Thema 32

Page 1

THEMA

Theatermagazin November 2015

MUSIKTHEATER

Pariser Leben Offenbachs Operette à la mode

JUNGES THEATER

Norway.Today Das »Sprungbrett« feiert Premiere

SCHAUSPIEL

Minna von Barnhelm Lessings Klassiker

KONZERT

3. Sinfoniekonzert Junge Töne im Zeichen von IMPULS


MUSIKTHEATER

MUSIKTHEATER

Pariser Chic

PREMIERE

10 Dinge, die Sie über »Pariser Leben« wissen sollten Die Operette »Pariser Leben« des geborenen Kölners und Wahl-Parisers Jacques Offenbach 1 war eigentlich ein Auftragswerk zur Weltausstellung 1867 in Paris. Sie wurde jedoch schon früher fertig und feierte bereits am 31. Oktober 1866 Premiere.

2

Gioacchino Rossini soll Offenbach 1853 einmal halb-ironisch als den »kleinen Mozart der Champs-Élysées« bezeichnet haben.

Regisseur Michael Wallner ist auch ein produktiver und erfolgreicher Schriftsteller. Das 3 Thema Paris beschäftigt ihn nicht zum ersten Mal. 2006 veröffentlichte er den Roman »April in Paris«. Allerdings erscheint Paris dort nicht als gebrochener Sehnsuchtsort, sondern als historischer Schauplatz, an dem sich ein deutscher Wehrmachtssoldat 1943 im Gestrüpp von Schuld und Begehren verfängt. Ein Hauptmotiv von »Pariser Leben« ist das Spiel um Schein und Sein. Michael Wallner verlegt seine Inszenierung passenderweise ins Mode-Milieu von Paris, der unumstrittenen Welthauptstadt der Haute Couture. 4

Der Begriff »Haute Couture« ist in Frankreich rechtlich geschützt. Der Pariser 5 Modeverband »Chambre Syndicale de la Haute Couture« entscheidet jedes Jahr aufs Neue, welche Labels und Modehäuser diesen Ritterschlag erhalten. Die Kostümbildnerin Tanja Liebermann hat sich bei ihren Entwürfen zu 6 »Pariser Leben« von einem Meister der Haute Couture besonders inspirieren lassen: Christian Dior. Die Jahresdurchschnittstemperatur Stockholms beträgt 6,6°C. Paris 7 dagegen kann mit 15,5°C aufwarten. Da wundert es nicht, dass sich der schwedische Baron Gondremarck und seine Frau zur Abwechslung ins heiße Nachtleben der französischen Hauptstadt stürzen wollen – sei es für amouröse oder kulturelle Genüsse.

2

Die Choreografin Lynne Hockney hat bereits mit so unterschiedlichen 8 Regisseuren wie James Cameron, Arnold Schwarzenegger oder Sir Peter Hall zusammengearbeitet. Für den mehrfach oscar-prämierten Film »Titanic« brachte sie Stars wie Kate Winslet und 150 Statisten bei, sich wie Menschen aus dem Jahr 1912 zu bewegen. Für »Pariser Leben« stehen Walzer, Galopp und Cancan auf dem Programm. Die Operette »Pariser Leben« präsentiert sich als ein Reigen von 9 Gesellschaften und Festen: Es wird gegessen, gefeiert, getanzt. Der leidenschaftliche Gastgeber Jacques Offenbach hat damit nicht nur die ihn umgebende Pariser Gesellschaft des zweiten Kaiserreichs satirisch portraitiert, sondern auch sich selbst. Bei seinen ausgelassenen Soupers, Festen oder Kostümbällen gaben sich u. a. Künstlerfreunde wie Georges Bizet und Léo Delibes die Klinke in die Hand. Als Krönung der Absurdität 10 in »Pariser Leben« entdeckt die Pariser Handschuhmacherin Gabrielle bei einer Abendgesellschaft plötzlich ihre österreichische Herkunft und jodelt ein Tiroler Lied. Dazu gibt es Würschtl mit Sauerkraut!

Pariser Leben Operette von Jacques Offenbach

Richard Strauss’ Oper »Elektra« mit Sogwirkung

Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy Deutsch von Karl Treumann und Michael Wallner Musikalische Leitung Hermann Dukek Regie Michael Wallner Bühne Heinz Hauser Kostüme Tanja Liebermann Choreografie Lynne Hockney Dramaturgie Thomas Schmidt-Ehrenberg Choreinstudierung Martin Wagner Mit Johannes Wollrab, Philippe Clark Hall, Sylvia Rena Ziegler, Manfred Wulfert, Christine Buffle, Julie Martin du Theil, Markus Liske, Thomas Matz, Peter Wittig, Ks. Ute Bachmaier, Iris Kock, Bo Mi Lee, Ulrike Baumbach, Regina Most Opernchor des Theaters Magdeburg Ballett Magdeburg Magdeburgische Philharmonie Premiere Sa. 14. 11. 2015 Opernhaus

Apropos: In unserem Fotowettbewerb zu »Pariser Leben« prämieren wir Ihr schönstes ParisFoto. Mehr auf www.theater-magdeburg.de

Elektrisierend!

