Fokus Energie & Nachhaltigkeit - Tages-Anzeiger

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Bertrand Piccard

Der Klimawandel stellt Herausforderungen, denen sich der Psychiater, Luftfahrer und Umweltschützer entgegenstellt. Im Interview erzählt er, wie er insbesondere die Energiewende vorantreiben will.

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JUNI ‘23 Lesen Sie mehr auf fokus.swiss ENERGIE & NACHHALTIGKEIT plus premium partner weitereinformationenseite13

Liebe Leserinnen und Leser

Vor rund zwei Jahren durfte ich an dieser Stelle bereits ein Editorial schreiben. Und wenn ich zurückblicke, staune ich über die beachtliche Dynamik, die sich seit damals in der Energiepolitik und der Energiewende entwickelt hat – auch wenn dessen Auslöser nicht erfreulich ist. Spätestens seit Russland die Ukraine überfallen hat und in Europa wieder Krieg geführt wird, ist das Thema Versorgungssicherheit omnipräsent. Und das zurecht: Die Situation ist mehr als nur anspruchsvoll und die drohende Energiemangellage im vergangenen Winter hat uns unsere fatale Abhängigkeit von importierter fossiler und nuklearer Energie drastisch vor Augen geführt.

Liebe Leserinnen und Leser: Klar ist, die Schweiz hat sich zu lange auf den Lorbeeren ihrer Vorfahren ausgeruht, die vor hundert Jahren mit dem Ausbau der Wasserkraft Grosses geleistet haben. Heute basiert unsere Energieversorgung zu rund Dreiviertel auf Ressourcen, die in der Schweiz nicht verfügbar sind. Dies kann keine solide Basis für eine verlässliche Energieversorgung sein. Dabei haben wir alle Alternativen auf dem Tisch. Die Lösungen sind da, die Anwendungen funktionieren. Tag für Tag. Was es braucht, ist mehr Geschwindigkeit. Erfreulich ist, dass die Erkenntnis gewachsen ist, dass echte Versorgungssicherheit nur mit der Energiewende zu haben ist. Seit vergangenem Jahr ist zu spüren, dass ein Ruck durch die Schweiz gegangen ist. Alleine im Jahr 2022 gingen beispielsweise mehr als 30 000 PVAnlagen neu ans Netz mit einer Gesamtleistung von erstmals einem Gigawatt (die Leistung des KKW Gösgen!). Noch mehr ist möglich, wenn dann endlich auch die anderen erneuerbaren Energien ihren Potenzialen entsprechend zugebaut werden können. So ist es erfreulich und dringend nötig, dass es beim Wind jetzt vorwärtsgehen soll. Auch bei der Energieeffizienz lassen wir viel Potenzial fahrlässig ungenutzt. Dass wir es uns leisten, jährlich soviel Strom zu verschleudern, wie unsere maroden Atomkraftwerke jedes Jahr (noch) beisteuern, ist inakzeptabel und unverantwortlich.

Weiter ist heute klar, dass auf die Veränderungen bei der Energiebereitstellung auch Anpassungen bei der Energiespeicherung und der -verteilung folgen müssen. Wir erleben heute beispielsweise eine Disruption in der Automobilwirtschaft, die sich zu einem richtigen Treiber der Energiewende entwickeln kann. Wenn dann die Regulierung Grundlagen schafft, die eine

Integration von Hunderttausenden von Autobatterien zulässt und sich damit die Integration dieser Speicherkapazitäten als Business Case rechnen lässt, entsteht eine netzstabilisierende Flexibilitätsmasse. Grundlage für Fortschritte in diesen Bereichen liegen in einer weitgehenden Digitalisierung unseres Stromsystems. Liebe Leserinnen und Leser, mehr Akzeptanz ist gefordert. Mehr Bereitschaft zum Handeln. Wir alle müssen zur Lösung beitragen. Und vor diesem Hintergrund diskutieren wir über ein Klimagesetz. Ein Gesetz, welches das Ziel einer klimaneutralen Schweiz bis 2050 ohne Verbote und zusätzliche Steuern verfolgt. Ein Klimagesetz, das Unternehmen, Hauseigentümer:innen und indirekt auch Mieter:innen auf ihrem Weg in eine klimaverträgliche Zukunft sinnvoll unterstützt. Ein Klimagesetz, das von der SVP und dem Hauseigentümerverband mit faktenwidrigen Behauptungen und sehr viel Geld vehement bekämpft wird.

Das Klimagesetz setzt den richtigen Rahmen für eine klimataugliche Schweiz. Vor diesem Hintergrund hat der Wirtschaftsdachverband aeesuisse auch die Allianz Schweizer Wirtschaft für das Klimagesetz mitinitiiert. Die Allianz ist erfreulich breit aufgestellt. Zu ihr zählen unter anderem Akteure wie Alpiq, BKW, BASF, Coop, Helion, Ikea, MAN, Migros, Novartis, Siemens sowie unterschiedlichste Verbände und Organisationen von bauenschweiz über IG Detailhandel Schweiz bis Hotelleriesuisse, Seilbahnen Schweiz oder Swiss Sustainable Finance.

Wir alle haben es in der Hand. Mit einem lauten «Ja» am 18. Juni leisten wir einen wichtigen Beitrag, damit eine nachhaltige Energiepolitik jetzt konsequent umgesetzt werden kann.

Text Gianni Operto, Präsident aeesuisse

FOKUS ENERGIE & NACHHALTIGKEIT.

PROJEKTLEITUNG

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Viel Spass beim Lesen! Shajenne Caderas Project Manager

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 2 EDITORIAL 04 22 12 24
04 Energieeffizienz 10 Testimonial
Profilinterview: Bertrand Piccard 14 Kreislaufwirtschaft
Interview mit Reto Knutti 22 Fachkräfte 24 Energiespeicherung
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Das Klimagesetz setzt den richtigen Rahmen für eine klimataugliche Schweiz.
Bild iStockphoto/Markus Thoenen ANZEIGE T C K E T S U N T E R T C K E T C O R N E R C H Tickets auf ticketcorner ch VOLKSHAUS ZURICH 05. SEPTEMBER 2023 SIXTY YEARS OF SONGS AND STORIES
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Unabhängiger in die Zukunft dank energetischem Modernisieren und Solarenergie

Königsweg e+

Der Weg zum energieoptimierten Traumhaus Die Planungshilfen verdeutlichen, wie Bauherrschaften in drei Etappen in korrekter Reihenfolge zum Ziel kommen – vom Altbau mit Energieverlusten zu einem Vorzeigeobjekt mit Energieeinsparungen. Mit und auf dem Königsweg e+ helfen Ihnen die Gebäudehüllen-Spezialisten beim Modernisieren Ihrer Zukunftsimmobilie – ohne dabei auf Ästhetik und Komfort zu verzichten:

Etappe 1

Gebäudehülle mit Wärmedämmung, Photovoltaik

Etappe 2

Heizung mit Solarthermie

Etappe 3 Batteriespeicher und Smarthome

Zum Erklärvideo

Der Schweiz steht ein enormer Energie-Umbruch bevor. Das Abstellen der Kernkraftwerke, die zusätzliche Belastung durch Elektrofahrzeuge als auch die Transformation bei den Heizsystemen fordern entsprechende Massnahmen.

Dazu gehören das Ausbauen der Solartechnik, das Modernisieren des Gebäudeparks und das Generieren von künftigen Fachkräften. Die ersten beiden genannten Massnahmen sind Bestandteile des Königsweg e+. Diese Planungshilfe verdeutlicht, wie Bauherrschaften beim Erneuern ihrer Liegenschaft in drei Etappen in entsprechender Reihenfolge zum Ziel kommen und somit rundum unabhängiger werden. Wie verkleinere ich meinen ökologischen Fussabdruck rund um mein

Eigenheim und wie komme ich zu einer klimaneutralen Gebäudehüllen-Bilanz? Das sind Fragen, die Eigenheimbesitzende von älteren Liegenschaften beschäftigt. Die Broschüre «Königsweg e+» gibt Antworten darauf und erklärt die Vorgehensweise der Gebäudehüllen-Spezialist:innen bei Erneuerungsprojekten.

Der Leitfaden zeigt Baufachleuten und Bauherrschaften, wie sich eine Gebäudeerneuerung clever und nachhaltig umsetzen lässt, ohne dabei auf Ästhetik und Komfort zu verzichten. Er zeigt auf, dass sich Energiesparen lohnt und die Gebäudehüllen-Spezialist:innen die kompetenten Ansprechpartner rund um das Thema Modernisieren und Solarenergie sind. Sie unterstützen die Bauherrschaften bei der Planung und Umsetzung ihrer Zukunftsimmobilie. Denn für diese ist es am einfachsten, wenn sie beim Modernisieren oder Neubauen wenige Ansprechpartner haben, welche die Fäden in den Händen halten. Hand in Hand können die gesetzten Ziele so erreicht werden – vom Altbau mit Energieverlusten zu einem Vorzeigeobjekt mit Energieeinsparungen. Ganz nach dem Motto «Gut geplant und gedämmt ist doppelt gespart». Denn nur schon mit einer besseren Dämmung kann bis zu zwei Drittel des Energieverbrauchs eingespart werden.

Rundum unabhängiger

Ich sage ja zum Klimagesetz, weil es unserer Umwelt und Wirtschaft hilft. Am Gebäudepark Schweiz bauen wir die Energiewende und verbessern in der Regel den Wohnkomfort. Denn ein energiesparendes

Raumklima lohnt sich doppelt – Ihr

Portemonnaie und die Umwelt freuen sich darüber - Ihr persönlicher Beitrag für die nächsten Generationen und zum Gelingen der Energiewende

– Michael Baur, Geschäftsführer Baur AG in Säriswil und Präsident der Sektion Bern-Seeland

Gebäudehülle

Ergänzend zum Reduzieren des Energieverbrauchs mithilfe der Gebäudehüllen-Modernisierung steckt in den erneuerbaren Energien ein grosses Potenzial zur Gewinnung von Strom. Vor allem Solartechnik (Photovoltaik und Solarthermie) auf Dächern und Fassaden wird für die Energiewende eine wichtige Rolle spielen. Der entscheidende Faktor, ob die Energiewende geschafft werden kann oder nicht, liegt im ganzheitlichen, energetischen Modernisieren des Gebäudeparks in der Schweiz. Ein optimales energetisches Modernisieren sieht dabei das Erneuern der Gebäudehülle, des Daches und den Heizungs- und Fensterersatz vor. Zusätzlich kommt die Energiegewinnung mit Solartechnik hinzu. Ein reiner Heizungsersatz beispielsweise zu einer Wärmepumpe ohne energetisches Modernisieren und ohne ergänzende Solartechnik führt in der Regel zu einem ineffizienten Mehrverbrauch von Elektrizität. Deshalb ist die gewählte Reihenfolge beim Erneuern der Gebäudehülle ganz zentral (siehe Infobox Königsweg e+). Ergänzend zur

Hauptbroschüre wird jede Etappe mit einer digitalen Broschüre ausführlich erklärt. Hier sind auch nützliche Zusatzinformationen zu jedem Bauteil mit den entsprechenden Fachinformationen zusammengefasst.

Verzeichnis Spezialist:innen der Gebäudehülle gebäudehülle.swiss

aktiv etwas zum Klimaschutz bei, liefern sinnstiftende und zukunftsgerichtete Arbeitsplätze, arbeiten Tag für Tag an der Energiewende und prägen somit den Gebäudepark Schweiz in Energieeffizienz, Ästhetik und Nachhaltigkeit. Für unsere nächsten Generationen gehen diese Berufsleute sprichwörtlich hoch hinaus.

Zukunft dank neuer Solarlehre Die Energiewende fordert innerhalb der nächsten 30 Jahre einen grossen Zuwachs an Fachkräften. Allein für den Zubau von Photovoltaikanlagen bis zum Jahr 2050 braucht es jährlich im Durchschnitt rund 16 500 zusätzliche Fachkräfte. Um das energetische Modernisieren schweizweit voranzutreiben, sind im Mittel jährlich weitere 20 500 zusätzliche Fachkräfte notwendig. Mit den neuen Berufslehren Solarinstallateur:in EFZ und Solarmonteur:in EBA wirkt der Bund im Solarbereich dem Fachkräftemangel entgegen. Diese beiden Berufe werden ab dem Schuljahr 2024/2025 am Bildungszentrum Polybau in Uzwil angeboten und geschult. Weiter bietet das Bildungszentrum Polybau bereits jetzt passende Aus- und Weiterbildungsdienstleistungen rund um die heute so aktuellen Themen Solarenergie und Energieberatung an; dies nicht nur für Baufachleute aus dem Gebäudehüllen-Markt, sondern auch für Quereinsteiger wie beispielsweise beim Fachkurs «Solarmonteur».

Mit den Berufen Abdichter:in, Dachdecker:in, Fassadenbauer:in und Solarinstallateur:in tragen die Gebäudehüllen-Spezialist:innen

Mit einer gut gedämmten Gebäudehülle und Solarenergie unabhängiger in die Zukunft – wir möchten, dass unsere Kundinnen und Kunden nicht nur Energie sparen, sondern auch mehr Komfort gewinnen. Am schönsten sind für mich Projekte, mit welchen es gelingt, das bestehende Haus in ein Plusenergiegebäude zu verwandeln. Das heisst, das Haus produziert mehr Energie, als es benötigt. Meistens reicht der Photovoltaik-Strom auch noch, um eines oder gar zwei Elektrofahrzeuge zu laden – Lukas Zimmermann, Energieberater, Baur AG in Säriswil

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA GEBÄUDEHÜLLE SCHWEIZ • BRANDREPORT 3 #FOKUSENERGIE&NACHHALTIGKEIT
Schweiz sagt JA

«Wärmepumpen sind ein zentraler Faktor der Energiewende»

Wärmepumpen sind derzeit in aller Munde und gelten als das Heizsystem der Zukunft. Stimmt das? Und was macht die Technologie derart nachhaltig und effizient? Ein Überblick.

Eine junge, emissionsarme Heiztechnik – so wird die Wärmepumpe gerne beschrieben. Und sie ist derzeit vor allem omnipräsent: Jedes zweite neue Einfamilienhaus wird mittlerweile damit ausgerüstet, um die Luft und das Wasser in den Räumlichkeiten zu heizen. Auch bei Sanierungen wird das beliebte Wärmeversorgungssystem immer öfters gleich mit eingebaut. Es ist aber leistungstechnisch durchaus auch möglich, ganze Wohnkomplexe oder Geschäftshäuser damit mit Wärmeenergie zu versorgen.

«Wärmepumpen stellen einen zentralen Faktor der Energiewende dar. Die Technik hat sich über die letzten Jahre durchgesetzt und bewiesen. Sie stellen heute das Heizsystem der Wahl dar», erklärt Simon Galliard, Produktmanager Wärmepumpen bei Hoval, dem Komplettanbieter mit Systemkompetenz in den Bereichen Heizen, Kühlen und Lüften.

Umgekehrte Funktionsweise wie ein Kühlschrank

Doch wie funktioniert eine Wärmepumpe eigentlich?

Der Name ist Programm: Eine Wärmepumpe pumpt Wärme. Sie nutzt dafür natürliche Energiequellen in der Umgebung. Man kann sich das vorstellen wie bei einem Kühlschrank, allerdings genau umgekehrt. Dem Inneren des Kühlschranks wird Wärme entzogen, diese wird durch einen Wärmetauscher an die Umgebung abgegeben. Die Wärmepumpe hingegen entzieht der Umgebung Wärme, erhöht die entsprechende Temperatur und gibt sie in den Heizungskreislauf ab.

Technisch funktioniert das so: Die Wärme, die aus der Umgebung gewonnen wurde, erhitzt ein flüssiges

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Kältemittel, das dadurch zu Gas wird. Ein elektrischer Kompressor erhöht die Temperatur dieses Gases zusätzlich. Die gewonnene Wärme wird anschliessend an das Wasser im Heizkreislauf abgegeben – das zu Gas gewordene Kältemittel wird daraufhin wieder flüssig und die Wärmepumpe kann ihren Kreislauf von vorne beginnen. Dieser Vorgang benötigt natürlich ebenfalls Strom, die abgegebene Energie ist aber drei bis vier Mal grösser.

Wichtig: Wärmepumpen nutzen den sogenannten Niedertemperaturbereich. Sie bewältigen ihre Aufgaben also am effizientesten, wenn sie Temperaturen zwischen 30 und 55 Grad aufbereiten müssen. Eine spannende Zahl obendrauf: Wird die Heizwassertemperatur um fünf Grad gesenkt, erhöht sich die Effizienz einer Wärmepumpe um rund zehn Prozent. Verschiedene Energiequellen möglich Wärmepumpen machen sich die Energie aus ihrer nächsten Umgebung zunutze. Doch was eignet sich eigentlich als Energiequelle, um das Eigenheim zu beheizen? Je nach Standort bieten sich dafür verschiedene Möglichkeiten an: Mit einer Erdwärmesonde oder einem Erdregister kann unter der Oberfläche Erdwärme gewonnen werden. Die Ausgangstemperatur liegt relativ tief, bei 10 bis 15 Grad. Dementsprechend hoch ist auch der Wirkungsgrad einer Sole-Wasser-Wärmepumpe.

Die Wärmegewinnung funktioniert aber auch klassisch über die Luft. Es ist die einfachste und deshalb auch die am häufigsten angewandte Methode,

Belaria ® pro Heizen, kühlen und Warmwasser. Umweltfreundlich und flüsterleise.

zu Energie zu kommen. Mit dem Manko, dass die Leistung der Installation im Winter aufgrund der kalten Aussentemperaturen merklich zurückgeht. Auch der Wirkungsgrad einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ist tiefer als bei einer Sole-Wasser-Wärmepumpe.

