SOURCE 80 (FEB/MAR) GERMAN VERSION

Page 1

#80 FEBRUAR/MÄRZ 2016 €5

BLUE MONTGOMERY VON CAPITA ÜBERLEBEN IM BOARDSPORT-EINZELHANDEL RETAILER PROFILE: BURNSIDE, NL BRAND PROFILS, BUYER SCIENCE & VIELES MEHR

TREND REPORTS: SNOWBOARDS, OUTERWEAR, GOGGLES, SICHERHEITSAUSRÜSTUNG, WETSUITS & SKATEBOARDS

1













WIR Editor Harry Mitchell Thompson harry@boardsportsource.com Surf & French Editor Iker Aguirre iker@boardsportsource.com Skate Editor Dirk Vogel dirk@boardsportsource.com Senior Snowboard Contributor Tom Wilson-North tom@boardsportsource.com German Editor Anna Langer Anna@boardsportsource.com SUP Editor Robert Etienne sup@boardsportsource.com Graphic Design Séréna Lutton serena@boardsportsource.com Web Media Manager Denis Houillé denis@boardsportsource.com

HALLO #80 ZEIT DER UNSICHERHEIT Früher waren sowohl das Wetter als auch die Abläufe in unserer Industrie noch recht berechenbar. Die Jahreszeiten kamen jedes Jahr wieder um ungefähr die gleiche Zeit und bei den Geschäften hieß A plus B gleich C. Das sieht heute schon ganz anders aus; keiner weiß mehr, was uns erwartet und Pläne schmieden gleicht einem Roulette-Spiel. Im Boardsport noch viel mehr als anderswo, da das unbeeinflussbare Wetter so eine entscheidende Rolle spielt. Doch selbst wenn das passt, warten noch diverse andere Herausforderungen. In der komplexen Einzelhandelswelt dieser Zeit stehen Händler sowie Firmen mit dem Rücken zur Wand und selbst wenn der Winter gut sowie früh startet reicht ein Einziger, der die Nerven verliert und Prozente raus haut, um die Preisstruktur der kompletten Marktlandschaft in die Knie zu zwingen. Marken und Händler müssen gemeinsam ausarbeiten, wie sie mit dieser neuen Realität umgehen, denn sie brauchen sich gegenseitig. Ladengeschäfte sind das Fenster zur echten Welt, was nicht durch ein reines Online-Format ersetzt werden kann. Sie geben unserer Branche ihre Identität und sind die Eckpfeiler der lokalen Szene (siehe Seite 45).

den Produzenten, den Brands, die dafür sorgen müssen, dass sowohl sie selbst, als auch die Händler eine ordentliche Marge haben. Deren Verschwinden, das im Internet kurz bevorsteht, bedeutet den Tod von Marken und Händlern, weshalb die Zusammenarbeit hier im gemeinsamen Interesse beider steht. Um alles noch ein wenig komplizierter zu machen, findet die SIA Snow Show 2017 bereits im Dezember statt, was die Termine für Sales Meetings weltweit nach vorne verschieben wird, was ohne Zweifel auch einen Einfluss auf die Prozesse in Europa hat. Wie die europäischen Events darauf reagieren wird eines der spannendsten Themen für 2016, doch das Verhältnis zwischen Industrie und Handel darf auf keinen Fall darunter leiden. Erstmal freut sich das ganze Team der SOURCE in den kommenden Wochen auf den Snow Tests und Messen so viele Brands, Händler und Vertriebe wie möglich zu sehen und sich mit ihnen auszutauschen. Always Sideways Harry Mitchell Thompson & Clive Ripley Editor & Publisher

Die Macht über die Preisgestaltung liegt bei Proofreaders Insa Muth, Marie-Laure Ducos, Sam Grant Contributors Jokin Arroyo, Benoît Brecq, Gordon Way, Fabien Grisel, Franz Holler, Anna Langer, David Bianic, Siana Ivanova, Gayle Hockin, Kirtsy Tippett, Joanne Clarke. Advertising & Marketing clive@boardsportsource.com Accounts Manager accounts@boardsportsource.com

INHALT P.13 INHALT

P.99 BUYER SCIENCE: TORLEIF AARSKOG MYHRE,

P.14 NEWS

SESSION, NORWEGEN

P.17 ISPO PREVIEW

P.101 SKATE FOKUS: STEVE DOUGLAS VON

P.18 TRADE SHOW PREVIEWS

DWINDLE DISTRIBUTION

P.21 RETAILER PROFILE: BURNSIDE, HOLLAND

P.105 BRAND PROFIL: WESTBEACH

P.23 SNOWBOARDS FW16/17 TREND REPORT

P.106 BRAND PROFIL: MOONSHINE

P.41 SKATE HARDGOODS 2016 TREND REPORT

P.108 BRAND PROFIL: MAMBO

P.45 ÜBERLEBEN IM BOARDSPORT-EINZELHANDEL

P.110 BRAND PROFIL: HEIMPLANET

P.49 GOGGLES FW16/17 TREND REPORT

P.112 SUPPLIER PROFIL: KOROYD

P.59 RIDE O’METER

P.115 GREENROOMVOICE

To Subscribe www.boardsportsource.com subs@boardsportsource.com

P.62 BIG WIG: CAPITA GRÜNDER BLUE MONTGOMERY

P.116 NEUE PRODUKTE

P.65 WETSUITS FW16/17 TREND REPORT

P.123 MARKET INTELLIGENCE

P.71 VOM EGO-SYSTEM ZUM ÖKOSYSTEM

P.134 EVENTS

Publisher clive@boardsportsource.com

P.74 WOMEN’S OUTERWEAR FW16/17 TREND REPORT P.136 ONE EYED MONSTER P.86 MEN’S OUTERWEAR FW16/17 TREND REPORT P.97 SICHERHEITSAUSRÜSTUNG FW16/17

Published by ESB 22 Friars Street, Sudbury Suffolk, CO10 2AA. UK Boardsport SOURCE is published bi-monthly © ESB. All Rights Reserved www.boardsportsource.com

TREND REPORT Auf dem Cover: Rasmus Ostergaard - Tailgate Alaska No part of this publication may be reproduced or transmitted in any form or by any means, or stored in any retrieval system of any nature without prior written permission, except for permitted fair dealing under the Copyright Designs and Patents Act 1988. Application for permission for use of copyright material including permission to reproduce extracts in other public works shall be made to the publishers. Full acknowledgement of author, publisher and source must be given. The views expressed in this publication are not those necessarily held by the Publisher. ISSN # 1478-4777 13


NEWS

BRAVO SPORTS KAUFT PRO-TEC VON DYE PRECISION

Bravo Sports Corp hat Pro-Tec für eine unbekannte Summe von Dye übernommen. Erst drei Jahre zuvor wurden sie von Dye Precision Inc aufgekauft und Bravo selbst wurde Anfang des Jahres von der in L.A. ansässigen Firma Transom Capital Group gekauft. Zu Bravo Sports gehören Firmen wie Kryptonics und Darkstar.

GOLDCOAST STARTET VERTRIEBS-ZENTRUM IN HOLLAND

DER THE NORTH FACE GRÜNDER DOUGLAS TOMPKINS STIRBT BEI EINEM KAYAK-UNFALL Der Gründer von The North Face, Douglas Tompkins, starb am 8. Dezember im Alter von 72 nach einem Kayak-Unfall im Süden Chiles. Er ertrank, nachdem sein Kayak in unruhigem Gewässer kenterte. 1964 gründete Tompkins The North Face zusammen mit seiner Frau, 1968 folgte die Mode-Firma ESPRIT.

VOLCOM STELLT NEUEN CEO VOR

GoldCoast Skateboards hat mit GoldCoast EU in Europa Fuß gefasst und einen voll funktionstüchtigen Stützpunkt samt Vertrieb im Herzen von Loosdrecht, Holland aufgemacht. GoldCoast ist auf dem europäischen Markt seit fünf Jahren vertreten und das europäische Hauptquartier soll die Vermarktung, den Einzelhandel und die Kundenbetreuung in der Region unterstützen.

Jason Steris, langer Mitarbeiter bei Volcom, verlässt die Marke und der aktuelle Kering CEO für den Bereich Action Sports, Todd Hymel, wird die Rolle des Chief Executive Officers übernehmen. Steris startete seine Karriere 1995 als National Sales Manager (U.S) und übernahm 1998 die Position des Chief Operating Officer. Seit dem ersten Januar 2014 arbeitete er als CEO. Todd zog vom Kering Hauptquartier in Paris nach Orange Country, Kalifornien, um die Action Sport Devision des Konzerns zu leiten und ist seit 2008 bei Kering.

Nach dem plötzlichen Ende im letzten Herbst hat Venture Snowboards seine Rückkehr für den Winter 16/17 angekündigt. Klem Branner und seine Frau Lisa, Gründer und Besitzer von Venture, wollen mit ihrem Team die Zeit nutzen, um mit neuen Ideen und Projekten ein starkes Comeback vorzubereiten.

ANIMAL STELLT NEUEN MANAGING DIRECTOR EIN

VENTURE SNOWBOARDS KOMMT ZURÜCK

SIA SNOW SHOW VERSCHIEBT DEN TERMIN IN DEN FRÜHEN DEZEMBER

Amerikas Wintersport Messe SIA Snow Show hat bekannt gegeben, dass sie den Termin für 2017 vorziehen wollen. „Der Termin passt besser zu den Belangen der Orderzeiten der Industrie.” 2017 wird die Messe also vom 5.–7. Dezember stattfinden.

JARDEN VON NEWELL RUBBERMAID GEKAUFT K2, Ride und Völkls Mutter-Firma Jarden wurde von Newell Rubbermaid gekauft. Man vermutet, dass so bis zu US$500 Millionen durch BüroSynergie eingespart werden können. Newell Rubbermaids Aktienwert liegt nun bei US$60, mit einem Gesamtwert von US$ 15,4 Millarden. Jarden Aktionäre können US$ 21 in Cash erwarten und 0.862 Anteile von Newell Rubbermaid. Durch die Zusammenführung der Firmen wird mit US$ 16 Milliarden Jahres-Umsatz gerechnet.

BURTON ERÖFFNET ZWEI LÄDEN IN DER SCHWEIZ Burton hat zwei neue Shops in der Schweiz eröffnet: in Flims und dem benachbarten Laax. Die Läden bieten die gesamte Burton-Range und anon Produkte an. Zur Eröffnung hat Burton einen Riglet Park aufgebaut und über 100 Kids das Snowboarden näher gebracht.

AGENDA LONG BEACH – DIE ‘THE POINT’ SURF-SECTION FINDET ZUM ZWEITEN MAL STATT

Letzte Saison wurde „The Point“ zum ersten Mal in das umfangreiche Angebot der Agenda Long Beach eingebaut. Der Erfolg sprach für die surfaffine Sektion auf der Messe und wird somit auch 2016 wieder stattfinden.

REVOLUTIONÄRE NEUE HELM-TECHNOLOGIE VON SHRED

Shred hat die neue INFINITE R.A.A.TM (Infinite Direction Rotational Acceleration Absorption) Technologie zum Patent angemeldet. Dieses neue, in ihren Helmen eingesetzte Material ahmt das Verhalten der Flüssigkeit zwischen Schädeldecke und Hirn nach, um den Schutz bei einem Aufprall zu maximieren, indem auch Rotations-Kräfte ohne zusätzliches Gewicht einfach absorbiert werden. 14

#80

Der britische Surf-Brand Animal hat Paul Fowler zum neuen Managing Director ernannt. Dieser beginnt seinen Job effektiv ab Januar 2016 und hat zuvor Erfahrungen in leitenden Positionen bei Marken wie Ben Sherman und Nicole Farhi sammeln können.

HEAD STÄRKT MARKETING & DISTRIBUTION IN ÖSTERREICH UND DEUTSCHLAND HEAD konsolidiert das deutsche und österreichische Business, um in beiden Regionen die Marketing- und Vertriebs-Aktivitäten zu optimieren. Rainer Schramm, Director of HEAD Germany GmbH ist nun auch verantwortlich für HEAD Österreich, während Bob Kock von seiner Position Ende des Jahres zurückgetreten ist. Walter Zehrer ist nun in beiden Regionen für Sales & Marketing in den Kategorien HEAD’s Performance Sportswear, Snowboards und Protection verantwortlich, während Ralf Eisenhut Overall Winter Sports für Österreich und Deutschland managen wird.

BRUNOTTI STELLT ANOUK VAN HAASTER ALS PR-MANAGERIN AN

Brunotti hat mit Anouk van Haaster eine neue PR-Managerin. Van Haaster hat PR-Erfahrungen im Bereich Mode, Sports, Interior und ReisePublikationen und hat in ihren Positionen zuvor sechs Jahre lang als PR & Content Manager bei der Press Only Agentur gearbeitet.

NIXON ERÖFFNET ZWEITEN LADEN IN LONDON Die kalifornische Uhren- und Accessories-Marke Nixon gibt die Eröffnung des neusten Shops in der 31 Neal Street in London bekannt. Das ist neben dem Shop in der Carnaby Location in der Newburgh Street, die Ende 2014 aufgemacht hat, Nixons zweiter Standpunkt in der britischen Hauptstadt.

MELON OPTICS HOLT NEIL SLINGER INS BOOT

Melon Optics hat Neil Slinger angestellt, um im internationalen Markt die Verantwortung für Entwicklung und Markt-Strategie zu übernehmen. Slinger hat zuletzt als European Brand Manager bei der skandinavischen Marke Colour Wear gearbeitet und war davor Haupteinkäufer bei Blue Tomato.




show preview

ISPO PREVIEW 24.-27. JANUAR 2016, MÜNCHEN, DEUTSCHLAND Die ISPO ist und bleibt weiterhin das Schwergewicht unter den Wintermessen mit mehr als 2500 Marken aus aller Welt auf 100.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Zur Januarmesse 2016 kehrt die ISPO zu ihren traditionellen Veranstaltungstagen von Sonntag bis Mittwoch zurück. Neu ist hingegen die Hallenaufteilung: die Action-Sport-Marken stellen diesmal konzentriert im östlichen Teil des Messegeländes in den Hallen A6, B5 und B6 aus und sind somit auch leichter zentral über die U-Bahn-Haltestelle Messestadt Ost zu erreichen. Direkt am Osteingang haben Gäste Zugang zur Action Sports Lounge in Halle B6, in der sich Aussteller, Händler, Athleten und Medienvertreter bei Snacks und Erfrischungen austauschen oder auch mal kurz dem Messetrubel entfliehen können.

Vorträgen von Bracheninsidern: zu den täglichen Expertenlesungen zählt unter anderem Gabriel Davis von Patagonia, dem Hauptsponsor der CSW-Plattform. „Gemeinsam mit anderen Surfmarken wollen wir einen Wintersportschwerpunkt für Surfen auf der ISPO etablieren. Ein Ort, an dem Surfer, Marken und Händler gemeinsam die besten Innovationen im Bereich Surfprodukte erleben können.“ Erstmals im Programm ist die Plattform Sneakology - bei der es, wie der Name bereits verrät, um Turnschuhe geht - deren Kunstausstellung #onehundred Einblicke in 100 Exponate aus der Sneaker-Geschichte verleiht, was von den teilnehmenden Marken mit Fachpräsentation zu den gezeigten Produkten begleitet wird. Sneaker und Boardsport sind bekanntlich eine gelungene Kombination - wir sind gespannt!

Alle internationalen Snowboardlabels stellen also nicht mehr wie gewohnt in Halle A1, sondern in Halle B6 aus. Dort befinden sich diesmal auch die in Verbindung mit dem neuen Messepartner Munich Mash gebaute Miniramp, sowie Marken aus dem Skateboard Bereich und die Longboard Embassy. Ebenfalls in Halle B6 zu finden sind die ISPO Themenbereiche: ISPO Inspire, Tailgate Munich (SnowboardFreeriding/Split Boarding), ISPO Tandem Space und Monochrom City. Bei letzterem Thema handelt es sich um eine Multimedia-Kooperation mit dem Kunstkollektiv Stroke zum Thema „Dark and Light“ mit digitalen und echten Elementen.

In Halle A6 findet das beliebte ISPO Freeski Summit statt, gesponsert von Mips. Die Plattform ist Schauplatz von Diskussionen, Interviews, Fotografie und Kunst sowie Produktpräsentation von führenden und aufstrebenden Marken aus dem Freeski-Bereich. Im Mittelpunkt stehen eine Bar und Chill-Area, in der alle Marken aus dem Freeskiund Backcountry-Segment in lockerer Atmosphäre mit Händlern zusammenkommen können. Im Zentrum der Halle A6 präsentiert OSV Camp de Base gebündelt Produkte von 22 Marken aus Frankreich sowie den vielleicht besten Kaffee der Messe im Restaurant unter der Leitung von La Suite. Marken und innovative Produkte aus Frankreich stehen auch bei den Modeschauen an den ersten Messetagen auf dem Programm, während die Abendveranstaltungen von OSV auf jeden Fall einen Besuch wert sind.

Tailgate Alaska ist zum vierten Mal auf der ISPO dabei. Angesichts der steigenden Popularität von Freeriden stehen wichtige Themen wie Zubehör und Sicherheit im Backcountry im Mittelpunkt. Ebenfalls zum vierten Mal am Start ist die Longboard Embassy (Halle B6), wo diesmal zahlreiche Messestand-Partys mit Künstlern und Athleten für Furore sorgen werden. Das neue Motto von ISPO Inspire für 2016 lautet „Be Part Of The Movement“ und soll alle Teilnehmer am Boardsport für die Themen Nachhaltigkeit und Best Practices in Sachen Umwelt begeistern. Als Teil des Programms präsentiert Greenroom Voice zusammen mit AIR eine Ausstellung zum Thema nachhaltige Kreisläufe der „Circular Economy“. Ein sehr wichtiges Thema, gerade im Boardsport, da viele Rohmaterialien für unsere Produkte leider weiterhin nicht gerade umweltschonend aus fossilen Brennstoffen, Plastik und Verbundmaterialien gewonnen werden. In Halle B5 erwartet die Gäste Snowboardbekleidung, Kameras, ISPO Cold Water Surfing und Sneakology. In dieser Halle sind außerdem die Finalisten des ISPO Brandnew Awards zu sehen, die auch dieses Jahr wieder bei starkem Medieninteresse verliehen werden. Die Cold Water Surfing Plattform ist bereits zum zweiten Mal dabei und eröffnet der Branche die einzige B2B-Plattform für Surfen in ganz Europa. Cold Water Surfing ist auch dieses Jahr wieder ein heißes Thema mit

Am Rand der Halle A6 zeigt die SUP-Plattform als Teil des Water Sport Village neue Produkte in einem 20 Meter langen Wasserbecken. Mit ihrem breit gefächerten, internationalen Fokus gibt die ISPO auch diesmal wieder allen Marken aus der SUP-Branche die Chance, nicht nur mit bestehenden Kunden, sondern auch einem breiten Publikum aus aller Welt in Kontakt zu treten. Für Action sorgt der neue ISPO Swallow Snow Contest, ein Rail Jam an den beiden ersten Messetagen. In der Action Sports Lounge findet abends jeweils eine Party für Vertreter der Action-Sports-Szene statt, während die ISPO gemeinsam mit Women In Boardsports am Montag nach dem Rail Contest eine große Party feiert. Fazit: insgesamt ist die ISPO 2016 erneut Pflichtprogramm für Händler aus dem Boardsportbereich und wartet auch diesmal wieder mit einem einzigartigen Programm von führenden Boardsportmarken auf. Das sollte man nicht verpassen – wir sehen uns in München! www.ispo.com 17


show preview

TRADE SHOW PREVIEWS SLIDE, 19.-21. JANUAR 2016, TELFORD, GROSSBRITANNIEN Im Januar findet die Slide erneut in Telford in den Englischen Midlands statt, zum zweiten Jahr in Folge früher als die ISPO. Als erste europäische Messe im Terminkalender ermöglicht die Slide eine Vorschau auf brandaktuelle Wintersportprodukte für die Saison 2016/17. Durch den frühen Termin haben die Händler genug Zeit, in Ruhe Bestellungen zu schreiben, was sich bereits bewährt hat: die Zahl der Aussteller und Besucher steigt von Jahr zu Jahr und diesmal sind 75% der Besucher wichtige Entscheidungsträger. Für Händler in Großbritannien ist die Slide die einzige Möglichkeit, eine derart umfangreiche Markenauswahl auf einen Schlag zu sehen. Dementsprechend ist die Messe ein zentraler Anlaufpunkt für die gesamte Branche und zeigt auf 2200 Quadratmetern Ausstellungsfläche alles, was in der Markenwelt Rang und Namen hat. Neben allen wichtigen Hartwarenmarken stellen auf der Slide auch eine steigende Anzahl von Bekleidungsmarken sowie Brands aus den Bereichen Mützen und Brillen aus. Zu Redaktionsschluss waren bereits 250 Marken als Aussteller bestätigt: 32, Airhole, Amplid, Arbor, Atomic, Big Balls Collective, Bent Metal, Bern, Bollé, Buff Headwear, Columbia, Dakine, Dare, Dirty Dog Eyewear, Dragon, Drake, Endeavor, Giro, Gnu, Head, K2 Snowboards, Lib Tech, Madison, Melon Optics, Nike Vision, Nitro, Northwave, Ortovox, Oakley, O’Neill, Patagonia, Picture, Planks Clothing, Poc, Protest, Ride, Rojo, Rossignol, Roxy, Salomon, SnoKart, Smith, Sweet Protection, Trespass, Völkl, Westbeach, Xensr und Zeal Optics. Erstmals 2016 als Ausstelle dabei sind Big Balls Collective, Blitz

Eyewear, Sunny cam, K-nit, Cuddl Duds, Heat Holders und Xensr. Nach einer Pause wieder am Start sind Melon Optics, Man O’Leisure, Dirty Dog, Oakley und Bloc Eyewear. Die Branchenorganisation Snowsport Industry of Great Britain (SIGB) wird ihre Erfolge der vergangenen Monate vorstellen und Podiumsdiskussionen zur Lage der Branche veranstalten. Hauptthema ist die „Go UK Buy UK“-Kampagne, die zum Kauf bei hiesigen Händlern animieren soll. Weiterhin stellen die Finalisten der Slide Awards ihre nominierten Produkte in drei Kategorien aus: Hartware, Bekleidung und Zubehör. Über die Preisträger entscheidet eine Jury bestehend aus Vertretern von Handel, Medien und Marken. Die Gewinner werden am Mittwochabend auf der Jahreshauptversammlung der SIGB vorgestellt. Wer nach so vielen Insider-Gesprächen eine Pause braucht, kann es beim gemeinsamen Bowling-Abend am ersten Messetag so richtig knallen lassen. Durch Unterbringung in Hotels direkt vor Ort können Aussteller und Besucher die Messe zu Fuß bequem erreichen. Weiterhin verfügt Telford über sehr gute Anbindungen an den Nah- und Fernverkehr. Am Bahnhof erwarten die Gäste kostenlose Parkmöglichkeiten und ein Gratis-Shuttle-Service zur Slide. Die Messe bleibt an den beiden ersten Tagen von 9 bis 18 Uhr geöffnet und schließt am letzten Tag um 16 Uhr. www.slideuk.co.uk

SPORT-ACHAT WINTER, 7.-9. MÄRZ 2016, LYON, FRANKREICH Die französische Fachmesse Sport-Achat geht bereits ins fünfte Jahr und dient als Partnerveranstaltung zum jährlichen Produkttest Snow Avant Premiere sowie der bekleidungsorientierten Messe ASAP in Annecy. Die Veranstalter, Sportair, wollen den Händlern nach Besuch der beiden anderen Veranstaltungen auf der Sport-Achat die Möglichkeit zum Schreiben ihrer Bestellungen geben. Im letzten Winter waren 350 Aussteller und 640 Marken auf 20.000 Quadratmetern Schaufläche vertreten und 3907 Einkäufer besuchten die Messe. In diesem Winter rechnen die Veranstalter mit einer ähnlichen Resonanz, wobei der Veranstaltungsort in Lyon auch für Besucher jenseits der Alpen leicht zu erreichen ist. Im Sommer kam „Crème Fraiche“ als Ausstellungsfläche für neue Brands ins Programm, präsentiert in Zusammenarbeit mit FIFAS, OSV und EuroSIMA. Zum Auftakt waren sechzehn Marken vertreten und diesen Winter rechnen die Veranstalter mit Zuwachs, wobei die Fläche wieder direkt am Eingang der Sport-Achat positioniert sein wird. Die besten neuen Marken erhalten auch diesmal wieder eine Auszeichnung. 18

Als Aussteller bestätigte Marken aus dem Snowboardbereich sind momentan: 32, 686, Adidas, Airhole, Bern, Billabong, Black Diamond, Bolle, Brunotti, Capita, Dakine, DC, Deeluxe, Drake, Douchebags, Evoc, Flow, Giro, Head, Jones, K2, Karakoram, Neff, Nixon, Nitro, Nidecker, Northwave, Now, Oakley, Osprey, Picture, Poc, Pow, Protest, Patagonia, Quiksilver, Ride, Rip Curl, Roxy, Smith, Salomon, Shred, Sinner, Slash, SP Gadgets, Spy, Sweet Protection, Union, Verdad, Völkl, Von Zipper, West Snowboarding und Yes. Die Messe ist von Montag bis Dienstag jeweils von 9–19 Uhr geöffnet und schließt am letzten Tag um 18 Uhr. Am Montagabend sind alle Teilnehmer ab 19 Uhr zur großen Eröffnungsfeier von Sportair eingeladen. Im Laufe der Jahre hat sich Sport-Achat als wichtige Messe für die französische Wintersportbranche etabliert und präsentiert eine umfangreiche Produktauswahl aller relevanten Marken. Ergänzend finden täglich Fachseminare statt, unter anderem zu Themen wie neue Technologien, innovative Materialien, Synergien zwischen Sport und Mode sowie zwei Konferenzen zum Skibereich. Sportair ermöglicht allen Teilnehmern vergünstigte Preise für Hotelzimmer sowie 20% Rabatt auf die Anreise per Bahn. www.sport-achat.com




retailer award

BURNSIDE Burnside ist mehr als ein reiner Boardsport-Shop, sondern ein Grundpfeiler der lokalen Szene. Der Shop im Städtchen Deventer in Holland verkauft von Skateboards über Snowboards bis hin zu Bekleidung alles rund um den Boardsport. Seit 2009 begeistert Burnside die hiesigen Wakeboarder mit eigenem Cable Park und das SkateTeam gewann 2014 die Vans Shop Riot Serie. Kurzum: wir könnten uns keinen würdigeren Kandidaten für das Retailer Profile in der 80. Ausgabe der SOURCE vorstellen. Wie kam euer Laden zustande und wie lief es seitdem? Herm Golbach war 1986 der erste Außendienstvertreter für Burton und Vans in den Niederlanden. Er eröffnete 1988 einen Shop als Teil der aus Amsterdam stammenden Kette Rodolfo’s. Dann wollte er etwas Eigenes auf die Beine stellen und gründete Burnside. Der Shop im Herzen von Deventer wurde bald Dreh- und Angelpunkt für Snowboards, Surfboards, Skateboards, Bikes und Kites sowie Treffpunkt der Szene. Nach zehn Jahren zog der Shop in größere Räumlichkeiten außerhalb der Innenstadt, wobei auch der erste holländische Indoor-Skatepark hinzukam. Heute läuft Burnside blendend und bietet neben einem Shop mit Snowboardservice auch einen Indoor-Skatepark, sowie eine Baugesellschaft für Konstruktion und Design von Skateboardanlagen. Dann kam 2009 der Burnside Cablepark als voll ausgestatteter Obstacle-Park für Wakeboarder mitsamt Terrasse und Restaurant hinzu. Bei uns finden jährlich über zehn Events statt, darunter Vans Shop Riot, Burnside Open Championships in vier Kategorien, (B)rookie Skateboard Cup für die Kids sowie der Liquid Force Railbattle im Wakeboarding. Zu verdanken haben wir unseren Erfolg natürlich auch allen derzeitigen und ehemaligen Burnside-Mitarbeitern. Zurzeit beschäftigen wir zwölf Vollzeitangestellte, die sich bestens in ihren Sportarten auskennen und den Style von Burnside verkörpern.

Wir legen großen Wert darauf, für unsere Kunden die bestmöglichen Boots, Bindungen und Boards zusammenzustellen. Wenn sie mit ihrer Entscheidung nicht zufrieden sind - auch nach einer Woche in den Alpen - können sie die Sachen problemlos wieder umtauschen. Das gibt unseren Kunden die Gewissheit, dass sie beim Kauf von Snow- und Wakeboardzubehör bei uns nichts falsch machen können. Welche Vorteile hat man mit einem echten Laden gegenüber reinen Online-Shops? Wir glauben daran, dass der stationäre Handel in Zukunft wieder wichtiger wird, weil immer mehr Leute online negative Erfahrungen machen. Wir sind überzeugt, dass unser persönlicher Ansatz und die Ansprache der Kunden für alle Seiten optimal sind. Das werden wir auch niemals ändern. Die Kunden sind unser tägliches Brot und wir wollen, dass sie immer gerne zu uns kommen, uns weiterempfehlen, und ihre Freunde mitbringen.

Warum habt ihr eigentlich keinen Online-Shop? Burnside hat sich entschlossen, Kunden live anstatt im Internet zu bedienen. Wir glauben an hundertprozentigen Service und persönlichen Kundendienst. Als Alternative haben wir 2014 den Burnside Whatsapp Service gestartet. Hierüber kann der Kunde direkten Online-Kontakt mit dem Shop aufbauen, und wir können weiterhin unseren bewährten Service sowie zusätzliche Infos und Bilder bereitstellen.

Sponsert euer Shop auch Fahrer? Wir unterstützen ein riesiges Team mit den besten Skateboardern, BMXern, Wakeboardern und Inlinern in Holland. So bewahren wir auch den engen Kontakt zu den verschiedenen Szenen und halten die Fahrer bei Laune - egal in welcher Sportart. Unser Burnside Skateboard Team gewann 2014 das Finale der European Vans Shop Riot Serie, worauf wir sehr stolz sind. Die Jungs haben alle als kleine Ripper hier in unserem Park angefangen und ihr Sieg war für uns ein großer Moment. Außer dem Fahrer-Sponsoring veranstalten wir zahlreiche Events, mit denen wir die einzelnen Szenen von Innen unterstützen und ausbauen. Bei uns finden auch recht ernstzunehmende Contests statt, aber letztendlich steht der gemeinsame Spaß im Mittelpunkt. Wie es bei uns so schön heißt: „Always Look on the Burn-Side of Life!“

Wir sind immer wieder überrascht, wie schlecht die Leute beim OnlineEinkauf informiert sind. Mit unserem Whatsapp-Service machen sie deutlich bessere Erfahrungen. Wir können ehrlich behaupten, dass wir bereits viele Leute vor einem Fehlkauf bei irgendwelchen Online-Shops bewahrt haben.

Weitere Infos unter: www.burnside.nl www.burnsidecablepark.nl www.burnsideconstructions.nl 21



photos: Jones

trend report

SNOWBOARDS FW16/17 : TREND REPORT Es ist schon wieder an der Zeit, über Boards zu schreiben, die man auf der ISPO nicht verpassen sollte. Nach chaotischen 18 Monaten voller Schließungen, Umstrukturierungen und Hersteller-Wechsel legt sich der aufgewirbelte Staub langsam wieder und die Snowboards der Zukunft sind bunter, schicker und besser als je zuvor. Tom Wilson-North stellt ein paar der Highlights vor. FREERIDE Kommende Saison wurde viel Geld in die Entwicklung direktionaler Big Mountain und Freeride Boards gesteckt. Ein Schlüsselprodukt ist CAPiTAs Warpspeed, das Sidecut und Camber vom Supernova und des Black Snowboard of Deaths vereint. Im Inneren des breiten Boards befinden sich Carbon-Tips und eine veredelte Omega Mark II Base für hohe Geschwindigkeiten. Das Rome Blur wurde laut Sales Manager Philipp Kämmerer „für Freeriden in den europäischen Bergen gebaut, egal ob auf oder abseits der Piste. Es stellt eine Evolution unseres Hybrid Positive Cambers dar und ist ein höchst reaktionsfreudiges Brett, das Präzision, Kraft und Speed vereint.“ Die gleichen Eigenschaften werden dem Burton Gatekeeper zugeschrieben, dem Neuzugang der Family Tree Capsule Collection. „Wir arbeiteten mit Guides auf der ganzen Welt zusammen, um das beste Board für sie zu entwickeln. Es war wirklich interessant, mehr über ihre Bedürfnisse zu erfahren. Dabei entstand ein ziemlich einzigartiges Board, zu dem uns die Idee alleine nicht gekommen wäre,“ erzählt uns Burtons VP of Hardgoods Equipment, Chris Cunningham.

Das Jones Flagship bekommt ein Upgrade und wird mit einer neuen SPOON Nose, abgeschrägtem Tail und neuen Basalt sowie Flex-Fasern ausgestattet, die den auch so schon kräftigen Kern unterstützen. DC zeigt zum ersten Mal ein neues Iikka Backstrom Freeride Modell und YES ein komplett überarbeitetes Optimistic, das zwischen PYL und 420 angesiedelt ist. POWDER BOARDS Die ältere Bevölkerungsschicht hat meist mehr Geld und gibt es gerne dafür aus, Muskelkater und Schmerzen im hinteren Bein zu vermeiden. Daher kommt der andauernde Erfolg innovativer Powder Shapes. Marhars leichtes Lumberjack klingt mit seiner 3D Base interessant, die den Schnee nach Außen leitet wie ein Schiffsrumpf. Dinosaurs Will Die zeigt einen genialen Shape namens The Pow Reaper und Kazu Kokubo bekommt ein Powder Pro Model von CAPiTA mit Bambuskern, Powder Nose und zugespitztem Tail. SOFTBOOT CARVING Oh ja, Softboot Carving ist ein wichtiger Sub-Trend, der einzigartige Bretter hervorbringt. „Das ist ein Fahrstil, den wir persönlich sehr

"Kommende Saison wurde viel Geld in die Entwicklung direktionaler Big Mountain und Freeride Boards gesteckt." 23


trend report

Softboot Carving ist ein Fahrstil, den wir persönlich sehr genießen, vor allem wenn abseits der Piste kein guter Schnee liegt,“ Nicholas Wolken, Korua

„Es scheint, als würde sich die neue Snowboard-Generation Inspiration aus dem Rückblick holen,” meint Arnaud Repa von Rossignol. „Insofern überrascht es nicht, dass asymmetrische Bauweisen zurückkommen. Dafür stellen wir das Asym LITE bei unserem Trickstick vor, das einen druckempfindlichen Sidecut Radius hat.“ FRAUEN-MODELLE Bei den Frauen-Boards präsentiert Gnu zum 20. Jubiläum das B-Pro von Barrett Christy, das mit all dem Mervin Know-How, C3 Camber, Magne-Traction und Umweltbewusstsein, die darin stecken, sicher ein Verkaufsschlager wird - trotz oder gerade wegen der Grafik voller fliegender Schweine und Einhörnern. Bei Salomon gibt es ein cooles Brett namens Rumble Fish, ein Mix aus Gypsy und Sickstick, und Smokin’s Judy Jetson ist speziell für erfahrene Freeriderinnen gemacht. Am unteren Ende der Preisskala bietet Roxy zwei neue Modelle namens Wahine und Poppy an, die in Österreich und Asien gefertigt werden. KINDER-VARIANTEN An Kids Boards gibt es endlich auch eine breitere Auswahl - und zwar nicht nur von den Branchen-Riesen. Wi-Me bietet Kids Boards im Package mit dem Kauf eines Erwachsenen-Boards an, das Projekt heißt Rad Dad oder Bomb Mom. „Wir wollen mithelfen, unseren Sport wieder auszuweiten. Die Millennium-Generation hat mittlerweile Jobs, startet Familien und kauft Häuser. Wir möchten ihnen entgegenkommen und sie zurückholen“, erklärt Jeff Lavin von Wi-Me. Never Summer bringt zum 25. Geburtstag eine Kollektion an Mini Protos von 80cm bis 110cm heraus, Jones zeigt ein hochwertiges Brett für junge Freerider namens Prodigy und DC hat ein Ply Mini. Flow präsentiert ein ziemlich spezielles neues Produkt mit dem Namen Micron Snowday und einer vollen EVA-Ummantelung, ausziehbarer Zugschnur, großzügigem Sidecut und Optix 200 Base. Das „erste Noboard für Kids.“ Spannende Zeiten für die Minis.