Premierenfieber So. 1. 11. 2015, 11.00 Uhr Vorstellungen So. 29. 11. / Fr. 11. 12. / Di. 22. 12. /  Do. 31. 12. 2015 / So. 17. 1. / So. 31. 1. / So. 7. 2. /  Fr. 19. 2. 2016

kasse im Opernhaus Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg Mo – Sa 10.00 –19.30 Uhr An allen Vorstellungstagen bis 18.30 Uhr, danach nur Vorstellungskasse, kein Abo- oder Vorverkauf.

Kasse im Schauspielhaus Otto-von-Guericke-Straße 64, 39104 Magdeburg Vorstellungskasse jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. Abo- oder Vorverkauf im Opernhaus. Tel.: (0391) 40 490 490 E-mail: kasse@theater-magdeburg.de Änderungen vorbehalten. Alle Angaben ohne Gewähr. www.theater-magdeburg.de

Wie klingt ewiger Fluch? Drei Töne eröffnen die Oper »Elektra«: wuchtig, rhythmisch, archaisch! Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal haben in ihrer Sophokles-Bearbeitung den Zeitgeist getroffen. In Wien wurde gerade die Psychoanalyse populär, Sigmund Freud hatte seine »Studien über Hysterie« veröffentlicht. Der Komponist und sein kongenialer Textdichter haben diesem geistigen Aufbruch einen spätromantischen, sinnlichen Soundtrack gegeben: Sie legen ihre Elektra auf die Couch. Mit einem dichten Netz aus Motiven lässt Strauss seine Elektra noch einmal die grausame Tat nachvollziehen, von der sie seit ihrer Kindheit traumatisiert ist: den Mord an Agamemnon, ihrem Vater, durch ihre Mutter Klytämnestra. Elektra zieht ihre gesamte Lebensenergie aus der Sehnsucht nach Rache, lebt fern jeglicher Zeit und Realität. Regisseurin Aniara Amos interessiert gerade die Zerrissenheit, die starke Persönlichkeitsspaltung der Titelfigur, deren viele Gefühlsebenen sie szenisch verdeutlicht. Am Ende weiß man: Trotz des Mords an ihrer Mutter durch ihren Bruder Orest wird für Elektra nichts gut. Ein Psychodrama, das Strauss und Hofmannsthal als Einakter erzählen, als dramatisch-psychologischen Sog in nur rund eineinhalb Stunden – »Tatort«-Länge! Nur noch fünf Vorstellungen: Sa. 31. 10., 18.00 Uhr / Fr. 13. 11., 19.30 Uhr / Fr. 4. 12., 19.30 Uhr / Sa. 19. 12. 2015, 19.30 Uhr /  Sa. 9. 1. 2016, 19.30 Uhr – zum letzten Mal!

»Der Nussknacker« verzaubert Wohl kaum ein anderes Ballett gehört im November und Dezember dazu wie »Der Nussknacker«. Die Choreografie von Gonzalo Galguera entführt auch in diesem Jahr die kleinen und großen Zuschauer in eine Fantasiewelt. Für eine junge Tänzerin erfüllt sich mit ihrem Debüt bei der Wiederaufnahme ein langgehegter Traum – szenisch wie beruflich: Sophie Allnatt, seit der Spielzeit 2013/2014 am Theater Magdeburg engagiert, tanzt ihre erste Marie. Und sie darf am Ende ihren Nussknacker in die Arme nehmen … So. 1. 11. 2015 sowie So. 15. 11. 2015, jeweils 16.00 Uhr, Opernhaus

3


SCHAUSPIEL

JUNGES THEATER

Zweikämpfe …

Das Grimm-Triple

… in den Premieren »Minna von Barnhelm« im Schauspiel und »Norway. Today« im Jungen Theater

