122er - Dezember 2019

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AUSGABE

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122er

12/2019

Das Informationsblatt der

Freiwilligen Feuerwehr Krumpendorf

Italienisches Löschflugzeug Canadair CL-415 für Übungszwecke zu Besuch in Kärnten. Mehr dazu auf Seite 7


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WISSENSWERTES AUS DER FEUERWEHR Helga Beschliesser

Erste Kameradin der FF Krumpendorf im Ruhestand Ein Ereignis der besonderen Art fand in der Kameradschaft der Feuerwehr Krumpendorf zu Silvester 2019 statt. Als erste Kameradin erreichte HV Helga Beschliesser das für den Ruhestand benötigte Alter und schied gleichzeitig aus dem Aktivstand aus.

Geschätzte Leserinnen & Leser Zum Zeitpunkt, als ich diese Zeilen verfasst habe, herrschte in ganz Kärnten der Ausnahmezustand. Oberkärnten versank im November 2019 in meterhohem Schnee. Die Einsatzkräfte bekämpften Murenabgänge, Lawinen und Überflutungen über mehrere Wochen hinweg. In Unterkärnten lebte die Bevölkerung durch die heftigen Niederschläge in Angst vor einem weiteren Hochwasser und das Schlagwort „Land Unter“ war aktueller denn je. Ein offensichtlich gutes Staustufen-Management sorgte dafür, dass Lavamünd und andere Ortschaften einer neuerlichen Überflutung entgingen. Der Bezirk Klagenfurt-Land, und somit auch die Gemeinde Krumpendorf, wurde im Wesentlichen von größeren Schäden verschont, überflutete Keller und Grundstücke blieben aus. Wir hatten daher diesmal Glück, doch beim nächsten Mal kann es wieder ganz anders sein.

Bemerkenswert ist es, dass Helga Beschliesser auch erst die vierte Frau in Kärnten ist, die den Ruhestand erreicht hat. Helga Beschliesser zeichnete sich insbesondere in den Jahren 1979 bis 2000 aus, als in Krumpendorf zwei internationale Feuerwehrsternfahrten und mehrere internationale Musikkapellenfestivals stattfanden und die Last der Organisation der Quartiere der unzähligen Gäste der Feuerwehr Krumpendorf nahezu ausschließlich auf ihren Schultern lastete. Dafür wurde sie auch im Jahre 1990 mit dem Verdienstzeichen des Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes der Stufe II in Silber geehrt. Die Kommandantschaft und die Kameradschaft der Feuerwehr Krumpendorf wünschen HV Helga Beschliesser auch als „Ruhestandlerin“ alles erdenklich Gute mit der Hoffnung, dass HV Helga Beschliesser auch weiterhin die Feuerwehr Krumpendorf durch ihre Anwesenheit bei den diversen Ereignissen unterstützen wird. Alles Gute, liebe Helga!

Stille Helden-Gala der Kleinen Zeitung

Ich möchte an dieser Stelle all jenen „ein Denkmal setzen“, die sich zur Bewältigung dieser enormen Wasser- und Schneemassen und für die Beseitigung der Schäden verantwortlich zeichnen. Es sind dies natürlich die Einsatzkräfte von Feuerwehr, Bundesheer, Polizei, Wasserrettung, Rettungshundestaffel, Bergrettung und sonstigen Blaulichtorganisationen, die unermüdlich für die Bevölkerung in den betroffenen Gebieten im Einsatz standen. Es gibt allerdings auch Menschen, die bei den Dankesworten nach solchen Katastropheneinsätzen meistens zu kurz kommen, denen aber ein ebensolcher Dank zusteht. Das sind die Partner/innen und insbesondere auch die Kinder der Einsatzkräfte, die während der Tage und Wochen dieser Einsätze zum Großteil auf ihre Lieben verzichten mussten. Dennoch hört man von diesen Menschen, die unzweifelhaft zum Funktionieren des Hilfsund Rettungswesens einen wesentlichen Beitrag leisten, weder einen Einwand noch eine Klage. Auch keine Hilfeschreie oder Unkenrufe, sondern sie ertragen still die Mühseligkeiten der Katastrophen, wie uns eine in Kärnten heimsuchte. In diesem Sinne kann man nicht oft genug auch den Angehörigen der Einsatzkräfte von ganzem Herzen danken. Ich wünsche Ihnen für Ihre Ziele und Vorstellungen im Jahr 2020 alles Gute. Gesundheit, Erfolg und das Ausbleiben von Notstandsituationen mögen Ihnen beschieden sein. HBI Mag. Ulrich Nemec Kommandant FF Krumpendorf

