SoSe15_Dirkes_Neumann

Page 1

Anna Neumann, Maria Dirkes allegory of space _2.0

ba.m1.2_ss 2015 [allegory of space_2.0] prof. kazu blumfeld hanada Š mßnster school of architecture 2015

1


01_ allegorical space

01.00 01.01 01.02 01.03 01.04 01.05 01.06 01.07 01.08 01.09 01.10 01.11

Indexmodell 1, 2015 Indexmodell 2, 2015 Indexmodell 3, 2015 Indexmodell 3, 2015 Schemaplan, 2015 Grundriss, 2015 Dachaufsicht, 2015 Endmodell, Isometrie, 2015 Endmodell, Ansicht, 2015 Endmodell, Ansicht, 2015 Endmodell, Innenraum, 2015 Endmodell, Innenraum, 2015

Walter Benjamin Berliner Kindheit um 1900

Walter Benjamin Berliner Kindheit um 1900

In der Autobiographie „Berliner Kindheit um 1900“, veröffentlicht im Jahr 1987, beschreibt Walter Benjamin die Erlebnisse aus seiner Kindheit in Berlin. Das ausgewählte Kapitel „Der Strumpf“ handelt von dem Öffnen einer Kommode und dem Herausholen, sowie dem Enthüllen eines Sockenpaares. „Ich musste mir Bahn bis in den hintersten Winkel schaffen ….“ (S.58, Z.6-7). Besonders dieses Zitat haben wir zur Umsetzung der Aufgabenstellung interpretiert. Die Winkel stellen wir in unserem Modell durch sieben gleichseitige, sich überlagernde Dreiecke dar. Benjamins Schilderung, verschiedene Bereiche durchschreiten zu müssen, um ans Ziel zu gelangen, verdeutlicht die Anzahl der einen Weg bildenden Dreiecke. Wichtig war uns vor allem, dass die durch die Überlagerungen entstehenden Räume unterschiedliche Eigenschaften besitzen. Es bilden sich fast gänzlich geschlossene und dunkle, aber auch sehr offene helle Bereich, die meisten sind transitorisch, einige erhalten einen Zugang zum Außenraum. Zudem variieren die Raumgrößen. Auch die Fensteröffnungen im Modell sind Dreiecke und bilden dreieckige Lichtbilder. Durch die Aneinanderreihung der Dreiecke entsteht ein Durchgang mit einem trichterförmig hineinführenden Haupteingang. Von diesem Durchgang zweigen allerdings kleinere Bereiche und Nebeneingänge ab. Die Form des Gebildes definiert einen Außenraum, der Nischen und Plätze freigibt. An der Südansicht bildet sich durch die gekrümmte Form und die Zugänge eine Art Innenhof. Zum Norden hin ist die Fassade eher verschlossen.

In his autobiography „Berliner Kindheit um 1900“, published in 1987, Walter Benjamnin describes his childhood in Berlin. The chosen chapter „Der Strumpf“ deals with the act of opening a commode, taking out a pair of socks and revealing it. „Ich musste mir Bahn bis in den hintersten Winkel schaffen...“ (S.58, Z.6-7) We especially used this quote for solving the task. To represent the angles we chose the form of equilateral triangles and strung seven of them overlaying together. Benjamin‘s description to transit the different areas to achieve the aim we illustrate by the number of triangles. It was important for us that the rooms, which arise from the overlappings, have different qualities. Whereas some areas are rather closed and dark, others are open and bright. Most of the rooms are transitory, some gain access to the outside. Furthermore the sizes of the areas diversify. The window apertures of the model have the form of triangles too and build three-cornered light reflections. By stringing together the triangles a transit with a funnel shaped entrance occurs. From this transit little areas and side entrances branch off. The form of the building defines an outdoor space which shapes niches and areas. At the south elevation the curved profile forms a kind of courtyard. The facade of the north elevation is rather closed.