Photo: Nitro

“Die ältere Bevölkerungsschicht hat meist mehr Geld und gibt es gerne dafür aus, Muskelkater und Schmerzen im hinteren Bein zu vermeiden. Daher kommt der andauernde Erfolg innovativer Powder Shapes.”

genießen, vor allem an einem normalen Tag im Wintersportgebiet, wenn abseits der Piste kein guter Schnee liegt,” erklärt Nicholas Wolken von Korua - der Erfolgs-Story des Vorjahres. Die Yoloracer 156 und Trenchdigger 165 Boards wurden für das Fahren auf der Piste designt und hat eine Sidecut für Jibs mit hoher Geschwindigkeit. Nideckers neues Programm namens Snow Surf mit handgezeichneten Shapes geht in eine ähnliche Richtung: durch engere Stances, größere Winkel beim vorderen und optionales Canting beim hinteren Fuß soll ein Surf-Gefühl sowohl auf, als auch abseits der Piste ermöglicht werden. Auch Völkl zeigt mit dem Pace ein Brett, das diesen Trend aufgreift und auf frisch präparierten Pisten über sich hinauswächst. Dank kegelförmigem Kern und Fishtail fährt es sich auch off-piste gut und könnte zu einem Key-Model der Marke werden. OLD SCHOOL Neu ist alt, als ist neu. Burtons Backyard Projekt präsentiert nach dem super-limitierten Craig Kelly eine weitere Neuauflage eines Klassikers - wir tippen auf das Brushie Trout. Auf dem Optimistic findet man die retro-un…inc Grafiken von YES und auch Ride schwelgen in Erinnerungen mit dem neuen Timeless, das mit Aluminium-Kern und -Topsheet versehen ist. 24

FREESTYLE Wer im All-Mountain Freestyle zuhause ist, darf den Launch des Gnu Mullair - Nicolas Müllers Mervin Pro Model mit direktionalem C3 und mildem Taper - nicht verpassen. Nico schwört, dass es das beste Board ist, das er je gefahren ist, und die recycelten UHMW Sidewalls, das klare Topsheet und der FSC Kern klingen wirklich vielversprechend. Die Grafik stammt von Nicos langjährigem Kumpel, dem Schweizer Künstler Alain ‘lain’ Schibli. Doch auch anderswo gibt es interessante Bretter: Head präsentiert das faszinierende Pilot, das für Sidehits gemacht wurde, und Verdad bringt das Demir Julia Pro Model namens DJXIII zurück. Amplids Paradigma wurde für Powdertage mit einer größeren Oberfläche unter den Tips sowie einem zusätzlichen Insert Pack am hinteren Ende ausgestattet. Zu guter Letzt gibt es noch ein neues Modell von Borealis, das Glyph, das ausschließlich aus umweltfreundlichen Materialien und ohne den Einsatz von Chemikalien hergestellt wurde. Kommen wir zu den Park Boards: Rides Warpig scheut GrößenKonventionen und ist entweder kurz oder lang erhältlich. Global Brand Director Sean Tedore erklärt: „Das Warpig ist eine aggressive, Skifahrer-sprayende Maschine für Park Laps. Mit seiner kompakten Größe und dem schnellen Sidecut wirst du jedes Terrain auseinandernehmen und jeder Pisten-Aufsicht davonfahren.“ Das Burn von Palmer ist mit seinem Holz-Furnier eine richtige Schönheit und Arbor zeigt ein Limited Edition von Franck Aprils Westmark, aber auch Salomons Ultimate Ride weckt unser Interesse: das Brett von



trend report

Bode Merrill steht an der Spitze der high-end Boards und kommt mit asymmetrischem Twin Shape, quadratischem Equalizer Sidecut und einer Lage Carbon entlang der Sidewalls. CAMBER, BITTE! Bases bleiben weiterhin ein beliebtes Thema für Streitgespräche. „Rocker ist tot. Nein, im Ernst, Rocker und Flat Boards sind langweilig. Sie erleichtern das Lernen, aber die Nachfrage nach traditionellen Camber oder Hybrid Camber Profil steigt,“ sagt David Appel von DC. Der Camber Trend ist weltweit und universell, manche Brands setzen sogar auf eine verstärkte Mega-Camber - wie dem hohen 25mm Bogen von WiMes Get Awesome, dem Lobster Sender oder dem Rossignol Retox. „Wir gehen es trotzdem langsam an, mit einem Board,“ sagt Arnaud, „weil die Nachfrage der Pros normalerweise erst nach zwei bis drei Jahren auf die breite Öffentlichkeit übergreift.“

" Rocker ist tot.” David Appel, DC Scotty Lagos Lago Snowboards kommen aus dem GP87 Werk: „Ich wollte eine Fabrik, die die gleiche Leidenschaft für Snowboards hat, wie ich,“ erklärt er und bestätigt, dass sein Brand auch auf Camber setzt: „Camber dominiert bei uns, zusammen mit flachen Abschnitten und einem Early Rise. So bekommen wir Kraft, Kontrolle und einen besseren Ride.“ Auf der anderen Seite verkaufen sich Rocker Boards nach wie vor. Lib Tech feiert das zehnjährige Jubiläum der Banana-Revolution mit einer speziellen Grafik und Marhar berichten von weiter starker Nachfrage nach Reverse Camber Brettern. Dennoch sind wir sicher, dass informierte Kunden nächstes Jahr nach Hybrid oder Full Camber fragen werden. NEUE TECHNOLOGIEN Nachdem viele Kunden heute denken, sie wären nach einer 20-minütigen Google-Suche schon Experten, sollten die Mitarbeiter gut

geschult werden, damit sie selbst die Streber mit ihrem Fachwissen übertrumpfen. ABS Seitenwangen gehören bei Signal der Vergangenheit an - sie werden durch einen mit Urethan ummantelten Kern ersetzt. „ABS Plastik kann unberechenbar sein und brechen oder sich lösen, wenn es während der Produktion nicht richtig behandelt wurde. Wir vermeiden dieses Risiko und bieten dem Kunden eine schöne, bombensichere Seitenwange,“ erklärt Dave Lee. Der Brand zeigt außerdem eine Neuinterpretation der alten Cap Konstruktion: NCC. Lib Techs neue, leichte, lebhafte und umweltfreundliche Climax Konstruktion im neuen Travis Rice Modell ist ebenfalls neu und kombiniert ein Bio Beans Topsheet mit Glas-Magnesium-Fasern und extra Carbon. Die Kollegen von Gnu gehen einen Schritt weiter und statten das retro Finsanity mit 6061 T6 Aircraft Aluminium Finnen (ja, Finnen) aus, wofür Rocker Trucks die Hartware bereit stellen. Flow zeigt eine neue Kush Control Dämpfung, Nitro optimiert das Koroyd Highlander Modell und Bataleon hat die Boards komplett überarbeitet. Drake führt schöne, gestanzte Sidewalls ein und DC verabschiedet sich völlig von Plastik-Topsheets, um Gewicht zu sparen. PRODUZENTEN & FABRIKEN In den letzten Jahren wurden einige Snowboard-Hersteller zusammengelegt, so dass die große Mehrheit der Snowboards von SWS, Keil, Mervin, NBL, Meditec und Capita produziert wird, mit asiatischen Fabriken und unabhängigen Herstellern als kleiner Nachhut. Bei diesem geschrumpften Angebot sind Nachhaltigkeit, Dauerhaftigkeit und pünktlicher Versand die wichtigsten Faktoren bei der Auswahl seines Herstellers. Jones wandert dieses Jahr vom stillgelegten GST zu SWS, Amplid zu CAPiTA, Drake zu Meditec und Korua und Fanatic produzieren bei NBL in Polen. Stepchild verlegt die Produktion zu SBF nach China, wo auch Flow produziert, mit Auslagerung spezieller Anforderungen an Playmaker in Taiwan.

"Als Marktführer im Splitboard-Bereich und mit einem neuen Hersteller als Partner hebt Jones das Level erneut an."

Photo: Lib-Tech

Triaaa behält die eigene Produktionsstätte in Davos, während West ein 100% in der Schweiz gefertigtes Modell namens La Suprême präsentiert, das in Reto Nigers Zen Factory in Interlaken gebaut wird. „Wir wollen unseren anspruchsvollsten Kunden etwas Einzigartiges bieten, das es so noch nie zuvor gab und genau so auch nie wieder geben wird“, erklärt David Lambert von West.

26

PREISPUNKTE Momentan spielt der Snowboard-Markt ein bisschen verrückt und die meisten Brands verkaufen in irgendeiner Form direkt an den Endkunden, was zu größeren Margen führt. So bleiben viele VK-Preise (trotz ungünstigen Kursen und steigenden Materialkosten) konstant. „Unsere ganze Kollektion kostet weniger als ¤360!” sagt Jeff Baughn von Academy. „Wir sind überzeugt davon, dass man Qualitäts-Snowboards machen kann, die lange halten und doch bezahlbar sind.“ Bei den großen Brands bewegt sich die Haupt-Nachfrage zwischen ¤ 499 und ¤ 600, doch es ist auch eine gestiegene Nachfrage nach Premium-Boards spürbar, die sich preislich schwer festlegen lassen. „Wir bekommen täglich E-Mails von Leuten, die wissen wollen, wo man unsere top-end Clout Serie bekommt, weil die lokalen Shops das Board nicht führen,“ bestätigt Rob Dow von Endeavor.



Photo: Burton

trend report

28

SPLITBOARDEN Der Splitboard-Markt wächst weiterhin, obwohl der Verkauf schwierig ist - es ist gibt reduziertes Material und Probleme mit der Kompatibilität sind bekannt. Dennoch sieht das Equipment heute besser aus, als je zuvor. Amplids Tanga Tech verhindert, dass das Milligram CarbonLaminat während der Tour absplittert oder reibt. Borealis präsentiert ein umweltfreundliches Splitboard und Rossignols XV Split wurde komplett überarbeitet. Arbor hat ein Brian Iguchi Splitboard und Lib Tech ein neues Travis Rice Touren-Snowboard mit direktionalem Shape, schmälerem Swallow Tail und Firepower Konstruktion. Als Marktführer im Splitboard-Bereich und mit neuem Hersteller als Partner hebt Jones das Level erneut an. Die Boltless Bridge Tech deckt unschöne Hartware auf der Base ab, das neue Bio-Plastik Topsheet ist noch langlebiger und die Stahlkante aus einem Guss sieht schön aus, während die neue Karakoram Hartware alles fest zusammenhält. Zusätzlich ist eine Storm Chaser Split-Version in Arbeit. Salomon verpasst seinen zwei- und vierteiligen Splitboards mit Plum Haken und maßgeschneiderten Pomona Skins ein Upgrade; die vierteiligen bekommen sogar eine neue Verbindungsstelle, die auch mit Skitouren-Equipment kompatibel ist. Völkl fügt einen Split-Stabilizer hinzu, der die Torsions-Steifigkeit verbessert, und Smokin’ geht mit der neuen Prowder Hartware und dem Judy Splitboard für Mädels einen Schritt nach vorne.

Farbenspiel unter dem Gloss-Finish, das an Surfboards erinnert. Vimana zeigt typisch skandinavisches Design von TheShallowTree und Stepchild setzt auf Henry Jones aus Westchester und andere Motive, die laut Rechtsabteilung „vermutlich zu einer Unterlassungsklage führen werden.“ Buddybuddy bleiben bei klaren Topsheets, die den Kern zeigen, und Nikitas Expression kommt mit einem zur Outerwear Kollektion passenden Print.

GRAFIKEN Egal was du denkst, Grafiken spielen beim Board-Kauf eine wichtige Rolle und auch kommendes Jahr sind ein paar geile Teile dabei. Santa Cruz zeigt einen Topsheet von Jumbo Phillips und Slash eine Kooperation mit Pleasure und High Cascade. Loaded setzt weiterhin auf Kork und Bambus, Lobster arbeitet mit Taka Okawas Death Label Snowboard Micro-Brand zusammen und bei Light gefällt uns das

Camber ist zurück

AUSBLICK Den Nörglern zeigen wir an dieser Stelle mal den Mittelfinger, denn die Snowboard-Branche ist wohlauf und lebendig - so lange man weiß, was die Kunden wollen, ist der Verkauf von Brettern nicht allzu schwer. Shops sollten die Regale mit Brands füllen, die ihre Kunden nachfragen. Solche, die in ordentlichen Fabriken produzieren und von ehrlichen Leuten mit einem langfristigen Zugang zu Wachstum vertrieben werden. Mit vielen Camber-Modellen, einem breiten, mittlerem Segment und einer Auswahl an Premium-Boards, sowie - wenn man überzeugt ist, dass es länger als einen Monat cool sein wird - eventuell ein paar Brettern fürs Softboot-Carving, kann man eigentlich nicht viel falsch machen…

HIGHLIGHTS Softboot Carving als neuer Trend Wichtige Verbesserungen bei Splitboards Breitere Breiten Provokative & auffällige Grafiken




gallery

SNOWBOARD PRODUKTGALERIE FW 16/17

ACADEMY Prop/Rythm/Tempo

BATALEON

AMPLID Milligram/Paradigma/Pillowtalk

BOREALIS

ARBOR Brian Iguchi Split

Swoon Rocker

Westmark Rocker

BURTON

Arcane/Drakkar/Glyph

Camber Camber Family Tree Trick Pony Custom Split Talent Scout

CAPITA

DC

DRAKE

DOA/Kazu/SB

Biddy/Mediablitz/Ply Mini

DF1/Team/Urban

Flight/The-one/Whatever

31


gallery

ENDEAVOR BOD/Clout/Vice

GNU

Space Eco Case Choice

ONE

Twin Top/Unltd Top

A-One Top

GOODBOARDS

Mullair

JONES Airheart/Prodigy/Storm Chaser

32

FANATIC

Apikal double Capra Rocker Camber

Cool Bean Split

K2 Wildheart

FLOW Bella/Rush/Whiteout

HEAD

Wooden Camber

Hope/Pilot/ Instinct DCT i. Kers

Enjoyers Party Platter

Apollo 56/Trenchdigger/Cafe Racer

KORUA



gallery

LOADED

LIB TECH

LIGHT

SK8 Banana/Trice/Utility Knife

Solar/Spice/Trooper

Algernon

ROCKER & CAMBER US PATENT N0. 7798514

NS FACTORY BUILT, DENVER USA

MARHAR

NEVER SUMMER

Archaic/Axiom/Bloom

Prototype Two/Twenty Five/Warlock

NIKITA

NITRO

LOBSTER Jibboard/Deathlabel/Sender

NIDECKER Donuts/Gun/Mosquito

34

Chickita

Expression

Sideway Sista

Fate/Highlander/Team Double Exposure



gallery

NOBILE Burst/Downstream/Gateway

36

PALMER

Flash Fin Honey Comb Fin Wood

Wood Half Burn

POGO Amante/Asueto/Wingergun

RIDE

ROME

ROSSIGNOL

Alter Ego/Burnout/Timeless

Blur/Buckshot/Winterland

Diva Magtek/Magtek Split/Trickstick

ROUGH

ROXY

SALOMON

Foundation/Medusa/YounGun

Sugar/Torah Bright/Xoxo NF

Huckknife/Rumblefish/Ultimate Ride



gallery

SLASH

STEPCHILD

Atv Blue/Aurora/Happyplace

Latchkey/Sleazyrider/Stereotype

SANTA CRUZ Eyegore/Mummy/Power Lyte O’Brien reaper

THE CONTINENTAL THE CONTINENTAL

THE CLONE THE CLONE

156

156 R

R

C

C

161

161

C

C

156

156 R

R

R

R

MADE IN EU MADE IN EU

MADE IN EU MADE IN EU

MADE IN EU MADE IN EU

VERDAD

VIMANA

VÖLKL

DJVIII/Don V Estate/Tropical Storm

The Clone/The Continental/The Conti

Afc/Alright/Squad

WEST La Hache/Six Carro/Achab

38

WINTERSTICK

YES

Roundtail/Tantra/Wescott Splitkarkoram

Optimistic/Greats/Poder Hull




Photo : Jart

trend report

SKATE HARTWARE 2016 :TREND REPORT Für das Allgemeinbefinden der Skateboardbranche ist der Hartwarebereich immer ein zuverlässiger Indikator. Gesunde Umsätze mit Hartware bedeuten gesunde, aktive Beteiligung am Skaten sowie gesunde Marken, Vertriebe und Händler. Hier unser Trend Report zur derzeitigen Lage und aktuellen Trends im Handel. Von unserem Skateboard Redakteur Dirk Vogel. Zum Einstieg ein Blick auf die aktuelle Beteiligung am Skateboarding, womit ernsthaft engagierte Core-Fahrer gemeint sind - keine Cruiser, Poser oder Hypebeasts mit Brett unterm Arm. Luca Basilico von BLAST! Distribution in Italien sieht die Lage optimistisch: „Die Anzahl der Skateboardfahrer steigt, es werden immer mehr gute Parks gebaut, Skateboard-Kurse erleben einen Boom und wir sehen erstmals rege Beteiligung bei jungen Mädchen.“ Während die Polizei in vielen Ländern verstärkt gegen Street-Skateboarding vorgeht, bleibt Europa die Ausnahme: „Hier gibt es mehr Streetskaten als sonst irgendwo auf der Welt. Und es hat eine komplett andere Art, findet mehr auf den Plätzen und Straßen statt und ist mehr an Flow orientiert als harten Stunts,“ sagt Pablo Ribera von Jart Skateboards in Spanien.

unserer Umsätze von Komplett-Boards für Kids.“ Leider sind CoreFahrer aus geschäftlicher Sicht nicht immer einfach. „Kids, die viel skaten, wollen gute Boards für wenig Geld – also runtergesetzt – oder am besten gleich umsonst!“ sagt FJ Hoeller von Fresco Distribution. Daran wird sich trotz aller wechselnden Trends auf dem Markt nichts ändern. Zum Stichwort Trends meint Chris Allen von Shiner Distribution: „Vor einem Jahr waren Decks mit unkonventionellem Shape noch schwer angesagt und Marken wie Welcome drängten auf den Markt. Aber dieser Trend hat deutlich an Fahrt verloren.“

Auf lange Sicht versprechen offizielle, qualitativ hochwertige Skateparks gesunden Nährboden für die Szene. „Die Zahl der Skateparks steigt, also wird die Zahl der Park-Skater entsprechend steigen, während auch Street weiter zulegt“, meint Jörg Ludewig, Mitinhaber von Urban Supplies in Wiesbaden. Dieser Trend macht sich auch geschäftlich bemerkbar, bestätigt Steve Douglas, Vice President von Dwindle Distribution (Almost, enjoi, Blind, Tensor, etc.): „Zurzeit erfahren unsere Hartware-Umsätze in Europa enormes Wachstum – rund 27% zwischen Juli und September. In Zukunft erwarten wir eine leichte Verlangsamung, was ganz natürlich ist. Insgesamt ist Europa, abgesehen von Skandinavien, sehr gesund und das bleibt hoffentlich so.“

1. DECKS: LAAANGSAME ENTWICKLUNG. Für einen schnellen Sport wie Skateboarding vollzieht sich die technische Entwicklung eher langsam. Deckbreiten haben sich inzwischen eingependelt: „Deckgrößen tendieren zwischen 8 und 8,25 Zoll. Wir verkaufen aber auch Decks unter 8 und über 8,25 Zoll“, sagt Jörg Ludewig von Urban. Der Trend zu breiteren Decks bleibt dominant und Enuff Skateboards in England berichtet: „Wir haben unsere 7,5 Zoll Boards komplett eingestellt.“ Als nächsten Trend in Sachen Shapes erwartet Luca von Blast! in Italien: „Abgeflachte und kurze Nose sowie kürzere Decks sind voll im Kommen!“ Gleichzeitig pushen Firmen wie Dwindle neue Deck-Technologien – etwa Uber und Impact – bei denen die Shops ihren Kunden den Mehrwert vermitteln müssen. „Viele neue Variationen von Deck-Konstruktionen wurden in den letzten fünf Jahren entwickelt, konnten sich aber nicht großartig etablieren“, sagt Chris von Shiner.

Uwe Ballon von Motion Sports in Österreich sieht Skateparks als generationsübergreifenden Trend: „Viele Kids skaten alle Arten von Parks – zusammen mit ihren Vätern! Also kommt ein gesunder Anteil

Im Folgenden bringen wir die sechs großen Hartware-Trends, die Skateshops im Jahr 2016 im Auge behalten sollten:

41


trend report

„Die Anzahl der Skateboardfahrer steigt, es werden immer mehr gute Parks gebaut, Skateboard-Kurse erleben einen Boom und wir sehen erstmals rege Beteiligung bei jungen Mädchen.“ Luca Basilico, Inhaber, BLAST! Distribution 2. DECKS: ANGESPANNTE PREISSITUATION. Trotz positiver Teilnehmerentwicklung steht der Markt für Decks weiterhin unter Druck. „Durch Shop-Decks, regionale Modelle und die Möglichkeit, einfach Decks in kleinen Mengen für wenig Geld herstellen zu lassen haben Marken-Decks enorme Konkurrenz bekommen. Die Kids würdigen kaum den Aufwand hinter einer Marke und schauen vor allem auf den Preis. Der Dollar ist wieder stärker, was alles nicht leichter macht“, sagt Jörg von Urban. Dennoch sinken die Preise, sagt Chris von Shiner: „Vor ein paar Jahren kosteten die meisten Decks ¤70, aber inzwischen ist die bestverkaufte Preisspanne um die ¤60. Gleichzeitig werden sehr viele Shop-Decks verkauft, die bis zu 30% der Gesamtstückzahlen ausmachen.“ Letztendlich sind die Shops an dieser Entwicklung schuld und Enuff Skateboards sagen: „Händler müssen der Versuchung widerstehen, billige Chinaprodukte zu importieren und sollten eher mit etablierten Marken Qualitätsprodukte pushen!“

hochwertige Skate-Werkzeuge stehen ebenfalls hoch im Kurs, Luca von Blast! empfiehlt das Ratchet Tool von FKD. 5. ACHSEN: LEICHT UND INNOVATIV. Im Achsensegment beansprucht weiterhin die heilige Dreifaltigkeit - Indy, Venture und Thunder - rund 80% der Marktanteile in vielen Ländern. Gleichzeitig bemerkt Chris von Shiner: „Während herkömmliche Achsen unser Hauptgeschäft sind, verdoppelten sich die Umsätze mit hohlen Light-und Titan-Achsen im letzten Jahr.“ Hierzu Eric Sentianin, R&D Hardgood Developer bei Dwindle Distribution: „Die Tensor Mag Light Achse ist 29% leichter als herkömmliche Achsen und bietet neben hohlem Kern und Kingpin enorm leichtes Magnesium, das super grindet. Unsere Fahrer stehen voll drauf.“ Vertriebe wie Blast! in Italien promoten die neuen Technologien: „Wir haben mit Tensor Mag Light und Theeve Thiax die momentan leichtesten Achsen im Programm. Anfangs mussten wir die Shops mit Promo-Paketen überzeugen. Aber sobald die Skater den Unterschied selbst erlebt haben, bleiben sie dabei!“

Photo : Jart

6. VERKAUF: MARKETING WIRD TECHNISCHER. Technik wird nicht nur wichtiger bei den Board-Konstruktionen, sondern auch im Marketing und Bestellvorgang von Hartware. Pablo von Jart betont: „Händler brauchen schnellen Zugriff auf alle Produkten im Katalog und Marken sowie Vertriebe müssen bestmöglichen Service und Kommunikation bieten.“ Viele Marken helfen Shops mit Internet-Marketingressourcen und Dwindle erzielt große Erfolge mit seinem Vororderprogramm – mit exklusiven „Vororder-Produkten“ - unterstützt von Online-Meetings mit teilnehmenden Shops. „Wir haben jede Menge Spaß bei Gesprächen über neue Produkte und dem Marketing wichtiger Neuvorstellungen“, sagt Steve und empfiehlt Shops, sich über ihren Vertrieb anzumelden oder direkt EMEA Sales Manager Leigh.Nardelli@dwindle.com zu kontaktieren.

3. WHEELS: WEICHES URETHAN, BEWÄHRTE QUALITÄT. Bei den Rollen bleibt größenmäßig alles beim Alten: „Es dreht sich immer um 52mm und wird sich wohl niemals ändern“, sagt Uwe von Motion Sports. Doch während innovative Technologie nur langsam im Deck-Bereich durchkommt, „hat der Trend zu Qualitätsprodukten das Rollensegment erreicht. Vor zehn Jahren war das noch schwieriger“, sagt Jörg. Was Marken angeht, hat jeder seine Favoriten, so auch FJ von Fresco: „Bones sind die besten Rollen und das wissen alle, die jeden verdammten Tag skaten!“ Als brandaktuellen Trend im Rollenbereich nennt Chris von Shiner „weiche Skate-Rollen in regulären Formen und Größen - also weich wie Longboardrollen aber traditionell in der Form. Bones, Ricta und Spitfire sind hier führend.“ 4. ZUBEHÖR: DARF’S ETWAS MEHR SEIN? Jeder gut sortierte Shop kennt den Wert des richtigen Zubehörs zur richtigen Zeit. Auf heiße Trends im Zubehörsegment angesprochen meint FJ von Fresco: „Griptape mit Markengraphics geht ab! Grizzly macht das super. Auch durchsichtiges Grip läuft angesichts schöner Top-Graphics blendend. Außer Hartware kaufen Skate-Kids viel Beanies, Kappen und Socken.“ Chris von Shiner bemerkt als wachsenden Trend: „Rails sind inzwischen unser bestverkauftes Zubehör und werden 2016 sicher noch zulegen.“ Qualitativ

42

Zum Abschluss gehen wir noch einem hartnäckigen Online-Gerücht auf den Grund, nämlich dass ein gewisser Sportartikelkonzern im Rahmen der Olympia-Aufnahme von Skateboarding an einem alternativen Plastik-Skateboard arbeitet, das kanadisches Ahorn ersetzen wird. Ist da was dran? Eher nicht, glaubt Chris von Shiner: „Decks aus kanadischem Ahorn waren und sind die beliebteste Variante und ohne Gleichen, was Steifheit und Pop angeht. Da hat etwas Neues kaum Erfolgsaussichten.“ Ebenso skeptisch sieht das Jörg von Urban: „Skater sind verdammt konservativ und noch dazu preisorientiert. Die bleiben für immer bei 7-lagigen Standardboards.“ Mit Blick in die Zukunft meint Steve von Dwindle: „Unsere DSM Boardfabrik stellt unserer Meinung nach mit Abstand die besten Boards her und wir stehen voll dahinter. Ob es in Zukunft Boards ohne Holz geben wird? Sicher. Fragt sich, wann es so weit sein wird.“

HIGHLIGHTS Gesunde aktive Teilnehmerzahlen Immer mehr gute Skateparks Technische Decks brauchen Händler-Unterstützung Preise unter Druck, aber konstant Weniger „verrückte“ Shapes Heißes Zubehör: Marken- und durchsichtiges Grip, Werkzeug & Rails Kunden wollen leichte Achsen Weiche Rollen in herkömmlichen Größen und Markenqualität




retailer help

ÜBERLEBEN IM BOARDSPORT-EINZELHANDEL Durch den Siegeszug des Online-Shoppings hat sich der Einzelhandel dramatisch verändert und die Entwicklung geht rasant weiter. Zum Sonderverkauf am Black Friday 2015 erreichten die Online-Umsätze in Großbritannien £1 Milliarde (¤1,4 Milliarden) und in den USA $4,5 Milliarden (¤4,1 Milliarden). Insgesamt der größte Tagesumsatz in der Geschichte beider Länder! Auch im Boardsport ist es längst kein Geheimnis mehr, dass die Konkurrenz mit Online-Portalen nicht immer leicht ist. Gleichzeitig war und ist der stationäre Fachhandel jedoch die wichtigste Stütze der Boardsportkultur. In dieser neuen Artikelserie beleuchtet SOURCE Editor Harry Mitchell Thompson aktuelle Überlebensstrategien für den Boardsport-Einzelhandel. Den Anstoß zu dieser Artikelreihe gab ein neues Konzept aus Großbritannien: „Go UK Buy UK“ ist eine Initiative des Branchenverbands Snowsports Industries Great Britain, die den Endkunden den Einkauf bei lokalen Fachhändlern ans Herz legt. Dabei setzt sie sich auf fünf Erfolgsfaktoren: klare, umfassende Beratung; bequeme, leistungsstarke Produkte; sorgenfreie Garantien; Service nach dem Kauf; Unterstützung für den Sport. Leute aus der Branche kennen die Vorteile eines Einkaufs beim hiesigen Fachhändler, daher geht es darum, das auch dem Endkunden zu vermitteln. Mit Blick auf die allgemeine wirtschaftliche Lage sagt Becca Ritter, Mitbegründerin von Sparks R&D: „Wir sehen diese Entwicklung in allen Bereichen. Bei den Nahrungsmitteln mit Unterstützung hiesiger Bauern, auf dem Arbeitsmarkt mit Widerstand gegen Produktionsverlagerung ins Ausland oder insgesamt im Konsumbereich mit Unterstützung lokaler Geschäfte. Diese britische Kampagne passt voll ins Bild. Sobald das erwirtschaftete Geld in der hiesigen Wirtschaft bleibt, wird diese florieren. Das gilt für alle Produktbereiche, auch Snowboardzubehör.“ KLARE, UMFASSENDE BERATUNG Unsere Branche braucht den Fachhandel als zentrale Anlaufstelle und treibende Kraft der Boardsportkultur. Im Zuge der Globalisierung können Kunden jederzeit alles haben, was sie nur wollen. Dabei sind es jedoch

die lokalen Shops, die den besten Service, die passende Beratung und optimalen Produkte für den jeweiligen Kunden parat haben. Selbst der ausgereifteste Algorithmus zur Online-Produktempfehlung wird es niemals mit erfahrenem Verkaufspersonal aufnehmen können. Das meint auch David Schmid, Inhaber vom Pure Snowboarding Shop in der Schweiz: „Wenn es darum geht, Kunden vom Einkauf im Internet oder bei Filialisten abzuhalten, setzen wir vor allem auf Persönlichkeit und Charakter.“ Das bestätigt Lorraine Smith von Subvert in Manchester: „Wir müssen den Endkunden die Vorteile eines Einkaufs bei unabhängigen, lokalen Fachhändlern ans Herz legen. Denn wenn es so weitergeht wird es diese Geschäfte bald nicht mehr geben. Dann kann der Kunde gar keine ehrliche, persönliche Beratung mehr von Personal, das mit Leidenschaft im Sport engagiert ist, mehr bekommen.“ Informationen zu Produkten sollte der Kunde am besten persönlich erhalten, findet Damon Street, General Manager von K2 Sports UK: „Sicher kann man sich Infos auch Online heraussuchen. Aber es ist doch viel einfacher, in einem Shop mit einem Snowboarder zu sprechen, der die gleichen Erfahrungen gemacht hat. Der weiß, was man braucht und genau die passenden Boots empfehlen oder ein perfektes Board zusammenstellen kann.“ Auch angesichts der überwältigenden Produktauswahl ist fachkundige Beratung unersetzlich, sagt Tom Wilson-North von ZeroG in Chamonix: „Wenn der Kunde um alles in der

45


retailer help

Welt die billigsten Produkte kaufen will, wird er das Internet nach dem niedrigsten Preis durchkämmen. Wenn er etwas sofort braucht, geht er in den Shop um die Ecke. Wenn er eine Mischung aus allem sucht, findet er das beim Fachhändler, der zu ihm passt.“ PASSENDE, LEISTUNGSSTARKE PRODUKTE Snowboard-Boots sind das perfekte Beispiel für Produkte, die man nicht ohne Anprobieren im Internet kaufen kann. Das sorgt für den leidigen

SORGENFREIE GARANTIE Wenn es um Garantien auf gekaufte Produkte geht, sind die Vorteile des Einkaufs im stationären Handel schwer zu übertreffen. Niemand zahlt gerne Versandgebühren beim Umtausch im Online-Handel und wenn etwas mal nicht stimmt mit einem Produkt, geht nichts über zuverlässigen, persönlichen Kundendienst im Shop. Hierzu meint Lorraine von Subvert: „Der Kunde würde vielleicht zweimal über seinen Einkauf nachdenken, wenn er sämtliche Garantieansprüche nur über den Händler abwickeln könnte, sei es online oder Übersee. Vor allem wenn der Kunde selbst für die Retour der Ware aufkommen muss.“ Insgesamt wäre das vielleicht auch ein interessanter Ansatz für kleine und mittelgroße Marken aus unserer Branche. SERVICE NACH DEM KAUF Ebenfalls unübertroffen ist der stationäre Handel beim Service nach dem Kauf. So bietet jeder gute Fachhändler seinen Kunden vergünstigte oder kostenlose Reparaturen und Service, was dem Kunden leicht nachvollziehbare Vorteile bietet, die er im Internet so nicht findet. Hierzu empfiehlt Damon von K2 seinen Kunden: „Trefft die richtige Entscheidung und geht für zwei bis drei Stunden in den Shop. Anschließend habt ihr ein garantiert passendes Board, mit dem ihr lange Spaß habt. Und wenn etwas nicht stimmt, kümmern wir uns direkt vor Ort darum!“ Ein Paradebeispiel in Großbritannien sind Lorraine und Darren von Subvert: der Shop veranstaltet Snowboard-Reisen, Videopremieren sowie Wettbewerbe und fungiert als einer der Grundpfeiler der hiesigen Szene: „Wir organisieren den ganzen Sommer über Events, halten die Szene am Leben und bieten Kunden die Möglichkeit, Produkte der kommenden Saison zu testen. Und wir veranstalten einen ‚Try before you buy’ Event zum unverbindlichen Ausprobieren. Weiterhin bietet unsere Shop-Reise die Möglichkeit zum Produkttest und Einholen von Kundenrezensionen, die sehr wertvoll für uns sind. Und indem wir mit den Kunden auf die Piste gehen bilden wir eine Gemeinschaft, deren fester Teil wir sind.“

