Deutsches tierschutzbüro Tätigkeitsbericht 2015

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TĂ„TIG KEITS BERICHT 2015 Wir geben Tieren eine Stimme.


Inhaltsverzeichnis

Vorwort.......................................... 3 Das Team...................................... 4 Kampagnen 2015....................... 6 Aktionen......................................16 Tierschutz-Umfrage 2015......21 Erfolge 2015 (Auswahl)...........24 Zahlen und Fakten...................26 Impressum.................................27 Tierpatenschaft mit Herz.......28 Antrag zur Tierpatenschaft...33 Antrag zur Fรถrderschaft.........34

VOR WORT


Liebe Unterstützer und Unterstützerinnen, liebe Mitglieder, Freunde und Förderer, auf den folgenden Seiten möchten wir Ihnen einen kleinen Überblick über unsere Tätigkeiten und Erfolge im Jahr 2015 bieten. Das Jahr war ein ereignisreiches Jahr, in dem wir viel erlebt und geschafft haben. Vieles hätten wir ohne Ihre und Eure Hilfe und Unterstützung so nicht erreichen können, weshalb wir uns an dieser Stelle ganz herzlich dafür bedanken möchten. Wir konnten das Jahr mit der Vergrößerung unserer Berliner Geschäftsstelle und einer Eröffnungsfeier feierlich begrüßen und gleichzeitig zahlreichen Besuchern die Möglichkeit bieten, die Menschen hinter dem Deutschen Tierschutzbüro auch einmal ganz persönlich kennen zu lernen. Auch wir freuen uns jedes Mal, unsere Unterstützer „im echten Leben“ zu treffen, spannende Gespräche zu führen und in die Zukunft zu schauen, die wir gemeinsam verändern möchten. Wir sind Idealisten und möchten mit unserer Arbeit die Welt verbessern, wir leisten zugleich aber vor allem professionelle Arbeit, wie uns unsere Erfolge und zahlreiche Rückmeldungen immer wieder bestätigen. Mit diesem Tätigkeitsbericht möchten wir auch denen, die unser Schaffen nicht kontinuierlich verfolgen, eine Zusammenfassung unserer Highlights des Jahres vorstellen. Häufig begegnen wir viel Leid und Elend, wenn wir die Zustände in der industriellen Massentierhaltung recherchieren und an die Öffentlichkeit bringen. Langfristig möchten wir mit unserer Arbeit dazu beitragen, dass die Zahl der Tiere in solcher Haltung immer weiter sinkt. Unmittelbar und ganz direkt können wir oft leider nur einzelnen Tieren helfen, sie befreien und auf Lebenshöfen unterbringen. Sie stehen wie die Kühe Dorte und Denise beispielhaft für die vielen Schicksale in deutschen Ställen und Mastanlagen und schaffen so ein Bewusstsein für die oft vergessenen Tiere. Ein ganz besonderer Dank gilt daher allen Menschen, die uns mit einer symbolischen Patenschaft für unsere Tiere unterstützen. Damit sichern Sie unseren Tieren ein glückliches Leben – und ermöglichen uns, unsere Arbeit fortzusetzen und die Missstände weiter aufzudecken, die von der Lebensmittelindustrie gern verschwiegen und im Dunkeln gehalten werden. Leider gibt es auch in unserer Arbeit immer wieder traurige Momente: Für die letzten beiden Berliner Stadtbären etwa hätten wir uns so sehr einen anderen Ausgang erhofft – nachdem Bärin Maxi bereits vor einiger Zeit verstorben ist, konnte auch ihre Mutter Schnute trotz aller Anstrengung nicht mehr in einen Bärenpark umgesiedelt werden, sondern wurde eingeschläfert. Wenigstens ist nun der Bärenzwinger ein abgeschlossenes Kapitel in der Berliner Geschichte. Doch das von uns gegründete Berliner Bärenbündnis wird sich zum Ende des Jahres auflösen müssen, ohne sein Ziel erreicht zu haben. Dennoch werden wir weiter nach vorn sehen und uns weiterhin für die unzähligen Tiere einsetzen, die in Deutschland keine Lobby haben. Auch im kommenden Jahr haben wir uns viel vorgenommen. So werden wir uns weiter intensiv mit dem Thema Pelztierfarmen in Deutschland befassen und uns weiterhin dafür einsetzen, das Schweinehochhaus in Sachsen-Anhalt zu schließen. Dies sind jedoch nur zwei Schwerpunktthemen, die uns besonders beschäftigen – lassen Sie sich, lasst Euch überraschen – wir haben viel vor! Allen Unterstützern und Unterstützerinnen, Mitgliedern, Freunden und Spendern danken wir herzlich für Ihre und Eure Unterstützung, Einsatz und natürlich finanzielle und auch tatkräftige Hilfe, ohne die uns vieles nicht möglich wäre. Insbesondere zahlreiche Rechtsstreitigkeiten, mit denen uns die Agrarlobby ständig überzieht, legen uns viele Steine in den Weg. Wir danken allen Unterstützerinnen und Unterstützern, die es uns ermöglichen, unseren Weg trotzdem weiter zu gehen, nicht aufzugeben und uns erst recht nicht einschüchtern zu lassen. Wir bedanken uns für ein turbulentes, erfolgreiches, schönes Jahr, welches uns trotz – auch einzelner – trauriger Momente zuversichtlich in die Zukunft schauen lässt und wünschen Ihnen und Euch ein wundervolles Jahr 2016! Mit den besten Wünschen und Grüßen aus Berlin

Ihr Roman Kriebisch

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Das Team

Roman Kriebisch Vorstand

Jan Peifer Gründer

Katja Brendel Erstkontakt/Verwaltung

Daria Polinkovska Erstkontakt/Verwaltung

Denise Weber Patentierbetreuung

Maika Lapuschkin Patentierbetreuung

Ilona Kurowski Öffentlichkeitsarbeit

Laura Zodrow Öffentlichkeitsarbeit

Mit einer kleinen Feier haben wir am 18. Februar 2015 unsere Geschäftsstelle in Berlin-Tiergarten eröffnet und die Gelegenheit genutzt, unseren Mitgliedern, Paten, Spendern und allen Interessierten einen kleinen Einblick in unseren Arbeitsalltag zu geben.

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Geschäftsstelleneröffnung in Berlin

Patrick Baboumian

Neben etwa 80 Gästen, Vertretern von Behörden, anderer Vereine, Politik und Gesellschaft war Patrick Baboumian, Veganer und stärkster Mann Deutschlands 2011, unser Gast und begeisterte mit einem spannenden Vortrag über Kraftsport und vegane Ernährung. Den ganzen Abend war das Veggie-Radio anwesend und berichtete live von der Eröffnungsveranstaltung.

Björn Moschinski

Der bekannte Koch – und ebenfalls Veganer – Björn Moschinski zeigte in einer Kochshow, wie leicht und dennoch schmackhaft vegane Ernährung einfallsreich und modern interpretiert werden kann. Wir haben uns über den regen Zuspruch und viele spannende Gespräche, Kontakte und das große Interesse sehr gefreut!

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Kampagnen 2015

Importstopp für Kängurufleisch Aufgrund der gehäuften Fleischskandale in Deutschland wie BSE und Gammelfleisch steigen einige Verbraucher auf exotisches Fleisch um. Anstatt Fleisch aus hiesiger Massentierhaltung verzehren sie importiertes Fleisch wildlebender Tiere, wie das der Kängurus.

Quelle: Senate Foreign Affairs, Defence and Trade Legislation Committee

In den letzten zehn Jahren stieg die Menge importierten Kängurufleisches nach Deutschland von 416.375 Kilogramm auf 1.009.903 Kilogramm an. Damit ist Deutschland Spitzenreiter in der EU, gefolgt von Belgien und Frankreich. Die Kängurujagd wird kaum reguliert, so kommt es zu vielfältigen Problemen und Missständen. Dazu gehört ein erhöhtes Gesundheitsrisiko für den Menschen aufgrund der nachgewiesenen hohen bakteriellen Belastung von Känguru-

kadavern, die auf Krankheiten und hygienische Mängel beim Umgang mit den toten Tieren zurückzuführen sind. Vor allem aber steht eine nicht sach- und fachgerechte Jagdpraxis im Vordergrund unserer Kritik, die zu unnötigem Tierleid führt. Eigentlich dürfen Kängurus nur per Kopfschuss getötet werden, doch viele der untersuchten Kadaver weisen Körperschüsse auf und lassen vermuten, dass unzähligen Tieren die Flucht gelang, bevor sie qualvoll verendeten. Außerdem werden ungefähr 440.000 Jungtiere jährlich gekeult oder verhungern elendig, da ihre Elterntiere getötet wurden. Ungefähr 25 % der geschossenen Muttertiere haben Jungtiere bei Fuß, doch wie viele Jungtiere sich bei der Tötung noch im Beutel befinden ist ungewiss. Fleischkonsum geht immer einher mit Qual und Tod von Lebewesen, egal ob sich das Tier zuvor in Gefangenschaft oder der Wildnis befand. Deshalb haben wir eine Petition ins Leben gerufen, die sich für einen Importstopp für Kängurufleisch einsetzt und auf dieses (noch) weitgehend unbekannte Thema aufmerksam macht. Über 10.000 Menschen haben sich an einer Petition an Minister Schmidt beteiligt. Und auch das Kampagnen-Maskottchen „Joey“ hat sich auf den Weg zu Herrn Schmidt gemacht und fordert einen Importstopp.