Am 25. November 2019 fand die Ehrung der Aktion „Stille Helden“ der Kleinen Zeitung im Casineum Velden statt. Auch zwei Krumpendorfer wurden vor den Vorhang geholt. Geehrt wurden Eva Adamik von der Wasserrettung für ihr überdurchschnittliches Engagement, insbesondere in der Kinderund Jugendarbeit, und BI Robert Koban als Verantwortlicher für den Tauchdienst in Krumpendorf und den Wasserdienst im Bezirk Klagenfurt Land. Beim Feuer und beim Wasser ist Robert Koban ganz in seinem Element. Der Kamerad der Feuerwehr Krumpendorf, der, wenn immer er kann, zu Einsätzen jeder Art ausrückt, ist zusätzlich Bezirkswasserdienstbeauftragter des Bezirks Klagenfurt Land und Lehrtaucher des Landesfeuerwehrverbandes.

122er - Das Informationsblatt der Freiwilligen Feuerwehr Krumpendorf

Im März 2018 hat Robert Koban, der mit seinen Kammeraden HBI Ulrich Nemec, BI Erich Nadrag, BM Walter Huber (FF Ferlach) und Wolfgang Rupacher (ÖWR Krumpendorf) zufällig bei einer Übung am Weißensee war, einer Frau das Leben gerettet. Sie war am See eingebrochen und bereits ohne Vitalzeichen. Durch die schnelle Reanimation und reinem Sauerstoff haben sie ihr das Leben gerettet. „Wir haben es so gemacht, wie man es lernt“, sagt er, „das zeigt, wie wertvoll die Ausbildung ist.“ Die Frau konnte nach einiger Zeit ohne ernsthafte Folgeschäden aus dem Krankenhaus entlassen werden.


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GASTKOMMENTAR Die Entstehung des Feuewehrtauchdienstes im Abschnitt sowie im Bezirk Klagenfurt-Land 1884 erteilte der Kommandant der Feuerwehr Krumpendorf und Bezirksfeuerwehrkommandant des Bezirkes Klagenfurt Land, Hans Koch, den Auftrag, eine Tauchgruppe im Abschnitt Wörthersee und in weiterer Folge im Bezirk aufzustellen. Zum ersten Tauchkurs für Feuerwehrtaucher, der im Sommer 1984 in Krumpendorf stattfand, meldeten sich elf Mann von den umliegenden Feuerwehren.

WIR BLICKEN ZURÜCK ... Allzeit bereit Immer wenn die Sirene ertönt, fragen sich viele, was passiert sein könnte und ob hoffentlich nicht ein Bekannter oder man selbst betroffen ist. Doch nicht bei allen Einsätzen erfolgt die Alarmierung über die Sirene. Es gibt auch die Möglichkeit, über das Blaulicht SMS oder Personenrufempfänger die Mannschaft zu alarmieren. In dieser neuen Serie wollen wir die letzten Einsätze ein wenig beschreiben, um Ihnen einen Einblick in unser „Feuerwehrleben“ zu gewähren. 26.08., 10:00 Uhr Technische Hilfestellung im Parkbad 02.09., 12:00 Uhr

Fehlalarm einer Brandmeldeanlage

08.09., 23:13 Uhr

Rauchmelderalarm in einer unbewohnten Wohnung - da keine Rauchentwicklung festzustellen war, ist man von leer werdenden Batterien des Rauchmelders ausgegangen

12.09., 18:00 Uhr

Suche nach einem vermissten Schwimmer, der nach einer Stunde wieder zurückgekehrt ist

