ich Deutscher Amateurmeister, mein größter Erfolg war der 4. Platz bei den Europameisterschaften. Seit meinem 16. Lebensjahr fahre ich jedes Jahr Rennen.

Da entsteht der Wunsch, einmal Meister zu werden, fast automatisch. Während dieser Zeit habe ich viel trainiert.

Dieser Sport wird häufig unterschätzt.

Man muss konditionell sehr fit sein.

Auch heute trainiere ich regelmäßig und fahre jedes Jahr nach Spanien ins Trainingslager. Früher hatte ich ein eigenes Rennteam, heute fördere ich den Nachwuchs, denn Motocross ist in Deutschland leider nicht so populär wie in Belgien oder Holland.

TOP Magazin: Was reizt sie am Motocross?

Markus Reipen: Beim Motocross müssen zwei Leute aufeinander eingespielt sein, sonst funktioniert es nicht. Dazu kommt das Konditionstraining, man lernt durchzuhalten, wenn es anstrengend wird. Das sind Eigenschaften, die im ganzen Leben eine Rolle spielen.

TOP Magazin: Sie haben ja relativ unvorbereitet auf den Vogel geschossen.

Die Idee hierzu entstand erst am Freitag vor dem Fest. Wie haben Sie dann die ersten Tage als Schützenkönig erlebt?

Markus Reipen: Als Malermeister bin ich es gewöhnt vor maximal zehn Bauleuten zu sprechen, aber wenn plötzlich tausende Menschen vor einem stehen und klatschen und jubeln ist das natürlich Adrenalin pur. Aber man wächst mit jedem Auftritt in seine neue Aufgabe hinein und stellt schnell fest, dass es eigentlich gar nicht so schwer ist, denn man wird von den Menschen getragen. Ich bin zwar immer noch aufgeregt vor jedem Auftritt, aber inzwischen ist es eine positive Aufregung, die Spaß macht.

IM GESPRÄCH

TOP Magazin: Hat das Jahr als Schützenkönig Sie verändert?

tusschützen mitmarschieren. Das alles ist für mich nicht mehr zu toppen.

Markus Reipen: Ja, das hat es ganz sicher. Man lernt viel dazu. Ich kann das eigentlich nur jedem Neusser Bürger empfehlen. Ich bin von Natur aus kein Mann der großen Worte. Doch plötzlich musste ich mir etwas einfallen lassen. Als ich beispielsweise meine Rede für das Schützenmuseum vorbereitet habe, musste ich mich intensiv in das Thema Kopfbedeckungen einlesen und habe dabei so viel Neues erfahren, dass die Rede praktisch ganz von alleine entstanden ist. Dann viel mir auch noch das passende Gedicht in die Hände und plötzlich stand der Text. Das sind Erfahrungen, die ganz einfach Spaß machen.

TOP Magazin: Was war bis jetzt Ihr persönliches Highlight als Schützenkönig von Neuss?

TOP Magazin: War dieses Jahr der richtige Zeitpunkt für Sie, um Schützenkönig zu werden?

Markus Reipen: Genau so und nicht anders, denn wie kann man besser Schützenkönig werden als mit dem Vater gemeinsam an der Vogelstange? Ich glaube, dass hat in der Geschichte des Neusser Bürger Schützenfestes auch Seltenheitswert. Dazu feiern wir das 600jährige Bestehen der Scheibenschützen und mein Sohn wird in diesem Jahr 10 Jahre alt und darf zum ersten Mal bei den Huber-

Markus Reipen: Dieser Moment, wenn man mit seiner Frau in die Stadthalle kommt, an den Schützen vorbei, alle Menschen kommen, um das Kleid der Frau zu bewundern, das waren schon ganz besondere Augenblicke für uns.

