Fokus Food - Tages-Anzeiger

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FOOD

Jérôme Meyer

Jérôme Meyer, Chef von Aldi Suisse, spricht über den Status quo sowie die Zukunft des Detailhandels.

BELEAF IT OR NOT: PFLANZLICH SCHMECKT, PFLANZLICH AUS DER SCHWEIZ SCHMECKT BESSER.

JEDE WOCHE ÜBER 2000 AKTIONEN EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA
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Transformation von Nahrungsmittel zu Lebensmittel

Die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ökologischen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Landwirtschaft und der Ernährung haben in den letzten vier Jahren erheblich zugenommen. Durch die multiplen Krisen und die Auswirkungen des Krieges sind die bereits schon bestehenden Herausforderungen exponentiell gewachsen. Punkte wie der Selbstversorgungsgrad, Arbeits- und Fachkräftemangel, Resilienzerhöhung des gesamten Agrar- und Ernährungssystems und gleichzeitig der Klimawandel und die effizientere Nutzung der Ressourcen sind wesentliche Probleme, die in naher Zukunft gelöst werden müssen. Darüber hinaus hat unsere Ernährung einen grossen Einfluss auf unsere Gesundheit. Wir haben nicht mehr als eine Erde Derzeit arbeitet das Schweizer Agrar- und Lebensmittelsystem mit einer erheblichen Diskrepanz zwischen Landwirtschaft und Konsum. Als Konsument:in geben wir Jahr für Jahr weniger aus für unsere Lebensmittel. Wir erfreuen uns an Produkten mit einem tiefen Preis, hohem ConvenienceGrad, vielfältiger Auswahl und hoher Schmackhaftigkeit und haben dabei die Verbindung zur Urproduktion verloren. Dabei verbrauchen wir das 4,4-Fache der eigenen Biokapazität der Schweiz.

Auf der anderen Seite stehen das Feld und unser Boden. Landwirtschaftlicher Anbau mit hohen Ernteerträgen stehen in Konflikt mit der steigenden Nachfrage nach gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln und dem zunehmenden Bewusstsein hierfür.

Wichtige Massnahmen für ein zukunftsorientiertes Ernährungssystem sind die Verringerung von Lebensmittelverlusten und -abfällen, die Veränderung der landwirtschaftlichen Anbaumethoden und

die Umstellung auf eine stärker pflanzlich orientierte Ernährung. Die derzeitigen Anbaumethoden werden jedoch stark von der verarbeitenden Industrie und den Einzelhändlern beeinflusst, die oft nur Kulturen mit hoher Nachfrage und geringer finanzieller Unsicherheit nachfragen, was den Landwirt:innen wenig Spielraum für die Produktion anderer Kulturen lässt. Zielkonflikte lösen – aber wie?

All diese Aspekte erhalten auch im Bericht des Bundesrates über die Zukunft der Agrarpolitik Gehör und werden politisch intensiv diskutiert. Um diese Herausforderungen zu meistern, braucht es einen systemischen Ansatz für die Transformation des

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FOKUS.SWISS 2 EDITORIAL 04 12 08 16 PROJEKTLEITUNG GIANMARCO ALLEGRINI COUNTRY MANAGER PASCAL BUCK PRODUKTIONSLEITUNG ADRIANA CLEMENTE LAYOUT JOEL STEINER, SARA DAVAZ TEXT SMA, KEVIN MEIER, CEDRIC KEISER, VANESSA BULLIARD, FATIME DI PANE TITELBILD ISTOCKPHOTO/MEDITERRANEAN DISTRIBUTIONSKANAL TAGES-ANZEIGER DRUCKEREI DZZ DRUCKZENTRUM AG 04 Nachhaltigkeit 08 vom Hof zum Tisch 10 Profilinterview: Jérôme Meyer 12 Swissness 14 Ernährung 16 Innovation LESEN SIE MEHR FOKUS.
Bild iStockphoto/Aamulya ANZEIGE N u L L F L E I S C H. Ächt Megagrillig. swiss Designed Erhältlich bei:
Wir als Konsumenten:innen spielen eine zentrale Rolle bei der Transformation des Agrar- und Ernährungssystems.

Das «Power-Müesli»

für Kälber kommt Tier, Mensch und Natur enorm zugute

Schweizer Kalbfleisch besticht durch Geschmack und Qualität. Doch trotz der Güte des Produktes stehen die bei der Produktion anfallenden CO2-Emissionen in der Kritik. Mit dem innovativen Qualivo-Ansatz schafft die Hofmann Nutrition AG Abhilfe: Dank einer ausgewogenen Fütterung steigen Tierwohl und Fleischqualität, während gleichzeitig der CO2-Ausstoss sinkt. «Fokus» machte sich ein Bild vor Ort.

Zufrieden und wohlig kauend liegen die Kälber im Strohbett. Sie haben sich an diesem heissen Junitag in den schützenden Schatten zurückgezogen und geniessen die kühle Brise, die durch die Stallungen weht. «Es herrscht gerade ein bisschen Siesta-Stimmung», meint Gody Grogg, Inhaber des weitläufigen und modernen Hofes im Bützberg, mit einem Schmunzeln. Bei den Jungtieren, die sich entspannt im Stroh ausstrecken, handelt es sich um Mastkälber, die Grogg unter dem Label «Qualivo» produziert. Was das genau bedeutet, erklärt Jürg Hofmann, Verwaltungsratspräsident der Hofmann Nutrition AG. «Bei Qualivo handelt es sich um ein Spezialitäten-Label für Kalbfleisch, welches auf einer besonderen Art der Tierfütterung basiert», sagt er. Denn anders als bei der konventionellen Kälberfütterung werden die Qualivo-Tiere nur während ihrer ersten Lebensmonate hauptsächlich mit Milch gefüttert. Schon früh erhalten die Qualivo-Kälber zusätzlich ein spezielles Müesli-Futter sowie Heu. «Von beidem können sie so viel fressen, wie sie mögen – es steht ihnen im Futtertrog sowie der Heuraufe jederzeit zur freien Verfügung», erläutert Gody Grogg.

Aber warum ist der Einsatz des Qualivo-Kälbermastmüeslis aus dem Hause Hofmann Nutrition so bahnbrechend? Alexander Hofmann, CEO und Geschäftsführer der dritten Generation des traditionsreichen Familienunternehmens, hat die Antwort: «Das Müesli basiert auf unserer jahrzehntelangen Erfahrung im Bereich der Spezial-Tierfutterherstellung und ist aus diesem Grund exakt auf die Bedürfnisse der Jungtiere zugeschnitten.» Damit sorgt es dafür, dass Qualivo-Kälber nicht eine einseitige Milchfütterung erhalten, sondern von einer vielseitigen und vollwertigen Ernährung profitieren. Konkret besteht das Qualivo-Kälbermastmüesli aus pflanzlichen Rohstoffen wie Maisflocken und Weizen. Darüber hinaus werden auch Nebenprodukte aus der Herstellung von Lebensmitteln für den Menschen wie Maiskeime, Rapsschrot und Haselnussmehl damit veredelt. Mit dem Qualivo-Kälbermastmüesli erhalten die Kälber sämtliche benötigten Nährstoffe und sind vor Mangelerscheinungen geschützt. Für Produzenten wie Gody Grogg stellt dies einen enormen Vorteil dar: «Meine Tiere erfreuen sich idealer Gesundheit, entwickeln sich bestens und fühlen sich wohl – eine perfekte Ausgangslage für alle», betont er.

Das gewisse Etwas

Eine weitere Besonderheit des Müeslifutters liegt in der Beimischung von speziellen, natürlichen Mikronährstoffen: Kräuter, Pflanzenextrakte, Hefeextrakte, gesunde Fette, ätherische Öle sowie weitere wertvolle Naturextrakte werden in exakter Dosierung und korrektem Verhältnis beigemischt, um die Gesundheit und den Stoffwechsel der Tiere wirksam und positiv zu beeinflussen. Jürg Hofmann nennt diese exklusiven Mikronährstoffe liebevoll den «Zaubertrank» der Hofmann Nutrition AG. «In diesem Bereich treiben wir seit Jahrzehnten Innovationen voran und diese Erfahrung können wir hier mit grosser Wirkung zum Tragen bringen.»

Die ausgewogene Ernährung der Qualivo-Kälber hat natürlich nicht nur positive Auswirkungen auf ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden, sondern sorgt auch für eine aussergewöhnliche Fleischqualität. Das lässt sich unter anderem an der besonderen Fleischfarbe erkennen: Qualivo-Kalbfleisch verfügt über einen rosaroten Farbton. Doch Moment – sollte

Kalbfleisch eigentlich nicht weiss sein? «Das ist nicht ganz korrekt», klärt CEO Alexander Hofmann auf: Die natürliche Fleischfarbe eines Kalbes ist rosa bis rot. Der weisse Farbton entsteht oft durch eine einseitige Fütterung. Für Qualivo-Kalbfleisch verfolgt man bewusst einen anderen Ansatz. Und diesen sieht man nicht nur – man schmeckt ihn auch: Das zarte rosarote Kalbfleisch schmeckt hervorragend und weist eine angenehme, aromatisch-nussige Note auf. Weniger CO2-Ausstoss Ein zentraler Kritikpunkt der Fleischproduktion liegt in ihren hohen CO2-Emissionen. Auch in diesem Feld schafft die Hofmann Nutrition AG mit ihrem nachhaltigen Qualivo-Ansatz Verbesserung: «Durch ein unabhängiges Institut wurde kürzlich eine neutrale Studie zur Berechnung des CO2-Footprints der Qualivo-Kälbermastfütterung durchgeführt», erzählt Alexander Hofmann. Die Ergebnisse waren verblüffend: Die Qualivo-Kälbermastfütterung emittiert pro Kilogramm produziertem Fleisch sechsmal weniger CO2-Äquivalente als die konventionelle Fütterungsmethode. «Auch hier stellt die Direktfütterung von pflanzlichen Rohstoffen über unser Qualivo-Kälbermastmüesli ein Schlüsselelement dar», führt Hofmann aus. Die Qualivo-Kälbermastfütterung bedeutet damit allein für die Schweiz ein enormes Einsparpotenzial an CO2-Emissionen angesichts der jährlich rund 190 000 hierzulande produzierten Mastkälber. Diese Faktoren machen Qualivo-Kalbfleisch zu einer genussvollen Spezialität mit einzigartigen Eigenschaften hinsichtlich Qualität, Tierwohl und ökologischer Nachhaltigkeit.

Von diesen Faktoren liess sich in der Schweiz die Migros Genossenschaft Basel/Nordwestschweiz überzeugen. Sie ist bis jetzt der einzige Grossverteiler, der in seinen Filialen Qualivo-Rind, Qualivo-Kalb und Qualivo-Schwein anbietet. Der Migros Genossenschaft Basel ist es mit Qualivo-Fleisch sogar gelungen, über ihre 43 Filialen eine funktionierende Ganztierkörperverwertung zu etablieren (from Nose to Tail). Dieser Ansatz stellt einen weiteren wichtigen und wertvollen Beitrag zu einer nachhaltigen Fleischproduktion und -Nutzung dar. Im europäischen Ausland haben sich viele Metzgereifachgeschäfte und sogar der Lebensmittelhandel Rewe in Süddeutschland zum einzigartigen Qualitätsfleisch bekannt. Qualivo-Kalbfleisch

wird in Deutschland auch über den Lebensmittelhändler Tegut vermarktet. In Tschechien und der Slowakei wiederum wird Qualivo-Fleisch über den OnlineHandel Rohlik sowie den Gastrohandel vertrieben.

Ein Produkt mit Zukunft

Jürg und Alexander Hofmann freuen sich über den Erfolg ihres Qualivo-Labels. «Doch wir sind der klaren Überzeugung, dass unser Produkt noch mehr Potenzial hat, welches es auszuschöpfen gilt», betont der CEO. Die Schweiz sei nach wie vor ein Land mit einem sehr hohen Pro-Kopf-Konsum an Kalbfleisch, auch wenn dieser in den letzten Jahren stetig abgenommen hat. «Eine echte Innovation mit den enormen Vorteilen von Qualivo-Kalbfleisch tut diesem Markt und allen Beteiligten gut, vom Bauern über den Verwerter und den Handel bis zum Konsumenten», ergänzt Jürg Hofmann. Aus diesem Grund werde Hofmann Nutrition die Produktion und Vermarktung von Qualivo-Kalbfleisch als Spezialität noch weiter ausbauen. «Wir sind offen und bereit für neue Partnerschaften in Lebensmittelhandel, Metzgereien und Gastronomie», betonen beide. Ihr Engagement zeigt bereits Wirkung: Verschiedene wichtige Marktteilnehmer im Detail- und Gastrohandel haben grosses Interesse am Qualivo-Kalb bekundet. Weitere Informationen finden Sie unter www.qualivo.ch

Über die Hofmann Nutrition AG Unter den Markennamen «Hokovit» und «Qualivo» vertreibt Hofmann Nutrition ihre in der Schweiz produzierten, exklusiven Mikronährstoffe für die Tierernährung mit grossem Erfolg in über 20 Ländern der Welt. Sie werden überall dort eingesetzt, wo Verbesserung der Tiergesundheit und Leistung sowie weniger Medikamenten- und Antibiotika-Verbrauch gefragt sind. Hofmann Nutrition ist Pionier für Genussfleisch, bessere Tierhaltung und effiziente Produktion: Als erste Firma in der Schweiz entwickelte Hofmann Nutrition schon in den 1980er-Jahren ein Fleischlabel mit antibiotikafreiem Futter und artgerechterer Tierhaltung. Dieses erste Marken-Schweinefleisch wurde unter dem Namen Bell Porc im Lebensmittelhandel (Coop) ein grosser Erfolg und stellt damit die eigentliche Basis für die heute gängigen Fleischlabels dar.

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Alexander Hofmann, CEO (links) und Jürg Hofmann,
(rechts) der Hofmann Nutrition AG
Das Geheimnis des Qualivo-Müeslis sind die natürlichen Mikronährstoffe.
VR-Präsident

Kleine Betriebe mit grossem Ausmass

Alle kennen ihn, doch die wahre Rolle von Schweizer Alpkäse ist dennoch vielen nicht bewusst. Das Naturprodukt blickt auf eine jahrhundertealte Tradition zurück, die heute noch spürbar ist – auch in Sachen Nachhaltigkeit. Ein Einblick in das Nischenprodukt auf seinem Weg vom Berg auf den Esstisch.

Alpkäse ist nicht einfach Käse aus den Bergen. Der Begriff ist tatsächlich durch die Berg- und Alpverordnung geschützt. Durch diese rechtliche Definition ist sowohl der Alp- als auch der Bergkäse klar von anderen Produkten abgegrenzt. Grob betrachtet darf sich jener Käse Alpkäse nennen, der in einem definierten Sömmerungsgebiet hergestellt wird. Zudem handelt es sich um ein saisonales Produkt, denn anders als Bergkäse darf Alpkäse nur während der Sommermonate produziert werden. Doch wie sieht der Prozess im Detail aus?

