Tamedia Geschäftsbericht 2017

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Der Recherchedesk

Fortschreitende Digitalisierung Sowohl die Mediennutzung als auch das Konsumverhalten haben sich mit der Digitalisierung radikal verändert.

Geschäftsbericht 2017 Tamedia

Tamedia-Journalistinnen und -Journalisten publizieren immer wieder relevante, Aufsehen erregende Recherchen.

In der Suisse romande Fuss gefasst

Der Verleger

Mit Übernahme der Schweizer Aktivitäten der Edipresse SA verlegt Tamedia auch Titel wie «Le Matin», «24 heures» sowie die «Tribune de Genève».

Pietro Supino erläutert, wie Tamedia den Umbruch in der Medienbranche bewältigt und sich im digitalen Zeitalter behauptet.

Fake News Der Gründer des «Tages-Anzeigers» Der Verleger Wilhelm Girardet, Ururgrossvater der heutigen Führungsgeneration, gründete den «Tages-Anzeiger» 1893.

Was die Schweiz denkt «BZ Berner Zeitung» und «Der Bund» Mit der Berner Espace Media AG stiessen 2007 die beiden Tageszeitungen «Der Bund» (gegründet 1850) und «BZ Berner Zeitung» zur Tamedia AG.

Lucas Leemann (links) und Fabio Wasserfallen machen Tamedia-Umfragen auf wissenschaftlicher Basis.

«Fake News» sind nicht neu, haben aber 2016 während Trumps Kampagne eine Explosion erlebt und wirken sich auch auf die Arbeit von Qualitätsmedien aus.


Kennzahlen 2017

2016

Veränderung

974.2 245.2 25.2% 180.7 18.6% 170.2

1 004.8 201.0 20.0% 113.5 11.3% 122.3

–3.0% 22.0% 25.8% 59.3% 64.3% 39.1%

146.9 23.3

104.7 17.6

40.3% 32.2%

586.0 153.2 235.0

616.8 162.3 225.6

–5.0% –5.6% 4.1%

330.9 2 182.5 2 513.3 543.7 1 969.6

308.9 2 112.2 2 421.1 665.0 1 756.1

7.1% 3.3% 3.8% –18.2% 12.2%

78.4 8.6

72.5 7.0

8.0% 24.0%

Personalkennzahlen Mitarbeiterbestand per Bilanzstichtag 1 Umsatz pro Mitarbeiter/in 2 in CHF 000

3 261 304.0

3 296 306.2

–1.1% –0.7%

Kennzahlen pro Aktie Gewinn pro Aktie Dividende pro Aktie Dividenden-Rendite 4 Kurs-Gewinn-Verhältnis 4

13.87 4.50 3 3.3% 9.9

9.89 4.50 2.9% 15.8

40.3% 0.0% 13.0% –37.0%

in Mio. CHF

Erfolgsrechnung Betriebsertrag Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) Marge Betriebsergebnis (EBIT) Marge Ergebnis davon Anteil Aktionäre der Tamedia Anteil Minderheitsaktionäre Umsatz nach Geschäftsfeld mit Dritten Bezahlmedien Pendlermedien Marktplätze und Beteiligungen Bilanz Umlaufvermögen Anlagevermögen Bilanzsumme Fremdkapital Eigenkapital Finanzkennzahlen Eigenfinanzierungsgrad Eigenkapital-Rentabilität

1 2 3 4

in CHF in CHF x

Anzahl Vollzeitstellen Basierend auf durchschnittlichem Mitarbeiterbestand Antrag des Verwaltungsrates Basierend auf Jahresendkurs

Der Tamedia-Geschäftsbericht 2017 ist auch als App für iOS und Android erhältlich.


Editorial des Präsidenten

Unser historisches Kerngeschäft in eine gute Zukunft führen Dr. Pietro Supino, Verleger und Präsident

Sehr geehrte Damen und Herren Im Rückblick auf das Geschäftsjahr 2017 bleiben zwei lang­ fristig orientierte Ambitionen darüber hinaus von Bedeutung. Zum einen die grundlegende Erneuerung der Strukturen ­unserer bezahlten Tageszeitungen. Sie ist notwendig, um dem anhaltenden Druck auf deren Geschäftsmodell zu begegnen und tragfähige Voraussetzungen für einen unabhängigen Journalismus zu erhalten. Zum anderen die Zielsetzung, neue Angebote zu schaffen und als Unternehmen wieder zu wachsen. Denn trotz einer dynamischen Entwicklung in den vergangenen Jahren stagnierte unser Umsatz, weil unser Kerngeschäft rückläufig war und auf absehbare Zeit bleibt. Darum ist es zusätzlich zur Pflege unseres Kerngeschäfts ­notwendig, unser Portefeuille zu diversifizieren und in neue Felder zu investieren. Neben diesen beiden strategischen Stossrichtungen galt es, in einem anspruchsvollen Umfeld die laufenden Geschäfte zu führen. Namentlich im Print-Werbemarkt hielt der rück­ läufige Trend an, und wir mussten einen Einnahmenverlust von 35 Millionen Franken verkraften. Trotzdem gelang ein guter Geschäftsabschluss, der um ausserordentliche Effekte bereinigt sogar leicht über dem Vorjahr liegt. Unsere Unternehmungsleitung unter der Führung von Christoph Tonini, unser Kader und unsere Mitarbeitenden haben sich täglich mit grossem Einsatz den operativen ­Herausforderungen gestellt. Sie haben mit Kreativität neue

Lösungen entwickelt und entschlossen Massnahmen um­ge­ setzt, deren Gesamtheit zum guten Jahresabschluss führte. Dafür gebührt ihnen allen grosse Anerkennung und Dank. Unsere Mitarbeitenden partizipieren mit einer Gewinnbe­ teiligung von 2 446 Franken je Vollzeitstelle (im Vergleich zu 2 156 Franken im Vorjahr) am erfreulichen Ergebnis. Der gute Geschäftsabschluss ermöglicht die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 4.50 Franken je Aktie. Neben der alltäglichen Arbeit gelang es, auch in den erwähnten strategischen Themenfeldern Fortschritte zu erzielen. Im sogenannten Projekt 2020 beantworteten die Chef­ redaktoren und Verlagsleiter sämtlicher Zeitungen zusammen mit weiteren Schlüsselpersonen die Frage, wie wir uns auf­ stellen müssen, um weiterhin guten Journalismus leisten zu können, wenn die Einnahmen aufgrund des anhaltenden Trends auf absehbare Zeit um einen Drittel zurückgehen ­würden. Das Projekt haben wir noch im Dezember 2016 gestartet. Unter der Leitung des langjährigen Unternehmensleitungs­ mitglieds Ueli Eckstein entwickelten mehr als 30 Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen des Unternehmens Ideen, Lösungsansätze und Umsetzungspläne. Im August 2017 konnte das Konzept verabschiedet werden. In den folgenden Wochen wurde es verfeinert, und ab dem 8. Januar 2018 hat die Umsetzung begonnen.

Editorial des Präsidenten

1


Editorial des Präsidenten

2

Seither sind die Kompetenzen in den Bereichen natio­ nale und internationale Politik, Wirtschaft, Wissen, Kultur, Gesellschaft und Sport sowie das Recherchedesk unter­ nehmensweit in den beiden neuen Redaktionen Tamedia in der deutschen Schweiz und in der Suisse romande zusam­ mengefasst. Die konsequente Bündelung der Kräfte ist die Basis, auf der wir unserem journalistischen Anspruch gerecht werden wollen – mit aufwendigen Recherchen, mit Hintergrund­ berichten, mit Datenjournalismus und Infografiken und ganz generell durch die Nutzung der neuen technologischen Möglichkeiten, die sich uns bieten. Dabei sind wir uns des Dilemmas zwischen Qualität und Vielfalt bewusst. Die Pflege der Vielfalt geht zu Lasten der ­Ressourcen, die in den einzelnen Redaktionen zur Verfügung stehen. Die Bündelung der Ressourcen stärkt die Qualität, es leidet jedoch die Vielfalt. In diesem Dilemma müssen wir ­tendenziell zugunsten der Qualität entscheiden. Nur schlagkräftige, mit genügend Ressourcen ausgestattete Redaktionen können ihre staatspolitischen und gesellschaft­ lichen Funktionen wahrnehmen. Natürlich empfiehlt sich eine Bündelung der Kräfte vor allem dort, wo die Angebotsvielfalt im Mediensystem gross ist. Also eher auf der internationalen und nationalen und ­weniger auf der regionalen und lokalen Ebene, die in unserem klein­räumigen Land die einzigartige Chance bietet, unsere Angebote bei der Leserschaft zu verankern. Sowohl aus Sicht der Leserschaft als auch für Medien­ macher bleibt es auf der emotionalen Ebene wichtig, unter­ schiedliche Identitäten zu pflegen. Dafür verfügen unsere ­Zeitungen weiterhin über eigene Redaktionen, deren Kom­ petenzen über das Regionale und Lokale hinausgehen. Zu ihren Aufgaben gehört es, aus unterschiedlichen Blick­ winkeln auszuwählen und einzuordnen – und ihren Titel auf eigenständige Weise weiterzuentwickeln. Medienmachen und ganz besonders Zeitungmachen ist ein komplexer Vorgang. Natürlich läuft nur wenige Wochen nach dem Start noch nicht alles perfekt. Aber es ist

bemerkenswert, dass die Umstellung weitgehend reibungslos gelungen und gut angekommen ist. Dafür verdienen unsere Redaktionen ein grosses Kompliment, von der konzeptionel­ len Arbeit und Planung bis zur ganz praktischen Umsetzung. Für unsere Attraktivität als Arbeitgeberin und für unseren zukünftigen Erfolg ist es zentral, dass wir die besten Journa­ listinnen und Journalisten in unseren Redaktionen halten und neue dazugewinnen können. Dafür haben wir in den ­vergangenen Monaten unter dem Arbeitstitel «Karriere­ perspektiven für Journalisten» ein Konzept entwickelt, das die bisherigen Karrierepfade um eine Expertenlaufbahn erweitert. Damit möchten wir die Kompetenzentwicklung und die digitale Transformation auf unseren Redaktionen beschleunigen sowie den Know-how-Transfer innerhalb ­unserer Unternehmensgruppe verbessern. Das Projekt «Karriereperspektiven für Journalisten» steht in einem engen Zusammenhang mit der Initiative «Qualität im Journalismus», die wir letztes Jahr mit einem Qualitäts­ monitoring in allen unseren Medien umgesetzt haben. Es basiert auf dem Handbuch, das wir im Mai 2017 herausge­ geben haben und das unsere Vorstellungen festhält. Neben der Pflege der allgemeinen Regeln des Handwerks versuchen wir, die Qualität unserer journalistischen Leistung auf der Basis von differenzierten Wertschöpfungsdimensionen zu beur­teilen und weiterzuentwickeln. Über das gruppenweite Qualitätsmonitoring unter der Führung des früheren Tages-­ Anzeiger-Chefredaktors Res Strehle legen wir in einem geson­ derten Bericht Rechenschaft ab. Wir dürfen uns darüber freuen, dass die vielfältigen Bemü­ hungen für eine gute Zukunft des Journalismus Früchte tragen. Auch international zeigen grossen Medien wie die Financial Times, die Washington Post, der Economist und die New York Times, aber auch von der Dimension her eher mit uns ­vergleichbare Vorbilder wie der Volkskrant in Holland oder die Amedia Gruppe in Norwegen, dass Grund zur Zuversicht besteht. Ein im Mediengeschäft weltweit herausragendes Beispiel für eine erfolgreiche Transformation ist 20 Minuten. Mit einer


Wallenberg-Dynastie. «Vom Alten zum Neuen zu gehen, ist die einzige Tradition, die es wert ist, gepflegt zu werden» («To move from the old to what is about to come is the only tradition worth keeping»). Auf diese Weise streben wir die Schaffung eines nachhaltigen Mehrwerts an, mit gutem ­Journalismus, mit attraktiven Werbemöglichkeiten und mit innovativen digitalen Angeboten.

3

Dr. Pietro Supino Verleger & Präsident des Verwaltungsrates

Editorial des Präsidenten

starken Präsenz in allen Landesteilen gelingt es, die Rück­ gänge im Print durch das Wachstum auf den digitalen Kanälen mehr als zu kompensieren. Und dank dem klaren Konzept sowie einem grossen Savoir-faire eröffnen sich Wachstums­ potentiale im Ausland, wo wir in Dänemark, in Luxemburg und in Österreich präsent sind. 20 Minuten zeigt, dass der anspruchsvolle Werbemarkt ein interessantes Geschäft bleibt. Anzeigen waren seit jeher ein Standbein von Tamedia. Deshalb passt die kurz vor Jahresende angekündigte Akquisition der Goldbach Gruppe hervorragend zu uns. Wir können dadurch für unsere grossen Werbekunden neue Angebote entwickeln und sie besser bedienen. Es ergeben sich interessante Synergiemöglichkei­ ten namentlich im zukunftsträchtigen Feld der datenbasierten Werbung. Schliesslich können wir damit nach einigen Jahren der Stagnation wieder ein Wachstum auf Gruppenebene ­erzielen. Der gleichen Logik folgend haben wir die Mehrheit am Aussenwerbeunternehmen Neo Advertising übernommen. Es ist unser erklärtes Ziel, das Geschäftsvolumen in den nächsten Jahren zusammen mit den bewährten Führungsequipen ­weiter auszubauen. Wachstum streben wir auch bei unseren Rubrikenplattfor­ men und Marktplätzen sowie ganz besonders im neu geschaf­ fenen Unternehmensbereich «Ventures» an. Dazu gehören so spannende Aktivitäten wie Doodle oder Zattoo. Wir denken, dass Tamedia auch im Fintech-Bereich und allgemein bei datenbasierten Aktivitäten einen wertstiftenden Beitrag leis­ ten kann. Im vergangenen Jahr haben wir für alle unsere Geschäftsbereiche spannende Entwicklungsmöglichkeiten identifiziert. Einige der Vielversprechendsten prüfen wir ­vertieft. Je nach Nähe zum Kerngeschäft oder bei Investitionen im Ausland sind auch Minderheitsbeteiligungen denkbar. Ohne das Vertrauen und die Treue unserer Aktionäre wäre diese Geschäftsentwicklung aus einer Position der Stärke nicht möglich. Dessen sind wir uns bewusst, und ich möchte mich an dieser Stelle herzlich dafür bedanken. Wir hängen an unserem Kerngeschäft, das wir in eine gute Zukunft führen ­wollen. Darüber hinaus halten wir es mit der schwedischen


Verwaltungsrat

Martin Coninx

Pietro Supino

Martin Kall

Pierre Lamunière

Marina de Planta

Verwaltungsrat

4 Konstantin Richter

Pietro Supino, Verleger Präsident des Verwaltungsrats, Vorsitzender des Publizistischen Ausschusses, des Ernennungsund Entlöhnungsausschusses, des Geschäftsentwicklungsausschusses sowie des Beirats für Medientechnologie und Innovation

Iwan Rickenbacher

seit 2012 angehört. Pietro Supino sammelte von 1989 bis 1998 Berufserfahrungen als Anwalt und in der Unternehmensberatung, bevor er mit Partnern eine Privatbank in

Martin Coninx Mitglied des Ernennungs- und Entlöhnungsausschusses und des Revisionsausschusses

Zürich gründete. Heute ist er auch Präsident der Tamedia Espace AG, der Tamedia Publica­

Martin Coninx (CH/1970) ist seit April 2016

tions romandes SA, der Zürcher Regionalzei­

­Mitglied des Verwaltungsrats. Er ist seit 2014

tungen AG und der Syndikatsversammlung

Verwaltungsrat und Managing Partner der

DJ Digitale Medien GmbH in Wien sowie des

­Re­search Partners AG. Daneben gehört er den

Dr. Pietro Supino (CH/I/1965) übernahm

Fördervereins Cheva Plattas da Fex. Er ist

Verwaltungsräten von schweizeraktien.net AG

die Funktion als Verleger und Präsident im

zudem Vizepräsident der Edita SA in Luxem­

und eyeonX AG an. Von 2004 bis Ende 2013 war

Mai 2007. Er gehört dem Verwaltungsrat

bourg und Mitglied der Syndikatsversamm­

Martin Coninx bei Tamedia tätig, zuerst als

von Tamedia seit 1991 an. Seit 2016 ist er auch

lung Ultimate Media Beteiligungs- und

­Verlagsleiter und dann als Geschäftsführer der

Präsident des Verlegerverbands Schweizer

Management GmbH in Wien sowie der Stif­

Finanz und Wirtschaft AG. Davor hatte er Statio­

Medien. Pietro Supino schloss sein Studium

tungsräte bzw. Vorstände der Stiftung für

nen als Marketing Director Publicitas in Shang­

der Rechtswissenschaft und Ökonomie an der

­konstruktive, konkrete und konzeptuelle

hai, Marketingleiter der Zeitschrift Bilanz sowie

Universität St. Gallen mit dem Doktorat ab.

Kunst in Zürich, des Family Business Network

als Wirtschaftsprüfer und Wirtschaftsberater

Ausserdem erwarb er einen Master an der

Switzerland und der Camera di Commercio

bei einer Tochtergesellschaft von Ernst & Young

London School of Economics and Political

Italiana per la Svizzera.

durchlaufen. Martin Coninx absolvierte ein

Sciences und das Zürcher Anwaltspatent. Zur

­Studium der Betriebswirtschaftslehre an der

Vorbereitung auf seine Tätigkeit als Verleger

Zürcher Hochschule in Winterthur und bildete

besuchte er die Columbia School of Journa­

sich zum eidgenössisch diplomierten Verlags­

lism in New York, deren Board of Visitors er

manager am Schweizer Medieninstitut weiter.


Martin Kall Mitglied des Ernennungs- und ­Entlöhnungsausschusses und des Geschäftsentwicklungsausschusses

von Lamunière Holding SA und deren Toch­

das Geld» (2011) und «Die Kanzlerin – Eine

tergesellschaften. Pierre Lamunière ist zudem

­Fiktion» (2017). Er schreibt regelmässig für Die

Martin Kall (CH/D/1961) ist seit April 2013 ­Mitglied des Verwaltungsrats. Er ist Vorsitzen­

Waadtländer Kantonalbank (BCV).

preis. Konstantin Richter hat seinen Bachelor

Mitglied des Vorstands des Weltverbandes

Zeit und Die Welt und ist ausserdem Contri­

der Zeitschriftenverleger (FIPP), dessen Präsi­

buting Writer für das amerikanische Nachrich­

dent er von 2007 bis 2009 war. Von März 2008

tenportal Politico. Für eine Reportage in der

bis 2016 war er Verwaltungsratsmitglied der

Zeit erhielt er 2011 den Deutschen Reporter­ in Englischer Literatur und Philosophie an der

der der Gesellschafterver­sammlung der Ver­

Universität von Edinburgh gemacht. Ausser­

lags-AG Schweizer Bauer in Bern, Verwal­ Vorsorgedienstleistungen spezialisiert ist,

Marina de Planta Präsidentin des Revisionsausschusses

dem hat er das Masters-Programm der Columbia University Graduate School of Journalism in New York absolviert.

sowie des St. Galler Medienunter­nehmens Kömedia AG. Von April 2002 bis Dezember

Marina de Planta (CH/1965) war nach einem

2012 war Martin Kall Vorsitzender der Unter­

Wirtschafts­s tudium an der Universität Genf

nehmensleitung von Tamedia. Vor seinem

während 17 Jahren für Ernst & Young in Genf,

Eintritt bei Tamedia leitete er bei der Ringier

Zürich und Hongkong tätig. 1992 diplomierte

AG als Mitglied der Konzernleitung sowohl

sie als Steuerexpertin der Schweizerischen

den Verlag Europa als auch die Zeitschriften

Kammer der Wirtschaftsprüfer und Steuer­

Schweiz. Zwischen 1989 und 1996 arbeitete er

experten in Zürich. Seit 2010 ist Marina

bei der Bertelsmann AG, zuletzt als Geschäfts­

de Planta als Steuerexpertin Partnerin der

Prof. Dr. Iwan Rickenbacher (CH/1943) ist seit

führer der Bertelsmann Fach­ information

Anwaltskanzlei Ducrest Heggli Avocats

1996 Mitglied des Verwaltungsrats. Iwan

GmbH in München. 1989 erwarb er an der

LLC in Genf. Marina de Planta ist Mitglied des

Rickenbacher begann seine berufliche Lauf­

­Harvard Business School den MBA. Seine

Verwaltungsrats der AXA Versicherungen AG

bahn 1975 als Direktor des Lehrerseminars

­Studien der Geschichte und Wirtschafts­

und der AXA Leben AG in Winterthur. Sie ist

des Kantons Schwyz. Von 1988 bis 1992 war er

wissenschaften an der Universität Freiburg

zudem Dozentin für Steuerrecht an der Fach­

Generalsekretär der Christlichdemokrati­

im Breisgau und an der London School of

hochschule für Wirtschaft Genf sowie Mitglied

schen Volkspartei der Schweiz (CVP) in Bern.

­Economics and Political Sciences schloss er

des Human Rights Watch Komitee in Genf.

Seit 1992 arbeitet er als selbständiger

1987 als Diplom-Volkswirt ab.

Iwan Rickenbacher Mitglied des Publizistischen Ausschusses und des Geschäftsentwicklungsausschusses

­Kommunikationsberater. Er ist Mitglied der Verwaltungsräte der Axenstein Park AG und

Pierre Lamunière Mitglied des Geschäftsentwicklungs­ ausschusses und des Publizistischen Ausschusses

Konstantin Richter Mitglied des Publizistischen Aus­schusses und des Revisionsausschusses

der Axenstein Immobilien AG in Neerach. Im Jahr 2000 wurde er Honorarprofessor an der Universität Bern. Nach dem Erwerb des Leh­ rerdiploms ab­­s olvierte Iwan Rickenbacher

Konstantin Richter (D/1971) ist seit 2004 Mit­

das Studium der Erziehungswissenschaften,

glied des Verwaltungsrats. Er begann seine

das er mit dem Doktorat abschloss.

Pierre Lamunière (CH/1950) ist seit Mai 2009

berufliche Laufbahn 1997 als Redaktions­

Mitglied des Verwaltungsrats. Nach seinem

assistent der Medienfachzeitschrift Columbia

Studium in den USA (MBA Wharton School,

Journalism Review in New York. Von 1999 bis

University of Pennsylvania) stiess Pierre

2001 arbeitete er als Reporter für das Wall

Lamunière 1977 zur Edipresse-Gruppe. Ab

Street Journal in Brüssel und von 2004 bis

1987 leitete er das Unternehmen als General­

2005 war er Co-Geschäftsführer des Rogner &

direktor, 1998 wurde er zum Präsidenten und

Bernhard-Verlags in Hamburg und Berlin.

Verwaltungsrats­delegierten ernannt. Von

Heute lebt er als freier Autor und Journalist in

1997 bis 2002 war Pierre Lamunière Mitglied

Berlin. Er ist der Autor der Bücher «Better­

des Verwaltungsrats der Post. Er ist Präsident

mann» (2007), «Kafka war jung und brauchte

5 Verwaltungsrat

tungsratspräsident der Prevanto AG, die auf


Beirat für Medientechnologie und Innovation

Emily Bell

Markus Gross

Mathias Müller von Blumencron

Beirat für Medientechnologie und Innovation

6

Sverre Munck

Der Beirat für Medientechnologie und Inno­

Markus Gross

der Henri-Nannen-Schule stieg er als Redak­

vation wurde im Herbst 2013 konstituiert. Auf­

(CH/D/1963) ist seit Oktober 2013 Mitglied des

tor beim Wirtschaftsmagazin Das ­C apital

gabe des Beirats ist es, den Verwaltungs­rat

Beirats für Medientechnologie und Innovation.

ein und arbeitete anschliessend für die Wirt­

und die Unternehmensleitung bei der Weiter­

Prof. Dr. Markus Gross ist Direktor des Com­

schaftswoche. 1992 nahm Mathias Müller von

entwicklung des Digitalgeschäfts zu beraten

puter Graphics Laboratory an der Eidgenössi­

Blumencron seine Tätigkeit beim Magazin

und den digitalen Wandel des Unternehmens

schen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ),

Der Spiegel auf, zunächst als Redaktor im

zu begleiten. Der Beirat, der sich aus aus­

Vizepräsident von Global Research and

Ressort Deutschland II, dann als Korrespon­

gewiesenen Experten aus den Bereichen

Development sowie Direktor von Disney Rese­

dent in Washington und New York; ab 2000

­digitale Medien, Online-Business und digitale

arch. Der gebürtige Saarländer studierte Elek­

baute er als Chefredaktor Spiegel Online zur

Technologie zusammensetzt, soll Trends und

trotechnik und Informationstechnologie an der

führenden Nachrichtenseite Deutschlands

neue digitale Geschäftsfelder frühzeitig

Univer­sität Saarland und schloss an derselben

auf. Von 2008 bis 2013 zeichnete er als Co-

erkennen sowie eine externe Perspektive

­Universität sein PhD in Computer­grafik und

Chefredaktor sowohl der Print- als auch der

zu neuen Investitionsmöglichkeiten und

Bildverarbeitung 1989 ab. Markus Gross ist seit

Online-­Redaktion verantwortlich.

­strategischen Kooperationen einbringen.

1994 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich tätig und gründete deren Computer Graphics Laboratory. Seit 2008 ist

Sverre Munck

Emily Bell

er Direktor von Disney Research Zürich. Es

(N/1953) ist seit Oktober 2013 Mitglied

(GB/1965) ist seit Februar 2014 Mitglied des

handelt sich dabei um eine internationale ­

des ­Beirats für Medientechnologie und Inno­

­B eirats für Medientechnologie und Inno­

Forschungsein­r ichtung der Walt Disney

vation. Dr. Sverre Munck ist als Investor und

vation. Sie ist Professorin und Direktorin des

­Company, die im Bereich Videotechnologie,

professionelles

Tow Center for Digital Journalism an der

Computer-­Kinematografie sowie Human- und

tätig. Sverre Munck war von Juni 2014 bis

Columbia University Graduate School of

Gesichts­animation tätig ist. 2013 erhielt Markus

Dezember 2016 Verwaltungsratspräsident

Journalism in New York. Emily Bell ist eine

Gross einen Technical Achievement Award der

von Opera Software ASA. Derzeit hat er den

international anerkannte Expertin und Kom­

­Academy of Motion Picture Arts and Sciences.

Vorsitz des Oslo Science Centers und des Digi­

Verwaltungsratsmitglied

tal Advisory Forums von Media24 in Südaf­

mentatorin für Medienthemen. Bis 2010 war

rika. Er studierte Wirtschaftswissenschaften

sie Chefredaktorin der Guardian Websites und Direktorin für digitale Inhalte der Guardian

Mathias Müller von Blumencron

an der Yale University und promovierte an der

News and Media Group. In dieser Funktion

(CH/D/1960) ist seit Oktober 2013 Mitglied

Stanford University im Jahr 1983. Nach sei­

führte sie mit dem Web-Team neue ­Kom­mu­-

des Beirats für Medientechnologie und

nem Studium war Sverre Munck erst als

nikationsformen wie Live-Blogging, Multi­

­Inno­vation. Er arbeitet als Berater und Autor.

­Berater beim nor­wegischen Finanzministe­

media-Formate und ­Soziale Medien ein. Seit

Von 2013 bis Ende 2017 war er als Chef­

rium und anschliessend, von 1984 bis 1987, bei

2013 ist Emily Bell Aufsichtsratsmitglied des

redaktor für alle digitalen Produkte bei der

McKinsey & ­Company Inc. tätig. ­An­schliessend

Scott Trust, Besitzer der Guardian Media Group.

Frank­ f urter Allgemeinen Zeitung tätig.

wurde er Geschäftsführer der Gesellschaft

­Mathias M ­ üller von Blumencron studierte

Loki AS. 1994 trat Sverre Munck dem Unter­

Rechts­­w issenschaften und Betriebswirt­

nehmen Schibsted ASA als Chief Financial

schaftslehre in St. Gallen, Hamburg und Kiel.

Officer bei und wurde 1998 ­E xecutive Vice

Nach seiner journalistischen Ausbildung an

­President des Geschäftsbereichs Multimedia.


Kommentar des Unternehmensleiters

Die Weichen gestellt, um zu reüssieren Christoph Tonini, Vorsitzender der Unternehmensleitung

2017 war für unser Unternehmen in verschiedener Hinsicht ein aussergewöhnlich herausforderndes Jahr. Der Rückgang auf dem Print-Werbemarkt beschleunigte sich weiter und um ­diesem Trend Rechnung zu tragen, beschäftigten wir uns im letzten Geschäftsjahr mit der Neuorganisation der Redak­ tionen unserer Tageszeitungen und mit dem Ausbau der ­digitalen Inhalte. Trotz der ungünstigen Ausgangslage, die der Markt bot, schloss die Mediengruppe Tamedia das Geschäftsjahr 2017 mit einem guten Ergebnis von 170.2 Millio­ nen Franken ab. Darin sind nebst dem soliden operativen Ergebnis auch wesentliche ausserordentliche versicherungs­ mathematische Gewinne aus der Bewertung der Vorsorge­ verpflichtungen ­enthalten, die nicht aus dem operativen Geschäft stammen. Die journalistischen Leistungen unserer publizistischen Medien waren im vergangenen Jahr beachtlich. So gehörten die Redaktionen des Tages-Anzeigers und der Sonntags­ Zeitung zum Kern des internationalen Medienverbunds, der die vielbeachteten «Paradise Papers» enthüllte. Aber auch im lokalen Bereich schaffte bspw. die Zürichsee-Zeitung, in einer gemeinsamen Aktion mit weiteren Medien, Transparenz über die Entlöhnung der St. Galler Gemeindepräsidenten. Obschon die genannten Artikel thematisch und geografisch einen ganz unterschiedlichen Fokus haben, besitzen sie eine wesentliche Gemeinsamkeit: eine lange Recherchephase. Diese ist nur möglich, wenn genügend Ressourcen dafür vorhanden sind. Mit der neuen Organisation der Redaktionen unserer Tages­

zeitungen können wir solche Recherchen auch bei weiter rück­ läufigen Werbeeinnahmen, dank unserem gemeinsamen Netzwerk und Effizienzgewinnen, weiterhin leisten. Neu beziehen unsere bezahlten Tageszeitungen ihre Inhalte in den Bereichen überregionale Inlands-, Auslands-, Wirtschafts- und Sport-Berichterstattung von den neuen Redaktionen Tamedia in der Deutschschweiz und der Roman­ die und spielen damit Ressourcen für die lokale und regionale Berichterstattung sowie für das Kommentieren frei. Zudem investieren wir inhaltlich in die Weiterentwicklung der Kompe­ tenzen in Recherche, im Datenjournalismus, bei der Analyse, im Bereich Bewegtbild oder im digitalen Storytelling. Auch die beiden reichweitenstärksten Medienmarken der Romandie, 20 minutes und Le Matin, bündelten im vergange­ nen Jahr ihre Kräfte und bedienen die beiden Titel aus einem gemeinsamen Redaktionsnetzwerk. Damit soll die Marke Le Matin, die sich seit Jahrzehnten in der Verlustzone befindet, mit einer Stärkung des digitalen Angebotes fortgeführt werden. Die veränderten Nutzungsgewohnheiten und Bedürfnisse der Leserschaft unserer publizistischen Titel erfordern von unserer Seite stetige Anpassungen der Produkte und des Angebots. Nachdem der Tages-Anzeiger erfolgreich einen ­täglichen Newsletter lancierte, folgten auch unsere weiteren Tageszeitungen. Der Bund führte das neue Gefäss «Stadt­ gespräch» ein, während die Zürcher Regionalzeitungen ihre App und das E-Paper-Angebot erneuerten. Nutzerinnen und Nutzer sind vermehrt bereit, auch für digitale Inhalte zu

Kommentar des Unternehmensleiters

7


weitenstarke 360-Grad-Angebote in den Bereichen TV, Radio, Print, Online- und Aussenwerbung zu bieten. Das ist eine Chance für den Schweizer Medienmarkt, denn davon profitie­ ren nicht zuletzt auch unsere journalistischen Angebote. ­Insbesondere im Digitalbereich sowie in den beiden Nachbar­ ländern Österreich und Deutschland wollen wir gemeinsam den eingeschlagenen Wachstumskurs weiter verfolgen und mit unseren neuen Partnern ProSiebenSat.1 und RTL jeweils Investitionen in Schweizer Programminhalte prüfen. Unsere digitalen Classifieds-, Marktplatz- und Service­ angebote entwickelten sich auch im vergangenen Jahr erfolg­ reich im Markt und trugen wesentlich zu unserem Ergebnis bei. Der Wettbewerbsdruck durch internationale Anbieter nimmt ­allerdings stark zu. Grosse Anbieter wie Amazon, Face­ book Marketplace oder Wish drängen neu in den Schweizer ­Digitalmarkt. Aus diesem Grund investieren wir kontinuierlich in die Verbesserung unserer Angebote. So wurde ricardo.ch im vergangenen Jahr auf eine neue technologische Basis gestellt. Diese dient nun als Grundlage, um weitere Produktinnova­ tionen zu lancieren. Auch die führende Immobilienplattform homegate.ch erfuhr ein Redesign und die international efolg­ reiche Terminfindungs-Plattform Doodle, die im vergangenen Jahr weiter wachsen konnte, baute ihre Services unter ­anderem unter Nutzung der Technologie des israelischen Chatbot-­Startups Meekan aus, das seit 2016 zu Doodle gehört. Zudem investierten wir im Herbst in den mobilen Flohmarkt Tradono, den wir in der Schweiz vollständig übernahmen, wäh­ rend wir in Dänemark unsere Beteiligung zu einer Mehrheit aus­ bauten. Gleichzeitig entschieden wir uns im Zuge dieser Über­ nahme, Tradono Dänemark und unsere Vintage-­­Fashion-­ Plattform Trendsales zusammenzuführen. Mit Investitionen in zwei neue Angebote bauten wir unser Portfolio weiter aus. Unsere neue Beteiligung an gebraucht.de soll es uns ermöglichen, vom Knowhow und den Erfahrungen des ­Berliner

Kommentar des Unternehmensleiters

8

­ ezahlen. Um diesem Trend Rechnung zu tragen, haben wir im b vergangenen Jahr neue digitale Angebote lanciert, wie bei­ spielsweise den Tagespass oder ein exklusives Angebot für mobile Endgeräte. Die ersten Erfahrungen mit den zusätz­ lichen Bezahlmodellen stimmen uns für die digitale Zukunft der Publizistik zuversichtlich. Aber nicht nur die Weiterentwicklung der Angebote für unsere Leserinnen und Leser stellen uns vor Herausforderun­ gen, sondern auch der Werbemarkt. Obschon unsere zentrale Werbemarktorganisation «Tamedia Advertising» bereits im ersten Jahr erfolgreich am Markt tätig ist, bleibt der rück­ läufige Trend bei den Werbebuchungen für Printprodukte ungebrochen. Die Print-Werbebuchungen waren 2017 vor allem bei den nationalen Kunden stärker rückläufig als in den Jahren zuvor. Gleichzeitig erzielte Tamedia Advertising bei den digitalen Werbeangeboten, insbesondere mit program­ matischer Werbung, Videospots und Inhaltswerbung, eine deutliche Umsatzzunahme. Diese Zunahme vermochte die Umsatzrückgänge aus dem Print-Werbegeschäft jedoch noch nicht zu kompensieren. Um für die Zukunft noch besser aufgestellt zu sein und unseren Werbekunden noch umfassendere Angebote bieten zu können, entschieden wir uns 2017 für zwei Investitionen in neue Geschäftsfelder. Der Einstieg in den Wachstumsmarkt mit digitaler Aussenwerbung gelang uns durch die Übernahme der Mehrheit an Neo Advertising. Das 2003 gegründete ­Unter­nehmen betreibt und vermarktet rund 12 000 digitale und ­analoge Aussenwerbeflächen in der Deutschschweiz sowie der ­Romandie. Durch die geplante Übernahme der Goldbach Group werden wir unser Angebot zudem um TVund Radio-Werbung erweitern und unsere Position im digita­ len Werbemarkt weiter ausbauen. Die Kombination Tamedia, Goldbach und Neo Advertising eröffnet uns die Möglichkeit, unseren Kunden in der Schweiz und im Ausland künftig reich­


Segmentinformationen in CHF 000

2017

2016

Bezahlmedien Pendlermedien Marktplätze und Beteiligungen Eliminationen Betriebsertrag

603 833 154 429 235 533 (19 576) 974 219

640 105 162 525 228 355 (26 205) 1 004 779

Bezahlmedien Pendlermedien Marktplätze und Beteiligungen Eliminationen Betriebsaufwand und Ergebnisanteil an Assoziierten / Joint Ventures

(521 216) (103 777) (143 700) 39 680

(546 028) (123 553) (143 040) 8 806

(729 013)

(803 815)

Bezahlmedien Pendlermedien Marktplätze und Beteiligungen Eliminationen Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)

82 617 50 652 91 833 20 104

94 077 38 972 85 315 (17 399)

245 206

200 965

Bezahlmedien Pendlermedien Marktplätze und Beteiligungen EBITDA-Marge

13.7% 32.8% 39.0% 25.2%

14.7% 24.0% 37.4% 20.0%

Der Wandel der Medienbranche in der Schweiz setzte sich im vergangenen Jahr weiter fort. Die rückläufigen Print­Werbe­ einnahmen führen zu weiteren Konsolidierungen, aber auch zu neuen Kooperationsmöglichkeiten. Dies ist mit ein Grund dafür, dass unsere Druckzentren neue Druckkunden gewinnen konnten. Die hohe Auslastung unserer Druckzentren ermög­ licht tiefe Druckpreise für unsere sowie für die externen Produkte und entlastet die Redaktionen. Aber auch andere Medienhäuser entwickeln sich weiter. Die NZZ Mediengruppe und AZ Medien gaben im Herbst bekannt, ihr regionales Medi­ engeschäft in einem Joint Venture zusammenzuführen. Zudem arbeitet das Bundesamt für Kommunikation ein neues Gesetz für elektronische Medien aus, dessen Inhalt noch offen ist. Die Zukunft bleibt somit spannend und das Wettbewerbs­ umfeld herausfordernd. Wir haben 2017 die Weichen gestellt, um auch künftig sowohl auf einer inhaltlichen als auch einer ökonomischen Ebene erfolgreich sein zu können.

Christoph Tonini Vorsitzender der Unternehmensleitung

9 Kommentar des Unternehmensleiters

Startups in den Bereichen Transaktions­ und Versandabwick­ lung für die Weiterentwicklung von ricardo.ch und tutti.ch zu profitieren. Weiter haben wir eine Beteiligung am Startup Picstars erworben, welches Unternehmen und potentielle Markenbotschafter in den sozialen Medien zusammenbringt. Diese neue Werbemöglichkeit entspricht einem immer grösse­ ren Bedürfnis unserer Kunden.


Unternehmensleitung

Christoph Brand

Christoph Tonini

Samuel Hügli

Marcel Kohler

Sandro Macciacchini

Unternehmensleitung

10 Andreas Schaffner

Serge Reymond

Christoph Tonini Vorsitzender der Unternehmensleitung

Von 1990 bis 1993 studierte der gelernte

anderem Mitglied der Verwaltungsräte von

­O ffsetdrucker an der Schweizer Ingenieur­

Directories, Cine­trade, Swisscom Mobile und

schule für Druck und Verpackung (esig) in

Micronas. Christoph Brand studierte von 1989

­Lausanne.

bis 1995 Wirtschaft an der Universität Bern und absolvierte das Advanced Management

Christoph Tonini (CH/I/1969) ist seit Januar

Programme am INSEAD, welches er im Jahr

2013 Vorsitzender der Unternehmensleitung von Tamedia. Er kam im April 2003 als Leiter Finanzen und Mitglied der Unternehmenslei­ tung zu Tamedia und übernahm 2004 zusätz­

Christoph Brand Leiter Bereich Rubriken & Marktplätze

lich den Unternehmensbereich Services. Von

2000 abschloss.

Samuel Hügli Leiter IT & Beteiligungen

2008 bis 2012 leitete er unter anderem die

Christoph Brand (CH/1969) ist seit 1. Oktober

Unternehmensbereiche Zeitungen Schweiz,

2012 Mitglied der Unternehmensleitung und

Medien Schweiz und war zuletzt für den

zuständig für den Bereich Rubriken & Markt­

Samuel Hügli (CH/1970) ist seit Januar 2017

Bereich Digital & 20 Minuten verantwortlich.

plätze. Christoph Brand war zuletzt als CEO

Mitglied der Unternehmensleitung und

Von 2007 an amtete er zudem als stellver­

für das Softwarehaus Adcubum tätig, nach­

zuständig für den Bereich IT & Beteiligungen,

tretender Vorsitzender der Unternehmens­

dem er von 2006 bis 2010 das Telekom­

der auch die Verantwortung für die Plattfor­

leitung. Vor seiner Zeit bei Tamedia war

unternehmen Sunrise geleitet und dort eine

men doodle.com, meekan.com, olmero.ch/

­Christoph Tonini 1998 bis 2003 in diversen

erfolgreiche Wachstumsstrategie verfolgt

renovero.ch sowie starticket.ch umfasst.

Funktionen für Ringier tätig. Zuletzt zeich­

hatte. Zuvor war Brand als CEO bei Bluewin

Samuel Hügli war zwischen 2000 und 2011 in

nete er dort als Leiter Ringier Ungarn und

und in führenden Positionen bei Swisscom,

verschiedenen Funktionen für Ringier tätig.

­Ringier Rumänien verantwortlich. Christoph

zuletzt als Chief Strategy Officer und Mitglied

Als Leiter Technik & Informatik sowie später

Tonini absolvierte von 2001 bis 2003 ein

der Konzernleitung, tätig. Begleitend zu

als Group CIO verantwortete er die IT des

­MBA-­Studium an der Universität in St. Gallen.

­s einen operativen Aufgaben war er unter

Medienhauses, bevor er 2007 zum CFO der


Sandro Macciacchini Leiter Bereich Finanzen & Personal

Andreas Schaffner Leiter Bereich Verlagsdienstleistungen

und in Südafrika, zudem war er Mitglied ver­

Sandro Macciacchini (CH/1966) ist seit

Andreas Schaffner (CH/F/1963) ist seit

schiedener Verwaltungsräte. Der ausgebildete

1. Januar 2008 Mitglied der Unternehmens­

1. November 2009 Mitglied der Unter­n eh­

Typograf absolvierte verschiedene Manage­

leitung und zuständig für den Bereich

mensleitung und zuständig für den Bereich

mentausbildungen, unter anderem an der

­F inanzen & Personal. 2003 übernahm er die

Verlagsdienstleistungen. In dieser Funktion

ZFU, der St. Gallen Business School sowie der

­Leitung des Rechtsdienstes von Tamedia.

verantwortet er die drei Druck­zentren in Bern,

London Business School, und besuchte

Sandro Macciacchini beendete 1995 sein

Lausanne und Zürich, die Bereiche Vor­

zuletzt eine Ausbildung in Strategic Business

Studium der Rechts­w issenschaft mit der

stufenleistungen und Verlags­logistik sowie

Management an der University of Cape Town

Patentierung zum Fürsprecher, war danach

die Lesermarkt-Services. Nach einer Lehre

in Südafrika.

in einer Berner Anwaltskanzlei tätig und

als Buchbinder sammelte Andreas Schaffner

anschliessend bis 1999 Rechtskonsulent des

Berufs- und Führungserfahrung in der grafi­

Verbandes Schweizer Presse. Im April 2003

schen Industrie, bevor er Ingenieurs­wissen­

schloss er seine Doktorarbeit zu einem

schaften an der Ecole Suisse d’Ingénieur des

medien­recht­lichen Thema ab. 2006 be­endete

Industries Graphiques in L­ ausanne s­ tudierte.

er eine CAS-Weiterbildung zum Finanz- und

1995 stiess er als Projektleiter zu Ringier. Bei

Marcel Kohler (CH/1960) ist seit Januar 2013

Rechnungswesen. 2009 erwarb er den M ­ aster

der Ringier AG leitete Andreas Schaffner

Mitglied der Unternehmensleitung und zu­

of Advanced Studies Corporate Finance.

­verschiedene Service- und Druckbereiche

Ringier-Gruppe ernannt wurde. Ab 2012 beriet Samuel Hügli als selbständiger Unterneh­ mensberater Unternehmen in der Schweiz

und wurde 2005 Geschäfts­leiter von Ringier

ständig für den Bereich Werbung & Pendler-­

Print Adligenswil. 2007 bis 2009 war Andreas

medien. Zuvor war er seit 2006 als Geschäfts­ führer des 20-Minuten-­Medien­verbunds tätig. Sein Einstieg in die Medienbranche erfolgte

Serge Reymond Leiter Bereich Bezahlmedien

Schaffner, der ein berufsbeglei­tendes Execu­ tive-MBA-Studium absolvierte, Mitglied der Geschäftsleitung von Ringier Schweiz.

1982 beim Schaffhauser Bock. Ab 1985 war Marcel Kohler während über 20 Jahren im

Serge Reymond (CH/1963) ist seit 1. Mai 2011

­Verlag der Neuen Zürcher Zeitung tätig. Zu

Mitglied der Unternehmensleitung von

Beginn als Key Account Manager, es folgten

Tamedia und zuständig für den Bereich

Stationen als Verkaufsleiter, Anzeigenleiter

Bezahlmedien. Zudem ist er seit Ende 2015

bis zum stellvertretenden Verlagsleiter. Des

Gesellschafter der Power Matrix Sàrl. Serge

Weiteren war Marcel Kohler Mitglied des

Reymond studierte an der Universität

Projekt­teams, welches für die Lancierung der

­L ausanne Mathematik und Ökonomie und

NZZ am Sonntag ver­ant­wortlich zeichnete. Er

schloss seine Studien mit dem Lizenziat und

wurde am SAWI in Biel zum Verkaufsleiter aus­

dem MBA ab. Er arbeitete unter anderem

gebildet und verfügt über eine Weiterbildung

für Galenica und die Swatch-Gruppe, bevor

in System­marketing, die er an der Universität

er 1997 die Geschäftsleitung der West­

St. Gallen absolviert hat.

schweizer Kiosk- und Vertriebsgesellschaft Naville-­Détail übernahm. 2007 wurde Serge Reymond zum Delegierten des Verwaltungs­ rates der gesamten Naville-Gruppe ernannt. Zur Groupe ­Edipresse stiess Serge Reymond 2009 als stellvertretender Vorsitzender der Unter­nehmensleitung, per 1. Juni 2009 über­ nahm er den Vorsitz der Geschäftsleitung von ­Edipresse Suisse.

11 Unternehmensleitung

Marcel Kohler Leiter Bereich Werbung & Pendlermedien


Beteiligungen: Berner Oberland Medien Lausanne Cités GHI weitere

Beteiligungen: 20 minuti L’essentiel BT/Metroxpress tio.ch

Beteiligungen: gebraucht.de JobCloud

autoricardo.ch homegate.ch ricardo.ch tutti.ch Tradono

Advertising Digital News & Development

Nutzermarkt

Redaktionen Bezahlmedien 24 heures Annabelle Bilan BZ Berner Zeitung Der Bund Finanz und Wirtschaft hommages.ch Le Matin Le Matin Dimanche Newsnet Schweizer Familie SonntagsZeitung Tages-Anzeiger Tribune de Genève Zürcher Regionalzeitungen Anzeiger und Beilagen Pendlermedien 20 Minuten 20 minutes heute.at Neo Advertising

Rubriken & Marktplätze Christoph Brand

Beteiligungen: Book a Tiger local.ch/search.ch moneypark.ch Picstar zattoo.ch

Tochtergesellschaften Doodle Meekan olmero.ch renovero.ch Starticket

IT IT Publishing Corporate IT Digital Technology Services

IT & Beteiligungen Samuel Hügli

Vorsitzender der Unternehmensleitung Christoph Tonini

Unternehmensleitung

Mitglieder Martin Coninx 1, 3 Martin Kall 3, 4 Pierre Lamunière 2, 4 Marina de Planta 1 Konstantin Richter 1, 2 Iwan Rickenbacher 2, 4

Präsident Pietro Supino 2, 3, 4, 5

Werbung & Pendlermedien Marcel Kohler

Bezahlmedien Serge Reymond

Unternehmensentwicklung & Projekte Christian Haberbeck

Beirat für Medientechnologie und lnnovation Emily Bell Markus Gross Mathias Müller von Blumencron Sverre Munck

Verwaltungsrat

Generalversammlung der Tamedia AG

Organigramm 12 Controlling Einkauf Human Resources Finanz- und Rechnungswesen Immobilien-Management Rechtsdienst

Finanzen & Personal Sandro Macciacchini

2

1

Mitglieder Revisionsausschuss Mitglieder Publizistischer Ausschuss 3 Mitglieder Ernennungs- und Entlöhnungsausschuss 4 Mitglieder Geschäftsentwicklungsausschuss 5 Vorsitz Beirat für Medientechnologie und Innovation

Stand 1. 1. 2018

Druckzentrum Bern Druckzentrum Lausanne Druckzentrum Zürich Lesermarkt-Services Prepress Verlagslogistik

Verlagsdienstleistungen Andreas Schaffner

Kommunikation Christoph Zimmer

Generalsekretariat Reto Spiri

Organigramm


Operative Berichterstattung und Marktumfeld 14 Marktbeurteilung 14 Bezahlmedien 16 Pendlermedien 20 Marktplätze und Beteiligungen 24 Geschäftsfelder im Überblick (grafische Darstellung) 26 Finanzielle Berichterstattung 27 Rechnungslegung 27 Veränderungen im Konsolidierungskreis 27 Betriebsertrag 28 Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 28 Ergebnis 29 Bilanz und Eigenkapital 30 Mehrjahresvergleich 33 Information für Investoren 34

Jahresrechnung der Tamedia AG Erfolgsrechnung Bilanz Anhang zur Jahresrechnung Antrag des Verwaltungsrates Bericht der Revisionsstelle

36 36 38 39 40 41 41 44 50 81 93 99 99 99 100 108 109

Vergütungsbericht 113 Inhalt und Festsetzungsverfahren der Entschädigungen und der Beteiligungsprogramme 113 Gesamtbetrag der Entschädigungen an Verwaltungsrat, Beirat und Unternehmensleitung 115 Entschädigungen des Verwaltungsrates 116 Höchste Entschädigung eines Mitgliedes der Unternehmensleitung 117 Bericht der Revisionsstelle 119 Corporate Governance 120 Konzernstruktur und Aktionariat 120 Kapitalstruktur 122 Verwaltungsrat 123 Unternehmensleitung 127 Mitwirkungsrechte der Aktionäre 127 Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen 128 Revisionsstelle 128 Informationspolitik 129

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe Konsolidierte Erfolgsrechnung Konsolidierte Bilanz Konsolidierte Mittelflussrechnung Veränderung des Eigenkapitals Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung Konsolidierungsgrundsätze Bewertungsgrundsätze Anmerkungen zur konsolidierten Erfolgsrechnung, Bilanz, Mittelflussrechnung und zur Veränderung des Eigenkapitals Weitere Angaben zur konsolidierten Jahresrechnung Bericht der Revisionsstelle


Operative Berichterstattung und Marktumfeld

Marktbeurteilung Entkoppelung von Wirtschaftsentwicklung und Printwerbemarkt

Operative Berichterstattung und Marktumfeld

14

Die Weltwirtschaft befand sich 2017 in einem breit abgestützten Aufschwung. Die Industrieproduktion wuchs gemäss Einkaufsmanager-Indizes (Purchasing Managers Indices, PMI) in den USA robust, während sie in Europa förmlich explodierte. Dies nicht nur in den klassischen starken Ökonomien, wie Deutschland, Österreich und Niederlanden sondern auch in Frankreich, Italien und Spanien waren die Auftragsbücher des verarbeitenden Gewerbes per Ende des Jahres voll. Die Schweiz profitierte von diesem globalen Trend und die Konjunkturerholung gewann an Schwung. Während zu Beginn des Jahres 2017 das Wachstum vor allem vom Industriesektor getragen wurde, wuchsen gegen Ende des Jahres auch die meisten Dienstleistungsbranchen. Diese positive Wirtschaft sentwicklung schlug sich auch in den Arbeitslosenzahlen nieder. Nachdem die saisonbereinigte durchschnittliche Arbeitslosenquote über eineinhalb Jahre auf 3.3 Prozent verharrte, sank sie im Jahr 2017 um 0.1 Prozent auf 3.2 Prozent. Zu Jahresende betrug die saisonbereinigte Arbeitslosenquote 3.0 Prozent. Die Gesamtwerbeausgaben 2017 überschritten brutto erstmals den Wert von 6 Milliarden Franken, was im Vorjahresvergleich einem bereinigten organischen Wachstum von 4.5 Prozent entspricht. Das Wachstum kam dabei erneut vor allem den digitalen Medien zugute. Dies haben die Marktforschungsinstitute GfK Switzerland AG und Nielsen (Switzerland) in ihrer Werbemarkt-Studie Media Focus festgehalten. Einen steigenden Werbedruck gegenüber Vorjahr verzeichneten insbesondere die Branchen Dienstleistung (+136 Millionen Franken), Freizeit, Gastronomie und Tourismus (+125 Millionen Franken) und Finanzen (+79 Millionen Franken). Hingegen schalteten die Produktgruppen Getränke (–29 Millionen Franken) sowie Fahrzeuge (–13 Millionen Franken) im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Werbung. Innerhalb der Online-Werbung wird seit Beginn des Jahres 2017 auch die Search-Desktop-Werbung ausgewiesen, seit Juli 2017 auch die Search-Mobile-Werbung. Das Gesamtbild des Werbemarktes gewinnt damit an Glaubwürdigkeit. Die Marktanteile der einzelnen Mediagattungen verschoben sich auch im vergangenen Jahr weiter zuungunsten der Printwerbung. So erzielten Zeitungen und Zeitschriften im

Nettowerbeausgaben Print 2017 2016

in Mio. CHF

2017

1050 991 900

880

750 600 450

503 453

300

268 238

150

99 22

0 Tagespresse

78 26

26

Regionale Wochenpresse

Sonntagspresse

28

22

Finanz- und Wirtschaftspresse

Publikumspresse

25

Spezialpresse

45

38

Fachpresse

Total Print

Quelle: Inseratestatistik WEMF AG für Werbemedienforschung


15 Operative Berichterstattung und Marktumfeld

Monat Dezember mit 29 Prozent gleich hohe Werbeeinnahmen wie das Fernsehen. Gemeinsam mit dem Radio (4 Prozent) halten die klassischen elektronischen Medien neu den grössten Anteil des Werbemarktes und überflügeln somit erstmals die Printwerbung. Die Online-Werbung hält bereits einen Marktanteil von 28 Prozent an den gesamten Bruttowerbeeinnahmen. Die Aussenwerbung erreicht neu 9 Prozent des ­Werbekuchens, während die Kinowerbung, wie bereits im Vorjahr, 1 Prozent davon für sich in Anspruch nimmt. Während die Media-Focus-Statistik lediglich den Brutto-Werbedruck misst, stützt sich die Inserate­ statistik der WEMF AG für Werbemedienforschung auf die von den Medienhäusern gemeldeten Print-Netto-Werbeumsätze. Die Inseratestatistik gibt damit die Marktentwicklung im Werbegeschäft der Zeitungen und Zeitschriften zuverlässiger wieder. Insgesamt verlor die gedruckte Presse 2017 im Vorjahresvergleich über 11 Prozent Umsatz, was auf die Entkoppelung des Printwerbemarkts von der all­ gemeinen wirtschaftlichen Entwicklung hindeutet. Sämtliche Pressekategorien verloren Inserateein­ nahmen. Besonders deutlich schlug sich der Rückgang in der Sonntagspresse nieder, die über 21 Prozent weniger Werbeeinnahmen verzeichnete. Die Tagespresse 1 mit mehr als 50 000 Exemplaren Auflage weist ebenfalls einen bedeutenden Rückgang aus und verlor 11 Prozent im Vorjahresvergleich, genauso wie auch die Publikumspresse. Während sich der Stellenmarkt für Printinserate gemäss der Inseratestatistik der WEMF mit –14 Prozent deutlich negativ entwickelte, stieg gemäss Adecco Swiss Job Market Index die ­Personalrekrutierung im Winterquartal um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nachdem die Schweizer Wirtschaft im Berichtsjahr solide gewachsen ist, gehen die Konjunktur­ forschungsstellen und Banken aufgrund der positiven Impulse der Weltwirtschaft von einem erneut ­deutlichen Wachstum für das Jahr 2018 aus. Aufgrund der Entkopplung der Konjunkturentwicklung von der Printwerbung rechnet Tamedia für das laufende Jahr erneut mit einem weiteren Umsatzrückgang bei der Printwerbung. Im Gegenzug dürften die digitalen publizistischen Plattformen erneut, wenn auch ­weniger deutlich als die internationalen Anbieter, von der Verschiebung der Werbung in digitale Werbe­ angebote profitieren.


Operative Berichterstattung und Marktumfeld

16 Bezahlmedien Die bezahlten Medien von Tamedia, die neu gemeinsam mit den Zeitungsdruckereien im Geschäft sfeld Bezahlmedien zusammengefasst sind, wurden 2017 durch den deutlichen Rückgang des Print-Werbemarkts gefordert. Um die Qualität des redaktionellen Angebots trotz rückläufiger Werbeeinnahmen zu erhalten und in neue, digitale Angebote und Kompetenzen investieren zu können, kündigte Tamedia im Sommer eine Neuorganisation der Redaktionen auf Anfang 2018 an. Zwei nationale Redaktionen Tamedia, eine für die Deutschschweiz und eine für die Romandie, erstellen in Zukunft die Berichterstattung über nationale und internationale Themen sowie die überregionale Sportberichterstattung. Trotz der Nutzung gemeinsamer Kompetenzzentren im überregionalen Bereich bleiben die regionalen Tageszeitungen eigenständig und verfügen weiterhin über ein unterschiedliches Profil, eine individuelle Positionierung und eine unabhängige politische Ausrichtung. Die Chefredaktionen der neuen Redaktionen Tamedia entscheiden gemeinsam mit den Titelredaktionen auf allen Kanälen über die Aufmachung der Zeitung, haben die Kommentierungshoheit und erstellen sämtliche lokalen, regionalen und weitere titelspezifische Inhalte aus den bestehenden Standorten heraus. Inhaltlich überzeugten die Medien von Tamedia im vergangenen Jahr mit herausragenden Recherche- und Erzählleistungen, mit neuen Gefässen und mit neuen digitalen Angeboten für Abonnentinnen und Abonnenten.

