Sophie Schulz Praktikumsbericht

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Sofatutor ist eine Online-Nachhilfe Plattform für Schüler und Studenten im deutschsprachigen Raum. Diese Plattform ist seit dem 9. April 2009 online. Sie ist geeignet für Schüler aller Klassenstufen, Studierende und Auszubildende. Sofatutor kann man jederzeit kostenlos testen, sowie im 1-, 6-, 12- und 24- Monatsabo kennenlernen. Die Plattform bietet Tausende anschauliche und geprüfte Lernvideos, die komplexe Inhalte leicht und verständlich erklären. Zusätzlich findet der Nutzer zu allen Lernvideos interaktive Tests, welche die Kontrolle des Lernfortschrittes ermöglichen. Für kontrollierte Inhalte der Videos sorgt die Videoproduktion, sowie die Qualitätsprüfung durch ausgewählte Fachexperten. Für gute Interaktivität sorgen echte Lehrer im Fachchat. Fachchats gibt es für Mathematik, Deutsch, Englisch, Französisch, Biologie, Physik und Chemie. Außerdem besteht die Möglichkeit der Einzelnachhilfe, in der man sich für wöchentliche Online-Nachhilfestunden mit seinem persönlichen Nachhilfelehrer verabreden kann. Sofatutor hat insgesamt mehr als 75.000 Nutzer.



Ganz gezielt habe ich nach offen Stellen für ein Illustrationspraktikum gesucht. Ganz oben in den Listen der Praktikumsbörsen stand Sofatutor. Und damit waren sie die Einzigen, die zu dem Zeitpunkt, meiner Suche, ein Illustrationspraktikum ausgeschrieben hatten. Noch am selben Tag verfasste ich eine Bewerbung und setzte mich an ein Portfolio, welches ich als PDF einer E-Mail-Bewerbung anhängen wollte. Da ich mich natürlich nicht nur für eine einzige Praktikumsstelle bewerben wollte, beschloss ich, es initiativ auch bei freiberuflichen Illustratoren zu versuchen. Ich erstellte also ein Portfolio mit überwiegend illustrativen Arbeiten und schickte die Bewerbungen ab. Schon in den darauf folgenden Tagen schrieb mir Monique Sandmann, (Human Resources Sofatutor), dass sie großes Interesse an mir, als Bewerberin hätten und mein Portfolio sehr ansprechend sei. Sie fragte mich per E-Mail, wann ich denn Zeit hätte für ein erstes Bewerbungsgespräch per Telefon. Ich sollte mir zur Vorbereitung drei Videos von der Plattform genauer ansehen. Ein Englischvideo, ein Deutschvideo und ein Französischvideo.


Am nächsten Tag um 15:00 Uhr rief sie mich wie vereinbart an. Vorher hatte ich mich intensiv mit der Firmenphilosophie und der Geschäftsidee im Allgemeinen beschäftigt. Mir wurden mehrere Fragen zum Unternehmen und schließlich auch zu den Videos gestellt. „Meinst du, der Inhalt dieser Videos kann von den Schülern gut aufgenommen werden? (…) Was findest du ansprechend, was ist verbesserungswürdig? Könntest du dir vorstellen, solche Videos selbst zu drehen? Was denkst du, macht Sofatutor aus? “Insgesamt war das telefonische Bewerbungsgespräch sehr nett und angenehm. Monique fragte mich, ob ich denn Interesse hätte, nun den nächsten Teil des Bewerbungsverfahrens zu absolvieren. Dieser bestand aus einem Probearbeiten von zu Hause aus. Morgens um 9:00 Uhr bekam ich eine E-Mail mit den Aufgaben als PDF. Ich hatte nun drei Stunden zur Bearbeitung der Aufgaben Zeit. (Leider hatten die Freelance Illustratoren alle keinerlei Kapazität für einen Praktikanten oder den Praktikumsplatz bereits bis zum nächsten Jahr vergeben.)