2


01.00

01.01

01.02

01.03

3


GSEducationalVersion

01.04

4


01.05

GSEducationalVersion

GSEducationalVersion

01.06

5


01.07

6


01.08

01.09

01.10

01.11

7


02_ [ space of dialogue (composition) ]

02.00 02.01 02.02 02.03 02.04 02.05 02.06 02.07 02.08 02.09 02.10 02.11 02.12 02.13 02.14 02.15

02.00

8

Ă lvaro Siza, Igreja de Santa Maria,1996 Indexmodell 1, 2015 Indexmodell 2, 2015 Indexmodell 3, 2015 Indexmodell 4, 2015 Plan 1, 2015 Plan 2, 2015 Perspektive 1, 2015 Perspektive 2, 2015 Perspektive 3, 2015 Innenraum 1, 2015 Innenraum 2, 2015 Innenraum 3, 2015 Innenraum 4, 2015 Innenraum 5, 2015 Innenraum 6, 2015


Die zweite Aufgabe bestand darin, die kompositorisch wichtigen und raumprägenden Merkmale des gewählten Fotos der Santa Maria Kirche in Marco de Canavezes von Alvaro Siza (*1933) herauszuarbeiten und in einem neuen Modell zusammenzufassen. Zum Verständnis des Fotos und seiner Elemente half es, die wesentlichsten Eigenschaften in vier Indexmodellen zu bauen. Das erste Modell zeigt zum Einen die Form, welche die Kirche nach außen hin ergibt, und zum anderen die durch die unterschiedlichen Wandstärken entstandene Struktur des Innenraums. Im zweiten Modell wird das Volumen im Negativen verdeutlicht und zeigt Sizas Vorliebe, durch Herausziehen und Eindrücken Räume zu schaffen. Das dritte Objekt setzt sich ebenfalls mit dieser Art der Raumbildung auseinander und schafft durch vermehrtes EIndrücken und Herausziehen des Volumens eine neue Raumwirkung. Im letzten Modell wurden durch sehr starkes Eindrücken der Wände und Decke zwei verschieden hohe Raumsituationen im Inneren geschaffen, die typisch für Sizas Bauweise sind. Es wird außerdem mit unterschiedlichen Öffnungsarten und -positionen gearbeitet, die durch Herausziehen das Licht auf verschiedene Weise brechen.

The second task consists of analyze a photography showing the interior of the Santa Maria Church designed by Alvaro Siza in 1969. To identify the essential and roomdefining elements we work with a few indexmodels. The first two models refer to the whole shape of the building. The first one shows the form of the outside and identifies the differences to the interior. The second one shows mainly the volume of the hall. These models represent Siza’s understanding of his building. The rooms result by pulling and pushing volumes. The third indexmodel also results by this technique and forms new rooms. The last one shows a big break in the facade that defines new situations in the hall. We also work with different cut outs for the windows which are bordered by frames to break the light to the inside.

02.01

02.02

02.01

02.02

9


In dem Endmodell wurden diese wesentlichen Merkmale der Architektur Sizas zusammengeführt und neu interpretiert. Ähnlich wie bei Siza bilden sich hier Räume durch Eindrücken und Herausziehen. Wir arbeiten dabei jedoch nicht nur mit einem, sondern mit zwei ineinandergefügten Volumen, um eine völlig neue Raumsituation auf einer höheren Ebene zu schaffen, die nur durch eine Treppe erreichbar ist. Es entstehen unterschiedliche Raumhöhen mit verschiedenen Atmosphären. So dient der hohe Hauptraum eher der öffentlichen Nutzung, während der neu geschaffene Raum einen Rückzugsort bildet Ein Lichtschlitz am Ende des angesetzten Raumes schafft eine Sichtverbindung zum Hauptraum. Durch das Einfügen des zusätzlichen Volumens wird die Symmetrie im Inneren gebrochen und folgt somit dem Vorbild der Kirche, wo die Symmetrie des Altarbereiches ebenfalls durch eine Aussparung ausgesetzt wird. Anders als bei Siza sind in diesem Modell die Innen- auch gleichzeitig die Außenwände, um die geschwungene Form im Außenbereich sichtbar zu machen, Es entstehen neue Außenräume. Es sollte hier vor allem der Gegensatz des Geschwungenen und Geraden verdeutlicht werden. Um trotzdem den Effekt des Lichtbrechens zu erzielen, wurden die Öffnungsschächte herausgezogen. Insgesamt sind die Lichtschächte ähnlich wie bei Siza gesetzt, um eine daran angelehnte Lichtsituation im Inneren zu schaffen. Einige Öffnungen befinden sich direkt unter der Decke, andere am Boden. Die Öffnungsformate variieren, es gibt vertikale, horizontale, aber auch quadratische Elemente. So zieht sich beispielsweise ein durch die Treppe unterbrochenes Lichtband über die Fassade. Dieses wurde nicht durch einen zusätzlichen Vorsprung versehen, da das Licht durch die niedrige Höhe bereits ausreichend gebrochen wird. Wie bei Siza wirken die Lichtschächte intuitiv gesetzt, folgen aber tatsächlich einem geometrischen Prinzip und stehen im Verhältnis zueinander. Sie prägen die Ansichten des Modells. Auf den nachfolgenden Innenraumaufnahmen sind die unterschiedlichen Lichtverhältnisse deutlich zu erkennen. 10

