Fokus Supply Chain 2023 - Tages-Anzeiger

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SUPPLY CHAIN

Michèle Gschwend

«Im Interview erzählt die Supply-Chain-Expertin, welche Veränderungen im Geschäftsalltag ins Zentrum rücken und wie sich Unternehmen jeder Grösse für die nächste Krise wappnen können.»

STEILPASS STATT ENGPASS

Näher dran am Markt mit dem Master in Logistik und Supply Chain Management

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Andreas

Chancen nutzen: Die Schweizer Supply-Szene trotzt den Krisen

Wir haben zu tun. Globale Lieferketten sind gestresst und labil. Ressourcenengpässe bei der Energie, den Rohstoffen, Medikamenten sowie Fachkräften fordern uns. Hinzu kommen hohe Inflationsraten. Klimaschutz wirkt als Beschleuniger für den zwingenden technologischen Wandel. Eine geballte Ladung an Herausforderungen rollen aktuell auf uns Güterversorger zu. Aber auch Chancen, welche aktiv genutzt werden. Corona als Katalysator Durch die Lockdowns wurden die Lieferketten empfindlich gestört. Die Schweizer Supply-Dienstleister haben dabei ihre hohe Leistungsfähigkeit und Systemrelevanz deutlich unter Beweis gestellt. Gleichzeitig wurden Schwachstellen aufgedeckt und die Coronakrise bot Chancen zur Optimierung. Digitalisierung, E-Commerce und die Gestaltung von resilienteren Supply-Chains, beispielsweise durch mehr regionales Sourcing, erhielten Schub.

Konkret gelebter Umweltschutz

Themen wie «Nachhaltigkeit» und «Klimaschutz» blieben keine leeren Worthülsen, sondern werden durch engagierte Akteure mit konkreten Inhalten gefüllt. Engagements zur CO2-Reduktion durch alternative Antriebe oder energieoptimierte Prozesse und Logistikzentren sind zahlreich. Konzerne und KMUs wie Coop, Lidl, Migros, Post, Schöni, Galliker, Kibag, Emmi, Planzer, CTW, Zingg, Krummen Kerzers, Dreier, Landolt, Felix, ESA und viele mehr engagieren sich vorbildlich. Dies zeigen die Verbandsinitiativen von Astag mit «We go green!» und GS1 mit «Lean & Green» eindrücklich.

Fachkräftemangel verstärkt sich weiter Es schleckt keine Geiss weg: Der Arbeiter- und Fachkräftemangel nimmt weiter zu. 2022 waren in der Schweiz rund 85 000 Arbeitsplätze unbesetzt.

Dieser Mangel wird sich vor allem aus demografischen Gründen jährlich verdoppeln und 2025 bereits gegen 300 000 Arbeitsplätze betreffen. 2035 könnten es sogar über eine Million sein. Gesucht sind auch Supply-Arbeits- und Fachkräfte auf jedem Level. Wir müssen gemeinsam Lösungen finden.

Modernes Arbeitsumfeld und Bildung

Zur Gewinnung neuer und Bindung eigener Talente gehören wettbewerbsfähige Gehälter, gute Sozialleistungen sowie echte Entwicklungsmöglichkeiten. Dass solche Umfelder auch bei uns angeboten werden,

zeigen der aktuelle «Swiss Arbeitgeber Award»Gewinner Camion Transport AG und viele weitere Logistikakteure mit moderner Firmenkultur.

Ein wichtiger Hebel sind passende Bildungen. Die Anbieter modernisierten ihre Angebote, wie zum Beispiel: «Supply Chain Manager:in» neu mit den Fachrichtungen «Unternehmenslogistik», «Digitale Integration» und «Internationale Speditionslogistik». Oder die neuen Lehrgänge «Packaging Manager:in», «E-Commerce-Manager:in» sowie «International Procurement». Im Strassentransport entstanden neue Kurse, E-Learning-Möglichkeiten und ein neu gestalteter Disponent:innen-Lehrgang mit Fokus auf modernste Digitalsysteme. Auf akademischer Stufe bieten die FH-Graubünden seit Kurzem den «Bachelor in Digital Supply Chain» sowie die HS Luzern ab 2023 den ersten «Master in Logistics & SCM» an. Unentbehrlich, sinnvoll, faszinierend. Gemeinsam fördern.

Wir bieten sinnvolle, vielseitige und zukunftsorientierte Berufe mit faszinierenden Karrieremöglichkeiten. Noch immer ist dies zu wenig bekannt. Doch gemeinsam zeigen wir uns: an Berufsmessen und den Berufsmeisterschaften SwissSkills. Mit unseren Innovationen an den «Swiss Logistics Awards» und «Swiss Packaging Awards». Oder mit der Ehrung von vorbildlichen Pionieren und den besten Diplomanden bei der «Swiss Supply Chain Hall of Fame». Und in Luzern den vielen Verkehrshaus-Besucher:innen mit der Logistik-Ausstellung und den jährlichen Truck- und Logistics-Days.

Aber es gilt noch mehr zu tun: Relevante Institutionen gründeten 2021 mit «Swiss Supply» eine nationale Vereinigung mit aktuell 29 Partnern. Diese Förderorganisation pusht unsere Themen positiv und langfristig. Zum Beispiel mit der neuen Karriere-Webplattform swiss-supply.life. Wir sind ein grossartiger Wirtschaftsfaktor. Lasst uns gemeinsam laut davon schwärmen!

08 Riskmanagement

10 Profilinterview: Michèle Gschwend

12 Automationen

16 Start-ups

18 Fachkräftemangel

PROJEKTLEITUNG

PABLO ESPOSITO

COUNTRY MANAGER

PASCAL BUCK

PRODUKTIONSLEITUNG

ADRIANA CLEMENTE

LAYOUT

JOEL STEINER, SARA DAVAZ

TEXT

SMA

TITELBILD

ZVG

DISTRIBUTIONSKANAL

TAGES-ANZEIGER

DRUCKEREI

DZZ DRUCKZENTRUM AG

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GERBERGASSE 5, 8001 ZÜRICH, SCHWEIZ

TEL +41 44 258 86 00

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FOKUS.SWISS

Branchen-Know-how macht beim Recruiting den Unterschied

Der Fachkräftemangel trifft derzeit viele Branchen mit voller Härte. Auch die Bereiche «Einkauf» und «Supply Chain Management» bleiben davon nicht verschont. Glücklicherweise sind die Recruitingprofis von Tom Parker auf dieses Feld spezialisiert.

sein Team von Tom Parker nun, um Firmen dabei zu helfen, die besten Fachkräfte im Einkauf zu finden.

Für Ralf Schneider ist «Supply Chain Management» weit mehr als nur eine unternehmerische Fachdisziplin. «Es ist durchaus eine Herzensangelegenheit von mir.», sagt der Gründer des Personalberatungs- und Vermittlungsunternehmens Tom Parker. Diese Passion kommt nicht von ungefähr: Ralf Schneider hat rund 15 Jahre lang Supply Chains für internationale Konzerne aufgebaut, überwacht und optimiert. «In dieser Zeit konnte ich mir ein ausgeprägtes Netzwerk aufbauen und die Branche in ihrer ganzen Tiefe kennenlernen», erklärt der Fachmann. Diese Expertise nutzen er und

Doch wie geht Tom Parker dafür konkret vor? Der Prozess beginnt mit der Durchführung ausgiebiger Gespräche mit den Kandidat:innen. «Dank unseres Fachwissens in den Bereichen «Einkauf» und «Supply Chain» sind wir in der Lage, während dieser Gespräche mündliche Assessments durchzuführen.» Dadurch könne man exakt einschätzen, welche Fähigkeiten die Kandidat:innen mitbringen. Dies wiederum ermöglicht ein präzises Match-Making mit Unternehmen, die auf der Suche nach den entsprechenden Fachkräften sind.

Der Ruhepol in hektischen Situationen Welche Fähigkeiten sollte eine Fachperson im Einkauf respektive Supply Chain Management gemäss Ralf Schneider mitbringen? «Man muss in dieser Branche vernetzt und strategisch denken können», erklärt er. Unternehmen seien heute mehr

denn je auf Mitarbeitende angewiesen, die selbstständig arbeiten und proaktiv handeln. «Einfach nur eine Bestellung auszufüllen, reicht längst nicht mehr.» Wer hingegen stetig weiterdenkt, Prozesse optimiert sowie die Lieferketten kennt und überwacht, kann als Einkäuferin oder Einkäufer dem Arbeitgeber sogar Kosteneinsparungen bescheren.

Bei Tom Parker hilft man Unternehmen aber nicht nur dabei, die passenden Expert:innen für die Supply Chain oder den Einkauf zu finden. «Wir stehen unserer Kundschaft darüber hinaus zur Seite, beraten sie im Alltag und motivieren sie dazu, ihren Status quo regelmässig zu hinterfragen.» Oft liessen sich auf diese Weise neue Verbesserungspotenziale aufdecken. Dass der Ansatz von Tom Parker genau den Nerv der Branche trifft, belegt unter anderem das rasche Wachstum des Unternehmens in den letzten Jahren. «Die Branche sucht händeringend nach den passenden Talenten – und wir finden diese rasch und unkompliziert.»

Folgende Positionen vermittelt Tom Parker

Strategische:r Einkäufer:in

Einkaufsleiter:in

Supply Chain Manager:in

Operative:r Einkäufer:in

Einkäufer:in

Projekteinkäufer:in

Technische:r Einkäufer:in

Category/Commodity Manager:in

Weitere Informationen unter www.tomparker.ch

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 2 EDITORIAL 04 10 08 18
04 Intralogistik
Text Andreas König, Direktor Swiss Supply Viel Spass beim Lesen! Pablo Esposito Project Manager LESEN SIE MEHR FOKUS.
Kaum ein anderer Wirtschaftszweig bietet solch sinnvolle und zukunftssichere Karrierechancen.
Bild iStockphoto/querbeet
Ralf Schneider Founder Tom Parker BRANDREPORT • TOM PARKER

Resilienz – die Supply Chain widerstandsfähig machen

Widerstandsfähige Lieferketten sind für Logistikunternehmen überlebenswichtig. Investitionen in die Resilienz sorgen dafür, dass Störungen schnell behoben oder sogar vorausgesehen werden können.

Der Begriff Resilienz wird definiert als «die Fähigkeit eines Systems, seinen ursprünglichen Zustand wiederherzustellen, nachdem eine Störung beendet ist». Die Definition kann man auch auf eine Lieferkette herunterbrechen: Ist sie resilient, kann sie Störungen überwinden, indem sie sicherstellt, dass die Bestellungen trotz eventueller Zwischenfälle ausgeliefert werden.

Soweit die Begrifflichkeit. Doch wie ist es konkret möglich, eine resiliente Supply Chain zu schaffen? Zunächst wird durch eine logistische Diagnose der Marktzustand analysiert. Je nach Ergebnis können dann notwendige Veränderungen vorgenommen werden. Um eine solche Analyse sauber durchführen zu können, ist es zwingend nötig, dass innerhalb der Lieferkette ein vollständiger Datenaustausch zwischen allen Beteiligten möglich ist. Im besten Fall ist die Supply Chain digitalisiert und damit anpassungsfähiger.

Widerstandsfähigkeit und Erholung

Gemäss Fachleuten kann man die Resilienz einer Lieferkette im Wesentlichen auf zwei Punkte herunterbrechen: Die Widerstandsfähigkeit und die Erholung. Mit der Widerstandsfähigkeit einer Lieferkette ist gemeint, dass sie in der Lage ist, Störungen zu verzögern und damit vor allem die Auswirkungen auf das Produkt verringert werden können. Tritt ein Problem auf, gilt es in erster Linie, dieses so weit wie möglich zu überwinden. In einem zweiten Schritt werden dann Massnahmen ergriffen, um die Auswirkungen abzuschwächen.

Beim zweiten Punkt, der Erholung, kann man auch von der Wiederherstellungsfähigkeit einer Lieferkette gesprochen werden. Hier geht es darum, aufgrund einer Analyse die richtigen Entscheidungen zu treffen, um eine Störung zu überwinden. Dies gelingt, indem die Unternehmen, aus denen sich die Lieferkette zusammensetzt, zunächst eine Stabilisierungsphase durchlaufen, um dann zum Status quo zurückzukehren. Oder im besten Fall sogar noch bessere Ergebnisse zu erzielen.

Von Naturkatastrophen bis zu politischen

Krisen

Das oben genannte Prinzip lässt sich auf alle Arten von Störungen anwenden. Seien es Naturkatastrophen wie Erdbeben, Überschwemmungen oder Pandemien, beispielsweise einer solchen, der wir aktuell ausgesetzt sind. Oder auch auf technologische Probleme, wie Cyber-Angriffe oder Datenverluste. Auch politische Faktoren können eine Rolle spielen, beispielsweise Handelskriege zwischen ver -

tatsächlich ist – und vor allem, wie lange die Erholungszeit aller an der Lieferkette Beteiligten dauert. Analysiert man anhand dieses Dreiecks den Schweregrad, mit denen eine Supply Chain aufgrund einer Störung konfrontiert ist, lässt sich überprüfen, wie resilient diese ist. So können Massnahmen ergriffen werden, um die Lieferkette widerstandsfähiger zu machen. Ein Unternehmen, das den Strukturwandel in der Industrie und der Logistik überleben will, muss zwingend regelmässige Analysen durchführen.

Durch diesen Abgleich der Erfahrungen ist es auch möglich, allfällige Störungen vorherzusehen. So sollten die Aktivitäten der Konkurrenz und der Lieferanten sowie vor allem auch die Erwartungen der Kunden regelmässig untersucht werden. Laufenden Anpassung der Prozesse Experten raten zudem, durch «Continuous Improvement» laufend auf Veränderungen im Umfeld und auf die Bedürfnisse des Marktes zu reagieren, um bestenfalls dabei auch die Kosten zu senken. Darunter versteht man die Umsetzung verschiedener Strategien zur Verbesserung und Optimierung von Prozessen, Produkten oder Dienstleistungen durch kleine Anpassungen aufgrund der laufenden Analyse der Prozesse und des Datenflusses. In erster Linie geht es darum, Probleme zu erkennen und Lösungen zu finden – und damit im Optimalfall Störungen zu vermeiden oder zumindest abzuschwächen.

Datenverluste verhindern

schiedenen Ländern. Sobald die Lieferkette nicht mehr wunschgemäss funktioniert, spricht man von einer Störung. Kommt die Störung von ausserhalb des Unternehmens, also mit externem Ursprung, gilt das Problem als Unterbrechung der Supply Chain.

Das magische Resilienzdreieck Wie ist es möglich, die Supply Chain gegen Störungen widerstandsfähiger zu machen? Hier kommt das sogenannte Resilienzdreieck ins Spiel, das Forscher der Universität Lissabon entwickelt haben.

Dieses Dreieck zeigt die Auswirkungen einer Unterbrechung in Abhängigkeit von der Schwere der Störung und der Erholungszeit aller an der Lieferkette Beteiligten. Je kleiner das Dreieck ist, desto grösser ist die Widerstandsfähigkeit des analysierten Unternehmens. Es zeigt auf, wie schwer die Störung

Die Gefahr, Daten zu verlieren, ist in der heutigen Zeit fast grösser als der Verlust des Materials selbst. So kann ein Datenleck die kompletten Vorgänge innerhalb einer Supply Chain lahmlegen. Entsprechende Software, um die gesamte Lieferkette zu synchronisieren, kann Abhilfe schaffen. Die Digitalisierung und gemeinsame Nutzung von Informationen durch alle Glieder der Lieferkette ist deshalb zwingend. Mittlerweile werden auf dem Markt verschiedenste digitale Tools angeboten, anhand denen man die KPIs (Key Performance Indicators) eines Unternehmens oder einer gesamten Branche analysieren kann. Diese Kennzahlen ermöglichen es, die Prozesse über einen definierten Zeitverlauf zu beobachten und laufend Optimierungen vorzunehmen.

Resilienz steigert den Unternehmenswert Die Stärkung der Resilienz ist in den Unternehmen zwar ein wichtiges Thema, wird aber derzeit noch zögerlich umgesetzt. Grund dafür sind die hohen Investitionskosten, die zudem schwierig einzuschätzen sind und deshalb auch oft zurückgestellt werden. Eine Lieferkette, die aber nur auf Zusehen sicher ist, bedeutet auch ein hohes Risiko für die Firma und auch deren Kunden.

Im Umkehrschluss: Unternehmen, die über eine resiliente Supply Chain verfügen, Störungen voraussehen oder sogar einplanen und – trifft sie so unvorhergesehen ein wie die Corona-Krise – sich schnell wieder davon erholen, schaffen dadurch auch einen Marktvorteil, der die Umsätze verbessert und damit auch den Unternehmenswert steigert.

Text SMA
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Ein Unternehmen, das den Strukturwandel in der Industrie und der Logistik überleben will, muss zwingend regelmässige Analysen durchführen.

Damit SCM funktioniert, muss die Intralogistik ein stabiles Fundament bilden

In der Welt der Logistik stellen aktuell die Digitalisierung sowie die Automatisierung die bestimmenden Trends dar. Doch bei der anhaltenden Diskussion um die «letzte Meile» und Smart Delivery geht oft vergessen, dass jedes erfolgreiche Supply-Chain-Management im Warenlager seinen Anfang nimmt. Und gerade dort bestehen enorme Optimierungspotentiale.

Die Logistik war niemals ein starres Handlungsfeld. Vielmehr durchlief sie bis zum heutigen Tag mehrere entscheidende Entwicklungsphasen. In der Studie «Supply Chain Management 2040» des deutschen Frauenhoferinstituts, gehen die Autorinnen und Autoren auf die wichtigsten Meilensteine ein – und

eine absolute Schlüsselrolle. Und in Zukunft wird die Relevanz dieser Technologien noch zunehmen. Was bedeutet das konkret? Und wo stehen wir derzeit?