Nicht zuletzt fungiert auch Wasser als Energiequelle für Wärmepumpen. Dafür wird das Grundwasser in der Umgebung angezapft. Die Methode gilt als sehr zuverlässig, hat das Grundwasser doch eine sehr konstante Temperatur. Wärmepumpen können sich aber auch das Wasser von Seen, Bächen oder Flüssen zunutze machen. Auch Abwasser kann als Energiequelle dienen. Der Wirkungsgrad liegt dabei im Bereich der Sole-Wasser-Wärmepumpe.

Grundsätzlich gilt laut Experte Simon Galliard: «Wärmepumpen arbeiten sehr energieeffizient. Der Wirkungsgrad der Anlage ist aber nicht nur von der Wärmepumpe, sondern auch von der Energiequelle und der Art und Temperatur des Wärmeabgabesystems abhängig.»

Wärmepumpen senken den Energieverbrauch Günstige und gleichzeitig klimafreundliche Wärme, das verspricht eine Wärmepumpe. Doch lohnt es sich auch, bei Sanierungen darauf zurückzugreifen? Simon Galliard von Hoval: «Durch die effiziente Arbeitsweise und die hohen Wirkungsgrade ist der Energieverbrauch deutlich tiefer als bei den vorher eingebauten Systemen. In Kombination mit einem hohen Anteil an erneuerbarem Strom oder gar eigenem PV-Strom kann die Nachhaltigkeit zusätzlich erhöht werden.»

Für den Einbau einer Wärmepumpe müssen dennoch einige Voraussetzungen erfüllt sein. Entscheidend ist beispielsweise die Wärmedämmung der Räumlichkeit. Ist diese gut genug, kann eine Wärmepumpe effizient und ohne hohen Stromverbrauch heizen. Über die Energieeffizienz einer Wärmepumpe entscheidet auch die Art und Weise, wie geheizt wird. Fussbodenheizungen haben etwa eine deutlich geringere Vorlauftemperatur als klassische Heizkörper. Der Stromverbrauch ist dadurch entsprechend tiefer. Als Alternative eignen sich Heizkörper mit einer grossen Fläche und einer Vorlauftemperatur von unter 50 Grad. Ganz praktisch gedacht sind Wärmepumpen auch eine Platzfrage. Innerhalb eines Hauses wird empfohlen, die Installation im Keller oder allenfalls im eigenen Heizraum anzubringen. Aus dem einfachen Grund, dass die Bewohnerinnen und Bewohner ab den Geräuschen nicht gestört werden. Eine Wärmepumpe ist zwar leise, aber nicht ganz geräuschlos. Dasselbe gilt, wenn man die Wärmepumpe ausserhalb des Hauses aufstellt: Die Nachbarn sollten davon nicht gestört werden. Ist ein Haus bereits mit einem modernen Brennwertkessel ausgestattet, lohnt sich ein sogenanntes Hybridsystem aus Wärmepumpe und Brennwertkessel. Letzterer springt erst dann an, wenn noch mehr Wärme benötigt wird, als die Wärmepumpe leisten kann. Damit spart man Gas oder Heizöl und damit Heizkosten. Ebenfalls profitabel: die Kombination aus Wärmepumpe und Solaranlage. In jedem Fall lohnt sich eine kompetente Beratung.

Text Nicolas Brütsch

Hoval | Verantwortung für Energie und Umwelt

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EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 4 ENERGIEEFFIZIENZ
Bild iStockphoto/Benjamin Toth

Die Wärmepumpentechnik ist die Schlüsseltechnologie

Fragen an Matthias Samuel Jauslin, Aargauer FDP-Nationalrat und Präsident der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz FWS

Herr Jauslin, aktuell wird intensiv über die Entlastung des Klimas und der Umwelt von klimaschädlichen Gasen gesprochen. Warum ist diese Debatte wichtig?

Die Wissenschaft hat glaubhaft aufgezeigt, in welcher Geschwindigkeit sich das Klima verändert, wenn wir weiterhin achtlos CO2 und andere klimabelastende Gase emittieren. Extreme Wetterereignisse und ein Anstieg der Aussentemperaturen sind Folgen davon. Auf der Webseite des «National Centre for Climate Services» kann man folgende Prognose nachlesen: «Auf der Alpensüdseite werden an den Stationen in tieferen Lagen im Sommer Temperaturen erreicht, wie sie heute etwa für Florenz und Rom typisch sind.» Das bedeutet, dass sich unser Leben –respektive das Leben künftiger Generationen – deutlich verändern wird. Es ist wichtig, dass wir uns als Bevölkerung mit den Folgen der Klimaveränderung auseinandersetzen. Nun liegt an uns, zu beurteilen, ob wir dieses Problem angehen wollen oder nicht. Die Schweizer Bevölkerung hat das CO2Gesetz damals klar abgelehnt. Denken Sie, dass die vorher genannten Konsequenzen nicht erkannt und berücksichtigt wurden?

Die Themen Klimaveränderung und deren Konsequenzen sind sehr komplex und sie werden sehr unterschiedlich behandelt. Es gibt Kreise, die von allem nichts wissen wollen und es gibt Kreise, die das Thema sehr ideologisch angehen. Daher braucht die Meinungsbildung in der Bevölkerung Zeit.

Warum trägt die Wärmepumpentechnologie zur Entlastung des Klimas bei?

Wärmepumpen nutzen bis drei Viertel kostenfreie und unerschöpfliche Umweltenergie. Diese Energie in Form von Wärme wird der Umgebungsluft, dem Untergrund oder den Gewässern entzogen. Ein Viertel der Nutzenergie brauchen die Wärmepumpen in Form von Strom für den Betrieb. Im Vergleich dazu benötigt zum Beispiel eine Elektroheizung praktisch gleich viel Strom, wie sie Nutzenergie bereitstellen kann. Das heisst, Wärmepumpen sind drei bis vier Mal effizienter als Elektroheizungen. Diese Energiebilanz kann sehr einfach auf Öl- und Gasheizungen umgelegt werden. Sie beschreiben die Betriebsphase. Wärmepumpen müssen aber auch hergestellt und wieder nachhaltig rezykliert werden. Wie sieht die Gesamtbetrachtung aus?

Den Gesamtaufwand an nicht erneuerbarer Energie von der Gewinnung der Rohstoffe, Herstellung, Betrieb und Rezyklieren von Wärmepumpen und anderen Geräten, beschreibt das Verfahren der «grauen Energie». Bei dieser Gesamtbetrachtung schneiden Wärmepumpen deutlich besser ab als Öloder Gasheizungen. Die Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz und der Verband Gebäude Klima Schweiz haben kürzlich eine Branchenlösung für umweltgerechtes Recycling von Wärmepumpe unterzeichnet. Damit wird der Stoffkreislauf geschlossen. Die Wärmepumpentechnik ist die Schlüsseltechnologie für den Wandel im Wärmemarkt.

Es gibt eine Debatte, dass Wärmepumpen die «Stromfresser» der Zukunft wären. Was ist darunter zu verstehen?

Wärmepumpen sind dann keine Stromfresser, wenn diese Geräte für die Raumwärmeerzeugung konzipiert und hergestellt werden. Die Anlagen sollten korrekt geplant und betrieben werden. Sind diese Punkte erfüllt, ist der Begriff Stromfresser falsch. Wenn man Stromfresser sucht, kann man im Internet Kühlgeräte, die im Umkehrbetrieb heizen, finden. Solche Geräte darf man nicht für den Normalbetrieb verwenden.

Sie beschreiben, dass Wärmepumpen mit Strom angetrieben werden. Wie nachhaltig ist die Wärmepumpenlösung, wenn der Strom aus Kohlekraftwerken kommt?

Der Importstrom aus Kohlekraftwerken verschlechtert die Energiebilanz. Der Bundesrat und das Parlament treiben derzeit Vorlagen im Bereich Wasserkraft, Sonnenenergie und Windkraft voran. Auch Projekte im Bereich Speicherkapazitäten, Sektorenkoppelung und intelligenter Stromnetze sind angestossen. Damit soll weiterhin eine verlässliche und bezahlbare Stromversorgung sichergestellt werden. Mit höherer Selbstversorgung durch mehr einheimische Stromproduktion stärken wir die Versorgungssicherheit und erhalten mehr Preisstabilität. Gleichzeitig müssen wir aber wieder verstärkt in das europäische Stromnetz eingebunden werden. Was nun dazu noch fehlt, ist der freie Strommarkt.

Können Wärmepumpen überhaupt geliefert werden? Wie ist die Lieferfähigkeit? Es kann sein, dass zwischenzeitlich die Nachfrage nach Wärmepumpen das Angebot übersteigt. In der Schweiz wurden im vergangenen Jahr rund 41 000 Wärmepumpen in Heizungsanlagen eingebaut. Das entspricht ungefähr 70 Prozent der

verkauften Wärmeerzeuger. In diesem Jahr rechnet die Branche mit einer weiteren Steigerung der Verkaufszahlen um 10 bis 15 Prozent. Die Schweiz wird ihre Stückzahlen erhalten, weil alle Wärmepumpenhersteller in Europa ihre Produktionskapazitäten massiv ausbauen. Die Wärmeerzeuger-Branche macht ihre Hausaufgaben. Gleichzeitig werden die Systeme laufend weiterentwickelt. Aber grundsätzlich ist die Anwendung betriebssicher, langlebig und energieeffizient.

Im Zusammenhang mit dem Gebot der Sanierung von Öl- und Gasheizungen spricht man immer wieder vom Fachkräftemangel. Wie begegnen Sie, als Präsident der Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz, dieser Herausforderung?

Wir sprechen von einem Fachkräftebedarf, nicht von einem Fachkräftemangel. Heute werden jährlich immer noch rund 10 000 Öl- oder Gasheizkessel eingebaut. Wenn diese Fachleute auf Wärmepumpen umsteigen, kann die Branche den grössten Teil der Nachfrage abdecken. Wir nehmen aber die Herausforderung an und entwickeln Umschulungsangebote und Zusatzausbildungen damit wir der Nachfrage nach zukunftsfähigen und sicheren Berufen gerecht werden können.

Weitere Informationen unter fws.ch

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«An den erneuerbaren Energien geht kein Weg vorbei»

In der Gesamtrechnung ist die Sanierung von Gebäuden die effizienteste Lösung, um den CO2-Ausstoss zu verringern und damit die Klimaziele zu erreichen.

Herr Mustafi, rund ein Viertel der CO2Emissionen stammen von Gebäuden. Wodurch werden diese vor allem verursacht?

In Mehr- und Einfamilienhäusern werden immer noch zu viele fossile Brennstoffe wie Öl und Gas genutzt. Gemäss Bundesamt für Statistik waren das 2021 immer noch knapp 60 Prozent der Gebäude. In gewerblich und industriell genutzten Liegenschaften ist der Anteil noch höher. Hinzu kommt, dass viele Anlagen schlicht zu gross für das Gebäude sind oder auch nur alt und dadurch ineffizient.

Die Zeit drängt ja, die Schweiz hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Wie können Gebäude schnell nachhaltig werden und mit welchem CO2Einsparungspotenzial?

Es hilft neben dem Ersatzneubau, der aber in der Gesamtrechnung nicht immer am effizientesten ist, nur die Sanierung. Das beginnt bei alten Gebäuden mit der Dämmung von Keller, Aussenwänden und Dach sowie einem Austausch der Fenster, um erst mal den Energieverbrauch zu senken. Und dann neue Gebäudetechnik: Praktisch überall

lassen sich erneuerbare Energien anstelle von fossilen Brennstoffen nutzen. Das konkrete Einsparungspotenzial an CO2 ist dabei immer abhängig von der Ausgangslage und der möglichen Lösung.

Ein Beispiel aus der Praxis dazu?

Beispiele gibt es viele: Der Klassiker unter den entsprechenden Sanierungen ist das frei stehende Einfamilienhaus, bei dem statt Gasheizung eine Sole-/Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage realisiert wird. Das ist auch für z. B. Reihenhäuser oder Mehrfamilienhäuser möglich. Wenn sich die Nutzer dafür entscheiden, wird die Anlage entsprechend für eine gemeinsame Nutzung ausgelegt und realisiert. Wo möglich, ist auch der Anschluss an ein Fernwärmenetz sinnvoll. Selbst die ETH Zürich nutzt dies.

Gibt es unterschiedliche Massnahmen für Mehrfamilienhäuser oder gewerblich und industriell genutzte Gebäude?

Wenn es darum geht, einfach nur Wohn- oder Büroräume zu klimatisieren, gibt es wenig Unterschiede bei den Lösungen. Hier sind oft Wärmepumpen die beste Lösung. Anspruchsvoller sind industrielle Prozesse, bei denen Heisswasser oder Dampf benötigt werden. Hier ist die Auswahl an geeigneten Wärmepumpen eingeschränkter, aber trotzdem möglich. Fabriken oder industriell genutzte Gebäude haben auch meistens eine grosse Dachfläche, sodass die Unterstützung durch Photovoltaik fast immer möglich ist, was die Erzeugung von hohen Vorlauftemperaturen effizienter macht.

Welche Rolle spielen dabei die erneuerbaren Energien?

Es gibt keinen Weg daran vorbei. Alles, was geht, sollte erneuerbar gelöst werden.

Worauf ist bei der Suche nach der richtigen Lösung vor allem zu achten bzw. wie gehen Sie bei der Beratung von Kundinnen und Kunden vor?

Wir achten darauf, dass die Lösung zur Anwendung passt. Wo braucht es welche Temperaturen im Gebäudeinneren – eine Heizung im Einfamilienhaus ist anders zu lösen als eine Vollklimatisierung im Gesundheitssektor. Die erneuerbaren Energien bieten eine Vielfalt an Technologien, die eigentlich immer zu einer optimalen Lösung führen. Eine der neusten, die Brennstoffzelle, kann ganze Areale oder Grossverbraucher mit Strom und Wärme versorgen. CO2-neutral, wenn der Wasserstoff umweltfreundlich hergestellt wird.

Lohnt sich die Sanierung neben dem Energiespareffekt für die Eigentümer langfristig auch finanziell?

Pauschal kann man keine Zeiträume angeben, in denen sich eine Investition amortisiert. Dies ist abhängig von der Ausgangslage und der realisierten Lösung sowie eventuell schwankenden Energiepreisen. Dieser Zeitpunkt wird immer irgendwann erreicht, es dauert nur eben mal länger oder mal kürzer. Der wahre Vorteil der erneuerbaren Energien liegt aber im Umweltschutz. Da wäre manchmal etwas mehr Geduld wünschenswert, bis auch der finanzielle Vorteil erreicht wird. Betreuen Sie Ihre Kunden auch nach der abgeschlossenen Sanierung?

Ja, Kunden schliessen häufig Serviceverträge mit uns und wir betreuen sie weiter nach der Sanierung. Sei es durch den Einsatz von MSR-Technik für Kontrolle und Steuerung aus der Ferne oder durch regelmässige Wartungen. So bleibt der Energieverbrauch der Anlagen auch mit steigendem Alter auf dem niedrigsten möglichen Level. Das betrifft im Übrigen nicht nur Heizungen – auch Lüftungs- und Klimaanlagen sollten

regelmässig gewartet werden. Allein schon durch den Austausch von Filtern in einer Lüftung lässt sich deren Energieverbrauch um bis zu 50 Prozent senken. Fachkräftemangel ist auch in Ihrer Branche ein Thema. Was unternehmen Sie, um die Berufe in Ihrem Unternehmen auch für den Nachwuchs attraktiver zu machen?

Da viele Schülerinnen und Schüler nicht genau wissen, was in den verschiedenen Berufen eigentlich gemacht wird, versuchen wir vor allem, die Berufe überhaupt bekannt zu machen. Wichtig ist auch, den Lernenden die möglichen Entwicklungspfade aufzuzeigen. Es müssen nach der Lehre nicht für 40 Jahre die gleichen Arbeiten gemacht werden. Ich habe nach der Grundausbildung den eidg. Fachausweis als Chefmonteur gemacht und bin jetzt Projektleiter Heizung / Kälte.

Bei der Hälg Group erhalten Lernende neben der fundierten fachlichen Ausbildung je nach Lehrberuf unterschiedliche Benefits wie Leistungsprämien und Talentförderung. Nach der Lehre gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten, auch viele interne Programme, bei denen die Firma neben der Bildung auch den Austausch zwischen den vielen Niederlassungen fördert. So bleibt der Beruf spannend.

Weitere Informationen unter haelg.ch

CO2-neutrale Energieversorgung?

Eine Herkulesaufgabe – aber machbar

Die Schweiz hat sich bei der Umstellung ihres Energiesystems Zeit gelassen; die wird nun knapp. Doch machbar ist die Energiewende allemal. Mit entschlossenen Massnahmen von fairen CO2-Abgaben und synthetischen Treibstoffen bis zu Technologien mit Negativ-Emissionen – und internationaler Kooperation.

Über eine Ware, die immer und überall – und erst noch billig – verfügbar ist, macht man sich in der Regel kaum Gedanken. Selbst wenn man weiss, dass dies nicht immer so bleiben kann. Im Fall von Energie haben zwar der (längst bekannte) Klimawandel und der beschlossene Ausstieg aus der Atomenergie die gesellschaftliche Diskussion angeheizt; wirklich verändert hat sich aber in den 2010erJahren nicht viel. Im Gegenteil: In der Schweiz ist in dieser Zeit etwa die Gesamtfläche an PhotovoltaikAnlagen nur marginal gestiegen – im Gegensatz zu vielen anderen Ländern; weltweit hat sich die Fläche grob verzehnfacht. Und auch sonst hat sich der Umbau unseres Energiesystems äusserst gemächlich vollzogen. Wir haben praktisch ein ganzes Jahrzehnt verschlafen. Erst die Energieknappheit und der damit einhergehende massive Kostenanstieg im vergangenen Winter hat viele wachgerüttelt. Ein massiver Umbau unseres Energiesystems innert weniger Monate oder Jahre ist allerdings unmöglich, selbst wenn sich das viele wünschen. Dabei ist das Ziel unbestritten: weg von fossilen Energieträgern – möglichst rasch und vollständig. Nur so können wir die Klimaziele, auf die wir uns verpflichtet haben, erreichen.