Trend des „Showrooming,“ wenn Kunden Boots im Shop anprobieren und dann dreist im Internet kaufen. Aktuell haben einige Shops bereits Gebühren für das Anpassen von Boots eingeführt, die dann beim Kauf wieder erlassen werden. Dem stehen einige Branchenvertreter jedoch kritisch gegenüber, wie Trond-Eirik Husvaeg von Vimana: „Vor zehn Jahren haben einige Shops in den USA von ihren Kunden eine Anzahlung im Gegenzug für Beratung bei der Produktauswahl verlangt. Das ging leider nach hinten los und hat die Abwanderung ins Internet nur beschleunigt.“ Auch Lorraine von Subvert hält davon wenig: „Sicher könnten wir den Kunden das Anprobieren von Boots berechnen. Das ist aber gefährlich, denn unsere Konkurrenz macht das umsonst. Es könnte klappen, sofern alle Läden am gleichen Strang ziehen.“ Subvert bietet Kunden ein Probier-Paket für Boards: der Kunde zahlt für den Test des Boards in einem nahegelegenen Skigebiet und wenn er das Brett kauft, wird die Gebühr vom Endpreis abgezogen. Außerdem arbeitet der Shop mit „Rabatten für Board-Zusammenstellung sowie einem Treuepunkteprogramm - je mehr Geld der Kunde ausgibt, desto mehr Punkte kann er gegen Rabatte und Preise einlösen.“ Julien Durant, Mitbegründer von Picture Organic Clothing rät Shops, ihre Anprobemöglichkeiten für Boots möglichst publik zu machen: „Boots sind eine wichtige Anschaffung und das Anprobieren ist ein Vorteil für Kunden. Shops sollten das mehr in der Öffentlichkeit bekanntmachen - im Skibereich hat das bereits großen Erfolg!“ Becca von Spark R&D sieht das ähnlich: „Man sollte seinen hiesigen Shop unterstützen, indem man bei ihm einkauft, vor allem wenn man seine Produkte gern in der Hand halten und in Echt erleben will.“

46

UNTERSTÜTZUNG FÜR DEN SPORT David von Pure Snowboarding in der Schweiz sieht das Verhältnis zwischen Kunden und Shops momentan wie das zwischen Eltern und Kindern: „Die Kinder genießen es, mit ihren Eltern sicher und behütet aufzuwachsen. Aber wenn die Kids dann mal älter werden, vergessen sie schnell, was die Eltern alles für sie getan haben. Erst wenn die Eltern gealtert sind und nicht mehr so viel leisten können, merken die Kinder, was ihnen bald fehlen wird. Momentan muss sich die Snowboardszene einfach wieder mehr ihrer Wurzeln bewusst werden.“ Die Kunden müssen vor allem daran erinnert werden, dass ihr Shop deutlich mehr ist, als nur ein Laden. Das bringt Lorraine von Subvert auf den Punkt: „Langweilt die Kunden damit, wie hart es ist, als unabhängiger Shop zu überleben! Wir versuchen sie auf die netteste Art daran zu erinnern, dass sie ihren Shop unterstützen müssen, wenn sie in Zukunft Produkte anprobieren und auf Test-Veranstaltungen gehen wollen.“ Und je mehr Kunden diese Lektion lernen, desto besser geht es dem Handel. Denn wo haben die meisten von uns ihr erstes Snowboard in der Hand gehalten oder über ihren Sport gefachsimpelt? Ein Boardsport-Shop ist mehr als ein Geschäft - es ist eine Institution. Das bestätigt auch Julien von Picture Organic: „Local Shops stehen für alles, was wir Älteren an Snowboarding lieben und die Identität des Snowboardens. Aber sie müssen sich auch verändern und mit der Zeit gehen können.“




Photo : Dragon

trend report

GOGGLES FW16/17 :TREND REPORT Ob Cruisen auf der Piste, Sessions im Park oder Abenteuer im Backcountry, klare Sicht ist unverzichtbar. Daher sind Goggles wichtige Begleiter im Wintersport. Für Herbst/Winter 2016/17 fahren die Marken ein nie dagewesenes Maß an Auswahl und Technologien auf. Anna Langer hat sich für uns umgesehen. Die Textstelle„I can see clearly now the rain is gone“ beschreibt treffend den wichtigsten Anspruch an moderne Snow Goggles: sie müssen mit Wetterwechseln spielend mithalten und bei Regen wie Sonnenschein immer klare Sicht garantieren. Dahinter steckt ausgereifte Technik, die sich in der kommenden Saison durch alle Preisklassen zieht. TECHNIK IST TRUMPF Dragon setzt weiterhin auf „Transition“-Gläser: „Sie können umgehend eine dunkelgraue Tönung aktivieren,“ erklärt Product Director Mike Tobia. Smith Optics hat „Chroma Pop Gläser, die Licht auf zwei Wellenlängen filtern und bessere Farbdefinition, stärkere natürliche Farben und unerreichte Klarheit ermöglichen,“ erklärt Global PR Manager Ben Cruickshank. Shred setzt „empfindliche Lichtfilter“ ein, „die Gläser der Contrast Boosting Serie schalten damit ähnlich wie lärmdämmende Kopfhörer sämtliches Farbrauschen beim Fahren aus.“ Zeal arbeitet mit der „AUTOMATIC+“-Technoligie: „Diese neue Art polarisierter Gläser stellt automatisch von 33% auf 18% um - man braucht also nur eine Brille für wechselnde Lichtverhältnisse,“ sagt Mike Lewis, Director of Brand Activation & Digital Strategy. Die „I-Flex® Transformer“-Gläser von gloryfy wirken ähnlich: „Der Filter wechselt je nach Lichtstärke von Stufe 1 auf 3,“ erklärt Christoph Egger, CEO und Gründer. VonZipper vertraut auf „WILDLIFE Gläser, die ihre Klarheit und Schärfe an die bergige Umgebung anpassen.“

Qualitativ hochwertige Gläser von Carl Zeiss kommen in der gesamten Kollektion von Melon Optics sowie Goggles von Giro zum Einsatz. Neu bei Rossignol ist die Solar Lens mit „kontraststeigerndem Filter, der für bessere Farben, Konturen und Helligkeit bei allen Lichtverhältnissen auf der Piste sorgt,“ sagt Flavien Foucher, Technical Equipment Marketing Manager. POC vertraut ebenfalls auf die Solar Lens, kombiniert mit „speziellem VLT-Wert für besseren Kontrast, brillantere Farben und Kontouren vor allem bei hohen Geschwindigkeiten und wechselnden Lichtverhältnissen,“ so Erik Liden, Senior Product Manager Goggles. „All unsere Kinderbrillen der POCito Serie setzen diese Gläser ein und nächste Saison bekommt der Großteil außerdem eine Beschichtung mit Oleophobic und Hydrophobic Technologie.“ Sinner kombiniert „photochromatische Gläser mit polarisierten Gläsern zur Allround-Technologie namens SINTEC®/TRANS+®“, erklärt Marketing Manager Dennis van de Ven. Photochromatische Gläser findet man auch in der Kollektionen von Spektrum sowie bei POC, Quiksilver, Roxy und anon.: „Wir verkaufen immer mehr Brillen bei denen polarisierte Gläser inklusive sind, während sie früher oft als Zusatzoption geliefert wurden,“ sagt Brand Manager Stephanie Kohn. Gewohnt innovativ stellt Oakley beheizte Gläser gegen Beschlagen vor, berichtet Goggles & Helmets Product Category Manager Hans Arnesen: „Oakley Prizm™ Inferno ist eine revolutionäre Technik mit

Smith Optics hat „Chroma Pop Gläser, die Licht auf zwei Wellenlängen filtern und bessere Farbdefinition, stärkere natürliche Farben und unerreichte Klarheit ermöglichen.“ – Global PR Manager Ben Cruickshank. 49


trend report

beheizten Gläsern, die Beschlagen vorbeugen und mehr Sicherheit durch bessere Sicht ermöglichen. Das Design der Prizm™ Inferno verbindet einfache Formen mit hoher Funktionalität und hilft den Fahrern, sich bei der Abfahrt aufs Wesentliche zu konzentrieren.“ SCHNELLER GLÄSERWECHSEL Wer trotzdem gern die Möglichkeit der Wahl hat, kann auf eine Vielzahl von Gläserwechselsystemen zurückgreifen: TSGs „Earth Magnets“,

Dragon erweitert das Angebot an rahmenlosen Gläsersystemen und bringt die Swiftlock-Technologie ins Modell X2 als „kleinere Variante der X2 für eine universelle Passform“, sagt Mike Tobia. Auch die neue ALT Goggle (Alternate Lens Thing) aus dem Hause VonZipper bietet ein rahmenloses Design bei „extrem wenig Gewicht“, sagt Aecio Flavio Costa, Marketing Manger Europe bei VonZipper. Smith erweitert das rahmenlosen Angebot ebenfalls: „Zusätzlich zur modernen Ästhetik der I/O war es uns wichtig, die technischen Errungenschaften in der Herstellung von Goggles einzubringen: verbesserte Passform, breiteres Sichtfeld, bessere Integration mit Helmen,“ sagt Jon Raymer, Goggles Category Manager. Auch bei Shred steht ein breiteres Sichtfeld im Mittelpunkt. Die Kerntechnologie nennt sich SHREDWIDE und bietet durch effizienten Einsatz von Materialien und Designs „den weitesten erdenklichen Sichtwinkel aus allen Ecken des Rahmens.“ POC verfolgt einen ähnlichen Ansatz: „Bei der Entwicklung neuer Goggles schauen wir zuerst auf das Sichtfeld, damit der Fahrer möglichst früh herannahende Objekte von allen Seiten bemerken kann.“ Marken wie Spektrum, Appertiff und Ovan verbinden klassische Designelemente mit „harten Kanten, niedrigerem Profil und passgenauem Sitz.“

Dragon erweitert das Angebot an rahmenlosen Gläsersystemen und bringt die SwiftlockTechnologie ins Modell X2 als „kleinere Variante der X2 für eine universelle Passform“ – Mike Tobia, Product Director Dragon.

Photo : Giro

MATERIALIEN Letztendlich bleibt selbst die ausgereifteste Technik wirkungslos, wenn die Goggle nicht perfekt sitzt, um Schnee, Nebel und Feuchtigkeit abzuhalten. Bollé garantiert das mit B-Flex Technologie und Memory Shape im neuen Tsar Modell, „bei dem der Nutzer den unteren Teil der Brille an sein Gesicht anpassen kann,“ sagt Chloé Pasqualetto, Global Goggles & Helmets Product Manager. Auch Carve verwendet „Memory Schaum, für bequemere Brillen und besseren Tragekomfort.“ TSG setzt auf „flexible PU Rahmen, die den Druck gleichermaßen von Augenbrauen und Nase ableiten, um komplette Versiegelung des Gesichts zu erreichen“, sagt Communications Manager Nadja Herger. VonZippers 4PLAY LENS SYSTEM, Berns Lens Pop, Electrics PRESS SEAL TECHNOLOGY, anon.s Magna Tech, Giros Snapshot mit Magneten, Spys Lock Steady und Quick Draw sowie Smiths I/O und Dragons APX Swiftlock. Shred hat ein eigenes patentiertes System entwickelt, das „Schluss macht mit unzuverlässigen, schwachen Systemen“: Die neue SIMPLY SIMPLIFIED Technologie ermöglicht „enorm schnellen Gläserwechsel ohne Umstände und Zeitaufwand.“ Airblaster hat die neuen AIR GOGGLES mit FOG FREE Technik im Angebot: „Mehr Zeit zum Fahren und weniger Zeit beim ‚schnellen’ Gläserwechsel verschwendet.“ RAHMENLOS Egal ob mit herausnehmbaren oder fest installierten Gläsern, so ziemlich alle Goggles brauchen weiterhin einen Rahmen. Hier lautet die Devise: weniger ist mehr. „Dünnere Rahmen sehen nicht nur modischer aus, sondern geben auch einen verbesserten Panoramablick durch sphärische Gläser“, erklärt Tom Lazarus, Operations Manager bei Dirty Dog zum Stichwort Goggles mit dünnem oder halbem Rahmen. Appertiff, Bern, Carve und Giro setzen diese Saison ebenfalls auf rahmenlose Modelle. Brunotti bringt Modelle „mit halbem und ohne Rahmen“, gloryfy „rahmenloses Design“ im Modell „GP3“ während Sinner eine „teilweise rahmenlose Goggle“ vorstellt und auch Quiksilver sowie Roxy haben rahmenlose Goggles im Angebot.

50

Bern verwendet ein komplett neues, umweltfreundliches Material namens Plusfoam in hochwertigen Modellen wie Eastwood und Monroe für „höhere Stoßfestigkeit, besseren Reibungswiderstand, höhere Wetterfestigkeit sowie 100% Wiederverwertbarkeit.“ Ovan hat eine komplett aus Recyclingmaterial verarbeitete PE-Brille im Programm, die „umweltfreundlich, extrem leicht und bequem ist.“ Electric setzt erstmals ein neues Material namens ELECTROLITE ein, das aus EVA und kompressionsgefertigtem Silikon besteht. FORMEN Im letzten Jahr standen zylindrische Gläser hoch im Kurs und sind immer noch bei Marken wie Appertiff, Ashbury, Giro, Melon, POC, Rossignol, Shred, Spy und VonZipper zu finden. Der Trend geht jedoch deutlich wieder zu sphärischen Gläsern, die in allen aktuellen Kollektionen im Mittelpunkt stehen. „Wir sehen zylindrische Formen weiterhin als ebenso funktionellen wie modischen Trend“, sagt Aecio von VonZipper und fügt hinzu: „Sphärische Goggles erzielen immer noch den Großteil unserer Umsätze und sind ein grundlegender Teil der Snow-Kollektion, vor allem bei größer gestalteten Brillen.“ Die Marke hat auch eine schlankere Brille mit „injizierter torischer Verglasung“ im Angebot, bei der zwei Orientierungen - eine davon sphärisch - zusammenspielen. Den gleichen Ansatz verfolgt auch Rossignol im Maverick Modell „mit extrem breitem Blickfeld bei kompakter Höhe der Gläser,“ wie Flavien erklärt.



trend report

„Wir sehen zylindrische Formen weiterhin als ebenso funktionellen wie modischen Trend.“ – Aecio Flavio Costa, Marketing Manger Europe, VonZipper.

RAHMENFARBEN UND MUSTER Bei den Rahmendesigns und Farbpaletten gibt es kommende Saison etwas für jeden Geschmack. Shred und Zeal setzen auf neutrale Farben, POC auf „etwas reifere Farben“, Appertiff auf komplett Schwarz, und TSG auf eine Mischung aus Weiß, Schwarz, Dunkelblau und Lila. Brunotti, Spektrum und Carve nehmen mattfarbene Varianten auf, wobei Carve auch „poppige Farben als Kontrast bei den Straps“ einsetzt.

Photo : Giro

Dirty Dog kombiniert „grelle Rahmen passend zu unseren bunten Spiegelgläsern.“ Auch bei Bollé und Brunotti wird es bunt, anon. setzt auf poppige Farben, Appertiff bringt Neon ins Spiel, TSG Cyan Blue, Sinner knalliges Neon und Smith stellt „mutige Farbtöne in den Mittelpunkt der Designs“. Etwas weicher bringen Sinner und Appertiff Pastellfarben ins Spiel. Oakley setzt seinen Trend zu „starken Farbblöcken“ fort, und besinnt sich auf seine Tradition „mit den cleanen Factory Pilot Blackout und Whiteout Farbvarianten im Zusammenspiel mit der original Oakley Factory Pilot Brille.“

TÖNUNG & BESCHICHTUNG „Black is beautiful“ lautet das Motto im Sonnenbrillenbereich seit jeher und das scheint sich auch nicht zu ändern, mit Gläservarianten wie Black Chrome von Bollé und TSG, Smoke Chrome and Black von Ashbury, Anthrazit bei gloryfy, Dark Smoke bei Quiksilver und Everyday Smoke von Ovan. Carve Brand Manager James Robinson bestätigt: „Traditionelle Gläsertönungen sind weiterhin ein starkes Thema,“ und meint weiter „es geht eher um Beschichtung und Finish,“ mit Verweis auf Iridium in Silber und Spektrum-Tönen. Electric nimmt mit „Brose“ eine neue Grundtönung ins Programm: „Eine Kombi der Eigenschaften unserer bestverkauften Gläser: Bronze mit den sichtverbessernden und leistungssteigernden Eigenschaften von Rosé.“ Spektrum nutzt ebenfalls eine braune Grundtönung, „die in zahlreichen Lichtbedingungen funktioniert,“ sagt Robert Ohlsson, Creative Director & Mitbegründer. Verspiegelte Beschichtungen bleiben ein zentrales Thema für viele Marken, darunter Bollé, Brunotti und gloryfy. Sie eignen sich inzwischen auch für Bedingungen mit niedriger Lichteinstrahlung, wie die Clear Red Revo Gläser von Spektrum zeigen: „Gläser für niedrige Lichteinstrahlung mit dem bewährten Spiegelfinish sind deutlich attraktiver, als durchsichtige pinke oder gelbe Gläser.“ Rot wird generell immer beliebter und findet sich bei Spy in „Happy Red Spectra™ Gläsern“, Nike Visions neuem „leicht rosafarbenen Ton mit Grau-Aktivierung“, anon.s Red Solex™, Dirty Dogs Red Fusion, bei Rossignol mit „mehrlagigem Rot und orangener Basis,“ der „Code Red“ Verglasung von Ovan für „niedrige Lichtverhältnisse und hohem Kontrast sowie Geländeerkennung“, sowie Quiksilvers neuem „HD Tint“ mit „einer Variante von Pink, einer bernsteinfarbenen Mischung aus Farbtönen für optimalen Kontrast“, sagt Stephanie Fontenille-Leuridan, Goggles and Helmets Product Manager bei Quiksilver und Roxy. Bei anon. reichen die Tönungen von „Blue Lagoon bis Verspiegelt.“ Melon Optics haben „Green und Blue Chrome“ im Programm, Dirty Dog stellt „zeitgemäße Edelsteinfarben“ vor, Sinners neue Farbe heißt „Blue Revo“ und Airblaster zeigt „Green AirRADium“. 52

Die farblich passende Kombination aus Goggles und Outerwear steht bei Quiksilver und Roxy im Mittelpunkt, wobei sich Muster von einer auf die andere Kategorie übertragen, etwa „Tarnfarben und Handzeichnungen“ bei den Herren neben der urban inspirierten „Treeline“-Kollektion bei den Damen. Nike Vision holt sich Inspiration aus der Active Wear und Shred von den Sonnenbrillen: „Wir imitieren das Design unserer Sonnenbrillen mit natürlichen Bügeln aus Holz.“ Appertiff bietet ebenfalls Tarnfarben, Ahbury hat Streifen im Programm, Melons Themen sind „Marmor, Galaxie und Jeans,“ während Rossignol mit „geometrischen und modernen Mustern“ Akzente setzt. Sinner hat eine Auswahl von „hellen, tropischen Blumenmustern“ sowie Aztekenmuster im Angebot, Nike Vision ein „Schildpattmuster auf durchsichtigem Rahmen mit Swoosh-Logo“ und Zeal verbindet „Nadelholzmuster mit Aztekengrafiken.“ KOLLABORATIONEN Zum Abschluss noch ein heißer Trend für den kommenden Winter: Kollaborationen. Dragon arbeitet mit Brian Iguchi und Teton Gravity Research, Giro stellt zusammen mit dem legendären Surf-Shaper Gerry Lopez sowie Milo, dem Sänger der legendären Punkband The Descendants gleich zwei Capsule Collections zusammen; Ovan holt sich namhafte Künstler an Bord und anon. arbeitet mit Black Scale, L.A.M.B, Playboy, Disney und Marvel zusammen. Smith gestaltet mit seinen Teamfahrern die ID Collection und hat Woolrich, High Fives Foundation, Coal Headwear und den Künstler Matt Furie zur Zusammenarbeit verpflichtet. VonZipper und Airblaster haben sich mit bekannten Brauereien zusammen getan: VonZipper hebt das Glas mit St. Archer aus Südkalifornien und Airblaster bringt „klassische Pabst Blue Ribbon Farbkombinationen und Logo am Riemen: „Bier und Air sind keine ungefährliche Kombination, aber sicher immer eine gute Zeit.“

HIGHLIGHTS Lichtempfindliche und kontraststeigernde Gläser Rahmenlose und dünne Designs Schnellwechsel-Systeme bei den Gläsern Kollabo-Produkte Neutrale Farben



gallery

GOGGLES PRODUKTGALERIE FW 16/17

54

Airblaster - Airpill

Airblaster - Shifty

Anon - WM1 meow

Appertiff - Bruce

Bern - Eastwood Teal

Airblaster - PBR colab

Anon - M2 fragment

Anon - M3

Appertiff - Dawg

Bern - Monroe

Bern - Jackson Hunter

Bolle - OTG

Bolle - Schuss

Bolle - Tsar

Brunotti - Hasolo

Brunotti - Hilan

Brunotti - Hisano

Carve - Chamonix

Carve - Eskimo

Dirty Dog - After Burner

Dirty Dog - Mutant

Dirty Dog - Stampede

Dragon - NFX2 TGR Collab

Dragon - X1 Flex

Dragon - X2S

Electric - Charger

Electric - EGX

Electric - Electrolite

Giro - Balance

Giro - Scan

Gloryfy - GP3 Transformer

Gloryfy - GP4 Fabio Studer

Melon - Parker

Melon - Jackson

Melon - Tropical

Nike - Fade Volt

Nike - Mazot

Nike - Command

Oakley - Lineminer Premium

Giro - LE Blok Gerry Lopez



gallery

56

Oakley - Lineminer

Oakley - Prizm Inferno Hero

Ovan - Magni camo

Ovan - Magni

Ovan - Magni MK

POC - Fovea

POC - Iris

POC - Lid

Quiksilver - Fenom Art Series

Quiksilver - Hubble Travis Rice

Quiksilver - QS R

Rossignol - Maverick 2 Lenses

Rossignol - Maverick HP

Roxy - Hubble

Roxy - Pop Screen

Roxy - Rockferry

Shred - Simplify

Shred - Simplify Blackout

Shred - Simplify Martial

Sinner - Marble

Sinner - Mohawk

Sinner - Snowstar

Smith - IO 7

Smith - IO Reactor

Smith - Riot Sriracha Cuzco

Spektrum - G001

Spektrum - G004

Spektrum - G005

Spy - Ace Stitched

Spy - Bravo

Spy - Raider

TSG - Goggle One Viking

TSG - Goggle One Viking

TSG - Goggle Two EA

VonZipper - Feenom

VonZipper - Jetpack

VonZipper - Skylab

Zeal - Automatic Forecast

Zeal - Fargo

Zeal - HD2 Camera




ride o’meter

SNOWBOARD MEDIA ANALYTICS RIDE O’METER Tracking action sports media content globally, through print, web, online videos and social networks, RIDE O’METER is showcasing a selection of the 2014/2015 snowboard season highlights. Presented by RIDE O’METER.COM Snowboard Analyst : Adèle Hoffman / Data Engineers : Vincent Charpentier & Valentin Barit

WEB / TEAM EXPOSURE RANKING

TOP 5

TEAM EXPOSURE

LOGO FACTOR

420 623 ¤

10%

Monster Energy

392 081 ¤

3%

Oakley

387 090 ¤

3%

4

Dragon

374 669 ¤

2%

5

Red Bull

385 963 ¤

8%

RANKING

TEAM

1

Burton

2 3

Diese Rangliste zeigt die 5 Teams mit der höchsten Präsenz in den internationalen Snowboard Online Medien im Zeitraum von August bis November 2015. Die weltbekannte Marke BURTON führt die Rangliste mit über 400Tsd¤ Anzeigen Wert und einer beeindruckenden Logopräsenz von 10% an. Dies haben sie den Superstars Danny Davis und Mark McMorris zu verdanken, die einige der größten Online Highlights im ersten Halbjahr für sich verbuchen konnten. Die vier weiteren Ränge gingen an weitere TopPlayer im Snowboard Sponsorship Business, mit einem Medienwert zwischen 350Tsd¤ und 400Tsd¤; wobei Energy Drink Hersteller und Eyewear Marken die konkretesten und größten Unterstützer von Fahrern sind. Wir beobachten, dass es zwei interessante Matchups zwischen Red Bull vs. Monster und Oakley vs. Dragon gab.

Period analyzed: 1/08/2015 - 30/11/2015

VIDEOS / RIDER AUDIENCE RANKING RANKING

NAME

1 2

TOP 5

NB VIDEO

TOTAL VIEWS

CUMULATED AUDIENCE (hrs.)

TOTAL PART (sec.)

Travis Rice

15

1 574 766

15 858

781

Danny Davis

22

909 360

21 593

2 504

3

Ben Ferguson

25

869 561

46 280

3 570

4

Mark McMorris

32

817 797

23 056

2 237

5

Ethan Deiss

23

740 769

121 689

7 584

Period analyzed: 1/08/2015 - 30/11/2015 Diese Aufstellung zeigt die Top 5 Rider mit der höchsten kumulierten Anzahl an Views von Snowboardvideos im Zeitraum von August bis November 2015. Angeführt wird das Ranking von Travis Rice dank der 15 Videos in diesem Zeitraum. Die meisten wurden allerdings schon im letzten Jahr veröffentlicht, konnten aber immer noch über 1,5 Millionen Views in vier Monaten erzielen. Danny Davis konnte mit seiner Serie Peace Park Videos sehr viele Views für sich verbuchen, indem er jeden einzelnen Snowboarder auf diesem Planeten davon träumen ließ mit seinen Freunden diesen unglaublichen spaßigen Snowpark zu shredden. Ben Ferguson hat mit 850 000 Views ebenso einen starkes Momentum. Mark McMorris and Ethan Deiss folgen in der und erreichen einen Durchschnitt von 150 000 Views pro Videopart. 59


ride o’meter

SOCIAL / RIDERS

MATCH UP

TOP POSTS #ISPO

Ehemalige Teamkollegen und Buddies, die Frenchies Victor De Le Rue und Victor Daviet genießen durch irhen Style und ihr Engagement gerade höchste und wohlverdiente Aufmerksamkeit von der internationalen Snowboard Szene. Wenn es um Social Media Performance geht, hat De Le Rue eine größere Fanbase mit über 15 Tsd Fans, wobei Daviet immerhin 5Tsd Fans hat, beide überzeugen mit einem Anstieg an Fans von ca 6%. Genauer betrachtet haben beide einen Fan Engagement Anteil von ca 0,3 was ein Drittel der Fans repräsentiert im Bezug auf monatliches aktives Engagement bei deren Posts verteilt auf die 3 Plattformen.

VS

Shaun White 66k interactions

VICTOR DE LE RUE

VICTOR DAVIET

15 400

Follower Fb/ Inst/ Tw

5 200

2 075 3 297

Av. Monthly interactions Facebook Instagram

731 1 066

0.35

Fan Engagement Ratio*

0.36

Mark Mc Morris 31k interactions

*Comparison between own rider posts interactions and interactions created by posts when tagged (Brands, Medias, Contributors & Riders).

PRINT / COVERS RANKING RANKING

NAME

FIRST NAME

1 2 3 4 5

ELHARDT ANTHAMATTEN ETTALA MULLER SMOLLA STRAUSS

Elias Aurel Eero Nicolas Marco Philip

6

Hier findest du die 3 Top Snowboard Postings in Social Media der Saison. Mark McMorris, Shaun White und Ayumu Hirano toppen die Rangliste.

Ayumu Hirano 3k interactions

TOP 5 COVER VALUE

17 500 ¤ 13 253 ¤ 11 721 ¤ 7 634 ¤ 7 319 ¤ 7 319 ¤

Auf einem Cover zu landen, ist noch immer ein wahres Karriere Highlight! Diese Rangliste zeigt die 5 europäischen Rider mit dem höchsten Cover Value (¤) in internationalen Snowboard Magazinen im Zeitraum von August bis November 2015. Elias Elhardt führt das Ranking an mit seinem unvergleichlichen Style auf einem METHOD Cover, gefolgt von Aurel Anthamatten der auf dem Cover von MBM und The REASON war. Eero Ettala ist auf einem wunderbaren Stück Kunst am Cover von ACT, Nicolas Müller präsentiert seinen „tweak“ auf dem PLAYBOARD Cover, während sich Marco Smolla und Philip Strauss ein inspirierendes Cover vom SKY teilen.

Period analyzed: 1/08/2015 - 30/11/2015

Hungry for more ? Drop us a line at info@rideometer.com 60



Photo : Russel Dalby

bigwig interview

BIG WIG: CAPITA GRÜNDER BLUE MONTGOMERY Ende 2015 eröffnete CAPiTA ‘The Mothership’ in Österreich: die umweltfreundlichste Snowboard-Fabrik der Welt. Ein gewagter Schritt eines interessanten Unternehmens, an dessen Steuer ein inspirierender Mann sitzt. Mit 26 Jahren gründete Blue Montgomery CAPiTA und 15 Jahre später ist das Unternehmen eine der weltweit angesehensten Snowboard-Marken. Für das Big Wig Interview dieser Ausgabe verrät er uns alles über The Mothership und erklärt seine Sicht auf Unternehmertum, verantwortungsvolle Produktion, späte Winter und eine sich verändernde Verkaufslandschaft. Von Harry Mitchell Thompson. WIE BIST DU SELBST ZUM SNOWBOARDEN GEKOMMEN? Ich wuchs in Iowa auf, in der Mitte der USA. Es gab keine Berge in der Nähe und das nächste Wintersportgebiet war 45 Minuten entfernt, also hikten wir jeden Tag nach der Schule einfach auf einen der Hügel des Golfplatzes meiner Heimatstadt. Meine Geschichte ist die vieler Snowboard-Kids, die im mittleren Westen, in Skandinavien, Großbritannien oder wo anders aufwachsen, wo es wenig Berge gibt. Freundschaft und Kameradschaft machten Snowboarden für mich trotzdem zu etwas besonderem und oft beflügeln kleine Resorts den Traum vom Snowboarden ja. Schau dir mal an, was die Yawgoons machen oder wie viele Legenden aus Talma kommen - wenn Snowboarden eine Hall of Fame hätte, wäre der Großteil von dort. Wenn man diesen kleinen Spot in Finnland mit Chamonix oder Whistler vergleicht, ist das lächerlich. Warum bringt ein kleines Gebiet bessere Fahrer hervor als ein riesiges?

Ich denke, es liegt an der Suche nach dem Unbekannten und dem grundlegenden Verlangen nach mehr. So war es auch bei mir. Auf meiner Piste gab es keinen Lift und keine warme Hütte… nur das Grün beim 7. Loch des Golfplatzes. Und dennoch war ich wie gefesselt, verschlang jedes Magazin, studierte Snowboard-Videos und träumte von Orten wie Mt. Baker, Jackson Hole, Japan oder den Alpen. Ich war so besessen von diesem Traum, dass ich nie hinauswuchs. Wir können darüber diskutieren, ob Snowboarden eine Lebenseinstellung, ein Sport oder eine Aktivität ist, aber ohne Frage kann es Leben verändern. Wie meines. Nach der High School zog ich nach Utah und konnte in den 90ern den Pro Traum leben, bevor ich 2000 nach Seattle zog, wo wir CAPiTA gründeten.

Wir wissen, dass wir mehr als nur Mitläufer sein müssen, wenn wir Snowboarden wieder in Höchstform sehen wollen - wir müssen daran glauben, dazu beitragen, investieren und das, das wir lieben, selbst gestalten. 62


bigwig interview

WAS IST DER GEDANKE HINTER THE MOTHERSHIP? Die Idee - oder der Traum - unsere eigenen Produkte zu machen und unser Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, war schon immer da, aber mit der konkreten Planung begannen wir 2011. Wir analysierten unser Unternehmen in einem sich verändernden Markt und wollten mehr direkte Kontrolle über unsere Zukunft, und die Kontrolle der Produktion erschien uns ein guter Weg dorthin. Also erstellten wir einen Drei-Jahres-Plan für die Umstrukturierung hin zu einem Produzenten und um das Budget sowie die Leute dafür aufzustellen. Wir fanden einen perfekten Standort, für den wir auch direkt den Grund kauften. Während dieser Planungsphase meldete sich unser damaliger Produzent dann plötzlich bankrott - in einer unsicheren, beängstigende Zeit, in der sich andere OEM (Original Equipment Manufacturer) Brands nach neuen Produzenten umsahen mussten, waren wir strukturell bereits entsprechend vorbereitet und machten einfach ein Angebot für die Fabrik. Dadurch sicherten wir unsere Produktion und waren zeitlich flexibel mit der weiteren Planung und Ausführung von The Mothership, konnten Maschinen kaufen, Arbeitskräfte anwerben, die seit über zehn Jahren CAPiTA Boards bauten, und den Abfluss der größten Snowboard-Produktion der Welt kontrollieren. Aber obwohl die Fabrik großartig war, war es nicht unser Ziel, die weltgrößte Produktionsstätte zu besitzen. Wir wollten die beste und effizienteste Anlage für die Erfüllung unserer Träume schaffen, um den Ansprüchen des modernen Snowboardmarktes gerecht zu werden. WELCHE RISIKEN HÄNGEN MIT DER ERÖFFNUNG EINER EIGENEN FABRIK ZUSAMMEN? Die größten Risiken liegen auf der Hand. Einige können wir kontrollieren, einige nicht. Die meisten haben damit zu tun, in etwas Unsicheres zu investieren. Unsicherheit in Bezug auf das Wetter und künftige Effekte der Erderwärmung auf den Wintersport. In

unser Ziel nach wie vor, unsere Produkte jedes Jahr aus zu verkaufen, die besten Produkte zu machen, außergewöhnlichen Kundenservice zu bieten und extrem wenige Garantiefälle zu haben… und natürlich in den Shops gut dazustehen, damit wir im nächsten Jahr wieder einen kleinen Schritt vorwärts machen können. VIDEOS WAREN IMMER SCHON EIN WICHTIGER TEIL VON CAPITAS DNA. WIE SIEHST DU DIE VERÄNDERUNGEN HIER, Z.B. BEI PLATTFORMEN ODER FILM-TOUREN? Die Medienlandschaft verändert sich so schnell, weil es einfacher wird, Nachrichten zu senden. Es wird aber gleichzeitig schwieriger, ein einheitliches Bild zu vermitteln. Es gibt so viel Rauschen auf allen Kommunikationswegen, dass allein das Wahrnehmen einer Nachricht schon eine richtige Herausforderung darstellt. Generell gesprochen wollen wir unseren Snowboardern eine Plattform für ihre Initiativen bieten. Egal ob es nun um eine Medienpartnerschaft oder die Eigenproduktion von Content geht - oder darum, wie es veröffentlicht wird -, all dies verändert sich täglich und wir versuchen, uns anzupassen und mitzuwachsen. WELCHEN RAT WÜRDEST DU JEMANDEM GEBEN, DER SEINEN EIGENEN SNOWBOARD BRAND STARTEN WILL? Sei voll dabei oder lass es bleiben. In der aktuellen Marktlandschaft ist unternehmerischer Erfolg schwer zu erreichen. Du musst Vollgas geben, dich der Sache total hingeben und die Möglichkeit eines Scheiterns völlig ausschließen. Oft gehen kluge Menschen mit einem Verständnis von Risikomanagement zu konservativ mit ihren Ideen um. Sie versuchen, in Teilzeit-Arbeit etwas auf die Beine zu stellen und haben Angst, andere Einkommenswege abzukapseln. Aber Risiko und Belohnung gehen Hand in Hand und so wie ich die Dinge sehe, ist es sehr einfach: wenn Unternehmer nicht vollkommen an ihre Sache glauben,warum sollten es andere tun?

