Sieber Ziitig 04/2012

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Sieber Ziitig

Sozialwerke Pfarrer Sieber

auffangen – betreuen – weiterhelfen

Nr. 4/2012

Nur gemeinsam gelangen wir ans Ziel Theologische Überlegungen haben die christliche Botschaft im Laufe der Zeit verfälscht: Einerseits wurde das Heil nur jenseitig verstanden, anderer­ seits entstand das Privat-Christentum. Dabei ist klar: Erst die gegen­­seitige Hilfe im Hier und Jetzt gibt der Botschaft Christi ihre Sprengkraft. das christliche Zeugnis in der Welt wird immer weniger sichtbar. Die Ziele der Gesellschaft können aber nicht vom Schicksal des Einzelnen getrennt werden.

Editorial «Suchet der Stadt Bestes und betet für sie! Baut Häuser! Pflanzt Gärten! Gründet Familien!» – dies die Worte, die Vision des Pro­feten Jeremia für die Deportierten von Babylon. Fernab ihrer Lieben, ihrer Häuser und ihres Tempels fanden sich die Bewohner Jerusalems wieder, nachdem die babylonische Armee ihre Stadt geschleift und sie an «die Wasser von Babylon» verfrachtet hatte. Dort sassen sie nun, in einem fremden Land, umgeben von Menschen mit einer fremden Sprache, fremden Bräuchen und einem fremden Kult. Heimatlos. Gottverlassen. «An den Wassern zu Babylon sassen wir und weinten», finden wir im 37. Psalm. Der muntere Schlager, den die Disco-Pop-Gruppe Boney M. 2’600 Jahre später daraus machen sollte, gibt diese Heimatlosigkeit in keiner Weise wieder. Wohl aber die Botschaft des Profeten: Ihr habt es selber in der Hand, euch wieder eine Heimat zu bauen. Also hört auf zu weinen und fangt damit an. Wieder eine Heimat finden – das ist die Vision vieler, welche die SWS in ihren Einrichtungen auffangen. Die wenigsten haben sich den Brot-Egge, das Ur-Dörfli oder Brothuuse selber gewählt. Ihre Geschichten sind erschütternd und berührend – und am Anfang standen und stehen zu oft Erfahrungen verlorener Heimat. Mit Jeremia glauben wir, dass in jedem Schicksal die Kraft liegt, wieder Heimat zu bauen und zu finden. Eine Vision, die wir mit den Menschen, die in unseren Einrichtungen stranden, teilen. Wer eine Vision, ein Ziel hat, schafft den nächsten noch so kleinen Schritt besser.

• Christoph Zingg, Gesamt­leiter

Jetzt heisst heute, heute, nur nicht morgen Jetzt hat die Zukunft begonnen Jetzt erkennen, dass die Welt am Rande steht und doch in der Gewissheit leben, dass eine lebenswerte Zukunft kommt Jetzt handeln, als ob es nur auf dich ankäme und zugleich wissen, dass ein neuer Himmel und eine neue Erde ohne dein Zutun wächst, unaufhaltsam Jetzt sich nicht mehr trösten lassen Jetzt leben, was einer vor 2’000 Jahren vorgelebt hat Jetzt kleine Spuren einer neuen Welt entdecken Jetzt ist, sagt Jesus, das Reich Gottes mitten unter euch. Jetzt.

Flüchtlinge vor Lampedusa als Sinnbild für unsere Welt: Untergang oder rettendes Ufer?

I

n den vergangenen Jahrhunderten wurde theologisch sehr nachlässig gehandelt, weil der Kern der christlichen Botschaft wegen den eingangs erwähnten Tendenzen geschwächt wurde. Die Folgen reichen weit: Die Kirchen leeren sich dramatisch, und

Unsere Mission gilt der Menschenwürde Die Sozialwerke Parrer Sieber (SWS) passen ihre Hilfe laufend den Bedürfnissen an. Im Fokus steht derzeit die zunehmende Zahl in Not geratener Minderjähriger.