Wie bereits erwähnt, habe ich in meine Bewerbungsmappe (Onlineportfolio) fast ausschließlich Illustrationsarbeiten gepackt. Eine richtige Bewerbungsmappe in dem Sinne gab es natürlich nicht, alle Bewerbungen wurden digital und online verschickt. Für meine nächsten Bewerbungen werde ich mir jedoch eine Webseite erstellen, auf der ich alle meine repräsentativen Arbeiten online stellen werde. So kann sich der Arbeitgeber bei Interesse auch noch andere, für ihn nicht primär relevante Kenntnisse und Projekte ansehen und mein Portfolio bleibt immer auf dem neusten Stand. Das Feedback zum Portfolio war immer durchaus positiv und auch, wenn ich auf Grund von mangelnden Kapazitäten des Öfteren freundlich abgewiesen wurde, oder man mich gebeten hat es zu einem anderen Zeitpunkt nochmals zu versuchen, so fanden alle angeschriebenen Unternehmen mein Bewerbungsportfolio durchaus interessant. Meine Bewerbungsmappe hat mich letztendlich zu Sofatutor geführt. Am Ende der Bewerbungsphase durfte ich sogar zwischen einem Praktikum im Bereich der Illustratoren und der Video Creation Artists wählen.


Das Bewerbungsverfahren ist bei Sofatutor in mehrere Schritte eingeteilt. Zunächst bewirbt man sich mit einem Anschreiben und einem Portfolio mit Arbeitsproben. Daraufhin wird man telefonisch oder per E-Mail kontaktiert und es findet ein erstes Telefonbewerbungsgespräch statt, in dem festgestellt wird, ob man die gleichen Erwartungen anstrebt, wie der potentielle Arbeitgeber. Es wird nach den bisherigen Kompetenzen, den Interessen und der Motivation gefragt. Wenn Alles gut verläuft, wird man gefragt, ob man das Probearbeiten (von zu Hause aus) absolvieren möchte und wann man dafür Zeit hat. Es wird ein Termin dafür vereinbart und wenn dieser gekommen ist, bekommt man eine E-Mail mit den Aufgaben für das Illustrationsprobearbeiten in einer PDF geschickt. Für die Bearbeitung hat man nun 3 Stunden Zeit. Bereits in den nächsten Tagen kam ein Anruf von Monique, in dem sie mir mitteilte, dass meine Ergebnisse sehr positiv ausgefallen waren und ob denn zusätzlich Interesse an einem Probearbeiten als Video Creation Artist bestehe. Natürlich willigte ich ein.


Mein Probearbeitstag als Video Creation Artist begann um 9:00 Uhr in der Grünberger Straße, im großen Sofatutor Büro. Zunächst führte mich Monique durch die ganze Einrichtung. Sollte Alles klappen würde ich bald in einem Team von ca. 100 Mitarbeitern arbeiten dürfen. Mir fiel sofort die absolut tolle Atmosphäre auf. Monique zeigte mir die Räumlichkeiten der Technikabteilung, des Marketingbereiches, des Videoschnittes, der Illustratoren, der Video Creation Artist und natürlich auch die (10) Videokabinen. Im Raum der Video Creation Artists war ich zunächst sehr verwundert über die jungen Mitarbeiter. Allgemein liegt das Durchschnittsalter bei Sofatutor wahrscheinlich bei 26 Jahren. Daniel, mein zukünftiger Ansprechpartner und Koordinator empfing mich. Er gab mir eine Aufgabe, die ich so oder so ähnlich auch in meinem Praktikum als Video Creation Artist auszuführen hätte.


Ich bekam ein Drehbuch zum Thema „Blutzucker“, Stoff einer 12. Klasse Biologie. Dieses Drehbuch wurde zuvor von Fachmanagern überprüft. Aus dem mir vorliegenden Drehbuch sollte ich nun die wichtigsten Informationen für die Schüler und Sofatutor Plattform Nutzer zunächst logisch und übersichtlich, sowie didaktisch sinnvoll in einem Storyboard visualisieren. Das war gar nicht so einfach, es kam mir vor, als sei es sehr lange her, das ich dieses Thema in der Abiturzeit behandelt hatte. Im Anschluss an den Storyboardprozess sollte ich anfangen, dieses Video nun auch auf dem Whiteboard in einer der Videokabinen zu drehen. Das Material was ich dafür benötigte, hätte ich mir eigenständig aus der riesigen Illustrationsdatenbank von Sofatutor suchen können. Ich entschied mich, mein Material selbst zu entwerfen.


