Fokus Mini Zukunft 2023 - Tages-Anzeiger

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Weiterbilden. Weiterkommen. Top Weiterbildungen am Campus Buchs, St.Gallen und Rapperswil.

MINI ZUEKUNFT

ZUKUNFTSREPORT 2023 JETZTERHÄLTLICH

Matthias Horx

Was bringt die Zukunft von Morgen? Wie verändern Globalisierung, Neo-Ökologie und Mobilität unsere Gesellschaft? Zukunftsforscher

Matthias Horx klärt auf!

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MÄR

Zukunftstauglichkeit üben

Was bringt die Zukunft? Bis vor nicht allzu langer Zeit herrschte in den Köpfen vieler, zumindest implizit, ein relativ lineares Zukunftsverständnis – die Zukunft wird wie die Gegenwart, einfach mit etwas wärmeren Sommern, etwas älterer Bevölkerung, etwas schnellerem Internet. Spätestens seit der Pandemie und dem russischen Überfall auf die Ukraine sollte allen klar sein: Diese Linearität ist nicht gegeben. Wir müssen mit plötzlichen, radikalen Veränderungen rechnen – mit klimatischen Kipppunkten, politischen Umwälzungen oder disruptiven, technologischen Durchbrüchen.

Welche Fähigkeiten muss man aber für eine Zukunft mitbringen, die so unbestimmbar ist? Soll man Kindern und Jugendlichen nun beibringen, Kartoffeln anzupflanzen, damit sie sich dereinst in den Ruinen unserer Zivilisation noch ernähren können oder Poesiekurse anbieten, um Sinnkrisen eines vollautomatisierten Schlaraffenlandes meistern zu können?

Von der Prämisse einer unbestimmbaren, aber womöglich radikal anderen Zukunft ausgehend, wird klar, dass konkrete Wissensinhalte, ob über den Kartoffelkäfer oder Kreuzreime, alleine nicht ausreichen. Da man junge Menschen nicht auf alle Eventualitäten vorbereiten kann, gilt es, Fähigkeiten zu vermitteln, sich auf sehr unterschiedliche Situationen einzustellen und das dafür notwendige Wissen situativ selbst zu erarbeiten.

Junge Menschen müssen die Fähigkeit entwickeln, selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen. Je fremder die Zukunft, desto weniger können sie sich dabei auf vergangene Erfahrungen und Traditionen, auf unseren Rat, stützen.

Eine solche Selbstbestimmung will gelernt sein. Es bedingt eine Umgebung, in der nicht alles vorgegeben ist, sodass Entscheidungen geübt werden können. Sei das in der Freizeit, in der Kinder und Jugendliche jedoch immer weniger unverplante, frei gestaltbare Zeit haben

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Wollen wir Kinder, Lernende oder Mitarbeitende auf die Zukunft vorbereiten, müssen wir ihnen vertrauen und damit überhaupt ermöglichen, sich persönlich weiterzuentwickeln.

oder in der Ausbildung, wo Lernende in die Entscheidung eingebunden werden sollten, was sie lernen wollen. Am Arbeitsplatz können starre Hierarchien Freiräume einschränken. Das verunmöglicht den Mitarbeitenden, sich persönlich weiterzuentwickeln und besser darin zu werden, selbstständig Entscheidungen zu treffen. Digitale Kontrollmethoden, Algorithmen, welche beispielsweise kontrollieren, ob Menschen im Homeoffice arbeiten, schränken diese Freiräume ebenfalls ein. Sie belohnen das Maximieren von simplen Kennwerten (z.B. die Anzahl Tastaturanschläge), nicht freie, vielleicht kreative Entscheidungen.

Dabei wird gerade im Umgang mit Technologie das kreative Entscheiden, das Fragenstellen, immer wichtiger. Die Software ChatGPT schreibt Texte, Dall-e 2 malt Bilder basierend auf Instruktionen. Die Herausforderung ist nicht mehr das Malen eines Bildes, sondern die Formulierung einer kreativen Instruktion, der richtigen Frage – das Entscheiden also, was die Maschine malen oder schreiben soll.

Um diese Freiräume anzubieten und Menschen damit zukunftstauglicher zu machen, ist das Vertrauen notwendig, dass die Freiheiten nicht ausgenutzt werden.

Um das zu erfahren, muss man die Freiräume aber erst mal gewähren. So bestand vor der Pandemie eine grosse Zurückhaltung, das Homeoffice zu ermöglichen – nicht zuletzt aufgrund des Misstrauens, ob zu Hause gearbeitet würde. In der Pandemie hat sich gezeigt, dass Menschen auch zu Hause arbeiten.

Wollen wir nun Kinder, Lernende oder Mitarbeitende auf die Zukunft vorbereiten, müssen wir ihnen vertrauen und damit überhaupt ermöglichen, sich persönlich weiterzuentwickeln und die notwendige Mündigkeit aufzubauen, selbstbestimmt Entscheidungen zu treffen.