Zwar stellen vollautomatisierte Lagersysteme auch in der Schweiz noch nicht durchgehend den Branchen-

Das Lager wird smart Natürlich eröffnen moderne digitale Technologien auch für die Bewirtschaftung von Warenlagern ganz neue Möglichkeiten. In Kombination mit intelligenten und platzsparenden Lagersystemen ergeben sich enorme Potenziale für eine erhöhte Lagerkapazität, die aber einem schnelleren Picking nicht im Wege steht. Ein anschauliches Beispiel dafür stellen unter anderem Regalsysteme dar, entlang denen sich autonom agierende «Pickup-Roboter» bewegen können und die auf diese Weise zeitnah und genau die georderten Waren zusammentragen können. Die Waren werden dann meist für die finale Kommissionierung an menschliche Mitarbeitende weitergereicht. Dieses Vorgehen ermöglicht nicht nur schnellere Abläufe, sondern erlaubt auch eine platzsparende Hochregal-Bauweise, dank der sich die zur Verfügung stehende Lagerfläche effizienter nutzen lässt.

Mensch und Maschine als Team

Natürlich: Noch schneller und effizienter würden Intralogistikprozesse ablaufen, wenn sich der Anteil menschlicher Arbeit noch weiter minimieren liesse.

skizzieren gleichzeitig die Zukunft dieser Fachdisziplin. Zusammengefasst lässt sich sagen: Während es in den Anfängen der Logistik vor allem darum ging, zeitliche und räumliche Optimierungen von Transportprozessen zu erzielen, führten neue Technologien und Ansätze zur heute gängigen, ganzheitliche Führungslehre, die wir als Supply-Chain-Management (SCM) kennen. Automatisierte Förder- und Lagersysteme sowie Informationssysteme zwischen den einzelnen Akteuren spielen für ein erfolgreiches SCM

BRANDREPORT

standard dar – sie erfahren aber eine zunehmende Verbreitung. Das Fundament dafür bildet eine reibungslos funktionierende, auf Effizienz und Genauigkeit getrimmte Intralogistik. Deren Wichtigkeit liegt auf der Hand: Nur wenn die Organisation, Steuerung, Durchführung und Optimierung des innerbetrieblichen Materialflusses, der Informationsströme sowie des Warenumschlags funktionieren, können die weiteren Glieder der Lieferkette erfolgreich ineinandergreifen.

• JUNGHEINRICH AG

Den nächsten Schritt in dieser Entwicklung stellen vollautomatische Autostore-Lösungen dar, die sich durch eine flexible und modulare Lager- und Kommissionierlösung auszeichnen und damit eine optimierte Abwicklung von Kleinteilebestellungen erlauben. Und dank moderner Simulationstechnologie sind führende Anbieter zudem in der Lage, die Lösung auf die exakten Infrastruktur-Anforderungen des jeweiligen Unternehmens anzupassen. Solche Lösungen sind branchenübergreifend einsetzbar und definieren den Lagerbetrieb neu. In Kombination mit einer spezialisierten Software entsteht maximale Transparenz, wobei sich gewisse Arbeitsschritte (wie etwa das Nachbestellen von Teilen) ebenfalls automatisieren lassen.

Laut Richard Bormann, Leiter der Gruppe «Intralogistik und Materialfluss» am Frauenhoferinstitut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA), ist dafür aber noch eine technische Weiterentwicklung nötig. Denn eine komplexe und flexible Logistik-Automation setze «kognitive Roboter» voraus. Was damit gemeint ist, führt Bormann in einem aktuellen Expertenartikel aus, der im Fachmagazin «Automationspraxis» erschienen ist. Die grösste Herausforderung für den Robotereinsatz in der Logistik sieht der Fachmann demnach im Umgang mit der Vielfalt: So stellten die verschiedenen Anwendungen wie das Palettieren und Depalettieren, das Bilden von Mischpaletten oder das Kommissionieren von Kundenbestellungen aus dem Lager jeweils ganz eigenen Anforderungen an die Robotiklösungen. «Und damit ein Roboter diese Aufgaben übernehmen kann, benötigt man Technologien für drei zentrale Fähigkeiten, die dem Menschen leicht fallen: das Erkennen, das Greifen und das überlegte Handeln», schreibt Bormann. Am KI-Forschungszentrum des Frauenhoferinsituts werde derzeit an solchen Technologien geforscht. Die marktweite Einführung solcher Robotiklösungen ist aber – noch – Zukunftsmusik. Das werden die Innovationstreiber aus der Welt der Intralogistik aber früher oder später ändern.

Intralogistik: Sichere Grundlage für Entscheidungen

Die zurückliegenden zwei Jahre haben noch einmal verdeutlicht, welchen massgebenden Stellenwert Liefergeschwindigkeit und -qualität mittlerweile einnehmen. Weil alles jederzeit möglichst schnell, individuell konfektioniert und in zuverlässiger Qualität verfügbar sein muss, sind Automatisierungslösungen in der Intralogistik zum zentralen Wachstumstreiber geworden.

Moderne Lagertechnologie bietet gleich mehrfache Hebel für verbesserte Betriebsergebnisse: Neben gesteigertem Umschlagtempo reduzieren Innovationen in der Intralogistik die Fehlerrate und steigern Produktivität und Lieferbereitschaft. Dazu kommen weitere Wettbewerbsvorteile wie gesenkte Krankheitskosten, optimierter Personalbedarf und weniger Unfallrisiken. Automatisierungslösung wie auch teilautomatisierte Varianten sind immer individuell entwickelt. Um eine fundierte Entscheidungsgrundlage für eine solche Investition zu schaffen, bietet Jungheinrich als führender Lösungsanbieter ein vierstufiges Vorgehen an. Dazu gehören neben einer Analyse der Ausgangslage, der gemeinsamen Erarbeitung des Bedarfs und vergleichenden Betrachtungen von unterschiedlichen Lösungsmodellen auch Praxisworkshops mit Spezialist:innen, die in ihren Unternehmen bereits Automationslösungen mit Jungheinrich umgesetzt haben.

Praxisworkshops: Aus erster Hand von Erfahrungen profitieren

Im direkten Dialog mit anderen Entscheider:innen bietet sich hier die Möglichkeit für einen Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe. So erschliesst sich nicht nur der komplette Prozessablauf der Lösungsfindung und -umsetzung aus erster Hand. Auch wichtige Fragen zur Problembehandlung, dem tatsächlichen Eintreten prognostizierter Optimierungseffekte oder andere Erkenntnisse können im offenen Austausch mit Logistikpraktiker:innen erörtert werden.

So profitieren Intralogistik-Verantwortliche nicht nur von den über 35 Jahren Erfahrung, die Jungheinrich mit Automatisierungslösungen besitzt, sondern auch von den konkreten Erfahrungen in führenden Unternehmen. Wie wichtig gerade der persönliche Austausch als Basis für eine qualifizierte Entscheidung zur Neuausrichtung oder Weiterentwicklung der eigenen Intralogistik ist, bestätigen Teilnehmende der Praxis-Workshops bei

Jungheinrich immer wieder. Denn neben einem innovativen Lösungsportfolio und messbaren Effekten wie dem planmässigen Eintreten des ROI ist eine partnerschaftliche Zusammenarbeit für die meisten Entscheider:innen

eines der wichtigsten Kriterien bei der Wahl des optimalen Partners. Nur so wird die Intralogistik zum entscheidenden Wachstumstreiber im eigenen Unternehmen.

Erfahren Sie mehr über das Lösungsportfolio von Jungheinrich und sichern Sie sich das informative Whitepaper zur fundierten Entscheidungsfindung für Ihre Intralogistik unter jungheinrich.ch oder direkt über den QR-Code.

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Automatisierte Förder- und Lagersysteme sowie Informationssysteme zwischen den einzelnen Akteuren spielen für ein erfolgreiches SCM eine absolute Schlüsselrolle.
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«Die Elemente unserer Lösungen sind wie Bausteine, die sich individuell zusammensetzen lassen»

Im Mittelpunkt einer effizienten Lieferkette liegt das Warenlager. Die Automatisierung der Intralogistikabläufe steigert die notwendige Transparenz und Zuverlässigkeit für effizientes Lagern, Kommissionieren und Versenden von Waren. Viele Unternehmen vertrauen hierbei auf Kardex, einen der führenden Anbieter automatisierter Lager-, Bereitstellungs- und Materialflusssysteme. Das Portfolio umfasst intelligente Intralogistiklösungen, die auf die individuellen Bedürfnisse eines Unternehmens zugeschnitten sind und den Weg in die Digitalisierung ebnen. Interview mit Bruno Skraber, Direktor New Business bei Kardex Remstar Schweiz

sind bei unseren Kunden sehr vielfältig, weshalb wir dort, wo es sinnvoll ist, standardisierte Branchenlösungen entwickeln. Das spart Zeit und Kosten bei den Projekten und unsere Kunden profitieren schlussendlich von geringeren Investitionen.

Können Sie Beispiele für unterschiedliche Anforderungen aus einigen Branchen nennen?

Bruno Skraber, die Anforderungen an den Bereich Intralogistik innerhalb der Lieferkette steigen in sämtlichen Branchen an. Mit welchen Fragen und Problemstellungen sehen sich Ihre Kunden aktuell konfrontiert?

Viele der Trends, die wir global wahrnehmen, sind auch in der Schweiz zu beobachten: Bei einer Vielzahl unserer Kunden stehen Leistung und Effizienz der Lagerlösungen sowie deren Verwaltung im Fokus.

In diesem Kontext gewinnt das Thema «Automatisierung» zunehmend an Relevanz, verstärkt durch die demografische Entwicklung und den spürbaren Fachkräftemangel. Konkret geht es Unternehmen heute darum, Intralogistiklösungen zu implementieren, die es ermöglichen, Artikel kompakt zu lagern und die Kommissioniergeschwindigkeit zu steigern, während sie die Kommissioniergenauigkeit maximieren. Diese Aspekte müssen heute durch moderne Intralogistiksysteme abgedeckt werden. Genau das tun wir mit beliebten Lösungen wie dem Kardex Shuttle, unserem Lagerlift, dem Kardex Megamat und dem Kardex Horizontal Carousel, unseren Umlaufregalen und dem Kardex Compact Buffer, unserer Pufferlösung. Die Schweiz ist bekannterweise ein KMULand. Unterscheiden sich die Bedürfnisse und Voraussetzungen von Betrieb zu Betrieb? Es ist in der Tat so, dass wir neben Grosskonzernen auch viele kleine und mittelständische Unternehmen bedienen. Unser breites Lösungsportfolio hilft uns, individuelle Kundenlösungen für die unterschiedlichsten Herausforderungen zu finden. Einige unserer treuesten Kunden in der Schweiz sind kleine Unternehmen, mit denen wir eine langjährige, vertrauensvolle Partnerschaft pflegen und die wir beim Wachstum begleiten. Unterschiedliche Anforderungen sehen wir eher von Branche zu Branche. Diese

Zum Beispiel müssen Logistik-Dienstleister schnell auf wechselnde Bedürfnisse und Auslastungen reagieren sowie saisonale Schwankungen berücksichtigen. Um mit dieser geforderten Flexibilität Schritt zu halten, setzen wir auf modulare Lösungen. Dies erlaubt es Unternehmen verschiedener Grössen, «gestaffelt» einzusteigen und mit der Zeit und den Anforderungen zu wachsen.

Unternehmen, die wiederum im Gross- und Einzelhandel sowie im E-Commerce tätig sind, benötigen vor allem schnelle und genaue Kommissionierabläufe ihrer Artikel, um den Kundenanforderungen von schneller Lieferzeit und hoher Transparenz gerecht zu werden. Hier bieten wir automatisierte Lösungen an, die nicht nur die Qualität und Effizienz der Abwicklung erhöhen, sondern auch die Skalierung der Lösungen vereinfachen und das Problem des Fachkräftemangels abschwächen. In der Produktion- und Fertigungsbranche sind wir auf platzsparende Pufferlösungen sowie temperaturkontrollierte Lagersysteme und Reinraumlösungen spezialisiert. Unsere Lösungen ermöglichen eine effektive Lagerung und Handhabung von empfindlichen Produkten aus den Bereichen Pharma, Elektronik und Lebensmittel.

Sie haben bereits den Fachkräftemangel angesprochen. Welches sind Ihres Erachtens weitere grosse Veränderungen, die mittel- bis langfristig auf das SupplyChain-Management zukommen werden?

Die Digitalisierung wird für diesen Wirtschaftszweig verschiedene, weitreichende Veränderungen mit sich bringen. Technologien und Ansätze wie künstliche Intelligenz (KI), Blockchain sowie das Internet of Things (IoT) werden die Automatisierung in der Supply-Chain weiter verstärken. Dadurch können die

Effizienz, Transparenz und Genauigkeit verbessert und Kosten gesenkt werden. Darüber hinaus wird das Thema Micro-Fullfillment an Bedeutung gewinnen, da der Grosshandel angesichts der zunehmenden Urbanisierung sich die Frage stellen muss, ob ausserhalb gelegene Zentrallager noch geeignet sind, um eine Grossstadt zu bedienen. Eine Alternative dazu könnten kleine, engmaschig verteilte Logistikcenter sein. Für diese begrenzten Lagerflächen werden platzsparende, flexible und skalierbare Lösungen unverzichtbar sein. Und wie positioniert sich Kardex in diesem von Veränderung geprägten Markt?

Mit unseren modularen Systemen sind wir ideal aufgestellt, um die verschiedenen Bedürfnisse von heute, morgen und übermorgen abzudecken. Hierbei kommt uns zudem zugute, dass wir mit unseren Lösungen traditionell schon immer ein Treiber der Automatisierung waren. Wir richten uns kontinuierlich auf die wichtigsten Trends neu aus und entwickeln uns vom reinen Produkt- zu einem Systemanbieter weiter. Dabei ist ein System mehr als nur die Summe seiner Produkte. Es geht darum, die Prozesse unserer Kunden zu verstehen und darauf aufbauend kundenspezifische Lösungen zu entwickeln. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, investieren wir regelmässig in die einzelnen Lösungselemente, um unsere «Baustein-Palette» zu erweitern. Wir entwickeln auch unsere Softwarelösungen ständig weiter, die unter anderem prädiktive Analytik beinhalten. So können wir Bedarfsprognosen und Bestandsmanagement automatisieren und unsere Servicedienstleistungen verbessern, um beispielsweise eine vorausschauende Wartung durchzuführen.

Wie kann man sich die Zusammenarbeit mit Kardex konkret vorstellen – wie wird ein gemeinsames Projekt aufgegleist?

Wir legen sehr viel Wert auf die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden. Die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit bildet daher immer das Kundengespräch. Dabei werden die Herausforderungen des Betriebs evaluiert, die Ziele ermittelt und besprochen, welche bestehenden Prozesse berücksichtigt oder erneuert werden müssen. Darauf aufbauend erstellen wir eine zugeschnittene Lösung basierend auf unseren standardisierten Produkten. Unsere Kundschaft profitiert von kürzeren Projektdurchlaufzeiten, skalierbaren Lösungen und einem gestaffelten Investment. Auch unsere Software ist standardisiert, aber gleichzeitig modular und kann durch individuelle Programmierung an spezielle Kundenbedürfnisse angepasst werden.

Zudem verfügen wir weltweit über ein grosses Servicenetzwerk. Unsere lokalen Spezialisten unterstützen Kunden von der Projektanalyse bis zur Realisierung und bieten Service über den gesamten Lebenszyklus einer Lösung. Unser Portfolio umfasst Services von der Wartung, Optimierung, Modernisierung bis hin zur Schulung oder Beratung. Neben den Vor-Ort-Services profitieren unsere Kundinnen und Kunden auch von digitalen Lösungen wie unserem Kardex Connect. Über Remote Support und präventive Wartung können wir uns noch effizienter um unsere Kundschaft kümmern. All das trägt dazu bei, dass wir sie jederzeit als zuverlässiger Partner unterstützen. Ich

möchte noch erwähnen, dass unsere Lagersysteme äusserst anpassungsfähig sind und in nahezu jede vorhandene Gebäudestruktur integriert werden können. Das Kardex Horizontal Carousel ist ideal für Gebäude mit niedrigen Decken und langen Räumen, während das Kardex Shuttle für Räume ab einer Höhe von mehr als fünf Metern empfohlen wird. Diese flexible Integrationsoption kann den Bedarf an einem Neubau überflüssig machen und ist besonders in der Schweiz eine attraktive Möglichkeit, die Intralogistik zu modernisieren und gleichzeitig Kosten zu sparen. Kardex ist im April wieder auf der LogiMAT in Stuttgart dabei – was werden Sie den Messebesucherinnen und -besuchern zeigen? Wir freuen uns sehr, wieder auf der LogiMAT präsent zu sein und unsere Schweizer Kundinnen und Kunden am Stand H49 in Halle 1 persönlich begrüssen zu dürfen. Als Highlight präsentieren wir in diesem Jahr unsere neueste Entwicklung: eine innovative Art der Kommissionierung im Bereich «Intuitive Picking Assistant». Dabei werden die relevanten Kommissionierinformationen direkt auf die Bedienoberfläche des Arbeitsplatzes projiziert, was eine ergonomische sowie benutzerfreundliche Bedienung ermöglicht. Wir sind gespannt, wie diese interaktive und adaptive Art der Kommissionierung beim Publikum ankommt. Natürlich präsentieren wir auch unser gesamtes Lösungsportfolio in digitaler und interaktiver Form. Unsere Lösungen reichen von halbautomatisierten Kommissionier- und Lagerlösungen bis hin zu vollintegrierten AutoStore-Installationen und vollautomatisierten Hochregallagern. Ergänzt wird das Portfolio durch umfangreiche Softwarepakete sowie Service- und Modernisierungskonzepte. Wir freuen uns auf Gespräche mit Kundinnen und Kunden sowie allen Interessierten, da ein persönlicher Austausch immer wertvoll ist.