Nachdem ich etwa vier Szenen des Blutzuckervideos abgedreht hatte, wurde ich zum Abschlussgespräch mit Monique (Produktion Human Resources) und Daniel (Video Creation Artist Koordinator) gebeten. Man sagte mir, dass meine Arbeitsweise und meine Ideen sehr außergewöhnlich seien, dass noch niemand diese Probearbeitsaufgabe so gelöst hätte (dieses Drehbuch erhält jeder, der zum Probearbeiten eingeladen wird) und dass man sich freuen würde, mich im Team willkommen zu heißen. Als absolute Krönung durfte ich wählen, ob ich das Praktikum als Illustratorin oder als Video Creation Artist beginnen wollte. Ich wählte die Praktikumsstelle des Video Creation Artist, da die Arbeiten hier abwechslungsreicher sein würden und ich mich auch auf Themengebieten einlassen müsste, die mich sonst eher weniger interessieren.



6.1 ERSTE WOCHE Montag, 03.03.2014 Einführung Vorstellungsrunde Aufgaben von Cuttern, VCAs und Illustratoren bei Sofatutor Schulungsablauf Premiere Schulung : Schnitt Standards Schnitt mit Premiere (Werkzeuge & Shortcuts) Ordnerstruktur Übungsvideo : Synchronität / Timing Dienstag, 04.03.2014 Auswertung Übungsvideo Schulung: Abläufe für den Cutter & Organisation Schulung: Import in Premiere & Herangehensweise an dein erstes Video Schnittpraxis am ersten Video


Mittwoch, 05.03.2014 Schulung : Export in Premiere Schnittpraxis Auswertung Schnitt im ersten Video Erstellung des Storyboards f端r eigenes Video Donnerstag, 06.03.2014 Drehvorbereitung Dreh und Vertonung des eigenen Videos Freitag, 07.03.2014 Fertigstellung des eigenen Videos + Schnitt in Premiere


6.2 ZWEITE WOCHE Montag,10.03.2014 Schulung Bildgestaltung und Bildmöglichkeiten Schulung fachspezifischer Leitfaden APP Schulung Storyboard Storyboard zu App Video erstellen Illustrationsliste schreiben Feedback zum Storyboard Dienstag, 11.03.2014 Kabineneinführung Schriftschulung Schriftübung Fließtext & Tabelle Lückentext & Beschriftungen Feedback zur Schriftübung


Mittwoch, 12.03.2014 Schulung Animation Theorie Ăœbungen Drehvorbereitung Donnerstag, 13.03.2014 Aufnahmeregeln Kameraeinstellungen Dreh Freitag, 14.03.2014 Drehnachbereitung Ablauf der Postproduktion eines Videos Feedback zum ersten Video Feedback zur Schulung


Montag, 3. März / 1. Tag, 1. Woche

Eine wunderbarer Tag mit spannenden, lehrreichen und fröhlichen Momenten ist vorbei. Sofatutor ist toll. Ich habe mich noch nie in einem Team so wohl gefühlt. Wir sind bei den VCA‘s momentan 12 Leute, zwei davon hatten heute leider ihren letzten Tag. Sie haben ein halbjähriges Praktikum bereits hinter sich. Die Atmosphäre ist toll, die Leute sehr aufgeschlossen und hilfsbereit.


