Thema 38

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THEMA

Theatermagazin November  2016

MUSIKTHEATER

Julie Strindbergs Schauspiel als Kammeroper

MUSIKTHEATER

Cabaret Atemlos durch die Nacht

JUNGES THEATER

Der Feuervogel Weihnachtsmärchen 2016

KONZERT

3. Sinfoniekonzert in Kooperation mit dem IMPULS-Festival


MUSIKTHEATER

Fräulein Julie und die Musik

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PREMIERE Julie Kammeroper in einem Akt von Philippe Boesmans Libretto von Luc Bondy und Marie-Louise Bischofberger nach August Strindberg Musikalische Leitung Jovan Mitic Regie Sebastian Gruner Bühne Tal Shacham

August Strindberg

Lucia Cervoni

Kostüme Susann Stobernack Dramaturgie Ulrike Schröder Mit Lucia Cervoni, Julie Martin du Theil, Thomas Florio Premiere Fr. 4. 11. 2016 Schauspielhaus/Studio Vorstellungen Sa. 12. 11./Do. 24. 11./ Sa. 10. 12. 2016

Nach Werken wie »Der Prozess« oder »Der Untergang des Hauses Usher« greift die Kammeropernreihe im Schauspielhaus erneut einen bekannten literarischen Stoff auf – und dieses Mal sogar ein Schauspiel: August Strindbergs »Fräulein Julie« von 1888! Aus diesem naturalistisch-provozierenden Werk entwickelte der Belgier Philippe Boesmans – langjähriger Composer in Residence der Brüssler Oper »La Monnaie« – gemeinsam mit Starregisseur Luc Bondy 2005 eine Kammeroper, die seitdem weltweit gespielt wird. In der kanadischen Erstaufführung feierte Magdeburgs Mezzosopranistin Lucia Cervoni 2015 einen großen Erfolg. Die gebürtige Kanadierin wird auch in der Magdeburger Neuinszenierung die Titelpartie singen. Über Stück und Oper unterhielt sich Ulrike Schröder, Chefdramaturgin Musiktheater, mit David Schliesing, dem leitenden Dramaturgen des Schauspiels. Ulrike Schröder Was macht Strindbergs Schauspiel aus deiner Sicht geeignet für eine Vertonung? David Schliesing Das Stück ist geprägt von extremen Gefühlen, die ständig und schnell wechselnd die Beziehungen der handelnden Personen bestimmen: Liebe, Hass, Eifersucht, Begehren … Strindberg gestaltet diese Emotionen sehr nuancenreich und vielschichtig.

US Diesen Gefühlskosmos macht Boesmans in der Tat durch seine sehr differenzierte und farbenreiche Instrumentation direkt erfahrbar. Wir haben im Studio eine eigene Orchesterbauprobe gemacht und uns versichert, dass alle Instrumente (von Kontrafagott bis Vibraphon) Platz finden.

DS Aber ist denn eine »richtige« Oper in einem solch kleinen Raum denkbar? Und dann noch mit nur drei Personen …

US Darin liegt aus meiner Sicht die besondere Qualität dieser Kammeroper! Die Autoren mussten selbstverständlich den Schauspiel-Text stark kürzen, aber sie konnten die originale Personenkonstellation beibehalten. Und während eine »normale« Oper im großen Saal auf die Fernwirkung hin komponiert und inszeniert werden muss, kann eine Kammeroper im direkten Kontakt mit dem Publikum wirklich eine Verbindung zwischen Oper und Schauspiel erreichen – was direkte emotionale Wirkung, Textverständlichkeit und differenziertes Spiel betrifft. DS Ich freue mich schon auf die Premiere!

Handlung Die wohlhabende Julie testet in der Mittsommernacht die gesellschaftlichen und sexuellen Grenzen aus: Sie verführt den Diener Jean, mit dem sich die Köchin Kristin verlobt glaubt. Julies Ausbruchsversuch entfacht einen Machtkampf der Geschlechter und endet im Selbstmord – Jean selbst reicht Julie sein Rasiermesser …


MUSIKTHEATER

Von heller Nacht und braunem Sumpf PREMIERE Cabaret Musical in zwei Akten Musik von John Kander Gesangstexte von Fred Ebb Buch von Joe Masteroff nach »Ich bin eine Kamera« von John van Druten und Erzählungen von Christopher Isherwood Deutsch von Robert Gilbert Musikalische Leitung Damian Omansen Regie/Bühne/Kostüme Sebastian Ritschel

Lesser Ury: »Hochbahnhof Bülowstraße bei Nacht« (Berlin, 1922)