Prognosen? Wegbeschreibungen!

Bei einer derart herkulischen Aufgabe kommt man schnell auf die Kosten zu sprechen. Und da werden derzeit viele, zum Teil widersprüchliche Zahlen

herumgereicht, die sich allesamt auf wissenschaftliche Studien berufen. Heisst das, Wissenschaftler:innen können nicht rechnen? Keineswegs, sie schauen sich nur unterschiedliche Szenarien an, treffen Annahmen und untersuchen deren Konsequenzen, im Sinne einer «Wenn – Dann»-Analyse. Es handelt sich also keineswegs um Prognosen, die für sich in Anspruch nähmen, die Verhältnisse im Jahr 2050 genau zu beschreiben, sondern lediglich um mögliche Pfade dorthin.

Schaut man sich die verschiedenen Szenarien genauer an, fällt auf, dass sie sich bezüglich der in den nächsten Jahren zu treffenden Massnahmen kaum unterscheiden: Wir müssen die Energieeffizienz in allen Bereichen, also Gebäude, Mobilität und Industrieprozesse, erheblich verbessern und die Kapazitäten für erneuerbare Energien im Inland massiv ausbauen. Erst in einer zweiten Phase ab 2030/2035 kommt es zu einer Differenzierung zwischen den verschiedenen Szenarien, die sich primär beim Selbstversorgungsgrad und dem Mix der eingesetzten Technologien unterscheiden.

CO2-Abgaben als Knackpunkt Gratis ist die Energiewende jedoch nicht zu haben. Klar ist, dass eine vollständige Energieautarkie weder ökonomisch noch ökologisch Sinn macht. Ebenso klar ist: CO2 muss endlich einen fairen Preis bekommen. Solange es Bereiche in unserer Wirtschaft gibt, die CO2 praktisch gratis emittieren dürfen, wird es schwierig sein, dort CO2-neutrale Lösungen zu etablieren. Politisch ist also CO2 nicht gleich CO2: Je nachdem, ob das Molekül aus Heizöl, aus Diesel in einem Verbrennungsmotor oder aus Kerosin in einem Flugzeugtriebwerk stammt, fallen ganz unterschiedliche – oder sogar keine – Abgaben an. Dem Klima ist es indes egal, woher das CO2 stammt. Die Politik sollte hier für gleich lange Spiesse sorgen und jedes Molekül gemäss seiner Wirkung gleichermassen mit einer Abgabe belegen

– und sie dann im Sinne einer Lenkungsabgabe zu 100 Prozent an die Bevölkerung zurückverteilen.

Nebst dem inländischen Ausbau erneuerbarer Energien müssen wir Wege finden, um sie importieren zu können, vor allem im Winter – Stichwort Winterstromlücke. Ob dies aus dem nahen Ausland möglich sein wird, ist alles andere als sicher, da sich die Energiesysteme unserer Nachbarländer ähnlich entwickeln dürften. An anderen Orten auf dieser Welt ist das Potenzial für die Gewinnung erneuerbarer Energie dagegen gewaltig, etwa in den Wüstengebieten Nordafrikas oder des Nahen Ostens, in Patagonien oder Australien. Allerdings ist der Transport über so grosse Distanzen in Form von Strom nicht machbar: Der aus Wind und Sonne gewonnene Strom muss zunächst in chemische Energieträger wie Wasserstoff, Ammoniak oder synthetische Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden dank so genannter «Power-to-X»-Technologien. Dadurch wird nachhaltige Energie gleichzeitig speicher- und transportierbar und kann beispielsweise als Ersatz für (fossiles) Kerosin genutzt werden.

Perspektivenwechsel: Treibhausgas als Rohstoff nutzen

Dabei sind allerdings zwei Aspekte zentral: Die Bezugsquellen müssen diversifiziert werden, um nicht in eine kritische Abhängigkeit von einzelnen Ländern oder Weltregionen zu geraten. Und die Schweiz sollte voll integriert sein in das europäische Energienetz. Dieses wird in Zukunft nicht nur Strom, sondern vermutlich auch Wasserstoff und synthetisches Methan umfassen. Haben wir keinen oder nur beschränkten Zugang, ist unsere Versorgungssicherheit infrage gestellt oder es ist mit grossen Mehrkosten zu rechnen.

Doch selbst wenn es uns gelingt, unsere Energieversorgung vollständig zu dekarbonisieren und möglichst viel, etwa Mobilität und Wärmeversorgung, zu

In ihren beiden Demonstrationsplattformen NEST (links) und move entwickelt die Empa die Grundlagen für ein nachhaltiges Energiesystem, etwa synthetische Treibstoffe und Negativ-Emissionstechnologien (NET).

elektrifizieren, genügt dies nicht, um unsere Klimaziele zu erreichen. Es wird immer Bereiche geben, die Treibhausgase ausstossen, etwa die Nutztier-Industrie in der Landwirtschaft. Wir müssen daher Technologien entwickeln, die die CO2-Konzentration in der Atmosphäre senken. Für diese «Negativ-Emissionstechnologien« (NET), die wir unter anderem an der Empa entwickeln, brauchen wir in erster Linie effiziente Verfahren, um CO2 aus der Luft abzuscheiden und zu speichern. Gelingt es uns, aus dem Treibhausgas einen Rohstoff für neue Industriezweige zu machen, dann schaffen wir die Basis für eine nachhaltige inländische Wertschöpfung, etwa im Baubereich. Und der Innovationskraft der Schweiz kommt dieser Technologieschub auch zugute.

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA
#FOKUSENERGIE&NACHHALTIGKEIT 6 BRANDREPORT • HÄLG & CO AG
BRANDREPORT • EMPA

Der Natur Platz lassen. Und trotzdem Energie gewinnen.

Wir machen Lebensräume lebenswert. bkw.ch/lebensraeume

Katastrophe …

Damit wir das schaffen, legt das Klimaschutzgesetz neben Zielen für Gebäude und Industrie konkrete Reduktionsziele für die Emissionen des Auto- und Flugverkehrs fest. Das ist dringend nötig, weil der Verkehr für die Hälfte der Klimaeffekte in der Schweiz verantwortlich ist.

Stimmen Sie jetzt ab!

Klimaeffekt nach Verursachern

27% 23% Übriger Verkehr

Darum leistet das Klimaschutzgesetz auch einen wichtigen Beitrag für die Verkehrswende. Denn der Fuss- und Veloverkehr sowie Bus, Tram und Zug sind punkto Klimafreundlichkeit unschlagbar.

Flugverkehr Diverses Wohnen 18% 18% 14% oder Zukunft? Es ist höchste Zeit, dass es in der Schweizer Klimapolitik vorwärts geht. Mit Ihrem Ja zum Klimaschutzgesetz geht es endlich auch bei der Verkehrswende vorwärts.
Dank dem Klimaschutzgesetz wird die Schweiz bis 2050 klimaneutral.

Die smarte All-in-One-Energielösung –komplett in der Schweiz entwickelt

Die Zukunft ist elektrisch. Das gilt sowohl für die Mobilität als auch fürs Wohnen und Arbeiten. Doch damit die Energienutzung möglichst nachhaltig vonstattengehen kann, ist ein entsprechendes Energiemanagement notwendig. Genau das bietet die Invisia AG an – und zwar alles aus einer Hand.

Der Begriff «Energiezukunft» wirft bei vielen Menschen Fragen auf und löst teilweise sogar Unsicherheiten aus. Nicht aber bei Ronny Kleinhans, dem Geschäftsführer der Invisia AG: «Denn wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, konkrete Antworten auf die dringenden Energiefragen von heute und morgen zu finden – und auf diese Weise praxistaugliche Lösungen zu entwickeln.» Die in Winterthur ansässige Invisia AG agiert zu diesem Zweck als One-Stop-Shop für sämtliche Energieangelegenheiten. «Wir waren uns schon früh darüber im Klaren, dass wir auf dem Weg hin zu einer nachhaltigeren Energieversorgung mit einer gewissen Stromknappheit konfrontiert werden würden», erinnert sich Ronny Kleinhans an die Anfänge des Betriebs. Man habe darum damit begonnen, Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) als eigenständige, kleine Energiehubs zu sehen. «Dabei stellten wir uns die Frage, wie man die entstehen Energie nutzen, regulieren und steuern muss, damit sie zum Beispiel auch für die E-Mobilität nutzbar wird.» Basierend auf diesen grundsätzlichen Überlegungen erarbeitete die Invisia AG ihren einzigartigen Lösungsansatz. Und wie sieht dieser konkret aus? Das Fundament der Lösungen aus dem Hause Invisia bildet die komplett in der Schweiz entwickelte Software. «Auf dieser Grundlage können wir für verschiedene Kunden- und Anspruchsgruppen massgeschneiderte Tools anbieten», führt Ronny Kleinhans aus. Möglich macht dies die Modularität der Energiemanagementlösung. Ein Modul bildet etwa das «Invisia Lade- und Lastmanagement». Damit können die Betreiber von

Wohn- und Gewerbesiedlungen die vorhandenen Tiefgaragen, Parkplätze sowie ganze Areale für E-Mobility erschliessen. «Dabei sorgt unsere Lösung dafür, dass die vorgesehene Anzahl Elektrofahrzeuge zuverlässig geladen werden kann, ohne dass dadurch der Hausanschluss überlastet wird», so der InvisiaGeschäftsführer. Dies ist in Zeiten, in denen immer mehr Elektrofahrzeuge auf Schweizer Strassen unterwegs sind, geradezu essenziell. Dadurch verändert sich zum einen das Tankverhalten der Bevölkerung: Während Autos mit Verbrennungsmotoren unterwegs getankt werden, lädt man Elektroautos während des Parkens mit Strom auf, was neue Herausforderungen für das Energiemanagement bedeutet. «Und zum anderen wird das Vorhandensein von Ladeinfrastrukturen zu einem wichtigen Differenzierungsmerkmal von Einzelobjekten oder Siedlungen werden.»

Schwankungen ausgleichen Nebst der Elektromobilität ist die Nutzung von

Solarenergie für Wohnungen und Büros ein weiteres wichtiges Handlungsfeld im Energiebereich. Auch hier kann die Inivisa AG mit ihrer smarten Software punkten, denn mit ihr lässt sich eines der grossen Probleme der erneuerbaren Energien adressieren: die schwankende Verfügbarkeit des nachhaltig produzierten Stroms. «Photovoltaikanlagen produzieren zwar ausreichend Strom – aber leider nicht immer dann, wenn er benötigt wird», betont der Experte. Dank des «Invisia Cubes» lässt sich die Mittagssonne aber auch abends nutzen: Überschüssiger Strom wird gespeichert und kann dann zum Kostenvorteil der selbst generierten Energie genutzt werden. Doch worum genau handelt es sich beim Invisia Cube? «Gemeinsam mit unserer selbst entwickelten Software stellt der Würfel das Herzstück unseres Energieund Lademanagements dar», führt Ronny Kleinhans aus. Der «Wandschrank voller Ideen» enthält alle für die von der Kundin oder vom Kunden gewählten Module benötigten Komponenten. Das Kernstück bildet der Invisia Server mit der aufgespielten Software sowie der einzigartigen Invisia Logik. «Mit dem Invisia Cube holen wir durch die optimale Steuerung der Energieflüsse, Erhöhung des Eigenverbrauchanteils, Reduzierung von Spitzenlasten sowie durch profitable Vermarktung von Energieüberschüssen das Beste für die Nutzerinnen und Nutzer heraus.» Zu diesem Zweck werden der Energieverbrauch analysiert, passende Geräte für die Verbraucher empfohlen sowie die Prozesse hinsichtlich Effizienz und Wirtschaftlichkeit optimiert. Auf diese Weise profitieren die Kundinnen und Kunden der Invisia AG von einer

erhöhten Rentabilität ihrer Anlage sowie von niedrigeren Energiekosten. «Damit lösen wir das Versprechen unseres Firmenclaims ein: Wir verstehen Energie.»

Auf die Schweiz zugeschnitten

Möglich wurde die Entwicklung dieser praxistauglichen Lösung dank der tiefgreifenden Kenntnisse des Invisia-Teams über den Schweizer Energiemarkt. «Wir kennen einerseits die Bedürfnisse der Schweizerinnen und Schweizer aus erster Hand und sind andererseits mit den Eigenheiten des hiesigen Strommarktes bestens vertraut.» Denn die Schweizer Energielandschaft ist regional sehr unterschiedlich, was die Ausgangslage komplex macht. Dank dieses Know-hows sowie des ganzheitlichen Ansatzes kann die Invisia AG Energielösungen erbringen, die von der Planung und Implementierung bis hin zur Abrechnung des produzierten Stroms reichen. Und dank der praktischen Cloud-Lösung sind zu jedem Zeitpunkt volle Funktionalität sowie Transparenz gewährleistet.

Weitere Informationen finden Sie unter www.invisia.ch

STUDIER UMWELT-

INGENIEURWESEN

Bachelorstudium mit Vertiefung in Biologische Landwirtschaft und Hortikultur, Erneuerbare Energien und Ökotechnologien, Naturmanagement, Umweltsysteme und Nachhaltige Entwicklung sowie Urbane Ökosysteme.

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Vize-Präsidentin öbu

«Der Umweltverbrauch muss auch bei steigender Produktion und Nutzung sinken – nur die Effizienz zu verbessern, genügt nicht. «Umwelt» ist

zudem mehr als «Klima»: Neben Klimazielen sind

Ziele zu Biodiversität und Giften notwendig. Ein Unternehmen muss daher seine gesamte Wertschöpfungskette verbessern; die direkte Umweltwirkung ist nur ein kleiner Teil. Zudem muss die Wirtschaft eine ökologische Wirtschaftsordnung unterstützen, gleiche Spiesse für alle. Denn Märkte geben ökologischen Ressourcen keinen Preis.»

«Wir müssen dort ansetzen, wo die meisten Treibhausgase entstehen: bei den Gebäuden, im Verkehr und in der Industrie. Mit dem KlimaschutzGesetz gehen wir den Gebäudebereich mit Subventionen beim Heizungsersatz an. Im Verkehr braucht es eine massive Elektrifizierung und in der Industrie steht die Energieeffizienz im Fokus. Um das alles zu schaffen, braucht es mehr öffentliche Investitionen.»

Nadine Masshardt

SP-Nationalrätin, Mitglied UREK-N, Stiftungsratspräsidentin der Schweizerischen Energie-Stiftung

Philipp Naef Head of Sustainability, Axpo Group

«Die Schweiz muss die erneuerbaren Energien massiv ausbauen. Nicht morgen oder übermorgen – sondern jetzt. Das ist eine Grundvoraussetzung für die Versorgungssicherheit und die Dekarbonisierung. Dafür müssen wir die politischen und gesellschaftlichen Weichen nun stellen. Als grösste Produzentin erneuerbarer Energien in der Schweiz werden wir in diesem Bereich weiterhin bedeutende Investitionen tätigen. Zentral dabei sind für uns eine sichere, nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung.»

Energie und Nachhaltigkeit – wo besteht der grösste Handlungsbedarf?

«Fokus» befragte Expert:innen aus jeglichen Bereichen des Energie- und Nachhaltigkeitssektor.

Geschäftsführer WWF Schweiz

«Die Klima- und Biodiversitätskrise bedroht unsere Lebensgrundlagen und erfordert rasches Handeln. Fossile Energien müssen schnellstmöglich durch erneuerbare ersetzt werden. Ein JA zum Klimagesetz am 18. Juni ist ein Muss. Zudem müssen sich Firmen und insbesondere der Finanzsektor wissenschaftsbasierte Klima- und Biodiversitätsziele setzen und transparent dazu berichten.»

«Das Fundament von Energie und Nachhaltigkeit ist gut ausgebildetes Fachpersonal.»

Pius Nauer

Leiter Bildung Elektro& Kommunikationstechnik

Geschäftsleiter UmverkehR

«Der Verkehr ist nach wie vor der grösste CO2-Emittent. Seit dem ersten internationalen Klimaabkommen 1990 haben sich die Emissionen nicht reduziert. Darum besteht im Verkehrsbereich punkto Klimaschutz, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit der grösste Handlungsbedarf. Der ÖV, Fuss- und Veloverkehr sind die umweltfreundlichsten Verkehrsformen. Um die Umweltprobleme im Verkehrsbereich zu lösen, müssen diese gefördert werden.»

«Wir müssen in der Schweiz neue Märkte schaffen – mit Kunden, die nachhaltige Produkte und Dienstleitungen kaufen und mit Firmen, die diese anbieten –nicht nur für Nischen, sondern für alle und alles. Dies gelingt, wenn die Umweltkosten aller Angebote sichtbar gemacht und vom Verursacher – nicht von der Allgemeinheit – bezahlt werden. So wird nachhaltiges Wirtschaften zur Chance für die Schweiz.»