Text SMA

Über Kardex Kardex ist ein Schweizer Unternehmen und ein führender Anbieter von Intralogistiklösungen für automatisierte Lager-, Bereitstellungs- und Materialflusssystemen. Mit zwei unternehmerisch geführten Geschäftsbereichen, Kardex Remstar und Kardex Mlog, sowie Corporate Ventures mit AutoStore, Rocket Solution und SumoBox, die ergänzende Spitzentechnologie anbieten, hat sich Kardex zu einem globalen Industriepartner entwickelt. Kardex verfügt über vier Produktionsstätten und beschäftigt rund 2 000 Mitarbeitende in über 50 Ländern weltweit. Die Kardex Holding AG ist seit 1987 an der SIX Swiss Exchange kotiert.

Weitere Informationen unter www.kardex.com

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Kardex Compact Buffer
Bruno Skraber Direktor New Business Kardex Remstar Schweiz

Bereit für das Wachstum im Online-Markt

Fallstudie: Die Dipl. Ing. Fust AG, die seit 2007 der Coop-Gruppe angehört, hat mit ihrem Entscheid für ein neues Logistikzentrum durch die SSI Schäfer, den Grundstein für die Zukunft gelegt.

Die SSI Schäfer Gruppe ist eine global operierende Unternehmensgruppe und weltweit führender Lösungsanbieter von modularen Lager- und Logistiksystemen mit internationalem Hauptsitz in Neunkirchen (Deutschland). Auf sechs Kontinenten entwickelt SSI Schäfer innovative Lösungskonzepte für die verschiedenen Branchen seiner Kund:innen und gestaltet so die Zukunft der Intralogistik – gemäss dem Unternehmensmotto «Think Tomorrow».

Der Wandel

Weniger Detailhandel, dafür mehr Dienstleister. Das klassische Filialgeschäft weicht mehr und mehr dem Online-Markt. Früher gingen die klassischen Fust-Kund:innen in einen der stationären Läden, welche palettenweise mit Waren beliefert wurden. Heute wird vermehrt online bestellt, somit kommen immer mehr Lieferungen direkt an den Kund:innen zu Hause hinzu. Das erfordert, weil der Konsumierende praktisch grenzen-

Voll automatisierte Hochregallager für Paletten

An die 15 000 Paletten finden im Hochregallager Platz. Die dachtragende Konstruktion erlaubt eine optimale Raumausnutzung und bietet maximale Lagerkapazität. Die Palettenstellplätze teilen sich auf drei Gassen auf, welche von Regalbediengeräten vom Typ «SSI Exyz-Orbiter» angesteuert werden. Die Lagerung erfolgt doppeltief längs. Die Ein-/Auslagerung kann in allen Stockwerken mit sechs Aufgabe- und Auslagerstrecken erfolgen. Die Kommissionierung aus dem Hochregallager wird durch zwei Arbeitsplätze sowie einen Ganzpaletten-Auslagerungsstich unterstützt.

Die Punkte, die für SSI Schäfer sprechen:

Sicherheit

— Leitung Logistik, Dipl. Ing. Fust AG

So auch für die Dipl. Ing. Fust AG: Auf dem Schweizer Markt hat sich Fust über die Jahre als beachtliche Fachgeschäftskette für Elektrohaushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik und Computer etabliert. Im Gebiet Haslen betreibt Fust bereits seit 2003 ein Logistikzentrum. Die Lage direkt an der A1 ist verkehrstechnisch ausgezeichnet und schafft Nähe zu den Kunden. Auch von vielen Mitarbeitenden wird die zentrale Lage sehr geschätzt. Fust bietet so interessante und attraktive Arbeitsplätze.

In den vergangenen Jahren hat Fust zahlreiche Aussenlager angemietet und betrieben. Das markant starke Wachstum in den letzten Jahren, insbesondere im Online-Handel hat dazu geführt, dass Fust sein bestehendes Lager durch einen als Anbau ausgelegten Neubau erweitert hat. Die bestehende Logistik- und Lagerfläche wurde verdoppelt und hocheffizient automatisiert.

Das hochmoderne und automatisierte Logistikzentrum ermöglicht nun einen Betrieb, welcher der wachsenden Nachfrage nachkommt und die Kundenzufriedenheit sicherzustellen vermag. Es vereint Intralogistik, Werkstätten und Büro.

Mit Intralogistik-Lösungen, bestehend aus Hochregallager und einem Kleinteilelager mit Shuttle und modernen Kommissionierstationen, verfügt Fust über die nötigen Instrumente, um sich am Markt weiterhin vorne positionieren zu können. Die Anbindung an die bereits bei Coop im Einsatz stehende WAMAS-Software ermöglicht es Fust zudem, den Online-Anforderungen von heute und auch morgen gerecht zu werden. Selbst zu Corona-Spitzenzeiten konnte Fust seine Lieferversprechen einhalten und dem Ansturm standhalten.

los einkaufen kann, ein grösseres Sortiment und eine höhere Liefergeschwindigkeit – beides bedingt eine effiziente und hoch automatisierte Logistik.

Mit SSI Cuby saisonale Spitzen erfolgreich bewältigen

Bei Fust kommt das voll automatisierte Lagersystem Cuby für Behälter und Kartons zum Einsatz. Die robuste Konstruktion im Baukastenprinzip erlaubt eine exzellente Raumausnutzung durch doppeltiefe Lagerung. In vier Gassen stehen so 60 720 Lagerplätze für Behälter zur Verfügung, in denen Artikel mit einem Gewicht bis zu 30 kg gelagert werden können. Mittels 92 Shuttles ist ein hoher Durchsatz sichergestellt, welcher es ermöglicht, die saisonalen Spitzen wie zum Beispiel Singles' Day, Black Friday, Cyber Monday oder die Vorweihnachtszeit erfolgreich zu bewältigen.

Das Umpacken von Artikeln ins Shuttle-Lager erfolgt über Arbeitsplätze. Die Kommissionierung der Artikel wird mit sechs bewährten und ergonomischen Pickto-Tote-Arbeitsstationen abgewickelt. Alle Bewegungsabläufe, insbesondere das Heben und Tragen, werden gänzlich durch ergonomisches Ziehen und Schieben ersetzt. Die Mitarbeitenden werden mittels intelligenter Kommunikations- und Anzeigesysteme intuitiv geführt. So wird folglich eine signifikante Qualitätssteigerung erreicht, ausserdem sinkt die Fehlerquote im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen.

Die Behälter für die Filialbelieferung werden nach der Kommissionierung mittels Roboter automatisch gestapelt.

Die Verpackung und der Versand von Paketen (E-Commerce) werden über weitere zwölf Arbeitsplätze abgewickelt.

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Stabile Lieferketten – effizientes SCM und Riskmanagement bilden die Basis

In einer globalisierten Welt ist eine effiziente und sichere Lieferkette unerlässlich. Doch Unternehmen sind zunehmend mit Unsicherheiten konfrontiert, die ihre Lieferketten beeinträchtigen können. Wie also können sie sich vor diesen Ausfällen schützen?

In den letzten Jahren haben Naturkatastrophen, Pandemien sowie geopolitische Spannungen immer wieder gezeigt, wie anfällig internationale Lieferketten sein können. Um Ausfällen entgegenzuwirken und die Widerstandsfähigkeit von Supply-Chains zu erhöhen, sind Unternehmen darum gefordert, ihre Supply-Chain-Strategien kontinuierlich zu überdenken und anzupassen. Ein entscheidender Faktor für eine stabile Lieferkette ist ein wirkungsvolles Supply-Chain-Management (SCM). Doch wodurch zeichnet sich dieses aus?

Gutes SCM bedeutet, eine Balance zwischen Kosten, Qualität und Verfügbarkeit zu finden. Dabei sollten Unternehmen sowohl auf die interne als auch auf die externe Lieferkette achten. Hier einige Ansätze, die Unternehmen dabei helfen können, ihre Lieferkette vor Ausfällen zu schützen:

• Risikomanagement: Unternehmen sollten ein robustes Risikomanagement einführen, um potenzielle Schwachstellen in der Lieferkette zu identifizieren und

zu bewerten. Durch die Einführung von Frühwarnsystemen und die regelmässige Überwachung von Risiken können Unternehmen proaktiv auf mögliche Störungen reagieren und deren Auswirkungen minimieren.

• Diversifikation von Lieferanten: Eine übermässige Abhängigkeit von wenigen Lieferanten kann zu erheblichen Risiken führen. Unternehmen sollten ihre Lieferantenbasis diversifizieren, um ihre Abhängigkeit von bestimmten Lieferanten, Regionen oder Rohstoffen zu reduzieren.

• Transparenz und Zusammenarbeit: Die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den verschiedenen Akteuren innerhalb der Lieferkette sind entscheidend, um Engpässe und Störungen frühzeitig zu erkennen und gemeinsam Lösungen zu finden. Digitale Plattformen und Technologien, wie Blockchain oder das Internet der Dinge (IoT), können dabei helfen, Echtzeitinformationen über den Zustand der Lieferkette zu teilen und gemeinsame Standards und Prozesse zu etablieren.

• Lagerhaltung und Sicherheitsbestände: Um kurzfristige Störungen abzufedern, ist es wichtig, Sicherheitsbestände aufzubauen und eine effiziente Lagerhaltung zu gewährleisten. Unternehmen sollten ihre Lagerhaltungsstrategie überdenken und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, um die Verfügbarkeit von Produkten und Rohstoffen sicherzustellen.

• Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Eine resiliente Lieferkette ist in der Lage, sich schnell an veränderte Bedingungen anzupassen. Unternehmen sollten ihre Prozesse und Strukturen so gestalten, dass sie auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren und ihre Lieferketten schnell neu ausrichten können. Dies kann durch modulare Produktion, agile Methoden oder die Nutzung von Alternativrouten im Transport erreicht werden.

Nachhaltigkeit: Langfristig sollten Unternehmen auch auf die Nachhaltigkeit ihrer Lieferkette achten. Durch eine umweltfreundliche und sozialverträgliche Gestaltung der

Lieferkette können Risiken, wie Umweltauflagen oder soziale Unruhen, minimiert werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Unternehmen auf mehreren Ebenen aktiv werden können und müssen, um ihre Lieferketten vor Ausfällen zu schützen. Durch die Implementierung von effektivem SupplyChain-Management, Lieferketten-Sicherheit, Resilienz und Risikomanagement können sie ihre Lieferketten widerstandsfähiger gestalten und so ihre Geschäftskontinuität und Wettbewerbsfähigkeit gewährleisten. Eine konsequente Umsetzung dieser Massnahmen ist entscheidend, um in der globalisierten Wirtschaft erfolgreich zu bestehen und zukünftige Herausforderungen zu meistern. In Anbetracht der zunehmenden Komplexität und Unsicherheit in der globalen Wirtschaft ist es überdies entscheidend, dass Unternehmen stets einen Schritt voraus sind und proaktiv handeln, um ihre Lieferketten vor möglichen Störungen zu schützen. Nur so können sie langfristig erfolgreich sein und einen nachhaltigen Mehrwert für ihre Stakeholder schaffen.

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Zwei Unternehmen – eine Leidenschaft für Qualität und Kundenservice

Seit fast 40 Jahren sind die HKS Fördertechnik AG und ihre Schwesterfirma KWS Stapler AG führende Anbieter von Flurförderzeugen und Reinigungsgeräten in der Schweiz. Mit einer umfassenden Produktpalette und einem starken Fokus auf Kundenservice und Qualität haben sich die Unternehmen einen ausgezeichneten Ruf erworben. Dabei setzen sie auf eine familiäre Unternehmenskultur, die von Respekt und Zusammenhalt geprägt ist und eine langfristige Zusammenarbeit mit allen Stakeholdern fördert.

Die HKS Fördertechnik AG bewegt – und das seit bald vier Jahrzehnten: Gegründet wurde die Firma im Jahr 1985. Unternehmensziel war der Handel mit gebrauchten Flurförderfahrzeugen. «Das war ein richtiges Abenteuer damals», erinnert sich Gründungsmitglied und Inhaber Klaus Wüthrich. Der Weg vom reinen Händler von Gebrauchtstapler bis hin zum Kompetenzzentrum rund um die Fördertechnik war und bleibt eine spannende Aufgabe. Durch die kompetente Beratung sowie das überzeugende Produkteprogramm erlangte das Unternehmen schnell einen guten Ruf. Heute zählt das Unternehmen 75 Mitarbeiter, die für eine kompetente Beratung und schnellen Service stehen. So wird für jeden Kunden die auf seinen Bedarf optimal zugeschnittene Lösung gefunden. Ganz gleich ob es sich um einen Neuverkauf, ein Occasionsverkauf, Leasing oder eine Vermietung handelt.

Vom Paletten-Rolli bis hin zum 52-Tonnen-Gegengewichts-Stapler oder dem 46-Tonnen-Reach-Stacker für den Containerumschlag deckt das Unternehmen alle Segmente mit passenden Geräten ab. Neben einer grossen Produktepalette bietet das Unternehmen auch einen umfassenden Wartungs- und Reparaturservice.

Stets auf der Höhe der Zeit

Gerade für Traditionsunternehmen ist es wichtig, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen – sondern agil und innovativ zu bleiben. Die HKS Fördertechnik AG hat sich die Fähigkeit bewahrt, laufend auf neue Herausforderungen und Chancen zu reagieren. Davon profitieren insbesondere die Kunden: «Unsere Kundschaft setzt sich aus Firmen aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammen», sagt Geschäftsführer Michael M. Hartung. Entsprechend unterschiedlich seien die Bedürfnisse und Anforderungen an die Fördertechnik. «Unsere Kunden erhalten von uns genau das Produkt, das sie im Alltag unterstützt – gibt es dieses noch nicht, bauen wir es ganz einfach mit unseren langjährigen Partnern.» Möglich machen dies eine modern eingerichtete Werkstatt sowie ein qualifiziertes und speziell geschultes Mechaniker-Team. Neben Unterhalt und Reparaturen werden die Stapler auch nach Kundenbedürfnissen ausgerüstet und mit Zusatzgeräten ausgestattet. Für Service und Reparaturen vor Ort sind in der Schweiz zur Zeit 24 mobile Servicefahrzeuge verteilt, die von ihren Standorten aus schnell beim Kunden sein können. Mit diesen

Servicefahrzeugen wird die Einsatzfähigkeit und die fachgerechte Wartung der von HKS betreuten Stapler sichergestellt. Der Erfolg der HKS Fördertechnik AG basiert auf einer überzeugenden Produktpalette, kombiniert mit motivierten und gut ausgebildeten Mitarbeitern, die sich in den Dienst der Kunden stellen. «Auch in Zukunft wird das Unternehmen auf dieses Erfolgskonzept setzen», betont Hartung. Digitales und menschliches Know-how Die Service-Qualität sowie die Expertise zu allen Arten von Fördersystemen zeichnet die HKS traditionellerweise aus. Ein ganz wesentlicher Aspekt ist die Sicherheit: In enger Zusammenarbeit mit der Suva und gemäss den Sicherheitsrichtlinien der Ekas ist die Firma HKS Fördertechnik und seine Mitarbeiter stets auf Sicherheit bedacht.

«Hier, wie bei allen unseren Bemühungen, steht der Mensch im Zentrum», führt Wüthrich aus.

Um den Kunden einen noch besseren Service bieten zu können, setzt die HKS Fördertechnik AG auch auf vorbeugende Wartung. Im Gegensatz zur «eventbasierten Reparatur» besteht vorbeugende Wartung darin, nach messbaren Kriterien die Geräte zu warten. Das Ziel dabei ist, die Verfügbarkeit und damit die Produktivität zu erhöhen. «Die planmässigen Instandhaltung ist also sehr wichtig und kann die Produktverfügbarkeit deutlich erhöhen», sagt Michael Hartung. Aber dennoch lassen sich dadurch mögliche Ausfälle zwischen zwei geplanten Interventionen nicht verhindern. «Darum ist vor allem die grosse Erfahrung unserer Mitarbeiter unser Kapital. Sie hilft uns nebst allen modernen Tools, Messeinrichtungen und Planungen dabei, mit gesundem Menschenverstand die Kosten für den Kunden zu verringern, die Verfügbarkeit zu erhöhen und die Maschinen lange am Leben zu erhalten.» Bei HKS wird aber nicht nur die Expertise der Mitabreitenden hochgeschätzt, sondern auch ihre Meinungen und Ideen: «Wir hören die Ideen von Mitarbeitenden gerne an und setzen sie – falls sinnvoll und möglich – in die Tat um.»

So kam auch die Idee eine zweite Firma für ein ergänzendes Portfolio zu gründen aus den Reihen der Mitarbeiter – die KWS Stapler AG war geboren. Wir von der KWS AG setzen uns mit der industriellen Reinigung tagtäglich auseinander. Somit können wir Ihnen die richtigen Reinigungsgeräte empfehlen und dazu beitragen, Ihnen die Arbeit zu erleichtern und das Reinigungsresultat qualitativ zu erhöhen.

«Auch wenn Putzmaschinen auf den ersten Blick ähnlich aussehen,» sagt Michael Hartung, «lassen sich bei genauer Betrachtung und einem Blick unter die Haube viele erstaunliche technischen Unterschiede erkennen. Diese Qualitäts- und Technologieunterschiede zwischen den Herstellern führen zu unterschiedlichen Reinigungsergebnissen und schlagen sich auch in den Wartungs- und Betriebskosten nieder.» Im schlimmsten Fall muss die Reinigungsmaschine bei mangelnder Leistung ersetzt werden.