Im Herbst 2017 enthüllten die Medien 24 heures, Der Bund, Le Matin Dimanche, SonntagsZeitung, Tages-Anzeiger und Tribune de Genève gemeinsam mit internationalen Partnern etwa die sogenannten Paradise Papers, die heikle Geschäfte von Schweizer Firmen in Risikoländern und Steueroasen belegen. Tamedia gehörte zum Kern der weltweiten Allianz von 90 Medienhäusern, die die umfangreichen Unterlagen gemeinsam auswerteten. Für die 2016 erschienene Artikelserie zu den sogenannten Panama Papers, an der die SonntagsZeitung und Le Matin Dimanche ebenfalls mitgewirkt hatten, erhielt das in Washington ansässige Internationale Netzwerk Investigativer Journalisten (ICIJ) den renommierten Pulitzer-Preis. Die Auszeichnung, die ausschliesslich US-Medien verliehen werden kann, wurde dabei von der Pulitzer-Preis-Jury explizit auch den internationalen Partnern zugedacht. Aber nicht nur international, sondern auch in ihrer Region recherchierten die Redaktionen von Tamedia hartnäckig. So machte etwa die Zürichsee-Zeitung gemeinsam mit anderen Medien nach einer längeren gerichtlichen Auseinandersetzung die Löhne der 77 St. Galler Gemeindepräsidenten publik. Um die Leserinnen und Leser auch digital besser zu informieren, führten die Regionalzeitungen von Tamedia im vergangenen Jahr schrittweise kuratierte Newsletter ein. Diese werden abwechslungsweise von verschiedenen Journa-


listinnen und Journalisten aus der jeweiligen Redaktion zusammengestellt und fassen die relevantesten Entwicklungen und besten Beiträge aus der aktuellen Zeitung zusammen. Die SonntagsZeitung feierte im vergangenen Jahr ihr dreissigjähriges Jubiläum mit einer Sonderbeilage, in der die Redaktorinnen und Redaktoren der ersten Stunde über Anekdoten und Pannen aus der Anfangszeit der Zeitung berichteten. Nicht nur inhaltlich, auch technologisch entwickelten sich die Bezahlmedien von Tamedia laufend weiter. Um auch gelegentliche Leserinnen und Leser über die wichtigsten Ereignisse der letzten Stunden zur informieren, wurde auf den Mobile-­ Apps von BZ Berner Zeitung, Tages-Anzeiger und Tribune de Genève die Funktion «Was Sie verpasst haben» ­eingeführt. Diese schlägt den Nutzerinnen und Nutzern jeweils drei Artikel vor, die aufgrund des bisherigen Lese­verhaltens besonders relevant für sie sind. Zudem führte Tamedia für sämtliche Regional­zeitungen neue digitale Abonnements­modelle wie den Tagespass ein, der für 24 Stunden Zugriff auf alle Angebote der gewünschten Medienmarke ermöglicht. Die Erweiterung des digitalen Angebots schlug sich in deutlich steigenden Abonnementszahlen nieder – über 30 000 Personen entschieden sich in den letzten neun ­Monaten des Jahres für ein digitales Abonnement. Die seit Jahren äusserst erfolgreiche Zeitschrift Schweizer Familie lancierte ein neues Freizeitportal mit vielfältigen redaktionellen Beiträgen. Die Inhalte der Zeitschrift wurden

dabei nicht einfach ins Web übertragen, sondern in eine neue Applikation eingebettet, die zum Entdecken und Planen der Freizeit einlädt und damit auf den Kernkompetenzen der Schweizer Familie aufbaut. Die drei Zeitungsdruckzentren von Tamedia, das Centre d’Impression Lausanne, das Druckzentrum Bern und das Druckzentrum Zürich, konnten im Berichtsjahr wichtige neue Druckkunden für sich gewinnen. Im Verlauf des Jahres werden sie sämtliche Zeitungs-Druckaufträge von Ringier und den Druck der Tageszeitungen der LZ Medien übernehmen, die ­bisher in Adligenswil gedruckt wurden. Die hohe Auslastung der Druckzentren leistet einen wichtigen Beitrag zur Kosten­ entlastung der eigenen Zeitungen sowie der Dritttitel, die jeweils von attraktiven Druckpreisen profitieren. Der Umsatz (Betriebsertrag) des Geschäftsfeldes Bezahlmedien gegenüber Dritten sank 2017 um 5.0 Prozent auf 586.0 Mio. CHF (Vorjahr 616.8 Mio. CHF). Der Umsatzrückgang wurde hauptsächlich durch den stark rückläufigen Werbemarkt herbeigeführt. Als Folge davon sank das Betriebs­ ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) um 12.2 Prozent auf 82.6 Mio. CHF (Vorjahr 94.1 Mio. CHF), was sich auch auf die EBITDA-Marge auswirkte, die neu auf 13.7 Prozent zu liegen kommt (Vorjahr 14.7 Prozent).

Operative Berichterstattung und Marktumfeld

17


Total Audience Medienkombinationen Total Audience 1 Total Audience 1 Veränderung 2017-2 2016-2

Operative Berichterstattung und Marktumfeld

18

20 Minuten D-CH GES/20min.ch D-CH 20 Minuten Friday/friday-magazine.ch 20 Minuten National GES/20 Minuten Online & Tio.ch 20 Minutes F-CH éd. totale/20min.ch W-CH 20 Minuti I-CH/tio.ch 24 Heures éd. totale/24heures.ch 24 Heures, TdG, Le Matin/Newsnet W-CH Annabelle/annabelle.ch Annabelle, Fémina/PoolFéminin BZ/Bund GES/Newsnet Bern BZ/Bund GES/bernerzeitung.ch BZ/Bund GES/derbund.ch Bilan/bilan.ch Femina/femina.ch Finanz und Wirtschaft/fuw.ch Le Matin/LeMatin.ch Metropool, 24 Heures, Tribune de Genève, Le Matin/Newsnet National Metropool/Newsnet D-CH Tages-Anzeiger/tagesanzeiger.ch Tribune de Genève/tdg.ch

3 032 000 1 105 000 4 098 000 1 081 000 262 000 597 000 1 105 000 382 000 717 000 886 000 740 000 606 000 172 000 337 000 204 000 713 000

3 213 000 2 229 000 1 627 000 538 000

3 093 000 1 013 000 4 178 000 1 119 000 283 000 553 000 1 143 000 395 000 717 000 846 000 693 000 582 000 175 000 324 000 196 000 778 000

3 186 000 2 187 000 1 554 000 506 000

–2.0% 9.1% –1.9% –3.4% –7.4% 8.0% –3.3% –3.3% 0.0% 4.7% 6.8% 4.1% –1.7% 4.0% 4.1% –8.4%

0.8% 1.9% 4.7% 6.3%

Quelle: WEMF AG, Total Audience 2017-2 und 2016-2, CH; Leser und Unique User pro Monat; Werte gerundet auf volle Tausender. 1 Die Studie Total Audience 2016-2 baut methodisch auf den Reichweitenstudien MACH Basic 2016-2 (Erhebung: April 2015–März 2016) und NET-Metrix Profile 2016-1 (Erhebung: Oktober 2015–Dezember 2015) auf. Die Studie Total Audience 2017-2 baut methodisch auf den Reichweitenstudien MACH Basic 2017-2 (Erhebung: April 2016–März 2017) und NET-Metrix Profile 2017-1 (Erhebung: Oktober 2016–Dezember 2016) auf.


Leserzahlen Titel MACH Basic 1 MACH Basic 1 Veränderung 2017-2 2016-2

1 358 000 428 000 486 000 88 000 176 000 243 000 47 000

323 000 538 000 48 000 233 000 91 000 209 000 234 000 395 000 130 000 2 838 000 1 054 000 1 002 000 1 236 000 459 000 3 594 000 581 000 126 000 417 000 258 000 107 000 508 000 43 000 63 000

Quelle: WEMF AG, MACH Basic 2017-2 und 2016-2, CH; Werte gerundet auf volle Tausender. 1 Betrifft Leserzahlen: Befragungszeitraum MACH Basic 2017-2: April 2016 bis März 2017; Befragungszeitraum MACH Basic 2016-2: April 2015 bis März 2016 2 Quelle: TNS ILRES, 2016.II und 2017.II unter https://www.tns-ilres.com/news/tns-ilres/ 3 Quelle: TNS Gallup, 2.+3. Quartal 2016 und 2.+3. Quartal 2017 unter http://www.tns-gallup.dk/statistik/laesertal

1 369 000 425 000 502 000 88 000 168 000 241 000 59 000

339 000 597 000 54 000 251 000 89 000 208 000 239 000 418 000 141 000 2 900 000 1 130 000 1 072 000 1 313 000 509 000 3 646 000 624 000 106 000 460 000 274 000 107 000 525 000 46 000 67 000

–0.8% 0.7% –3.2% 0.0% 4.8% 0.8% –20.3%

–4.7% –9.9% –11.1% –7.2% 2.2% 0.5% –2.1% –5.5% –7.8% –6.9% –6.7% –6.5% –5.9% –9.8% –8.0% –6.9% 18.9% –9.3% –5.8% 0.0% –3.2% –6.5% –6.0%

19 Operative Berichterstattung und Marktumfeld

20 Minuten D-CH GES 20 Minuten Friday 20 Minutes F-CH éd. totale 20 Minuti I-CH 24 Heures éd. totale Annabelle Bilan BZ/Bund GES (Gesamtausgabe BZ Berner Zeitung, inkl. Der Bund) Das Magazin Der Landbote Femina Finanz und Wirtschaft GuideTV Le Matin (lu-sa) Le Matin dimanche L’essentiel (Luxemburg) Metropool (inkl. Replica) Metropool Weekend (inkl. Replica) Metropool und ZRZ GES N (inkl. Replica) Metropool und ZRZ GES N Weekend (inkl. Replica) Metroxpress (Dänemark) Schweizer Familie SonntagsZeitung Tagblatt der Stadt Zürich Tages-Anzeiger Télétop Matin Tribune de Genève TV täglich Zürcher Unterländer Zürichsee-Zeitung


Operative Berichterstattung und Marktumfeld

20 Pendlermedien Das neugeschaffene Geschäftsfeld Pendlermedien umfasst die nationalen Medienmarken 20 Minuten, 20 minutes, die Beteiligung an 20 minuti im Tessin sowie die Beteiligungen an BT und Metroxpress in Dänemark, l’essentiel in Luxemburg und Heute sowie heute.at in Österreich. Wie bei den Bezahlmedien entwickelte sich die Print-Werbung auch bei den Pendlermedien rückläufig. Die deutlich steigenden Werbeeinnahmen im Digitalbereich konnten den Rückgang der Print-Werbung dabei vollständig kompensieren. Auf Anfang 2018 bündelten die Redaktionen von 20 minutes und Le Matin ihre redaktionellen Kräfte. Dank der Zusammenführung der Redaktionen soll die Marke Le Matin, die sich seit Jahrzehnten in der Verlustzone befindet, weiterentwickelt und die Verluste abgebaut werden. Die beiden Marken werden dabei ihre eigene Identität erhalten und sich weiterhin eigenständig positionieren. 20 Minuten blieb auch 2017 die reichweitenstärkste Medienmarke der Schweiz. Darüber hinaus konnten mehrere Mitglieder der 20-Minuten-Familie ihre Gesamtreichweite gegenüber Vorjahr steigern: So erreichen die Print- und Digitalangebote von 20 Minuten Deutschschweiz täglich bereits 1.997 Millionen Nutzerinnen und Nutzer und auch die italienischsprachige Ausgabe 20 minuti mit ihrem Onlineportal tio.ch legte gegenüber Vorjahr leicht zu. Das LifestyleMagazin 20 Minuten Friday steigerte seine Gesamtreichweite um 6.2 Prozent und versorgt neu gut 736 000 Nutzerinnen und Nutzer mit Geschichten rund um Mode, Beauty und Stars, ab 2018 auch in der Romandie.

Die Pendlermedien lancierten im vergangenen Jahr mehrere neue Angebote, insbesondere auch für das ganz junge Publikum. So steht den Nutzerinnen und Nutzern der 20-Minuten-App seit dem letzten Mai direkt in der erfolgreichen 20-Minuten-App ein eigenes Radio zur Verfügung. Ebenfalls im Bereich Musik einzuordnen ist die neu lancierte Videoreihe «LOUD» von 20 Minuten Tilllate. Diese liefert Neues aus der Welt der Musik und bringt den Zuschauern auf unkonventionelle Art und Weise Newcomer aus unterschiedlichen Genres näher. Das Lifestyle-Magazin 20 Minuten Friday startete zudem die neue Videoreihe «Beauty Minutes». In kurzen, professionellen Tutorials teilt eine Videobloggerin ihr langjähriges Knowhow als Hair- und Make-up-Artistin. Die zielgerichtete und zuverlässige Auslieferung von Anzeigen ist für die Pendlermedien, die sich ausschliesslich über Werbung finanzieren, zentral. Tamedia hat deshalb im vergangenen Jahr neue Massnahmen gegen Werbeblocker – auch Adblocker genannt – ergriffen. Seit Herbst 2017 wird der Zugang auf die Medienangebote von Tamedia über Desktop-Computer mit Adblockern unterbunden. Um wieder auf die Inhalte zugreifen zu können, muss der Werbeblocker ausgeschaltet oder ein Werbevideo abgespielt werden. Alternativ können Nutzerinnen und Nutzer bei 20 Minuten neu für 2 Schweizer Franken pro Woche ein Abonnement lösen. Die Kampagne führte bereits zu einer deutlichen Senkung des Werbeblocker-Anteils, ohne sich negativ auf die Gesamtnutzung auszuwirken.


Der Werbemarkt von Tamedia, der seit Ende 2016 unter Tamedia Advertising zusammengefasst ist, konnte sich bereits erfolgreich im Markt etablieren. So erreichten die Zeitungen von Tamedia, gebündelt unter «Tamedia Advertising Zei­ tungen», auf Anhieb den ersten Platz beim Medien Award 2017. Der Preis spornt an, Tamedia Advertising noch besser zu posi­ tionieren und neue Angebote anzubieten. Die Übernahme von Neo Advertising wird es Tamedia erlauben, ihren Kunden neu auch Aussenwerbung anzubieten. Durch die Kombination von Print- und Online-Werbung mit Plakat- und digitaler Aussenwerbung sollen die Werbekunden von Tamedia und Neo Advertising von neuen Angeboten profitieren und medienund plattformübergreifende Kampagnen einfacher buchen können. Der konsequente nächste Schritt auf dem Weg zu um­fassenden 360-Grad-Angeboten für Werbekunden ist die angestrebte Partnerschaft mit Goldbach Group. Wie Ende 2017 angekündigt, verfolgen Tamedia und Goldbach mit der stra­ tegischen Partnerschaft das Ziel, gemeinsam zu einem der ­reichweitenstärksten Vermarkter in der Schweiz zu werden. Darüber hinaus sollen die Angebote in Deutschland und ­Österreich weiterentwickelt werden. Deshalb haben sich die beiden Unternehmen auf ein öffentliches Übernahmeangebot verständigt. Die Goldbach Group, die rund 340 Mitarbeitende in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich beschäftigt, soll als integriertes Vermarktungsunternehmen innerhalb der Mediengruppe Tamedia am bisherigen Standort in Küsnacht

weitergeführt werden. Goldbach soll dabei unter dem Dach von Tamedia das Kompetenzcenter für TV-, Video-, Audio- und Third-Party-Digitalwerbung bilden. Dabei soll die Ad-Salesund Marketing-Services-Strategie von Goldbach in Deutschland, Österreich und der Schweiz vorangetrieben werden. Zum Zeitpunkt des Drucks des Geschäftsberichts lag das Resultat der Untersuchung der Schweizerischen Wett­ bewerbskommission noch nicht vor. Der Umsatz (Betriebsertrag) des Geschäftsfeldes Pendlermedien gegenüber Dritten sank 2017 um 5.6 Prozent auf 153.2 Mio. CHF (Vorjahr 162.3 Mio. CHF). Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) weist hingegen einen starken Anstieg um 30.0 Prozent auf 50.7 Mio. CHF aus (Vorjahr 39.0 Mio. CHF). Dies insbesondere auch aufgrund des ­Abschlusses der Investitionsphase in Metroxpress, nachdem der Titel eine Zusammenarbeit mit der dänischen Zeitung BT einging. Die EBITDA-Marge nahm entsprechend auf 32.8 Prozent (Vorjahr 24.0 Prozent) zu.

Operative Berichterstattung und Marktumfeld

21


Auflagen Titel Auflage 1 Auflage 1 Veränderung 2017 2016

Operative Berichterstattung und Marktumfeld

22

20 Minuten GES 20 Minuten Friday 20 minutes GES 20 minuti 24Heures GES Annabelle BO Berner Oberländer Bilan Der Bund BZ Berner Zeitung Ausgabe Stadt & Region Bern BZ Berner Zeitung GES 2 BZ Emmental BZ Langenthaler Tagblatt Das Magazin Der Landbote Femina Finanz und Wirtschaft Furttaler GuideTV Le Matin semaine Le Matin dimanche L’essentiel (Luxemburg) 3 Rümlanger Schweizer Familie SonntagsZeitung Tagblatt der Stadt Zürich Tages-Anzeiger Télétop matin Tribune de Genève TT Thuner Tagblatt Zürcher Unterländer Zürichsee-Zeitung

451 176 132 532 174 248 32 173 55 147 42 526 15 444 9 283 38 923 39 367 133 424 12 578 9 702 300 323 25 586 99 959 24 955 16 135 129 196 37 634 100 059 101 992 3 854 148 279 158 924 126 594 148 705 101 877 36 100 17 410 16 462 27 805

Quelle: WEMF AG, Auflagebeglaubigung 2017 und 2016 1 Total verbreitete Auflage. Erhebungsperiode beginnt am 1. Juli und endet am 30. Juni des Folgejahres. 2 BZ Berner Zeitung Gesamtausgabe (inkl. Der Bund) 3 https://www.tns-ilres.com/news/tns-ilres/2017/etude-tns-ilres-plurimedia-luxembourg-2017ii/

442 994 151 504 183 498 31 929 57 336 51 255 16 297 11 441 39 948 42 391 140 036 13 227 10 087 329 266 26 656 114 510 24 669 15 887 134 760 40 979 113 868 102 852 3 830 166 692 168 662 127 950 157 323 115 519 37 339 18 086 17 040 28 927

1.8% –12.5% –5.0% 0.8% –3.8% –17.0% –5.2% –18.9% –2.6% –7.1% –4.7% –4.9% –3.8% –8.8% –4.0% –12.7% 1.2% 1.6% –4.1% –8.2% –12.1% –0.8% 0.6% –11.0% –5.8% –1.1% –5.5% –11.8% –3.3% –3.7% –3.4% –3.9%


Nutzerzahlen Websites NET-Metrix-Profile 1 NET-Metrix-Profile 1 Veränderung 2017-2 2016-2

827 000 248 000 3 284 000 2 478 000 902 000 218 000 1 113 000 123 000 1 028 000 140 000 1 015 000 2 1 901 000 1 093 481 3 90 000 708 000 529 000 393 000 1 751 000 2 554 000 955 000 518 000 566 000 585 000 285 000 161 000 128 000 61 000 1 382 000 4 486 000 991 000 180 000 69 000 46 000

772 000 258 000 3 247 000 2 527 000 883 000 260 000 1 057 000 134 000 1 112 000 142 000 1 169 000 2 1 919 000 1 037 157 3 87 000 650 000 497 000 313 000 1 758 000 2 532 000 924 000 507 000 619 000 449 000 286 000 172 000 117 000 (-) 1 396 000 4 672 000 956 000 (-) 66 000 46 000

Quelle: NET-Metrix AG, NET-Metrix-Profile 2017-2 und 2016-2, CH; Unique User (Personen) pro Monat; Werte gerundet auf volle Tausender 1 Erhebungszeitraum beginnt am 1. April und endet am 30. Juni des jeweiligen Publikationsjahres 2 ÖWA-plus 2017-II 3 Quelle: TNS ILRES, 2016.II und 2017.II unter https://www.tns-ilres.com/news/tns-ilres/

7.1% –3.9% 1.1% –1.9% 2.2% –16.2% 5.3% –8.2% –7.6% –1.4% –13.2% –0.9% 5.4% 3.4% 8.9% 6.4% 25.6% –0.4% 0.9% 3.4% 2.2% –8.6% 30.3% –0.3% –6.4% 9.4% (-) –1.0% –4.0% 3.7% (-) 4.5% 0.0%

23 Operative Berichterstattung und Marktumfeld

20 Minuten Friday 20 minutes Friday 20 Minuten Online & Tio.ch Kombi 20min.ch D-CH 20min.ch W-CH tio.ch 20 Minuten Tilllate Bilan doodle.com fuw.ch heute.at homegate.ch lessentiel.lu Der Landbote Newsnet Bern bernerzeitung.ch derbund.ch Newsnet DCH Newsnet National Newsnet WCH 24heures.ch LeMatin.ch tdg.ch PoolFéminin annabelle.ch femina.ch schweizerfamilie.ch tagesanzeiger.ch Tamedia Network - Full Reach Tamedia Publications romandes Tamedia Zürcher Regionalzeitungen zsz.ch zuonline.ch


Operative Berichterstattung und Marktumfeld

24 Marktplätze und Beteiligungen Das Geschäftsfeld Marktplätze und Beteiligungen erwirtschaftete im Berichtsjahr erneut ein starkes Ergebnis. Nach der mehrjährigen starken Wachstumsphase stand im vergangenen Jahr insbesondere die Weiterentwicklung der Plattformen im Vordergrund. So erneuerte ricardo.ch im Verlauf des Jahres 2017 signifikante Teile der technologischen Basis der Plattform, um auf dieser Basis und der User Experience in den kommenden Monaten neue Services einführen zu können und das Erlebnis für die Nutzer weiter zu verbessern. Anfang 2018 gaben Axa Winterthur und Tamedia zudem bekannt, gemeinsam neue Angebote im Mobilitätsbereich zu entwickeln. AXA ­Winterthur wird sich mit 50 Prozent an der Fahrzeugplattform autoricardo.ch, die zu Tamedia gehört, beteiligen. Die erfolgsversprechende Partnerschaft stand bei Druck des Geschäftsberichtes noch unter Vorbehalt der Zustimmung durch die Eidgenössische Wettbewerbskommission. Bereits zum dritten Mal wurde das E-Commerce-Stimmungsbarometer durch die HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich und die Schweizerische Post erhoben. Gemäss der Studie, bei der über 12 000 Personen befragt wurden, gehören die beiden Online-Marktplätze ricardo.ch sowie tutti.ch zu den vier beliebtesten Marktplätzen der Schweizerinnen und Schweizer, wobei ricardo.ch den Spitzenplatz einnimmt. Um das Portfolio im Bereich Classifieds und Marktplätze weiter auszubauen und vom Know-how in den Bereichen Trans­ aktions- und Versandabwicklungen zu profitieren, investierte Tamedia Ende 2017 in das deutsche Start-up gebraucht.de.

Die Terminfindungs-Plattform Doodle, die 2017 ihr zehnjähriges Jubiläum feierte, erneuerte ihr Premium-Angebot grundlegend und lancierte unter anderem eine Doodle-App für iMessage von Apple. Damit können sich verschiedene ­Personen direkt im iMessage-Chat auf einen Termin ­abstimmen, ohne den Chat verlassen zu müssen. Die in der Schweiz führende Immobilienplattform ­homegate.ch entwickelte sich erneut hervorragend und ­vermochte sowohl Umsatz als Ergebnis weiter zu steigern. Auf Basis ihrer aktuellen Daten über den Wohnungs- und Immo­bilienmarkt erstellt homegate.ch laufend verschiedene Analysen und Studien, vom homegate.ch-Mietindex über die Online Home Market Analysis bis hin zu Illustrationen mit hohem Nutzwert für Wohnungssuchende. So publizierte homegate.ch für die Stadt Zürich etwa eine Miet-Map, die den Durchschnittsmietpreis einer Mietwohnung mit den ­städtischen Tramstationen verknüpft. Die zu homegate.ch gehörende Plattform ImmoStreet.ch ermöglicht Nutzerinnen und Nutzern dank einem grundlegend erneuerten Auftritt seit 2017 eine deutlich benutzerfreundlichere und schnellere Immobiliensuche. Im Herbst übernahm Tamedia den mobilen Flohmarkt ­Tradono in der Schweiz vollständig und baute den Anteil an der bisherigen Muttergesellschaft Tradono ApS in Dänemark zu einer Mehrheitsbeteiligung aus. Im Zuge dieser Übernahme schlossen sich Tradono und die Vintage-Plattform Trendsales in Dänemark zusammen, um die beiden Plattformen durch ein gemeinsames Team weiterzuentwickeln.


Letztes Jahr zeigte eine aktuelle Umfrage von JobCloud, dem führenden Unternehmen im digitalen Stellenmarkt der Schweiz (unter anderem jobs.ch und jobup.ch), in Zusammenarbeit mit dem LINK Institut auf: Wenn Stellensuchende danach gefragt werden, welche Stellenportale ihnen spontan einfallen, liegen jobs.ch und jobup.ch klar an erster Stelle. Der Erfolg bei den Stellensuchenden ist die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg der JobCloud AG. Im Berichtsjahr entwickelten sich die von JobCloud betriebenen Stellenplattformen erneut hervor­ ragend und konnten dank einem anziehenden Arbeitsmarkt weiter wachsen. Die Ticketingplattform Starticket konnte im Vorjahres­ vergleich ein zweistelliges Umsatzwachstum verzeichnen und gewann 2017 zahlreiche neue Veranstaltungskunden. Zu diesen zählt etwa das alle 20 Jahre stattfindende Winzerfest Fête des Vignerons, einer der grössten Publikumsanlässe der Schweiz. Zudem trieb Starticket im Berichtsjahr die Zusammenführung und Weiterentwicklung der Ticketing­systeme von Starticket und der ehemaligen Ticketportal AG voran, so dass den Partnern und Kunden seit Anfang 2018 eine der modernsten und leistungs­ fähigsten Ticketingplattformen Europas zur Verfügung steht. Um neue interessante Geschäftsideen zu unterstützen, beteiligte sich Tamedia als Investor minderheitlich am ­Sponsoring-Marktplatz Picstars. Picstars vermarktet die ­Social-Media-Reichweite von Talenten und Eventbesuchern. Tamedia wird die Plattform für Talente, Events und Brands in ihrem weiteren Wachstum unterstützen.

Der Umsatz (Betriebsertrag) des Geschäftsfeldes Marktplätze und Beteiligungen gegenüber Dritten stieg 2017 um 4.1 Prozent auf 235.0 Mio. CHF (Vorjahr 225.6 Mio. CHF). Zum Umsatz­wachstum trugen insbesondere das organische Wachstum der Plattformen der JobCloud AG und homegate. ch bei, während von Fashion Friends durch die Veräusserung in 2016 keinen Umsatz mehr enthalten ist. Das Betriebs­ ergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um 7.6 Prozent auf 91.8 Mio. CHF (Vorjahr 85.3 Mio. CHF). Die EBITDA-Marge stieg weiter auf 39.0 Prozent (Vorjahr 37.4 Prozent).

Operative Berichterstattung und Marktumfeld

25


Betriebsertrag Dritte nach Geschäft sbereichen 2016

in Mio. CHF

Grafi k 1

2017

1225 1050

1 005

974

875 700 617 525

586

350 175

226 235

162 153

0 Bezahlmedien

Pendlermedien

Total

Marktplätze und Beteiligungen

Operative Berichterstattung und Marktumfeld

26

EBITDA nach Geschäft sfeld 2016

in Mio. CHF

Grafi k 2

2017

280 245

245

210

201

175 140 105 70

94

85

83

39

35

92

51 20

0 –17

–35 Bezahlmedien

Pendlermedien

Marktplätze und Beteiligungen

Eliminationen und Überleitung IAS 19

Total


Finanzielle Berichterstattung

Finanzieller Überblick Rechnungslegung Tamedia hat 2017 die unten stehenden neuen und revidierten Standards und Interpretationen eingeführt. Ihre erstmalige Anwendung zog keine wesentlichen Änderungen in den Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätzen respektive der Vermögensund Ertragslage sowie in der Offenlegung in der konsolidierten Jahresrechnung nach sich. – IAS 7, «Angabeninitiative» (Änderung an IAS 7, «Kapitalflussrechnungen») – IAS 12, «Ansatz latenter Steueransprüche für unrealisierte Verluste» (Änderung an IAS 12, «Ertragssteuern»)

Veränderungen im Konsolidierungskreis Akquisitionen Im Bereich Marktplätze und Beteiligungen hat Tamedia zwei Transaktionen getätigt. Per 31. Oktober 2017 hat Tamedia AG weitere 50 Prozent der Anteile an Tradono Switzerland AG erworben. Per 8. Dezember 2017 legt Tamedia AG die bisherigen 25.6 Prozent Anteile an Tradono ApS in Trendsales ApS ein, während die bisherigen Mehrheitsaktionäre von Tradono ApS ihre 74.4 Prozent Anteile einlegen. An der rückwirkend auf den 1. Januar 2017 fusionierten Trendsales ApS und Tradono ApS halten Tamedia 55.6 Prozent und die bisherigen Mehrheitsaktionäre von Tradono ApS 44.4 Prozent. Abgang von konsolidierten Gesellschaften und Aktivitäten Die beiden dänischen Tageszeitungen BT und Metroxpress sind zu Beginn 2017 eine Partnerschaft eingegangen und haben gemeinsam die neue Herausgebergesellschaft BTMX P/S gegründet. Die Berlingske Media als bisherige Herausgeberin von BT hält 70 Prozent der Gesellschaft, Tamedia als Herausgeberin von Metroxpress 30 Prozent. Gemeinsam erreichen BT und Metroxpress gedruckt die grösste Leserschaft und digital die zweitgrösste Nutzerschaft von News-Sites in Dänemark.

Grafik 3

Finanzielle Berichterstattung

27

Betriebsertrag in Mio. CHF

2016

2017

1050 900

1 005

974

891 873

750 600 450 300 150 79

76

0 Medienumsatz

Druckumsatz

31

20

Übriger Betriebsumsatz

4

6

Übrige Erträge

Betriebsertrag


Betriebsertrag Der Betriebsertrag von Tamedia sank um 3.0 Prozent oder 30.6 Mio. CHF auf 974.2 Mio. CHF. Der Rückgang des Betriebsertrages ist auf den strukturellen Rückgang in den bestehenden Aktivitäten zurückzuführen. Ausführlichere Angaben zur Entwicklung des Betriebsertrages finden sich in der Berichterstattung zu den einzelnen Geschäft sfeldern.

Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) und Betriebsergebnis (EBIT) Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) stieg um 44.2 Mio. CHF oder 22.0 Prozent auf 245.2 Mio. CHF. Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 20.0 Prozent im Vorjahr auf neu 25.2 Prozent. Der Personalaufwand sank im Vergleich zur Vorperiode um 48.9 Mio. CHF auf 385.1 Mio. CHF. Der Rückgang ist in Höhe von 34.0 Mio. CHF auf einmalige Effekte im Zusammenhang mit der Anwendung von IAS 19 «Leistungen an Arbeitnehmer» zurückzuführen, die im Wesentlichen aus Planänderungen (Senkung des technischen Zinssatzes und des Umwandlungssatzes) resultieren. Der Ergebnisanteil an Assoziierten und Joint Ventures stieg 2017 um 0.8 Mio. CHF auf 14.6 Mio. CHF. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 59.3 Prozent oder 67.3 Mio. CHF und liegt neu bei 180.7 Mio. CHF. Auf Goodwill wurden 2017 keine Wertminderungen berücksichtigt (Vorjahr 11.0 Mio. CHF). Die EBIT-Marge stieg von 11.3 Prozent im Vorjahr auf neu 18.6 Prozent. Die Abschreibungen haben im Vergleich mit dem Vorjahr um 23.0 Mio. CHF auf 64.5 Mio. CHF abgenommen. Davon betreffen 11.2 Mio. CHF die laufenden Abschreibungen. Die verlängerte erwartete Betriebsdauer der Druckzentren trug den grössten Anteil am Rückgang bei. Zudem entfielen 2017 Abschreibungen auf zwei Plattformen von Ricardo, deren Nutzung nach der Akquisition nur über einen beschränkten Zeitraum vorgesehen war. 2017 wurden keine Wertminderungen auf Goodwill erfasst, während im Vorjahr dafür 11.0 Mio. CHF zu berücksichtigen waren.

Finanzielle Berichterstattung

28

Betriebsaufwand in Mio. CHF

2016

Grafik 4 2017

1050 900 818 750

744

600 450

434

385

300 150

252 234 131 124

0 Materialaufwand und Fremdleistungen

Personalaufwand

Übriger Betriebsaufwand

Betriebsaufwand


Grafik 5

Das Ergebnis 2017 liegt mit 170.2 Mio. CHF um 39 Prozent oder 47.9 Mio. CHF über dem Vorjahreswert von 122.3 Mio. CHF. Der Ergebnisanteil der Aktionäre von Tamedia erhöhte sich von 104.7 Mio. CHF um 40 Prozent auf 146.9 Mio. CHF. Das Finanzergebnis nahm von 24.1 Mio. CHF auf –1.0 Mio. CHF ab. Der Rückgang geht hauptsächlich auf den im Vorjahr berücksichtigten Gewinn aus Veräusserung von Beteiligungen von 25.2 Mio. CHF zurück. Der erwartete durchschnittliche Steuersatz entspricht dem gewichteten Durchschnitt der Steuersätze der konsolidierten Gesellschaften. Dieser liegt 2017 unverändert bei 21.3 Prozent. Der effektive Steuersatz nahm von 11.0 Prozent auf 5.3 Prozent ab. Aus Vorperioden erfolgten Rückerstattungen und Anpassungen von Steuerabgrenzungen der laufenden Ertragssteuern vor allem aufgrund von Verlustvorträgen und Beteiligungsabzügen, deren steuerwirksame Nutzung bisher als nicht wahrscheinlich beurteilt wurde. Die nicht bilanzierten latenten Steuerforderungen aus Verlustvorträgen resultieren aus der Einschätzung, dass für erzielte Verluste die Ertragslage der betroffenen Gesellschaften für die Realisierung nicht gegeben ist. Erneut fielen Steuereffekte auf Beteiligungen an, die hauptsächlich aus handelsrechtlichen Abschreibungen auf Beteiligungsbuchwerten (ohne latente Steuerfolgen) resultieren und den Steueraufwand signifikant reduzierten. Im Vorfeld der Abstimmung über die Unternehmensteuerreform III hat der Kanton Waadt beschlossen, per 1. Januar 2019 die Steuersätze deutlich zu senken. Nachdem die Unternehmenssteuerreform III Anfang 2017 vom Stimmvolk abgelehnt wurde, hat die Kantonsregierung dem kantonalen Parlament Bericht zu erstatten, um die Situation noch einmal zu bewerten. Am 1. November 2017 veröffentlichte die Kantonsregierung das geplante weitere Vorgehen und bestätigte den reduzierten kantonalen Ertragssteuersatz von 3.33 Prozent per 1. Januar 2019, wodurch der kombinierte effektive Steuersatz von aktuell rund 21.5 Prozent auf rund 14 Prozent sinken wird. Der Bericht dazu soll voraussichtlich in 2018 vorliegen und ist durch das Kantonsparlament zu genehmigen. Nach Ansicht Tamedia tritt die Anpassung der Steuersätze erst nach Genehmigung in Kraft. Tamedia wendet deshalb den neuen Steuersatz erst nach Genehmigung des Berichts an. Die Anpassung des Steuersatzes würde die latenten Steuerverbindlichkeiten netto um 13.4 Mio. CHF reduzieren, was zu einem Steuerertrag in der entsprechenden Höhe führen würde.

29

Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)

Finanzielle Berichterstattung

Ergebnis

2016

in Mio. CHF

2017

1050 1 005

974

900 818 750

744

600 450 300 201

150 14

0 Betriebsertrag

Betriebsaufwand

245

15

Ergebnisanteil an Assoziierten / Joint Ventures

Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA)


Bilanz und Eigenkapital Die Bilanzsumme nahm von 2 421.1 Mio. CHF um 92.2 Mio. CHF auf 2 513.3 Mio. CHF zu. Das Eigenkapital stieg um 213.5 Mio. CHF auf 1 969.6 Mio. CHF. Zur Veränderung beigetragen hat neben dem erzielten Ergebnis auch die Neubewertung der Personalvorsorge, die in der Gesamtergebnisrechnung erfasst wurde. Der direkt im Eigenkapital erfasste Betrag von netto 96.4 Mio. CHF (nach latenten Steuern) resultierte hauptsächlich aus der Performance auf dem Vorsorgevermögen (Vorjahr 43.8 Mio. CHF). An die Aktionäre der Tamedia AG wurden 47.7 Mio. CHF (4.50 CHF pro Aktie) als Dividende ausgeschüttet. Der Eigenfinanzierungsgrad stieg von 72.5 Prozent auf 78.4 Prozent. Das Umlaufvermögen der weitergeführten Bereiche stieg um 65.2 Mio. CHF auf 330.9 Mio. CHF. Die flüssigen Mittel nahmen um 67.5 Mio. CHF zu und belaufen sich auf 123.4 Mio. CHF. Per 31. Dezember 2017 liegen keine zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte vor (Vorjahr 43.2 Mio. CHF). Nach dem negativen Entscheid der Wettbewerbskommission zu einer gemeinsamen Schweizer Ticketing-Gruppe zwischen den Partnern Ticketcorner AG und Starticket AG wird Tamedia das Wachstum von Starticket AG aus eigener Kraft weiter vorantreiben. Die per 31. Dezember 2016 als zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerte der Starticket AG werden deshalb in der Bilanz wieder als weitergeführte Aktiven und Passiven berücksichtigt. Durch die Einbringung der Aktivität Metroxpress in die Partnerschaft mit der dänischen Tageszeitung BT entfielen die Nettoaktiven, die per 31. Dezember 2016 als zur Veräusserung bestimmt offengelegt waren. Das Anlagevermögen stieg um 70.2 Mio. CHF oder 3.3 Prozent auf 2 182.5 Mio. CHF. Die Sachanlagen und immateriellen Anlagen gingen um 22.4 Mio. CHF auf 1 782.2 Mio. CHF zurück. Aus Veränderungen des Konsolidierungskreises resultierte eine Zunahme der Sachanlagen und immateriellen Anlagen in Höhe von 10.2 Mio. CHF. Die Investitionen betragen 11.2 Mio. CHF. Den Zugängen stehen Abschreibungen auf Sachanlagen und immateriellen Anlagen in Höhe von 64.5 Mio. CHF und Abgänge von 1.4 Mio. CHF gegenüber.

Finanzielle Berichterstattung

30

Bilanz Grafik 6 in Mio. CHF

2016

2017

2800 2400

2 421 2 112

2000

2 513

2 182 1 970 1 756

1600 1200 800 665 400

544

309 331

0 Umlaufvermögen

Anlagevermögen

Bilanzsumme

Fremdkapital

Eigenkapital


Der Anteil am Eigenkapital der Assoziierten und Joint Ventures stieg 2017 geringfügig an und beträgt 291.0 Mio. CHF. Durch die Neubewertung Vorsorgepläne wird 2017 ein Nettovorsorgevermögen in Höhe von 75.0 Mio. CHF bilanziert. Die Vorsorgeguthaben belaufen sich auf 94.4 Mio. CHF und die Vorsorgeverbindlichkeiten auf 19.3 Mio. CHF. Die sonstigen Beteiligungen stiegen 2017 durch den Erwerb von Anteilen an Picstars AG und Gebraucht.de GmbH und weitere Investitionen in die bestehenden Beteiligungen Book a Tiger Household Services GmbH sowie firstbird GmbH . Die übrigen langfristigen Finanzanlagen nahmen aufgrund des Rückganges bei den langfristigen Darlehensforderungen trotzdem um 1.6 Mio. CHF auf 11.6 Mio. CHF ab. Das kurzfristige Fremdkapital der weitergeführten Bereiche nahm um 18.4 Mio. CHF auf 353.9 Mio. CHF ab. Die für die Übernahme der ricardo.ch AG vereinbarte Kreditfazilität über 270.0 Mio. CHF wurde im Berichtsjahr gekündigt und sämtliche kurz- und langfristigen Kredite in Höhe von 30.0 respektive 50.0 Mio. CHF zurückbezahlt. Der Rückgang der kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten über 27.5 Mio. CHF auf 4.0 Mio. CHF geht im Wesentlichen darauf zurück. Vom Zugang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 13.5 Mio. CHF entfallen 7.5 Mio. CHF auf die Umgruppierung im Zusammenhang mit zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerten. Der Anstieg der passiven Rechnungsabgrenzungen beträgt 5.7 Mio. CHF und beinhaltet die um 3.7 Mio. CHF höheren Abgrenzungen der Abonnementsund Onlineumsätze sowie die Zunahme der Abgrenzungen Personal um 3.3 Mio. CHF. Diese fallen 2017 vor allem durch das Gewinnbeteiligungsprogramm für Unternehmensleitung und Mitarbeitende höher aus. Per 31. Dezember 2017 liegen keine Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerten mehr vor (Vorjahr 18.0 Mio. CHF). Das langfristige Fremdkapital nahm um 84.8 Mio. CHF auf 189.8 Mio. CHF ab, wobei insbesondere die Rückzahlung des langfristigen Kredites von 50.0 Mio. CHF ins Gewicht fällt. Die Vorsorgeverbindlichkeiten nahmen durch die Neubewertung der Vorsorgepläne um 45.1 Mio. CHF auf 19.3 Mio. CHF ab. Die latenten Steuerverbindlichkeiten stiegen um 16.9 Mio. CHF auf 153.4 Mio. CHF an.

Grafik 7

Finanzielle Berichterstattung

31

Veränderung des Eigenkapitals 2016

in Mio. CHF

2017

272 250 213

200 150

169

100

95

50 10

0 –10

–50 –64 –68

–100 Gesamtergebnis

Gewinnausschüttung

Übrige Veränderungen

Veränderung des Eigenkapitals


Mittelfluss

Grafik 8 2016

in Mio. CHF

2017

300 200

223 179

100 60 0 –11 –15

–35

–100 –148

–200 –203 –300 –400 Mittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit

Finanzielle Berichterstattung

32

Mittelfluss aus Investitionstätigkeit

Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit

Veränderung der flüssigen Mittel


Mehrjahresvergleich

Mitarbeiterbestand (Durchschnitt) Betriebsertrag pro Mitarbeiter Umlaufvermögen Anlagevermögen Bilanzsumme Fremdkapital Eigenkapital Mittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit Mittelfluss aus Investitionstätigkeit Mittelfluss nach Investitionstätigkeit Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit Mittelfluss aus nicht weitergeführten Bereichen Veränderung der flüssigen Mittel Eigenkapital-Rentabilität 2 Eigenfinanzierungsgrad 3 Innenfinanzierungsgrad der Nettoinvestitionen 4 Liquiditätsgrad II 5 Verschuldungsfaktor 6 1 2 3 4 5 6

Mio. CHF Mio. CHF

Mio. CHF

Mio. CHF

Anzahl CHF 000 Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF Mio. CHF

x

2017

2016

2015

2014

2013

974.2 –3.0% 245.2 22.0% 25.2% 180.7 59.3% 18.6% 170.2 39.1% 17.5%

1 004.8 –5.5% 201.0 –17.5% 20.0% 113.5 –13.1% 11.3% 122.3 –63.4% 12.2%

1 063.8 –4.5% 243.4 1.2% 22.9% 130.6 –23.3% 12.3% 334.0 109.4% 31.4%

1 114.5 4.2% 240.7 22.1% 21.6% 170.4 33.4% 15.3% 159.5 34.7% 14.3%

1 069.1 5.0% 197.1 –0.7% 18.4% 127.7 –8.1% 11.9% 118.5 –5.1% 11.1%

3 204 304.0

3 282 306.2

3 338 318.7

3 471 321.1

3 394 315.0

330.9 2 182.5 2 513.3 543.7 1 969.6

308.9 2 112.2 2 421.1 665.0 1 756.1

343.2 2 165.6 2 508.9 847.4 1 661.5

367.9 1 788.2 2 156.2 699.1 1 457.0

281.2 1 895.4 2 176.6 773.0 1 403.6

223.3 (14.6) 208.6 (149.0) – 60.2

178.6 (11.1) 167.5 (202.9) – (35.4)

195.3 (250.1) (54.9) 56.8 – 1.2

201.7 (49.3) 152.4 (109.0) – 43.3

185.1 (91.6) 93.5 (144.8) 0.9 (50.3)

8.6% 78.4% 1527.4% 92.3% 1.0

7.0% 72.5% 1609.2% 70.3% 2.3

20.1% 66.2% 78.1% 76.9% 2.7

11.0% 67.6% 409.5% 67.0% 1.9

8.5% 64.5% 202.1% 65.9% 2.7

In Prozent des Betriebsertrages Ergebnis inklusive Minderheitsanteile zu Eigenkapital per 31. Dezember Eigenkapital zu Bilanzsumme Mittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit zu Mittelfluss aus Investitionstätigkeit Umlaufvermögen ohne Vorräte zu kurzfristigem Fremdkapital (der weitergeführten Bereiche) Nettoverschuldung (Fremdkapital abzüglich Umlaufvermögen ohne Vorräte) zu Mittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit

33 Mehrjahresvergleich

Betriebsertrag Wachstum Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) Wachstum Marge 1 Betriebsergebnis (EBIT) Wachstum Marge 1 Ergebnis (der weitergeführten Bereiche) Wachstum Marge 1


Information für Investoren Aktienkursentwicklung vom 3. Januar 2012 bis 30. Januar 2018 in CHF

2012

2013

2014

2015

2016

2017

2018

240 220 200 180 160 140 120 100 80 60

34

Tamedia N SPI-Gesamtindex angeglichen

Quelle: Thomson Reuters Datastream

Aktienkurs in CHF

Höchst Tiefst Jahresende

2017

2016

2015

2014

2013

161.80 132.00 138.00

183.90 150.00 156.00

175.50 124.50 171.00

128.80 106.10 126.90

116.00 96.70 107.90

Börsenkapitalisierung in Mio. CHF

Höchst Tiefst Jahresende Finanzkalender Generalversammlung Halbjahresberichterstattung

2017

2016

2015

2014

2013

1 715 1 399 1 463

1 949 1 590 1 654

1 860 1 320 1 813

1 365 1 125 1 345

1 230 1 025 1 144

20. April 2018 28. August 2018


Kennzahlen pro Aktie 2017

in CHF

Ergebnis pro Aktie (unverwässert) Ergebnis pro Aktie (verwässert) EBIT pro Aktie EBITDA pro Aktie Free Cash Flow pro Aktie Eigenkapital pro Aktie 1 Dividende pro Aktie Ausschüttungsgrad 3 Dividenden-Rendite 4 Kurs-Gewinn-Verhältnis 4 Kurs-EBIT-Verhältnis 4 Kurs-EBITDA-Verhältnis 4 Kurs-Umsatz-Verhältnis 4 Kurs-Free Cash Flow-Verhältnis 4 Kurs-Eigenkapital-Verhältnis 4 1 2 3 4

x x x x x x

13.87 13.82 17.06 23.15 19.70 163.46 4.50 2 28.0% 3.3% 9.9 8.1 6.0 1.5 7.0 0.8

2016

9.89 9.86 10.71 18.97 15.81 143.95 4.50 39.0% 2.9% 15.8 14.6 8.2 1.6 9.9 1.1

2015

30.32 30.27 12.32 22.97 (5.18) 134.52 4.50 14.3% 2.6% 5.6 13.9 7.4 1.7 (33.0) 1.3

2014

2013

13.81 13.79 16.07 22.71 14.38 115.09 4.50 29.9% 3.5% 9.2 7.9 5.6 1.2 8.8 1.1

10.68 10.67 12.06 18.60 8.83 115.03 4.00 35.8% 3.7% 10.1 9.0 5.8 1.1 12.2 0.9

Eigenkapital, Anteil der Aktionäre Tamedia Antrag des Verwaltungsrates Basierend auf Ergebnis Basierend auf Jahresendkurs

Kapitalstruktur Das Aktienkapital von 106 Mio. CHF ist in 10 600 000 Namenaktien zu 10 CHF eingeteilt. Es besteht kein genehmigtes oder bedingtes Kapital. Für die Aktienbeteiligungspläne hält das Unternehmen eigene Aktien gemäss Anmerkung 32 und 42. Für 67.00 Prozent der Aktien besteht ein Aktionärsbindungsvertrag. Die Unterzeichner des Aktionärsbindungsvertrages besitzen derzeit 71.26 Prozent der Aktien. Ergebnisverwendung Tamedia betreibt eine ergebnisorientierte Ausschüttungspraxis. In der Regel werden 35 bis 45 Prozent des Ergebnisses als Dividende ausgeschüttet. Investor Relations Tamedia AG Christoph Zimmer Leiter Unternehmenskommunikation und Investor Relations Werdstrasse 21 CH-8021 Zürich Telefon: +41 (0) 44 248 41 90 E-Mail: christoph.zimmer@tamedia.ch

35


Konsolidierte Erfolgsrechnung in CHF 000 Anmerkung 2017 2016

Medienumsatz 4 Druckumsatz 5 Übriger Betriebsumsatz 6 Übrige Erträge 7 Betriebsertrag Materialaufwand und Fremdleistungen 8 Personalaufwand 9 Übriger Betriebsaufwand 10 Ergebnisanteil an Assoziierten / Joint Ventures 11 Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) Abschreibungen 12 Abschreibungen aus Unternehmenszusammenschlüssen 12 Wertminderungen 12 Betriebsergebnis (EBIT) Finanzertrag 13 Finanzaufwand 13 Ergebnis vor Steuern Ertragssteuern 14 Ergebnis davon Anteil Aktionäre der Tamedia Anteil Minderheitsaktionäre 17

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

36

872 826 76 071 19 687 5 636 974 219 (124 107) (385 136) (234 335) 14 565 245 206 (29 043) (35 418) – 180 744 5 185 (6 143) 179 785 (9 589) 170 196 146 938 23 258

891 492 78 890 30 693 3 704 1 004 779 (131 058) (434 022) (252 459) 13 723 200 964 (40 247) (36 221) (11 023) 113 474 33 165 (9 112) 137 527 (15 190) 122 338

104 747 17 591

Gewinn pro Aktie in CHF Anmerkung 2017 2016

Ergebnis pro Aktie unverwässert 18 13.87 9.89 Ergebnis pro Aktie verwässert 18 13.82 9.86


Konsolidierte Gesamtergebnisrechnung in CHF 000 Anmerkung 2017 2016

Gesamtergebnis davon Anteil Aktionäre der Tamedia Anteil Minderheitsaktionäre

170 196 122 338 (2 475) (503) 5 418 (575) (428) 149 2 516 (928) 121 872 55 312 2 757 3 998 (25 504) (11 477) 99 125 47 833 101 641 46 905 271 837 169 243 248 177 151 574 23 660 17 669

37 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Ergebnis Wertschwankung Absicherungen / Finanzanlagen 38 Umrechnungsdifferenzen Ertragssteuereffekte Sonstiges Ergebnis – Reklassifizierung über die Erfolgsrechnung in zukünftigen Perioden Versicherungsmathematische Gewinne/(Verluste) IAS 19 23 Anteil an direkt im Eigenkapital erfasstem Ergebnis von Assoziierten / Joint Ventures 11 Ertragssteuereffekte Sonstiges Ergebnis – keine Reklassifizierung über die Erfolgsrechnung in zukünftigen Perioden Sonstiges Ergebnis


Konsolidierte Bilanz in CHF 000 Anmerkung 31.12.2017 31.12.2016 Flüssige Mittel Kurzfristige Finanzanlagen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 19 Kurzfristige Finanzforderungen Laufende Steuerforderungen Übrige kurzfristige Forderungen Aktive Rechnungsabgrenzungen Vorräte 20 Umlaufvermögen vor zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerten Zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte 16 Umlaufvermögen Sachanlagen 21 Beteiligungen an Assoziierten / Joint Ventures 11 Vorsorgeguthaben 23 Übrige langfristige Finanzanlagen 22 Latente Steuerforderungen 15 Immaterielle Anlagen 24/25 Anlagevermögen Aktiven

Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 26 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 27 Laufende Steuerverbindlichkeiten Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 28 Passive Rechnungsabgrenzungen 29 Kurzfristige Rückstellungen 30 Kurzfristiges Fremdkapital vor Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerten Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerten 16 Kurzfristiges Fremdkapital Langfristige Finanzverbindlichkeiten 26 Vorsorgeverbindlichkeiten 23 Latente Steuerverbindlichkeiten 15 Langfristige Rückstellungen 30 Langfristiges Fremdkapital Fremdkapital Aktienkapital 31 Eigene Aktien 32 Reserven Eigenkapital, Anteil der Aktionäre Tamedia Anteil Minderheitsaktionäre Eigenkapital Passiven

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

38

123 438 55 943 2 119 1 388 158 824 159 558 12 125 7 592 10 546 9 234 8 412 13 252 11 109 14 695 4 288 4 020 330 860 265 684 – 43 183 330 860 308 867 270 474 283 683 290 959 290 612 94 371 – 11 579 13 141 3 373 3 896 1 511 712 1 520 909 2 182 467 2 112 241 2 513 326 2 421 107 3 973 31 439 38 940 25 407 12 130 19 197 29 359 30 832 267 413 261 749 2 105 3 665 353 920 372 289 – 18 026 353 920 390 315 6 412 62 865 19 336 64 419 153 421 136 534 10 657 10 855 189 826 274 672 543 746 664 987 106 000 106 000 (1 635) (1 251) 1 627 187 1 420 581 1 731 552 1 525 330 238 028 230 791 1 969 580 1 756 120 2 513 326 2 421 107


Konsolidierte Mittelflussrechnung in CHF 000 Anmerkung 2017 2016

39 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Direkte Methode Einnahmen aus verkauften Lieferungen und Leistungen 4/5/6 954 533 974 023 Ausgaben für Personal 9 (400 935) (412 872) Ausgaben für bezogene Lieferungen und Leistungen 8/10 (326 657) (368 783) Dividenden von Assoziierten / Joint Ventures 11 25 916 19 354 Mittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit vor Finanzergebnis und Steuern 252 856 211 722 Bezahlte Zinsen 13 (464) (1 839) Erhaltene Zinsen 13 359 1 170 Übriges Finanzergebnis 13 (1 438) (1 197) Bezahlte Ertragssteuern 14 (28 051) (31 247) Mittelfluss aus betrieblicher Tätigkeit 223 263 178 609 Investitionen in Sachanlagen 21 (6 634) (5 207) Devestitionen von Sachanlagen 21 3 752 1 314 Devestitionen von zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerten 16 – 17 449 Investitionen in konsolidierte Gesellschaften 1 295 (40 640) Devestitionen von konsolidierten Gesellschaften 1 – 5 443 Investitionen in Beteiligung an Assoziierten / Joint Ventures 11 (490) (12 665) Devestitionen von Beteiligung an Assoziierten / Joint Ventures 11 590 22 060 Investitionen in übrige Finanzanlagen 22 (7 613) (4 618) Devestitionen von übrigen Finanzanlagen 22 – 7 645 Investitionen in immaterielle Anlagen 24 (4 518) (1 880) Mittelfluss aus Investitionstätigkeit (14 617) (11 099) Mittelfluss nach Investitionstätigkeit 208 645 167 510 Gewinnausschüttung an Aktionäre Tamedia 31 (47 684) (47 700) Gewinnausschüttung an Minderheitsaktionäre (20 527) (16 753) Kapitalrückzahlung an Minderheitsaktionäre – (12 574) Aufnahme kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 26 – 46 Rückzahlung kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 26 (30 002) (3 999) Rückzahlung langfristige Finanzverbindlichkeiten 26 (50 619) (120 219) (Rückkauf)/Verkauf eigene Aktien 32 (1 319) (1 250) Kauf Anteile Minderheitsaktionäre (2 364) (3 308) Verkauf Anteile Minderheitsaktionäre 3 503 2 900 Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit (149 010) (202 857) Fremdwährungseinfluss 539 (39) Veränderung der flüssigen Mittel 60 174 (35 386) Flüssige Mittel per 1. Januar 55 943 98 649 Flüssige Mittel zur Veräusserung bestimmter Vermögenswerte per 1. Januar 7 320 – Flüssige Mittel per 31. Dezember 123 438 55 943 Flüssige Mittel zur Veräusserung bestimmter Vermögenswerte per 31. Dezember – 7 320 Veränderung der flüssigen Mittel 60 174 (35 386)


Veränderung des Eigenkapitals

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

40

in CHF 000 Aktienkapital

Eigene Aktien

Stand 31. Dezember 2015 106 000 Ergebnis – Anteil an direkt im Eigenkapital von Assoziierten / Joint Ventures erfassten Werten – Wertschwankung Absicherungen – Versicherungsmathematische Gewinne/(Verluste) IAS 19 – Umrechnungsdifferenzen – Ertragssteuereffekte – Gesamtergebnis – Gewinnausschüttung – Änderung des Konsolidierungskreises – Kauf Minderheitsanteile – Verkauf Minderheitsanteile – Kapitalherabsetzung Minderheiten – Vertragliche Verpflichtungen zum Kauf von Minderheitsanteilen – Aktienbasierte Vergütungen – (Kauf)/Verkauf eigene Aktien – Stand 31. Dezember 2016 106 000 Ergebnis – Anteil an direkt im Eigenkapital von Assoziierten / Joint Ventures erfassten Werten – Wertschwankung Absicherungen / Finanzanlagen – Versicherungsmathematische Gewinne/(Verluste) IAS 19 – Umrechnungsdifferenzen – Ertragssteuereffekte – Gesamtergebnis – Gewinnausschüttung – Kauf Minderheitsanteile – Verkauf Minderheitsanteile – Vertragliche Verpflichtungen zum Kauf von Minderheitsanteilen – Aktienbasierte Vergütungen – (Kauf)/Verkauf eigene Aktien – Stand 31. Dezember 2017 106 000

(579) (6 474) 1 326 814 1 425 762 235 766 1 661 528 – – 104 747 104 747 17 591 122 338 – – 3 998 3 998 – 3 998 – – (503) (503) – (503) – – 55 168 55 168 144 55 312 – (540) – (540) (35) (575) – 44 (11 341) (11 297) (30) (11 327) – (496) 152 070 151 574 17 669 169 243 – – (47 700) (47 700) (16 753) (64 453) – – – – 189 189 – – (7 633) (7 633) 3 408 (4 225) – – 2 715 2 715 3 084 5 799 – – – – (12 574) (12 574) – – (359) (359) – (359) – – 1 644 1 644 – 1 644 (672) – – (672) – (672) (1 251) (6 970) 1 427 551 1 525 330 230 791 1 756 120 – – 146 938 146 938 23 258 170 196 – – 2 757 2 757 – 2 757 – – (2 475) (2 475) – (2 475) – – 121 737 121 737 135 121 872 – 5 124 – 5 124 294 5 418 – (825) (25 078) (25 903) (28) (25 932) – 4 299 243 879 248 177 23 660 271 837 – – (47 684) (47 684) (20 527) (68 210) – – (3 467) (3 467) 1 104 (2 363) – – 4 744 4 744 3 001 7 744 – – 3 405 3 405 – 3 405 – – 1 431 1 431 – 1 431 (384) – – (384) – (384) (1 635) (2 671) 1 629 858 1 731 552 238 028 1 969 580

Umrechnungs- differenzen

Reserven

Eigenkapital, Anteil der Aktionäre Tamedia

Anteil Minderheits- aktionäre am Eigenkapital

Eigenkapital


Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätze Konsolidierungsgrundsätze

Änderungen in den Rechnungslegungsregeln im Jahr 2017 Tamedia hat die unten stehenden neuen und revidierten Standards und Interpretationen eingeführt. Ihre erstmalige Anwendung zog keine wesentlichen Änderungen in den Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätzen respektive der Vermögens- und Ertragslage sowie in der Offenlegung in der konsolidierten Jahresrechnung nach sich. – IAS 7, «Angabeninitiative» (Änderung an IAS 7, «Kapitalflussrechnungen») – 2017 – IAS 12, «Ansatz latenter Steueransprüche für unrealisierte Verluste» (Änderung an IAS 12, ­«Ertragssteuern») – 2017 Auswirkungen neuer Rechnungslegungsregeln im Jahr 2018 und später Die erstmals für die konsolidierte Jahresrechnung 2018 oder später einzuführenden neuen und revidierten Standards und Interpretationen werden nicht vorzeitig angewandt. Das Rechnungslegungs-Gremium IASB hat die finale Fassung von IFRS 9, «Finanz­instrumente», im Zuge der Fertigstellung der verschiedenen ­Phasen seines umfassenden Projekts zu Finanzinstrumenten am 24. Juli 2014 veröffentlicht. IFRS 9 ersetzt die bisher unter IAS 39, «Finanzinstrumente: Ansatz und Bewertung», definierte Bilanzierung von ­Finanz­instrumenten und beinhaltet unter anderem Regelungen zu den Themen Hedge Accounting und Wert­minderungen von Finanzinstrumenten. Die erstmalige verpflich­tende Anwendung von IFRS 9 ist für Geschäfts­jahre vorgesehen, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Die Auswirkungen und Änderungen mit der Umsetzung von IFRS 9 werden unter dem Gesichtspunkt der Wesentlichkeit als ­geringfügig eingeschätzt.

41 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Allgemeines Die konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia AG, Werdstrasse 21, Zürich (Schweiz), und ihrer Tochter­ gesellschaften wird nach den aktienrechtlichen Vorschriften und in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) des International Accounting Standards Board (IASB) erstellt. Sie basiert auf den nach einheitlichen Richtlinien erstellten Einzelabschlüssen der konsolidierten Gesell­ schaften per 31. Dezember. Dabei werden alle bis zum Zeitpunkt des konsolidierten Jahresabschlusses in Kraft getretenen Standards des IASB und Interpretationen des International Financial Reporting ­Inter­pretations Committee berücksichtigt. Die Rechnungslegung erfordert von Unternehmensleitung und Verwaltungsrat Einschätzungen und Annahmen, welche die Höhe der ausgewiesenen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten sowie Eventualschulden, aber auch Aufwendungen und Erträge der Berichtsperiode beeinflussen. Diese Ein­schätzungen und Annahmen berücksichtigen historische Erfahrungen sowie die Entwicklungen der Wirt­schaftslage und werden, wo relevant, in den Anmerkungen erwähnt. Sie unterliegen Risiken und Unsicher­heiten. Die effektiven Ergebnisse können von diesen Schätzungen abweichen. Im Berichtsjahr haben insbesondere die Einschätzungen und Annahmen bezüglich der Anpassung der Steuersätze im Kanton Waadt (siehe Anmerkung 14) sowie bezüglich der erwarteten verlängerten Betriebsdauer der Druckzentren (siehe Anmerkung 12 und 21) einen wesentlichen Einfluss auf die konsolidierte Jahresrechnung. Detaillierte ­Angaben zu den finanziellen Risikoeinschätzungen sind in der Anmerkung 37 festgehalten. Die konsolidierte Jahresrechnung wurde vom Verwaltungsrat am 26. Februar 2018 verabschiedet. Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung vom 20. April 2018, die konsolidierte Jahresrechnung zu genehmigen.