Freitag, 7. März / 5. Tag, 1. Woche

Heute habe ich mein allererstes Video gedreht. Es war sehr anstrengend. Ich habe mich entschieden, ein reines Stop-Motion Video zu drehen. Hat super geklappt. In der Videokabine war ich seit ca. 8:50 Uhr und bin gegen 12:00 Uhr mit dem Drehen fertig geworden. Das „Mein Weg zu Sofatutor“ -Video hat echt Spaß gemacht. Ich bin mir sicher, dass die folgenden Videos nicht ganz so viel Freiraum zulassen werden. Außerdem habe ich heute bereits angefangen mein Video zu schneiden. Geschnitten wird mit Premiere von Adobe, dies ist die erste Sache die neu für mich ist. Mit Adobe Premiere hatte ich nämlich zuvor gar keine Erfahrungen. Außerdem war heute der berühmt berüchtigte Pasta Friday. Drei Leute aus dem ganzen Team werden ausgelost und müssen für alle anderen kochen. Diese drei Leute kochen für ein hundertköpfiges Team. Acht Kilogramm Nudeln werden hier verputzt. Am Mittagstisch hat man Gelegenheit die anderen Teams kennen zu lernen.


Man setzt sich nicht zwingend in den Teams zusammen, in denen man arbeitet. Jeder nimmt Platz wie er kommt. Das ist richtig cool. Grüppchenbildung bleibt somit aus. Sofatutor ist wirklich der Inbegriff eines familiären Teams. Nach dem Mittagessen gab es ein Wochenreview. Dieses läuft so ähnlich ab wie der „Stand-Up“ um 10:02 Uhr, nur dass hier zunächst an einem Beamer von verschiedenen Mitarbeitern ein Vortrag gehalten wird. Meist über den Verlauf von aktuellen Projekten, allgemeine Veränderungen oder Verbesserungen. Dies ist für mich interessant, aber die Hälfte verstehe ich nicht, da die Projekte schon eine Weile laufen. Davor gab es noch eine kleine Vorstellungsrunde, damit auch jeder, aber auch wirklich jeder einmal die Neuankömmlinge gesehen hat. Übrigens wird nach jedem Beitrag kräftig geklatscht. Was für eine Motivation! Nach den Vorträgen kommt das eigentliche Review. In einem Kreis bekommt jeder die Chance seine Wochen -Tops und Flops zu äußern. Hier werden Anmerkungen wie, unverständliche Drehbücher, Schwierigkeiten mit Illustrationen, Mangel an Speicherkarten etc. angesprochen.


Nach dem Review ging es für mich übrigens direkt wieder ans Video schneiden. Irgendwie habe ich da etwas für mich entdeckt. Die anderen Cutter helfen auch immer gerne, wenn ich eine Frage habe. Was heute wahrscheinlich relativ oft vorkam . Am Ende des Tages hatte ich übrigens noch ein nettes Gespräch mit der ebenfalls neuen Illustrationspraktikantin Elisa, die mir von anstehenden Illustrationsschulungen (Illu-Learnings) erzählt hat. Wenn mir das gestattet wird, möchte ich an denen auch unbedingt teilnehmen.


Aufgaben des Video Creation Artist

Der Video Creation Artist druckt sich eigenständig das ihm zugewiesene Drehbuch unter Plan.io aus. Ausgehend von diesem Drehbuch erstellt er ein logisches, der Altersgruppe entsprechendes Storyboard und eine dazugehörige Illustrationsliste (die Illustrationsdatendbank enthält weit über 10.000 Sofatutor eigene Illustrationen die man, soweit im Stil der jeweiligen Fachrichtung vorhanden, für das Video verwenden darf. Dies spart Zeit für den Video Creation Artist und den Illustrator). Hat der Video Creation Artist das Storyboard fertig gestellt, kommt es in den VCA-Check. Jeder VCA ist in seiner Wochenplanung für bestimmte Fachrichtungen als VCA-Storyboardabnehmer eingeteilt und hat somit die Aufgabe, das Drehbuch eines anderen Video Creation Artist ab zu nehmen. Erst dann gelangt das Storyboard plus Drehbuch an den Fachmanager, der es überprüft und freigibt. Nach der Fachmanager Kontrolle findet ein Gespräch mit dem jeweiligen Fachmanager und dem Video Creation Artist statt, in dem eventuelle Änderungen besprochen werden.