Wenn wir unseren Zyklus um einen Monat verschieben und unsere wichtigste Verkaufsperiode auf Oktober bis Januar statt September bis Dezember verlegen würden, würde es unserer Industrie massiv zugute kommen. Es würde beiden Seiten viel Geld in Hinblick auf Logistik und Rabatte sparen und würde den Saisonstart besser reflektieren. Aber ich verstehe auch, dass die Einkaufs- und Verkaufs-Psychologie um Weihnachten verzwickt ist.

einen Sport zu investieren, der nach Außen hin als rückgängig wahrgenommen wird, ist zu einem Teil ein langfristiges Risiko. Dennoch sind wir generell Optimisten - vor allem, wenn es ums Snowboarden geht. Wir wissen, dass wir mehr als nur Mitläufer sein müssen, wenn wir Snowboarden wieder in Höchstform sehen wollen - wir müssen daran glauben, dazu beitragen, investieren und das, das wir lieben, selbst gestalten. WIE VIELE FESTE MITARBEITER WIRD ES GEBEN? Bei The Mothership in Österreich haben wir 70 Angestellte. Viele davon sind Handwerker, die jahre- oder sogar jahrzehntelange Erfahrung darin haben, die besten Snowboards der Welt zu bauen. Zusätzlich haben wir ein Büro in Seattle und ich teile meine Zeit zwischen beiden Orten auf. CAPITA HAT ÜBER DIE LETZTEN JAHRE HINWEG KONTINUIERLICH AN STÄRKE GEWONNEN - WELCHE STRATEGIE STEHT DAHINTER? Die letzten fünf Jahre unterscheiden sich statistisch gesehen nicht von den fünf davor oder den fünf davor. Wir waren nie gierig. Wir versuchten nie, zu schnell zu wachsen. Wir überfluteten den Markt nicht mit unseren Produkten oder machten in einem Jahr einen riesigen Wachstumsschritt. Wir wuchsen langsam und beständig über 15 Jahre. Wir produzieren nur, was unsere Händler im Voraus bestellen. Momentan sind wir bei einigen gefragten Modellen im Rückstand und bekommen weitere Anfragen, doch unsere Antwort bleibt die selbe wie zuvor. Auch wenn wir uns über das Interesse freuen und es verlockend ist, diese Gewinne mit einzustreichen, ist

JAHR FÜR JAHR VERSCHIEBT SICH DER WINTEREINZUG IN EUROPA WEITER NACH HINTEN. FÜR UNS IST ES EINFACH, HÄNDLERN ZU SAGEN, SIE SOLLEN DEN KOPF NICHT HÄNGEN LASSEN UND UM KEINEN PREIS EINEN DEZEMBER-ABVERKAUF ANBIETEN. WAS MACHST IHR A) ALS BRAND, UM EURE HÄNDLER ZU BERUHIGEN, UND WIE DENKST DU B), DASS DIE INDUSTRIE MIT DEN SPÄTEREN EUROPÄISCHEN WINTERN UMGEHEN SOLLTE? Der späte Wintereinbruch ist nichts rein europäisches, in Nordamerika ist es nicht anders. Wir alle wissen, dass sich die Verkaufslandschaft durch technische Neuerungen verändert und genauso sind auch die Wetterveränderungen ein Thema, dem wir uns widmen sollten. Ich finde es töricht von Brands, ihre Händler einfach nur zu beruhigen, deshalb tue ich das nicht. Aber ich finde, es gibt ein paar interessante Ideen, wie man mit den neuen Zeitfenstern umgehen könnte. Die Saison startete normalerweise rund um das amerikanische Thanksgiving, aber heute können wir uns glücklich schätzen, wenn Wintersportorte vor Weihnachten öffnen. Wenn wir unseren Zyklus um einen Monat verschieben und unsere wichtigste Verkaufsperiode auf Oktober bis Januar statt September bis Dezember verlegen würden, würde es unserer Industrie massiv zugute kommen. Es würde beiden Seiten viel Geld in Hinblick auf Logistik und Rabatte sparen und würde den Saisonstart besser reflektieren. Aber ich verstehe auch, dass die Einkaufs- und Verkaufs-Psychologie um Weihnachten verzwickt ist und von der Gesamtwirtschaft beeinflusst wird und respektiere die Expertise unserer Händler. Dennoch finde ich es sinnvoll, diese Diskussion zu führen und hoffe, wir finden in naher Zukunft eine Lösung, die für alle besser funktioniert. 63



photo: O’Neill

trend report

WETSUITS FW16/17: TREND REPORT Sich in kaltem Wasser Wohlzufühlen ist unbezahlbar. Um das Beste aus der dunklen Jahreszeit herauszuholen sind Kunden bereit, alles zu tun - auch, in high-end Neoprenanzüge zu investieren. Eisige Bedingungen schrecken die Surfer heutzutage nicht mehr ab und es tauchen immer mehr Kaltwasser-Destinationen auf. Und in den neuen effizienten, warmen und leichten Anzüge vergisst man fast die Eisberge, die hinter einem im Line-Up treiben. Trend Report von Denis Houillé. LUXUS FÜR ALLE Es ist ein Fakt; der Bedarf an Winter-Neos steigt und steigt, wie auch die Anzahl an Surfern. Ob Jung oder Alt, alle wollen so oft und so lange Surfen gehen, wie nur irgendwie möglich. Mit einer von Jahr zu Jahr stetig ansteigenden Nachfrage konfrontiert, expandiert auch das Angebot an Produkten. „Dabei hat der Kunde eine immer größere Auswahl, auch von kleineren unabhängigen Firmen,” bestätigt der Gründer von Finisterre Tom Kay. Bei C-Skins hat der Technical Director Mark Brown ähnliche Erfahrungen gemacht und festgestellt, dass „mehr und mehr Klamotten-Firmen auch Neoprenanzüge auf den Markt bringen. Man kann davon ausgehen, dass dieser Trend noch eine Weile anhalten wird.” Die weibliche Fraktion findet ebenfalls mehr und mehr Spaß am Surfen - auch mitten im Winter. Fiona Bray, Sales Manager bei Glide Soul, sieht einen konstanten Anstieg bei Frauen im Wassersport, die zu jeder Jahreszeit ins Wasser springen. Egal, ob es sich dabei ums Wellenreiten, Schwimmen, Wakeboarden odet Kitesurfen handelt. „Neopren ist eine Erweiterung der Damen-Garderobe geworden,“ sagt Fiona. Crop Tops, Leggings und Bodysuits sind plötzlich Bestandteil der Bestelllisten. Der klassische Neoprenanzug alleine reicht nicht mehr aus. Roxy hat neben der technischen Wetsuit-Linie sogar eine eigene „Fashion-

Kollektion“ hinzugefügt: die Pop Surf Capsule Collection. „Designt, um einen Wow-Faktor mit knallig-farbigen Prints ins Line-Up zu bringen und das Ganze mit perfektem Schnitt und Performance,“ erklärt Xavier Faucher, EMEA Product Manager. „Surfen in kaltem Wasser, sogar Gletscherwasser, war noch nie so zugänglich und dank der leichten, sehr flexiblen Anzüge wird es auch physisch immer leichter in solchen unmenschlichen Gewässern zu paddeln,“ erklärt O’Neill Wetsuits European Product Manager, Joe Turnbull. Dänemark, Island, Russland - alle Länder wollen das fortschrittlichste Equipment bieten, so dass man das Beste aus ihren Küstenstreifen, Seen und Flüssen heraus holen kann, ohne dass man dabei anfängt zu Zittern oder vorher eine Bank überfallen müsste, um sich so einen Neo leisten zu können. Xavier Faucher von Quiksilver fasst zusammen: „Die Preise von Neoprenanzügen bleiben noch sehr überschaubar, wenn man bedenkt, was da an Technologie drin steckt.” Und auch wir beobachten, dass die Verkäufe der 5/4/3 und 6/5/4 Modelle mit integrierter Haube, sprich die teuersten Neos auf dem Markt, weiter nach oben gehen und die Preise die Leute nicht abschrecken. „Die Verkäufe können variieren, je nachdem, ob der Winter mild oder streng ist,” erzählt Mark Brown von C-Skins. Aber schon ein klassischer Winter hilft schnell bei der Überlegung, ob man die ¤100-

65


trend report

„Die Qualität ist bei allen Marken inzwischen sehr hoch” Benoit Brecq, Marketing Manager Madness/HOFF 150 extra für zusätzliche Wärme nicht doch ihre Investition wert sind. Um die steigende Anfrage an Neos für die 0-3 Grad Celsius Marke zu bedienen, bringt Patagonia jetzt einen R5 Neo raus. Aber nicht nur die hochwertigen Segmente profitieren von diesem Trend, die technischen Fortschritte sickern auch zu den mittelpreisigen sowie den Einsteigerprodukten durch. Wie auch bei Alder und dessen Basic-Model, das mit schnell trocknendem Beschichtungen ausgestattet wurde, was sie von der Top-Range übernommen haben, wie John Westlake erklärt. Rip Curl nutzt ebenfalls die Highlights ihrer Best-Seller (Flashbomb und EBomb), um die Mid-Range Anzüge (Dawn Patrol) aufzumotzen. Besonders bei den Damen und Junioren. Bei Billabong liegt der Fokus auf den Einstiegsmodellen. „Es ist sehr wichtig für uns, High Performance zu einem guten Preis anzubieten,“ berichtet Technical Division Manager, François Leits.

Bei Rip Curl sieht man auch den Trend der Reißverschluss-freien Anzüge ebenfalls, weiß aber auch, dass einige Kunden Probleme haben sie an- und auszuziehen. „Daher haben wir unseren SchnittExperten in Australien angerufen, um in den letzten neun Monaten ein neuartiges Einstiegssystem zu entwickeln.” Die Resultate sind vielversprechend, wie Borja Torres, European Wetsuit Product Manager, berichtet. C-Skins hat sich dagegen besonders dem Halsausschnitt des Anzugs gewidmet. Das „Iris Closure“ System imitiert ein Kamera-Objektiv, was den Ein- und Ausstieg erleichtert und kein Wasser hinein lässt. Bei Onda Wetsuits folgt man dagegen einer etwas anderen DesignPhilosophie: „Die Neoprenanzüge sind auf jeden einzelnen Muskel im Körper abgestimmt, besonders die dickeren Modelle,“ erklärt Global Activator Paulo Green. Bei Madness ist zudem der Auftrieb ein wichtiger Punkt, wenn man über die Zukunft des Surfens und seiner Produkte spricht. Winter-

Isolierung, Komfort, Elastizität... am Ende profitiert der Kunde auf allen Ebenen. So hebt auch Phil Bridges, Tiki Wetsuits Desinger, hervor: „Wir setzen auf eine ausgewogene Qualität/Preis-Balance, anstatt auf pseudo-wissenschaftliche Werbung.” Cold Water Surfing ist nicht mehr nur ein Trend und hat sich als authentische, extreme Disziplin etabliert. Die dunklen, schneebedeckten nordischen Länder bieten mit sensationellen Landschaften und einem frischen Look in der Surffotografie eine spektakuläre Ergänzung zu den sonst überwiegend tropischen Bedingungen. Das wird auch immer häufiger in Anzeigenmotiven aufgegriffen. Besonders bei Gul Wetsuits, für die Cold Water Surfing in der Kommunikation jeden Winter ein fester Bestandteil ist.

„Dank der leichten, sehr flexiblen Anzüge wird es auch physisch immer leichter in solchen unmenschlichen Gewässern zu paddeln.“ Joe Turnbull, O’Neill Wetsuits European Product Manager Künftig wird noch bevor man sich auf Wärme oder Haltbarkeit konzentriert, erstmal auf Komfort und Passgenauigkeit geachtet, um den Kunden zu überzeugen. „Die Qualität ist bei allen Marken inzwischen sehr hoch”, meint Benoit Brecq, Marketing Manager von Madness/HOFF, „daher arbeiten die Firmen jetzt an der perfekten Passgenauigkeit und dem Komfort.” In Wahrheit haben die meisten Brands jedoch keinen wirklichen Einfluss auf die Passform, da die Muster bei den Herstellern liegen. Nur die wenigsten Firmen haben Spezialisten in ihrem EntwicklerTeam, die Einfluss auf die Schnitte der einzelnen Neopren-Teile haben. Neben Frontzip-Neos werden auch Anzüge ganz ohne Reißverschlüsse immer beliebter. Ihre einfache Handhabe spricht für sie. Um wirklich jedem gerecht zu werden, bietet ION jetzt zwei Versionen an, den regulären Back-Zip und den maßgeschneiderten Front-Zip. „Wir bieten diese beiden Versionen an, um einfach allen Körperformen den passenden Schnitt zu bieten,” erklärt Product Manager Carlo Rauen.

66

photo: Rip Curl

SCHNITT UND KOMFORT Früher war die Anordnung der einzelnen Neoprenteile im Anzug eher ein Zufallsprodukt, auf das jetzt aber immer intensiver der Fokus gesetzt wird. Früher dachte man: je mehr Einzelteile ein Neoprenanzug hat, desto ergonomischer wäre er. Das stimmt so aber nicht.

Surfer sind mit viel heftigeren und gefährlicheren Bedingungen konfrontiert, weswegen eine Rettungsweste manchmal ein absolutes Muss ist. „Ein Mix zwischen Neoprenanzug und Rettungsweste könnte die Zukunft im Surfen sein,“ verrät uns Benoit. MAGISCHE INNENFUTTER Im Winter liegt natürlich auch ein großes Augenmerk auf dem Innenfutter der Anzüge, die am besten wasserabweisend, geruchsneutralisierend und anti-bakteriell sein sollten. Ein Aspekt, der vor einigen Jahren noch völlig unbeachtet blieb. Solche Liner sorgen einerseits für mehr Stretch, gleichzeitig aber auch für mehre Wärme. Denn sie bilden eine weitere Luftschicht im Anzug und reduzieren Gewicht, indem sie weniger Wasser ziehen und schneller trocknen. Den Neos der letzten Generation von Rip Curl mit E5 Liner sagt man nach, dass sie extrem leicht und um 25 Prozent dehnbarer sind. Daher wird die gesamte Flashbomb-Range damit ausgestattet. Borja Torres konnte den Prototypen bereits im Winter testen und ist begeistert: „Das Level an Komfort und Wärme, das dieser Neo bietet, ist unfassbar.“ Infrarot-Technologie bringt bei Quiksilver und Roxy mit mineralischen Fasern ein paar extra Grad in den Neo, die die eigene Körperwärme



trend report

länger speichern. Blutzirkulation und Sauerstoffzufuhr werden durch das Material ebenfalls optimiert. Die Kaltwasser-Spezialisten von C-Skins haben einen wärmenden Draht verbaut, der im Rücken einen beeindruckenden Effekt erzielt. „Bleibe aktiv im Wasser, und deine Temperatur fällt nicht ab.“

und der das Produkt wieder rum nutzt, um durch die ganze Welt zu den verschiedensten Spots zu reisen, wird alles getan, um den Herstellungsprozess selbst so umweltfreundlich wie möglich und den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten. Der größte Schritt hin zu einem umweltfreundlicherem Produkt ist allerdings gerade erst in der Entwicklung. Vor zwei Jahren

Zusammenfassend werden die Anzüge dank ihrer Textur immer komfortabler und zugleich einfacher beim An- und Ausziehen. Der Liner klebt nicht mehr auf der Haut, wie es bei den meisten Materialien bisher der Fall war. Durch ihre keimfreie Behandlung profitieren besonders Leute mit empfindlicher Haut, so Carlo: “Wir sind jetzt in der Lage Leuten eine Lösung anzubieten, die an Hautirritationen durch die Wetsuits in den letzten Jahren stark gelitten haben.

(FAST) UMWELTFREUNDLICH Von der Verpackung über die Lieferung bis hin zum eigentlichen Material - die Bemühungen der Surfindustrie umweltfreundlich zu Produzieren sind beträchtlich. Recycelte Kartonage und abbaubare Verpackungstaschen (wie sie O’Neill aus Mais produziert) werden langsam Standard. Verschickt wird meistens per Boot (die, so hoffen wir, bald durch Windantrieb Unterstützung bekommen) und viele Brands, wie Quiksilver beispielsweise, verlangen alternative Elemente (ungiftige Kleber, Farbe auf Wasserbasis, recycelte Jerseys, etc.) von ihren Herstellern. Das digitale Zeitalter erlaubt es Brands wie Gul als „papierlose Organisation“ zu operieren. Und auch wenn die Produkte nach wie vor einmal um die Welt geschifft werden, um beim Kunden zu landen,

photo: Alder Wetsuits

„Wir dürfen nicht vergessen, dass wir versuchen, den besten Anzug aus den uns zur Verfügung stehenden Materialien herzustellen. Und manchmal ist ‘Öko’ funktional einfach nicht das Beste!“ Borja Torres, Rip Curl European Wetsuit Product Manager. hat Patagonia seinen ersten Neopren aus pflanzlichen Rohstoffen vorgestellt. Anstatt Öl wird inzwischen zum Großteil Yulex verwendet. „Diese ‘grünen’ Neos sind ab jetzt in 21 verschiedenen Styles und für Wassertemperaturen von 0 – 23 Grad Celsius erhältlich,“ berichtet Patagonia. Konfrontiert mit Produkten aus garantiert 0% Neopren ist es nicht verwunderlich, dass die ersten Reaktionen irgendwo zwischen euphorisch und vorsichtig ausfallen, wie bei Borja von Rip Curl: „Wir dürfen nicht vergessen, dass wir versuchen, den besten Anzug aus den uns zur Verfügung stehenden Materialien herzustellen. Und manchmal ist ‘Öko’ funktional einfach nicht das Beste!“ Ähnliche Reaktionen hört man von O´Neill Wetsuits, die alternative Stoffe sehr genau unter die Lupe genommen haben und zu dem Resultat kamen, dass „der Stretch und die Qualität nicht befriedigend sind, um den Markt-Anforderungen gerecht zu werden,“ so Joe. Mark Brown von C-Skins ist da pragmatischer. „Wir müssen erst die Zuverlässigkeit der alternativen Materialien testen, bevor wir sie auf den Markt loslassen können.“ Tom von Finisterre meint, dass „die umweltfreundlichsten Produkte die sind, die am längsten halten und so maximal genutzt werden.“ Seit ihrem allerersten Neoprenanzug konzentrieren sie sich auf das Motto „die Zeit auf dem Wasser maximieren und ein haltbares Produkt herstellen.“ Trotzdem sind einige interessante Öko-Innovationen zu erkennen. Wie auch die neuen Marketing-Aktionen, von O’Neill und Rip Curl, bei denen man ein gratis Neopren-Cover für sein Auto bekommt, wenn man einen alten Neo zum Laden bringt und sich einen neuen kauft. Der alte Anzug wird an die Firma zurück geschickt, um das Material in Portemonnaies, Armbänder und anderen Accessoires zu verarbeiten.

HIGHLIGHTS Zauber-Liner: leichter, wärmer, praktischer

photo: C-Skins Wetsuits

Zugängliche Top-of-the-Range-Linien, deren Vorteile in Medium

68

und Einstiegs-Level durchsickern Komfort und Ergonomie vor Wärme und Haltbarkeit. Starker Zuwachs an neuen Surfdestinationen und Zielgruppen „Grüne“ Neos bekommen mehr Relevanz




market insight

VOM EGO-SYSTEM ZUM ÖKOSYSTEM EIN ENTWICKLUNGSANSATZ Albert Einstein zufolge kann man Probleme nicht mit der gleichen Denkweise lösen, aus der sie entstanden sind. Diese Weisheit schrieb sich SOURCE Surf Editor Iker Aguirre auf die Fahnen und beleuchtet alternative Lösungsansätze für die Probleme der Boardsportbranche. Eines meiner größten Aha-Erlebnisse auf der Suche nach einem neuen Ansatz im Boardsportbusiness kam völlig unverhofft. Wogi, ein junger Schweizer, der barfuß und teilweise alleine in der Wildnis lebt, erklärte mir die Welt. Mit einfachen Worten und Beispielen aus der Menschheitsgeschichte kam er immer wieder auf die zentrale Idee des Kreises zu sprechen. Von den alten Griechen bis zu den amerikanischen Ureinwohnern sah Wogi den Kreis und seine endlosen Wiederholungen als perfekte Urform, die alles zusammenhält. Daraufhin wurde mir vieles klar und ich begann, die (Geschäfts-)Welt mit anderen Augen zu sehen. DAS LEBEN ALS PYRAMIDE Bereits in jungen Jahren werden wir nach der Logik der Pyramide erzogen. Ganz oben an der Spitze dieses funktionellen Diagramms steht der Boss. Darunter, in klar segmentierten Hierarchien, stehen die Untertanen. Alle Herrschaftszusammenhänge ergeben sich aus dieser Struktur. Dabei ist eine Tatsache interessant: ein pyramidenförmiges Organigramm ist die perfekte mathematische Formel, um alle Teile eines Systems bei möglichst geringer gegenseitiger Interaktion zu verbinden. Und genau das ist der Knackpunkt: „möglichst geringe Interaktion.“ Somit ist die Pyramide zwar perfekt für Krisensituationen, in denen Informationen möglichst leicht und ohne Nachfrage weitergereicht werden müssen - innerhalb einer römischen Kampflegion, zum Beispiel. Nur eine Person steht mit dem gesamten System in Kontakt - oben an der Spitze. Informationen zirkulieren frei, so lange sie von oben nach unten fließen. Auf dem Weg nach oben und zwischen interessierten Gruppen holpert es jedoch merklich. Damit steht fest: pyramidenförmige Strukturen sind komplett ungeeignet für die moderne Geschäftswelt.

BEFREITE GESCHÄFTSMODELLE Im Rahmen eines Burnouts im Jahr 2009 hinterfragte ich die Logik meiner eigenen Geschäftsprojekte. Ich hatte drei Unternehmen am Laufen und zwei machten aufgrund meines dauerhaften Fehlens fast Pleite. Da wurde mir klar, dass ich nicht mehr der Grundpfeiler meiner Geschäfte sein wollte und tat alles, meine Firmen so zu strukturieren, dass sie auch ohne mich funktionieren konnten. Im gleichen Jahr veröffentlichte Isaac Getz in den USA ein Buch zum Thema befreite Geschäftsmodelle: ‘Freedom, Inc.’ Ich war beeindruckt! Ein befreites Geschäftsmodell gibt Angestellten die Freiheit, Kontrolle zu übernehmen. Dabei wird der hierarchische Ansatz durch die Annahme ersetzt, dass der Mensch von Natur aus gut ist. Auch wenn sich heutzutage noch viele Geschäftsführer und Top-Manager weigern, solche Ansätze überhaupt ernst zu nehmen. „Ein Unternehmen ohne Hierarchien? So ein Unfug!“ Erfolgs-Beispiele gibt es inzwischen jedoch genug, auch in unserer Branche. Betrachten wir etwa Gore-Tex: die Marke hat 10.000 Angestellte, die als Gesellschafter („Associates“) ohne Hierarchien miteinander zusammenarbeiten. Eine Weiterführung der Ideen von Getz bietet auch Frederic Laloux in seinem Buch ‘Future Organizations’ mit tausenden von aktuellen Beispielen für Firmen in aller Welt, die neue Geschäftsmodelle wagen und damit Erfolg haben. VOM KREIS ZUM ÖKOSYSTEM Auf der Suche nach Alternativen zur Pyramide als Geschäftsmodell kamen mir die Worte von Wogi in den Sinn. Der Kreis ist und bleibt das einfachste, effizienteste und nachhaltigste Model in der Natur. Nur wie kommt man von der Pyramide zum Kreis? Anfangs stellte ich mir einen Kreis vor, in dessen Mitte der Mensch steht - nichts anderes als eine Pyramide, die von oben betrachtet 71


market insight

Isaac Getz zufolge stellt die befreite Unternehmensstruktur einen philosophischen Ansatz dar, keine klare Methodik. wurde. Kein wirklich alternativer Ansatz. Dann wurde mir klar: ein kreisförmiges Geschäftsmodell macht nur Sinn, wenn in der Mitte nicht der Mensch, sondern ein Projekt steht.

wir nicht ebenbürtig mit gleichermaßen entwickelten Individuen umgehen? Den Beweis, dass es funktioniert, erbringen ja genug Firmen wie Gore-Tex, Favi, Poult oder Zappos.

Wenn ein Projekt im Mittelpunkt steht, formieren sich die Menschen entlang des Kreisumfangs. Das kann als Modell folgendermaßen aussehen:

DER MENSCH IM ZENTRUM Isaac Getz zufolge stellt die befreite Unternehmensstruktur einen philosophischen Ansatz dar, keine klare Methodik. Doch allein der Ansatz ist schon genial. In einem befreiten Unternehmen steht der Mensch bei jedem Vorgang im Mittelpunkt. Und sobald der Mensch Vorrang hat, werden Modelle und definierte Strukturen so gut wie unmöglich. Selbst das detailgetreuste Modell wird nicht die Gesamtheit abbilden können, da jeder Mensch einzigartig ist, ebenso wie die wechselnden Situationen. Daher muss sich ein befreites Unternehmen ständig anpassen und weiterentwickeln, da es für nichts vorgefertigte Handlungsstrukturen geben kann. Die Mitarbeiter haben die nötigen

1. Der Kreis ist ein Rad und das Projekt eine Achse. Das Rad muss sich drehen, damit das Projekt funktionieren kann. 2. Um das Rad zu bauen, muss jeder auf das Zentrum blicken und das Projekt verstehen. 3. Damit sich das Rad drehen kann, muss der Kreis perfekt rund und alle Menschen in gleichem Abstand zum Mittelpunkt platziert sein damit jeder das Projekt versteht. 4. Der Kreis ergibt sich, indem die Menschen sich rund um die Peripherie formieren. So nimmt auch jeder das Projekt aus einem eigenem Blickwinkel wahr. Jeder sieht das Projekt mit anderen Augen, aber mit einem gemeinsamen Konsens. Dieser Konsens ist möglich, da alle gleich weit vom Mittelpunkt entfernt sind. 5. Wenn alle am Kreis beteiligt sind, tragen der Chef und die Putzfrau gleichermaßen zum Drehen des Rads bei. Jeder Beteiligte stellt einen Kreisbogen dar. Wenn sie zusammenarbeiten, dreht sich das Rad, anderenfalls steht es still. 6. In einem Kreis gibt es keine Rangordnung. Es gibt keinen Anspruch auf Herrschaft oder zeitlich befristete Leitpositionen. Die Führung wechselt dynamisch zwischen denjenigen qualifizierten Kräften, die aktuell an der Lösung eines relevanten Problems beteiligt sind. Dieses Problem kann von einem Tag zum anderen wechseln, ebenso wie die erforderten Fähigkeiten zur Lösung. Dementsprechend wird die Führung nicht offiziell oder zeitlich festgelegt. Was passiert dabei mit der Hierarchie? Was wird aus der Aufteilung zwischen „Herrschern“ und „Untertanen“? Sobald man den Kreis aufgebaut hat, erwacht im Mittelpunkt der Struktur eine Zelle zum Leben. Und sobald die gesamte Struktur aus Zellen besteht, ergibt deren Zusammenspiel einen lebenden Organismus, der sich entwickelt und ständig verändert. Der Organismus wächst zu einem logischen, selbstständigen und nachhaltigen Ökosystem. Wenn also statt einer einzigen Person an der Spitze ein ganzes Netzwerk an Zellen tritt, vollzieht sich der Wandel vom „Ego-System“ zum nachhaltigen Ökosystem. WIR SIND PRIMATEN Vor nur einem Monat leitete ich eine Podiumsdiskussion zum Thema „Wirtschaftsstrukturen der Zukunft“ mit zahlreichen Wissenschaftlern, Journalisten und Wirtschaftsexperten aus aller Welt. Als ich die Frage der Führungsstruktur als zentrale Herausforderung alternativer Unternehmensstrukturen zur Diskussion stellte, antwortete einer der Wissenschaftler kurzum: „Wir sind alle Primaten und dementsprechend programmiert, auf Hierarchien anzusprechen. Horizontale Führungsstrukturen sind von Natur aus unmöglich.“ Die Meinung eines etablierten Wissenschaftlers einer amerikanischen Eliteuniversität mag zwar Gewicht haben, aber mit etabliertem Wissen ist noch niemand auf alternative Ansätze gekommen. Die angesprochene Logik der Primaten entspricht dem Gesetz des Stärkeren, das auch unsere moderne Geschäftswelt durchdringt. Sie basiert auf dem oft falsch interpretierten Leitsatz von Hobbes: „Der Mensch ist des Menschen Wolf.“ Daraus ergibt sich ein Wirtschaftsmodell mit der Annahme, dass wir alle Affen ohne Gehirne sind, die nur auf Gewalt hören und von Natur aus verroht sind. Dabei sind wir doch hoch entwickelte Menschen, keine Affen. Warum können 72

Zutaten zur Hand, aber das Rezept müssen sie selbst herausfinden. Von der industriellen Weltsicht, in der jeder Mensch ein kleines Rädchen im Getriebe darstellt, wandelt sich die Sicht zu einem philosophischen Ansatz, in dessen Mittelpunkt der Mensch steht und die Geschäfte auf der ständigen Suche nach Lösungen vorantreibt. Suche nach Lösungen So gesehen erscheint die Boardsportbranche als ein Wirtschaftszweig, der schon immer ganz natürlich kreisförmige Organisationsmodelle bevorzugt hat. Gut funktionierende Netzwerke, ein Sinn von Gemeinschaft, flache Hierarchien, kleine-bis-mittelgroße Betriebe (SMEs) oder winzig kleine Betriebe, gegenseitiger Respekt, Wertschätzung für guten Ruf, Arbeit aus Leidenschaft und Spaß an der Sache, Selbstverwirklichung, Selbstständigkeit und Anerkennung, Führung durch Initiative statt zugeteilter Verantwortung, Leistungsorientierung, wechselnde Führungsrollen - all das kennen wir bereits. Mit Blick in die Zukunft bin ich mir sicher, dass die Boardsportbranche die Herausforderung meistern wird. Unsere Grundlagen entsprechen zu 100% dem Paradigmenwechsel, der bereits angesprochen wurde. Alle aktuellen Beispiele alternativer Ansätze - etwa die flachen Hierarchien bei Zappos oder Lean Management - stehen im Einklang mit etablierten Grundwerten aus dem Boardsport. Wir haben bereits sämtliche Grundvoraussetzungen für die Lösung all unserer Probleme zur Hand. Wir müssen uns nur daran erinnern, sie auch wirklich umzusetzen! Neue Ideen und Ansätze für den Boardsport : bringt Iker Aguirre regelmäßig auf ikeraguirre.com.



photo: Nikita

trend report

WOMEN’S OUTERWEAR FW 16/17: TREND REPORT Women’s Outerwear ist eine Sparte, die mit billigen Ketten-Kopien und hartem Preisdruck kämpft. Es ist schwierig, ein teures, technisches Teil zu verkaufen, wenn vertikal integrierte Ketten ein ähnliches Stück für die Hälfte des Preises anbieten. Dennoch gibt es heute wieder mehr Snowboarderinnen, die unabhängiger und abenteuerlustiger denn je zuvor sind. Von Park bis Backcountry, von pisten-cruisenden Saisonarbeiterinnen bis zu Splitboard-Camperinnen, die gerne unter sich bleiben - Frauen gehen nach wie vor an ihre Grenzen, im Schnee wie beim Après-Ski. Wie stellen wir also sicher, dass die Kundinnen nächstes Jahr genau das finden, was sie suchen? Tom Wilson-North fasst die Trends der kommenden Saison zusamme

TRENDS Der erste Trend ist ein technischer: jeder Brand, mit dem wir sprachen, möchte die perfekte „Mountainwear“ mit modernem, cleanen Look und neuester Technologie kreieren. Dabei ist vor allem Komfort wichtig - Langlebigkeit und Design treffen auf femininen Schnitt und perfekte Passform. Die Silhouetten sind länger und werden durch Details wie metallene Reißverschlüsse, Leder-Aufnäher, entsprechende Farbpaletten und ausgewaschene Stoffe ergänzt. Damit ist Komfort im FW16/17 ein weiterer wichtiger Trend. Burtons VP of Soft Goods, Andrew Burke, berichtet von einer langen Daunenjacke, die bis zum Knie reicht - direkt von der High Street inspiriert. Templeton geht in eine ähnliche Richtung: das Key-Teil der neuen Frauenkollektion, die zur ISPO gelauncht wird, ist „die weiteste

74

Slim Fit Pant aller Zeiten, die optimale Bewegungsfreiheit bietet und gleichzeitig bequem, warm, flauschig, trocken, witzig und elegant ist,” wie Mitbegründer Klaus Zenker schwärmt. DC hat die Stoffe und Futtermaterialien der Women’s Outerwear überarbeitet, so dass sie weicher fallen und mehr Komfort bieten. Auch Nachhaltigkeit wurde von vielen Brands betont, die an Jacken arbeiten, die auf dem Berg genauso funktionieren, wie in der Stadt. Billabong integriert dazu abnehmbare Features - zum Beispiel den Schneefang - für mehr Vielseitigkeit. Ebenso wie Nachhaltigkeit sind auch umweltfreundliche Produktion und Arbeitsprozesse ein wichtiger Aspekt. Passend dazu sind die Farbpaletten von Erdtönen inspiriert und die Stoffe nach ihrer Umweltfreundlichkeit ausgewählt. Die Grundidee ist hier, die Schönheit der Berge zu genießen und zu


trend report

„Der einzige heiße Trend, den ich erkenne, ist auf eine umwelt- und menschenfreundliche Art zu produzieren und zu arbeiten.“ Klaus Zenker, Templeton

Mons Royal

Mons Royal

respektieren. Klaus von Templeton bestätigt das mit dem Thema der diesjährigen Kollektion: „Der einzige heiße Trend, den ich erkenne, ist auf eine umwelt- und menschenfreundliche Art zu produzieren und zu arbeiten.“ Die Partnerschaft zwischen Volcom und der Boarding for Breast Cancer Foundation versinnbildlicht das: im kommenden Jahr stellt der Brand eine entsprechende Outerwear und Accessories Capsule Collection vor und spendet einen Teil der Einnahmen an die Stiftung. Picture Organics Einstellung zum Thema Nachhaltigkeit brauchen wir nicht gesondert erwähnen, sie ist ein Schlüsselfaktor für das Wachstum des Brands, ähnlich wie bei Bleed, wo man ebenfalls Fan von umweltfreundlicher Produktion ist: „Jede Person, die wir davon überzeugen können, nachhaltige Mode zu wählen, egal ob in Hinblick auf Style oder Funktionalität, ist ein wichtiger Kunde für uns.“

686

686

NEUE KEY-MODELS Der große Trend des nächster Winters ist ökologisches Verhalten, indem man dieselbe Outerwear in der Stadt und auf dem Berg anzieht. Das ist das Stichwort für Zimtsterns „shred-bare Streetwear“ - vor allem die Mazonka Jacke sticht als Lösung für Stadtleben und Snowboarden heraus. Rip Curl ist etwas modischer unterwegs und präsentiert einen neuen Parka namens Amity Gum, der mit einem dehnbaren HeatherStoff und einer Primaloft Wattierung ausgestattet ist: „Wärme, sexy Passform und maximaler Komfort.“ Westbeach zeigt ebenfalls neue 20k/20k Performance StretchMaterialien, die dem Brand zufolge so leicht und - wie bei der neuen Amer Pant - so bequem sind wie Yoga-Hosen. Bestätigen können wir das zwar noch nicht, aber sie sieht auf jeden Fall gut aus und bietet viel Bewegungsfreiheit.