»Hänsel und Gretel«, »Frau Holle« und »Die goldene Gans«

Ah! Meine Minna! – Sybille Weiser neu im Ensemble Sybille Weiser, neues Ensemblemitglied am Schauspiel Magdeburg, zieht es mit ihrem Engagement vom Rhein an die Elbe. Nach ihrer Ausbildung an der Hochschule für Musik und Theater in Hannover war sie am Deutschen Theater Göttingen und von 2010 bis 2013 am Hessischen Staatstheater Wiesbaden engagiert. Nun in Magdeburg angekommen, wird sie sich als Minna in einen Kampf um ihren Verlobten Major Tellheim stürzen. Nach Ende des Krieges unehrenhaft aus dem Militärdienst entlassen, und sowohl körperlich als auch in seiner Ehre verletzt, fühlt Tellheim sich ihrer nicht mehr würdig und löst die Verlobung. Dafür wird ihm Minna eine Lektion erteilen, die in einem Rededuell um Liebe und Ehre, um Krieg und Geld endet. Bevor Sybille Weiser im Schauspielhaus zu erleben ist, sprach Dramaturgin Julia Figdor mit der Schauspielerin:

Minna von Barnhelm, ein Lustspiel von Lessing. Lust auf Minna? Auf jeden Fall … Ich freue mich auf jede neue Rolle und bin gespannt, was ich in mir für sie entdecken kann! Nach der Premiere ist vor der Premiere. Dein Ritual vor dem großen Abend? Rituale verrate ich nicht! Die sind mein Geheimnis, sonst wirken sie nicht! Nur so viel: Wenn dann das Licht angeht: Raus! Kopf aus! Herz an! Spielen mit Neugier, Hirn und Herz!

PREMIERE Minna von Barnhelm … oder Das Soldatenglück von Gotthold Ephraim Lessing Regie Bettina Bruinier Bühne/Kostüme Mareile Krettek Dramaturgie Julia Figdor

Sybille Weiser

Mit Marie Ulbricht, Sybille Weiser,

ten. Als die pfiffige Marie zu Frau Holle gelangt und in ihre Dienste tritt, wendet sich das Blatt. Für ihren Fleiß wird sie reich belohnt. Das Gold, mit dem sie heimkehrt, bringt jedoch nicht nur Glück. Der wahre Reichtum ist vielleicht dann doch eher ein richtiger Winter. Paula Fünfeck hat eine spritzige Adaption der »Frau Holle« für das Theater Magdeburg geschrieben, die das Märchen erzählt, unsere Gegenwart aber nicht außen vor lässt. Wenn man dann noch einen Regisseur wie Kai Festersen hat, der von sich selbst sagt, dass er Märchen liebt, kann der Winter doch kommen! Die Gruppe »The Pipers« vereint Mitglieder aus verschiedenen Magdeburger Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Sie erzählen das Märchen »Die goldene Gans« neu und schaffen durch die Ergänzung um weitere Figuren und den besonderen Umgang mit Requisiten eine ganz eigene Ästhetik. Premiere am So. 1. 11. 2015.

Raphael Gehrmann, Konstantin Marsch,

Sybille, was unterscheidet die Elbe vom Rhein? Wo sind der Wein, der Äppler und der Handkäs an der Elbe! Ich bin gespannt, was dieser Fluss zu schenken hat!

Sebastian Reck, Raimund Widra

Mit welchen Worten würdest Du Deinen Beruf umschreiben? Ein kleines Fleckchen Anarchie, die Armbrust der Poesie und auf jeden Fall »wild at heart«! Bittersüßer Wahnsinn!

Schauspielhaus

4

Welches Theater kann schon mit gleich drei ganz unterschiedlichen Produktionen der bekanntesten Märchen der Brüder Grimm aufwarten? Engelbert Humperdincks Oper »Hänsel und Gretel« gehört zur Vorweihnachtszeit wie Plätzchen und Spekulatius. In seiner Vertonung verband er die Errungenschaften Richard Wagners mit Volksmusikelementen und eigens komponierten Kinderliedern. Melodien wie »Brüderchen, komm tanz mit mir«, »Ein Männlein steht im Walde« oder der »Abendsegen« gehören seitdem zum festen Repertoire in jedem Kinderzimmer. Karen Stones Inszenierung entwirft nicht nur einen zauberhaften Kosmos für Kinder, sondern bringt auch die Erwachsenen zum Schmunzeln und Erinnern. Weiße Weihnachten verspricht das diesjährige Weihnachstmärchen »Frau Holle«. Doch zunächst schneit es nicht auf der Erde, es ist einfach zu warm. Die Kinder kennen den Winter beinahe nur noch aus alten Geschich-

WIEDERAUFNAHME Hänsel und Gretel Märchenoper von Engelbert Humperdinck Libretto von Adelheid Wette | Mit Übertiteln Musikalische Leitung Michael Balke Regie Karen Stone Bühne/Kostüme Ulrich Schulz

Premiere

Dramaturgie

Sa. 5. 12. 2015

Johanna Jordan Mit

Vorstellungen

Roland Fenes, Ks. Undine Dreißig,

Fr. 11. 12. / Sa. 26. 12. 2015

Julie Martin du Theil, Irma Mihelič, Sylvia Rena Ziegler

Weitere Vorstellungen folgen.