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Am 28. Mai 2014 hat das IASB zudem den neuen Standard zum Thema Umsatzrealisierung (IFRS 15, «Erlöse aus Verträgen mit Kunden») veröffentlicht. Die erstmalige verpflichtende Anwendung des ­Standards erfolgt für die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnenden Geschäftsjahre. Tamedia plant die retro­ spektive Anwendung. IFRS 15 führt die bisherigen Standards und Interpretationen, die bislang Regelungen zur Umsatzrealisierung enthielten, zusammen. IFRS 15 ist branchenübergreifend auf sämtliche Umsatztransaktionen anzuwenden und enthält ein prinzipienorientiertes fünfstufiges Modell zur Bestimmung, zu welchem Zeitpunkt (oder über welchen Zeitraum) und in welcher Höhe Umsatzerlöse zu erfassen sind. Der Standard verlangt zudem umfassende Offenlegungspflichten. Tamedia hat die wesentlichen ­konsolidierten Umsätze mit Kunden basierend auf dem fünfstufigen Modell von IFRS 15 analysiert. Dabei wurden unter anderem die Anforderungen von IFRS 15 bezüglich Zeitpunkt respektive Zeitraum der Umsatzerfassung, bezüglich der Erfassung von Mehrkomponentenverträgen und variablen Umsatz­ bestandteilen geprüft. Mit der Umsetzung des neuen Standards erwartet Tamedia keine wesentlichen Anpassungen der Umsatzzahlen in der konsolidierten Erfolgsrechnung. Mit der Einführung des neuen Standards werden aber zusätzliche Offenlegungen in den Anmerkungen des Geschäftsberichtes erwartet. Am 13. Januar 2016 hat das IASB den neuen Standard zum Thema Leasing (IFRS 16, «Leasingverhältnisse») veröffentlicht. Beim Leasingnehmer sind generell alle Leasing­verhältnisse und die damit verbundenen Rechte und Verpflichtungen in der Bilanz zu erfassen. Kurzfristige Leasingverhältnisse mit Laufzeiten von weniger als einem Jahr und geringwertige Leasinggegenstände sind von der Bilanzierungspflicht ausgenommen. Die erstmalige verpflichtende Anwendung von IFRS 16 ist für Geschäftsjahre vorgesehen, die am oder nach dem 1. Januar 2019 beginnen. Die Analyse der Auswirkungen und Änderungen mit der Umsetzung von IFRS 16 ist noch im Gange. Eine detaillierte Einschätzung erfolgt im Jahr 2018. Die mit IFRS 16 einhergehende Aktivierung und Abschreibung der Nutzungsrechte wird aber eine bedeutende Reduktion des EBITDA zur Folge haben, wogegen der Einfluss auf das EBIT und das Ergebnis unter dem Gesichtspunkt der Wesentlichkeit geringfügig erwartet wird. Mit den nachfolgenden relevanten Standards und Interpretationen werden keine wesentlichen ­Änderungen in den Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätzen respektive der Vermögens- und Ertragslage erwartet. – IFRS 2, «Klassifizierung und Bewertung von Geschäftsvorfällen mit anteilsbasierter Vergütung» ­(Änderung an IFRS 2, «Anteilsbasierte Vergütungen») – 2018 – IFRS 4, «Anwendung von IFRS 9 «Finanzinstrumente» gemeinsam mit IFRS 4 «Versicherungsverträge»» (Änderung an IFRS 4, «Versicherungsverträge») – 2018 – IAS 40, «Übertragungen von als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien» (Änderung an IAS 40 «als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien») – 2018 – IFRS 17, «Versicherungsverträge» – 2021 – IFRS 10/IAS 28, «Veräusserung oder Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture» (Änderung an IFRS 10, «Konzernabschlüsse», und IAS 28, «Anteile an assoziierten Unternehmen und Joint Ventures») – auf unbestimmte Zeit ­verschoben

Restatement Zur Abbildung der neuen Unternehmensorganisation wurde eine Anpassung der Segmentbericht­ erstattung vorgenommen. Die angepasste Darstellung folgt der internen Berichterstattung. Die Geschäftsfelder Publizistik Regional und National werden neu aufgeteilt in die Geschäftsfelder «Bezahlmedien» und «Pendlermedien». Beide Geschäftsfelder umfassen sowohl Print- als auch Digitalumsätze. Das Geschäftsfeld Digital bleibt unverändert, wird jedoch in «Marktplätze und Beteiligungen» umbenannt. Die Werte der Vorperiode wurden als Folge des Restatements angepasst. Das Restatement hat lediglich eine Auswirkung auf die Segmentberichterstattung, welche in folgender Tabelle aufgezeigt wird. Auf die weiteren Bestandteile des Geschäftsberichtes hat das Restatement keinen Einfluss.


in CHF 000 Bezahl- Pendler- Marktplätze Eliminationen Total medien medien und und Über- Beteiligungen leitung IAS 19

2016 – nach Restatement Betriebsertrag Dritte 616 818 162 331 225 630 – 1 004 779 Betriebsertrag Intersegment 23 287 194 2 724 (26 205) – Betriebsertrag 640 105 162 525 228 355 (26 205) 1 004 779 Betriebsaufwand (547 936) (125 152) (153 257) 8 806 (817 538) Ergebnisanteil an Assoziierten / Joint Ventures 1 908 1 599 10 217 – 13 723 Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 94 077 38 972 85 315 (17 399) 200 965 Marge 1 14.7% 24.0% 37.4% – 20.0% Abschreibungen (29 689) (484) (10 073) – (40 246) Abschreibungen aus Unternehmenszusammenschlüssen 2 (8 622) (2 612) (24 987) – (36 221) Wertminderungen – – (11 023) – (11 023) Betriebsergebnis (EBIT) 55 766 35 876 39 232 (17 399) 113 475 1 Marge 8.7% 22.1% 17.2% – 11.3% Durchschnittlicher Mitarbeiterbestand 3 2 327 345 609 – 3 282 in CHF 000 Publizistik Publizistik Digital Eliminationen Total

und Über- leitung IAS 19

2016 – vor Restatement Betriebsertrag Dritte 425 155 354 005 225 619 – 1 004 779 Betriebsertrag Intersegment 45 565 358 2 724 (48 647) – Betriebsertrag 470 720 354 363 228 344 (48 647) 1 004 779 Betriebsaufwand (403 844) (291 682) (153 261) 31 248 (817 539) Ergebnisanteil an Assoziierten / Joint Ventures 1 044 2 462 10 217 – 13 723 Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 67 920 65 143 85 300 (17 399) 200 964 Marge 1 14.4% 18.4% 37.4% – 20.0% Abschreibungen (29 725) (449) (10 073) – (40 247) Abschreibungen aus Unternehmenszusammenschlüssen 2 (5 478) (5 755) (24 987) – (36 221) Wertminderungen – – (11 023) – (11 023) Betriebsergebnis (EBIT) 32 717 58 939 39 217 (17 399) 113 474 1 Marge 7.0% 16.6% 17.2% – 11.3% Durchschnittlicher Mitarbeiterbestand 3 1 911 761 609 – 3 282

1 Die Marge bezieht sich auf den Betriebsertrag. 2 Die Abschreibungen aus Unternehmenszusammenschlüssen umfassen die Abschreibungen aus Kundenstämmen und Verlagsrechten, die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworben und aktiviert wurden. 3 Der durchschnittliche Mitarbeiterbestand versteht sich ohne Mitarbeiter von Assoziierten / Joint Ventures.

Konsolidierungskreis In die konsolidierte Jahresrechnung einbezogen werden alle Gesellschaften, über die die Tamedia AG direkt oder indirekt die Kontrolle hat. Im Laufe des Berichtsjahres erworbene Gesellschaften werden ab Kontroll­übernahme in die konsolidierte Jahresrechnung ein­bezogen, verkaufte Gesellschaften ab Kontroll­ abgabe aus der Rechnung ausgeschlossen.

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Regional National


Konsolidierungsmethode Die konsolidierte Jahresrechnung beinhaltet den Abschluss des Mutterunternehmens und der von ihm beherrschten Unternehmen. Die Gesellschaft erlangt die Beherrschung, wenn sie: – Verfügungsmacht über das Beteiligungsunternehmen ausüben kann, – schwankenden Renditen aus ihrer Beteiligung ausgesetzt ist, und – die Renditen aufgrund ihrer Verfügungsmacht der Höhe nach beeinflussen kann. Aktiven und Passiven sowie Aufwand und Ertrag der im Konsolidierungskreis enthaltenen Gesellschaften werden nach der Methode der Vollkonsolidierung zu 100 Prozent erfasst. Die Anteile der Minderheits­ aktionäre am Eigenkapital und am Ergebnis werden in der Bilanz und in der Erfolgsrechnung separat ausgewiesen. Gemeinschaftsunternehmen, an denen die Tamedia AG direkt oder indirekt 50 Prozent der ­Stimmrechte hat oder bei denen sie aufgrund vertraglicher Vereinbarungen zusammen mit Partnern die Kontrolle über die finanziellen und operativen Entscheidungen ausübt und dabei Rechte am Nettovermögen des Gemeinschaftsunternehmens besitzt (Joint Ventures), werden nach der Equity-Methode erfasst. Anteile an Gesellschaften, bei welchen die Tamedia AG direkt oder indirekt unter 50 Prozent der ­Stim­menanteile hat (Assoziierte) und keine Kontrolle über die finanziellen und operativen Entscheide ­ausübt, aber wesentlichen Einfluss hat, werden ebenfalls nach der Equity-Methode behandelt. Die Erfassung von Gemeinschaftsunternehmen und Assoziierten in der konsolidierten Jahresrechnung ist ent­sprechend unter den Beteiligungen Assoziierten und Joint ­Ventures erläutert.

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Kapitalkonsolidierung Die Anteile am Eigenkapital konsolidierter Gesellschaften werden nach der Erwerbs­methode (Akquisitions-­ Methode) erfasst. Dabei besteht bei jedem Unternehmenszusammenschluss die Wahlmöglichkeit, die Minderheitsbeteiligung nach der Bewertungsmethode Fair Value oder mit dem proportionalen Anteil an den erworbenen Vermögensgegenständen zu bewerten. Bei Unternehmen, deren Akquisition in ­mehreren Schritten erfolgt, werden bisher gehaltene Anteile mit dem Fair Value zum Zeitpunkt des K ­ ontrollübergangs berücksichtigt. Dabei anfallende Gewinne oder Verluste sowie im Zusammenhang mit dem Erwerb anfallende Kosten werden direkt in der Erfolgsrechnung erfasst. Behandlung gruppeninterner Gewinne (Zwischengewinne) Noch nicht durch Verkäufe an Dritte realisierte Zwischengewinne auf gruppeninternen Lieferungen sowie Erfolge auf gruppeninternen Übertragungen von Sachanlagen und Beteiligungen werden eliminiert. Fremdwährungsumrechnung Die konsolidierte Jahresrechnung von Tamedia wird in CHF dargestellt. Die Bilanzierung der monetären Positionen in fremder Währung in den Einzelabschlüssen erfolgt zum Bilanzstichtagskurs. Transaktionen in fremder Währung während des Geschäftsjahres werden zum durchschnittlichen Monatskurs verbucht. Die entsprechenden Kursdifferenzen werden erfolgswirksam erfasst. Vermögenswerte und Verbindlich­ keiten von Tochtergesellschaften mit einer vom CHF abweichenden Funktionalwährung werden in der konsolidierten Jahresrechnung mit dem Stichtags-, die Positionen der Erfolgsrechnung mit dem Durchschnittskurs umgerechnet.

Bewertungsgrundsätze Flüssige Mittel Die flüssigen Mittel umfassen Kassabestände, Post- und Bankguthaben sowie Festgelder mit einer ursprünglichen Laufzeit von bis zu drei Monaten, die zu Nominalwerten bewertet sind.


Kurzfristige Finanzanlagen Unter den kurzfristigen Finanzanlagen werden Wertschriften sowie Fest-, Sicht- und Depositgelder mit einer Laufzeit von ursprünglich über drei bis maximal zwölf Monaten und kurzfristige derivative Finanz­ instrumente ausgewiesen. Kotierte Wertschriften werden zum Börsenkurs per Bilanzstichtag bewertet. Die Bewertung nicht kotierter Wertschriften erfolgt zu Marktwerten. Festgelder sowie Sicht- und Depositgelder werden zu Nominalwerten bewertet. Für diese Positionen wie auch für Wertschriften werden sowohl realisierte als auch unrealisierte Kursdifferenzen erfolgswirksam verbucht. Davon ausgenommen sind nicht realisierte Kursdifferenzen aus derivativen Finanzinstrumenten, die als «Accounting Hedges» bezeichnet werden (vgl. die Bewertungs­grundsätze für derivative Finanzinstrumente). Forderungen Die Bewertung von Forderungen erfolgt zum Nominalwert. Forderungen, deren Eingang fraglich ist, ­werden erfolgswirksam einzelwertberichtigt. Das allgemeine Risiko wird durch eine Wert­berichtigung unter Berücksichtigung von historischen Erfahrungswerten abgedeckt. Vorräte Die Vorräte werden zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten nach der gewichteten Durchschnitts­ methode, höchstens jedoch zum realisierbaren Wert abzüglich erwarteter Fertigstellungs- und Verkaufskosten bewertet. Artikel mit einem geringen Lagerumschlag und nur erschwert veräusserbare Artikel werden nach betriebs­wirtschaftlichen Kriterien wertberichtigt.

Die Abschreibungsdauer beträgt für: Betriebliche Gebäude Nicht betriebliche Liegenschaften Installationen und bauliche Nebenanlagen Maschinen und Anlagen Fahrzeuge Mobiliar Informatikanlagen

40 Jahre 40 Jahre 3–25 Jahre 3–25 Jahre 4–10 Jahre 5–10 Jahre 3–5 Jahre

Beteiligungen an Assoziierten und Joint Ventures Anteile an Assoziierten (Stimmenanteil direkt oder indirekt zwischen 20 Prozent und w ­ eniger als 50 Prozent ohne Kontrolle über die finanziellen und operativen Entscheide oder Stimmenanteil unter 20 Prozent, wenn eine massgebliche Einflussnahme auf eine andere Art gegeben ist) sowie die Anteile an Joint Ventures werden nach der Equity-Methode erfasst. Den Anschaffungswert über­steigende Verluste werden nur dann bilanziert, wenn sich Tamedia rechtlich oder faktisch verpflichtet, sich an ­weiter gehenden Verlusten zu beteiligen oder an einer – laufenden oder eingeleiteten – Sanierung teilzunehmen.

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Sachanlagen Die Bewertung von Sachanlagen erfolgt höchstens zu fortgeführten Anschaffungskosten abzüglich betriebswirtschaftlich notwendiger Abschreibungen mit Ausnahme der Grund­stücke, die zu Anschaffungskosten bilanziert werden. Ausbauten in gemieteten Liegenschaften werden aktiviert und entsprechend der Dauer des Miet­ vertrages abgeschrieben. Dabei werden allfällige Optionen zur Verlängerung der Mietverträge nicht berücksichtigt. Nicht wertvermehrende Unterhalts- und Reparaturkosten werden direkt der Erfolgs­ rechnung belastet. Die Abschreibungen erfolgen – mit Ausnahme von zusätzlichen betriebswirtschaftlich notwendigen Wertminderungen – linear nach Massgabe der innerhalb der Gruppe vereinheitlichten Nutzungsdauer.


Langfristige Finanzanlagen Unter den langfristigen Finanzanlagen werden sonstige Beteiligungen, langfristige Dar­lehen, langfristige derivative Finanz­instrumente und die übrigen langfristigen Finanz­anlagen ausgewiesen. Sonstige Beteiligungen (Stimmenanteil unter 20 Prozent) werden zu Marktwerten bewertet. Unrealisierte Erfolge – netto nach Steuern – werden bis zu deren Realisation über die Gesamtergebnisrechnung verbucht. Minderwerte aus Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst. Die Bewertung langfristiger Darlehen erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Langfristige derivative Finanzinstrumente («Held for Trading») werden zu Marktwerten bewertet. Sowohl realisierte wie auch unrealisierte Kursdifferenzen werden erfolgswirksam verbucht, mit Ausnahme von solchen aus derivativen Finanzinstrumenten, die als «Cash Flow Hedges» bezeichnet werden (vgl. Bewertungsgrundsätze für derivative Finanz­instrumente). Auch für die übrigen langfristigen Finanzanlagen («Available for Sale») erfolgt die Bewertung zu Markt­ werten. Unrealisierte Erfolge – netto nach Steuern – werden bis zu deren Realisation über die Gesamt­ ergebnisrechnung verbucht. Minderwerte aus Wertminderungen werden erfolgswirksam erfasst. Immaterielle Anlagen Erworbene immaterielle Werte werden zu Anschaffungskosten aktiviert und über die erwartete Nutzungs­dauer linear abgeschrieben. Immaterielle Werte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden ­jährlich auf Wert­minderungen überprüft. Ebenfalls wird jährlich überprüft, ob die Nutzungsdauer nach wie vor unbestimmt ist. Eigene Leistungen für immaterielle Werte werden laufend der Erfolgsrechnung ­belastet. M ­ arkenrechte/URL werden dann als immaterielle Anlagen mit einer unbestimmten Nutzungsdauer ein­gestuft, wenn deren Nutzung und Erneuerung ohne wesentliche Kosten und zeitlich ­­unbeschränkt möglich und vorgesehen ist. Die Abschreibungsdauer beträgt für:

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Goodwill Markenrechte/URL Kundenstämme/Verlagsrechte Aktivierte Softwareprojektkosten

keine Abschreibung in der Regel keine Abschreibung 5–20 Jahre 3–5 Jahre

Goodwill und immaterielle Werte Bei der Erstkonsolidierung werden die Aktiven und die Verbindlichkeiten einer Gesellschaft – oder die übernommenen Nettoaktiven – und die Eventualverbindlichkeiten zu Marktwerten bewertet. Eine positive ­Differenz zwischen dem Erwerbspreis und den nach diesen Grundsätzen ermittelten Nettoaktiven wird im Erwerbsjahr als Goodwill aktiviert. Der so ermittelte Goodwill wird nicht abgeschrieben, sondern einer jährlichen Wert­minderungsprüfung unterzogen. Bei Hinweisen auf eine Wertreduktion des Goodwills wird eine Neubeurteilung durchgeführt, und im Bedarfsfall werden allfällig notwendige Wertminderungen vorgenommen. Eine allfällige negative Differenz zwischen dem Erwerbs­preis und den ermittelten ­Netto­aktiven wird nach einer Überprüfung sofort erfolgswirksam erfasst. Beim Verkauf von konsolidierten Gesellschaften wird die Differenz zwischen dem Verkaufspreis und weiter gehaltenen Anteilen sowie den abgehenden Nettoaktiven, die auch einen allenfalls noch bestehenden Goodwill umfassen, als Beteiligungserfolg in der konsolidierten Erfolgsrechnung ausgewiesen. Die Stellung, die ein Unternehmen oder ein Produkt im Markt zum Zeitpunkt des Abschlusses des Kauf­vertrages innehat, wird im Kaufpreis reflektiert, der für diese Akquisition bezahlt wird. Diese Stellung ist per se nicht separierbar und deshalb auch nicht bewertbar. Sie ist integrierender Bestandteil des erworbenen Goodwills. Wertminderungen im Anlagevermögen Die Werthaltigkeit von Sachanlagen, immateriellen Anlagen mit beschränkter Nutzungsdauer und Finanzanlagen wird immer dann überprüft, wenn aufgrund von Ereignissen oder veränderten Umständen eine Wertbeeinträchtigung der Buchwerte möglich erscheint. Die Ermittlung der Werthaltigkeit basiert auf ­Einschätzungen und Annahmen der Unternehmensleitung und des Verwaltungsrats. Die effektiv erzielten Werte können demnach von diesen Schätzungen abweichen. Wenn der Buchwert den realisierbaren Wert übersteigt, erfolgt eine erfolgs­wirk­same Wertminderungen auf jenen Wert, der aufgrund der diskontierten erwarteten zukünftigen Ein­nahmen wieder erzielbar erscheint, oder auf einen höheren Nettoverkaufswert.


Zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte Unter diesen Positionen werden einzelne zum Verkauf gehaltene Vermögenswerte und Verbindlichkeiten beziehungsweise solche von Veräusserungsgruppen und – falls vorliegend – aufgegebenen Geschäfts­ bereichen aus­gewiesen. Die Umbuchung erfolgt nur dann, wenn Verwaltungsrat oder Unternehmens­ leitung den Verkauf beschlossen haben und aktiv mit der Suche nach Käufern begonnen wurde. Zudem muss der Vermögensgegenstand oder die Veräusserungsgruppe sofort veräusserbar sein. Die Transaktion sollte grundsätzlich innerhalb eines Jahres stattfinden. Langfristige Vermögenswerte oder Veräusserungs­ gruppen, die zum Verkauf klassifiziert sind, werden nicht mehr planmässig abgeschrieben. Liegt der Buchwert über dem Fair Value abzüglich Veräusserungskosten, erfolgt eine ausserplanmässige Wertminderung. Der Gewinn oder Verlust (nach Steuern) aus einer allfälligen Bewertungsanpassung von zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerten und Veräusserungsgruppen wird in der Anmerkung «Zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte» separat ausgewiesen. Leasing Mittels Leasingverträgen erworbene Sachanlagen, welche die konsolidierten Gesellschaften hinsichtlich Nutzen und Gefahr einem Eigentümer gleichsetzen, werden als Finanzleasing klassifiziert. Dabei werden bei Vertragsbeginn der Anschaffungs- bzw. der tiefere Nettobarwert der zukünftigen, unkündbaren Leasing­zahlungen als Anlagevermögen aktiviert sowie die entsprechenden Verpflichtungen passiviert und je nach Fälligkeit unter den kurz- bzw. langfristigen Finanzverbindlichkeiten aufgeführt. Gewinne aus «Sale and Leaseback»-Transaktionen, die der Definition von Finanzleasing entsprechen, werden in der Bilanz passiviert und über die Dauer des Leasingvertrages ­realisiert. Leasingraten für operatives Leasing werden linear verbucht und direkt der Erfolgs­rechnung belastet.

Rückstellungen Rückstellungen werden nur dann bilanziert, wenn eine Verpflichtung besteht oder wahrscheinlich erscheint, die auf ein Ereignis in der Vergangenheit zurückzuführen ist, und wenn die Verpflichtung ­zu­­verlässig geschätzt werden kann. Mögliche Verpflichtungen und solche, die nicht zuverlässig geschätzt werden können, werden als ­Eventualverbindlichkeit ausgewiesen. Personalvorsorge Tamedia hat sowohl beitragsorientierte als auch leistungsorientierte Pensionspläne. Die Personal­vorsorge richtet sich mehrheitlich nach den Vorschriften und Gegebenheiten in der Schweiz. Die Mehrzahl der ­Mit­arbeitenden ist in den autonomen Personal­vorsorge­einrichtungen der Tamedia-Gruppe bezüglich Alter, Invalidität und Tod versichert. Die anderen Mitarbeitenden sind über Kollektivversicherungsverträge bei Versicherungs­gesellschaften versichert. Die Beiträge der beruflichen Vorsorge werden durch Arbeit­ geber und Arbeitnehmer gemäss den gesetzlichen Vorschriften und den Bestimmungen der jeweiligen Reglemente geleistet. Die Pensionspläne der dänischen Gesellschaften sind beitragsorientierte Pläne, bei denen Beiträge an öffentliche Pensionspläne entrichtet werden. Darüber hinaus bestehen keine weiteren Zahlungsverpflichtungen. Die Beiträge werden im Personalaufwand erfasst.

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Finanzverbindlichkeiten Finanzverbindlichkeiten werden erstmalig zum Auszahlungsbetrag, abzüglich der entstandenen Trans­ aktionskosten, erfasst. Finanzverbindlichkeiten werden in den Folge­perioden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Differenzen zwischen dem Auszahlungsbetrag (nach Abzug der Transaktions­kosten) und dem Rückzahlungsbetrag werden über den Tilgungszeitraum unter Anwendung der Effektivzins­ methode in der Erfolgsrechnung erfasst. Finanzverbindlichkeiten werden als kurzfristig eingestuft, ausser wenn die Gruppe uneingeschränkt berechtigt ist, die Begleichung der Verbindlichkeit bis zu einem Zeitpunkt von mindestens 12 Monaten nach dem Bilanzstichtag aufzuschieben. Fremdkapitalkosten, die dem Erwerb, dem Bau oder der Fertigung eines Vermögenswerts direkt zu­­ zurechnen sind, welcher bis zur Aufnahme der beabsichtigten Nutzung zwangsläufig einen erheblichen Zeitraum erfordert, werden als Teil der Kosten des betreffenden Vermögenswerts kapitalisiert. Alle weiteren Fremdkapitalkosten werden in der Berichtsperiode, in der sie anfallen, der Erfolgsrechnung belastet.


Die Vorsorgeverpflichtungen werden bei den – gemäss den Kriterien von IFRS – als «leistungs­orientiert» definierten Plänen jedes Jahr durch einen unabhängigen Versicherungs­experten nach der «Projected Unit Credit»-Methode berechnet. Die Verpflichtungen entsprechen dem Barwert der zu erwartenden zukünf­ tigen Mittelflüsse. Das Vorsorgevermögen und die Planerträge werden jährlich ermittelt. Versicherungs­ mathematische Gewinne und Verluste werden sofort in der Gesamtergebnisrechnung erfasst. Ein wirtschaftlicher Nutzen resultiert, wenn das Unternehmen in Zukunft eine Beitrags­reduktion ­realisieren kann. Der Betrag, der dem Unternehmen als zukünftige Beitrags­reduktion zur Verfügung stehen soll, wird als Barwert der Differenz zwischen Dienst­zeitaufwand und reglementarischen Beiträgen ­definiert und ist unter Berücksichtigung der Begrenzung gemäss IAS 19.64 zu aktivieren. Dabei werden auch die Auswirkungen von Arbeitgeberbeitragsreserven berücksichtigt. Vom Vorsorgeaufwand werden der laufende und nachzuverrechnende Dienstzeit­ aufwand, ­Plan­abgeltungen etc. im Personalaufwand ausgewiesen, während der Zins­erfolg im Finanzergebnis erfasst wird. Für die leistungsorientierten Pläne wird die Unterdeckung in der Bilanz als Vorsorgeverbindlichkeit ausgewiesen. Zu deren Ermittlung wird der Barwert der Vorsorge­verpflichtungen dem Vermögen zu ­Marktwerten gegen­übergestellt. Die Berechnungen zur Ermittlung von Vorsorgevermögen, Vorsorgeverbindlichkeiten und Vorsorge­ aufwand berücksichtigen langfristige versicherungsmathematische Annahmen wie Diskontierungssatz, künftig erwartete Salärsteigerungen, Sterblichkeitsraten und künftig erwartete Rentenerhöhungen, die von den effektiven Ergebnissen ab­weichen können und einen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben können. Da die Pläne langfristig angelegt sind, sind diese Schätzungen unter dem ­Vorbehalt eines wesentlichen Unsicherheitsfaktors zu betrachten. Beiträge an beitragsorientierte Pläne werden erfolgswirksam verbucht.

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Steuern Die laufenden Ertragssteuern werden periodengerecht aufgrund der im Berichtsjahr lokal ausgewiesenen Geschäftsergebnisse der konsolidierten Gesellschaften erfasst. Die latenten Steuern auf Bewertungsunterschieden zwischen Steuer- und konsolidierten Werten werden nach der «Liability»-Methode ermittelt und erfasst. Dabei werden alle zeitlichen Differenzen zwischen den steuerrechtlichen Abschlüssen und den in der konsolidierten Jahresrechnung enthaltenen Wer­ten berücksichtigt. Massgebend sind die zu erwartenden lokalen Steuersätze. Die Veränderung der latenten Steuern wird entsprechend dem Grundgeschäft erfolgswirksam, im Gesamtergebnis oder direkt im Eigenkapital erfasst. Latente Steuern auf Verlustvorträgen und aus zeitlichen Differenzen werden nur ­aktiviert, sofern es wahrscheinlich ist, dass sich in Zukunft Gewinne realisieren lassen, mit denen die Verlustvorträge ­beziehungsweise die abzugsfähigen Differenzen steuerlich verrechnet werden können. Produkte-Entwicklung Alle während des Jahres angefallenen Kosten für Produkte-Entwicklung werden erfolgswirksam verbucht, sofern die restriktiven Aktivierungserfordernisse für die Entwicklungs­kosten nach IAS 38 nicht voll­ umfänglich erfüllt sind. Betriebsertrag Betriebsertrag und Erträge gelten als realisiert, wenn die wesentlichen, mit dem Eigentum verbundenen Risiken auf den Erwerber übergegangen sind bzw. die Dienstleistungen erbracht wurden, die Beträge der Betriebsertrag und Erträge zuverlässig bestimmt werden können und der resultierende Zufluss eines wirtschaftlichen Nutzens hinreichend wahrscheinlich ist. Die Betriebsertrag und Erträge verstehen sich nach Abzug von Erlösminderungen, Debitorenverlusten und Mehrwertsteuer. Erträge und Auf­wendungen aus Gegengeschäften werden brutto ausgewiesen. Noch nicht erbrachte Gegenleistungen werden abgegrenzt. Bei Aktivitäten, bei denen wesentliche Chancen und Risiken nicht bei Tamedia liegen bzw. Beträge im Interesse Dritter vereinnahmt werden, erfolgt ein Ausweis der Betriebsertrag und Erträge nur in Höhe der entsprechenden Provision bzw. der Umsatz- und Ertragsanteile, die der Gruppe zustehen.


Die Umsätze im Werbemarkt umfassen den Erlös aus dem Verkauf von Anzeigenflächen (z.B. kommerzielle Inserate und Rubriken-Inserate) in den publizierten Zeitungen und Zeitschriften sowie den Umsatz der digitalen Geschäftsmodelle in den Kategorien Display, Affiliate Marketing, Online-Rubriken. Die Umsätze aus dem Werbemarkt im digitalen Bereich entsprechen dem Verkauf von Anzeigenflächen im publizistischen Bereich. Erlöse aus dem Werbemarkt werden bei Erscheinen von Inseraten realisiert. Zu diesem Zeitpunkt wird auch der Umsatz erfasst. Die Umsätze im Nutzermarkt umfassen die Erlöse aus dem Verkauf von Zeitungen und Zeitschriften an Abonnenten, Einzelhandel und Grosshandel. Darüber hinaus umfassen die Vertriebserlöse den Verkauf von digitalen Applikationen und Formaten. Die Umsätze aus dem Nutzermarkt im digitalen Bereich ­entsprechen denjenigen des publizistischen Bereichs. Dabei erfolgt die Leistungserbringung über einen Zeitraum (Dauer des Abonnements). Die Umsätze werden deshalb im Zeitablauf des entsprechenden Abonnements erfasst. Der Druckumsatz umfasst die Erlöse aus dem Zeitungsdruck und dem Akzidenzdruck. Die Erlöse ­werden bei Auslieferung der Druckerzeugnisse realisiert und zu diesem Zeitpunkt als Umsatz erfasst. Der übrige Betriebsumsatz umfasst überwiegend Umsätze aus Transporten, Handelswarenumsätze und weitere Umsatzpositionen, die im Einzelnen nicht wesentlich sind. Unter den diversen Positionen ­werden verschiedene kleinere Erlöse zusammengefasst. Darunter fallen Erträge aus dem Personal­ restaurant, Vermittlungsgebühren für Hypotheken, Visualisierungssupport für Vermarktung von Immobilien-­Objekten, Verkauf von Benzin etc. Die übrigen Erträge beinhalten Erträge aus Anlagenabgängen, Erträge aus Aufwertungen von bisher nicht konsolidierten Beteiligungen sowie weitere Umsatzpositionen, die im Einzelnen nicht wesentlich sind. Der übrige Betriebsumsatz sowie die übrigen Erträge werden erfasst, wenn der wirtschaftliche Nutzen der Transaktion verlässlich bestimmbar und während der Berichts­periode zugeflossen ist.

Derivative Finanzinstrumente Terminkontrakte und Optionen werden nicht spekulativ, sondern selektiv und ausschliesslich zur Reduktion geschäftsbedingter Währungs- und Zinsrisiken mit Finanz­instituten getätigt. Devisenderivate werden nach Massgabe der Abwicklung abgesicherter Positionen als Fair Value Hedges oder als Cash Flow Hedges entweder zusammen mit den entsprechenden Grund­geschäften oder separat per Bilanzstichtag zum Marktwert bewertet. Derivative Finanzinstrumente, wie beispielsweise Zinssatz-Swaps, Devisengeschäfte und bestimmte in Basis­verträge eingebettete derivative Finanzinstrumente, werden in der Bilanz entweder als kurzfristige oder langfristige Finanzanlage oder -verbindlichkeit zu Marktwerten erfasst. Die Veränderung der Marktwerte wird entweder erfolgswirksam oder in der Gesamtergebnisrechnung verbucht, abhängig davon, zu welchem Zweck das jeweilige derivative Finanzinstrument eingesetzt wird. Bei Fair Value Hedges wird die Veränderung des Markt­wertes des wirksamen Anteiles (des derivativen Finanzinstrumentes und des abgesicherten Grundgeschäftes) sofort erfolgswirksam verbucht. Bei den als Cash Flow Hedges (Absicherung der Mittelflüsse) qualifizierten derivativen Finanzinstrumenten wird die Veränderung des Markt­wertes des wirksamen Anteiles des derivativen Finanzinstrumentes so lange über die Gesamtergebnis­rechnung verbucht, bis das gesicherte Grundgeschäft erfolgswirksam verbucht wird.

49 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Segmentberichterstattung Zur Abbildung der neuen Unternehmensorganisation wurde eine Anpassung der Segmentbericht­ erstattung vorgenommen. Die angepasste Darstellung folgt der internen Berichterstattung. Die Geschäftsfelder Publizistik Regional und National werden neu aufgeteilt in die Geschäftsfelder «Bezahlmedien» und «Pendlermedien». Beide Geschäftsfelder umfassen sowohl Print- als auch Digitalumsätze. Das Geschäftsfeld Digital bleibt unverändert, wird jedoch in «Marktplätze und Beteiligungen» umbenannt. Die Zahlen der Vorjahresperiode wurden rückwirkend angepasst. Die vorliegend beschriebenen Rechnungslegungsgrundsätze werden auch in der Seg­ment­bericht­ erstattung angewandt, wobei der Vorsorgeaufwand zusammen mit den Eliminationen separat ­dar­gestellt wird. Ertrag, Aufwand und Ergebnis der verschiedenen Segmente beinhalten Verrechnungen zwischen den Geschäftsfeldern. Solche Verrechnungen werden zu marktkonformen ­Konditionen vorgenommen.


Die Veränderung des Marktwertes von derivativen Finanzinstrumenten, die nicht als Accounting Hedges (im oben genannten Sinne) bezeichnet oder als solche qualifiziert werden, wird erfolgswirksam als Bestandteil des Finanzertrags/-aufwandes erfasst. Dies gilt auch für im oben genannten Sinne ge­­ handhabte Fair Value Hedges und Cash Flow Hedges ab dem Zeitpunkt, ab dem diese Finanzinstrumente nicht mehr als solche Accounting Hedges qualifiziert werden. Vertragliche Verpflichtungen zum Kauf eigener Eigenkapitalinstrumente (wie zum ­Beispiel Put-Optionen auf Minderheitsanteilen) ziehen die Erfassung einer finanziellen Verpflichtung nach sich. Die finanzielle Verpflichtung wird zum Barwert des Ausübungs­betrages über das Eigenkapital erfasst. Ihr Fair Value wird regelmässig überprüft und eine Wertänderung nach der erstmaligen Erfassung im Finanzergebnis erfasst. Transaktionen mit nahestehenden Personen und Gesellschaften Geschäftsbeziehungen mit Assoziierten, Joint Ventures und nahestehenden Personen ­werden zu markt­ konformen Konditionen abgewickelt. Zusätzlich zu den Angaben in Anmerkung 41 sind die Angaben zu den Bezügen des Verwaltungsrates und der Unter­nehmensleitung im Vergütungsbericht offengelegt.

Anmerkungen zur konsolidierten Erfolgsrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Bilanz, Mittelflussrechnung und zur Veränderung des Eigenkapitals Die in der konsolidierten Jahresrechnung aufgeführten Werte werden gerundet ausgewiesen. Da die Berechnungen mit einer grösseren Zahlengenauigkeit erfolgen, können geringe Rundungsdifferenzen ­entstehen. 50

Änderungen im Konsolidierungskreis

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Im Geschäftsjahr 2017 ergaben sich im Konsolidierungskreis folgende wesentliche ­Änderungen: Akquisition von konsolidierten Gesellschaften und Aktivitäten 2017 Tradono Switzerland AG, Tradono ApS Dänemark Im Bereich Marktplätze und Beteiligungen hat Tamedia zwei Transaktionen getätigt. Aus Wesentlichkeitsüberlegungen werden diese zusammengefasst ausgewiesen. Per 31. Oktober 2017 hat Tamedia AG weitere 50 Prozent der Anteile an Tradono Switzerland AG ­erworben. Da die Akquisition in mehreren Schritten erfolgte, sind die bisher gehaltenen Anteile mit dem Fair Value von 0.3 Mio. CHF zum Zeitpunkt des Kontrollübergangs zu berücksichtigen. Die Abweichung zum bisherigen Wert dieser Anteile liegt bei 0.3 Mio. CHF und wird als Gewinn in den übrigen Erträgen ausgewiesen. Per 8. Dezember 2017 legt Tamedia AG die bisherigen 25.6 Prozent Anteile an Tradono ApS in die Trendsales ApS ein, während die bisherigen Mehrheitsaktionäre von Tradono ApS ihre 74.4 Prozent Anteile einlegen. Die bisherigen Mehrheitsaktionäre von Tradono ApS erhalten als Gegenleistung für ihre Einlage 44.4 Prozent Anteile an der rückwirkend auf den 1. Januar 2017 fusionierten Trendsales ApS und Tradono ApS. Aus Sicht Tamedia erhöht sich der Anteil an Tradono ApS von 25.6 Prozent um 30.0 Prozent auf 55.6 Prozent. Da die Akquisition in mehreren Schritten erfolgte, sind die bisher gehaltenen Anteile mit dem Fair Value von 2.8 Mio. CHF zum Zeitpunkt des Kontrollübergangs zu berücksichtigen. Dies entspricht dem bisherigen Wert dieser Anteile, weshalb keine Bewertungsanpassung zu berücksichtigen war. Der Kaufpreis der beiden Transaktionen beträgt 4.7 Mio. CHF. Davon wurden 0.4 Mio. CHF in bar bezahlt. Der restliche Kaufpreis wurde durch Beteiligung der bisherigen Mehrheitsaktionäre von Tradono ApS mit 44.4 Prozent an Trendsales ApS entgolten. Es wurden keine zusätzlichen Kaufpreisverpflichtungen berück­ sichtigt. Im Zusammenhang mit den Transaktionen fielen Kosten in der Höhe von 0.2 Mio. CHF an. Bei der Erstkonsolidierung wurden Aktiven in Höhe von 11.7 Mio. CHF und Verbindlichkeiten in Höhe von 3.2 Mio. CHF übernommen. Die Aktiven umfassen neben ­flüssigen Mitteln von 0.7 Mio. CHF auch ­Goodwill und nicht abzuschreibende immaterielle Werte in Höhe von 80 Prozent der Bilanzsumme oder total 9.4 Mio. CHF. Die Aktiven umfassen keine wesentlichen Forderungen. Der Goodwill im Umfang von 9.4 Mio. CHF ist durch die starke Marktstellung und durch die erwarteten Synergieeffekte aus der Zusam-

Anmerkung 1


menlegung mit bestehenden Aktivitäten entstanden. Es wird davon ausgegangen, dass der Goodwill ­steuerlich nicht abzugsfähig ist. Die Angaben zur Erstkonsolidierung basieren auf provisorischen Werten und Schätzungen. Der seit Akquisitionsdatum berücksichtigte Betriebsertrag der zwei Transaktionen beträgt 0.1 Mio. CHF, das Ergebnis –0.8 Mio. CHF. Bei einer Berücksichtigung per 1. Januar 2017 wäre der für 2017 ausgewiesene Betriebsertrag um 0.5 Mio. CHF höher und das ausgewiesene Ergebnis um 2.7 Mio. CHF tiefer ausgefallen. in CHF 000 Werte bei Erstkonsolidierung

Bezahlte flüssige Mittel 433 4 310 Weitere Kaufpreisbestandteile Kaufpreis der neu übernommenen Anteile 4 743 Eigenkapitalwert der bisher gehaltenen Anteile vor Aufwertungserfolg 2 755 +/– Aufwertungserfolg 324 Fair Value der bisher gehaltenen Anteile 3 080 7 823 Kaufpreis / Gegenwert der Transaktion nach Aufwertungserfolg CHF 000 in Werte bei Erstkonsolidierung

Abgang von konsolidierten Gesellschaften und Aktivitäten 2017 Metroxpress Die beiden dänischen Tageszeitungen BT und Metroxpress sind zu Beginn 2017 eine Partnerschaft eingegangen und haben gemeinsam die neue Herausgebergesellschaft BTMX P/S gegründet. Die Berlingske Media als bisherige Herausgeberin von BT hält 70 Prozent der Gesellschaft, Tamedia als Herausgeberin von Metroxpress 30 Prozent. Gemeinsam erreichen BT und Metroxpress gedruckt die grösste Leserschaft und digital die zweitgrösste Nutzerschaft von News-Sites in Dänemark. Durch die Einbringung der Aktivität Metroxpress in die gemeinsame Gesellschaft entfielen Aktiven von 13.4 Mio. CHF und Fremdkapital von 3.2 Mio. CHF (Segment Pendlermedien). Der Marktwert der Aktivität Metroxpress beträgt 9.4 Mio. CHF. Die sich zwischen dem Marktwert und dem Wert des abgehenden Eigenkapitals ergebende Differenz in Höhe von –0.8 Mio. CHF wurde im ersten Halbjahr 2017 erfolgswirksam im übrigen Betriebsaufwand erfasst.

51 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Flüssige Mittel 727 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 28 Sachanlagen 2 Latente Steuerforderungen 581 10 207 Immaterielle Anlagen Übriges Vermögen 182 Aktiven 11 728 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (144) Passive Rechnungsabgrenzungen (134) (2 618) Langfristige Finanzverbindlichkeiten Vorsorgeverbindlichkeiten – Latente Steuerverbindlichkeiten (173) Übrige Verbindlichkeiten (142) Fremdkapital (3 211) 8 517 Nettoaktiven Verbleibende Minderheitsaktionäre (694) Kaufpreis / Gegenwert der Transaktion nach Aufwertungserfolg 7 823 Gekaufte flüssige Mittel 727 Bezahlte flüssige Mittel (433) Mittelzunahme 295 Seit Akquisitionsdatum berücksichtigter Betriebsertrag 142 Seit Akquisitionsdatum berücksichtigtes Ergebnis (829)


Die Anteile an der BTMX P/S wurden mit 9.4 Mio. CHF erfasst. Dies entspricht dem Marktwert der ­Aktivität Metroxpress. Die Anteile wird nach der Equity-Methode fortgeschrieben (Beteiligung an assoziierter Gesellschaft, siehe Anmerkung 11). Weitere Änderungen im Konsolidierungskreis Zur Vereinfachung der Unternehmensstruktur wurden die folgenden Veränderungen umgesetzt: Die Tutti.ch AG wurde rückwirkend per 1. Juli 2017 in die Tamedia Espace AG fusioniert. Die Tradono ApS wurde rückwirkend per 1. Januar 2017 in die Trendsales ApS Dänemark fusioniert. Im Berichtsjahr 2016 erfolgten die nachstehenden wesentlichen Akquisitionen und Veräusserungen, die aufgrund der Anforderungen von IAS 1, «Darstellung des Abschlusses», auch in diesem Geschäfts­bericht ausgewiesen werden müssen: Akquisitionen von konsolidierten Gesellschaften und Aktivitäten 2016 Die Akquisitionen von konsolidierten Gesellschaften gehen aus nachfolgender Übersicht hervor.

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

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Adextra AG, ImmoStreet.ch S.A., Ticketportal AG, Meekan Solutions Ltd., JoinVision E-Services GmbH Im Bereich Marktplätze und Beteiligungen hat Tamedia fünf Transaktionen getätigt. Aus Wesentlichkeitsüberlegungen werden diese zusammengefasst ausgewiesen. Per 12. Februar 2016 hat Tamedia AG 100 Prozent der Anteile an Adextra AG mit Sitz in Zürich erworben. Homegate AG hat am 11. April 2016 weitere 80 Prozent an der Immobilien­plattform ImmoStreet.ch S.A. ­übernommen und damit ihre Aktienanteile von 20 auf 100 Prozent erhöht. Da die Akquisition in mehreren Schritten erfolgte, sind die bisher gehaltenen Anteile mit dem Fair Value von 7.4 Mio. CHF zum Zeitpunkt des Kontrollübergangs zu berücksichtigen. Die Abweichung zum bisherigen Wert dieser Anteile liegt bei 1.2 Mio. CHF und wird als Gewinn in den übrigen Erträgen ausgewiesen. Per 21. April 2016 hat Starticket AG 100 Prozent der Anteile an ticketportal AG mit Sitz in St. Gallen erworben und per 28. Juni 2016 hat Doodle AG 100 Prozent der Anteile an Meekan Solutions Ltd. mit Sitz in Israel erworben. Jobcloud AG hat per 1. Oktober 2016 100 Prozent am Softwareunternehmen JoinVision E-Services GmbH mit Sitz in Wien, Österreich, erworben. Der Kaufpreis der fünf Transaktionen beträgt 48.9 Mio. CHF. Davon wurden 46.4 Mio. CHF in bar bezahlt. Es wurden zusätzlich Kaufpreisverpflichtungen in Höhe von 2.5 Mio. CHF berück­sichtigt, davon 1.9 Mio. CHF für eine variable Kaufpreiszahlung, die in Abhängigkeit des Geschäftsverlaufes für das Jahr 2019 tiefer ­ausfallen kann. Die Anpassung der Kaufpreisverpflichtung in Höhe von 0.6 Mio. CHF an den aktuellen ­Marktwert wurde 2017 als Finanzertrag verbucht. Im Zusammenhang mit den Transaktionen fielen keine wesentlichen Kosten an. Bei der Erstkonsolidierung wurden Aktiven in Höhe von 69.4 Mio. CHF und Verbindlichkeiten in Höhe von 13.2 Mio. CHF übernommen. Die Aktiven umfassen neben ­flüssigen Mitteln von 9.3 Mio. CHF auch Goodwill und nicht abzuschreibende immaterielle Werte in Höhe von 55 Prozent der Bilanzsumme oder total 38.1 Mio. CHF. Die Aktiven umfassen ausserdem Forderungen mit einem Fair Value von 2.8 Mio. CHF. Der Bruttobetrag dieser Forderungen beträgt 3.0 Mio. CHF, wovon 0.2 Mio. CHF wertberichtigt wurden. Der Goodwill im Umfang von 32.3 Mio. CHF ist durch die starke Marktstellung in der Schweiz, durch die erwarteten Synergieeffekte aus der Zusammenlegung mit bestehenden Aktivitäten und die Kosten­ verbesserungen in zentralen Bereichen entstanden. Es wird davon ausgegangen, dass der Goodwill ­steuerlich nicht abzugsfähig ist. Der seit Akquisitionsdatum berücksichtigte Betriebsertrag der fünf Transaktionen in 2016 beträgt 8.2 Mio. CHF, das seit Akquisitionsdatum berücksichtigte Ergebnis 1.4 Mio. CHF. Bei einer Berücksichtigung per 1. Januar 2016 wäre der für 2016 ausgewiesene Betriebsertrag um 3.2 Mio. CHF höher und das ­ausgewiesene Ergebnis um 0.4 Mio. CHF tiefer ausgefallen.


in CHF 000 Werte bei Erstkonsolidierung

Bezahlte flüssige Mittel Kaufpreisverpflichtung Kaufpreis der neu übernommenen Anteile Eigenkapitalwert der bisher gehaltenen Anteile vor Aufwertungserfolg +/– Aufwertungserfolg Fair Value der bisher gehaltenen Anteile Kaufpreis / Gegenwert der Transaktion nach Aufwertungserfolg CHF 000 in

46 364 2 515 48 879 6 208 1 173 7 381 56 260

Werte bei Erstkonsolidierung

DJ Digitale Medien GmbH Per 29. August 2016 hat Tamedia AG 51 Prozent der Anteile an DJ Digitale Medien GmbH mit Sitz in Wien, Österreich, erworben. DJ Digitale Medien GmbH beinhaltet den Digitalbereich der österreichischen Pendler­zeitung Heute. Der Printbereich von Heute ist in der Gesellschaft AHVV Verlags GmbH enthalten, an der Tamedia durch den Erwerb von 25.5 Prozent Anteilen an der Beteiligungsgesellschaft Ultimate Media B&M GmbH beteiligt ist (Beteiligung an assoziierter Gesellschaft, siehe Anmerkung 11). Der Kaufpreis für die 51 Prozent Anteile an DJ Digitale Medien GmbH beträgt 6.6 Mio. CHF in bar. Im Zusammenhang mit der Transaktion fielen Kosten in Höhe von 0.2 Mio. CHF an. Bei der Erstkonsolidierung der DJ Digitale Medien GmbH wurden Aktiven in Höhe von 7.5 Mio. CHF und Verbindlichkeiten in Höhe von 0.6 Mio. CHF übernommen. Die Aktiven umfassen neben ­flüssigen ­Mitteln von 0.1 Mio. CHF auch Goodwill in Höhe von 86 Prozent der Bilanzsumme oder total 6.4 Mio. CHF. Die A ­ ktiven umfassen ausserdem Forderungen mit einem Fair Value von 0.1 Mio. CHF (es wurden keine Forderungen wertberichtigt). Der Goodwill der DJ Digitale Medien GmbH im Umfang von 6.4 Mio. CHF ist durch die starke Marktstellung in Österreich und durch die erwarteten Synergieeffekte mit bestehenden Aktivitäten und die Kosten­ verbesserungen in zentralen Bereichen entstanden. Es wird davon ausgegangen, dass der Goodwill ­steuerlich nicht abzugsfähig ist. Der seit Akquisitionsdatum berücksichtigte Betriebsertrag der DJ Digitale Medien GmbH in 2016 beträgt 1.0 Mio. CHF, das seit Akquisitionsdatum berücksichtigte Ergebnis –0.3 Mio. CHF. Bei einer Berücksichtigung per 1. Januar 2016 wäre der für 2016 ausgewiesene Betriebsertrag um 1.3 Mio. CHF höher und das ausgewiesene Ergebnis um 0.6 Mio. CHF tiefer ausgefallen.

53 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Flüssige Mittel 9 341 2 845 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sachanlagen 67 54 736 Immaterielle Anlagen 2 439 Übriges Vermögen Aktiven 69 428 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (712) (4 034) Passive Rechnungsabgrenzungen (1 900) Vorsorgeverbindlichkeiten (4 109) Latente Steuerverbindlichkeiten (2 412) Übrige Verbindlichkeiten Fremdkapital (13 168) 56 260 Nettoaktiven 56 260 Kaufpreis / Gegenwert der Transaktion nach Aufwertungserfolg Gekaufte flüssige Mittel 9 341 (46 364) Bezahlte flüssige Mittel Mittelabnahme (37 023) Seit Akquisitionsdatum berücksichtigter Betriebsertrag 8 205 1 398 Seit Akquisitionsdatum berücksichtigtes Ergebnis


in CHF 000 Werte bei Erstkonsolidierung

Bezahlte flüssige Mittel Kaufpreis CHF 000 in

6 627 6 627

Werte bei Erstkonsolidierung

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

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Flüssige Mittel 133 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 102 Sachanlagen 33 7 143 Immaterielle Anlagen Übriges Vermögen 48 Aktiven 7 459 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (177) Passive Rechnungsabgrenzungen (81) Langfristige Finanzverbindlichkeiten (163) Latente Steuerverbindlichkeiten (171) Übrige Verbindlichkeiten (50) Fremdkapital (642) 6 817 Nettoaktiven Verbleibende Minderheitsaktionäre (189) Kaufpreis 6 627 Gekaufte flüssige Mittel 133 (6 627) Bezahlte flüssige Mittel Mittelabnahme (6 494) Seit Akquisitionsdatum berücksichtigter Betriebsertrag 952 Seit Akquisitionsdatum berücksichtigtes Ergebnis (333)

Abgang von konsolidierten Gesellschaften und Aktivitäten 2016 Swiss Online Shopping AG Tamedia AG hat am 31. März 2016 weitere 37.3 Prozent der Anteile an Swiss Online Shopping AG erworben und damit ihre Aktienanteile von 62.7 Prozent auf 100 Prozent erhöht. Am 1. April 2016 hat Tamedia AG ihre 100-Prozent-Beteiligung an der Swiss Online Shopping AG veräussert. Durch die Dekonsolidierung der Gesellschaft entfielen Aktiven von 17.0 Mio. CHF (davon flüssige Mittel in der Höhe von 2.9 Mio. CHF) und Fremdkapital von 7.1 Mio. CHF. Der Verkaufspreis betrug 8.4 Mio. CHF. Im Zusammenhang mit der Transaktion fielen Kosten in Höhe von 0.6 Mio. CHF an. Weitere Änderungen im Konsolidierungskreis 2016 Zur Vereinfachung der Unternehmensstruktur wurden die folgenden Veränderungen umgesetzt: Die car4you Schweiz AG wurde rückwirkend per 1. Januar 2016 in die ricardo.ch AG fusioniert. Die Swiss ­Classified Media AG wurde rückwirkend per 1. Januar 2016 in die Tamedia AG fusioniert. Die per 21. April 2016 akquirierte Ticketportal AG wurde rückwirkend per 1. Juli 2016 in die Starticket AG ­fusioniert. Per 1. Oktober 2016 hat die Verlag Finanz und Wirtschaft AG 100 Prozent der Anteile am Veranstalter Forum Executive AG übernommen. Der Kaufpreis betrug 0.6 Mio. CHF in bar. Die Forum Executive AG wurde rückwirkend auf den 1. Oktober 2016 in die Verlag Finanz und Wirtschaft AG fusioniert.


Anmerkung 2

Segmentinformation

in CHF 000 Bezahl- Pendler- Marktplätze Eliminationen Total medien medien und und Überleitung Beteiligungen IAS 19

1 Die Marge bezieht sich auf den Betriebsertrag. 2 Die Abschreibungen aus Unternehmenszusammenschlüssen umfassen die Abschreibungen aus Kundenstämmen und Verlagsrechten, die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworben und aktiviert wurden. 3 Der durchschnittliche Mitarbeiterbestand versteht sich ohne Mitarbeiter von Assoziierten / Joint Ventures.

55 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

2017 Betriebsertrag Dritte 586 028 153 231 234 960 974 219 Betriebsertrag Intersegment 17 805 1 198 574 (19 576) – Betriebsertrag 603 833 154 429 235 533 (19 576) 974 219 Betriebsaufwand (522 452) (105 248) (155 558) 39 680 (743 578) Ergebnisanteil an Assoziierten / Joint Ventures 1 236 1 471 11 858 – 14 565 Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 82 617 50 652 91 833 20 104 245 206 Marge 1 13.7% 32.8% 39.0% – 25.2% Abschreibungen (20 213) (590) (8 241) – (29 043) Abschreibungen aus Unternehmenszusammenschlüssen 2 (8 623) (1 947) (24 849) – (35 418) Wertminderungen – – – – – Betriebsergebnis (EBIT) 53 781 48 115 58 744 20 104 180 744 Marge 1 8.9% 31.2% 24.9% – 18.6% Durchschnittlicher Mitarbeiterbestand 3 2 289 299 617 – 3 204 2016 Betriebsertrag Dritte 616 818 162 331 225 630 – 1 004 779 Betriebsertrag Intersegment 23 287 194 2 724 (26 205) – Betriebsertrag 640 105 162 525 228 355 (26 205) 1 004 779 Betriebsaufwand (547 936) (125 152) (153 257) 8 806 (817 538) Ergebnisanteil an Assoziierten / Joint Ventures 1 908 1 599 10 217 – 13 723 Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) 94 077 38 972 85 315 (17 399) 200 965 1 Marge 14.7% 24.0% 37.4% – 20.0% Abschreibungen (29 689) (484) (10 073) – (40 246) 2 Abschreibungen aus Unternehmenszusammenschlüssen (8 622) (2 612) (24 987) – (36 221) Wertminderungen – – (11 023) – (11 023) Betriebsergebnis (EBIT) 55 766 35 876 39 232 (17 399) 113 475 1 Marge 8.7% 22.1% 17.2% – 11.3% Durchschnittlicher Mitarbeiterbestand 3 2 327 345 609 – 3 282


Zur Abbildung der neuen Unternehmensorganisation wurde eine Anpassung der Segmentbericht­ erstattung vorgenommen. Die angepasste Darstellung folgt der internen Berichterstattung. Die Geschäftsfelder Publizistik Regional und National werden neu aufgeteilt in die Geschäftsfelder «Bezahlmedien» und «Pendlermedien». Beide Geschäftsfelder umfassen sowohl Print- als auch Digitalumsätze. Das Geschäftsfeld Digital bleibt unverändert, wird jedoch in «Marktplätze und Beteiligungen» umbenannt. Die Zahlen der Vorjahresperiode wurden rückwirkend angepasst. Angaben zu Aktiven, Fremdkapital, Zinsen, Investitionen und Ertragssteuern werden nicht offengelegt, da diese auch intern nicht nach Segmenten rapportiert werden. Es werden mit keinem einzelnen Kunden über 10 Prozent des konsolidierten Betriebsertrages erzielt. Alle wesentlichen Betriebserträge werden in der Schweiz erzielt und alle wesentlichen Posi­tionen des Anlage­vermögens liegen in der Schweiz. Die von nachfolgenden Gruppengesellschaften erzielten Betriebserträge und deren Anlagevermögen in Fremdwährung werden in Bezug zur konsolidierten ­Erfolgsrechnung und konsolidierten Bilanz als nicht wesentlich beurteilt. Trendsales ApS sowie Tradono Switzerland AG, welche dem Segment Marktplätze und Beteiligungen zugeordnet ist, sowie MetroXpress A/S, welche dem Segment Pendlermedien zugeordnet ist, haben ihren Sitz in Dänemark und erstellen ihren Abschluss in Dänischen Kronen. Ricardo-shops GmbH, ricardo Sàrl, DJ Digitale Medien GmbH sowie ­JoinVision E-Services GmbH, welche dem Segment Marktplätze und Beteiligungen zugeordnet sind, erstellen ihren Abschluss in Euro. Meekan Solutions Ltd., welche dem Segment Marktplätze und Beteiligungen zugeordnet ist, hat ihren Sitz in Israel und erstellt ihren Abschluss in Schekel. Weitere Informationen zu den einzelnen Bereichen sind in der operativen Bericht­erstattung auf den Seiten 14 bis 26 enthalten.

Fremdwährungskurse

Anmerkung 3

Folgende Kurse gelangen bei der Fremdwährungsumrechnung zur Anwendung:

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

56

in CHF 2017 2016

Jahresendkurs 1 EUR 1.17 100 DKK 15.69 100 ILS 28.13 Jahresdurchschnittskurs 1 EUR 1.11 100 DKK 14.96 100 ILS 27.43

1.08 14.46 26.63 1.09 14.63 25.91

Medienumsatz

Anmerkung 4

in CHF 000 2017 2016

Werbemarkt Nutzermarkt Übrige Medientätigkeit Total Medienumsatz davon Gegengeschäfte

546 221 258 490 68 115 872 826 28 552

560 557 261 594 69 342 891 492 31 236

Der Medienumsatz steuerte mit 90 Prozent den mit Abstand grössten Anteil zum Betriebsertrag bei. Er nahm gegenüber dem Vorjahr um 18.7 Mio. CHF oder 2 Prozent auf 872.8 Mio. CHF ab. Der Umsatz Werbemarkt ist im Vergleich zum Vorjahr um 14.3 Mio. CHF oder 3 Prozent auf 546.2 Mio. CHF zurückgegangen. Während der Umsatz im Bereich der kommerziellen Anzeigen wie auch bei den Rubrikenanzeigen weiter zurückgegangen ist, konnte der Umsatz aus Onlinewerbung im Vergleich mit der Vorperiode zulegen. Der Ertrag Nutzermarkt hat sich im Vergleich mit dem Vorjahr um weitere 3.1 Mio. CHF oder 1 Prozent auf 258.5 Mio. CHF verringert. Der Umsatz aus übriger Medientätigkeit verzeichnet ebenfalls einen Rückgang in Höhe von 1.2 Mio. CHF oder 2 Prozent.