Lokale Zutaten, Verarbeitung vor Ort

Die Milch wird zur Verarbeitung nicht etwa auf den Berg hochgeführt. Alles beginnt, wenn die Kühe ihr Sommerlager auf der Alpweide aufschlagen. Die Rohmilch für den Käse stammt nämlich aus den umliegenden Sömmerungsgebieten und wird vor Ort zu Rohmilchkäse verarbeitet – nur in Einzelfällen wird zuweilen pasteurisierte Milch verwendet. Teilweise bestehen auch Fusionen zweier Alpen, die zusammen an einem Ort produzieren. Die Transportwege der Milch sind üblicherweise trotzdem kurz. Die Verarbeitung sieht über den Alpenkamm im Detail unterschiedlich aus, wodurch die Alpkäse aus den 1350 Alpkäsereien einen ganz eigenen Charakter erhalten.

Ein Tag auf der Alp

Es gibt kleinere und grössere Alpen; von solchen mit 20 Kühen zu solchen mit über 100 Kühen. Verglichen mit den Käsereien im Tal sind Alpkäsereien kleine Einheiten. Nichtsdestotrotz gleicht sich die Verarbeitung der Milch in gewissen Aspekten. Sowohl bei

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grossen als auch kleinen Käsereien wird die Milch einmal am Tag verarbeitet. Aus der Abendmilch des Vortages und der Morgenmilch entsteht die Tagesproduktion. Die Unterschiede stechen in den weiteren Schritten hervor. Denn in Alpkäseproduktion ist eine schonende Verarbeitung, die vom Vorkäsen über das Auskäsen ein Prozess von mehreren Stunden ist. In Alpkäsereien wird die Milch meist gemäss Pflichtenheft mit Holzenergie erhitzt. Diese schonende Erhitzung mit niedrigerer Temperatur sorgt dafür, dass der Käse danach weiter reifen kann.

Über 50 Prozent der Alpenkäse folgen der Rezeptur AOP (Appellation Origine Protegée). Die Herstellung erfolgt also in einem bestimmten Gebiet und die Produzent:innen halten sich an das beim Bund hinterlegten Pflichtenheft. Hinzu kommen allenfalls weitere Produkte, die ebenfalls alle der diesjährigen Branchenleitlinie in der zweiten Auflage folgen. Diese Herstellungsweise legt den Fokus auf eine stetige Verbesserung der Qualität.

Man sieht, bei der Alpkäserei handelt es sich um eine traditionelle, kleinteilige Produktion, die anderen Standards als die grosse Käseindustrie folgt. Qualitätseinbussen sind aber nicht zu befürchten, denn durch die Hinterlegung der Rezepturen wird die Lebensmittelsicherheit sichergestellt und das Niveau anderer Käse erreicht.

Tradition und Moderne

Die Alpkäserei als traditionelles Kunsthandwerk, das sich durch die Geschichte behaupten konnte, ist aber alles andere als aus der Zeit gefallen. Jessica und Raphael Rinnerthaler zeigen mit ihrem

«Alpgeschichten»-Blogpost auf, wie die Technik zwar die Alparbeit verändert, aber der Tradition keinen Abbruch tut. Früher habe man die Molke ununterbrochen umgerührt, damit der Käsebruch nicht anbrennt. Beim manuellen Rühren besteht aber die Gefahr, dass die Arme müde werden und das Rühren ungleichmässig wird. Eine Rührmaschine nimmt den Alpkäser:innen heute diese Arbeit ab und sorgt gleichzeitig durch Gleichmässigkeit für mehr Qualität.

Ein weiteres Beispiel ist die Milchkühlung. Die Abendmilch muss über Nacht gekühlt werden, sodass sie am nächsten Tag verarbeitet werden kann. Traditionell lagerte man sie bis am Morgen im Brunnen oder in einer grottenähnlichen Kammer im Berginnern. Auch heute wird die Milchkühlung oftmals so vorgenommen. In sehr warmen Sommern kann es heikel werden, weswegen heutzutage mitunter elektrische Milchkühlungen zum Einsatz kommen. Im Grunde hat sich der Prozess der Alpkäserei kaum verändert, doch die moderne Technologie erlaubt eine höhere Qualität.

Abfälle müssen nicht sein Nachhaltiges Wirtschaften spart auch auf der Alp Geld und ermöglicht weitere Produktkategorien. Zum einen kann durch die Entrahmung der Milch Rahm und Butter für den Verkauf oder Eigenbedarf hergestellt werden. Zum anderen ist auch die Käsemilch, oder Schotten, ein wichtiges Nebenprodukt. Statt diese zu entsorgen, wird empfohlen, diese einzudicken oder als Nahrung für Alpschweine zu verwenden. Denn Schotte ist energiereich und

Geniessen Sie die Käse-Vielfalt von unseren 1’350 Alpkäsereien.

Lassen Sie sich für die warme und kalte Küche auf unserer neuen Webseite inspirieren: schweizeralpkaese.ch/rezepte

die ungesättigten Fettsäuren machen das Fleisch aromatisch und sorgen für eine zarte Struktur. Nachhaltigkeit auf allen Ebenen Abfallvermeidung ist nur ein Aspekt eines nachhaltigen Betriebs. Ein Weiterer ist beispielsweise die Förderung der Biodiversität, wie Katharina Rhyner in einem «Alpgeschichten»-Blog darstellt. Alpweiden bieten der Fauna unterschiedliche Lebensräume und sorgen so für biologische Vielfalt. Dies wird durch ein angemessenes Weidemanagement unterstützt. Die grosse Kunst besteht darin, sowohl Über- als auch Unternutzung zu vermeiden, um die Lebensräume zu erhalten. Die Schwierigkeit beim Weidemanagement liegt beim nicht linearen Graswachstum, das besonders im Frühling sehr stark wächst. Wenn es aber richtig ausgeübt wird, entsteht ein klarer Gewinn für die Biodiversität und die Nachhaltigkeit.

Tradition für die Zukunft

Die Alpkäserei gegen andere Formen der Käseherstellung auszuspielen, greift jedoch zu kurz. Tatsächlich melden sich immer wieder Milchtechnolog:innen, um nach der Lehre eine Saison auf der Alp zu arbeiten. Insbesondere der Einblick in den Umgang mit den Käsekulturen stösst auf Interesse und stärkt die Experimentier- und Innovationsfreude. So finden einige Facetten eines Kunsthandwerks Eingang in die hochtechnologische Lebensmittelherstellung.

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 4 NACHHALTIGKEIT
Bild iStockphoto/Isaac74

Der Käse, der aus der Reihe tanzt

In diesem Jahr feiert der Tilsiter-Käse seinen 130. Geburtstag. Doch trotz des hohen Alters ist die Traditionsmarke alles andere als angestaubt. Das zeigt sich zum Beispiel anhand neuer, innovativer Produkte – sowie einer Werbekampagne, die wirklich für Aufmerksamkeit sorgt.

zudem die bekannten Trauffer-Holzkühe bemalen. «Der Anlass war ein voller Erfolg, wir durften mehr als 2500 Menschen begrüssen und der Event wurde live von Radio Energy übertragen», erzählt Hänni. Gross war der Andrang auch im Fotobus, wo sich die Besucher auf einem Polaroid-Foto verewigen lassen konnten. Diese Gelegenheit liessen sich auch viele der 200 geladenen Gäste aus der Käsebranche nicht entgehen.

Glücklich grasende Kühe, ein malerisches Bergpanorama sowie vielleicht das eine oder andere Alphorn im Hintergrund – dies sind die typischen eidgenössischen Motive, die man auf einem Werbeplakat für Schweizer Käse erwarten könnte. Doch die Traditionsmarke Tilsiter wählte für ihre letzte Marketingkampagne einen anderen Weg: «Wir kreierten verschiedene Werbesprüche, die an Bauernweisheiten erinnern und mit einem Augenzwinkern aktuelle Gegebenheiten aufgreifen», sagt Urs Hänni, Geschäftsführer der Sortenorganisation Tilsiter Switzerland. So lautet etwa eine der Tilsiter-Weisheiten: «In der Stadt sind alle trendy, kaufen Tilsiter nur übers Handy.» Einen süffisanten Seitenhieb in Richtung Politik verteilte man mit «Liebe Politiker:innen, es wäre toll, ihr nähmt den Mund nur mit Tilsiter voll». Man wolle auf diese Weise die Leute zum Schmunzeln anregen und sich bewusst von gängigen Markenbotschaften abheben, führt Hänni aus. Das ist Tilsiter gelungen: Die Weisheit «Ob Mann, ob Frau, ob non-binär, alle vereint die Liebe zum Tilsitär», löste sogar eine hitzige Debatte aus: Das Aufgreifen der Gender-Thematik liess die Emotionen mancher Betrachterinnen und Betrachter hochkochen und die daraus resultierende Diskussion zog derart weite Kreise, dass sie von verschiedenen Schweizer Tageszeitungen und Newsportalen aufgegriffen wurde.

Dass man Reaktionen auslöst, wenn man die Dinge angeht, sei verständlich und müsse man respektieren, meint Urs Hänni verständnisvoll. Insgesamt seien die witzigen Tilsiter-Weisheiten aber hervorragend angekommen. Und nicht nur das: Tilsiter rief die Schweizer Bevölkerung dazu auf, eigene Kreationen einzusenden. «Wir waren vom enormen Rücklauf auf die Aktion vollkommen überrascht, wir erhielten mehr als 1500 Einsendungen.» Die Aktion wird aufgrund des Erfolgs nun verlängert. Wer also eine zündende Idee für eine witzige und freche Tilsiter-Weisheit auf Lager hat, kann diese online unter www.tilsiter.ch/ weisheiten/wettbewerb einreichen. Tilsiter belohnt die kreativsten Einsendungen mit Käse, Souvenirs – und die besten Sprüche noch mit ein bisschen mehr. Man darf sich daher schon jetzt auf neue, kecke Plakate freuen, die voraussichtlich im Herbst aufgehängt werden.

Jetzt QR-Code scannen und am Wettbewerb teilnehmen!

Er schmeckt am 1. Mai einfach revolutionär, der schwarze Block von Tilsitär.

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Von Altersmüdigkeit keine Spur

Dass Tilsiter auch nach 130 Jahren noch immer für neue und leckere Innovationen gut ist, beweisen Produkte wie der Tilsiter-Hummus: Der weltweit erste Hummus mit Käse wurde letztes Jahr lanciert und hatte seine Feuertaufe im Oktober an der Olma. Diese wurde mit Bravour bestanden. Und weil das 130-jährige Bestehen von Tilsiter nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch so richtig etwas hermachen soll, wurde ein neues «Käsegewand» kreiert: Das neue Verpackungsdesign für die beiden Linien «Der Gelbe – crèmig» und «Der Schwarze – extra» vereint die Gründungsjahreszahl 1893 gekonnt mit Swissness sowie dem bestehenden Tilsiter-Logo.

Auch dem wichtigen Thema «Nachhaltigkeit» trägt Tilsiter Rechnung mit dem ersten klimaneutral produzierten Sortenkäse der Schweiz: Auf dem Holzhof von Otto Wartmann in Amlikon, der TilsiterUrsprungskäserei seit 1893, wird der CO2-neutrale rote Tilsiter produziert. Allein durch das Nutzen der Abwärme lassen sich rund drei Viertel der gesamten Emissionen, welche die Käseproduktion erzeugt, einsparen. Im Zusammenspiel mit den Einsparungen

der Biogasanlage kann emissionsfreier Käse produziert werden. «Für uns ist das ein weiteres Paradebeispiel dafür, dass sich Tradition und Innovation in keiner Weise ausschliessen müssen», sagt Urs Hänni.

Tradition als starke Basis

Das 130. Jubiläumsjahr war für Tilsiter bereits ereignisreich. Und obschon man mit neuen Produkten sowie einer ausgefallenen Kommunikationskampagne neue Wege beschreitet, legt das Unternehmen gleichzeitig enormen Wert auf Tradition und Handwerk: Noch immer sorgen über 20 regional verwurzelte Käsereien für den unverwechselbaren Tilsiter-Geschmack sowie eine erstklassige Produktqualität: Der Schweizer Tilsiter entsteht naturnah in traditionellen Familienkäsereien.

Die gewerblichen Tilsiter Käsereien haben eine gut überschaubare Grösse. Landwirt und Käser kennen sich noch persönlich und arbeiten Hand in Hand. Dass sich dabei Begriffe wie Hofabfuhr und Milchsauganlage als normal etabliert haben, zeugt von einem gesunden Verständnis von Marktwirtschaft, Sicherheit und Ökologie. Auf diese Weise gewinnt man Zeit und kann sich gezielt um die gute Milchqualität kümmern – die Basis für den erstklassigen Tilsiter-Käse. Diese Werte und Merkmale werden Tilsiter-Käse in all seinen Formen auch in den nächsten 130 Jahren auszeichnen.

Wie stark die Marke Tilsiter heute in der Bevölkerung verankert ist, zeigte sich anfangs Juni: Zum 130-JahrJubiläum rief Tilsiter den «Tag des Tilsiters» aus und lud die Öffentlichkeit zum gemeinsamen Feiern auf dem Bächlihof in Rapperswil-Jona ein. Geboten wurden Schaukäserei-Vorführungen, diverse Marktstände, Wettbewerbe sowie ein Showbacken mit dem Bäckermeister Marcel Paa. Und um den Tilsiter-HummusLaunch freudig zu zelebrieren, durften die kleineren Besucherinnen und Besucher auf einem Kamel reiten. Kinder, die sich kreativ betätigen wollten, konnten

Teil des Kults sein

Heute geniesst die Marke «Tilsiter» Kultstatus und vor allem die grüne und die rote Kuh sind landesweit bekannt. Im Tilsiter-Shop findet man allerhand praktische und witzige Artikel und Gadgets, das Angebot reicht vom Käsemesser über die praktische Isolierflasche bis hin zum Bierdeckel mit aufgedruckter Tilsiter-Weisheit. Ein absoluter Renner, insbesondere im Sommer, sind die aufblasbaren Schwimmkühe. Diese erfreuen sich gerade bei Kindern enormer Beliebtheit und sind ein unverzichtbarer Badi-Begleiter.

QR-Code scannen um zum Tilsiter-Shop zu gelangen:

Tilsiter Fondue 1893

Im Rahmen der Jubiläumslinie lanciert Tilsiter sein frisches «Fondue 1893» mit dem rezenten Tilsiter Extra (Schwarz) – eine fixfertige Fonduemischung, die im September in den Schweizer Handel kommt.

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA TILSITER SWITZERLAND GMBH • BRANDREPORT 5 #FOKUSFOOD
Wir kreierten verschiedene Werbesprüche, die an Bauernweisheiten erinnern und mit einem Augenzwinkern aktuelle Gegebenheiten aufgreifen.
Der freche Eidgenuss. Seit 1893. Tilsiter-Weisheit Ruf Lanz
Urs Hänni Geschäftsführer der Sortenorganisation Tilsiter
Switzerland

«Wir wollen ‹Fair Taste›-Pioniere sein»!

Seit über 170 Jahren ist die Passion von Maestrani die Herstellung von hochwertigen Schokoladen- und Süsswarenspezialitäten aus erstklassigen, nachhaltigen Rohstoffen. Als unabhängiges Schweizer Familienunternehmen ist nachhaltiges Denken und Handeln tief in den Unternehmenswerten verwurzelt.

Valentin Haag, wie wichtig ist den Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten die Nachhaltigkeit beim Genuss von Schokolade?