Aus einer christlichen Grundhaltung, wahrscheinlich aus der Nähe des Philosophen Robert Jungk geschrieben, machen diese Worte deutlich, dass jeder Mensch aufgerufen ist, sich nach dem Herrgott und seinem Reich zu richten und diese Ausrichtung hier auf Erden zu manifestieren. Und damit für alle sichtbar zu machen, dass die Liebe Jesu Christi stärker ist als der Tod.

Sprechen mich Personen auf mein Engagement in den SWS an, stellen sie meist einen Bezug zu Obdachlosen her. Erzähle ich dann mehr, sind viele erstaunt, dass unsere Tätigkeiten so breit gefächert sind. An den sozialen Brennpunkten präsent zu sein, ist eine unserer wichtigen Aufgaben. Wir fangen Menschen auf, die den Boden unter den Füssen verloren haben und in Not geraten sind. Wir betreuen sie aber auch, damit sie sich stabilisieren können. Und ebenso wichtig: Wir helfen ihnen, wieder auf eigenen Füssen zu stehen und das Leben selbständig zu meistern. Dies fordert unsere Mitarbeitenden und Freiwilligen aufs Äusserste. An die Chance im

Glaubwürdig wird Nachfolge Christi, wenn sie so interpretiert und gelebt wird, wie das Franz von Assisi, Dietrich Bonhoeffer, Martin Luther King und andere getan haben. Mehr Orthopraxie und weniger Orthodoxie. Mehr tätige Liebe, weniger geschwätzige Recht­ haberei. Die Bedeutung der Institution Kirche hat inzwischen dermassen abgenommen, dass wir gut tun, uns auf die Socken zu machen und aufgrund des Glaubens – privat wie öffentlich – vor allem auch prophetisch zu wirken. Wo Kirche wieder an Bedeutung gewinnen will, müsste sie auch eine Leidensgemeinschaft sein von Menschen, die dem Evangelium zuliebe etwas auf sich nehmen – nicht nur die Kirchensteuer, sondern eine Kirche, die steuert. Auf ein tragendes Ufer zu – und geleitet von der gemeinsamen Vision vom Reich der Liebe. • Ihr Ernst Sieber, Pfarrer

Leben dieser Menschen zu glauben, erfordert mitunter Mut und Standfestigkeit – von allen Beteiligten. Der Mensch ist Mensch in Beziehungen. Darum sind neben klugen Entscheidungen, welche Angebote für das Weiterhelfen sinnhaft sind, auch Überlegungen wichtig, wie wir den Menschen begegnen. Wie wir ihnen in die Augen schauen, ihnen eine Stimme geben und sie ihre Lebensgeschichte erzählen lassen. Wir sind unterwegs mit leidenden Menschen. Auffangen – betreuen – weiterhelfen, das ist unsere Mission, und davon berichten wir auf den nächsten Seiten. Marlies Petrig,

Co-Präsidentin des Stiftungsrats


Ich will wieder arbeiten und meinen Platz finden Antonio (36) lebt zurzeit im Therapiezentrum Sunedörfli auf dem Hirzel. Er bereitet sich dort darauf vor, ins Berufsleben zurückzukehren. Er möchte gerne wieder auf dem Bau arbeiten und sich zum Kranführer weiterbilden. überwunden zu haben. Eine persönliche Krise zerstörte diese Hoffnung. Antonio stürzte erneut in die Drogen ab. «Weil ich nicht wieder auf der Gasse landen wollte, meldete ich mich bald zu einem neuerlichen Entzug an», erzählt er, «und bewarb mich um einen Therapieplatz im Sunedörfli.»

In der Backstube des Sunedörfli gewöhnt sich Antonio wieder an den Arbeitsalltag und die Ansprüche der Berufswelt.