16.09., 18:00 Uhr Ein Komposthaufen geriet in Flammen

Als Krönung ging es gleich direkt zur ersten Ausbildung: Tauchen im hochalpinen Gelände am Wolayersee. Am Programm standen Tauchgänge im Bergsee sowie die Zusammenarbeit mit Hubschraubern und der damaligen Alpin-Gendarmerie. Das Tauchlager hatte Expeditionscharakter, denn die Tauchausrüstung sowie die persönliche Ausrüstung mussten mit Hilfe eines Hubschraubers und eines Puch Haflingers von der Feuerwehr Krumpendorf ins Lager transportiert werden. Nach Abschluss dieser Ausbildung wurden uns die Dekrete zur Ernennung zum Feuerwehrtaucher überreicht. Vom ersten Kurs sind noch zwei Urgesteine im Feuerwehrtauchdienst aktiv: HBI Mag. Nemec Ulrich und ich. Bereits 1985 fand ein weiterer Kurs für Feuerwehrtaucher in Krumpendorf statt. Es erfolgte die Aufstellung der Tauchgruppe des Bezirkes Klagenfurt-Land, für die ich bis 2009 verantwortlich war. Seit 2009 leitet BI Robert Koban den Wasserdienst im Bezirk. Weitere Aus- und Fortbildungen fanden gemeinsam mit Feuerwehrtauchern aus Italien und Jugoslawien statt. Bald nach der Aufstellung mussten die Taucher in harten Einsätzen ihr Können unter Beweis stellen. Es ging darum, Ertrunkene zu suchen und zu bergen oder Boote und Fahrzeuge zu heben. Seit 1990 wird die Ausbildung für Feuerwehrtaucher an der Landesfeuerwehrschule und für Feuerwehr-Tauchlehrer im Bundesfeuerwehrverband durchgeführt. In den letzen Jahren übernahm die Feuerwehr Krumpendorf die Aufgaben als Wasserdienststützpunkt im Bezirk Klagenfurt-Land. Mit etwa der Hälfte der Feuerwehr-Tauchlehrer im Kärntner Landesfeuerwehrverband ist Krumpendorf ein zentraler Punkt des Bezirkes im Wasser- und Tauchdienst, sowie für grenzüberschreitende Projekte. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken und meinen Respekt aussprechen, die es durch ihr persönliches Engagement und ihre Einsatzbereitschaft sowie Kameradschaft möglich gemacht haben, dass sich aus einer Idee eine professionelle Tauchgruppe entwickelte, die über die Grenzen hinweg tätig ist.

21.09., 10:45 Uhr

Überwachungsfahrt bei einer Regatta

30.09., 12:00 Uhr

Technische Hilfestellung im Parkbad

05.10., 10:30 Uhr

Überwachungsfahrt bei einer Regatta

21.10., 01:00 Uhr

Türöffnung - Bewohner haben sich am Balkon ausgesperrt

23.10., 19:00 Uhr

Fehlalarm einer Brandmeldeanlage

24.10., 20:00 Uhr

Türöffnung einer Liftanlage

30.10., 10:30 Uhr

Austretendes Öl auf der Hauptstraße

31.10., 08:00 Uhr

Verkehrsunfall auf der B 95 in Moosburg

31.10., 18:15 Uhr

Verkehrsunfall mit austretendem Öl

02.11., 22:45 Uhr

Personenbergung - Eisenbahn

13.11., 09:00 Uhr Unterstützung der Feuerwehr Pritschitz bei der Bergung eines Fahrzeuges 30.10., 10:30 Uhr

Verkehrsunfall mit austretendem Öl

04.11., 12:40 Uhr

Kanalspülungsarbeiten

15.11., 17:30 Uhr

Fehlalarm bei einer Brandmeldeanlage

16.11., 01:45 Uhr

Pumparbeiten bei einem Wohnhaus - Aufgrund des starken Regens kam es zu einer Überschwemmung. Dieser Einsatz konnte erst um 5:00 Uhr Früh beendet werden

18.11., 12:50 Uhr

Pumparbeiten - überschwemmter Regenwasserkanal

21.11., 08:40 Uhr

Pumparbeiten bei einem Wohnhaus

22.11., 16:40 Uhr

Fahrzeugbrand auf der A2

25.11., 15:00 Uhr

Personenbergung - Eisenbahn

11.12., 18:09 Uhr

Brandeinsatz

12.12., 19:01 Uhr

Verkehrsunfall auf der Hauptstraße

Der Einsatz am 25. November war der hundertste Einsatz in diesem Jahr. Viele dieser Einsätze bleiben bei der Bevölkerung jedoch unbemerkt. Trotzdem ist die Hilfe und Unterstützung durch die Feuerwehr 365 Tage im Jahr gegeben.

Mit allen guten Wünschen für ein besinnliches Fest verbleibe ich, euer OBR Gerfried Bürger Bezirksfeuerwehrkommandant Klagenfurt-Land

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Termin unbedingt im Kalender eintrage n!