Christian Zeyer

co-CEO Wirtschaftsverband swisscleantech

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 10 TESTIMONIAL

So werden auch Bestandesbauten nachhaltig

Die Nutzung erneuerbarer Energien ist ein entscheidender Faktor, um dem Immobiliensektor zu mehr Nachhaltigkeit zu verhelfen. Eine wesentliche Herausforderung stellt dabei die Aufwertung von Bestandesbauten dar. Die Enpuls AG zeigt anhand einer Grossüberbauung in Winterthur, wie man diese Hürden überwinden und bestehende Objekte fit für die Energiezukunft machen kann. Michael Jastrob, Ihr Unternehmen hat eine Wohnsiedlung in Winterthur für die Nutzung erneuerbarer Energien erschlossen. Worum ging es dabei?

Das Objekt in Winterthur umfasst insgesamt 236 Wohnungen. Wenn man sich den CO2-Ausstoss sowie den Energieverbrauch solcher Bestandesbauten vor Augen führt, erkennt man schnell, wie hoch das Potenzial für mehr Nachhaltigkeit hier ist und dass auch eine akzeptable Rendite für die Eigentümer sowie geringere Stromkosten für die Mietenden möglich wird. Dies sahen auch die Eigentümer (vertreten durch die Firma Noldin Immobilien) so, weswegen wir im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der Planung sowie der Orchestrierung der Installation von Photovoltaik-Anlagen (PV) betraut wurden. Die Anlage, welche auf den Dächern des Areals installiert wurde, produziert rund 360 000 Kilowattstunden (kWh) pro Jahr, was dem Jahresverbrauch von etwa 150 Wohnungen entspricht. Wir von Enpuls haben dabei in Zusammenarbeit mit Partnerfirmen ein umfangreiches Komplettpaket umgesetzt, bestehend aus der PV-Anlage, dem Umbau der Elektroverteilung, der Bauherrenvertretung sowie der Abrechnung des eigenverbrauchten Stroms (ZEV = Zusammenschluss zum Eigenverbrauch). Diesen Sommer wird die Anlage zudem noch um zwei Batterien erweitert, um die sogenannten Lastspitzen zu brechen (Peakshaving).

Immer mehr Eigentümerschaften von Bestandesbauten wollen ihre Objekte fit für die Energiezukunft machen und künftige Regulationen proaktiv erfüllen.

Wie kam es zum Projekt in Winterthur?

Die Firma Noldin Immobilien trat mit genau diesem Anspruch an uns heran. Wir kommen aus dem Bereich der Mess- und Abrechnungslösungen für Strom, erbringen heute aber die gesamte Palette an Planungs- und Beratungsdienstleistungen, übernehmen den Lead bei der konkreten Umsetzung von PV-Anlagen und runden das Angebot mit hochpräzisen Abrechnungsdienstleistungen ab. Man kann sagen, dass wir hinsichtlich PV-Anlagen der «One-Stop-Shop» der Schweiz sind. Beim Projekt in Winterthur konnten wir unser gesamtes Spektrum an Expertise und Services zum Vorteil der Eigentümerschaft – und den Mietenden – zum Tragen bringen. Die Umsetzung dauerte vom ersten Gespräch bis zur Inbetriebnahme der PV-Anlage etwa ein Dreiviertel Jahr.

Noch heute herrscht die Ansicht vor, dass man sich Nachhaltigkeit leisten können muss. Diese Meinung existiert in der Tat, doch PVAnlagen für Bestandesbauten rentieren sich, wenn das Vorhaben korrekt geplant und umgesetzt wird. Und genau dies stellen wir unter anderem sicher, indem wir für die Eigentümerschaft Richtofferten für die PV-Anlagen einholen. Dank unserer exzellenten Datenlage als

Messdienstleister können wir die Wirtschaftlichkeit der Anlagen hochpräzise berechnen. Welche konkreten Herausforderungen ergeben sich bei einem Projekt wie bei demjenigen in Winterthur?

Wer so umfangreiche Bestandesbauten mit einer PVAnlage ausrüstet, muss mit einem enormen Koordinationsaufwand rechnen. Denn nebst der Anbringung auf dem Dach müssen unter anderem auch die Zähler getauscht sowie die technischen Umbauten in den Kellern vorgenommen werden. Hierfür konnten wir uns auf die Erfahrung und Expertise unserer Partnerfirmen verlassen. Die Enpuls AG konnte sich damit auf die technische Bauherrenvertretung konzentrieren und sicherstellen, dass jeder einzelne Schritt im Projekt nahtlos in den nächsten überging. Und natürlich erbringen wir nun auch die Strommessung und -abrechnung. Hier zeigt sich der enorme Vorteil von Enpuls: Wir agieren als Drehscheibe zwischen sämtlichen Akteuren und können insbesondere bei komplexen Vorhaben alle notwendigen Massnahmen planen und damit für die Bauherrschaft eine Lösung aus einer Hand anbieten. Dies umfasst auch die Schulung der Bewirtschaftungsverantwortlichen,

Klima schützen Jetzt abstimmen

wodurch sich Abrechnungsoptimierungen ergeben, von denen alle Nutzer profitieren. Sie haben den geplanten Einsatz von Batterien erwähnt.

Exakt, dies ist der finale Schritt, der die Anlage in diesem Sommer komplettieren wird. In zwei der vier Häuser werden Batteriespeicher zur Reduktion der Lastspitzen zum Einsatz kommen. Mit dem gespeicherten Strom reduzieren wir den externen Strombezug und somit die Stromkosten, da man die Energie nutzen kann. Dadurch wird auch das Stromnetz entlastet und man kann flexibel auf eine höhere Nachfrage, beziehungsweise Nutzung, reagieren. Auch hierfür konnten wir dank unserer einzigartigen Datenlage die Wirtschaftlichkeit bestätigen. Damit wird die Siedlung in Winterthur zu einem Leuchtturm-Projekt, das aufzeigt, wie man die Nachhaltigkeitspotenziale von Bestandesbauten ausschöpfen und entstehende Mehrkosten dennoch in absehbarer Zeit amortisieren kann.

Über die Enpuls AG

Das in Dietikon ZH ansässige Unternehmen bietet massgeschneiderte Abrechnungslösungen zur optimalen Immobilienbewirtschaftung und übernimmt auf Wunsch bei grösseren Projekten die Bauherrenvertretung sowie die gesamte Planung und Koordination von Energielösungen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.enpuls.ch

ANZEIGE EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA ENPULS AG • BRANDREPORT 11 #FOKUSENERGIE&NACHHALTIGKEIT
klimaschutzgesetz-ja.ch Verein Klimaschutz Schweiz l Badenerstrasse 171 l 8003 Zürich
Nadine Masshardt Nationalrätin SP
Für weniger Abhängigkeit von Öl und Gas
Ruedi Noser Ständerat FDP Gerhard Pfister Nationalrat und Präsident Die Mitte Martin Bäumle Nationalrat GLP

Der Psychiater, Luftfahrer und Umweltschützer Bertrand Piccard hat mehrere Eisen im Feuer. Bereits seit mehreren Jahren stellt er sich den Herausforderungen unserer Zeit, um die Energiewende zu beschleunigen. Im Interview erklärt der Entdecker, inwiefern Nachhaltigkeitsvorhaben ein qualitatives Wirtschaftswachstum ermöglichen.

Bertrand Piccard, was motiviert Sie, sich weiterhin für eine nachhaltigere Zukunft zu engagieren?

Frustration angesichts der Tatsache, dass die Welt viel besser funktionieren könnte. Und dass es mehr Erfüllung, Gesundheit und gesunden Menschenverstand geben könnte. Ich begnüge mich nie mit der bestehenden Ordnung und denke, dass man immer etwas optimieren kann. Es ist eines meiner grössten Interessen, andere Vorgehens- und Denkweisen zu entdecken, um die Lebensqualität meines Umfelds zu verbessern. Die Erkundungsmentalität zielt darauf ab, Gewissheiten, Paradigmen und Dogmen infrage zu stellen. Ich frage mich laufend selbst, wie man Dinge alternativ angehen kann. Ich mag den Kontakt zu andersdenkenden Menschen und stelle mich bewusst auf die Seite der Häresie. Damit meine ich das Recht, selbst zu entscheiden, was man denken möchte. Sie setzen sich für ein «qualitatives Wirtschaftswachstum» ein. Weshalb muss man auch heute noch den Vorstellungen von Fortschritt und Wirtschaftswachstum Rechnung tragen?

Heute funktioniert unsere Welt so, dass wir so viel wie möglich produzieren, verbrauchen und wegwerfen. Dies führt zu Verschwendung und Umweltverschmutzung bei minimalem sozialem Nutzen. Aber man könnte völlig anders vorgehen: Anstelle davon, die Quantität zu erhöhen, sollte die Qualität der Effizienz verbessert werden. Dazu gehört, nachhaltiger zu produzieren, indem man weniger Rohstoffe und Energie verbraucht sowie die Kreislaufwirtschaft fördert. Letztendlich ersetzt man das, was die Umwelt belastet, dadurch, was sie schützt. Ein qualitatives Wachstum ermöglicht, die Wirtschaft zu entwickeln und gleichzeitig das soziale Wohlergehen, die Gesundheit, die Bildung oder die Sicherheit zu gewährleisten.

Wie kann man das konkret umsetzen?

Die technologischen Lösungen, die Energie und Rohstoffe einsparen und die Verschwendung verringern, müssen implementiert werden. Das beste Beispiel ist die Energie: Drei Viertel der weltweit erzeugten Energie wird durch ineffiziente Systeme vergeudet. Dabei gibt es heute gut isolierte Häuser, die Wärmepumpen und erneuerbare Energien nutzen und CO2-neutral sind.

Ein weiteres anschauliches Beispiel ist die Wärmerückgewinnung aus Fabrikschornsteinen. Diese Wärme zurückzugewinnen und der Fabrik erneut zuzuführen, würde die Energieausgaben des Betriebes um 20 bis 40 Prozent reduzieren. Solche Massnahmen sind wirtschaftlich äusserst rentabel, da die Gewinnspanne grösser und Ausgaben kleiner werden. Die Umwandlung von

umweltverschmutzenden zu umweltschützenden Systemen ist der beste Weg, um Geld zu sparen. Ausserdem werden dadurch Arbeitsplätze geschaffen.

Welche Ziele verfolgt die Solar Impulse Foundation?

Die Foundation hat sich das Ziel gesetzt, mehr als 1000 technische Lösungen zu finden, die sowohl wirtschaftlich rentabel sind, als auch die Umwelt schonen. Innerhalb von sechs Jahren haben unabhängige Expert:innen 1500 Lösungen analysiert.

Diesen Ansätzen wurde das «Solar Impulse Efficient Solution Label» verliehen. Es ist das einzige Label weltweit, das die wirtschaftliche Rentabilität umweltschonender Technologien bescheinigt.

Diese Möglichkeiten den Unternehmen und der Politik aufzuzeigen, ist eine enorme Aufgabe. Für Frankreich haben wir deshalb einen Lösungsleitfaden für Städte und ein «Prêt à voter» erstellt. Letzteres besteht aus 50 Empfehlungen für Verordnungen und Gesetze, um Systeme freizuschalten, die noch ungenutzt oder unbekannt sind. Wir sind gerade dabei, dasselbe für die Schweiz zu entwerfen.

Gemeinsam mit Parlamentarier:innen haben wir auch die Swiss Coalition gegründet, bestehend aus Vertreter:innen der sechs grössten politischen Parteien, um nach Lösungen zu suchen, die allen zugutekommen. Zudem arbeite ich mit der Europäischen Kommission als Sonderberater und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen als Goodwill-Ambassador zusammen.

Mit wem arbeiten Sie zusammen, um diese Lösungen zu implementieren?

Wir kooperieren mit Clean-Tech-Verbänden, Vereinigungen für erneuerbare Energien, Grossunternehmen und der Politik. Es ist wichtig, Letzterer aufzuzeigen, dass die Energiewende wirtschaftlich nützlich ist. Die Sprache der führenden Politiker:innen ist jene der Wirtschaftsentwicklung, der Schaffung von Arbeitsplätzen und des industriellen Gewinns. Daher war die Debatte lange Zeit gespalten zwischen Umweltschützenden auf der einen und Wirtschaft und Politik auf der anderen Seite. Es ist aber möglich, beide zusammenzubringen, indem man Möglichkeiten aufzeigt, wie die Wirtschaft durch Umweltschutz verbessert werden kann.

Wurden einige dieser Lösungen bereits implementiert?

Ein Grossteil der Lösungen wird schon vereinzelt angewendet, allerdings nur unzureichend. Einige Städte verwenden ein System, während sie bei Häusern ein anderes einsetzen – die Umsetzungen finden also nur isoliert statt. Das Schweizer Unternehmen Holcim ist zum Beispiel in der Lage, Beton aus 100 Prozent recyceltem Bauschutt herzustellen. Weltweit ist es heute jedoch nur erlaubt, zwischen 5 und 50 Prozent recyceltes Material zu verwenden. Es sind die Vorschriften, die verhindern, dass 100 Prozent erreicht werden.

Aus welchen Gründen dauert die Implementierung von nachhaltigen Lösungen so lange?

Die Lösungsansätze prallen mit der Angst vor Veränderungen, der Trägheit des Status quo und mit Menschen zusammen, die schon immer auf dieselbe Weise funktionierten und plötzlich andere technische Lösungen anwenden müssten. Man stösst auf Verwaltungen, die aus Gewohnheit vertikal und nicht horizontal arbeiten. Die Hürden sind psychologischer, nicht technischer Natur – oftmals politische Spaltungen. Es ist noch nicht durchgedrungen, dass technische Lösungen für unser Land sowohl aus klimatischer als auch aus energiewirtschaftlicher Sicht von Vorteil sind. Zum Beispiel ist die Erhöhung der Schweizer Staudämme eine absolute Notwendigkeit, um ganzjährig saubere Energie nutzen zu können. Allerdings sind Landschaftsschutzbewegungen gewillt, jahrelang gegen solche Projekte zu demonstrieren.

Glauben Sie, dass die im Pariser Klimaabkommen festgelegten Ziele erreicht werden?

Es ist möglich, wenn man die verfügbaren schnellen, konkreten und flächendeckenden Lösungen nutzt, statt über die Probleme zu klagen.

Die Schweiz strebt ab 2050 die CO2Neutralität an. Ist der Bund auf dem richtigen Weg, dieses Ziel zu erreichen?

Was muss noch getan werden?

Viele Länder haben sich das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein. Jedoch fehlen ihnen die Werkzeuge und sie treffen ungeeignete politische Entscheidungen.

Man sollte alle Lösungen auf den Tisch bringen und sehen, wie man sie nutzen kann. Diese sind kosteneffizient und können leicht finanziert werden.

Die Energiewende ist nicht teuer, schwierig oder aufopferungsvoll. Im Gegenteil, sie ist möglich, begeisternd und wirtschaftlich rentabel. Wir müssen das deprimierende und angstmachende Narrativ ändern, dass die Menschheit aussterben wird, weil wir nicht schnell genug handeln. Wir brauchen stattdessen ein Narrativ, dass die Menschen für zügige Veränderungen begeistert. Es kann aufzeigen, dass wir es schaffen können, wenn wir es wollen. Wenn es keine Lösungen gäbe, wäre die Situation tatsächlich angsteinflössend und deprimierend. Doch diese Lösungen existieren. Welche Massnahmen können auch im Kleinen eine Verringerung des Ressourcenverbrauchs bewirken?

Jeder Mensch möchte es besser machen. Vorschriften bieten jedoch kaum Anreize für die Nutzung neuer Lösungen. Sie sorgen selbst dafür, dass die Meere weiter verschmutzt und CO2 in die Atmosphäre gelangt. Wir benötigen Regelungen und Standards, die in Bezug auf die Effizienz viel ehrgeiziger sind und neue Lösungen fördern. Dennoch gibt es eine Reihe von nachhaltigen Verhaltensweisen, die sich Privatpersonen aneignen können. Dazu gehören der Konsum lokaler Produkte, die angemessene Gebäudebeheizung und die Verhinderung von Lebensmittelverschwendung.

Welchen Vorhaben widmen Sie sich derzeit?

Ich habe zwei Projekte am Laufen: eine Weltumrundung mit einem Wasserstoffflugzeug sowie eine mit einem solarbetriebenen Luftschiff – beide ohne Zwischenlandung. Mit Letzterem soll die Reise 20 Tage dauern, während jene mit dem Elektroflugzeug auf neun Tage angesetzt ist. Beide Transportmittel befinden sich noch in der Entwicklung.

Bertrand Piccard in wenigen Worten

Was ist Ihre Bettlektüre?

Es fällt mir schwer, mich einer Bettlektüre zu widmen, da ich mehr schreibe als lese.

Wenn Sie Ihren Beruf wechseln müssten, was würden Sie wählen?

Ich habe schon so viele Berufe, dass ich nicht noch einen mehr haben möchte!

Welches ist Ihr Lieblingshobby?

Ich sammle alte Gegenstände der Luftfahrtgeschichte.

Hat Sie ein Land besonders beeindruckt? Myanmar, das trotz seines derzeitigen diktatorischen Regimes ein wunderbares Land der Gelassenheit und Spiritualität ist.

Was ist Ihr bevorzugtes Transportmittel?

Ich fliege gerne, wenn möglich mit einem Elektroflugzeug.

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12 BERTRAND PICCARD
«Die Energiewende ist möglich, begeisternd und wirtschaftlich rentabel»
Interview Léa Stocky Bilder zVg
Wir benötigen Regelungen und Standards, die in Bezug auf die Effizienz viel ehrgeiziger sind und neue Lösungen fördern.

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Die Wirtschaft in Kreisen denken

Zum Schutz der Umwelt und des Klimas bewegen sich immer mehr Länder in Richtung Kreislaufwirtschaft. Auch dank ihrem erfolgreichen Recycling ist die Schweiz für diese Transformation bestens aufgestellt. Nun braucht es die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Politik, um die Transformation richtig ins Rollen zu bringen.