Anmerkung 5

Druckumsatz in CHF 000 2017 2016

Zeitungsdruck Übrige Drucktätigkeit Total

54 412 21 658 76 071

57 472 21 418 78 890

Auf den Druckumsatz entfielen 8 Prozent des Betriebsertrages (Vorjahr 8 Prozent). Er verringerte sich um 2.8 Mio. CHF oder 4 Prozent auf 76.1 Mio. CHF. Die Abnahme des Umsatzes aus Zeitungsdruck ist ­insbesondere auf den Druckauftrag von Le Temps zurückzuführen, die seit 1. Januar 2017 nicht mehr im Druckzentrum Lausanne gedruckt wird. Anmerkung 6

Übriger Betriebsumsatz in CHF 000 2017 2016

10 516 5 966 334 3 203 3 032 2 085 5 557 30 693

Der Anteil des übrigen Betriebsumsatzes am gesamten Betriebsertrag liegt bei 2 Prozent (Vorjahr 3 Prozent). Gesamthaft hat sich der übrige Betriebsumsatz um 36 Prozent auf 19.7 Mio. CHF verringert. Der ­Transportumsatz ist im Vergleich mit dem Vorjahr aufgrund weggefallener Aufträge um 14 Prozent oder 1.4 Mio. CHF zurückgegangen. Der Handelswarenumsatz und der Umsatz aus Zustellung haben sich ­aufgrund des Abganges von Swiss Online Shopping AG aus dem ­Konsolidierungskreis im Jahr 2016 stark reduziert. Deren Umsätze wurden im Vorjahr noch für drei Monate bis zum Verkaufszeitpunkt erfasst. Unter den diversen Positionen werden verschiedene kleinere Erlöse zusammen­gefasst, wie Ertrag aus Personalrestaurant, Vermittlungsgebühr für Hypotheken, Visuali­sierungssupport für Vermarktung von Immo­bilienObjekten, Verkauf von Benzin und weitere im Einzelnen nicht wesentliche Positionen. Anmerkung 7

Übrige Erträge in CHF 000 2017 2016

Ertrag aus Anlagenabgängen 5 005 Aufwertungserfolg auf bisher nicht konsolidierten Beteiligungen 324 Diverse Positionen 306 Total 5 636

2 413 1 173 118 3 704

Der Gewinn aus Anlagenabgängen 2017 resultiert im Wesentlichen aus dem Verkauf einer Landparzelle in Bussigny durch die CIL Centre d’Impression Lausanne SA , während im Vorjahr im Wesentlichen der Gewinn aus dem Verkauf der Druckliegenschaft an der Rudolf-Diesel-Strasse in Winterthur berücksichtigt ist. Der Aufwertungserfolg beim stufenweisen Erwerb beläuft sich auf 0.3 Mio. CHF (Vorjahr 1.2 Mio. CHF). Er betrifft 2017 die bisher gehaltenen Anteile an Tradono Switzerland AG, im Vorjahr an ImmoStreet.ch S.A. Weitere Informationen zu diesen Transaktionen finden sich in der Erläuterung zur Veränderung des ­Konsolidierungskreises in Anmerkung 1.

57 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Transporte 9 068 Handelswarenumsatz 481 Zustellung – Management Fees und Serviceleistungen gegenüber Nahestehenden und Dritten 2 560 Ertrag aus betrieblichen Liegenschaften 2 733 Handlinggebühren, Versandkosten 1 327 Diverse Positionen 3 517 Total 19 687


Materialaufwand und Fremdleistungen

Anmerkung 8

in CHF 000 2017 2016

Materialaufwand Handelswarenaufwand Fremdleistungen Total

49 651 1 121 73 335 124 107

53 708 5 053 72 297 131 058

Materialaufwand und Fremdleistungen machten in der Berichtsperiode 13 Prozent des Betriebsertrages (Vorjahr 13 Prozent) aus und nahmen um 5 Prozent auf 124.1 Mio. CHF ab. Die Ausgaben für Papier sanken 2017 vor allem durch den Wegfall der nicht mehr konsolidierten Pendlerzeitung Metroxpress um weitere 8 Prozent auf 36.2 Mio. CHF. Der Rückgang des Handelswarenaufwandes ist hauptsächlich auf den Verkauf von Swiss Online Shopping AG im Jahr 2016 zurückzuführen, deren Ergebnis im Vorjahr noch für drei Monate bis zum Verkaufszeitpunkt erfasst wurde. Der Aufwand für Fremdleistungen ist im Vergleich mit der ­Vorperiode um 1 Prozent gestiegen.

Personalaufwand

Anmerkung 9

in CHF 000 2017 2016

Löhne und Gehälter Sozialleistungen Vorsorgeaufwand aus IAS 19 1 Übriger Personalaufwand Total

338 356 52 015 (20 104) 14 869 385 136

349 124 52 765 17 473 14 660 434 022

1 Der ausgewiesene Aufwand für IAS 19 umfasst die in Anmerkung 23 ausgewiesenen Positionen laufender Dienstzeitaufwand des Arbeitgebers, Auswirkung Plankürzungen/-abgeltungen, nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand, Administrationskosten abzüglich der Arbeitgeberbeiträge (erfasst unter Sozialleistungen). Im Finanzergebnis ausgewiesen werden die Einflüsse aus Zinsaufwendungen und der erwarteten Rendite auf Planvermögen.

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

58 Die Aufwendungen im Personalbereich stellen mit 40 Prozent des Betriebsertrages weiterhin die grösste Aufwandposition dar. Der Personalaufwand reduzierte sich im Vergleich mit der Vorperiode um 48.9 Mio. CHF auf 385.1 Mio. CHF. Der Rückgang ist in Höhe von 34.0 Mio. CHF auf einmalige Effekte im Zusammenhang mit der Anwendung von IAS 19 «Leistungen an Arbeitnehmer» zurückzuführen, die im Wesentlichen aus Planänderungen (Senkung des technischen Zinssatzes und des Umwandlungssatzes) resultieren. Nach Berücksichtigung von Sondereffekten wie der Bildung und Auflösung von Rückstellungen für Sozialpläne, dem Einfluss des nachzuverrechnenden Dienstzeitaufwands und der Veränderung des ­Konsolidierungskreises ist eine Abnahme des laufenden Personalaufwandes von rund 9.2 Mio. CHF im Vergleich zur Vorperiode zu verzeichnen. Personalbestand Anzahl 2017 2016

Per Bilanzstichtag Durchschnitt

3 261 3 204

3 296 3 282

Der Personalbestand (umgerechnet in Vollzeitstellen) sank bis Ende Jahr von 3 296 um 35 Vollzeitstellen oder 1 Prozent auf 3 261. Im Jahresdurchschnitt belief sich der Personal­bestand auf 3 204, was gegenüber dem Vorjahr einer Abnahme um 78 Vollzeitstellen oder 2 Prozent entspricht.


Anmerkung 10

Übriger Betriebsaufwand in CHF 000 2017 2016

Vertrieb und Verkauf 95 281 Werbung und Public Relations 59 607 Miete-, Leasing-, Lizenzaufwand 25 179 Allgemeiner Betriebsaufwand 53 460 Veräusserungserfolg aus Asset Deal 809 Total 234 335 davon Gegengeschäfte 28 552

108 845 54 501 23 101 66 012 – 252 459 31 236

Der übrige Betriebsaufwand lag bei 24 Prozent des Betriebsertrages (Vorjahr 25 Prozent) und nahm um 7 Prozent bzw. 18.1 Mio. CHF auf 234.3 Mio. CHF ab. Der allgemeine Betriebsaufwand beinhaltet unter anderem Aufwendungen für Anschaffungen und Reparaturen, Beratungsaufwand, allgemeiner Ver­ waltungs­­aufwand, Reise- und Repräsentationsspesen sowie weitere betriebliche Aufwendungen. Im Vorjahr war im allgemeinen Betriebsaufwand eine Schenkung/Donation für eine Professur für Medien­ technologie der ETH Zürich sowie für ein ETH Media Technology Center in Höhe von 2.9 Mio. CHF enthalten. Aus der Einbringung der Aktivität Metroxpress in ein Joint Venture resultierte ein Verlust in Höhe von –0.8 Mio. CHF (siehe Anmerkung 1).

Assoziierte /Joint Ventures in CHF 000 2017 2016

Ergebnisanteil an Assoziierten / Joint Ventures Eigenkapitalanteil an Assoziierten / Joint Ventures

14 565 290 959

13 723 290 612

Der Ergebnisanteil an Assoziierten und Joint Ventures stieg 2017 um 0.8 Mio. CHF auf 14.6 Mio. CHF. Das anteilige Ergebnis der 25.5-Prozent-Beteiligungen Ultimate Media B&M GmbH und AHVV Verlags GmbH wurde ab dem 1. September 2016 und das anteilige Ergebnis der BTMX P/S ab dem 1. Januar 2017 berücksichtigt. Demgegenüber waren die anteiligen Ergebnisse von Moneypark AG und La Broye Hebdo SA ­aufgrund der Veräusserung von Anteilen in 2016 nicht mehr zu berücksichtigen. Zudem wurden die 20 Prozent Anteile an Hotelcard AG per 30. August 2017 veräussert. Der Anteil am Eigenkapital der Assoziierten und Joint Ventures stieg um netto 0.3 Mio. CHF auf 291.0 Mio. CHF. Der 2017 erfolgte Erwerb von Anteilen an den assoziierten Gesellschaften BTMX P/S und Carcodex AG erhöht den Buchwert der assoziierten Beteiligungen. Die Veräusserung der Anteile an Hotelcard AG sowie der Erwerb von zusätzlichen Anteilen an Tradono Switzerland AG und Tradono ApS reduzierten den Anteil am Eigenkapital der Assoziierten und Joint Ventures. Auf den Buchwerten von Assoziierten und Joint Ventures wurde eine Wertminderung in Höhe von 0.9 Mio. CHF (Vorjahr 1.6 Mio. CHF) erfolgswirksam im Finanzergebnis erfasst ­(Segment Bezahl­medien). Die Erwartung für die zukünftigen Einnahmen wurde aufgrund des beschleu­nigten strukturellen Rückganges reduziert, was zu einem Rückgang des Nutzwertes unter den Buchwert führte. Die Berechnung der Nutzwerte erfolgte nach der «Discounted Cash Flow»-­Methode. Für die von Tamedia gehaltenen 31 Prozent Anteile an Swisscom Directories AG hat Swisscom Tamedia ein Verkaufsrecht (Put-Option) und Tamedia Swisscom ein Kaufrecht (Call-Option) eingeräumt. Diese Rechte können ab dem 1. Juli 2018 eingelöst werden. Aufgrund der Bewertung per 31. Dezember 2017 ist für die Optionen kein Wert zu erfassen.

59 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Anmerkung 11


Anteil an Nettoaktiven und Ergebnis Assoziierter/Joint Ventures Detaillierte Finanzinformationen zu der einzeln als wesentlich betrachteten assoziierten Gesellschaft ­werden nachfolgend offengelegt. Die ausgewiesenen Werte beziehen sich auf 100 Prozent Anteile an der Gesellschaft und beinhalten die Fair-Value-Anpassungen zum Zeitpunkt der Übernahme sowie allfällige Abweichungen aufgrund unterschiedlicher Handhabung der Rechnungslegungsgrundsätze. Die Erfolgsrechnung enthält insbesondere auch die seitens Tamedia zu berücksichtigenden Abschreibungen auf den zum Übernahmezeitpunkt angesetzten immateriellen Vermögenswerten. in CHF 000 2017 2016

Swisscom Swisscom Name Directories AG Directories AG Konzern-Kapitalanteil 31.0% 31.0%

Bilanz Umlaufvermögen 161 881 168 716 Anlagevermögen 692 866 726 910 Aktiven 854 747 895 626 Kurzfristiges Fremdkapital 106 358 109 861 Langfristiges Fremdkapital 51 809 63 522 Eigenkapital total 696 580 722 243 davon Anteil Tamedia 215 940 223 895 Passiven 854 747 895 626

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

60

Erfolgsrechnung Betriebsertrag 211 950 217 374 Ergebnis vor Steuern 32 106 35 929 Ertragssteuern (6 707) (5 427) Ergebnis 25 399 30 502 Direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 8 894 12 895 Gesamtergebnis 34 293 43 397 davon Anteil Tamedia 10 631 13 453 Erhaltene Dividenden (anteilig) 18 566 14 981

Die weiteren Assoziierten und Joint Ventures werden per Ende 2017 einzeln als nicht wesentlich beurteilt.


Nachstehend werden die Anteile von Tamedia an den Nettoaktiven und den Ergebnissen der Assoziierten und Joint Ventures ausgewiesen.

in CHF 000 Swisscom Übrige Directories AG Assoziierte

Joint Ventures Total

2017 Umlaufvermögen 50 183 28 210 12 010 90 403 Anlagevermögen 214 788 72 584 6 347 293 719 Aktiven 264 971 100 793 18 357 384 122 Kurzfristiges Fremdkapital 32 971 23 839 8 105 64 915 Langfristiges Fremdkapital 16 061 10 737 1 450 28 248 Eigenkapital 215 940 66 217 8 802 290 959 Passiven 264 971 100 793 18 357 384 122 Nicht erfasste anteilige Verluste kumuliert – – – – Buchwert Beteiligungen an Assoziierten / Joint Ventures 215 940 66 217 8 802 290 959 Ergebnisanteil an Assoziierten / Joint Ventures Betriebsertrag 65 705 76 298 21 944 163 946 Ergebnis vor Steuern 9 953 8 252 1 973 20 177 Ertragssteuern (2 079) (2 767) (433) (5 279) Ergebnis 7 874 5 485 1 540 14 899 Nicht erfasste anteilige Verluste – (334) – (334) Buchwert Ergebnisanteil an Assoziierten / Joint Ventures 7 874 5 151 1 540 14 565 Direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 2 757 – – 2 757 Gesamtergebnis 10 631 5 151 1 540 17 322 Joint Ventures Total

2016 Umlaufvermögen 52 302 23 955 11 175 87 432 Anlagevermögen 225 342 60 291 6 465 292 098 Aktiven 277 644 84 246 17 640 379 530 Kurzfristiges Fremdkapital 34 057 14 030 7 794 55 881 Langfristiges Fremdkapital 19 692 12 033 1 647 33 372 Eigenkapital 223 895 58 183 8 200 290 278 Passiven 277 644 84 246 17 640 379 530 Nicht erfasste anteilige Verluste kumuliert – 334 – 334 Buchwert Beteiligungen an Assoziierte / Joint Ventures 223 895 58 517 8 200 290 612 Ergebnisanteil an Assoziierten / Joint Ventures Betriebsertrag 67 386 51 008 21 987 140 381 Ergebnis vor Steuern 11 138 4 631 1 586 17 355 Ertragssteuern (1 682) (1 759) (526) (3 967) Ergebnis 9 455 2 873 1 060 13 388 Nicht erfasste anteilige Verluste – 334 – 334 Buchwert Ergebnisanteil an Assoziierten / Joint Ventures 9 455 3 207 1 060 13 723 Direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 3 998 – – 3 998 Gesamtergebnis 13 453 3 207 1 060 17 720

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

61 in CHF 000 Swisscom Übrige Directories AG Assoziierte


Die Assoziierten und Joint Ventures werden nach der Equity-Methode verbucht. Bei der Einschätzung zur Evaluation von Gemeinschaftsunternehmen wird zwischen «Joint Ventures» und «Joint Operations» unterschieden. Die Gemeinschaftsunternehmen werden als Joint Ventures beurteilt, da Tamedia in allen Fällen aufgrund vertraglicher Vereinbarungen zusammen mit Partnern die Kontrolle über die finanziellen und operativen Entscheidungen ausübt und dabei Rechte am Nettovermögen des Gemeinschaft­ sunternehmens besitzt. Mit Ausnahme der Virtual Network SA (30. Juni) haben sämtliche Assoziierte und Joint Ventures den handelsrechtlichen Bilanzstichtag per 31. Dezember. Von keiner der Assoziierten und Joint Ventures werden Aktien öffentlich gehandelt. Es liegen deshalb keine publizierten Aktienkurse vor. Die Mehrzahl der Assoziierten und Joint Ventures wenden nicht IFRS als Rechnungs­legungsregel an, weshalb deren zur Verfügung stehende Abschlüsse an IFRS angepasst wurden; dazu waren verschiedentlich Schätzungen notwendig. In den kommenden Jahren können Anpassungen nötig werden, falls neue Informa­tionen zugänglich gemacht werden. Angaben zu Transaktionen mit Assoziierten und Joint Ventures werden in Anmerkung 41 offengelegt.

Abschreibungen

Anmerkung 12

in CHF 000 2017 2016

Abschreibungen 29 043 Abschreibungen aus Unternehmenszusammenschlüssen 35 418 Wertminderungen – Total 64 462 davon Abschreibungen auf Sachanlagen 20 055 davon Abschreibungen auf immateriellen Anlagen 44 407 davon Wertminderung auf Goodwill –

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

62

40 247 36 221 11 023 87 490 30 040 46 427 11 023

Die Abschreibungen haben im Vergleich mit dem Vorjahr um 23.0 Mio. CHF auf 64.5 Mio. CHF abge­ nommen. Davon betreffen 11.2 Mio. CHF die laufenden Abschreibungen. Tamedia hat ihre Einschätzung bezüglich der erwarteten Betriebsdauer der Druckzentren im Berichtsjahr erneuert. Die aufgrund dieser Einschätzung verlängerte erwartete Betriebsdauer der Druckzentren trägt den grössten Anteil zum Rückgang der Abschreibungen bei. Zudem entfielen 2017 Abschreibungen auf zwei Plattformen von Ricardo, deren Nutzung nach der Akquisition nur über einen beschränkten Zeitraum vorgesehen war. Die Abschreibungen aus Unternehmenszusammenschlüssen umfassen die Abschreibungen aus ­Kundenstämmen und Verlagsrechten, die im Rahmen von Unternehmenszusammenschlüssen erworben und aktiviert wurden. Die Abschreibungen aus Unternehmenszusammenschlüssen sind stabil geblieben. Aufgrund der jährlichen Überprüfung des Goodwills pro Zahlungsmittel generierende Einheit wurden per 31. Dezember 2017 keine Wertminderungen auf Goodwill erfasst, während im Vorjahr 11.0 Mio. Wertminderungen auf Goodwill berücksichtigt wurden (siehe auch Anmerkung 25).

Finanzergebnis in CHF 000 2017 2016

Zinsertrag 359 1 170 Gewinn aus Veräusserung von Beteiligungen 375 25 228 Wechselkursgewinne 2 215 1 628 Übriger Finanzertrag 2 236 5 139 Finanzertrag 5 185 33 165 Zinsaufwand (444) (1 839) Zinsaufwand aus Leasing (20) – Wertberichtigung auf Finanzanlagen (400) – Wechselkursverluste (2 278) (1 917) IAS 19 Finanzaufwand (413) (912) Verlust aus Veräusserung von Beteiligungen (1 037) (658) Übriger Finanzaufwand (1 551) (3 786) Finanzaufwand (6 143) (9 112) Total (959) 24 053

Anmerkung 13


Das Finanzergebnis nahm von 24.1 Mio. CHF auf –1.0 Mio. CHF ab. 2017 wurde mit der Veräusserung der Anteile an der assoziierten Gesellschaft Journal de Morges SA ein Gewinn von 0.3 Mio. CHF erfasst, während im Vorjahr ein Gewinn von 25.2 Mio. CHF aus dem Verkauf von 14 Prozent Anteilen an MoneyPark AG sowie dem Aufwertungserfolg aus der erstmaligen Neubewertung der verbleibenden 6 Prozent Beteiligung an den Marktwert angefallen war. Im Berichtsjahr sind im übrigen Finanzertrag insbesondere die Reduktion von Kaufpreisverpflichtungen (siehe Anmerkung 26) über 1.9 Mio. CHF erfasst (Vorjahr Finanzaufwand in Höhe von 2.0 Mio. CHF). 2017 sind auf den Verpflichtungen seitens Tamedia zum Kauf von Minderheitsanteilen, die als finanzielle Verpflichtungen in den Finanzverbindlichkeiten bilanziert sind (siehe ­Anmerkung 26), keine wesentlichen Bewertungsänderungen zu erfassen (Vorjahr 4.9 Mio. CHF). Der Verlust aus Veräusserung von Beteiligungen beinhaltet den Verlust aus dem Verkauf von Hotelcard AG (siehe Anmerkung 11). Im übrigen Finanzaufwand ist eine Wertminderung auf Assoziierten und Joint Ventures (siehe Anmerkung 11) in Höhe von 0.9 Mio. CHF (Vorjahr 1.6 Mio. CHF) erfasst.

Ertragssteuern in CHF 000 2017 2016

Laufende Ertragssteuern Latente Ertragssteuern Total

17 712 (8 123) 9 589

22 887 (7 697) 15 190

Analyse der Steuerbelastung in CHF 000 2017 2016

Ergebnis vor Steuern 179 785 137 527 Gewichteter Steuersatz 21.3% 21.3% Erwartete Ertragssteuern (zum gewichteten Steuersatz) 38 235 29 279 Gutschriften und angefallene Ertragssteuern aus Vorperioden (3 899) (7 992) Nutzung bisher nicht berücksichtigter Verlustvorträge (5 703) (695) Nicht bilanzierte latente Steuerforderungen aus Verlustvorträgen 1 643 8 213 Einfluss aus Beteiligungsabzügen und übrigen nicht steuerbaren Erträgen (2 616) (2 827) Steuerlich nicht abzugsfähige Wertminderungen von Goodwill – 2 420 Veränderung latente Steuern infolge Steuersatzänderung (716) – Steuereffekte auf Beteiligungen (17 728) (13 278) Übrige Einflüsse 373 69 Ertragssteuern 9 589 15 190 Effektiver Steuersatz 5.3% 11.0%

Der erwartete durchschnittliche Steuersatz entspricht dem gewichteten Durchschnitt der Steuersätze der konsolidierten Gesellschaften. Dieser liegt 2017 unverändert bei 21.3 Prozent. Der effektive Steuersatz nahm von 11.0 Prozent auf 5.3 Prozent ab. Aus Vorperioden erfolgten ­Rück­erstattungen und Anpassungen von Steuerabgrenzungen der laufenden Ertragssteuern vor allem aufgrund von Verlustvorträgen und Beteiligungsabzügen, deren steuerwirksame Nutzung bisher als nicht wahrscheinlich beurteilt wurde. Die nicht bilanzierten latenten Steuerforderungen aus Verlustvorträgen resultieren aus der Einschätzung, dass für erzielte Verluste die Ertragslage der betroffenen Gesellschaften für die Realisierung nicht gegeben ist. Erneut fielen Steuereffekte auf Beteiligungen an, die hauptsächlich aus handelsrechtlichen Abschreibungen auf Beteiligungsbuchwerten (ohne latente Steuerfolgen) resul­ tieren und den Steueraufwand signifikant reduzierten. Im Vorfeld der Abstimmung über die Unternehmensteuerreform III hat der Kanton Waadt beschlossen, per 1. Januar 2019 die Steuersätze deutlich zu senken. Nachdem die Unternehmenssteuerreform III Anfang 2017 vom Stimmvolk abgelehnt wurde, hat die Kantonsregierung dem kantonalen Parlament Bericht zu erstatten, um die Situation noch einmal zu bewerten. Am 1. November 2017 veröffentlichte die Kantons­ regierung das geplante weitere Vorgehen und bestätigte den reduzierten kantonalen Ertragssteuersatz von 3.33 Prozent per 1. Januar 2019, wodurch der kombinierte effektive Steuersatz von aktuell rund 21.5 Prozent auf rund 14 Prozent sinken wird. Der Bericht dazu soll voraussichtlich in 2018 vorliegen und ist durch das Kantonsparlament zu genehmigen. Nach Ansicht von Tamedia tritt die Anpassung der

63 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Anmerkung 14


­ teuersätze erst nach Genehmigung in Kraft. Tamedia wendet deshalb den neuen Steuersatz erst S nach Genehmigung des Berichts an. Die Anpassung des Steuersatzes würde die latenten Steuer­ verbindlichkeiten netto um 13.4 Mio. CHF reduzieren, was zu einem Steuerertrag in der entsprechenden Höhe führen würde.

Latente Steuerforderungen und -verpflichtungen in CHF 000 2017 2016

Übrige Sachanlagen 158 158 Finanzanlagen 318 43 Vorsorgeverbindlichkeiten 4 034 13 825 Immaterielle Anlagen 51 – Aktivierte Verlustvorträge 15 849 11 035 Übrige Bilanzpositionen 90 69 Total latente Steuerforderungen brutto 20 500 25 130 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (1 721) (1 445) Grundstücke und Gebäude (14 540) (14 955) Übrige Sachanlagen (5 579) (5 431) Finanzanlagen (1) (887) Vorsorgeguthaben (19 818) – Immaterielle Anlagen (123 500) (129 496) Rückstellungen (4 100) (4 202) Übrige Bilanzpositionen (1 289) (1 352) Total latente Steuerverbindlichkeiten brutto (170 548) (157 768) Total latente Steuern netto (150 048) (132 638) davon in der Bilanz ausgewiesene latente Steuerforderungen 3 373 3 896 davon in der Bilanz ausgewiesene latente Steuerverbindlichkeiten (153 421) (136 534)

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

64 Die latenten Steuerforderungen und -verbindlichkeiten werden innerhalb der konsolidierten Gesell­ schaften verrechnet, wenn ein Recht dazu besteht und wenn sie Steuern betreffen, die von derselben Steuer­ behörde erhoben werden. 2017 erfolgte eine Verrechnung in Höhe von 17.1 Mio. CHF (Vorjahr: 21.2 Mio. CHF). Die Veränderung der latenten Steuern geht aus der folgenden Übersicht hervor: in CHF 000 2017 2016

Stand 1. Januar (132 638) (125 805) Veränderung Konsolidierungskreis 256 (4 442) 1 413 Umgruppierung in zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte (805) 8 123 7 697 Latenter Steuererfolg (25 167) (11 327) Steuern übriges Gesamtergebnis Umrechnungsdifferenzen 183 (174) Stand 31. Dezember (150 048) (132 638) Steuerliche Verlustvorträge in CHF 000 2017 2016

Aktivierte Verlustvorträge 15 849 11 035 Gewichteter Steuersatz 19.1% 17.3% entsprechend effektive steuerliche Verlustvorträge (82 772) (63 641) Verfall nach 1 Jahr (370) (464) Verfall nach 2 bis 5 Jahren (60 320) (45 224) Verfall nach mehr als 5 Jahren (22 082) (17 953)

Anmerkung 15


Die Realisierbarkeit der aktivierten steuerlichen Verlustvorträge ist abhängig von in der Zukunft erzielbaren steuerbaren Gewinnen. Die Basis für die Beurteilung der Realisier­barkeit bilden detaillierte Analysen von zukünftigen Gewinnerwartungen über einen Zeitraum von mehreren Jahren, die auch bekannte Änderungen bestehender Steuer­gesetze berücksichtigen. Die Voraussetzungen zur Realisierung sind aufgrund der ­derzeitigen und erwarteten Ertragslage der betroffenen Gesellschaften gegeben. Für Gruppentochter­ gesellschaften, die in diesem oder dem vorangehenden Jahr Verluste erlitten, waren per 31. Dezember 2017 (netto) latente ­Steuerforderungen von 2.6 Mio. CHF aktiviert (Vorjahr: latente Steuerforderungen 1.7 Mio. CHF). in CHF 000 2017 2016

Nicht aktivierte steuerliche Verlustvorträge (38 238) Verfall nach 1 Jahr – Verfall nach 2 bis 5 Jahren (53) Verfall nach mehr als 5 Jahren (38 186)

Zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte Per 31. Dezember 2017 liegen keine zur Veräusserung bestimmten Nettoaktiven vor (Vorjahr 25.2 Mio. CHF). Nach dem negativen Entscheid der Wettbewerbskommission zu einer gemeinsamen Schweizer Ticketing-Gruppe zwischen den Partnern Ticketcorner AG und Starticket AG wird Tamedia das Wachstum von Starticket AG aus eigener Kraft weiter vorantreiben. Die per 31. Dezember 2016 als zur Veräusserung bestimmten Aktiven von 29.8 Mio. CHF (davon flüssige Mittel in der Höhe von 7.3 Mio. CHF) und Fremd­ kapital von 14.8 Mio. CHF der Starticket AG werden deshalb in der Bilanz wieder als weitergeführte Aktiven und Passiven berücksichtigt. Durch die Einbringung der Aktivität Metroxpress in die Partnerschaft mit der dänischen Tageszeitung BT entfielen Aktiven von 13.4 Mio. CHF und Fremdkapital von 3.2 Mio. CHF (Segment Pendlermedien), die per 31. Dezember 2016 als zur Veräusserung bestimmt offengelegt waren (siehe auch Änderungen im ­Konsolidierungskreis). Per 31. Dezember 2017 liegen keine wesentlichen, gesonderten Geschäftszweige vor, die zur Veräus­ serung bestimmt sind. Somit erfolgt analog Vorjahr kein gesonderter Ausweis von nicht weitergeführten Bereichen. in CHF 000 2017 2016

Flüssige Mittel – Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – Laufende Steuerforderungen – Übrige Forderungen – Aktive Rechnungsabgrenzungen – Zur Veräusserung bestimmtes Umlaufvermögen – Zur Veräusserung bestimmte Sachanlagen – Immaterielle Anlagen – Zur Veräusserung bestimmtes Anlagevermögen – Aktiven – Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten – Passive Rechnungsabgrenzungen – Kurzfristige Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerten – Vorsorgeverbindlichkeiten – Latente Steuerverbindlichkeiten – Langfristige Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerten – Zur Veräusserung bestimmtes Fremdkapital – Zur Veräusserung bestimmte Nettoaktiven –

7 320 1 679 346 82 454 9 881 2 057 31 245 33 302 43 183 (10 278) (504) (2 354) (13 136) (2 109) (2 781) (4 890) (18 026) 25 157

65 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Anmerkung 16

(71 395) (5 029) (16 959) (49 407)


Minderheitsanteile am Ergebnis

Anmerkung 17

in CHF 000 2017 2016

Minderheitsanteile an Gewinnen Minderheitsanteile an Verlusten Total

24 534 (1 276) 23 258

22 349 (4 758) 17 591

Angaben zu den Tochterunternehmen mit Minderheitsanteilen sind in Anmerkung 33 offengelegt.

Ergebnis pro Aktie

Anmerkung 18

Gewichtete Anzahl der durchschnittlich während des Jahres ausstehenden Aktien Anzahl ausgegebene Aktien Anzahl eigene Aktien (gewichteter Durchschnitt) Anzahl ausstehende Aktien (gewichteter Durchschnitt) Unverwässert Ergebnis (Anteil der Aktionäre) Für die Berechnung massgebende Anzahl Aktien Ergebnis pro Aktie Verwässert Ergebnis (Anteil der Aktionäre) Für die Berechnung massgebende Anzahl Aktien Ergebnis pro Aktie

2017 2016

10 600 000 10 600 000 6 966 3 619 10 593 034 10 596 381

in CHF 000

in CHF

146 938 104 747 10 593 034 10 596 381 13.87 9.89

in CHF 000

in CHF

146 938 104 747 10 629 030 10 625 168 13.82 9.86

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

66 Die Verwässerung berücksichtigt den möglichen Einfluss aus der aktienbasierten Ver­gütung der Unter­ nehmensleitung bei der Tamedia AG.


Anmerkung 19

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in CHF 000 2017 2016

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten Forderungen aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Assoziierten / Joint Ventures Delkredere auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Total

161 768 2 702 (5 646) 158 824

160 578

3 136 (4 155) 159 558

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen haben sich im Vergleich mit dem Vorjahr nur unwesentlich verändert und belaufen sich auf 158.8 Mio. CHF. Für Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, deren Realisierung fraglich ist, besteht ein Delkredere in Höhe von 5.6 Mio. CHF. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind unverzinslich und normalerweise innerhalb von 30 Tagen zahlbar. Die Fälligkeit per Bilanzstichtag geht aus der nachstehenden Übersicht hervor. Fälligkeit der Forderungen gegenüber Dritten und Assoziierten/Joint Ventures in CHF 000 2017 2016

134 903 15 981 4 956 1 970 959 4 946 163 714

Die Veränderung des Delkredere geht aus der folgenden Übersicht hervor: in CHF 000 2017 2016

Stand 1. Januar (4 155) (3 890) Veränderung Konsolidierungskreis – 790 Bildung (3 070) (2 693) Auflösung 297 162 Im Geschäftsjahr benutzte Beträge 1 329 1 475 Umrechnungsdifferenzen (46) 1 Stand 31. Dezember (5 646) (4 155) Anmerkung 20

Vorräte in CHF 000 2017 2016

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 4 240 3 945 Handelswaren 49 75 Total 4 288 4 020 Die Vorräte beinhalten insbesondere die Papiervorräte in den Druckzentren. Diese sind im Vergleich mit dem Vorjahr stabil geblieben.

67 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

noch nicht fällig 133 698 verfallen bis 30 Tage 19 388 verfallen 30 bis 60 Tage 2 607 verfallen 60 bis 90 Tage 959 verfallen 90 bis 120 Tage 351 verfallen über 120 Tage 7 468 Stand 31. Dezember 164 470


Sachanlagen in CHF 000 Grundstücke

Anmerkung 21 Gebäude, Installationen und bauliche Nebenanlagen

Technische Anlagen und Maschinen

Mobiliar, Fahrzeuge und Kunst- gegenstände

Anzahlungen und Anlagen im Bau

Total

Anschaffungswert Stand 31. Dezember 2015 67 230 314 483 252 289 17 546 327 651 875 Zugänge Konsolidierungskreis – – 185 197 – 382 Abgänge Konsolidierungskreis – – (33) (168) – (201) Zugänge – 657 2 320 811 1 420 5 208 Abgänge – (4 166) (5 633) (362) – (10 161) Umbuchungen – 1 015 326 206 (1 548) (1) Umklassierung zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte – – (2 540) (744) – (3 284) Währungseffekte – – (1) (2) – (3) Stand 31. Dezember 2016 67 230 311 989 246 913 17 484 199 643 815 Zugänge Konsolidierungskreis – – 9 – – 9 Abgänge Konsolidierungskreis – – – – – – Zugänge – 1 190 2 713 530 2 201 6 633 Abgänge (1 351) (1 552) (3 379) (957) – (7 239) Umbuchungen – 4 1 253 – (1 257) – Umklassierung zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte – – 2 403 20 – 2 423 Währungseffekte – – 29 (3) – 26 Stand 31. Dezember 2017 65 879 311 630 249 941 17 074 1 143 645 667

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

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Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen Stand 31. Dezember 2015 – 151 347 176 980 11 940 – Abgänge Konsolidierungskreis – – (5) (96) – Abschreibungen – 9 286 19 230 1 525 – Abgänge – (4 163) (4 359) (323) – Umklassierung zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte – – (894) (333) – Währungseffekte – – (1) (1) – Stand 31. Dezember 2016 – 156 469 190 951 12 712 – Abgänge Konsolidierungskreis – – – – – Abschreibungen – 9 224 9 750 1 081 – Abgänge – (1 552) (3 330) (953) – Umklassierung zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte – – 821 9 – Währungseffekte – – 18 (8) – Stand 31. Dezember 2017 – 164 141 198 210 12 842 –

Anlagewert netto Stand 31. Dezember 2016 67 230 155 520 55 962 Stand 31. Dezember 2017 65 879 147 489 51 731

340 267 (101) 30 040 (8 846) (1 227) (1) 360 132 – 20 055 (5 834) 830 10 375 194

4 772 199 283 683 4 232 1 143 270 474


Der Recherchedesk

Fortschreitende Digitalisierung Sowohl die Mediennutzung als auch das Konsumverhalten haben sich mit der Digitalisierung radikal verändert. Seiten 4, 8, 11, 12

125 Jahre Tamedia

Tamedia-Journalistinnen und -Journalisten publizieren immer wieder relevante, Aufsehen erregende Recherchen. Seite 5

In der Suisse romande Fuss gefasst

Der Verleger

Mit Übernahme der Schweizer Aktivitäten der Edipresse SA verlegt Tamedia auch Titel wie «Le Matin», «24 heures» sowie die «Tribune de Genève».

Pietro Supino erläutert, wie Tamedia den Umbruch in der Medienbranche bewältigt und sich im digitalen Zeitalter behauptet. Seiten 2 und 3

Fake News Der Gründer des «Tages-Anzeigers» Der Verleger Wilhelm Girardet, Ururgrossvater der heutigen Führungsgeneration, gründete den «Tages-Anzeiger» 1893. Seite 3

Was die Schweiz denkt «BZ Berner Zeitung» und «Der Bund» Mit der Berner Espace Media AG stiessen 2007 die beiden Tageszeitungen «Der Bund» (gegründet 1850) und «BZ Berner Zeitung» zur Tamedia AG.

Lucas Leemann (links) und Fabio Wasserfallen machen Tamedia-Umfragen auf wissenschaftlicher Basis. Seite 10

«Fake News» sind ein altes Phänomen (siehe Hitler-Tagebücher im «Stern»), haben aber 2016 während Trumps Kampagne eine Explosion erlebt. Seite 9


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125 Jahre Tamedia geworden ist. Aber wie war es denn bei Dir? Du bist als Journalist in unseren Verwaltungsrat gekommen, hast also den umgekehrten Weg gemacht.

Der Journalist und Tamedia-Verwaltungsrat Konstantin Richter (links) im Gespräch mit VR-Präsident und Verleger Pietro Supino.

«Eine starke Basis für die Zukunft des Journalismus» Vor genau 125 Jahren wurde die erste Ausgabe des «TagesAnzeigers» publiziert. Damit begann die Geschichte der Tamedia, des führenden privaten Medienhauses in der Schweiz. Verwaltungsratspräsident Pietro Supino redet über seine Rolle als Verleger und den radikalen Umbruch in der Medienlandschaft. Interview: Konstantin Richter

Der «Tages-Anzeiger» und die Tamedia werden 125 Jahre alt, du bist seit gut zehn Jahren Verleger. Erinnerst du dich an deinen ersten Arbeitstag? Pietro Supino: Ich erinnere mich, dass der damalige «Tages-Anzeiger»-Chefredaktor Peter Hartmeier und Reporter Constantin Seibt ein Interview mit mir gemacht haben. Das war ein ziemlicher Eiertanz, weil ich noch nie ein Interview gegeben hatte. Und auch für die Journalisten war es ungewöhnlich, den eigenen Verleger zu interviewen. Danach hat mir Constantin Seibt ein Merkblatt gemacht. Er hat mir Tipps gegeben, wie man sich bei Interviews geschickt anstellt. Was hat er dir denn geraten? Er hat zum Beispiel gesagt, dass der gefährlichste Moment am Ende kommt, wenn man glaubt, das Interview sei schon vorbei. Und? Hat das Merkblatt geholfen? (geht zum Schreibtisch und holt einen Zettel aus einer Schublade): Ich habe es immer noch griffbereit. Wenn ich Interviews mit dir lese, habe ich aber das Gefühl, dass du nicht gerne interviewt wirst. Du wirkst längst nicht so locker wie

im Zwiegespräch oder auch im Verwaltungsrat. Ja, das stimmt, ich suche den öffentlichen Auftritt nicht. Es ist der Teil meiner Arbeit, der mir am wenigsten liegt. Aber ich habe mich daran gewöhnt, dass man als Verleger eine öffentliche Figur ist; ich habe gelernt, damit umzugehen, und bekomme in letzter Zeit sogar Komplimente für meine Auftritte. Als Verleger, der über eine gewisse Macht verfügt, muss man wahrnehmbar und fassbar sein. Sollte ich am Ende aber noch eitel werden dabei, musst du mich bitte davon abbringen. Versprochen. Was magst du denn dann an der Verlegerarbeit? Mir gefällt die Vielschichtigkeit. Barnaby Skinner, unser Chefdatenjournalist, hat kürzlich in der «SonntagsZeitung» den deutschen Autor Fritz J. Raddatz zitiert. Wart mal… (sucht auf seinem Telefon nach dem Artikel), hier: «Der wahre Verleger muss Vater und Mutter sein, Amme und Zuchtmeister, Gläubiger und Fordernder, Duellant und Sekundant, Beichtvater und Ministrant, Heiliger und Hurenbold…» Du bist Heiliger und Hurenbold? Na ja, ich wäre jetzt nicht auf die exakte Formulierung gekommen. Aber

es stimmt eben, dass man als Verleger sehr verschiedene Aufgaben und Rollen hat. Ausserdem habe ich jeden Tag mit vielen interessanten Leuten zu tun – im Haus und auch ausserhalb. Natürlich geht mit der Aufgabe eine grosse Verantwortung einher, die ich aber als Privileg empfinde. Wir schaffen als Verlegerfamilie die Voraussetzung dafür, dass Redaktionen ihre Arbeit leisten und Menschen auf dem Laufenden bleiben. Dass sie sich umfassend informieren und eine eigene Meinung bilden können. Wir stammen beide aus dieser Verlegerfamilie, sind mit dem Unternehmen aufgewachsen. Aber das Verlegerwerden kann man nicht studieren. Du bist ausgebildeter Jurist, hast jahrelang als Bankier gearbeitet. Wie würdest du deine Entwicklung zum Verleger beschreiben? Ich musste mich umstellen. Bevor ich Verleger wurde, war ich für ein Semester an der Columbia Journalism School, an der du ja auch studiert hast. Und ich habe viel über Medien und die Medienentwicklung gelesen, tue es immer noch. Trotzdem hat es lange gedauert, bis ich emotional angekommen bin. Heute kann ich sagen, dass der Journalismus meine Passion

Das stimmt. Anfangs habe ich im Verwaltungsrat fast ausschliesslich die Perspektive der Journalisten vertreten. Inzwischen sehe ich das Unternehmen als Ganzes und interessiere mich auch sehr für die nicht-publizistischen Aktivitäten. Und ich habe eingesehen, dass nicht jede Veränderung gleich die Qualität eines Titels beeinträchtigt. Wobei: Man muss bei diesen Dingen immer wieder aufs Neue überlegen, was vertretbar ist und was nicht. Umso mehr als sich die Medienwelt grundlegend verändert. Wir versuchen derzeit, unsere Kräfte zu konzentrieren und in Kompetenzzentren zu bündeln. Auch wenn wir dafür kritisiert werden: Wir wollen dafür sorgen, dass bei uns die Qualität im Journalismus trotz rückläufigen Einnahmen erhalten bleibt, nach Möglichkeit sogar gesteigert werden kann. Du meinst das Projekt 2020. Was sagst du denn zur Kritik daran? Es gibt dabei zwei Fragen, die mich besonders beschäftigen. Zum einen die Medienvielfalt. Denn durch unsere Reorganisation geht Vielfalt verloren. Und Vielfalt ist ein Teil der Qualität der Medienlandschaft. Aber ich halte das in der Schweiz für vertretbar, denn wenn man das Ganze betrachtet, gibt es eine enorme Vielfalt an Informationen, und es kommen laufend neue Medien dazu, die uns Konkurrenz machen. Auch hat die Vielfalt innerhalb einzelner Medien zugenommen. Die meinungsbildenden Titel sind keine Parteiorgane mehr, sondern Plattformen für eine Vielzahl von Stimmen und Perspektiven. Darum sehe ich die Vielfalt insgesamt nicht in Gefahr. Und die andere Frage? Die andere Frage ist die der Identität der einzelnen Titel. Das ist ein sensibler Punkt. Die Identität ist für unsere Leserschaft genauso wichtig wie für unsere Mitarbeitenden. Wenn wir Redaktionen zusammenlegen, betrifft es ihre Identität und die Identität unserer Publikationen. Darum ist es entscheidend, dass wir in der neuen Struktur – also mit dem Bündeln von Ressourcen – einen besseren Journalismus ermöglichen und damit eine neue Identität schaffen. Das ist die grosse Herausforderung. Wenn es nicht gelingt, dann wird man zu Recht sagen, wir hätten Werte zerstört. Wenn es aber gelingt, und es


125 Jahre Tamedia muss uns gelingen, schaffen wir damit eine starke Basis für die Zukunft des Journalismus in der Schweiz. Als wir das Projekt 2020 im Verwaltungsrat zum ersten Mal diskutiert haben, haben wir beide gesagt, dass wir bei einer derart einschneidenden Reorganisation nicht nur auf die Effizienz schauen können. Es muss auch ein Mehrwert entstehen. Darum bemühen wir uns schon seit Jahren. Wir haben zum Beispiel den investigativen Journalismus gefördert. Einer der schönsten Anlässe war zuletzt das fünfjährige Jubiläum unseres Recherchedesks in Bern. Wir haben auch frühzeitig in den Daten-Journalismus investiert. Dadurch haben wir erkannt, dass die technologische Entwicklung zwar das traditionelle Geschäftsmodell der Zeitung unter Druck setzt, aber auch neue Möglichkeiten für den Journalismus eröffnet. Und wir haben das Handbuch «Qualität im Journalismus» entwickelt, um der Frage, was die vieldiskutierte Qualität eigentlich ausmacht, auf den Grund zu gehen. Ich denke ebenfalls, dass Tamedia viel für den Journalismus tut und dass das von der Öffentlichkeit nicht immer wahrgenommen wird. Vielleicht ist das eine Frage der Aussendarstellung. Das Recherche-Desk.

Das Qualitätsmonitoring. Das Tamedia-Datamining. Das klingt kühl, fast technokratisch… Mag sein. Kritiker, die sich für die Einführung einer staatlichen Medienförderung einsetzen, behaupten immer wieder, dass uns der Journalismus nicht am Herzen liege. Oder dass wir unsere Zeitungen sogar verkaufen wollten. Das ist völlig falsch. Die Publizistik ist seit 125 Jahren der Kern unseres Familienunternehmens. Wir haben in den letzten Jahren aber auch viel in unsere nicht-publizistische Aktivitäten investiert. Was meinst du, was Wilhelm Girardet … … unser Ururgrossvater und der Gründer des Unternehmens… …sagen würde, wenn er das Unternehmen heute sehen würde. Das ist ja nicht mehr nur der «TagesAnzeiger», sondern auch Jobs, Tutti, Doodle… Er hätte bestimmt Freude daran. Im Grunde genommen entspricht das, was wir tun, seinem Grundgedanken. Die Publizistik ist der Kern. Der Werbemarkt war immer schon das zweite Standbein, darum jetzt auch Goldbach. «20 Minuten» passt gut zu unseren Ursprüngen als Generalanzeiger. Und mit den Rubrikenplattformen und Marktplätzen jobs.ch, homegate.ch,

Konstantin Richter (geboren 1971) ist seit 2004 Mitglied des TamediaVerwaltungsrats. Er begann seine Laufbahn 1997 als Redaktionsassistent der Medienfachzeitschrift «Columbia Journalism Review» in New York. Danach arbeitete er als Reporter für das «Wall Street Journal» in Brüssel, und von 2004 bis 2005 war er CoGeschäftsführer des Rogner & Bernhard-Verlags in Hamburg und Berlin. Heute lebt er als freier Autor und Journalist in Berlin. Er ist Autor der Bücher «Bettermann» (2007), «Kafka war jung und brauchte das Geld» (2011) und «Die Kanzlerin – Eine Fiktion». Er schreibt für die «Zeit», die «Welt» und das US-Nachrichtenportal «Politico». Für eine Reportage in der «Zeit» erhielt er 2011 den Deutschen Reporterpreis. Konstantin Richter hat seinen Bachelor in Englischer Literatur und Philosophie an der Universität Edinburgh gemacht und das Masters-Programm der Columbia University Graduate School of Journalism in New York absolviert.

tutti.ch und ricardo.ch konnten wir das Kleinanzeigengeschäft in die digitale Welt überführen. Dazu kommen Startups wie Zattoo, Doodle, Starticket oder Olmero und Renovero. Und unsere Ambition ist natürlich, dass das Ganze harmoniert und mehr wert ist als die Summe der Einzelteile. Kommen wir zum Schluss. Das ist – wie du weisst – der Moment für die gefährlichen Fragen. Gibt es eine Frage, die besonders schwierig zu beantworten wäre? Die Frage, die mich am meisten beschäftigt, die ich aber nicht beantworten kann, ist, wo wir in zehn und in zwanzig Jahren stehen werden, wie wir unseren publizistischen Qualitätsanspruch erreichen können. Wir sind heute in der besten Position, um auch dann noch guten Journalismus machen zu können. Das, die Kompetenz unserer Mitarbeitenden, das Vertrauen unserer Leserinnen und Leser, das Engagement unserer Familie motiviert mich und stimmt mich zuversichtlich. Manchmal mache ich mir aber auch Sorgen. Wilhelm Girardet dürfte es nicht anders gegangen sein. Ungewissheit gehört zum Unternehmertum. Sie ist ja auch nichts Negatives, sondern sie bedeutet, dass der Ausgang offen ist. Im Grunde genommen ist es schön, nicht immer zu wissen, wohin die Reise führt.

Pietro Supino (geboren 1965 in Mailand) ist seit gut zehn Jahren Verwaltungsratspräsident der Tamedia AG und Verleger ihrer Publikationen. Als Enkel von Werner Coninx und Sohn von dessen Tochter Rena Coninx sowie Neffe des vorherigen VR-Präsidenten Hans Heinrich Coninx gehört er zur fünften Generation der Verlegerfamilie, welche bis heute die Mehrheit an der Tamedia AG hält. Pietro Supino studierte Rechts- und Wirtschaftswissenschaften an der Universität St. Gallen und an der London School of Economics und verfasste 1994 eine Dissertation zum Thema Rechtsgestaltung mit Trust aus Schweizer Sicht. Er ist Inhaber des zürcherischen Anwaltspatents und eines Master of Law. Nach einer Karriere im Bankensektor bereitet sich Pietro Supino auf seine Verlegerrolle unter anderem mit einem Semester an der Columbia Journalism School vor.

«Die Publizistik ist seit 125 Jahren der Kern unseres Familienunternehmens.» Pietro Supino

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Seit 125 Jahren

Am 2. März 1893, vor genau 125 Jahren, lief in Zürich der erste «Tages-Anzeiger» von der Druckmaschine und wurde bald zur meistverkauften Schweizer Zeitung. Seither ist die Tamedia AG, wie sie heute heisst, zum führenden privaten Medienunternehmen der Schweiz herangewachsen. Mit einem Jahresumsatz von gut einer Milliarde Schweizer Franken beschäftigt Tamedia heute rund 3700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erreicht mit ihren Angeboten 80 Prozent der Schweizer Bevölkerung. Neben dem «Tages-Anzeiger» publiziert Tamedia mehr als 50 Zeitungen, Zeitschriften und Onlinemedien. Bedeutende Tageszeitungen wie der Winterthurer «Landbote», die «Berner Zeitung BZ», der ebenfalls in Bern erscheinende «Bund», «24 Heures» und «Le Matin» in Lausanne sowie die «Tribune de Genève» gehören dazu. Die reichweitenstarke Pendlerzeitung «20 Minuten» wird in drei Sprachen herausgegeben. Am Sonntag gehören die «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» zu den führenden Printmedien. Die «Schweizer Familie», «Annabelle» und «Das Magazin» sind profilierte Zeitschriften aus dem Unternehmen.

Auch online stark

In den letzten Jahren entwickelte sich Tamedia zudem zum führenden digitalen Medienhaus in der Schweiz. Mit ricardo.ch betreibt die nach wie vor mehrheitlich von der Gründerfamilie gehaltene Mediengruppe den wichtigsten Schweizer Onlinemarktplatz. Die Kleinanzeigen-Plattform tutti.ch ist Marktführer in der Deutschschweiz und im Tessin. Homegate.ch und immostreet.ch sind in den meisten Regionen der Schweiz die führenden Plattformen für den Wohnungs- und Immobilienmarkt. Starticket.ch ist der zweitgrösste Ticketvermarkter der Schweiz. Mit einer 50-Prozent-Beteiligung an der JobCloud AG und ihren Stellenmärkten wie jobs.ch und jobup.ch spielt Tamedia auch im Markt mit Stellenangeboten ganz vorne mit. Doodle schliesslich ist der weltweit führende Onlineterminplaner. Mit Innovationskraft und permanenter Weiterentwicklung hat Tamedia die ersten 125 Jahre erfolgreich hinter sich gebracht und ist auch für die schon angelaufenen und noch bevorstehenden Umbrüche im Medienbereich gerüstet.


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125 Jahre Tamedia epoche die Leser den Journalisten und Verlagsleuten unbekannte Wesen, so steht heute ein Strom an Nutzerdaten zur Verfügung, den niemand mehr ignorieren kann. Nachrichtenorganisationen kämpfen um unsere Aufmerksamkeit. Gute Inhalte allein reichen da nicht.

«TechnologieKnow-how muss zu einem Bestandteil des Journalistenberufs werden»

Journalisten werden Technologie-Know-how zu einem Bestandteil ihres Berufs machen müssen.

Schlauerer Journalismus Robotertexte, Recherche-Algorithmen, Machine Learning: Mit der Digitalisierung ziehen vielversprechende Datentechnologien in die Redaktionen von Zeitungen und Onlineplattformen ein. Doch wie intelligent ist es, auf Automatisation und künstliche Intelligenz zu setzen? Text: Michael Marti (Mitglied der Chefredaktion Tamedia Deutschschweiz)

Noch stellen wir uns vor, ein journalistischer Text sei von einem Menschen geschrieben worden. Doch einige Medienunternehmen publizieren bereits von Robotern geschriebene, meist kurze Berichte, etwa Finanz- und Sportmeldungen. Algorithmen setzen strukturierte Daten in lexikalische Templates – eine Art Schablonen – ein und fügen Textbausteine zusammen. Der Journalismus befindet sich in einem dramatischen Umbruch; Schreibroboter sind nur ein Beispiel dafür. «Smart Journalism» nennt sich der neue, durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz unterstützte Journalismus.

che erkennen, Ton in Text umwandeln. Auch auf Tamedia-Redaktionen werden Technologien und Tools getestet, die unter den Begriff Smart Journalism fallen. So das Recherche-Werkzeug Tadam («Tamedia Data Mining»), das Journalisten bei der Suche in grossen Datenmengen unterstützt. Zudem ermöglicht Tadam ein Monitoring von beliebigen Inhalten, ohne warten zu müssen, bis diese von Suchmaschinen oder der Agentur angeboten werden. «Solches Technologie-Know-how muss zum Bestandteil des Journalistenberufs werden», sagt Titus Plattner, Redaktor und Projektverantwortlicher.

Technologien und Tools getestet Softwareprogramme erstellen auch Grafiken oder Videoberichte aus Bewegtbilder-Pools. Und Algorithmen untersuchen riesige Datensätze. Künstliche Intelligenz kann Muster in Fotos analysieren, Gesichter und Spra-

Erwartungen und Befürchtungen Doch mit dem Digitaljournalismus sind Erwartungen und Befürchtungen verbunden. Die Optimisten sagen: Die Automatisation ist eine Chance, Redaktoren von repetitiver Arbeit zu befreien und ihnen zu ermöglichen, relevante

Recherchen zu verfolgen. Die Skeptiker warnen: Smarte Technologien sind suspekt, weil sie zur Produktion und Distribution von Fake News, also zur Desinformation und Manipulation von Mediennutzern eingesetzt werden. In vielen Fällen ist Artificial Intelligence noch zu wenig smart, um in der Praxis zu überzeugen. Sasha Koren, beim britischen «Guardian» Chefin des Innovationsteams, schreibt in einem Blog: «Die viel gelobten Chat-Roboter für die Verbreitung von Nachrichten auf Facebook sind eine enttäuschende Erfahrung. Sie können nicht viel mehr leisten, als einfache Konversationselemente von Datenbanken abzufragen.» Ein Strom von Nutzerdaten Doch es ist unbestritten, dass künstliche Intelligenz und Datengewinnung in der Publizistik einen Umbruch einläuten: bei der Verteilung von Inhalten an das Publikum. Waren während der Print-

Für jeden Kunden das richtige Angebot Die Zahlungsbereitschaft für digitale Inhalte ist besser als angenommen. Text: Marc Isler (Leiter Digital Sales Development Tamedia)

Die Tageszeitungen von Tamedia haben im Sommer 2017 das sogenannte Premium-Modell eingeführt. Täglich sind eine Handvoll «Abo+»-Artikel auf den digitalen Plattformen nur für zahlende

Kunden zugänglich. Nichtabonnenten müssen einen digitalen Zugang kaufen. Im Dezember 2017 wurden dank «Abo+» wöchentlich über 1600 neue zahlende Kunden gewonnen. Entscheidend war die Einführung neuer Abomodelle wie Tagespass (2 Franken für 24 Stunden Zugriff) oder Mobile-App-Abo (9 Franken pro Monat), womit speziell jüngere Zielgruppen überdurchschnittlich erreicht werden.

Medienhäuser haben den Vorteil, dass sie das Produkt und den gesamten Verkaufsprozess kontrollieren. Hochwertige redaktionelle Plattformen sind ein ideales Umfeld für zahlungspflichtige Inhalte. Dabei gilt wie im E-Commerce: Wer es schafft, dem richtigen Kunden zum richtigen Zeitpunkt ein gutes Angebot zu machen, wird von der steigenden Zahlungsbereitschaft profitieren.

Denn Medientitel konkurrieren mit globalen Technologieunternehmen, die einen grossen Vorsprung in der Verwendung von Datentechnologien haben. Netflix, Amazon und Facebook haben auf das Publikum zugeschnittene Produkte geschaffen, indem sie das Verhalten der Benutzer vorhersagen. Je mehr Daten sie sammeln, desto mehr verfeinern sie den Prozess. Wenn Medienorganisationen in dieser Konkurrenz bestehen wollen, müssen sie ihr Publikum ähnlich gut kennen. Schon Anfang 2017 umgesetzt hat «Tages-Anzeiger online» ein Tool zur Gewinnung von Leser-Feedbacks. «Ist dieser Artikel lesenswert?», werden am Ende jedes Beitrags die Leser gefragt; mit einem Klick können sie ihr Urteil fällen. Enormes Potenzial Die Analyse von Nutzerdaten ist der entscheidende Schritt zum PremiumContent-Geschäft. Bei Tamedia entwickeln Datenwissenschaftler entsprechende Algorithmen und Metriken. Ein Ziel ist, die Zahlungsbereitschaft der Nutzer bei einem bestimmten Artikel zu erkennen, um ihn den kaufbereiten Lesern zu liefern. Erste Auswertungen zeigen einen direkten Zusammenhang von journalistischer Qualität, Leserzufriedenheit und Vermarktbarkeit. Das belegt, dass eine Premium-Strategie bei Qualitätstiteln aufgehen kann. Der Einsatz von Algorithmen und Artificial Intelligence auf Redaktionen steht erst am Anfang, das Potenzial für künftige Anwendungen scheint enorm. Doch noch sind es die Journalisten, die das publizistische Angebot von Qualitätsmedien prägen und damit den entscheidenden Unterschied zu automatisierten Plattformen wie Facebook oder Twitter darstellen. Es ist kaum vorstellbar, dass unermüdlich schreibende Roboter die Agenda des öffentlichen Diskurses bestimmen.


125 Jahre Tamedia

Aufdecken, was geheim bleiben soll

Seit 2012 schickt Tamedia jährlich eine Gruppe ihrer Journalisten zu einem dreiwöchigen Kurs für Investigative Reporting an die renommierte Columbia Journalism School in New York. Er ist ein Anknüpfungspunkt für Journalisten weltweit. Und er zeigt ein weiteres Markenzeichen des Recherchedesks: die weltweite Kollaboration.

kanten aus der West- und einen aus der Deutschschweiz. Von Anfang an arbeiteten Journalisten aus den beiden Landesteilen eng zusammen. Ihre Recherchen erscheinen oft gleichzeitig in Tamedia-Zeitungen von Genf bis Zürich. Nicht immer ganz reibungsfrei: In Lausanne schüttelt man zuweilen die Köpfe wegen des «Panzer»-Schreibstils der Zürcher. Die wiederum ärgern sich über schwurbelige Nebensätze der Romands.