VERANSTALTUNGEN Krumpendorfer Schneeball 2020

Wir freuen uns, Sie auch heuer wieder zum Krumpendorfer Schneeball, dem Ball-Highlight des Jahres, einladen zu dürfen. Hier noch ein paar Eindrücke aus dem Vorjahr, zur Einstimmung auf einen tollen Ball-Abend:

SchneeBall der FREIWILLIGEN FEUERWEHR Krumpendorf

8. FEBRUAR 2020, 19:30 Uhr FESTSaal Krumpendorf

Eintritt: freiwillige Spende

Unser kostenloseR Feuerwehr-Heimbringservice bringt Sie im Ortsgebiet von Krumpendorf SICHER nach Hause! 122er - Das Informationsblatt der Freiwilligen Feuerwehr Krumpendorf

Die Einnahmen aus dieser Veranstaltung werden zur Anschaffung EINES Löschfahrzeuges verwendet!


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AKTUELLES AUS DER FEUERWEHR Taucherlehrgang 1 der Landesfeuerwehrschule

Erfolgreiches Feuerwehr Sport-Team

Neue Softshell-Jacken für die kalte Jahreszeit

16 Kameraden haben mit der 4-jährigen Tauchausbildung zum Feuerwehreinsatztaucher begonnen und den Taucherlehrgang I erfolgreich abgeschlossen.

Am 13. Oktober fand der 9. Feuerwehrlauf der Berufsfeuerwehr Klagenfurt statt.

Ende September erhielten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Krumpendorf neue SoftshellJacken.

Egydius Bernhart, Armin Krätschmer, Jan Mohrenschild, Christina Schönberg und Thomas Holzer starteten als Team der Feuerwehr Krumpendorf und erreichten den ausgezeichneten 6. Platz in der Teamwertung.

Damit die Kameradinnen und Kameraden bei nicht ganz so uniformstrengen Ereignissen ein sportlich elegantes Outfit zur Verfügung haben, wurden bei der Firma Koch Brandschutztechnik in Krumpendorf neue Feuerwehr Softshell-Jacken der Firma Schöffel angeschafft.

Die Feuerwehr Krumpendorf stellte mit fünf von elf Tauchlehrern das stärkste Ausbilderteam, welches mit den Leistungen der Kameraden überaus zufrieden war. Das Team vom Bad Stich versorgte die Teilnehmer an den fünf Tagen (Kursdauer war jeweils von 8:00 bis 19:00 Uhr) bestens. Besonders freut es uns, dass unser Bernhard Sumper diese Ausbildung absolviert hat und somit die neunköpfige Tauchgruppe unserer Feuerwehr ab sofort verstärkt.

Besonders hervorzuheben sind die Leistungen von Egydius, der als gesamt vierter das Ziel erreichte und von Christina, die beim 5-km-Lauf die zweitschnellste Frau war!

Diese Jacken können natürlich auch bei Tätigkeiten getragen werden, bei denen die Einsatzkräfte vor allem dem Wind ausgesetzt sind - wie zum Beispiel bei Bootseinsätzen.

GEMEINSAM SIND WIR

STARK! Werde auch du ein Teil von uns und stärke die Feuerwehr in deinem Ort! Interesse geweckt? Dann melde dich ganz unverbindlich bei unserem Kommandanten, Mag. Ulrich Nemec unter der Telefonnummer 0664 120 40 98

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AKTUELLES AUS DER FEUERWEHR Leistungstest für Atemschutzträger Seit September dieses Jahres gilt ein verpflichtender Leistungstest für Atemschutzträger. Dieser ÖFAS-Test (Österreichischer Feuerwehr Atemschutz-Test) ist ein standardisierter Belastungstest, der praxisorientiert die individuelle Leistungsfähigkeit der Atemschutzträger feststellt. Dieser Test ist kein ärztlicher Leistungstest und ersetzt diesen auch nicht. Es ist jedoch dadurch möglich, die Nachuntersuchungsintervalle zu erweitern. Im Ernstfall sind die Einsatzkräfte enormer physischer und psychischer Belastung ausgesetzt. Dies trifft vor allem bei Einsätzen mit Atemschutz zu. Die dafür erforderliche Einsatzbekleidung wiegt über 20 kg. Zusätzlich kann man zum Beispiel bei einem Zimmerbrand Temperaturen von 500 Grad Celsius ausgesetzt sein. Durch massive Rauchentwicklung ist die Sicht oft auf wenige Zentimeter eingeschränkt. Daher ist es unter diesen Stresssituationen wichtig, dass der Atemschutzträger entsprechende körperliche Voraussetzungen erfüllt. Und genau diese werden mit dem ÖFAS-Test unter Beweis gestellt. Der Vorteil des Tests ist, dass dieser direkt in der Feuerwehr durchgeführt werden kann und kein zusätzliches Personal und Geräte be-