Im europäischen Vergleich ist die Schweiz mit einer Recycling-Quote von 53 Prozent Vorreiterin. Über die Hälfte unserer Siedlungsabfälle werden also bereits wiederverwertet, statt auf der Deponie zu landen oder verbrannt zu werden. Vor allem bei PET, Aluminium, Papier, Karton und Elektronikgeräten haben sich in den vergangenen Jahrzehnten effiziente Systeme zur Sammlung und Wiederverwertung unserer Abfälle etabliert. Auch Materialien aus dem Rückbau von Gebäuden (Beton, Sand, Kies) werden bereits zu zwei Dritteln wiederverwendet. Doch insbesondere bei Kleidung, Plastik und Lebensmittelabfällen besteht weiterhin grosser Nachholbedarf. Gelingt es auch diese Kreisläufe zu schliessen, ist ein grosser Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft getan. Doch zur Kreislaufwirtschaft gehört viel mehr als nur Recycling.

Die Wirtschaft in Kreisen gedacht Grundlage der Kreislaufwirtschaft ist der schonende Umgang mit Ressourcen. Die Prozesse werden stets zirkulär gedacht (siehe Grafik rechts), wobei der grösste Kreis das fundamentale Umdenken unserer Produktionsprozesse symbolisiert: In der heutigen grösstenteils «linearen Wirtschaft» (siehe Grafik unten) extrahieren wir Primärrohstoffe und stellen aus ihnen neue Produkte her. Diese Produkte werden dann vertrieben und von uns Konsument:innen gekauft und genutzt. Ist das Produkt schliesslich am Ende seiner Nutzungsdauer angekommen, landet es auf der Mülldeponie oder wird verbrannt. In der Kreislaufwirtschaft wird diese «Gerade» in einen Kreis umgeformt: Unsere ausgedienten Produkte werden rezykliert und für die Produktion von Neuem wiederverwendet – nur im Ausnahmefall werden Abfälle nicht wiederverwertet. Hinzu kommen zahlreiche weitere Kreise, die allesamt zentrale Pfeiler der Kreislaufwirtschaft sind und vor dem Recycling zum Zug kommen: Teilen, wiederverwenden, reparieren und wiederaufarbeiten. Wenn wir beispielsweise Werkzeuge miteinander teilen, statt sie alle selber zu besitzen, müssen weniger hergestellt werden. Dies reduziert nicht nur den Ressourcenverbrauch, sondern spart uns Konsument:innen auch Platz und Geld. Hierfür bieten sich vor allem Gebrauchsgegenstände an, die wir selten nutzen. Wie oft wird der Akkuschrauber benutzt? Bereits heute gibt es hierfür Nachbarschaftsinitiativen, und im Internet können auf verschiedenen Plattformen Produkte jeglicher Art gemietet werden.

Das «lineare» Wirtschaftsmodell

Essenziell für die Kreislaufwirtschaft ist auch die Gestaltung von Produkten nach den Prinzipien des Öko-Designs: Es werden Materialien eingesetzt, die im Sinne der Wiederverwertung möglichst trennund rezyklierbar sind – und im Idealfall vollständig aus Sekundärrohstoffen stammen. Doch bevor ein Produkt im Recycling landet, soll es ein möglichst langes Leben führen. Dies ist möglich, wenn es robust, reparaturfähig und zerlegbar gestaltet wird. Zudem muss die Reparatur erschwinglicher als ein Neukauf sein. Heute gibt es zwar bereits Hersteller, die ihre Produkte gemäss Öko-Design gestalten; oftmals handelt es sich jedoch um Nischenprodukte, die preislich nicht mehrheitsfähig sind. Dies trägt dazu bei, dass wir heute Produkte oft wegwerfen, statt sie zu reparieren. Weiter sind Ersatzteile oft nicht verfügbar, die Nutzbarkeit wird nach einer gewissen Zeit gar gezielt eingeschränkt («geplante Obsoleszenz») oder die Reparatur kostet mehr als ein Neukauf. Hier sind seitens Politik klare Mindestanforderungen bezüglich Reparierbarkeit gefragt. Erst dann kann sich eine Vielzahl von Schweizer Herstellern durch innovative und hochwertige Produkte hervorheben, der verschwenderische Umgang mit Ressourcen verliert an Anreiz. Zur Kreislaufwirtschaft gehört auch, unser Eigentum in einem neuen Licht sehen. Wer könnte an dem Pullover, der mir nicht mehr gefällt, Freude haben? Wer könnte meine in die Jahre gekommene Stereoanlage gut gebrauchen? Mit dieser neuen Wertschätzung von Produkten achten wir schon beim Kauf auf eine höhere Qualität. Der Secondhand-Trend wird damit zum Vorreiter für die Kreislaufwirtschaft und schont gleichzeitig Umwelt und Portemonnaie.

Auch hier gibt es erfreuliche Entwicklungen wie beispielweise der Trend bei Secondhand-Läden oder Unternehmen, die gebrauchte Handys aufarbeiten und zu erschwinglichen Preisen wiederverkaufen.

Für die Transformation braucht es alle – die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Politik Damit sich die Kreislaufwirtschaft durchsetzen kann, braucht es die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Politik. Aus der Wirtschaft braucht es Unternehmen, die innovative, kreislauffähige Produkte und Geschäftsmodelle anbieten. Bei «Product as a Service» werden beispielsweise keine Produkte

BRANDREPORT • OECOGREEN CONTAINER - SERVICE AG

(wie etwa die Waschmaschine), sondern Dienstleistungen verkauft (in diesem Falle das Waschen).

In diesem Modell bleibt der Vermieter Eigentümer der Waschmaschine und hat so ein Interesse, dass die Maschinen möglichst lange laufen. In der Gesellschaft braucht es gleichzeitig eine Offenheit gegenüber diesen neuen Geschäftsmodellen und die Bereitschaft, mit fest etablierten Konsumgewohnheiten zu brechen, die sich grösstenteils am linearen Modell ausrichten.

Schliesslich muss die Politik die Rahmenbedingungen so gestalten, dass innovative und kreislauffähige Businessmodelle zum Standard werden.

Hier werden im Parlament aktuell im Rahmen der Revision des Umweltschutzgesetzes die Weichen für die kommenden Jahre gestellt. Als Verband für die klimataugliche Wirtschaft setzt sich swisscleantech dafür ein, dass die Transformation hin zur Kreislaufwirtschaft deutlich beschleunigt wird – zum Wohl der Umwelt und des Klimas.

Gemeinsam mit klimabewussten Unternehmen bewegt swisscleantech Politik und Gesellschaft für eine CO2-neutrale Schweiz. Sie sind Themenführer in der Klimapolitik und zeigen Lösungen für eine klimataugliche Wirtschaft auf. Der Verband zählt rund 600 Mitglieder aus allen Branchen.

Text Gregory Germann, Verantwortlicher Projekte bei swisscleantech Grafiken Bundesamt für Umwelt

Sauber, dekarbonisiert, abfallfrei

Wenn über Nachhaltigkeit gesprochen wird, taucht in der Diskussion Abfall als etwas auf, das es zu reduzieren gilt. Komplett lässt sich Müll kaum vermeiden. Ali Özdemir, Geschäftsführer von Oecogreen, erklärt im Interview, wie die Abfallbeseitigung trotzdem nachhaltiger sein kann.

Ali Özdemir, welche Folgen können bei fehlender Container-Reinigung drohen?

Dreckige und stinkende Containerplätze prägen das Bild einer Wohngegend negativ. Nebst Schmutz und üblen Gerüchen kann es bei unsachgemässer Reinigung auch zu einem Befall von Maden, Ameisen und sonstigen Insekten kommen. Genauso sind auch Ratten oft unerwünschte Besucher in Containern oder bei der Abfallsammelstelle.

Inwiefern kann die Container-Reinigung nachhaltiger gestaltet werden?

Vereinfacht gesagt durch die Reduktion der

Umweltbelastung und die Sicherstellung eines effizienten Ressourcenkreislaufs beim Reinigungsprozess. Mittels innovativster Technologie und Infrastruktur reduziert Oecogreen den Wasserverbrauch auf ein Minimum. Dabei wird auf den Einsatz von Heisswasser verzichtet, da bei der Hochdruckreinigung die Wassertemperatur keinen Einfluss auf die Reinigungsqualität hat – für eine besonders ressourcenschonende Innen- und Aussenreinigung der Container. Das Schmutzwasser wird gesammelt und anschliessend fachgerecht über die öffentlichen Abwasserreinigungsanlagen dem Wasserkreislauf zugeführt. Und wie verhält es sich bei einem Container-Service im Allgemeinen?

Bei konventionellen Anbietern entstehen massive Schadstoffemissionen beim Betrieb, der Anfahrt und der Standzeit aufgrund der eingesetzten Diesel-betriebenen Reinigungsfahrzeuge, vor allem CO2. Oecogreen hat 2021 den ersten elektrischen Reinigungs-Lkw in Betrieb genommen und setzt seitdem zu 100 Prozent auf eine alternative Antriebstechnologie. So belasten wir während unserer Reinigungstouren weder die Umwelt noch die Anwohnenden mit Ausstoss von CO2, Stickoxiden, Russpartikeln oder Lärm. Die CO2-Reduktion ist auch für Unternehmen der Immobilienbranche ein wichtiges Thema, gerade im Rahmen ihrer

Nachhaltigkeitsstrategien. Mit unserer Dienstleistung bieten wir die Möglichkeit, rasch und unkompliziert die eigene Nachhaltigkeitsperformance zu verbessern.

Wie stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen tatsächlich nachhaltiger wird?

Uns ist es enorm wichtig, dass wir unser Kundenversprechen zu 100 Prozent einhalten und dabei transparent sind. Dementsprechend hat sich Oecogreen durch die unabhängige Organisation ClimatePartner zertifizieren lassen. Das heisst, wir haben uns verpflichtet, die CO2-Emissionen in einem Fünf-Schritte-System offenzulegen, kontinuierlich zu reduzieren und lokal

sowie weltweit zum Klimaschutz beizutragen. Aktuell unterstützen wir zwei Projekte für Naturschutz und die Förderung von Windenergie in der Schweiz und auch international. Zudem sind wir seit 2022 ISO-zertifiziert und garantieren gemäss den Normen für Qualitäts- und Umweltmanagement die kontinuierliche Optimierung unserer Prozesse.

Weitere Informationen unter oecogreen.ch oder direkt über den QR-Code.

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 14 KREISLAUFWIRTSCHAFT
Die Kreislaufwirtschaft
Ali Özdemir Geschäftsführer Oecogreen

«Die Umweltleistung des Recyclings im Digitalbereich ist spitze.»

Jahr für Jahr spart die Schweiz mit dem Recycling von Digital- und Unterhaltungsgeräten drei Millionen CO2 und leistet damit einen erheblichen Beitrag an die Dekarbonisierung. Judith Bellaiche, Geschäftsführerin von Swico und Nationalrätin GLP, erläutert die Erfolgsfaktoren des ausgeklügelten Recycling-Systems.

Recycling liegt den Schweizerinnen und Schweizern am Herzen: 50 000 Tonnen Elektro- und Elektronikaltgeräte werden pro Jahr gesammelt und sauber entsorgt. Das entspricht 95 Prozent aller Geräte im Bereich Büro- und Unterhaltungselektronik, die auf den Markt kommen. Mit dem zurückgewonnenen Eisen könnte man jährlich einen neuen Eiffelturm bauen, oder 23 Jumbojets 747 mit dem rezyklierten Aluminium. Die Rückgewinnung und Wiederverwertung von Rohstoffen ist der zentrale Faktor einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.

Mit einer jährlichen CO2-Ersparnis von drei Millionen Tonnen ist die Umweltleistung des Elektrorecyclings beachtlich und entspricht etwa dem CO2-Ausstoss des gesamten Güterverkehrs in der Schweiz. Dabei fällt die grösste Umweltleistung allerdings nicht auf die riesigen Füllen an Industriemetallen wie Eisen, Aluminium oder Kupfer zurück, sondern auf die verhältnismässig überschaubaren Mengen an Gold und Silber: 80 Prozent der CO2-Ersparnis lassen sich auf die 160kg Gold zurückführen, die jährlich zurückgewonnen werden, weitere zwölf Prozent auf 830 Kilogramm Silber. Weil diese Edelmetalle jedoch nur in kleinsten Mengen in Geräten verbaut sind, ist deren Rückgewinnung besonders anspruchsvoll.

Recycling-Erfolgsgeschichte

Dank einem ausgeklügelten und fein ausbalancierten System hat Swico Recycling vor fast 30 Jahren einen wichtigen Grundstein für die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz gesetzt. Damals gab es keine Smartphones oder Tablets, Telefone hatten noch Drehscheiben und anstelle von E-Mails verschickte man maschinengetippte Briefe. Heute ist das System weltweit führend bei der Schliessung des eigenen Kreislaufs: Zwei Drittel aller Rohstoffe werden aus den Altgeräten zurückgeholt, der Rest wird zu 80 Prozent thermisch verwertet.

Drei wesentliche Faktoren tragen zu dieser Erfolgsstory bei:

Erstens ist das Recycling vorfinanziert. Denn es ist nicht, wie man aufgrund der oben genannten Angaben vermuten könnte, selbsttragend. Die Rückgewinnung von Gold und Silber mag zwar lukrativ klingen, aber schon beim Kupfer sind die Marktpreise volatil. Ferner fallen beim Recycling auch Plastik und Glas mit einem viel

geringerem Wert an. Und auch die Sammlung und der Transport von jährlich 50 000 Tonnen anfallenden Elektroschrotts muss vergütet werden. Dank dem vorgezogenen Recyclingbeitrag (VRB) steuern die Konsumentinnen und der Konsumenten beim Kauf des Geräts zur Finanzierung des Recyclings bei. Dieser Beitrag beträgt je nach Gerät zwischen 20 Rappen und 18 Franken und ist bei den Konsumentinnen und Konsumenten breit akzeptiert, zumal das spätere Recycling kostenlos ist.

Zweitens ist die Entsorgung der Geräte für die Inhaberinnen und Inhaber einfach und komfortabel.

Jedes Device kann an einer der 6000 Verkaufsstellen von Elektrogeräten oder einer der 600 angeschlossenen Sammelstellen im ganzen Land abgegeben werden. Diese Dichte an Rückgabemöglichkeiten erleichtert den Konsumentinnen und Konsumenten den Schritt zur umweltfreundlichen Entsorgung.

Solidarisches Recyclingsystem

Und drittens haben sich der privatwirtschaftlichen Branchenlösung sämtliche Hersteller solidarisch zusammengeschlossen. Somit sind alle Geräte aller Marken erfasst.

Aus Sicht der Konsumentinnen und Konsumenten trägt dies weiter zur unkomplizierten und niederschwelligen Entsorgung bei. Aus Sicht der Hersteller entspricht dies rundum einem Sorglospaket: Sie überweisen den vorgezogenen Recyclingbeitrag an das System weiter und müssen sich nicht mit einer eigenen, kostspieligen Entsorgungskette herumschlagen.

Recycling findet in der Schweiz statt

Die Zerlegung und anschliessende Verschredderung der Geräte finden in der Schweiz statt. Die Recyclingbetriebe müssen hohe Ansprüche an technischen Standards erfüllen und werden streng kontrolliert. Gerade deshalb ist Swico-Recycling stets ambitioniert, das eigene System weiterzuentwickeln,

effizienter und filigraner zu gestalten. Geräte werden immer kleiner und leichter, und so ist auch die Entnahme der Wertstoffe zunehmend anspruchsvoll. Etwa die Rückgewinnung seltener Erden, die heute noch als ökonomisch unverhältnismässig gilt, ist ein langfristiges Ziel. Aufgrund ihrer Innovationskraft ist die Schweiz dafür prädestiniert, zielführende Lösungen zu finden. Um den Erfindergeist und die Innovationsfreude der Vertragspartner anzuspornen, betreibt Swico- Recycling seit über drei Jahren einen Innovationsfonds. Dieser prämiert zukunftsgerichtete Projekte mit besonderem Innovationspotential für das Ökosystem mit Anschubfinanzierungen bis zu 300 000 Schweizer Franken. Damit soll die Schweiz ihren Spitzenplatz im Recycling von Elektro- und Elektronikgeräten auch langfristig sichern.

Für weitere Informationen QR-Code scannen

Judith Bellaiche ist seit vier Jahren Geschäftsführerin von Swico und Nationalrätin GLP. Swico ist der Wirtschaftsverband der ICT- und Online-Branche und vertritt die Interessen etablierter Unternehmen und Start-ups in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Swico-Recycling betreibt ein nicht gewinnorientiertes Rücknahmesystem für ausrangierte Elektro- und Elektronikgeräte aus den Bereichen Informatik, Unterhaltungselektronik, Büro, Kommunikation, grafische Industrie sowie Mess- und Medizinaltechnik.

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA SWICO • BRANDREPORT 15 #FOKUSENERGIE&NACHHALTIGKEIT
Die CO2-Ersparnis unseres Kreislaufsystems entspricht dem Ausstoss des gesamten Güterverkehrs in der Schweiz.
Die Konsumentinnen und Konsumenten tragen zur Erfolgsstory unseres Recyclings-Systems bei.
Bild Thomas Entzeroth

Kreislaufwirtschaft Made in Switzerland

Abfallvermeidung, Wiederverwendung und Recycling sind oberste Priorität für jedes nachhaltige Abfallmanagementsystem. Gemäss BAFU-Studien weist die Schweiz mit jährlich rund 700 kg Abfall pro Person eines der höchsten Siedlungsabfallaufkommen der Welt auf. Während wir in den Bereichen Vermeidung und Wiederverwendung noch ein paar Dinge lernen können, hat sich im Verwertungs-Bereich in den letzten Jahren bereits sehr viel getan.