Nicht umsonst haben meine Frau und ich uns Schnappschüsse dieser Momente als individuelle Handyhülle anfertigen

lassen. Beim Gnadentaler Schützenfest saß ich zum ersten Mal in meinem Leben als Schütze auf einem Pferd, und dass, obwohl ich mich sonst noch nicht einmal freiwillig auf das Pferd meiner Tochter setzte. Das war auch ein sehr besonderer Tag für mich. Aber die schönsten Momente liegen ja eigentlich noch vor

Daniel Schillings

uns. Jetzt freuen wir uns auf die Parade, denn es wird ja die erste seit meinem 7.

Lebensjahr, bei der ich nicht als Schütze mit marschiere.

TOP Magazin: Was glauben Sie, wem Sie mit dem Jahr als Schützenkönig die größte Freude bereitet haben?

Markus Reipen: Eigentlich meiner ganzen Familie, da sind viele Freudentränen gerollt. Mein Vater, der ja selber auf den Vogel geschossen hat, hat sich natürlich auch sehr gefreut, so wie ich mich gefreut hätte, wenn er es geworden wäre.

Meine Tochter ist im Hofstaat, unser Sohn Marvin war beim Krönungsabend der „kleine Prinz“. Das alles sind unvergessliche Momente für unsere Familie.

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IM GESPRÄCH

erledigt, die Garderobe stand bereits 24 Stunden nach dem Vogelschuss. Ich glaube, damit haben wir sogar das Komitee überrascht. Es gibt aber so gewisse Dinge, die wir über all die Jahre auf dem Neusser Schützenfest vermisst haben, nämlich eine Plattform für behinderte Menschen, alte Leute und kleine Kinder.

Gemeinsam mit Reitersieger Axel Hebmüller entstand so die Idee für unser „Kinderschützenfest“, das wir am 16.

August auf dem Markt veranstalten.

TOP Magazin: Wie müssen wir uns das Kinderschützenfest auf dem Markt vorstellen?

TOP Magazin: Stellen Sie sich das Schützenfest Ihrer Enkelkinder vor. Was glauben Sie, hat sich bis dahin verändert?

Markus Reipen: Ich hoffe, dass sich nichts verändert hat. Das Neusser Schützenfest bereitet von Generation zu Generation einfach nur Freude, das ist mit nichts zu vergleichen. Hier begegnen sich so viele Menschen aus unterschiedlichen Bereichen wirklich auf Augenhöhe. Da können sich viele Leute

aus Politik und Wirtschaft eine Scheibe von abschneiden. Und genau das macht unser Fest aus: wenn man sieht wie gemischt die Corps sind und trotzdem gemeinschaftlich feiern. Hier entstehen neben Freude, Spass und Zusammenhalt auch viele berufliche Kontakte. Das Neusser Schützenfest ist eine Plattform, die ich meinen Enkelkindern in keiner anderen Form wünschen kann. Diese Vielseitigkeit macht einfach Spaß.

TOP Magazin: Verraten Sie uns schon etwas über Ihren Orden?

Markus Reipen: Für mich stand von Anfang an fest: Mein Orden wird ganz klar alleine den Scheibenschützen gewidmet sein. Wir feiern in diesem Jahr unser 600jähriges Bestehen und ich wollte noch einmal unterstreichen, wieviel Potential in diesem Verein steckt. Über 20 Jahre war ich beim Tambourcorps, inzwischen sind es 15 Jahre bei den Scheibenschützen. Und egal welche Aufgabe ich als Schützenkönig zu bewältigen hatte, meistens waren die Dinge schon von meinen Zugkollegen erledigt, bevor ich sie auch nur ausgesprochen hatte. Der Zusammenhalt und die Vielfältigkeit, auch unter den Königspaaren, das ist ein Glücksfall.

TOP Magazin: Welchen Schwerpunkt haben Sie sich für Ihr Schützenkönigsjahr gesetzt?

