Missionsbrief Dez22

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Über das Evangelium sprechen

Liebe Missionsfreunde, im Missionsbrief vom März dieses Jahres hatten wir uns vor Augen geführt, dass die beste Botschaft nicht beim Empfänger ankommt, wenn sie ihm nicht so präsentiert wird, dass er sie 1. als für ihn bedeutsam aufnehmen und 2. verstehen kann. So einleuchtend diese Voraussetzung für ein gutes evangelistisches Gespräch sein mag, so schwer ist sie zu erfüllen. Deshalb wollen wir uns ansehen, wie unser großes Vorbild, der Herr Jesus Christus, Gespräche über das Evangelium geführt hat. Gerade die Begegnungen mit Einzelpersonen, von denen insbesondere der Evangelist Johannes berichtet, eignen sich für unsere Betrachtung. Exemplarisch

wollen wir uns im Leitartikel dieses Missionsbriefs anschauen, wie Jesus Christus die Gespräche mit Nikodemus und der Frau am Jakobsbrunnen gestaltete. Der Artikel über die neue Doppeldecker Crew zeigt dann, wie eine Schritt-fürSchritt-Präsentation des Evangeliums umgesetzt werden kann.

Im Namen des ganzen Teams im Missionswerk grüßt euch herzlich Manuel Maier

MISSIONSBRIEF Dezember 2022
Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach Foto: unsplash, Priscilla Du Preez

Die Gesprächsführung ist abhängig vom jeweiligen Zuhörer

Liest man Johannes 3 und 4 nacheinander, fallen die Unter schiede sofort auf Hier der ausgewiesene Religionsfach mann Nikodemus, der das Gespräch scheinbar unter seinesgleichen sucht; dort die Frau mit zweifelhaftem Ruf, die zu nächst nur zögerliches Interesse an einem Austausch mit Jesus zeigt. Beiden wendet sich der Herr im persönlichen Ge spräch zu. Doch wie unterschiedlich ist jeweils sein Vorge hen! Dem frommen Selbstgerechten spricht er jede Nähe zur wirklichen, rettenden Erkenntnis ab. Er lässt ihn wissen, dass ihm das elementarste Erlebnis und damit alles fehlt die Wiedergeburt und dass diese zu erreichen nicht das Werk von Nikodemus, sondern das Wirken des Geistes Gottes ist. Nikodemus glaubte, etwas zu wissen und war der Meinung, auf dem Weg zu Gott schon eine bedeutsame Stre cke zurückgelegt zu haben. Dennoch erfährt er von unserem Herrn eher eine schroffe Zurechtweisung als eine einfühlsame Bestätigung. Der in einer unmoralischen Beziehung lebenden Frau hingegen begegnet der Herr werbend, Inte resse weckend und mit einem großzügigen Angebot . Die beiden Gespräche sind völlig verschieden in Tonfall, Vor gehen und Absichten.

Eine gute Gesprächsführung zeigt sich vor allem darin, wie sehr ich auf mein jeweiliges Gegenüber eingehe. Unterschiedliche Gesprächspartner erfordern meinerseits eine völlig unterschiedliche Art der Gesprächsführung.

Nicht jedes Gespräch führt unmittelbar zum gewünschten

Ziel

Uns er e Bots c ha ft

So unterschiedlich diese beiden Gespräche (und darüber hinaus alle in den Evangelien aufgezeichneten Gespräche unseres Herrn) sind, so verschieden sind die Ergebnisse. Vergleicht man die Reaktion des Nikodemus in Johannes 3,4 mit der in Johannes 3,9, so gewinnt man den Eindruck, dass er (noch) nichts dazugelernt hat. Immer noch fragt er: „Wie kann das geschehen?“. Johannes berichtet also nicht von einem „erfolgreichen“ Gespräch, an dessen Ende der Herr dem Nikodemus attestiert , dass er nun wirklich von oben oder neu geboren sei. Und das, obwohl unter anderem Johannes 19,39 darauf schließen lässt, dass Nikodemus sehr wohl zu einem späteren Zeitpunkt die Wiedergeburt erfuhr. Doch redete unser Herr nicht so lange auf Nikodemus ein, bis sich der Gesprächserfolg einstellte. Genauso bleibt an an derer Stelle offen, welche Wirkung die knappe Aufforderung: „Sündige hinfort nicht mehr“ (vgl. Johannes 5,14) an dem Geheilten vom Teich Bethesda zeigte. Natürlich freut es uns, vom unmittelbaren „Erfolg“ des Brunnengesprächs mit der Frau in Johannes 4 zu lesen, aber wir dürfen das Gott vertrauen und die Gelassenheit entwickeln, einen offenen Gesprächsabschluss zuzulassen. Gott wird weiter wirken zu viele Worte sind manchmal eher hinderlich.