In der modernen Abfallwirtschaft werden Siedlungsabfälle getrennt gesammelt und entsorgt. So ist es möglich, einen maximalen Anteil dem Recycling zuzuführen – die Schweizer:innen recyceln heute circa 53 Prozent ihrer Haushaltsabfälle. Doch nicht jeder Abfall ist recycelbar, zum Beispiel wenn es sich um einen Verbundstoff handelt oder bei generell nicht recycelbaren Materialien wie Windeln. Diesen nicht recycelbaren Teil gilt es möglichst hygienisch und umweltschonend zu entsorgen. Seit dem 1. Januar 2000 gilt in der Schweiz ein Verbot zur Lagerung brennbarer Abfälle – oder anders gesagt: ein Deponierverbot. Restabfälle werden heute stattdessen einer der 30 modernen Kehrichtverwertungsanlagen der Schweiz zugeführt und in einem thermischen Verfahren verwertet. Dabei wird Energie generiert und aus den Reststoffen der Verbrennung können wertvolle Materialien zurückgewonnen werden.

Neben der thermischen Verwertung von Abfällen spielen weitere Technologien eine wichtige Rolle, um den Bedürfnissen der gesamtheitlichen Kreislaufwirtschaft und der lückenlosen Energieversorgung gerecht zu werden.

Einer vernetzten Nachhaltigkeit verschrieben Als Schweizer Cleantech-Unternehmen hat sich Hitachi Zosen Inova (HZI) den Themen Kreislaufwirtschaft und Dekarbonisierung verschrieben. Seine Technologien zur energetischen Abfall- und Bioabfallverwertung sowie Gasaufbereitung haben nicht nur eine Schlüsselfunktion in der modernen Abfallwirtschaft inne, sondern spielen auch im Bereich der erneuerbaren Energien eine tragende Rolle. Das Produktportfolio des Unternehmens beinhaltet verschiedene, komplementäre Technologien für die energetische Abfallverwertung. Neben dem thermischen Prozess, in der Abfallindustrie auch Waste-to-Energy (WtE) genannt, ist HZI ebenfalls federführend im Bereich der Verwertung biogener Abfälle zu Biogas.

Zudem verfügt das Unternehmen mit Hauptsitz in Zürich über ein eigens entwickeltes Verfahren zur Aufbereitung zu Biomethan. Mithilfe der Technologien zur CO2-Abscheidung und Power-to-Gas-Konzepten leistet HZI einen Beitrag zu einer ganzheitlichen Abfallwirtschaft – der sicheren Entsorgung von Abfällen mit maximaler Recyclingquote und kontinuierlicher Erzeugung erneuerbarer Energie unter Einhaltung ambitionierter Dekarbonisierungsziele.

Waste-to-Energy: Kein Recycling-Ersatz sondern eine Ergänzung

Im Fokus der WtE-Technologie stehen die Rückgewinnung der in den Abfällen enthaltenen Wertstoffe wie Metalle und Salze, die hygienische, sichere Entsorgung nicht recycelbarer Abfälle sowie die konstante Erzeugung regenerativer Energie.

Der Prozess bietet diverse Vorteile: Abfalldeponien werden abgebaut bzw. verhindert. Das führt zu einer Reduktion der Treibhausgase, die bei der Deponierung entstehen, und schützt den menschlichen Lebensraum vor Verunreinigung und Schadstoffbelastung. Die erstklassige Technologie sichert die umweltfreundliche Umwandlung von Abfall in Energie, die als Bandenergie ins Netz eingespeist

wird und viele Haushalte mit Strom oder Fernwärme versorgt. So produziert eine moderne WtEAnlage aus einer Tonne Abfall Fernwärme, die rund 240 kg Öl ersetzt; oder generiert 800 kWh Strom – die Jahresmenge, die ein durchschnittlicher Haushalt mit einem Gesamtjahresverbrauch von ca. 3500 kWh für die Beleuchtung benötigt. Biogas: Anaerobe Vergärung und Gasaufbereitung ersetzen fossile Treibstoffe Zusätzlich zur Bandenergie aus WtE-Anlagen und Laufkraftwerken ergänzen Biogas-Anlagen die Energieproduktion: In Kompogas-Anlagen wird aus biogenen Abfällen in einem anaeroben Vergärungsprozess neben hochwertigem Kompost und Flüssigdünger auch Biogas gewonnen. Nach dessen Aufbereitung zu Biomethan wird dieser Energieträger in Erdgasqualität ins Netz eingespeist oder dient als Bio-CNG-Kraftstoff zur Betankung von erdgasbetriebenen Fahrzeugen. Dabei ersetzt das erneuerbare Biomethan fossile Brennstoffe. Eine Tonne Grünabfälle ist gleichzusetzen mit rund 60 Litern Kraftstoff, was – je nach Fahrzeug – ca. 1000 km Fahrdistanz entspricht. Alternativ kann das Biogas zu 220 kWh verstromt werden, genügend, um den

jährlichen Strombedarf für die Unterhaltungselektronik eines Zwei-Personenhaushalts zu decken.

Power-to-Gas und Carbon Capture: Der Kreislauf schliesst sich

Bei der Power-to-Gas-Technologie wird Wasser mittels Strom aus regenerativen Quellen über ein Elektrolyseverfahren in Wasserstoff umgewandelt. Dieser kommt entweder in Industrie und Mobilität sowie bei der Erzeugung von Sauerstoff zum Einsatz oder kann alternativ mit CO2 in einem katalytischen Reaktor in Methan umgewandelt und ins kommunale Gasnetz eingespeist werden. Das für diesen Methanisierungsprozess benötigte CO2 stammt entweder aus biogenen Mischgasen (Biogas, Klärgas) oder industriellen Quellen. In einem System, das alle Komponenten betrachtet, wird CO2 – wo immer möglich – aus Prozessen abgeschieden und als Ressource verwertet oder aber im Rahmen von Carbon Capture and Storage (CCS)-Ansätzen aus dem Kreislauf abgeschieden und gesichert.

Aktiv auf Talentsuche

Dank eines breiten Technologieportfolios und konstanter Forschung und Weiterentwicklung leisten die rund 1700 Mitarbeitenden von HZI weltweit – und rund 650 davon vom Standort Zürich aus – einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Für Hitachi Zosen Inova ist Kreislauftwirtschaft nicht nur ein Schlagwort, sondern täglicher Antrieb dafür, unseren Kindern eine lebenswerte Welt zu hinterlassen. Weitere Infos zu den Technologien und offenen Stellen: www.hz-inova.com

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA #FOKUSENERGIE&NACHHALTIGKEIT 16 BRANDREPORT • HITACHI ZOSEN INOVA AG
Siedlungsabfälle Bioabfälle Recycelbare Abfälle Landwirtschaft Flüssige organische Abfälle Feste organische Abfälle Nassvergärung Mobilitätssektor Getränkeindustrie Power-to-Gas Methanisierung Elektrolyse BioCNG/ BioLNG BioSNG Kompogas®-Anlage Biogasaufbereitung Flüssigdünger Festdünger CO2 Wasserstoff H2 Biomethan Biogas Waste-to-Energy-Anlage Schlacke- Reststoffe für Strassenbau Gaskraftwerk Erdgasnetz Erdgasnetz Städte & Gemeinden Power-to-Water Meerwasserentsalzung Trinkwasser Industrie & Gewerbe Recycling Anlage Gewerbeabfälle Recycelte Materialien Stromerzeugung Fernwärme/ Fernkälte Prozesswärme Biomasse Biogas CO2 Recycelte Metalle Verflüssigung/CCS

Mehrwert durch Mehrweg

Sie waren immer schon nachhaltig und sind wieder auf dem Vormarsch: Mehrwegflaschen aus Glas zählen zu den umweltfreundlichsten Verpackungen überhaupt. Nun könnte ein neues Verfahren, das die thermische Erhärtung von Glasflaschen ermöglicht, zu einer Revolution am Markt beitragen. Stabiler, leichter, wirtschaftlicher und deutlich umweltfreundlicher.

Qualität einer Flasche zeigten hier physikalische Grenzen auf, was eine rentable Produktion von gehärtetem Containerglas unmöglich machte. Die VetropackGruppe hat eine Technologie entwickelt, die hier einen Ausweg bietet. Fast zehn Jahre lang hat das Innovationszentrum des Unternehmens an einem Verfahren für gehärtete Leichtglasflaschen geforscht. Das Ergebnis: Mit der Echovai-Technologie ist es nun erstmals möglich, Glasflaschen thermisch kontrolliert zu härten, was eine wirtschaftliche Produktion nun ermöglicht.

30 Prozent weniger Gewicht

Gehärtetes Glas ist keine Neuheit. Das thermische Vorspannen von Glas reduziert Bruchempfindlichkeit und Verletzungsgefahr erheblich. Nicht zuletzt deshalb findet man thermisch gehärtetes Glas seit vielen Jahren am häufigsten in Autoscheiben, wo es sich manchmal als lebensrettend erweist. Bei Glasverpackungen stiess das Verfahren allerdings bisher an Grenzen. Die kontrollierte thermische Behandlung eines Glasbehälters erfolgt durch rasches Aufheizen und Abkühlen. Das Glas wird zunächst homogen, also über den Querschnitt konstant, auf eine Temperatur zwischen 600 und 700 Grad Celsius erhitzt. Im Anschluss wird das Glas schockartig durch Anblasen mit Luft heruntergekühlt. Weil die Glasoberfläche zuerst abkühlt und sich dabei zusammenzieht, bewirkt die Härtung Druckspannung auf den Aussenschichten und Zugspannung in der Innenschicht des Behälterquerschnitts.

In der Praxis war das thermische Härten eines Container-Glasartikels bisher nicht möglich. Design und

Die erste Phase begann 2019. Seitdem wurden mehrere Millionen der nach dem neuen Verfahren gehärteten Flaschen an den österreichischen Pilotkunden Mohrenbrauerei verkauft und wiederbefüllt. Die von Vetropack für die Vorarlberger Brauerei produzierten Flaschen haben einen deutlichen Pluspunkt: Bei den 0,33-Liter-Mehrweggebinden wird durch den Einsatz der Echovai-Lösung (210 Gramm) eine Gewichtseinsparung von rund einem Drittel gegenüber den bisherigen Standardflaschen (300 Gramm) erzielt.

«Wir schauen nicht nur auf die einzelne Flasche, sondern betrachten und optimieren Mehrweg als System», erklärt Erich Jaquemar, Sales Manager bei Vetropack in Österreich. «Das heisst: Flaschen- und Kistendesign sowie Paletten und Logistik sind aufeinander abgestimmt. Nur so lassen sich maximale Vorteile für Markeninhaber in Bezug auf Nachhaltigkeit und Gesamtbetriebskosten generieren.»

Geringere Total Cost of Ownership, CO2-Emissionen sinken auf ein Viertel Dementsprechend wurden die Leichtglasflaschen mit einer geringeren Höhe konzipiert – mit erheblichen Auswirkungen auf den Logistikaufwand

sowie die CO2-Bilanz. Der Lebensmittelhandel in Österreich akzeptiert Paletten mit einer Höhe von maximal 1,6 Metern. Mit Standardflaschen lassen sich damit nur fünf Kisten, mit den Echovai-Flaschen dagegen sechs Kisten stapeln.

«Dadurch sinken Kosten in der Logistik enorm», so Jaquemar. «Der Kunde spart pro Umlauf etwa ein Fünftel.» Pilotkunde Mohrenbrauerei hat inzwischen auch eine Ökobilanz vorgelegt, die die Folgen für den Logistikaufwand veranschaulicht: Dieser konnte bei den jeweiligen Biersorten um rund 1000 Tonnen CO2 pro Jahr reduziert werden. Dadurch sanken die CO2-Emissionen pro Flasche auf nur noch ein Viertel der herkömmlichen 0,33-Liter-Mehrwegflasche.

Mehr Stabilität, weniger Abrieb Ein wichtiger Aspekt ist deshalb die inzwischen nachgewiesene Stabilität der Leichtglasflaschen. Umfangreiche Tests im Labor haben die Performance (zum Beispiel Innendruckfestigkeit, Schlagfestigkeit etc.) der Echovai-Gebinde überprüft. Aus den Ergebnissen kann auf

eine verlängerte Lebensdauer der Flaschen geschlossen werden. Bei der industriellen Verwendung gehen die Flaschen weitaus seltener zu Bruch: Die Ausschussquote bei Abfüllung liegt mit 0,14 Prozent deutlich unter der für Standardflaschen typischen Ausschussquote zwischen ein und zwei Prozent. Zudem zeigen die Echovai-Gebinde nach drei Jahren und bis zu zwölf Umläufen kaum Abnutzung an den Kontaktflächen (Scuffing). «Die Flasche ist robust und bietet damit auch ein Plus an Lebensmittelsicherheit», kommentiert Jaquemar.

Nach zehn bis zwölf Umläufen weisen die Flaschen Innendruckwerte auf, die der Spezifikation von Neuglas entsprechen – dies ist bei Standardflaschen nicht der Fall. Auch die Pendelschlagfestigkeit fiel höher aus als bei den schwereren, herkömmlichen Flaschen.

«Langfristig streben wir ein nutzerfreundlicheres Rückgabe- und Wiederbefüllungssystem mit einer 100-prozentigen Wiederverwendung der Flaschen an», sagt Daniel Egger. «Wir arbeiten auch bereits an einer Lösung zur optimierten Rückverfolgbarkeit der Echovai-Flaschen.» Mittels eines spezifischen Datamatrix-Codes auf jeder Flasche sollen künftig beliebige Daten mit der Produkteinheit verlinkt werden. Das macht es möglich, derzeit getrennt betrachtete Welten der Wertschöpfungskette miteinander zu verknüpfen und entlang der gesamten Lieferkette zurückzuverfolgen – von der Herstellung über die Abfüllung bis hin zur Endkundschaft. Echovai markiert also auch den Aufbruch in eine neue Ära der digitalen Vernetzung. Weitere Informationen unter vetropack.com

Das Meer beginnt hier.

Die Schweiz hat ein Plastikproblem: Mit 127 Kilogramm pro Kopf und Jahr verbrauchen wir mehr Plastik als in fast jedem anderen Land der Welt. Zudem gelangen jährlich 20 Tonnen Mikroplastik über unsere Flüsse ins Meer.

Deshalb sagen wir: Schluss mit unnötigem Einwegplastik!

Unterzeichnen Sie jetzt unsere Petition. Herzlichen Dank!

Appellieren Sie an den Bundesrat, dass unser Umweltschutzgesetz endlich konsequent angewendet und unnötiges Einwegplastik eingeschränkt wird. OceanCare ist eine Meeresschutzorganisation mit Sitz in der Schweiz. www.oceancare.org

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA
VETROPACK-GRUPPE • BRANDREPORT 17 #FOKUSENERGIE&NACHHALTIGKEIT
Die Leichtglasflaschen wurden mit einer geringeren Höhe im Vergleich zur Standardflasche konzipiert. Das spart erheblich an Logistikaufwand und CO2-Emissionen. Nach drei Jahren und bis zu zwölf Umläufen zeigen die Echovai-Gebinde kaum Abnutzung an den Kontaktflächen. ANZEIGE

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Ein Nein zum Klimaschutzgesetz bedeute Zeitverlust und würde es noch schwieriger machen, das Ziel «Netto-Null» bis 2050 zu erreichen. Die Probleme seien da, auch wenn man sie verneine, sagt Prof. Dr. Reto Knutti, Klimaforscher an der ETH Zürich.

Herr Knutti, aus welchen Gründen sagen Sie als Wissenschaftler am 18. Juni 2023 Ja zum Klimaschutzgesetz?

Wir sind heute schon vom Klimawandel betroffen und das wird sich weiter akzentuieren: Hitze, Trockenheit im Sommer, extreme Wetterereignisse, Gletscher – aber auch wirtschaftlich durch Klimaschäden im Ausland.

Als Land mit viel Technologie, Geld, Bildung und Innovation haben wir nicht nur beste Voraussetzungen und eine hohe Verantwortung, dem Klimawandel entgegenzuwirken, wir stärken damit auch den Standort Schweiz und fördern langfristig die Energiesicherheit.

Warum nimmt die Forschung überhaupt zu so politischen Fragen Stellung?

Die Auffassung, man sei neutral, wenn man nichts sage, ist absurd. Schweigen ist eine explizite Zustimmung zu Öl, Gas, Kohle und damit zur Zerstörung unserer Lebensgrundlage.

Warum sollten wir die Interpretation der Zahlen der Gastrosuisse oder sonstigen Interessensvertretern überlassen? Die Wissenschaft hat mehr Kompetenz und das grössere Wissen, um zu erklären, was die Fakten bedeuten und welche Szenarien welche Konsequenzen haben. Zusammen mit fast 250 Wissenschaftler:innen aus Klima, Energie, Umwelt, Ökonomie, Politikwissenschaften und anderen Bereichen haben wir gesagt: Die Schweiz hat Paris ratifiziert und damit ist «Netto-Null» spätestens 2050 zwingend. Wir argumentieren primär, dass es grössere Anstrengungen braucht – die

Ausarbeitung ist dann Aufgabe der Politik und der Entscheid liegt selbstverständlich beim Volk.

Und wie überzeugen Sie die 100 000 Personen, die das SVP-Referendum unterschrieben haben, dazu, sich das Nein noch einmal zu überlegen?