Airblaster

Roxy

Airblaster

Roxy

Auch etwas glamourösere Jacken sind ein wichtiger Trend im nächsten Jahr. Die Rich Dip Jacke von Billabong hat ein luxuriöses Design, das durch metallische Kupfer-Prints und -Details betont wird. Der 15k/15k Mechanical Stretch Twill wird mit einer Primaloft Eco Wattierung kombiniert und macht die Jacke neben dem einzigartigen Design auch noch komfortabel. Rojos Always Lux Jacke ist eine weiteres Beispiel: ihr strukturierter Stoff trifft auf den bauschigen Stil einer DaunenJacke mit Leder-Paspeln und kommt in klassischem Schwarz, Weiß und Metall-Grün. Im Gegensatz dazu setzt Technik-Zauberer Norrona bei der neuen Amok dri2 Jacke auf Military Look und verwendet bei der Gesichtspartie weiche Bio-Baumwolle gemixt mit Cordura über einer wasserdichten, atmungsaktiven Membran. Auch die Yoko Jacket von L1 ist auf dem Military-Trip, ihr Design wurde von Vintage-Uniformen inspiriert und ist perfekt für alle, die eine Snowboard-Jacke suchen, die stylisch und feminin ist.

75


trend report

„Wir machen die Teile nicht einfach nur kleiner und pinker“ – Erika, Homeschool

Bei Bonfire ist die Safari Jacke mit ihrem taillierten Schnitt, zusätzlicher Wattierung und 20k/15k Materialien unsere erste Wahl. Marketing Manager Vicki Vasil stimmt zu: „Das ist unsere Top-Jacke.“

Burton

Dakine

Burton

Dakine

NEUE SCHNITTE Auch die Schnitte werden nächstes Jahr stark vom urbanen Look beeinflusst. Alles dreht sich um einen zeitgemäßen, lässigen und bequemen Look, mit Inspiration von den Laufstegen in Form von knielangen Jacken mit verlängertem Rücken oder Schwalbenschwanz. Auch feminine, khakifarbene Parkas mit längerer Rückenpartie und Kunstpelz machen die Runde. Mit den neuen, langen Schwalbenschwanz-Jacken im „Rock’n’Roll Stil und den aktuellen Farben, die typisch für die modische Marke sind,” passt das neue Konzept von Holden dazu perfekt. Generell lebt dieser längere Stil wieder auf, der femininer und trendiger ist, als die sportlichen Jacken der letzten Jahre. Das ideale Vorbild scheint gerade ein Mädel zu sein, das sich tagsüber in langer Jacke mit Slim-Fit Hose auf ihrem Board austobt und abends die gleiche Jacke mit einem Hut, Skinny Jeans und coolen Schuhen kombiniert. Und das ist gar nicht so verkehrt, denn die meisten Mädels suchen einen top-modernen Look mit der soliden Performance und der verlässlichen technischen Ausstattung klassischer Snowboard Outerwear. Bei Colour Wear findet man quadratische Taschen auf den langen Jacken, während Airblasters neue Slim Curve Stretch Hosen eine großartige Option für Kundinnen mit Kurven sind. Brand Manager Jesse Grandkoski erklärt: „Wir realisierten, dass unser Slim Fit (My Brother’s Pant) eine fantastische und beliebte Passform für Frauen mit einem schmalen bis mittleren Körperbau ist, aber nichts für Ladies mit einem ordentlichen Hintern ist - die wir, um es gleich klarzustellen, genauso lieben wie alle anderen!“ Auch bei Rojo sieht man einige Modelle für kurvige Figuren.

Light

Light

Drei weitere große Neuigkeiten gibt es zu berichten: Nikita hat dieses Jahr einen völlig neuen Style und zeigt Teile, die an hochwertige Streetwear erinnern, wie die Blonde Roast Chicken Jacke mit gesteppter Kapuze und Ärmeln, sowie Kordelzügen an der Taille. Nitro hat die Hosen-Kollektion überarbeitet und präsentiert generell schmälere und schmeichelndere Schnitte - unser Favorit ist die Tate Pant. Bei Billabong erzählt uns Outerwear PM Alexandre Berthonneau, dass alle Passformen „für das nächste Jahr überarbeitet wurden und modernere Schnitte haben, die genauso in der Stadt wie auf dem Berg getragen werden können.“ Generell werden die Schnitte länger und schmäler und bekommen eine weiblichere Silhouette. Schmale Overalls, wie wir sie aus den 70ern kennen, dienten als Inspiration für die Latzhosen. Die Collective Bib von DC ist eine 15k Latzhose mit figurbetontem Schnitt, die mit

Nikita

76

Nikita



trend report

Winter Jacken, die alle wichtigen Eigenschaften haben, aber nicht nur für den Schnee designt wurden.

Nikita

Bonfire

Nikita

Bonfire

ausgewaschenem, weichem Oxford-Stoff und echten Denim-OverallDetails ausgestattet wurde. Airblaster spielt bei den Latzhosen kommendes Jahr auch vorne mit und L1 zeigt einen schönen Overall, der einen Blick lohnt. Volcom hat eine neue Tapered Drop Rise Pant mit modernem Schnitt, langem, niedrigen Schritt und schmalem Bund. Und bei Roxy und Brunotti sieht man vom Laufsteg inspirierte Schnitte, vor allem der „Dropped Shoulder“ Look, bei dem die Schultern etwas weniger betont sind als in vorhergehenden Kollektionen. TECHNISCHE INNOVATIONEN Es tut gut zu wissen, dass Snowboarderinnen bei technischer Ausstattung nicht mehr benachteiligt werden. Roxy zeigt mehr technische Details als je zuvor und Homeschool bietet Kundinnen genau die gleichen Features wie den Männern, ohne dabei zu „girly“ zu sein. „Wir machen authentische Snowboard-Produkte, designt für anspruchsvolle, sportliche Frauen. Wir machen die Teile nicht einfach nur kleiner und pinker“, sagt Designer Erika. Brands haben erkannt, dass Frauen bei technischen Teilen keine Kompromisse in Sachen Funktionalität eingehen. Dakine stimmt zu: „Unsere FW16/17 Kollektion ist für Frauen, die hart fahren und sich nicht mit einer reduzierten Variante einer Männer-Jacke zufrieden geben. Wir haben uns von dieser Idee verabschiedet und eine fantastische Frauen-Kollektion für alle gemacht, die sich ihren Weg selbst bahnen, als erste droppen und keinen Powder-Tag auslassen,” erklärt Lead Women’s Designer Brittany Crook. FARBTRENDS Wie bereits erwähnt, spiegeln Farben den generellen Nachhaltigkeitstrend wider und sind von der Natur, den Elementen - Wasser, Bäumen, Eis und Marmor - sowie natürlich den Bergen inspiriert.

Nitro

Nitro

Wichtige Farben sind Oliv-Grün, Lagunen-Blau und Heather-Grau, welche auch die Farben reflektieren, die wir auf den Ready-toWear Laufstegen der Fashion Weeks gesehen haben. Weiß feiert ein Comeback, genauso wie Pink, Orange, Blau und Gold, das bei Roxy signifikant oft auftaucht. Generell sind aber Khaki und Grüntöne die Farben der FW16/17 Kollektionen, angelehnt an Mode-Labels wie Balmain, deren letzter Kollektion ein starkes Army-Thema zugrunde lag. Nitro und Bonfire lassen sich außerdem von Juwelen inspirieren und zeigen Farben wie schmutziges Pink und Lila, Burgunder und Smaragd-Grün. Urban Beach setzt auf dunkle Herbsttöne kombiniert mit gedeckten, ausgewaschenen Farben und Animal auf „Winter-Beerentöne und die Farben, die uns umgeben: dunkles Lila, Tinten-Blau, Khaki und frische Akzente in hellem Mint,“ sagt Leon Young, Technical Outerwear & Lifestyle Designer. Es scheint, als wären die Zeiten der leuchtenden Colourblocks vorüber.

Picture 78

Picture



trend report

„Shred-bare Streetwear“ Zimtstern PRINTS Neben Erdfarben sehen wir - typisch für Snowboard-Fashion - jede Menge All-Over Prints, vor allem Camo. Besonders gut gefällt uns Zimtsterns grüner Print, der auch in schmutzigem Pink und Blau erhältlich ist. Bonfire setzt auf dunkleres Blumen-Camo und DC zeigt ein Duck-Camo, während Animal ein „flächiges, handgezeichnetes AllOver-Streifenmuster“ vorstellt. Rip Curl

Rip Curl

Auch der Muster-Mix der derzeit mega-angesagten Yoga-Hosen ist für viele eine Inspiration, wie Picture, die in ihrem All-Over-Print verschiedene Mustern kombinieren. Ebenso sehen wir viele Tropical Prints, vor allem hawaiianische, wie bei Homeschool und Roxy - die Blätter und schmutzig pinken Blumen passen perfekt zur Farbpalette des kommenden Jahres. Bei L1 sieht man Acid-Waschungen und Batik-Muster, Light zeigt einen Urban Jungle Print. Horsefeathers hat ausgewaschene Punkte und jede Menge farbenfrohe Prints sowie Stoffe im Leder-Look anzubieten. Retro-Muster feiern ein kleines Comeback, aber glücklicherweise nicht so sehr wie in den 80ern und 90ern, und gehen noch weiter zurück, bis zu frühen Logos oder Brust-Prints im Skizzen-Look.

Westbeach

Urban Beach

Westbeach

Urban Beach

AUSBLICK Es ist offensichtlich, dass Snowboarderinnen gerissener werden und moderne, modische Schnitte wollen, während grelle Farben und bunte Clowns-Muster der Vergangenheit angehören. Eine Woche lang auf der Piste aufzufallen und das Outfit danach der nächstbesten AltkleiderSammlung zu spenden ist definitiv out. Das ist erfrischend, denn so bekommen wir es mit natürlicheren, zurückhaltenderen Farben und vielseitig einsetzbaren Styles zu tun, die man bzw. frau gerne mehrere Saisons lang trägt. Das grundlegende Ziel der FW16/17 Kollektionen ist, etablierte Linien durch optimierten Style, Funktionalität und Schnitte zu verbessern. Man konzentriert sich auf das Wesentliche und legt besonderen Wert auf Performance und Gebrauchsfreundlichkeit. Das Hauptaugenmerk vieler Brands ist es, eine Jacke für zwei Zwecke zu kreieren: SnowboardJacke und Winter-Jacke. Wir begrüßen diesen Trend, denn Kundinnen werden dadurch ermutigt, ein hochwertiges Produkt anstatt zwei günstiger zu kaufen. Wenn sie eine gute Wahl treffen, werden sie lange Zeit Freude an dem Produkt haben, so wie in guten alten Zeiten. Und wenn dieser nachhaltige Umgang unsere Winter etwas länger kalt und die Berge am Leben hält, dann kommt er uns allen nur zugute.

HIGHLIGHTS Natur trifft auf Technologie Warm, sexy und bequem Stylisch und vielseitig Natürliche Farben Erdfarbige, von den Elementen inspirierte Prints Horsefeathers 80

Horsefeathers

sowie Hawaii- und Camo-Muster






photo: Bonefire

trend report

MEN’S OUTERWEAR FW 16/17: TREND REPORT Snowboard Outerwear hat ein paar schwierige Jahre hinter sich und manche Brands mussten einiges verändern, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wer nicht mithalten konnte, ist völlig von der Bildfläche verschwunden. Doch es gibt auch Positives zu berichten und ein paar außergewöhnliche Erfolgsgeschichten zu erzählen: von Brands, die es schaffen, die Formel zu knacken; die Gehälter bezahlen und die Kunden bei Laune halten. In unserem Trend Report werden wir ein paar dieser Umsatzbringer vorstellen und Details aus den FW 16/17 Men’s Outerwear Kollektionen verraten. Von Tom Wilson-North. TECHNISCHE OUTERWEAR Der High-Tech Look ist für Brands, die sich mit Backcountry oder Big Mountain, Splitboardern oder Lotto-Gewinnern identifizieren, weiterhin wichtig. Das bedeutet getapete Nähte, dünne Stoffe, wasserdichte Reissverschlüsse und Preise, bei denen einem die Tränen kommen. Norrøna präsentiert eine brandneue Linie namens Tamok, die sich auf dunklere Farbtöne konzentriert, und 686 macht mit der GLCR Linie einen ersten Vorstoß in Richtung Gore-Tex. Highline von Quiksilver ist eine Capsule Collection und beinhaltet Travis Rices Signature Teile, sowie eine Gore-Tex C-Knit Backer Technologie. „Das ist wirklich der Inbegriff von wasserdichter Outerwear Technologie: Ausrüstung, die dich den ganzen Tag lang warm und trocken hält, egal, was dir der Berg entgegenwirft,“ erklärt Global PLM Thomas Bourgault. Ein weiterer Trend dieser gut laufenden Richtung sind Produkte mit einen Minimum an Nähten. Die innovativsten Brands setzen Stoffe mit unterschiedlicher Dichte und hochtechnische VerschmelzungsTechnologien ein, die es unnötig machen, einzelne Stoffbahnen zusammenzunähen. Das bedeutet weniger Löcher, weniger Abfall,

weniger anfälliges Material, größeren Komfort und besseres Aussehen. Obwohl Picture die Marketing-Anstrengungen von The North Face für die Fuseform Technologie anerkennt, ist Gründer Julien Durant überzeugt, dass die neue Eno2 Jacke seiner Marke weltweit unerreicht ist, was Outerwear-Innovation angeht. Sie bietet einen nahtlosen Double-Density Stoff mit Jacquard, nahtlosen Colour Blocks, nahtlosem Body Mapping und einer lebenslangen Garantie auf den Stoff.

Die innovativsten Brands setzen Stoffe mit unterschiedlicher Dichte und hochtechnische Verschmelzungs-Technologien ein, die es unnötig machen, einzelne Stoffbahnen zusammenzunähen. Das bedeutet weniger Löcher, weniger Abfall, weniger anfälliges Material, größeren Komfort und besseres Aussehen.

85


trend report

Vielseitig einsetzbare Jacken sind ebenfalls ein wichtiger Teil der kommenden Kollektionen, was zu neuen Einkaufsstrategien anregt.

Airblaster

Bonefire

Brunotti

Airblaster

Bonefire

Brunotti

Die Fuse Brigandine von The North Face setzt eine ähnliche MultiDensity Technologie mit Twill Struktur ein, die sich ganz anders als ein klassischer 3L anfühlt, und kombiniert sie mit einem gestrickten Backer. Sie bietet eine bessere Atmungsaktivität als je zuvor, ist ergonomisch und sehr leise. „Leise“ Jacken, die beim Gehen nicht wie eine Windturbine rascheln, sind ein weiterer Trend - auf der ISPO einfach mal ein paar Stoffe ordentlich aneinander reiben… CROSSOVER Vielseitig einsetzbare Jacken sind ebenfalls ein wichtiger Teil der kommenden Kollektionen, was zu neuen Einkaufsstrategien anregt. „Wir sind dazu übergegangen, eine komplette Kollektion an Lifestyle-Jacken zu machen, die so funktionell sind wie Outerwear, aber ein bisschen weniger technisch aussehen und in ein urbanes Umfeld passen. Die Brands, die wachsen, sind nicht sport-spezifisch… sie sind stylisch und vielseitig“, sagt Burtons VP of Softgoods, Andrew Burke, und meint weiter: „Es gibt keine Notwendigkeit, zu segmentieren. Natürlich konzentrieren wir uns darauf, das beste Equipment zum Snowboarden zu machen, aber für den Endkunden verschwimmen die Grenzen am Markt und es gibt keinen Grund, sie aufrecht zu erhalten.“ Urban Beach stimmt zu: „Wir fokussieren uns auf multi-funktionale Outerwear und designen sie so, dass sie sowohl in der Stadt, als auch in den Bergen oder am Strand performt und in kaltem, feuchtem Wetter funktionell sowie nützlich ist.“ Das sieht Animal ganz ähnlich: „Obwohl wir den Wintersport ernst nehmen, merken wir, dass die Bedürfnisse der Kunden über die Berge hinausgehen,“ berichtet Leon Young, Technical Outerwear & Men’s Lifestyle Designer. Es kann also durchaus Sinn machen, den Streetwear-Teil des Shops auszubauen und mit Crossover Winter-Jacken von bekannten Boardsport-Brands zu füllen. Aber Vorsicht! Technische, funktionelle Outerwear, die wie Streetwear aussieht, ist nicht dasselbe wie Streetwear - das könnte für den Kunden am Ende verwirrend sein. Zimtstern spricht von „shred-barer Streetwear“ als wichtige Richtung für FW 16/17. Ihre Leifz Jacke kommt mit einer rauen Oberfläche, metallenen Reißverschlüssen und FilzBadges, die auf dem Berg stylisch aussehen, aber auch wunderbar in die Stadt passen. Bei Volcoms HR&S Outerwear Linie dreht sich alles um von Streetwear inspiriertes Snowboarden und alle Brands, mit denen wir sprachen, haben etwas ähnliches in der Pipeline. Wenn man sich die neuen, heißen Street-Snowboard-Videos ansieht, wird auch schnell klar, warum: darin ist keine einzige Snowboardjacke zu sehen - nur Hoodies, Jeans, Kordhosen, Pullis, und Workwear. Manche Snowboarder wollen eben nicht so aussehen, als würden sie snowboarden gehen. ARMY LOOK Military Style und Boardsport passen zusammen wie Toast und Erdnussbutter, daran ändert sich auch nächstes Jahr nichts. Dakine setzt den Look gut um und DC bringt military-inspirierte Streetwear Styles. L1 zieht nach wie vor Inspiration aus Vintage-Uniformen, das spiegelt sich auch in der trendigen, schlichten und funktionellen Kollektion nächstes Jahr wider.

Burton

86

Burton



trend report

Bereits seit einiger Zeit sind lange Jacken und Skinny Pants der typische Style der Freestyler, während im Big Mountain Bereich gerade Schnitte dominieren.

Dakine

Dakine

WEITERE WICHTIGE TRENDS Weitere Richtungen, die interessant sein könnten sind lange Bomberund Daunenjacken, sowie der Retro Surf Style - bei Quiksilver sowie Burton ein wichtiges Thema. An den Knien verstärkte Hosen sind ebenfalls im Kommen und Latzhosen bleiben ein wichtiger Trend, den man bei fast jedem Brand finden wird. Holdens Fader Latzhose ist ein Prachtexemplar, das mit 20k/20k und MSRP überzeugt. TECHNISCHE FEATURES Technische Feature und Gimmicks sind bei Outerwear gerade sehr wichtig - der zukunftsorientierte Kunde liebt sie und im Laden sind sie ein super Gesprächsthema. Gleichzeitig kann dabei aber auch viel schief gehen und so bekommen Shops die Möglichkeit, auch nach dem Kauf exzellenten Service zu beweisen.

Horsefeathers

Light

Horsefeathers

Light

Rip Curls Ultimate Search Outfit ist ein Overall ohne Reißverschlüsse, der mit einer Lawinen-Sicherheitsweste mit integriertem Mammut Airbag 3.0 sowie Taschen für Lawinenausrüstung ausgestattet ist. Billabong präsentiert ein neues Boa System an der Kapuze der Polar Star Jacke und Westbeach setzt ein neues, super-technisches Material für die 30k Cove Jacke und Birch Latzhose ein. Under Armor wagt mit der cool klingenden Reactor Jacke den ersten Vorstoß in den europäischen Outerwear-Markt, die einen Faser-Schaum namens VLAB hat. „Die Fasern sind in einem V angeordnet und bieten eine hohe Bauschkraft bei geringem Gewicht. Die Isolierung unterstützt den Feuchtigkeitsabtransport, die Anordnung der Fasern verbessert die Atmungsaktivität und hält Wind vom Körper fern.“ STOFFE Wenn wir schon beim Thema Stoffe sind: nächstes Jahr kommt zwar nichts völlig Neues, doch es gibt einige Verbesserungen und Überarbeitungen bereits vorhandener Techniken. Burtons hausinterne Entwicklungsabteilung in China (Threadworks) designte einen Stoff, der Cordura mit Gore Tex mixt. Das Ergebnis ist ein hochtechnisches, pigment-gefärbtes und enzym-gewaschenes Material mit einzigartigem Street Look. Mountain White gehen mit klassischen British Isles Stoffen wie Harris Tweed und Ventile auf Nummer sicher und Horsefeathers zeigen Stoffe mit ausgewaschenen Effekten sowie großartige, dunkle Denim-Stoffe. PASSFORMEN Bereits seit einiger Zeit sind lange Jacken und Skinny Pants der typische Style der Freestyler, während im Big Mountain Bereich gerade Schnitte dominieren. Das bleibt im Großen und Ganzen so, obwohl sich ein paar Variationen abzeichnen.

L1xKR3W 88

L1xKR3W



trend report

Man kann sie lieben oder hassen, aber im Snowboarden wird es immer eine Nachfrage nach All-Over Prints geben.

Mons Royale

Mons Royale

DC ist mit dem Drop Crotch Schnitt der Asylum Pant ein wichtiger Vertreter der street-inspirierten Fraktion. Sie bietet mehr Komfort im Bereich der Oberschenkel, aber dennoch einen cleanen, engen Look. 686 bemerkte eine steigende Beliebtheit der geraden Hosen im Freestyle-Bereich und Ride präsentiert zwei neue Jacken: einen geräumigen Parka und eine enganliegende Fishtail Jacke namens Roanoke. Colour Wear greift das lange, enge Thema in zwei perfekt geschnittenen Parkas auf. Auch Sessions und The North Face haben massenweise neue Schnitte auf Lager, während Bonfire einige neue Features zeigt, die die Bewegungsfreiheit verbessern sollen. Außerdem gibt es interessante neue Raglan-Schnitte und engere Ärmel bei Light. FARBEN Gedeckte, düstere, klassische Farben sind nach wie vor am wichtigsten, aber langsam wird es auch wieder ein bisschen heller, wie man am besten bei Brunotti sieht. „Unsere Farbauswahl basiert auf natürlichen Inspirationsquellen wie Bergen, Mineralien und Wäldern“, erklärt PR Manager Anouk van Haaster. Ebenso bei Rip Curl - in den Workbooks der Marke sind Wasser, Bäume, Eis und Marmor ein großes Thema.

Neff

Nitro

Neff

Nitro

Die neue Tamok Kollektion der Farbmeister Norrøna haben wir bereits erwähnt, die etwas weniger „yo“ ist als die vorherige. Sie ist „dunkler, roher und gedämpfter und passt bestens zu den düsteren nordischnorwegischen Wintern,“ sagt PR & Marketing Manager Amanda Lanza-Rygner. Bei The North Face und Urban Beach sind Farben aber nach wie vor wichtig. Die Pantone-artige Einfachheit bei Urban Beach bietet schöne Kontraste während TNF erklärt, dass der Brand lieber die Teamfahrer, als die Jacken für sich sprechen lässt und sich deshalb auf ein oder zwei starke Kontrastfarben pro Teil konzentriert, statt wie im Vorjahr drei oder vier. Aus Herstellersicht ist der Zugang von Light interessant: die Marke produziert in einer Fabrik, die teilweise Eigenbesitz ist, und somit die Problematik von Minimum-Ordermengen und Sample-Verspätungen ausschließt. Dadurch ergeben sich mehr Optionen bei einzelnen Produkten - alle Hosen gibt es in 15 verschiedenen Farben und jede Jacke in vier Varianten. Nächstes Jahr liegt der farbliche Schwerpunkt auf klassischen Bergsteiger-Tönen und Street Style mit vielen MelangeEffekten in Khaki, Burgund und Anthrazit. Zu guter Letzt sehen wir wieder mehr Weiß und Gold, vor allem bei trendbewussten Brands wie Templeton oder L1. „Wir haben viel Weiß“, erklärt Jon Kooley von L1. „Das war ein Wunsch unserer Teamfahrer und schien uns vernünftig, da sich Snowboard Outerwear davon sonst eher fern hält.“ PRINTS Man kann sie lieben oder hassen, aber im Snowboarden wird es immer eine Nachfrage nach All-Over Prints geben. Zimtstern zeigt einen Druck namens Paperwork und Nitro präsentiert einen cool klingenden, reflektierenden Print, der solange einfarbig aussieht, bis Licht darauf fällt.

Pally’Hi 90

Pally’Hi



trend report

Gedeckte, düstere, klassische Farben sind nach wie vor am wichtigsten, aber langsam wird es auch wieder ein bisschen heller.

Picture

Picture

Airblaster hat ein cooles Muster namens Night Jungle - Palmen auf sehr dunklem Hintergrund - und entwarf zusammen mit Lucas Beaufort ein sich wiederholendes Camouflage-Muster namens Critterflage. „Es spiegelt Lucas Vorstellung von freundlichen Monstern wider und sieht auf den ersten Blick wie klassisches Camo aus,“ sagt Brand Manager Jesse Grandkoski. Homeschool zieht das tropische Thema weiter durch und zeigt einen hawaiianischen Galaxy Print, sowie Wasserfarben-Blumenmuster in gedämpften Farben. BASE LAYERS First Layers sind ein wichtiger Teil der Snowboard-Ausrüstung, egal ob auf Street Rails um zwei Uhr morgens, oder in einem Schneesturm am Gletscher, weswegen Base Layers in keinem Shop fehlen sollten. Klaus Zenker von Templeton ist anderer Meinung: „Base Layers sind ein schwieriger Markt und verkaufen sich in normalen Snowboard Shops sehr schlecht. Und wir wollen nicht die siebte Kopie eines Ninja Suits anbieten.“ Airblaster ist der Einfluss, den der bahnbrechende Einteiler auf den weltweiten Layer-Markt hatte, mehr als bewusst: „Obwohl es mittlerweile viele Mainstream Brands gibt, die bei uns abkupfern, ist der Ninja Suit der originale Einteiler und nach wie vor die beste lange Unterwäsche der Welt.“

Protest

Quiksilver

Protest

Quiksilver

Dennoch gibt es ein paar interessante Neuerungen. Die von uns befragten Brands sind sich einig, dass Merino nach wie vor das beste Material für diese Kategorie ist. Westbeach präsentiert 16/17 eine völlig neue Merino-Linie in drei Farben, super.natural bringt eine Expedition Serie mit coolen Prints heraus und Horsefeathers zeigt verrückte Farbkombinationen. Norrøna kombiniert Merino-Wolle in der neue Base Layer Kollektion mit ummantelten Nylon-Garnen. Da manche Menschen allergisch auf Merino sind, ist aber auch eine Alternative wichtig. Volcoms überarbeitete Base Layer Linie setzt nun auf recyceltes Drirelease Polyester und Bleed zeigt einen coolen Base Layer aus Tencel, einem Material, das aus Eukalyptus gewonnen wird und sich durch ein weiches Tragegefühl sowie hohe Atmungsaktivität auszeichnet. Picture präsentiert einen neuen Base Layer aus Powerwool, der ¤ 99 kosten wird. „Uns ist der Preisdruck egal, wir wollen nicht die gleichen Polyester-Produkte mit schlechter Qualität verkaufen wie die Konkurrenz - obwohl einige davon ziemlich beliebt sind,“ sagt Julien von Picture. In dieser Kategorie müssen Kunden noch einiges lernen, um nicht fälschlicherweise zu glauben, dass ein Base Layer für ¤10 gleich viel kann wie ein teures, technisches Produkt aus dem Snowboard Shop. Glücklicherweise tragen etablierte Brands zu diesem Lernprozess bei. Pally’Hi kommuniziert die Vorteile seines Gemisches, das neben Merino auch recycelte Materialien und Bambus beinhaltet, und das Schwergewicht der Branche, Mons Royale, pusht die Partnerschaft mit der FWT. Die charakteristischen Mons Farben sind leuchtend und die Layers schützen ab kommendem Jahr dank höheren Krägen auch das Gesicht. Außerdem erzählt der Brand die Story von Merino-

Rip Curl 92

Rip Curl



trend report

Wolle jedem, den es interessiert. „Da Merino relativ teuer ist und die meisten Base Layers im Schrank bleiben, bis man wieder auf den Berg geht, sieht der Kunde darin keinen Mehrwert. Doch wenn die Produkte so gut aussehen, dass man sie in der Stadt oder ins Fitness Center anziehen kann, werden sie wertvoller. Genauso wie manche Leute ihre Sportbekleidung ins Café tragen, kann man die Mons Produkte auch als Sport- oder Freizeitkleidung anziehen - oder eben als Performance Base Layer,“ erklärt Richard Birkby.

Urban Beach

Homeschool

Urban Beach

Homeschool

PRO-MODELS Bei der Produktentwicklung setzen Brands verstärkt ihr Team ein, um Stücke zu entwerfen, die man nicht verpassen sollte. So wurde die Control Jacket von Dakine von Peter Line und Eric Pollard designt und 686 präsentiert die erste Tor Lundstrom Signature Jacke namens Cult. Neff zeigt eine Scotty Lago Jacke namens Parker mit Realtree Camo und Protest entwarf zusammen mit Nadasurf Powderboards ein 10k Produkt. Frank April bekommt eine Signature Kombination von 32 namens Kaldwell und auch Eiki Helgasons Signature Models bei Horsefeathers - die Baker Jacket und Cronus Pant - machen sich gut. Und dann gibt ja jetzt auch noch atrip, den neuen Brand seines Bruders Halldor Helgason. Nitro entwickelte gemeinsam mit der QParks Crew eine Jacke namens Shaper’s Choice und DC erweitert die Kooperation mit Snow Park Technologies um Outerwear. „Unsere Priorität war, etwas zu entwickeln, das die Standards erfüllt, die SPT bei der Arbeit auf dem Berg hat. Von der Kapuze bis zum Bund arbeiteten wir sehr eng mit ihnen zusammen, um etwas zu schaffen, das beiden Brands gerecht wird.“ AUSBLICK Neben jeder Menge Neuerungen bei den Klassikern können wir uns auf gepimpte Base Layers, viel Weiß, Multi-Density Fabrics und neue Ideen im Hinblick auf den Verkauf von Snowboardbekleidung freuen. Jesse von Airblaster schließt: „Oft werden zeitlose Elemente als ‘kurzlebige Trends’ abgestempelt, die sich schnell abgenutzt haben. Ich denke, das resultiert daraus, dass viele Brands einfach auf den Zug aufspringen und Trends mitmachen, anstatt einen eigenen, zeitlosen Stil zu entwickeln. Nur weil ein bestimmtes Genre sich plötzlicher Beliebtheit erfreut, bedeutet das nicht, dass es dadurch weniger gut ist.“

Westbeach

Westbeach

HIGHLIGHTS Technisch und minimalistisch Multi-Density Fabrics Vintage Military Style Vielseitig einsetzbare Winterjacken Base Layers, die das Gesicht schützen Von Fahrern entwickelte Outerwear Dunkle, tropische Prints

686 94

686




Photo : RECCO

trend report

SICHERHEITSAUSRÜSTUNG FW16/17 : TREND REPORT Wenn eine unberührte Schneedecke einladend glitzert, können nur die Wenigsten widerstehen. Und obwohl Lawinensicherheitstrainings überlebenswichtig sind, um im Backcountry drohende Gefahren zu erkennen und zu vermeiden, gibt es keine Garantie. Man fährt also immer am besten, wenn man so gut wie möglich auf jede erdenkliche Situation vorbereitet ist. Anna Langer gibt einen kurzen Überblick über die neuen Produkte. Neben umfangreichem Wissen über das Backcountry ist genauso wichtig, dass alle Fahrer bestens ausgerüstet sind, um sich im Fall einer Verschüttung gegenseitig suchen und selbst gefunden werden zu können. Das ist auch das Ziel von Reccos „Be Searchable“ Kampagne, mit deren Hilfe die Such-Zeit im Notfall drastisch reduziert wird - einer der entscheidendsten Überlebensfaktoren bei einem Lawinenabgang. Eine wachsende Anzahl von Brands arbeitet mit Recco zusammen und integriert die Reflektoren in ihre Produkte, und weltweit über 800 Skigebiete und Rettungsorganisationen haben entsprechende Detektoren. Neben einer App mit einem Detektor für Drohnen wird im Sommer der erste Helikopter-Detektor, der SAR1, vorgestellt, mit dem sich ein ganzer Quadratkilometer schwierigstes Terrain in drei bis vier Minuten durchkämmen lässt. Die direkte, unmittelbare Suche mit einem Lawinenverschüttetensuchgerät bleibt natürlich die effektivste Maßnahme, ist jedoch nicht immer anwendbar. Denn ein Großteil der Abseits-Fahrer ist nicht optimal ausgerüstet - laut alarmierenden Statistiken, die Recco von ANENA zitiert, tragen 50% aller Lawinenopfer kein LVS-Gerät. Viel zu viel, wenn man bedenkt, welche bahnbrechende Innovationen es hier in den letzten Jahrzehnten gab, die nicht nur die Funktion, sondern auch die Handhabung enorm verbessert haben. Und während solche Geräte früher noch recht teuer waren, sind die Preise ebenfalls merklich gefallen - was dem Großteil der Kundschaft anscheinend noch nicht aufgefallen ist. Die meisten Geräte nutzen heutzutage drei Antennen und akustische sowie visuelle Signale auf digitalen Displays, was den Umgang mit dem Gerät im Notfall so simpel wie möglich gestaltet. Automatisches Umschalten zurück in den Sende-Modus im Fall einer Nachlawine ist mittlerweile ebenfalls in vielen Modellen Standard. Wie dem Ortovox 3+, einem mittelpreisigen Gerät mit Smart-Antenna-Technologie, Real-Time Display, Markier-Funktion und vielem mehr, das mit einer Batterie auskommt. Mammuts Barryvox kombiniert ebenfalls digital und analog mit drei Antennen für schnelle, intuitive Nutzung, und auch bei Pieps ist jedes Modell mit digitalem Display für visuelle Signale ausgestattet.