Vergangenheit verarbeiten Antonio lebt zusammen mit einem Dutzend anderer ehemaliger Drogenabhängiger im Therapiezentrum Sunedörfli. Fürsorglich betreut und beraten von Fachleuten versucht er, den Anschluss an Berufsleben und Gesellschaft zu finden. Und definitiv wegzukommen von den Drogen. In die Sucht rutschte Antonio als Jugendlicher. «Es war in meinem letzten Schuljahr, als ich Freunde kennenlernte, die Drogen nahmen. Aus Neugier habe ich dann

auch welche probiert.» Damit war der Grundstein für seine «Drogenkarriere» gelegt. Immerhin gelang es Antonio, einen erfolgreichen Entzug zu machen. Anschliessend bereitete er sich im Rehabilitationszentrum Sunedörfli auf die Wiedereingliederung in die Gesellschaft vor. Über fünf Jahre lebte er nach der Therapie weitgehend drogenfrei. Er hatte Familie und einen Job auf dem Bau und glaubte daran, die Drogensucht

Alltägliche Aufgaben üben Im Sunedörfli führt Antonio regelmäs­ sig Einzelgespräche mit seiner Bezugs­ person. «Ich mache Sport, nehme am Arbeitstraining teil und lerne, meine Sucht und die damit verbundenen Probleme besser zu verstehen. Ich versuche also, alltägliche Dinge wie zum Beispiel das Bearbeiten meiner Post wieder zu meistern.» Im Sunedörfli hat Antonio endlich auch die Zeit und den Rahmen, Themen zur Sprache zu bringen, die er verdrängt hatte. «Mir helfen auch die Gespräche mit meiner Psychologin, zu der ich einmal in der Woche gehe», ergänzt Antonio. Auch wenn seiner Ansicht nach das Eine oder Andere noch verbessert werden könnte, ist er mit seiner Situation sehr zufrieden. «Sonst hätte ich mich wohl kaum nochmals für das Sunedörfli entschieden.» Die Betreuung empfindet Antonio als unverzichtbar. «Ich erlebe die Mitarbeiter als sehr engagiert und hilfsbereit. Das Team arbeitet sehr professionell. Ohne diese Unterstützung würde ich es

Ein Dörfli schafft Perspektiven

Zum Sunedörfli gehören als Bestandteile des Therapiekonzepts eine Aus­ senwohngruppe und die Ambulante Wohnbegleitung.

Berufliche Praktika absolvieren Antonio befindet sich derzeit in jener Therapiephase, in der es darum geht, sich berufliche Perspektiven aufzubauen. Er macht darum verschiedene Praktika in Betrieben der Umgebung. Er lotet damit sein Fachwissen und seine Fähigkeiten aus, sich im ersten Arbeitsmarkt behaupten zu können. Bereits jetzt weiss Antonio, in welche Richtung es mit ihm beruflich gehen soll. «Ich möchte mir gegen Ende der Therapie eine Stelle als Maurer oder Gipser auf dem Bau suchen, da ich in diesem Bereich bereits langjährige Erfahrung habe.» Wenn es ihm gelingt, dort Fuss zu fassen, will sich Antonio weiterbilden. Am liebsten zum Kranführer. Während seiner zweiten Therapie im Sunedörfli ist ihm vieles klar geworden. Auch in Bezug auf seine persönliche Situation. Diese Erkenntnisse sind für Antonio wichtig. «Ich möchte – nicht nur beruflich – meinen Platz in der Gesellschaft wieder finden.» Walter von Arburg,

Kommunikationsbeauftragter

Gelebte Solidarität Die Aktion Limmatschachtel ist ein Erfolg! In vier Wochen spendeten Migros-Kunden in zwei Stadtzürcher Filialen 5 Tonnen Lebensmittel.