Mitarbeit Ausstattung Barbara Blaschke Choreografie Marko E. Weigert

Das Musical »Cabaret« beginnt am Silvester-Tag 1929. Der junge amerikanische Schriftsteller Clifford Bradshaw, der sich durch Europa treiben lässt, trifft in Berlin ein, um hier Stoff für einen Roman zu finden. Daneben will er die Freiheiten und das Nachtleben der Metropole genießen und seiner eigenen sexuellen Identität auf den Grund gehen. Schon am ersten Abend lernt Bradshaw im zwielichtigen Kit-Kat-Club die angeblich aus England stammende Sängerin Sally Bowles kennen. Das Silvester-Datum wirkt wie symbolisch gewählt, denn es markiert das Ende der sogenannten »Goldenen Zwanziger« und den Beginn der 1930er-Jahre, die mit einem großen Wahlerfolg der NSDAP begannen: Bei den Reichtagswahlen 1930 wurde die Partei die zweitstärkste Kraft hinter der SPD. Das Jahr 1933 brachte mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten das Ende der Weimarer Republik. Letztlich mündeten die 1930er-Jahre im zweiten Weltkrieg. Das Berlin der 1920er-Jahre ist ein pulsierender Schmelztiegel – eine Stadt, die keine Sekunde stillsteht und Metro-

polen wie Paris, London und New York nacheifert. Doch der Mythos der Stadt, die niemals schläft, hat auch eine dunkle Seite: Es gibt einfach nicht genügend Schlafplätze für alle, sodass teilweise umschichtig geschlafen werden muss. Neben der strahlenden Nachtwelt des Vergnügens in den Revuetheatern, Kabaretts, Varietés, Tanzsälen und Etablissements mit schlüpfriger Unterhaltung – erleuchtet durch die modernen Leuchtreklamen, die Berlin zur »Lichterstadt Europas« machen – greift Massenarbeitslosigkeit und die Existenzangst des Kleinbürgertums um sich. Die Rechtsextremen bekommen immer stärkeren Zulauf. In »Cabaret« scheitern vor dem politischen Hintergrund des erstarkenden Nationalismus letztlich sowohl die Beziehung von Cliff und Sally als auch die der Pensionswirtin Fräulein Schneider mit dem jüdischen Obsthändler Herrn Schultz. »Cabaret« ist ein Musical, das ein Schlaglicht auf eine Gesellschaft im Übergang wirft, an dessen Ende die Aufgabe von Toleranz, Liberalität und Pluralismus stand. Werte, die es auch heute wieder zu verteidigen gilt.

Konzeptionelle Mitarbeit Ronny Scholz Dramaturgie Thomas Schmidt-Ehrenberg Choreinstudierung Martin Wagner Mit Adrian Becker, Anna Preckeler, Oliver Morschel, Ks. Undine Dreißig, Peter Wittig, Sylvia Rena Ziegler, Markus Liske, Peter Diebschlag, Jenny Stark, Yong Hoon Cho, Leander Rebholz, Yael Shervashidze, Leah Allen, Sophie Allnatt, Antanina Maksimovich, Tatiana de Sousa, Cristina Salamon Lama, Audrey Becker, Amanda Mata, Daniel Ojeda, Elio Clavel, Pavel Kuzmin, Andreas Loos, Adrián Román Ventura Opernchor des Theaters Magdeburg Opernkinderchor des Konservatoriums »Georg Philipp Telemann« Statisterie des Theaters Magdeburg

Auswärtsspiele Gleich zwei Produktionen waren im September unterwegs: Die hochgelobte Mono-Oper »Das Tagebuch der Anne Frank« wurde zu den Theatertagen nach Schwedt eingeladen und die Operette »Pariser Leben« war in Winterthur zu hören. Die Sopranistin Irma Mihelič war sowohl in Schwedt als Anne Frank als auch im Oktober im Sinfoniekonzert des Philharmonischen Orchesters Freiburg in Mahlers 4. Sinfonie zu erleben. Johannes Wollrab ist derzeit nicht nur in »Faust« und »Pariser

Magdeburgische Philharmonie

Leben« auf der Magdeburger Opernhausbühne, sondern im November auch in Händels »Messias« in Bad Liebenwerda und Dvořáks »Stabat Mater« in Dresden zu hören. Im September sprang Julie Martin du Theil in der Deutschen Oper als Despina für »Così fan tutte« ein. Im Oktober war Johannes Stermann mit Bachs »Magnificat« zusammen mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Zubin Mehta in Tel Aviv, Haifa und Jerusalem zu Gast.