Hier nach ist das Storyboard erst richtig zum Dreh zugelassen. Man hält Absprachen mit dem zugeteilten Illustrator. Je nach Aufwand und Menge der Illustrationen braucht der Illustrator etwa 3-14 Tage zur Fertigstellung. Danach begibt man sich mit dem Drehmaterial (Illustrationen, Kärtchen etc.), dem Drehbuch und dem Storyboard in eine der 10 Videokabinen. Diese stellt sich der VCA selbstständig ein. (Bildausschnitt, Schärfe, Weißabgleich...). Nun kann das Storyboard umgesetzt werden. Dies dauert je nach Aufwand (viel Sprechertext, aufwendige Animationen, wie viele Bildaufbauten?, viele detailreiche Illustrationen, viel Text etc.) ca. 3-7 Stunden. Nach dem Dreh steht natürlich die Datensicherung an. Hier für ordnet man die Daten und löscht gegebenfalls die Outtakes. Dabei ist es sehr wichtig und für den Arbeitsablauf unumgänglich, die Clips zu nummerieren und Hinweise für den Cutter zu notieren. Dann werden die Videodateien auf den für alle zugänglichen Server gespeichert und das Drehbuch in die Ablage für den Cutter gelegt. Nach einem Videodreh kann es dazu kommen, dass eine oder mehrere Szenen aufgrund von Rechtschreibfehlern, (die digital nicht aus zu bessern sind) nachgedreht werden muss.




Bei Sofatutor gibt es eine Gleitzeit von 7:30 Uhr bis 10:00 Uhr morgens. Mein Praktikum dauerte 5 Monate und ich arbeitete 40 Std. pro Woche. Jeden Morgen pünktlich um 10:02 Uhr gibt es ein tägliches Meeting mit allen Mitarbeitern aus der Produktion+(Redaktion) ( Bei der Technik, dem Marketing und dem Design findet dieses Meeting um 10:12 Uhr in anderen Räumlichkeiten statt) das Stand-up genannt wird. In diesem Stand-up sagt jeder des Teams kurz in etwa zwei Sätzen, was er heute (bzw. am Montag, was er in dieser Woche) geplant habe. Dies könnte zum Beispiel wie folgt lauten: „Ich mache heute Drehvorbereitung, danach drehe ich das Video XY und dann würde ich gerne eine Absprache mit Franzi halten zum Storyboard YZ“. Am Freitag bekam man meist eine neue Wochenplanung, manchmal aber auch erst zum Wochenstart. Der Wochenplanung konnte man entnehmen, wie das Arbeitspensum für die kommende Woche war. Meist befinden sich auf der Wochenplanung um die 3 Videodrehs, neue Storyboarderstellungen sowie die Einteilung für den VCA Storyboardcheck. Während meiner gesamten Zeit bei Sofatutor war ich für den Fachbereich Deutsch


eingeteilt, was mir sehr entgegen kam. Ich war verantwortlich für die Storyboarderstellung für Deutschvideos auf Abiturniveau. Zusätzlich bekam ich die Aufgabe, alle fehlenden Deutsch Intros zu drehen. Nicht für jedes Video gibt es ein Intro. Jedoch bestehen Deutschblöcke aus vier Videos (Entstehungsgeschichte, Interpretationsansatz und Rezeptionsgeschichte, Inhaltsangabe und Personenkonstellation) und es werden zur besseren Übersicht Intros benötigt. Diese Arbeit hat mir besonders viel Spaß gemacht. Ich konnte analog auf dem Whiteboard Illustrationen animieren und herumexperimentieren. Nach den eigentlichen Videodrehs bearbeitete ich kurz das Videomaterial und sortierte gegebenenfalls die Outtakes heraus. Danach stellte ich das Videomaterial auf den Server. Es kam auch vor, dass mir die Aufgabe eines Nachdrehs zugeteilt wurde. Ich hatte während der gesamten Zeit nicht einen einzigen Nachdreh für meine Arbeiten, sondern für VCA‘s, die bereits nicht mehr bei Sofatutor angestellt waren. So ein Nachdreh nimmt gewöhnlich nicht viel Zeit in Anspruch und verlangt lediglich, dass man einige Worte auf dem Whiteboard ausbessert, weil sie zuvor falsch geschrieben, oder gar weggelassen wurden.