Opernkinderchor des Konservatoriums »Georg Philipp Telemann« Magdeburgische Philharmonie

PREMIERE Frau Holle

Wiederaufnahme So. 6. 12. 2015 Opernhaus

Weihnachtsmärchen nach den Brüdern Grimm

Das Echte im Nichts Die 20-jährige Julie hat einen Entschluss gefasst: Sie will sich umbringen. In einem Internetforum findet sie August, der mit ihr gehen will. Vom 600 Meter hohen Preikestolen-Felsen in Norwegen will Julie mit August in den Tod springen. Im Zelt mit Bier und belegten Brötchen verbringen sie gemeinsam die Nacht. Zaghaft nähern sich diese zwei fremden Menschen einander an. Am nächsten Morgen stehen sie wie geplant am Abgrund – bereit für den Sprung. Warum sie weiterleben sollten, wissen sie nicht, aber auch eine Antwort auf die Frage, warum sie sterben sollen, haben sie nicht mehr. Igor Bauersimas Stück ist eine Sinnsuche und Ausdruck des Verlorenseins und gleichzeitig eine Hymne an die Liebe und das Leben voller Humor und großer Fragen. »Norway. Today« wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt und an über 100 Bühnen weltweit gespielt. »Norway. Today« ist die erste Produktion, die im Rahmen der neuen Reihe »Sprungbrett« entsteht. Assistenten des Schauspielhauses Magdeburg realisieren ihre ersten eigenen Inszenierungn im Studio.

PREMIERE Norway. Today von Igor Bauersima Regie Nina Baak Bühne/Kostüme Henrike K. Fischer

Kai Festersen Bühne/Kostüme Markus Pysall

1. Kinderkonzert

Dramaturgie

Klaus Wüsthoff »Das Kuscheltierkonzert«

Mit Jenny Langner und Philipp Quest

Mit Iris Albrecht, Heide Kalisch, Sonka Vogt, Michaela Winterstein, Raphael Kübler,

Schauspielhaus/Studio

Thomas Schneider

Vorstellungen

Premiere So. 29. 11. 2015

Weitere Vorstellungen folgen.

Sa. 12. 12. / Mo. 21. 12. / Mi. 30. 12. 2015

Regie

Oliver Lisewski

So. 29. 11. / Fr. 4. 12. / Fr. 11. 12. 2015

»Hänsel und Gretel«

Ab 5 Jahren

Dramaturgie Laura Busch

Premiere Fr. 27. 11. 2015

Vorstellungen

Für die Bühne bearbeitet von Paula Fünfeck |

Opernhaus Familienvorstellungen Sa. 19. 12. /  Di. 22. 12. 2015 / Sa. 2. 1. / Mi. 6. 1. 2016

Ein musikalisches Märchen für Orchester und Erzähler, Neufassung 2006 | Ab 5 Jahren Die Kuscheltiere im Kinderzimmer werden lebendig: Sie erzählen von sich und ihren Launen, streiten und versöhnen sich wieder. Die Magdeburgische Philharmonie präsentiert ein Kinderkonzert, das junge Zuhörer auf musikalische Weise die Fantasiewelt eines Kinderzimmers entdecken lässt. Bring dein eigenes Kuscheltier mit und erlebe das Konzert auf eine ganz besondere Weise! Triff die Musiker und ihre Instrumente eine Stunde vor Konzertbeginn im Wagner-Foyer! Thomas Florio Erzähler Matthias Brandt Moderation Magdeburgische Philharmonie Hermann Dukek Musikalische Leitung So. 8. 11. 2015, 11.00 Uhr, Opernhaus

5


KONZERT

EXTRAS

Lust auf mehr? Hintergründiges aus Oper, Schauspiel und Handwerk

Magdeburger Allerlei

»Mein Morgen in meiner Hand« Litauen, Israel-Palästina, USA, Frankreich & die Sowjetunion im Konzert

3. Sinfoniekonzert – Abschlußkonzert von »IMPULS«

Nach(t)gespräch zu »Wir sind keine Barbaren!«.