Premiere Sa. 12. 11. 2016, 19.30 Uhr Opernhaus/Bühne Premierenfieber So. 30. 10. 2016, 11.00 Uhr Opernhaus/Wagnerfoyer Vorstellungen Sa. 26. 11./Fr. 2. 12./ Di. 20. 12./Di. 27. 12. 2016/Fr. 6. 1./ Mi. 18. 1./So. 26. 2./Do. 16. 3./ Fr. 14. 4. 2017

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Bühne (18.45 Einblick) Abo: SiKo Do

19.30

19.30 Café Eintritt frei

Bühne Gastspiel

19.30

17.00 Pauluskirche

19.30 Bühne Abo: Musiktheater

19.30–22.55 Bühne (19.00 Einblick)

11.00–12.10 Podium

16.00–18.45 Bühne Abo: So4

19.30 Bühne (19.00 Einblick) Abo: WE

19.30–21.45 Bühne (19.00 Einblick) SWM-Card

UA

mit Werken von Mikis Theodorakis, Olivier Messiaen, Claude Debussy u.a.

3. Sinfoniekonzert

Die Kochshow im Opernhaus Zu Gast bei Stadtmanager Georg Bandarau: Marie Ulbricht (Schauspielerin) und Mario Kallnik (Manager des 1. FC Magdeburg)

Magdeburger Allerlei

»The Good Life«

Till Brönner Quintett

Felix Mendelssohn Bartholdy: »Paulus«

Oratorienkonzert

Musical von John Kander Anschließend Premierenfeier

Cabaret

PREMIERE

Oper von Charles Gounod

Faust

Kammeroper von Grigori Frid | Ab 15 J.

Das Tagebuch der Anne Frank

Musical von Jerry Herman

Ein Käfig voller Narren

Oper von Giacomo Puccini

Tosca

Sa

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Di

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Mi

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Do

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Sa

Fr

Do

PREMIERE

WIEDERAUFNAHME/UA

19.30–22.20 Bühne

9.30/11.30 Studio

19.30 Foyer Eintritt frei

9.30/11.30 Studio

19.30–21.20 Studio

17.00 Bühne

21.30 Foyer PREMIERE

von William Shakespeare

Romeo und Julia

Jugendprojekt des IMPULS-Festivals für Neue Musik in Sachsen-Anhalt

Wind der Freiheit

Der Förderverein Theater Magdeburg e. V. lädt ein

ThemaTisch

Jugendprojekt des IMPULS-Festivals für Neue Musik in Sachsen-Anhalt

Wind der Freiheit

von Ron Hutchinson

Mondlicht und Magnolien

Jugendprojekt des IMPULS-Festivals für Neue Musik in Sachsen-Anhalt Anschließend Premierenfeier – musikalisch begleitet von Aeham Ahmad

Wind der Freiheit

Tatort: »Altes Eisen« von Thilo Reffert

Nachtklub

Kammeroper von Philippe Boesmans

Julie

von Molière

Tartuffe

nach Johann Wolfgang von Goethe für die Bühne bearbeitet von Nicolas Stemann

Werther!

Hauptsache Arbeit!

19.30–20.30 Studio

19.30 Studio (19.00 Einblick)

WIEDERAUFNAHME

Schauspiel von Igor Bauersima | Ab 14 J.

Norway. Today

Lesung: »Die Toten von der Falkneralm« Eine Veranstaltung des Literaturhauses Magdeburg e.V.

Miroslav Nemec

von Sibylle Berg

19.30–21.30 Bühne

WIEDERAUFNAHME

WIEDERAUFNAHME

URAUFFÜHRUNG

Spezial: zum »Schicksalstag der Deutschen«

Nachtklub

von Florian Zeller

Die Wahrheit

von Philipp Löhle

Wir sind keine Barbaren!

nach dem Roman von Lutz Seiler

Kruso

19.30–21.20 Bühne (19.00 Einblick) Netter Preis

19.30–21.00 Studio

19.30–21.00 Bühne Gastspiel

19.30 Studio

19.30–21.00 Studio

19.30–21.00 Studio

19.30–22.20 Bühne

»Erstis, Willkommen!«

19.00

Einführung und Nachgespräch zu »Die Stadt der Fahrraddiebe«

von Hakan Savaş Mican

Die Stadt der Fahrraddiebe

Kammeroper von Philippe Boesmans

Julie

Das Ende der Zukunft | Theater, Lesung und Gespräch im Roncalli-Haus

Bürger Ensemble Magdeburg

Schauspiel nach dem Roman von Erich Kästner | Ab 8 J.