Sofatutor als Unternehmen bezeichnet sich allgemein als ein großes Team mit enorm familiären Zusammenhalt. Dem kann ich nach 5 Monaten als Teil dieses Teams voll und ganz zustimmen. Die Stimmung und Arbeitsatmosphäre war überwiegend positiv und entspannt. Die Hierarchien sind hier wirklich sehr flach gehalten. Mit dem ca. hundertköpfigen Team, so wie den zwei Heads ist man per Du. Es wird eine ganze Menge dafür getan, dass die Arbeitsatmosphäre konstant angenehm und das Team motiviert bleibt. So gibt es zum Beispiel jeden Freitag einen Pasta Friday, so wie ein Freizeitangebot das Yoga, Lauftraining und eine Kampfsportgruppe anbietet. Mit den Arbeitskollegen die Freizeit teilen und sich so auch während der Arbeitszeit wohl zu fühlen, ist sowohl für den Arbeitgeber, als auch für den Arbeitnehmer eine win-win Situation. So werden aus Kollegen leicht Freunde. Und aus Arbeit Freude. Die Zeit vergeht wie im Flug. Das ca. 100 Mann starke Team unterteilt sich in mehrere Bereiche, den Marketingbereich, den Technikbereich, den Bereich der Videocutter, den Illustratoren, den Video Creation Artists und den externen Mitarbeitern ( nicht in den geschätzten 100 internen Mitarbeitern enthalten).


Zwischen den Bereichen herrscht jedoch auch keine Anonymität. Jeder Bereich hat direkten Kontakt mit den anderen Bereichen, sei es auf Grund von Absprachen oder übergreifenden Projekten. Jedes Team hat bestimmte Ansprechpartner. Der Koordinator und Ansprechpartner für die VCA`s ist Daniel. Sollte er einmal nicht der richtige Ansprechpartner sein, kann man sich jederzeit auch an Monique (Produktion Human Resources) oder Claudia (Redaktion Human Resources) wenden. Natürlich kann man sich bei Fragen oder Problemen auch persönlich an die Heads Stephan oder Collin wenden, dies wird auch immer wieder von ihnen persönlich im täglichen Stand-up geäußert.




Während meiner Zeit bei Sofatutor haben 3 Teamevents stattgefunden. Das Sportfest im Stil der 80‘s in einer Turnhalle einer Partnerschule Sofatutors. Ein kleines Teamevent nur im Rahmen der Produktion in dem wir nur mit unseren Handykameras und ohne Schnitt und weitere Technik einen kurzen Film zum breit gefächerten Thema „Park“ drehen sollten. Eine sehr lustige Aufgabe, mit einem ausgelosten Team einen Film total spontan und nur mit den dort vorhandenen Requisiten zu drehen. Die Location hierfür war der Friedrichshainer Park. Die entstandenen Videos waren super lustig und kreativ. Außerdem hatte ich das Glück bei einem Teamevent im Treptower Park dabei sein zu sein. Hier trafen sich alle, manche auch in Begleitung ihrer Kinder und Partner zum Grillen und Zusammensitzen am Wasser. Eigentlich erinnerte dies an eine große Open Air Geburtstagsparty. Es gab Torte, Melone, jede Menge andere Leckereien und eine große Portion gute Laune. Alle diese Events wurden sehr liebevoll organisiert. Meist haben sie während der Arbeitszeit stattgefunden und somit bestand eine Art Anwesenheitspflicht.