«Deshalb haben wir unsere Lieferanten sorgfältig ausgesucht, diese zuvor auf Herz und Nieren geprüft und somit können wir Ihnen versichern – was wir gesehen haben, das überzeugt uns und auch sicher Sie.» bekräftigt Klaus Wüthrich. Seit 1978 widmet sich die Ing. O. Fiorentini S.p.A. der Entwicklung und Herstellung von industriellen Reinigungsmaschinen und zählt heute zu den italienischen und europäischen Marktführern in diesem Bereich.

Die Marke Fiorentini ist ein Synonym für Qualität, Kompaktheit und Robustheit; das Ergebnis von Design und Produktion ist made in Italy.

Die Ing. O. Fiorentini S.p.A. produziert eine breite Palette von Maschinen für jeden spezifischen Bedarf. Durch die Produktion von Scheuersaugmaschinen, Kehrsaugmaschinen, Strassenreinigungsmaschinen, sowie einer grossen Serie von professionellen Staubsaugern können wir die Bedürfnisse in der Industriellen Reinigung aus einer Hand abdecken.

Die KWS Stapler AG setzt Massstäbe in der Branche, indem es Maschinen und Ausrüstungen von höchster Qualität anbietet, die alle Kundenerwartungen übertreffen.

100 Prozent elektrische Zuverlässigkeit

Ein Lieferant der KWS ist Tenax International – das erste Unternehmen der Welt, das sich ganz der Herstellung, dem Vertrieb und dem Kundendienst von 100 Prozent elektrischen und ökologischen Niederspannungsmaschinen für die Reinigung und Hygiene widmet. «Im Gegensatz zu den meisten anderen Herstellern» erklärt Hartung «sind die Tenax Geräte aus der italienischen Provinz Reggio Emilia nicht elektrifizierte Geräte konventioneller Bauart, sondern wurden von Grund auf mit Augenmerk auf Sicherheit und Effizient entwickelt.» Die Niederspannungstechnologie (unter 50 VDC) erlaubt Reparatur- und Servicearbeiten an diesen Maschinen ohne eine spezielle Hochvoltausbildung, wie sie im Automobilgewerbe für Elektrofahrzeuge nötig ist.

Schutz der Umwelt

Michael Hartung führt aus: «Dank des fehlenden Hydraulikkreislaufs besteht bei Tenax-Kehrmaschinen nicht die Gefahr, dass Hydrauliköl auf die Straßenoberfläche gelangt. Ölverschmutzungen erfordern kostspielige Säuberungsmaßnahmen und stellen eine Gefahr für die Umwelt sowie für die Gesundheit und Sicherheit der Bürger dar.» Weitere Vorteile sind die geringeren Lärmemissionen und das Fehlen Schadstoffemissionen und damit tragen die Maschinen außerdem zu einer lebenswerteren und nachhaltigeren städtischen Umwelt bei.

Klaus Wüthrich erklärt, «Wir entscheiden uns gerne für Lieferanten, die mit dem gleichen Spirit wie wir Projekte, Produkte und Dienstleistungen angehen. So sind wir auch auf Tenax aufmerksam geworden, eine junge Unternehmung die doch schon mehr als

700 Geräte in 42 Ländern verkauft mit der hohen Leistung in allen Breitengraden und massgeschneiderten Lösungen für die Bedürfnisse viele Kunden überzeugt hat.» Heute ist Tenax Partner der grössten öffentlichen und privaten Organisationen in Europa und hat sich das Vertrauen von Städten wie Paris, Brüssel, Bergamo, Neapel, Taipeh, Melbourne, Barcelona, Bilbao und vielen anderen erworben.

Mit folgenden Worten schliesst Michael Hartung das Interview: «Wir freuen uns auf den auf den Austausch mit Kunden und Lieferanten gleichermassen und die Mitarbeiter der beiden Firmen HKS Fördertechnik AG und KWS Stapler AG stehen bereit die Welt sauber zu halten und Waren zu transportieren, dabei steht die Gesundheit und Sicherheit aller beteiligen immer im Zentrum.»

Über die HKS Fördertechnik AG

Der dynamische Familienbetrieb HKS Fördertechnik AG gehört seit fast 40 Jahren zu den führenden Importeuren in den Bereichen Stapler und Flurförderzeuge. Neben der schweizweiten Vertriebsorganisation für Hyster, Yale, MFahrzeugbau, MasterMover, Votex Bison und Bulmor bietet das Unternehmen einen starken Kundendienst mit zur Zeit 24 mobilen Servicetechnikern, zwei eigene Werkstätten und eine gut strukturierte Ersatzteilorganisation mit Backoffice. Rund 75 Mitarbeitende in der ganzen Schweiz setzen sich täglich für ihre Kunden ein. Vom Handhubwagen bis zum 46-t-Reach-Stacker – Stapler sind Welt von HKS!

Über die KWS Stapler AG

Die KWS Stapler AG ist die Schwesterfirma der HKS Fördertechnik AG. Seit der Gründung im Jahre 2015 unter dem gleichen Inhaber Klaus Wüthrich operieren die beiden Unternehmungen erfolgreich miteinander im Schweizer Markt. Ursprünglich stand KWS für Klaus Wüthrich Schweiz, heute lesen wir darin «kraftvoll, wartungsarm, sauber» oder auch «kehren, wischen, saugen». Das Produkteportfolio mit den Hauptmarken Tenax und Fiorentini deckt das ganze Spektrum der Reinigungsgeräte vom einfachen Industriestaubsauger, über Scheuer-Saugmaschinen bis zur vollelektrische Strassenkehrmaschine ab.

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Michael M. Hartung Geschäftsführer Klaus Wüthrich Inhaber

Michèle

«Es geht immer um den Menschen»

«Die Auffassung davon, was eine Supply Chain beinhaltet, hat sich in den letzten Jahrzehnten tiefgreifend verändert», sagt Michèle Gschwend (vormals Ruoff), die schon mehrere grosse Lieferketten geleitet hat. Die Managing-Partnerin bei Boyden global executive search AG erklärt im Interview, welche Entwicklungen in vollem Gange sind und was sie für Unternehmen bedeuten.

Michèle Gschwend, wie sind Sie in den Fachbereich der Supply Chain gekommen?

Die Supply Chain begleitet mich seit mehr als 25 Jahren, genauer seit Beginn meiner berufsbegleitenden Doktorarbeit 1996 zum Thema «strategisches Outsourcing». Ich erhielt danach die Chance, verschiedene grosse Supply Chains im «Food and Beverage»-Bereich zu führen, zum Beispiel für das weltweite Airlinecatering von Gate Gourmet, für PepsiCo Europa und die Supply-Chain-Strategie von Kraft Foods International. Ich konnte einen Wechsel von der Konsumgüter- in die produzierende Industrie vollziehen und habe bei Novelis, der ehemaligen Alusuisse, ebenfalls die europaweite Supply Chain geleitet. Selbstverständlich begleitet mich das Thema auch jetzt noch nach meinem Wechsel in den Executive Search.

Hat sich Ihre Ansicht der Supply Chain im Laufe der Jahre verändert?

Vor der Pandemie hat man den Begriff meist gar nicht verstanden. Durch die Coronapandemie, die Invasion in der Ukraine und die damit verbundenen Produkte- und Energieengpässe sowie das höchstrelevante Nachhaltigkeitsthema, ist die Supply Chain plötzlich ein grosses Thema für die ganze Gesellschaft geworden. Bereits bei meinem Einstieg habe ich die Supply Chain als End-to-End-Wertschöpfungskette verstanden und immer ganzheitlich auf Geschäftsleitungsebene betrachtet. Im Grunde ist dies das Businessmodell eines Unternehmens. Meine Definition ist nicht gleichbedeutend mit der Logistik oder Produktion, sondern geht darüber hinaus. Diese Ansicht setzt sich in letzter Zeit immer mehr durch.

Wie kam der Wechsel in den Executive Search?

Wenn man bei grossen Unternehmungen komplexe Supply Chains führt, geht es nicht nur um Systeme, Tools und Prozesse, sondern schlussendlich immer um die Zusammenarbeit der Menschen. Transformationen oder kulturelle Änderungen können nicht durchgeführt werden, wenn der Mensch und die Unternehmenskultur nicht im Zentrum stehen. Deshalb passte dieser Berufswechsel so gut. Heute besetze ich Geschäftsleitungsund Verwaltungsratspositionen. Früher haben CEOs vor allem über Geschäftsstrategien gesprochen. Die Lieferkette war eingeteilt in Logistik und Produktion. Nun ist es auch für sie eine wichtige Sache. Die Supply Chain ist im Kern des Geschäftsalltags angekommen. Die Komplexität scheint auch im allgemeinen Alltag angekommen zu sein. Absolut, die Wahrnehmung hat sich gewandelt. Die Lieferschwierigkeiten durch die Krisen haben dazu geführt, dass schon fast jedes Kind von der Supply Chain gehört hat. Wenn Unternehmen nicht mehr produzieren können, was wir im täglichen Bedarf benötigen und die Regale leer bleiben, wird es spürbar. Aus diesem Grund finde ich die Analogie zur Kette so wichtig: Wenn nur ein Glied in der Wertschöpfungskette gesprengt wird, fehlt das Produkt.

Wie spielt die Industrie 4.0 in die Supply Chain?

Alle sprechen über Digitalisierung und die Industrie 4.0, aber für jedes Unternehmen ist es etwas anderes. Es gibt keine allgemeingültige Definition dafür. Die Bedeutung ist industriespezifisch. In der Produktion verweist Digitalisierung vielleicht auf die Automatisierung von Prozessen. In einem Spital geht es eher darum, die Informationen nicht nur auf Papier, sondern auch elektronisch zur Verfügung zu haben. Wenn man all dies auf die Supply Chain herunterbricht, ist die Digitalisierung in jeder Aktivität schon immer dabei gewesen. Schliesslich werden Daten benötigt. Seit es Computer gibt, versucht man so viele Daten wie möglich in einem System wie SAP zu erfassen. Die Digitalisierung gab es nicht erst seit dem Begriff «Industrie 4.0», sondern seit 25 Jahren oder länger. Deshalb bin ich der Ansicht, dass Unternehmen keine Digitalisierungsstrategie brauchen, sondern lernen müssen, mit der digitalen Welt umzugehen.

Könnten Sie näher darauf eingehen? Ich spreche in Bezug auf das Geschäftsmodell und die Wertschöpfungskette. Die Gesellschaft hat sich verändert. Beispielsweise bestellt vor allem die junge Generation nur noch online mobil auf dem Handy oder Laptop, nicht mehr wie vor dem Internet (1969) direkt im Laden, über Faxpapiere oder später dann am Computer sitzend. Da nützt es nichts, wenn Prozesse automatisiert, Daten gesammelt und abgelegt sind,

und welche Bedürfnisse auf dem Markt bestehen und wie man diese Produkte und Dienstleistungen durch Marketing am besten verkaufen kann. Die Einkreisung des Marktes, wen man bedienen will, und der Zeitaspekt werden immer wichtiger.

Der Einfluss der Industrie 4.0 und der Digitalisierung ist, dass man die Veränderung der Welt in der Supply Chain widerspiegeln muss. Man braucht nicht nur Spezialist:innen, sondern Personen, die den Gesamtzusammenhang einer Unternehmung verstehen. Früher stand also vor allem die Prozessoptimierung im Zentrum, neu muss dem Umgang mit der digitalen Welt Rechnung getragen werden. Gleichzeitig ist die Welt vermehrt von Unsicherheiten geprägt. Welchen Einfluss hat dies auf die Supply Chain?

Wir können nicht mehr sicher sein, was auf uns zukommt. Lieferkettenunterbrüche sind nur ein Beispiel dafür und Unternehmen müssen Wege finden, damit umzugehen. Die Supply-Chain-Verantwortlichen versuchen aus dem Ansatz der Effizienzsteigerung und der Prozessoptimierung herauszukommen und einen ganzheitlicheren Risikomanagementansatz zu adaptieren. Man versucht zu verstehen, welche Glieder das grösste Risiko für die Kette darstellen, dies ist vor allem im Zeitalter der Globalisierung umso wichtiger. Das ist eine Änderung der Denkweise. Einerseits sind wir weit mit den Frameworks, den Prozessoptimierungsansätzen in Teilbereichen, die es zusammenzuführen gilt. Andererseits kann

Dazu habe ich ein schönes Beispiel einer Pharmafirma während der Pandemie: Als das System zusammenbrach, haben sie die Planung tagtäglich über Telefon und Excel-Sheet erledigt, weil keine integrierten Daten zur Verfügung standen – und das über die gesamte Supply Chain von der Produktion über die Lieferanten bis hin zur Kundschaft. So etwas wäre nicht möglich, wenn sich die Menschen nicht kennen würden und keine gemeinsame Kultur entwickelt hätten. Erfordert dies ein neues Managementverständnis?

Unbedingt, der nur finanz- und fachlich getriebene Top-down-Approach hat ausgedient. Während Corona haben wir gesehen, dass jene Teams agiler und schneller sind, die gut zusammenarbeiten und sich verstehen. Führungsebenen müssen sich dieses Verständnis aneignen. Die strategische Ausrichtung basiert immer auf Hypothesen. Heute muss man diese regelmässig hinterfragen. Stimmen die Annahmen über den Markt, über das Konsumverhalten der Kundschaft noch? Können wir so weiteragieren oder müssen wir etwas anpassen? Das ist das Dilemma von Leadership: Stabile Systeme und Prozesse müssen gegen Agilität und Reaktionsfähigkeit abgewogen werden. Die gesamte Unternehmenskultur ist betroffen. Ich merke das auch im Executive Search. Früher war die Suche nach Führungskräften sehr zahlengetrieben. Man wollte jemanden, der oder die das Prozessverständnis mitbringt, um effektiv Kosten zu senken und Umsätze zu steigern. Jetzt sind auf CEO- und Board-Ebene wie auch in der Supply Chain Menschen gefragt, die kulturell passen und Empathie, agiles Denken und Selbstreflexion zeigen. Denn so ist man schneller, erfolgreicher und hat zudem mehr Freude an der Arbeit.

Wie sehen Sie die Chancen von KMU in diesen Entwicklungen?

aber der Shop nicht simpel über das Smartphone erreichbar ist. Man muss lernen, wie die Kundschaft in der digitalen Welt auf einen zukommt.

Man muss als Unternehmen sozusagen digital denken…

Genau. Es geht darum, ein Bedürfnis zu erkennen oder zu schaffen und dann bestmöglich zu befriedigen. Diese Umsetzung verlangt vernetztes Denken entlang der ganzen Wertschöpfungskette eines Geschäftsmodells. Man muss wissen, welche Rohmaterialien benötigt werden, wie das Timing aussieht

Unerwartetes geschehen und überall alles zu bekommen, ist nicht nur aus wirtschaftlicher, sondern vor allem auch aus gesellschaftlicher und umweltbezogener Sicht nicht mehr weiterhin gerechtfertigt. Wie reagiert das stabile Umfeld darauf? Insbesondere für die Supply Chain hat die Wichtigkeit der Sinnhaftigkeit, Nachhaltigkeit und der Flexibilität zugenommen und ist längst auch Aufgabe des Leaderships.

Wie kann man diese Flexibilität fördern? Man kann nicht alles über die Frameworks erreichen, sondern das muss über den Menschen geschehen.

Sie können sich Grossinvestitionen in die Digitalisierung nicht leisten, doch das müssen sie auch nicht. Sie haben sogar einen Vorteil. Denn die bewussten, punktuellen Investitionen in die Digitalisierung sind oft besser. Und weil sich Menschen in KMU oft gewohnt sind, letzte Teile selbst abzudecken, sind sie krisenrobuster. Am Ende geht es um ein gutes Zusammenspiel von Mensch und Maschine. Ich glaube, gerade die Kleinen, in der Schweiz meist Familienunternehmungen, bringen das besser und schneller hin.

Wagen Sie einen Ausblick in die Zukunft der Supply Chain?

Die Trends im Leadership gehen in Richtung Risikomanagement, ganzheitliches Denken, Nachhaltigkeit und den Umgang mit der digitalen Welt. Die Erlebnisse der letzten Jahre wirken wie ein Katalysator. Wir haben grosse Sprünge gemacht. Die Frage ist, können wir diese Erfahrungen und das Wissen beibehalten und weiter fördern sowie gemeinsam in die Praxis umsetzen?

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 10 PROFILINTERVIEW • MICHÈLE GSCHWEND
Die Supply-Chain-Verantwortlichen versuchen aus der Prozessoptimierung herauszukommen und einen Risikomanagementansatz zu adaptieren.
Gschwend

Die Welt steht vor grossen Herausforderungen betreffend der Nahrungsmittelproduktion, Qualität und Logistik. GreenState AG arbeitet an der Entwicklung verschiedener technischer Lösungen für die Zukunft der Lebensmittelproduktion.

uns ausschliesslich auf qualitativ hochwertige und nährstoffreiche Lebensmittel. Im Moment werden Produkte aus vertikaler Landwirtschaft als Luxusprodukte angesehen, wenn man sie zum Beispiel mit solchen vergleicht, die mit gentechnisch veränderten Organismen (GVO) hergestellt werden.

nicht mehr bereit sind, den Beruf des Landwirts zu ergreifen, weil er nicht innovativ ist und zudem anstrengend und ständige Präsenz erfordert.

Arsenije Grgur, wie schätzen Sie persönlich die Welternährungslage ein?