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Berliner Bärenbündnis löst sich mit dem Tod des letzten Stadtbären auf Über Jahrzehnte haben Tierschutzvereine aus ganz Deutschland die Beendigung der Haltung von lebenden Bären im historischen Berliner Bärenzwinger gefordert. Im Herbst 2012 gründete sich auf Initiative vom Deutschen Tierschutzbüro schließlich das Berliner Bärenbündnis, ein Zusammenschluss verschiedenster Tierschutzorganisationen, um die Umsiedlung der letzten beiden Bärinnen, Mutter Schnute und Tochter Maxi, in einen Bärenpark zu erwirken. Gemeinsam haben wir immer wieder vor dem Zwinger und vor dem Rathaus demonstriert, haben mit der Besetzung des Zwingers bundesweit für Schlagzeilen gesorgt, Strafanzeige gegen den untätigen Amtsveterinär erstattet und 23.000 Unterschriften für die Befreiung von Maxi und Schnute gesammelt.

Noch während der Kampagne zu ihrer Rettung starb Bärin Maxi am 23. August 2013 überraschend. Verschiedene Auffangstationen hatten daraufhin angeboten, die überlebende Bärin Schnute kostenlos zu übernehmen, um ihr einen Lebensabend in Würde zu ermöglichen. Doch entgegen jeglicher Tierschutzbelange, des öffentlichen Interesses und rationaler wirtschaftlicher Erwägungen entschied die Berliner Bezirksverordneten-Versammlung am 20. Februar 2014, dass Schnute bis zu ihrem Tod im Berliner Bärenzwinger bleiben muss. Wir haben unser Unverständnis und unsere Empörung über diesen tierschutzwidrigen Beschluss in aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht. Aufgrund der Endgültigkeit dieser Entscheidung sahen wir jedoch keine Möglichkeit mehr, mit weiteren Protesten noch eine Befreiung von Schnute zu erwirken. Nun wurde die Bärin im Alter von 34 Jahren eingeschläfert. Mit ihrem Tod endet die Tradition lebender Bären im Berliner Zwinger und auch das Berliner Bärenbündnis. Der Fall Schnute macht uns betroffen, aber leider gehören auch traurige Momente zu unserem Arbeitsalltag. Uns bleibt nun nur noch die Freude über den leeren Zwinger, den Tierschützer in ein Mahnmal verwandeln möchten. Bären sollen hier nicht mehr gehalten werden.

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Kampagnen 2015

Schweinehochhaus Das Schweinehochhaus bei Halle in Sachsen-Anhalt ist einzigartig in ganz Europa. Bisher wurden noch nie authentische Bilder aus dem Inneren gezeigt. Unserem Recherche-Team gelang es, erstmalig Bilder in dem Betrieb zu erstellen. Zusammengepfercht müssen die Sauen hier in engen Kastenständen stehen, wo sie sich noch nicht einmal umdrehen können. Zur „Ablenkung“ werden „Spiel“-Ketten in die Gitterboxen gehängt. Erstmalig wurden unsere Bilder auch im Fernsehen gezeigt. Am 02. März 2015 hat RTL in der Sendung „Das Jenke-Experiment“ über das Schweinehochhaus berichtet. Das Deutsche Tierschutzbüro hat Anzeige gegen den Betreiber der Anlage erstattet. Auf Video- und Fotoaufnahmen, die der Verein gefertigt hat, ist zu sehen, wie die gezüchteten Ferkel mit Schlägen und Tritten in einen Tiertransporter getrieben werden. Ein klarer

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Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Das Deutsche Tierschutzbüro hat darum Anzeige gegen den verantwortlichen niederländischen Geschäftsführer des Schweinehochhauses erstattet, denn gemäß der Tierschutztransportverordnung ist es eindeutig verboten, Tiere zu schlagen oder zu treten. Die TV-Ausstrahlung haben wir als Anlass für eine große Demonstration genutzt: Durch die Ausstrahlung sensibilisiert, haben im März hunderte Tierschützer aus ganz Deutschland vor der Anlage demonstriert, die Medien berichteten bundesweit. Das große Interesse der Öffentlichkeit spiegelt sich auch in einer Petition zur Schließung des Schweinehochhauses wider, die wir eingereicht haben: Innerhalb kürzester Zeit wurde sie von fast 20.000 Menschen unterzeichnet, die unsere Forderung nach einer Schließung des Hochhauses unterstützen. Die Betreiber des Schweinehochhauses gehen nun rechtlich gegen uns vor und versuchen, uns mundtot zu machen. Wir werden jedoch nicht aufgeben und uns weiter dafür einsetzen, dass dieser Betrieb geschlossen wird. Unterstützung haben wir dabei auch im Landtag von SachsenAnhalt gefunden, wo das Thema mittlerweile zum Politikum geworden ist. Unsere Kampagne zur Schließung des Schweinehochhauses wird auch 2016 weitergeführt.


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Kampagnen 2015

So leiden Hühner auch für Premium-Eier Tausende Hühner, zusammengepfercht auf engstem Raum, zwischen den lebenden liegen tote Tiere. Es sind schockierende Bilder, die wir zu Ostern veröffentlicht haben – und sie stammen aus Deutschland. Aufgenommen wurden sie in zufällig ausgewählten baden-württembergischen Hühnerhaltungen im Zeitraum einiger Wochen. Produziert werden hier Eier aus regionaler Bodenhaltung, unter anderem für die Edeka-Eigenmarke „Unsere Heimat – echt & gut“. Die Lebensmittelskandale der letzten Jahre haben die Verbraucher verunsichert. Viele zahlen gerne etwas mehr für kontrollierte Produkte aus der Region. Supermarktketten wie EDEKA Südwest haben diesen Absatzmarkt erkannt und versuchen, ihn mit Eigenmarken zu bedienen. „Unsere Heimat – echt & gut“ heißt eine dieser Marken, die „Qualität aus der Region, auf die sich der Kunde verlassen kann“ verspricht. Auf der Internetseite der Marke „Unsere Heimat – echt & gut“ (http://www.unsereheimat.de) werden lachende Landwirte gezeigt, umringt von glücklichen Tieren auf grünen Wiesen, dazu gibt es vertrauenserweckende Beschreibungen. Doch die Realität sieht anders aus, ganz anders, wie die Bilder deutlich zeigen. Tausende Hühner werden zusammengepfercht auf engstem Raum gehalten. Der Boden ist dreckig, zwischen Federn und Kot liegen verwesende Kadaver, auf den Eiern krabbeln Milben.

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Die Eier der Höfe waren aufgrund der Berichterstattung von EDEKA umgehend aus dem Verkauf genommen worden – ein erster Erfolg. Wir haben den Betreiber der Hühnerhaltung angezeigt, doch auch dieser geht auf dem Rechtsweg gegen uns vor. Die Verhandlungen werden uns auch 2016 beschäftigen.


Wir geben Tieren eine Stimme. Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. kämpft gegen alltägliche Tierqual. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht den Tieren ein Anwalt zu sein, ihnen eine Stimme zu geben und für ihre Rechte zu streiten. Bitte helfen Sie uns dabei. Vielen Dank!

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Genthiner Straße 48 10785 Berlin Fon: 030 2902825343 Fax: 030 81878899 E-Mail: post@tierschutzbuero.de www.tierschutzbuero.de

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Kampagnen 2015

gegen Pelz

Kampagnen gegen Pelz

Demonstration vor Nerzfarm

Aktion: „Lieber nackt als mit Pelz!“

Auch 2016 werden wir uns weiter für eine Schließung stark machen. Derzeit gibt es bundesweit noch ca. 10 Pelzfarmen, auf denen zehntausende von Nerzen gehalten werden. Jedes Jahr im November werden die Tiere getötet, die Pelzfarmer nennen diesen brutalen Vorgang „Ernte“.