In our last model we bring together the important characteristics of Siza’s architecture and interpret them. Similar to Siza’s church new rooms are created by pushing in and excerpting. We do not work only with one but with two volumes overlapping each other to achieve a new room situation on a higher level, where you can only get through using the stairs. The high main room serves rather as public room, whereas the new created room works as a place of retire. A slash at the end of the more private room creates an intervisibility to the main room. Through adding the new volume the symmetry inside gets lost and follows the example of the church where the symmetry of the area of the altar gets lost by a cut-out, too. Different to Siza in our model the inner walls are also the outer walls to visualize the swinging form at the outer area. New outskirts are created. We wanted to clarify the contrast between the swinging and the straight walls. The openings have been extracted to have nevertheless the effect of light refraction. All in all we positioned the openings similar to Siza to create a similar situation of light as he has in his church. Some are placed right under the ceiling, some are placed at the high of the floor. The size of the openings diversifies, there are vertical, horizontal and quadratic ones. For example there is a lightband on the one facade which is only interrupted by the stairs. This light-band hasn’t got a frame because of its low high. Similar to Siza our openings appears like they were placed intuitive, but actually they follow a geometric principle and are proportional to each other. They define the views of the model. The following pictures of the interior show the different atmospheres of the light.


02.05

02.06

11


02.07

02.08

02.09

12


02.10

02.11

02.12

02.13

02.06

02.14

02.15

13


03_ [ house of rhetoric]

03.00 03.01 03.02 03.03 03.04 03.05 03.06 03.07 03.08 03.09 03.10

Perspektive Außenraum, 2015 Lageplan, 2015 Diagramme, 2015 Modellfoto Wohngebäude, 2015 Modellfoto Arbeitsgebäude, 2015 Grundriss und Schnitte Wohngebäude, 2015 Grundriss und Schnitte Arbeitsgebäude, 2015 Ansichten Wohngebäude, 2015 Ansichten Arbeitsgebäude, 2015 Perspektive Innenraum, 2015 Perspektive Außenraum, 2015

Das gegebene Grundstück befindet sich in Münster in Aaseeund Innenstadtnähe. Der Eingang liegt an einer viel befahrenen Straße, durch die Anbindung an eine Wiese und die Promenade zeichnet es sich aber auch durch Naturnähe aus. Das Grundstück wird im Norden durch die ehemalige Stadtmauer und im Süden durch die Aa eingegrenzt. Durch die hohe Bepflanzung ist es von der Wiese aus nicht einzusehen, einige Bereiche sind aber von der Promenade aus erkennbar. Belastet durch Lärm wird es vor allem durch die angrenzende viel befahrene Straße, aber auch durch eine nördlich des Grundstückes gelegene Schule. Insgesamt zeichnet sich das Grundstück durch eine zentrale, aber dennoch idyllische Lage aus.