Meiner Meinung nach reduziert sich der Hunger in der Welt von Tag zu Tag. Und das Ziel, die Armut in den Entwicklungsländern insgesamt zu verringern, verbessert sich ebenfalls von Jahr zu Jahr.

Das Problem bei der Bekämpfung des Welthungers sind die Lebensmittelsicherheit und die Qualität. Gentechnisch veränderte Lebensmittel und solche, die mit Pestiziden angebaut werden, können in Zukunft weltweit zu langfristigen und gesundheitlichen Problemen führen.

Wir bei der GreenState AG konzentrieren uns darauf, Lösungen für lokal produzierte, frische, nährstoffreiche, gesunde und pestizidfreie Lebensmittel zu entwickeln, indem wir Hard- und Softwarelösungen für die lokale Produktion von frischen Lebensmitteln entwickeln.

Wie gelingt es, vor allem den Strom und den Wasserverbrauch zu optimieren?

Der Wasserverbrauch könnte sehr einfach um 95 Prozent gesenkt werden, indem man hydroponische oder aeroponische Systeme einführt, die in der vertikalen Landwirtschaft und im Innenanbau bereits bekannt sind. Das eigentliche Problem ist die Senkung des Energieverbrauchs, der für viele vertikale und Indoor-Farmen aufgrund der gestiegenen Strompreise ein Problem darstellt.

Wir von der GreenState AG gehen dieses Problem von zwei Seiten an. Die erste ist die Software. Mit dem intern entwickelten industriellen Internet der Dinge, dem SCADA-System, sind wir in der Lage, die optimalen Wachstumsbedingungen zu analysieren. Und die zweite ist die Einführung von Hardware-Lösungen wie Solarpanels und Batterien für die Energieeinsparung.

Der wichtigste Meilenstein wird das Erreichen der vollständigen Nachhaltigkeit der GreenState-Module sein. So, dass sie überall auf der Welt installiert werden können und energieunabhängig vom Stromnetz sind. Ich glaube, wir werden etwa zwölf Monate benötigen, um dieses Ziel zu erreichen – es ist aber auf jeden Fall sicher möglich!

Und die vollständige

Reduzierung von Pestiziden? Wir sind absolut gegen Pestizide und konzentrieren

In Zukunft werden wir uns auf eine vollständig pestizidfreie Massenproduktion konzentrieren und unsere Produkte der Allgemeinheit anbieten. Wir glauben fest daran, dass alle Menschen auf diesem Planeten Zugang zu gesunden Lebensmitteln und frischem Wasser haben sollten.

Was unterscheidet diese Lösung von anderen auf dem Markt?

Wir konzentrieren uns auf die modulare und vertikale Landwirtschaft, bei der Bauernhöfe mit vorgefertigten Modellen aus Stahlrahmen und Isolierplatten nach dem Lego-Prinzip gebaut werden können. Das gibt uns die Flexibilität, Farmen für fast jede geografische Lage und Wetterbedingung zu bauen. Ausserdem sind wir der Meinung, dass die vertikale Landwirtschaft für alle erschwinglich sein muss. Aus diesem Grund bauen wir kostengünstige Farmen, die auch für «normale» Menschen erschwinglich sind.

Und schliesslich schaffen wir ein offenes System für die Betriebssoftware der digitalen Landwirtschaft, bei dem das Know-how von einer Person in die Cloud übertragen und mit allen Personen, die mit dem System verbunden sind, geteilt werden kann.

Mit der IoT-Lösung kann der Anbauprozess verfolgt und die gewonnen Daten analysiert und sofort umgesetzt werden. Können Sie das an einem Beispiel erklären?

Technisch erklärt heisst das, dass jedes installierte elektrische Bauteil mit dem Schaltschrank verbunden ist. Dieser ist mit einem PLC-System ausgestattet, das ein intern entwickeltes SCADA-System installiert hat. Und dieses wiederum ist über einen «Gate-way»-Computer mit der Oracle- und AWS-Cloud verbunden.

Mit dieser Hardware- und Software-Architektur sind wir in der Lage, die Daten zu sammeln, zu speichern und mit ihnen zu arbeiten. Alle Kommunikationskomponenten arbeiten auf der «ZweiWege-Strasse», können also Daten senden und empfangen, sodass wir den Betrieb von jedem Ort der Welt aus überwachen und verwalten können.

Und das kann über eine mobile App gesteuert werden?

Kommunikation, Automatisierung, Daten und Mobilität sind der neue heilige Gral der Industrialisierung. Wir sehen, dass junge Menschen

Wir bieten eine einfache mobile Desktop-App-Lösung an, mit der moderne Landwirte ihre Betriebe verwalten können. Alle Daten werden in einem Cloud-System gespeichert. So können sie mit einer einfachen Internetverbindung ihren Betrieb von jedem Ort der Welt aus verwalten. Darüber hinaus haben wir digitale Rezepte entwickelt, die den Betrieb autonom verwalten. Der Landwirt der Zukunft muss das zentralisierte System nur noch unterstützen und kontrollieren.

In den nächsten zwölf Monaten wird unser Hauptaugenmerk darauf liegen, das Wissen der Landwirte in das Betriebssystem zu integrieren, um einen maximalen Beitrag zum Wissenstransfer vom Landwirt zum Cloud-System zu ermöglichen. Ebenso wird das Wissen einer einzigen Person in der Lage sein, Millionen von Hektaren in der Welt zu retten.

Die GreenState AG hat sich zum Ziel gesetzt, die grösste modulare und vertikale Farm der Schweiz und Europas zu bauen. Wie weit ist diese Planung?

Die Bezeichnung «die grösste modulare und vertikale Farm» sehe ich nicht als Ausdruck auf der Basis von Gier und Profit. Ich bezeichne es lieber als Netzwerk von modularen und vertikalen landwirtschaftlicher Betriebslösungen, die dazu dienen, mit vereinten Kräften hart an der Reduzierung des CO2-Austosses zu arbeiten. Das Ziel dabei muss es sein, an der Verringerung des Hungers und an der Steigerung der Produktion von gesunden Lebensmitteln zu arbeiten. Wir entwickeln dafür Lösungen für die lokale Lebensmittelproduktion, aber unsere Idee ist es, unser Geschäft global auszuweiten.

Ihr Geschäftsmodell wird bereits von lokalen und kantonalen Behörden unterstützt. Auch in der Schweiz?

Die Behörden haben klare Regeln aufgestellt, die wir in Bezug auf Logistik, Bau und Standardisierung befolgen. Wir arbeiten sehr hart daran, sie zu befolgen, und wir sind sehr glücklich darüber, dass unsere Lösung als «Swiss-made-Lösung» für den Betrieb nach Schweizer Standards zugelassen wurde.

Das grösste Dankeschön möchte ich den Menschen aussprechen, die uns als Investoren von Anfang an unterstützt haben, als dieses Konzept erst eine Idee war. Sie haben daran geglaubt, dass wir die Welt verändern können und haben uns ihr Vertrauen und ihr Geld anvertraut, um diese Lösungen zu entwickeln.

Das hat uns noch mehr Energie und Motivation gegeben, alles in einer solchen Rekordzeit aufzubauen, weil wir gespürt haben, dass die Menschen an uns glauben.

Wir hoffen immer noch auf die Unterstützung einer der grossen Einzelhandelsketten, die unsere Produkte für den Verkauf in ihren Geschäften akzeptieren. So könnten wir uns auf die Produktion und die weitere Unternehmensentwicklung konzentrieren.

Der erste Schritt für Interessenten, die bei der GreenState AG als Frühinvestor einsteigen wollen?

Die Leute sollen uns unterstützen, wenn sie an das glauben, was wir entwickeln und wenn sie die Vision des Unternehmens teilen. Diese Unterstützung muss keine direkte Investition sein, sie könnte auch darin bestehen, dass sie eines unserer Module kaufen, eine Packung Basilikum in den Geschäften oder unsere Geschichte an ihre Freunde weitergeben.

Aber wenn wir konkret über Direktinvestitionen sprechen, wird die Rendite mehr als positiv sein, sobald wir eine Exit-Strategie erreichen. Welche Zielgruppe(n) sprechen Sie an?

Unsere Zielgruppe ist abhängig von der Art des Produkts, das wir anbieten. Einzelne modulare Einheiten sind eher für Privatpersonen und Universitäten, mehrere modulare Einheiten sind für Entwicklungsleitende in der Lebensmittelindustrie gedacht und einzelne Produkte für Einzelhandelskunden und Haushalte.

Abschliessend Ihre überzeugenden Argumente, um in die Zukunft der modularen und vertikalen Lebensmittelproduktion zu investieren?

Sehr bald werden mehr als zehn Milliarden Menschen auf diesem Planeten leben, die meisten von ihnen zentralisiert in Megastädten. Die Versorgung mit frischen und gesunden Lebensmitteln wird immer mehr zum zentralen Problem und einer der Schwerpunkte sein. Wir von der GreenState AG schaffen eine Lösung dafür.

Weitere Informationen unter greenstate.ch

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«Wir glauben fest daran, dass alle Menschen Zugang zu gesunden Lebensmitteln und frischem Wasser haben sollten»
Arsenije Grgur Board Member und CEO von GreenState AG

Künftig arbeiten Mensch und Maschine Hand in Hand

Der Begriff «Automation» löst bei vielen Unternehmerinnen und Unternehmern Euphorie aus. Kein Wunder, schliesslich darf man sich davon mehr Effizienz und geringere Kosten erhoffen. Auf der anderen Seite fürchten viele Angestellte, dass sie von Maschinen im Arbeitsalltag abgelöst werden. Gemäss Fachleuten liegt die Wahrheit in der Mitte: Dank smarter Lösungen werden Mensch und Maschine künftig gemeinsam in der Lieferkette Wertschöpfung generieren.

Von der automatisierten Fertigungsstrasse über selbstfahrende Fahrzeuge bis hin zu 3D-Druckern und künstlicher Intelligenz (KI): Moderne digitale Werkzeuge verändern die Art und Weise, wie Menschen heute und morgen arbeiten werden. Diese Entwicklung löst in vielen Branchen und Industrien Vorfreude aus: Gemäss Fachleuten liefere die Möglichkeit, repetitive, zeitaufwendige oder gar gefährliche Tätigkeiten an Maschinen auszulagern, enorme Vorteile hinsichtlich Prozesseffizienz und Sicherheit. Und gerade für eine «Hochpreisinsel» wie die Schweiz birgt dieses Automatisieren ein enormes Einsparungspotenzial. Denn nicht nur laufen Prozesse auf diese Weise schneller, präziser und sicherer ab, das menschliche Know-how könne man zudem in anderen Bereichen besser einsetzen.

Auf der vermeintlichen Kehrseite der Medaille steht die Angst vor dem Arbeitsplatzverlust in diversen Branchen. Die Gleichung erscheint logisch: Mehr Automation bedeutet weniger Bedarf an menschlichen Arbeitskräften. Und tatsächlich: Bereits 2015 kam eine grossangelegte Deloitte-Studie zum Schluss, dass in den nächsten Jahren und Jahrzehnten fast 50 Prozent der Beschäftigten durch die Automatisierung ersetzt werden könnten. Diese Zahlen gelten nach wie vor als wegweisend. Die gleiche Studie hielt aber ebenfalls fest, dass in den vergangenen 25 Jahren insgesamt mehr Stellen geschaffen als verdrängt wurden. Automatisierung dürfe deshalb auch in Zukunft mehr Chancen als Risiken bieten (weitere interessante Informationen aus der Studie finden Sie im Infokasten).

Wenn Maschinen sich verstehen

In viele Branchen, Industrien und Unternehmen werden digitale Lösungen, die eine

Machine-to-Machine-Communication ermöglichen, dazu führen, dass gewisse Fertigungsschritte und Abläufe vollständig automatisiert werden können. Dank solcher Lösungen werden insbesondere KMU in der Lage sein, ihre oft heterogenen und über die Jahre angewachsenen Maschinenparks untereinander zu verbinden. Der daraus entstehende Effizienzgewinn ist enorm – und sorgt dafür, dass kleine und mittelgrosse Schweizer Betriebe ihre Wettbewerbsfähigkeit massiv erhöhen können, ohne dafür sämtliche Anlagen ersetzen zu müssen. Doch ein weiterer, wichtiger Aspekt geht gerne in der Diskussion um Industrie 4.0 und Automatisierung vergessen: Die Vollautomatisierung ist nicht die einzige Möglichkeit für KMU-Betriebe, um von der Digitalisierung zu profitieren. Denn auch die Teilautomatisierung stellt eine attraktive Chance für Firmen alle Branchen dar: Fachleute gehen davon aus, dass Menschen und Roboter künftig im wahrsten Sinne des Wortes «Hand in Hand» zusammenarbeiten werden. Während gewisse

Arbeitsschritte, vornehmlich gefährliche, anstrengende oder repetitive, von Maschinen ausgeführt werden, übernehmen die Mitarbeitenden koordinierende Funktionen und legen die letzten Handgriffe an. Konzepte wie die sogenannten «Cobots», die Komponenten und Teile vorsortieren und menschliche Mitarbeiter:innen zum Beispiel beim Picking unterstützen, werden bereits eingesetzt. Ein weiteres Beispiel sind selbstfahrende Transportfahrzeuge, die Waren aus einem Zentrallager holen und selbstständig an ihren Bestimmungsort bringen können. Dort werden die Artikel dann von menschlichen Mitarbeitenden in Empfang genommen und ihrer Bestimmung zugeführt. Diese Beispiele zeigen, dass die Digitalisierung sowie die Automatisierung für das KMU-Land Schweiz enorme Potenziale bereithalten. Und das Beste: Die Unternehmen, welche diese Lösungen entwickeln und implementieren, sind ebenfalls KMU, die entsprechend genau auf die Ansprüche und Bedürfnisse ihrer Kundschaft eingehen können.

Die Chancen der Automation für den Werkplatz Schweiz

• In der Schweiz sind die Auswirkungen der Automatisierung sichtbar: Tätigkeiten, die kaum durch Automatisierung ersetzt werden können, sind in den letzten 25 Jahren stark gewachsen, während Tätigkeiten mit hoher Automatisierungswahrscheinlichkeit kaum gewachsen sind oder sogar abgenommen haben.

• In den letzten 25 Jahren wurden dennoch insgesamt mehr Stellen geschaffen als verdrängt.

• Für Unternehmen bietet die fortschreitende Automatisierung eine Chance, wenn sie ihre Geschäftsprozesse frühzeitig anpassen.

• Preise und Margen lassen sich durch Betonung des Kundenerlebnisses verbessern, zusätzlich einfachere und schlankere Strukturen durch Fokussierung auf das Design implementieren.

• Durch Automatisierung sinken die Grenzkosten der Produktion und es entsteht mehr Spielraum bei der Preisgestaltung.

Quelle: «Mensch und Maschine, Roboter auf dem Vormarsch?», Deloitte

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EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 12 AUTOMATIONEN
Text SMA
Die Vollautomatisierung ist nicht die einzige Möglichkeit für KMU-Betriebe, um von der Digitalisierung zu profitieren.
Bild iStockphoto/gilaxia

Die smarte Lösung, die zwischen Maschinen Verständnis schafft

Schneller, präziser und kosteneffizienter sollen unternehmerische Prozesse dank der Digitalisierung ablaufen. Doch die Potenziale der digitalen Transformation auch tatsächlich auszuschöpfen, fällt vielen Unternehmen schwer. Die Innomat-Automation AG leistet hier Hilfestellung – mit einer IoT-Lösung, die sich agil auf die Bedürfnisse zahlreicher Branchen massschneidern lässt.

Mathias Oertle, das Thema «Internet of things» (IoT) ist schon länger ein Hot Topic in diversen Branchen, darunter auch das Gesundheits- und Spitalwesen. Doch welche konkreten Vorteile bringt IoT in diesen Feldern?

Häufig sind Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Digitalisierungsstrategie mit der Herausforderung konfrontiert, dass sich bestehende Infrastrukturen und Technologien nur schwer miteinander vernetzen lassen. Dabei wäre genau eine solche Vernetzung ein essenzieller Grundbaustein einer durchgehenden Digitalisierung und Automatisierung. Dieses Problem adressieren wir von der Innomat-Automation AG mit «Kalisto IoT». Hierbei handelt es sich um ein innovatives, modulares und somit individuell anpassbares IoT-System, das unserer B2B-Kundschaft in ihren jeweiligen Industrien völlig neue Möglichkeiten eröffnet.

Können Sie Einsatzbeispiele nennen?

Ein wesentlicher Vorteil liegt etwa in der Ermöglichung einer «Maschine-to-maschine-communication» ohne Sollbruchstellen. Damit ist gemeint, dass verschiedene Apparaturen oder Systeme untereinander reibungslos Daten austauschen können und sich dadurch in einen gesamtheitlichen Automatisierungsprozess einbinden lassen. Dies erhöht die Produktivität sowie die Prozesseffizienz enorm. Gleichzeitig eröffnen wir mit Kalisto IoT Unternehmen aller Branchen und Grössen neue Möglichkeiten bei der Datenerfassung und -auswertung, die Dashboards lassen sich zudem individuell auf die Kundenbedürfnisse anpassen. Darüber hinaus sind wir in der Lage, die Kommunikation zwischen verschiedenen Maschinen um einen Logik-Teil zu erweitern, wodurch die Abläufe noch reibungsloser und automatisierter vonstattengehen. Wie kann man sich das in der konkreten Praxisanwendung vorstellen?