Die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten geniessen Schokolade immer bewusster: In die Kaufentscheidung werden häufiger Kriterien wie Qualität und Herkunft der Produkte, Inhaltsstoffe, aber auch die Nachhaltigkeit der Produkte miteinbezogen. Das wichtigste Kaufkriterium bleibt aber immer noch der Geschmack:

Ein Prügeli muss geschmacklich begeistern!

Wie gehen sie bei Maestrani damit um?

Wir wollen bei Maestrani «Fair Taste»-Pioniere sein!

Unsere Prügeli sollen geschmacklich schmecken und darum erfinden wir das traditionelle Prügeli immer wieder neu: Unsere neusten Munz-Prügeli haben zum Beispiel einen einzigartigen, cremigen Kern und sind mit feinster Schokolade umhüllt. Oder wir haben auch eine vegane, zerschmelzende MandelVarietät unter Minor lanciert. Daneben sollen sich aber die Konsumierenden auch sicher sein, dass die Schokolade fair, nachhaltig und natürlich produziert wurde. Und gerade in der Nachhaltigkeit wollen wir immer wieder in die Pionierrolle schlüpfen – wir sind bei Maestrani also «Fair Taste»-Pioniere.

Klar, das wollen alle. Was heisst das aber konkret?

Als 170-jähriges Familienunternehmen mit Produktion im ostschweizerischen Flawil haben wir zum einen eine lange Schokoladen-Tradition, aber vor allem auch die Nachhaltigkeit in der DNA. Schon in den 1980er-Jahren waren wir bei Maestrani mit der Herstellung der ersten Schokolade in Bio-Qualität mit Rohstoffen aus fairem Handel eine Nachhaltigkeitspionierin. Und mit der Lancierung unserer «All Natural»-Initiative setzen wir nun wieder neue Massstäbe in Bezug auf die Nachhaltigkeit. Diese Nachhaltigkeitsmehrwerte sind auf unseren Prügeli dank dem «All Natural»-Siegel transparent erkennbar.

Nachhaltigkeit ist ja nicht nur auf den Produkten wichtig. Wie nimmt Maestrani ihre Verantwortung darüber hinaus wahr?

Nachhaltigkeit hat viele Facetten. Maestrani nimmt darum ihre Verantwortung über die gesamte Wertschöpfungskette wahr: Dies beginnt bei der Beschaffung unserer Rohstoffe in den verschiedenen Anbauländern von Kakao oder von Haselnüssen. So setzen wir auf anerkannte Labels mit unabhängigen Audits: 100 Prozent unseres Kakaos ist Fairtrade- und/oder Bio-zertifiziert. Und daneben setzen wir auch bei unseren wichtigsten Lieferanten auf effektive Nachhaltigkeitsprogramme. Bei der Herstellung bei uns am Produktionsstandort Flawil sind natürlich die konsequente Reduktion von CO2-Emissionen wichtig – darum werden wir uns auch im 2024 zur Science Based Targets Initiative (SBTi) verpflichten. Und schon jetzt beziehen wir am Produktionsstandort Flawil 100 Prozent unseres Stroms aus nachhaltigen Quellen. Aber auch Mitarbeiterthemen wie Ausbildung, Lohn- und Chancengleichheit oder Diversität haben bei uns höchste Priorität. Und schlussendlich geht unsere Verantwortung auch über den Konsum

unserer Produkte hinaus: So schauen wir zum Beispiel regelmässig innovative Verpackungslösungen an, damit wir auch in diesem Bereich immer Fortschritte machen können. Ein schönes Beispiel ist die Grasfaser-Karton-Verpackung der Munz Swiss Organics Tafellinie. Oder wir kompensieren den CO2-Fussbadruck unserer Produkte.

Ist diese Kompensation nicht Greenwashing?

Wir haben schon vor zehn Jahren den Weg der Emissionsreduktion eingeschlagen und diese im Vergleich zu 2012 um 17 Prozent reduziert. Den Rest, welchen wir bis anhin noch nicht reduzieren konnten, kompensieren wir aktuell in Zusammenarbeit mit myClimate. Mit der Verpflichtung zur SBTi werden wir auch in Zukunft weitere Reduktionsschritte machen.

Wollen Sie also sagen, dass Maestrani ihre Hausaufgaben in der Nachhaltigkeit erledigt hat?

Erledigt auf keinen Fall! Aber wir haben in den letzten Jahren schon wichtige und grosse Fortschritte gemacht und durften uns so immer wieder als Pionierin in der Nachhaltigkeit bezeichnen.

Diesen Weg gehen wir konsequent weiter und haben ambitionierte Massnahmen für die kommenden Jahren definiert. Diese sind transparent in unserem neusten Nachhaltigkeitsbericht nachzulesen.

Die grosse Verschwendung

Extra cremig – extra nachhaltig – extra viel Schwiiz!

Die neuen Munz Extra-Prügeli sind in den Varietäten Extra-Nuss, Extra-Kakao und Extra-Milch im Schweizer Handel erhältlich.

Das «All Natural»-Siegel, weist auf die spannenden Nachhaltigkeitsleistungen hin:

• 100% natürliche Inhaltsstoffe

• 100% fairer Fairtrade-Kakao

• Bewusster Verzicht auf Palmöl

• Kompensation der CO2-Emmissionen, welche nicht reduziert werden können

QR scannen und den neuen, digitalen Nachhaltigkeitsbericht lesen.

Effizienz, Energiesparen, Klimaschutz: Die grossen Themen unserer Zeit müssen endlich auch im Ernährungssystem ankommen. Dort grassiert heute noch staatlich geförderte Verschwendung.

Umwelt und Gesundheit leiden

Wer jetzt durch die Ackerbaugebiete der Schweiz fährt, wird vielleicht schon die ersten Mähdrescher der Erntesaison 2023 im Einsatz sehen. Was viele Menschen nicht wissen: Auf rund 60 Prozent unseres Ackerlandes wächst nicht Nahrung für Menschen, sondern Viehfutter. Dieses Futter füllt die Krippen und Futtertröge von Kühen, Schweinen und Hühnern. Die Verfütterung von Ackerfrüchten an Nutztiere führt global zu einer gewaltigen Kalorienverschwendung. Warum? Weil die meisten geernteten Kalorien verloren gehen, wenn sie via Viehfutter in Fleisch, Eier oder Milchprodukte verwandelt werden.

Massive Kalorienvernichtung

Durchschnittlich isst ein Mensch in der Schweiz rund 50 Kilo Fleisch pro Jahr, hauptsächlich Schweine- und

Hühnerfleisch. Zur Herstellung einer Kalorie Schweine- oder Hühnerfleisch müssen rund zehn Kalorien Futter aufgewendet werden. Da Schweine und Hühner sich grundsätzlich gleich ernähren wie der Mensch, besteht eine Nahrungskonkurrenz: Wo wir Tierfutter anbauen, könnten wir stattdessen Nahrung für unsere Teller pflanzen. So würden wir den Ertrag für die menschliche Ernährung auf der gleichen Ackerfläche glatt verzehnfachen. Nutztierhaltung ist nur auf Grasland effizient und sinnvoll, weil dort keine Nahrungskonkurrenz zum Menschen besteht. Kühe, Schafe und Ziegen können das Gras verwerten, das der Mensch nicht essen kann. Effiziente Nahrungsproduktion in der Schweiz hiesse also: Das knappe Ackerland für die menschliche Ernährung nutzen, Schweine und Hühner nur als Resteverwerter halten, mit Kühen & Co. das Grasland nutzen.

Die Schweiz hat innerhalb Europas eine rekordhohe Dichte an Nutztieren, weil zusätzlich zum inländischen Ackerfutter auch noch 1,2 Millionen Tonnen Futter jährlich importiert werden. Der inländische Anbau deckt nur rund 40 Prozent des heutigen Bedarfs. Unser Hunger nach Fleisch, Eiern und Milchprodukten beansprucht im Ausland gleich nochmals die Ackerfläche der Schweiz. Die negativen Folgen dieser Politik sind vielfältig, zum Beispiel für die Natur. Was vorne beim Tier hineingeht, kommt hinten wieder als Dünger in Form von Mist und Gülle heraus. Die Überdüngung ist in manchen Regionen der Schweiz so gravierend, dass sogar Seen künstlich belüftet werden müssen. Durch die Luft gelangt Stickstoff aus der intensiven Tierhaltung in empfindliche Lebensräume wie Hochmoore oder Trockenwiesen und schädigt die Vegetation. Auch für uns Menschen sind die Verhältnisse ungesund. Der durchschnittliche Konsum tierischer Eiweisse übersteigt das vernünftige Mass deutlich. Der Allgemeinheit entstehen durch das fehlgeleitete Ernährungssystem Kosten in Milliardenhöhe. Öffentliche Kosten, private Gewinne Wenn das alles so klar ist, warum ist dann nicht längst ein Umbau hin zu einem zukunftsfähigen Ernährungssystem im Gang? Ganz einfach: Politisch gut vernetzte Interessengruppen profitieren vom heutigen Zustand, ohne für die verursachten Schäden und Kosten aufkommen zu müssen. Zum Beispiel der mächtige Schweizer Agrarkonzern Fenaco, aus dessen Verwaltungsrat die Bundesräte Ueli Maurer und Guy Parmelin hervorgingen. Derweil muss Pro Natura als Besitzerin des Baldeggersees im Luzerner Seetal entschädigungslos hinnehmen, dass der idyllische See durch die Folgen der intensiven Schweinehaltung seit Jahrzehnten stark beeinträchtigt ist. Für die Seebelüftung und andere Massnahmen zur Symptombekämpfung kommen nicht die Verursacher, sondern die Allgemeinheit auf. Das hat System: Die heutige Agrarpolitik fördert die intensive Tierhaltung massiv. 82 Prozent der jährlichen Direktzahlungen von rund 2,8 Milliarden Franken stützen die tierische Produktion. Die einseitig ausgerichtete Absatzförderung haut in die gleiche Kerbe. Für den Export von Schweizer Käse nach Brasilien, Kanada, Mexiko, Polen oder

Südafrika bezahlte die Staatskasse 2021 ebenso wie für das Marketing von Schweine- und Rindergenetik. Mit Kostenwahrheit zum Sonntagsbraten Die effiziente, ökologisch tragbare Produktion gesunder Nahrungsmittel braucht vor allem eines: Kostenwahrheit! Es ist gar nicht nötig, jedem Grillkönig seine Wurst auszureden. Es reicht, wenn sich im Preis der Bratwurst alle Kosten niederschlagen, die deren Produktion verursacht. Dann werden tierische Produkte wieder zu dem, was sie sein sollten: Hochwertige Nahrungsmittel, die mit Mass und Verstand konsumiert werden. Back to Sonntagsbraten und Sonntagsei, lautet die Devise. Damit steigt als willkommene Nebenwirkung sogar der Selbstversorgungsgrad der Schweiz. Der Weg ist noch weit. Die agrarpolitischen Mehrheiten und ihre Verbände beklagen gerne die drohenden Produktionsausfälle, wenn der Natur im Ackerland etwas Platz zugestanden wird. Feldlerchen, Hasen und Mohnblumen werden zur Bedrohung unserer Selbstversorgung hochstilisiert. Die gleichen Kreise schweigen beharrlich zur gigantischen Kalorienverschwendung durch die Futterproduktion auf Ackerland.

Pro Natura ist überzeugt: Am Ende setzen sich in einer Demokratie die besseren Argumente durch. Die Zeit läuft für ein stärker pflanzenbasiertes Ernährungssystem – besser für die Menschen, besser für die Natur.

Text Marcel Liner, Agronom ETH, Verantwortlicher Landwirtschaftspolitik bei Pro Natura

Weitere Informationen finden Sie unter: www.pronatura.ch/landwirtschaft

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Schweizer Kichererbsen aus dem Biolandbau direkt auf den Teller: Keine unnötige Kalorienverschwendung als Futtermittel. Bild biofarm

Papier statt Plastik –die Pasta im nachhaltigen Kleid

Seit über 140 Jahren steht die Marke «Bschüssig» für erstklassige Teigwaren aus der Schweiz. Als Unternehmen mit Schweizer Werten sieht man sich auch der Nachhaltigkeit verpflichtet: Darum besteht die Verpackung der Bschüssig-Pasta seit gut zwei Jahren komplett aus Papier. Für Firmeninhaber Beat Grüter war dieser ökologische Schritt weg von Plastik eine Herzensangelegenheit – obschon die praktische Umsetzung eine enorme Herausforderung war. Beat Grüter, die Hörnli und Spaghetti von Bschüssig geniessen in der Schweiz Kultstatus. Seit zwei Jahren werden die Schweizer Teigwaren in Papier- statt Plastikverpackungen verkauft. Warum haben Sie sich zu diesem Schritt entschieden? Ich erachte es als enorm wichtig, dass sich Unternehmen im Rahmen ihrer Möglichkeiten von Plastik lossagen. Das hat mehrere Gründe. Einerseits ist der für die Plastikherstellung benötigte Rohstoff Öl endlich und insgesamt nicht nachhaltig. Gleichzeitig ist Plastik als Abfallprodukt aus ökologischer Sicht problematisch, weil es sich nicht abbaut. Bäume

hingegen wachsen nach und wir verfügen über grosse Holzreserven. Es waren diese Faktoren, die mich dazu bewogen haben, für Bschüssig Papier als Verpackungsalternative in Betracht zu ziehen. Die positiven Folgen davon sind augenfällig: Durch die Umstellung sparen wir jedes Jahr rund 60 Tonnen Folie und Plastikclips ein. Das Spezialpapier, welches wir nun für unsere 35 Sorten von Bschüssig-Teigwaren verwenden, überzeugt mit einer angenehmen Haptik sowie einem coolen und ansprechenden Design. Dies garantiert einen hohen Wiedererkennungseffekt. Und das Beste: Das neue Verpackungspapier kann ohne Bedenken im Altpapier entsorgt werden. Damit haben wir neue Messlatte hinsichtlich Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit gesetzt. Das passt perfekt zur Marke Bschüssig: Seit jeher werden unsere Produkte mit höchster Sorgfalt in der Schweiz hergestellt, wobei wir nur die besten Zutaten wie reinster Hartweizengriess, bestes Schweizer Wasser und 100 Prozent Eier aus Schweizer Freilandhaltung verwenden. Die verpackungsbedingte Umstellung der Produktion war sicherlich aufwendig. Das war sie in der Tat! Dieser Schritt war eine persönliche ein persönlicher Wunsch vvon mir, denn rein wirtschaftlich betrachtet haben wir uns damit das Leben nicht leichter gemacht (lacht). Allein das Investitionsvolumen für die Verpackungsoptimierung belief sich auf rund 1,5 Millionen Franken. Hinzu kommt die Tatsache, dass die neuen Maschinen mit Papier weniger schnell arbeiten können als mit Folie, wodurch wir eine Verminderung der Produktionskapazität in Kauf nehmen müssen. Bei der Umstellung auf eine nachhaltige Verpackung handelt es sich daher wirklich um eine ideologische und keine kommerzielle Massnahme. Aber natürlich hoffen wir, dass die Akzeptanz für diesen Schritt bei der Schweizer Kundschaft hoch ist und das ökologische Gewissen der Menschen eine Rolle beim Kaufentscheid spielen wird. Viele Unternehmen betreiben heutzutage Greenwashing und setzen in diesem Handlungsfeld auf grosse Worte und kleine Taten. Wir machen es lieber umgekehrt.