Emil und die Detektive

nach Johann Wolfgang von Goethe für die Bühne bearbeitet von Nicolas Stemann

Werther! WIEDERAUFNAHME

Saša Stanišić »Wie der Soldat das Grammofon repariert«

Literaturklub

SCHAUSPIELHAUS

SCHAUSPIELHAUS

19.30–21.00 Bühne

19.30 Studio (19.00 Einblick)

19.30–21.00 unterwegs

11.00–12.40 Bühne

19.30–20.30 Foyer

19.30–21.00 Treffpunkt: Bühneneingang Eintritt frei

NOVEMBER

Ballett von Gonzalo Galguera Musik von Franz Schubert und Thomas Duda

Die Wahlverwandtschaften

OPERNHAUS

2016

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OPERNHAUS

Musical von John Kander

. 2016

Prem iere

12. 11

CABARET

»Willkommen, bienvenue, welcome …«

Kammeroper von Philippe Boesmans

2016

Prem iere

4. 11.

JULIE

»Ich muss hinunter.«

SPIELPLAN ZUM AUFHÄNGEN

Englisch


UA

12.00

22.00 Foyer

19.30–21.00 Studio

19.30–21.45 Bühne (19.00 Einblick)

19.30–21.15 Studio

19.30–21.00 Foyer

19.30

Mi

Di

Mo

So

Sa

Fr

19.30 Treffpunkt: Bühneneingang Eintritt frei

11.00 Foyer Abo: Kamu

19.30–21.15 Studio

19.30–21.30 Bühne SWM-Card

22.00 Foyer

19.30–21.20 Studio

19.30–21.10 Bühne (19.00 Einblick)

19.30–21.00 Foyer

(19.00 Einblick)

Do Studio

Mi

So Bühne

Sa

Fr WIEDERAUFNAHME

UA

Karten unter (0391) 40 490 490 | www.theater-magdeburg.de

Premier e

4. 11. 20 16

Fuchsjagd zu den Schauspielpremieren im Dezember

Soiree

mit Werken von Ludwig van Beethoven, Bohuslav Martinů, Jean François de Guise, Astor Piazzolla und Eugène Ysaÿe

2. Kammerkonzert

nach dem Roman von Annett Gröschner

Moskauer Eis

von Molière

Tartuffe

Tangonacht im Foyer mit »Tangopianissimo«

Nachtklub

von Ron Hutchinson

Mondlicht und Magnolien

von Hakan Savaş Mican

Die Stadt der Fahrraddiebe

Ein Jacques-Brel-Liederabend

Mein Lieb, mein Leid

Kammeroper von Philippe Boesmans

Julie

Vorführung und Preisverleihung

Jugendvideopreis Sachsen-Anhalt

»Jazz-Poetry« GabsFun und Herbert Beesten »Ein Abend, an dem ich sie hätte küssen sollen«

Nachtklub

von Daniel Mezger

Balkanmusik

von Alfred Jarry

König Ubu

Schauspiel nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf | Ab 14 J.

Tschick

Ein Jacques-Brel-Liederabend

Mein Lieb, mein Leid

Kammeroper von Philippe Boesmans

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JULIE

Vortrag und Gespräch mit Dr. Christiane Baumann

Der Richard-Wagner-Verband lädt ein

»Hänsel und Gretel« von Frank Rudhardt nach Humperdinck | Ab 6 J.

Musikgeschichten

Weihnachtsmärchen 2016 nach einer slawischen Sage | Ab 5 J.

Der Feuervogel

Weihnachtsmärchen 2016 nach einer slawischen Sage | Ab 5 J.

Der Feuervogel

Ballett für Kinder von Adam Reist | Musik von Paul Dukas, Maurice Ravel u. a. | Ab 8 J.

Der Zauberlehrling

Oper von Charles Gounod

Faust

Weihnachtsmärchen 2016 nach einer slawischen Sage | Ab 5 J.

Der Feuervogel

PREMIERE

Musical von John Kander

Cabaret

Oper von Giacomo Puccini

Tosca

»Hänsel und Gretel« von Frank Rudhardt nach Humperdinck | Ab 6 J.

Musikgeschichten

»Hänsel und Gretel« von Frank Rudhardt nach Humperdinck | Ab 6 J.

Musikgeschichten

WIEDERAUFNAHME

Ballett für Kinder von Adam Reist | Musik von Paul Dukas, Maurice Ravel u. a. | Ab 8 J.

Der Zauberlehrling UA

Benjamin Britten: »War Requiem« op. 66 Mit dem Opernchor und der Singakademie des Theaters Magdeburg

Oratorienkonzert

Ballett von Gonzalo Galguera Musik von Peter Tschaikowsky

Der Nussknacker

WIEDERAUFNAHME/UA

mit Werken von Mikis Theodorakis, Olivier Messiaen, Claude Debussy u.a.