Im Therapiezentrum Sunedörfli lernen ehemalige Drogenabhängige, wieder auf eigenen Beinen zu stehen. Das Sunedörfli ist ein stationäres, ab­ stinenzgestütztes Rehabilitationszentrum für ehemals Suchtmittelabhängige. Diese SWS-Einrichtung mit ihren 13 Betreuungsplätzen besteht seit 1992 und liegt an landschaftlich reizvoller Lage zwischen Sihlbrugg und Hirzel. Therapieteilnehmende lernen hier un­ter professioneller Anleitung, sich auf den Wiedereinstieg ins Berufs- und das Gesellschaftsleben vorzubereiten.

nicht schaffen.» Zu seinen Mitbewohnern hat er ein entspanntes Verhältnis. «Momentan ist es eine angenehme und lässige Gruppe, die hier lebt.» Allerdings wünscht sich Antonio noch mehr Gemeinschaftssinn bei der Freizeitgestaltung. «Da fehlt es manchmal an Initiative und Motivation, gemeinsam etwas zu unter­nehmen», findet er.

Lebensmittel im Wert von 40’000 Franken für bedürftige Menschen – das ist die erfreuliche Bilanz der von der KV Zü-

Das Sunedörfli wird 20 Eitel Sonnenschein prägte das Fest zum 20. Geburtstag des Sunedörfli am 9. September. Zahlreiche Gäste aus der Umgebung aber auch entfernten Landesteilen kamen an die Sihl und bekundeten ihre Verbundenheit mit dem Reha­zentrum. Nach einem ökumenischen Gottesdienst liessen

sich viele Gäste von Bewohnern und Betreuern durch das Dörfli führen und die verschiedenen Therapiebereiche zeigen. «Die Führung hat mich sehr beeindruckt«, sagte eine Besucherin. «Hier wird professionell und zugleich mit viel Herz auf eine Drogenabstinenz hinge­arbeitet. Das Sunedörfli ist nötiger denn je.» (arb)


Ich möchte gerne meinen 50. Geburtstag erleben Corinne (40) lebt seit kurzem in Brothuuse. Dort fühlt sich sie sich wohl. Die gelernte Kauffrau versucht hier, ihr Leben neu zu ordnen und Ruhe zu finden. An die Zukunft hat sie bescheidene Erwartungen.

A Corinne und ihr Freund Roger haben in Brothuuse ihr vorübergehendes Daheim gefunden. Hier wollen sie ein neues Leben beginnen.

n Brothuuse schätze ich das viele Holz und die grossen Fenster, die viel Licht herein lassen. Mit seiner Atmosphäre erinnert mich diese Siedlung an das Ur-Dörfli, als es noch in Urdorf stand. Das Zusammenleben der Menschen hier muss sich zuerst noch einspielen. Wir sind eine zusammengewürfelte Gemeinschaft. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir das hinbekommen. Etliche Bewohner kenne ich von früher, als ich noch auf der Gasse lebte.

Aufgewachsen bin ich in behüteten Verhältnissen in Zug zusammen mit einem Bruder und einer älteren Schwester, die mit sechs Jahren tödlich verunglückte. Irgendwie kamen meine Eltern nicht über diesen Tod hinweg und projizier­ten viele idealisierte Züge meiner Schwester in mich hinein. Ich sollte so sein, wie sie war. Das überforderte mich. Ich begann, dagegen zu rebellieren. Weil es in Zug für Jugendliche keine Ausgehmöglichkeiten gab, ging

ich mit meiner Clique immer häufiger nach Zürich. Dort kam ich mit Drogen in Kontakt. Meinen Eltern entging das nicht und sie veranlassten, dass ich einen Drogenentzug machte. Der brachte nichts. Bald konsumierte ich wieder. Nach einer KV-Lehre bei einer Baufirma in Zug zog ich von zuhause aus und ging nach Zürich. Es dauerte nicht lange, da war ich vollends in die Drogen abgestürzt und lebte auf der Gasse. Ich erlebte den Horror von Platzspitz und Letten, wo ich auch erstmals mit Pfarrer Sieber in Kontakt kam. Für mich ist er ein wahrer Menschenfreund. Er und die Mitarbeiter in seinen Sozialwerken nahmen und nehmen uns Drogenabhängige als Menschen wahr, nicht wie die Sozialämter, für die wir meist nur verwaltungstechnische «Fälle» sind. Ernst Sieber rechne ich besonders hoch an, dass er das, was er für Arme, Obdachlose und Süchtige tat, nicht um des Geldes Willen machte. Heute sind es die Leute der Sozialwerke, die in seinem Sinn für uns da sind. Ganz wichtig finde ich die Kältepatrouillen im Winter. In anderen Ländern gibt es so etwas nicht. Dort leben auch Leute auf der Strasse – und sterben dort oft. Ich wünsche Pfarrer Sieber, dass er 90 Jahre alt wird oder älter.