Nehmen wir als Beispiel ein Medtechunternehmen, das seine Produkte in einem Reinraum herstellt. In diesem Reinraum fertigen mehrere Maschinen die

Einzelteile und Komponenten des Endproduktes an, welche anschliessend von Robotern zusammengesetzt werden. Unsere Lösung steuert dabei unter anderem die selbstfahrenden Transportfahrzeuge, die auf Geheiss der jeweiligen Fertigungsmaschine die Einzelteile am einen Standort abholen und dann zur nächsten Station transportieren. Die dafür notwendige Kommunikation zwischen den Maschinen geschieht über Kalisto IoT – unsere Lösung bildet also den Kommunikationsknotenpunkt. In den meisten Fällen geschieht die dafür notwendige Datenübertragung über das Netzwerk des Kundenunternehmens, was natürlich der Sicherheit der Daten zugutekommt. Ein weiteres spannendes Beispiel bezieht sich auf ein Projekt, welches wir derzeit für einen Spitalbetrieb realisieren.

Worum geht es dabei?

Im betroffenen Spitalareal soll die gesamte Logistik von selbstfahrenden Fahrzeugen automatisiert erbracht werden. Die Schwierigkeit besteht nun darin, eine praxistaugliche Schnittstelle zu den Fahrstühlen herzustellen. Denn die selbstfahrenden Transporter dürfen nur dann einen Lift benutzen, wenn sich keine Personen darin aufhalten. Der Lift muss also wissen, ob er gerade von einer Person genutzt wird oder nicht. Diese Information wiederum muss an die Transporter gelangen – und zwar in Echtzeit, damit diese warten können, bis der Lift für sie frei wird oder sie einen anderen Fahrstuhl wählen können. Letztlich werden die Roboter sämtliche Lifte auf dem Areal bedienen. Die gesamte Kommunikation zwischen den Maschinen wird über Kalisto IoT abgewickelt. In diesem Projekt stehen wir kurz vor einer einjährigen Testphase, worauf wir uns bereits jetzt schon enorm freuen.

Wie skizziert, plant und realisiert die InnomatAutomation AG solche Innovationsprojekte mit ihren Kundenunternehmen?

Das Fundament jeder Zusammenarbeit legen wir im Rahmen eines Beratungsgesprächs. Die meisten Unternehmen treten bereits mit einer relativ klaren Vorstellung sowie konkreten Wünschen und Ansprüchen an uns heran. Häufig werden uns Prozesse dargelegt und auch bereits die Maschinen erläutert, die Teil des systemübergreifenden Kommunikationsnetzes werden sollen. Basierend auf diesen Informationen erstellen wir einen ersten, groben Projektfahrplan, der genau festhält, welche Massnahmen und Lösungen zu welchem Zeitpunkt notwendig werden. Dabei berücksichtigen wir eventuelle Richtlinien und Besonderheiten des Kundenbetriebs ebenso wie die Branchenvorgaben und

ab.

-standards. Entspricht der Projektplan den Vorstellungen des Unternehmens, beginnt die Programmierarbeit. Und darauf folgt dann die Implementierung der Lösung? Genau. Während der eigentlichen Umsetzung stehen wir im engen Kontakt mit unseren Kundinnen und Kunden und arbeiten uns gemeinsam von Meilenstein zu Meilenstein voran. Manche Firmen lagern die Umsetzung komplett an uns aus, während andere Betriebe gewisse Arbeitsschritte lieber selbst realisieren möchten. Das kann etwa dann der Fall sein, wenn stark kundenspezifische Module eingebunden werden müssen. Ein grosser Vorteil unserer KalistoLösung besteht darin, dass sie skalierbar ist. Dadurch lässt sie sich den Bedürfnissen der Kundenunternehmen anpassen und kann sozusagen mit dem Betrieb mitwachsen. Aus jedem Projekt ziehen wir zudem neue Learnings, was uns dabei hilft, neue Standardmodule zu entwickeln, die genau den Bedürfnissen der jeweiligen Branchen entsprechen. Auf diese Weise bleibt unser Angebot stets am Puls der Zeit. Wie gut dieser Ansatz funktioniert, zeigt nicht zuletzt unsere eigene Unternehmensgeschichte: Wir kommen ursprünglich aus dem Bereich der industriellen

Dosieranlagen. Doch mittlerweile haben wir unsere Expertise erweitert und sind in ganz neuen Industrien zu Hause – und implementieren unsere Lösungen auch durch unser Tochterunternehmen.

Übernehmen diese Partner auch den Support der bestehenden Kunden?

Das tun sie. Wir von der Innomat-Automation AG agieren als Entwickler, während unsere Integratoren und OEM die Kundenprojekte umsetzen und den Kundinnen und Kunden auch mit Wartung und Support zur Seite stehen.

Wie lauten die nächsten Ziele der Innomat-Automation AG?

Mit unserem Kalisto-System decken wir die wesentlichen Digitalisierungsbedürfnisse diverser Branchen ab. Darum sind wir darauf bedacht, passende Partnerbetriebe zu finden, die Kalisto bei den B2B-Kunden implementieren und die Lösung gegebenenfalls auch selbst programmieren und weiterentwickeln können – immer entsprechend den Bedürfnissen der jeweiligen Endkundschaft. Auf diese Weise möchten wir das Kalisto-Ökosystem erweitern und es noch mehr Industrien zur Verfügung stellen.

Interview SMA

Weitere Informationen finden Sie unter www.innomat.ch

Über die Innomat-Automation AG

Innomat ist seit 2010 Technologiepartner und konzipiert, entwickelt und realisiert Automationslösungen und Industrie-Prozesse für B2B-Kunden. Die gemeinsam entwickelten Lösungen zeichnen sich durch hohe Qualität sowie einen enorm hohen Nutzungsgrad aus –was Endkundinnen und Endkunden begeistert. Im November 2017 wurde das Unternehmen Asprotec AG übernommen und wird seither als Tochterunternehmen weitergeführt. Das breite Know-how wird aktuell von 16 Techniker:innen und Ingenieur:innen in vielseitigen Projekten eingesetzt.

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA INNOMAT-AUTOMATION AG • BRANDREPORT 13 #FOKUSSUPPLYCHAIN
Mit unserem Kalisto-System decken wir die wesentlichen Digitalisierungsbedürfnisse diverser Branchen
Bild iStockphoto/Galeanu Mihai
Mathias Oertle Geschäftsführer Innomat-Automation AG

Schweizer Start-ups als Innovationsmotoren zur Optimierung globaler Lieferketten

Die Bedeutung von Lieferketten ist spätestens seit der Coronapandemie, der Ever-Given-Havarie im Suezkanal und der anhaltenden Chip-Krise im breiten gesellschaftlichen Bewusstsein angekommen. Nur wenige Industriezweige waren in den vergangen drei Jahren von Problemen in ihren Lieferketten verschont.

Eine Umfrage der Berner Fachhochschule im Sommer 2022 zeigte, dass über 50 Prozent der teilnehmenden Schweizer Unternehmen mit Schwerpunkten in der Metall-, Elektro- und Maschinenindustrie sowie der Holz-, Papier- und Druckindustrie die Auswirkungen der Lieferkettenstörungen als stark wahrnehmbar beurteilten (n=433). Dabei gaben mehr als 90 Prozent an, von Preissteigerungen betroffen zu sein, und fast Dreiviertel mussten mit fehlenden Beschaffungsgütern umgehen. Die am stärksten betroffenen Warengruppen lagen bei Elektronikkomponenten (ca. 65 Prozent), Metallen (ca. 60 Prozent) und Kunststoffen (ca. 50 Prozent).

Verschiebung der Ziele

Die Herausforderungen, um eine ausreichende Verfügbarkeit von Vorprodukten sicherzustellen, zwingen Unternehmen dazu, ihre Lieferketten neu zu konzipieren und widerstandsfähiger sowie flexibler zu gestalten. Darüber hinaus erhöht sich der Druck auf Unternehmen, weitere Zielgrössen wie ökologische und soziale Nachhaltigkeit in ihr Lieferkettenmanagement zu integrieren. Dies ist nicht nur aufgrund von Klimazielen und steigenden Gesetzesvorgaben (Lieferkettengesetze und nicht finanzielle Berichterstattung) erforderlich, sondern auch aufgrund wachsender Nachhaltigkeitsanforderungen von Kunden und anderen Interessensgruppen. In der Vergangenheit wurden Lieferketten auf Effizienz ausgerichtet, jedoch wird immer deutlicher, dass ein ganzheitliches Lieferkettenmanagement mehrere Zielgrössen simultan berücksichtigen muss. «Trade-offs» müssen explizit adressiert werden und mögliche Zielkonflikte sollten gelöst werden. Lag in der Vergangenheit der Fokus auf Kosteneinsparungen, so ist heute die Verfügbarkeit von Vorprodukten in mehrstufigen, globalen Lieferketten nicht mehr selbstverständlich. Zusätzlich dürfen jedoch auch andere strategisch wichtige Aspekte wie die Identifikation und Integration externer Innovationen von Lieferanten oder die Sicherstellung der Nachhaltigkeit bis zum Rohstoff bei Unterlieferanten nicht vernachlässigt werden.

BRANDREPORT • HSLU

Um die Herausforderungen im Lieferkettenmanagement zu bewältigen, setzt man immer mehr auf technologiebasierte Innovationen, die von automatisierten Prozessen über die Nutzung von Big Data bis hin zur Einführung von künstlicher Intelligenz reichen. Eine besondere Bedeutung werden dabei Start-ups als Innovationsmotoren zugesprochen. Es lohnt sich, hierbei in der Schweiz zu starten: Die durch die Berner Fachhochschule lancierte Initiative «Swiss SupplyChainTech» legt ihr Augenmerk spezifisch auf Start-ups und macht deren Lösungen sichtbar.

«Start-up Map»

Insgesamt werden rund 150 Schweizer Start-ups entlang der Supply-Chain-Prozesse vom Einkauf über die Intralogistik hin zur Distribution zum Kunden und der übergeordneten Planung durch die «Swiss SupplyChainTech»-Initiative betrachtet. Mehrere davon unterstützen Unternehmen beim Umgang mit den aktuellen Herausforderungen in den Lieferketten, z.B. im Rahmen der Bewertung von Lieferanten und Risiken oder der Verfolgung und Steuerung von Warenflüssen. Die sogenannte «Start-up Map» stellt die Innovationsmotoren anhand von 16 Kategorien dar. Im vergangenen Jahr wurden 20 Start-ups neu in die Map aufgenommen. Analysen gehen davon aus, dass jährlich eine vergleichbare, wenn nicht sogar steigende Anzahl an neuen Start-ups zu den Themenfeldern in der Schweiz zu beobachten sein wird.

Eine «Swiss SupplyChainTech»-Studie untersuchte im Frühsommer 2022 rund 30 Start-ups detaillierter. Die technologische Komplexität der Lösungen der Start-ups zeigt sich in der benötigten Entwicklungszeit bis zur Marktreife: Die Mehrheit der Unternehmen benötigt zwischen 12 und 24 Monaten für die Erstellung eines «Minimum Viable Product» (MVP), wobei die durchschnittliche Entwicklungszeit bei ca. eineinhalb Jahren liegt.

Potenziale ausschöpfen

Hinsichtlich der Technologietrends schätzen die befragten Start-ups den erreichten Reifegrad ihrer Lösungen bereits als hoch ein. Allerdings zeigt sich eine deutliche Varianz bei der Ausschöpfung des entsprechenden Technologiepotenzials unter den Start-ups. Tendenziell wird die Potenzialausschöpfung (wo zutreffend) von 3D-Druck, 5G-Einsatz und Robotik-Lösungen bereits als hoch eingestuft. Bei Cloud-Technologie, digitalen Zwillingen, Track-andTrace-Lösungen sowie KI-Anwendungen wird die Potenzialausschöpfung als teilweise erreicht angegeben, während die Potenzialausschöpfung von LowCode- und Blockchain-Lösungen als eher gering

eingestuft wird. Robotic Process Automation (RPA), Natural Language Processing (NLP) und Augmented/ Virtual Reality (AR/VR) spielen bislang eine geringe bis keine Rolle für die Lösungen der Start-ups.

Nachhaltigkeit Obwohl die Start-up Map von «Swiss SupplyChainTech» eine eigene Kategorie für «Nachhaltigkeit» aufweist, ist es bemerkenswert, dass die Start-ups in den anderen Kategorien ebenfalls wertvolle Beiträge zu den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs) leisten, direkt oder indirekt. Dazu gehören Lösungen wie die Auswahl und Bewertung nachhaltiger Lieferanten, Herkunftsnachweise, Mehrweggebinde, Reduzierung von Verpackungsmaterial in der Logistik, Transportbündelungen, Routenoptimierungen und weitere Aspekte entlang der Lieferkette.

Die Gesamtsicht auf die Start-ups präsentiert eine Vielzahl von Lösungsansätzen für die gegenwärtigen Herausforderungen in Lieferketten. Diese Ansätze erstrecken sich entlang der gesamten Wertschöpfung und umfassen sowohl Prozesse vom Rohstoff bis zum Kunden als auch interne Logistik-Abläufe. Der Mehrwert dieser Lösungen steigt, wenn Start-ups ihre Ansätze einfach in bestehende Systeme integrieren und die Konnektivität und Interoperabilität

insgesamt verbessern können. Eine gute Grundvoraussetzung ist bereits dadurch gegeben, dass Startups die Software-bezogenen Elemente ihrer Lösungen auf Cloud-Plattformen wie SAP BTP, AWS oder Microsoft Azure aufsetzen und Schnittstellen berücksichtigen. Dies ermöglicht sowohl kleinen und mittleren Unternehmen, die Lösungen der Start-ups pragmatisch zu integrieren, als auch grösseren Unternehmen, leichter Entscheidungen zugunsten von «jüngeren» Anbietern zu treffen.

Autor

Jörg Grimm ist Professor für Supply-Chain-Management an der Berner Fachhochschule und Gründer der Start-up-Initiative «Swiss SupplyChainTech». Er verfügt über langjährige Beratungs- und Industrieerfahrung in der Logistik-, Automobil- sowie Öl- und Gas-Industrie. Seine Forschungs- und Beratungsschwerpunkte liegen in der Gestaltung nachhaltiger Wertschöpfungsnetzwerke, innovativer Technologien für die Supply Chain sowie im Management von Unterlieferanten.

Der Studiengang für Menschen, die denken und lenken möchten

Professionelles Supply-Chain-Management wird immer wichtiger. Gleichzeitig steigen die Ansprüche an dieses Berufsfeld. Die Hochschule Luzern bildet daher in einem neuen Masterstudiengang die Supply-Chain-Profis von morgen aus.

Im Auge des Sturms. Genau dort sind SupplyChain-Managerinnen und -Manager tätig. Das weiss auch Dr. Ilja Bäumler, Leiter des Studiengangs «Master of Science in Logistik & Supply Chain Management» der Hochschule Luzern (HSLU): «Die Komplexität internationaler Lieferketten ist enorm – ebenso wie die Abhängigkeit der modernen Wirtschaft von einem funktionierenden Warenfluss.» Doch da die Lieferketten durch die Pandemie massiv ins Wanken geraten sind, sei nichts mehr so sicher wie früher. «Das führt auch dazu, dass wir bisherige Aspekte des Supply-Chain-Managements neu andenken müssen», sagt Bäumler. Denn der durchgehende Lean-Ansatz, der Abbau von Lagerflächen sowie die Just-in-time-Herstellung stellten nach der Pande mie nicht mehr den einzigen gangbaren Weg dar. Um neue Lösungen erarbeiten zu können, die der

Neues MasterStudium

STEILPASS STATT ENGPASS

Komplexität des modernen Supply-Chain-Managements gerecht werden, benötigt die Branche innovative Macherinnen und Macher. Diese Menschen müssen nicht nur die technischen Zusammenhänge internationaler Lieferketten verstehen und organisieren, sondern auch technologische Neuerungen im Zusammenhang mit ihrer Mensch-Maschine-Wirkung effektiv einsetzen. «Genau diese Personen bilden wir in unserem neuen Studiengang aus», erklärt Ilja Bäumler.

Theorie und Praxis vereint Noch bis 30. April kann man sich für den Studiengang «Master of Science in Logistik & Supply Chain Management» an der HSLU einschreiben. Entstanden ist das Angebot in Kollaboration mit dem Logistikum Schweiz. «Dank dieser Partnerschaft verfügen wir über enge Kontakte zu regionalen und überregionalen Partnern, was uns einen

äusserst praxisorientierten Studienbetrieb ermöglicht.» Dieser hohe Praxisbezug sei entscheidend für den Masterstudiengang, da die Studierenden so an tagesaktuellen, realen Problemstellungen arbeiten können. «Parallel dazu vermitteln wir ihnen wesentliches Fachwissen, darunter wichtige Kerntechnologien sowie die Themen der Zukunft.» Dabei werden Verkehrs- und Transportsysteme ebenso abgedeckt wie Big-Data-Analysis oder Pre-Emptive-Analytics. «Unsere Absolventinnen und Absolventen darf man daher auch als Digitalisierungsfachleute bezeichnen», betont der Studiengangleiter. Ein weiteres Kernthema ist die Nachhaltigkeit: Der bewusste Umgang mit endlichen Ressourcen wird für die Branche zunehmend relevant, ebenso wie die Kreislaufwirtschaft.

Näher dran am Markt mit dem Master in Logistik und Supply Chain Management Mehr

Der HSLU-Masterstudiengang richtet sich an Menschen mit Affinität für zukunftsgerichtete

Prozesse. Ein betriebswirtschaftlicher Hintergrund sowie Begeisterung für Wertschöpfungsketten werden vorausgesetzt. Das Studium ist auf zwei Jahre und berufsbegleitend ausgelegt.