3. Sinfoniekonzert

»Ich muss hinunter«

Café Eintritt frei

19.00

11.00–11.45 Wagnerfoyer

9.30 Bühne

9.30/11.30 Bühne

18.00 Podium

18.00–21.15 Bühne (17.30 Einblick)

11.00 Bühne

19.30 Bühne

19.30 Bühne (19.00 Einblick) Sparkassentag

11.00–11.45 Wagnerfoyer

11.00–11.45 Wagnerfoyer

11.00 Podium

17.00 Anhaltisches Theater Dessau

16.00–18.25 Bühne

Bühne (18.45 Einblick) Abo: SiKo Fr

19.30

Bildnachweise Andreas Lander (Titelseite: »Tartuffe«), Elisabeth Pedross (S. 6, Figurinen), fotolia (S. 7), Tom Musch (S. 8, Bühnenbild), Tom Wolf (S. 2, Lucia Cervoni), wikimedia commons (S. 3), wikipedia commons (S. 2, August Strindberg) Impressum Hrsg: Theater Magdeburg Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg | Generalintendantin: Karen Stone | Redaktion: Marketing/Kommunikation | Texte: Dramaturgie, Marketing/Kommunikation | Konzeption: sans serif, Berlin | Gestaltung: Claudia Heynen | Druck und Reproduktion: Media Print Barleben GmbH | THEMA Theaterzeitung – eine Beilage der Tageszeitung »Volksstimme« vom 28. 10. 2016

Tel.: (0391) 40 490 490, E-mail: kasse@theater-magdeburg.de Änderungen vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr. www.theater-magdeburg.de

Otto-von-Guericke-Straße 64, 39104 Magdeburg Vorstellungskasse jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Abo- oder Vorverkauf im Opernhaus.

KASSE IM SCHAUSPIELHAUS

Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg Mo.– Sa. 10.00 –19.30 Uhr An allen Vorstellungstagen bis 18.30 Uhr, danach nur Vorstellungskasse, kein Abo- oder Vorverkauf.

KASSE IM OPERNHAUS

FOLTER: ANGRIFF AUF DIE MENSCHENWÜRDE

Oper / Operette / Ballett 12 – 31 € (erm. 8 – 22 €) Musical 17 – 37 € (erm. 13 – 28 €) Sinfoniekonzerte / Konzerte Extra 15 – 30 € (erm. 10 – 19 €) Schauspiel Bühne 20 € (erm. 10 €) Schauspiel Studio 17 € (erm. 9 €) Schauspiel Foyer / Kammerkonzert / Junges Theater 15 € (erm. 8 €) SWM-Card 10 % Rabatt Sparkassentag 20 % Rabatt

KARTENPREISE

Der zweite Akt von Puccinis »Tosca« enthält eine der grausamsten Szenen der Operngeschichte: Tosca wird von Scarpia zu einer Aussage gezwungen, indem ihr Geliebter im Zimmer nebenan gefoltert wird. Im Stück wird die Unmenschlichkeit der Folter angeprangert, indem sie schonungslos als Mittel eines autoritären Regimes gezeigt wird. Um die Aktualität und die Brisanz zu verdeutlichen, zeigt das Theater Magdeburg die Plakatausstellung zur Kampagne »Stop Folter« von Amnesty International bis Januar zu jeder »Tosca«-Vorstellung im Opernhaus/Wagnerfoyer.

NOVEMBER

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JUNGES THEATER

Der Feuervogel (Figurine zu »Der Feuervogel«)

Fantasie erobern Regisseur Marcus Mislin über das diesjährige Weihnachtsmärchen

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PREMIERE Der Feuervogel Weihnachtsmärchen 2016 nach einer slawischen Sage Für die Bühne bearbeitet von Marcus Mislin Ab 5 Jahren Regie Marcus Mislin Bühne/Kostüme Elisabeth Pedross Musik Markus Reyhani Dramaturgie Laura Busch Mit Pia-Micaela Barucki, Jenny Langner, Marian Kindermann, Ralph Opferkuch, Philipp Quest, Alexander von Säbel Premiere So. 27. 11. 2016, 11.00 Uhr