Die Aktivisten trugen lediglich eine Weihnachtsmütze und waren sonst unbekleidet. Der Verein erhofft sich durch außergewöhnliche Aktionsformen Aufmerksamkeit und Sensibilität für das Leiden von Pelztieren zu schaffen. Die Aktion fiel in die kalte Jahreszeit (die Wochen vor Weihnachten), weil in dieser Zeit die meisten Pelze verkauft werden.

Im Winter demonstrierten über 100 Menschen vor der letzten Pelztierfarm in Brandenburg. Die Demonstranten reisten aus ganz Deutschland an, um an der Demonstration des Deutschen Tierschutzbüros e.V. teilnehmen zu können. Das Ziel der Demonstration war die Schließung der letzten Pelztierfarm in Frankenförde, Brandenburg.

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Zu Weihnachten machten Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros e.V. mit einer besonderen Form des Demonstrierens auf das Leiden der Tiere in der Pelzindustrie aufmerksam. Mit einem Banner, welches den Slogan „Lieber nackt als mit Pelz!” trug, demonstrierten sie vor einigen Geschäften, die auf dem Kurfürstendamm in Berlin noch echten Pelz verkauf(t)en.


Leider kommt Echtpelz auf Umwegen wieder in die Modehäuser, meist als Krägen an Mänteln. Darum haben wir auch 2015 verstärkt auf das Thema Pelz aufmerksam gemacht, um die Bevölkerung aufzuklären und zu informieren. Hier finden Sie eine Übersicht unserer Kampagnen.

„Steinzeitmenschen” auf der „Fashion Week“

Anfang 2015 fand erneut die Modemesse „Fashion Week” in Berlin statt. Auch in diesem Jahr wurde wieder Mode präsentiert, für die Tiere leiden und sterben mussten. Wir setzten mit unseren Aktivisten ein klares Zeichen gegen diese Vorstellung von Mode vor dem Brandenburger Tor. Sie trugen Steinzeitkostüme und Schilder mit Aufdrucken wie: „Pelz gehört in die Steinzeit. Nicht auf den Laufsteg.” und „Pelz ist peinlich.” Die Aktion wurde von vielen Medienvertretern begleitet und bundesweit wurde über unseren Slogan „Pelz gehört in die Steinzeit. Nicht auf den Laufsteg.“ berichtet.

Petition gegen ARD „Tagesschau“

In den ersten Monaten des Jahres 2015 erhielt das Deutsche Tierschutzbüro e.V. vermehrt Anrufe und E-Mails mit Hinweisen darauf, dass die Korrespondenten der Tagesschau echten Pelz tragen würden. Wir schrieben der ARD und erhielten eine positive und freundliche Antwort. Die Mitarbeiter der ARD konnten zwar weder bestätigen noch verneinen, ob die Korrespondenten echten Pelz tragen würden, sie versicherten jedoch in ihrer Mail, dass sie ihre Mitarbeiter für das Thema Pelz sensibilisieren möchten. Durch das Tragen von echtem Pelz wird diese „Ware” popularisiert und die Qualen, die hinter dieser „Kleidung” stehen, werden kaschiert. Deshalb startete das Deutsche Tierschutzbüro e.V. im Februar 2015 eine Mailaktion an die ARD. In dieser Mail wurde klar und freundlich der Wunsch formuliert, dass sich die ARD eindeutig gegen Pelz positioniert. Knapp 10.000 Menschen haben an der Petition teilgenommen.

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Kampagnen 2015

gegen Pelz

Tatort „Bogner“ Das Modehaus „Bogner” ist eines der Geschäfte, die noch Artikel mit Echtpelz verkaufen. Eine Filiale des Unternehmens befindet sich auf dem Kurfürstendamm in Berlin. Dort stellten die Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros e.V. einen Tatort nach. Mit dieser kreativen Kundgebung auf dem Kurfürstendamm wurde auf das Leiden von Pelztieren aufmerksam gemacht. Die Szene mit den Leichen aus Pelz wurde mit Kunstblut und Sprühkreide nachgestellt. Mit Absperrbändern und Klemmbrettern wurden die Spuren des Tatorts „Bogner” sichergestellt. Der Kontakt zu den Passanten wurde gesucht, um auf die Hintergründe der Pelzindustrie aufmerksam zu machen und um das eigene Kaufverhalten zu überdenken. Da „Bogner“ immer noch Echtpelz in seinem Sortiment führt, hat das Deutsche Tierschutzbüro im November eine bundesweite Kampagne gegen das Modehaus gestartet. Weitere Informationen dazu auf unserer Kampagnen-Website unter J www.tierschutzbuero.de/bogner-toetet

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Skurrile „Partybrille“ mit Echtpelz

Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. ist im Rahmen einer KaufhausRecherche auf einen Artikel in dem Laden „Tiger” aufmerksam geworden. Es handelte sich um eine Partybrille, die mit pink gefärbtem Pelz besetzt war. Das Tierschutzbüro ließ das Produkt überprüfen und es stellte sich heraus, dass es sich bei dem pinken Pelzbesatz um Echtpelz handelte. Als das Unternehmen darüber unterrichtet wurde, nahm es den Artikel innerhalb eines Tages europaweit aus dem Sortiment.

Visiten-Pelzkarten

Bereits seit November 2013 bieten wir Visitenkarten an, die Informationen über die Pelztierhaltung enthalten.

Diese Karten haben ein elegantes Layout und erinnern auf den ersten Blick an eine Pelzwerbung. Die Idee ist, Pelzträgern die Karte in die Hand zu drücken. Seit Einführung der Pelz-Visitenkarte wurden bereits über 100.000 Karten verschickt und verteilt. Weitere Informationen finden Sie hier: J www.tierschutzbuero.de/pelz-karte. Unter diesem Link können Sie die Karten auch kostenfrei anfordern.

Amazon verkauft(e) Sexspielzeug mit Echtpelz! Zuerst hielten wir es für einen schlechten Scherz: ein Sexspielzeug mit Fuchsschwanz?

Unter verschiedenen Namen werden auf der Internetplattform Amazon „Spielzeuge“ für intime Momente verkauft, die mit einem besonderen Anhängsel ausgestattet sind: einem Fuchsschwanz. Wir konnten es kaum glauben und haben das Material untersuchen lassen. Tatsächlich handelt es sich um echten Pelz, wie uns nun ein unabhängiges Labor bestätigte. Besonders pikant ist die fehlende Kennzeichnung: Solange Pelz nicht als Material in der Bekleidungsindustrie Verwendung findet, muss er nicht deklariert sein. Besonders häufig finden sich nicht gekennzeichnete Pelzteile daher an billigem Kinderspielzeug oder Schlüsselanhängern, nun auch an diesem geschmacklosen Sextoy. Meist kommen solche Artikel, die zu Billigpreisen verramscht werden, aus Fernost. Welches Tier im Einzelnen als Pelzlieferant missbraucht wurde, lässt sich nur schwer feststellen. Wir haben Amazon nach dem „Fund“ direkt angeschrieben und die Antwort bekommen, dass man die Kritik „nachvollziehen“ kann und „das Anliegen“ an den Hersteller weiterleitet. Eine erneute Recherche ergab, dass das Sextoy aus dem Sortiment genommen worden ist. Ähnliche Produkte werden jedoch weiterhin angeboten.

Pelzfarm Gütersloh geschlossen

Schon 2011 wurde die Nutztierhaltungsverordnung für Pelztiere nach einer langen Übergangsfrist endlich verschärft und sah deutliche Verbesserungen für die Tiere auf den Nerzfarmen in Deutschland vor. Allerdings hielten sich viele Farmbetreiber nicht an die neuen Vorschriften, sondern klagten dagegen – mit aufschiebender Wirkung.

Bis zum endgültigen Entscheid der letzten rechtlichen Instanz musste die geltende Vorschrift damit nicht eingehalten werden. Auch der Betreiber der Nerzfarm in Gütersloh hatte seine Farm nicht umgerüstet – anders als andere Pelzfarmer hatte er einen Vergleich mit dem Kreis geschlossen. Auch wir haben uns immer wieder für eine Schließung stark gemacht, den Betreiber unter Druck gesetzt und sogar den Kreis verklagt. Zum Aus führten letztlich der Vergleich und unsere Kampagne. Seit einem Jahr wurde der Betrieb schrittweise eingestellt und mittlerweile erinnert am alten Standort nichts mehr an die brutale Tierquälerei, die hier einmal stattgefunden hat.

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Aktionen

Tiere wurden u.a. in lebendigen Krippen eingesetzt, als Karussellpferde oder sogar als Gewinn bei Würfelspielen. Dies ist nach dem Tierschutzgesetz eindeutig verboten. Der Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt ist für Tiere mit großem Stress und in vielen Fällen mit unnötigem Leid verbunden. In vielen Fällen war die Zurschaustellung darüber hinaus gar nicht genehmigt worden. Wir fordern deshalb die Veranstalter auf, endlich gänzlich auf lebende Tiere auf den Märkten zu verzichten, werden aber auch in der nächsten Saison wieder Kontrollen durchführen und Missstände auf- und anzeigen.