Leider haben auch die beiden Schweizer Grossverteiler eher wenig Interesse an dieser ökologischen Innovation. Doch oft «die Kleinen» mit guten Ideen vorangehen, hat ja in der Schweiz ebenfalls Tradition (lacht). Wo lagen die technischen Hürden bei der Umstellung auf Papierverpackungen?

Wir mussten unsere gesamten Prozesse neu andenken. Verpackungsfolie kauft man zwischen einem halben Jahr und einem Jahr im Voraus ein. Als der Entschluss zur Umstellung gefällt war, mussten wir mit den vorhandenen Ressourcen jonglieren, um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten. Dies war angesichts der vielen Unbekannten in der neuen Gleichung alles andere als einfach und zeitweise hatte ich die Befürchtung, dass uns die Verpackungsfolie zu früh ausgehen könnte. Letztlich waren wir aber dazu in der Lage, diese Herausforderungen zu meistern. Als besonders tricky stellte sich das Abfüllen der Spaghetti heraus, weil diese, anders als Penne oder Hörnli, horizontal abgepackt werden müssen. Doch auch diese Hürde haben wir hinter uns gelassen. Heute verfügt nur noch die Verpackung unserer

Bschüssig-Lasagne über ein kleines Plastiksichtfenster, alle anderen Sorten sind komplett in Papier verpackt. Und auch die Lasagne wird mittelfristig in einer geschlossenen Kartonverpackung daherkommen. Insgesamt stellte die Umstellung eine technische Herausforderung dar, doch ich bin dementsprechend froh und stolz, dass wir diese so gut gemeistert haben. Und natürlich schneiden die modernen neuen Verpackungsanlagen, die wir seither verwenden, aus ökologischer Sicht deutlich besser ab als unsere bisherigen, was einen weiteren, positiven Effekt darstellt.

Sie haben die Umstellung auf die umweltverträgliche Papierverpackung als persönliche Herzensangelegenheit bezeichnet. Wie kamen Sie eigentlich in die Pasta-Branche?

Ich bin ein totaler Quereinsteiger und hatte mit der Lebensmittelbranche ursprünglich rein gar nichts am Hut, als gelernter Automechaniker. Früher war ich Teil eines Vier-Personen-Betriebs, der Förderanlagen entwickelte und für Flughäfen Anlagen zur Erkennung von Sprengstoff anbot. Wir erledigten dabei auch Aufträge für ein US-Unternehmen und durch die Sicherheitslage nach den Anschlägen vom 11. September stieg die Nachfrage enorm an. Ein persönlicher Freund machte mich damals auf die Investment-Möglichkeiten in der Lebensmittelbranche aufmerksam und im Jahr 2004 kam es zu einem Management-Buy-out der Marke Bschüssig von den bisherigen Inhabern. Mit der neu gegründeten Pasta Premium AG konnte ich damals das Werk in Frauenfeld inklusive der gesamten Mannschaft übernehmen.

Worauf legen Sie als Geschäftsführer Wert –nebst nachhaltigen Teigwarenverpackungen?

Selbstverständlich besteht ein zentrales Anliegen von mir darin, dass nicht nur unsere Verpackung 1a ist –sondern vor allem auch deren Inhalt. Daher verwenden wir für die Bschüssig-Teigwaren ausschliesslich erstklassigen Griess. Mein persönlicher Anspruch besteht darin, dass wir qualitativ klar besser sind als «die Grossen». Und das gelingt uns auch. Bei den Eiern gehen

wir ebenfalls keine Kompromisse ein: Wir verarbeiten jedes Jahr 500 Tonnen Schweizer Eier, das ist in diesem Umfang einzigartig. Mit diesen erstklassigen Materialien produzieren wir 120 unterschiedliche Pastaformen. Da ist einfach für alle etwas Passendes dabei. Weitere Informationen finden Sie unter www.bschüssig.ch

Über Bschüssig

Die traditionelle Schweizer Teigwarenmarke Bschüssig ist seit 140 Jahren der Inbegriff für die hohe Kunst der schweizerischen Teigwarentradition. Die Formenvielfalt des BschüssigSortiments sorgt für einen fast unendlichen Ideenreichtum in der kreativen Küche und bietet Teigwaren für alle Bedürfnisse. Von der klassischen Beilage zum reinen Pasta-Menü oder Suppeneilagen ist alles dabei. Hinter ihrer Beliebtheit steht die sorgfältige Produktion der Pasta Premium AG mit ihren 50 Mitarbeitenden in Frauenfeld. Hochwertige Zutaten wie reinster Hartweizengriess, frisches Schweizer Trinkwasser und seit 2011 ausschliesslich Schweizer Eier aus Freilandhaltung in allen 3-Eier Teigwaren garantieren die beste Schweizer Qualität, Geschmack und Nachhaltigkeit.

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Natürlich schneiden die modernen neuen Verpackungsanlagen, die wir seither verwenden, aus ökologischer Sicht deutlich besser ab als unsere bisherigen, was einen weiteren, positiven Effekt darstellt.
Beat Grüter Geschäftsführer der Pasta Premium AG Bild designaterlier21

Vom Bauernhof zum Esstisch

Die Landwirtschaft ist ein wichtiges Fundament der Schweizer Lebensmittelindustrie. «Fokus» erklärt, was Schweizer Bauern und Bäuerinnen leisten und welche Bedeutung ihnen zukommt.

Zur Jahrtausendwende existierten gemäss Bundesamt für Statistik noch über 70 000 landwirtschaftliche Betriebe. Heute sind es noch knapp 49 000. Doch trotz sinkender Zahl hat die Landwirtschaft eine grosse Bedeutung für die Schweizer Lebensmittelversorgung. «Ungefähr 50 Prozent der Lebensmittel stammen aus der Schweizer Landwirtschaft. Die andere Hälfte wird aus dem Ausland importiert», erklärt Nadine Trottmann vom Schweizer Bauernverband. Diese Zahl zeigt besonders die Wichtigkeit der Landwirtschaft auf.

Vielseitige Wichtigkeit der Landwirtschaft

«50 Prozent mag nach wenig Erscheinen, jedoch ist dies mit den natürlichen Produktionsbedingungen und der hohen Bevölkerungsdichte ins Verhältnis zu setzen», meint Trottmann. Im Vergleich zum Ausland steht Schweizer Bauern und Bäuerinnen gerade einmal ein Viertel Ackerfläche pro Person zur Verfügung. Dennoch leistet die Schweizer Landwirtschaft Grosses: Lebensmittelproduktion, Pflege von Kulturland, Förderung der Biodiversität und Schaffung von Arbeitsplätzen. «Auch der Bund weiss um die Wichtigkeit der Landwirtschaft und hat diese während der Coronapandemie unterstrichen, indem er sie als systemrelevant einstufte», fügt Trottmann hinzu.

Selbstversorgungsgrad

Einen wichtigen Beitrag leistet die Landwirtschaft zudem zur Versorgungssicherheit. Sie sorgen gemäss Agrarbericht 2022 für einen Selbstversorgungsgrad von circa 50 Prozent in der Schweiz. Dieser zeigt, in welchem Umfang die Schweizer Bevölkerung mit inländischen Produkten versorgt ist. Es wird dabei zwischen dem Selbstversorgungsgrad brutto und netto unterschieden. Brutto beinhaltet die Inlandproduktion und netto abzüglich importierter Futtermittel für Tiere.

Ein hoher Selbstversorgungsgrad stellt für die Schweiz eine gewisse Sicherheit dar. «In unseren Augen sollte die Schweizer Produktion im Zusammenhang mit der Versorgungssicherheit im Zentrum stehen», unterstreicht Trottmann: «Als Grasland haben wir in der Schweiz

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besonders für die Haltung von Wiederkäuern gute Produktionsbedingungen. Entsprechend hat man bei den tierischen Produkten eine hohe Selbstversorgung.» Der Selbstversorgungsgrad von 50 Prozent verdeutlicht jedoch ebenfalls, dass Importe und damit auch stabile Handelsbeziehungen von grosser Wichtigkeit für die Versorgungssicherheit sind.

Technologischer Fortschritt in der Landwirtschaft

Im gesamten landwirtschaftlichen Sektor spielt die Technologisierung und Digitalisierung eine wichtige Rolle. Der Einfluss dabei ist enorm und einiges hat sich verändert, wie Trottmann aufzeigt: «Fahrzeuge wie Traktoren, Säh- oder Sortiermaschinen, Melkroboter, Wetterprognoseapps oder Sensoren zur Überwachung der Bodenfeuchtigkeit sind nicht mehr wegzudenken und kommen in irgendeiner Form auf jedem Betrieb zur Anwendung.»

Durch die gesteigerte Effizienz wird einerseits ressourcenschonender gearbeitet und andererseits konnten die Erträge verbessert werden.

Schutz der Umwelt

Aufgrund der Effizienzsteigerung wurde in der Landwirtschaft im Zuge der sogenannten Grünen Revolution ab Mitte des 20. Jahrhunderts mehr Dünger- und Pflanzenmittel eingesetzt: «Anfangs war man sich ökologische Auswirkungen von solchen Mitteln noch nicht bewusst, heute weiss man es besser», erklärt Trottmann. Der landwirtschaftliche Sektor ist deshalb heute sehr darum bemüht, auf Natur und Umwelt zu achten und dies in hohem Mass, wie Trottmann ausführt: «Gemäss gesetzlicher Regelung müssen sieben Prozent der landwirtschaftlichen Flächen zur Biodiversitätsförderung aufgewendet werden. Diese Vorschrift haben Bauern und Bäuerinnen fast um das Dreifache übertroffen, indem sie 20 Prozent der Flächen zur Biodiversität aufwenden.» Zudem tragen Bauern und Bäuerinnen dem Umweltschutz mit Leistungen wie das Schützen der Produktionsgrundlagen wie Boden, Gewässer und Atmosphäre, die Pflege von Kulturland und die Förderung von Biodiversität bei. Auch der ökologische Fussabdruck spricht für die Landwirtschaft. Dieser stammt nämlich

gemäss Bundesamt für Statistik zu rund 70 Prozent vom Import und nur zu knapp 30 Prozent aus der inländischen Produktion.

Direktvermarktung als Lösung

Die Landwirtschaft ist in eine lange Wertschöpfungskette eingebettet, bis das fertige Produkte bei der Schweizer Bevölkerung auf dem Esstisch landet. In dem Prozess ist die Landwirtschaft vor einige Herausforderungen gestellt: «Viele Landwirtschaftsbetriebe stehen wenigen Abnehmer:innen gegenüber, was schlussendlich dazu führt, dass gerade einmal ein Drittel der Wertschöpfung in die Landwirtschaft selbst zurückfliesst», erklärt Trottmann. Dabei kann die Direktvermarktung Abhilfe schaffen. Diese bringt Produzent:in und Konsument:in näher zusammen und fördert einen intensiveren Austausch. «Schweizweit bieten etwa 26 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe Direktvermarktung an, wo es vor über zehn Jahren erst halb so viele waren», berichtet Trottmann. Bedeutsamkeit für das Schweizer Volk Heute arbeiten knapp 150 000 Beschäftigte in der Landwirtschaft, was gerade einmal 2,3 Prozent aller Erwerbstätigen in der Schweiz ausmacht, wie das Bundesamt für Statistik in der landwirtschaftlichen Strukturerhebung für das Jahr 2022 aufzeigt. Vor 20 Jahren waren es noch 3,9 Prozent. Und doch ist die Landwirtschaft essenziell, besonders im ländlichen Raum, wie Trottmann ebenfalls unterstreicht: «Dort leistet sie einen wichtigen Beitrag zur dezentralen Besiedelung und trägt unter anderem dem Erhalt der öffentlichen Infrastruktur wie Schulen oder dem öffentlichen Verkehr bei.»

Auch die Schweizer Bevölkerung steht hinter der Landwirtschaft und sieht deren Wichtigkeit, wie der Agrarbericht 2022 zeigt. Trottmann weiss die Unterstützung der Bevölkerung zu schätzen: «Es ist sehr erfreulich zu sehen, dass die Bauern und Bäuerinnen bei der Schweizer Bevölkerung Vertrauen und ein gutes Image geniessen.»

Das natürliche Energiegetränk, das hält, was es verspricht

Blau, rot oder grün – in der Schweiz hat jede und jeder eine favorisierte Rivella-Sorte. Doch vor zwei Jahren erweiterte der Getränkehersteller sein Sortiment um die koffeinhaltige «Enertea»-Reihe. «Fokus» wollte wissen, was die Energie-Tees besonders macht.

Die meisten Energydrinks verursachen einen «Achterbahn-Effekt»: Nach dem Trinken steigt der Energiepegel enorm an, nur um dann kurze Zeit später wieder abrupt abzufallen. «Für uns stand von Anfang an fest, dass wir uns davon klar abheben und dem Konsumentenbedürfnis nach lang anhaltender Energie gerecht werden möchten», erklärt Nicolas Hugentobler. Als Projektleiter und Senior Brand Manager bei Rivella ist er einer der Köpfe hinter den «Enerteas». Der Anspruch an die vor eineinhalb Jahren lancierten, kalt aufgebrühten Energie-Tees: Sie sollen auf 100 Prozent natürliche Art und Weise für einen lang anhaltenden Energieboost sorgen.

Möglich macht dies eine besondere Eigenheit der koffeinhaltigen Erfrischungsgetränke, wie Produktentwickler

Nicolas Maurer erklärt: «Wir kombinieren die Frische

von Schweizer Bio-Alpenkräutern mit hohem, pflanzlichem Koffein, das wir aus Mate und Guayusa gewinnen.» Durch das schonende «Cold Brew»-Verfahren wird verhindert, dass die Pflanzen zu viele Bitterstoffe abgeben, wodurch die Beigabe von grösseren Zuckermengen überflüssig wird. Man habe sich im Rahmen zahlreicher Versuche an das optimale Mischverhältnis herantasten müssen, führt der Entwickler aus. Doch die Mühe habe sich gelohnt: Die Enerteas überzeugen geschmacklich und sind eine verlässliche Energiequelle – komplett pflanzlich und ohne Zusätze.

Eine ganz neue Richtung

Rund dreieinhalb Jahre vergingen zwischen der ersten Brainstorming-Session und dem Abfüllen der neuartigen Getränke. Die Enerteas sind in den Geschmacksrichtungen «Mate» und «Guayusa» bei sämtlichen Schweizer Retailanbietern zu finden. Während der aus Südamerika stammende Mate in der Schweiz bereits einen hohen Bekanntheitsgrad hat, trifft dies auf seinen stärkeren «Cousin», die Guayusa-Pflanze, noch kaum zu. «Das möchten wir mit Enertea ändern, denn bei Guayusa handelt es sich um ein wahres Superfood aus dem Amazonasgebiet, voller wertvoller sekundärer Pflanzenstoffe und einem extrem hohen Koffeingehalt», erklärt Hugentobler. Die energiespendenden Getränke

markieren für das Traditionshaus einen Umbruch: Erstmals seit 70 Jahren hat man unter der Marke Rivella ein Getränk lanciert, das ohne Kohlensäure und Milchserum auskommt. Dennoch zeichnen sich die Enerteas durch die klassischen Rivella-Qualitätsmerkmale aus: die Verwendung natürlicher Zutaten sowie den Verzicht auf künstliche Zusätze und Aromen. Zudem achtet man

beim Import der Pflanzen aus Übersee nicht nur auf erstklassige Produktqualität, sondern auch auf eine transparente und saubere Lieferkette. Typisch Rivella, eben. Weitere Informationen finden Sie unter enerteabyrivella.ch

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 8 VOM HOF ZUM TISCH
Nicolas Hugentobler Projektleiter & Senior Brand Manager bei Rivella
Text SMA
Nadine Trottmann Bild iStockphoto/Michael Hausmann

Auf die Erhaltung der inneren Werte kommt es an

Wer kennt es nicht: Die Chips in der seit Tagen offen herumstehenden Tüte sind nicht mehr knusprig. Oder der letzte Rest Tomatenpüree will sich partout nicht aus der Tube herauspressen lassen. Zum Glück kann man sich hier auf neue Lösungen, die in der Schweiz entwickelt wurden, verlassen. Und wie immer sind die Lösungen einfach, hochwertig und formschön.