Marcus, jeder ist wohl in seiner Kindheit mit Märchen in Berührung gekommen und vor allem mit denen der Brüder Grimm. Den »Feuervogel« kennt man wahrscheinlich weniger. Wann bist du ihm das erste Mal begegnet und welchen Eindruck hat er bei dir hinterlassen? Marcus Mislin Ich bin dem Feuervogel tatsächlich als Kind im Theater begegnet. Meine Eltern hatten ein Theaterabonnement und meine Mutter nahm mich mit in die Vorstellungen. Einer dieser Abende war das Ballett »Der Feuervogel« von Igor Strawinsky. Ich war völlig verzaubert von der Poesie und Schönheit und wollte sofort Tänzer werden. Daran habe ich mich erinnert, als Cornelia Crombholz mir vorgeschlagen hat, ein russisches Märchen zu machen. Als ich dann das Märchen gelesen habe, fiel mir auf, dass ich die Handlung ganz anders in Erinnerung hatte, da der Ballettlibrettist Michel Fokine sehr frei mit dem Stoff umgegangen ist. Ich habe mich dann durch eine Sammlung von russischen Märchen gelesen und anhand verschiedenster Motive die Magdeburger Märchenfassung des Feuervogels geschrieben. Ich will jetzt nicht zu viel über die Handlung verraten, aber die zwei Kinder müssen sehr viele Abenteuer bestehen, bis sie und der Feuervogel wieder frei sind und das Böse besiegt ist.

Wenn Du an deine Kindheit zurückdenkst, was hat dich damals an Märchen fasziniert und was fasziniert dich heute daran? ML Die Fantasie. Die Magie. Der Zauber. Die Poesie. Der Humor. All das hat mich als Kind fasziniert. Ich weiß noch, wie es gerochen hat, wenn sich der Vorhang geöffnet und sich eine neue, unbekannte Welt aufgetan hat. Das Theater ist der Platz für die Fantasie, für die geistigen Freiräume, die den Kindern in unserer Zeit immer mehr zugebaut werden. Hier im Theater dürfen sie noch träumen, ihrer Fantasie Nahrung geben und sehen, dass man mit Ängsten und Hindernissen fertig werden kann. Ich hoffe, dass ich mit dem »Feuervogel« all das auf die Bühne bringen kann. Ich habe das Glück, seit vielen Jahren mit dem Komponisten und Texter Markus Reyhani zusammenarbeiten zu können, der die gleichen Ziele verfolgt und immer wieder Songs schreibt, die die Kinder noch lange singen. Wenn ich dann bei Vorstellungen sehe und vor allem höre, wie die Kinder mit vor Aufregung roten Gesichtern von ihren Stühlen aufstehen und ich sie für eine Stunde in eine andere, fremde Welt entführen konnte, dann weiß ich, warum ich diese Arbeit so liebe. Die Fragen stellte Laura Busch.

Opernhaus/Bühne Vorstellungen Mo. 28. 11./Di. 29. 11./Do. 1. 12./Fr. 2. 12./ Mo. 5. 12./Di. 6. 12./Mi. 7. 12./Do. 8. 12./ Fr. 9. 12. /Sa. 10. 12. /Mo. 12. 12./Di. 13. 12./ Mi. 14. 12./Do. 15. 12./Fr. 16. 12./Sa. 17. 12. / Do. 22. 12./Fr. 30. 12. 2016 /Fr. 6. 1. 2017

Begeisterung für das Theater wecken Die Weihnachtsmärchen im Magdeburger Opernhaus sind eine schöne Tradition, die großen und kleinen Besuchern viel Freude bereiten. Nicole Laaß besucht mit Tochter Elisa (15) und Sohn Emil (11) über den obligatorischen Weihnachtsmärchenbesuch hinaus regelmäßig Vorstellungen im Theater Magdeburg und berichtet im Interview von ihren Erfahrungen. Was motiviert Sie, mit Ihren Kindern ins Theater zu gehen? Nicole Laaß Das Theater kenne ich von klein auf. Die positiven Erfahrungen, die ich dort gesammelt habe, möchte ich gern an meine Kinder weitergeben – im Kindesalter wird ein Samen gesät, der im Erwachsenenalter aufgehen kann. Wir reden viel über unsere Theaterbesuche, denn oft gibt es ja auch Bezüge zum richtigen Leben.

Zar Igor (Figurine zu »Der Feuervogel«)

Was bzw. welcher Besuch hat Sie besonders nachhaltig beeindruckt? NL Ich erinnere mich vor allem an den gemeinsamen Besuch vom Ballett »Der Nussknacker«. Das war umwerfend! Die Mäusearmee läuft auf, die leuchtenden Augen … Das ist ja das Erste, was die Kinder aufnehmen. Bevor wir uns auf unsere Plätze setzen, werfen wir erst einmal einen Blick in den Orchestergraben und sehen uns die Instrumente an. So ein Theaterbesuch ist ja für die Kinder ein ganz besonderes Ereignis. Das äußert sich zum Beispiel darin, dass sie sich schön anziehen dürfen. Es ist eben etwas ganz anderes als ein Besuch im Freizeitpark. Ich bin sehr froh, dass ich das meinen Kindern in Magdeburg bieten kann. Die Fragen stellte Elisabeth Breitenstein.