Weltweite Kollaboration Seit 2013 arbeitet das Team Hand in Hand mit Journalisten von «The Guardian», «Le Monde», «Süddeutsche Zeitung», «New York Times» und Dutzenden anderen Zeitungen. Tamedia-Rechercheure wie Mario Stäuble, Christian Brönnimann oder Marie Parvex leisteten wichtige Schweizer Beiträge für fünf Enthüllungsserien auf der Basis von grossen Datenlecks im Finanzsektor. Die Lecks hatten massive Auswirkungen – schweizweit und global. Wegen Offshore-Leaks 2013 fiel das Bankgeheimnis in Österreich und Luxemburg; die Schweiz musste den automatischen Informationsaustausch einführen. Mit Swissleaks 2015 enthüllte der Recherchedesk einen massiven Geldwäscheskandal in Genf. Dank den Panama Papers im Jahr 2016 und den Paradise Papers 2017 kamen reihenweise zwielichtige Geschäfte in der Schweiz ans Licht. Wegen der Berichte verschärft der Bund nun die Aufsicht über die Anwälte. Den Rohstofffirmen drohen schärfere Gesetze.

Abseits vom Alltagsgeschäft Die Kernidee aber wurde zum Erfolg: Der Recherchedesk gab seinen Journalisten die Möglichkeit, sich abseits vom Alltagsgeschäft auf Geschichten zu konzentrieren, die sonst unerzählt geblieben wären. So kamen Recherchen zustande, die Schlagzeilen für die ganze Schweiz lieferten. Thomas Knellwolf zum Beispiel enthüllte im September 2014, dass eine IS-Zelle in der Schweiz operierte. Weltweit Schlagzeilen machte er zusammen mit Mario Stäuble mit einer Artikelserie rund um den FifaSkandal. Für ihre Recherchen zu SVPNationalrat Christoph Mörgeli und über einen Zuger Häftling, der sich zu Tode gehungert hatte, erhielten Iwan Städler und Simone Rau jeweils den Zürcher Journalistenpreis. Mit Kurt Pelda und Bernhard Odehnal sind zwei weitere mehrfach ausgezeichnete Reporter mit breiter internationaler Erfahrung für den Recherchedesk tätig.

Pulitzerpreis Für die Panama Papers erhielt das weltweite Journalistenkonsortium inklusive dem Recherchedesk den Pulitzerpreis. Zu den zehn ausgezeichneten Beiträgen gehörte eine Recherche über die Geldgeschäfte von Wladimir Putins Entourage in Zürich, zu deren Autoren Oliver Zihlmann gehört. Heute sind Datenjournalismus und internationale Zusammenarbeit Teil des Alltagsgeschäfts. Hindernisse gibt es allenfalls noch durch unterschiedliche Zeitzonen. Etwa bei Telefonkonferenzen im Rahmen der Paradise Papers. Beim Reporter des «Guardian» in Australien war es stets 23 Uhr. Er flüsterte, weil seine Kinder schon schliefen. Der Kanadier und der Schweizer waren dafür im Zeitdruck. Für den einen wars sechs Uhr in der Früh, die Kinder mussten in die Krippe – und der andere sollte sie mittags schon bald wieder abholen.

Schon ab Frühling 2000 beschäftigte sich die «SonntagsZeitung» intensiv mit dem Niedergang der Swissair.

Seit 2012 arbeitet ein Recherchedesk mit heute zehn Journalistinnen und Journalisten sowie zwei Praktikanten aus der französischund der deutschsprachigen Schweiz für Tamedia-Publikationen in beiden Sprachen. In diesen sechs Jahren hat das Team zahlreiche Artikel recherchiert und geschrieben, die Politiker, Beamte, Manager oder Militärs gern unter dem Deckel gehalten hätten. Text: Thomas Knellwolf (Co-Leiter TamediaRecherchedesk) Oliver Zihlmann (Ressort leiter Redaktion Tamedia Deutschschweiz)

Ab Juni 2014 klopften Beamte mit Strahlenmessgeräten an Dutzenden Wohnungstüren in Biel und La Chauxde-Fonds. In 40 Häusern fanden sie radioaktive Strahlendosen deutlich über dem Grenzwert. Ausgelöst wurde die Strahlenschutzaktion durch einen Artikel des Recherchedesks von Tamedia. Dank Dokumenten aus dem Bundesarchiv fanden Titus Plattner und Dominik Balmer heraus, dass Uhren-Heimarbeiter in Wohnungen und Ateliers bis in die 1960er-Jahre hoch radioaktive Leuchtfarbe auf Zifferblätter gepinselt hatten. Seit Jahrzehnten enthüllen TamediaJournalisten, was Politiker, Manager oder Generäle gern im Dunkeln beliessen. Arthur Rutishauser kündigte das Ende der Swissair an. Catherine Boss, Martin Stoll und Karl Wild deckten auf, wie Armeechef Roland Nef seiner ExPartnerin aufs Übelste nachgestellt hatte. Er musste abdanken. Christian Brönnimanns Artikel über einen der grössten Korruptionsfälle beim Bund sorgte für die Reorganisation einer ganzen Abteilung beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco). Aber wie arbeiten die Rechercheure bei Tamedia eigentlich genau? Und was ist dieser Recherchedesk? Am 14. August 2014 hetzte ein Reporter des Recherchedesks quer durch Genf. Er verfolgte gerade einen Velodieb. Die Journalisten hatten zuvor ein Fahrrad mit einem GPS-Sender präpariert und absichtlich klauen lassen.

Dann beobachteten sie den Standort des Velos auf dem Laptop. Als der Reporter das gestohlene Fahrrad einholte, stand es bereits im Schaufenster eines Secondhandladens – samt Preisschild (Fr. 299.90). Der Dieb war über alle Berge, doch der Bericht darüber machte international Furore. Innovative Ansätze Das Beispiel zeigt eine der Triebkräfte des Recherchedesks: Kreativität. Es braucht innovative Ansätze, um Neues zu entdecken. So kamen die ersten grossen Projekte des Schweizer Datenjournalismus aus der Küche des Rechercheteams. Damals war es der preisgekrönte Unfallatlas von Martin Stoll und Julian Schmidli. Es folgten zahlreiche Daten-Scoops, etwa die Aufbereitung

Die Recherchen erscheinen oft gleichzeitig in Tamedia-Zeitungen von Genf bis Zürich. der Daten sämtlicher Altersheime von Alexandre Haederli und Catherine Boss oder die Auswertung der Asylentscheide von Schweizer Richtern durch Simone Rau und Barnaby Skinner. Der Recherchedesk entstand 2012. Heute arbeiten zehn Journalisten für das Team. Verleger Pietro Supino sponsert zusätzlich je einen Prakti-

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125 Jahre Tamedia

Zuerst das Netz, dann die Zeitung, Abends fernsehen

Mitternacht

500

Neben den «klassischen» Printmedien, den Zeitungen und Zeitschriften, neben Radio und Fernsehen hat sich das Internet in den letzten Jahren klar etabliert. Fast vier fünf fünf Schweizerinnen nutzten es täglich oder fast täglich. Damit hat das Netz in der Deutschschweiz und der Romandie das Fernsehen überholt. Infografik: Daniel Barben Text: Artur K. Vogel

Durchschnittliche Reichweite der Medientypen pro Stunde

400

300

Wer welches Medium nutzt und wer wo inseriert

200

100

«20 Minuten» in der deutschen und «20 minutes» in der französischen Schweiz sind mit einer Reichweite von jeweils rund 30 % klar die meistgenutzten Morgen die Boulevardblätter «Blick am Abend» Abend und «Blick» (12 bzw. 10 %) und dicht dahinter der «Tages-Anzeiger» (9 %). In der Romandie finden sich die Tame zwei und drei. Nur im Tessin hat «20 minuti» (29 %) zwei leicht stärkere Konkurrenten: den «Corriere del Ticino» (34 %) und «La Regione» (31 %). Auch b Angebote 20minuten.ch, tagesanzeiger.ch, tdg.ch («Tribune de Genève»), lematin.ch, 24heures.ch, und tio.ch («20 Minuti») vordere Positionen ein. Gedruckte Zeitungen und Zeitschriften Tageszeitungen werden morgens und über Mittag am häufigsten gelesen.

Magazine

Deutschschweiz

Fernsehen

Radio

20 Minuten D-CH Blick am Abend Blick Newsportale erreichen noch vor den gedruckten Tages-Anzeiger Medien einen ersten Nutzungspeak.nz Abnordwestschweiz 13 Uhr

K-Tipp Beobachter Schweizer Illustrierte Schweizer Familie Geo

SRF 1 SRF 2 RTL CH ZDF ARD

SRF 1 SRF 3 SRF Musikwelle SRF 2 Kultur Energy Zürich

Französische 20 minutes F-CH Le Matin Schweiz TV wird am stärksten abends von 1824 bisHeures 24 Uhr

Bon à Savoir Illustré Télétop Matin Fémina TV8

RTS Un TF1 CH M6 CH RTS Deux France 2

La 1ère Option Musique Couleur 3 LFM BNJFM

nimmt die Nutzung tendenziell ab.

geschaut.

Le Nouvelliste Tribune de Genève

Italienische Radio wird zwischen 8 und 9 Uhr am stärkstenSchweiz genutzt.

Corriere del Ticino La Regione 20 minuti I-CH Extra tabloid del CdT Giornale del Popolo

Marktanteil in Prozent

0

10

20

30

40

50

60

0

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30

Werbeumsätze 93 Prozent der Bevölkerung Das Internet mit rund 33 % sowie Zeitungen und Zeitschriften mit lesen Zeitungen 19 %inweisen Zeitungen und Zeitschriengut sind allen die grössten Netto-Werbeumsätze aus. Direktwerbung an dritter, TV-Werbung an vierter Stelle. Sprachgruppen der Schweizfolgt das wichtigste D I F Medium: 90 % oder mehr lesen sie. In allen Adressverzeichnisse, 1 % Radio, 2 % Sprachregionen hören mehr als 80 % der Out of Home, 7 % Bevölkerung täglich Radio. Rund 65 % der Werbeund Deutsch- und Westschweizer schauen tägPromotionsartikel lich fern, während es imTessin 75 % sind. Dort wird das Fernsehen stärker genutzt als Internet das Internet; in der Deutschschweiz und in der Romandie ist es genau umgekehrt.

93%

11%

TV

78%

33%

12%

15% 19%

Entwicklung in den vergangenen fünf Jahren Die Nutzung von Zeitungen und Zeitschriften, Direktwerbung Fernsehen und Radio ist in der Schweiz seit 2013 leicht rückläufig, wobei sich die Fernsehnutzung über die Jahre unregelmässig entwickelt hat. Kontinuierlich zugenommen hat hingegen die Nutzung des Internets.

Mittag

Illustrazione Ticinese Ticino7

-4%

Zeitungen und Zeitschriften

40

D I

50

60

Quellen: MACH Basic 2013-2 bis 2017-2, Mediapulse 2013-2 bis 2017-2, Net Metrix Base 2013-1 bis 2017-1, Time Use Study 2015/2016

RSI La 1 Canale 5 RSI La 2 Rai 1 Italia 1 0

10

Rete Uno Rete Tre Radio 3i Radio Fiume Ticino Rete Due

20

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Die Top-Auftraggeber Coop und Migros machen in Zeitungen und Zeitschriften mit Abstand am meisten Werbung; im Fernsehen werden die beiden Grossverteiler von Proctor + Gamble (Waschmittel) und Ferrero (Schokolade) überflügelt. Im Internet folgen die Onlineanbieter ebookers und home24 der Migros. I D Führend bei der sogenannten Out-of-Home-Werbung (Aussenwerbung) F F ist die Migros, gefolgt vonIDigitec/Galaxus. (Gesamtwerbedruck pro F Mediengattung in Prozent) D

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Internet Migros ebookers home24 Zalando La Redoute Out of Home Migros Digitec/Galaxus Post McDonald’s Renault

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und wer inseriert und wer wowo inseriert

«20 Minuten» in in der deutschen und «20 minutes» in in der französischen Schweiz sind mit eine «20 Minuten» der deutschen und «20 minutes» der französischen Schweiz sind mit diedie Boulevardblätter «Blick am Abend» und «Blick» (12(12 bzw. 10 %) und dicht dahinter der «T Boulevardblätter «Blick am Abend» und «Blick» bzw. 10 %) und dicht dahinter der 7 Tagesp zwei und drei. Nur im Tessin hat «20 minuti» %meistgenutzten )% zwei leicht stärkere den 125 Jahre Tamedia «20 Minuten» in der deutschen «20 minutes» in der französischen sind mit einer Reichweite von jeweils rund 30  % klar die meistgenutzten Titel der «20 Minuten» in der deutschen und «20 und minutes» in der französischen SchweizSchweiz sind mit einer Reichweite von jeweils rund 30 minuti» % klar(29  die Titel Konkurrenten: der Tagespresse. In« zwei und drei. Nur im Tessin hat «20 (29  ) zwei leicht stärkere Konkurrenten: de Angebote 20minuten.ch, tdg.ch («Tribune dede Genève»), lematin.ch, 24heu die Boulevardblätter «Blick am und Abend» und(12 «Blick» bzw. 10 %) und dicht dahinter der «Tages-Anzeiger» (9 %Romandie ). In der Romandie finden sich die Tamedia-Titel «Le(15  Matin die Boulevardblätter «Blick am Abend» «Blick» bzw. (12 10 %) und dicht dahinter der «Tages-Anzeiger» (9 %tagesanzeiger.ch, ). In der finden sich die Tamedia-Titel «Le Matin» %) Angebote 20minuten.ch, tagesanzeiger.ch, tdg.ch («Tribune Genève»), lematin.ch, 24h Nur imhat Tessin hat «20 (29  minuti» (29 leicht %) zwei leicht stärkere Konkurrenten: den «Corriere del(34  Ticino» (34 «La %) und «La Regione» (31 %bei ). Auch bei den publizistisc zwei undzwei drei.und Nurdrei. im Tessin «20 minuti» %) zwei stärkere Konkurrenten: den «Corriere del Ticino» %) und Regione» (31 %). Auch den publizistischen Ang Angebote 20minuten.ch, tagesanzeiger.ch, tdg.ch («Tribune de Genève»), lematin.ch, 24heures.ch, und tio.ch («20 Minuti») Positionen ein. Angebote 20minuten.ch, tagesanzeiger.ch, tdg.ch («Tribune de Genève»), lematin.ch, 24heures.ch, und tio.ch («20 Minuti») vordere vordere Positionen ein.

Wer welches Medium nutzt, und wer wo inseriert Wer welches Medium nutzt Tageszeitungen Magazine Tageszeitungen Magazine und wer wo inseriert Tageszeitungen MagazineDeutschFernsehen Tageszeitungen Magazine Fernsehen Radio Radio Deutsch-

20 Minuten in der deutschen und 20 Minutes in der französischen Schweiz sind mit einer Reich(11 %) auf den Rängen zwei und drei. Nur im Tessin hat 20 Minuti (29 %) zwei leicht stärkere 20del Minuten D-CH K-Tipp weite von jeweils rund 30 % klar die meistgenutzten Titel der Tagespresse. In der Deutschschweiz Konkurrenten: den Corriere Ticino (34 %) und La Regione (31 %). Auch bei den publizistischenOnlineSO 20 Minuten D-CH K-Tipp «20 Minuten» in der deutschen und «20 minutes» in der französischen Schweiz sind mit einer Reichweite von jeweils rund 30 % klar die meistgenutzten Titel der Tagespresse. In der Deutschschweiz folgen Blick amam Abend Beobachter S folgen die Boulevardblätter Blick am Abend und Blick (12 bzw. 10 %) und dicht dahinter der Angeboten im Web nehmen die Tamedia-Angebote 20minuten.ch, tagesanzeiger.ch, tdg.ch Blick Abend Beobachter die Boulevardblätter «Blick am Abend» und «Blick» (12 bzw. 10 %) und dicht dahinter der «Tages-Anzeiger» (9 %).schweiz In der Romandie finden sich die Tamedia-Titel «Le Matin» (15 %) und «24 Heures» (11 %) auf den Rängen schweiz Blick Schweizer Illustrierte R 20 Minuten D-CH K-Tipp SRF 1 SRF 1 20 Minuten D-CH srf.chein. srf.ch K-Tipp SRF 1 SRF 1 Blick Schweizer Illustrierte Tages-Anzeiger Im Welschland finden Tamedia-Titel Le Matin (15 und 24heures (Tribune de Genève), lematin.ch, 24heures.ch, und tio.ch (20 Minuti) vordere DeutschDeutschzwei und drei. Nur (9 im%). Tessin hat «20 minuti» (29 %)sich zweidie leicht stärkere Konkurrenten: den%) «Corriere del Ticino» (34  %) und «La Regione» (31  %). Auch bei den publizistischen Angeboten im Web nehmenPositionen die TamediaTages-Anzeiger Blick am(«Tribune Abend de Genève»), lematin.ch, Beobachter SRF 2 Blick am Abend SRFvordere 2 Beobachter Angebote 20minuten.ch, tagesanzeiger.ch, tdg.ch 24heures.ch, und tio.ch («20 Minuti») Positionen ein.Tages-AnzeigerSRF 3

schweiz schweiz

Blick Illustrierte Blick SchweizerSchweizer Illustrierte Tages-Anzeiger Tages-Anzeiger Familie SchweizerSchweizer Familie Fernsehen Tageszeitungen Magazine nz nordwestschweiz nz nordwestschweiz Geo Geo

SRF 1 20 Minuten D-CH K-Tipp DeutschSRF 2 Blick am20 Abend Beobachter 20 minutes F-CH Bon à Savoir minutes F-CH Bon à Savoir Französische Französische schweiz Blick RTL CH Schweizer Illustrierte

Le Matin Le Matin

Tages-Anzeiger Schweiz Schweiz 24 Heures24 Heures nz nordwestschweiz

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Schweizer Familie DZ SRF 3 20min.ch20min.ch D-CH Schweizer Familie nordwestschweiz Geo A Blick online SRF Musikwelle Blick online RTL CH RTL CH nznz SRF Musikwelle nordwestschweiz Geo tagesanzeig ZDF Radio20 minutes F-CH SRF Online SRF 2 Kultur tagesanzeiger.ch ZDF 2 Kultur Sonntagszeitungen R Bon à Savoir 20 minutes F-CH Bon à Savoir NeueZeitun Zürch ARD Energy Zürich Neue Zürcher ARD Energy Zürich LeLe Matin T Illustré SonntagsBlick SRF 1 Matin srf.ch Illustré SonntagsZeitung D-CH La 1ère SRF 3 RTS Un 2424 Heures Télétop Matin M RTS Un La 1ère W-CH W Heures 20min.ch Télétop Matin 20min.ch20min.ch NZZ am Sonntag Blick online SRF Musikwelle LeLe Nouvelliste Fémina R Option Musique TF1 CH TF1 CH Option Musique rts.ch rts.ch Nouvelliste Fémina Le Matin Dimanche tagesanzeiger.ch SRF 2 Kultur Tribune dede Genève CH Tribune deF M6 CH Couleur 3Couleur 3 TV8 Tribune de Genève Schweiz am Sonntag Neue Zürcher Zeitung EnergyM6 Zürich Tribune Genève TV8

Französische Französische Schweiz Schweiz

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Le NouvellisteBon à Savoir Le F-CH Nouvelliste 20 minutes Le MatinTribune de Illustré Tribune de Genève Genève Télétop Matin 24 Heures Corriere Corriere del Ticinodel Ticino Le Nouvelliste Fémina Tribune de Genève La Regione TV8 La Regione

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n Titel der Tagespresse. In der Deutschschweiz folgen Giornale del Popolo Marktanteil in Prozent Marktanteil in Prozent 020 1030 3050 4060 50 0 6010 edia-Titel «Le Matin» (15 %) und0«2410Heures» (11 20 %40 ) auf den Rängen Marktanteil in Prozent 0 10 20 30 40 50 60 0 10 20 30 40 50 ei den publizistischen Angeboten im Web nehmen die Tamedia-

Italia 1

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Coop und Migros machen inan Zeitungen und Zeitschriften mit Abstand Werbeumsatz in von Coop und Migros machen in Zeitungen und Zeitschriften mit Abstand Dasmit Internet mit rund 33 % sowie Zeitungen und Zeitschriften mit Das Internet rund 33 % sowie Zeitungen und Zeitschriften mit von Procto+ folgt dritter, TV-Werbung vierter Stelle. Tausend Franken am meisten Werbung; im Fernsehen werden die beiden Grossverteiler gut 19 % weisen die grössten Netto-Werbeumsätze aus. Direktwerbung ImIm Internet am meisten Werbung; im Fernsehen werden die beiden Grossverteiler am meisten Werbung; im Fernsehen werden die beiden Grossverteiler gut 19 % weisen die grössten Netto-Werbeumsätze aus. Direktwerbung gut 19 % weisen die grössten Netto-Werbeumsätze aus. Direktwerbung Internefo von Proctor + Gamble (Waschmittel) und Ferrero (Schokolade) überflügelt. folgt an dritter, TV-Werbung an vierter Stelle. Tamedia überflügelt. Führend beib von+Proctor +(Waschmittel) Gamble (Waschmittel) und(Schokolade) Ferrero (Schokolade) von Proctor Gamble undAdressverzeichnisse, Ferrero überflügelt. Im Internet folgen die Onlineanbieter ebookers und home24 der Migros. folgt an dritter, TV-Werbung vierter Stelle. folgt an dritter, TV-Werbung an vierteran Stelle. Führend 1 % Radio, 2 % 1 %557 Radio, 2 % Adressverzeichnisse,560 Führend bei der sogenannten (Aussenwerbung) AZ Medienistist diedie Migros SonntagsBlick srf.ch 1 % Imfolgen Internet folgen die Onlineanbieter ebookers und home24 der Migros. ImOut-of-Home-Werbung Internet die Onlineanbieter ebookers und home24 der Migros. Radio, 2 % Adressverzeichnisse, Migr Out of of Home, 7 %7 % Out Home, 94 280 ist die Migros, gefolgt von Digitec/Galaxus. (Gesamtwerbedruck pro Goldbach Out D-CH of Home, 7 % Mediengattu SonntagsZeitung 20min.ch Führend bei der sogenannten Out-of-Home-Werbung (Aussenwerbung) Führend bei der sogenannten Out-of-Home-Werbung (Aussenwerbung) Mediengat 447 370 Google 1 % Adressverzeichnisse, 1 % 1% Mediengattung in Prozent) 2 % Adressverzeichnisse, Radio, 2 %Radio, Werbeund Werbeund Werbeund 1 000 000 NZZ am Sonntag Blick online ist die Migros, gefolgt von Digitec/Galaxus. (Gesamtwerbedruck pro ist die Migros, gefolgt von Digitec/Galaxus. (Gesamtwerbedruck pro Goldba Goldbach Out of Home, 7 % Out of Home, 7 % Promotionsartikel Promotionsartikel Promotionsartikel Facebook 447 37 447 370Zeitung Zeitungen und Zeitschriften Le Matin Dimanche tagesanzeiger.ch Mediengattung in Prozent) Mediengattung inInternet Prozent) Zeitu 120 000 Internet Werbe- und Werbe- und 9,5 Coop 1,6 Migros Internet C Internet Schweiz am Sonntag Neue Zürcher Zeitung 1,3 7,5 Migros ebookers 2% Promotionsartikel Promotionsartikel Zentralschweiz am Sonntag Mig Zeitungen und Zeitschriften Internet Zeitungen und Zeitschriften Internet 1,2 home24 1,3 Fust M APG 20min.ch TVW-CH Ostschweiz am Sonntag Internet Internet Ringier 303 445Migros Migros 1,2 Coop Bau + Hobby 9,5 Coop 1,0 9,5 Coop TVZalando 1,6 1,6 rts.ch 164 400 TV La Redoute 0,7 1,2 Swisscom Caffè della Domenica Coop Bau + Ho 1,3 1,3 7,5 7,5 Migros Migros ebookersebookers Coop Bau +H Tribune de Genève SRG 2% Mattino della Domenica 1,2NZZ home24283home24 1,3 Fust 1,3 Fust 2001,2 Swis APG APG Swissc TV Out of Home 176 294 Le Matin TV TV Liewo-Sonntagszeitung Zeitungen und 1,0 1,0 303 445 303 44 Procter + Gamble Zalando Zalando Migros 1,2 4,3 Bau + Hobby 1,2 Coop 6,3 BauCoop + Hobby Direktwerbung 24 Heures 3% Zeitschriften Ferrero 4,4 1,8 Digitec/Galaxus 0,7 0,7 La4% Redoute La Redoute TVTV 1,2 Swisscom 1,2 Swisscom Migros 2,8 1,6 Post Zeitungen und tio.ch Procter + Gam Zeitungen und Direktwerbung Procter +G Coop 2,6 1,6 McDonald’s Direktwerbung rsi.ch FerF Zeitschriften Unilever TV Renault Out of Home TV OutZeitschriften of Home 1,7 1,6 Quellen: Mach Basic 2017–2, Net Metrix 2017–2, ticinonews.ch und ZeitungenZeitungen und Mig 6,3 6,3 Procter +Procter Gamble+ Gamble 4,3 Migros Migros 4,3 M Direktwerbung Direktwerbung Mediapulse 2017–2, Igem Digimonitor 2017, Corriere del Ticino Zeitschriften Zeitschriften C Ferrero Ferrero 4,4 4,4 1,8 Digitec/Galaxus 1,8Stiftung Werbestatistik Digitec/Galaxus Schweiz 2017, Bluewin Geschäftsberichte, Unile Internetnutzung Nutzung SocialMigros Media nachMigros Alter. 2,8 Mindestens2,8 gelegentlich 1,6 eigene Schätzungen 1,6 Post Post Un

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Sonntagszeitungen

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Informationsbeschaffung allgemein und in den sozialen Medien und Foren, die 30- bis 39-Jährigen bei den tagesaktuellen Nachrichten. Onlinespiele und Onlineshops werden von allen Alterskategorien Der grösste Werbeumsatz sehr viel weniger genutzt.

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Media Focus 2017

Internetnutzung Unterschiedliche Altersgruppen nutzen das Netz fürfür unterschiedliche Unterschiedliche Altersgruppen nutzen das Netz unterschiedliche Bedürfnisse: DieDie 20bisbis 29-Jährigen sind am aktivsten bei der 99 Bedürfnisse: 2029-Jährigen sind am aktivsten bei der Nutzung Social Media nach Alter. Mindestens Nutzung Social Media nach Alter. Mindestens gelegentlich Angaben in Prozent gelegentlich 96 92 Informationsbeschaffung allgemein in den und 15–19 Jahre Die 15- bisund 19-Jährigen sind inMedien den sozialen Medien am aktivsten und Die 15- bis 19-Jährigen sind insozialen den sozialen Medien am aktivsten und 88 Informationsbeschaffung allgemein und in den sozialen Medien und 84 20–29 Jahre Foren, diedie 30-30bis 39-Jährigen beibei den tagesaktuellen 80 Nachrichten. nutzen vor allem Snapchat und Instagram, auch auf Whatsapp nutzen vor allem Snapchat und Instagram, sind abersind auchaber auf Whatsapp Foren, 39-Jährigen den tagesaktuellen Nachrichten. 77 bis 30–39 Jahre 75 73 72 Onlinespiele und Onlineshops von allen Alterskategorien und Youtube aktiv. Facebook ist schwergewichtig dasder Medium der 20- bis und Youtube aktiv. Facebook ist schwergewichtig das Medium 20- bis Onlinespiele und Onlineshops werden von allen Alterskategorien 67 werden 40+ Jahre 61weniger genutzt. sehr viel Gesamt 59 Die Generation ist amnoch ehesten auf Whatsapp, Die Generation 40+ ist am40+ ehesten auf noch Whatsapp, Youtube Youtu sehr viel weniger39-Jährigen. genutzt.39-Jährigen.

Facebook 120 000 Angaben in Prozent Angaben in Prozent 8 8 67 67 6 6 5 14–19 Jahre 14–19 Jahre 2%4 3 62 62 20–29 Jahre 20–29 Jahre 60 60 59 60 60 59 APG Whatsapp InformationsTagesaktuelle Soziale Medien Onlineshops 56 Onlinespiele 56 30–39 Jahre 30–39 Jahre Ringier 303 445 beschaffung Nachrichten und Foren 164 400 40–49 Jahre 40–49 Jahre über Suchmaschinen 46 46 50+ Jahre50+ Jahre SRG NZZ 392% 38 39 38 200 36 283 36 176 294 33 33 31 31 14

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Die 15- bis 19-Jährigen sind in den sozialen Medien am aktivsten und Coop2,6 Coop 2,6 1,6 McDonald’s McDonald’s nutzen vor allem Snapchat und Instagram, sind aber auch auf Whatsapp Unilever Unilever 1,7 das Medium der 20- bis Renault Renault 1,7 1,6 und Youtube aktiv. Facebook ist schwergewichtig 39-Jährigen. Die Generation 40+ ist am ehesten noch auf Whatsapp, Youtube und, schon klar weniger, auf Facebook präsent. Internetnutzung

Quellen: Mach Basic 2017-2, Net Metrix 2017-2,Mediapulse 2017-2, IGEM digiMonitor 2017, Stiftung Werbestatistik Schweiz 2017,Geschäftsberichte, eigene Schätzungen, Media Focus 2017

Unterschiedliche Altersgruppen nutzen das Netz für unterschiedliche

0Bedürfnisse: 10 20Die 2030bis 29-Jährigen 40 50 sind 60am aktivsten 0 10 20 bei der

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8

125 Jahre Tamedia

«Data-driven journalism», ein Ausdruck, der seit weniger als zehn Jahren gebräuchlich ist, wurde dank mehreren schockierenden Enthüllungen bekannt. Wir haben uns mit sechs Spezialisten dieser aufstrebenden Disziplin getroffen.

«Es ist befriedigend, die Menschen hinter den Daten zu finden» Ein Spesenskandal im britischen Parlament führte 2009 dazu, dass Dutzende Abgeordnete demissionieren mussten und einige ins Gefängnis kamen. Sieben Jahre später brach-

ten die Panama-Papiere eine ganze Reihe von Ministern und Firmenchefs zu Fall. Diese auf grossen Datenmengen basierenden Recherchen sind die bekanntesten Beispiele für da-

tengetriebenen Journalismus (DDJ), ein erst seit 2009 gebräuchlicher Ausdruck. Sechs Spezialisten aus diesem in der Schweiz noch jungen Bereich erzählen:

Text: Paul Ronga (Redaktor «Tribune de Genève»)

Alexandre Haederli, 34, Tamedia-Recherchedesk «Datenjournalismus besteht darin, sich auf Daten zu stützen, um ein Problem zu beleuchten», fasst Alexandre Haederli, Journalist beim Recherchedesk von Tamedia, zusammen: «Sie sind eine Quelle unter anderen, bevor man sich an die normale journalistische Arbeit macht.» Im Besonderen veröffentlichte er eine grosse Darstellung der Einkäufe des Bundes, nachdem er hart um den Zugang zu den Informationen hatte kämpfen müssen: «Ich habe anfangs Excel verwendet. Aber der Computercode macht die Arbeit reproduzierbar. Dies bringt zwei grosse Vorteile: Die Methode kann von jemand anders verifiziert, und sie kann leicht wieder angewendet werden. Denn viele Daten, auch von der Bundesverwaltung, kommen jedes Jahr erneut.»

Alexandra Kohler, 30, Neue Zürcher Zeitung Als Datenjournalistin arbeitet Alexandra Kohler seit 2015 im StorytellingTeam der NZZ, das 14 Personen umfasst, Grafikdesigner, Journalisten und Entwickler. «Daten sind eine Möglichkeit, Themen zu finden, aber auch, sie zu erklären», erläutert sie. Zum Beispiel, indem man aussagekräftige Visualisierungen in ein Long Format über den Umbruch der globalen Essgewohnheiten einbaut oder indem man am selben Tag auf ein Attentat mit einem Lastwagen in Barcelona reagiert und dieses in einen Kontext mit Anschlägen der letzten 40 Jahre stellt. Es war ihr Interesse an Statistiken, das sie zum Datenjournalismus brachte.

Fanny Giroud, 34, «24 Heures» «Was mich am DDJ am meisten interessiert, ist, von abstrakten Codezeilen hinüberzuwechseln zur Beschreibung eines konkreten Phänomens der Gesellschaft», sagt Fanny Giroud. Seit 2008 ist sie Onlinejournalistin bei «24 Heures» und hat sich 2015 an der Columbia University School of Journalism in New York im Datenjournalismus weitergebildet. Im Besonderen hat

Barnaby Skinner, 43, Tamedia-Redaktion «Was mich am meisten interessiert, ist, von den strengen, abstrakten Daten auszugehen und die Menschen dahinter zu finden. Das ist befriedigend», sagt Barnaby Skinner, Leiter des Datendesks von Tamedia, der seit dem 1. Januar 2018 acht Datenjournalisten zusammenbringt. Seine ersten Schritte im DDJ gehen auf 2012 zurück: Damals war er Spezialist für Technologie und errechnete zusammen mit einem Entwickler jene Orte in der Schweiz, in denen das Leben am günstigsten ist. Aufgrund von Daten, die er diesmal selber gesammelt hatte, konnte er das Porträt jener Schweizerin schreiben, die am meisten Airbnb-Häuser im Land vermietet. Dank einer computergestützten Analyse von 30 000 Urteilen zeigte er auch das Verhältnis von politischer Ausrichtung von Richtern und der Schwere ihrer Entscheidungen in Asylfällen auf.

Fanny Giroud Erhebungen über den Absentismus im Waadtländer Grossen Rat publiziert sowie Recherchen über den Hauslieferdienst der Schweizerischen Post. Seit dem 1. Januar 2018 ist Fanny Giroud Mitglied des TamediaDatendesks unter Leitung von Barnaby Skinner: «Damit wurde ein Ort des Gedankenaustauschs geschaffen. Im Team funktioniert Datenjournalismus am besten.»

Timo Grossenbacher, 30, Schweizer Radio und Fernsehen «Als ich 2014 angefangen habe, habe ich das Bundesamt für Gesundheit um Statistiken zu Grippefällen gebeten», sagt der SRF-Datenjournalist. «Wir hatten eine lange Diskussion: Sie hatten bereits eine Einschätzung der Situation abgegeben und hatten das Gefühl, dass ein Journalist die Daten nicht selbst interpretieren dürfe.» In jüngster Zeit hat ihm eine Institution von sich aus «interessante Rohdaten» angeboten. Für ihn steht das sinnbildlich für eine Entwicklung: «Man beginnt zu akzeptieren, dass ein Journalist Daten interpretiert.» Im November hat sein Team sieben Millionen Instagram-Accounts analysiert, um eine Recherche über gefälschte Accounts von Anhängern von Schweizer Influencern zu veröffentlichen.

Duc-Quang Nguyen, 39, Swissinfo Bevor er 2013 zu Swissinfo kam, war Duc-Quang Nguyen Forscher und Analyst in einem Hedgefonds: «Ich war von der Transparenz des Datenjournalismus angezogen. Man gibt seinen Computercode bekannt, was in der akademischen Welt noch wenig gebräuchlich ist: Nicht nur die Methode, sondern auch der Workflow ist reproduzierbar.» Der Code für jedes Produkt seiner Recherchen wird auf GitHub publiziert, einer Site für das Hosting von Computercodes. DucQuang Nguyen hat vor allem eine Reihe von Artikeln und Infografiken zur Einwanderung veröffentlicht, die alle in die zehn Sprachen von Swissinfo übersetzt wurden, wobei ein Workflow verwendet wurde, den er extra für sein Medium entwickelt hat.


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Fragen an FakeJäger Andre Wolf Weshalb sprechen gewisse Menschen so stark auf Fake News an? Jeder von uns kann anfällig für Fake News sein, sofern diese die eigene Grunderwartungshaltung erfüllen. Je härter diese Erwartungshaltung ist, desto empfänglicher ist man für alle Arten von Informationen, die dazu passen. Und gerade wenn sich Fake News als die «wahren Fakten» präsentieren, dürfte es noch schwieriger zu erkennen sein. Erreichen Fake News ein Massenpublikum? Das ist bei sehr wenigen Falschmeldungen der Fall. Müssen Qualitätsmedien Fake News thematisieren und zur Aufklärung beitragen? Qualitätsmedien müssen natürlich aufpassen, dass sie nicht zum Instrument von Fake News werden, indem sie ihnen zu viel Aufmerksamkeit schenken. Aber ja, Fake News dürfen thematisiert, müssen jedoch vorsichtig behandelt und korrekt eingebettet werden. Medien sollen den Fake nicht durch seine Wiederholung einfach in die Öffentlichkeit tragen, sondern durch saubere Formulierungen eine Falschmeldung auch als Falschmeldung in den Köpfen der Empfänger hinterlassen. Wie sehr sollten seriöse Medien auf Fake News eingehen? Hier muss man aufpassen, dass man nicht eine Phantomdiskussion entfacht und ein Thema aufgreift, welches gar nicht hätte in der Berichterstattung auftauchen dürfen. Das bedeutet: Fake-News-Monitoring muss durch Mitarbeiter erfolgen, die sich mit den Mechanismen von Fake News und Social Media auskennen und nicht plump jeder Empörungswelle hinterherlaufen. Erreicht man überhaupt die Konsumenten von Fake News, die sich nur in der Social-Media-Blase bewegen? Der Filterblaseneffekt und die Unerreichbarkeit von Nutzern werden überschätzt. Facebook und sein Blaseneffekt kann zwar meinungsbildend wirken; dass sich Menschen jedoch generell nur in Filterblasen bewegen und eingeschränkt Informationen wahrnehmen, dürfte nicht der Fall sein.

Diskussionen um Fake News sorgen bei vielen Mediennutzern für Unsicherheit.

Fake News fordern Qualitätsmedien heraus Spätestens seit dem US-Präsidentschaftswahlkampf 2016 ist der Begriff Fake News auch hierzulande angekommen. Der Umgang mit gezielt gestreuten Falschmeldungen stellt Qualitätsmedien auf die Probe. Text & Interview: Jean-Claude Gerber (Leiter Digital/Wissen «20 Minuten»)

Aus einer Fülle von bewusst gestreuten Falschmeldungen blieb aus dem Wahlkampf um die US-Präsidentschaft 2016 besonders eine haften: Jene vom Pädophilenring, den die Clintons von einem Washingtoner Pizzarestaurant aus betrieben haben sollen. Die erfundene Meldung richtete politischen Schaden an und rief sogar einen Wirrkopf mit seinem Sturmgewehr auf den Plan. Das Beispiel verdeutlicht, dass Fake News eine gefährliche Eigendynamik entwickeln können. Und es kann davon ausgegangen werden, dass Falschmeldungen auf sozialen Medien kein vorübergehendes Phänomen sind. Sorgfältige Prüfung Was bedeutet das für die Redaktionen der Qualitätsmedien? An der handwerklichen Herangehensweise ändert sich nichts. Denn eine Information aus soziale Medien erfordert den gleichen sorgfältigen Umgang wie Informationen aus anderen Quellen. «Jede Information muss auf ihre Quelle und ihre Wahrhaftigkeit hin überprüft und doppelt kon-

trolliert werden, bevor sie veröffentlicht wird», sagt Res Strehle, ehemaliger Chefredaktor des «Tages-Anzeigers». Genau darin unterschieden sich Qualitätsmedien von den sozialen Medien. Qualitätsmedien müssen sich aber einem gewissen Vertrauensverlust bei Teilen des Publikums stellen. Dieses Vertrauen zurückzugewinnen, ist nicht einfach. Ein Weg ist, Fehler, die sich in die Berichterstattung einschleichen, konsequent richtigzustellen. Vertrauensbasis stärken «Seriöse Medien müssen zu ihren Fehlern stehen und eine Korrektur veröffentlichen», sagt Strehle. Auch wenn ein Eingeständnis von Fehlern den einzelnen Journalisten Überwindung kosten mag, kann nur so Transparenz und Vertrauen hergestellt werden. Zudem distanziert man sich so von bewussten Falschmeldungen auf sozialen Medien. Guido Keel, Leiter des Instituts für Angewandte Medienwissenschaft der ZHAW, empfiehlt zudem, der Leserschaft hin und wieder anhand einer konkreten Meldung aufzuzei-

gen, wie Journalisten sicherstellen, dass ihre Artikel die Realität so genau wie möglich wiedergeben. Allgemein rät er, den Leser unter anderem via soziale Medien stärker mitdebattieren und am Prozess der Erkenntnisgewinnung teilhaben zu lassen. Einbezug der Leser Auch Marco Boselli, Chefredaktor von «20 Minuten», hält den Einbezug besonders der jungen Leser für ein probates Mittel, um Vertrauen zurückzugewinnen: «Wenn sich die Leser im Produkt wiedererkennen, können wir sie von den sozialen Medien und dem Einfluss von Fake News zurückholen.» Für seriöse Medien mögen Fake News neue Herausforderungen mit sich bringen, eine unmittelbare Gefahr stellen sie aber nicht dar, solange die Redaktionen ihr Handwerk mit Sorgfalt betreiben. Für Res Strehle ist deshalb klar: «Die Qualitätsmedien haben es selber in der Hand, mit gewissenhafter Arbeit jeden Tag aufs Neue zu beweisen, dass es bei ihnen ausschliesslich Real News zu lesen gibt.»

Bewusste Falschmeldungen Andre Wolf ist Fake-Jäger bei Mimikama. Der Verein mit Sitz in Wien wurde 2011 mit dem Ziel gegründet, Internetmissbrauch, Internetbetrug und Falschmeldungen entgegenzuwirken und sie zu bekämpfen. Ergebnisse werden auf Mimikama.at veröffentlicht.

Seit 2017 steht der Begriff Fake News im Duden. Fake News sind bewusste Falschmeldungen, die hauptsächlich über soziale Medien wie Facebook oder Twitter verbreitet werden. Die Autoren der Fake News beabsichtigen, möglichst viel Aufmerksamkeit, Klicks und Werbeeinnahmen zu ge-

nerieren oder dem politischen Gegner zu schaden. Zur ersten Kategorie gehören zum Beispiel Beiträge auf Facebook, die demjenigen Geschenkkarten oder tolle Gewinne versprechen, der sie anklickt. Fehler können sich auch in die Berichterstattung von Qualitäts-

medien einschleichen, doch kann man solche nicht als Fake News bezeichnen. Denn Fake News setzen, anders als bei seriösen Medien, eine bewusste Fehlinformation voraus. Auf Fehler in Qualitätsmedien folgt in der Regel ein Korrigendum, das die Tatsachen richtigstellt.


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Online-Befragungen vor Abstimmungen Seit vier Jahren führt Tamedia vor eidgenössischen Abstimmungen Onlineumfragen durch. Die Methode hat sich, verglichen mit traditionellen Telefonbefragungen, bewährt. Text: Daniel Waldmeier (Stv. Leiter Inhland/Politik «20 Minuten») Lucas Leemann (links) und Fabio Wasserfallen machen Tamedia-Umfragen auf wissenschaftlicher Basis.

Stärken und Schwächen Ein Vergleich der Standardmethode mit Onlineumfragen. Gewichtete Analyse von grossen Onlineumfragen: + Grosse Samples aus allen Landesteilen ermöglichen detaillierte Analysen. + Präzise Schätzungen. – Die Gewichtung ist mit Unsicherheiten verbunden. – Bei einer offenen Onlinebefragung ist eine Manipulation trotz zahlreicher Sicherheitsvorkehrungen nicht ganz ausgeschlossen. Standardmethode (Zufallsstichprobe) + Erprobtes Konzept auf Basis der Theorie der Zufallsstichprobe. + Präzise Schätzungen unter der Voraus setzung, dass die Zufallsstichprobe tatsächlich repräsentativ ist. – Befragte tendieren am Telefon dazu, eine Antwort zu geben, die sozial erwünscht ist, stimmen dann aber doch anders ab. – Problem der Verweigerung: Bis zu 90 Prozent der Anrufe bleiben in aktuellen Umfragen unbeantwortet.

Für lange Zeit untersuchte fast ausschliesslich der Mann mit der Fliege die Meinung der Schweizer Stimmbevölkerung: Bis zu seiner Pensionierung zeichnete Claude Longchamp die Meinungsbildung nach und analysierte am Abstimmungssonntag die Motive der Stimmbürger. Seit der Abstimmung über die Masseneinwanderungsinitiative im Februar 2014 gibt es aber eine Alternative zu den herkömmlichen Telefonumfragen. Damals führte die Pendlerzeitung «20 Minuten» die erste Onlinebefragung in Zusammenarbeit mit den Politikwissenschaftlern Lucas Leemann und Fabio Wasserfallen durch. Inzwischen sind zwölf Tamedia-Titel an den Abstimmungsumfragen beteiligt: vom Zürcher «Tages-Anzeiger» bis zu «Le Matin» in der Westschweiz. Dank der grossen Reichweite der Newsportale der Zeitungen nehmen regelmässig 15 000 bis 40 000 Personen an der Umfrage teil. Präzise Schätzungen In den nunmehr vier Jahren wurden Umfragen zu 38 Vorlagen veröffentlicht. In rund der Hälfte der Fälle lag die letzte Befragung vor dem Abstimmungstermin näher beim amtlichen Ergebnis als die Umfrage im Auftrag der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft (SRG). Nimmt man einen linearen Verlauf der Meinung zwischen der zweitletzten und der letzten Befragung bis zum Abstimmungstermin an, sieht die Bilanz noch besser aus. Auch darum fiebern Parteien, Komitees und Verbände heute jeweils der Veröffentlichung der Tamedia-Umfragen entgegen.

«Bei der Arbeit mit den Daten hatten wir viele Schlüsselerlebnisse», sagt Fabio Wasserfallen, der Associate Professor an der Universität Salzburg ist. «Beispielsweise haben wir im Abstimmungskampf um die Durchsetzungsinitiative früh gesehen, wie die Zustimmung regelrecht abgesackt ist – zu einem Zeitpunkt, als die meisten Kommentatoren nicht an eine Ablehnung glaubten.» Innovative statistische Methoden Möglich ist das gute Abschneiden nur dank innovativer statistischer Methoden. Die Idee: Während bei der Standardmethode zumindest in der Theorie eine bereits repräsentative Zufallsstichprobe ausgewählt wird, nimmt man bei der Onlineumfrage zunächst Verzerrungen in Kauf. Ältere Personen und Frauen sind jeweils untervertreten. Hinterher wird die grosse Stichprobe aber in einem komplexen, mehrstufigen Gewichtungsverfahren bereinigt und so korrigiert, dass sie möglichst der Struktur der Stimmbevölkerung entspricht. Dabei berücksichtigen Leemann und Wasserfallen politische, geografische und demografische Informationen. Laut Leemann – er ist Assistenzprofessor an der Universität Zürich und beschäftigt sich mit empirischer Demokratieforschung – können so teilweise selbst aus komplett schiefen Stichproben erstaunlich verlässliche Aussagen gewonnen werden: «In den USA hat man vor den Präsidentschaftswahlen 2012 nur Xbox-Spieler befragt. Über die Anwendung fortgeschrittener Gewichtungsverfahren konnten die Forscher der Columbia University trotzdem präzisere Aussagen über die Unterstützung Barack Obamas machen als der Schnitt der Telefonumfragen.» Weltweiter Trend Klar ist, dass sowohl Telefon- als auch grosse Onlineumfragen ihre Stärken und Schwächen haben. Bei der Atomausstiegsinitiative etwa wollten laut der Tamedia-Umfrage zwei Wochen vor der Abstimmung 57 Prozent ein Ja auf den Stimmzettel schreiben – schliesslich lag der Ja-Anteil aber nur bei knapp 46 Prozent. Umfragen bleiben immer Schätzungen, die mit Unsicherheiten behaftet sind (siehe Kasten). Wegen des sich wandelnden Kommunikationsverhaltens haben sich die Probleme von Telefonumfragen zuletzt akzentuiert: Die Nichterreichbarkeit und die zunehmende Verweigerung machen es immer schwie-

riger, eine repräsentative Zufallsstichprobe zu generieren. Laut Urs Bieri, Co-Leiter des Instituts GFS Bern, das die SRG-Umfragen durchführt, entwickelt man die Methode jedoch ständig weiter. So würden seit Anfang 2016 auch Bürger am Handy befragt. «Seit der Methodenumstellung haben wir die Nase wieder vorn.» Aber auch Onlineumfragen könnten künftig ihren Platz in der Umfrageforschung haben. «Sie werden in der Wissenschaft rege diskutiert.» Längst etabliert haben sich gewichtete Onlineumfragen in den USA: Die «New York Times» oder der Sender CBS News setzten auf solche Befragungen. Leemann und Wasserfallen hatten nach Forschungsaufenthalten in Übersee schon früh erkannt, welch grosses Potenzial Onlineumfragen für die Meinungsforschung bergen. Der Anstoss zur Zusammenarbeit mit Tamedia kam denn auch von den beiden Politikwissenschaftlern: Sie wollten die neueren Erkenntnisse der Forschung in einem Feldversuch testen. Besseres Verständnis Obwohl die beiden zu den Pionieren auf dem Gebiet politischer Onlineumfragen gehören, suchen sie das Scheinwerferlicht nicht. Sie sind in erster Linie Wissenschaftler geblieben. Aus dem politischen Hickhack halten sie sich bewusst heraus und überlassen die Einord-

«Dank der Befragung wissen wir sehr schnell, welche Motive die Stimmbürger zu einem Abstimmungsentscheid bewogen haben.» nung der Umfrageresultate lieber den Redaktionen: «Ob nun ein ‹Arena›-Auftritt, ein Plakat oder eine andere Kampagnenaktion der einen oder der anderen Seite hilft, kommentieren wir nicht», so Wasserfallen. Freude am Projekt haben Leemann und Wasserfallen auch wegen der Nachbefragung, die jeweils wenige Tage nach dem Abstimmungssonntag publiziert wird. «Dank der Befragung wissen wir sehr schnell, welche Motive die Stimmbürger zu einem Abstimmungsentscheid bewogen haben.» Damit schaffe man Evidenz, wenn nach einer Abstimmung über die Gründe für ein Ja oder ein Nein spekuliert werde.


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Immense Investitionen im Internet-Handel nötig Der Schweizer Detailhandel befindet sich im Umbruch: weg vom Laden, hin zum Internet. Auch das Geschäft mit Rubriken- und Kleinanzeigen hat sich ins Netz verlagert. Tamedia treibt deshalb erfolgreich ihre digitale Wachstums strategie voran. Text: Artur K. Vogel (Ehem. Chefrdaktor «Der Bund»)

Noch vor einigen Jahren wäre das Bild undenkbar gewesen: leere Ladenlokale in bester Geschäft slage mitten in Innenstädten, zum Beispiel unter den berühmten Berner Lauben. Mit Packpapier verklebte Schaufenster erinnern daran, dass der Detailhandel Mühe hat: Seit 2010 mussten laut Hochrechnungen des Marktforschungsinstitutes GFK Switzerland rund 5000 von insgesamt 50 000 Verkaufsstellen schliessen. Zwei Faktoren stehen für diese Entwicklung: Erstens kauften Schweizer auch 2016 für schätzungsweise 10 Milliarden Franken im Ausland ein. Das heisst, dass mehr als jeder zehnte Franken für Lebensmittel und Konsumgüter in ausländische Kassen floss. Und zweitens nimmt der Onlinehandel,

«Bei tutti.ch interagieren die Nutzer direkt. Bei ricardo.ch vermitteln wir zwischen Käufer und Verkäufer.» Francesco Vass

wenngleich noch auf relativ tiefem Niveau, rasch zu: 7,8 Milliarden Schweizer Franken wurden 2016 laut GFK Switzerland im Internet umgesetzt. Besonders gross ist der Anteil der im Netz verkauften Waren bei Heimelektronik (2017 fast 30 % des Gesamt-

umsatzes) sowie Bekleidung und Schuhen (2017 rund 18 %). Bis 2022, schätzt eine Credit-Suisse-Studie, dürfte sich der Onlinehandel verdoppeln. Im Moment ist er noch eher bescheiden: 15,3 % der Schweizer Detailhandelsumsätze im Non-Food-Bereich wurden 2016 laut GFK Switzerland im Internet erwirtschaftet; im FoodBereich waren es nur 1,9 %. Marktplätze und Kleinanzeigen Im Internethandel wird unterschieden zwischen Onlineshops, Onlinemarktplätzen und Kleinanzeigen-Plattformen: Zu den Onlineshops gehören etwa die Migros-Töchter Digitec und Galaxus, die eigene Waren verkaufen, die Coop-Töchter Interdiscount und Fust, Brack.ch, Amazon und mit Aliexpress ein aggressiver chinesischer Anbieter. Dazu kommen mehr als 10 000 kleinere und grössere Onlineshops von Detailhandelsketten, Einzelhändlern und anderen Firmen, die versuchen, ihre Kundschaft im Netz anzusprechen und so ihre Umsätze abzusichern. Onlinemarktplätze sind Plattformen, auf denen Anbieter ihre Ware feilbieten können. Führend in der Schweiz ist die Tamedia-Tochter ricardo.ch; ein neuer Konkurrent ist z.B. siroop.ch von Coop und Swisscom, und neu ist auch Galaxus in das Marktplatzgeschäft eingestiegen. Ebay hingegen, anderswo sehr stark, erzielt in der Schweiz nur einen Bruchteil des ricardo.ch-Umsatzes. Onlinemarktplätze haben keine eigene

Der stationäre Einzelhandel stagniert, während die Online-Geschäfte boomen.

Ware, helfen aber bei Werbung und Marketing, bei der Abwicklung und beim Inkasso und beziehen dafür Provision. Betreiber von Kleinanzeigen- und Rubriken-Plattformen wie tutti.ch oder homegate.ch, die beide Tamedia gehören, oder jobs.ch, die Tamedia zusammen mit Ringier betreibt, fungieren hingegen wie Heiratsvermittler: Sie sichern die Verbindung zwischen Anbieter und Kunde, ohne massgeblich an der Abwicklung der Geschäfte beteiligt zu sein. Francesco Vass erklärt den Unterschied so: «Bei tutti.ch interagieren die Nutzer direkt. Bei ricardo.ch vermitteln wir zwischen Käufer und Verkäufer.» Er weiss, wovon er redet: Bis Ende 2017 war der Tessiner Vass Chef von tutti.ch; am 1. Januar 2018 hat er die Verantwortung für ricardo.ch übernommen. Noch nicht überall rentabel Das Potenzial ist gross, doch Wachstum ist nicht gratis zu haben. «Damit man im Internetgeschäft bestehen kann, sind riesige Investitionen nötig», sagt Francesco Vass, «und das in einem Markt, der noch nicht überall rentabel ist.» So schreibe tutti.ch auch nach sieben Jahren noch «knapp rote Zahlen». Allerdings werde die Lage «stetig besser; die Umsätze verdoppeln sich fast von Jahr zu Jahr». Täglich werden im Schnitt 16 000 Inserate auf tutti.ch aufgeschaltet; am bisher besten Tag waren es 31 000.

Das rasche Wachstum bei den Kleinanzeigen führt Francesco Vass auf diverse Faktoren zurück: Man kann sich dort bequem bewegen, weil die Prozesse vereinfacht worden sind: «In 30 Sekunden ist ein Inserat geschaltet.» Da die Anzeigen bei tutti.ch gratis sind, kann man auch Dinge ausschreiben, die nur ein paar Franken einbringen. «Früher, als Kleinanzeigen noch gedruckt wurden und man dafür bezahlen musste, lohnte es sich nur, hochwertige Waren anzubieten», meint Francesco Vass. Zudem hätten sich das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und die Bereitschaft , auch Secondhandwaren zu kaufen und zu benutzen, in den letzten Jahren stark entwickelt. Ricardo.ch hingegen ist im Gegensatz zu tutti.ch profitabel, wie Christoph Brand versichert, muss aber kämpfen. Brand ist in der TamediaUnternehmensleitung für den Bereich Rubriken & Marktplätze zuständig. Zudem präsidiert er den Verwaltungsrat der ricardo.ch AG. Die beträchtlichen Investitionen, von denen Francesco Vass redet, «konzentrieren sich auf die Weiterentwicklung der Plattform», sagte Brand in einem Interview mit der «Luzerner Zeitung». On- und Off line verknüpfen Im Markt können sich laut Fachleuten vor allem jene Teilnehmer behaupten, die On- und Off line effizient miteinan-


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Mit zunehmendem Online-Handel steigen die Anforderungen an die Logistik.

Fortsetzung von Seite 11

der verknüpfen und den Trend zur Digitalisierung nutzen. Wie das geht, schildert Marcel Zumstein von der gleichnamigen, führenden Schweizer

Papeteriekette Zumstein AG mit Stammhaus am Zürcher Rennweg und Filialen in Bern, Basel und Zürich: «Unser eigener Webshop generiert gute und steigende Umsätze», sagt Zumstein, «weil wir das in unseren Läden verfügbare Sortiment abbilden und durch das Multi-Channel-Angebot unseren Kundinnen und Kunden einen echten Mehrwert bieten.» Neben dem eigenen Webshop ist Zumstein auch auf mehreren Handelsplattformen präsent. Der Umsatz auf diesen externen Plattformen sei jedoch noch geringer als im eigenen Webshop, sagt Marcel Zumstein, und «insgesamt bewegen sich die Internetumsätze im tiefen zweistelligen Prozentbereich des Gesamtumsatzes». Zumstein will aber keine scharfe Gren-

ze zwischen stationärem und Onlinehandel ziehen, denn «viele stationär erzielte Umsätze wurden durch Internetrecherchen vorbereitet». Dreht sich das Rad zurück? Dass auf die Balance zwischen Online und Offline geachtet werden muss, bestätigt auch Francesco Vass: «Die Konvergenz wird immer wichtiger.» Tatsächlich ist ein gewisser Trend auszumachen, der den effizienten Onlinehandel mit dem sinnlichen Erlebnis der realen Welt verbindet. «Zur Rose» zum Beispiel startete vor fast einem Vierteljahrhundert als Grossistin für Ärztinnen und Ärzte und entwickelte sich zu einer führenden Versandapotheke in Europa. Jetzt hat «Zur Rose» in Kooperation mit der

Migros begonnen, stationäre Apotheken zu eröffnen. Wohin die Reise geht, weiss aber niemand genau. «Wird man Dinge in Zukunft noch besitzen?», fragt Francesco Vass. «Oder wird man die Bohrmaschine, die man ja eh nur einmal im Jahr braucht, von jemandem in der Nachbarschaft mieten, der eine hat? Und wird man auf einer Plattform nachschauen können, wer eine Bohrmaschine besitzt und wie teuer die Miete wird? Wird man noch Autos kaufen? Und Velos?» Die sogenannte Sharing-Economy, die Wirtschaft des Teilens, ist im Trend. Handelsplattformen und Onlinemarktplätze werden auch darauf reagieren müssen. «Der Markt verändert sich laufend», weiss Francesco Vass.

Termine einfach schneller finden

Tickets direkt vom Smartphone

Doodle.com, 2007 gegründet und momentan in elf Sprachen verfügbar, ist der weltweit führende Onlineterminplaner. Doodle ist gratis und bietet eine breite Auswahl an Lösungen für das Verabreden von Terminen und das Erstellen von Terminumfragen. Mit Doodle Premium bietet der Onlineterminplaner zusätzlich ein werbefreies professionelles Tool für Einzelpersonen sowie Firmen und Organisationen an. Doodle wird von monatlich mehr als 26 Millionen Menschen genutzt und gehört seit 2014 vollständig zu Tamedia.

Starticket wurde 2003 gegründet und ist heute der zweitgrösste Ticketvermarkter der Schweiz. Starticket vertreibt jährlich mehrere Millionen Tickets für Veranstaltungen in der ganzen Schweiz über ein Netz von 1500 Vorverkaufsstellen, ein Callcenter sowie den E-Shop auf starticket.ch. Als erster Ticketvermarkter der Schweiz hat Starticket Anfang 2011 Mobile-Tickets eingeführt, die via App direkt vom Smartphone aus gekauft, bezahlt und heruntergeladen werden können. Seit letztem Jahr hält Tamedia 100 % der Starticket-Aktien.

Der führende Kostenlose Online-Marktplatz Kleinanzeigen

Für Mieter und Eigentümer

Für Arbeitgeber Die führenden und Jobsuchende Verzeichnisse

Die ricardo.ch AG wurde im November 1999 unter dem Namen auktion24.ch in Baar ZG gegründet und ist seit 2008 Teil der RicardoGruppe. 2015 stieg Tamedia bei ricardo.ch ein. Derzeit handeln über drei Millionen Mitglieder im Jahr mit Waren und machen ricardo.ch damit zum grössten Schweizer Onlinemarktplatz. Zur RicardoGruppe gehört zudem das Portal autoricardo.ch für Neuwagen und Occasions-Fahrzeuge.