Die Schweiz kann stolz auf ihre lange Liste von Küchenhelfern für den Haushalt sein.

Vom Pulverkaffee über Cellophan bis hin zum Sparschäler. Produkte die das Leben ihrer Mitmenschen stressfreier und angenehmer gestalten. Nicht nur national, sondern auch international sind sie nicht mehr aus den Küchen der Welt wegzudenken. Cellophan ist heutzutage in jedem Küchenregal anzutreffen. Mit dem Sparschäler hat schon jeder sein Gemüse gerüstet. Zu diesen Erfolgsgeschichten gesellen sich nun zwei weitere Innovationen für den Haushalt. Der Tütenhüter und die Tubeschruberi der Firma böörds AG.

Bald in jeder Küche anzufinden

Der Tütenhüter und die Tubeschruberi besitzen die gleichen Eigenschaften wie schon zum Beispiel der Sparschäler vor ihnen. Sie sind schlicht im Design, einfach in der Herstellung, intuitiv in der Anwendung und erleichtern alltägliche Situationen. Den unzähligen Anwendungsmöglichkeiten für den Tütenhüter werden nur von der Kreativität seiner Nutzerinnen und Nutzer Grenzen gesetzt. Mit ihm lassen sich offene Tüten wieder wasser- und luftdicht verschliessen oder abtrennen. Der Inhalt wird so konserviert, transportfähig gemacht oder für die Lagerung vorbereitet. Der Tütenhüter selbst ist spülmaschinen- und gefrierfest und ist so konstruiert, dass er über mehrere Generationen hinweg Bestandteil jeder Besteckschublade sein kann. Das Gleiche gilt für die Tubeschruberi. Mit ihr lässt sich aus jeglicher Tube auch die letzten Reste ausdrücken. Ob in der Küche an der Senftube oder auch im Badezimmer an der Zahnpasta, die Tubeschruberi kann man an vielen Orten im Haushalt finden. Ebenfalls kann sie als MiniTütenhüter für die kleinsten Verpackungen genutzt werden. Backpulver oder Vanillezucker sind geeignete Kandidaten. Die beiden Produkte in Kombination erlauben es, einen Haushalt zu führen, welcher Food Waste minimiert und auf Ordnung und Sauberkeit setzt. Ganz im Sinne seiner beiden Firmengründer.

Der Beginn des Erfolgs Sandra Gschwend und Christian Diethelm sind die schlauen Köpfe hinter dem Tütenhüter und der Tubeschruberi. Die Idee zur Entwicklung des Tütenhüters kam ihnen auf ihrer gemeinsamen Reise quer durch den Norden Thailands. Sie waren für drei Wochen mit einem Minivan unterwegs, welcher Schlafplatz, Küche und Fortbewegungsmittel zugleich war. Vermutlich wurde beiden auf dieser Reise auf kleinstem Raum bewusst, was es bräuchte, um ihnen das Leben einfacher und ordentlicher zu machen. Zurück in der Schweiz und voller Tatendrang machten sie sich an die Arbeit, ihre Inspiration in die Realität umzusetzen. Im August 2018 wurde die böörds AG gegründet. Vier Monate später stand ihr erstes Produkt

zum Verkauf bereit. Ab dann beginnt die Erfolgsgeschichte. Innerhalb der ersten vier Wochen wurde bereits das 1000ste 6er-Set Tütenhüter verkauft. Die Tubeschruberi war dann das zweite Produkt, das entwickelt wurde. Der Anstoss kam hier vonseiten der Kundinnen und Kunden, welche sich beklagten, dass ihnen ein Küchenhelfer fehlte, um auch den letzten Resten aus Senf- oder Mayonnaisetuben auszupressen. Seit 2021 gesellt sie sich zum Tütenhüter dazu. Neu kommt jetzt ein drittes Produkt zu den anderen beiden Verkaufsschlagern hinzu. Der Tütenhüterhüter erlaubt es, die wiederverschlossenen Tüten unterhalb von Regalen aufzuhängen, um noch mehr Platz in der Küche nutzen zu können.

Qualität und Quantität in einem Nicht nur der Tütenhüter und die Tubeschruberi an sich vermitteln den Sinn von Schweizer Produkten, auch bei der Art und Weise, wie sie produziert werden, setzt man klar auf den Standort und Standard Schweiz. Hergestellt werden sowohl Produkt als auch Verpackung im St. Galler Rheintal. Zusammengesetzt werden sie in Handarbeit in Kooperation mit der Stiftung «arwole» in Sargans. Dies ist kein Zufall, sondern eine bewusste Entscheidung der beiden Firmengründer. So kann auch die Qualität der fertigen Ware einfach sichergestellt werden und die Transportwege möglichst kurzgehalten werden. Diese Entscheidung zahlt sich aus. Vom Tütenhüter wurden bereits über eine Million Stück produziert und von der Tubeschruberi kamen in einem Zeitraum von sechs Monaten noch 12 000 Stück dazu. Erhältlich sind die Küchenhelfer der böörds AG entweder im eigenen Onlineshop oder in über 450 Läden in der ganzen Schweiz.

Weitere Informationen unter: www.böörds.ch

FRANKE KÜCHENTECHNIK AG • BRANDREPORT

Wenn Kochen zum Erlebnis wird:

Das flexible Zubehörsystem

für jede Küchenspüle

Das flexible «All-In»-Zubehörsystem von Franke verwandelt die Spüle in einen ebenso stilvollen wie spielerischen Arbeitsplatz. Es ermöglicht intelligente und fliessende Abläufe in der Küche, vom Vorbereiten übers Kochen bis hin zum Reinigen und Aufräumen – für ein entspanntes Arbeiten und einen harmonischen Workflow.

Über die Division Franke Home Solutions & Franke Küchentechnik AG Franke Home Solutions ist eine Division der Franke Gruppe und der weltweit führende Anbieter von intelligenten Systemen und Lösungen für die private Küche. Die Division ist weltweit präsent und beschäftigt rund 5000 Mitarbeitende in nahezu 40 Ländern, die einen Umsatz von ca. CHF 1 Milliarde erwirtschaften. Das Angebot deckt alle Bereiche in der Küche ab – von der Vor- und Zubereitung von Lebensmitteln über das Kochen bis hin zur Entsorgung, Reinigung und Luftaufbereitung. Die Gesamtlösungen von Franke Home Solutions bieten dem Endverbrauchenden ein uneingeschränktes Küchen- und Kocherlebnis –einfach, hygienisch und umweltschonend.

Das moderne Zuhause ist zunehmend geprägt von zwei Welten: der Digitalisierung auf Basis smarter Geräte und der «menschlichen Dimension», die unsere emotionalen und praktischen Bedürfnisse widerspiegelt. Auch in der Küche treffen sie aufeinander. Smarte Lösungen nehmen inzwischen einen festen Platz ein, zugleich ist die Küche der Ort zum Kochen und zum geselligen Beisammensein – hier wird gelacht, geweint, gearbeitet, diskutiert, kurz: Hier wird gelebt. Mehr als die Hälfte der Europäer, nämlich 51 Prozent, kocht seit dem Ausbruch von Covid-19 mehr und will dies auch in naher Zukunft beibehalten.

«All-In»: Zubehörsystem für den perfekten Workflow

Das veränderte Kochverhalten verlangt nach intelligenten und flexiblen Lösungen. Mit «All-In» hat Franke Home Solutions ein Zubehörsystem entwickelt, das die Küchenroutinen neu denkt und clever organisiert. Es ermöglicht fliessende Abläufe und maximale Flexibilität im Küchenalltag. Dank teleskopierbarer Schienen passt das modular aufgebaute System in alle Spülen und Becken mit einer Breite von bis zu 540 mm. Fünf Sets unterschiedlichen Umfangs beinhalten bis zu acht

Komponenten mit vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten. Dazu gehören etwa ein Bambus-Schneidebrett, ein grosses und ein kleines Abtropfbecken, Restebehälter, eine Auffangschale oder eine mobile Abtropfmatte aus Silikon.

In die teleskopierbaren Schienen lassen sich je nach Bedarf die einzelnen Elemente einhängen – etwa Abtropfbecken oder die Auffangschalen aus schwarzem, mit Sanitized ausgestattetem Kunststoff. Auch das Schneidebrett lässt sich dort fixieren. So verwandeln sich Spülen und Becken im Handumdrehen in multifunktionale Arbeitsplätze: ideal zum Vorbereiten und Schneiden, zum Abgiessen und Abstellen beim Kochen, zum Abwaschen und Abtropfen. Und zum Schluss finden alle Accessoires Platz in der Aufbewahrungsschale, die sich ordentlich im Küchenschrank verstauen lässt. Dank seines Designs und der neutralen Farben fügt sich «All-In» harmonisch ins Ambiente ein. Die einzelnen Komponenten sind perfekt aufeinander abgestimmt und hochwertig verarbeitet – so wird der Küchenalltag noch schöner und entspannter.

Auch Expert:innen sind vom neuen Zubehörsystem begeistert. So hat «All-In» bereits renommierte

internationale Auszeichnungen erhalten. Es wurde mit dem begehrten Red Dot Design Award 2022 ausgezeichnet und trägt den «Kitchen Innovation Award 2022» für Funktionalität, Innovation, Produktnutzen, Design und Ergonomie sowie den «Kitchen Innovation Award 2022 – Best of the Best».

Die Franke Küchentechnik AG stellt am Firmensitz in Aarburg Schweizer Qualitätsprodukte für umfassende Küchenlösungen her. Das vielfältige Sortiment des Küchen-Komplettausstatters umfasst Arbeitsplatten, Becken und Spülen, Funktions- und Küchenarmaturen, Abfallsysteme, Kochfeldabzüge, Dunstabzugshauben sowie passendes Zubehör.

Über die Franke Gruppe Franke gehört zur Artemis Group und ist ein weltweit führender Hersteller und Anbieter von Lösungen und Ausstattungen für die Haushaltsküche sowie für die professionelle Systemgastronomie und Kaffeezubereitung. Das Unternehmen ist weltweit präsent und beschäftigt rund 8200 Mitarbeitende in 40 Ländern. Der Nettoumsatz im Geschäftsjahr 2021 betrug ca. CHF 2,6 Milliarden.

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Fotos Franke GmbH
Auch Expert:innen sind vom neuen Zubehörsystem begeistert.
Perfekter Genuss und entspannter Küchenalltag mit dem neuen «All-In»-Zubehörsystem.
Verwendungsmöglichkeiten, passend zu allen Franke Spülen und Beckenbreiten bis zu 540mm. 300 dpi
Acht Zubehörteile, vielseitige
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Jérôme Meyer

«Anfangs spürten wir eine gewisse Skepsis»

Seit fast drei Jahren ist der gebürtige Elsässer Jérôme Meyer Chef von Aldi Suisse. Als erfahrener Detailhandelsprofi kennt Meyer die Lebensmittelindustrie in- und auswendig. «Fokus» wollte von ihm wissen, wodurch sich die Schweizer Branche auszeichnet und wie sich die Marke Aldi hierzulande in den vergangenen 18 Jahren verändert hat.

Jérôme Meyer, Aldi ist seit 2005 in der Schweiz präsent. Sie selbst übernahmen ab 2007 Verantwortung für Aldi in der Westschweiz , zuvor waren Sie für Aldi Süd in Deutschland tätig. Wie erlebten Sie damals den Markteintritt und was waren die grössten Unterschiede zwischen Aldi in Deutschland und der Schweiz?

Das Aldi-Prinzip ist auf der ganzen Welt das gleiche: beste Preis-Leistung dank eines begrenzten Sortiments und schlanken Prozessen. Darum war der Wechsel für mich persönlich einfach. Aber für die Schweiz war unser Konzept beim Markteintritt 2005 komplett neu. Die Herausforderung bestand darin, die Schweizerinnen und Schweizer davon zu überzeugen, dass Top-Qualität auch günstig sein kann.

Wie gut ist Ihnen das gelungen?

Anfangs spürten wir eine gewisse Skepsis. Das Einkaufsverhalten im Schweizer Detailhandel war geprägt vom Duopol der beiden Grossen. Der Wettbewerb war dementsprechend überschaubar. Das hat sich mittlerweile geändert. Seit einigen Jahren nimmt das Interesse an Aldi deutlich zu. Ich bin überzeugt, dass wir das Interesse weiter steigern und nachhaltig wachsen können.

Heute sind Sie seit fast drei Jahren Country Managing Director der Aldi Suisse AG.

Wofür steht das Unternehmen heute?

Mit unseren Kundinnen und Kunden haben wir

einen ungeschriebenen Vertrag: Wir garantieren ihnen, dass sie bei uns Top-Qualität zum besten Preis erhalten. Diese Botschaft vermitteln wir seit unserem Markteintritt. Zudem sind wir ein Schweizer Unternehmen, das sich für den Standort Schweiz und die Schweizer Hersteller einsetzt. Und schliesslich stehen wir für Fairness, sowohl gegenüber unseren Kund:innen und Lieferanten als auch gegenüber unseren Mitarbeitenden. Darum bezahlen wir den höchsten Mindestlohn im Schweizer Detailhandel.

Wie würden Sie Ihre Schweizer Kundschaft beschreiben?

Bei uns kaufen Leute ein, die mit Blick auf ihr Haushaltsbudget einfach gut rechnen können. Kurzum: Wir begrüssen in unseren Filialen tagtäglich mehr als 250 000 Menschen aus allen Gruppen der Schweizer Bevölkerung.

Worauf legen die Schweizerinnen und Schweizer wert? Und was muss man als Detailhandelsunternehmen tun, um diesen Ansprüchen zu genügen?

Sie möchten hochwertige, frische Produkte und legen grossen Wert auf eine verantwortungsvolle, möglichst regionale Produktion. Auch eine moderne Warenpräsentation ist wichtig. Darum haben wir unsere Filialen modernisiert. Wir haben sie so umgebaut, dass die Frische besser zur Geltung kommt. Nun erwartet die Kundinnen und Kunden direkt beim Eingang unsere Auswahl an Früchten und

Gemüsen. Und mit unserer kürzlich lancierten Produktlinie «Saveurs Suisses» machen wir regionale Spezialitäten in der ganzen Schweiz zugänglich.