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Markus Reipen: Das war keine Idee, die von Anfang an stand. Der Schwerpunkt hat sich eigentlich erst im Laufe des Jahres herauskristallisiert. Für uns selber haben wir alles innerhalb kürzester Zeit

Markus Reipen: Hier möchten wir alle unter einen Hut bringen: die Kleinen, behinderte Menschen, Zugereiste und die ältere Generation laden wir ein, hier gemeinsam zu feiern. Im Prinzip richtet sich das Fest an alle, die sonst vielleicht keine Gelegenheit haben, aktiv mitzufeiern oder das Schützenfest einfach noch nicht kennengelernt haben. Wir hoffen, dass sich dieses Projekt als Pilotprojekt etabliert und bei allen gut ankommt. Alle Corps haben die Möglichkeit, sich hier nach ihren Wünschen einzubringen und so auch neue Mitglieder zu gewinnen. So entsteht eine Win-Win-Situation für alle.

Das ist mein Geschenk an die Corps und natürlich an alle Menschen in Neuss.

TOP Magazin: Was würden Sie Ihrem Nachfolger gerne mit auf den Weg geben?

Markus Reipen: Das Wichtigste ist einfach, dass man so bleibt wie man ist und das Königsjahr einfach genießt. Viele denken, an das Königsjahr muss man wie ein Unternehmen rangehen. Ich persönlich glaube, die Menschen möchten einen so, wie man ist. Und dann ist es gar nicht so schwer, der Schützenkönig von Neuss zu sein.

Beim bevorstehenden Schützenfest werde ich die Zeit mit meiner Familie geniessen.

Ich wünsche allen Neusser Schützen über Schützenfest eine schöne Zeit mit vielen, tollen Erlebnissen.

Gesundheitskonzern der Stadt Neuss Die Städtische Kliniken Neuss – Lukaskrankenhaus – GmbH leistet als größter Gesundheitsversorger einen entscheidenden Beitrag zur medizinischen Versorgung in der Region Neuss. Das Lukaskrankenhaus ist seit 1977 Akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Düsseldorf und beschäftigt über 1.400 Mitarbeiter. Mit elf Fachabteilungen bietet es medizinische und pflegerische Versorgung auf höchstem Niveau. Der Gesundheitskonzern basiert auf vier Säulen:

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BERICHT

Neues Gesicht eröffnet Biwak Frank Ferber ist neuer Verkaufsleiter bei BMW Timmermanns in Neuss “Wir rücken näher an Neuss“. Wie bitte? Diese kurzen und knappen Worte beschreiben die neue Verkaufsstrategie beim Autohaus Timmermanns. Obwohl schon seit gut drei Jahrzehnten am prominenten Standort gegenüber der Rennbahn an der Hammer Landstraße, dem Epizentrum der “Autostadt Neuss“, will man noch näher an diese Stadt rücken? “Survival of the fittest“ heißt übersetzt, dass der anpassungsfähige das Rennen macht und nicht der sportlichste. Somit haben wir uns Stück für Stück den Bedürfnissen dieser Stadt und ihrem Markt angepasst. Wir haben das Konzept erweitert und eine einzigartige Markenvielfalt geschaffen - einzigartig für ein BMW-Autohaus.

Wir sind damit viel breiter im Markt aufgestellt. Bei uns gibt es fortan günstige Neuwagen in der Golf-Klasse

und EU-Wagen namhafter Hersteller“, so der 49-jährige Verkaufsprofi. Neben dem Filialleiter Konstantin von Schimpf und einem Team von 4 Verkaufsberatern hat Frank Ferber noch Großes vor: “An dem Auftritt von BMW Timmermanns in Neuss wird sich zukünftig noch einiges verändern“. Wir alle dürfen gespannt sein. Ebenso gespannt ist Ferber selbst auf das Neusser Schützenfest. In diesem Jahr muss er zum ersten Mal das seit 15 Jahren existierende Biwak eröffnen, das BMW Timmermanns exklusiv für die Schützen ausrichtet. “Wir haben ein ausgeklügeltes Zufallsverfahren zur Auswahl der Züge installiert, um allen gerecht zu werden und die Teilnahme an diesem Event zu ermöglichen. Ich weiß gar nicht, wen ich alles begrüßen werde“.