Berge unternehmen kann. Ich liebe die Natur. Sie ist so wunderschön und gibt mir Zuversicht. Eigentlich würde ich gerne nochmals einen Entzug machen. Aber ich habe Angst, erneut zu scheitern. Wenn man schon zehn Drogenentzüge hinter sich hat, wird ein Erfolg immer schwieriger. Dann hat sich das Scheitern tief ins Unterbewusstsein gegraben. Gescheitert bin ich daran, dass ich nach den Entzügen jeweils wieder in mein altes Gassenumfeld kam. Da konnte ich nicht anders, als wieder in die Drogen zu rutschen. Das ist wohl der Grund bei vielen, die nach einem Entzug wieder abstürzen. Nur wenn es gelingt, sich ein neues Umfeld aufzubauen, besteht die Chance auf Erfolg. Hier in Brothuuse möchte ich mein Leben ordnen und sehen, was ich noch erreichen kann. Mein Ziel ist es, einmal ohne Drogen leben. Als ersten Schritt dazu will ich meinen Drogen-Bei­ konsum zum Methadon eliminieren.

• aufgezeichnet von Walter von Arburg, Kommunikationsbeauftragter

Für mich selbst erhoffe ich, dass ich meinen 50. Geburtstag erleben darf. Und dass ich ab und zu zusammen mit meinem Freund Tagesausflüge in die

rich Business School (KVZBS) und den SWS realisierte Aktion Limmatschachtel. Während vier Wochen sammelten 225 KV-Lernende im Sommer in den beiden Zürcher Migros-Filialen Limmatplatz und Löwenstrasse unverderbliche Lebensmittel. Die jungen Erwachsenen suchten vor den beiden Filialen den Kontakt mit Kundinnen und Kunden. Sie überzeugten sie, für Bedürftige Teigwaren, Reis, oder Tomaten und Gemüse in Büchsen in die bereitstehenden Limmatschachteln zu legen. Die Lebensmittel wurden dann in den SWS-Einrichtungen Brot­ huuse, Sunestube, Ur-Dörfli, Sune-Egge und Sunedörfli verteilt. «Mit der Aktion Limmatschachtel konnten wir den Leitgedanken unserer Schule ‹Lernen fürs Leben› konkret umsetzen. Das ist uns wichtig – schliesslich

sind wir nicht nur gute Kaufleute, sondern auch stark im Umgang mit Menschen», erläutert René Portenier, Rektor Schuleinheit Grundbildung an der KVZBS, das Engagement der Schule. Zufrieden mit dem Ausgang der Aktion zeigt sich auch SWS-Gesamtleiter Christoph Zingg: «Die Aktion Limmatschachtel hat meine Erwartungen mehr als erfüllt – dankbar bin ich für die Menge und Qualität der gesammelten Lebensmittel, die nun die Mahlzeiten der Menschen in unseren Betrieben bereichern. Begeistert bin ich auch vom Engagement der Jugendlichen, die sich für eine Aufgabe gemeldet haben, die nebst einem grossen Herz auch Mut und Durchhaltewillen erfordert. Sie konnten erfahren, dass sie für Menschen in Not etwas bewegen können – und dass das gut tut!» (arb)

Der Ratgeber – für Fragen rund ums Testament Bei vielen Menschen kommen nach der Lebensmitte Fragen auf, wie sie ihre persönlichen Ange­legenheiten ordnen können. Unser Ratgeber fürs Testament beantwortet unter anderem folgende Fragen: Wie muss ich vorgehen, um meine persönlichen Ange­legenheiten zu ordnen? Wie kann ich Streit vermeiden? Wie kann ich auch in Zukunft helfen und Sinn stiften?