Wie hat sich während Ihrer Karriere bei Aldi Schweiz die Nachfrage und damit das Sortiment von Lebensmitteln verändert? Spüren Sie zum Beispiel mehr Nachfrage nach Fleischersatz und veganen Produkten? Gerade die Nachfrage nach Bio-Produkten ist stark gestiegen. Während der Pandemie verzeichneten wir Zuwachsraten von 55 Prozent. Das hohe Niveau konnten wir halten. Das ist erfreulich, weil der Schweizer Bio-Markt im letzten Jahr um zwei Prozent zurückging im Vergleich zum Vorjahr. Auch Fleisch- und Milchersatz wird immer beliebter. Pflanzenbasierte Ersatzprodukte wie Bio-Tofu oder vegane Burger landen immer häufiger in den Einkaufskörben unserer Kundinnen und Kunden, auch wenn sich diese nicht strikt vegan oder vegetarisch ernähren.

Wie wird sich Ihres Erachtens der Lebensmittelbereich in Zukunft wandeln –was werden die Menschen in zehn Jahren im Aldi kaufen? Bio und Regionalität bleiben zentrale Themen. Auch die Tendenz bei pflanzenbasierten Alternativen zeigt weiterhin nach oben. Generell wird sich der Trend zum bewussten, nachhaltigen und gesunden Konsum verfestigen. Die Leute werden noch genauer hinschauen bei ihrer Kaufentscheidung. Sie wollen wissen, woher ihre Lebensmittel stammen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden. Und wir werden weiterhin alles dafür tun, Produkte mit hohem Qualitätsanspruch für alle erschwinglich zu machen.

Vor einem Jahr lancierte Aldi Suisse das Biolabel «Retour aux Sources». Warum entschieden Sie sich für ein neues Label? Bio soll kein Luxus sein. Das war schon immer unser Ansatz. Deshalb führen wir seit Markteintritt 2005 Bio-Produkte in unserem Sortiment. Gleichzeitig sehen wir in der Schweizer Bio-Landwirtschaft noch viel Potenzial, genauso wie viele Landwirtinnen und Landwirte. Gemeinsam mit ihnen haben wir beschlossen, eine Marke zu schaffen, die neue Massstäbe setzt. Unser gemeinsames Ziel ist es, die biologische Landwirtschaft in der Schweiz voranzubringen und zu stärken.

Inwiefern unterscheidet sich «Retour aux Sources» beispielsweise vom Knospe-Label von Bio Suisse? «Retour aux Sources» geht in vielen Bereichen

weiter. Nur ein Beispiel ist die antibiotikafreie Tierhaltung bei den Milch-, Eier- und Geflügelprodukten. Zudem definieren wir Transparenz neu. Über unsere Website können die Kundinnen und Kunden jedes einzelne Produkt bis zum Ursprung zurückverfolgen – also nachschauen, von welchem Hof ihr Apfel oder Hackfleisch stammt. Uns ist keine andere Bio-Marke bekannt, die eine solche Transparenz und Ehrlichkeit bietet.

Wie fällt Ihr Fazit nach dem ersten Jahr aus? Sehr gut. Immer mehr Bio-Betriebe schliessen sich unserem Projekt an. Gestartet sind wir mit 180 Partnern, mittlerweile arbeiten wir mit 370 Betrieben zusammen. Auch die Zahl der Produkte wächst stetig. Seit Verkaufsstart ist das Sortiment um fast 40 Prozent auf 34 Produkte angewachsen. Am beliebtesten sind Freilandeier, Vollmilch und Äpfel. Noch diesen Sommer bauen wir das Sortiment im höchsten Bio-Standard weiter aus. Geplant sind Brote, weitere Früchte sowie Gemüse und neue Geflügelprodukte.

Kurze Fragen, kurze Antworten mit Jérôme Meyer

• Lieber Rösti oder Spätzli? Rösti.

• Als Elsässer nicht einfach zu beantworten: lieber Fondue oder Raclette? Ganz klar Fondue, Freiburger Moitié-moitié.

• Was ist Ihr Lieblingsgericht aus der Schweiz? Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Fondue.

• Ein Glas Wein oder ein Glas Bier nach/zum Essen? Zu einem guten Essen geniesse ich gerne ein Glas Wein, am liebsten einen Walliser Cornalin.

• Ihr Geheim-Tipp aus der Elsässer Küche? Un bon baeckahoffe.

• Welcher Aldi-Food-Artikel landet immer in Ihrem Einkaufswagen und warum? Nicht fehlen dürfen «Retour aux Sources»Produkte. Sie sind gesund, innovativ und nachhaltig.

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 10 INTERVIEW • JÉRÔME MEYER
Interview SMA Bild zVg
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suisse

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Die Swissness als wertvolle und begehrte Brand

Es gibt wohl kaum zwei besser geeignete Lebensmittel als Käse und Schokolade, um die Schweiz zu beschreiben. Hersteller wie Appenzeller, Lindt und Sprüngli geben viel Geld für teure Werbespots aus und sind schweizweit, gar weltweit, bekannt. Tourist:innen kaufen sich hochwertige Läderach Schokolade und verköstigen in Berghütten das obligate Fondue. Diese beiden Produkte verkörpern «Swissness» so richtig. Doch was zeichnet diesen Begriff genau aus und weshalb ist er so begehrt, sodass ein Schweizer Gesetz diesen sogar schützen muss?

Beim Fernsehschauen sind sie zur Gewohnheit geworden: Werbungen von Schweizer Lebensmittellabels. Mit ihnen versuchen die Produzent:innen Schweizer Qualität zu garantieren. Bekannte Beispiele sind: Suisse Garantie, Schweizer Fleisch oder IP-Suisse. Sie alle haben gemeinsam, dass ihr Logo das Schweizer Kreuz enthält. Dieses Schweizer Kreuz macht also etwas mit den Konsument:innen, so auch der Begriff «Swiss Made». Es schenkt dem Produkt mehr Vertrauenswürdigkeit, wodurch sich die Käufer:innen auf die Qualität des Produkts verlassen. Diese Labels unterliegen strengen Reglementen, die eingehalten werden müssen, um das Logo auf die Verpackung drucken zu können. Insbesondere beim Fleisch zeigt sich das Volk zunehmend kritischer. Umso mehr trumpft der Werbespruch: «Schweizer Fleisch, alles andere ist Beilage.» «Schweizer Fleisch» erweckt Vertrauen in die Einhaltung von Tierhaltungsstandards und einen angemessenen Umgang mit Zusatzstoffen. Auf die inneren Werte kommt es an Die Werbekampagne von Suisse Garantie im Jahr 2018 verwendete den Claim: «Auf die inneren Werte kommt es an.» Sie sollte darauf aufmerksam machen, dass ein Apfel aus der Schweiz gleich aussehen kann wie ein Apfel aus einem anderen Land. Der Schweizer Apfel besitzt jedoch unsichtbare innere Werte, die den Unterschied machen. Das sind zum einen die strengeren Tierschutzvorschriften und die nachhaltigere Bewirtschaftung der Natur. Doch auch die bäuerliche Tradition oder die Tatsache, dass Lebensmittel aus der Schweiz strikt gentechnikfrei sind. All

PUBLIREPORTAGE

diese Eigenschaften tragen dazu bei, dass sich Lebensmittel aus der Landwirtschaft unter Schweizer Labels von ausländischen Nahrungsmitteln abheben. Der Swissness-Aspekt mit vielen Vorschriften und hohen Standards macht die «inneren Werte» der Produkte aus.

Das Swissness-Gesetz

Seit 2017 besteht in der Schweiz ein offizielles Swissness-Gesetz. Dieses Gesetz soll die Bezeichnung Schweiz und die Verwendung des Schweizerkreuzes besser schützen. Es zielt darauf ab, den Wert der Marke Schweiz langfristig zu erhalten. Schliesslich gibt es viele Unternehmen, die sich gerne mit Schweizer Qualität profilieren würden, ohne tatsächlich in der Schweiz zu produzieren und nationale Rohstoffe zu verwenden. Deshalb gilt bei diesem Gesetz die Vorgabe, dass mindestens 80 Prozent der Rohstoffe aus der Schweiz kommen. Bei Milch und Milchprodukten erfordert es sogar 100 Prozent. Der wesentliche Verarbeitungsschritt muss dabei in der Schweiz erfolgen. Bei der Einhaltung dieses Gesetzes und

der daraus resultierenden Erlaubnis, die Produkte als Swiss Made zu bezeichnen und das Schweizer Logo zu verwenden, winkt ein Wettbewerbsvorteil. Schliesslich betrachten sowohl Schweizer:innen als auch Tourist:innen und Importeure Schweizer Produkte als traditionell, exklusiv und qualitativ hochwertig. Wie das Matterhorn von der TobleroneVerpackung verschwand Ein gutes Beispiel für den Swissness-Aspekt ist Toblerone. Der Schokoladenhersteller beabsichtigt, aufgrund der hohen Schweizer Produktionskosten 2023 einen Teil seiner Produktion nach Bratislava in der Slowakei auszulagern. Damit erfüllt der Produzent nicht mehr das Swissness-Gesetz, das vorschreibt, dass 100 Prozent der Produktion in der Schweiz stattfinden muss. Da das Matterhorn ein Schweizer Wahrzeichen ist und Swissness regelrecht verkörpert, muss Toblerone auf einen anderen Berg ausweichen. Schadet diese Änderung nun der Marke? Tourist:innen verbanden einen Kauf der Toblerone möglicherweise mit

Ein unvergesslicher Sommergenuss

Die handwerklich hergestellten Cornets, Stängel-Glaces und Glace-Becher der Schweizer Glace-Manufaktur Gelati Gasparini finden in der ganzen Schweiz eine stark steigende Nachfrage. Seit 1954 werden die «Zolli-Cornets» und seit 1960 die Bananen-Chocolat-Stängel hergestellt. Wer kennt diese Kult-Produkte mit dem besonderen Design und dem verführerischen Inhalt noch nicht?

Ob Traditionell, Bio oder Vegan, viele GlaceLiebhaber:innen schwören auf Gelati Gasparini! Für diesen Sommer wurden für die zahlreichen Fans deshalb auch FanArtikel wie Wickelfisch (Schwimmsack/ Dry Bag), Kühltasche, Caps und T-Shirts im typischen Gasparini-Look entworfen. Diese können online auf gasparini.ch oder im Fabrikladen in Münchenstein erworben werden.

Seit über 20 Jahren gehört Gelati Gasprini zur gaw, der Gesellschaft für Arbeit und Wohnen. Mit der Beschäftigung von psychisch beeinträchtigten Menschen in der Produktion und dem Kundendienst wird ein sozialer Auftrag verfolgt. Für dieses Engagement wurde Gelati Gasparini 2022 mit dem Swiss Diversity Award ausgezeichnet.

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einer tollen Erinnerung an das Matterhorn. Schliesslich ist dieser Berg weltweit bekannt. Jedoch stellt sich die Frage, wie stark es Tourist:innen beeinflusst, die das Matterhorn gar nicht gesehen haben. Fällt ihnen der Unterschied überhaupt auf? Auch im Export könnte es weniger schaden, als erst befürchtet wurde. Den Käufer:innen im Ausland fällt das neue Verpackungsdesign womöglich gar nicht auf, sofern sie von der Änderung nichts mitbekommen haben. Die Swissness bleibt wertvoll Indem Toblerone nicht mehr vollständig in der Schweiz Schokolade produziert, verliert sie das Recht auf die Darstellung von Schweizer Symbolen auf ihren Verpackungen. Doch Swissness umfasst mehr als nur Schweizer Produktion. Hinter dem Begriff steckt die Marke Schweiz, die aktiv durch die Schweizer Regierung und Unternehmen gefördert und geschützt wird. So kann verhindert werden, dass sich Produzent:innen mit Swissness profilieren, ohne tatsächlich auf Schweizer Rohstoffe und Produktion zu setzen. Sie ist begehrt, denn Produkte, die Swiss Made sind, lösen sowohl bei den Schweizer:innen als auch bei Tourist:innen etwas aus. Die Konsument:innen vertrauen diesen Produkten und den Hersteller:innen. Der Preis mag zum Teil ziemlich hoch sein, doch wie Suisse Garantie sagt: «Auf die inneren Werte kommt es an.» Und deshalb werden die Schokolade und der Käse voraussichtlich noch viele weitere Jahrzehnte für die Schweiz stehen und sie in vielen internationalen Läden repräsentieren.

Text Cedric Keiser

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Einsendeschluss 31. Juli 2023

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Seit 2017 besteht in der Schweiz ein offizielles Swissness-Gesetz.

«Die Umweltleistung des Recyclings im Digitalbereich ist spitze.»

Jahr für Jahr spart die Schweiz mit dem Recycling von Digital- und Unterhaltungsgeräten drei Millionen CO2 und leistet damit einen erheblichen Beitrag an die Dekarbonisierung. Judith Bellaiche, Geschäftsführerin von Swico und Nationalrätin GLP, erläutert die Erfolgsfaktoren des ausgeklügelten Recycling-Systems.

Recycling liegt den Schweizerinnen und Schweizern am Herzen: 50 000 Tonnen Elektro- und Elektronikaltgeräte werden pro Jahr gesammelt und sauber entsorgt. Das entspricht 95 Prozent aller Geräte im Bereich Büro- und Unterhaltungselektronik, die auf den Markt kommen. Mit dem zurückgewonnenen Eisen könnte man jährlich einen neuen Eiffelturm bauen, oder 23 Jumbojets 747 mit dem rezyklierten Aluminium. Die Rückgewinnung und Wiederverwertung von Rohstoffen ist der zentrale Faktor einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft.

Mit einer jährlichen CO2-Ersparnis von drei Millionen Tonnen ist die Umweltleistung des Elektrorecyclings beachtlich und entspricht etwa dem CO2-Ausstoss des gesamten Güterverkehrs in der Schweiz. Dabei fällt die grösste Umweltleistung allerdings nicht auf die riesigen Füllen an Industriemetallen wie Eisen, Aluminium oder Kupfer zurück, sondern auf die verhältnismässig überschaubaren Mengen an Gold und Silber: 80 Prozent der CO2-Ersparnis lassen sich auf die 160kg Gold zurückführen, die jährlich zurückgewonnen werden, weitere zwölf Prozent auf 830 Kilogramm Silber. Weil diese Edelmetalle jedoch nur in kleinsten Mengen in Geräten verbaut sind, ist deren Rückgewinnung besonders anspruchsvoll.

Recycling-Erfolgsgeschichte

Dank einem ausgeklügelten und fein ausbalancierten System hat Swico Recycling vor fast 30 Jahren einen wichtigen Grundstein für die Kreislaufwirtschaft in der Schweiz gesetzt. Damals gab es keine Smartphones oder Tablets, Telefone hatten noch Drehscheiben und anstelle von E-Mails verschickte man maschinengetippte Briefe. Heute ist das System weltweit führend bei der Schliessung des eigenen Kreislaufs: Zwei Drittel aller Rohstoffe werden aus den Altgeräten zurückgeholt, der Rest wird zu 80 Prozent thermisch verwertet.