Doch egal wie schnell man gefunden werden kann, wäre es noch besser, gar nicht erst verschüttet zu werden - wofür Airbag Rucksäcke gemacht sind. Dabei bieten verschiedene Marken leicht unterschiedliche Systeme an. Der Arc’teryx Voltair Avalanche Airbag kann dank seinem herausnehmbaren, aufladbaren Akku als erster mehrfach ausgelöst und auch im Flugzeug transportiert werden. Mit 200 Litern hat das Airbag des JetForce von Black Diamond ein etwas größeres Volumen, das sich in 3,5 Sekunden im Nacken sowie zu den Seiten aufbläst und dank Kälte-resistenter Technologie von Pieps auch von eisigen Bedingungen nicht beeinträchtigt wird. Ortovox hat sich beim neuen Avabag ganz gegen Elektronik geschieden, für das „leichteste und kleinste Airbagsystem der Welt“ das „Verschmutzung, Vereisung oder Korrosion keine Chance bietet.“ Die Lawinenrucksäcke von Mammut sind ebenfalls komplett überarbeitet worden, sowohl das Airbag-System als auch die Rucksäcke selbst, und sind jetzt noch leichter sowie angenehmer zu tragen. „Damit gibt es keine Entschuldigung mehr, auf diesen möglicherweise lebensrettenden Teil der Sicherheitsausrüstung abseits markierter Pisten zu verzichten.“ Die Airbag-Pioniere von ABS präsentieren mit ihrem neuen P.RIDE 2016 eine Weltneuheit: die erste serienmäßige, wechselseitige Partnerauslösung per Funk. Bis zu 10 Personen können sich über den Gruppenmodus miteinander verbinden und so nicht nur den eigenen, sondern auch die Airbags der anderen Gruppenmitglieder auslösen, die vielleicht nicht mitbekommen, was sich hinter ihnen zusammen braut. Die seitlichen Airbags bringen die Person dabei in „eine vorteilhafte horizontale Position, die das Verletzungsrisiko minimiert und die Wahrscheinlichkeit, an der Oberfläche zu bleiben, erhöht“ und haben 30% mehr Fläche. Allen Minimalisten bietet die Dakine Poacher Vest auf kleinstmöglicher Fläche Stauraum für alle Backcountry-Notwendigkeiten, ohne die Masse und das Gewicht eines Rucksacks. Dank der Kooperation mit Mammut und dem RAS (Removable Airbag System) kann die Weste sogar mit lebensrettenden Airbag-Flügeln nachgerüstet werden. Genießt die Berge und passt auf euch auf! 97



buyer science

BUYER SCIENCE Torleif Aarskog Myhre wurde im Alter von 19 Jahren als gesponserter Snowboarder Teil des Session Teams. Er begann Teilzeit im Session Store in Stavanger zu arbeiten und kletterte nach Abschluss seines Studiums die Karriereleiter hoch. Heute ist er Head Buyer der Kette mit zwölf Läden sowie Webshop und teilt sein EinkaufsWissen mit uns. Außerdem erzählt er, was Brands tun können, um den Verkauf in Stores zu fördern. Wie lange bist du schon Einkäufer bei Session und wie bist du dort gelandet? Mit 19 wurde ich ins Session Team aufgenommen und 2004 begann ich, für Session zu arbeiten. Ich war wirklich stolz darauf, da Session die stärkste und größte Skateboard- und Snowboard-Kette in Norwegen war und immer noch ist - uns gibt es seit 1988. Ich arbeitete anfangs Teilzeit in Stavanger im Flagship Store, reiste nebenbei und studierte Sportwissenschaft. Als ich mein Studium 2008 abschloss, bot mir Bjarne (der CEO) einen Job als Shop Manager in Kvadrat an. Dort arbeitete ich bis 2011/12 und begann dann Einkaufsleiter, was mit mehr Back-Office Arbeit und Aufgaben einherging. Was sind rückblickend die wichtigsten Lektionen, die du in Bezug auf Ordern und Verkauf gelernt hast? Zu Beginn war unser Einkauf meist von direkten, „praktischen“ Erfahrungen und Kenntnissen abhängig. Mittlerweile habe ich gelernt, dass es mit guten Systemen und Verkaufsstatistiken einfacher ist. Wir füllen unsere Order Sheets oft separat für jeden Shop aus und vergleichen die Produkte mit unserem Lagerbestand. Wenn du neue Produkte einkaufst, ist die größte Herausforderung, künftige Verkäufe anhand von Verkaufsstatistiken vorherzusehen - was „hot“ ist und was „not“. Als sich der Markt noch nicht so schnell änderte, war das einfacher. Im Social Media Zeitalter geht der Wandel sehr zügig vor sich und man muss ständig auf dem Laufenden bleiben. Wenn du Brands um Unterstützung bitten könntest worum würdest du bitten? Produktinformationen müssen für Kunden einfach zu verstehen sein. Ein Bonus wären auch einfacher Zugang zu Marketingmaterial wie Bilder und Produktinfos, die als Verkaufstools eingesetzt werden können. Eine leicht zu bedienende B2B-Seite würde E-Marketing und den gesamten Prozess zwischen Lagerung und Verkauf beschleunigen und vereinfachen. Ziel sollte immer sein, die Produkte so schnell wie möglich im Verkauf zu haben. Das Marketing ist dem Handel oft zu weit voraus. Es sollte heißen: Produkte im Store + Marketing = Verkauf und zufriedene Kunden, anstatt: Marketing + Verzögerung bei der Auslieferung = unzufriedene Kunden. Was denkst du über den derzeitigen Stand im Snowboarden? Der aktuelle Zustand des Snowboardsports ist gut! Das Level ist unglaublich und der Sport pusht immer noch weiter. Aus Sicht des Verkaufs war 2014/15 ein gutes Jahr mit einem Wachstum von 30% beim Verkauf von Hardgoods und es sieht so aus, als würde sich der Trend kommende Saison fortsetzen. Das Freestyle-Segment

ist natürlich am stärksten, aber wir sehen auch Steigerungen im Splitboard- und Backcountry-Markt. Das eröffnet Möglichkeiten für neue Kunden. Hast du einen Rat für junge Brands, um für Retailer interessant zu sein? Wenn wir von Winter-Produkten sprechen ist es einfach, denn die Deadlines sind für Key-Accounts viel zu früh. Es ist wirklich schwierig, große Ordern zu schreiben, wenn die Saison gerade erst beginnt, das führt zu Fehlentscheidungen und falschen Produkten. Pünktlichkeit ist wichtig, wenn es sich um saisonale Produkte handelt. Welche Messen besuchst du und wie wichtig sind sie für die Entscheidungsfindung? Die ISPO ist wichtig für die Industrie und für uns als Händler, um die Positionierung von Brands in Europa zu sehen. Aber wir machen dort keine Pre-Order, da fast alle unserer Deadlines vor der Messe sind und die Entscheidungen schon getroffen wurden. Natürlich gibt es auch ein paar Deadlines nach der Messe. In Norwegen vertreiben wir auch einige der größten Brands, weshalb der ganze Einkauf in den ersten beiden Januar-Wochen passiert - viel zu früh! Welche Techniken hast du, um deine Order-Sheets zusammenzustellen? Ich verwende Excel-Sheets mit Informationen für jede SKU. Das scheint ziemlich aufwändig, aber wir importieren alle Sheets in unser System und inventarisieren sie. Wir legen einen Master an und machen dann zusammen mit dem Shop Manager pro Shop ein Sheet. Das ist ein anspruchsvoller und anstrengender Job, aber es ist der wichtigste Teil des Buy-In. Wir binden die Shop Manager ein, da das Wissen der Locals in unserer Industrie sehr wichtig ist und kleine Änderungen große Unterschiede beim Verkauf machen können. 99



dwindle interview

100% SKATEBOARDING: STEVE DOUGLAS VON DWINDLE DISTRIBUTION Interview von Boardsport SOURCE Skateboarding Editor Dirk Vogel. Steve Douglas hat die Höhen und Tiefen der Skateboardbranche aus erster Hand erlebt. Als junger Halfpipe-Skater wagte er 1984 den Umzug von London ins Mekka der Skateboardkultur, Sunny California. „Ich hatte nur ein Ziel vor Augen… Pro zu werden“, sagt er heute. Der Traum wurde 1987 wahr: Douglas erhielt als einer der wenigen Europäer mit vollwertigem Sponsoring einer US-Firma ein Pro Model von Schmitt Stix Skateboards. Dann kam 1989 - und Skateboarding kollabierte. Während viele andere Halfpipe-Pros plötzlich vor dem Karriereende standen, gründete Douglas zusammen mit seinem Boardsponsor Paul Schmitt 1990 eine neue Hartware-Marke: New Deal Skateboards. Der Brand gilt als Wegbereiter für das kreative (und kommerzielle) Comeback der Skatebranche und legte den Grundstein für die Dachfirma Giant Skateboard Distribution mit ihren Marken Element, Mad Circle, 411 Video Magazine und Destructo Trucks. Im Jahr 2005 begann für Douglas bei Dwindle Distribution zusammen mit seinem britischen Halfpipe-Kollegen Bod Boyle (ehemals Pro bei Santa Cruz) ein neues Kapitel. Als Vice President von Dwindle betreut Douglas nun in der Firmenzentrale in El Segundo, Kalifornien führende Hartware-Marken wie Almost, Enjoi, Tensor Trucks, Blind, Cliché, Darkstar, Dusters, Kryptonics und Zero Skateboards sowie Fallen Footwear. Mit Boardsport SOURCE Skateboarding Editor Dirk Vogel spricht der langgediente Brancheninsider über den aktuellen

Stand der Skateboardindustrie, Skateboarding in Europa sowie die kulturelle Bedeutung gesunder Hartware-Marken. PERSÖNLICHE DETAILS In unserer Branche dreht sich alles um Leidenschaft. Was hat dich an Dwindle überzeugt? Seit ich für meine erste US-Marke gefahren bin - das war im Jahr 1983 Madrid Skateboards - hatte ich immer Marken mit eigener Boardherstellung. Nach Madrid kam ich zu Schmitt Stix und dann gründeten wir New Deal. Dwindle stellt im DSM [Douglas Street Manufacturing Woodshop in Shenzhen, China] ebenfalls selbst Boards her und ist eine internationale Firma mit Präsenz auf drei Kontinenten. Von Giant [Distribution] kannte ich bereits die Arbeit bei einer Dachfirma mit mehreren Marken, und die Leute waren ebenfalls ein Faktor. Welche Leute haben dich von Dwindle überzeugt? Gary Valentine war ebenfalls früher Teamfahrer von Schmitt Stix und ich habe seit jeher Respekt für die Gebrüder Hill [von Globe]. Als sie mich nach Australien zur „Swindle Tour“ einluden [dem zehnjährigen Bestehen von Globe 2004] staunte ich nur: „Meine Güte, die Jungs sind der Wahnsinn!“ Es war eine leichte Entscheidung und ich kann mit meinem langjährigen Freund Bod [Boyle] zusammenarbeiten.

101


dwindle interview

Wie lautet das alte Sprichwort? „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Wir gehen das Business mit der gleichen Einstellung an, wie Skaten: wir wollen es jeden Tag noch besser machen und sind niemals zufrieden. Diesen Anspruch fordern wir von allen Mitarbeitern; den ständigen Drang zur Verbesserung. Und der hört nie auf.

Du und Bod wart in den Achtzigern unter den ersten Europäern mit vollwertigem Sponsoring und Pro-Boards von US-Firmen. Wie war das damals im Vergleich zu heute? Komplett anders! Damals gab es viel weniger Pros, viel weniger Firmen und wir bekamen sehr geringe Unterstützung von den internationalen Vertrieben. Die Skater heute haben es deutlich leichter und das ist auch gut so, denn es hätte damals kaum schwerer sein können. DIE BRANCHE Stichwort „internationale Unterstützung“ - wie hilft Dwindle seinen europäischen Händlern und Pro-Fahrern? Wir engagieren uns 100% auf dem europäischen Markt und viele unsere Pros leben Vollzeit in Europa. Zu unseren europäischen Pros zählen Youness [Amrani] und Willow bei Almost; Ben [Ramers] und Wieger [Van Wageningen] auf Enjoi; Lucas [Puig], Lem [Villemin], JB [Gillet], Flo [Mirtain] bei Cliché; Manolo [Robles] in Spanien für Darkstar; und Sewa [Kroetkov] sowie unser neuer Rookie Pro Sam Beckett auf Blind. Dazu kommen jede Menge Amateure, die wir sponsern. Und wir arbeiten nicht nur direkt mit den wichtigsten Shops sowie Websites und entwickeln spezielle, regionale Marketingmaterialien, sondern haben auch zwei Offices in London und Barcelona, die direkt die hiesige Medien und Vertriebe betreuen. Wie beurteilst du den aktuellen Zustand der Skateboardszene, was Beteiligung angeht? Insgesamt ist es international momentan rückläufig. Positiv ist jedoch die große Zahl neu gebauter Skateparks. Dadurch haben die Skater hochwertige Fahrmöglichkeiten, wenn die Beteiligung wieder ansteigt. Und welche Risiken und Möglichkeiten siehst du aus Sicht der Branche momentan? Die etablierten Hartware-Marken müssen gerade kämpfen. Der Markt ist nicht besonders gesund, weshalb viele dieser Firmen zurzeit Probleme haben. Die große Chance liegt darin, mit unseren Fahrern und Mitarbeitern eng im Markt involviert zu sein und Anteile aufzubauen. Viele unserer Konkurrenten aus den USA können sich nicht auf einen wichtigen Markt wie Europa konzentrieren, wobei viele das auch nicht verstehen können oder wollen. Wie siehst du die Entwicklung im europäischen Einzelhandel? Ich glaube es wird zunehmend wie in den USA, und wir sehen immer mehr [Boardsport-]Ketten im Einzelhandel in Europa. Das merkt man bereits deutlich im Mail-Order-Bereich. DIE FIRMA Welche Synergien könnt ihr als Unterfirma von Globe nutzen? Es gibt jede Menge Synergien: unsere Holzfabrik DSM, Hardcore Distribution als Vertrieb in Australien und die ganze Logistik. Außerdem haben wir durch die finanzielle Unterstützung von Globe eine starke, globale und an der Börse gehandelte Partnerfirma ohne jegliche Verschuldung. Und die Gebrüder Hill - begeisterte Skateboarder - sind die Hauptanteilnehmer!

102

Die einzelnen Marken von Dwindle haben jeweils eine ganz eigene Positionierung. Wie pflegt ihr euer Angebot? Wir lassen allen Marken ziemlich freien Lauf. Wir schalten uns eigentlich nur ein, wenn es wirklich sein muss, was ab und zu vorkommt. Und wir treffen uns alle sechs Wochen persönlich mit allen Brand Managern. Heute gehört Dwindle zu den ältesten, noch aktiven HartwareMarken in der Branche. Wie bleibt man nach über zwei Jahrzehnten im Business weiter relevant? Wie lautet das alte Sprichwort? „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.“ Wir gehen das Business mit der gleichen Einstellung an, wie Skaten: wir wollen es jeden Tag noch besser machen und sind niemals zufrieden. Diesen Anspruch fordern wir von allen Mitarbeitern; den ständigen Drang zur Verbesserung. Und der hört nie auf. Dwindle gilt als Pionier in Sachen fortschrittliche HartwareTechnologien, von IMPACT-Boards zu ultraleichten Achsen und Urethan-Formeln. Ist es immer noch schwer, den DurchschnittsSkater - und Shop - von besserer Technik zu höheren Preisen zu überzeugen? Es ist schon eine Herausforderung, den Shops und Skatern neue Technologien nahe zu bringen. Wenn sie es aber erstmal probiert haben, sind sie komplett überzeugt. So war das auch mit unseren Pro-Fahrern, inzwischen fahren über 60% unserer Teamfahrer Boards mit Technologie und wollen auch nichts anderes. Das wollen wir natürlich ausbauen, denn das sind keine Marketing-Gimmicks, sondern echte Leistungssteigerungen. Unsere Mag Light Tensor Achsen wiegen 29% weniger als herkömmliche Achsen - man muss nur eine in die Hand nehmen und spürt den Unterschied. Wir arbeiten hart daran, Skateboarding nach vorne zu bringen. Ich glaube, es ist die Aufgabe jeder Skateboardfirma, ihren Teil beizutragen. Aber wenn man keine eigenen Herstellungskapazitäten hat, ist man natürlich eingeschränkt. DIE ZUKUNFT Wie seht ihr die Zukunft von Dwindle und der Marken in eurem Angebot? All unsere Marken sollen auf eigenen Beinen stehen und ihr volles Potenzial erreichen. Wir wollen für jede Art von Skater eine passende Marke bieten und ebenso ein passendes Board parat haben. Und natürlich die richtige Preisklasse für jeden Skateboardfahrer. Wo würdest du die Skateboardbranche gern in fünf Jahren sehen? Hoffentlich wird die Branche im Interesse aller Beteiligten bis dahin gesünder sein. Die Hartware-Marken brauchen das Geld, um Videos zu drehen und die Szene zu bespielen. Wir müssen mehr internationale Touren veranstalten, also braucht die Szene ein gesundes Hartware-Segment. Denn meiner Meinung nach sind wir diejenigen, die das Ding nach vorne bringen. Und zum Abschluss: was machst du nach diesem Interview? Ich geh direkt in ein Meeting zum Thema neue Skateboard-Videos!



THE FASTEST GROWING SNOWBOARD BRAND IN EUROPE VISIT US AT ISPO B6.320 SCANDINAVIAN FREESTYLE MACHINES

DISTRIBUTION/AGENT OPPORTUNITIES IN FRANCE, ITALY, GERMANY AND AUSTRIA

photo by marius svendsen


brand profil

WESTBEACH Westbeach wurde 1979 gegründet und ist ein klassischer Snowboard-Brand, der Backoffice, Produktästhetik und -tech für FW15/16 - dank ausführlicher Marktforschung und frischer Energie durch ein neues Management-Team - komplett überarbeitete. Seit dem Umzug nach Großbritannien 2008 konzentriert sich der Outerwear-Hersteller auf den BackcountryMarkt, mit Wassersäulen zwischen 10.000 und 30.000mm. Was waren die Gründe für das Rebranding? Westbeach entstand 1979 in Kanada, ist aber seit 2008 in Großbritannien zu Hause. Obwohl wir stolz auf unsere Vergangenheit und unsere kanadischen Wurzeln sind, machte eine Aktualisierung des Logos und eine kreative Neuausrichtung durch das Wachstum in neuen Märkten und neuen Produktkategorien Sinn. Nachdem wir unterschiedliche Konzepte recherchiert und ausprobiert haben, sind wir mit den weltweiten Reaktionen auf das neue Branding sehr zufrieden. Inwiefern habt ihr das Unternehmen dabei verändert? Die letzten drei Jahre sahen wir uns jeden Aspekt des Unternehmens an, von der Lieferkette bis zum Design und Branding. Es blieben sehr wenige der alten Strukturen übrig und wir sind zuversichtlich, dass frühere Qualitäts- und Lieferschwierigkeiten nun endgültig der Vergangenheit angehören. Wir legen sehr großen Wert auf Qualitätskontrollen, von den Stoffen und Nähten bis zum finalen Check vor dem Transport. Außerdem haben wir nun ein voll-integriertes Business-Managementund Lager-System, das es uns ermöglicht, Ordern schnell auszuliefern. Diese beiden Faktoren resultieren in einem guten Customer Service und hoher Kundenzufriedenheit. Wir definierten außerdem vier positive Eigenschaften, auf die wir uns konzentrieren: 1. Wir sind in unserer Industrie Pioniere mit Vorreiter-Rolle und in der 16/17 Kollektion ist das offensichtlicher, als je zuvor.

2. Wir sind authentisch, sahen in den letzten drei Dekaden viel Kommen und Gehen, zogen unsere Schlüsse daraus und verstehen, was verlangt wird. 3. Wir sind „Empowering“ - unser Ziel ist es, die globale Snowboard Community dabei zu unterstützen, weiterhin physische sowie mentale Grenzen zu erweitern. 4. Wir sind positiv . eine einfache Einstellung, die sich bei Westbeach durch alle Ebenen zieht. Wir nützen jeden Tag und machen das Beste daraus. Wir glauben, dass all diese Attribute uns ermöglichten, eine unglaublich gute und innovative Kollektion zu kreieren. FW16/17 ist unser umfangreichstes Sortiment seit längerem und wir präsentieren neue Produktkategorien mit einer klaren Markenidentität. Wo ist Westbeach heute im Boardsport-Markt positioniert? Der Brand hatte früher nur einen kleinen Marktanteil. Wir produzierten ausschließlich Outerwear, der Aufbau der Kollektionen war verwirrend und es gab keine klare Produktoder Preishierarchie. Als wir die Marke analysierten, wurde uns klar, dass wir treue Kunden hatten, die aber nur Westbeach Outerwear kaufen konnten. Diese loyalen Kunden forderten mehr Produktkategorien und Produkte, die preislich für jedermann zugänglich waren. Von da an

wussten wir, dass wir ein Streetwear-Angebot und technische Mid- und Base-Layers sowie Accessoires brauchten. Als Brand mit Wurzeln, die tief im Surfen und Skateboarden verankert sind, ist es schlüssig, zusätzlich Produkte in diesen Kategorien zu entwickeln. Für Sommer 2017 arbeiten wir an neuen Stretch-Boardshorts und technischer Skate-Wear — immerhin war es die Reversible Bordshort, die Westbeach Ende der 70er berühmt machte. Erzähl uns von eurer Zielgruppe, wer kauft eure Produkte? Wir sahen uns unseren Kundenstamm der letzten zehn Jahre genau an, um das herauszufinden, was ganz schön knifflig war. Westbeach spricht ein breites Publikum an, das sich eher bezüglich Lifestyle und Einstellungen gleicht, als in Demografie und Alter. Zum Beispiel wollen unsere Kunden an ihre Grenzen gehen und benötigen Ausrüstung, die das ermöglicht. Deshalb produzieren wir ausschließlich Hochleistungs-Produkte: unsere Einsteiger-Linie beginnt bei einer Wassersäule und Atmungsaktivität von 10.000, der Großteil der Kollektion ist mit 20k/20k ausgestattet und bei unserem Backcountry-Sortiment führten wir 30k/30k ein. Dieses Wissen ermöglichte es uns, eine Produktauswahl zu schaffen, die genau auf die Ansprüche unseres Kundensegments zugeschnitten ist. Auf dieser Grundlage entschieden wir auch, wie und über welche Kanäle wir kommunizieren.

WWW.WESTBEACH.COM 105


brand profile

MOONSHINE Mit Sitz im Bundesstaat Washington spezialisiert sich Moonshine MFG auf Premium-Longboards. Sämtliche Produkte werden nach höchsten Qualitätsansprüchen in Handarbeit von regionalen Mitarbeitern aus lokalen Holzbeständen gefertigt. Im Interview erklärt International Sales Manager Colin Jacobs die Philosophie der Firma. Was sollten Händler über eure Firmengeschichte wissen? Moonshine MFG ist ein GrassrootsUnternehmen, das von Angestellten von Slingshot Sports, einer großen Fabrik für Wake- und Kiteboards hier in North Bonneville, Washington, gegründet wurde. Das Team sah damals großes Potenzial darin, die gleichen Materialien und Technologien aus der Herstellung von Slingshots hochwertigen Twin-Tip-Boards zur Produktion herausragender Longboards einzusetzen, die es bislang so nicht auf dem Markt gegeben hat. Wer steht hinter Moonshine Longboards und welchen Background haben sie? Die Fabrikangestellten sind immer noch ein großer Erfolgsfaktor für Moonshine, was die Marke und Produktentwicklung angeht. Offiziell ist Moonshine MFG eine Schwesterfirma von Slingshot Sports und beide operieren unter der Leitung der Dachfirma 7-Nation. Slingshot wurde 1999 von den Gebrüdern Jeff und Tony Logosz gegründet, die beide federführend im Unternehmen aktiv sind. Die Fabrik, auch als „The Distillery“ bekannt, steht unter Leitung von Bryan Trullinger und stellt vertikal laminierte Boards mit Holzkern für beide Marken her. Wie hebt ihr euch von der Konkurrenz ab? Moonshine Boards unterscheiden sich grundlegend von allen auf dem Markt erhältlichen Longboards. Unsere Bretter werden mit den gleichen innovativen Prozessen wie unsere Kite- und Wakeboards hergestellt. Wir verwenden vertikal laminierte Holzkerne, statt standardmäßigen

Ahornschichten. Hinzu kommen präzise, per CNC geschnittene und 100% justierte Achsenbohrungen, kompressionsgefertigte und CNC-gehobelte Rollenkerben sowie eine Fiberglas-Lackierung und mit Urethan veredelte Kanten für extreme Stoßfestigkeit und vollkommene Wasserdichte. Keine andere Marke setzt so fortschrittliche Materialien und Prozesse ein, wie Moonshine MFG. Das sieht man sofort, wenn man eines unserer Boards in der Hand hält. Unterstützt ihr Fahrer und Athleten? Obwohl wir eine relativ neue Marke sind, arbeiten wir bereits mit einer großen Gemeinschaft von Fahrern zusammen. Unsere offizielle Liste an Teamfahrern wächst ständig, vor allem im Racing-Bereich, wo wir uns sehr schnell einen Namen als aufstrebende Marke machen konnten. Wir unterstützen ein kleines Team vollwertig gesponserter Teamfahrer, denen wir Gehalt zahlen und die im Gegenzug sehr eng mit unserem Entwicklungsteam zusammenarbeiten. Zusätzlich haben wir einige Flow-Fahrer, die uns in den Medien repräsentieren und unsere Produkte gründlich testen. Wie setzt ihr regionale Ressourcen in euren Produkten um? Wir sind sehr stolz darauf, dass all unsere Boards hier in Washington von regionalen Angestellten aus Pacific Albus Holz aus nachhaltigem Anbau direkt hier am Fluss nahe der Fabrik hergestellt werden. Regionaler geht’s nicht!

WWW.MOONSHINEMFG.COM 106

Wie hat sich die Longboard-Sparte im Laufe der Jahre entwickelt? Wir sind immer noch die Newcomer in diesem Bereich, aber was wir als Trend bemerken - und Moonshine von der Konkurrenz abhebt - ist die Auslagerung der Produktion vieler Unternehmen nach Übersee aus Kostenund Profitgründen. Das Ergebnis sind austauschbare Kollektionen bei vielen Marken - die Shapes und Grafiken unterscheiden sich vielleicht von Jahr zu Jahr, aber es fehlt echte Innovation. Wie haltet ihr euren Vorsprung auf dem Markt? Unsere Preissetzung mag zwar etwas höher sein, bedingt durch regionale und nachhaltige Herstellung mit High-Tech-Methoden. Aber wir sind sicher, dass die Qualität unserer Produkte das rechtfertigt. Mit Blick nach vorne wollen wir dieser Philosophie treu bleiben. In Zukunft wollen wir weiterhin innovativ an der Boardkonstruktion arbeiten und unser Angebot an Shapes, Größen und Stilrichtungen erweitern. Ihr bietet auch Bekleidung und modische Accessoires. Wie übertragt ihr den Spirit von Moonshine Longboards in diese Bereiche? Das Branding von Moonshine ist ansprechend genug, um auch im Bekleidungssegment gut zu wirken. Unsere Bekleidungskollektion steckt ehrlich gesagt noch in den Kinderschuhen, aber im Zuge der Entwicklung der Marke allgemein wird das Wachstum auch hier sicher Schritt halten. Wir bringen demnächst die neue Bekleidungskollektion für 2016 auf den Markt und sind stolz auf zahlreiche neue Designs im wahren Spirit von Moonshine. Überzeugt euch auf der ISPO am Stand #B6.228 selbst!



brand profile

MAMBO Die aus Australien stammende Surf- und Lifestyle Marke Mambo bietet bereits seit über 30 Jahren Künstlern eine Plattform. Dank der vier Säulen ihrer Firmen-Philosophie: Kunst, Musik, Humor und Surfen, schaffen sie es jede Saison aufs Neue, inspirierende Kollaborationen mit den angesagtesten Künstlern auf die Beine zu stellen. Wie ist Mambo heute aufgestellt? Das Design- und Kreativhauptquartier sitzt in Sydney. Dort kommt auch das Marketing her und wird unsere Core-Philosophie gepflegt. In Europa ist Andrew Gerrie der CEO (ehemaliger CEO von Lush). Mark Tydeman, der bereits von 1993-2003 bei Mambo war, ist der MD, Stan Wan ist Global Creative Director. Wir arbeiten in Europa mit einem lokalen Kreativ-Team namens „Beach London“ zusammen, die Künstler, Grafiker und Events koordiniert. Das gibt uns die Freiheit, den Fokus auf die anderen Arbeitsbereiche zu setzen und weltweites Marketing zu betreiben. Es gibt ein Sales-Office in London, das den Europäischen Vertrieb steuert. Jarrod Clarke ist UK Sales Manager. Jeff Bradburn (ehemalig Quiksilver) ist European Sales und Distribution Consultant. Wie hat sich die Marke von der Gründung vor 31 Jahren bis heute verändert? Mambo fing als kleines Anarcho-Syndikat in einer Garage im Osten Sydneys an. Schnell mauserte es sich zu einer beliebten Anlaufstelle für Kreative und Querdenker, woraus sich eine internationale KlamottenFirma entwickelte. Man präsentierte ein Manifest an Konzepten, um Heuchelei, Politik und religiöse Organisationen zu kritisieren. Gleichzeitig wollte man Australiens Exzentrikern eine Plattform bieten. Heute versuchen wir immer noch, die Gleichen zu bleiben, und bereiten uns darauf vor, die Herzen der neuen Generation zu erobern. Dabei haben wir

die Herangehensweise, wie wir Künstler aussuchen, maßgeblich geändert. Früher tauchten die Künstler einfach bei uns an der Tür im Hauptquartier in Sydney auf und zeigten ihre Werke. Dare Jennings, der Besitzer, hat die Werke dann beurteilt, Tipps gegeben und zu- oder abgesagt. So wurden wir stark von den Künstlern aus Sydney und Umgebung geprägt. Über die Jahre wurde es dann aber immer Internationaler und seit dem Internet schicken uns die Künstler ihre Werke aus der ganzen Welt. Was unterscheidet Mambo von anderen Brands? Mambo besteht aus vier festen Säulen. 1. Kunst - Bei der Gründung von Mambo war das Ziel, Künstlern eine Plattform zu schaffen, um ihre Werke auszustellen und etwas Geld damit zu verdienen. Die Künstler kamen aus dem Surf- und/oder Musikbereich, weshalb die Marke sich aus dieser ungezwungenen Welt der Freidenker entwickelt hat. Die Mentalität des Surfens passte perfekt zu uns und schloss die Lücke zwischen ernster Kunst und kommerziellen Produktionen. Wir wollten anders sein, als der Rest der „Logo-Prints“- Industrie. Einer der wichtigsten Mitarbeiter, Richard Allan, traf es mit dem Slogan eines unserer T-Shirts am passendsten: “More a pair of shorts than a way of life” (auf deutsch: Mehr Short als ein Lifestyle). 2. Musik – Welche Revolution hatte keine musikalische Basis? Mambo ist da keine Ausnahme. Reg Mombassa von der Band Mental As Anything war einer der Künstler,

WWW.MAMBO-WORLD.COM 108

der Mambo mit definiert hat, und komplett verrückt - im positiven Sinne natürlich. 3. Surfen – In unseren eigenen Worten gesagt: wir sind die unehelichen BastardKinder der Surf-Kultur. 4. Humor – Einer der bekanntesten Prints bei Mambo ist der Hund, der Noten furzt. Viele Firmen haben ein Tier als Maskottchen und wir haben unseres einfach ordentlich furzen lassen. Auf welche Marketing-Aktivitäten setzt ihr gerade? Momentan haben wir eine große Ausstellung am Laufen. Es ist die größte Ausstellung von Mambo-Kunst aller Zeiten, 30 Jahre Hingabe. Damit touren wird gerade durch Australien und kommen im Mai auch nach London. Eine Kollaboration mit Emma Mulholland haben wir gerade auf ASOS veröffentlicht und eine weitere Kollaboration mit Anya Brock läuft auch bald an. Welche Möglichkeiten siehst du im ApparelMarkt? Wir sehen Möglichkeiten, unsere Core-Linie weiter zu vertiefen. Bedruckte Kunstseide, bedruckte Hanf-Shirts und Shorts, die wir neu erfunden haben. Nachhaltige Materialien zu nutzen ist eine weitere Möglichkeit und die Firmen, mit denen wir arbeiten, entwickeln gerade neue Vertriebswege, die es dem Einzelhandel und den Vertrieben ermöglicht, direkt einzukaufen und so den Overhead zu umgehen, um die Marge zu erhöhen.