Als Neuankömmling bei Sofatutor bleibt man nicht lange der/die Neue. Gleich in der ersten Woche dreht man einen eigenen kleinen Film auf dem Whiteboard, der dann vor allen anderen an einem Pasta-Friday abgespielt wird. Jeden Freitag finden Wochenreviews im ganzen Team statt. Hier werden Vorträge zu aktuell laufenden Projekten gehalten und Neuankömmlinge vorgestellt. Danach gibt es noch einmal ein Teamreview im Rahmen der Abteilungen. Jeden Morgen um 10:02 Uhr findet für das Produktions- und Redaktionsteam ein Stand-up statt. Jeder sagt kurz in ein-zwei Sätzen was er an diesem Tag macht. Außerdem wird der Stand-up für Absprachen mit anderen Teammitgliedern genutzt. Sehr oft ist bei diesem morgendlichen Treffen auch Stephan (Gründer & Geschäftsführer) persönlich anwesend. Um 10:12 Uhr findet übrigens der Stand-up der anderen Teammitglieder statt. Jeden Freitag gibt es einen Pasta-Friday, jeden Montag und Mittwoch frisches Obst und die Sportkurse finden auch wöchentlich statt.


Um den Status des jeweiligen Drehbuches ermitteln zu können, gibt es ein Board mit allen aktuell behandelten Drehbüchern. Vom Board kann man entnehmen, welchem Video Creation Artist ein Drehbuch zugeordnet ist und in welcher Stufe bis zum fertigen Upload auf die Plattform es sich befindet. Jedes Drehbuch hat sein eigenes Ticket am Board. Nach der Storyboarderstellung wird das Ticket vom VCA von der Spalte „Storyboard“ in die Spalte „Check“ umgehangen.Nun weiß der zuständige VCA (sobald er für diesen Fachbereich eingeteilt ist), dass er das Storyboard abnehmen kann. Hier werden besonders die Bildebenen überprüft und eventuelle Änderungsvorschläge und Verbesserungen mit dem Storyboardentwickler durchgegangen. Das Ticket am Board bleibt noch in der Spalte „Check“, aber wenn es diesen bestanden hat, erhält es einen grünen Punkt zum Zeichen der Abnahme durch den VCA. Hiernach legt der VCA das Drehbuch zusammen mit dem Storyboard und der Illustrationsliste zur weiteren Abnahme in die Fachmanagerablage. Meist verständigt man sich kurz im Stand-up über eine anstehende Absprache. Zuvor hat der Fachmanager das Storyboard mit dem Drehbuch abgeglichen, es auf fachliche Fehler untersucht und Visualisierungs-


hinweise vermerkt. Die Illustrationsliste wird ebenfalls noch einmal sorgfältig auf eventuell fehlende fachlich relevante Hinweise überprüft. In der Rücksprache, die der Fachmanager mit dem Storyboard entwerfenden VCA hält, werden alle Anmerkungen und Fragen geklärt. Gemeinsam werden die Änderungen in das Storyboard und im Drehbuch direkt über plan.io eingearbeitet. Jetzt liegen das Drehbuch und das Storyboard in finaler und verbindlicher Form vor. Nach erfolgreicher Abnahme durch den Fachmanager bekommt das Ticket am Board nun zusätzlich zum (grünen Punkt) VCA-Check auch einen blauen Fachmangercheckpunkt. Das Ticket wird nun auf dem VCA-Board vom „Check „ in die Spalte „Illu-Inbox“ gehangen. Außerdem werden nun die finale Version des Drehbuches, das Storyboard und die Illustrationsliste dem Illustratoren übergeben und eine kurze Rücksprache gehalten. Nach Erstellung der Illustrationen gehen diese ebenfalls durch einen internen Check eines anderen Illustratoren und danach sieht auch der Fachmanager noch einmal drüber. Das Ticket wird nun vom Illustrator von der „Illu-Inbox“ in die VCA Board Spalte „Vorbereitung“ gehangen. Erst dann können die Drehvorbereitungen und anschließend der eigentliche Videodreh stattfinden.