»Freiheit Flammen Schrift« – unter diesem Motto spürt das diesjährige IMPULS-Festival den aktuellen und immer auch kontrovers diskutierten Begriffen von Freiheit, Toleranz und Offenheit nach: Wie viel Freiheit benötige ich zum Leben? Wo kann ich überhaupt frei sein? Hängt meine Freiheit nur von mir selbst ab? Zum Abschluss des Festivals präsentiert die Magdeburgische Philharmonie vier musikalische Antworten auf diese Fragen. Gastdirigent Titus Engel, der vor einem Jahr in Magdeburg mit Wagners »Lohengrin« begeisterte, stellt einen umstrittenen Klassiker des 20. Jahrhunderts ins Zentrum, Schostakowitschs selten aufgeführte 12. Sinfonie: »Musikalisch sehr expressiv und effektvoll stand sie immer ein wenig im Schatten, weil man vermutet hat, dass Schostakowitsch sie nur für die Partei geschrieben habe und sie deshalb kein ›Herzenswerk‹ sei. Mich hat das sehr fasziniert, diese Spannung Der Förderverein des Theaters Magdeburg lädt ein zwischen Autor und Politik. Die Sinfonie hat »Perücke, Puder und Pinsel« einen großartigen Drive, aber auch einen wunWieviel Arbeit es bedarf, um alleine eine Perücke herzustellen, das wissen nur derschönen, in sich gekehrten zweiten Satz. die Wenigsten. Schminken ist also bei Weitem nicht alles! Chefmaskenbildnerin Außerdem gibt es die für Schostakowitsch so tySigrid Voigt gibt einen lebendigen Eindruck der großen handwerklichen Arbeit in pischen grotesken Momente, die man durchaus der Maskenabteilung. auch ironisch deuten kann.« Engel kombiniert die »Revolutionssinfonie« Di. 24. 11. 2015, 19.30 Uhr, Opernhaus/Café für klassisch-romantisches Sinfonieorchester mit drei Werken aus jüngster Zeit: »Die Sinfonie schlägt einen Bogen zum ersten Werk, in dem der junge litauische Komponist Gediminas Gelgotas ebenfalls frischen Elan versprüht, das lebensfrohe Schöpferische der Jugend. Dazwischen berühren zwei aktuelle Stücke von Samir Odeh-Tamimi (eine musikalische Anklage Zwei Wagners und ein Verdi gegen die israelische Belagerung des WestjordFür die erste Veranstaltung des Richard-Wagner-Verbands Magdeburg in dieser Spielzeit konnte anlands) und von Sidney Corbett, der von seiProf. Dr. Peter P. Pachl, Vizepräsident der Internationalen Siegfried-Wagner-Gesellschaft und renommier- nen jüdisch-christlichen Wurzeln aus in seiner ter Experte des Werkes von Siegfried Wagner gewonnen werden. Peter Pachl wird einen Einblick in das exquisiten 3. Sinfonie britisch-amerikanische musikalische Spektrum von Richard Wagners Sohn Siegfried geben. Die Bedeutung Verdis und Wagners und arabische Lyrik verbindet.« Letzteres übreicht weit über das Gebiet der Musik hinaus. Ihr Verhältnis zur Politik, zur Literatur und zu den Zen- rigens ein Vorgeschmack auf die Kammeroper tren des europäischen Kulturbetriebs steht im Fokus eines Vortrags von Prof. Arnold Jacobshagen. Der »Die Andere«, die Corbett nach einem LibretProfessor für Historische Musikwissenschaft zeigt spannende Bezüge zwischen beiden Komponisten auf, to von Christoph Hein für das Theater Magdedie gerade im Hinblick auf Verdis »Maskenball« – aktuell auf dem Spielplan – weitere Hintergrundinfor- burg komponiert hat und die im März 2016 im mationen bieten. Schauspielhaus uraufgeführt wird.

Sa. 28. 11. 2015, 21.00 Uhr, Schauspielhaus

Mo. 9. 11. 2015, 19.00 Uhr und So. 15. 11. 2015, 11.00 Uhr, Opernhaus/Wagnerfoyer | Eintritt frei

Die Kochshow im Opernhaus Auch in dieser Spielzeit werden im Café »rossini« fleißig die Kochlöffel geschwungen! In der November-Ausgabe empfängt Stadtmanager Georg Bandarau vom Stadtmarketing »Pro Magdeburg« e. V. Bariton Thomas Florio und Knut Förster, Geschäftsführer des Klinikums Magdeburg. Während beide ihre Leibgerichte verraten, erhascht Georg Bandarau allerlei Einblicke in Berufliches und Persönliches. Dazu serviert die »rossini«-Küche Kostproben der vorgestellten Köstlichkeiten – Gaumenfreuden sind also sicher, und vielleicht ist auch die ein oder andere musikalische Überraschung dabei … Di. 17. 11. 2015, 19.30 Uhr, Opernhaus/Café

ThemaTisch

Nachtklubs im November Film »Als wir träumten«: Andreas Dresens sehenswerte Verfilmung als cineastisches »Extra«. Kooperation mit dem Moritzhof. Sa. 7. 11. 2015, 23.00 Uhr, Schauspielhaus

Live-Hörspiel »Gefahr« von Richard Hughes.