„Weihnachtsmarktkontrolle“

Jedes Jahr finden in Berlin hunderte Weihnachtsmärkte statt, häufig mit lebenden Tieren als Attraktion. Wir haben auch im vergangenen Jahr verschiedene Tierhaltungen auf Berlins Weihnachtsmärkten unter die Lupe genommen und erschreckende Missstände dokumentiert. Gegen mehrere Tierhalter haben wir Anzeige erstattet.

Aufgedeckt: Missstände in Nürnberger Zoohandlung

Immer wieder war uns erschütterndes Bildmaterial aus einer Nürnberger Zoofachhandlung zugespielt worden. Leider mussten wir nicht zum ersten Mal verletzte Tiere in den Käfigen sehen, die teilweise zwischen toten Artgenossen dahinvegetieren mussten.

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Ein Insider hatte uns informiert, dass immer wieder katastrophale Zustände bei der Unterbringung der Tiere herrschten. So etwa bei der Anlieferung von „Futtertieren“, die in großen Mengen in viel zu kleine Behälter gepackt und teilweise vergessen wurden, wie mehrere Funde von toten und sogar mumifizierten Tieren nahelegten. Gegen den Betreiber der Zoohandlung haben wir daher Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft gestellt und beobachten – neben anderen Zoohandlungen – auch diesen Fall weiter.


„Stürmung“ der Grünen Woche in Berlin

Zum wiederholten Male haben Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros den Eröffnungsrundgang der Grünen Woche in Berlin, der wichtigsten internationalen Landwirtschaftsmesse gestürmt und auf die gravierenden Missstände in der industriellen Tierhaltung aufmerksam gemacht.

Der Rundgang dient Vertretern aus Politik, Agrarlobby und anderen Verbänden jährlich als Forum für ihre Präsentation und wird daher von zahlreichen Medien begleitet, die auch diesmal wieder umfänglich über unsere Aktion und deren Hintergründe berichtet haben. Auch wenn stets versucht wird, die Missstände in der

Großdemo: „Wir haben es satt!“

Massentierhaltung der Öffentlichkeit vorzuenthalten, lassen wir uns nicht zum Schweigen bringen und werden auch weiterhin dafür sorgen, dass Verbraucher aufgeklärt werden.

Gemeinsam mit mehreren 10.000 Menschen haben wir im Januar in Berlin unter dem Motto „Wir haben es satt!“ gegen die immer weiter fortschreitende Industrialisierung der Landwirtschaft protestiert.

Seit Jahren ist es unser Anliegen, Verbraucher über die eklatanten Missstände aufzuklären, ohne die die industrielle Massentierhaltung nicht möglich wäre. Um aufzuzeigen, wie einfach und lecker eine Ernährung ganz ohne tierische Produkte sein kann, hatten wir auch diesmal neben Demoschildern und Flugblättern vegane Rezepte und Restauranttipps dabei, die beim Publikum und den anderen Teilnehmern regen Anklang fanden. Der Demonstrationszug lief durch die gesamte Berliner Innenstadt und fand seine Abschlusskundgebung schließlich wieder vor dem Bundeskanzleramt. Bundesweit berichteten alle wichtigen Medien über das Großereignis.

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Aktionen

Tierschutzlehrer-Workshops

Seit über zehn Jahren ist der Tierschutz im Grundgesetz verankert und damit als Staatsziel festgelegt, doch an der Umsetzung hapert es noch gewaltig. Wir haben dies zum Anlass genommen einen Workshop anzubieten, um Lehrern, Vertretern von Vereinen und Verbänden und allen interessierten Personen eine Möglichkeit anzubieten, den Tierschutzgedanken ganz praktisch weiter zu vermitteln. Nach einer unverbindlichen Umfrage hatten sich über 600 Menschen angemeldet – der Bedarf ist offenbar riesig. So fand der Workshop mit großem Erfolg an drei Terminen in verschiedenen Städten statt. Für das nächste Jahr sind noch einmal deutlich mehr Veranstaltungen geplant. Wir freuen uns über die positive Resonanz!

Verbandsklagerecht

Als einem der ersten Vereine und Verbände ist uns in Nordrhein-Westfalen vom Umweltministerium das Verbandsklagerecht verliehen worden. Damit haben wir erstmals die Möglichkeit erhalten, Behördenentscheidungen zu prüfen und unter gewissen Voraussetzungen sogar gegen sie zu klagen.

Die Zahl der beantragten Genehmigungen für neue Mastanlagen, Tierversuchsvorhaben und sonstige Tiernutzungen geht alleine in NRW jedes Jahr in die Tausende. Jede Prüfung oder gar Klage ist für uns mit erheblicher Arbeit und auch Kosten verbunden. Aus diesem Grund haben wir gemeinsam mit anderen klageberechtigten Vereinen eine gemeinsame Geschäftsstelle eingerichtet, um uns der großen Verantwortung auch stellen zu können. Das Verbandsklagerecht ist ein Meilenstein für den Tierschutz. In Zukunft werden wir so hoffentlich tausenden Tieren das Leben retten sowie die Rechtslage im Sinne des Tierschutzes nachhaltig ändern können.

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Schweine für den Mülleimer

Die industrielle Schweinemast boomt. Jedes Jahr werden in Deutschland rund 59 Millionen Schweine in wenigen Monaten aufs Schlachtgewicht gemästet, am Fließband geschlachtet und ihr Fleisch für wenige Cent im Discounter verramscht. Möglich machen dies enorme EU Subventionen.

Die Folge: Etwa 30 Prozent des Billigfleisches wird weggeworfen. Schätzungen zufolge sterben in Deutschland so jährlich 20 Millionen Schweine einzig und allein für den Müllcontainer. Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros haben dies zum Anlass genommen, erneut zu dokumentieren, wie Schweine in deutschen Mastbetrieben leiden und unter welch furchtbaren Umständen sie leben müssen. Verletzungen sind an der Tagesordnung, das Ausleben von arteigenen Verhaltensmustern ist unmöglich.


Tierquälerei bei Hühner-Verladung

Wegen Kennzeichnungs-Manipulationen stand die brandenburgische Firma „Landkost-Ei Erzeugergemeinschaft“ bereits in der Vergangenheit massiv in der öffentlichen Kritik. Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros e.V. haben nun dokumentiert, wie bei „Landkost-Ei“ Hühner für den Transport brutal in winzige Gitterwagen gepfercht werden. Die Eier der Tiere werden vor allem in Berliner Supermärkten verkauft. Wir konnten beobachten und dokumentieren, wie zahlreiche Tiere mit extrem verrenkten Gliedmaßen in viel zu enge Gitterboxen gepfercht wurden. Außerdem konnten wir filmen, wie tote und auch verletzte Tiere aus einem der Wagen entsorgt wurden. Offenbar hatten sie den Transport nicht überstanden. Mit unseren Aufnahmen konfrontiert, zeigten die Verantwortlichen keinerlei Einsicht. Wir haben daraufhin bei der Staatsanwaltschaft Cottbus Strafanzeige wegen Tierquälerei erstattet und auch die Supermärkte kontaktiert, wo die Landkost-Eier angeboten wurden. Alle Märkte reagierten und haben die Eier sofort aus dem Sortiment genommen.

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Aktionen Nach Rettung: Hund Bobby im Glück

Vor etwa einem Jahr sind wir dem Hilferuf einer Tierschützerin nachgegangen. Auf einem Schrottplatz in Magdeburg lebte ein Hund an einer Kette, der regelmäßig mit einer Eisenstange geschlagen wurde. Als Unterstand diente ihm lediglich ein defektes Autodach.

Wir waren dort und Hund Bobby wurde dank der Hilfe des Bundesverbands Tierschutz e.V. ins Tierheim Oelzschau gebracht. Im Tierheim musste sich Bobby erst einmal von den Strapazen der letzten Jahre erholen. Mit einem Trainer wurde Bobby wieder an den Menschen gewöhnt und konnte im Frühjahr endlich in ein liebevolles Zuhause vermittelt werden, wo er erstmals die Ostertage bei Menschen verbrachte, die ihn wirklich lieben. Ketten, Eisenstangen und Autodächer gehören damit endgültig der Vergangenheit an.

Circus Krone versucht uns mundtot zu machen

Im September 2014 gastierte Circus Krone in Berlin. Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros ließen es sich (wie viele andere Tierschützer) nicht nehmen, dagegen zu protestieren.