Das Parlament hat die Bedenken der Bevölkerung beim CO2-Gesetz 2021 ernst genommen. Die neue Vorlage enthält keine Verbote und keine zusätzlichen Abgaben. Wer seine Heizung ersetzt, wird sogar finanziell unterstützt. Das Klimaschutzgesetz wird von allen Parteien ausser der SVP unterstützt. Von allen grossen Wirtschaftsverbänden wie economiesuisse und swisscleantech, vom WWF, SAC, Bauernverband und Dutzenden anderen Organisationen. Sie haben alle verstanden, dass wir davon profitieren. Jetzt, wo Strom ein knappes Gut wird, und Versorgungsengpässe befürchtet werden, kann man sich jedoch fragen, ob es sinnvoll ist, auf Elektrofahrzeuge umzustellen und funktionierende Öl- und Gas-Heizungen zu ersetzen. Was antworten Sie den Skeptiker:innen?

Die hohe Abhängigkeit von Energie aus dem Ausland heute ist gefährlich. Der schnelle Zubau von erneuerbarer Energie muss so oder so geschehen, unabhängig vom Klimaschutz. Der Umstieg auf batterieelektrische Fahrzeuge ist nicht aufzuhalten, die Hersteller bauen Verbrennungsmotoren bald nicht mehr und die EU verbietet sie ab 2035. Bei den Wärmepumpen ist es ähnlich, der Boom ist riesig.

Wir müssen Klima- und Energiepolitik zusammen denken. Dafür braucht es den Mantelerlass zur Stärkung der erneuerbaren Energien und der Stromversorgungssicherheit, der jetzt im Parlament behandelt wird. Die Herausforderungen sind gross, aber technisch und wirtschaftlich machbar. Haben die Kritiker:innen mit den hohen Kosten unrecht?

Sie spielen mit der Angst und präsentieren extreme Szenarien, von deren Interpretation sich sogar die Autoren distanzieren. Viele Investitionen fallen sowieso an. Und wer beispielsweise ein Elektroauto kauft, spart langfristig sogar Geld.

BRANDREPORT • KELLERPELLETS

Schweigen

Die Schweiz ist zudem keine Insel für Nahrung, Produkte und Energie. Stromhandel stärkt die Zuverlässigkeit des Energiesystems. Geregelte Beziehungen zu unseren Nachbarn sind dafür allerdings zentral. Und schliesslich: Die Milliarden an weltweiten Klimaschäden und was wir in einem «Weiter-wie-bisher-Szenario» für fossile Energie an dubiose Länder zahlen, wären weit grösser. Klimaschutz lohnt sich. Die USA und EU haben nicht umsonst milliardenschwere Infrastrukturpakete beschlossen. Sie tun das nicht primär, um die Welt zu retten, sondern weil es ihnen nützt. Das Szenario, wenn der Souverän die Vorlage verwirft?

Wir verlieren mindestens fünf Jahre Zeit und es wird noch schwieriger. Wie bei der Energiewende auch: Die Probleme bleiben, auch wenn man sie verneint. Wir haben nicht die Wahl zwischen Klimaschutz und dem Zustand von heute. Die Welt ändert sich rasant. Entweder wir gestalten sie zu unserem Nutzen mit oder die Realität wird uns überrollen.

Der Philosoph Ludwig Hasler sagt es so: «Bei all den klimastabilisierenden Massnahmen hängen wir selber dran, wir Endverbraucher, wir mit unserem täglichen Billigschnitzel, unserem Zweitauto, unserem Klamottenberg, unserem dauernden Streamen, unserer Teneriffasehnsucht.» Wie motiviert man die Schweizer:innen, umweltbewusster zu leben?

Wir müssen uns bewusst sein, was auf dem Spiel steht. Billigschnitzel und ein hohes Bruttosozialprodukt nützen uns wenig, wenn wir dabei den Planeten zerstören. Es gibt keinen zweiten. Wir müssen unseren Konsum schon etwas hinterfragen. In vielen Bereichen ist es auch nicht schwer, zu sparen. Bei der Energie zum Beispiel sind 20 Prozent oder mehr nur schon mit Effizienz möglich. Die Motivation dazu geht am einfachsten mit besseren Alternativen. Aber am Ende ist klar: Es braucht wie bei der Wasser- und Luftqualität oder dem Ozonloch auch einen politischen Rahmen. Alle profitieren, wenn alle mithelfen. Dieser kann durchaus liberal und technologieoffen sein. Die Wirtschaft setzt sich übrigens für klare Regeln ein, das gibt Planungssicherheit bei Investitionen und sorgt dafür, dass im Wettbewerb für alle gleich lange Spiesse gelten. Abschliessend ein Blick in die Zukunft und Hand aufs Herz: Ist das Ziel, den Treibhausgas-Ausstoss in der Schweiz unter diesen Rahmenbedingungen, auch den politischen, bis ins Jahr 2050 auf «NettoNull» zu reduzieren, wirklich realistisch? Irgendwo muss man anfangen und manchmal sind mutige Schritte nötig. So wie unsere Vorfahren, die die Bahn elektrifiziert haben: Ein riesiges Projekt, aber wir profitieren heute noch davon. Wir haben kein Technologieproblem und kein Geldproblem, es ist eine Frage des politischen Willens. Die ersten Schritte sind klar – und dabei werden wir auch lernen. Meistens geht der Wandel schneller als erwartet. Wir haben jetzt noch die Möglichkeit, die Weichen zu stellen, um eine zukunftsfähige Schweiz zu gestalten.

Erneuerbare Energie beim Heizen zielgerichtet einsetzen

In der heutigen Zeit eine Ölheizung durch eine neue Ölheizung zu ersetzen, ist nicht mehr zeitgemäss.

Wenn es darum geht, die alte Ölheizung in einer Liegenschaft, wo hohe Vorlauftemperaturen benötigt werden, zu ersetzen, ist eine Holzpelletheizung eine sichere und saubere Lösung.

Heutzutage stehen verschiedene, bestens bewährte Heizsysteme zur Verfügung, um erneuerbar zu heizen und es gilt abzuwägen, welches der Systeme sich für die jeweilige Liegenschaft am besten eignet. Gerade bei Häusern mit einem tieferen Dämmwert ist es wichtig, eine Heizung zu wählen, welche hohe Vorlauftemperaturen liefern kann und dafür sind Holzpellets ideal.

Fakten zum Heizen mit Holzpellets Pellets bestehen aus lokal verfügbarem Holz und können daher über kurze Transportwege direkt zur Pelletheizung geliefert werden.

Die kleinen Energiebündel sind ein Recyclingprodukt der Holzindustrie. Dieses Produkt für die Wärmeproduktion zu nutzen, ist deshalb besonders sinnvoll.

• Die Pelletheizung ist – im Gegensatz zur Wärmepumpe – auf fast keinen Strom angewiesen, um Wärme zu produzieren.

• Heizen mit Holzpellets ist CO2-neutral: Beim

Verbrennungsprozess wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie beim Wachsen des Baumes aufgenommen wurde. Dank dem Schweizer Waldgesetz, welches vorschreibt, dass nur so viel Holz genutzt werden darf, wie nachwächst, werden unsere Wälder nicht übernutzt.

• In der Schweiz produzierte Pellets müssen den Schweizer Qualitätsstandard der Norm SN EN ISO 17225-2 erfüllen.

Pellets aus der Region

KellerPellets werden seit über 20 Jahren bei der Konrad Keller AG in Stammheim hergestellt. Im Sägewerk wird das Holz, das in den benachbarten Wäldern nachwächst, zu Balken, Brettern usw. verarbeitet. Aus den Holzresten werden Holzpellets produziert. KellerPellets weisen einen hohen Brennwert auf. Dank regionaler Produktion und kurzen Transportwegen wird die Ökobilanz der Pellets zusätzlich verbessert.

Versorgungssicherheit

Grundsätzlich gilt es, sparsam mit der uns zur Verfügung stehenden Energie umzugehen. Auch ist

es wichtig, sich einen Energielieferanten auszusuchen, auf den man sich verlassen kann. Die Konrad Keller AG stellt dank vorausschauender Lagerplanung und Koordination mit den Kunden die Versorgung mit KellerPellets sicher. KellerPellets stammen garantiert aus der Schweiz, dafür bürgt das Label Schweizer Holz, ein wichtiger Faktor für eine saubere Herkunft des Brennstoffs.

Weitere Informationen finden Sie unter www.kellerpellets.ch

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 20 INTERVIEW MIT RETO KNUTTI
«Die Schweiz profitiert vom Klimaschutz und der Energiewende»
ist eine explizite Zustimmung zu Öl, Gas, Kohle und damit zur Zerstörung unserer Lebensgrundlage.
Interview Gerold Brütsch-Prévôt Reto Knutti Klimaforscher an der ETH Zürich

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Nachhaltigkeit als Schlüssel zum Berufsmarkt der Zukunft

Die gesellschaftliche Relevanz von «Nachhaltigkeit» hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Dies wirkt sich, wenig überraschend, auch auf den Aus- und Weiterbildungsmarkt aus. Doch wenn die Schweiz dem Thema Nachhaltigkeit im Berufsalltag wirklich gebührend Rechnung tragen möchte, darf sie dieses wichtige Handlungsfeld nicht nur über den akademischen Bildungsweg erschliessen.

Die zunehmende Bedeutung von Nachhaltigkeit in der globalen Agenda hat auch in der Schweiz zu einem verstärkten Fokus auf dieses Thema geführt. Die Aus- und Weiterbildungslandschaft des Landes reagiert, indem sie Nachhaltigkeit als Querschnittsthema in ihre Lehrpläne und Programme integriert. Betrachtet man hierzulande den Aus- und Weiterbildungsmarkt zum Thema «Nachhaltigkeit», ist das Angebot dementsprechend beeindruckend: Fachhochschulen, Universitäten und private Anbieter bieten regelmässig neue Kurse an, kreieren Seminare und Studiengänge und erweitern auch das Angebot für Menschen, die sich auf dem zweiten Bildungsweg in diesem Segment verwirklichen möchten. Dabei lauten die am häufigsten verwendeten Schlagworte «Digitalisierung und Nachhaltigkeit», «Corporate Responsibility», «Nachhaltigkeitsmanagement» oder ganz einfach «Transformation».

Diese neue Gewichtung von Nachhaltigkeit durch die Bildungsinstitutionen ist verständlich: Längst handelt es sich bei diesem Begriff laut Fachleuten um eine wesentliche Schlüsselkompetenz, welche Unternehmen und Organisationen in der Schweiz zunehmend von ihren Mitarbeitenden fordern. Die steigende Nachfrage nach Fachkräften mit Kenntnissen in den Bereichen Umweltmanagement, erneuerbare Energien, nachhaltige Beschaffung und Corporate Social Responsibility spiegelt die steigende Bedeutung der Nachhaltigkeit im Berufsmarkt wider. Es ist daher angemessen festzuhalten, dass die Nachhaltigkeit im Berufsmarkt der Zukunft eine tragende Rolle spielt. Und nicht nur die Arbeitgeberseite forciert diese Entwicklung, sondern auch die Arbeitnehmenden

selbst: Eine Deloitte-Studie aus Österreich zeigt zum Beispiel, dass jede vierte Person, die einen technischen Studiengang (MINT-Studiengang) absolviert, aktiv am Klimaschutz mitarbeiten möchte.

Zu enger Fokus?

Doch hier zeigt sich auch ein Wermutstropfen, denn die meisten der eingangs erwähnten Studiengänge sprechen ein vornehmlich akademisches Publikum an. In den komplexer werdenden Anforderungen der Berufswelt ist damit eine gewisse Verwissenschaftlichung zu beobachten. Um angesichts der aktuellen Ressourcenverknappung und der sich zuspitzenden Klima- und Biodiversitätskrise aber rasch handeln zu können, muss in der breiten Bevölkerung ein grundlegendes Bewusstsein für die Herausforderungen und Umsetzungsmöglichkeiten der

BRANDREPORT • SANU FUTURE LEARNING AG

Nachhaltigkeit geschaffen werden. Oder anders ausgedrückt: Nachhaltigkeit und Bildung dürfen nicht exklusiv sein, sondern müssen in sämtlichen Bereichen und Bevölkerungsschichten implementiert werden. Das schweizerische Bildungssystem gestattet dafür eine Qualifizierung auf verschiedenen Wegen. Weiterführende Weiterbildungen sind also nicht allein Studienabgänger:innen vorbehalten. Die höhere Berufsbildung ermöglicht eine Spezialisierung im angestammten Berufsfeld (z. B. durch die Meisterprüfung) und fördert gleichzeitig komplementäre Kompetenzen. Auch wenn längerfristig die Nachhaltigkeitsthematik ein integraler Bestandteil der beruflichen Grundbildung sein muss, sind kurzfristig gesamtheitliche, vorausschauende Denkweisen gefragt, welche über das eigene Berufsfeld

hinausblicken. Um den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, sprich den Sphären Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft Rechnung zu tragen, müssen je nach Branche die Schwerpunkte zugunsten der anderen Dimensionen verschoben werden. Dabei gibt es keine allgemeingültigen Prozesse und Spielregeln. Jeder und jede ist gefordert, Alternativen und innovative Lösungen zu selbst zu entwickeln. Abhängig vom Berufsfeld, Funktion und Tätigkeit sind die Einflussmöglichkeiten anders. Ein:e Maurer:in in einer Totalunternehmung kann nicht über Beschaffung und Lieferkette entscheiden, jedoch durchaus auf der Baustelle für Sicherheit sorgen und Material optimal und ohne grossen Abfallüberschuss einsetzen. Voraussetzung für Berufsprüfungen und Höhere Fachprüfungen sind in der Regel ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie eine gewisse Berufserfahrung. Zu den meisten Abschlüssen gibt es vorbereitende Lehrgänge. Das Praxiswissen der Absolvent:innen kann, im Gegensatz zu Absolvent:innen akademischer Ausbildungen, den Vorteil haben, dass sie direkter bei den Bedürfnissen der Kundschaft sind und eine rasche Umsetzung ermöglichen. Der Arbeitsmarkt ist daher gefordert, akademische und berufsbildende Karrieren nicht gegeneinander auszuspielen, sondern die jeweiligen Qualifikationsprofile zu nutzen und idealerweise zu kombinieren. Damit Nachhaltigkeit nicht ein wünschenswerter Zusatz, sondern Standard wird, sind breit verankerte Kompetenzen auf jeder Ebene unerlässlich. Text SMA

Die Schmiede für die Nachhaltigkeitsprofis der Zukunft

Weiterbilden, entwickeln und unterstützen auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit. So lauten sowohl das Motto als auch das erklärte Ziel der sanu future learning ag. Erreicht wird dieses durch das Anbieten von praxisnahen Weiterbildungen, welche die verschiedenen Aspekte von «Nachhaltigkeit» abdecken.

aus und stellen somit sicher, dass Bauvorhaben nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit realisiert werden und das Wohlbefinden des Menschen ins Zentrum stellen, was ihre Arbeit äusserst wertvoll macht.»

Die Immobilien- und Baubranche gehört in der Schweiz zu denjenigen Sektoren, die hinsichtlich Nachhaltigkeit eine enorme Hebelwirkung entfalten können. «Und um dieses Potenzial ausschöpfen zu können, bieten wir in diesem Segment verschiedene Lehrgänge und Kurse an», erklärt Christine Gubser, Leiterin Planung und Bau bei sanu. Ein anschauliches Beispiel dafür liefert der Lehrgang «Baubiologe / Baubiologin mit eidg. Fachausweis».

Darin erarbeiten sich die Teilnehmenden Fachwissen im Bereich des baubiologischen Bauens und eignen sich wertvolle soziale und persönliche Kompetenzen an. Der Lehrgang ist berufsbegleitend, kann sowohl als Ganzes als auch modular besucht werden und bereitet auf die eidgenössische Berufsprüfung vor. Die Absolvent:innen des Lehrgangs sind spezialisierte Baufachleute, weiss Gubser: «Sie richten ihre berufliche Tätigkeit nach baubiologischen Grundsätzen

Gleiches gilt Absolvent:innen des Lehrgangs «Experte / Expertin für gesundes und nachhaltiges Bauen mit eidg. Diplom». Hier lernen die Teilnehmenden, Massnahmen für gesundes und nachhaltiges Bauen ganzheitlich umzusetzen – eine essenzielle Voraussetzung, um die Energiestrategie 2050 zu realisieren und die 17 Sustainable Development Goals (SDG) der Baubranche zu erreichen. Der Lehrgang ist berufsbegleitend und kann sowohl als Ganzes als auch modular besucht werden. Er bereitet auf die eidgenössische Höhere Fachprüfung vor. «Im Lehrgang vermitteln wir die Prinzipien einer umfassenden nachhaltigen Bauweise, die unter anderem durch die langfristige Betrachtungsweise der Lebenszykluskosten und Kreislauffähigkeit unsere Ressourcen vom genutzten Raum bis zu Biodiversität schont.»

Auch für Generalisten Natürlich muss man nicht in der Baubranche tätig sein, um beruflich zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen. «Mit

unseren beiden Lehrgängen ‹Projektmanagement Natur und Umwelt› sowie ‹Umweltberatung und -kommunikation› vermitteln wir Fachwissen und Projektmanagement-Know-how im Umweltbereich sowie wertvolle soziale und persönliche Kompetenzen, die in sämtlichen Branchen Anwendung finden können», führt Christine Gubser aus. Absolvent:innen sind in der Lage, in Unternehmen oder in der Verwaltung Menschen zu bewegen sowie innovative Projekte im Bereich der Nachhaltigkeit umzusetzen. Die Lehrgänge sind ebenfalls berufsbegleitend, können als Ganzes oder modular besucht werden und bereiten auf die eidgenössische Berufsprüfung vor.