Fr. 13. 11. 2015, 22.30 Uhr, Schauspielhaus Tatort Der vierte Fall: »Die Million in der Bratpfanne« Ein neuer, authentischer Fall aus SachsenAnhalt in unserer »Tatort«-Reihe. Sa. 14. 11. 2015, 21.30 Uhr, Schauspielhaus

6

Gediminas Gelgotas »Never Ignore the Cosmic Ocean« für Sinfonieorchester Samir Odeh-Tamimi »Hálatt-Hissar« für einen Sprecher und 31 Instrumentalisten Sidney Corbett Sinfonie Nr. 3 »Breathing the Water« für Sopran, Trompete, Kontrabass und Streichorchester Dmitri Schostakowitsch Sinfonie Nr. 12 d-Moll op. 112 »Das Jahr 1917« Dalia Simashka Violine Wahid Nader und Susi Wirth Sprecher Irma Mihelič Sopran Markus Finkler Trompete Wolfram Wessel Kontrabass Rundfunk-Jugendchor Wernigerode Magdeburgische Philharmonie Titus Engel Dirigent Do. 19. 11. 2015, 19.30 Uhr Fr. 20. 11. 2015, 19.30 Uhr Opernhaus

2. Kammerkonzert Es erklingen Lieder und Kammermusikwerke aller sechs Mitglieder der Pariser Komponistengruppe »Les Six«, die in den 1910er und 1920er Jahren das Musikleben der französischen Hauptstadt umkrempelte. Francis Poulenc Trio für Oboe, Fagott und Klavier FP 43 Arthur Honegger Sonate für Klarinette und Klavier H 42 Georges Auric Trio für Oboe, Klarinette und Fagott Darius Milhaud Pastorale für Oboe, Klarinette und Fagott op. 147 Germaine Tailleferre Sonate für Klarinette solo Louis Durey Auszüge aus »Le Bestiaire« Ks. Ute Bachmaier Sopran Roland Fenes Bariton Henning Ahlers Oboe Götz Baerthold Klarinette Eckart Kummer Fagott Jovan Mitic Klavier So. 22. 11. 2015, 11.00 Uhr Schauspielhaus/Foyer

In Kooperation mit IMPULS – Festival für Neue Musik in Sachsen-Anhalt.

Der Richard-Wagner-Verband lädt ein

7


Theaterprogramm NOVEMBER 2015

(Änderungen vorbehalten)

1

So

11.00 Opernhaus/Wagnerfoyer  Eintritt frei

Premierenfieber

zu »Pariser Leben« von Jacques Offenbach Einlasskarten an der Theaterkasse erhältlich. 16.00–18.25 Opernhaus/Bühne (15.30 Einblick)

Der Nussknacker

Die Goldene Gans PREMIERE Eine Produktion von »The Pipers« 19.30–20.30 Schauspielhaus/Foyer

Mo

Di

Mo

Werther! von Nicolas Stemann. Nach Goethe 19.30–21.15 Schauspielhaus/Studio

Tschick nach dem Roman

von Wolfgang Herrndorf | ab 14 J. 11.00–12.00 Opernhaus/Wagnerfoyer

Musikgeschichten »Hänsel und Gretel«

von Frank Rudhardt nach Humperdinck | ab 6 J. 11.00–12.45/19.30–21.15 Schauspielhaus/Studio

Tschick nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf | ab 14 J. 19.30 Opernhaus/Podium

10 11 12

4 5

Mi

Über Jungs oder Bin ich Küche

Mi

Romeo und Julia von William Shakespeare

Do

Krimiabenteuer von Erich Kästner | ab 8 J. 19.30–22.15 Opernhaus/Bühne  Abo: Do-Card

13

Fr

14

Sa

Die lustige Witwe

Operette von Franz Lehár 11.00–12.40 Schauspielhaus/Bühne

Als wir träumten Schauspiel

nach dem Roman von Clemens Meyer 19.30–22.30 Bühne

15

So

Die Goldene Gans von »The Pipers« Schauspiel nach dem Roman von Edgar Hilsenrath 19.30–21.40 Schauspielhaus/Studio

8

So

16 17

1. Kinderkonzert Das Kuscheltierkonzert 19.30 Opernhaus/Bühne (19.00 Einblick)

Stabat Mater

UA

Ballett von Gonzalo Galguera Musik von Gioacchino Rossini 19.30 Opernhaus/Podium

Die Goldene Gans von »The Pipers« 19.30–21.20 Schauspielhaus/Studio

Fette Männer im Rock von Nicky Silver 19.30–21.00 Schauspielhaus/Foyer

Gerechtes Geld

von Michael Yates Crowley

Crazy for You WIEDERAUFNAHME Spiel’s nochmal, Sam

Nachtklub Live-Hörspiel von Hughes »Gefahr« 19.30 Opernhaus/Bühne  Abo: Musiktheater