Es geht in einem Gespräch nicht um Vollständigkeit der Darstellung , sondern darum, dass sie verständlich bleibt und Interesse (auf mehr) weckt.

Vor stan d

Freunde helfen einander

Neben der Vertretung der Stiftung nach außen und der internen Geschäftsführung kümmert sich der Vorstand um die Abwicklung von Erbfällen und die Beratung in Erbschafts fragen von älter werdenden Freunden des Missionswerks. Um dieses Tätigkeitsfeld besser zu verstehen, haben wir ein Interview mit dem Vorstand geführt

Wie kommen solche Beratungssituationen überhaupt zustande?

Die Geschwister melden sich zurzeit telefonisch oder per Brief bei uns. Meistens sind es einsame Menschen, die vor Ort keinen vertrauenswürdigen Ansprechpartner haben, den sie in ihre Nöte und Sorgen einbeziehen können oder wollen

Meist besteht akuter Handlungsbedarf, weil schon eine per sönliche Krisensituation da ist . In solchen Fällen wird der Kontakt mit dem Missionswerk manchmal als letzter Ausweg gesehen.

Welche Anliegen haben die Ratsuchenden?

Das würde ich gern am Beispiel eines Ehepaars deutlich ma chen, das wir in den letzten Jahren betreuen durften. Der Ehemann rief weinend an und schilderte, dass er mit der Pflege seiner Frau und allen damit verbundenen Aufgaben überfordert sei. Schnell reagierten wir und organisierten in Absprache mit ihnen einen Heimplatz für die beiden, lösten den Hausstand auf, kümmerten uns um alles Rechtliche und begleiteten das Ehepaar bis zu ihrem Tod seelsorgerlich.

Wie kommt es, dass sich ein Missionswerk um solche Menschen kümmert?

Die meisten, die sich melden, sind langjährige Freunde des Werks, die das Missionswerk über Jahre mitgetragen haben.

Neues aus dem Mitarbeiterteam

Wir sind sehr dankbar, dass wir auch in diesem Jahr wieder neue Freiwillige in unserem Team begrüßen dürfen: Lara und Dorothee unterstützen uns während ihres Bundesfrei willigendienstes (BFD) vor allem im Medienbereich. Helena, die ein freiwilliges soziales Jahr (FSJ) macht, wird uns beson ders in der Zielgruppe „Kinder“ eine Hilfe sein. Die beiden letztjährigen FSJlerinnen, Daniela und Lea, haben im Anschluss an ihr FSJ eine Ausbildung bei uns ge

Wir sehen es als unsere christliche Pflicht an, auch ihnen in ihrer Zeit der Not zur Seite zu stehen und ihnen im Rahmen unserer Möglichkeiten zu helfen.

Welche

Möglichkeiten der Hilfe sind das?

Da unsere Zeit als Vorstand durch viele andere Verantwor tungsbereiche begrenzt ist , sind aktuell auch unsere Mög lichkeiten zur Hilfe eingeschränkt . Wir können vor allem beraten und praktische Hilfestellungen bei den Themen „Wohnen im Alter“, „Patientenverfügung“ und „Vererben“ geben. Darüber hinaus begleiten wir einzelne Freunde bis zum Tod. Da der Bedarf in unserem Freundeskreis steigt , wird in diesem Bereich zukünftig unser Mitarbeiterteam verstärkt.

Befindet ihr euch zurzeit in einer solchen Situation? Meldet euch gern bei Fragen zu diesem Thema. freundesbetreuung@heukelbach.org 02261 9450

startet , worüber wir uns sehr freuen. Unseren BFDler Florian haben wir im Juni verabschiedet. Zudem wurde unser Team um zwei weitere Mitarbeiter be reichert: Johannes ist unser neuer Kollege in der IT; Daniel hat im August eine Ausbildung als Medienkaufmann bei uns begonnen.

Wir sind sehr froh über diese Bereicherung und wünschen allen fünfen weiterhin gutes Einleben und Gottes Segen!