KONZERT

Löwen wecken Das Motto des diesjährigen IMPULS-Festivals

Hans Rotman, Festival-Intendant und Dirigent des 3. Sinfoniekonzertes, will aktuelle Themen mit Neuer Musik verbinden. Welche »Löwen« willst du »wecken«? Hans Rotman Angst ist in der Politik zu einem Mittel geworden, um eine Begrenzung von Freiheit zu legitimieren. Übertriebene und falsche Ängste werden dazu rücksichtslos geschürt. Wir alle sollten dagegen mit Löwen-Mut vorgehen. Für unser diesjähriges Festival bedeutet dies, dass wir vor allem die jungen Künstler, Dirigenten und Komponisten dazu aufrufen, sich zu engagieren. Wie würdest du die griechischen und die französischen Klangwelten, die im Konzert aufeinandertreffen, charakterisieren?

HR Bei Debussy ist das klar: Impressionismus. Der junge Connesson spinnt diese virtuose Art der Instrumentation weiter. Auch Messiaens Kompositionen sind ohne Debussy kaum denkbar. Diese drei Generationen von französischen Komponisten geben eine fantastische Übersicht darüber, was es bedeutet »französisch« zu komponieren. Debussy, Messiaen und Connesson »erzählen« zudem in ihrer Musik Geschichten. Sie beschwören Bilder herauf. Die griechischen Komponisten gehen anders vor. Xenakis erfindet ein virtuoses Spiel mit aller Art von Trommeln. Theodorakis versteckt unter einer poetischen und folkloristischen Oberfläche ganz deutliche Aussagen gegen die Diktatur. Der junge deutsche Komponist Sebastian Schwab gibt den Melodien von Theodorakis durch seine eigene Instrumentierung einen neuen zeitgenössischen Rahmen und kommentiert diesen – wie ein Gemälde in einem Gemälde. Aniseggos schließlich bekennt sich zu Bertolt Brechts klarer politischer Aussage. Die Griechen sind hierin insgesamt viel direkter. Mit lebenden Komponisten kann man sich austauschen. Was würdest du Debussy, Messiaen und Xenakis gern fragen, wenn du es noch könntest? HR Wie würdet ihr die Vielfalt eines zusammenwachsenden Europas mit euren Tönen begleiten? Die Fragen stellte Ulrike Schröder.

3. Sinfoniekonzert »Entflammte Seele« Iannis Xenakis »Peaux« für 6 Percussionisten aus »Pléïades« Mikis Theodorakis/Sebastian Schwab »Echowand – Odyssee« Lieder für Sopran und Orchester. Uraufführung Antonis Aniseggos »Der Pass« für Sprecher und Orchester nach Bertolt Brecht. Uraufführung Olivier Messiaen »Les Offrandes oubliées« Claude Debussy »Pelléas et Mélisande« Sinfonie zusammengestellt von Marius Constant Guillaume Connesson »The Shining One« für Klavier und Orchester Johanna Krumin Sopran Yejin Gil Klavier Magdeburgische Philharmonie Hans Rotman Dirigent Do. 17. 11. 2016, 19.30 Uhr Fr. 18. 11. 2016, 19.30 Uhr Opernhaus/Bühne

Wind der Freiheit

Ein Jugendprojekt mit Musik, Film und Sprache

In dem Jugendprojekt treten Orient und Okzident miteinander in Dialog: das heutige Bagdad und Magdeburg während der Wirren des 30-jährigen Krie-ges. Arabische und deutsche Jugendliche erzählen neinander die Geschichte vom »Wind der Freiheit«. .Dabei werden sie von eigens komponierter Musik und Videos unterstützt. nBereits in der ersten Leseprobe hat diese Thematik rdie Erzählenden, junge Amateurdarsteller, gebannt. h»Als wir den Text gelesen haben, bekam ich allein .durch die Worte eine Gänsehaut«, berichtet Elena -Blüm (21). Sie möchte mehr über die arabische Kultur erfahren, da sie die Schönheit der fremden Sprache fasziniert: »Ich bin gespannt, welche Wirkung sie auf das Publikum hat.« Farid Nader (25), Student aus Syrien, entdeckt mit Kommilitonen aus aller Welt