Der übersichtliche Ratgeber enthält auch einen kleinen Leit­faden, wie man ein rechtsgültiges Testament erstellen kann. Gerne senden wir Ihnen die kostenlose Broschüre zu. Bitte be­stellen Sie diese unter: Sozialwerke Pfarrer Sieber Christoph Zingg Hohlstrasse 192, 8004 Zürich Telefon 043 336 50 80 E-Mail info@swsieber.ch


auffangen

betreuen

Ambulante Wohnbegleitung

Aussenwohngruppe

Sunedörfli

Ur-Dörfli

Brothuuse

Sune-Egge

Pfuusbus

n be Le s in

Nemo

Diakon. Dienste

Brot-Egge

ck urü gz e le W stei Der

Sunestube

Gassenarbeit

Absturz in Drogen und Obdachlosigkeit

Unsere Angebote führen vom Nieder- zum Hochschwelligen

weiterhelfen

In kleinen Schritten zurück zur Selbständigkeit

Im Gespräch mit Bernhard Egg

Menschen in Not haben unterschiedliche indi­viduelle Bedürfnisse. Das nehmen wir ernst und richten unsere Angebote darauf aus.

W

enn unsere Gassenarbeiter Obdachlose antreffen, sorgen sie zunächst dafür, dass diese Menschen warme Kleider, Decken und ausreichend zu essen bekommen. Dann versuchen sie, Vertrauen zu den Obdachlosen aufzubauen, um mit ihnen nach einer Lösung zu suchen, damit diese von der Strasse wegkommen, eine Wohnmöglichkeit finden und wieder am gesellschaftlichen Leben teil­haben können. Viele Hilfesuchende, die unsere Sozialarbeiter und Diakoninnen aufsuchen, haben zwar ein Dach über dem Kopf, sind aber vereinsamt. Andere verkraften persönliche Schicksalsschläge wie den Tod des Lebenspartners, die Scheidung oder den Verlust eines Kindes nicht und verzweifeln. Wieder andere stranden bei den SWS auf der fast aus-

sichtslosen Suche nach einer auch für Arme bezahlbaren Wohnung. Sie alle brauchen ein offenes Ohr und unsere Unterstützung, um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Schliesslich sind da Drogenabhängige, die aus ihrer Sucht ausbrechen wollen. Ihnen geben wir die Möglichkeit einer Therapie und einer begleiteten Reintegration in die Gesellschaft. Suchtkranken, psychisch und körperlich Leidenden, Heimatlosen, Mittellosen und Obdachlosen bieten wir seelsorgerliche, soziale, medizinische und materielle Hilfe an.

Bitte ausschneiden und senden an: Sozialwerke Pfarrer Sieber, Hohlstrasse 192, 8004 Zürich, oder mailen an: info@swsieber.ch, Stichwort «Bestellung»

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Doppel-Kunstkarten à Fr. 15.– (10 Ex.) * zuzügl. Fr. 3.– Porto und Verpackung Einfach-Kunstdrucke à Fr. 5.– (2 x 5 Ex.) * zuzügl. Fr. 3.– Porto und Verpackung

* Ölbilder/Aquarelle von Pfr. Ernst Sieber

Meine Adresse und Telefonnummer

Was schätzen Sie an unserer Arbeit? Am meisten schätze ich, dass sie mit Herz geleistet wird. Es ist beeindruckend, wie die SWS immer wieder Neues «anreissen» und sich mit grossartigem Tatendrang für die Menschen am Rande unserer Gesellschaft einsetzen. Projekte wie der Pfuusbus oder jüngst Brothuuse sind für eine Gemeinschaft, die menschliches Antlitz haben soll, ungemein wichtig.

Wir tun dies mit aufeinander abgestimmten Angeboten. Diese führen von nieder- zu hochschwelligen Einrichtungen (siehe Grafik). Diese erlauben es, Notleidende ihren Bedürfnissen entsprechend aufzufangen, zu stabilisieren und in ihrem Leben weiterzubringen.