D
Lara Sophie Bartsch Dorothee Hach Helena Georg Johannes Fischenbeck Daniel Geifling

Do pp e ldecker Cr ew

Das Evangelium für Grundschulkids

Was braucht man, um ein Grundschulkind für das Evange lium zu begeistern? Liebe, viel Geduld und … einen Dop peldecker!? Das ist zumindest ein möglicher Ansatz. In ihren Hörspielen trifft sich die Doppeldecker Crew, um das alte Flugzeug zu restaurieren Währenddessen tauchen sie in die faszinierenden Geschichten von Onkel Mike ein. Darin lernen sie, wie man brenzlige Situationen besteht , Konflikte meistert und echte Freundschaft beweist und was dieser Jesus damit zu tun hat, von dem immer alle sprechen.

Kinder haben eine schier unendliche Fantasie und lieben es zu lernen. Genau daran knüpfen die Abenteuer der Doppel decker Crew an. In eine spannende Geschichte eingebettet enthält jedes Hörspiel einen zentralen Aspekt des Evange liums Über eine Staffel hinweg das sind acht Folgen wer den so alle Kernpunkte beleuchtet . Dadurch bekommt ein Kind die Möglichkeit, Jesus Christus persönlich kennenzu lernen. Genau das ist die Vision, die wir im Herzen tragen, wenn wir sagen: „Wir wollen, dass 6 bis 9 Jährige auf in teraktive Weise Jesus Christus kennenlernen.“

Während ihr diese Zeilen lest, sind bereits sechs Folgen der ersten Staffel veröffentlicht. Die siebte und achte entstehen gerade in unserer Kreativwerkstatt . Spiel und Spaß kom men natürlich nicht zu kurz. Zu jeder Folge gibt es ein Be gleitmagazin mit Rätseln und Spielen zum Thema.

1. Gott liebt dich ohne Ende! 2. Zu einer guten Beziehung gehören zwei. 4. Gottes Sohn Jesus kommt zu dir. 5. Jesus meint es ernst für dich ist er sogar in den Tod gegangen. 3. Du bist von Gott getrennt … 6. Jesus ist auferstanden du musst nicht von Gott getrennt bleiben. 7. Das Evangelium geht dich persönlich an: Entscheidest du dich für Gott? 8. Mit Jesus leben – wie geht das eigentlich?

Freizeiten

Früchte aus der Vergangenheit

Holger Klaewer zieht es im Zuge unserer Missionsfreizeiten regelmäßig auf die Radwege, um dort Menschen auf Jesus Christus aufmerksam zu machen. Dazu berichtet er:

„Am meisten hatte ich mich in diesem Sommer auf die Missionsreise durch das Elsass gefreut. Mit den Teilnehmern dieser Freizeit war ich zwischen Straßburg und Colmar unterwegs. Die Reise war sehr intensiv und anstrengend – aber verbunden mit großartigen Erlebnissen. Eins davon favorisiere ich als das Erlebnis des Sommers: Mit den Rädern waren Peter und ich in den Dörfern unterwegs. Um die Mittagszeit machten wir Halt in einem Straßencafé. Kurz darauf betrat ein alter Herr die Gartenterrasse und setzte sich an unseren Nachbartisch. Die Bedienung servierte ihm direkt unaufgefordert ein Kännchen Kaffee. ‚Sie scheinen hier ja gut bekannt zu sein’, sprach ich ihn auf Deutsch an. ‚Die Be-

dienung weiß anscheinend genau, was Sie mögen.’ Der Mann lachte und wir kamen ins Gespräch über dies und das. Plötzlich fiel das Stichwort: ‚Ich bin ein gläubiger Mann’, sagte er verschmitzt. ‚Was meinen Sie damit?’, fragte ich zurück. Und dann fing er an, mir das Evangelium zu erklären, bis ich lachen musste und mich auch als Christ zu erkennen gab. Peter und ich setzten uns an seinen Tisch. Alfred, 93 Jahre alt, kommt jede Woche zwei- bis dreimal mit dem Anliegen in dieses Café, Leuten das Evangelium weiterzusagen. Das sei seine ihm von Gott gegebene Aufgabe. Er redete so begeistert, dass Peter und mir richtig warm ums Herz wurde. Aber dann kam die Nachricht, die mich fast zu Tränen rührte: Er habe einen alten Bekannten gehabt, einen Bauern, der immer beim Melken 'Radio Heukelbach' gehört habe und dadurch zum Glauben gekommen sei. Ich war erstaunt, denn einen Tag zuvor hatte ich schon eine gläubige Frau getroffen, die mir erzählte, dass ihre Mutter jeden Morgen denselben Sender gehört habe. Zum Abschluss der Elsass-Woche lernte ich eine Christin kennen, die mir einen Flyer mit einer altdeutschen Überschrift zeigte und sagte: ‚Das verteile ich sehr gerne.’ Ich traute meinen Augen nicht. Das vergilbte Blatt trug den Titel Die traurige Heidi von Ilse Heukelbach.