Weitere Informationen finden Sie unter: hslu.ch/master-logistik-scm

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14 FACHARTIKEL PROF. DR. GRIMM
Text Jörg Grimm Prof. Dr. Jörg Grimm Professor für Supply-Chain-Management Bild iStockphoto/shaunl
erfahren

Das optimale Lagersystem für den Bereich Food & Beverage

ür eine kompakte, übersichtliche Palettenlagerung eignet sich das Palettendurchlaufregal-System von Bito. Im Vergleich zum Palettenregal lassen sich hiermit 60 Prozent der Lagerfläche einsparen. Zudem ermöglicht das Palettendurchlaufregal-System im Gegensatz zum Blocklager, dass jederzeit direkt auf alle gelagerten Waren zugegriffen werden kann. So verkürzen sich innerbetriebliche Transportwege und Wegzeiten können um bis zu 40 Prozent reduziert werden. Auch die Durchlaufzeiten der Aufträge minimieren sich, sodass sich der Durchsatz entsprechend steigern lässt. Das System bietet den Anwendern hohe Flexibilität und sorgt dafür, dass die intralogistischen Abläufe besser kalkulierbar sind. Die Lagerproduktivität steigt, Lagerkosten sinken.

Palettenlagerung nach LiFo- und FiFo-Prinzip Die Lagerung in den Palettendurchlaufregal-Systemen kann je nach Anforderung und Bedarf erfolgen. Nach dem LiFo-Prinzip: Um die zuletzt eingelagerten Artikel als Erstes wieder zu entnehmen, werden die Paletten mithilfe des Staplers entgegen dem Gefälle in den Kanal geschoben (Einschubregal). Beschickung und Entnahme erfolgen an derselben Regalseite. Auf diese Weise ist der Warennachschub ganz einfach

möglich und Stillstandzeiten werden vermieden. Zur Lagerung nach dem FiFo-Prinzip können die einzelnen Kanäle jedes Regals von der Beschickungsseite aus befüllt werden. Die Entnahme erfolgt an der gegenüberliegenden Seite. Durch Nachlaufsperren können Stapler die Paletten ohne Warenschäden staudruckfrei entnehmen. Die Lagerung nach dem FiFo-Prinzip erleichtert die Überwachung von Haltbarkeitsdaten, Chargen oder Produktionsserien. Die Trennung von Beschickungs- und Entnahmeseite vermeidet zudem gegenseitige Störungen der Stapler, sodass das Arbeitsumfeld im Lager und bei der Regalbedienung sicherer wird.

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Welches Palettenregalsystem eignet sich, um platzsparend Waren nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum zu lagern und zeitsparend direkten Zugriff auf die Paletten zu ermöglichen? FLEXIBLE BILDUNG

Flexible Bildung erlaubt allen einen Platz in der Supply Chain

Supply-Chain-Management als übergreifendes Thema jedes Unternehmens befindet sich genauso in stetigem Wandel wie die Wirtschaft als Ganzes. Unabhängig der Länge entfalten Trends eine nachhaltige Auswirkung auf die Lieferketten. Was bedeutet das für die zukünftigen Fähigkeiten der Mitarbeitenden?

Natürlich ist die ganze Welt und alles, was darauf geschieht, ständigen Veränderungen ausgesetzt. Megatrends sowie kurz- und mittelfristige Phänomene beweisen ihre durchdringenden Einflüsse auf Kultur, Gesellschaft, Wirtschaft. Vor nicht allzu langer Zeit sorgte vor allem das neue Coronavirus für Unsicherheiten in allen Lebens- und Tätigkeitsbereichen und zeigte schonungslos, welche Entwicklungen allenfalls aktiv beobachtet und antizipiert werden müssen. Eine Betrachtung aus bloss einer Perspektive reicht aber nicht aus, um eine erfolgreiche Zukunft zu ermöglichen. Das gilt besonders für das Supply-ChainManagement und Lieferketten, weil hier viele ineinandergreifende Bereiche sowohl überlappende als auch einzigartige Herausforderungen stellen. Die Veränderungen lassen sich aus verschiedenen Warten befragen, um die geeigneten Lösungsansätze für die Bereiche zu finden. Genauso lassen sich daraus Rückschlüsse ziehen, welche Fähigkeiten für die Menschen in der Wertschöpfungskette wichtig sind und sein werden.

Alte und neue Herausforderungen

Lieferketten sind höchstempfindlich auf Veränderungen der Nachfrage, wie sie in den Ausnahmesituationen verstärkt geschehen. Beispielsweise sind die Fragestellungen des Preisdrucks und der Qualitätssicherung seit Jahrhunderten Herausforderungen, die in der einen oder anderen Form präsent sind. Weitere Fokuspunkte ergeben sich durch die neueren Trends der Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Agilität. So wird seit Längerem empfohlen, Lieferketten zu diversifizieren und zu verkürzen. Auf diese Weise sei man besser für allfällige Unterbrüche der Lieferketten gewappnet und erhält mehr Kontrolle.

Alle Bereiche der Supply Chain unterstehen auch dem fortschreitenden Einfluss der Industrie 4.0. Die Automatisierung und Digitalisierung bieten neue Möglichkeiten, die Prozesse sicherer, widerstandsfähiger und kostengünstiger zu gestalten. Zudem erlauben Big Data sowie deren Aufbereitung eine detaillierte Analyse und somit auch eine Antizipierung zukünftiger Schwierigkeiten.

Neue Anforderungen an die Menschen

Diese tiefgreifenden Strömungen zeigen ihren Einfluss auch auf die Mitarbeitenden innerhalb der Lieferketten. Neue Möglichkeiten und Technologien in einem veränderten Umfeld bedingen angepasste

Fähigkeiten. Analytisches Denken und Abstraktionsvermögen sind laut dem Karriereratgeber für die Bereiche Logistik und Supply-Chain-Management von ausbildung-weiterbildung.ch unerlässlich. Des Weiteren sind Soft Skills wie Organisationstalent und Kommunikation von Bedeutung. Durch die Digitalisierung sollten Mitarbeitende in der Lieferkette unbedingt auch technisches und digitales Verständnis mitbringen, vor allem im Umgang mit Daten. Viele Bereiche des Supply-Chain-Managements sind anfällig für Pannen und Störungen. Aus diesem Grund ist es auch ratsam, dass Beteiligte umge-

nicht, dass Abschlüsse auf diesem Bildungsniveau zu einer Voraussetzung von Berufseinsteigern geworden sind. Die Akademisierung ist aber keinesfalls nur auf Deutschland beschränkt. Auch in der Schweiz mehren sich die akademischen Aus- und Weiterbildungsangeboten an Hochschulen parallel zu den höheren Ansprüchen in der Supply Chain. Diese richten sich sowohl an das Supply-Chain-Management wie auch an spezifische Bereiche wie die Logistik oder die Beschaffung. Die Schweiz im Vorteil Im Gegensatz zum internationalen Umfeld hat die Schweiz als Standort allerdings ein Ass im Ärmel. Der

Herausforderung ist eher, im zunehmenden Dickicht der Bildungsangebote das Passende zu finden.

Zitat: Die Automatisierung und Digitalisierung bieten neue Möglichkeiten, die Prozesse sicherer, widerstandsfähiger und kostengünstiger zu gestalten.

Durch die Digitalisierung sollten Mitarbeitende in der Lieferkette unbedingt auch technisches und digitales Verständnis mitbringen, vor allem im Umgang mit Daten.

hend auf unvorhergesehene Problematiken reagieren können, insbesondere wenn es sich um internationale Lieferketten handelt. Dahingehend ist es auch von Vorteil, wenn Mitarbeitende internationaler Lieferketten über eine gewisse Neugier an rechtlichen, versicherungstechnischen und steuerlichen Fragen verfügen.

Die Akademisierung der Supply Chain Fachkompetenzen und Soft Skills haben offensichtlich in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Durch die anhaltenden Trends, die Wirtschaft und Gesellschaft beeinflussen, scheint es ratsam, sich auf zukünftige Anforderungen vorzubereiten. Denn zweifelsohne werden diese sich nicht nur wandeln, sondern auch weiterhin erhöhen.

Laut «Logistik Heute» macht sich das in den Lebensläufen der derzeitigen Führungskräfte bereits bemerkbar. In der Gruppe der SCM-Mitarbeitenden verfügen in Deutschland 72 Prozent über einen Hochschulabschluss. Angesichts der komplexen Aufgaben überrascht es auch

duale Bildungsweg beweist sich vor allem in Sachen Supply Chain als ein förderndes Umfeld für interdisziplinäre Bereiche wie dieses. Denn Fachkräfte, die eine berufsbildende Lehre mit allfälligen fachlichen Weiterbildungen absolviert haben, bringen genauso wie Hochschulabsolvierende spezielle Fähigkeiten mit. Wenn die Belegschaft eine Mischung an unterschiedlichen Lebenswegen aufweist, kann das für das Supply-Chain-Management nur von Vorteil sein. Denn auch diese Form der Diversität fördert Innovation durch den Einbezug verschiedener Perspektiven.

Der duale Bildungsweg erlaubt auch Auszubildenden, sich individuell entsprechend den eigenen Talenten und Interessen einen Karrierepfad zu legen, ohne sich etwaige Optionen verbauen zu müssen. Denn der vielseitige Tätigkeitsbereich hat für alle Platz, die sich die Fähigkeiten erarbeitet haben, egal ob durch Studium, Lehre oder Weiterbildung. Die grosse

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Die Automatisierung und Digitalisierung bieten neue Möglichkeiten, die Prozesse sicherer, widerstandsfähiger und kostengünstiger zu gestalten.
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Mehr tun für die Nachhaltigkeit im Transport

«Wir tun mehr», dies ist nicht einfach Slogan, sondern die stärkste Zugmaschine des Logistikdienstleisters Krummen Kerzers. Mit beispielloser Zielstrebigkeit und Macher-Mentalität stellen die Brüder Hans und Peter Krummen ihren Familienbetrieb auf erneuerbare Antriebssysteme um.

Krummen Kerzers hat sich als einziges Schweizer Logistikunternehmen freiwillig dem 1.5 °C der Science Based Targets verpflichtet und verfolgt einen ambitionierten Reduktionspfad. Bis 2030 müssen knapp 50 % der Treibhausgasemissionen gegenüber dem Basisjahr 2019 eingespart werden. «95 % unserer Emissionen stammen aus dem Betrieb der LKW. Unser Kerngeschäft können wir aber nicht einfach einstellen, im Gegenteil, wir wollen weiterhin wachsen und prosperieren. Gleichzeitig müssen die Emissionen sinken. Diese Entkoppelung von Wachstum und Emissionen ist nur durch den Einsatz erneuerbarer Treibstoffe und Antriebssysteme möglich», fasst Co-CEO Peter Krummen die Herausforderung zusammen.

Seit 2016 mit aller Konsequenz unterwegs

Die Brüder Hans und Peter Krummen haben die Nachhaltigkeit schon 2016 zum Fokusthema der Gruppe gemacht und in der Unternehmensstrategie verankert. «Wir erachten die Klimaerwärmung als grösste Bedrohung unserer und kommender Generationen. Als Transportunternehmen wollen wir nicht nur Teil des Problems sein, sondern allem voran Teil der Lösung» begründen die Brüder ihr Engagement. Die Verkehrswende voranzutreiben und mitzugestalten, ist nicht immer einfach.

Zu häufig stehen die alternativen Möglichkeiten in direkter Konkurrenz zu Dieselfahrzeugen.

Mitten im Spannungsfeld zwischen Ökonomie und Ökologie

«Zuschlagskriterien: Preis Gewichtung gleich 90 %, Fahrzeug mit Treibstoff aus nicht fossilen Quellen gleich 10%», dieses Zitat aus einer öffentlichen Transportausschreibung beschreibt das Spannungsfeld sehr treffend, in dem sich das Logistikunternehmen Krummen Kerzers bewegt. Obwohl der Ruf nach nachhaltigen Antriebssystemen immer lauter wird, bleibt der Diesel der Benchmark. Dieselmotoren sind hochoptimiert, Diesel ist an jeder Ecke erhältlich, Infrastruktur und Fahrzeuge sind äussert zuverlässig. «Alternative Antriebssysteme sind mit Einschränkungen,

höheren Anschaffungs- oder Infrastrukturkosten und Unsicherheiten verbunden. Um es dennoch gegen den Diesel aufzunehmen, braucht es den Mut, neue Wege zu gehen und in die Vorleistung zu gehen», so Co-CEO Hans Krummen.

30 Prozent der Kilometer ohne Diesel

Die derzeitige Flotte von Krummen Kerzers, bestehend aus 180 Zugmaschinen und LKW, ist im Umbruch. Bereits 2022 wurden knapp 25 % der Kilometer ohne Diesel zurückgelegt. Bis Ende 2023 wird der Anteil auf über 30 % ansteigen. Derzeit ist es kaum möglich, den Diesel durch eine einzige Technologie vollständig zu ersetzen. «Mit batterieelektrischen LKW, Biogas- und LNG-Fahrzeugen machen wir insgesamt sehr gute Erfahrungen. Aber sie alle haben Einschränkungen. Sei es bei der Reichweite, den Anschaffungskosten, der Infrastruktur oder der Nutzlast. Wir sprechen uns deshalb für Technologieoffenheit aus. Jede Technologie soll dort eingesetzt werden, wo sie den grössten Impact und die geringsten Einschränkungen im Tagesgeschäft bringt», fasst Hans Krummen zusammen.

Von der Schnapsidee zur Rekordfahrt

Doch von den derzeitigen Hürden lassen sich die Brüder Krummen nicht abschrecken. Im Gegenteil: «Machen ist wie wollen – nur krasser», hört man sie gerne sagen und genau das tun sie auch eben ein bisschen mehr wie ihr Claim «Wir tun mehr».

Versuchen, lernen, umsetzen ...

Als im Januar spontan die Idee entstand, mit einem E-LKW nach Spanien zu fahren und für die Kundin Casa del Mas Bio-Orangen zu laden, war der

Ausbau der Ladeinfrastruktur erweitert den Spielraum Derzeit ist die mangelnde Verfügbarkeit von Schnellladestationen für Nutzfahrzeuge ein grosses Hemmnis. Die Planbarkeit und Zuverlässigkeit von Fahrzeug und Infrastruktur spielen eine zentrale Rolle für die Disposition. Statt auf den Ausbau öffentlicher Ladeinfrastruktur zu spekulieren, haben die Brüder Krummen die Sache selbst in die Hand genommen. In Kerzers wurde Anfang Jahr ein Supercharger in Betrieb genommen, ein weiterer ist derzeit in Bau in Dällikon. In Flüelen rechnet Krummen Anfang 2023

Ausgezeichnet Nachhaltig Für das Engagement und den Pioniergeist im Nachhaltigkeitsbereich wurde Krummen Kerzers im Juni 2022 mit dem bereits zweiten Lean & Green Stern ausgezeichnet. Binnen 24 Monaten konnte das Unternehmen seine Treibhausgasemissionen um 20 Prozent reduzieren. 2019 gewann das Unternehmen gemeinsam mit Lidl Schweiz den Swiss Logistics Award. 2021 wurde Krummen Kerzers der Raiffeisen Unternehmerpreis für besonders nachhaltiges Wirtschaften verliehen. Seit 2022 hat sich Krummen Kerzers dem 1.5 °C Ziel der «Science Based Targets» Initiative angeschlossen und ist damit das einzige Schweizer Transportunternehmen mit einem verbindlichen 1.5 °C Ziel. Im März 2023 wurde die Krummen Kerzers AG für die Nachhaltigkeitsstrategie für den Eco Performance Award nominiert. Die Gewinner werden im Mai bekanntgegeben.

Über uns

Ehrgeiz schnell geweckt. Dass mit der Fahrt nach Valencia ein neuer Rekord aufgestellt wurde, wurde dem Team bei Krummen erst während der Fahrt wirklich bewusst. Peter und Hans Krummen haben die Route gemeinsam mit dem Chauffeur Balint Schnell detailliert geplant und überwacht. Die Fahrt nach Spanien hat einen Tag länger gedauert und ca. 30 % mehr gekostet als mit einem konventionellen Dieselfahrzeug. «Entscheidend für uns sind die wichtigen Learnings, die wir aus der Fahrt gewonnen haben, und die Erkenntnis, dass es heute zwar noch komplexer und teurer, aber durchaus möglich ist, E-Fahrzeuge auch im schweren Langstreckenverkehr einzusetzen», so Peter Krummen.

mit der Inbetriebnahme. «Auf den Ausbau einer öffentlich zugänglichen Infrastruktur zu warten, hätte unnötig viel Zeit gekostet. Zeit, die wir nicht haben. Um die Klimaziele erreichen zu können, muss der Grossteil unserer Flotte bis 2030 erneuerbar sein», erklärt Peter Krummen.

In der Schweiz ist Krummen Kerzers oft Pionierin, im Ausland sind die Rahmenbedingungen besser: Mit dem geplanten Ausbau der Schnellladeinfrastruktur für LKW auf Autobahnen in der EU wird der Spielraum für den Einsatz von batterieelektrischen Fahrzeugen im internationalen Schwerverkehr bald erheblich erweitert.

Die Krummen Group ist ein international tätiges Transport- und Logistikunternehmen mit Hauptsitz in Kerzers FR und Niederlassungen in Basel, Bürglen TG, Altstätten SG und Cadenazzo TI. Das inhabergeführte Unternehmen hat sich auf temperaturgeführte Transporte von Food- und Pharmaprodukten spezialisiert und bietet ausserdem massgeschneiderte Warehousing-Lösungen an.

Weitere Informationen und Bilder: www.krummen.com

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA #FOKUSSUPPLYCHAIN 16 BRANDREPORT • KRUMMEN KERZERS
Die Entkoppelung von Wachstum und Emissionen ist nur durch den Einsatz erneuerbarer Treibstoffe und Antriebssysteme möglich.