Homegate.ch ist das führende Immobilienportal der Schweiz. Wohnungs- und Immobiliensuchende finden hier eine Vielzahl von Kaufund Mietobjekten in allen Landesteilen. Das gesamte Angebot ist auch über iPad und Smartphones abrufbar. Das Portal bietet auch einen Hypothekenvergleich sowie redaktionelle Beiträge. Mit der Übernahme von Immostreet.ch 2016 hat Homegate seine Position als Marktleader weiter gefestigt.

Jobs.ch ist die führende Schweizer Stellenplattform. Sie bietet Arbeitgebern und Stellensuchenden effiziente Mittel für die Rekrutierung. Neben Stelleninseraten finden Unternehmen mit E-RecruitingServices einfach geeignete Kandidaten. Stellensuchenden stehen Karriereservices zur Verfügung. Die JobCloud AG, welche jobs.ch und andere Stellenmärkte betreibt, gehört zu je 50 % den Medienhäusern Tamedia und Ringier.

Tutti.ch wurde 2010 von der norwegischen Mediengruppe Schibsted lanciert und hat sich als einer der führenden Marktplätze für Gratisinserate etabliert. 2013 brachte Tamedia ihre Kleinanzeigenplattform piazza.ch in tutti.ch ein. Auf tutti.ch finden Besucherinnen und Besucher Inserate aus verschiedensten Bereichen wie Möbel, Wohnungen, Elektronik, Jobs, Baby & Kind, Kleidung oder Autos. Tutti.ch gehört heute vollständig Tamedia.

Local.ch und search.ch bieten eine umfassende Verzeichnis- und Informationsplattform für Privatpersonen, Unternehmen und Verwaltung. Local.ch ist unter den Verzeichnissen in der Westschweiz führend, search.ch in der Deutschschweiz. Seit dem 1. Juli 2015 sind local.ch und search.ch gemeinsam unter dem Dach der Swisscom Directories AG vereint. Diese gehört zu 69 % der Swisscom AG und zu 31 % der Tamedia AG.


Insgesamt nahmen die Sachanlagen von 283.7 Mio. CHF um 13.2 Mio. CHF auf 270.5 Mio. CHF ab. Die Investitionen legten von 5.2 Mio. CHF auf 6.6 Mio. CHF zu. Investiert wurde in der Berichts­periode ­hauptsächlich in technische Anlagen und Maschinen. Den Zugängen standen Abschreibungen von 20.1 Mio. CHF und Abgänge von 1.4 Mio. CHF entgegen. Tamedia hat im Berichtsjahr ihre Einschätzung bezüglich der erwarteten Betriebsdauer der Druckzentren erneuert. Die aufgrund dieser Einschätzung erwartete längere Laufzeit trägt den grössten Anteil zum Rückgang der Abschreibungen bei. Die Sach- und immateriellen Anlagen von Starticket in Höhe von 20.0 Mio. CHF, davon Sachanlagen von 1.6 Mio. CHF, die per 31. Dezember 2016 als zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte ausgewiesen wurden, sind wieder als weitergeführte Aktiven und Passiven berücksichtigt (siehe Anmerkung 16, zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte). Angaben zu Verpfändungen von Sachanlagen finden sich in Anmerkung 39. Anmerkung 22

Übrige langfristige Finanzanlagen in CHF 000 2017 2016

9 518 550 2 727 346 13 141

Die übrigen langfristigen Finanzanlagen nahmen um 1.6 Mio. CHF auf 11.6 Mio. CHF ab. 2017 wurden Anteile an den sonstigen Beteiligungen Picstars AG und gebraucht.de erworben und weitere Investitionen in die bestehenden Beteiligungen Book a Tiger Household Services GmbH sowie firstbird GmbH getätigt. Angaben zu den Marktwerten finden sich in Anmerkung 38. Aufgrund des Kaufes von zusätzlichen Anteilen an Tradono Switzerland AG und der Wandlung eines Darlehens in Eigenkapital bestehen keine langfristigen Darlehensforderungen gegenüber Assoziierten / Joint Ventures mehr. Die sonstigen lang­fristigen Finanzanlagen blieben im Vergleich mit dem Vorjahr stabil. Angaben zu Verpfändungen von sonstigen Finanzanlagen finden sich in An­merkung 39. Anmerkung 23

Personalvorsorge Tamedia hat in der Schweiz eine Reihe leistungsorientierter Vorsorgepläne. Diese Pläne richten sich nach den gesetzlichen Anforderungen und werden von unabhängigen, rechtlich selbständigen Vorsorge­ einrichtungen verwaltet. Der Stiftungsrat als oberstes Führungs­organ dieser Vorsorgeeinrichtungen setzt sich paritätisch aus Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretern zusammen. Die Planteilnehmer sind gegen die wirtschaftlichen Folgen von Alter, Invalidität und Tod versichert, wobei die Leistungen reglementarisch ausgehend von den geleisteten Beiträgen festgelegt sind. Die ­Beiträge an die Vorsorgeeinrichtungen werden vom Arbeit­geber je nach Vorsorgeplan mindestens zu 50 Prozent bis zu maximal 60 Prozent erbracht. Die Vorsorgeeinrichtungen können ihr Finanzierungssystem (Beiträge und zukünftige Leistungen) ändern. Während der Dauer einer Unterdeckung, ermittelt nach den gesetzlichen Anforderungen in der Schweiz und sofern andere Massnahmen nicht zum Ziel führen, können die Vorsorgeeinrichtungen vom Arbeitgeber Sanierungsbeiträge erheben. Alle versicherungstechnischen Risiken werden durch die Vorsorgeeinrichtungen getragen. Diese teilen sich in demografische und finanzielle Risiken auf und werden durch den Stiftungsrat regelmässig beurteilt. Für die Vermögensverwaltung ist ebenfalls der Stiftungs­rat verantwortlich. Die Verwaltung des Vorsorgevermögens hat zum Ziel, die Ansprüche der Versicherten mit den reglementarischen Beiträgen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern dauerhaft sicherzustellen. Dies geschieht unter Berücksichtigung von Aspekten der Sicherheit, marktgerechtem Ertrag der Anlagen, Verteilung der Risiken, der Effizienz und der Sicherstellung des Bedarfs an flüssigen Mitteln.

69 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Sonstige Beteiligungen 10 787 Langfristige Darlehen Dritte 401 Langfristige Darlehen Assoziierte / Joint Ventures – Sonstige langfristige Finanzanlagen 391 Total 11 579


Der nach anerkannten Regeln ermittelten Risikofähigkeit wird bei der Bestimmung der Anlagestrategie Rechnung getragen. Die Struktur des Vorsorgevermögens berücksichtigt insbesondere die Situation der Vorsorgeverbindlichkeiten unter Beachtung der tatsäch­lichen finanziellen Lage sowie die zu erwartenden Entwicklungen im Versichertenbestand. Dazu wird Vorsorgevermögen auf verschiedene Anlagekategorien, Märkte und Währungen verteilt und es wird auf eine genügende Marktliquidität geachtet. Die angestrebte Rendite des Vorsorgevermögens wird im Rahmen der Risikofähigkeit festgelegt. Sie soll einen bedeutenden Beitrag zur Finanzierung der Leistungsversprechen leisten. Versicherungsmathematische Annahmen in Prozent 2017 2016

Diskontierungssatz per 1. Januar 0.68 Diskontierungssatz per 31. Dezember 0.60 Erwartete Salärsteigerung 1.00 Erwartete Rentenerhöhungen – Sterblichkeitstafel BVG 2015 GT Datum der letzten versicherungstechnischen Berechnung 31.12.2017

0.80 0.68 1.00 – BVG 2010 GT 31.12.2016

In der Bilanz erfasste Beträge in CHF 000 2017 2016

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

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Vorsorgeverbindlichkeiten per 31. Dezember (1 829 895) (1 878 500) Vorsorgevermögen per 31. Dezember 1 904 930 1 811 972 Überdeckung/(Verbindlichkeit) per 31. Dezember 75 035 (66 528) Anpassung Vermögensbegrenzung – – Nettovorsorgevermögen/(Nettovorsorgeverbindlichkeiten) per 31. Dezember 75 035 (66 528) davon Vorsorgeguthaben 94 371 – davon Vorsorgeverbindlichkeiten im Fremdkapital vor Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerten (19 336) (64 419) davon Vorsorgeverbindlichkeiten in den Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerten – (2 109)

In der Erfolgsrechnung erfasste Beträge in CHF 000 2017 2016

Laufender Dienstzeitaufwand des Arbeitgebers (31 937) (34 585) Nachzuverrechnender (Dienstzeitaufwand)/-ertrag 29 187 (4 815) Auswirkung Plankürzungen/-abgeltungen – – Zinsaufwendungen Vorsorgeverbindlichkeiten (12 615) (15 004) Zinsertrag auf Vorsorgevermögen 12 202 14 092 Administrationskosten (ohne Vermögensverwaltungskosten) (939) (942) Nettovorsorgeaufwand der Periode (4 102) (41 254) davon Vorsorgeaufwand und Administrationskosten (3 689) (40 342) davon Zinsergebnis auf Nettovorsorgevermögen/ (Nettovorsorgeverbindlichkeiten) (413) (912)


Der nachzuverrechnende Dienstzeitertrag resp. -aufwand ist 2017 im Wesentlichen auf Planänderungen durch die Senkung des technischen Zinssatzes und des Umwandlungssatzes und 2016 auf die Aufhebung der Beschränkung des Kapitalbezugs bei Pensionierung zurückzuführen (beides Pensionskasse der Tamedia AG). In der Gesamtergebnisrechnung erfasste Beträge in CHF 000 2017 2016

Versicherungsmathematische Gewinne/(Verluste) auf Vorsorgeverbindlichkeiten Ertrag Vorsorgevermögen ohne Zinserträge Total

1 809 120 063 121 872

(2 340) 57 652 55 312

Zusammensetzung der versicherungsmathematischen Gewinne in CHF 000 2017 2016 Versicherungsmathematische Gewinne/(Verluste) durch Änderung von finanziellen Annahmen (16 161) demografischen Annahmen 731 erfahrungsbedingten Anpassungen 17 239 Total 1 809

(27 605) 10 054 15 211 (2 340)

Entwicklung der Vorsorgeverbindlichkeiten in CHF 000 2017 2016

71 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Barwert per 1. Januar (1 878 500) (1 886 256) Zinsaufwendungen (12 615) (15 004) Laufender Dienstzeitaufwand des Arbeitgebers (31 937) (34 585) Arbeitnehmerbeiträge (21 807) (21 215) Ausbezahlte Leistungen 84 907 85 861 Nachzuverrechnender (Dienstzeitaufwand)/-ertrag – (4 815) Auswirkung Plankürzungen/-abgeltungen 29 187 – Veränderungen im Konsolidierungskreis – 796 Administrationskosten (ohne Vermögensverwaltungskosten) (939) (942) Versicherungsmathematische Gewinne/(Verluste) 1 809 (2 340) Barwert per 31. Dezember (1 829 895) (1 878 500) davon Vorsorgeverbindlichkeiten Aktive (756 390) (812 584) davon Vorsorgeverbindlichkeiten Rentenbezüger (1 073 505) (1 065 916)


Entwicklung des Vorsorgevermögens in CHF 000 2017 2016

Marktwert per 1. Januar 1 811 972 1 782 680 Zinserträge auf Vorsorgevermögen 12 202 14 092 Arbeitgeberbeiträge 23 793 22 869 Arbeitnehmerbeiträge 21 807 21 215 Ausbezahlte Leistungen (84 907) (85 861) Auswirkung Plankürzungen/-abgeltungen – – Veränderungen im Konsolidierungskreis – (675) Ertrag Vorsorgevermögen ohne Zinserträge 120 063 57 652 Marktwert per 31. Dezember 1 904 930 1 811 972 Vermögensaufteilung des Vorsorgevermögens in CHF 000 2017 2016

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

72

Kotierte Marktwerte Flüssige Mittel 5 231 Aktien 611 413 Obligationen 614 886 Immobilien 295 657 Investment Fonds 232 Total kotierte Marktwerte 1 527 419 Nicht kotierte Marktwerte Aktien – Obligationen – Immobilien 241 661 Andere 135 850 Total nicht kotierte Marktwerte 377 511 Total Vermögenswerte zum Marktwert 1 904 930 davon Aktien der Tamedia AG – davon von Gruppengesellschaften genutzte Vermögenswerte –

10 792 555 443 626 562 284 552 1 485 1 478 834 – – 229 464 103 674 333 138 1 811 972 – –

Erwartete Beiträge für das kommende Jahr in CHF 000 2017 2016

Arbeitgeberbeiträge Arbeitnehmerbeiträge

23 713 21 306

22 997 20 506


Fälligkeit der Vorsorgeverbindlichkeiten in Jahren 2017 2016 Gewichtete durchschnittliche Laufzeit der Vorsorgeverbindlichkeiten in Jahren 14.2 14.5

Sensitivitätsanalyse in CHF 000 2017 2016

Auswirkungen auf die Vorsorgeverbindlichkeiten per 31. Dezember bei Reduktion des Diskontierungssatzes um 0.25% Erhöhung des Diskontierungssatzes um 0.25% Reduktion der Salärsteigerung um 0.25% Erhöhung der Salärsteigerung um 0.25% Reduktion der Lebenserwartung um 1 Jahr Erhöhung der Lebenserwartung um 1 Jahr

(66 636) 62 420 4 190 (4 257) 66 889 (65 740)

(69 833) 65 364 4 268 (4 314) 66 151 (65 079)

Beiträge an beitragsorientierte Pläne in CHF 000 2017 2016

Total

1 663

1 663

Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen in CHF 000 2017 2016

73 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen der Tamedia 1 159 803 Verbindlichkeiten gegenüber anderen Vorsorgeeinrichtungen – – Total 1 159 803


Immaterielle Anlagen in CHF 000 Goodwill Verlagsrechte, Markenrechte und andere Rechtsansprüche

Anmerkung 24 Aktivierte Softwareprojekt- kosten

Sonstige immaterielle Anlagen, Anlagen im Bau

Total

Anschaffungswert Stand 31. Dezember 2015 909 713 783 174 73 689 132 1 766 708 Zugänge Konsolidierungskreis 39 082 17 279 4 850 – 61 210 Abgänge Konsolidierungskreis (14 752) (2 026) (2 668) – (19 447) Zugänge – 211 1 395 275 1 880 Abgänge – (21) (964) (9) (995) Umbuchungen – – 371 (371) – Umklassierung zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte (11 192) (22 500) (6 867) – (40 560) Währungseffekte (15) (48) 39 – (24) Stand 31. Dezember 2016 922 835 776 068 69 844 26 1 768 773 Zugänge Konsolidierungskreis 9 408 – 800 – 10 208 Abgänge Konsolidierungskreis – – – – – Zugänge – 1 3 141 1 376 4 518 Abgänge – (30) (3 791) – (3 821) Umbuchungen – – 30 (30) – Umklassierung zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte 7 303 10 863 6 851 – 25 018 Währungseffekte 2 752 590 371 – 3 713 Stand 31. Dezember 2017 942 298 787 493 77 246 1 372 1 808 410

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

74

Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen Stand 31. Dezember 2015 47 282 119 033 49 729 48 216 092 Abgänge Konsolidierungskreis (12 873) (19) (2 425) – (15 317) Abschreibungen – 36 221 10 203 4 46 427 Wertminderungen 11 023 – – – 11 023 Abgänge – (21) (964) (9) (995) Umbuchungen – – 16 (16) – Umklassierung zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte – (6 341) (2 974) – (9 315) Währungseffekte (38) (9) (4) – (51) Stand 31. Dezember 2016 45 393 148 864 53 581 26 247 864 Abgänge Konsolidierungskreis – – – – – Abschreibungen – 35 418 8 989 – 44 407 Wertminderungen – – – – – Abgänge – (29) (3 791) – (3 820) Umbuchungen – – – – – Umklassierung zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte – 3 684 2 958 – 6 642 Währungseffekte 1 411 59 134 – 1 604 Stand 31. Dezember 2017 46 804 187 998 61 869 26 296 697

Anlagewert netto Stand 31. Dezember 2016 877 442 627 205 Stand 31. Dezember 2017 895 494 599 495

16 263 – 15 377 1 346

1 520 909

1 511 712


Die immateriellen Anlagen nahmen von 1 520.9 Mio. CHF um 9.2 Mio. CHF auf 1 511.7 Mio. CHF ab. Aus ­Akquisitionen resultiert eine Zunahme von immateriellen Anlagen von 10.2 Mio. CHF. Die Veränderungen im Konsolidierungskreis beinhalten die Zugänge von immateriellen Anlagen von Tradono Switzerland AG und Tradono ApS. Weitere Informationen dazu finden sich in Anmerkung 1 zu Änderungen im Konsolidierungskreis. Die übrigen Zugänge von 4.5 Mio. CHF betreffen vor allem aktivierbare Softwareprojektkosten. Den Zugängen stehen Abschreibungen von 44.4 Mio. CHF entgegen. 2017 wurden keine Wertminderungen auf Goodwill erfasst (Vorjahr 11.0 Mio. CHF). Weitere Informationen dazu finden sich in der folgenden Anmerkung 25. Abgänge sind 2017 bei verschiedenen aktivierten Softwareprojektkosten zu verzeichnen. Die Sach- und immateriellen Anlagen von Starticket AG in Höhe von 20.0 Mio. CHF, davon immaterielle Anlagen von 18.4 Mio. CHF, die per 31. Dezember 2016 als zur Veräusserung bestimmte Vermögenswerte ausgewiesen wurden, sind wieder als weitergeführte Aktiven berücksichtigt.

Goodwill und immaterielle Anlagen mit unbegrenzter Nutzungsdauer in CHF 000 2017 2016

Geschäftsfeld Bezahlmedien 178 814 Pendlermedien 149 455 Marktplätze und Beteiligungen 567 225 Total 895 494

178 814 148 904 549 724 877 442

Neben dem Goodwill bestehen bei folgenden Geschäftsfeldern immaterielle Anlagen (Markenrechte/URL) mit unbegrenzter Nutzungsdauer: in CHF 000 2017 2016

Geschäftsfeld Bezahlmedien 43 648 Pendlermedien 74 580 Marktplätze und Beteiligungen 185 625 Total 303 853

43 648 74 580 185 625 303 853

Davon entfallen Goodwill in Höhe von 290.1 Mio. CHF und immaterielle Anlagen in Höhe von 89.0 Mio. CHF mit unbegrenzter Nutzungsdauer auf die grösste Zahlungsmittel generierende Einheit. Die Überprüfung ihrer Werthaltigkeit erfolgte anhand des Nutzwerts, dessen Ermittlung Wachstumsrate, Diskontierungssatz sowie weitere Annahmen des ­Segments Marktplätze und Beteiligungen berücksichtigt. Per 31. Dezember 2017 wurde die Werthaltigkeit des Goodwills und der immateriellen Anlagen mit unbegrenzter Nutzungsdauer pro Zahlungsmittel generierender Einheit überprüft. Die Zahlungsmittel generierenden Einheiten werden auf einer Stufe unterhalb der Segmente festgelegt, sofern sie weitgehend unabhängig von anderen Vermögenswerten sind. Die Berechnung der Nutzwerte erfolgte nach der ­«Discounted Cash Flow»-­Methode. Die den Businessplänen zu Grunde liegenden Berechnungen basieren auf den Werten, die im ­lau­fenden Berichtsjahr erzielt wurden, den aktuellen Vorgaben für 2018 und den mittelfristigen Erwartungen für die Geschäftsbereiche. Die Vorgaben beinhalten die neuesten Einschätzungen betreffend Entwicklung von Betriebsertrag und Kosten. Die Einschätzung der Entwicklung des Betriebsertrages berücksichtigt externe Marktdaten (WEMF, Media Focus, NET-Metrix) und basiert auf aktuellen Leser- bzw. Nutzerzahlen, deren Weiterentwicklung individuell prognostiziert wird. Massnahmen, die der Verbesserung der Ergebnisse ­dienen, werden nur berücksichtigt, wenn sie bereits beschlossen wurden und sich in Umsetzung befinden. Die unterschiedlich eingeschätzten Geschäfts­risiken wurden in den Businessplänen berück­sichtigt. Die Businesspläne decken eine Periode von fünf Jahren ab. Für die darauf folgenden Jahre wurde die Wachstumsrate in den Bereichen Bezahlmedien auf –2.25 Prozent, Pendlermedien auf 0.0 und –2.25 Prozent sowie 1.0 Prozent für Marktplätze und Beteiligungen angesetzt (Vorjahr: –2.5 Prozent für Bezahlmedien, 0.0 und –2.5 Prozent für Pendlermedien sowie 1.0 Prozent für Marktplätze und ­Beteiligungen).

75 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Anmerkung 25


Die angewandten Diskontierungssätze (WACC) gehen aus der nachstehenden Übersicht hervor.

2017 2016

WACC vor Steuern Bezahlmedien 8.6–8.7% Pendlermedien 8.4–8.7% Marktplätze und Beteiligungen 8.4–10.1%

7.0–8.0% 6.7–8.8% 9.1–10.0%

Die Diskontierungssätze vor Steuern für die wesentlichen Zahlungsmittel generierenden Einheiten ­betragen 8.6 Prozent (Vorjahr: 8.0 Prozent) bei Bezahlmedien, 8.7 Prozent (Vorjahr: 8.8 Prozent) bei ­Pendlermedien und 9.4 Prozent (Vorjahr: 10.0 Prozent) bei Marktplätze und Beteiligungen. 2017 sind keine Wertminderungen zu berücksichtigen. Im Vorjahr wurden Wert­minderungen von 11.0 Mio. CHF im Geschäftsfeld Marktplätze und Beteiligungen bei der dänischen Vintage-Fashion-­Platt­ form Trendsales erfasst. Bei einer Veränderung der für die Prüfung der Werthaltigkeit verwendeten Basisdaten, zum Beispiel einer nachhaltigen Verschlechterung der Bruttomarge oder einer Veränderung der Kostenstruktur, könnte ein Wertminderungsbedarf des Goodwills und der immateriellen Anlagen mit unbegrenzter Nutzungsdauer resultieren. Die möglichen Auswirkungen per 31. Dezember werden basierend auf einer angenommenen Reduktion der Geldflüsse (Free Cash Flow) und einer Erhöhung des WACC dargestellt. in CHF 000 2017 2016

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

76

Auswirkungen auf Goodwill und die immateriellen Anlagen mit unbegrenzter Nutzungsdauer bei einer Reduktion der Geldflüsse um 10% Bezahlmedien – – Pendlermedien – – Marktplätze und Beteiligungen (14 818) (1 077) 20% Bezahlmedien – – Pendlermedien (298) (467) Marktplätze und Beteiligungen (39 081) (2 177) Erhöhung des WACC um 2% Bezahlmedien – – Pendlermedien (1 922) (1 382) Marktplätze und Beteiligungen (56 226) (2 623)

Bei einem Rückgang der Geldflüsse bei der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ricardo.ch um 10 Prozent beziehungsweise 20 Prozent läge der erzielbare Wert um 14.8 Mio. CHF beziehungsweise 36.2 Mio. CHF unter dem Buchwert. Bei einer Erhöhung des WACC um 2 Prozent läge der erzielbare Wert um 44.5 Mio. CHF unter dem Buchwert. Die Auswirkungen für die anderen Einheiten sind einzeln gesehen nicht wesentlich.


Anmerkung 26

Finanzverbindlichkeiten in CHF 000 2017 2016

30 626 813 31 439 50 048 – 2 000 10 525 291 62 865 94 304 0.5% 0.7% n/a

Die Finanzverbindlichkeiten haben um 83.9 Mio. CHF auf 10.4 Mio. CHF abgenommen. Mit der Übernahme der ricardo.ch AG am 8. September 2015 wurde eine Kreditfazilität über 270.0 Mio. CHF vereinbart. Die Rückzahlung sämtlicher daraus beanspruchten kurz- und langfristigen Kredite sowie die Kündigung des Rahmenvertrages ist im Berichtsjahr vollzogen worden. Die kurz- und langfristigen Bankverbindlichkeiten beinhalten den Marktwert der Absicherungs­ geschäfte für das Fremdwährungsrisiko (siehe Anmerkung 38). Die Kaufpreisverpflichtung aus der Übernahme der Swiss Classified Media, für die 2018 der frühzeitige Ausgleich vereinbart wurde, ist als übrige kurzfristige Finanzverbindlichkeit Dritte erfasst. Die Kaufpreis­verpflichtung aus der Übernahme der ­Meekan Solutions Ltd. ist in den übrigen langfristigen Finanzverbindlichkeiten gegenüber Dritten enthalten. Ihre Höhe ist abhängig von der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung. Die Anpassungen der Kaufpeisverpflichtungen an den aktuellen Marktwert sowie die Zeitwertanpassungen in Höhe von netto 1.5 Mio. CHF sind im Finanzergebnis erfasst (Vorjahr –2.0 Mio. CHF). Die übrigen langfristigen Finanz­ verbindlichkeiten gegenüber Dritten beinhalten zudem die vertraglich eingegangene Verpflichtung im Zusammenhang mit der Förderpartnerschaft «ETH Medientechnologie lnitiative» in Höhe von 2.0 Mio. CHF (Vorjahr 2.6 Mio. CHF). Der kurzfristige Anteil von 0.3 Mio. CHF ist in den übrigen kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten erfasst. Die Verpflichtungen ­seitens Tamedia zum Kauf von Minderheits­anteilen aufgrund von Put-Optionen bestehen nach dem Auskauf der Minderheitsanteile an Starticket AG und Trendsales ApS nicht mehr. Dadurch reduzieren sich die übrigen langfristigen Finanzverbindlichkeiten gegenüber Dritten um 3.3 Mio. CHF.

Mittelfluss der Nettofinanzverbindlichkeiten in CHF 000 Flüssige kurzfristige kurzfristige kurzfristige langfristige Netto- Mittel Finanz- Finanz- Finanzver- Finanzverbind- finanz- anlagen forderungen bindlichkeiten lichkeiten verbindlich-

Stand 1. Januar 2017 55 943 Zu-/Abgang Flüssige Mittel und kurzfristige Finanzanlagen 59 340 Rückzahlung Finanzverbindlichkeiten – Zugänge Konsolidierungskreis 295 weitere nicht cashwirksame Veränderungen – Umbuchungen 7 320 Währungseffekte 539 Stand 31. Dezember 2017 123 438

1 388 – – – 731 – – 2 119

7 592 4 532 – – – – – 12 125

(31 439) (62 865) (29 381) – – 63 873 30 002 50 619 80 620 – – 295 (926) 4 224 4 030 (1 610) 1 610 7 320 – – 539 (3 973) (6 412) 127 296

keiten

77 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Kurzfristige Bankverbindlichkeiten 2 019 Übrige kurzfristige Finanzverbindlichkeiten Dritte 1 954 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 3 973 Langfristige Bankverbindlichkeiten 803 Langfristige Darlehensverbindlichkeiten Dritte – Langfristige Darlehensverbindlichkeiten Assoziierte / Joint Ventures 2 000 Übrige langfristige Finanzverbindlichkeiten Dritte 3 318 Übrige langfristige Finanzverbindlichkeiten nahestehende Gesellschaften 291 Langfristige Finanzverbindlichkeiten 6 412 Finanzverbindlichkeiten 10 385 Gewichteter Zinssatz unter 1 Jahr 0.5% 1 bis 5 Jahre 0.7% über 5 Jahre n/a


Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

Anmerkung 27

in CHF 000 2017 2016

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Dritten Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber Assoziierten / Joint Ventures Total

37 263 24 575 1 677 833 38 940 25 407

Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen belaufen sich auf 38.9 Mio. CHF, was gegenüber dem Vorjahr einer Zunahme um 13.5 Mio. CHF entspricht. Davon entfallen 7.5 Mio. CHF auf die Umgruppierung aus Verbindlichkeiten im Zusammenhang mit zur Veräusserung bestimmten Vermögenswerten. Die ­Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind unverzinslich und normalerweise innerhalb von 30 Tagen zahlbar.

Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten

Anmerkung 28

in CHF 000 2017 2016

Verbindlichkeiten gegenüber Behörden 10 824 Verbindlichkeiten gegenüber Versicherungen 2 702 Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen 1 159 Verbindlichkeiten gegenüber Mitarbeitern 727 Erhaltene Anzahlungen von Kunden 3 007 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 10 939 Total 29 359

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

78

10 687 1 439 803 883 7 669 9 350 30 832

Die übrigen kurzfristigen Verbindlichkeiten nahmen um 1.5 Mio. CHF auf 29.4 Mio. CHF ab. Die übrigen ­kurz­fristigen Verbindlichkeiten sind unverzinslich und normalerweise innerhalb von 30 Tagen zahlbar.

Passive Rechnungsabgrenzungen

Anmerkung 29

in CHF 000 2017 2016

Abgrenzung Abonnementsumsatz Abgrenzung Onlineumsatz Abgrenzungen Personal Übrige passive Rechnungsabgrenzungen Total

147 013 56 121 37 671 26 608 267 413

149 776 49 574 34 354 28 045 261 749

Die passiven Rechnungsabgrenzungen nahmen von 261.7 Mio. CHF um 5.7 Mio. CHF auf 267.4 Mio. CHF zu. Die Abgrenzungen für den Abonnementsumsatz haben im Vergleich mit dem Vorjahr um weitere 2.8 Mio. CHF oder 2 Prozent abgenommen, wobei die Abnahme auf die Entwicklung des Vertriebsumsatzes zurückzuführen sind. Einen Anstieg um 13 Prozent verzeichneten die Abgrenzungen Onlineumsatz, was im Wesentlichen auf die erhöhten Abgrenzungen bei Jobcloud AG zurückzuführen ist. Daneben enthalten die Abgrenzungen Onlineumsatz neu auch die Abgrenzungen von Olmero AG, welche im Vorjahr noch als übrige passive Rechnungsabgrenzungen ausgewiesen waren. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend umgegliedert. Die Zunahme der Abgrenzungen Personal um 3.3 Mio. CHF auf 37.7 Mio. CHF oder 10 Prozent ist auf die im Vergleich mit dem Vorjahr höheren Abgrenzungen im Zusammenhang mit dem Gewinn­ beteiligungsprogramm für Unternehmensleitung und Mitarbeitende zurückzuführen.


Anmerkung 30

Rückstellungen in CHF 000 Dienstalters- Personal- Rückbau- Prozessrisiken, Total geschenke rückstellungen/ kosten + Übrige Restrukturierung Altlasten

Stand 1. Januar 2016 9 449 1 920 600 900 12 870 Veränderung Konsolidierungskreis – – – – – Bildung 1 195 2 082 214 304 3 795 Auflösung (70) (123) – (97) (290) Im Geschäftsjahr benutzte Beträge (740) (1 069) – (44) (1 853) Währungseffekte – – (1) (1) (2) Stand 31. Dezember 2016 9 835 2 810 813 1 062 14 520 unter 1 Jahr 823 2 552 69 221 3 665 1 bis 5 Jahre 9 012 257 745 841 10 855 Stand 1. Januar 2017 9 835 2 810 813 1 062 14 520 Bildung 793 908 – 411 2 112 Auflösung – (96) – (302) (398) Im Geschäftsjahr benutzte Beträge (882) (2 196) (226) (221) (3 525) Währungseffekte – – 12 41 53 Stand 31. Dezember 2017 9 745 1 425 600 992 12 762 unter 1 Jahr 788 1 241 – 77 2 105 1 bis 5 Jahre 8 958 184 600 915 10 657

Anmerkung 31

Aktienkapital Es bestehen unverändert 10 600 000 voll einbezahlte Namenaktien mit einem Nennwert von je 10.00 CHF. Für 67.0 Prozent der 10.6 Mio. Namenaktien der Tamedia AG besteht ein Aktionärs­bindungsvertrag. Die Mitglieder des Aktionärsbindungsvertrages besitzen derzeit 71.26 Prozent der Aktien. Am 7. April 2017 folgten die Aktionäre dem Antrag des Verwaltungsrates, für das Geschäftsjahr 2016 eine Dividende von 4.50 CHF auszuschütten. Für das Geschäftsjahr 2017 beantragt der Verwaltungsrat zu­handen der Generalversammlung vom 20. April 2018 die Ausschüttung einer Dividende von 4.50 CHF je dividendenberechtigte Aktie. Die Angaben zu den Grossaktionären gemäss den Vorschriften des schweizerischen Obligationenrechts Art. 663c werden in Anmerkung 15 zur Tamedia AG offengelegt.

79 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Die kurz- und langfristigen Rückstellungen nahmen um 1.8 Mio. CHF von 14.5 Mio. CHF auf 12.8 Mio. CHF ab. Der Rückgang ist auf den Verbrauch von Rückstellungen im Zusammenhang mit dem Langzeit-Bonusplan und Sozialplänen zurückzuführen. Die Bildung von Personalrückstellungen resultiert aus Sozialplänen, die 2017 beschlossen wurden. Die Rückstellungen für Dienstaltersgeschenke haben sich nicht wesentlich ­verändert. Der Verbrauch lag nur unwesentlich über dem Bedarf an neuen Rückstellungen. Für die lang­ fristigen Rück­stellungen wird der Abfluss innerhalb der nächsten fünf Jahre erwartet. Die Rückstellung für Dienstaltersgeschenke wird auf Basis versicherungsmathematischer Grundsätze erstellt. Die Personalrückstellungen umfassen im Wesentlichen die noch zu erwartenden Kosten aus beschlossenen Restrukturierungsmassnahmen. Die Rückbaukosten und Altlasten beinhalten geschätzte Kosten für Rückbauten beim Auszug aus gemieteten Räumlichkeiten und Garantien für Altlasten­entsorgung bei verkauften Liegenschaften. Die Fälligkeit für die Rückbaukosten bei gemieteten Räumlichkeiten richtet sich nach der Laufzeit der jeweiligen Verträge. Die Rückstellungen für Prozessrisiken beziehen sich auf laufende Verfahren. Unter die übrigen Rückstellungen fallen verschiedene – einzeln betrachtet – nicht materielle Positionen. Die Höhe der Rückstellungen und der Zeitpunkt der daraus resultierenden Mittel­abflüsse basieren auf bestmöglichen Einschätzungen und können von den tatsächlichen zukünftigen Gegebenheiten ­ab­weichen.


Eigene Aktien

Anmerkung 32

Anzahl eigene Aktien Stand 1. Januar Zugänge Abgänge Stand 31. Dezember Anschaffungswert eigene Aktien Stand 1. Januar Zugänge Abgänge Stand 31. Dezember Marktwert Bezahlte/erhaltene Kurse Zugänge (gewichteter Durchschnitt) min. max. Abgänge (gewichteter Durchschnitt) min. max.

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

80

2017 2016

7 652 8 940 (5 663) 10 929

3 555 7 643 (3 546) 7 652

in CHF 000

1 251 579 1 319 1 254 (935) (581) 1 635 1 251 1 508 1 194

in CHF

147.51 132.70 159.93 165.09 165.09 165.09

163.46 151.25 182.89 162.71 150.39 162.81

Der Jahresendkurs der eigenen Aktien beläuft sich auf 138.0 CHF gegenüber 156.0 CHF im Vorjahr. Die Kursentwicklung kann der Grafik auf Seite 34 entnommen werden. Im Zusammenhang mit dem Gewinnbeteiligungs­programm der Unternehmensleitung (siehe auch Anmerkung 42) wurden 5 663 eigene Aktien im Gesamtwert von 0.9 Mio. CHF abgegeben. Im Geschäftsjahr 2017 wurden 8 940 zusätzliche eigene Aktien erworben.


Weitere Angaben zur konsolidierten Jahresrechnung Anmerkung 33

Tochterunternehmen mit Minderheitsanteilen Die Gruppengesellschaften von Tamedia und deren Kapital- sowie Stimmanteile gehen aus Anmerkung 40 hervor. Für sämtliche Gruppengesellschaften liegt der Bilanzstichtag am 31. Dezember. Im Zusammenhang mit Minderheitsaktionären bestehen weder hinsichtlich des Zugangs zu oder der Nutzung der Gruppen-­ Vermögenswerte noch für Ausgleich von Verpflichtungen durch Tamedia wesentliche statutarische, ­vertragliche oder regulatorische Einschränkungen. Detaillierte Informationen zu Gruppengesellschaften mit wesentlichen Minderheits­anteilen werden in nachfolgender Tabelle offengelegt (Werte vor Intercompany-Eliminationen). in CHF 000 2017 2016

Name Jobcloud AG Jobcloud AG Konzern-Kapitalanteil 50.0% 50.0% Kapitalanteil Minderheitsaktionäre 50.0% 50.0%

69 004 483 693 552 697 60 175 42 128 230 197 220 197 552 697

50 516 491 280 541 796 54 874 43 503 226 710 216 710 541 796

Erfolgsrechnung Umsatz 98 723 90 818 Ergebnis vor Steuern 56 181 50 711 Ertragssteuern (11 492) (10 235) Ergebnis 44 689 40 476 Direkt im Eigenkapital erfasstes Ergebnis 693 (84) Gesamtergebnis 45 382 40 391 davon Anteil Minderheitsaktionäre 22 691 20 196

An Minderheitsaktionäre gezahlte Dividenden

19 204

16 502

Cash Flows Mittelfluss aus Geschäftstätigkeit Mittelfluss aus Investitionstätigkeit Mittelfluss aus Finanzierungstätigkeit Veränderung der flüssigen Mittel

55 960 (11 576) (38 408) 5 976

47 652 7 337 (58 151) (3 162)

Tamedia und Ringier haben eine Kontrolloption vereinbart, die Tamedia eine Konsolidierung nach IFRS ermöglicht. Anmerkung 34

Bürgschaften, Rangrücktritte und Garantieverpflichtungen zugunsten Dritter/ Nahestehender in CHF 000 2017 2016

Rangrücktritte zugunsten Nahestehender 150 Rangrücktritte zugunsten Dritter 762 Garantieverpflichtungen zugunsten Dritter 30 Total 942

350 – 256 606

81 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Bilanz Umlaufvermögen Anlagevermögen Aktiven Kurzfristiges Fremdkapital Langfristiges Fremdkapital Eigenkapital, Anteil der Aktionäre Tamedia Anteil Minderheitsaktionäre Passiven


Per Bilanzstichtag liegen Rangrücktritte zugunsten Nahestehender in Höhe von 0.4 Mio. CHF vor (Vorjahr 0.4 Mio. CHF). Zudem bestehen Garantieverpflichtungen ­gegenüber Dritten in Höhe von 0.03 Mio. CHF ­( Vorjahr 0.3 Mio. CHF). ­Weitere Bürgschaften, Rangrücktritte oder Garantieverpflichtungen bestehen nicht.

Operatives Leasing und Mietverpflichtungen

Anmerkung 35

Es bestehen derzeit sowohl Mietverträge für Immobilien als auch Leasingverträge für Fahrzeuge und Büromaschinen. Die Leasingverträge haben eine Restlaufzeit zwischen einem und vier Jahren und in der Regel feste Konditionen. Die Restlaufzeiten bei den Mietverträgen für Immobilien liegen im Normalfall zwischen einem und fünf Jahren. Bei verschiedenen Mietverträgen bestehen Optionen für eine Verlängerung der Mietdauer. Bei Mietverträgen, für die eine Verlängerung als wahrscheinlich beurteilt wird, wird die ­Verlängerung bei der Ermittlung der Mietverpflichtung berücksichtigt. Die Erhöhung der Mietverpflichtungen für Grundstücke, Bauten und Geschäftsräumlichkeiten geht auf die Neubeurteilung für verschiedene Mietverträge zurück, für die eine Verlängerung neu als wahrscheinlich beurteilt wird. in CHF 000 2017 2016

Grundstücke, Bauten und Geschäftsräumlichkeiten Betriebs- und Geschäftsausstattung Total unter 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre Total Im Geschäftsjahr erfasste Kosten in der Position Miete, Leasing- und Lizenzaufwand (siehe Anmerkung 10)

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

82

45 042 1 403 46 445 9 423 26 992 10 029 46 445

12 121

36 942 2 411 39 353 10 607 27 503 1 242 39 353

13 287

Schwebende Geschäfte

Anmerkung 36

Mit wichtigen Lieferanten werden Rahmenvereinbarungen für Zeitungs- und Zeit­schriftenpapier ab­geschlossen. Per Bilanzstichtag gibt es keine Vereinbarungen, die ­kommende Lieferzeiträume betreffen. ­Weitere schwebende Geschäfte bestehen per Bilanzstichtag nicht.

Angaben zum finanziellen Risikomanagement Der Verwaltungsrat befasst sich regelmässig mit der Risikobeurteilung (2017 an einer Sitzung). Er hat seine Bewertungen mit denjenigen aus dem Vorjahr verglichen und mit jenen abgeglichen, die von der Unter­ nehmensleitung vorgenommen wurden. Verwaltungsrat und Unternehmensleitung stützen sich dabei auf die verschiedenen Prozesse des operativen Risikomanagements, die periodisch und systematisch erfasst werden. Zudem fliesst die Beurteilung der Chancen und Risiken in das Portfoliomanagement ein. Verwaltungsrat und Unternehmensleitung betrachten als zentrale Risiken die Abhängigkeit von der allgemeinen Konjunkturentwicklung in der Schweiz, die Auswirkungen des Strukturwandels in der ­Medienbranche, die Verhaltensänderung der Anzeigenkunden und der Medienkonsumenten sowie eine Veränderung der wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen. Darunter fallen insbesondere die gebührenfinanzierte Gratiskonkurrenz durch die SRG, der Zusammenschluss deren Vermarktungsaktivi­ täten mit jenen von Swisscom und Ringier, zusätzliche Erhöhungen der Posttarife für die Zustellung von Zeitungen und Zeitschriften sowie wettbewerbsrechtliche Einschränkungen oder Verbote von Koopera­ tionen mit anderen Unternehmen trotz der zunehmenden Konkurrenzierung durch globale Anbieter wie Google, Facebook und Amazon. Als weitere Risiken werden neue Projekte im In- und Ausland, technische Störungen von IT-Systemen sowie die zunehmende Cyberkriminalität beurteilt. Die Risiken von operativen Fehlern und Schwächen oder Elementarschadenereignisse werden demgegenüber als weniger wesentlich beurteilt.

Anmerkung 37


Zinsrisiko Das Zinsrisikomanagement erfolgt zentral. Kurzfristige Zinssatzrisiken werden in der Regel nicht ab­gesichert. Das Zinsrisiko auf der Beanspruchung der Kreditfazilität im Zusammenhang mit der Übernahme der Ricardo-Gruppe wurde nicht abgesichert. Am Bilanzstichtag bestand keine Absicherung für langfristige Zinsrisiken. Das Risiko aus der Veränderung von Marktzinsen betrifft vor allem die bestehenden kurzfristigen und langfristigen Finanzverbindlichkeiten. Aus der folgenden Übersicht gehen die Positionen, die Zinsrisiken ausgesetzt sind, und die Aus­wirkungen einer möglichen Veränderung der Zinssätze auf das Ergebnis vor Steuern hervor.

2017 2016

in CHF 000 variabel fest- variabel fest- verzinslich verzinslich verzinslich verzinslich

55 943 – – 3 277 – – – +/– 56

80 674 2 000

11 629

Währungsrisiko Risiken aus Wechselkursschwankungen können vor allem aus Papiereinkäufen oder Investitionen resultieren. Wechselkursrisiken werden, wo als sinnvoll erachtet, zentral abgesichert und entsprechend minimiert. Derzeit stammen Währungsrisiken hauptsächlich aus Einkäufen, die in Fremdwährungen getätigt ­werden, und bei Beteiligungen, die in einer fremden Währung geführt werden. Der Gegenwert der Einkäufe in Fremdwährung belief sich 2017 auf 78.6 Mio. CHF (Vorjahr: 63.6 Mio. CHF). Die Risiken umfassen mehr­ heitlich Geschäfte in Euro und wurden für die Papiereinkäufe 2018 im Umfang von 41.0 Mio. CHF abgesichert (Absicherung 2016 für die Papiereinkäufe 2017 in Höhe 43.3 Mio. CHF). Das Fremdwährungsrisiko bei Beteiligungen wurde mit Termingeschäften in Euro, dänischer Krone und israelischen Schekel im Gegenwert von 43.6 Mio. CHF abgesichert (Vorjahr: 53.2 Mio. CHF). Nach dem Bilanzstichtag wurden weitere Termin­ geschäfte für die Absicherung des Fremdwährungsrisikos bei Beteiligungen mit Termingeschäften in Euro, dänischer Krone und israelischen Schekel im Gegenwert von 14.7 Mio. CHF abgeschlossen (Vorjahr: 17.1 Mio. CHF). Angaben zu den bestehenden Absicherungen für 2017 mit Devisentermingeschäften finden sich in An­merkung 38. Die Auswirkungen einer möglichen Veränderung der Fremdwährungskurse um 5 Prozent auf den in der Bilanz enthaltenen Positionen in Euro, dänischen Kronen und israelischen Schekel auf das Ergebnis vor Steuern belaufen sich per Ende 2017 auf –0.9 Mio. CHF (Vorjahr auf –0.8 Mio. CHF).

83 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Aktiven Flüssige Mittel 123 438 – Darlehensforderungen – 401 Passiven Bankverbindlichkeiten und -darlehen – 2 822 Darlehensverbindlichkeiten – 2 000 Andere verzinsliche Finanzverbindlichkeiten – 5 564 Einfluss auf Ergebnis vor Steuern bei Veränderung um +/– 0.1% +/– 123


Kreditausfallrisiko Bei den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen erfolgt eine laufende Überwachung durch standardisierte Prozesse, die sich im Inkassowesen auch auf externe Partner abstützen. Basierend auf einheitlichen Richtlinien werden die notwendigen Wertberichtigungen vorgenommen (siehe auch Bewertungs­richtlinie zu Forderungen). Abgesehen von Forderungen gegenüber einem Kunden, dessen Ausstände rund 10 Prozent des Gesamt­bestandes ausmachen und die laufend überwacht werden, wird die Gefahr von Klumpen­risiken durch die grosse Anzahl und die breite Streuung der Forderungen gegenüber Kunden aus allen Marktsegmenten minimiert. Quantitative Angaben zum K ­ reditrisiko aus der operativen Tätigkeit ­finden sich in der Anmerkung 19 zu Forderungen aus Lieferungen und Leistungen. Das Kreditrisiko, das aus den Flüssigen Mitteln und aus anderen finanziellen Werten resultiert, besteht im Ausfall der Gegenpartei, wobei sich das maximale Risiko auf den Buchwert beläuft. Die Flüssigen Mittel sind im Wesentlichen bei drei grossen Schweizer Banken hinterlegt, deren Kreditausfallrisiko basierend auf den aktuellen Kreditratings von Standard & Poor’s als tief eingeschätzt wird. Liquiditätsrisiko Dem Risiko, nicht über die notwendige Liquidität zur Begleichung der Verbindlichkeiten zu verfügen, wird durch eine laufende Liquiditätsplanung Rechnung getragen. In der Liquiditätsplanung werden sowohl die operative Geschäftstätigkeit als auch die Forderungen und Verpflichtungen berücksichtigt. Die Bewirtschaftung der Liquidität sowie die langfristige Finanzierung sind zwecks Optimierung der Finanzmittel zentralisiert. Damit werden eine kosteneffiziente Kapitalbeschaffung sowie eine auf die Zahlungs­verpflichtungen abgestimmte Liquidität sichergestellt. Die Fälligkeiten der finanziellen Verpflichtungen gehen aus der folgenden Übersicht hervor. in CHF 000

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

84

nicht verfallen/ auf Abruf

bis 3 Monate 4 bis 12 Monate

1 bis 5 Jahre

über 5 Jahre Total

2017 Finanzverbindlichkeiten 1 657 804 1 520 6 448 – davon derivative Finanzinstrumente – 505 1 514 803 – Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 38 940 – – – – Übrige Verbindlichkeiten 10 939 – – – – Total 51 536 804 1 520 6 448 – 2016 Finanzverbindlichkeiten 30 568 556 926 63 063 – davon derivative Finanzinstrumente – 156 469 – – Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 25 407 – – – – Übrige Verbindlichkeiten 9 350 – – – – Total 65 325 556 926 63 063 – Kapitalmanagement Das im Zusammenhang mit Kapitalmanagement definierte Kapital entspricht dem aus­gewiesenen Eigenkapital. Mit dem Kapitalmanagement wird sichergestellt, dass das notwendige Kapital für die operative Tätigkeit aus selbst erarbeiteten Mitteln bereitgestellt und Finanzverbindlichkeiten in der Regel aus eigener Kraft innerhalb von drei bis fünf Jahren zurückbezahlt werden können. Zur Steuerung des Kapitals werden die Dividenden an die Aktionäre angepasst. Es wird angestrebt, den Aktionären eine Dividende auszuschütten, die sich in der Höhe von 35 bis 45 Prozent des Ergebnisses bewegt. Der Eigenfinanzierungsgrad soll langfristig deutlich über 50 Prozent liegen.

10 429 2 822 38 940 10 939 60 308

95 113 624 25 407 9 350 129 869


Finanzinstrumente

Anmerkung 38

Kategorie 2017 2016

in CHF 000

Buchwert Marktwert Buchwert Marktwert

Flüssige Mittel 1 Kurzfristige Finanzanlagen davon Devisentermin- und Zinsabsicherungsgeschäfte 4 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2 Kurzfristige Finanzforderungen 2 Übrige langfristige Finanzanlagen davon sonstige Beteiligungen 3 davon Darlehensforderungen 2 davon sonstige langfristige Finanzanlagen 2

123 438 123 438 55 943 55 943 2 119 2 119 1 388 1 388 2 119 2 119 1 388 1 388 158 824 158 824 159 558 159 558 12 125 12 125 7 592 7 592 11 579 11 565 13 141 13 188 10 787 10 787 9 518 9 518 401 387 3 277 3 323 391 391 346 346 Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten 5 3 973 3 973 31 439 31 439 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 5 38 940 38 940 25 407 25 407 Übrige Verbindlichkeiten 5 10 939 10 939 9 350 9 350 Langfristige Finanzverbindlichkeiten 6 412 6 378 62 865 62 836 davon Bankverbindlichkeiten und Darlehen 5 3 094 3 060 52 340 52 312 davon Kaufpreisverpflichtungen 4 3 318 3 318 7 204 7 204 davon Verpflichtungen zum Kauf eigener Eigenkapitalinstrumente 4 – – 3 321 3 321 Kategorisierung Finanzinstrumente nach IAS 39 Flüssige Mittel 1 123 438 123 438 55 943 55 943 Darlehen und Forderungen 2 171 741 171 727 170 774 170 821 Zur Veräusserung gehaltene Finanzinstrumente 3 10 787 10 787 9 518 9 518 Zu Handelszwecken gehaltene Finanzinstrumente 4 (1 200) (1 200) (9 137) (9 137) Zu fortgeführten Anschaffungkosten bewertete finanzielle Verbindlichkeiten 5 (56 946) (56 912) (118 536) (118 508)

Der Marktwert wird wo möglich durch Marktkurse bestimmt. Wo solche nicht vorliegen, werden alternativ eigene Berechnungen angestellt. Diese basieren in der Regel auf der «Discounted Cash Flow»-Methode. Tamedia wendet zur Bestimmung des Marktwertes von Finanzinstrumenten die folgenden Hierarchiestufen an: – Klasse 1 Kotierter, unveränderter Marktpreis in aktiven Märkten. – Klasse 2 Marktwerte, die auf Basis von beobachtbaren Marktdaten ermittelt werden. Dabei werden entweder notierte Preise auf nicht aktiven Märkten oder nicht notierte Preise berücksichtigt. Zudem können solche Verkehrswerte auch indirekt aus Preisen abge­leitet werden. – Klasse 3 Marktwerte, die nicht auf Basis von beobachtbaren Marktdaten ermittelt werden. Die in den kurz- und langfristigen Finanzanlagen und Finanzverbindlichkeiten gehaltenen Devisenterminund Zinsabsicherungsgeschäfte sind die einzigen Finanzinstrumente, die in der Klasse 2 der Hierarchie­ stufen der Marktwerte gruppiert werden. Die Anteile an sonstigen Beteiligungen sowie die Kaufpreis­ verpflichtungen und die Verpflichtungen zum Kauf von eigenen Eigenkapitalinstrumenten sind in der Klasse 3 der ­Hierarchiestufen der Marktwerte gruppiert. Alle übrigen zum Fair Value bewerteten ­Finanz­instrumente sind der Klasse 1 zugeordnet. Zwischen den drei Klassen finden keine Transfers statt.

85 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe


Devisentermingeschäfte in CHF 000 2017 2016

Kontraktvolumen 84 581 96 498 Marktwert, fällig (703) 763 unter 1 Jahr 100 763 1 bis 5 Jahre (803) – über 5 Jahre – – Angaben zu Cash Flow Hedge Als Cash Flow Hedge direkt im Gesamtergebnis erfasst per 31. Dezember 465 816 Im Rahmen der vorgesehenen Absicherung verwendet 1 917 754 Direkt in der Erfolgsrechnung erfasst (114) (53) Zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos aus den Rahmenvereinbarungen für Zeitungs- und Zeit­ schriften­papier bestanden am Bilanzstichtag Euro-Termingeschäfte im Gesamt­um­fang von 41.0 Mio. CHF. Zusätzlich wurde 2017 das Fremdwährungsrisiko bei Beteiligungen mit Termingeschäften in Euro, ­dänischer Krone und israelischem Schekel im Gegenwert von 43.6 Mio. CHF abgesichert. Nach dem Bilanzstichtag wurden weitere Termingeschäfte für die Absicherung des Fremdwährungsrisikos bei Beteiligungen mit Termin­geschäften in Euro, dänischer Krone und israelischem Schekel im Gegenwert von 14.7 Mio. CHF abgeschlossen. Die Absicherungs­geschäfte werden bei Realisation zusammen mit der zugrunde liegenden Transaktion erfolgswirksam erfasst. Der Marktwert dieser derivativen Finanzinstrumente wird je nach Fälligkeit unter den kurzfristigen oder langfristigen Finanzforderungen oder -verbindlichkeiten ausgewiesen.

Verpfändete oder abgetretene Aktiven

Anmerkung 39

86 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

in CHF 000 2017 2016

Grundpfandsicherungen für Finanzverbindlichkeiten – auf Grundstücken und Gebäuden mit einem Wert von – Für Abonnements-Versicherung verpfändete Aktiven 320 aus Wertschriften mit einem Wert von 320 Verpfändete oder abgetretene Aktiven 320 aus Aktiven mit einem konsolidierten Wert von 320

239 133 195 841 320 320 239 453 196 161


Anmerkung 40

Beteiligungen Per 31. Dezember 2017 umfassen die Gruppengesellschaften von Tamedia:

Name Sitz Währung Grundkapital Geschäfts- K onsolidierungs- Konzern- 4 Konzern- 4 (in 000) bereich methode Kapitalanteil Kapitalanteil 2017 2016

106 000 300 100 128 111 100 71 100 250 150 100 50 29 1 000 700 190 100 100 50 40 49 100 662 1 000 324 – 208 146 200 25 15 2 000 108 100 913 2 174 100 200

B/P P M M M M P M M M B P M M M M M M M M M B P P M B M M M M M B B B M M M B

V E V A E E V V V V V E A V V E V V V E A E V E A V V A V V V E E E V E E V

1 Einfache Gesellschaft 2 Fusioniert in Trendsales ApS respektive in Tamedia Espace AG 3 in Liquidation 4 Konzern-Stimmenanteil entspricht Konzern-Kapitalanteil

Geschäftsbereich B = Bezahlmedien P = Pendlermedien M = Marktplätze und Beteiligungen

Konsolidierungs- und Bewertungsmethoden V = Vollkonsolidierung E = Equity-Bewertung A = Bewertet zu Marktwert

– 50.0% 100.0% 3.9% 40.7% 20.0% 51.0% 100.0% 100.0% 100.0% 100.0% 50.0% 3.5% 90.0% 90.0% – 50.0% 50.0% 50.0% 24.5% 6.2% – 100.0% 30.0% 4.6% 81.3% 97.7% 7.0% 100.0% 100.0% 100.0% 29.4% 33.3% 33.3% 100.0% 31.0% 31.0% 65.0%

– 50.0% 100.0% 3.7% 34.0% – 51.0% 100.0% 100.0% 100.0% 100.0% 50.0% – 90.0% 90.0% 20.0% 50.0% 50.0% 50.0% 24.5% 3.9% 49.0% 100.0% – 6.1% 81.3% 97.7% – 100.0% 100.0% 100.0% 29.4% 33.3% 33.3% 87.6% 31.0% – 65.0%

87 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Tamedia AG Zürich CHF 20 minuti Ticino SA Lugano CHF Adextra AG Zürich CHF Book a Tiger Household Services GmbH Berlin EUR Book a Tiger Switzerland AG Zürich CHF Carcodex AG Zürich CHF DJ Digitale Medien GmbH Wien EUR Doodle AG Zürich CHF Doodle Deutschland GmbH Berlin EUR Meekan Solutions Ltd. Kibutz Shefaim ILS DZZ Druckzentrum Zürich AG Zürich CHF Edita SA Luxemburg EUR Gebraucht.de GmbH Berlin EUR Homegate AG Zürich CHF ImmoStreet.ch SA Lausanne CHF Hotelcard AG Thun CHF Jobcloud AG Zürich CHF Jobsuchmaschine AG Zürich CHF JoinVision E-Services GmbH Wien EUR Karriere.at GmbH Linz EUR firstbird GmbH Wien EUR Journal de Morges SA Morges CHF MetroXpress A/S Kopenhagen DKK BTMX P/S Kopenhagen DKK MoneyPark AG Freienbach CHF Newsnet 1 Zürich CHF Olmero AG Opfikon CHF Picstars AG Zürich CHF ricardo.ch AG Zug CHF ricardo-shops GmbH Weil am Rhein EUR ricardo Sàrl Valbonne EUR Schweizerische Depeschenagentur AG Bern CHF SMD Schweizer Mediendatenbank AG Zürich CHF Swissdox AG Zürich CHF Starticket AG Zürich CHF Swisscom Directories AG Zürich CHF AdUnit AG Zürich CHF Tagblatt der Stadt Zürich AG Zürich CHF


Name Sitz Währung Grundkapital Geschäfts- K onsolidierungs- Konzern- 4 Konzern- 4 (in 000) bereich methode Kapitalanteil Kapitalanteil 2017 2016

Tamedia Espace AG Bern CHF DZB Druckzentrum Bern AG Bern CHF Schaer Thun AG Thun CHF Berner Oberland Medien AG Uetendorf CHF Thuner Amtsanzeiger 1 Thun CHF Tamedia Publications romandes SA Lausanne CHF Actua Immobilier SA Carouge CHF CIL Centre d›Impression Lausanne SA Lausanne CHF LC Lausanne Cités SA Lausanne CHF Société de Publications Nouvelles SPN SA Genf CHF Virtual Network SA Nyon CHF TicinOnline SA Breganzona CHF Tradono ApS 2 Kopenhagen DKK Tradono Switzerland AG Zürich CHF Trendsales ApS Kopenhagen DKK Trendsales Finland Oy 3 Helsinki EUR Tutti.ch AG 2 Zürich CHF TVtäglich 1 Zürich CHF Ultimate Media B&M GmbH Wien EUR AHVV Verlags GmbH Wien EUR Verlag Finanz und Wirtschaft AG Zürich CHF Zattoo International AG Zürich CHF Zürcher Oberland Medien AG Wetzikon CHF Zürcher Regionalzeitungen AG Winterthur CHF

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

88

5 000 9 900 2 250 500 – 7 500 330 10 000 50 1 000 100 1 100 176 100 125 28 1 100 – 35 36 1 000 925 1 800 475

B B B B B B B B B B M P M M M M M B P P B M B B

V V V E E V E V E E E E E V V V V E E E V E E V

1 Einfache Gesellschaft 2 Fusioniert in Trendsales ApS respektive in Tamedia Espace AG 3 in Liquidation 4 Konzern-Stimmenanteil entspricht Konzern-Kapitalanteil

Geschäftsbereich B = Bezahlmedien P = Pendlermedien M = Marktplätze und Beteiligungen

Konsolidierungs- und Bewertungsmethoden V = Vollkonsolidierung E = Equity-Bewertung A = Bewertet zu Marktwert

Die wesentlichen Veränderungen bei den konsolidierten Beteiligungen werden in ­Anmerkung 1 erläutert, diejenigen bei Beteiligungen an Assoziierten und Joint Ventures in Anmerkung 11.