brand profile

HEIMPLANET Heimplanet macht einzigartige Zelte mit aufblasbarer Konstruktion, die in zwei Minuten aufgestellt sind. Das Unternehmen mit Sitz in Hamburg produziert auch funktionelle Taschen und Rucksäcke, damit die Kunden das Leben im Freien voll und ganz genießen können. Gestartet wurde die Firma von zwei Freunden mit einem Hang zu Outdoor-Aktivitäten und Reisen. Heimplanet bietet Händlern gut durchdachte Produkte, die es den Kunden ermöglichen, länger Zeit im Freien zu verbringen. CEO Stefan Clauss stellt den Brand vor. Kannst du uns die Geschichte hinter Heimplanet erzählen? Die Idee für Heimplanet wurde 2003 während eines Surf-Trips entlang der portugiesischen Küste geboren. Während der Reise mussten wir unser Zelt mehrere Male auf- und abbauen. Eines Tages kamen wir relativ spät an, es wurde dunkel und begann zu regnen, während wir uns mit unserem Zelt herumschlugen. In dem Moment kam uns die Idee, wie das Zelt der Zukunft aussehen könnte. Umgesetzt haben wir die Idee aber erst 2008. Wie würdest du die Marken-Identität beschreiben? Heimplanet steht für einen vom Reisen inspirierten Lifestyle. Reisen bedeutet Menschen sehr viel und die Art, wie wir reisen, hat sich verändert. Heute ist man auf Reisen mehr denn je auf der Suche nach echten Erfahrungen - und was könnte echter sein, als im Freien, mitten in der Natur aufzuwachen? Wer sind die Personen im Management und welchen Background haben sie? Stefan Schulze Dieckhoff, der vorher Ingenieur war, und ich, ein ehemaliger Consultant für strategisches Marketing haben die Marke gegründet. Wir wuchsen zusammen auf und wollten mit Heimplanet die Art, wie wir schon immer gereist sind, widerspiegeln. Wie seid ihr auf die Idee mit den aufblasbaren Zelten gekommen? Wir fragten uns selbst: „Wie würde das Zelt

der Zukunft aussehen?“ und stolperten über die Arbeit von Buckminster Fuller, der eine große Inspiration war. Er machte das Konzept der geodätischen Kuppel populär, die für ihre Stabilität bekannt ist. Wir übersetzten dieses Konzept in die Zukunft und setzten Luft für die Konstruktion ein. Das Zelt rollst und bläst du einfach auf, der gesamte Aufbau dauert zwei Minuten. Was unterscheidet Heimplanet von der Konkurrenz? Jedes Produkt hat etwas Einzigartiges. Das beginnt beim Material und zieht sich durch den gesamten Produktionsprozess. Das Ergebnis sind Produkte, die höchste Qualitätsstandards erfüllen, sehr vielseitig sind und sich an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen. Wenn es um Funktionalität geht, hat keine andere Industrie höhere Standards und Erwartungen als die Outdoor-Industrie. Das ist unsere Benchmark und Inspiration. Wie würdest du Heimplanet im europäischen Outdoor-Markt positionieren? Der europäische Outdoor-Markt konzentriert sich sehr stark auf den Expeditions-Aspekt. Wenn du uns 2008 gefragt hättest, ob wir uns als Outdoor-Typen sehen, hätten wir es abgestritten - aber wir waren genau das, nur eben nicht auf die typische „Outdoor“-Art. Die meisten Action-Sportarten, mit denen wir aufwuchsen, sind Outdoor und all die Erfahrungen, die damit einhergehen, sind viel mehr als nur „Action“. Zum nächsten Spot zu gelangen, neue Leute zu treffen und im Freien zu sein ist genauso wichtig. WWW.HEIMPLANET.COM

110

Wo würdest du Heimplanet im Outdoor-Markt platzieren? Der Outdoor-Markt ist ein konservativer Markt und obwohl Innovationen eine wichtige Rolle spielen, musst du dir Akzeptanz hart verdienen. Wir machten dieses Jahr einen großen Schritt vorwärts, aufgrund von gutem Kunden-Feedback und unserem ersten Editor’s Choice Award. Bis jetzt ist der OutdoorChannel am wichtigsten für uns, aber wir sehen auch Potential in der Actionsport- und Lifestyle-Welt. Die Leute wollen mehr echte Funktion und suchen nach einzigartigen Produkten. Und Heimplanet schlägt die Brücke zwischen beiden Märkten. An welchen weiteren Projekten arbeitet ihr? Momentan basteln wir an Kooperationen. Es ist spannend und gleichzeitig lehrreich, mit Partnern aus völlig unterschiedlichen Bereichen zusammenzuarbeiten. Gleichzeitig konzentrieren wir uns auf unsere Kernprodukte, um unser Sortiment zu erweitern. 2016 werden wir eine neue Rucksack-Linie und ein neues Zelt vorstellen. Was wäre die ultimative Heimplanet Camping Erfahrung? Beim Surfen, Snowboarden, Mountainbiken oder jedem anderen Outdoor-Sport bist du ständig auf der Suche nach neuen Spots und der Weg dorthin ist ein wichtiger Teil der Erfahrung. Wir haben alles, was du brauchst, um dich und deine Ausrüstung dorthin zu bringen, im Freien aufzuhalten, im Moment zu leben und dich zuhause zu fühlen, egal wo du bist.



supplier profile

KOROYD SUPPLIER PROFILE Namhafte Marken wie Nitro, Salomon, Smith und HEAD vertrauen bereits auf Koroyd. Das innovative Material ermöglicht 70% leichtere Snowboards und doppelte Elastizität im Vergleich zu Boards mit herkömmlichem Holzkern. Auch in Helmen und Schutzausrüstung bringt Koroyd jede Menge Vorteile. Die Hersteller werden ihr Produkt auf der kommenden ISPO vorstellen, hier bereits ein Vorgeschmack. In welchen Formen und Anwendungen ist Koroyd momentan erhältlich? Koroyd ist ein innovatives Material mit röhrenförmigem Kern. Unser patentgeschützter Herstellungsprozess ergibt ein wabenförmiges Material mit einmaligen Eigenschaften und deutlichen Vorteilen gegenüber herkömmlichen Materialien. Haupteinsatzmöglichkeiten sind als leichtes Kernmaterial für Skier und Snowboards, sowie als dämpfende Einlage für Helme und Protektoren. Mit welchen Action-Sport-Marken habt ihr im Laufe der Jahre zusammengearbeitet? Unser erster Partner im Sportbereich war Nitro Snowboards. Wir stellten ihnen Ende 2010 unser Material vor und sie testeten Koroyd ausgiebig. Das führte zur Veröffentlichung der Boardserien Nitro Ultimate und Factory auf der ISPO 2012. Die Branche war begeistert von den leichten Brettern mit gutem Flex und Fahrverhalten. So gab uns Nitro die Chance, in der Branche Fuß zu fassen und ist heute unser exklusiver Partner im Snowboardbereich. Im Skibereich kommt Koroyd bei Freeskiern von Salomon, Damen- und Touring-Skiern von HEAD sowie Sprungskiern von Elan zum Einsatz. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern von Smith Optics konnten wir revolutionäre Helme für den Winter- und Radsport entwickeln. Im letzten Jahr haben wir die innovativen Rückenprotektoren der Serie „Evolution of Protection“ (EOP) vorgestellt, deren Technik auch in Westen, Rucksäcken und Kleidungsstücken zum Einsatz kommt. Endura, Nitro Snowboards, Fly Neo und Squirrel haben diese Protektoren bereits eingesetzt. Im Motorsport arbeiten wir mit EVS und UFO zusammen. Sind weitere Kooperationen im Action Sport in Arbeit? Wir entwickeln in allen Sparten neue Produkte mit Premium-Marken. Wir wählen die Marken sorgfältig aufgrund ihrer Marktposition, technischen Kapazitäten, Kommunikationskanälen und Produktqualität aus. In jedem Markt wollen wir drei bis vier potenzielle Partner erschließen, denen wir dann die Möglichkeiten von Koroyd ans Herz legen. Zurzeit entwickeln wir Produkte mit weiteren Marken in den Bereichen Wassersport, Ski, Radsport, Motocross und Outdoor. Unsere Partner für 2016 geben wir mit den Produktveröffentlichungen bekannt. Welche Vorteile bietet der Einsatz von Koroyd den beteiligten Marken? Wir legen großen Wert darauf, das Produktangebot einer Marke genau zu verstehen und die optimalen Einsatzmöglichkeiten für Koroyd zu ermitteln. Die Einbindung von Koroyd muss unbedingt technische Vorteile bringen! Durch enge Zusammenarbeit mit den Partnermarken verhelfen wir den Endverbrauchern zu einer einmaligen Erfahrung mit besserer Leistung. Die Vorteile müssen messbar, und nicht mit

bestehenden Materialien oder Technologien erreichbar sein. Der Hauptvorteil für die Marken liegt darin, wirklich innovative Produkte auf den Markt zu bringen, die auf große Nachfrage stoßen. In vielen Fällen konnten unsere Partner bereits ihre Preis- und Gewinnspannen anheben sowie ihre Umsätze im Handel steigern. Neben gemeinsamen Produkten mit anderen Marken habt ihr auch eigene Rückenprotektoren im Angebot. Wir haben kürzlich unsere EPO Protektoren für Rücken und Wirbelsäule vorgestellt, die einige Marken in Bekleidung und Rucksäcken integrieren. Unser EOP 1.0 ist dafür besonders geeignet und schützt als dünnster sowie leichtester Protektor den Rücken des Trägers mit Zertifikat EN1621-2, Stufe 2. Gleichzeitig nimmt er kaum Platz im Rucksack weg und wiegt extrem wenig. Nitro zeigt demnächst den Slash 25 Pro Backpack mit spezieller Schlaufe für EOP 1.0. Händler können EOP 1.0 einzeln verpackt bestellen und ihren Kunden als Ergänzung zu kompatiblen Rucksäcken anbieten. Welche einmaligen Vorteile haben Produkte mit Koroyd im Vergleich zu herkömmlichen Technologien? Koroyd ist 70% leichter als ein herkömmliches Snowboard mit Holzkern und doppelt so elastisch. Insgesamt ermöglicht es ein extrem leichtes Board mit ähnlichem Fahrverhalten wie ein normales Holzbrett - und ist somit das erste alternative Material ohne negativen Einfluss auf der Piste. Im Zusammenspiel mit Protektoren und Helmen absorbiert Koroyd mehr Energie als Schaumstoffe wie EPS, PU oder Visco, bei deutlich geringerer Dichte. Somit ermöglicht Koroyd die Herstellung von Produkten, die kompakter, atmungsaktiver und leichter - aber deutlich sichererer sind.

WWW.KOROYD.COM 112




green page

ÖKOLOGISCHE VERANTWORTUNG IM BOARDSPORT: BE TRUE, JUST START… Alles ist im Wandel. Das Klima, die Menschen und ihr Verhalten. Doch wenn es um Firmen Verantwortung geht, fehlt es den größeren Boardsport-Brands oft an strategischer Initiative. Auf der Suche nach Antworten, wie diese Hürde zu überwinden ist, gibt Franck Laporte-Fauret von EuroSIMA Cira Ridel von GreenroomVoice einen Einblick in den aktuellen Stand der Dinge. Vor noch nicht allzu langer Zeit, war „Consciousness“ der Hit in der Branche. Ende der 2000er zeichneten Hochglanzanzeigen Bilder von recycelten Boardshorts und Philanthropie. Und jetzt? Sind diese Initiativen im Keim erstickt weil sie in Punkto Preis, Design und Performance nicht mit den herkömmlichen Produkten mithalten und somit nicht überzeugen konnten? Wenn man das Gesamtbild betrachtet sieht es so aus, als ob sich die Boardsportbranche vom Engagement der aktiveren Macher der Textilindustrie überholen lässt. Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht einfach umzusetzen. Besonders, wenn der Hauptzielgruppe der Branche, Sorglosigkeit und Leichtsinn als Kerndefinition anhaftet. Doch auch das befindet sich im Wandel und individuelle Kreativität sowie Verantwortung werden gefragter. Das zeigt auch das Paradebeispiel Boyan Slat, der niederländische Teenager und Gründer von Parley for the Oceans, der ca. 20 Milliarden Tonnen Plastikmüll aus den Ozeanen fischen will. Lösungen existieren, der Wille ist da, es muss nur mit authentischen Initiativen begeistert werden. Auf Instagram möchte jedes Kind den Planeten retten, was zeigt, dass die Jugend Interesse hat. ZEIT DES UMSCHWUNGS Sollte Shredden in natürlicher Umgebung und der Erhalt dieser nicht eine offensichtliche Kombination sein? So lange das Geschäft gut lief, tendierten die großen Brands durchaus auch in diese Richtung. „Der erste Schritt war, Umweltprojekte finanziell durch den EuroSIMA Environmental Fund zu unterstützen“ erinnert sich Frank Laporte-Fauret, Direktor der EuroSIMA. „Das war damals einfach zu realisieren, da der Markt im Wachstum begriffen war. Daraufhin taten sich einige Brands kollektiv in einem Umweltkomitee zusammen, um sich auszutauschen und mit Hilfe des EcoRide Labels ein Umweltmanagement umzusetzen. Fast 20 Marken waren involviert, und diese kollektive Dynamik ist noch immer aktiv, allerdings sind manche größeren Surfbrands heute weniger engagiert, was ihre Firmenverantwortung betrifft,“ meint Frank. Hoffnung kommt von Familienbetrieben und aufsteigenden Firmen. Burton Snowboards bleibt zum Beispiel führend in Sachen authentischem, verantwortlichem Management. Inklusive jährlicher Steigerung an bluesign® zertifizierten Stoffen und starker Einbindung des Higg Index um den Umwelteinfluss der Zulieferkette zu messen.

„Wir stellen fest, dass kleinere und aufsteigende Firmen aus Europa sehr engagiert sind,“ fügt Frank enthusiastisch hinzu. „Sie sind zutiefst überzeugt und scheuen keine Mühe. Sie starten ihr Geschäft mit in die Zulieferkette sowie die Produkte integriertem Umweltmanagement. Es ist eine Frage der Überzeugung.“ KLEIN & REGIONAL Immer mehr aufsteigende Firmen mit starken Werten und gutem Sinn für Gemeinschaft, Wurzeln und lokalem Erbe binden ihre Kunden ganz anders ein. Finisterre aus Großbritannien ist hier ein tolles Beispiel und hat für die Konzeption ihres neuen Wetsuits neben den Teamfahrern auch über 300 ihrer Konsumenten mit einbezogen. Auch Picture Organic Clothing übernimmt als junge Marke Verantwortung und bekommt gigantischen Support von ihrer Community, ähnliche wie Pyua, Bleed Organic Clothing, Verkor, Shelter, Surfing Estate, Api’up, Wetty, Defocus, Lastage, Inbô, Notox, Earlybird, Borealis Snowboards, Bureo Skateboards, Ruffboards, etc., die authentisch sind und begeistern. Resilienz dank Vielfalt könnte ein funktionierendes Zukunftsmodell sein, ähnlich wie in der Landwirtschaft, wo Monokultur mit dem Risiko der Vergiftung, Grausamkeit und der Ineffizienz in Verbindung gebracht wird. „Just start“, meint schon Jill Dumain, Director of Environmental Strategy bei Patagonia sieben Jahre zuvor. Unterstütze deine regionale Wirtschaft, repariere deine Sachen, schau genau hin,, was man alles noch gebrauchen kann und was recyclebar ist. Jeder in Nachhaltigkeit investierte Euro ist eine Stimme für eine lebenswerte Zukunft. #COP21

Mehr Info auf der ISPO Eine große Auswahl an Lösungen, wie sie heute schon von progressiven Unternehmen vor allem aus dem Outdoorbereich eingesetzt werden, können auf der GreenroomVoice Booth “INSPIRE” (B6/526) auf der kommenden ISPO im Januar 2016 besichtigt werden. Außerdem gibt es am Dienstag, den 26.1.2015 um 18.00 Uhr beim Boardsports Get Together am INSPIRE Stand eine Gelegenheit zum Austausch #reconomy

WWW.GREENROOMVOICE.COM 115


NEUE PRODUKTE 02 01-LIGHT BOARDCORP – ISUP Zur Saison 2016 bringt Light Boardcorp eine komplett neue Kollektion hochwertiger ISUP Boards auf den Markt (das „i“ steht für „inflatable“/ aufblasbar). Dazu gehören das 10,2 und 11,2 Zoll Allrounder, das 12,6 Zoll Tourer und 14 Zoll Race Modell in diversen Farbvarianten. Sämtliche Boards enthalten Top Level 2 Layer Technology und werden mit einem Rucksack-Trolley sowie einer hochwertigen Double-Action-Pumpe von Bravo geliefert. www.light-surfboards.com

01

02-NOW BINDINGS DRIVE BY JEREMY JONES Jeremy Jones ist zweifellos eine Legende im Big Mountain Snowboarding, ob man seinen waghalsigen Abfahrten und Expeditionen folgen möchte eher Geschmacksache. Wenn dann aber bitte mit dieser neuen Bindung, die er selbst entworfen und mit neuer „Hanger 2.0“-Technik versehen hat. www.now-snowboarding.com 03-BURTON - ALMIGHTY BOOT Der neue Almighty ist extrem bequem und gleichzeitig dank PowerUP Tongue hoch reaktionsfreudig. Weitere technische Leistungsmerkmale sind: Shrinkage Footprint Reduction, schneefester Innenschuh, Level 2 Molded EVA Fußbett und eine antibakterielle Beschichtung. Weiter hat der Almighty Boot ein neues Life-Innenfutter mit Dryride Heat Cycle Lining und Tuff Cuff. Die Außensohle verfügt über DynoBITE EST Einlagen für rutschfesten Halt sowie ReBounce Stoßdämpfung. Ultraschnellen Einstieg ermöglicht das Burton Speed Zone Schnürsystem mit lebenslanger Garantie und New England Schnürsenkeln. www.burton.com 04-ARC`TERYX VOLTAIR AVALANCHE AIRBAG Dieser kompakte Lawinen-Airbag lässt sich im Laufe einer Backcountry-Exkursion dank seiner wieder aufladbaren 22.2 Volt Lithium-PolymerBatterie mehrmals einsetzen. Die treibt einen fortschrittlichen Zentrifugal Blasebalg an - auch unter extremen Wetterbedingungen. Der Auslöser des Voltaire ist immer griffbereit, die Fußschlaufe zu befestigen und zum Einchecken im Flieger lässt sich die Batterie einfach entnehmen. Hergestellt in der fortschrittlichen Fabrik von ARC`TERYX in Kanada. www.arcteryx.com

116

03

04



neue produkte

05-AMPLID - THE AUGMENT BINDING Als Weiterentwicklung der beliebten Balance-Bindung von Amplid verfügt das Modell „Augment“ über einen per Injection Moulding gefertigten Ankle Strap, der ein komplett neues Maß an Reaktionsfreudigkeit und kontrolliertem Kanteneinsatz ermöglicht. Die hintere Bindung wird mit dem neuen „SurfStrap“ von Amplid ausgestattet, einem etwas schlankeren Ankle Strap für einen wendigen Fahrstil. www.amplid.com

06 05

06-ELLIOT BROWN - ELECTRIC BLUE FACED CANFORD Die Uhrenmarke Elliot Brown gewinnt immer mehr Fans im Boardsport, nicht zuletzt dank ihrer auswechselbaren Armbänder mit tausenden von Kombinationsmöglichkeiten. Hier zu sehen: dunkelbraunes Pull-Up Leather Armband in Kombination mit dem Modell „Canford“ und Ziffernblatt in Electric Blue - sehr gediegen und gleichzeitig stylish. www.elliotbrownwatches.com 07-AIRHOLE - INSULATED AIRTUBE CINCH Die neue Version des Modells „Cinch“ überzeugt durch bequemen Tragekomfort und sicheren Rundumschutz: mit 100% Daunenfutter garantiert eine der wärmsten Masken auf dem Markt. Durch das mit injiziertem Silikon geformte Luftloch - daher der Markenname „Airhole“ - kann der Träger frei atmen und bleibt dennoch warm und von der Witterung geschützt. www.airholefacemasks.com

07

08

08-MONS ROYALE BELLA COOLA TECH ZIP HOODY Die perfekte Kapuzenjacke für alle aktiven Mädels, die technische Performance und weiche MerinoWolle in einem Produkt suchen. Schlanke Passform, atmungsaktive Mesh-Einlagen und wasserdichte Nähte sorgen für bequemen Tragekomfort. Raglanärmel ermöglichen jede Menge Bewegungsfreiheit, während Schlaufen für die Daumen die Bündchen fixieren. Der lange Reißverschluss sieht gut aus und hält verschlossen mollig warm. www.monsroyale.com 09-RECCO - ACTION VEST XV D3O Als Premiumprodukt in der XV-Kollektion enthält die Action Vest XV D3O brandaktuelle Technik: Recco Reflector und D30-Technologie sorgen mit einem anatomisch anpassbaren Haltegürtel für optimalen Tragekomfort. Die verbesserten Rückenprotektoren verhindern Verletzungen der Wirbelsäule durch horizontal geschnittene Platten, ohne Kompromisse in Sachen Gewicht und Bewegungsfreiheit. www.recco.com 10-PICTURE SPREAD HELMET Die neuste Innovation von Picture im Helmbereich heißt Composite Fusion Plus und wird offiziell im Rahmen der ISPO Awards vorgestellt. Beim Aufprall verteilt das Material die Stoßwirkung für deutlich mehr Sicherheit auf den gesamten Helm. Ganz nach Firmentradition ist das Produkt hoch umweltfreundlich und besteht zu 100% aus recyceltem EPS aus der japanischen Automobilherstellung. www.picture-organic-clothing.com

118

09

10



neue produkte

11-ALUMINATI - DRIP DYE GREEN CRUISER „Lecker wie ein frischer, grüner Apfel“ - dieser Cruiser von Aluminati sieht einfach zum Anbeißen aus. Dabei kommt das Brett ohne Holz und Plastik aus - sämtliche Decks von Aluminati bestehen aus Aluminium aus der Luftfahrttechnik und bieten ein einmaliges Fahrgefühl. www.aluminatiboards.com

11

12

12-PHUNKSHUN WEAR DOUBLE BALLERCLAVA Zum optimalen Schutz vor kalter Witterung setzt Phunkshun auf eine Kombination der beiden BestsellerMaterialien im Maskenangebot: die „Double Ballerclava“ besteht aus recycelten Plastikflaschen und einem Material namens „Repreve.“ Dank doppellagiger Konstruktion entlang Hals und Gesicht wirkt die Maske extrem wasserabweisend und lässt sich über die Kapuze perfekt mit einem Helm kombinieren. www.phunkshunwear.com 13-SP-GADGETS – REMOTE POLE 40” Verbesserte Reichweite und volle Kamera-Kontrolle ermöglicht der SP-Gadgets Remote Pole. Der lässt sich im Handumdrehen mit der GoPro Wi-Fi Remote, Smart Remote oder Smartphones (SP-Gadgets Phone Mount) verbinden. Der robuste und ergonomisch geformte Griff erlaubt dem Nutzer stabilen Halt für Aufnahmen unter extremen Bedingungen. Die Stange lässt sich einfach von 36–99 cm ausfahren. www.sp-gadgets.com 14-BURTON - CARTEL EST BINDING Die neue Burton Cartel EST Bindung verfügt über eine Dual-Component EST Baseplate, Hi-Backs mit Living Hinge und DialFLAD Technologie. Sicheren Halt gewährt der Hammockstrap mit Flex Slider, während der neue Supergrip Capstrap die Füße vor Verrutschen schützt. Zusätzliche Sicherheit und blitzschnellen Einstieg erlauben die Double Take Schnallen mit Insta-Click. Für Stoßdämpfung sorgt das AutoCANT SensoryBED mit B3 Gel. Was die Steifheit angeht, ist die Cartel EST im mittleren Bereich angesiedelt und mit allen Burton Boards mit Channel-Technologie verbinden. Der Einsatz von wiederverwerteten Kunststoffen sorgt für grüne Extra-Punkte. www.burton.com 15-SANUK - DONNY TRIBAL CLASSIC SIDEWALK SURFERS Eine stylische Neuauflage der klassischen Sidewalk Surfer von Sanuk. Ultra-weiches Fußbett und perfekte Mischung aus Funktion und Bequemlichkeit für die Füße. Die perfekten Begleiter von morgens bis abends - egal, wohin die Reise führt. www.sanuk.com 16-POW GLOVE CO - THE ALPHA GTX Der Alpha GTX ist ein tolles Beispiel für die HandschuhExpertise von POW Glove Co, ihre innovative Technologie sowie die Qualität der verwendeten Materialien. Denn der Alpha GTX kommt mit GORE-TEX Garantie und hält dich mit Premium Pittards Oiltac Dragon Leder, Merinofutter und Primaloft Gold Wattierung immer warm sowie trocken. Noch mehr davon gibt es auf der ISPO in Hall B6 am Stand Nummer 406. www.powgloves.com 120

13

14

15

16




MARKET INTELLIGENCE GERMANY

UK

FRENCH

ITALY

2015 war für die Boardsportbranche in Deutschland ein spannendes Jahr, das sich von unterschiedlichen Facetten gezeigt hat. Jörg Ludewig, Mit-Inhaber von Urban Supplies Skateboard Distribution mit Sitz in Wiesbaden fasst das Jahr „wie sagt man so schön: uneinheitlich“ zusammen, mit positiver Entwicklung in der Skate Hartware und „schlechten“ Erfahrungen mit Textil, während der WeAre.de Online-Shop „ein fantastisches Jahr“ verzeichnet, sogar „das Beste in den letzten 5 Jahren,“ wie Geschäftsführer Steffen Oberquelle berichtet. Und auch Stefan Zeibig, Inhaber vom Switch Boardershop in Straubing, ist zufriedener als in den letzten beiden Jahren, wobei das seines Erachtens vor allem an den Produktgruppen Schuhen und Longboards hing. Und obwohl Schuhe „immer gehen“ werden, vermutet Stefan nächstes Jahr einen Einbruch im Longboarden, der sich jetzt schon abzeichnet und auch von verschiedenen Händlern sowie Vertrieben bereits angesprochen wurde. Auch von Urban Supplies, die zwar selbst „nicht so intensiv im Longboard-Business sind,“ und den „Niedergang von Longboards“ so nicht so drastisch gespürt haben. Prinzipiell ist eine „viele höhere Geschwindigkeit“ zu beobachten, erklärt Steffen von WeAre.de: „Sowohl Marken, als auch Trends kommen und gehen viel schneller als, vor ein paar Jahren. Innerhalb einer Saison kann sich eine Marke bei uns von stark wachsenden Umsätzen und stabilen Deckungsbeiträgen zu schwindenden Umsätzen bei unterdurchschnittlichen Deckungsbeiträgen entwickeln. Ich möchte da keine Marken nennen, aber Fakt ist, dass die Auf- und Abwärtsbewegungen viel schneller kommen, die Kurven sind viel steiler.“ Bis auf Schuhe. „Sneaker waren bei uns im Shop DAS Thema des Jahres 2015,“ ergänzt Steffen, „besonders hervorzuheben ist dabei adidas, die mit dem Superstar und dem Stan Smith am besten performt haben. Aber auch die anderen Marken in unserem Sortiment wie Nike SB, New Balance und Asics hatten ein sehr gutes Jahr.“ Im stationären Handel sieht es ganz ähnlich aus, der „Swoosh läuft rauf und runter“ berichtet Stefan aus Straubing. „Alles was dieser Runner-Style Schuh ist, läuft momentan sehr gut,“ bestätigt er den allgemeinen, globalen Trend zu einem sportlich-fitten Lifestyle, der sich mit Active Wear auch im Textilbereich ausbreitet. Für ihn ist jedoch auch wichtig, weiterhin „wirkliche Skateschuhe“ von entsprechenden Marken wie Emerica, Es oder Globe im Laden zu haben, Brands die bereits lange im Business dabei und für ihn besonders authentisch sind. Denn auch da gibt es „nach wie vor Freunde von, die sich mit den Runner-Schuhen nicht anfreunden können, sondern einen klassischen Skateschuh wollen.“ Und er geht sogar noch weiter: „Die werden auch nicht aussterben - ich denke sogar, dass diese Zielgruppe in den nächsten Jahren wieder aufstrebend sein wird, irgendwann ist dieses Runner-Thema auch mal vorbei.“ Womit er recht haben könnte, wenn man Steffens Auswertungen der Online-Trends bedenkt. Jörg ergänzt, dass der Markt insgesamt „sehr preissensibel“ geworden ist, wodurch er bei Urban Supplies einen Großteil der Dollarkurserhöhung aus dem letzten Jahr nicht im vollen Umfang weitergeben konnte, sondern „irgendwie selbst schlucken“ musste, um sich nicht völlig „rauszupreisen.“ Er merkt generell an, dass sich das „Preisniveau aus den USA importierter Textilien so nach oben entwickelt hat,“ dass viele Kunden „auf die billigen Alternativen ausweichen. Diese sind ja auch gesellschaftlich akzeptiert. Primark

SPAIN

AUSTRIA

SWISS

und Co sind sehr ernste Konkurrenz.“ Stefan macht in seinem Shop leider ganz ähnliche Erfahrungen: „Textil ist relativ schwach, die Leute sind bei der Bekleidung nicht mehr so markenbewusst wie bei Schuhen,“ und schließt auf gut-bayrisch: „Obenrum ist ihnen eigentlich Wurscht, was sie anhaben.“ Eine kleine „Gang“, die das ganze Jahr lang mit ihren T-Shirts zeigen will, dass sie Snowboarder oder Skater sind, gibt es natürlich immer noch, aber die „LogoMarken-T-Shirt-Träger“ eben nicht mehr. Doch darum geht es in unserer Branche ja auch nicht. „Mit Hardware verdient man zwar nicht die große Kohle, aber wenn ich ein Boardsportladen bin und das repräsentiere, gehört das dazu“ erklärt Stefan, der im Gegensatz zu vielen anderen Core Shops, die sich von diesem Bereich getrennt haben, fest an seinem Ansatz festhält. „Ich kann nicht nur jeden Trend mitmachen, Longboards und geile T-Shirts da haben. Wenn ich die Klamotten drum rum habe, mit denen ich Kohle verdiene - super, aber ich brauche die Hardware, sonst bin ich kein authentischer Laden.“ Im Snowboarden setzt er vor allem auf Burton, für ihn eines der authentischsten Labels, das nicht nur nach wie vor Inhaber-geführt ist, sondern mit seinen Kids-Programmen auch sehr viel für den Nachwuchs tut und damit die zukünftige Kundschaft fördert. Ebenfalls wichtig sind Mervin, Bataleon und Lobster, die derzeit die größte Nachfrage bei seinen Kunden generieren. Aber die Hartware ist nicht nur wichtig für ihn und seinen Shop, sondern auch für die anderen Marken, die er verkauft. „Wenn man früher in einen Snowboard-Shop gegangen ist, hat man genau gewusst, dass die Labels alle irgendwas mit der Materie zu tun hatten.“ Heute haben dagegen viele große Onliner auch Jeans Labels und anderes mit drin, „was vielleicht auch zur Kultur dazu gehört“, wie er einräumt, allerdings kann der Hintergrund einer Marke stationär nach wie vor viel besser vermittelt werden. Zusammenhänge zwischen „zu vielen oder den falschen Händlern“ sind aber für einen Internet-Anbieter wie WeAre.de ebenso wichtig, vor allem wenn er wie der in Hamburg ansässige Konzern auf Boardsport spezialisiert ist. „Marken, die hier keine ganz klare Strategie haben und ihre Ware einfach an beliebig viele Händler verkaufen, sind schon verloren. Dabei gibt es mit Sicherheit nicht DIE eine Strategie, die für alle Marken passt… aber dass es 2015 immer noch Marken gibt, die einfach ihre Vertreter losschicken, beliebig Vorordern aufschreiben und sich anschließend 20% des Vorordervolumens ins Lager legen, macht mich fassungslos. Das ist, als ob man mit 200 km/h bei Nebel auf einer Autobahn mit 20 Unfällen unterwegs ist“ schließt Steffen. Es scheint Zeit für ein Umdenken im großen Stil, auch außerhalb unserer Branche und bis hin zum „Konsumdenken“ der Gesellschaft, wie Stefan es ausdrückt. Jörg geht sogar noch weiter: „Leider wird seitens Medien, Messen, Konzernen, etc. die Realität gerne ausgeblendet und nach wie vor eine ‘Erfolgsmeldung’ nach der anderen rausgehauen. Das hat nichts mehr mit ‘positive Stimmung erzeugen’ zu tun, sondern ist fast Realitätsverweigerung. Es wird viel kaputt gemacht, kaum einer verdient noch Geld, und es wird sicher demnächst ein paar harte Cuts geben müssen.“ Das sind natürlich erstmal harte Worte, die es zu verdauen gilt. Doch die Boardsportbranche war noch nie fürs Weichspülen bekannt, sondern für harte Tricks von leidenschaftlichen Jungs und Mädels, die ihrem Traum gegen allen Widerständen folgen. Von Anna Langer 123


MARKET INTELLIGENCE GERMANY

UK

FRENCH

ITALY

Was für ein Jahr! Das Ende der Wintersaison 2015 belohnte uns mit richtig guten Bedingungen und der Sommer brachte beständigen Swell sowie ununterbrochenen Sonnenschein. Der Herbst überraschte mit angenehm milden Temperaturen, dank denen der Wassersport-Markt bis in den Oktober und sogar November hinein gut funktionierte. Im Gegenzug lief das Wintersport-Geschäft leider sehr langsam an. Denn obwohl die Leute in der richtigen Laune waren, Geld auszugeben, fehlte der Schnee. Sogar bei Meetings in den Alpen waren die Täler noch grüner als grün. Aus Vertriebssicht (und mit der Kreditüberwachung im Hinterkopf) war 2015 sicherlich eines der härtesten Jahre. Es gab mehr Verzögerungen als je zuvor und einige Verluste. Diejenigen, die nach wie vor im Business sind, geben nicht auf und behalten ihren festen Glauben in unseren Markt - und wir hoffen inbrünstig, dass das Ende mancher Shops den verbleibenden zugute kommt und sie schließlich nicht alle von Amazon geschluckt werden. Leider schleicht sich das Gefühl ein, dass diese Hoffnungen vergeblich sind, während sich Amazon mit großen Schritten den Outdoor-Markt einverleibt. Zum traditionellen Black Friday Verkaufs-Wahnsinn gab es dieses Jahr eine Überraschungsmeldung des Outdoor-Ausrüsters REI aus den USA, der allen Mitarbeitern einen Extra-Tag bezahlten Urlaub gab und alle dazu ermutigte, in die Natur zu gehen anstatt die Geschäfte zu stürmen. Zyniker mögen behaupten, das sei nur ein gut geplanter PR-Gag gewesen, doch wen kümmert’s - gut für sie, dass sie die Chance nützten. Und gar keine schlechte Idee, der wir uns eigentlich direkt anschließen könnten, egal auf dem Wasser, Asphalt oder im Schnee. Peter von PJ’s Surf in The Gower in Wales braucht man das nicht zu sagen, für den 2015 „nicht schlecht, aber auch kein weltbewegendes Jahr” war. PJ’s ist einer der wenigen „richtigen” Surf Shops in Großbritannien und das aus gutem Grund. „Für mich ist es kein Sport - es ist eine Lebenseinstellung. Diejenigen Händler, die den Lifestyle leben, überleben immer. Natürlich werden wir keine Milliarden scheffeln, aber dafür lieben wir, was wir tun. PJ’s überlebt, weil wir ehrliche, einfühlsame Beratung bieten und das, was wir tun, wirklich lieben. Die großen Unternehmen können da nicht mithalten und das wissen unsere Kunden.” Das gilt auch für Bekleidung: „Eigentlich sind wir ein Hartware Store, aber natürlich verkaufen wir auch Bekleidung,“ erklärt Peter und fährt fort: „Ich freue mich, sagen zu können, dass unsere bestverkaufte Marke unser eigenes Label ist. Die Leute wollen ein Teil unseres Ladens sein und tragen unsere Kleidung mit Stolz. Das ist großartig und etwas, das die ganzen großen Online-Plattformen nicht bieten können.“ Die Gower Halbinsel war 2015 mit Glück gesegnet und bekam guten Swell ab, aber nur mittelmäßiges Wetter: „Es war ein weiteres Jahr, das okay war. Nichts spektakuläres, aber in Ordnung. Man kann halt nicht alles haben, oder?“

SPAIN

AUSTRIA

reden und darum geht es bei uns nun Mal.“ Natürlich zahlt reines Reden keine Rechnungen, doch für Darren läuft das Geschäft nicht schlecht: „Wir sind gleichauf mit letztem Jahr und haben einiges zu tun. Es war zwar ein bisschen eine Achterbahnfahrt - ein Monat mehr, ein Monat weniger, zwei Wochen super, zwei Wochen weniger gut - doch generell lief es gut. Der Preiskampf mit all den OnlineShops, die sich gegenseitig unterbieten, ist echt brutal, doch wir denken nach wie vor, dass unsere Stärke unser stationärer Shop ist. Wir sind zuversichtlich, auch wenn uns gleichzeitig klar ist, dass der Mix aus online und stationär notwendig wird.“ Darren hat auch einen neuen Lösungsansatz für sich zuspitzende die Showroom-Problematik: „Wenn jemand zum Anpassen eines Boots zu uns kommt, verlangen wir £20. Wenn er die Boots dann kauft, ziehen wir den Betrag von der Summe ab und wenn er sie nicht bei uns kauft, dann bekommt er einen £20 Einkaufsgutschein, der ihn ermuntert, wieder zu kommen.“ Kein verkehrter Ansatz, diese Showroom-Problematik anzugehen - man trennt quasi die Spreu vom Weizen und wenn jemand das Wissen nutzen, aber wo anders kaufen will, dann muss er für diesen Service eben bezahlen. Trotzdem hat Darren eine gute Kundenfrequenz mit beachtlicher Conversion Rate: „Ich denke, dass etwa 70% der Leute, die in unseren Shop kommen, auch etwas kaufen - vielleicht bin ich etwas optimistisch, aber es liegt sicher in diesem Bereich.“ Davon abgesehen ändern sich ein paar Dinge für Darren und sein Team: „Der Scooter-Boom ist vorbei und wir steigen aus. Aber wir haben SUP dieses Jahr erneut ins Sortiment aufgenommen und hoffen, es bringt uns die dringend benötigten Umsätze im Sommer.“ Jeremy von TSA beendet diesen Jahresrückblick - in seinen eigenen Worten - begeistert: „Wir legten bereits letztes Jahr gut zu und das Wachstum setzt sich diese Saison fort - vor allem im Bereich der Einsteiger-Boards, was mich besonders freut.“ TSA verzeichnet eine Abnahme von zehn Prozent beim durchschnittlichen Verkaufspreis von Boards. Doch das kommt nicht von Reduzierungen oder Preisanpassungen, sondern ist ganz im Gegenteil sogar weit davon entfernt: „Boards am oberen Ende des Segments verkaufen sich immer noch gut, aber Einsteiger-Boards ziehen richtig an - das ist fantastisch. Hinzu kommt, dass der Kid’s Stuff wirklich abgeht, was beides den Grundstein für weitere Geschäfte in der Zukunft legt.“ Vom Preiskampf hat er sich auch verabschiedet, erklärt er. „Wir sind vor ein paar Jahren aus dem sch*** Preiskampf ausgestiegen - wir sind anders und das macht sich bezahlt!“ Entsprechend interessiert ihn auch der Black Friday nicht: „Das ist Blödsinn. Ein Store hat am Black Friday 30% Rabatt geben. Das Wochenende darauf feierte der selbe Store Geburtstag, und was machte er? Gibt wieder 20% Rabatt! Wir hatten keine Black Friday Aktion auf unsere Hartware und hatten trotzdem drei irre gute Verkaufstage.“ Es ist also möglich. Man muss nur wissen, wie.