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nötigt werden. Jeder Kommandant und Atemschutzbeauftragter kennt so die Leistungsfähigkeit seiner Atemschutzträger. Der Test, der mit der gesamten Schutzausrüstung in einem Stück ohne Pause zu absolvieren ist, setzt sich wie folgt zusammen: • 200 m gehen ohne Last • 100 m gehen mit zwei Feuerwehrschläuchen • Stiegen steigen (90 Stufen auf und ab) • 100 m gehen mit zwei Kanistern mit je 20 kg • Hindernisse übersteigen und unterkriechen • Feuerwehrschlauch aufrollen • Stiegen steigen (90 Stufen auf und ab) • 100 m gehen mit zwei Feuerwehrschläuchen und • 200 m gehen ohne Last Dieser Test wurde bei unserer Feuerwehr am 25. und 26. November durchgeführt und es freut uns, dass alle angetretenen Atemschutzträger diesen auch problemlos geschafft haben. Auch dadurch ist wieder bestätigt, dass die Feuerwehr Krumpendorf ein schlagkräftiges, allzeit einsatzbereites Team ist.


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AKTUELLES AUS DER FEUERWEHR Internationale Übung “AIRPLANE CRASH Karawanken 2019” in Feistritz im Rosental

So etwas hat es Gott sei Dank noch nie gegeben - einen Flugzeugabsturz in den Karawanken. Bei der länderübergreifenden Übung am 21. September 2019 wurde in Feistritz im Rosental aber genau dieses Einsatzszenario geübt, um für einen Ernstfall gewappnet zu sein. Nicht nur für die Einsatzkräfte sondern auch für die Anrainer war es ein Erlebnis der ganz besonderen Art. Annahme der internationalen Übung „AIRPLANE CRASH Karawanken“ war, dass ein vermisstes Passagierflugzeug sowie eine Rauchsäule im Bereich des Bärensattels gemeldet wurden. Die Feuerwehr Feistritz im Rosental wurde als örtlich zuständige Feuerwehr zuerst alarmiert. Nachdem bekannt wurde, dass ein Airbus A319 mit 70 Passagieren abgestürzt ist, wurden der Katastrophenzug III des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes aktiviert und weitere Feuerwehren hinzugezogen.

Die Canadair war nicht nur für die Einsatzkräfte sondern auch für die Anrainer ein besonderes Spektakel. Personenbergung im alpinen Gelände Die „Opfer“ des Flugzeugabsturzes befanden sich während der Übung sowohl auf der kärntner, als auch auf der slowenischen Seite und wurden von den Hubschraubern ins Tal gebracht. Parallel dazu bekämpfte die Feuerwehr den Waldbrand.

Zusätzlich wurden die Österreichische Bergrettung, die Österreichische Rettungshundebrigade und die Hundestaffel des Samariterbundes alarmiert. Der Behördenkrisenstab und der Bezirkseinsatzstab wurden eingerichtet und die Verantwortlichen des Landes Die Einsatzkräfte sowie alle Verantwortlichen Kärnten informiert. und Mitwirkenden sind stolz darauf, die Übung erfolgreich durchgeführt zu haben. Einsatz unter erschwerten Bedingungen Wegen des steilen Geländes mussten die Einsatzkräfte mit Hubschraubern des Bundesheeres und des Bundesministeriums auf den Berg geflogen werden. Parallel dazu brach ein Waldbrand aus, der bekämpft werden musste. Das Highlight - das italienische Löschflugzeug Canadair Da es in Österreich kein Löschflugzeug gibt, das für ein solches Szenario in Frage kommen würde, wurde die Übung von Italien unterstützt. Das italienische Löschflugzeug „Canadair CL-415“ war das erste Mal bei einer Übung zu Gast in Kärnten. Mit dem Flugzeug wurde Löschwasser aus dem Weißensee aufgenommen und zum Waldbrand geflogen. Mit einem Flug konnten so rund 6.000 Liter Löschwasser an den Brandort geflogen werden.