Pariser Leben

24

Di

PREMIERE

Operette von Jacques Offenbach Anschließend Premierenfeier 19.30 Schauspielhaus/Bühne

26 27

Fr

28

Sa

Romantische Komödie von Woody Allen 19.30 Opernhaus/Bühne (19.00 Einblick)

Stabat Mater UA

Abo: WE Ballett von Gonzalo Galguera Musik von Gioacchino Rossini 19.30–22.20 Schauspielhaus/Bühne

nach dem Roman von Lutz Seiler 19.30–21.00 Schauspielhaus/Studio

Wir sind keine Barbaren! von Philipp Löhle 21.00 Schauspielhaus/Foyer

Nachtklub Nach(t)gespräch

29

So

»Wir sind keine Barbaren!« In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Theater Magdeburg e. V. 11.00 Opernhaus/Bühne

Frau Holle PREMIERE Weihnachtsmärchen

nach den Brüdern Grimm | ab 5 J. 12.00 Schauspielhaus/Bühne und Foyer

Jugendvideopreis Sachsen-Anhalt Vorführung und Preisverleihung 18.00 Opernhaus/Bühne  Sparkassentag

Pariser Leben Operette von Jacques Offenbach 19.30 Schauspielhaus/Studio

Norway. Today von Igor Bauersima | ab 14 J.

»Der Russe ist einer, der Birken liebt«

Schauspiel nach dem Roman von Erik Neutsch

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit

Kruso UA

Die Kochshow im Opernhaus Zu Gast: Thomas Florio (Opernensemble) und Knut Förster (Geschäftsführer Klinikum) 19.30 Treffpunkt Bühneneingang  Eintritt frei

Spur der Steine UA

Die lustige Witwe

Spiel’s nochmal, Sam

Magdeburger Allerlei

Sinfoniekonzert  Abo: Siko Do Mit Werken von Gelgotas, Odeh-Tamimi, Corbett und Schostakowitsch 19.30–22.30 Schauspielhaus/Bühne

In der »Tucher Stube«, Breiter Weg 19 19.30–22.15 Opernhaus/Bühne  SWM-Card

von Igor Bauersima | ab 14 J. 1. Produktion aus der Reihe »Sprungbrett« Anschließend Premierenfeier 19.30–21.00 Schauspielhaus/Bühne

19.30–22.00 Opernhaus/Café

Do 3.

19.30 unterwegs

Norway. Today Premiere

Der Richard-Wagner-Verband lädt ein

19.30 Opernhaus/ Bühne (18.45 Einblick)

Prozess DE Kammeroper von Philip Glass

Operette von Franz Lehár 19.30 Schauspielhaus/Studio

11.00 Opernhaus/Wagnerfoyer  Eintritt frei

20.00 Schauspielhaus/Foyer

Der Förderverein Theater Magdeburg lädt ein. »Perücke, Puder und Pinsel – Ein Besuch in der Maskenwerkstatt« 19.30–21.45 Opernhaus/Bühne (19.00 Einblick)

Soiree zu »Minna von Barnhelm«

»Die Million in der Bratpfanne«

Die sexuellen Neurosen unserer Eltern von Lukas Bärfuss

ThemaTisch ...

Do Der

Literaturklub Olga Grjasnowa

19

Kammerkonzert

mit Werken von Poulenc, Honegger, Auric u. a. 18.00–21.00 Opernhaus/Bühne

Romantische Komödie von Woody Allen 19.30 Opernhaus/Café  Eintritt frei

Mo Jazz! Entdeckungen im Schauspielhaus

Di

von William Shakespeare 11.00 Schauspielhaus/Foyer  Abo: Kamu

So 2.

Kinderoper von Andres Reukauf | ab 5 J. 19.30–21.00 Schauspielhaus/Studio

Der Nazi & der Friseur UA

11.00 Opernhaus/Bühne  Abo: Familie

22

Zorro jagt den Carmen-Schatz

19.30–23.00 Schauspielhaus/Bühne  SWM-Card

»Als wir träumten« von Andreas Dresen In Zusammenarbeit mit dem Moritzhof

Romeo und Julia

Ballett von Gonzalo Galguera Musik von Peter Tschaikowsky 16.00–16.55 Opernhaus/Podium

19.30 Opernhaus/Podium

Nachtklub Film

19.30–22.20 Schauspielhaus/Bühne

Der Nussknacker UA

Ein Maskenball Oper von Giuseppe Verdi

23.00 Schauspielhaus/Foyer

Tanzmärchen von Olga Ilieva | ab 4 J.