Für die verschiedenen Fachbereiche gibt es verschiedene Leitfäden, ähnlich eines CD Manual für ein Corporate Design. Jeder soll mit diesem Leitfaden überprüfen können, was beim Bildaufbau für die jeweilige Fachrichtung zulässig ist. Diese Leitfäden gibt es sowohl für die VCA`s als auch für die Illustratoren. Die Sofatutorvideos werden mit der Legetricktechnik gefilmt. Beispielsweise werden Physik-, Chemie- und Mathevideos immer auf einem Blackboard gedreht um den Schülern die vertraute Tafeloptik zu gewährleisten. Die Schriftfarbe ist daher weiß (Kreide). Alle anderen Videos werden auf Whiteboards gedreht. Die Schriftfarbe ist daher Schwarz (Boardmarker). Die Leitfäden enthalten zu jedem Fachgebiet Auskunft über Kärtchen, Farbe, Schrift, vorgeschriebenen Illustrationsstil (Biologie zum Beispiel realistisch aber in zwei Abstraktionsgraden, Physik nur mit flächendeckenden Illustrationen usw.). Die Leitfäden dienen der besseren Orientierung des Schülers. So soll er beispielsweise nicht durch einen sich ständig veränderten Illustrationsstil in den Videos abgelenkt oder gar verunsichert werden. Die Illustrationen so wie alle Bestandteile des Bildaufbaus dienen der Einprägung und der besseren Veranschaulichung.



Die vergangenen 5 Monate Praktikum sind einfach nur extrem schnell vergangen. Ich hatte eine tolle Zeit, habe Kontakte zu anderen Studenten aus anderen Studienrichtungen im Medien- und Filmbereich knüpfen können und es war definitiv die richtige Entscheidung mein Praxissemester bei Sofatutor zu absolvieren. Ich habe gelernt, dass entspanntes und effektives Arbeiten sehr viel einfacher ist, wenn man sich mit den Leuten oder dem Team, welches einen umgibt wohlfühlt. Hier bei Sofatutor hat man sich gegenseitig geholfen, verbessert und motiviert und sich niemals als Konkurrenz gesehen oder gar gegeneinander gearbeitet. Durch dieses Hand in Hand Arbeiten denke ich, dass es Sofatutor mit diesem tollen Team noch sehr weit bringen wird.Ich habe auch gemerkt, dass es gerade in dieser Branche, in der ich mich in Zukunft bewegen möchte wichtig ist, es allen Mitarbeitern zu ermöglichen sich wohlzufühlen. Besonders motivierend nehme ich für mich mit, dass ich mich zukünftig in einer Branche bewegen werde, in der man ganz offensichtlich auf freundschaftlicher Basis und ohne hohe Hierarchien mehr erreichen kann, als unter gängigen Unternehmensstrukturen. Es macht sehr viel aus, wenn man sich als Mensch willkommen und ernst genommen fühlt.


Nicht ganz zu frieden war ich allerdings mit der Weiterbildung und Kenntnisstandverbesserung bei Sofatutor. Zu Beginn des Praktikums gab es einige Learnings, an denen ich teilnahm und aus denen ich auch einige Erfahrungen mitnehmen konnte. So bekam ich beispielsweise eine Einführung in das Videoschnittprogramm Premiere oder einige Animations- und Schriftschulungen. Sehr spannend und einen angenehmen Ausgleich zu meinen sonst sehr digitalen Arbeiten empfand ich das analoge Arbeiten. Während meines Praktikums wurde es mir gestattet zum Bereich der Illustratoren zu switchen. Dies war eine gelungene Abwechslung zum Videodreh und zur Storyboardentwicklung. Dort war es zunächst meine Aufgabe meine eigenen Videos zu illustrieren, was sehr praktisch war, denn ich wusste ja selbst am besten, was ich wie für meinen Videodreh benötige. Später illustrierte ich auch für die Videos meiner Kollegen, was mir auch sehr entgegen kam, denn nun konnte ich mich auch anderen Fachbereichen, wie Chemie und Physik, widmen. Meiner Meinung nach ist Sofatutor durchaus als Praktikumsstelle zu empfehlen.







FOTOS : Copyright © SofatutorBLOG Illustrationen : Copyright © Sophie Schulz Gestaltung und satz : Sophie Schulz



Solltest du Fragen zu meinem Praktikum bei Sofatutor haben, oder dich selbst gerne dort um ein Praktikum bewerben wollen, dir aber noch nicht sicher bist, ob dieses Praktikum deine Erwartungen/Anforderungen erf端llen kann, kannst du mich jederzeit gerne kontaktieren.

Sophie Schulz sofiesoffie@googlemail.com



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