Wieso es sich lohnt, eine «Höhere Berufsbildung» zu absolvieren

«Lebenslanges Lernen» oder «Stillstand ist Rückschritt». Auf diese beiden Slogans trifft man immer wieder. Wem die persönliche oder berufliche Weiterentwicklung wichtig ist, bildet sich weiter, da ein Abschluss in der Höheren Berufsbildung einen grossen Marktwert hat.

Der Leistungsnachweis von Weiter- und Fortbildungen ist ein Indiz dafür, dass Kandidat:innen sich auch nach dem Berufsabschluss mit Fragen aus ihrem Arbeitsumfeld auseinandersetzen. So zeigen die Absolvent:innen, dass sie zusätzlichen Effort auf sich genommen haben, um berufsbegleitend eine Fortbildung zu meistern, woraus sowohl die berufliche als auch die persönliche Weiterentwicklung resultiert.

Vorteile einer höheren Berufsbildung

Der Fokus der höheren Berufsbildung liegt bei der Schweizerischen Vereinigung für die Berufsbildung in der Logistik (ASFL SVBL) beim Praxisbezug. Sie spricht mit der Berufsprüfung praxisorientierte Personen an, welche in einem Betrieb Verantwortung übernehmen möchten. Die ASFL SVBL bietet bei der Berufsprüfung die Lager-, die Distributions- und die Produktionslogistik als Schwerpunkte an. In der gewählten Fachrichtung vertiefen die Kursteilnehmenden ihr Fachwissen und werden in ihrem Gebiet somit zu Spezialist:innen. Bei der Auswahl der Dozentinnen und Dozenten wird darauf geachtet, dass sie ein fundiertes Fachwissen, aber auch praktische Erfahrungen mitbringen. Ein weiterer Vorteil ist der Austausch unter den Kursteilnehmenden. Deren Arbeitsumfeld ist so unterschiedlich wie die einzelnen Personen selbst. So lernt jemand, welcher seinen Arbeitsalltag in einem Lager verrichtet, nebenbei das «daily business» aus einem Produktionsbetrieb oder des «Spitallogistikers» kennen. Dadurch können theoretische Inhalte mit Erfahrungen aus der Praxis verknüpft werden. Die ASFL SVBL interviewte die Absolventinnen und Absolventen nach den Diplomfeiern jeweils. Viele bezeichneten es als Highlight, dass Wert daraufgelegt wurde, Praxisbezüge herzustellen. Es gelingt den Teilnehmenden besser, sich Unterrichtsstoff zu

merken, wenn sie es mit einem konkreten Beispiel, das in ihrem beruflichen Alltag vorkommt, kombinieren können.

Hybrid-Unterricht

Die hybride Unterrichtsform ist ein Bedürfnis der Teilnehmenden, dem die ASFL SVBL Rechnung tragen möchte. Hierbei wird die Präsenz- wie auch die Onlineteilnahme vereint. Dies ist eine Folge der Entwicklung aus der Pandemie. Die technischen Möglichkeiten lassen es zu, dass die Absolvierenden, welche aus der Ferne teilnehmen, ebenso wie die vor Ort anwesenden Personen, in den Unterricht eingebunden werden können. Sie verfolgen den Unterricht mit, werden in Gruppenarbeiten integriert und können ihre Fragen jederzeit stellen. So fallen die Fahrtwege zum Ausbildungszentrum weg, was eine grosse Entlastung bedeutet. Durch das Hybrid-Angebot muss nicht auf den Unterrichtsbesuch verzichtet werden, was die Teilnehmenden sehr gerne nutzen. Aus Sicht der Dozierenden ist die Umstellung auf Hybrid-Unterricht mit gewissen

Herausforderungen verbunden. Der Unterricht musste so aufgebaut werden, dass man beiden Gruppen von Teilnehmenden gerecht wird. Das erfordert auch von den Dozentinnen und Dozenten grosse Flexibilität.

Gefragte Arbeitskräfte

Logistiker und Logistikerinnen mit einer höheren Berufsbildung sind dank deren spezifischen und doch äusserst breiten Ausbildung sehr gefragte Fachkräfte in sämtlichen Sprachregionen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt. Dipl. Logistik-Sachbearbeiter:in ASFL SVBL

Die Ausbildung dipl. Logistik-Sachbearbeiter:in ASFL SVBL vermittelt vertieftes Basiswissen. Dieser Kurs ist geeignet für Kandidat:innen, welche sich auf erste Führungsaufgaben in der Logistik vorbereiten möchten.

Berufsprüfung (BP)

Logistiker:innen mit eidg. Fachausweis (BP) in der Fachrichtung Lager, Distribution oder

Produktion sind Kaderpersonen im Bereich der Supply Chain und Logistik.

Höhere Fachprüfung (HFP)

Logistiker:innen mit eidg. Diplom (HFP) sind in der Lage, die Gesamtleitung der Logistik eines Betriebes zu übernehmen oder selbst eine Unternehmung zu führen.

Auf alle Fälle lohnt es sich, einen Lehrgang in der höheren Berufsbildung zu absolvieren, um die persönliche und berufliche Weiterentwicklung zu forcieren und somit stets am Ball des Marktgeschehens zu bleiben.

Infobox:

Die Schweizerische Vereinigung für die Berufsbildung in der Logistik (ASFL SVBL) setzt sich seit über 35 Jahren als Organisation der Arbeitswelt (OdA) für den Beruf Logistiker:in ein. Die Vereinigung bietet in verschiedenen Bereichen berufliche Weiterbildung sowie Möglichkeiten der Fortbildung mit Abschlüssen bis zum eidgenössischen Diplom an.

Weiterführende Informationen zu den Lehrgängen der Fortbildung erhalten Sie unter svbl.ch oder direkt über den QR-Code.

Im 2023 starten am Bildungszentrum Limmattal (BZLT) die nächsten Weiterbildungslehrgänge «Logistik/Supply Chain Management»

● Logistikfachmann/frau

Startdatum: 26. August 2023

● Technische Kaufleute

Startdatum: 23. August 2023

Haben wir Ihr Interesse geweckt?

Für Auskünfte steht Herr Markus Grendelmeier, Bereichsleiter Weiterbildung, gerne zur Verfügung: markus.grendelmeier@bzlt.ch

Detaillierte Informationen finden Sie auf bzlt.ch/weiterbildung

Bildungszentrum Limmattal, Logistik und Technologie

Schöneggstrasse 12

8953 Dietikon

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Die Anforderungen an Fachleute steigen –das gleiche gilt aber auch für die Chancen

Wer im Feld des Supply-Chain-Managements tätig ist, befindet sich sozusagen im Auge des Sturms: Internationale Lieferketten zeitnah und präzise zu koordinieren, ist ein Beruf, der Koordinationsskills ebenso voraussetzt wie ein Faible für Hightech. Wer diese Herausforderung annimmt, profitiert von attraktiven Berufschancen. Denn SCM-Fachleute sind heiss begehrt – und zuneh

Kaum eine Branche bleibt derzeit vom Fachkräftemangel verschont. Am dringendsten sind zwar Spezialisten und Spezialistinnen in Gesundheitsberufen gesucht, wie der Fachkräftemangel-Index des Personaldienstleisters Adecco und dem Stellenmarkt-Monitor Schweiz der Universität Zürich zeigt. Doch auch in anderen Bereichen, insbesondere den technischen Branchen, finden sich Stellensuchende in einer optimalen Ausgangssituation wieder. Und da auch das Einsatzgebiet des Supply-Chain-Managements immer mehr technologiegetrieben ist, ringt man gemäss Marktbeobachtern bereits oder schon bald auch in diesem Segment um die Talente von morgen. Die gute Nachricht lautet dabei, dass die Berufsbilder im Supply Management und der Logistik nachweislich interessanter und immer vielseitiger werden.

«Wurden Einkauf und Logistik früher auf operative Aufgaben wie Bestellen, Transportieren sowie Einund Auslagern reduziert, so hat sich dies markant geändert», schrieb kürzlich Andreas König, Direktor der Fördervereinigung Swiss Supply, im Procure Swiss Magazin. Planerische und strategische Aufgaben würden den Beruf der Supply-Chain-Spezialistinnen und -Spezialisten heute immer stärker prägen. Diese Kompetenzen seien auch dringend notwendig, denn aufgrund der sich seit Jahren beschleunigenden Globalisierung, des explodierenden Onlinehandels sowie der weltweiten Krisen, stünden die Supply-Chain-Manager:innen, Einkäufer:innen sowie Logistik-, Speditions- und Aussenhandelsexpert:innen vor ganz neuen Herausforderungen. Doch genau diese machen den Beruf auch spannend und sinnstiftend.

Der Ruf muss besser werden

Die Tätigkeiten innerhalb der Supply Chain werden also sowohl anspruchsvolle als auch attraktiver. Doch wie sieht das der potenzielle Fachnachwuchs? Hier hat Andreas König leider Negatives zu vermelden und verweist auf eine Untersuchung der FH Grau-

(43 Prozent) gegenüber oder erachtet ihn als «nicht ansprechend» (29 Prozent). Unter allen abgefragten Lerninhalten lag der Einkauf auf dem letzten Platz, noch hinter Mathematik, Statistik und Volkswirtschaftslehre. «Es ist offensichtlich», betont König: Die Öffentlichkeit und der Nachwuchs haben eine sehr

Die Zukunft des Supply-ChainManagements liegt in der Fähigkeit, sich ständig weiterzuentwickeln, um eine Branche zu schaffen, die sowohl für junge Talente als auch für Quereinsteiger attraktiv ist und die sich an die sich stets verändernden Anforderungen anpasst.

bünden. Diese hat bei über 200 Berufsmaturand:innen eine Umfrage zwecks künftiger Bachelorangebote durchgeführt. Das Ergebnis fiel ernüchternd aus. Die grosse Mehrheit stand dem Thema «Einkauf» neutral

einseitige, tendenziell negative und falsche Wahrnehmung auf die Versorgungstätigkeiten und -berufe – trotz aktuell positivem «Systemrelevanz-Schub».

Die Herausforderung bestehe nun darin, die Öffentlichkeit für die Vorzüge der Branche und ihrer Berufsbilder zu begeistern. Dieses Wissen zu schaffen und hierzu Aufklärarbeit zu leisten, gehört zu den essenziellen Missionen der Fördervereinigung Swiss Supply. Dabei geht es nicht nur darum, die jungen Talenten von morgen zu begeistern – ein wichtiger Hebel besteht auch darin, die Branche für Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen attraktiver zu machen. Denn Einkaufs- und Logistikjobs werden immer technischer, die Aufgaben der ehemals männerdominierten Branche eignen sich auch für Fachfrauen. Um diese aber auch tatsächlich ansprechen zu können, müssen Arbeitsmodelle angeschaut werden, die in der Logistikwelt bisher untervertreten waren: Jobsharing, auch auf Kadereben, stellt ein mögliches Werkzeug dar, um die Attraktivität der Branche zu steigern. Dadurch wird es nicht nur einfacher, neue Talente zu finden, sondern auch die bestehenden Fachpersonen im Betrieb zu halten. Auf diese Weise lassen sich die Folgen des Fachkräftemangels ebenfalls abfedern. Ein Schlüssel zu mehr Mitarbeitendentreue liegt unter anderem im Anbieten von Kita-Angeboten für Familien, der Möglichkeit, von Weiterbildungen oder Umschulungen zu profitieren und spannende Aufgaben mit Eigenverantwortung im Unternehmen wahrnehmen zu können. Wie stark Unternehmen aus dem Supply-Chain-Bereich also vom Fachkräftemangel betroffen sein werden, hängt nicht allein von externen Faktoren ab – sondern auch von der intrinsischen Bereitschaft, sich zu verändern.

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SMA
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Jobsharing auf Kaderebene? Unbedingt!

Die Logistikbranche hat ein einschneidendes Problem: Einerseits nimmt der Bedarf an ihren Dienstleistungen stetig zu, während es andererseits an SupplyChain-Fachleuten mangelt. Insbesondere Managementpositionen werden dadurch immer schwieriger zu besetzen. In diesem Spannungsfeld übernimmt die Logjob AG eine verbindende Schlüsselrolle – und plädiert für eine innovative Lösung, die eigentlich auf der Hand liegt.

«Executive Search» und Personalberatung für Leader:innen und Manager:innen in Logistik, Supply-ChainManagement, Beschaffung und Transport, stehen wir mit vielen grossen Firmen in nahem Kontakt. Doch immer, wenn es um das Thema «Topjob-Sharing» geht, stellen wir Zurückhaltung fest. Dementsprechend ist der Ansatz auch noch nicht weitverbreitet.

Lohnstruktur auf Unternehmensseite? Solche und viele weitere Fragen behandeln wir, um sicherzustellen, dass wir für beide Seiten den optimalen «Match» finden können. Darum an dieser Stelle ein Aufruf an alle Suppy-Chain-Fachleute, die sich davon angesprochen fühlen: Meldet euch ungeniert! (lacht)

Interview mit Mathias Siegenthaler, Inhaber und CEO der Logjob AG

Mathias Siegenthaler, die Logistikbranche ächzt unter dem Fachkräftemangel.

Das ist wahr und es ist auch nicht zu erwarten, dass der Bedarf nach diesen Expertinnen und Experten mittel- bis langfristig abflachen wird. Hinzu kommt die Tatsache, dass die internationalen Lieferketten komplexer werden, was das Orchestrieren der SupplyChains äusserst anspruchsvoll macht. Doch es sind nicht nur diese externen Faktoren, die es Unternehmen erschweren, die dringend benötigten Expertinnen und Experten zu finden. Ganz besonders auf Top-Level.

Gibt es demnach auch interne Gründe?

In der Tat. Konzepte wie Jobsharing kennt man auch hierzulande schon länger, doch bisher beschränken sich die umgesetzten Modelle eher auf die Ebene der Sacharbeiter:innen. Neu wird aber auch das sogenannte «Topjob-Sharing» notwendig werden. Damit ist gemeint, dass sich Kaderleute ihre Führungsposten teilen. Als langjähriger Partner in den Bereichen

Woran liegt das?

Man fürchtet, dass es dadurch im Betrieb auf höchster Ebene zu Ineffizienz, Fehlern bei der Übergabe und letztlich Sollbruchstellen kommt. Doch wir müssen festhalten, dass es sich die Branche angesichts der aktuellen Situation schlicht nicht leisten kann, auf das Konzept zu verzichten. Dies umso mehr, da sich die vorgebrachten Einwände mit den heutigen Werkzeugen sowie einer entsprechenden Organisation vollumfänglich lösen lassen. Zudem bietet ein Jobsharing auf Kaderstufe diverse Vorteile: Zum Beispiel lassen sich Ausfälle kompensieren und die Ferienvertretung einfacher regeln. Die Expertise von Logojob besteht darin, versierte Fachleute zu den passenden Unternehmen zu bringen. Was empfehlen Sie Firmen, die neue Talente anziehen möchten?

Die Unternehmen müssen hinsichtlich Topjob-Sharing offener werden, dies ist ein Konzept der Zukunft. Natürlich sind auch weitere Faktoren entscheidend, um die wir uns im Rahmen unserer Mandate kümmern. Teilt eine Kandidatin oder ein Kandidat die Werte des Unternehmens? Ist die individuelle, fachliche Expertise ebenso gegeben wie eine adäquate

Welche Praxistipps haben Sie für Firmen hinsichtlich Umgang mit Kandidatinnen und Kandidaten?

Beide Seiten müssen auf ihre Umgangsformen achten. In der Vergangenheit waren wir beispielsweise mit einer Kandidatin in Kontakt, die nach dem Einreichen ihrer Unterlagen weder eine Absage noch eine Empfangsbestätigung erhalten hatte. Im Jahr 2023 geht das schlicht nicht mehr. Das perfekte gegenteilige Beispiel: Ein Kunde von uns lud einen Kandidaten aus Deutschland für ein Bewerbungsgespräch ein. Zu diesem Zweck durfte die Person das Wochenende zusammen mit seiner Familie auf Firmenkosten in einem Hotel in der Stadt verbringen. So konnte die Familie einen Eindruck vom neuen, potenziellen Wohnort gewinnen. Das hat natürlich eine äusserst positive Wirkung auf die Entscheidungsfindung.

Wie findet Logjob die begehrten Fachkräfte, die von den Firmen händeringend gesucht werden?

Wir sind in unserem Sektor sozusagen zur Branchenlösung avanciert. Bei unseren Beraterinnen und Beratern handelt es sich nicht nur um HR-Leute, sondern vor allem um ehemalige Logistik- und SCM-Fachpersonen,

welche die Branche in- und auswendig kennen sowie über erstklassige Kontakte und Netzwerke verfügen. Dadurch sind wir in der Lage, für unsere Kundschaft die passenden Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. Was müssen Kandidatinnen und Kandidaten wiederum mitbringen, um im heutigen SCM-Umfeld zu bestehen?

Vier Aspekte sind entscheidend. Zum einen muss man eine interessierte Person sein und eine gewisse ITAffinität aufweisen, denn heute ist alles globalisiert und digitalisiert. Nebst IT-Kenntnissen sind darum auch englische Sprachskills unerlässlich. Dann müssen sie über die geforderten Fachkenntnisse verfügen und auch bereit sein, sich weiterzubilden und zu entwickeln. Ein ausgeglichener Rucksack an Fähigkeiten ist ein Vorteil. Und zu guter Letzt ist auch (Lebens-) Erfahrung wichtig. Deshalb lautet mein Appell gerade an die jungen Talente von morgen: Macht eure Lehrund Wanderjahre, erkundet neue Horizonte und bringt diese Erfahrung dann in euer Berufsleben ein.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.logjob.ch

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Mathias Siegenthaler Inhaber und CEO Logjob AG Fine Art Transport
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