von Philipp Löhle 22.30 Schauspielhaus/Foyer

Karten nur im Vorverkauf an der Theaterkasse Treffpunkt Bühneneingang 16.00–18.25 Opernhaus/Bühne

Schauspiel nach dem Roman von Edgar Hilsenrath 19.30–22.25 Opernhaus/Bühne (19.00 Einblick)

Wiederaufnahme

Das neue Gershwin-Musical 19.30–21.00 Schauspielhaus/Bühne

Theaterführung

UA

Lina und das Traumfängerchen

nach dem Roman von Lutz Seiler 19.30–21.00 Schauspielhaus/Studio

Politik der Inszenierung – Verdi und Wagner in Deutschland Vortrag von Prof. Arnold Jacobshagen (Köln) 11.00 Opernhaus  jede Karte 5 €

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit

Drei Schwestern von Anton Tschechow

Sa

UA

Nachtklub Tatort: Der vierte Fall

Die Goldene Gans von »The Pipers«

Sa

21

Anschließend Nachgespräch 19.30–22.20 Schauspielhaus/Bühne

21.30 Schauspielhaus/Foyer

Oper von Albert Lortzing 19.30 Opernhaus/Podium

7

Elektra Oper von Richard Strauss

Die sexuellen Neurosen unserer Eltern von Lukas Bärfuss

Der Wildschütz

Der Nazi & der Friseur

von Michael Yates Crowley 16.00–16.50 Opernhaus/Podium

19.30–21.00 Schauspielhaus/Studio

Frankophone Märchenstunde

19.30–23.00 Schauspielhaus/Bühne

19.30 Opernhaus/Bühne (19.00 Einblick)  Netter Preis

Theatersport Die große Improshow

Geschichten für Kinder in französischer und deutscher Sprache | ab 4 J. 19.30–21.30 Schauspielhaus/Studio

Gerechtes Geld

Wir sind keine Barbaren!

Krimiabenteuer von Erich Kästner | ab 8 J. 16.30–17.30 Schauspielhaus/Foyer

Fr

Fette Männer im Rock von Nicky Silver

Abo: Siko Fr Mit Werken von Gelgotas, Odeh-Tamimi, Corbett und Schostakowitsch 19.30–22.30 Schauspielhaus/Bühne

Schauspiel nach dem Roman von Erik Neutsch 19.30–21.00 Schauspielhaus/Studio

Tagebuch der Anne Frank

Kammeroper von Grigori Frid | ab 15 J. 19.30–21.20 Schauspielhaus/Studio

19.30 Opernhaus/Bühne (18.45 Einblick)

3. Sinfoniekonzert  Spur der Steine UA

11.00 Opernhaus/Podium

Kruso

Emil und die Detektive

6

von David Gieselmann 19.30–22.20 Schauspielhaus/Bühne

Do Das

Faulkner »Licht im August«

Emil und die Detektive

Fr

von David Gieselmann 19.30–20.50 Schauspielhaus/Studio

Di

Kammeroper von Grigori Frid | ab 15 J. 19.30 Treffpunkt Bühneneingang  Eintritt frei 11.00–12.40 Schauspielhaus/Bühne

20

Über Jungs oder Bin ich Küche

Das Tagebuch der Anne Frank Literaturklub

Der Richard-Wagner-Verband lädt ein Vortrag und Gespräch mit Prof. Dr. Peter P. Pachl 19.30–20.50 Schauspielhaus/Studio

WIEDERAUFNAHME

Ballett von Gonzalo Galguera Musik von Peter Tschaikowsky 16.00 Opernhaus/Podium

2 3

9

19.00 Opernhaus/Wagnerfoyer  Eintritt frei

30

Eine Produktion aus der Reihe »Sprungbrett« 9.30/11.30 Opernhaus/Bühne

Mo Frau

Holle Weihnachtsmärchen nach den Brüdern Grimm | ab 5 J.

Bildnachweise A. Lander (Titel, S. 3 oben, S. 7); Fotolia (S. 2); A. Bart (S. 3 unten); L. Obst (S. 4 oben); J. Thew, Fotolia (S. 4 unten); Pixelio (S. 5); N. Böhme (S. 5 unten); A. Drews (S. 6)

Impressum  Hrsg: Theater Magdeburg  Universitätsplatz 9, 39104 Magdeburg  Generalintendantin: Karen Stone  Redaktion: Marketing/Kommunikation  Texte: Dramaturgie/Marketing  Konzeption: 1  sans serif, Berlin Gestaltung: Karin-Ute Müller  Druck und Reproduktion: Media Print Barleben GmbH  THEMA Theaterzeitung – eine Beilage der Tageszeitung »Volksstimme« vom 30. 10. 2015


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.