Drei wesentliche Faktoren tragen zu dieser Erfolgsstory bei:

Erstens ist das Recycling vorfinanziert. Denn es ist nicht, wie man aufgrund der oben genannten Angaben vermuten könnte, selbsttragend. Die Rückgewinnung von Gold und Silber mag zwar lukrativ klingen, aber schon beim Kupfer sind die Marktpreise volatil. Ferner fallen beim Recycling auch Plastik und Glas mit einem viel

geringerem Wert an. Und auch die Sammlung und der Transport von jährlich 50 000 Tonnen anfallenden Elektroschrotts muss vergütet werden. Dank dem vorgezogenen Recyclingbeitrag (VRB) steuern die Konsumentinnen und der Konsumenten beim Kauf des Geräts zur Finanzierung des Recyclings bei. Dieser Beitrag beträgt je nach Gerät zwischen 20 Rappen und 18 Franken und ist bei den Konsumentinnen und Konsumenten breit akzeptiert, zumal das spätere Recycling kostenlos ist.

Zweitens ist die Entsorgung der Geräte für die Inhaberinnen und Inhaber einfach und komfortabel.

Jedes Device kann an einer der 6000 Verkaufsstellen von Elektrogeräten oder einer der 600 angeschlossenen Sammelstellen im ganzen Land abgegeben werden. Diese Dichte an Rückgabemöglichkeiten erleichtert den Konsumentinnen und Konsumenten den Schritt zur umweltfreundlichen Entsorgung.

Solidarisches Recyclingsystem

Und drittens haben sich der privatwirtschaftlichen Branchenlösung sämtliche Hersteller solidarisch zusammengeschlossen. Somit sind alle Geräte aller Marken erfasst.

Aus Sicht der Konsumentinnen und Konsumenten trägt dies weiter zur unkomplizierten und niederschwelligen Entsorgung bei. Aus Sicht der Hersteller entspricht dies rundum einem Sorglospaket: Sie überweisen den vorgezogenen Recyclingbeitrag an das System weiter und müssen sich nicht mit einer eigenen, kostspieligen Entsorgungskette herumschlagen.

Recycling findet in der Schweiz statt

Die Zerlegung und anschliessende Verschredderung der Geräte finden in der Schweiz statt. Die Recyclingbetriebe müssen hohe Ansprüche an technischen Standards erfüllen und werden streng kontrolliert. Gerade deshalb ist Swico-Recycling stets ambitioniert, das eigene System weiterzuentwickeln,

effizienter und filigraner zu gestalten. Geräte werden immer kleiner und leichter, und so ist auch die Entnahme der Wertstoffe zunehmend anspruchsvoll. Etwa die Rückgewinnung seltener Erden, die heute noch als ökonomisch unverhältnismässig gilt, ist ein langfristiges Ziel. Aufgrund ihrer Innovationskraft ist die Schweiz dafür prädestiniert, zielführende Lösungen zu finden. Um den Erfindergeist und die Innovationsfreude der Vertragspartner anzuspornen, betreibt Swico- Recycling seit über drei Jahren einen Innovationsfonds. Dieser prämiert zukunftsgerichtete Projekte mit besonderem Innovationspotential für das Ökosystem mit Anschubfinanzierungen bis zu 300 000 Schweizer Franken. Damit soll die Schweiz ihren Spitzenplatz im Recycling von Elektro- und Elektronikgeräten auch langfristig sichern.

Für weitere Informationen QR-Code scannen

Judith Bellaiche ist seit vier Jahren Geschäftsführerin von Swico und Nationalrätin GLP. Swico ist der Wirtschaftsverband der ICT- und Online-Branche und vertritt die Interessen etablierter Unternehmen und Start-ups in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Swico-Recycling betreibt ein nicht gewinnorientiertes Rücknahmesystem für ausrangierte Elektro- und Elektronikgeräte aus den Bereichen Informatik, Unterhaltungselektronik, Büro, Kommunikation, grafische Industrie sowie Mess- und Medizinaltechnik.

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA SWICO • BRANDREPORT 13 #FOKUSFOOD
Die CO2-Ersparnis unseres Kreislaufsystems entspricht dem Ausstoss des gesamten Güterverkehrs in der Schweiz.
Die Konsumentinnen und Konsumenten tragen zur Erfolgsstory unseres Recyclings-Systems bei.
Bild Thomas Entzeroth

Der gut sieben Meter lange menschliche Darm birgt viele Überraschungen und stellt die Forschung vor einige Rätsel.

Claudia Hauswirth ist diplomierte Ernährungscoach in der Praxis Ernährungsberatung Winterthur und verrät im Interview mit «Fokus» Ernährungsvorlieben und -abneigungen des Darms.

Claudia Hauswirth, Sie sind diplomierte Ernährungscoach und befassen sich unter anderem mit der Darmgesundheit. Was ist das Spannende am Darm?

Wir wissen noch lange nicht alles über unseren Darm. Er hängt mit dem gesamten Körper zusammen und ist nicht nur für die Verdauung zuständig. Natürlich ist dies die Grundidee des Organes, jedoch hat der Darm auch Einfluss auf unser Hirn und Stressstoffwechsel. Hier ist anzumerken, dass das Wort Mikrobiom den Begriff Darmflora weitestgehend abgelöst hat, da dieser sehr passend ist. «Mikro» bedeutet nämlich klein und «Biom» Ökosystem – und genau das ist der Darm. Was ist vielen Menschen bezüglich des Darms unbekannt, auf was Sie jedoch unbedingt aufmerksam machen wollen?

Gesunde Ernährung ist das A und O. Es ist erfreulich, dass heute grundsätzlich ein besseres Ernährungsbewusstsein herrscht als vor 40 Jahren,

Inwiefern ist ein gesunder Darm für die Gesundheit wichtig?

Enorm wichtig. Auch bei Problemen mit Gewichtszunahme oder -abnahme kann der Darm die mögliche Ursache sein. In einem solchen Fall kann er allenfalls nicht richtig resorbieren und es könnten von den falschen Mikroben zu viel und von den richtigen zu wenig vorhanden sein. Der Darm fördert dann das Überoder Untergewicht eher als das Gegenteil.

In Verbindung zum Hirn ist der Darm beispielsweise dafür zuständig, Serotonin, also Glückshormone und Dopamin freizusetzen. Dies beeinflusst unser Verhalten und unsere Stimmungslage. Auch die Immunabwehr hängt fest mit dem Mikrobiom zusammen: Wenn die Barriere gegen schädliche Bakterien nicht oder teilweise vorhanden ist, können Toxine in den Körper eindringen und Krankheiten wie Entzündungen oder chronische Erkrankungen verursachen. Welche Nahrung ist darmfreundlich und welche -schädlich?

Stress hat einen negativen Einfluss auf den Darm, denn wenn man sich nur von Fast-Food-Ketten ernährt oder im Stress ein Sandwich herunterschlingt, trägt das keinem gesunden Darmmilieu bei. Schlagwörter wie Prä- und Probiotika sind bei einer darmfreundlichen Ernährung wichtig: Pro-

Präbiotika nehmen wir in Form von Nahrung zu uns und stellt das Nahrungsmittel der Organismen dar. Es ist vor allem in pflanzlichem Essen zu finden, weshalb eine pflanzenbasierte Nahrung von Vorteil ist. Das bedeutet nicht, auf Fleisch verzichten zu müssen, es kommt immer auf das Mass an. Präbiotische Nahrungsmittel sind beispielsweise rote Früchte, Gewürze, Kakao, Gemüse, Hülsenfrüchte und auch Chia- oder Leinsamen.

Auf welche Produkte sollte man für einen gesunden Darm sonst noch verzichten?

Beim Zucker sollte man die Menge reduzieren, denn dieser ist entzündungsfördernd und isst man zu viel davon, lagert sich das Fett meistens am Bauch ab. Auch entzieht Zucker unseren Darmbewohnern Nährstoffe. Von Zuckerersatzprodukten würde ich tendenziell abraten und lieber den Zuckerkonsum minimieren. Grundsätzlich ist Fast Food schlecht für unsere Darmbakterien und lässt sie schrumpfen, anstatt sie zu vermehren. Dies führt dann auch zu Verdauungsproblemen und Blähungen. Muss auf darmschädliche Produkte somit ganz verzichtet werden?

Dies kommt auf die individuellen Umstände an. Eine Person, welche unter ernährungsbedingten Gesundheitsproblemen leidet, braucht einen kompletten Verzicht. Nur so kann sich der Darm wieder erholen. In anderen Fällen kann man grundsätzlich sagen, dass

Inwiefern spielt der Darm eine Rolle bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten?

Alle Unverträglichkeiten stehen in direktem Bezug zum Darm. Bei der Laktoseintoleranz beispielsweise fehlt das Enzym Laktase, welches den Milchzucker im Darm spaltet. Dieser gelangt dann ungespaltet in den Dickdarm und verursacht Blähungen. Da macht es Sinn, für einige Wochen auf Produkte mit Milchzucker zu verzichten, um eine effektiv vorliegende Laktoseintoleranz zu prüfen. Es ist jedoch auch möglich, dass sich im Darmmilieu die falschen Bakterien befinden und in diesem Fall jedes Nahrungsmittel den Darm reizen kann. Vegan, vegetarisch oder Fleischesser: in, wie wirken sich diese Ernährungsweisen auf den Darm aus?

Bei einer rein pflanzlichen Ernährungsweise muss auf eine umfassende Nährstoffaufnahme geachtet werden. Hülsenfrüchte sind dabei besonders nährreich. Vor allem bei einer veganen Ernährungsweise muss man sich umfassend über die Ernährung informieren, um Mängel vorzubeugen. Besonders bekannt ist der Mangel des Vitamins B-12, welches hauptsächlich in Fleisch vorhanden ist, jedoch gut supplementiert werden kann. Auf Fleischersatzprodukte sollte man eher verzichten, denn diese enthalten häufig Stoffe, die der Körper nicht braucht. Fleischesser:innen sollten darauf achten, eher helles

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EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 14 ERNÄHRUNG
«Zucker entzieht unseren Darmbewohnern Nährstoffe»
Bild iStockphoto/dima_sidelnikov

Weniger Fleisch essen hilft schon viel

Laue Sommernächte, der Duft von frisch Grilliertem erfüllt die Luft: Die Grillsaison ist eröffnet. Mit dem warmen Wetter steigt auch die Anzahl der Werbungen für Grillfleisch. Mit attraktiven Preisen bewirbt der Schweizer Detailhandel Pouletflügeli, Spiessli und Co. Das Nachsehen haben dabei vegetarische Alternativen. Das zeigt der «WWF-Grill-Check». Fleisch wird häufiger beworben und stärker reduziert Fleisch ist in unserer Gesellschaft omnipräsent. Schweizerinnen und Schweizer konsumieren pro Person jährlich rund 52 Kilogramm Fleisch. Das ist deutlich zu viel. «Planetenverträglich» wären gerade mal knapp 15 Kilo. Wer weniger Fleisch isst, tut seiner Gesundheit und der Umwelt Gutes: So sind ein Drittel der weltweiten CO2-Emissionen auf unsere Ernährung zurückzuführen. Tierische Produkte sind in der Schweiz für fast die Hälfte (46 Prozent) der ernährungsbedingten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich. Durch den Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden geraten zudem viele giftige Stoffe in den Boden und das Grundwasser, was die Umwelt erheblich schädigt.

In der Verantwortung stehen die Unternehmen und die Politik: Sie sind gefordert, den Fleischkonsum weniger attraktiv zu machen. Denn heute wird der Verzehr von Fleisch und Milch durch falsche Anreize in Form von staatlich subventionierter Werbung und direkten Zahlungen an die Landwirtschaft sogar gefördert. Und auch der Detailhandel trägt dazu bei, indem er diesen umweltschädlichen Konsum mit Rabatten zusätzlich ankurbelt.

In einer Studie von WWF Schweiz wurden zwischen dem 24. April und dem 21. Mai 2023 die Aktionsblätter und Werbezeitungen von sechs Supermarktketten untersucht: Insgesamt 150 Grillprodukte wurden reduziert angeboten, davon waren ganze 95 Prozent tierischen Ursprungs, darunter 88 Prozent Fleisch, 4 Prozent Grillkäse und 3 Prozent Fisch und Meeresfrüchte. «Massenweise Werbung für umweltschädliche Produkte ist nicht mehr zeitgemäss. Die Schweizer

Detailhändler sollten Vegi-Alternativen mindestens genauso bewerben und rabattieren wie Fleisch», sagt Mariella Meyer, Senior Managerin für «Sustainable Markets» bei WWF Schweiz. Die Detailhändler sollten ein gesünderes und umweltbewussteres Angebot präsentieren und die nachhaltigere Wahl für Konsumentinnen und Konsumenten schmackhafter machen.

Poulet ist nicht die Lösung Derzeit ist in der Schweiz ein wahrer Poulet-Boom im Gange. Geflügel ist inzwischen die einzige zunehmende Fleischsparte – und zwar rasant: 2019 endeten hierzulande 73 Millionen Hühner im Schlachthof.

Wie ist diese Entwicklung aus Umweltsicht zu beurteilen? Oft wird Poulet als CO2-arme Alternative zu rotem Fleisch beworben, doch das ist ein Trugschluss.

Zwar ist die Stagnation beim Konsum von Rind und Schweinefleisch zu begrüssen, doch ist die Verschiebung hin zu vermehrtem Konsum von Poulet keine Lösung, sondern führt lediglich zu einer Verlagerung der Probleme: So ernähren sich Hühner und Schweine von Getreide oder Mais – also von Nahrungsmitteln, die auch der Mensch direkt konsumieren könnte. Somit stehen Menschen in direkter Nahrungskonkurrenz zu diesen Tieren. Fleisch, Milch und Eier über den Umweg von Futtermitteln aus Getreide oder Mais herzustellen, führt zu einem grossen Kalorienverlust.

Die ungebremst hohe Nachfrage nach Fleisch hat starke Auswirkungen auf die Nutzung des Schweizer Ackerlandes. Heute werden rund 60 Prozent der Ackerfläche für den Anbau von Tierfutter genutzt. Diese Fläche fehlt wiederum beim Anbau von Lebensmitteln für den direkten menschlichen Konsum. Zusätzlich muss ein grosser Anteil des Tierfutters (1,4 Millionen Tonnen pro Jahr) aus anderen Ländern importiert werden. Das entspricht rund 250 000 Hektar – eine Anbaufläche, die der Grösse der Schweizer Ackerfläche entspricht. Wir brauchen also im Ausland nochmals so viel Fläche wie in der Schweiz, um unseren Konsum zu stillen. Darunter leidet die Artenvielfalt und die Klimakrise wird angeheizt. Nachhaltige Menüs stärker bewerben Weniger Fleisch pro Woche hilft, CO2 zu reduzieren: Wer einmal statt sechsmal Fleisch pro Woche isst, spart rund eine Tonne CO2 pro Jahr. Wer ganz auf vegan oder vegetarisch umsteigt, reduziert den CO2-Fussabdruck sogar noch weiter. Zudem sollen vegane und vegetarische Alternativen durch den Detailhandel schmackhaft und sichtbar gemacht werden. Statt immer nur Steaks und Würstchen empfiehlt auch der WWF, mehr Gemüse wie Aubergine oder Maiskolben zu grillieren. Für den ökologischen Fussabdruck, aber auch, weil vegane oder vegetarische Grillalternativen den kulinarischen Horizont genüsslich erweitern. Mehr Informationen finden Sie unter: www.wwf.ch/de/nachhaltig-leben

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA #FOKUSFOOD WWF SCHWEIZ • BRANDREPORT 15 EINE SCHMACKHAFTE AUSBILDUNG: LEBENSMITTELTECHNOLOGE:IN EFZ lebensmitteltechnologe.ch 2023_xxx_tÿ_Inserat_Tagesanzeiger_296x219_d.indd 1 27.06.23 14:08
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Die Unternehmen und die Politik sind gefordert, den Fleischkonsum weniger attraktiv zu machen.