100.0% 100.0% 100.0% 50.0% 48.0% 100.0% 39.0% 100.0% 50.0% 50.0% 20.0% 25.8% – 100.0% 55.6% 55.6% – 50.0% 25.5% 25.5% 100.0% 31.0% 37.6% 100.0%

100.0% 100.0% 100.0% 50.0% 48.0% 100.0% 39.0% 100.0% 50.0% 50.0% 20.0% 25.8% 25.6% 50.0% 88.0% 44.9% 100.0% 50.0% 25.5% 25.5% 100.0% 31.0% 37.6% 100.0%


Anmerkung 41

Transaktionen mit nahestehenden Personen und Gesellschaften Transaktionen zwischen Tamedia und Assoziierten sowie Joint Ventures haben haupt­sächlich in den ­Bereichen Druck- und Medienumsatz stattgefunden.

in CHF 000 Assoziierte 1

Joint Ventures 1 Pensionskassen Verwaltungsrat und Unternehmensleitung

2017 2016 2017 2016 2017 2016 2017 2016

Betriebsertrag 7 155 7 723 12 226 12 818 – – 492 465 Betriebsaufwand (10 740) (10 717) (391) (68) (23 793) (22 869) (3 426) (4 060) Finanzergebnis 147 51 2 4 – – – – Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 992 1 403 1 702 1 733 – – 8 10 Darlehensforderungen – 2 727 – – – – – – Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 870 454 808 378 – – 30 25 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten – 412 24 – 32 803 – – Kurzfristige Finanzverbindlichkeiten – – – – – – – – Langfristige Finanzverbindlichkeiten 291 – 2 000 2 000 – – – – 1 Assoziierte und Joint Ventures werden nach der Methode des Equity-Accounting in der Jahresrechnung erfasst.

Anmerkung 42

Entschädigungen des Verwaltungsrats, des Beirats und der Unternehmensleitung Die aufgeführten Entschädigungen geben die im Berichtsjahr erfolgswirksam erfassten Aufwendungen wieder (unabhängig von deren Auszahlungsdatum). Unter den amtierenden Mitgliedern werden jeweils auch jene berücksichtigt, die im Berichtsjahr ihre Funktion beendet haben. Es wurden keine Vergütungen an ehemalige Mitglieder und nahestehende Personen des Verwaltungsrats, des Beirats und der Unter­ nehmensleitung aus­gerichtet.

89 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Neben den in der Anmerkung 42 und im Vergütungsbericht ausgewiesenen Transaktionen im Zusammenhang mit Verwaltungsräten und der Unternehmensleitung hat Tamedia mit der Betriebsgesellschaft Schweizer Bauer, auf die Martin Kall einen massgebenden Einfluss hat, Betriebsertrag in Höhe von 0.5 Mio. CHF für Miete von Büroräumlichkeiten sowie für Druck­leistungen erzielt. Die Entschädigungen an Verwaltungsrat und Unternehmensleitung und die in Anmerkung 42 und im Vergütungsbericht erläuterten Beziehungen mit Gesellschaften, die durch Verwaltungsräte der Tamedia kontrolliert werden, sind unter den Transaktionen mit Verwaltungsrat und Unternehmensleitung erfasst. Es bestehen keine Garantien im Zusammenhang mit den Darlehensforderungen sowie Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen gegenüber nahe­stehenden Personen und Gesellschaften.


Gesamtbetrag der Entschädigungen an Verwaltungsrat, Beirat und Unternehmensleitung in CHF 000 Verwaltungsrat 1

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

90

Beirat Digital Unternehmens- Total leitung

2017 Anzahl Mitglieder per Stichtag 7.0 5.0 7.0 19.0 Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt 7.0 5.0 7.0 19.0 Honorare/Saläre 2 039 80 3 785 5 904 2 927 2 927 Erfolgsbeteiligung und Anteil Gewinnbeteiligung in bar – – Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2017 3 – – 383 5 383 Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2016 3 – – 274 274 1 099 1 099 Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2015 3 – – 3 Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2014 – – 347 347 1 240 1 470 Vorsorge und Sozialleistungen 231 – Auslagen/Pauschalspesen 108 – 135 243 Sachleistungen – – – – Übrige Entschädigungen – – – – Total 2 377 80 10 191 12 648 2016 Anzahl Mitglieder per Stichtag 7.0 5.0 7.0 19.0 Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt 7.0 5.3 2 7.0 19.3 Honorare/Saläre 2 043 85 3 750 5 878 2 053 4 2 053 Erfolgsbeteiligung und Anteil Gewinnbeteiligung in bar – – Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2016 3 – – 275 5 275 1 092 1 092 Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2015 3 – – 3 Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2014 – – 347 347 Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 2013 3 – – 152 152 1 175 1 407 Vorsorge und Sozialleistungen 231 0 Auslagen/Pauschalspesen 108 – 131 239 Sachleistungen – – – – Übrige Entschädigungen – – – – Total 2 382 85 8 974 11 442 1 Der Verwaltungsrat setzt sich zurzeit zusammen aus dem vollamtlichen Präsidenten/Verleger und nicht exekutiven Mitgliedern. 2 Für die Ermittlung der Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt massgebende Ein- und Austritte: Thomas Sterchi bis 24. März 2016 3 Siehe Angaben zum Gewinnbeteiligungsprogramm der Unternehmensleitung. 4 In Anmerkung 42 der konsolidierten Jahresrechnung erfolgt der Ausweis für den Langzeit-Bonusplan für den Leiter Digital basierend auf der im Berichtsjahr erfolgswirksam erfassten Abgrenzung. Für den Ausweis im Vergütungsbericht wird dagegen der Langzeit-Bonusplan für den Leiter Digital bei seiner Zuteilung 2012 berücksichtigt. 5 In Anmerkung 42 der konsolidierten Jahresrechnung erfolgt der Ausweis der aktienbasierten Vergütungen basierend auf den im Berichtsjahr erfolgswirksam erfassten Werten. Für den Ausweis im Vergütungsbericht werden dagegen die aktienbasierten Vergütungen bei ihrer Zuteilung berücksichtigt.

Zusätzliche Honorare und Entschädigungen Im Berichtsjahr hat Tamedia die Groupe Edipresse, auf die Pierre Lamunière einen massgebenden Einfluss hat, für Miete von Büroräumlichkeiten im Umfang von 3.3 Mio. CHF entschädigt. Die im Vorjahr bezahlte Miete belief sich auf 3.9 Mio. CHF.


Gewinnbeteiligungsprogramm Unternehmensleitung Das aktuelle Gewinnbeteiligungsprogramm ist für 2017 gültig. Berechtigt sind Mitglieder der Unternehmensleitung ab dem zweiten Dienstjahr. Bereits im ersten Dienstjahr am Gewinnbeteiligungsprogramm partizipiert Samuel Hügli, seit Januar 2017 Mitglied der Unternehmensleitung. Die Ausrichtung erfolgt, wenn die Ergebnismarge (Ergebnis im Verhältnis zum Betriebsertrag) der Tamedia-Gruppe 8.0 Prozent erreicht oder übersteigt. Vom die Ergebnismarge von 8.0 Prozent übersteigenden Betrag wird eine jeweils zu bestimmende Gewinnbeteiligung zu 50 Prozent in bar ausbezahlt und zu 50 Prozent in Aktien zugeteilt. Die Barzahlung erfolgt nach Veröffentlichung des konsolidierten Jahresergebnisses von Tamedia. Die Aktien werden im Rechnungsjahr, in dem der Anspruch erworben wurde, zugeteilt. Die Anzahl zugeteilter Aktien wird anhand des Durchschnittskurses der letzten 30 Tage vor dem 31. Dezember des jeweiligen Rechnungsjahres bestimmt. Die Aktien werden unter der Voraussetzung übereignet, dass das Arbeits­ verhältnis des Beteiligten am 31. Dezember des dritten Jahres nach dem Rechnungsjahr, in dem der Anspruch auf die Aktienzuteilung erworben wurde, nicht zuvor durch den Beteiligten gekündigt wurde. Die Erfassung in der Erfolgsrechnung erfolgt pro rata über vier Jahre. Die Erfassung pro rata über vier Jahre kann dazu führen, dass auch in Berichtsperioden, in denen kein neuer Anspruch auf eine ­Gewinnbeteiligung entsteht, ein anteiliger Ausweis erfolgt. Für die in den Geschäftsjahren 2014, 2015 und 2016 zugeteilten Aktien wurden im laufenden Jahr 0.3 Mio. CHF, 1.1 Mio. CHF und 0.3 Mio. CHF als Personalaufwand erfasst. Für das Geschäftsjahr 2017 wird der Unternehmensleitung eine Gewinnbeteiligung in der Höhe von 1.9 Mio. CHF ausgerichtet, davon 0.4 Mio. CHF für die zugeteilten Aktien. Im Rahmen des Gewinnbeteiligungsmodells der Unternehmensleitung wurden 2017 den Mitgliedern der Unternehmensleitung für das Geschäftsjahr 2013 insgesamt 5 663 eigene Aktien abgegeben. Bemessen am Marktwert am Zuteilungsdatum beläuft sich der Gesamtwert dieser Aktien auf 0.9 Mio. CHF. Aktienanteil aus der Gewinnbeteiligung der Unternehmensleitung

Stand 1. Januar Ausgeübt Zugeteilt Stand 31. Dezember davon ausübbar

49 330 (5 663) 11 413 55 080 10 957

in CHF/ Zuteilungsdatum Aktien in Stück

31.12.2013 31.12.2014 31.12.2015 31.12.2016 31.12.2017

Anmerkung 43

45 775 (3 546) 7 101 49 330 5 663

Gesperrt bis Marktwert am Marktwert am Ausstehende Ausstehende Zuteilungsdatum Bilanzstichtag Anrechte 2017 Anrechte 2016

31.12.2016 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2019 31.12.2020

107.9 126.9 171.0 156.0 138.0

138.0 138.0 138.0 138.0 138.0

– 10 957 25 609 7 101 11 413

5 663 10 957 25 609 7 101 –

Mitarbeitenden-Gewinnbeteiligungsmodell Das für das Geschäftsjahr 2017 gültige Gewinnbeteiligungsprogramm von Tamedia sieht die Ausschüttung einer Gewinnbeteiligung vor, wenn Tamedia eine Ergebnismarge (Ergebnis zu Betriebsertrag) von mindestens 4 Prozent erreicht. Sobald das Ergebnis 4 Prozent des Betriebsertrages übersteigt, werden 5.75 Prozent des Betrages, der diese Marge übersteigt, an die Tamedia-Mitarbeitenden ausgeschüttet. Mit einer ­Ergebnismarge von 17.5 Prozent wurde die notwendige Marge im vergangenen Berichtsjahr überschritten. Tamedia erwartet deshalb eine Auszahlung von insgesamt 6.5 Mio. CHF (Vorjahr 5.8 Mio. CHF) als Gewinnbeteiligung an die Mitarbeiter. Der Aufwand für die Mitarbeitenden-Gewinnbeteiligung ist im Abschluss 2017 im Personal­aufwand erfasst (siehe Anmerkung 9).

91 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

in Stück 2017 2016


Wichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Neo Advertising SA Tamedia hat an der Neo Advertising SA mit Sitz in Genf eine 52-prozentige Mehrheit übernommen. Neo Advertising ist ein innovatives Schweizer Unternehmen im Bereich der sogenannten Out-of-Home-Werbung. Es betreibt und vermarktet rund 12 000 digitale und analoge Aussenwerbeflächen in der Deutschschweiz sowie der Romandie. Der Kaufpreis für die Neo Advertsing SA liegt bei 9.8 Mio. CHF. Die übernommenen Aktiven betragen 34.5 Mio. CHF, die Verbindlichkeiten 19.9 Mio. CHF. Die Aktiven umfassen neben flüssigen Mitteln von 2.0 Mio. CHF auch Goodwill und nicht abzuschreibende immaterielle Werte von 16.0 Mio. CHF. Der Goodwill im Umfang von 4.5 Mio. CHF ist durch die starke Marktstellung bei digitalen und analogen Aussenwerbe­ flächen, insbesondere in der Romandie, sowie Kombinationsmöglichkeiten mit bestehenden Werbeangeboten von Tamedia begründet. Es wird davon ausgegangen, dass der Goodwill steuerlich nicht abzugsfähig ist. Die Angaben zur ­Erstkonsolidierung basieren auf provisorischen Werten und Schätzungen.

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

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Goldbach Media Die Tamedia AG und der Verwaltungsrat der Goldbach Group AG haben sich auf ein öffentliches Übernahmeangebot verständigt. Tamedia hat am Freitag, 22. Dezember 2017, ein öffentliches Kaufangebot für sämtliche 6 091 352 ausgegebenen Aktien der Goldbach Group AG vorangemeldet. Das Angebot sieht einen Preis von 35.50 CHF in bar pro Namenaktie der Goldbach Group AG vor. Dies entspricht einem Kaufpreis von rund 216 Mio. CHF für 100 Prozent der Aktien. Kommt die Übernahme durch die Andienung von mehr als 50 Prozent der Aktien zustande, sieht Tamedia eine Dekotierung der Goldbach Group von der SIX Swiss Exchange vor. Die beiden grössten Aktionäre der Goldbach Group, Dr. Beat Curti und Veraison Sicav, haben die Andienung ihrer Aktien an Tamedia zugesichert. Dr. Beat Curti und von ihm kontrollierte Gesellschaften halten heute insgesamt 19.84 Prozent der Aktien (ohne Optionen), die Veraison Sicav, vertreten durch die Veraison Capital AG, hält 19.09 Prozent der Aktien des Unternehmens. Die Goldbach Group umfasst unter anderem die TV-Vermarkterin Goldbach Media (Switzerland) AG, an der die RTL-Tochter IP Deutschland GmbH und die ProSiebenSat.1-Tochter SevenOne Media (Schweiz) AG mit jeweils 23 Prozent beteiligt sind, sowie die Digitalwerbevermarkterin Goldbach Audience (Switzerland) AG, an der IP Deutschland und SevenOne Media jeweils 24.95 Prozent halten. Weitere wesentliche ­Beteiligungen in der Schweiz sind die swiss radioworld AG, an der IP Deutschland und SevenOne Media mit jeweils 23 Prozent beteiligt sind, und die Goldbach lnteractive (Switzerland) AG, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Goldbach Group AG. Zu den Aktiven und Verbindlichkeiten, die bei der Erstkonsolidierung übernommen würden, können noch keine Angaben gemacht werden. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Eidgenössische Wett­ bewerbskommission.

Joint Venture Autoricardo und AXA Winterthur Tamedia und AXA Winterthur bündeln ihre Kräfte und planen gemeinsam neue Angebote für den Schweizer Fahrzeugmarkt. Zu diesem Zweck wird der Geschäftsbereich Autoricardo auf eine neu zu gründende ­Tochtergesellschaft übertragen, an der sich AXA Winterthur mit 50 Prozent beteiligt und zusätzlich ihre Kompetenzen im Bereich Versicherung, Mobilität und Finanzierung einbringt. Durch die vorgesehenen Rechte verbleibt die Beherrschung bei Tamedia. Die Transaktion steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Eidgenössische Wett­ bewerbskommission.

Anmerkung 44


Bericht der Revisionsstelle

an die Generalversammlung der Tamedia AG Zürich Bericht zur Prüfung der Konzernrechnung Prüfungsurteil Wir haben die Konzernrechnung der Tamedia AG und ihrer Tochtergesellschaften (der Konzern) – bestehend aus der konsolidierten Bilanz zum 31. Dezember 2017, der konsolidierten Erfolgsrechnung, der konsolidierten Gesamtergebnisrechnung, der Veränderung des Eigenkapitals und der konsolidierten Mittelflussrechnung für das an diesem Stichtag endende Geschäftsjahr sowie aus dem Anhang zur konsolidierten Jahresrechnung (Seiten 36-92), einschliesslich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Nach unserer Beurteilung vermittelt die beigefügte Konzernrechnung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage des Konzerns zum 31. Dezember 2017 sowie dessen Ertragslage und Cashflows für das dann endende Jahr in Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards (IFRS) und entspricht dem schweizerischen Gesetz.

Wir sind von dem Konzern unabhängig in Übereinstimmung mit den schweizerischen gesetzlichen Vorschriften und den Anforderungen des Berufsstands sowie dem Code of Ethics for Professional Accountants des International Ethics Standards Board for Accountants (IESBA Code), und wir haben unsere sonstigen beruflichen Verhaltenspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.

PricewaterhouseCoopers AG, Birchstrasse 160, Postfach, 8050 Zürich Telefon: +41 58 792 44 00, Telefax: +41 58 792 44 10, www.pwc.ch PricewaterhouseCoopers AG ist Mitglied eines globalen Netzwerks von rechtlich selbständigen und voneinander unabhängigen Gesellschaften.

93 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

Grundlage für das Prüfungsurteil Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz, den International Standards on Auditing (ISA) sowie den Schweizer Prüfungsstandards (PS) durchgeführt. Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung der Konzernrechnung“ unseres Berichts weitergehend beschrieben.


Unser Prüfungsansatz Überblick

Gesamtwesentlichkeit Konzernrechnung: CHF 8‘900‘000 Insgesamt wurden bei zehn Konzerngesellschaften Prüfungen („full scope audits“) für Zwecke der Konzernrechnung durchgeführt. Eines der Unternehmen wurde von einem anderen Revisionsunternehmen geprüft. Die Prüfungen decken 91% der Betriebserträge und 90% der Aktiven des Konzerns ab. Als besonders wichtige Prüfungssachverhalte haben wir folgende Themen identifiziert: Werthaltigkeitsüberprüfung von Goodwill Werthaltigkeit der immateriellen Anlagen mit unbestimmter Nutzungsdauer

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

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Umfang der Prüfung Zur Durchführung angemessener Prüfungshandlungen haben wir den Prüfungsumfang so ausgestaltet, dass wir ein Prüfungsurteil zur Konzernrechnung als Ganzes abgeben können, unter Berücksichtigung der Konzernorganisation, der internen Kontrollen und Prozesse im Bereich der Rechnungslegung sowie der Branche, in welcher der Konzern tätig ist. Der Konzern besteht aus den drei Geschäftsfeldern Bezahlmedien, Pendlermedien und Marktplätzen und Beteiligungen und ist grösstenteils in der Schweiz tätig, besitzt aber auch kleinere Tochtergesellschaften im Ausland. Von den zehn Konzerngesellschaften unter Full Scope Audit wurden neun direkt vom Konzernprüfungsteam geprüft. Die Prüfung einer Gesellschaft unter Full Scope wurde von einem anderen Revisionsunternehmen durchgeführt. Wir haben als Konzernabschlussprüfer eine ausreichende Einbindung in die Prüfung sichergestellt, um zu beurteilen, ob aus den Tätigkeiten des anderen Revisionsunternehmens zu den Finanzinformationen der Gesellschaft ausreichende geeignete Prüfungsnachweise als Grundlage für das Konzernprüfungsurteil erlangt wurden. Diese Einbindung unsererseits umfasste die Durchsicht der Berichterstattungen, die Durchführung von Besprechungen während der Zwischen- und der Schlussprüfung, die Kommunikation von auf der Konzernstufe identifizierten Risiken sowie die Vorgabe der zu verwendenden Wesentlichkeitsgrenzen bei der Prüfung der Gesellschaft. Wesentlichkeit Der Umfang unserer Prüfung ist durch die Anwendung des Grundsatzes der Wesentlichkeit beeinflusst. Unser Prüfungsurteil zielt darauf ab, hinreichende Sicherheit darüber zu geben, dass die Konzernrechnung keine wesentlichen falschen Darstellungen enthält. Falsche Darstellungen können beabsichtigt oder unbeabsichtigt entstehen und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden kann, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieser Konzernrechnung getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen können. Auf der Basis unseres pflichtgemässen Ermessens haben wir quantitative Wesentlichkeitsgrenzen festgelegt, so auch die Wesentlichkeit für die Konzernrechnung als Ganzes, wie nachstehend aufgeführt. Die Wesentlichkeitsgrenzen, unter Berücksichtigung qualitativer Erwägungen, erlauben es uns, den Umfang der Prüfung, die Art, die zeitliche Einteilung und das Ausmass unserer Prüfungshandlungen festzulegen sowie den Einfluss wesentlicher falscher Darstellungen, einzeln und insgesamt, auf die Konzernrechnung als Ganzes zu beurteilen.


Gesamtwesentlichkeit Konzernrechnung

CHF 8‘900‘000

Herleitung

5% vom Ergebnis vor Steuern, gerundet

Begründung für die Bezugsgrösse Als Bezugsgrösse zur Bestimmung der Wesentlichkeit wählten wir zur Bestimmung der Wesentlich- das Ergebnis vor Steuern, da dies aus unserer Sicht diejenige Grösse keit ist, an der die Erfolge von kapitalmarktorientierten Unternehmen üblicherweise gemessen werden. Zudem stellt das Ergebnis vor Steuern eine allgemein anerkannte Bezugsgrösse für Wesentlichkeitsüberlegungen dar. Wir haben mit dem Revisionsausschuss vereinbart, diesem im Rahmen unserer Prüfung festgestellte, falsche Darstellungen über CHF 445'000 mitzuteilen; ebenso alle falschen Darstellungen unterhalb dieses Betrags, die aus unserer Sicht jedoch aus qualitativen Überlegungen eine Berichterstattung nahelegen. Besonders wichtige Prüfungssachverhalte Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemässen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung der Konzernrechnung des aktuellen Zeitraums waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung der Konzernrechnung als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab. Werthaltigkeitsüberprüfung von Goodwill Besonders wichtiger Prüfungssachverhalt

Unser Prüfungsvorgehen

Die Bilanzposition Goodwill (TCHF 895'494) besteht aus dem Goodwill in den Geschäftsfeldern Bezahlmedien (TCHF 178'814), Pendlermedien (TCHF 149'455) sowie Marktplätze und Beteiligungen (TCHF 567'225).

Wir führten folgende spezifische Prüfungshandlungen durch:

Der Goodwill des Geschäftsfelds Bezahlmedien und der Goodwill des Geschäftsfelds Pendlermedien stellen jeweils eigene Zahlungsmittel generierende Einheiten dar. Im Geschäftsfeld Marktplätze und Beteiligungen hingegen stellen dessen neun Rechtsträger jeweils die Zahlungsmittel generierenden Einheiten dar. Um die Werthaltigkeit des Goodwills einer Zahlungsmittel generierenden Einheit zu überprüfen, wird der jeweilige Buchwert mit dem erzielbaren Wert, bestimmt durch den Barwert der künftigen Geldflüsse (Discounted Cashflows, DCF) dieser Einheiten verglichen. Dazu sind Annahmen betreffend Umsatz- und Kostenentwicklung, Veränderung des Nettoumlaufvermögens sowie des Diskontierungssatzes für die prognostizierten Geldflüsse erforderlich. Für die Prognostizierung der künftigen Entwicklung der Geschäftsfelder verwendet die Geschäftsleitung einen dafür festgelegten Prozess. Der Ver-

• Unter Einbezug der internen Fachabteilung wurde die Zusammenstellung der Zahlungsmittel generierenden Einheiten anhand der Kriterien nach IAS 36 beurteilt. • Unter Einbezug eines internen Bewertungsexperten beurteilten wir die Angemessenheit des verwendeten Bewertungsmodells und überprüften dieses auf seine logische Konsistenz und mathematische Korrektheit. • Wir verglichen die Geschäftsergebnisse 2017 der Zahlungsmittel generierenden Einheiten, denen ein Goodwill zugeordnet ist, mit den Prognosen für 2017. Dadurch konnten wir die Genauigkeit der von der Unternehmensleitung gemachten Einschätzungen der Prognosen beurteilen. • Die Annahmen betreffend das langfristige Wachstum der Abo- und Werbeumsätze sowie der Online-Rubriken verglichen wir mit externen Prognosen zur wirtschaftlichen und branchenspezifischen Entwicklung. • Die angewandten Diskontierungssätze haben

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

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waltungsrat überwacht die Einhaltung dieses Prozesses und beurteilt, ob die verwendeten Annahmen im Einklang mit der von ihm genehmigten Mittelfristplanung stehen. Die zukünftige Entwicklung der Geschäftsfelder Bezahlmedien und Pendlermedien wird mittels eines einheitlichen Prognosemodells in einem mehrstufigen Verfahren evaluiert. Dieses berücksichtigt externe Studien, nicht wiederkehrende Ereignisse, vergangene Resultate sowie allgemeine konjunkturelle Prognosen. Im Geschäftsfeld Marktplätze und Beteiligungen werden die Nutzwertberechnungen auf der Basis der Businesspläne der nächsten fünf Prognosejahre erstellt. Wir erachten die Beurteilung der Werthaltigkeit des Goodwills als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt, da der Goodwill eine bedeutende Bilanzposition darstellt. Zudem verfügt die Unternehmensleitung über erhebliche Ermessensspielräume bei der Anwendung der DCF-Methode.

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

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wir mit den Kapitalkosten des Konzerns und vergleichbarer Medienunternehmen unter Berücksichtigung länderspezifischer Besonderheiten für die ausländischen Zahlungsmittel generierenden Einheiten auf ihre Plausibilität hin beurteilt. • Wir haben die Goodwills sämtlicher Zahlungsmittel generierenden Einheiten verglichen mit einer alternativen Unternehmenswertberechnung auf der Basis von branchenspezifischen EBITDA-Multiplikatoren mit ähnlichen Publizistik- und Digital-Unternehmen. • Wir überprüften die Sensitivitätsanalysen (Stress-Test) zu den wichtigsten Annahmen. Diese Analysen dienten uns zur Beurteilung allfälligen zusätzlichen Wertbeeinträchtigungspotenzials des Goodwills. Unsere Prüfungsergebnisse stützen das von der Unternehmensleitung gewählte Vorgehen bei der Beurteilung der Werthaltigkeit des Goodwills.

Wir verweisen diesbezüglich auf die Seiten 74–76 (Anhang der Konzernrechnung).

Werthaltigkeit der immateriellen Anlagen mit unbestimmter Nutzungsdauer Besonders wichtiger Prüfungssachverhalt

Unser Prüfungsvorgehen

Die Bilanzposition immaterielle Anlagen mit unbestimmter Nutzungsdauer (TCHF 303'853) besteht aus immateriellen Anlagen in den Geschäftsfeldern Bezahlmedien (TCHF 43'648), Pendlermedien (TCHF 74'580) sowie Marktplätze und Beteiligungen (TCHF 185'625).

Zur Beurteilung einer möglichen Wertbeeinträchtigung und der Angemessenheit der von der Unternehmensleitung festgelegten Nutzungsdauer haben wir folgende Prüfungshandlungen durchgeführt:

Die immateriellen Anlagen mit unbestimmter Nutzungsdauer des Geschäftsfelds Bezahlmedien und die immateriellen Anlagen des Geschäftsfelds Pendlermedien stellen jeweils eigene Zahlungsmittel generierende Einheiten dar. Im Geschäftsfeld Marktplätze und Beteiligungen hingegen stellen dessen neun Rechtsträger jeweils die Zahlungsmittel generierenden Einheiten dar. Die Unternehmensleitung beurteilt jährlich, ob die Annahme der unbestimmten Nutzungsdauer für die einzelnen Marken- und Verlagsrechte weiterhin korrekt ist. Sofern sich aus dieser Beurteilung eine Re-Klassifizierung als immaterielle Anlagen mit bestimmter Nutzungsdauer ergibt, werden

• Wir haben kritische Sachverhalte identifiziert, die zu einer möglichen Wertbeeinträchtigung führen könnten, wie beispielsweise eine Veränderung im Marktauftritt oder durchgeführte Reorganisationen. Zu diesem Zweck befragten wir auch die Unternehmensleitung und hatten Einsicht in die Protokolle der Verwaltungsratsund Unternehmungsleitungssitzungen. • Wir verglichen die Geschäftsergebnisse 2017 der Zahlungsmittel generierenden Einheiten, die immaterielle Anlagen mit unbestimmter Nutzungsdauern enthalten, mit den Prognosen für 2017. Dadurch konnten wir die Genauigkeit der von der Unternehmensleitung gemachten Einschätzungen der Prognosen beurteilen.


Um die Werthaltigkeit der immateriellen Anlagen mit unbestimmter Nutzungsdauer zu überprüfen, werden deren Buchwerte pro Zahlungsmittel generierender Einheit mit dem Barwert der künftigen Geldflüsse dieser Einheiten verglichen. Dazu sind Annahmen betreffend Umsatz- und Kostenentwicklung, Veränderung des Nettoumlaufvermögens sowie des Diskontierungssatzes für die prognostizierten Geldflüsse erforderlich. Für die Prognostizierung der künftigen Entwicklung der Geschäftsfelder verwendete die Unternehmensleitung einen dafür festgelegten Prozess. Der Verwaltungsrat überwachte die Einhaltung dieses Prozesses und beurteilte, ob die verwendeten Annahmen im Einklang mit der von ihm genehmigten Mittelfristplanung stehen. Wir erachten die Beurteilung der Werthaltigkeit der immateriellen Anlagen mit unbestimmter Nutzungsdauer als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt, da diese Position eine bedeutende Bilanzposition darstellt. Zudem verfügt die Unternehmensleitung über erhebliche Ermessensspielräume bei der Bestimmung des erzielbaren Werts sowie der Festlegung der unbestimmten Nutzungsdauer.

• Die Annahmen betreffend das langfristige Wachstum der Abo- und Werbeumsätze sowie der Online-Rubriken verglichen wir mit externen Prognosen zur wirtschaftlichen und branchenspezifischen Entwicklung. • Die angewandten Diskontierungssätze haben wir mit den Kapitalkosten des Konzerns und vergleichbarer Medienunternehmen unter Berücksichtigung länderspezifischer Besonderheiten für die ausländischen Zahlungsmittel generierenden Einheiten auf ihre Plausibilität hin beurteilt. • Wir überprüften die Sensitivitätsanalysen (Stress-Test) zu den wichtigsten Annahmen. Diese Analysen dienten uns zur Beurteilung allfälligen Wertbeeinträchtigungspotenzials der immateriellen Anlagen mit unbestimmter Nutzungsdauer. Unsere Prüfungsergebnisse stützen das von der Unternehmensleitung gewählte Vorgehen bei der Beurteilung der Werthaltigkeit und der Angemessenheit der festgelegten Nutzungsdauer der immateriellen Anlagen mit unbestimmter Nutzungsdauer.

Wir verweisen diesbezüglich auf die Seiten 74–76 (Anhang der Konzernrechnung). Übrige Informationen im Geschäftsbericht Der Verwaltungsrat ist für die übrigen Informationen im Geschäftsbericht verantwortlich. Die übrigen Informationen umfassen alle im Geschäftsbericht dargestellten Informationen, mit Ausnahme der Konzernrechnung, der Jahresrechnung und des Vergütungsberichtes der Tamedia AG und unserer dazugehörigen Berichte. Die übrigen Informationen im Geschäftsbericht sind nicht Gegenstand unseres Prüfungsurteils zur Konzernrechnung und wir machen keine Prüfungsaussage zu diesen Informationen. Im Rahmen unserer Prüfung der Konzernrechnung ist es unsere Aufgabe, die übrigen Informationen im Geschäftsbericht zu lesen und zu beurteilen, ob wesentliche Unstimmigkeiten zur Konzernrechnung oder zu unseren Erkenntnissen aus der Prüfung bestehen oder ob die übrigen Informationen anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen. Falls wir auf der Basis unserer Arbeiten zu dem Schluss gelangen, dass eine wesentliche falsche Darstellung der übrigen Informationen vorliegt, haben wir darüber zu berichten. Wir haben in diesem Zusammenhang keine Bemerkungen anzubringen. Verantwortlichkeiten des Verwaltungsrates für die Konzernrechnung Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Aufstellung einer Konzernrechnung, die in Übereinstimmung mit den IFRS und den gesetzlichen Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt, und für die internen Kontrollen, die der Verwaltungsrat als notwendig feststellt, um

97 Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

diese über die neu festzulegenden Nutzungsdauern abgeschrieben.


die Aufstellung einer Konzernrechnung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist. Bei der Aufstellung der Konzernrechnung ist der Verwaltungsrat dafür verantwortlich, die Fähigkeit des Konzerns zur Fortführung der Geschäftstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Geschäftstätigkeit – sofern zutreffend – anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Geschäftstätigkeit anzuwenden, es sei denn, der Verwaltungsrat beabsichtigt, entweder den Konzern zu liquidieren oder Geschäftstätigkeiten einzustellen, oder hat keine realistische Alternative dazu. Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung der Konzernrechnung Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die Konzernrechnung als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bericht abzugeben, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Mass an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den ISA sowie den PS durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieser Konzernrechnung getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Eine weitergehende Beschreibung unserer Verantwortlichkeiten für die Prüfung der Konzernrechnung befindet sich auf der Webseite von EXPERTsuisse: http://expertsuisse.ch/wirtschaftspruefungrevisionsbericht. Diese Beschreibung ist Bestandteil unseres Berichts.

Konsolidierte Jahresrechnung der Tamedia Gruppe

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Bericht zu sonstigen gesetzlichen und anderen rechtlichen Anforderungen In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Konzernrechnung existiert. Wir empfehlen, die vorliegende Konzernrechnung zu genehmigen. PricewaterhouseCoopers AG

Patrick Balkanyi

Cüneyt Budakoglu

Revisionsexperte Leitender Revisor

Revisionsexperte

Zürich, 26. Februar 2018


Erfolgsrechnung in CHF 000 Anmerkung 2017 2016 Medienumsatz Druckumsatz Übriger Betriebsumsatz und übrige Erträge 5 Betriebsertrag Materialaufwand und Fremdleistungen Personalaufwand Übriger Betriebsaufwand 5 Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) Abschreibungen Betriebsergebnis (EBIT) Finanzertrag 5 Finanzaufwand 5 Finanzergebnis 5 Ergebnis vor Steuern Direkte Steuern 5 Ergebnis

380 709 3 136 98 479 482 325 (75 851) (187 018) (130 402) 89 054 (9 956) 79 097 82 930 (108 365) (25 435) 53 662 2 594 56 256

342 757 3 401 98 509 444 667 (74 091) (152 711) (150 621) 67 243 (9 871) 57 372 145 370 (103 061) 42 309 99 680 1 018 100 699

Bilanz in CHF 000 Anmerkung 31.12.2017 31.12.2016

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3 Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 3/4 Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten 3 Passive Rechnungsabgrenzungen 4 Kurzfristige Rückstellungen Kurzfristiges Fremdkapital Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 3/4 Langfristige Rückstellungen Langfristiges Fremdkapital Fremdkapital Aktienkapital Gesetzliche Kapitalreserven Reserven aus Kapitaleinlagen Übrige Kapitalreserven Gesetzliche Kapitalreserven Gesetzliche Gewinnreserven Freiwillige Gewinnreserven 4 Ergebnis Eigene Aktien 8 Eigenkapital Passiven

16 755 9 496 75 608 78 073 21 027 3 559 114 126 5 093 2 786 118 598 94 041 44 076 64 869 1 320 671 1 414 105 113 091 117 197 5 746 6 839 1 483 583 1 603 010 1 602 181 1 697 051 16 938 14 655 13 528 74 558 20 782 11 803 116 600 114 874 900 1 378 168 748 217 268 360 076 415 387 3 834 2 976 363 910 418 363 532 658 635 631 106 000 106 000 100 100 26 961 26 961 27 060 27 060 53 000 53 000 828 842 775 912 56 256 100 699 (1 635) (1 251) 1 069 524 1 061 420 1 602 181 1 697 051

99 Jahresrechnung der Tamedia AG

Flüssige Mittel Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 3 Übrige kurzfristige Forderungen 3 Vorräte Aktive Rechnungsabgrenzungen Umlaufvermögen Finanzanlagen 3/4/11 Beteiligungen 7 Sachanlagen 4/12 Immaterielle Anlagen Anlagevermögen Aktiven


Anhang zur Jahresrechnung Die Tamedia AG, Zürich, ist das Stammhaus der Tamedia Gruppe. Die direkten und indirekten Beteiligungen der Tamedia AG sind unter Anmerkung 40 der konsolidierten Jahres­rechnung aufgeführt. Auf 2017 wurde der Werbemarkt der Tamedia-Gruppe unter dem Marktauftritt Tamedia Advertising neu organisiert. Dabei tritt die Tamedia AG gegenüber den Werbekunden als zentraler Vertragspartner der Tamedia-Gruppe auf. Der Werbeumsatz wird an die leistungserbringenden Gruppengesellschaften weiter­ gegeben. Die Tamedia AG wird mit einer Kommission entschädigt. In diesem Zusammenhang wurden die betreffenden Organisationseinheiten der Gruppengesellschaften bei der Tamedia AG mehrheitlich ­zentralisiert. Die nachfolgende Übersicht zeigt die wichtigsten Produkte und Dienstleistungen pro Unternehmens­ bereich, die direkt im Stammhaus geführt werden: Bezahlmedien – Annabelle – Das Magazin – Newsnet – Schweizer Familie – SonntagsZeitung – Tages-Anzeiger

Jahresrechnung der Tamedia AG

100

Werbung & Pendlermedien – 20 Minuten – 20 minutes – Tamedia Advertising Verlagsdienstleistungen – Customer Contact Center – Verlagslogistik

Angaben über die in der Jahresrechnung angewandten Grundsätze Die vorliegende Jahresrechnung der Tamedia AG, Zürich, wurde nach den Bestimmungen des Schweize­ rischen Rechnungslegungsrechts (32. Titel des Obligationenrechts) erstellt. In der Jahresrechnung wurden die nachfolgenden wesentlichen Grundsätze angewendet: Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden zum Nominalwert bilanziert. Dem Kreditrisiko wird durch allfällige Einzelwertberichtigungen und die steuerlich zulässige Pauschalwertberichtigung Rechnung getragen. Vorräte Die Vorräte werden zu Anschaffungskosten abzüglich des steuerlich zulässigen Waren­drittels bewertet. Wertberichtigungen werden vorgenommen, falls die aktuellen Anschaffungskosten unter den historischen Anschaffungskosten liegen. Finanzanlagen Die Wertschriften des Anlagevermögens werden einzeln zu Anschaffungskosten abzüglich Wertberichti­ gungen bewertet. Die Darlehen werden einzeln zum Nominalwert abzüglich Wertberichtigungen bewertet.

Anmerkung 1


Beteiligungen Die Beteiligungen werden einzeln zu Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen bewertet. Sachanlagen und immaterielle Anlagen Die Sachanlagen und die immateriellen Anlagen werden zu deren Anschaffungskosten aktiviert und indi­ rekt abgeschrieben. Die Abschreibungen erfolgen nach der linearen Methode. Allfällige Sofortabschreibun­ gen im steuerlich zulässigen Rahmen werden nach Ermessen vorgenommen. Die Aktivierungsuntergrenze liegt bei 5 000 CHF. Kleinere Anschaffungen und Investitionen, die diese Summe nicht erreichen, werden direkt im Aufwand verbucht. Umsatzrealisierung Die Umsatzrealisierung bei Warenlieferungen erfolgt, wenn die mit dem am Eigentum der verkauften Güter verbundenen Nutzen und Gefahr auf den Käufer übertragen wurden. Dienstleistungserlöse werden im Zeit­ punkt der Erbringung der Dienstleistung erfasst und per Jahresende abgegrenzt, wenn die Fakturierung in einer anderen Periode erfolgt. Gegengeschäfte Erbrachte Leistungen aus Gegengeschäften werden im Betriebsertrag erfasst. Erhaltene Leistungen aus Gegengeschäften werden unter dem Übrigen Betriebsaufwand ausgewiesen. Devisentermingeschäfte Für die Absicherung des Währungsrisikos von zukünftigen Zeitschriften- und Zeitungs­papierkäufen sowie von Beteiligungen in Fremdwährungen werden Devisentermin­geschäfte abgeschlossen. Negative Marktwerte von Devisentermingeschäften werden als kurzfristige bzw. langfristige Verbindlichkeiten ­ausgewiesen. Bewertungsänderungen werden im Finanzerfolg offengelegt.

Anzahl Mitarbeitende

101

Die Anzahl Mitarbeitende liegt für die Periode vom 1. Januar bis 31. Dezember 2017 und für die Vorjahres­ periode im Jahresdurchschnitt über 250 Vollzeitstellen. Anmerkung 3

Forderungen und Verbindlichkeiten gegenüber direkt oder indirekt Beteiligten bzw. Beteiligungen

2017

in CHF 000 Beteiligte Beteiligungen Dritte Total Aktiven Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – Übrige kurzfristige Forderungen – Finanzanlagen –

Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – Kurzfristig verzinsliche Verbindlichkeiten – Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten – Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten –

2 357 19 783 38 987

4 838 13 230 5 305 358 053

73 251 1 245 5 089 12 100 298 15 477 2 023

75 608 21 027 44 076

16 938 13 528 20 782 360 076

Jahresrechnung der Tamedia AG

Anmerkung 2


2016

in CHF 000 Beteiligte Beteiligungen Dritte Total Aktiven Forderungen aus Lieferungen und Leistungen – Übrige kurzfristige Forderungen – Finanzanlagen –

Passiven Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen – Kurzfristig verzinsliche Verbindlichkeiten – Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten – Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten –

25 646 631 60 686 6 278 44 260 412 362 783

52 428 2 928 4 183

8 377 30 298 11 392 52 604

78 073 3 559 64 869

14 655 74 558 11 803 415 387

Angaben und Erläuterungen zu weiteren Positionen der Bilanz

Anmerkung 4

Finanzanlagen in CHF 000 2017 2016

Darlehen an Beteiligungen 38 987 Darlehen an Dritte 150 Total Darlehen 39 137 Anteile an sonstigen Beteiligungen 4 619 Sperrkonto Abonnements-Versicherung 320 Total übrige Finanzanlagen 4 939 Total Finanzanlagen 44 076

60 686 550 61 236 3 313 320 3 633 64 869

102 Jahresrechnung der Tamedia AG

Sachanlagen in CHF 000 2017 2016

Mobiliar 2 411 Informatikanlagen 1 319 Maschinen und Anlagen 1 471 Sonstige mobile Sachanlagen 1 213 Total mobile Sachanlagen 6 415 Gebäude 50 273 Grundstücke 39 171 Installationen und bauliche Nebenanlagen 17 200 Mieterausbau 31 Total immobile Sachanlagen 106 676 Total Sachanlagen 113 091

2 838 2 220 1 997 309 7 364 51 970 39 171 18 653 40 109 833 117 197

Kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten in CHF 000 2017 2016

Kontokorrent-Verbindlichkeiten 13 230 Bankkredit – Übrige kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 298 Total kurzfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 13 528

44 260 30 000 298 74 558


Passive Rechnungsabgrenzungen in CHF 000 2017 2016

Abonnemente Personal Direkte Steuern Übrige passive Rechnungsabgrenzungen Total passive Rechnungsabgrenzungen

70 742 25 850 1 791 18 217 116 600

71 537 21 147 6 267 15 923 114 874

Langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten in CHF 000 2017 2016

Darlehen 358 053 Bankkredit – Übrige langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 2 023 Total langfristige verzinsliche Verbindlichkeiten 360 076

362 783 50 000 2 604 415 387

Freiwillige Gewinnreserven in CHF 000 2017 2016

Stand per 1. Januar 775 912 804 172 Entnahme/Zuweisung aus Gewinnverwendung 53 015 (14 396) Verrechnung Fusionsdisagio – (13 863) Realisierter Kursverlust auf eigene Aktien (85) – Stand per 31. Dezember 828 842 775 912

Anmerkung 5

Angaben und Erläuterungen zu Positionen der Erfolgsrechnung Übriger Betriebsumsatz und übrige Erträge in CHF 000 2017 2016

Management Fees Transportumsatz Liegenschaftsumsatz Veränderung Delkredere Sonstiger Betriebsumsatz Total übriger Betriebsumsatz und übrige Erträge

63 651 54 623 27 746 29 189 7 808 7 791 (3 358) (303) 2 632 7 210 98 479 98 509

Übriger Betriebsaufwand in CHF 000 2017 2016

Vertriebs- und Verkaufsaufwand Werbe- und PR-Aufwand Miet-, Leasing- und Lizenzaufwand Management Fees Weitere Aufwendungen Total übriger Betriebsaufwand

(65 307) (16 818) (11 798) (9 181) (27 298) (130 402)

(68 950) (15 774) (12 345) (23 230) (30 323) (150 621)

103 Jahresrechnung der Tamedia AG

Realisierte Kursverluste aus der Verwendung von eigenen Aktien werden 2017 neu erfolgsneutral über die freiwillige Gewinnreserve verbucht. Im Vorjahr wurden realisierte Kursverluste aus der Verwendung von eigenen Aktien erfolgswirksam über die Erfolgsrechnung verbucht. Die Swiss Classified Media AG, Zürich, wurde rückwirkend auf den 1. Januar 2016 in die Tamedia AG, ­Zürichfusioniert. Dabei wurden Aktiven im Umfang von 15.2 Mio. CHF und Passiven im Umfang von 0.3 Mio. CHF übertragen. Das resultierende Fusionsdisagio von 13.8 Mio. CHF wurde mit den freien ­Reserven verrechnet.


Finanzerfolg in CHF 000 2017 2016

Zinsertrag 1 995 1 800 Beteiligungsertrag 75 678 115 429 Gewinn aus Beteiligungsverkauf 3 242 21 036 Gewinn aus Wertschriftenverkauf – 22 Sonstiger Finanzertrag 2 016 7 084 Total Finanzertrag 82 930 145 370 Zinsaufwand (5 758) (6 838) Wertberichtigungen auf Finanzanlagen (400) (22 200) Wertberichtigungen auf Beteiligungen (100 700) (65 500) Verlust aus Beteiligungsverkäufen (888) (5 719) Sonstiger Finanzaufwand (620) (2 805) Total Finanzaufwand (108 365) (103 061) Total Finanzererfolg (25 435) 42 309

Direkte Steuern in CHF 000 2017 2016

Ertrag aus direkten Steuern

Jahresrechnung der Tamedia AG

104

2 594

1 018

Im Jahr 2017 erfolgten Steuerrückzahlungen für die Steuerperiode 2014 über 4.3 Mio. CHF. Zusammen mit den Steueraufwendungen für 2017 resultierte insgesamt ein Ertrag für direkte Steuern von 2.6 Mio. CHF. Im Jahr 2016 erfolgte eine Steuerrevision für die Jahre 2012 bis 2014, die zu Steuerrückzahlungen über 4.8 Mio. CHF führte. Daraus resultierte bei den direkten Steuern für das Jahr 2016 insgesamt ein Ertrag von 1.0 Mio. CHF.

Nettoauflösung stiller Reserven

Anmerkung 6

in CHF 000 2017 2016

Wesentliche Nettoauflösung stiller Reserven –

1 564

Direkte und indirekte Beteiligungen

Anmerkung 7

Siehe Anmerkung 40 der konsolidierten Jahresrechnung.

Eigene Aktien

Anmerkung 8

2017 2016

Stand per 1. Januar Erwerb eigener Aktien Veräusserung eigener Aktien Stand per 31. Dezember

in Stück

in CHF 000

7 652 1 251 8 940 1 319 (5 663) (935) 10 929 1 635

in Stück

in CHF 000

3 555 579 7 643 1 254 (3 546) (581) 7 652 1 251

Die Veräusserung eigener Aktien erfolgte im Zusammenhang mit dem Gewinnbeteiligungsprogramm für die Unternehmensleitung (siehe Anmerkung 42 der konsolidierten Jahresrechnung).


Anmerkung 9

Restbetrag der Verbindlichkeiten aus kaufvertragsähnlichen Leasinggeschäften und anderen Leasingverbindlichkeiten, sofern diese nicht innert zwölf Monaten ab Bilanzstichtag auslaufen oder gekündigt werden können in CHF 000 2017 2016

Kaufvertragsähnliche Leasingverbindlichkeiten Verpflichtungen aus festen Mietverträgen Anmerkung 10

1 212 20 514

2 102 12 844

Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen in CHF 000 2017 2016

Verbindlichkeiten gegenüber Vorsorgeeinrichtungen 131 124

Anmerkung 11

Gesamtbetrag der Rangrücktrittserklärungen auf Darlehen in CHF 000 2017 2016

Rangrücktrittserklärungen zugunsten Beteiligungen

Anmerkung 12

9 680

34 300

Gesamtbetrag der zur Sicherung eigener Verbindlichkeiten verwendeten Aktiven sowie Aktiven unter Eigentumsvorbehalt in CHF 000 2017 2016

Anmerkung 13

51 970 39 171 320 91 461

Eventualverbindlichkeiten Die Tamedia AG, Zürich, bildet seit dem 1. Januar 2017 mit weiteren Schweizer Gruppengesellschaften eine Mehrwertsteuergruppe. Jedes Unternehmen dieser Gruppe haftet gemeinsam und solidarisch für die Mehrwertsteuerschuld von anderen Mitgliedern der Gruppe.

Anmerkung 14

Aktien und Optionen für Organe und Mitarbeitende

2017 2016

Im Geschäftsjahr zugeteilte Aktien an Mitglieder der Unternehmensleitung

in Stück

in CHF 000

in Stück

in CHF 000

11 413

1 567

7 101

1 108

Die zugeteilten Aktien werden zum Marktwert per jeweiligem Bilanzstichtag ausgewiesen. Anmerkung 15

Aktienbesitz des Verwaltungsrates, des Beirates und der Unternehmensleitung Die Offenlegungen zu den Vergütungen nach der Verordnung gegen übermässige Ver­gütungen bei ­börsenkotierten Aktiengesellschaften erfolgen im Vergütungsbericht. Die Angaben zum Aktienbesitz des Verwaltungsrates, zum Aktienbesitz des Beirates und zum Aktienbesitz der Unternehmensleitung werden gemäss den Vorschriften des schweizerischen Obligationenrechts Art. 663 c zusätzlich untenstehend offengelegt.

105 Jahresrechnung der Tamedia AG

Gebäude – Grundstücke – Wertschriften 320 Total 320


Verwaltungsrat

Aktien in Stück

2017 2016 Aktien in Total Aktien 1 eigenem Besitz inklusive Aktien nahestehender Personen

Pietro Supino 33 338 Martin Coninx 100 Marina de Planta – Martin Kall – Pierre Lamunière 2 000 Konstantin Richter 16 229 Iwan Rickenbacher 50

Aktien in Total Aktien 1 eigenem Besitz inklusive Aktien nahestehender Personen

1 439 160 33 338 1 264 667 2 500 – – – – 3 804 2 000 726 295 16 229 50 50

1 439 160 1 265 067 2 – – 3 804 726 295 400

1 Inklusive Nutzniessungen und Begünstigungen. 2 Der Bestand versteht sich zuzüglich des Eigentums an 393 234 Namenaktien mit Nutzniessungsrecht von Hans-Heinrich Coninx.

Beirat

2017 2016

Aktien in Stück

Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien nahestehender Personen

Emily Bell – Markus Gross – Mathias Müller von Blumencron – Sverre Munck – Thomas Sterchi –

– – – – –

Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien nahestehender Personen

– – – – –

– – – – –

106 Jahresrechnung der Tamedia AG

Unternehmensleitung

2017 2016

Aktien in Stück

Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien nahestehender Personen

Christoph Tonini 6 935 Christoph Brand 803 Ueli Eckstein – Samuel Hügli – Marcel Kohler – Sandro Macciacchini 1 810 Serge Reymond 400 Andreas Schaffner 2 677

6 935 803 – – – 1 810 400 2 677

Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien nahestehender Personen

4 266 192 – – 20 1 260 – 2 066

4 266 192 – – 20 1 260 – 2 066


Anmerkung 16

Aktienbesitz von bedeutenden Aktionären Name 2017 1 2016 1

Dr. Severin Coninx, Bern 13.20% 13.20% Rena Maya Coninx Supino, Zürich 12.95% 12.95% Dr. Hans Heinrich Coninx, Küsnacht 11.93% 2 11.93% 2 Annette Coninx Kull, Wettswil a.A. 11.85% 3 11.85% 3 Ellermann Lawena Stiftung, FL-Vaduz 6.87% 6.94% Ellermann Pyrit GmbH, D-Stuttgart 6.47% 6.93% Ellermann Rappenstein Stiftung, FL-Vaduz 5.86% 5.86% Übrige Mitglieder Aktionärsbindungsvertrag 2.14% 2.15% Total Mitglieder Aktionärsbindungsvertrag 71.26% 71.80% Tweedy Browne Company LLC 4.51% 4.52% Regula Hauser-Coninx, Weggis 4.63% 4.63% Montalto Holding AG, Zug 1.83% 1.83% Epicea Holding AG, Zug 1.42% 1.42% Weitere Mitglieder der Aktionärsgruppe 0.69% 0.69% Total Mitglieder Aktionärsgruppe Reinhardt-Scherz 3.94% 3.94%

1 Die Angaben per 31. Dezember beziehen sich auf die total ausgegebenen 10.6 Mio. Namenaktien. 2 Davon Nutzniessungsrechte an 393 234 Namenaktien im Eigentum von Martin Coninx (Männedorf), Nutzniessungsrechte an 393 233 Namenaktien im Eigentum von Claudia Isabella Coninx-Kaczynski (Zollikon) und Nutzniessungsrechte an 393 233 Namenaktien im Eigentum von Christoph Coninx (Schlieren). 3 Davon Nutzniessungsrechte an 586 021 Namenaktien im Eigentum von Fabia Schulthess (Zürich) und Nutzniessungsrechte an 586 022 Namenaktien im Eigentum von Andreas Schulthess (Wettswil).

Wichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Siehe Anmerkung 44 der konsolidierten Jahresrechnung.

107 Jahresrechnung der Tamedia AG

Anmerkung 17


Antrag des Verwaltungsrates über die Verwendung des Bilanzgewinnes Für das Geschäftsjahr 2017 beantragt der Verwaltungsrat zuhanden der Generalversammlung vom ­20. April 2018 die Ausschüttung einer Dividende von 4.50 CHF pro Aktie. Im Vorjahr folgte die General­ versammlung dem Antrag des Verwaltungsrates und beschloss, eine Dividende von 4.50 CHF pro Aktie auszuschütten. in CHF 000 2017 2016 Zur Verfügung der Generalversammlung: Gewinnvortrag – Ergebnis 56 256 Bilanzgewinn 56 256

– 100 699 100 699

Antrag des Verwaltungsrates: Bilanzgewinn 56 256 100 699 Dividendenzahlung (47 700) (47 700) Zuweisung an freiwillige Gewinnreserve (8 556) (52 999) Vortrag auf neue Rechnung – –

Zürich, 26. Februar 2018

Jahresrechnung der Tamedia AG

108

Für den Verwaltungsrat Der Präsident Pietro Supino

Leiter Bereich Finanzen & Personal Sandro Macciacchini


Bericht der Revisionsstelle

an die Generalversammlung der Tamedia AG Zürich Bericht zur Prüfung der Jahresrechnung Prüfungsurteil Wir haben die Jahresrechnung der Tamedia AG – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2017 und der Erfolgsrechnung für das dann endende Jahr sowie dem Anhang (Seiten 99-107), einschliesslich einer Zusammenfassung bedeutsamer Rechnungslegungsmethoden – geprüft. Nach unserer Beurteilung entspricht die beigefügte Jahresrechnung zum 31. Dezember 2017 dem schweizerischen Gesetz und den Statuten. Grundlage für das Prüfungsurteil Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz und den Schweizer Prüfungsstandards (PS) durchgeführt. Unsere Verantwortlichkeiten nach diesen Vorschriften und Standards sind im Abschnitt „Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung der Jahresrechnung“ unseres Berichts weitergehend beschrieben.

Unser Prüfungsansatz Überblick

Gesamtwesentlichkeit: CHF 7'700'000 Zur Durchführung angemessener Prüfungshandlungen haben wir den Prüfungsumfang so ausgestaltet, dass wir ein Prüfungsurteil zur Jahresrechnung als Ganzes abgeben können, unter Berücksichtigung der Organisation, der internen Kontrollen und Prozesse im Bereich der Rechnungslegung sowie der Branche, in welcher die Gesellschaft tätig ist. Als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt haben wir das folgende Thema identifiziert: Bewertung von Beteiligungen und Darlehensforderungen an Tochtergesellschaften

PricewaterhouseCoopers AG, Birchstrasse 160, Postfach, 8050 Zürich Telefon: +41 58 792 44 00, Telefax: +41 58 792 44 10, www.pwc.ch PricewaterhouseCoopers AG ist Mitglied eines globalen Netzwerks von rechtlich selbständigen und voneinander unabhängigen Gesellschaften.

109 Jahresrechnung der Tamedia AG

Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den schweizerischen gesetzlichen Vorschriften und den Anforderungen des Berufsstands, und wir haben unsere sonstigen beruflichen Verhaltenspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen.


Umfang der Prüfung Unsere Prüfungsplanung basiert auf der Bestimmung der Wesentlichkeit und der Beurteilung der Risiken wesentlicher falscher Darstellungen der Jahresrechnung. Wir haben hierbei insbesondere jene Bereiche berücksichtigt, in denen Ermessensentscheide getroffen wurden. Dies trifft zum Beispiel auf wesentliche Schätzungen in der Rechnungslegung zu, bei denen Annahmen gemacht werden und die von zukünftigen Ereignissen abhängen, die von Natur aus unsicher sind. Wie in allen Prüfungen haben wir das Risiko der Umgehung von internen Kontrollen durch die Geschäftsleitung und, neben anderen Aspekten, mögliche Hinweise auf ein Risiko für beabsichtigte falsche Darstellungen berücksichtigt. Wesentlichkeit Der Umfang unserer Prüfung ist durch die Anwendung des Grundsatzes der Wesentlichkeit beeinflusst. Unser Prüfungsurteil zielt darauf ab, hinreichende Sicherheit darüber zu geben, dass die Jahresrechnung keine wesentlichen falschen Darstellungen enthält. Falsche Darstellungen können beabsichtigt oder unbeabsichtigt entstehen und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden kann, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieser Jahresrechnung getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen können. Auf der Basis unseres pflichtgemässen Ermessens haben wir quantitative Wesentlichkeitsgrenzen festgelegt, so auch die Wesentlichkeit für die Jahresrechnung als Ganzes, wie nachstehend aufgeführt. Die Wesentlichkeitsgrenzen, unter Berücksichtigung qualitativer Erwägungen, erlauben es uns, den Umfang der Prüfung, die Art, die zeitliche Einteilung und das Ausmass unserer Prüfungshandlungen festzulegen sowie den Einfluss wesentlicher falscher Darstellungen, einzeln und insgesamt, auf die Jahresrechnung als Ganzes zu beurteilen.

Jahresrechnung der Tamedia AG

110

Gesamtwesentlichkeit

CHF 7'700'000

Herleitung

5% von Ergebnis vor Steuern und vor Wertberichtigungen auf Beteiligungen, gerundet

Begründung für die Bezugsgrösse Als Bezugsgrösse zur Bestimmung der Wesentlichkeit wählten wir zur Bestimmung der Wesentlich- das Ergebnis vor Steuern und vor Wertberichtigungen auf Beteilikeit gungen, da dies aus unserer Sicht diejenige Grösse ist, an der die Erfolge der Gesellschaft üblicherweise gemessen werden. Wir haben mit dem Revisionsausschuss vereinbart, diesem im Rahmen unserer Prüfung festgestellte, falsche Darstellungen über CHF 385'000 mitzuteilen; ebenso alle falschen Darstellungen unterhalb dieses Betrags, die aus unserer Sicht jedoch aus qualitativen Überlegungen eine Berichterstattung nahelegen. Berichterstattung über besonders wichtige Prüfungssachverhalte aufgrund Rundschreiben 1/2015 der Eidgenössischen Revisionsaufsichtsbehörde Besonders wichtige Prüfungssachverhalte sind solche Sachverhalte, die nach unserem pflichtgemässen Ermessen am bedeutsamsten für unsere Prüfung der Jahresrechnung des aktuellen Zeitraums waren. Diese Sachverhalte wurden im Zusammenhang mit unserer Prüfung der Jahresrechnung als Ganzes und bei der Bildung unseres Prüfungsurteils hierzu berücksichtigt, und wir geben kein gesondertes Prüfungsurteil zu diesen Sachverhalten ab.


Bewertung von Beteiligungen und Darlehensforderungen an Tochtergesellschaften Besonders wichtiger Prüfungssachverhalt

Unser Prüfungsvorgehen

Per 31. Dezember 2017 weist die Tamedia AG Beteiligungen im Wert von TCHF 1'320'671 und Darlehensforderungen an Tochtergesellschaften von TCHF 38'987 aus.