So viel zum Wirken Gottes im Elsass durch die langjährige Arbeit unseres Missionswerks und seiner treuen Freunde. Da musste erst ein Mitarbeiter im August 2022 eine erste Missionsreise ins Elsass wagen, um diesen Segen Gottes der Vergangenheit zu erfahren. Den 93-jährigen Alfred und seinen Bekannten, der beim Melken zum Glauben gekommen war, werde ich so schnell nicht vergessen. Überhaupt: In die leuchtenden Augen von über 90-jährigen Gotteskindern schauen zu dürfen, ist ein Erlebnis für sich.“

Möchtet ihr nächstes Jahr dabei sein? Die Termine für 2023 werden bald mit dem monatlichen Freundesbrief verschickt.

Alfred und Holger

Wir danken für ...

V unsere neuen FSJler bzw. BFDler, die uns tatkräftig unterstützen.

V die Arbeit der Zielgruppen „ Erwachsene“ und „Christen“, die im August gestartet sind.

V den guten Start der Hörspiele der Doppeldecker Crew. Sechs Folgen der ersten Staffel sind bereits veröffentlicht und wir bekommen positive Rückmeldungen dazu.

V eine sehr gute Gemeinschaft unter den Mitarbeitern im Missionswerk, in der wir uns gegenseitig immer besser kennenlernen und verstehen.

Missionstipp

„Im letzten Jahr haben wir vor Weihnachten schön eingepackte und verzierte Päckchen in der Fußgängerzone an Passanten verteilt. Die Päckchen enthielten einen Heukelbach-Kalender, einen Weihnachtsflyer und ein Taschenbuch. Über diese Geschenke haben sich die Leute sehr gefreut – die meisten waren total überrascht, von Fremden auf der Straße ein Geschenk überreicht zu bekommen.“ – Daniela

Wir bitten für ...

Gebetsanliegen

V Weisheit bei der Aufteilung unserer Räumlichkeiten. Durch Büroknappheit wird uns das Arbeiten manchmal etwas erschwert. Zudem ist unser Dach undicht, was einige Aufregung verursacht hat.

V das Decken der Ausgaben für die Kalender, die in der Produktion wegen der gestiegenen Papier- und Energiekosten sehr teuer waren. Wir bitten aber auch für eine gute Abwicklung im Versand.

V das Verteilen der Kalender und für vorbereitete Herzen.

V eine gute Zusammenarbeit in den Zielgruppenteams, besonders in den beiden neu zusammengestellten Teams.

V für den Start des Teams „Jugend“ im nächsten Jahr.

Möchtet ihr diesen Brief in eurer Gemeinde oder an Freunde weitergeben? Gern senden wir euch weitere Exemplare zu. Schreibt uns oder bestellt online:

Stiftung Missionswerk Werner Heukelbach

DE: 51700 Bergneustadt

E-Mail: info@heukelbach.org

CH: Postfach 650, 4800 Zofingen

E-Mail: info@heukelbach.ch

AT: Postfach 14, 8200 Gleisdorf

E-Mail: info@heukelbach.at

Online: shop.heukelbach.org

Wir sind sehr dankbar für jede Gabe, die uns anvertraut wird. Wenn ihr spenden möchtet:

DE: Sparkasse Gummersbach-Bergneustadt

BIC: WELADED1GMB

IBAN: DE09 3845 0000 0000 1401 78

CH: Die Post, BIC: POFICHBEXXX

IBAN: CH56 0900 0000 8005 4557 0

AT: Erste Bank AG, BIC: GIBAATWWXXX

IBAN: AT80 2011 1000 5052 7770

Online: heukelbach.org/spenden

K K K Habt auch ihr kreative Ideen oder Tipps zum Evangelisieren? Schickt sie uns gern an anregungen@heukelbach.org!

heukelbach.org

Vorstand: Bernd-Udo Flick, Dr. Friedhelm Schönwald, Manuel Maier

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