Schnell hatte die Demonstration auch ein juristisches Nachspiel. Nachdem in der Öffentlichkeit verbreitet wurde, dass Circus Krone Tiere quält, kam es zu einer Anzeige gegen den Gründer des Deutschen Tierschutzbüros, Jan Peifer. Circus Krone warf uns Verleumdung und üble Nachrede vor, doch das Verfahren wurde eingestellt. Als wir über diese Einstellung berichteten, zeigte man uns erneut an – diesmal auch den Vorsitzenden des Deutschen Tierschutzbüros, Roman Kriebisch. Bei Redaktionsschluss dieses Jahresrückblicks war das Verfahren noch offen, doch gehen wir auch in diesem Fall von einer baldigen Einstellung aus. Wir lassen uns den Mund nicht verbieten und setzen uns auch weiterhin für ein Verbot von Wildtieren im Zirkus ein, wie es etwa in den Niederlanden schon längst gilt.

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Tierschutz-Umfrage 2015

Auch 2015 haben wir wieder eine große Tierschutzumfrage gestartet. Im Jahr zuvor fragten wir nach der Zufriedenheit mit der Umsetzung des Staatsziels Tierschutz. Das Ergebnis war eindeutig: Es gibt noch viel zu tun! Vom 01.05. – 01.06.2015 wollten wir nun wissen, wie wichtig den Teilnehmern das private Engagement für den Tierschutz ist. Knapp 10.000 Teilnehmer haben unsere Fragen beantwortet. Auch diesmal ist ein klares Ergebnis erreicht worden: 94 % der Teilnehmer unserer Umfrage stuften Tierschutz als sehr wichtig ein, etwa die Hälfte ist in einem Tierschutzverein organisiert und knapp ein Drittel arbeitet aktiv in diesem mit. Etwa 90 % beteiligen sich an Petitionen, immerhin etwas mehr als die Hälfte der fast 10.000 Teilnehmer nimmt an Demonstrationen teil. Besonders wichtig sind den Befragten die Themen Massentierhaltung und Tierversuche. Nicht überraschend ist, dass hauptsächlich Tierhalter an unseren Umfragen teilnehmen: Über 90 % der Teilnehmer der aktuellen Umfrage hält ein oder mehrere Tiere, hauptsächlich Hunde und Katzen. Die Ergebnisse unserer Umfrage sind nicht repräsentativ und geben nur eine Momentaufnahme wieder – doch sind sie ein deutliches Zeichen für die Bedeutung tierschutzrelevanter Themen in der Bevölkerung. In diesem Zusammenhang freut uns ganz besonders, dass weit über 90 % der Befragten „zufrieden“ bis „sehr zufrieden“ mit der Arbeit des Deutschen Tierschutzbüros sind. Auch für 2016 planen wir eine Tierschutz-Umfrage. Welchen Schwerpunkt die Umfrage haben wird, steht allerdings noch nicht fest. Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Umfrage-Website unter J www.tierschutz-umfrage.de

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Aktionen Anzeige gegen Schweinebaron Straathof

Seit einigen Jahren steht der Ferkelproduzent Adrianus Straathof bundesweit in der Kritik. Kaum ein anderer „Schweine-Baron“ wird so sehr mit Tierquälerei in Verbindung gebracht wie der Holländer.

Mit einer Million produzierten Ferkeln pro Jahr zählt er zu den größten Ferkelzüchtern Europas. Immer wieder sorgt er für Skandale, sei es wegen Schwarzbauten, Überbelegung der Ställe oder eben Tierquälerei. Es bestand sogar ein Tierhalteverbot, doch dagegen ist Straathof juristisch vorgegangen und konnte das Verbot vorerst aushebeln. Unser Fotograf konnte offensichtliche Tierschutzverstöße während eines Tiertransportes dokumentieren: Dichtgedrängte Tiere, Verletzungen und blutige Striemen – selbst die aus unserer Sicht viel zu geringen gesetzlichen Mindestvorgaben wurden nicht eingehalten. Aus diesem Grund haben wir Anzeige beim zuständigen Veterinäramt gestellt.

Waschbärenmörder angezeigt – Staatsanwaltschaft ermittelt

Ein aufmerksames Vereinsmitglied des Deutschen Tierschutzbüros wurde Augenzeuge eines besonders grausamen Falls von Tierquälerei: Ein hessischer Landwirt hatte gemeinsam mit seinem Sohn Waschbären in einer Lebendfalle gefangen und diese anschließend im Wasser versenkt. Mindestens zwei Tiere sind auf diese Weise ums Leben gekommen. Das Ertränken von Tieren ist nach dem Tierschutzgesetz eindeutig verboten, darum haben wir Strafanzeige gegen die beiden Täter erstattet. Die Staatsanwaltschaft Gießen ermittelt, bei einer Verurteilung droht den Tätern eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Darüber hinaus haben wir den Fall aber auch an die Öffentlichkeit gebracht, die Medien (u.a. die BILD-Zeitung) berichteten in großem Umfang. Die große öffentliche Aufmerksamkeit soll ein abschreckendes Beispiel sein und potentiellen Nachahmungstätern zeigen, dass ein solches Handeln nicht toleriert wird.

Warnung vor Prügelzirkus

Scheinbar um zu verhindern, dass ihre Tierhaltung fotografiert wird, haben im Sommer Mitarbeiter des Circus Schollini einen Fotografen des Deutschen Tierschutzbüros brutal zusammengeschlagen.

Schon lange steht der Zirkus wegen seiner Elefantenhaltung in der öffentlichen Kritik. Erst Anfang 2015 war Strafanzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet worden, nachdem Zeugen beobachtet hatten, wie die Elefanten mit einem spitzen Eisenhaken geschlagen wurden. Die Staatsanwaltschaft Wuppertal ermittelt. Nun ist unser Fotograf beim Versuch, sich von der Tierhaltung im Zirkus ein Bild zu machen, von mehreren Mitarbeitern brutal verprügelt und dabei verletzt worden, außerdem wurde ein Teil seiner Ausrüstung zerstört. Die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung und Sachbeschädigung. Der Vorfall ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Schaubetrieb etwas zu verbergen hat. Wir werden ihn daher weiter beobachten.

Zurückgelassene Katzen gerettet

Bei uns ging eine Meldung ein, dass sich in einer verlassenen Wohnung noch immer Katzen befinden sollen. Vor Ort bot sich ein Bild des Grauens, das auch für erfahrene Tierschützer kein Alltag ist. In einer völlig vermüllten Wohnung waren die Tiere seit mehreren Wochen sich selbst überlassen und nur sporadisch gefüttert worden.

Wie sich später herausstellte, waren die ehemaligen Halter den Behörden als Messies und Mietnomaden bereits seit längerem bekannt. Warum hier kein Tierhalteverbot ausgesprochen wurde, ist uns völlig unbegreiflich. Glücklicherweise konnten die Tiere mithilfe der Polizei und des Schlüsseldienstes schnell befreit und im Tierheim versorgt werden. Die ehemaligen Halter der Tiere haben wir wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz angezeigt: Das Zurücklassen oder Aussetzen eines Tieres ist nicht nur verboten, sondern auch strafbar. Wir hoffen, dass die unverantwortlichen Besitzer eine empfindliche Strafe erhalten, damit ähnliche Vorfälle ausbleiben.

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Aktion gegen Pelz im EU-Parlament

Gemeinsam mit dem EU-Abgeordneten Stefan B. Eck haben wir im Europäischen Parlament in Brüssel ein Zeichen gegen die Pelzindustrie gesetzt. Hier hatte das „Fur Information Centre“ in der Lobby des EU-Parlaments mit einer Ausstellung über aktuelle Trends im Pelzgeschäft informiert. Wir finden es beschämend, dass dieser grausamen Industrie eine solche Plattform geboten wird und haben aus diesem Grund im Parlament demonstriert und mit T-Shirts, Flyern und Plakaten auf das Tierleid für die Pelzproduktion aufmerksam gemacht. Unsere Aktion sorgte für Aufmerksamkeit und fand bei Parlamentariern und Besuchern gleichermaßen großen Anklang. Noch immer werden jedes Jahr Millionen von Füchsen, Nerzen und anderen Tieren wegen ihres Pelzes gezüchtet. Um diesen nicht zu beschädigen, werden sie meist vergast oder per Stromschlag getötet. In Deutschland gibt es derzeit noch etwa 10 Farmen, auf denen Nerze für die Pelzindustrie leiden und sterben. Der Einsatz gegen die Pelzindustrie ist seit Jahren eines unserer Schwerpunktthemen.

Verwahrloste Kühe in Hessen

Das Deutsche Tierschutzbüro hat Strafanzeige wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz im hessischen Buseck-Beuern erstattet.