Bestelltalon

Bitte senden Sie mir __ Jahresbericht __ Jahresrechnung __ Testamentsratgeber __ Informationen zu grossen Projekten __ Exemplare Sieber Ziitig

Seit wann kennen Sie die Arbeit der Sozialwerke Pfarrer Sieber? Ich kenne die Arbeit der SWS seit vielen Jahren. Ich habe sie, bevor ich Kirchenrat wurde, vor allem aus den Medien und ihren eigenen Publikationen gekannt. Und natürlich wegen Ernst Sieber, dem Aushängeschild. Als Kirchenrat bin ich nun in regelmässigem, sehr schönem Kontakt mit der Stiftung. Ich durfte auch Ernst Sieber persönlich kennen lernen, was mich sehr berührt hat.

__ Gesamtprospekt «handeln» __ __ __ __ __ __ __ __

Broschüre Brot-Egge «begegnen» Broschüre Gassentierarzt «behandeln» Broschüre Sunedörfli und AWB «eingliedern» Broschüre Aussenwohngruppe «trainieren» Broschüre Sune-Egge «pflegen» Broschüre Sunestube «vermitteln» Broschüre Nemo «schützen» Broschüre Ur-Dörfli «betreuen»

Warum braucht es unsere Arbeit trotz des Sozialstaats? Der Sozialstaat ist etwas sehr Zentrales für unsere Gesellschaft. Aber er kann nicht alles leisten. Er ist richtigerweise in gesetzliche Grundlagen wie das Sozialhilfegesetz oder das Vormundschaftsrecht und in finanzielle Rahmenbedingungen eingebunden. Ergänzend braucht es Werke wie die SWS oder die diakonischen Leistungen der Kirchen. Diese schliessen Lücken und können im besten Sinne tätiges Christentum leben. Dabei muss man spüren, dass die Mitarbeitenden die betreuten Menschen gern haben.

• Bernhard Egg (53), Kantonsratspräsident und seit 2011 Mitglied des Zürcher Kirchenrats

Organisation der Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber (SWS)

Impressum

Hauptsitz: Hohlstrasse 192, 8004 Zürich 043 336 50 80 info@swsieber.ch kommunikation@swsieber.ch www.swsieber.ch

Betriebe: Anlaufstelle Sunestube und Noteinrichtung für obdachlose Jugendliche Nemo Militärstrasse 118, 8004 Zürich

Sieber Ziitig Nr. 34 Oktober 2012 Erscheint 4 x jährlich Jahresabo Fr. 5.–

Auffangeinrichtung Brot-Egge Seebacherstrasse 60, 8052 Zürich

Redaktion: Walter von Arburg, Christoph Zingg, Elena Philipp, Horst Peter Bührer

Gesamtleitung: Christoph Zingg Stiftungsrat: Marlies Petrig, Co-Präsidentin Prof. Dr. theol. Thomas Schlag, Co-Präsident Fritz Autenrieth Regina Gabriel Cantieni Stefan Elsener Claire Häfeli lic. iur. Vanessa Ölz Ehrenpräsident: Dr. h. c. Pfarrer Ernst Sieber Revisionsstelle: PricewaterhouseCoopers AG, Zürich

Suchthilfeeinrichtung Ur-Dörfli Bahnhofstrasse 18, 8330 Pfäffikon Fachspital für Abhängigkeitserkrankungen und Sozialmedizin Sune-Egge Konradstrasse 62, 8005 Zürich Rehabilitationszentrum Sunedörfli mit Aussenwohngruppen und ambulanter Wohnbegleitung Postfach 36, 8816 Hirzel Diakonische Dienste Hohlstrasse 192, 8004 Zürich

Gestaltung: Claudia Wehrli, Winterthur Druck: Spühler Druck, Rüti Herausgeberin: Stiftung Sozialwerke Pfarrer Ernst Sieber PC-Konto: 80-40115-7 Platzhalter FSC-Logo


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