Vegane Innovationen in der Lebensmittelindustrie

Der vegane Trend nimmt stetig zu. Auch die Lebensmittelindustrie folgt diesem Beispiel und ist drauf und dran, mit neuen Innovationen den veganen Markt zu erobern.

Der Markt von veganem Essen boomt. Immer mehr fleischlose Produkte erscheinen auf der Bühne der Lebensmittelindustrie. Doch nicht nur Fleischalternativen sind im Trend: Veganer Käse, Milch oder auch Schokolade finden immer mehr Anklang. Dank innovativer Technologie und Verfahren sind viele neue vegane Produkte möglich. Sogar Branchen wie die Landwirtschaft steigen vermehrt auf den Vegan-Zug auf. Vegan ist das neue Fleisch Jede 20. Person in der Schweiz isst kein Fleisch. Gemäss Swissveg ist der Anteil seit dem Jahr 2017 um gut zwei Prozent gestiegen. Vor allem jüngere Generationen machen einen grossen Teil aus. Der Trend ist weiterhin steigend. Warum immer mehr Schweizer:innen zu fleischlosen und pflanzlichen Produkten greifen, ist vielschichtig: Der Schutz steht dabei bei vielen im Vordergrund, sei es der Umwelt- oder Tierschutz. Vor allem mit veganen Ersatzprodukten möchte dem Tierwohl gedient werden und sogar Treibhausgase und Wasser- sowie Landverbrauch reduziert werden.

Die Zahlen im Jahr 2022 zu Vegetarier:innen und Veganer:innen in der Schweiz in Kürze:

• 3,5 Prozent der Männer sind Vegetarier

5,3 Prozent der Frauen sind Vegetarierinnen

• 0,2 Prozent der Männer sind Veganer

1 Prozent der Frauen sind Veganerinnen

Auch die Landwirtschaft zieht mit Da gut 50 Prozent der Lebensmittel von der Schweizer Landwirtschaft produziert wird, stellt sie einen wichtigen Faktor im fleischlosen Trend dar. Vor allem, wenn man damit der Umwelt nützen will, darf die Produktion von veganen und vegetarischen Lebensmitteln nicht vollständig vom Ausland abhängig sein. Seit Anfang Jahr erhalten Bauern und Bäuerinnen Subventionen für den Anbau von Gelberbsen, Ackerbohnen, Soja und anderen Hülsenfrüchten für die Lebensmittelindustrie. Somit wäre der Weg zu einer vermehrt pflanzlichen Landwirtschaft geebnet. Jedoch braucht es noch seine Zeit, bis das Verfahren zur Verarbeitung von Proteinmehl der Pflanzen zur Herstellung von Fleischersatz etabliert ist.

Nachhaltigkeit: Fleischersatz und Fleisch im Vergleich

Gerne werfen Veganer:innen mit dem Fakt um sich, dass das vegan Sein der Umwelt nützt. Stimmt diese Behauptung denn auch wirklich? Hierbei kommt es auf bestimmte Aspekte an. Zwar stimmt es, dass die tierische Produktion mehr Treibhausgasemissionen verursacht wie die Produktion veganer Produkte. Dennoch heisst das nicht, dass vegan gleich umweltfreundlich bedeuten muss. Obst und Gemüse sind ressourcenaufwendig und Avocados, Auberginen oder auch Blattsalat verursachen sogar mehr Emissionen als Kartoffeln oder Getreide. Vor allem Saisonalität und Regionalität spielen eine wichtige Rolle, um den Veganismus klimafreundlich zu gestalten.

Wie veganer Käse und Milch entsteht

Der Geschmack von tierischem Käse ist einzigartig und stellt somit die Produktion der veganen Alternative vor eine Herausforderung. Nämlich sorgt das in der tierischen Milch enthaltene Protein Casein für schmackhaften Käse. Die Lösung des Problems bietet die altbekannte Technik der Fermentation. Das Verfahren, mit welchem auch Brot oder Bier hergestellt wird, wurde modernisiert, um veganen Käse herzustellen. Mithilfe von Geninformationen von Tieren, veränderten Bakterien und pflanzlichen Nährstoffen kann das fehlende Casein-Protein hergestellt werden. Das Verfahren der sogenannten Präzisionsfermentation hat somit grosses Potenzial in der Lebensmittelbranche. Fleischersatz aus pflanzlichen Mitteln Fleischalternativprodukte aus pflanzlichen Stoffen haben sich in Schweizer Lebensmittelgeschäften etabliert und jedes Jahr kommen neue Produkte hinzu. Diese sollen möglichst nahe an den Geschmack und die Textur von tierischem Fleisch kommen. Die Basis dazu stellen pflanzliche Proteine aus Tofu, Soja, Erbsen oder Weizen dar. Diese werden mit Wasser und Öl unter hohem Druck durch eine enge Düse gepresst. Das Ergebnis ist ein langer, faseriger Strang, welcher dann weiter zu veganen Fleischprodukten verarbeitet wird. Daraus entstehen dann beispielsweise Tofuwürste, Seitankebab oder Erbsenschnitzel.

Fleisch aus dem Labor

Nebst der Fleischherstellung auf pflanzlicher Proteinbasis gibt es auch noch das Laborfleisch. Dieses

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wird auch kultiviertes Fleisch oder In-vitro-Fleisch genannt und kann ohne ein Tier zu schlachten im Labor hergestellt werden. Dieses wird mithilfe von Zellkulturen gezüchtet, wozu ein kleines Stück von Tiergewebe ausreicht, ohne dem Tier Schaden anzurichten. Auch wenn kultiviertes Fleisch in der Schweiz noch nicht zu kaufen ist, sind diverse Start-ups daran beteiligt, das In-vitroFleisch baldmöglichst auf den Markt zu bringen.

Vegane Eier

Nicht nur Fleisch kann vegan sein, sondern auch das Ei. Dieses kommt in Form eines hart gekochten Eis, hauptsächlich bestehend aus Sojaprotein und für das Gelbe vom Ei sorgt Karotin. Forschende gehen sogar noch einen Schritt weiter und haben ein Ei entwickelt, dass vom Original fast nicht zu unterscheiden ist. Dieses kann wie ein Ei vom Huhn zum Backen, für Rührei und vielem mehr verwendet werden. Hergestellt wird das Eiweiss aus Pflanzenproteinen und Hydrokolloiden. Die Schale setzt sich aus Bio-Plastik mit Kalk vermischt zusammen. Proteine aus Hülsenfrüchten, Süsskartoffeln und Erbsen, Omega-3-Fettsäuren und Pflanzenöl ergeben das Eigelb. Die vegane Variante soll eine Alternative zum Ei vom Huhn darstellen und unter anderem auch den Konsum von Eiern reduzieren. Denn in der Schweiz isst eine Person pro Jahr rund 200 Eier.

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Text Vanessa Bulliard Bild iStockphoto/bymuratdeniz

2D-Barcodes: Mehr Informationen, tiefere Prozesskosten, höhere Konsumentensicherheit

In allen Lebensbereichen wächst der Anspruch, Informationen zu vermitteln. Entlang des Lebenszyklus eines Produkts sind Informationen für alle Beteiligten wichtig. 2D-Codes stillen bald den Informationshunger von Händlern, Herstellern und Konsument:innen.

Beim 2D-Barcode handelt es sich um einen quadratischen Code mit schwarz-weissem Muster. Der Vorteil von 2D-Codes gegenüber dem herkömmlichen Strichcode auf Konsumgütern besteht darin, dass mehr Informationen auf kleinstem Platz aufgebracht und transportiert werden können. Zu den bekanntesten 2D-Codes zählen der Data Matrix und der QR-Code.

Data Matrix und QR-Code

Der Data Matrix wurde in den 1980er-Jahren entwickelt. Zu erkennen ist der Data Matrix an der typischen L-Form am linken Rand. Zum Auslesen wird ein Kamerascanner benötigt, normale Scanner reichen hierfür nicht aus. Hinzu kommt, dass ohne definierte Datenstruktur die dargestellten Informationen nicht interpretiert werden können.

Der GS1 DataMatrix ist eine Spezialform. Ein Funktionszeichen macht aus einem normalen Data Matrix einen GS1 DataMatrix und signalisiert, dass die

Daten mittels GS1 Application Identifier (AI) strukturiert sind. Der AI-Standard sorgt so für die notwendige Eindeutigkeit bei der Dateninterpretation.

1994 wurde der QR-Code entwickelt. QR steht für Quick Response. Viele Unternehmen setzen in der Kommunikation mit den Kund:innen auf den QR-Code. Ein Klick mit dem Smartphone auf das schwarz-weisse Muster und schon wird die Kundschaft auf YouTube-Anleitungen, Gewinnspiele oder Nährwerttabellen weitergeleitet. Das Problem: Die im QR-Code enthaltene URL verweist nur auf eine einzelne Website.

Beim QR-Code mit GS1 Digital Link können hingegen verschiedene Informationen in unterschiedlichen Formaten und Sprachen zu einem Produkt über einen einzigen Link zur Verfügung gestellt werden. Die verlinkten Informationen lassen sich jederzeit vom Markeninhaber anpassen, ohne den QR-Code mit GS1 Digital Link und dessen Inhalt verändern zu müssen.

2D-Barcode im Einzelhandel

Gemäss GS1 Global sollen bis Ende 2027 die 2D-Codes wie QR-Code mit GS1 Digital Link oder GS1 DataMatrix oder QR-Code mit GS1 Digital Link als Alternative oder zusätzlich zu den herkömmlichen EAN/ UPC-Strichcodes an den Kassen des Einzelhandels eingesetzt werden können. Wichtig: Ab 2028 entscheidet der Markeninhaber, ob er den EAN/UPC-Strichcodes oder einen 2D-Code aufbringt. Scanner müssen also ab Ende 2027 in der Lage sein, die 2D-Codes zu scannen und zu verarbeiten. Der herkömmliche Strichcode wird aber nicht verschwinden. Die EAN/UPCStrichcodes werden neben den 2D-Codes existieren, solange es dafür Anwendungen gibt. Egal ob EAN/ UPC-Strichcode oder 2D-Codes – in jedem Strichcode muss die GS1 Artikelnummer (GTIN - Global Trade Item Number) enthalten sein. Sollen aber Anwendungen wie präzisere Bestandsführung, Reduktion von Food Waste, Rückverfolgbarkeit, Warenrückruf, Transparenz, erhöhte Kundenbindung und -sicherheit umgesetzt werden, kommen nur 2D-Codes zur Anwendung.

Beim Einsatz des 2D-Codes wird für eine Übergangszeit parallel noch ein EAN/UPC-Strichcode auf der Verpackung benötigt. Warum? 2D-Codes erfordern optische respektive kamerabasierte Scanner, die momentan noch nicht flächendeckend eingesetzt werden, und Softwareanpassungen. Bis diese Aktualisierungen vorgenommen worden sind, ist eine Übergangszeit bis 2027 für die

dass Konsumgüter mit zweidimensionalen GS1 Datenträger am Point-of-Sale akzeptiert resp. bereitgestellt werden. Die Absichtserklärung von GS1 Switzerland haben die Detailhändler Migros, Spar und Volg sowie die Markeninhaber Emmi, Feldschlösschen, Ospelt und Wander unterzeichnet.

GS1 DataMatrix oder QR-Code mit GS1 Digital Link?

Falls sich der Markeninhaber dazu entscheidet, 2D-Codes von GS1 einzusetzen, muss er sich eine weitere Frage stellen: Will man nun der GS1 DataMatrix oder den QR-Code mit Digital Link nutzen? QR-Codes mit GS1 Digital Link haben den Vorteil, dass sie nebst B2B auch B2C mit Mobiltelefonen ohne Apps funktionieren. Sie eignen sich daher auch sehr gut, um mit den Konsument:innen in Kontakt zu treten. GS1 DataMatrix-Codes hingegen sind für B2BAnwendungen optimiert. Ohne passende App kann der Code von Konsument:innen nicht interpretiert werden. Egal ob GS1 DataMatrix oder QR-Code mit GS1 Digital Link: Die Schweizer Wirtschaft wird in Zukunft von mehr Informationen für die Prozessautomatisierung und daher Kostenoptimierung profitieren. Diese reichen von Produkt- und Herstellerangaben wie Haltbarkeitsdatum, Inhaltsstoffe, Allergene, Nachhaltigkeit- und Recyclinginformationen über Marketinginhalte wie Treuepunkte, Rezepte, Bewertungen bis hin zur Information zu rückgerufener Ware.

Weitere Informationen finden Sie unter www.gs1.ch Text Joachim Heldt

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SPAR Gruppe investiert in nachhaltige Stromproduktion und spart CO2 ein – Photovoltaik-Anlagen bei TopCC und der SPAR Zentrale

Mit stolzer Begeisterung präsentiert die SPAR Gruppe ihr bisher ambitioniertestes Energieprojekt – die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem neu umgebauten TopCC Markt in Winterthur. Damit setzt das Unternehmen einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Stromproduktion für eigene Gebäude. Im Juli wird eine weitere Anlage auf dem Dach der SPAR Zentrale in St. Gallen in Betrieb genommen, und die Umrüstung der TopCC-Standorte in Zuzwil und Diessenhofen steht ebenfalls kurz bevor.

An sonnigen Sommerta gen kann der frisch umgebaute TopCC Grossmarkt in Winterthur seinen Strombedarf tagsüber aus eigener Photovoltaikproduktion decken. Sogar überschüssige Energie kann ins öffentliche Verteilnetz eingespeist

werden. Auf einer Fläche von 1'550 m2 befinden sich 800 Module, die in einem Jahr etwa 350'000 kWh Strom produzieren können – genug, um den Strombedarf von rund 87 Haushalten zu decken. Durch diese Massnahme kann der

Winterthurer TopCC Markt jährlich 18 Tonnen CO2 einsparen. Seit dem Umbau im März 2023 kommt der Markt zudem vollständig ohne fossile Brennstoffe aus, da die Wärmerückgewinnung für die Beheizung genutzt wird. Durch die Kombination der Photovoltaik-Anlage und der Wärmerückgewinnung kann der Markt etwa 40 Prozent Fremdenergie einsparen.

Die neu installierte Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der SPAR Zentrale, die im Juli ihren Betrieb aufnimmt, umfasst etwa 200 Module und erzeugt jährlich rund 200'000 kWh Strom, was dem Verbrauch von etwa 50 Haushalten entspricht. Dadurch wird eine CO2-Einsparung von 10 Tonnen pro Jahr erreicht. Gleichzeitig werden an der

SPAR Zentrale 9 Ladesta tionen für Elektroautos und 1 Ladestation für E-Bikes installiert, an denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Selbstkosten Energie für ihre Fahrzeuge beziehen können. Marco Hörler, SPAR Bereichsleiter Facility Management, erklärt:

"Die SPAR Gruppe hat mit der Umstellung auf nachhaltig produzierten Strom durch Photovoltaik-Anlagen auf firmeneigenen Gebäuden im Jahr 2023 einen weiteren wichtigen Schritt unternommen, um ihren ökologischen Fussabdruck zu verringern und das Ziel der Klimaneutralität nach Kräften zu unterstützen."

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