die deutsche Kultur: »Es ist schön, umgekehrt durch unser Projekt ein Stückchen der arabischen Kultur zu vermitteln.« Er ist gepannt auf diesen kulturellen Brückenschlag. »Ich freue mich besonders auf das Zusammenspiel zwischen uns Erzählenden und den Musikern, das wird eine spannende Kombination!«, berichtet Constanze Jeschonek (22). Sie nimmt an dem Projekt teil, weil sie gern neue Wege in der Kunst geht. »Unsere große Aufgabe liegt darin, bei den Zuschauern Bilder entstehen zu lassen«, merkt Elena an. »Ich bin sicher, dass das Endergebnis sehr lebendig sein wird!« Eine Kooperation mit dem IMPULS-Festival für Neue Musik in Sachsen-Anhalt.

Regie Astrid Vehsted Musik Cenk Erbiner Filmproduktion Sascha Kummer Premiere So. 13. 11. 2016, 17.00 Uhr Schauspielhaus/Bühne Vorstellungen Di. 15. 11 und Mi. 16. 11. 2016, 9.30 Uhr und 11.00 Uhr Schauspielhaus/Studio

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EXTRAS

Holländer hoch 3 Wagners Oper feiert gleich dreimal in Sachsen-Anhalt Premiere

Der fliegende Holländer Romantische Oper von Richard Wagner Premiere Fr. 23. 9. 2016 in der Oper Halle ML GMD Caballé-Domenech R Lutz B Hannak K Feuerstein V Kästner Premiere Sa. 1. 10. 2016 im Anhaltischen Theater Dessau ML GMD Frank R Peters-Messer B Petzold K Bindseil Premiere Sa. 21. 1. 2017 im Theater Magdeburg ML GMD Ishii R Nemirova B/K Musch

Es ist selten, dass gleich drei Opernhäuser eines Bundeslandes in einer Spielzeit dasselbe Werk von Richard Wagner zur Premiere bringen. Dass dies durchaus ein Zeichen für die kulturelle Vielfalt des Kulturlandes Sachsen-Anhalt sein kann, bewiesen die Intendanten und Produktionsteams der drei Häuser am 4. 10. in Berlin: In der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt stellten sie ihre jeweiligen Produktionen des »Fliegenden Holländers« vor und machten Lust auf eine »Se(e)h«-Fahrt nach und durch Sachsen-Anhalt, umso mehr, da jeder Besucher einer hiesigen »Holländer«Vorstellung bei der Vorlage seiner Eintrittskarte an den beiden anderen Häusern jeweils eine 30%-ige Ermäßigung erhält!

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Bühnenbildentwurf »Der fliegende Holländer« Theater Magdeburg

In Halle ermöglicht Regisseur Florian Lutz auf der Raumbühne »Heterotopia«, auf der sich Zuschauerraum und Spielfläche verschränken, ungewöhnliche Raum- und Hörerfahrungen. In Dessau gestaltet Regisseur Jakob Peters-Messer Wagners Werk in einer Welt aus Licht, die die Traditionen von Wieland Wagners »Neu-Bayreuth« und des realistischen Musiktheaters zusammenführt. In Magdeburg schließlich hinterfragt Vera Nemirova vor dem Hintergrund aktueller Flüchtlingskatastrophen unseren Heimat- und Toleranzbegriff. »Holländer hoch 3« ist nicht die erste erfolgreiche Kooperation der drei großen Opernhäuser des Lan-

»Wird sie mein Engel sein?«

DER FLIEGENDE

Oper von Richard Wagner

Sonderkonzert Benjamin Britten War Requiem op. 66

Premie

Ks. Iordanka Derilova Sopran Ray M. Wade Jr. Tenor Bjørn Waag Bariton re

21. 1. 2 017

HOLLÄNDER

des: Bereits in der letzten Spielzeit erarbeiteten die Opernchöre des Anhaltischen Theaters Dessau und des Theaters Magdeburg gemeinsam Verdis »Requiem« für das 7. Sinfoniekonzert der Magdeburgischen Philharmonie. Am 20. 11. diesen Jahres findet mit dem großartigen »War Requiem« von Benjamin Britten der Gegenbesuch in Dessau statt. Und es soll in der nächsten Spielzeit weitergehen …

Opernchor des Theaters Magdeburg Magdeburger Singakademie Opernchor, Extrachor und Kinderchor des Anhaltischen Theaters Dessau Anhaltische Philharmonie GMD Markus L. Frank Dirigent So. 20. 11. 2016, 17.00 Uhr im Anhaltischen Theater Dessau


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