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WEITERBILDUNG Feuerwehr-Ausbildung und Übungsdienst Die ständige Aus- und Weiterbildung ist für die Mitglieder einer Feuerwehr äußerst wichtig, um den immer komplexeren Einsatzanforderungen gewachsen zu sein. Neben den Kursen, die ein Feuerwehrkamerad/eine Feuerwehrkameradin auf der Landesfeuerwehrschule besuchen kann, ist die Ausbildung in der eigenen Feuerwehr das Wichtigste. Daher sind wir bemüht mit den unterschiedlichen Übungen die Kameraden einzeln weiter zu bilden und auch das Arbeiten im Team zu

fördern. Nur durch ständiges Üben können die Handgriffe und Abläufe automatisiert werden, um sie in einem Ernstfall abrufen zu können. Jährlich werden 16 Übungen durch die Kommandanten sowie die Zugs- und Gruppenkommandanten durchgeführt. Dafür wird ein Übungsplan mit unterschiedlichen Szenarien und Zielen jedes Jahr neu erarbeitet und die einzelnen Termine auf die Übungsleiter aufgeteilt. Ziel ist es, die Kameraden möglichst gut auf Einsätze vorzubereiten. Neben komplexeren Einsatzszenarien werden Schulungsübungen abgehalten, um die

verschiedenen Geräte, einsatztaktischen Grundsätze usw. kennenzulernen, bevor sie in einem Einsatzszenario bei einer Übung vertieft werden. Die Schulungsübungen werden so weit möglich in Kleingruppen durchgeführt, damit auch jeder die Möglichkeit hat, aktiv mitzuwirken. Im Jahr 2019 wurden neben einigen Schulungsübungen auch verschiedene Brandeinsätze sowie technische Einsätze geübt, um für den Ernstfall gerüstet zu sein. Damit Sie sich selbst ein Bild davon machen können, finden Sie nachfolgend ein paar Eindrücke:

Schulungsübung In der Vorbereitung wurde eine Puppe unter drei Körbe gelegt, die mit menschlicher Kraft nicht angehoben werden können. Ziel der Übung war der korrekte Umgang mit dem Hebekissensatz und der Einsatz verschiedener Stabilisierungsmöglichkeiten. Durch die Verwendung der Hebekissen und des Pölzmaterials soll eine Puppe möglichst sicher „gerettet“ werden.

Einsatzübung „Verkehrsunfall“ Zwei Puppen wurden in einen Pkw gesetzt. Anschließend wurde das Wrack in die gewünschte Zielposition gebracht. Im Anschluss wurde ein Forstanhänger langsam draufgekippt. Ziel der Übung war es, die eingeklemmten „Personen“ innerhalb von 45 Minuten aus dem Fahrzeug zu befreien. Neben dem Stabilisieren des Forstanhängers und dem Befreien der Personen, unter Einsatz des hydraulischen Rettungssatzes, musste auch die Unfallstelle entsprechend abgesichert werden.

Personenbergung aus einem Schacht unter Atemschutz Als Vorbereitung wurde eine Puppe mit zirka 70 kg in einem Schacht platziert. Da davon auszugehen ist, dass die Person aufgrund der Gase, die sich im Inneren befinden, bewusstlos wurde, war eine Bergung nur unter Atemschutz möglich. Das Opfer wurde mit Hilfe eines Flaschenzugs aus dem Schacht geborgen. Neben dem Atemschutzgerät kam auch das Gasmessgerät zum Einsatz.

Zimmerbrand in einem Einfamilienhaus In der Vorbereitung für den Zimmerbrand wurde ein Raum mit Hilfe einer Nebelmaschine verraucht und ein Fenster offen gelassen, um einen alternativen Angriffsweg für den Atemschutztrupp zu ermöglichen. Es wurde angenommen, dass sich keine Personen im Gebäude befinden. Ziel der Übung war das Löschen des Brandes und die Ausbreitung des Rauchs in andere noch rauchfreie Räume zu verhindern. Unter Atemschutz wurde das Gebäude über das Fenster betreten, der Brand gelöscht und der Raum mit Hilfe des Druckbelüfters rauchfrei gemacht. Impressum: Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: Herausgeber und Medieninhaber: Freiwillige Feuerwehr Krumpendorf, Hauptstraße 200, 9201 Krumpendorf am Wörthersee, www.ff-krumpendorf.at; Blattlinie: Informationsmedium; Layout, Satz & Reinzeichnung: Thomas Holzer; Fotos: FF Krumpendorf, Dr. Dieter Kopper, LFVK, IFSO; Irrtümer, Satz und Druckfehler vorbehalten; Erscheinungsort: Krumpendorf am Wörthersee | Nummer 39 - 12/2019

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