Darren von The Snowboard Shop in Fleet ist vom gleichen Schlag wie Peter und teilt seine Motive. „Wir spielen dieses Spiel, weil wir es lieben. Wir lieben es, über Snowboarden und Skateboarden zu 124

SWISS

Von Gordon Way



MARKET INTELLIGENCE GERMANY

UK

FRENCH

ITALY

In der französischen Geschichtsschreibung wird das Jahr 2015 als gewaltsames „Annus Horribilis“ eingehen. Die Terrorakte vom 7. Januar und 13. November 2015 werden für immer im Volksgedenken erhalten bleiben. Angesichts der jüngsten Attacken in Paris und Île-de-France mit 130 Todesopfern und hunderten Verletzten hat die Regierung bis einschließlich 26. Februar 2016 den nationalen Notstand ausgerufen. Im Zuge der Entwicklungen konnte unser Staatsoberhaupt François Hollande in seinen Umfragewerten zulegen und 50% der Bevölkerung hat momentan eine positive Meinung zum Präsidenten, der gleiche Wert wie bei seinem Amtsantritt 2012. Gleichzeitig scheint der Ausnahmezustand die Wahlergebnisse des rechten Front National zu begünstigen, der bei den Kommunalwahlen momentan zulegt. Bei den Kommunalwahlen am 6. Dezember erzielte die Partei enorme Erfolge und erreicht auf Landesebene rund 30% der Stimmen. Die Partei erzielte in sechs der 13 Wahlkreisen sogar die Mehrheit. Auf wirtschaftlicher Ebene rechnen die Experten mit einem Gesamtwachstum von 1,2% für das Gesamtjahr, wobei die Erwartungen für 2016 und 2017 aktuell revidiert wurden: für beiden kommenden Jahre erwarten die Ökonomen nun jeweils 1,4% (2016) und 1,6% (2017) Anstieg des Bruttoinlandsprodukts, statt bislang 1,8% und 1,9%. „Die Prognosen für Wirtschaftswachstum und Inflation unterliegen dem Risiko eines allgemeinen Wirtschaftsrückgangs“, erklärte die französische Nationalbank, Banque de France und nennt „Verlangsamung im Wachstum der Weltwirtschaft“ als Risikofaktor. Der Bank zufolge ist das derzeitige Wachstum in Frankreich vor allem der dynamischen Entwicklung im Exportgeschäft zu verdanken, die dem rückläufigen Trend auf dem Weltmarkt erfolgreich trotzen konnte. Die Erholung auf dem Arbeitsmarkt war jedoch nur von kurzer Dauer. Zu Anfang November war die Zahl der Arbeitslosen um 42.000 Personen gestiegen, was den Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen der Regierung François Hollande einen Dämpfer verpasst. Trotz dieser Turbulenzen konnte der Boardsportbereich sein attraktives Image wahren. In Frankreich sind unsere Sportarten weiterhin enorm beliebt, was auch an der Präsenz von Boardsportathleten in Kampagnen internationaler Großkonzerne zu sehen ist. Im Gespräch mit Shops in allen Ecken des Landes wird deutlich, dass Boardsport selten so hoch im Kurs stand, wie heute. Tim von ALL’s Bro in Toulouse bemerkt hierzu jedoch: „Diesen Effekt merkt man leider nicht unbedingt an den Umsätzen im Handel.“ Für die Einzelhändler begann das Jahr mit gutem Wetter und positiven Schneebedingungen. Im Februar fiel im ganzen Land, vor allem in den Pyrenäen, noch einmal kräftig Neuschnee. Traumhafte Pistenbedingungen sorgten für gute Umsätze beim Snow-Zubehör, wobei technische Outerwear stärker gefragt war als Hartware. In den Skigebieten meldeten die Shops angesichts des Neuschnees ebenfalls gesteigerte Umsätze, vor allem bei Accessoires wie Beanies, Handschuhen, Socken und Kleinigkeiten. Generell war die Laufkundschaft in den Geschäften auf konstantem Niveau im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings war die Anfahrt in viele Skigebiete 2015 mit Komplikationen verbunden, was einige Tages- und Wochenendurlauber abschreckte. Im April und Mai konnten die Umsätze leicht zulegen, wobei technisches Zubehör und Surfausrüstung die deutlichsten Verbesserungen zeigten. Der Auftakt der Sommersaison blieb dann aber leider deutlich hinter den Erwartungen zurück. Probleme bereiteten vor allem die aktuelle Wirtschaftslage, Preiskampf zwischen Online-Plattformen und dem stationären Handel sowie allgemeine Preissteigerungen. Hinzu kamen der spätere Termin der Sommerferien, das schwankende Wetter sowie der ungünstige Zeitpunkt der großen Nationalfeiertage an verkaufsfreien Tagen. 126

SPAIN

AUSTRIA

SWISS

Insgesamt war es kein Wunder, dass die Sommersaison nur schleppend in Fahrt kam, wobei auch der Wertverlust des Euro gegenüber dem Dollar ein Hindernis darstellte. Aber trotz des Fehlstarts „erholten sich Umsätze im Juni und Juli im Vergleich zum Vorjahr“, sagt Gontrand Marchal vom OGM Bodyboard Shop in Capbreton. Ähnliches berichten sämtliche Shops an der Küste. „Im Juni bemerkten wir eine leichte Steigerung zum Vorjahr, während der Juli deutlich besser lief,“ sagt Fred Tisné, Geschäftsführer im Tao Surf Shop in Hossegor. Insgesamt begeisterte die Sommersaison 2015 im ganzen Land mit traumhaften Wetterbedingungen, die unserer Branche deutlichen Auftrieb verschafften. Hierzu Didier Poupon vom Bud Surf Shop in Longeville-sur-Mer: „Die außergewöhnlich günstigen Temperaturen im Juni und Juli lieferten im Zusammenspiel mit traumhaften Wellen starke Anreize für Kunden, sich bei uns mit Produkten einzudecken.“ Die Mittelmeerküste meldet den gleichen Trend: „Das tolle Wetter und die milden Wellen bescherten uns gute Umsätze mit Einsteigerboards,“ berichtet Patrick Colin vom Aloha Shop in Six Fours. In Lyon sagt David von ABS: „Wir haben gesunde Mengen von Sommerbekleidung und jede Menge Shorts sowie Baseballkappen verkauft.“ Gleichzeitig bemerkt Florian Bathaud von Okla in Toulouse: „Leider waren Umsätze mit Bucket Hats und Skateschuhen diese Saison leicht rückläufig.“ Der Skateboardbereich scheint von allen Sportarten „am meisten vom tollen Wetter profitiert zu haben“, bestätigt David in Lyon den allgemeinen Trend im ganzen Land. „Cruiser-Boards verkaufen sich weiterhin blendend und konnten zum Auftakt der Saison sogar noch einmal zulegen.“ Auch der anhaltende Trend zu SUP sorgte für deutlichen Aufschwung, bestätigt Patrick von Aloha: „Der Großteil der Umsätze stammt von aufblasbaren SUP-Boards sowie Einsteigerbrettern.“ Traditionell stellt das Ende der Sommerferien für alle Shops im Streetwearbereich das Kerngeschäft dar. Dieses Jahr berichtet Romain von ABS in Lyon „gesteigerte Umsätze im Vergleich zu den beiden Vorjahren.“ Diesen Trend bestätigt auch Florian Bathaud von Okla in Toulouse: „Im Vergleich zu 2014 erzielten wir eine leichte Verbesserung während des Schulanfangs, wo wir jedes Jahr ein deutliches Hoch der Umsätze verzeichnen.“ Zu Anfang der Wintersaison waren die Temperaturen in Frankreich noch relativ mild, erzählen Catherine und Norbert vom Atmosphere Shop in Gap: „Der Wechsel der Jahreszeiten vollzog sich relativ langsam und der Winter fing deutlich später an, als in den Vorjahren.“ Dementsprechend meldeten sämtliche Shops im Wintersportbereich rückläufige Umsätze zum Saisonauftakt. Dennoch freut sich Pat Colin von Aloha in Six Fours über die positiven Ergebnisse mit Stand Up Paddle: „Wir verbessern uns ständig, vor allem was technische Produkte wie Wetsuits und Boards angeht. Das haben wir der steigenden Beliebtheit von SUP zu verdanken, sowie dem anhaltenden Trend zu diesem Sport im ganzen Land.“ Und wo wir gerade bei Trends sind: Online-Käufe werden dieses Jahr einen noch stärkeren Anteil der Umsätze im Weihnachtsgeschäft ausmachen. Der Online-Handel boomt in Frankreich, wobei der Einkauf per Mobiltelefon und Tablet das stärkste Wachstum erzielt. Diesem Trend versucht der stationäre Einzelhandel durch besseren Service und engere Kundenberatung entgegen zu wirken. Ob’s hilft, wissen wir spätestens zur nächsten Ausgabe. Von Benoit Brecq



MARKET INTELLIGENCE GERMANY

UK

FRENCH

ITALY

Zu Beginn werden wir einen Blick auf das Online-Business in Italien werfen, das 2015 einen Umsatz von 16,6 Milliarden Euro erreichen wird - das ist eine Steigerung von 2,2 Milliarden (16%) im Vergleich zu 2014. Aufgeschlüsselt kommt das Wachstum aus Tourismus (+14%), Informatik und Elektronik (+21%), Bekleidung (+19%), Medien (+31%) und auch die Branchen Essen, Interior und Kosmetik legten zu. Laut dem in Mailand ansässigen Online-Markforschungsinstitut Osservatorio Digital Innovation hat sich das Online-Business in Italien mittlerweile genauso etabliert wie in Frankreich, Deutschland, Großbritannien oder den USA. Schöne Zahlen, doch wo geht der ganze Umsatz hin? Nachdem wir mit unterschiedlichen Händlern sprachen, fiel uns auf, dass ein großer Teil des Online-Business von den Big Playern und bekannten Online-Händlern aus Deutschland, Österreich und Frankreich kontrolliert wird, die auch nach Italien verkaufen. Fakt ist, dass eine Webseite mit vielen Produkten noch lange keinen OnlineVerkäufe garantiert. Um zu funktionieren, bedarf es einer Kombination aus gut koordiniertem Marketing, gutem Service und einer einfach zu bedienenden, schön designten Webseite. Selbst wenn ein Online-Shop keinen großen Umsatz bringt, ist er für viele Shops als erweitertes Schaufenster wichtig. Generell war 2015 für viele Händler schwierig. Zuerst einmal förderte das Wetter mit sehr heißen Temperaturen jenseits der 40° Grad während des Sommers und warmen Temperaturen bis Ende Dezember nicht unbedingt den Verkauf von Snowboard Hardgoods und dicken Jacken. Der Wettbewerb zwischen Core Shops und den Großen nimmt zu, da Brands mehr und mehr versuchen, in Mainstream-Läden zu expandieren, was den Core Shops zu schaffen macht. Und was ist mit dem stationären Boardsport-Handel? Lukas Höller vom Sublime Shop in Bozen ist der Meinung, dass sich Kunden zu sehr an die vielen Reduzierungen während des Jahres gewöhnen und mit ihren

GERMANY

UK

FRENCH

ITALY

Im zweiten Halbjahr 2015 konnte die spanische Wirtschaft ihr Wachstum fortsetzen, wenngleich etwas langsamer als in den ersten sechs Monaten. Das Bruttoinlandsprodukt stieg um 0,8%, ein Zuwachs von 3,4% im Vergleich zum Vorjahr. Hauptverantwortlich für die wirtschaftliche Erholung ist der steigende Bedarf privater Haushalte, während der Export weiterhin rückläufig bleibt. Angesichts der aktuellen Wirtschaftsbilanz erwartet die Regierung für das Jahr 2015 insgesamt ein Wirtschaftswachstum von 3,1% sowie vorausschauend 2,7% im Jahr 2016. Die positive Entwicklung soll nach Meinung der Experten bis zum Jahr 2016 anhalten, ist aber von internationalen Trends auf dem Weltmarkt abhängig. So fiel der Verbraucherpreisindex nach erstmals positiven Ergebnissen im Juni und Juli diesen Jahres erneut im August (um 0,4%), bedingt durch Schwankungen der internationalen Ölpreise. Dieser Wert soll sich zum Jahresende wieder erholen, verliert 2015 aber insgesamt um 0,5% im Vergleich zum Vorjahr. Für 2016 rechnen die Prognosen mit einer Rate von 0,8%. Zur Bestandsaufnahme der aktuellen Situation im Boardsport sprachen wir mit Kike Arranz von Boardsport Daktak, einem bekannten Boardsportladen in Madrid. „Die Gruppe der Surfkunden ist breiter gefächert als in den Vorjahren. Immer mehr Kunden und Kundinnen fangen mit dem Sport an. Das merken wir vor allem an der Zahl von Wetsuits, die bei uns über die Theke gehen. Surfen ist zusammen mit Snowboarden die größte Trend-Sportart hierzulande. Nach einer Flaute im Snowboardbereich geht es bei uns endlich wieder bergauf. Surfbretter für Einsteiger verkaufen sich sehr gut, was Zeichen für viele neue Teilnehmer am Sport ist. Letzte Saison bemerkten wir bereits eine günstige Entwicklung und hoffen, dieser Trend setzt sich in der kommenden Saison weiter fort.“ Zum Thema Skateboarding meint Kike: „Der Sport wird immer bestehen bleiben, selbst angesichts der rückläufigen Umsätze nach 128 dem Ende des Longboard-Booms. Aber insgesamt sind Skateboards

SPAIN

AUSTRIA

SWISS

Einkäufen auf Großaktionen wie den Black Friday warten. Gianluca Tognoli vom Frisco Shop in Brescia würde gerne mehr Support für Core Shops sehen, da sie für Produkte ein cooles Image generieren, wodurch die großen Läden erst darauf aufmerksam werden. Gianluca findet, dass sich kleine Geschäfte ausschließlich auf Brands konzentrieren sollten, die die Dinge „core“ halten, um sich gegen große Händler und Online-Discounter zu behaupten. In Hinblick auf Marken verloren die Big Player wegen ihrer breiten Distribution über viele verschiedene Kanäle an Zugkraft im CoreSegment. Produkte wie GoPro werden hier weniger verkauft, da sie die Kids heute überall finden. Und wie Gianluca von Frisco bereits anmerkt, ist der richtige Core Handel zurück und Brands wie Thrasher, Diamond und Palace verkaufen sich hier aufgrund ihrer Exklusivität und begrenzten Distribution wie warme Semmeln. Nike hebt sich als Zugpferd vom Rest ab, dürfte nach wie vor überall gut laufen und hat starke Ergebnisse bei allen Händler, egal ob Core oder Mainstream. Es ist ein schmaler Grat und jeder Store muss eine Produktauswahl finden, die für seinen Kundenstamm funktioniert. Generell läuft das Boardsport-Segment gut und die Zahlen stimmen, doch da die Distribution heute stärker über Mainstream-Händler läuft, kämpfen viele kleine Shops. Die italienische Zeitung La Repubblica schrieb vor Kurzem, dass Skateboarden trendig ist, allerdings waren waren bis auf DVS alle gezeigten Brands keine Core-Marken. Das beweist einmal mehr, dass der Mainstream noch etwas lernen muss und nur Core Shops diese „Erziehungsarbeit“ leisten und die Geschichte hinter dem Produkt erzählen können. Von Franz Josef Holler

SPAIN

AUSTRIA

SWISS

momentan für Jedermann erschwinglich und vielseitig einsetzbar. Wenn Kids ihr gespartes Taschengeld bei uns ausgeben, bekommen sie dafür ein gescheites Komplettboard.“ Auf Seite der Hersteller im Boardsport sprachen wir mit Eduardo Cenzano, dem Geschäftsführer von Trinity Techonologies (Agentur für Boardsport-Service und Produktentwicklung) in der Surfhochburg Donostia. „Als Hersteller von Produkten für den B2B-Bereich haben wir dieses Jahr eine leichte Steigerung der Nachfrage bemerkt, vor allem von internationalen Kunden. Auf Seite der herstellenden Industrie bedeutet das langfristige Steigerungen bei den Bestellmengen, vor allem im Vergleich zur Abnahme durch Privatkunden. Wir erwarten angesichts der zahlreichen Nachfragen in diesem für 2016 deutlich mehr Aufträge.“ Was die Endverbraucher angeht, meint Eduardo: „International ist die Nachfrage aufgrund der Veröffentlichung neuer Lizenzprodukte führender Marken deutlich gestiegen, vor allem durch zahlreiche innovative und klar differenzierte Produkte aus den USA und dem Asien-Pazifik-Raum. Auf nationaler Ebene bemerken wir deutliche Erholung im Vergleich zu 2014, wobei diese Verbesserung hinter der auf internationaler Ebene zurückbleibt. Wir hoffen jedoch, dass die positive internationale Entwicklung sich 2016 auch stärker in Spanien bemerkbar macht.“ Abschließend bemerkte Eduardo: „Im Boardsportbereich herrscht allgemein ein günstiger Trend zu neuen, innovativen Technologien und radikal verbesserten Produkten. Noch vor wenigen Jahren glaubten nur Experten und Visionäre an einen derartigen Innovationsschub, aber jetzt ist er da. Auf nationaler Ebene konzentrieren sich die Umsätze zurzeit jedoch weiterhin auf etablierte und konservative Produkte.“ Von Jokin Arroyo Uriarte



MARKET INTELLIGENCE GERMANY

UK

FRENCH

ITALY

Ein Sommer wie im Märchen und ein Bilderbuch-Herbst nach einem späten Winter - 2015 war nicht ganz ideal, aber auf jeden Fall sehr interessant. Denn ein so später Saisonstart wie letztes Jahr kann auch etwas Gutes haben, wie Didi Feichtner, Sales Rep Austria für Mervin Mfg, Faction Skis und Lokahi Boards berichtet. „Trotz dem sehr späten Start war die Saison für uns recht gut, mit stabilen Verkäufen im Wintersport bis zu Ostern.“ Im Vergleich zum Vorjahr lief es bei den meisten Shops recht gut, zum Teil sogar so gut, dass sogenannte „Close-Ups“ zu vergünstigten Preisen geordert wurden, „und auch nicht nur, als es noch Schnee hatte, auch im Sommer“ ergänzt Didi. Entsprechend sieht er den wiederholt späten Winterbeginn nicht tragisch. „Der November war zwar etwas ruhiger, aber doch recht stark im Verkauf, da einige Händler bereits ihre Block-Ordern abgerufen haben; Ware, die zusätzlich zur Vororder reserviert wurde.“ Dabei könnte auch eine Rolle spielen, dass Hartware in vielen Shops ausgedünnt wurde. „Kleine Shops haben in der Regel nur noch eine Premium-Marke plus eine, maximal zwei günstigere. Klassische große Händler wie Intersport hören zum Teil ganz mit Boards auf,“ erklärt Didi. Trotzdem ist er zuversichtlich, dass der Winter positiv verläuft, was Christoph Bammer von Motion Sports Distribution mit Sitz in Wien bestätigt: „Splitboarding ist weiterhin ein Muss und guter Umsatzbringer für die Shops,“ besonders Bindungen von Karakoram und SP Bindings, „die gehen wirklich ab!“ freut er sich. „Neue Eventformate wie Splitboard und Freestyle Camps, Banked Slalom und Freestyle Sessions werden den Snowboard Bereich wieder stärken,“ fährt Christoph fort, was auf einen stabilen Markt hoffen lässt. Skateboarding hat sich in Österreich bereits seit einigen Jahren auf gutem Level stabilisiert und da war 2015 keine Ausnahme. „Wir haben wieder mehr Completes von Blind sowie Darkstar verkauft, und auch die DC Super Hero Completes von Almost liefen gut,“ meint Christoph. „In der aktiven Core-Szene verlieren US Brand mehr und mehr ihr wichtiges Image und viele Skater kaufen Eurobrands,

GERMANY

UK

FRENCH

Der Wassersportmarkt hält sich dank des Wachstums im SUPBereich allerdings sehr gut. Der Neoprenmarkt kurbelt das Geschäft ebenfalls an. Zwar explodiert die Branche noch nicht, bringt jedoch schon attraktive Umsätze für einige Spezialisten. Der Surfmarkt, der bei uns ja recht kleinist, wächst kontinuierlich und mit der Schweizer Vorliebe für Qualität und Reisen wird Geld in spezialisierten Shops sowie für die Kosten des Boardtransports in den Urlaub ausgegeben. Dieses Segment ist klein, hat aber den entscheidenden Vorteil, unabhängig vom Wetter und vom heimischen Tourismus zu sein. Der Skateboardmarkt hat sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Nach wie vor steht er „ok“ da, auch wenn man in den meisten Shops sinkende Nachfrage nach den Plastik-Cruisern feststellt. Das Problem ist hier nicht wirklich das Volumen an Verkäufen, sondern eher die Marge, die dabei generiert wird. Erstens ist die recht klein und zweitens ist der Grundpreis generell sehr niedrig, in den letzten Jahren ist er sogar immer weiter runter gegangen. Daher ist es sehr schwer, damit gutes Geld zu verdienen. Die Nummer eins der Boardsportwelt ist in unserem alpinen 130 Land aber auch der Snowboardmarkt, der daher besonders unter

AUSTRIA

SWISS

wie Magenta, Polar, Isle und die Sweet Nachfolger-Firma Sour Skateboards.“ Auch Crusier und Drop-Through Longboards waren weiter gefragt. Ab August hat Didi hier allerdings einen Einbruch bemerkt, den Christoph bestätigt. „Ende des Sommers dürfte eine vorläufige Sättigung des Marktes eingetreten sein, was an vielen Billigproduzenten liegt und wohl auch an der verbreiteten Verfügbarkeit, vom Buchhändler bis zum Supermarkt.“ Für 2016 ist er dennoch positiv gestimmt: „Wir haben gute Vorordern für 2016 und denken, dass der Longboardumsatz sich auf hohem Level einpendeln wird.“ Was Softgoods und Apparel angeht, ist die Lage nicht ganz so eindeutig. „Viele Händler haben bei den grossen Brands weniger eingekauft und versuchen sich gerade an kleineren,“ berichtet Christoph, und vermutet: „Hier sind viele in einem Versuchsmodus. Keiner weiss so recht, wie sie ihre Läden weiter bestücken sollen.“ Die erste Auslieferung von Superbrand Apparel für Spring 15 floss dagegen „sehr gut ab.“ Didi hat mit Outerwear ganz ähnliches erlebt: „Die Händler haben weniger und ausgesuchter eingekauft, ihre Lager nicht voll gemacht.“ Der goldene November hat nicht geholfen. „Wenn es so lange warm bleibt, kaufen sich viele vielleicht gar nichts neues, sondern behalten für ‘die paar Wochen’ ihre alten Sachen.“ Da viele Händler „Neues ausprobieren“ ist es „schwierig zu sagen, in welche Richtung der nächste Trend gehen wird,“ meint Christoph. „Skullcandy konnte mit der Sports Performance Linie überzeugen, und jetzt sind auch die neuen Wireless In-Ears und On-Ears im Handel.“ Bei GoPro Kameras ist dagegen gerade etwas „die Luft raus,“ wie er meint, wenn auch „auf sehr hohem Niveau, aber der Verkauf ging definitiv zurück, während Zubehör von GoPro und SP Gadgets weiterhin super läuft.“ Von Anna Langer

ITALY

Was für ein emotionales Jahr. Der spärliche Schnee im Winter, ein durchwachsener Frühling, ein Sommer mit extremen Temperaturen, gefolgt von einem zu warmen Herbst. All das hat dem Schweizer Boardsportmarkt 2015 nicht wirklich geholfen. Aber unabhängig von den meteorologischen Einflüssen kamen auch Faktoren wie Wechselkurse zwischen dem starken Franken und dem Euro, dem Kampf gegen ausländische Webshops, der Rückgang des Tourismus und ein allgemeiner Rückgang an Shop-Kunden auf den Markt zum Tragen.

SPAIN

SPAIN

AUSTRIA

SWISS

Beobachtung steht. Dabei ist der Markt um 10 Prozent geschrumpft, was er bereits seit zehn Jahren macht. Außerdem hat sich der Konsum verändert. Man schätzt, dass rund 30%-35% der verkauften Boards in den Verleih gehen. Das bedeutet, dass mehr Boards im „low-end“ Bereich weiter verkauft werden, und Brands und Vertriebe somit drastisch weniger an den Endkonsumenten verkaufen. Hinzu kommt, dass das Internet den Markt komplett verändert hat und den meisten der „traditionellen“ Shops mächtig Kopfschmerzen bereitet. Mehr denn je müssen diese nun nach Lösungen suchen. Heutzutage ist der Kunde nur drei Klicks davon entfernt, sich perfekt über das Equipment und dessen Preis zu informieren. Das bringt zwei Probleme mit sich. Zum einen kommt der Kunde in den Laden und weiß exakt, was er will. Ihn zu beraten wird dadurch nicht einfacher. Wenn das gesuchte Equipment dann sogar im Laden sein sollte, ist der Verkäufer immer öfter gezwungen, den Preisen im Netz nachzugeben. Zusätzlich hat er Probleme, seine vorrätige Ware zu verkaufen. Deutsche, französische und österreichische Onlineseiten gehen sehr aggressiv vor und ziehen jedes Jahr mehr Schweizer Kunden ab. Der Preiskampf wird immer herausfordernder, was den Schweizer Einzelhandel zwingt, die Bemühungen zu verdoppeln und mit Kreativität einen noch perfekteren Service zu bieten, um die Kunden zu halten. Doch das führt oft zu einer Reduktion der Marge um 10%-15% auf den empfohlenen Verkaufspreis und zusätzlichen Gratis-Angeboten, wie lebenslanger Service, Reparaturen und anderen After-Sales-Services. Das Spiel hat sich geändert, jeder weiß es. Aber bisher scheint noch niemand eine echte Lösung gefunden zu haben. Von Fabien Grisel



OPPORTUNITIES

132

brought to you by Boardsport Source & ActionsportsJOB.com


OPPORTUNITIES

brought to you by Boardsport Source & ActionsportsJOB.com

133


EVENTS#80

SURF / SKATE / SNOW / SUP TRADE

JANUARY 19-21

23-27

24-27

TELFORD/UK WWW.SLIDEUK.CO.UK

VALLNORD-ARCALIS/ANDORA WWW.FREERIDEWORLDTOUR.COM

GERMANY WWW.ISPO.COM

SLIDE

FREERIDE WORLD TOUR

27

SIA INDUSTRY & INTELLIGENCE SEMINARS

ISPO MUNICH

COLORADO WWW.SIASNOWSHOW. SNOWSPORTS.ORG

FEBRUARY 28-31 SIA

DENVER/COLORADO WWW.SIASNOWSHOW. SNOWSPORTS.ORG

05-06

AIR + STYLE

INNSBRUCK WWW.AIR-STYLE.COM

31-02

PRO SHOP TEST

BARDONECCHIA/ITALY WWW.SNOWSHOPTEST.COM

06

HALFPIPE & SLOPESTYLE OPEN

GRINDELWALD/SWISS WWW.AUDISNOWBOARDSERIES.CH

01-02

03-04

COPPER MOUNTAIN/COLORADO WWW.SIASNOWSHOW. SNOWSPORTS.ORG

LONDON/UK WWW.JACKET-REQUIRED.COM

SIA ON SNOW DEMO

JACKET REQUIRED

06-12

15-17

CHAMONIX WWW.FREERIDEWORLDTOUR.COM

LAS VEGAS/USA WWW.AGENDASHOW.COM

FREERIDE WORLD TOUR

AGENDA

MARCH 20-21

05

07-09

LOS ANGELES WWW.AIR-STYLE.COM

MÜRREN/SWITZERLANDWWW. AUDISNOWBOARDSERIES.CH

LYON/FRANCE WWW.SPORTAIR.FR

AIR + STYLE

WHITESTYLE OPEN

17-25

SWATCH FREERIDE WORLDTOUR

SPORT ACHAT

ALASKA WWW.FREERIDEWORLDTOUR.COM

APRIL

17-24

24-05

BASEL/SWITZERLAND WWW.BASELWORLD.COM

AUSTRALIA WWW.WORLDSURFLEAGUE.COM

BASELWORLD

RIP CURL PRO BELLS BEACH

02-10

05-10

VERBIER, SWITZERLAND WWW.FREERIDEWORLDTOUR.COM

TIROL /AUSTRIA WWW.WORLDROOKIETOUR.COM

SWATCH FREERIDE WORLDTOUR

VOLKL WORLD ROOKIE FINALS

MAY

JUNE

08-19

20-21

10-21

02-05

AUSTRALIA WWW.WORLDSURFLEAGUE.COM

MUNICH/GERMANY WWW.PERFORMANCEDAYS.EU

BRAZIL WWW.WORLDSURFLEAGUE.COM

AUSTIN/TEXAS/USA WWW.XGAMES.ESPN.COM

MARGARET RIVER PRO

PERFORMANCE DAYS

RIO PRO

SUMMER X GAMES

JULY 07-19

TBC

TBC

TBC

FIJI WWW.WORLDSURFLEAGUE.COM

SPIAGGIA DI SANTA SEVERA WWW.ITALIASURFEXPO.IT

BERLIN WWW.BRIGHTTRADESHOW.COM

BERLIN WWW.SEEKEXHIBITIONS.COM

FIJI PRO

TBC

JACKET REQUIRED

LONDO/UK WWW.JACKET-REQUIRED.COM 134

ITALIAN SURF EXPO

BRIGHT

SEEK

TRADESHOW EVENT

SNOW EVENT

SURF EVENT

SKATE EVENT



ONE-EYED MONSTER

#80

LOW PRESSURE STUDIOS SALES MEETING

Austrian agent Bjorn

Creative director Danny Kiebert

DBK is stoked on the new gear!

Halldor and Dennis Dusseldorp preparing for the Switchback presentation

International team manager L’Arrogs

Jeremy Sladen of The Snowboard Asylum

Malachi (BC Surf and Sport) gets a tattoo from Galya Gisca

Malachi, and the US sales team touring Amsterdam the traditional way

SPLIT & RELAX 2015 - SPLITBOARD TESTIVAL HOCHKÖNIG

Amplid’s Rich Ewbank

Elan crew

Muck (Munchie Konsilium) and Jakob (Burton)

Pia Schröter (Vökll) and Muck (Munchie Konsillium)

Robert Login (SP) and Willi Schiedermeier (Element Sports)

Splitboarding.eu Boss Patrick & friend

Test booths

The crew

WORLD SNOWBOARD DAY 2015

Airhole Face Masks crew with 28cm of Fresh

Happy World Snowboard DAY from the Stubai Zoo

136

Antti Autti, Ounasvaara

Boarders’ Shop, Bucarest, Romania

Gian Simmen - Laax

Snowpark Nesselwang, Germany

Travis Rice celebrating with friends at Jackson Hole mountain resort.

WSD15 in Jilin, China






Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.