Somit wird es wohl doppelt spannend werden.

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Farbenfrohes Sorglos-Paket

BERICHT

Ein Kleid in einer Farbe und 8 verschiedenen Größen

Kauft man festliche Kleidung geht Frau für gewöhnlich in ein Abendkleidfachgeschäft und sucht sich ein Kleid aus, das ihr am besten gefällt. So der Normalfall. Das geht natürlich auch bei Gerrys im Meererhof. Hierin kommt man aber für etwas anderes.

“Wir lieben die Herausforderung. Egal ob Schuhe in der Farbe der Stola, der Schleppe oder der kleinen Handtasche. Das bekommen wir alles hin. Meist auch kurzfristig“, so Frau Töller, Inhaberin von Gerrys Braut- und Festmoden.

Inspiration in unserem Café

Besonders stolz ist die modeerfahrene Geschäftsfrau auf eine Aktion in diesem Jahr für die Hofdamen des Schützenkönigs in Büttgen. Hier wurde ein Kleid in 8 verschiedenen Größen und Farbabstufungen geschneidert. “Wenn man dann das Ergebnis sieht und in die funkelnden Augen der Mädels schaut, bekommt man schon Gänsehaut. Ein tolles Gefühl, das die ganze Arbeit noch mehr aufwertet“, so Frau Töller.

Die Herausforderung und ein Rund-Um-Sorglos-Paket zeichnen das Geschäft aus. Und noch eines – nicht zu unterschätzen ist ein “Archiv“; auf das die Nüsser Röskes, die Hofdame oder auch die neue Schützenkönigin zurückgreifen kann. Aus dem Gedächtnis heraus weiss Frau Töller ganz genau, welches Kleid, welche Farbe wann und wo bereits getragen wurde. Ein unentbehrlicher Wissensschatz für die Damenwelt.

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SCHÜTZEN! MARSCH MARSCH ZU UNS. TC Blau - Weiß Neuss e.V. / Tel.: 0172 421 23 95 Jahnstraße 61, 41464 Neuss, www.bwneuss.de

Ausgezeichneter Geschmack!

Nach der Wahl zum besten Kräuterlikör der Welt 2002 und der Goldmedaille 2003 des international anerkannten „Beverage Tasting Institute“ (BTI) in Amerika wurde das Düsseldorfer Original nun erneut zu einem der besten Liköre der Welt prämiert.

Eine internationale Jury zeichnete den Killepitsch Premium Kräuterlikör unter mehreren hundert Teilnehmern bei der „Best International Spirit Challenge 2010“ in London in der Kategorie Spezialitäten mit der BronzeMedaille aus.

Drink responsibly!

Likörfabrik Peter Busch GmbH & Co. KG, D-40221 Düsseldorf, www.killepitsch.de

Ihr Unternehmen ist gewachsen.

Ist alles andere mitgewachsen?

Vom Existenzgründer zum Mittelständler sind es manchmal nur wenige Erfolgsschritte. Wir als mittelständische Beratungsgesellschaft können Sie stets im erforderlichen Maße begleiten – mit Kompetenz, Kreativität und dem persönlichen Engagement unserer Partner.

KBHT grüß

Wir zeigen Ihnen gerne in einem unverbindlichen Erstgespräch auf, wie wir Sie auf Ihrem Wachstumsweg mit mehr Beratung für weniger Steuer begleiten können. Einfach Kontakt aufnehmen unter www.kbht.de/erstgespraech.

Schütze r e s s u e N t die

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Wirtschaftsprüfer · Steuerberater · Rechtsanwälte KBHT Kalus + Hilger Promenadenstr. 1 · 41460 Neuss Tel. 02131 / 92 43-0 · Beratung@kbht.de

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