Nachdem ein Hinweis über grauenhafte Haltungsbedingung von etwa 400 Kühen eingegangen ist, machten sich zwei Mitarbeiter auf den Weg, um sich ein eigenes Bild von den Haltungsbedingungen zu machen. Schon von Weitem wirkten die Höfe extrem heruntergekommen, die Stallgebäude waren marode und stark baufällig. Da die Absperrungen und Umzäunungen unsachgemäß und provisorisch instand gehalten wurden, hielten sich einige Tiere sogar im Freien auf. Zwischen landwirtschaftlichen Gerätschaften, Schutt und Müll suchten sie Schutz und Futter. Auf engstem Raum und einem massiv verdrecktem Boden waren Jungtiere eingepfercht. An anderer Stelle ragte die Schicht aus Dung und Kot über die ungefähr einen Meter hohe Stallabsperrung hinweg, sodass die Kälber ungehindert nach draußen laufen konnten. Im Nebengebäude machten die Mitarbeiter einen noch abscheulicheren Fund: Mehrere tote, teils verweste, Kadaver lagen im verdreckten Stroh und um sie herum pickten Hühner. Es macht den Eindruck als seien die Hofbetreiber mit der Tierhaltung überfordert. Für die Haltung der Tiere sollten normalerweise die entsprechenden Kenntnisse und Fähigkeiten vorhanden sein, doch dies trifft hier bei Weitem nicht zu. Das Deutsche Tierschutzbüro hat Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft erstattet. In beiden Fällen werden Verordnungen zur Nutztierhaltung missachtet, wodurch schwere Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vorliegen. Aufgrund der enormen Mengen Kot und Dreck leiden die Tiere schon sehr lange unter diesen Umständen. Nach § 17 des deutschen Tierschutzgesetzes wird jemand, der Tieren über einen lang anhaltenden Zeitraum erhebliche Leiden zufügt, mit bis zu drei Jahren Haft bestraft.

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ERFOLGE Erfolg:

Amazon listet Kaninchenkäfig aus Im Frühjahr wurde uns von einem aufmerksamen Internetkäufer ein alles andere als artgerechter Kaninchenkäfig mit Spaltenboden gemeldet. Der Drahtkäfig wurde durch einen Drittanbieter auf der Amazon-Plattform angeboten.

Wir haben uns schnellstmöglich an den Verkäufer gewandt und um eine Stellungnahme und um einen Verkaufsstopp gebeten. Außerdem haben wir unsere Aktivisten und UnterstützerInnen gebeten, sich ebenfalls an den Vertrieb des Käfigs zu wenden bzw. das Produkt entsprechend zu rezensieren. Wir hatten Erfolg! Nur ca. 24 Stunden später wurde der Drahtkäfig ausgelistet. Und nicht nur das: Es wurde uns offiziell mitgeteilt und bestätigt, dass der Käfig zukünftig weder hergestellt noch angeboten wird.

Erfolg: Entenmast geschlossen

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Erfolg: Ebay will Handel mit Elektroschockern für Hunde verbieten Der Einsatz von Strom zur Ausbildung von Tieren ist in Deutschland gesetzlich verboten. Unter dieses Verbot fallen auch Hundehalsbänder, bei denen der Halter dem Hund mit einer Fernbedienung einen Stromschlag zufügen kann.

Trotz des Verbots wurden solche Halsbänder bislang in großen Mengen über das Auktionsportal ebay verkauft. Damit soll jetzt Schluss sein. Nach einer Beschwerde des Deutschen Tierschutzbüros e.V. hat ebay die Angebote gelöscht und angekündigt, den Verkauf zukünftig zu unterbinden. Wir haben die Wirkung der Halsbänder im Selbstversuch getestet und waren schockiert. Die Stromschläge verursachten bei unseren Testpersonen so große Schmerzen, dass wir das Experiment abbrechen mussten.

Wir konnten aufdecken, wie Enten in einer Mastanlage in Nordrhein-Westfalen gehalten werden. Über Monate observierten wir den Betrieb, in dem unhaltbare Zustände herrschten.

Tausende Enten wurden auf engstem Raum zusammengepfercht, zwischen den lebenden lagen tote Tiere, einige von ihnen waren durch herumliegende Gegenstände wie Gitter erdrückt worden. Die Missstände waren so gravierend, dass wir die Tierhaltung zur Anzeige gebracht haben – mit Erfolg. Eine Nachkontrolle hat ergeben, dass die Mastanlage nicht mehr vorhanden ist. Rund 30.000 Enten jährlich waren in diesem Betrieb gemästet worden.

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ZAHLEN & FA Zahlen und Fakten zum Deutschen Tierschutzbüro Der Verein Deutsches Tierschutzbüro e.V. Der Verein in seiner heutigen Struktur besteht seit Mitte der 1990er Jahre. Gegründet wurde er unter dem Namen „Arbeitskreis für humanen Tierschutz und gegen Tierversuche e.V.“. Seit 2013 lautet der Name Deutsches Tierschutzbüro e.V. Die „Marke“ Tierschutzbüro ist schon seit vielen Jahren erfolgreich und hat sich sowohl in der Tierschutzszene als auch in der Presselandschaft etabliert. Durch die Umbenennung konnten wir unsere Erfahrung und unser Standing mit den schon bestehenden Strukturen des Vereins verbinden und Synergieeffekte nutzen.

Die Entwicklung vom Deutschen Tierschutzbüro Unser Erfolg ist nicht nur fühlbar, sondern lässt sich auch in Zahlen ausdrücken. Das zeigt eine kurze Bestandsaufnahme:

Vor der Umbenennung und Wiederbelebung hatte unser Verein gerade einmal 180 Mitglieder. Es gab einen unregelmäßig erscheinenden Newsletter, der knapp 400 Abonnenten hatte. Einen Auftritt in den Neuen Medien gab es nicht. Eine eigene Website war zwar vorhanden, diese diente jedoch v.a. der Veröffentlichung des Mitgliedermagazines und hatte keine interaktiven Elemente. Heute, nur wenige Jahre später, haben wir schon über 1.600 Mitglieder. Unsere Website wird jeden Monat von bis zu 90.000 Menschen besucht. Allein unsere Facebook-Seite hat über 70.000 Fans. Heute passiert so viel, dass wir zweimal wöchentlich einen Newsletter herausgeben, der von über

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65.000 Menschen gelesen wird. Das gibt uns Selbstbewusstsein und zeigt uns, das wir auf dem richtigen Weg sind – und vor allem den dafür nötigen Rückhalt haben. Viele Menschen drücken ihre Verbundenheit mit der Teilnahme an unseren Petitionen aus. Unsere Petitionen gegen das Schweinehochhaus oder für einen Importstopp von Kängurufleisch, unsere Petitionen zur Schließung von Nerzfarmen oder der Schließung des Berliner Bärenzwingers sind von zehntausenden Menschen unterschrieben worden. Diese rege Anteilnahme bestätigt uns, dass wir als Sprachrohr vieler Menschen fungieren und in der Öffentlichkeit ein wichtiges Anliegen repräsentieren.

Die Transparenz vom Deutschen Tierschutzbüro Wir verpflichten uns gegenüber unseren Spendern, die Ein- und Ausgaben transparent offenzulegen. Als gemeinnütziger Verein werden wir zudem regelmäßig vom Finanzamt geprüft. Das Deutsche Tierschutzbüro beteiligt sich an der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (mehr Informationen unter J www.transparente-zivilgesellschaft.de). Gegründet wurde diese durch Transparency International Deutschland e. V. Als Unterzeichner der Initiative Transparente Zivilgesellschaft verpflichten wir uns, das 10 Punkte-Programm zur Transparenz mit Informationen über den Verein zu veröffentlichen. Dieser Selbstverpflichtung kommt das Deutsche Tierschutzbüro im Internet unter J www.tierschutzbuero.de/transparenz nach. Hier finden Sie alle vorherigen Tätigkeits-, Jahres- und Finanzberichte.


AKTEN Einnahmen/Ausgaben vom Deutschen Tierschutzbüro

Impressum Deutsches Tierschutzbüro e.V.

Wir verpflichten uns zur Transparenz und veröffentlichen Einnahmen und Ausgaben.

1. Vorsitzender:

Roman Kriebisch

Gründer:

Jan Peifer

Anschrift: Fon: Fax: E-Mail: Website:

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Genthiner Straße 48 10785 Berlin 030 2902825343 030 81878899 post@tierschutzbuero.de J www.tierschutzbuero.de

Bürozeiten:

Mo. – Fr. 09.00 Uhr – 17.00 Uhr

Redaktion:

Roman Kriebisch Jan Peifer Denise Weber Maika Lapuschkin Ilona Kurowski Marie Bölke

Fotos:

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Jan Peifer Kai Horstmann Greg Keightley Timo Stammberger

Layout:

Maria Bander J www.mariabander.de

Bankverbindung:

Postbank Nürnberg Kto.-Nr.: 18 1111 857 BLZ: 760 100 85 IBAN Nr.: DE92 7601 0085 0181111857 BIC: PBNKDEFF

Ihre Spende ist steuerlich absetzbar.