Weitere Informationen finden Sie unter www.sanu.ch

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 22 FACHKRÄFTE
Damit Nachhaltigkeit nicht ein wünschenswerter Zusatz, sondern Standard wird, sind breit verankerte Kompetenzen auf jeder Ebene unerlässlich.
Bild iStockphoto/FG Trade

«Die breite Masse soll

PV-Anlagen

installieren können»

Die Nachfrage nach Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) wird immer grösser. Jedoch steht der Fachkräftemangel diesem Fortschritt im Weg. Ein neu entwickelter Lehrgang der Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur soll diese Entwicklung entschärfen und der breiten Masse das Installieren von PV-Anlagen bis und mit Wechselrichter ermöglichen.

Die Dringlichkeit des Fachkräftebedarfs wird in diversen Berufsfeldern vermehrt spürbar und sichtbar, denn die klima- und energiepolitischen Ziele der bundesrätlichen Energiestrategie 2050 wirken sich in vielseitiger Weise auf diverse Berufsfelder aus. Doch dies kann auch eine Chance sein: So führt der rasante Wandel in der Gebäude-, Elektround auch Fahrzeugtechnik zu immer anspruchsvolleren, facettenreicheren und attraktiveren Berufsfeldern, was sich in der Vielfalt der schweizerischen Bildungslandschaft widerspiegelt.

Mit Bildungsangeboten im Bereich der alternativen Antriebssysteme, Trinkwasserhygiene, Hygiene bei raumlufttechnischen Anlagen, Gebäudeautomation oder im Bereich Elektrotechnik mit Schwerpunkt Energietechnik und vielem mehr reagiert die Schweizerische Technische Fachschule Winterthur (STFW) laufend auf die sich verändernden marktwirtschaftlichen Erfordernisse und sorgt damit für die Stärkung von qualifizierten Fachkräften in den jeweiligen Branchen. Dank der fortwährenden Beobachtung der Marktveränderungen bemerkten Pius Nauer, Leiter Bildung Elektro- und Kommunikationstechnik, und Beat Amstutz, Leiter Bildung Gebäudetechnik, dass bisher noch keine Bildungsangebote der rasant gestiegenen Nachfrage nach PVAnlagen gerecht werden. Gemeinsam entwickelten

und lancierten sie daraufhin den neuen Lehrgang «Photovoltaik-Installateur:in mit STFW/suissetec-Zertifikat», welcher Fachkräften das vollständige Installieren von PV-Anlagen ermöglichen soll.

Lieber Pius und lieber Beat, diese Woche ist am 5. Juni zum ersten Mal der neue Lehrgang «Photovoltaik-Installateur:in mit STFW/ suissetec-Zertifikat» gestartet. Was macht dieses neue Bildungsangebot so besonders?

Pius Nauer (PN): Der Lehrgang ist der erste seiner Art in der ganzen Schweiz. Mit diesem Zertifikat können die Fachexpert:innen eine PV-Anlage bis und mit Wechselrichter installieren und alle gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen und Messungen direkt selbst durchführen. Da die Teilnehmenden mit dem erfolgreichen Abschluss dieses Zertifikatskurses sogar direkt zur Prüfung NIV Art. 14 beim Eidgenössischen Starkstrominspektorat (ESTI) zugelassen sind, müssen sie nach diesem Kurs nicht einmal die bisher erforderlichen drei Jahre praktische Tätigkeit in Installationen an besonderen Anlagen unter Anleitung eines Bewilligungsträgers nachweisen können.

An wen richtet sich dieser Lehrgang «Photovoltaik-Installateur:in mit STFW/ suissetec-Zertifitkat»?

PN: Der Lehrgang eignet sich für alle

Quereinsteigenden, die in der Photovoltaikbranche arbeiten möchten. Ausserdem richten wir uns auch an Personen, die bereits mit PV-Anlagen arbeiten, sich aber auf dem Gebiet weiterbilden und die gesamte Installation bis und inklusive des Wechselrichters lernen möchten.

Dann brauchen die Teilnehmenden praktisch kein Vorwissen?

PN: Ja, um genau zu sein, brauchen sie überhaupt kein Vorwissen. Es ist natürlich immer von Vorteil, wenn sie schon mit PV-Anlagen gearbeitet haben, grundsätzlich ist es aber keine Voraussetzung für diesen Kurs.

Wieso habt ihr diesen Lehrgang genau zu diesem Zeitpunkt ins Leben gerufen?

Beat Amstutz (BA): Wir wollen die breite Masse befähigen, Photovoltaikanlagen zu montieren und damit nicht zuletzt auch den Fachkräftemangel reduzieren. Durch den Anstieg der Strompreise wurde die Nachfrage nach diesen Anlagen massiv gesteigert, weshalb es wichtig ist, unsere Fachkräfte und somit die Branche mit einem angepassten Ausbildungsangebot zu fördern. Dem wollten wir uns annehmen. Aus einer ersten Idee ist nach viel Arbeit ein gesamter Lehrgang entstanden. Wir möchten die Branche unterstützen und durch solche Weiterbildungen an den Entwicklungen der Zeit dranbleiben.

Worauf dürfen sich die Teilnehmenden des Kurses freuen?

PN: Sie lernen den grundlegenden Aufbau einer PV-Anlage. Zusätzlich werden die Aufbauten verschiedener Dächer abgedeckt, beispielsweise wo und auf welchen Dächern man Löcher bohren darf, um die Anlagen zu installieren. Des Weiteren erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in die Bauphysik, mit der unter anderem determiniert wird, wie viel Gewicht man auf ein Dach heben darf, welche Windund Schneelasten für verschiedene Dächer gelten und vieles mehr. Natürlich werden auch die spezifischen Normen und Vorschriften sowie das Bewilligungsverfahren für eine PV-Anlage behandelt.

BA: Diese Lerninhalte ermöglichen den Kursteilnehmenden, ihre Kund:innen zu diesem Thema kompetent zu beraten. Der Kurs ist sehr praxisnah aufgebaut. Dank diversen Modellen und Übungsmaterialien kann das vermittelte theoretische Fachwissen direkt angewandt oder auch in einer simulierten Montagesituation geübt werden. Einmalig an diesem Zertifikatskurs sind auch die Unterrichtstage im Praxisparcours im Massstab 1:1 an unserem Standort «The Valley» in Kemptthal. Während dieser Tage können die Kursteilnehmenden die verschiedenen Systeme selbst montieren und somit ihre Fertigkeiten und ihr Fachwissen in einer Simulation unter Beweis stellen. In diesem Praxis-Teil werden auch Module zu Blitzschutz, Absturzsicherung und Arbeitssicherung unterrichtet. Und der Titel als «Photovoltaik-Installateur:in mit STFW/suissetec-Zertifitkat» ist von der Branche anerkannt?

BA: Ja. Da dies der erste Lehrgang seiner Art in der Schweiz ist, die Branche voranbringt und das Ziel verfolgt, Quereinsteiger:innen den Start in die Solarbranche zu erleichtern, fördert suissetec diese Weiterbildung. Daher können Interessierte den Lehrgangsbeschrieb nicht nur auf der Webseite der STFW, sondern ebenfalls auf der Webseite von suissetec finden. Und am Ende, bei einem erfolgreichen Abschluss, erhalten die Teilnehmenden ein STFW/suissetecZertifikat als Kompetenznachweis. Zusätzlich ist die Prüfungsvorbereitung für den Artikel NIV. 14 in dieser Weiterbildung enthalten. Mit dem Zertifikatsabschluss erfüllen alle Teilnehmenden auch die Zulassungskriterien des ESTI und können sich somit direkt im

Anschluss des Lehrganges für die Prüfung zur eingeschränkten Installationsbewilligung registrieren. Welche Entwicklungsmöglichkeiten bestehen danach für die erfolgreichen Absolvierenden des Lehrgangs?

BA: Die Absolvierenden wissen, wie man PVAnlagen gekonnt bis und mit Wechselrichter anschliesst. Zudem gehen sie mit einem vertieften Wissen zu PV-Anlagen aus dem Lehrgang hervor, was sie dazu befähigt, eine Projektleitertätigkeit oder eine beratende Funktion einnehmen zu können. Durch ihr Wissen bringen die Teilnehmenden ihren Arbeitgebern einen grossen Mehrwert. Die nächsten Zertifikatskurse «Photovoltaik-Installateur:in mit STFW/suissetec-Zertifikat» starten am 13. November 2023 und am 3. Juni 2024. Insgesamt dauert diese Weiterbildung 18 Tage und findet ca. alle zwei Wochen an zwei Werktagen statt. Möchten Sie mehr über den Lehrgang erfahren? Dann besuchen Sie die Webseite www.stfw.ch/epv oder scannen Sie den QR-Code.

Pius Nauer Leiter Bildung Elektro- & Kommunikationstechnik STFW

Beat Amstutz Leiter Bildung Gebäudetechnik STFW

Über die STFW Die Schweizerische Technische Fachschule Winterthur (STFW) wurde 1935 gegründet. Trägerschaft sind Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände sowie die öffentliche Hand. Mit jährlich über 10 000 Teilnehmenden in der Aus- und Weiterbildung ist die STFW eines der führenden Bildungsinstitute der Deutschschweiz im Bereich der Fahrzeug-, Gebäude-, Elektro-, und Kommunikationstechnik sowie Informatik. Ihrem Slogan «Wenig TheorieBlabla. Viel Praxis-Aha!» wird die STFW dank ihren zahlreichen modernen Laboren, Werkstätten und Modellen jederzeit gerecht.

Erfahren Sie mehr über unsere Angebote unter www.stfw.ch/angebot.

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA STFW • BRANDREPORT 23 #FOKUSENERGIE&NACHHALTIGKEIT
Bei der STFW sitzen nicht die Kursteilnehmenden, sondern jeder Handgriff!
Im
STFW Praxisparcours im Massstab 1:1 werden die angeeigneten Fertigkeiten und das Fachwissen gefestigt. Wenig Theorie-Blabla. Viel Praxis-Aha! Zahlreiche moderne Modelle, Werkstätte und Labore sorgen für einen praxisnahen Unterricht an der STFW ab dem ersten Kurstag.

Energiespeicherung – grüner Strom unabhängig von Wetter und Saison

Die Herausforderungen des Klimawandels in Bezug auf die Energieproduktion werden uns noch lange beschäftigen. Zum einen muss ausreichend erneuerbare Energie erzeugt werden. Zum anderen muss der Ökostrom auch zur Verfügung stehen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Zur Überbrückung stehen diverse Energiespeichertechnologien zur Diskussion.

Um die Wende zu meistern, ist ein Ausbau der nachhaltigen Energieproduktion unumgänglich. Bei Sonnen- und Windenergie präsentiert sich allerdings das Problem, dass diese abhängig von Wetter und Jahreszeit sind. So ergibt sich die Situation, dass Produktion und Bedarf auseinanderdriften. Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müssen Wege gefunden werden, Produktionsüberschüsse für Zeiten von Strommangel zu speichern. Direkte Energiespeicher wie Kondensatoren oder Spulen können allerdings nur kleine Menge speichern, weshalb auf indirekte Speicher zurückgegriffen wird: Elektrische Energie wird in eine andere Form umgewandelt und zwischengespeichert, um sie bei Bedarf wieder als Strom freizugeben. Einige Beispiele vielversprechender Brückentechnologien.

Batterie

Bei Energiespeicherung denkt man vornehmlich an Batterien, die die Energie chemisch speichern. Batterien und Akkus sind zwar hinlänglich getestet und einsatzbereit, sind aber für grössere Energiemengen weniger geeignet. Hinzu kommen ein vergleichsweise hoher Kostenpunkt sowie Umweltbelastungen durch Produktion und Transport. Im kleineren Rahmen eines Eigenheims können sie durchaus nachhaltig und wirtschaftlich betrieben werden, insbesondere wenn alte E-Auto-Batterien eine zweite Verwendung finden. Die Initiative «Battery 2030+» hat zum Ziel, den Sektor ökologisch, wirtschaftlich und sozial nachhaltiger zu gestalten, indem Batterien in Europa mit weniger Ressourcen hergestellt werden und sie gleichzeitig effizienter und kreislauffähig funktionieren.

Carnot-Batterie

Ein anderer Ansatz, aber nach ähnlichem Prinzip, stellt die Carnot-Batterie dar. Diese macht sich die Thermodynamik zunutze, um Energie nicht chemisch, sondern in Form von Wärme zu speichern. Denn diese lässt sich in unproblematischeren und preiswerteren Medien speichern, als sie in Lithium-Ionen-Batterien zu finden sind. Mögliche Speichermedien sind Wasser, Flüssigsalz, Gestein oder Flüssigmetalle. Im Falle eines Produktionsengpasses wird die Wärme per Generator wieder in Strom umgewandelt. Insbesondere wärmepumpenbasierte Carnot-Batterien scheinen vielversprechend für den Industriebereich.

Jene Konzepte mit Medien wie Salze oder Keramik sowie Hochtemperatur-Wärmepumpen befinden sich hingegen noch in der Erforschungsphase.

Pumpspeicherkraftwerke

Altbekannte Beispiel der indirekten Energiespeicherung sind die Pumpspeicherkraftwerke. Auf erhöhter

Lage wird ein Wasserreservoir oder Stausee errichtet. Bei einem Stromüberangebot wird Wasser aus tieferen Lagen hochgepumpt. Verknappt sich das Energieangebot, kann durch abfliessendes Wasser über Generatoren Strom zurückgewonnen werden. Im Falle der Schweiz reicht das Volumen aller Speicherseen jedoch nicht aus, um den Winter zu überbrücken. Kritiker:innen bemängeln ohnehin, dass durch den Bau von Pumpkraftwerken anderweitige Umweltschäden zu befürchten sind.

Nichtsdestotrotz wurde im letzten Jahr ein grosses Pumpspeicherkraftwerk mit einer Leistung von 900 Megawatt im Wallis eröffnet. «Nant de Drance» besitzt ein Volumen von 25 Millionen Kubikmeter Wasser. Dies entspräche einer Energiespeicherkapazität von 20 Millionen Kilowattstunden und soll einen wertvollen Beitrag zur Stabilisierung des schweizund europaweiten Stromnetzes leisten. Eine Zusammenarbeit mit Umweltorganisationen solle derweil die Auswirkungen auf die Umwelt minimieren.

Lageenergie

Ein ähnliches Prinzip wie Pumpspeicherkraftwerke verfolgen Lageenergie-Einrichtungen. Diesem Gedanken folgen beispielsweise Hubspeicherwerke wie das Unternehmen Energy Vault, eine Zusammenarbeit der Schweiz und den USA. Auch hier wird mit der Gravitation gearbeitet, allerdings übernimmt nicht Wasser die Speicherung, sondern Betonblöcke. Mit überschüssigem grünem Strom werden diese auf eine bestimmte Höhe hochgehoben. Wird die Energie erneut benötigt, kann diese durch das Ablassen der Blöcke zurückgewonnen werden. Solche Methoden sind einfach und effektiv und können einen Wirkungsgrad von bis zu 80 Prozent erreichen. Müssen aber grosse Energiemengen gespeichert oder abgerufen werden, wird die Logistik zu einer komplexen Herausforderung.

Power-to-X

Die zurzeit vielversprechendste Technologie ist vermutlich «Power-to-X». Diese beschreibt einen Vorgang, in dem Energie in einem chemischen Träger gespeichert wird. Mögliche Erzeugnisse wären Methan, Methanol, Ammoniak oder, in den meisten Fällen, Wasserstoff. Letzteres ist die meisterprobte Methodik und erlaubt, grosse Energiemengen über längere Zeiträume zu speichern: Der Stromüberschuss wird dazu genutzt, Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff aufzuspalten, um im Winter über Brennstoffzellen elektrische Energie zu erzeugen. Dieses Verfahren wurde und wird weiterhin in mehreren Projekten unter Realbedingungen getestet. Das schwerwiegendste Hindernis für eine breitere Markteinführung: hohe Kosten. Text SMA

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 24 ENERGIESPEICHERUNG
Elektrische Energie wird in eine andere Form umgewandelt und zwischengespeichert, um sie bei Bedarf wieder als Strom freizugeben.
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Liebe Leser:innen

Am 18. Juni stimmen wir über das Klimaschutz-Gesetz ab. Wie bereits bei der Abstimmung zum CO2-Gesetz vor zwei Jahren fährt die SVP auch jetzt eine aggressive Fake-NewsKampagne und will dieses Gesetz zusammen mit der Ölund Gaslobby zu Fall bringen. Das müssen wir unbedingt verhindern:

— Mit diesem Gesetz gehen wir die grösste Aufgabe unserer Zeit an: Die Klimakrise. Diese Aufgabe können wir nur gemeinschaftlich lösen. Das Klimaschutz-Gesetz löst öffentliche Investitionen für den ökologischen Umbau der Schweiz aus.

Dank dem Gesetz sollen die Menschen finanziell entlastet werden, wenn sie ihre alte Öl- und Gasheizung mit einer klimaschonenden Heizung ersetzen. So sparen wir schnell viel CO2 ein und stärken unsere Energie- und Versorgungssicherheit. Damit lösen wir uns aus der Abhängigkeit von Oligarchen und Autokraten.

Darum unsere Bitte: Stimmen Sie Ja und erinnern Sie alle Personen in Ihrem Haushalt an die wichtige Abstimmung. Gemeinsam können wir den Klimaschutz in der Schweiz voranbringen.

Herzlichen Dank für Ihr Engagement!

KLIMASCHUTZ GESETZ AM
JUNI Heizungen ersetzen, Klima schützen.
Mattea Meyer und Cédric Wermuth Co-Präsidium SP Schweiz
18.
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