14

The given plot is arranged in Münster near the Aasee and the city. The entrance is located at a street with a lot of traffic, but through the link to a meadow and the promenade there is also a lot of nature. The plot borders in the north on the former city wall and in the south on the Aa. Through the high planting on the stream side you only see the plot when you are standing at the promenade. There is a lot of noise because of the adjoining street, but also because oft he school which is located in the north of the plot. All in all the plot is marked by a central and idyllic position.


03.00

15


16


öffentliche Grünflächen

öffentliche Grünflächen

öffentliche Grünflächen Erschließungsflächen

Wasserflächen

Erschließung

Gebäude

Erschließungsflächen

Wasserflächen

Gebäude

03.02

Wasserflächen Gebäude

17


Die Grundidee bestand darin, zwei getrennte Gebäude mit den Funktionen Wohnen und Arbeiten zu schaffen, um die Gegebenheiten des Grundstückes besser ausschöpfen zu können. So sind die Ausrichtung, Ausblicke und Lage auf die Funktion des Gebäudes abgestimmt. Das Wohngebäude ist am Fluss ausgerichtet, um den freien Ausblick aus dem öffentlichen Bereich auf die Wiese und die Promenade zu ermöglichen, zieht sich aber im unteren privaten Bereich in den Garten zurück. Das Arbeitsgebäude ist im hinteren Teil des Grundstückes nahe der vielen Bäume angesiedelt, sodass die Ruhe und die Konzentration auf die Arbeit in den Vordergrund rückt. Die Formen entstehen durch Aneinandersetzen, Eindrücken und Herausziehen von Volumen, sowie durch Anpassung der Wände an die Bäume, damit so viel Natur wie möglich erhalten bleiben kann. Beide Gebäude bestehen aus je zwei Ebenen, um unterschiedliche Raumhöhen und somit unterschiedliche Atmosphären zu schaffen. Von der höheren Ebene aus lassen sich die umliegenden hohen Bäume besser erfahren. Ein zentraler Punkt bildet zudem das Spiel mit warmen und kalten Bereichen. Teile der Gebäude lassen sich durch Glasschiebewände öffnen und schließen, sodass sich die Wahrnehmung von Außen- und Innenbereichen verändert. Die Maße und Höhen der Öffnungen sind an die Anforderungen der einzelnen Raumteile angepasst, so liegen sie je nach Funktion auf Augenhöhe beim Stehen, Liegen oder Sitzen. Das Öffnungsformate weisen überall das Verhältnis eins zu fünf in Bezug auf Höhe und Breite auf, sodass Lichtschlitze entstehen, die den Charakter der Gebäude unterstreichen. Die Außenbereiche des Grundstückes weisen unterschiedliche Qualitäten auf. Es gibt naturbelassene Bereiche, die durch die Gebäude nicht berührt werden, eine Art Platz, der die Verbindung zwischen beiden Gebäuden darstellt und die privaten Innenhöfe innerhalb der Gemäuer.

18

The main idea is to create two buildings with the function of living and working to use the conditions of the plot. So the direction, the outlooks und the position agree with the function of the building. The residential building is located at the stream to make the look out of the public area at the meadow and promenade possible. In the lower more private part it retires in the garden. The other buidling stands in the back of the plot near the many trees so that the rest and the concentration on the work come to the fore. The forms are created by joining, pushing in and pulling out of the volume, as well as by adapting the walls on the trees, so that the nature can be received. Both buildings consists of two layers to create different ceiling heights and therefore different atmospheres. On the higher level the surrounding high trees can be experienced better. Very important is also the game with warm and cold areas. Parts of the buildings can be opened or closed through sliding windows so that perception of outer and inner area changes. The sizes and heights of the openings are adapted to the demands of the areas so that they are as high as the eye height when you are standing, sitting or lying. The openings have the same proportions, they are five times wider than high. These light slots underlines the character oft he buildings. The outer areas show different qualities. There are natural finish parts, a kind of square which is the connection oft he two buildings and private courtyards.


03.04

03.05

19


b

a

b

a

03.05

20


b

a

b

a

21


d

c

d

c

03.06

22


d

c

d

c

23


03.07

24


03.08

25


03.09

05.10

26


27


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.