Vereinsinfo:

Vereinsregister 9565 Amtsgericht Bonn Steuernummer: 205/5761/2051 Finanzamt Bonn Innenstadt

Auflage:

3.000 Exemplare

Einnahmen (Spenden/Mitgliedsbeiträge)

182.717,09 Euro

Ausgaben aufgeteilt nach Bereichen: 1. Kampagnen/Aktionen

77.274,46 Euro

2. Tierrettungen

15.007,63 Euro

3. Rechtskosten

18.314,83 Euro

4. Versicherungsbeiträge/Bank 5. Vereinjournal

1.144,70 Euro 654,50 Euro (Auszug)

Die vollständigen Ein- und Ausgabenübersicht mit einer detaillierten Aufstellung finden Sie auf unserer Homepage unter J www.tierschutzbuero.de/jahresberichte

Die Angaben beziehen sich auf 2013.

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Tierpatenschaft

mit Herz

Seit seiner Gründung hat das Deutsche Tierschutzbüro schon einer Menge Tieren das Leben gerettet. Unzähligen namenlosen Wesen aus der industriellen Intensivtierhaltung können wir nur helfen, indem wir durch unsere Aufklärungsarbeit auf deren Leid aufmerksam machen und zum moralischen Umdenken der Gesellschaft beitragen, damit sie nicht länger ausgebeutet und für ihr Fleisch, ihre Haut und ihr Fell geschlachtet werden. Einigen glücklichen Tieren jedoch konnten wir auch schon das Leben schenken, als wir sie aus verschiedenen widrigen Lebensumständen retteten und sie auf sorgfältig ausgewählten Gnadenhöfen unterbrachten. In den vergangenen Monaten und Jahren ist die Zahl der geretteten Tiere gestiegen und um ihnen dauerhaft ein Leben in Sicherheit und Freiheit bieten zu können, sind wir auf Paten angewiesen, die uns mit ihren Beiträgen helfen, die laufenden Kosten zu bewältigen. Zu unseren Schweinen, den Hühnern und Kaninchen, die wir aus miserablen Privat- und Massentierhaltungen befreit haben, gesellten sich dieses Jahr weitere Schützlinge.

Neu: Seit seiner Entstehung ist das

Das Projekt „Tierpatenschaft mit Herz“ hat im Jahr 2015 nicht nur viele Unterstützer gewonnen, sondern auch an Bedeutung. Die Rettung einzelner Tiere ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit, der verdeutlicht, dass jedes einzelne Lebewesen das Recht auf ein sicheres Leben in Freiheit hat. Darüber hinaus ist die Symbolträchtigkeit der Patenschaften ausschlaggebend für unsere generelle Arbeit, mit der wir auch für das Leben zahlloser anderer Tiere einstehen. Unsere Paten sorgen für unsere Patentiere und bekräftigen mit ihrem Engagement gleichzeitig unsere Arbeit. Deshalb ist das Team des Tierschutzbüros dieses Jahr auch um ein Mitglied, eine weitere Patentierbetreuerin, gewachsen, damit noch besser und eingehender für die Tiere und deren Paten gesorgt werden kann.

Projekt „Tierpatenschaft mit Herz“ stetig gewachsen und hat mittlerweile eine eigene liebevoll gestaltete Internetpräsenz. Auf der Website können Sie sich von den spannenden Rettungsgeschichten mitreißen lassen und alle Patentiere in ihrem neuen Zuhause bewundern. Hier gibt es natürlich auch die Möglichkeit, eine symbolische Patenschaft zu übernehmen oder zu verschenken: J www.tierpatenschaft-mit-herz.de 28


Vorstellung unserer neuen Schützlinge im Projekt „Tierpatenschaft mit Herz“ Hühner aus der Käfighaltung

Obwohl seit einiger Zeit Legebatterien in Deutschland verboten sind, fristen noch immer hunderttausende Hühner ihr Leben in winzigen Käfigen, um der Eierproduktion zu dienen. Bei der sogenannten Kleingruppenhaltung teilen sich ca. 60 Hennen einen gerade einmal körperhohen Drahtgitterkäfig, haben dabei unwesentlich mehr als ein DIN A4-Blatt an Platz zur Verfügung und leben in Gedränge, abseits jeglicher Natur und Tageslicht. Bei einer Recherche-Aktion, um diese grauenvolle Haltung zu dokumentieren, befreiten wir einige der erbarmungswürdigen Tiere und brachten sie auf den Gnadenhof an der Ostsee, auf dem bereits andere gerettete Hühner leben. Die verstörten, teils federlosen, Hennen mussten eine große Umstellung durchmachen: Sich erst an die neue Bewegungsfreiheit, die Natur, die neuen Artgenossen und ein ungezwungenes Leben gewöhnen. Doch über den Sommer sind aus den traurigen Hühnern wunderschöne und prächtige Hennen geworden, die die Freiheit jeden Tag genießen. Trotz liebevoller Pflege mussten wir uns zwischenzeitlich traurigen Herzens von vier der geretteten Hennen verabschieden, die ihrer körperlichen Konstitution als Eierproduzenten und der Marter der Vergangenheit erlegen sind. Silvia und Helena jedoch sind wohlauf – nicht zuletzt dank der vielen neuen Paten, die sowohl die umsichtige Fürsorge als auch die tierärztliche Betreuung der Hühner sichern.

Kartöffelchens Rettung von der Straße

Kaninchen sind beliebte Haustiere, die heutzutage in vielen verschiedenen Formen und Farben gezüchtet werden. Leider passiert es nicht selten, dass zur Last oder gar langweilig gewordene Tiere einfach ausgesetzt werden, da die Halter überfordert sind und die „Freilassung“ der Tiere als humane und unkomplizierte Lösung sehen.

Da Kaninchen im Gruppenverband in unterirdischen Höhlensystemen leben, wo sie vor Fressfeinden geschützt und auf einander angewiesen sind, bedeutet die Aussetzung für ein Kaninchen meist den Tod. Eine viel ungewöhnlichere aber nicht weniger grausame Situation erlebten wir in Hamburg auf der Reeperbahn, wo ein kleines Kaninchen bei einem Mann auf Straße lebte, der mit ihm Geld erbetteln wollte. Es saß dort bei ihm auf einer Decke, unweit des Passantenstroms und des rauschenden Verkehrs, ohne Schutz oder einen Rückzugsort. Die Haltungsbedingungen waren nicht nur völlig ungeeignet, sondern für ein Fluchttier auch sehr beängstigend und gefährlich. Der Mann war durch Gespräche leider nicht zur Vernunft zu bringen, also alarmierten wir die zuständige Polizeiwache und erfuhren, dass er dort bereits bekannt war, Tiere für seine Bettelei zu missbrauchen. Wir retteten das hübsche schwarz-weiße Kaninchen und tauften es auf den Namen Kartöffelchen. Mittlerweile lebt es zusammen mit vielen Artgenossen auf einem Gnadenhof in einem wunderschönen riesengroßen „Häschendorf“ und kann all seine natürlichen Bedürfnisse ausleben. Dafür sorgen auch Kartöffelchens Paten, die von seiner Rettungsgeschichte berührt wurden.

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Tierpatenschaft

mit Herz

Die Kühe Denise und Dorte in Freiheit Wer denkt bei Milchkühen nicht an gesunde zufriedene Rinder, die zusammen mit ihren Kälbern auf grüner Aue im strahlenden Sonnenschein grasen? Die Milchindustrie ist so einflussreich, dass wir von Kindesbeinen an lernen, Kühe stünden auf großen grünen Weiden, genössen das Leben und täten nichts lieber als den Menschen freiwillig ein Leben lang mit Milch zu versorgen. Dass dies ein sehr verzerrtes Bild der Realität ist, das die Werbeindustrie uns bietet, dringt glücklicherweise langsam an die Oberfläche und vielen Menschen wird bewusst, dass die Milchversorgung eine der größten Lügen unserer Zeit ist.