Wir führten folgende spezifische Prüfungshandlungen durch:

Um die Werthaltigkeit der Beteiligungen und Darlehensforderungen an Tochtergesellschaften zu ermitteln, werden die Buchwerte mit dem erzielbaren Wert verglichen. Der erzielbare Wert wird als Nutzwert aus den abgezinsten zukünftigen Geldflüssen hergeleitet. Zur Ermittlung der jeweiligen Nutzwerte sind Annahmen notwendig zur Bestimmung der Geldflüsse, vor allem betreffend der zukünftigen Umsatz- und Kostenentwicklung und der Veränderung des Nettoumlaufvermögens. Zusätzliche Annahmen betreffen die Bestimmung des Diskontierungssatz mit dem die prognostizierten Geldflüsse abgezinst werden. Für die Prognostizierung der künftigen Entwicklung der Geschäftsbereiche verwendet die Unternehmensleitung einen dafür festgelegten Prozess. Der Verwaltungsrat überwacht die Einhaltung dieses Prozesses und beurteilt, ob die verwendeten Annahmen im Einklang mit der von ihm genehmigten Mittelfristplanung stehen.

• Wir verglichen die aktuellen Geschäftsergebnisse mit den Vorjahresprognosen. Dadurch konnten wir die Genauigkeit der von der Unternehmensleitung gemachten Einschätzungen im Nachhinein beurteilen. • Die Annahmen betreffend das langfristige Wachstum der Abo- und Werbeumsätze sowie der Online-Rubriken verglichen wir mit externen Prognosen zur wirtschaftlichen und branchenspezifischen Entwicklung. • Die Diskontierungssätze haben wir mit den Kapitalkosten des Konzerns und vergleichbarer Medienunternehmen, abgestimmt. Unsere Prüfungsergebnisse stützen das von der Unternehmensleitung gewählte Vorgehen bei der Beurteilung der Werthaltigkeit der Beteiligungen und der Darlehensforderungen gegenüber den Tochtergesellschaften.

Wir erachten die Beurteilung der Werthaltigkeit der Beteiligungen und Darlehensforderungen als besonders wichtigen Prüfungssachverhalt, da sie korrelieren und da beide Bilanzpositionen aufgrund ihrer Grösse bedeutend sind. Zudem verfügt die Unternehmensleitung über erhebliche Ermessensspielräume bei der Bestimmung des Nutzwertes. Wir verweisen diesbezüglich auf die Seiten 74–76 (Anhang der Konzernrechnung). Verantwortlichkeiten des Verwaltungsrates für die Jahresrechnung Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Aufstellung einer Jahresrechnung in Übereinstimmung mit den gesetzlichen Vorschriften und den Statuten und für die internen Kontrollen, die der Verwaltungsrat als notwendig feststellt, um die Aufstellung einer Jahresrechnung zu ermöglichen, die frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

111 Jahresrechnung der Tamedia AG

Die Beteiligungen werden einzeln zu Anschaffungskosten abzüglich Wertberichtigungen bewertet. Die Darlehensforderungen gegenüber den Tochtergesellschaften sind zu Nominalwerten abzüglich Wertberichtigungen bewertet.

• Unter Einbezug eines internen Bewertungsexperten beurteilten wir die Angemessenheit des verwendeten Bewertungsmodells und überprüften dieses auf seine logische Konsistenz und mathematische Korrektheit.


Bei der Aufstellung der Jahresrechnung ist der Verwaltungsrat dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Geschäftstätigkeit zu beurteilen, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Geschäftstätigkeit – sofern zutreffend – anzugeben sowie dafür, den Rechnungslegungsgrundsatz der Fortführung der Geschäftstätigkeit anzuwenden, es sei denn, der Verwaltungsrat beabsichtigt, entweder die Gesellschaft zu liquidieren oder Geschäftstätigkeiten einzustellen, oder hat keine realistische Alternative dazu. Verantwortlichkeiten der Revisionsstelle für die Prüfung der Jahresrechnung Unsere Ziele sind, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob die Jahresrechnung als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und einen Bericht abzugeben, der unser Prüfungsurteil beinhaltet. Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Mass an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit dem schweizerischen Gesetz sowie den PS durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung, falls eine solche vorliegt, stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus dolosen Handlungen oder Irrtümern resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn von ihnen einzeln oder insgesamt vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie die auf der Grundlage dieser Jahresrechnung getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Nutzern beeinflussen. Eine weitergehende Beschreibung unserer Verantwortlichkeiten für die Prüfung der Jahresrechnung befindet sich auf der Webseite von EXPERTsuisse: http://expertsuisse.ch/wirtschaftspruefungrevisionsbericht. Diese Beschreibung ist Bestandteil unseres Berichts.

Jahresrechnung der Tamedia AG

112

Bericht zu sonstigen gesetzlichen und anderen rechtlichen Anforderungen In Übereinstimmung mit Art. 728a Abs. 1 Ziff. 3 OR und dem Schweizer Prüfungsstandard 890 bestätigen wir, dass ein gemäss den Vorgaben des Verwaltungsrates ausgestaltetes internes Kontrollsystem für die Aufstellung der Jahresrechnung existiert. Ferner bestätigen wir, dass der Antrag über die Verwendung des Bilanzgewinnes dem schweizerischen Gesetz und den Statuten entspricht, und empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen. PricewaterhouseCoopers AG

Patrick Balkanyi

Cüneyt Budakoglu

Revisionsexperte Leitender Revisor

Revisionsexperte

Zürich, 26. Februar 2018


Vergütungsbericht Inhalt und Festsetzungsverfahren der Entschädigungen und der Beteiligungsprogramme Die Entschädigungen und Beteiligungen an Verwaltungsrat, Beirat für Medientechnologie und Innovation und Unternehmensleitung werden vom Verwaltungsrat festgesetzt und der Generalversammlung zur Genehmigung vorgelegt. Für die Festsetzung der Vergütung werden Vergleiche mit Wettbewerbern in der Schweiz und im Ausland sowie mit weiteren vergleichbaren Unternehmen herbeigezogen. Um Personen mit den notwendigen Fähig­keiten und Charaktereigenschaften zu gewinnen und zu behalten, wird darauf geachtet, dass ihnen markt- und leistungsgerechte Entschädigungen angeboten werden. Der Ernennungsund Entlöhnungsausschuss bereitet die Festsetzung des Entlöhnungssystems für den Verwaltungsrat vor. Die Entschädigungen der Mitglieder der Unternehmensleitung werden innerhalb des vom Verwaltungsrat festgelegten Entlöhnungssystems auf Grundlage der Anträge des Vorsitzenden der Unternehmensleitung durch den Verwaltungsrat festgesetzt. Die Grundsätze der Vergütung folgen Artikel 26 bis 29 der Statuten der Tamedia AG.

Mitglieder des Verwaltungsrats Die Honorare der Mitglieder des Verwaltungsrats und der Mitglieder der Ausschüsse des Verwaltungsrats bestehen ausschliesslich aus einer fixen Entschädigung. Der Verzicht auf einen variablen Lohnbestandteil soll sicherstellen, dass die Mitglieder des Verwaltungsrats ohne Eigeninteressen über das Entlöhnungs­ system sowie das Gewinnbeteiligungs­modell der Unternehmensleitung entscheiden können.

Das Präsidium des Verwaltungsrats beinhaltet die exekutive Tätigkeit als Verleger. Zusätzlich zum Verwaltungsrat der Tamedia AG präsidiert der Verwaltungsratspräsident in der Regel die Verwaltungsräte der­ jenigen Tochtergesellschaften, die publizistische Leistungen erbringen. Mit der Ausgestaltung der Funktion als Vollzeitbeschäftigung werden auch Interessenkonflikte mit anderen Tätigkeiten vermieden. Externe Mandate nimmt der Präsident ausschliesslich im Interesse des Unternehmens wahr. Die Honorare dafür fliessen dem Unternehmen zu. Entsprechend besteht mit dem Präsidenten (als einzigem Mitglied des ­Verwaltungsrats) ein Arbeitsvertrag mit den üblichen Sozialversicherungen für Alter, Tod und Invalidität. Die gegenseitige Kündigungsfrist beträgt ein Jahr. Der Arbeitsvertrag des Präsidenten sieht weder eine Erfolgsbeteiligung noch eine Teilnahme am Gewinn- und Aktienbeteiligungsprogramm vor.

Beirat für Medientechnologie und Innovation Die Entschädigungen an die Mitglieder des Beirats für Medientechnologie und Innovation bestehen aus einem fixen jährlichen Honorar. Spesen werden nach Aufwand vergütet.

Mitglieder der Unternehmensleitung Die Vergütung an die Mitglieder der Unternehmensleitung besteht aus einem Fixteil und einem variablen Teil, der sich aus einer Erfolgsbeteiligung sowie einer Gewinnbeteiligung zusammensetzt. Die Erfolgsbeteiligung umfasst bei den Mitgliedern der Unternehmensleitung maximal 30 Prozent sowie beim Vorsitzenden der Unternehmensleitung maximal 60 Prozent der fixen Entschädigung. Sie wird aufgrund des Ergebnisses der Tamedia-Gruppe und von Zielen der einzelnen Unternehmensbereiche sowie von im Voraus festgelegten quantitativen und qualitativen persönlichen Zielen bestimmt. Der Anteil des Ergebnisses der Tamedia-Gruppe beträgt dabei zwischen 15 und 25 Prozent, der Anteil der quantita­ tiven persönlichen Ziele zwischen 50 und 65 Prozent und der Anteil der qualitativen persön­lichen Ziele zwischen 20 und 25 Prozent. Beim Vorsitzenden der Unternehmensleitung liegt der Anteil des Ergebnisses der Tamedia-Gruppe bei 60 Prozent, der Anteil der quantitativen persönlichen Ziele bei 20 Prozent und der Anteil der qualitativen persönlichen Ziele ebenfalls bei 20 Prozent. Den Mitgliedern der Unternehmens­ leitung wird zudem in Abhängigkeit des Ergebnisses der Tamedia-Gruppe eine Gewinn­b eteiligung ­ausgerichtet (siehe Abschnitt «Gewinnbeteiligungsprogramm der Unter­nehmensleitung).

113 Vergütungsbericht

Präsidium des Verwaltungsrats


Die Ziele des Vorsitzenden der Unternehmensleitung legt jährlich der Verwaltungsrat fest. Die Ziele der einzelnen Unternehmensbereiche sowie die persönlichen Ziele der Mitglieder der Unternehmensleitung legt jährlich der Verwaltungsrat auf Antrag des Vorsitzenden der Unternehmensleitung in Abstimmung mit dem Ernennungs- und Ent­löhnungsausschuss fest. Quantitative Ergebnisziele im eigenen Unternehmensbereich können beispielsweise die Erreichung eines Umsatz- oder eines Ergebnisziels umfassen. Im Jahr 2017 ist das Ergebnisziel der Tamedia-Gruppe übertroffen worden. Die quantitativen persön­ lichen Ziele sind mehrheitlich erreicht und teilweise übertroffen worden. Die qualitativen persönlichen Ziele wurden mehrheitlich übertroffen. Mitglieder der Unternehmensleitung werden in Übereinstimmung mit den üblichen Sozialgesetz­ gebungen für Alter, Tod und Invalidität versichert. Die Kündigungsfristen betragen ein Jahr.

Spesen und Sachleistungen Mitglieder des Verwaltungsrats und der Unternehmensleitung erhalten monatlich eine Spesenpauschale, die alle Spesen bis zu 50 CHF abdeckt. Darüber hinaus kommen die für alle Mitarbeitenden geltenden Spesenreglemente zur Anwendung. Tamedia stellt den Mitgliedern der Unternehmensleitung keine ­Firmenwagen zur Verfügung. Für vom Unter­nehmen freiwillig erbrachte zusätzliche Sachleistungen wie kostenlose Zeitungs- oder Zeitschriften­abonnemente oder Dienst­altersgeschenke gelten die gleichen Regelungen wie für alle anderen Mitar­beitenden.

Organdarlehen Es bestanden per Bilanzstichtag keine Darlehen gegenüber amtierenden und ehemaligen Mitgliedern des Verwaltungsrats und der Unternehmensleitung.

Entschädigungen des Verwaltungsrats, des Beirats und der Unternehmensleitung

Vergütungsbericht

114

Die aufgeführten Entschädigungen geben die im Berichtsjahr erfolgswirksam erfassten Aufwendungen wieder (unabhängig von deren Auszahlungsdatum). Unter den amtierenden Mitgliedern werden jeweils auch jene berücksichtigt, die im Berichtsjahr ihre Funktion beendet haben. Es wurden keine Vergütungen an ehemalige Mitglieder und nahe­stehende Personen des Verwaltungsrats, des Beirats und der Unter­ nehmensleitung ausgerichtet.


Gesamtbetrag der Entschädigungen an Verwaltungsrat, Beirat und Unternehmensleitung Beirat Digital Unternehmens- Total leitung

2017 Anzahl Mitglieder per Stichtag 7.0 5.0 7.0 19.0 Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt 7.0 5.0 7.0 19.0 Honorare/Saläre 2 039 80 3 785 5 904 2 927 2 927 Erfolgsbeteiligung und Anteil Gewinnbeteiligung in bar – – 1 534 5 1 534 Gewinnbeteiligung in Aktien 2017 3 – – 1 207 1 437 Vorsorge und Sozialleistungen 231 – Auslagen/Pauschalspesen 108 – 135 243 Sachleistungen – – – – Übrige Entschädigungen – – – – Total 2 377 80 9 588 12 045 2016 Anzahl Mitglieder per Stichtag 7.0 5.0 7.0 19.0 2 Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt 7.0 5.3 7.0 19.3 Honorare/Saläre 2 043 85 3 750 5 878 1 904 4 1 904 Erfolgsbeteiligung und Anteil Gewinnbeteiligung in bar – – 1 098 5 1 098 Gewinnbeteiligung in Aktien 2016 3 – – 0 1 119 1 350 Vorsorge und Sozialleistungen 231 Auslagen/Pauschalspesen 108 – 131 239 Sachleistungen – – – – Übrige Entschädigungen – – – – Total 2 382 85 8 002 10 469 1 Der Verwaltungsrat setzt sich zurzeit zusammen aus dem vollamtlichen Präsidenten/Verleger und nicht exekutiven Mitgliedern. 2 Für die Ermittlung der Anzahl Mitglieder im Jahresdurchschnitt massgebende Ein- und Austritte: Thomas Sterchi bis 24. März 2016 3 Siehe Angaben zum Gewinnbeteiligungsprogramm der Unternehmensleitung. 4 Für den Ausweis im Vergütungsbericht wird der Langzeit-Bonusplan für den Leiter Digital bei seiner Zuteilung 2012 berücksichtigt. In Anmerkung 42 der konsolidierten Jahresrechnung erfolgt dagegen der Ausweis für den Langzeit-Bonusplan für den Leiter Digital basierend auf der im Berichtsjahr erfolgswirksam erfassten Abgrenzung. 5 Für den Ausweis im Vergütungsbericht werden die aktienbasierten Vergütungen bei ihrer Zuteilung berücksichtigt. In Anmerkung 42 der konsolidierten Jahresrechnung erfolgt dagegen der Ausweis des im Berichtsjahr erfolgswirksam abgegrenzten Betrages.

115 Vergütungsbericht

in CHF 000 Verwaltungsrat 1


Entschädigungen des Verwaltungsrats1 in CHF 000 Honorare/ Erfolgsbeteiligung Vorsorge und Auslagen/ Übrige Total Saläre und Gewinn- Sozialleistungen Pauschalspesen Entschädigungen

beteiligung

2017 Pietro Supino 1 439 – 199 36 Martin Coninx 100 – 7 12 Marina de Planta 100 – 7 12 Martin Kall 100 – – 12 Pierre Lamunière 100 – 5 12 Konstantin Richter 100 – 7 12 Iwan Rickenbacher 100 – 5 12 Total 2 039 – 231 108 2016 Pietro Supino 1 443 – 199 36 Martin Coninx 73 – 5 9 Claudia Coninx-Kaczynski 27 – 2 3 Marina de Planta 100 – 5 12 Martin Kall 100 – – 12 Pierre Lamunière 100 – 7 12 Konstantin Richter 100 – 7 12 Iwan Rickenbacher 100 – 6 12 Total 2 043 – 231 108

– – – – – – – –

1 673 119 119 112 117 119 117 2 377

– – – – – – – – –

1 678 87 32 117 112 119 119 118 2 382

1 Die Funktionen der Mitglieder des Verwaltungsrats sind im Corporate-Governance-Abschnitt offengelegt.

Vergütungsbericht

116

Zusätzliche Honorare und Entschädigungen Im Berichtsjahr hat Tamedia die Groupe Edipresse, auf die Pierre Lamunière einen massgebenden Einfluss hat, für Miete von Büroräumlichkeiten im Umfang von 3.3 Mio. CHF entschädigt. Die im Vorjahr bezahlte Miete belief sich auf 3.9 Mio. CHF.

Aktienbesitz des Verwaltungsrats

Aktien in Stück

2017 2016 Aktien in Total Aktien 1 eigenem Besitz inklusive Aktien nahestehender Personen

Pietro Supino 33 338 Martin Coninx 100 Marina de Planta – Martin Kall – Pierre Lamunière 2 000 Konstantin Richter 16 229 Iwan Rickenbacher 50

Aktien in Total Aktien 1 eigenem Besitz inklusive Aktien nahestehender Personen

1 439 160 33 338 1 264 667 2 500 – – – – 3 804 2 000 726 295 16 229 50 50

1 Inklusive Nutzniessungen und Begünstigungen. 2 Der Bestand versteht sich zuzüglich des Eigentums an 393 234 Namenaktien mit Nutzniessungsrecht von Hans-Heinrich Coninx.

1 439 160 1 265 067 2 – – 3 804 726 295 400


Entschädigungen des Beirats für Medientechnologie und Innovation in CHF 000 Honorare/ 1 Erfolgsbeteiligung Vorsorge und Auslagen/ Übrige Total Saläre und Gewinn- Sozialleistungen Pauschalspesen Entschädigungen beteiligung

2017 Emily Bell 20 – – – Markus Gross 20 – – – Mathias Müller von Blumencron 20 – – – Sverre Munck 20 – – – Total 80 – – – 2016 Emily Bell 20 – – – Markus Gross 20 – – – Mathias Müller von Blumencron 20 – – – Sverre Munck 20 – – – Thomas Sterchi 5 – – – Total 85 – – –

– – – – –

20 20 20 20 80

– – – – – –

20 20 20 20 5 85

1 Die Entschädigungen von Pietro Supino werden unter den Entschädigungen des Verwaltungsrats ausgewiesen.

Aktienbesitz des Beirats für Medientechnologie und Innovation

2017 2016 Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien nahestehender Personen

Emily Bell – Markus Gross – Mathias Müller von Blumencron – Sverre Munck – Thomas Sterchi –

– – – – –

Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien nahestehender Personen

– – – – –

– – – – –

Höchste Entschädigung eines Mitgliedes der Unternehmensleitung in CHF 000 2017 1 2016 1

Entschädigungsart Honorare/Saläre 1 031 Erfolgsbeteiligung und Anteil Gewinnbeteiligung in bar 1 292 Anteil Gewinnbeteiligung in Aktien 634 Vorsorge und Sozialleistungen 297 Auslagen/Pauschalspesen 23 Total 3 276

1 Entschädigung Christoph Tonini (Vorsitzender der Unternehmensleitung)

1 031 840 501 268 23 2 664

117 Vergütungsbericht

Aktien in Stück


Gewinnbeteiligungsprogramm Unternehmensleitung Das aktuelle Gewinnbeteiligungsprogramm ist für 2017 gültig. Berechtigt sind Mitglieder der Unterneh­ mens­leitung ab dem zweiten Dienstjahr. Bereits im ersten Dienstjahr am Gewinnbeteiligungsprogramm partizipiert Samuel Hügli, seit Januar 2017 Mitglied der Unternehmensleitung. Die Ausrichtung erfolgt, wenn die Ergebnismarge (Ergebnis im Verhältnis zum Betriebsertrag) der Tamedia-Gruppe 8.0 Prozent erreicht oder übersteigt. Vom die Ergebnismarge von 8.0 Prozent übersteigenden Betrag wird eine jeweils zu bestimmende Gewinnbeteiligung zu 50 Prozent in bar ausbezahlt und zu 50 Prozent in Aktien zugeteilt. Die Barzahlung erfolgt nach Veröffentlichung des konsolidierten Jahresergebnisses von Tamedia. Die Aktien werden im Rechnungsjahr, in dem der Anspruch erworben wurde, zugeteilt. Die Anzahl zugeteilter Aktien wird anhand des Durchschnittskurses der letzten 30 Tage vor dem 31. Dezember des jeweiligen Rechnungsjahres bestimmt. Die Aktien werden unter der Voraussetzung übereignet, dass das Arbeits­ verhältnis des Beteiligten am 31. Dezember des dritten Jahres nach dem Rechnungsjahr, in dem der Anspruch auf die Aktienzuteilung erworben wurde, nicht zuvor durch den Beteiligten gekündigt wurde. Für das Geschäftsjahr 2017 wird der Unternehmensleitung eine Gewinnbeteiligung in der Höhe von 3.1 Mio. CHF ausgerichtet, davon 1.5 Mio. CHF für die zugeteilten Aktien. Im Rahmen des Gewinnbeteiligungsmodells der Unternehmensleitung wurden 2017 den Mitgliedern der Unternehmensleitung für das Geschäftsjahr 2013 insgesamt 5 663 eigene Aktien abgegeben. Bemessen am Marktwert am Zuteilungsdatum beläuft sich der Gesamtwert dieser Aktien auf 0.6 Mio. CHF.

Aktienanteil aus der Gewinnbeteiligung der Unternehmensleitung in Stück 2017 2016

Vergütungsbericht

118

Stand 1. Januar Ausgeübt Zugeteilt Stand 31. Dezember davon ausübbar in CHF/ Aktien in Stück

49 330 (5 663) 11 413 55 080 10 957

Zuteilungsdatum

31.12.2013 31.12.2014 31.12.2015 31.12.2016 31.12.2017

Gesperrt bis

31.12.2016 31.12.2017 31.12.2018 31.12.2019 31.12.2020

45 775 (3 546) 7 101 49 330 5 663

Marktwert am Marktwert am Ausstehende Ausstehende Zuteilungsdatum Bilanzstichtag Anrechte 2017 Anrechte 2016

107.9 126.9 171.0 156.0 138.0

138.0 138.0 138.0 138.0 138.0

– 10 957 25 609 7 101 11 413

5 663 10 957 25 609 7 101 –

Aktienbesitz der Unternehmensleitung

2017 2016

Aktien in Stück

Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien nahestehender Personen

Christoph Tonini 6 935 Christoph Brand 803 Ueli Eckstein – Samuel Hügli – Marcel Kohler – Sandro Macciacchini 1 810 Serge Reymond 400 Andreas Schaffner 2 677

6 935 803 – – – 1 810 400 2 677

Aktien in Total Aktien eigenem Besitz inklusive Aktien nahestehender Personen

4 266 192 – – 20 1 260 – 2 066

4 266 192 – – 20 1 260 – 2 066


Bericht der Revisionsstelle

an die Generalversammlung der Tamedia AG Zürich Wir haben den beigefügten Vergütungsbericht der Tamedia AG für das am 31. Dezember 2017 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Die Prüfung beschränkte sich dabei auf die Angaben nach Art. 14 bis 16 der Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV) in den Tabellen auf den Seiten 113 bis 118 des Vergütungsberichts. Verantwortung des Verwaltungsrates Der Verwaltungsrat ist für die Erstellung und sachgerechte Gesamtdarstellung des Vergütungsberichts in Übereinstimmung mit dem Gesetz und der Verordnung gegen übermässige Vergütungen bei börsenkotierten Aktiengesellschaften (VegüV) verantwortlich. Zudem obliegt ihm die Verantwortung für die Ausgestaltung der Vergütungsgrundsätze und die Festlegung der einzelnen Vergütungen. Verantwortung des Prüfers Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage unserer Prüfung ein Urteil zum beigefügten Vergütungsbericht abzugeben. Wir haben unsere Prüfung in Übereinstimmung mit den Schweizer Prüfungsstandards durchgeführt. Nach diesen Standards haben wir die beruflichen Verhaltensanforderungen einzuhalten und die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass hinreichende Sicherheit darüber erlangt wird, ob der Vergütungsbericht dem Gesetz und den Art. 14 bis 16 der VegüV entspricht.

Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unser Prüfungsurteil zu dienen. Prüfungsurteil Nach unserer Beurteilung entspricht der Vergütungsbericht der Tamedia AG für das am 31. Dezember 2017 abgeschlossene Geschäftsjahr dem Gesetz und den Art. 14 bis 16 der VegüV. PricewaterhouseCoopers AG

Patrick Balkanyi

Cüneyt Budakoglu

Revisionsexperte Leitender Revisor

Revisionsexperte

Zürich, 26. Februar 2017

PricewaterhouseCoopers AG, Birchstrasse 160, Postfach, 8050 Zürich Telefon: +41 58 792 44 00, Telefax: +41 58 792 44 10, www.pwc.ch PricewaterhouseCoopers AG ist Mitglied eines globalen Netzwerks von rechtlich selbständigen und voneinander unabhängigen Gesellschaften.

119 Vergütungsbericht

Eine Prüfung beinhaltet die Durchführung von Prüfungshandlungen, um Prüfungsnachweise für die im Vergütungsbericht enthaltenen Angaben zu den Vergütungen, Darlehen und Krediten gemäss Art. 14 bis 16 VegüV zu erlangen. Die Auswahl der Prüfungshandlungen liegt im pflichtgemässen Ermessen des Prüfers. Dies schliesst die Beurteilung der Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Vergütungsbericht ein. Diese Prüfung umfasst auch die Beurteilung der Angemessenheit der angewandten Bewertungsmethoden von Vergütungselementen sowie die Beurteilung der Gesamtdarstellung des Vergütungsberichts.


Corporate Governance Konzernstruktur und Aktionariat Konzernstruktur Die Darstellung der operativen Konzernstruktur ist im Geschäftsbericht auf Seite 12 ersichtlich. Zum Konsolidierungskreis gehört folgende kotierte Gesellschaft: Name Ort der Kotierung Börsenkapitalisierung Eigene Aktien (per 31. Dezember 2017) Valorensymbol ISIN Symbol: – Bloomberg – Reuters

Tamedia AG, Zürich SIX Swiss Exchange, Schweiz seit 2. Oktober 2000 kotiert vgl. Abschnitt Kapitalstruktur 10 929 TAMN CH 0011178255 TAMN.SW TAMN.S

Die zum Konsolidierungskreis gehörenden nicht kotierten Gesellschaften sind in An­merkung 40 der ­kon­solidierten Jahresrechnung aufgeführt.

Corporate Governance

120

Bedeutende Aktionäre Bedeutende Aktionäre sowie bedeutende Aktionärsgruppen und deren Beteiligungen an Tamedia, sofern sie Tamedia bekannt sind, gehen aus der folgenden Übersicht hervor. Grossaktionäre Name 2017 1 2016 1 2015 1

Dr. Severin Coninx, Bern 13.20% 13.20% 13.20% Rena Maya Coninx Supino, Zürich 12.95% 12.95% 12.95% Dr. Hans Heinrich Coninx, Küsnacht 11.93% 2 11.93% 2 11.93% Annette Coninx Kull, Wettswil a.A. 11.85% 3 11.85% 3 11.85% Ellermann Lawena Stiftung, FL-Vaduz 6.87% 6.94% 6.94% Ellermann Pyrit GmbH, D-Stuttgart 6.47% 6.93% 6.93% Ellermann Rappenstein Stiftung, FL-Vaduz 5.86% 5.86% 5.86% Übrige Mitglieder Aktionärsbindungsvertrag 2.14% 2.15% 2.15% Total Mitglieder Aktionärsbindungsvertrag 71.26% 71.80% 71.80% Tweedy Browne Company LLC 4.51% 4.52% 4.53% Regula Hauser-Coninx, Weggis 4.63% 4.63% 4.63% Montalto Holding AG, Zug 1.83% 1.83% 1.83% Epicea Holding AG, Zug 1.42% 1.42% 1.42% Weitere Mitglieder der Aktionärsgruppe 0.69% 0.69% 0.69% Total Mitglieder Aktionärsgruppe Reinhardt-Scherz 3.94% 3.94% 3.94%

1 Die Angaben per 31. Dezember beziehen sich auf die total ausgegebenen 10.6 Mio. Namenaktien. 2 Davon Nutzniessungsrechte an 393 234 Namenaktien im Eigentum von Martin Coninx (Männedorf), Nutzniessungsrechte an 393 233 Namenaktien im Eigentum von Claudia Isabella Coninx-Kaczynski (Zollikon) und Nutzniessungsrechte an 393 233 Namenaktien im Eigentum von Christoph Coninx (Schlieren). 3 Davon Nutzniessungsrechte an 586 021 Namenaktien im Eigentum von Fabia Schulthess (Zürich) und Nutzniessungsrechte an 586 022 Namenaktien im Eigentum von Andreas Schulthess (Wettswil).


Die im Aktionärsbindungsvertrag zusammengeschlossenen Aktionäre der Gründerfamilie hielten am Bilanz­stichtag insgesamt 71.26 Prozent der Namenaktien Tamedia, wovon 67.00 Prozent den Bestimmungen des Aktionärsbindungsvertrages unterlagen. Die Aktionärsgruppe Reinhardt-Scherz umfasst Erwin Reinhardt, Muri, sowie Franziska Reinhardt-Scherz, Muri, und die von ihnen kontrollierten Gesellschaften Montalto ­Holding, Zug, und Epicea Holding AG, Zug. Die in dieser Aktionärsgruppe zusammengeschlossenen Personen halten gemeinsam eine Beteiligung von 417 342 Namenaktien der Tamedia AG oder 3.94 Prozent des Aktien­kapitals. Kreuzbeteiligungen Im Geschäftsjahr bestanden weder kapital- noch stimmenmässig Kreuzbeteiligungen.

121 Corporate Governance

Die Offenlegung erfolgt auf Basis der gemäss Art. 20 BEHG und den Bestimmungen der Verordnung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht über die Börsen und den Effektenhandel im Schweizerischen Handels­amtsblatt insbesondere am 6. und 9. Juli 2007 publizierten Meldungen. In diesem Rahmen werden auch die nachfolgenden Kernelemente des Aktionärs­bindungsvertrages der Gründerfamilie veröffentlicht: – Alle Aktionäre der Gründerfamilie (Poolaktionäre), mit Ausnahme von Regula Hauser-­Coninx, unter­ stehen dem Aktionärsbindungsvertrag (Poolvertrag). Der Poolvertrag trat am Tag der Börsen­kotierung für 8 Jahre in Kraft und wurde 2008 bis 2017 verlängert. Im Verlauf des Jahres 2015 hat die Gründerfamilie von Tamedia ihren 2017 auslaufenden Aktionärsbindungsvertrag vorzeitig und unbefristet verlängert. – Der Poolvertrag dient unter anderem dazu, die Ausübung der Stimmrechte innerhalb des Pools im ­Hin­blick auf deren Vertretung im Verwaltungsrat zu koordinieren. – Er bestimmt ausserdem die Ausübung der Stimmrechte der Poolaktionäre im Zusammen­hang mit ­anderen Themengebieten, die der Genehmigung der Aktionäre bedürfen, wie zum Beispiel die ­Bestimmung der Dividenden. – Andere Themen, über die an der Generalversammlung abgestimmt wird, werden den Poolaktionären vor einer solchen Versammlung bekannt gegeben. Stimmen Pool­aktionäre, die zwei Drittel der an einer Versammlung der Poolaktionäre vertretenen Stimmen repräsentieren, einem solchen Punkt zu, müssen die Poolaktionäre an der Generalversammlung einstimmig über diesen Punkt abstimmen. Ansonsten sind die Poolaktionäre frei bei der Ausübung ihrer Stimmrechte. – Der Vertrag bezieht sich nicht auf Aufgaben, die in der Verantwortung des Verwaltungs­rates oder der Unternehmensleitung von Tamedia oder der Leitung der Tochtergesellschaften liegen. – Der Vertrag beinhaltet ein Vorkaufsrecht für alle Parteien des Aktionärsbindungs­vertrages für den Fall, dass ein Poolaktionär seine Aktien an eine unabhängige dritte Partei veräussern möchte (käuflich oder gratis). Der Aktionär hat in diesem Fall die Aktien zuerst den anderen Poolaktionären anzudienen. Die anderen Poolaktionäre haben ein Kaufrecht für diese Aktien zum aktuellen Marktpreis abzüglich einer 20-Prozent-Reduktion. – Die Poolaktionäre sind eine Gruppe von Aktionären, die in Übereinstimmung mit der Bedeutung von Art. 20 Paragraf 3 des Bundesgesetzes über die Börsen und den Effekten­handel handeln. Jede ­zukünftige Veränderung der Aktien unter den jetzigen Pool­mitgliedern wird keine Bekanntmachung und Publikation der Veränderung ver­ursachen. Wenn jedoch der gesamte Pool Aktien verkauft und somit sein Anteil unter eine der im Gesetz festgehaltenen Limiten fällt (z. B. unter 66⅔ Prozent oder unter 50 Prozent), muss der Pool die Schweizer Börse und Tamedia informieren. Eine Benachrichtigung ist auch ­not­wendig, wenn ein neues Mitglied in den Pool eintritt oder ein Poolmitglied keine Aktien mehr hält.


Kapitalstruktur Kapitalstruktur und -veränderung Kapitalstruktur in Mio. CHF 2017 2016 2015

Ordentliches Aktienkapital 106.00 Ordentliche Kapitalerhöhung – Bedingtes Aktienkapital – Bedingte Kapitalerhöhung – Partizipationsscheine – Genussscheine – Wandelanleihe –

106.00 – – – – – –

106.00 – – – – – –

Weitere Angaben zur Entwicklung des Eigenkapitals können der Veränderung des Eigenkapitals der konsoli­dierten Jahresrechnung auf Seite 40 entnommen werden. Namenaktien in Stück

Nominalwert Stimmrecht pro Titel Anzahl ausgegeben Anzahl dividendenberechtigt Anzahl Stimmrechte total Anzahl ausstehend (gewichteter Durchschnitt) Anzahl eigene Aktien

Corporate Governance

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2017 2016 2015

10 1 10 600 000 10 589 071 10 589 071 10 593 034 10 929

in CHF

10 1 10 600 000 10 592 348 10 592 348 10 596 381 7 652

10 1 10 600 000 10 596 445 10 596 445 10 599 072 3 555

Es bestehen keine unterschiedlichen Dividendenberechtigungen oder andere Vorzugsrechte mit Ausnahme derjenigen gemäss dem nachfolgenden Abschnitt «Beschränkung der Übertragbarkeit und Nominee-Eintragungen». Die Angaben über die Börsenkapitalisierung können den Informationen für Investoren auf Seite 34 entnommen werden. Beschränkung der Übertragbarkeit und Nominee-Eintragungen Erwerber von Namenaktien werden auf Gesuch als Aktionäre mit Stimmrecht eingetragen, falls sie ausdrücklich erklären, dass sie die Aktien im eigenen Namen und auf eigene Rechnung erworben haben. Der Verwaltungsrat kann die Eintragung des Erwerbers als stimmberechtigter Aktionär bzw. Nutz­ niesser in dem Umfang verweigern, als die von ihm gehaltenen Aktien 5 Prozent der im Handelsregister aus­gewiesenen Gesamtzahl von Aktien überschreiten. Juristische Personen und Personengesellschaften, die untereinander kapital- und stimmenmässig, durch einheitliche Leitung oder auf andere Weise zusam­ mengefasst oder verbunden sind, sowie natürliche und juristische Personen und Personengesellschaften, die in gemeinsamer Absprache oder zum Zwecke der Umgehung dieser Bestimmung gemeinsam oder koordi­niert vorgehen, gelten als eine Person. Aktionäre, welche am 14. September 2000 im Aktienbuch eingetragen waren, oder Erwerber, die Familien­angehörige von solchen Aktionären sind, sind von dieser Eintragungs­beschränkung befreit. Es wurden im Berichtsjahr keine Ausnahmen von den genannten Regelungen gewährt. Der Verwaltungsrat kann Nominees bis maximal 3 Prozent des im Handelsregister eingetragenen Aktien­kapitals mit Stimmrecht im Aktienbuch eintragen. Nominees sind Personen, die im Eintragungs­ gesuch nicht ausdrücklich erklären, die Aktien für eigene Rechnung zu halten. Der Verwaltungsrat kann Nominees mit mehr als 3 Prozent des im Handelsregister eingetragenen Namenaktienkapitals mit Stimmrecht im Aktien­buch eintragen, sofern der betreffende Nominee der Gesellschaft die Namen, ­Adressen und Aktienbestände der­jenigen Personen bekannt gibt, für deren Rechnung er 0.5 Prozent oder


mehr des im Handelsregister eingetragenen Namenaktienkapitals hält. Der Verwaltungsrat schliesst mit solchen Nominees Ver­einbarungen, welche unter anderem die Vertretung der Aktionäre und deren Stimmrechte regeln. Der Verwaltungsrat kann nach Anhörung des eingetragenen Aktionärs oder Nominees Eintragungen im Aktienbuch mit Rückwirkung auf das Datum der Eintragung löschen, wenn diese durch falsche Angaben zustande gekommen sind. Der Betroffene muss über die Streichung sofort informiert werden. Wandelanleihen und Optionen Zurzeit bestehen keine Wandelanleihen und Optionen.

Verwaltungsrat Mitglieder des Verwaltungsrats Die Angaben zu den Mitgliedern des Verwaltungsrates und deren weiteren Tätigkeiten und Interes­sen­ bindungen sind im Geschäftsbericht auf den Seiten 4 bis 5 ersichtlich. Die Angaben zu der zulässigen Anzahl weiterer Tätigkeiten gehen aus Artikel 31 der Statuten1 hervor. Wahl und Amtszeit Der Verwaltungsrat besteht aus mindestens fünf Mitgliedern, die jeweils durch die General­versammlung auf die Dauer von einem Geschäftsjahr einzeln gewählt werden. Die Amtsdauer endet am Tage der ordentlichen Generalversammlung für das letzte Geschäftsjahr der Amtszeit. Werden während der Amtsdauer Ersatz­wahlen getroffen, so vollenden die Neugewählten die Amtsdauer ihrer Vorgänger. Die General­ versammlung wählt auch den Verwaltungsratspräsidenten. Im Übrigen konstituiert sich der Verwaltungs­ rat selbst. Interne Organisation Die Zusammensetzung des Verwaltungsrats und die Zugehörigkeit einzelner seiner Mitglieder zu den Aus­ schüssen gehen aus der folgenden Übersicht hervor. Name

Funktion

Mitglied seit Amtsdauer bis 1 Geschäfts- 2 Revisions- entwicklungs- ausschuss ausschuss

Pietro Supino Präsident 1991 Martin Coninx Mitglied 2016 Martin Kall Mitglied 2013 Pierre Lamunière Mitglied 2009 Marina de Planta Mitglied 2014 Konstantin Richter Mitglied 2004 Iwan Rickenbacher Mitglied 1996

2017 2017 2017 2017 2017 2017 2017

P M M M

P: Präsident des Ausschusses M: Mitglied

1 Die Amtsdauer aller Mitglieder des Verwaltungsrates endet an der nächsten ordentlichen Generalversammlung vom 20. April 2018. 2 Zusätzlich wird Christoph Tonini in seiner Funktion als Vorsitzender der Unternehmensleitung zur Teilnahme an den Sitzungen eingeladen.

1

www.tamedia.ch/statuten

Ernennungs- 2 Publizistischer 2 und Ausschuss Entlöhnungs- ausschuss

M P M

P M M

P

M

M M

Corporate Governance

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Kompetenzen Der Verwaltungsrat ist verantwortlich für die Festlegung der Strategie der Gruppe. Er überprüft die grund­ legenden Pläne und Zielsetzungen des Unternehmens und identifiziert externe Risiken und Chancen. Die Kompe­tenzen und Verantwortlichkeiten des Verwaltungs­rats und seiner Ausschüsse sowie die Kompetenz­ regelung gegenüber der Unter­nehmensleitung sind im Organisationsreglement geregelt, das unter www.tamedia.ch1 abgerufen werden kann. Dazu gehören insbesondere die Überwachungs- und Über­ prüfungs­­kompetenzen für den Verwaltungsrat mit direkter Unterstützung durch externe Stellen sowie die fort­laufende und umfassende Information aller Verwaltungsrats­mitglieder. Dem Verwaltungsrat obliegt auch die Aufsicht und Überwachung der Unternehmensleitung. Die Unter­ nehmensleitung informiert den Verwaltungsrat an dessen ordentlichen Sitzungen sowie auf besondere Ein­ladung über den Geschäftsverlauf und die geplanten Aktivitäten der Gruppe. Diese Sitzungen finden unter Beizug des Vorsitzenden der Unternehmensleitung sowie weiterer Mitglieder der Unternehmens­ leitung und anderer Kadermitglieder für die sie betreffenden Geschäfte statt. Mittels monatlicher schriftlicher Berichterstattung wird der gesamte Verwaltungsrat über die ­konsolidierten Monatsabschlüsse, den Geschäftsverlauf der einzelnen Geschäftsbereiche und weitere relevante Sachverhalte informiert. Vierteljährlich wird der gesamte Verwaltungsrat schriftlich über die Markt­ anteilsentwicklung informiert, und halbjährlich werden die Jahres- und Halbjahresabschlüsse in einem Bericht erläutert. Der Verwaltungs­rat erhält zudem die Protokolle der Sitzungen der Unternehmens­leitung und der vier Ausschüsse des Verwaltungsrats. Im Übrigen informiert die Unternehmensleitung den Präsidenten des Verwaltungsrates laufend über Vorfälle von besonderer Bedeutung. Beschlussfassung Der Verwaltungsrat ist beschlussfähig, wenn die Mehrheit seiner Mitglieder anwesend ist. Er fasst seine Beschlüsse mit der Mehrheit der anwesenden Mitglieder. Bei Stimmen­gleichheit hat der Präsident den Stich­entscheid. Es bestehen keine statutarischen Beschluss­quoren. Beschlüsse können zudem auch auf dem Zirkularweg erfolgen.

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124 Sitzungen Der Verwaltungsrat versammelt sich, sooft es die Geschäfte erfordern oder wenn es ein Mitglied verlangt, mindestens aber sechsmal im Jahr. Im Berichtsjahr haben der Verwaltungsrat, seine Ausschüsse und der Beirat für Medientechnologie und Innovation folgende Sitzungen abgehalten. Anzahl

Sitzungen

Verwaltungsrat 10 1 Geschäftsentwicklungsausschuss – Revisionsausschuss 5 Ernennungs- und Entlöhnungsausschuss 3 Publizistischer Ausschuss 4 2 Beirat für Medientechnologie und Innovation 3

1 Davon eine dreitägige Retraite und vier Telefonkonferenzen 2 Davon eine Telefonkonferenz

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Ausschüsse Der Verwaltungsrat kann neben den nachfolgend beschriebenen Ausschüssen für bestimmte Aufgaben auch weitere Ausschüsse bilden. Die Bestellung der Ausschüsse erfolgt im Zusammenhang mit der ­Konstituierung des Verwaltungsrates und im gleichen Verfahren. Sie fassen grundsätzlich keine ver­ bindlichen Beschlüsse, sondern berichten dem Gesamtverwaltungsrat, stellen diesem gegebenenfalls Anträge für Beschlüsse und Weisungen und begleiten die Unternehmensleitung bei deren Umsetzung. Es bestehen derzeit folgende ständige Ausschüsse: – Ernennungs- und Entlöhnungsausschuss – Geschäftsentwicklungsausschuss – Publizistischer Ausschuss – Revisionsausschuss Die Ausschüsse, die sich mehrheitlich aus Mitgliedern des Verwaltungsrates zusammensetzen müssen, stellen dem Gesamtverwaltungsrat die Traktandenliste und Sitzungs­protokolle zur Verfügung. Der ­Präsident des jeweiligen Ausschusses informiert den Gesamtverwaltungsrat mündlich über die Ergebnisse dieser Sitzungen.

Geschäftsentwicklungsausschuss Der Geschäftsentwicklungsausschuss befasst sich mit der Vorbereitung und Begleitung von Projekten und Verträgen in Zuständigkeit des Verwaltungsrates, mit dem Medienmarkt Schweiz und neuen Geschäftsideen. Der Ausschuss besteht aus drei bis vier Mitgliedern. Der Vorsitzende der Unternehmensleitung wird in seiner Funktion zur Teilnahme an den Sitzungen eingeladen. Der Vorsitz liegt beim Präsidenten des Verwaltungsrates. Die Sitzungen, die im Berichtsjahr stattgefunden haben, gehen aus der Übersicht im Abschnitt Sitzungen hervor. Der Geschäftsentwicklungsausschuss tagt in der Regel zusammen mit dem Beirat für Medientechnologie und Innovation. Publizistischer Ausschuss Der Publizistische Ausschuss befasst sich mit publizistischen Fragen und mit den Nominationen der Chefredaktionen. Er beschäftigt sich auch mit der Qualifikation und der Entlöhnung dieser Kaderangehörigen. In die Zuständigkeit des ­Publizistischen Ausschusses fallen insbesondere auch die regel­mässigen ­publizistischen Diskussionen mit den Chefredaktionen sowie die Beschäftigung mit Talent­förderung und publizistischen Projekten. Der Ausschuss besteht aus drei bis vier Mitgliedern. Der Vorsitzende der Unternehmens­leitung wird in seiner Funktion zur Teilnahme an den Sitzungen eingeladen. Der Vorsitz liegt beim Präsidenten des ­Ver­waltungsrates. Die Sitzungen, die im Berichtsjahr statt­gefunden haben, gehen aus der Übersicht im Abschnitt Sitzungen hervor.

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Ernennungs- und Entlöhnungsausschuss Der Ernennungs- und Entlöhnungsausschuss beschäftigt sich mit Personalfragen im ­Allgemeinen und im Besonderen mit der Vorbereitung von Nominationen der obersten Führungsstufe, die in die Zuständigkeit des Verwaltungsrates fallen. Er setzt sich zudem mit der Qualifikation und der Entlöhnung dieser Kader­ angehörigen sowie mit dem all­gemeinen Entlöhnungssystem inklusive Gewinnbeteiligung auseinander. Ausgenommen sind die Chefredaktionen und Programmleitungen; diese werden vom Publizistischen ­Aus­sc huss betreut. Der Ausschuss besteht aus drei bis vier Mitgliedern. Sinkt die Anzahl Mitglieder im Ernennungs- und Entlöhnungsausschuss unter die minimale Anzahl von drei Mitgliedern, bezeichnet der Präsident bis zum Abschluss der nächsten ordentlichen Generalversammlung aus der Mitte des Verwaltungsrats das fehlende Mitglied oder die fehlenden Mitglieder. Der Vorsitzende der Unternehmens­leitung wird in seiner Funktion zur Teilnahme an den Sitzungen eingeladen. Der Vorsitz liegt beim Präsidenten des Verwaltungsrates. Die Sitzungen, die im Berichtsjahr statt­gefunden haben, gehen aus der Übersicht im Abschnitt ­Sitzungen hervor.


Revisionsausschuss Der Revisionsausschuss überwacht die finanzielle Berichterstattung, die Einhaltung der Rechnungs­ legungs­vorschriften und der Vorschriften des Kotierungsreglements der SIX Swiss Exchange, das Risiko­ management und die interne Kontrolle, die finanzielle Unternehmenskommunikation und die Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Pflichten (Ad-hoc-­Publizität) sowie ausserordentliche Vorkommnisse im Rechnungs­wesen. Zudem vertritt der Revisionsausschuss den Verwaltungsrat gegenüber der externen Revisionsstelle und überwacht und beurteilt deren Arbeit und Unabhängigkeit laufend. Dazu nimmt der Revisions­ ausschuss Einsicht in gesetzliche Berichte der Revisionsstelle und die Berichterstattung über wesentliche Fest­stellungen aus Zwischen- und Schluss­revisionen. Ergänzend wird er von der Revisionsstelle, vom Leiter Finanzen und anderen Kadermitgliedern des Finanzbereichs über den Gang der Revisionsarbeiten ­mündlich unterrichtet. Die Honorare für die Prüfung der konsolidierten Jahresrechnung und der Einzel­ abschlüsse werden vom Revisionsausschuss genehmigt. Der Revisionsausschuss besteht aus mindestens drei Mitgliedern. Der Präsident des Verwaltungsrates darf ihm nicht angehören. Er hält regelmässig, mindestens viermal jährlich, Sitzungen ab, in der Regel unter Beizug des Leiters Finanzen (als Vertreter der Unternehmens­leitung) und der Revisionsstelle. Für Spezial­ fragen zieht der Revisionsausschuss bei Bedarf aussenstehende Experten bei. Die Sitzungen, die im Berichtsjahr stattgefunden haben, gehen aus der Übersicht im Abschnitt Sitzungen hervor. An diesen ­nahmen der Leiter Finanzen und der Vertreter der Revisionsstelle teil.

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Beirat für Medientechnologie und Innovation Die Angaben zu den Mitgliedern des Beirats und deren weiteren Tätigkeiten und Interes­sen­bindungen sind im Geschäftsbericht auf Seite 6 ersichtlich. Die Angaben zu der zulässigen Anzahl weiterer Tätigkeiten gehen aus Artikel 31 der Statuten1 hervor. Der Beirat berät den Verwaltungsrat und die Unternehmensleitung von Tamedia in Bezug auf das Digital­ geschäft und begleitet den digitalen Wandel des Unternehmens. Der Beirat, der sich aus ausgewiesenen Experten aus den Bereichen digitale Medien, Online-Business und digitale Technologie zusammensetzt, soll Trends und neue digitale Geschäftsfelder frühzeitig erkennen sowie eine externe Perspektive zu neuen Investitionsmöglichkeiten und strategischen Kooperationen einbringen. Die Zusammensetzung des Beirats geht aus der folgenden Übersicht hervor. Name

Funktion

Pietro Supino Emily Bell Markus Gross Mathias Müller von Blumencron Sverre Munck

Präsident Mitglied Mitglied Mitglied Mitglied

Mitglied seit

2013 2014 2013 2013 2013

Der Beirat versammelt sich in der Regel dreimal im Jahr, einmal im Rahmen der Retraite und zweimal zusammen mit dem Geschäftsentwicklungsausschuss. Die Sitzungen, die im Berichtsjahr stattgefunden haben, gehen aus der Übersicht im Abschnitt Sitzungen hervor.

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Unternehmensleitung Mitglieder der Unternehmensleitung Die Angaben zu den Mitgliedern der Unternehmensleitung und zu deren weiteren ­Tätigkeiten und Interessen­bindungen sind im Geschäftsbericht auf den Seiten 10 bis 11ersichtlich. Die Angaben zu der zulässigen Anzahl weiterer Tätigkeiten gehen aus Artikel 31 der Statuten1 hervor. Managementverträge Im Berichtsjahr bestanden keine Managementverträge zwischen Tamedia und Gesell­schaften oder ­natürlichen Personen zur Übertragung von Führungsaufgaben von ­Tamedia. Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen Die Angaben über Entschädigungen, Beteiligungen und Darlehen von Verwaltungsrat, Beirat und Unternehmensleitung sind im Vergütungsbericht auf den Seiten 113 bis 118 ersichtlich.

Mitwirkungsrechte der Aktionäre

Statutarische Quoren Die Statuten der Tamedia AG sehen vor, dass die Generalversammlung mit der absoluten Mehrheit der vertretenen Aktienstimmen ihre Beschlüsse fasst und Wahlen vollzieht. Für folgende Beschlüsse sind ­mindestens zwei Drittel der vertretenen Stimmen und die absolute Mehrheit der vertretenen Aktien­ nennwerte erforderlich: Änderung des Gesellschafts­z weckes, Einführung von Stimmrechtsaktien, Beschränkung der Übertragbarkeit von Namenaktien, genehmigte oder bedingte Kapitalerhöhung, Kapital­erhöhung aus Eigenkapital, gegen Sacheinlage oder zwecks Sachübernahme und Gewährung von besonderen Vorteilen, Einschränkung oder Aufhebung des Bezugsrechtes, Verlegung des Sitzes und ­Auflösung der Gesellschaft ohne Liquidation. Einberufung der Generalversammlung Die Generalversammlung findet alljährlich innerhalb von sechs Monaten nach Abschluss des Geschäfts­ jahres statt. Ausserordentliche Generalversammlungen werden nach Bedarf einberufen. Ebenso können neben der Revisionsstelle einer oder mehrere Aktionäre, die zusammen mindestens 10 Prozent des ­Aktien­kapitals vertreten, unter Angabe des Verhandlungsgegenstandes und der Anträge schriftlich die ­Ein­berufung verlangen. Einberufen wird die Generalversammlung durch den Verwaltungsrat spätestens 20 Tage vor dem ­Versammlungstag. Die Bekanntmachung erfolgt in den Publikations­organen von Tamedia (siehe dazu unter «Informationspolitik», Seite 129). 1

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Stimmrechtsbeschränkung und -vertretung Ein Aktionär kann direkt oder indirekt für eigene und vertretene Aktien zusammen das Stimmrecht von höchstens 5 Prozent der im Handelsregister ausgewiesenen Gesamtzahl von Aktien ausüben oder ausüben lassen. Dabei gelten juristische Personen und Personen­gesellschaften, die untereinander kapital- und stimmenmässig, durch einheitliche Leitung oder auf andere Weise zusammengefasst oder verbunden sind, sowie natürliche und juristische Personen und Personengesellschaften, die in gemeinsamer Absprache oder zum Zwecke der Umgehung dieser Bestimmung gemeinsam oder koordiniert vor­gehen, als eine ­Person. Institutionelle Stimmrechtsvertreter im Sinne von Art. 689c des schweizerischen Obligationenrechtes (Depotvertreter, Organvertreter und unabhängige Stimmrechtsvertreter) sind von dieser Stimmrechts­ beschränkung befreit, sofern die im vorhergehenden Absatz angeführten Bestimmungen der Statuten von dem oder den Eigentümern eingehalten worden sind. Aktionäre mit einer Eintragung von mehr als 5 Prozent der Aktienstimmen im Aktienbuch sind von ­dieser Stimmrechtsbeschränkung befreit.


Traktandierung Aktionäre, die zusammen Aktien im Nennwert von CHF 1 000 000 vertreten, können die Traktandierung eines Verhandlungsgegenstandes verlangen. Die Traktandierung muss mindestens 60 Tage vor der Versammlung schriftlich unter Angabe des Verhandlungs­gegenstandes eingereicht werden. Eintragungen im Aktienbuch Zur Generalversammlung zugelassen und stimmberechtigt sind alle Aktionäre, die im Aktienregister mit Stimmrecht eingetragen sind. Aus organisatorischen Gründen werden 20 Tage vor der General­versammlung keine Eintragungen mehr vorgenommen. Aktionäre, die ihre Aktien vor der Generalversammlung ­ver­äussern, sind nicht mehr stimm­berechtigt.

Kontrollwechsel und Abwehrmassnahmen Gemäss schweizerischem Börsengesetz muss, wer direkt, indirekt oder in gemeinsamer Absprache mit Dritten Beteiligungspapiere von börsenkotierten schweizerischen Gesellschaften erwirbt und damit zusam­men mit Papieren, die er bereits besitzt, den Grenzwert von 33.3 Prozent der Stimmrechte einer Zielgesel­lschaft, ob ausübbar oder nicht, überschreitet, den übrigen Aktionären ein Angebot für alle ­kotierten Beteiligungspapiere der Gesellschaft unterbreiten. Die Gesellschaft kann vor der Kotierung ihrer Beteili­gungs­papiere in ihren Statuten festlegen, dass ein Übernehmer nicht zu einem solchen öffentlichen Kauf­angebot verpflichtet ist (Opting-out). Die Statuten der Tamedia AG sehen kein solches Opting-out vor. Ebenso bestehen keine Kontrollwechselklauseln.

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Revisionsstelle Dauer des Mandats und Amtsdauer des leitenden Revisors Die Revisionsstelle wird durch die Generalversammlung jeweils für eine Amtsdauer von einem Jahr gewählt. Das Revisionsmandat für die Prüfung der konsolidierten Jahresrechnung wurde erstmals für das Geschäftsjahr 2016 durch PricewaterhouseCoopers AG übernommen. Der Einzel­abschluss der Tamedia AG wird von PricewaterhouseCoopers AG seit 2016 geprüft. Die Funktion des leitenden Revisors wurde ­erstmals ab dem Geschäftsjahr 2016 durch Patrick Balkanyi wahr­genommen. Revisionshonorar Die Summe der Honorare für die Prüfung der konsolidierten Jahresrechnung und der Einzelabschlüsse beläuft sich auf 0.5 Mio. CHF (Vorjahr: 0.7 Mio. CHF), davon betreffen 0.5 Mio. CHF Aufwendungen für die Prüfung durch PricewaterhouseCoopers AG. Zusätzliche Honorare Die Summe der Honorare von PricewaterhouseCoopers AG und/oder mit ihr verbundenen Personen für zusätzliche Dienstleistungen im Finanzbereich sowie Beratungsdienstleistungen im IT-Bereich beläuft sich auf 0.3 Mio. CHF. Im Vorjahr fielen Honorare in Höhe von 0.16 Mio. CHF für zusätzliche Dienstleistungen im Finanzbereich sowie Beratungsdienstleistungen im IT-Bereich an. Aufsichts- und Kontrollinstrumente gegenüber der Revision Die Ausgestaltung der Aufsichts- und Kontrollinstrumente des Verwaltungsrates zur Beurteilung der ­externen Revisionsstelle wird im Abschnitt «Verwaltungsrat – Revisionsausschuss» beschrieben. Der ­Rotationsrhythmus des leitenden Revisors (Mandatsleiter) beträgt entsprechend der Richtlinie zur Unabhängigkeit der EXPERTsuisse längstens sieben Jahre. Eine regelmässige Rotation der Revisions­stelle ist nicht vor­gesehen.


Informationspolitik Informationspolitik und Ad-hoc-Publizitätspflicht Tamedia pflegt eine offene und aktuelle Informationspolitik, durch die alle Zielgruppen des Kapitalmarkts gleich behandelt werden. Es werden ausführliche Geschäfts- und ­Halbjahresberichte veröffentlicht. Die konsolidierte Jahresrechnung wird nach den IFRS-­Richtlinien (International Financial Reporting Standards) erstellt (vgl. «Konsolidierungs- und Bewertungsgrundsätze», Seiten 41 bis 50). Eine Agenda mit dem Datum der Generalversammlung und dem Erscheinungsdatum der Halbjahres­ berichterstattung findet sich auf Seite 34. Die Statuten der Tamedia AG können unter www.tamedia.ch1 abgerufen werden. Als kotiertes Unternehmen ist Tamedia zudem zur Bekanntgabe kursrelevanter Informationen (Ad-hoc-Publizität, Art. 53 Kotierungsreglement) verpflichtet. Zusätzlich zu den Angaben über die ­finan­zielle Ent­wicklung orientiert Tamedia laufend über aktuelle Veränderungen und Entwicklungen. Umfassende Informationen über das Unternehmen finden sich unter www.tamedia.ch. Offizielles ­Publikationsorgan für öffentliche/gesetzlich vorgeschriebene Bekannt­machungen der Gesellschaft ist das Schweizerische Handelsamtsblatt. Ansprechperson für spezifische Fragen zu Tamedia ist: Tamedia AG Christoph Zimmer Leiter Unternehmenskommunikation und Investor Relations Werdstrasse 21 CH-8021 Zürich Telefon: +41 (0) 44 248 41 90 E-Mail: christoph.zimmer@tamedia.ch

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Kontakte/Impressum Tamedia Werdstrasse 21 Postfach 8021 Zürich Tel.: +41 (0) 44 248 41 11 www.tamedia.ch kommunikation@tamedia.ch Kontakt Tamedia AG Werdstrasse 21 CH-8021 Zürich Tel. +41 (0) 44 248 41 11 Web www.tamedia.ch E-Mail kommunikation@tamedia.ch Investor Relations Tamedia AG Christoph Zimmer Leiter Kommunikation Werdstrasse 21 CH-8021 Zürich Tel. +41 (0) 44 248 41 90 E-Mail christoph.zimmer@tamedia.ch LEI (Legal Entity Identifier) Tamedia AG: 506700302V28Y6O14985

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Impressum Unternehmenskommunikation Tamedia (Projektleitung) Generalsekretariat (Koordination Verwaltungsrat) MADE Identity AG (Konzept und Gestaltung) Stevan Bukvic, Custom Images (Fotografie) MDD Management Digital Data AG, Lenzburg (Produktion) Apostroph Luzern AG (Übersetzung) Tamedia (Lektorat) DZB Druckzentrum Bern AG (Druck) E-Papers und Download unter: www.tamedia.ch, Investor Relations, Finanzberichte Hier können Sie den Geschäftsbericht bestellen: Tamedia AG Unternehmenskommunikation Werdstrasse 21 CH-8021 Zürich Tel. +41 (0)44 248 41 90 kommunikation@tamedia.ch




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