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Die Mehrheit aller in Deutschland gehaltenen Milchkühe lebt in Ställe gesperrt, wird zumeist auf Spaltenböden gehalten und darf nur in Ausnahmefällen für wenige Wochen im Jahr hinaus. In vielen Betrieben, überwiegend in Bayern, ist es sogar üblich, Kühe ihr Leben an einer Kette in Anbindehaltung fristen zu lassen, wobei sich die Tiere nicht einmal um sich selbst drehen können. So vegetieren viele Kühe vor sich hin, bis ihre Milchleistung abnimmt und sie der Schlachtung zugeführt werden. Obwohl die Tiere ein Alter von bis zu 35 Jahren erreichen können, sind die auf unnatürlich hohe Milchproduktion gezüchteten Rinder nach ungefähr fünf Jahren so ausgezehrt und wortwörtlich ausgelaugt, dass sie ausgesondert werden. Die traurige Wahrheit, die den wenigsten Milchtrinkern in den Sinn kommt ist jedoch, dass Kühe nur dann Milch geben, wenn sie zuvor trächtig waren


und ein Kälbchen geboren haben. Die künstlich besamten Muttertiere durchleiden schreckliche Traumata, weil ihnen direkt nach der Geburt, maximal wenige Tage danach, die Kälbchen entrissen werden, damit die wie bei jedem Säugetier natürlicher Weise für das Kalb bestimmte Milch vom Menschen genutzt werden kann. Während männliche Kälber meistens in die Mast gehen, um entweder noch als Kalb oder wenige Jahre später geschlachtet zu werden, sperrt man die weiblichen Kälber vollkommen allein in winzige Boxen, ernährt sie mit künstlicher Milch und zieht auch sie zu gebärenden Mutterkühen heran, die in den traurigen Kreislauf der Milchindustrie eingehen.

Gerettet nach unglaublichen Qualen! Die beiden Kühe Dorte und Denise retteten wir von einem konventionellen Milchviehbetrieb in Bayern, wo ihnen nach 7 Jahren der Milchproduktion die Schlachtung drohte. Sie hatten beide bereits mehrere Kälbchen geboren, die ihnen unmittelbar nach der Geburt genommen wurden, um sie abmelken zu können. Als fühlende und empfindsame Mütter müssen sie dabei unglaubliche Qualen gelitten haben. Selbst auf dem Hof geboren, durften auch sie niemals die Liebe ihrer Mütter erfahren. Stattdessen

verbrachten sie ihr ganzes Leben auf Spaltenböden, ohne jemals eine Weide betreten oder auch nur den Himmel gesehen zu haben. Seit sie auf die Welt kamen wurden sie ausgebeutet, als Gebärmaschine und Milchlieferanten für den Menschen missbraucht, bis wir sie im Herbst dieses Jahres retteten. Auch wenn bei unserer Arbeit das große Ganze und die Verbesserung der Umstände für alle Tiere im Vordergrund stehen, hat uns kaum je eine Rettung so gerührt wie die der beiden Kühe. Wir brachten sie auf einen Gnadenhof in Brandenburg, wo sie nun gemeinsam in einem Offenstall leben und eine große Weide für sich haben. Sie dabei zu sehen, wie sie ihre ersten Schritte ins Freie taten und staunten, zum ersten Mal frisches Gras fraßen und vor Glück sogar sprangen, ließ uns allen das Herz warm werden. Solche Glücksmomente geben uns Kraft für die oft zermürbende Arbeit im Tierschutz. Gerührt waren auch tausende unserer Facebook-Fans und Unterstützer, die das Video vom ersten Mal auf der Weide sahen, so inspirierte es auch unsere neuen Paten, denen wir für die Versorgung der beiden Kühe herzlich danken. Wir alle wissen: Ein einzelnes Tier zu retten verändert nicht die ganze Welt, aber für dieses eine Tier ändert sich alles. Das Jahr 2015 war das bedeutendste überhaupt für Dorte und Denise.

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Tierpatenschaft

mit Herz

Wie geht’s den anderen Tieren?

Auch unseren Schweinen, Hühnern und Kaninchen, die wir in den letzten Jahren retten konnten, geht es sehr gut. Sie leben auf verschiedenen Gnadenhöfen und können jeden Tag den Himmel über sich sehen. Hier ein paar Impressionen:

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Antrag zur Tierpatenschaft Bitte per Fax an

030 81878899 oder im Kuvert zurücksenden an:

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Genthiner Straße 48 10785 Berlin Telefon: 030 2902825343 Telefax: 030 81878899 E-Mail: tierpatenschaft@tierschutzbuero.de www.tierpatenschaft-mit-herz.de

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Genthiner Straße 48 10785 Berlin

Ja, ich zeige

und übernehme eine symbolische Patenschaft

Ja, ich zeige

und verschenke eine symbolische Patenschaft

Patentier auswählen

Vorname

Name

Straße, Nr.

Huhn „Aschenbrödel“ – mind. 5 € monatlich Huhn „Rapunzel“ – mind. 5 € monatlich Huhn „Helena“ – mind. 5 € monatlich Huhn „Silvia“ – mind. 5 € monatlich

Schwein „Jan“ – mind. 10 € monatlich Schwein „Laura“ – mind. 10 € monatlich Schwein „Stefan“ – mind. 10 € monatlich

PLZ, Ort

Telefon

E-Mail

Wichtig, damit wir Sie über Neuigkeiten über Ihr Patentier auf dem Laufenden halten können!

Die verschenkte Tierpatenschaft erhält folgende Person: Vorname

Name

Kaninchen „Willi“ – mind. 5 € monatlich Kaninchen „Hänsel“ – 5 € monatlich Kaninchen „Pipi-Lotta“ – mind. 5 € monatlich Kaninchen „Kartöffelchen“ – mind. 5 € monatlich

Kuh „Dorte“ – mind. 15 € monatlich Kuh „Denise“ – mind. 15 € monatlich

Bitte buchen Sie den monatlichen Patenschaftsbeitrag in Höhe von von folgendem Konto ab:

Euro

IBAN/Kto.-Nr. Straße, Nr. BIC/BLZ PLZ, Ort Kontoinhaber Telefon Ort, Datum, Unterschrift

E-Mail

Wichtig, damit wir den Beschenkten bei Neuigkeiten über das Patentier auf dem Laufenden halten können! Ihre Patenschaft können Sie jederzeit per E-Mail, Fax, Telefon oder Post beenden (Bearbeitungszeit ca. 2 Werktage).

Hiermit stimme ich der SEPA-Abbuchung der Spende zu und bestätige, dass ich der Kontoinhaber bin. Der Einzug erfolgt durch den Dienstleister Micropayment im Auftrag des Deutschen Tierschutzbüros e.V.. Die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien wird dabei garantiert. Unsere Gläubiger-Identifikationsnummer lautet: DE95ZZZ00000598980

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Antrag zur Förderschaft Bitte per Fax an

030 81878899 oder im Kuvert zurücksenden an:

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Genthiner Straße 48 10785 Berlin

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Genthiner Straße 48 10785 Berlin Fon: 030 2902825343 Fax: 030 81878899 E-Mail: post@tierschutzbuero.de www.tierschutzbuero.de

Vorname

Name

Straße, Nr.

PLZ, Ort

Telefon

E-Mail

Bitte buchen Sie den monatlichen Förderbeitrag in Höhe von 5 Euro im Monat

10 Euro im Monat

15 Euro im Monat (empfohlen)

30 Euro im Monat

20 Euro im Monat

50 Euro im Monat

anderer Betrag (mind. 5 Euro im Monat)

von folgendem Konto ab: IBAN/Kto.-Nr.

BIC/BLZ

Die Abbuchung soll: monatlich halbjährlich jährlich

Kontoinhaber

erfolgen.

Ort, Datum

Unterschrift

Hiermit stimme ich der SEPA-Abbuchung der Spende zu und bestätige, dass ich der Kontoinhaber bin. Der Einzug erfolgt durch den Dienstleister Micropayment im Auftrag des Deutschen Tierschutzbüros e.V.. Die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien wird dabei garantiert. Unsere Gläubiger-Identifikationsnummer lautet: DE95ZZZ00000598980 Ihre Förderschaft können Sie jederzeit per E-Mail, Fax, Telefon oder Post beenden (Bearbeitungszeit ca. 2 Werktage).


Wir geben Tieren eine Stimme. Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. kämpft gegen alltägliche Tierqual. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht den Tieren ein Anwalt zu sein, ihnen eine Stimme zu geben und für ihre Rechte zu streiten. Bitte helfen Sie uns dabei. Vielen Dank!

Deutsches Tierschutzbüro e.V. Genthiner Straße 48 10785 Berlin Fon: 030 2902825343 Fax: 030 81878899 E-Mail: post@tierschutzbuero.de www.tierschutzbuero.de

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Deutsches Tierschutzbüro e.V. Genthiner Straße 48 10785 Berlin Fon: 030 2902825343 Fax: 030 81878899 E-Mail: post@tierschutzbuero.de www.tierschutzbuero.de


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