04 Berufe der Zukunft

08 Bildungssystem Schweiz

10 Interview: Matthias Horx

12 Soziale Berufe

16 Sprachen der Zukunft

18 Talentförderung in der Berufsbildung

20 Soft Skills

LESEN SIE MEHR FOKUS.

PROJEKTLEITUNG

SHAJENNE CADERAS

COUNTRY MANAGER

PASCAL BUCK

PRODUKTIONSLEITUNG

ADRIANA CLEMENTE

LAYOUT

SARA DAVAZ, JOEL STEINER

TEXT

KEVIN MEIER, JESSICA PETZ, JULIA

ISCHER, NICOLAS BRÜTSCH, SMA, SYBILLE BRÜTSCH-PRÉVOT, VANESSA

BULLIARD

TITELBILD Klaus Vyhnalek

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Damit deine Karriere nicht auf der Ersatzbank stattfindet

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EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA 2 EDITORIAL
Text Dr. Jakub Samochowiec, Senior Researcher GDI Gottlieb Duttweiler Institute
WISS Schulen für Wirtschaf t Informati k Immobilien Informiere dich jetzt: www.wiss.ch/angebot WISS Schulen für Wirtschaft Informatik Immobilien AG | Bern | Luzern | St. Gallen | Zürich | Online
Viel Spass beim Lesen! Shajenne Caderas Project Manager
Dipl. Informatiker/in HF Dipl. Betriebswirtschafter/in HF Dipl. Prozesstechniker/in HF Dipl. Wirtschaftsinformatiker/in HF
Bild iStockphoto/RichVintage 04 12 08 18

Den grossen Fragen auf den Grund gehen

Gerade in Zeiten enormer gesellschaftlicher Umwälzungen sowie technologischer Entwicklung beschäftigen sich die Menschen mit den grundlegenden Fragen des Lebens. Oft spielt hier die Religion eine Schlüsselrolle. Die Theologische Fakultät der Universität Basel bietet einen Studiengang an, der die Teilnehmenden dazu befähigt, sich mit diesen Grundsatzfragen vertieft und kompetent auseinanderzusetzen.

Es sind grosse und komplexe Themen, die derzeit viele Menschen beschäftigen: Die aktuelle geopolitische Lage, die generationsübergreifende Herausforderung des Klimawandels sowie die wirtschaftlichen Unsicherheiten werfen viele Fragen auf – darunter Fragen nach der Zukunft sowie die Frage nach einem tieferen Sinn. «In unserem Bildungsangebot befähigen wir die Menschen unter anderem dazu, diesen und anderen Fragen systematisch nachzugehen und einen Diskurs darüber zu führen», erklärt Prof. Andrea Bieler. Sie leitet gemeinsam mit verschiedenen Kolleginnen und Kollegen das «Diploma of Advanced Studies (DAS) Theologie und Religionsphilosophie» der Theologischen Fakultät der Universität Basel. Der Studiengang baut auf dem «Certificate of Advanced Studies (CAS) Theologie und Religionsphilosophie» auf und kann in der Regel in sechs Semestern absolviert werden.

Welche Studieninhalte werden im Rahmen dieses CAS beziehungsweise DAS vermittelt? Und warum sind die darin behandelten Ansätze gerade in aktuellen Zeiten so relevant? «Den Studierenden werden nicht nur Informationen über das Christentum und andere Religionen vermittelt, sondern sie werden darüber hinaus zu einem wirklichen Verstehen religiöser Ideen und zum Gespräch darüber angeleitet», erklärt Bieler. Sie lernen, sich aufgrund historischer, theologischer und philosophischer Kenntnisse selbstständige Urteile in religiösen und ethischen Fragestellungen zu bilden.

«Und gerade die Fähigkeit, in Zeiten kontinuierlicher sowie oft gegensätzlicher Informations- und Meinungsströme die zentralen Inhalte filtern und bewerten zu können, ist absolut essenziell.» Der Studiengang dient aber nicht nur als Enabler für die Teilnehmenden: Vielmehr werden die Absolventinnen und Absolventen auch in die Lage versetzt, zu komplexen religiösen und ethischen Fragestellungen einen Dialog in breiten Kreisen anzuregen. «Das ist besonders wichtig,

denn der Diskurs darf nicht bloss unter wenigen Fachleuten geführt werden, sondern muss idealerweise alle gesellschaftlichen Kreise erreichen», so Bieler.

Ein breites Spektrum

Der Schwerpunkt liegt in der Einführung in die grundlegenden Themen und Methoden der Theologie, Religionsphilosophie und Religionswissenschaft. Es werden Kenntnisse über das Christentum und andere Religionen vermittelt und eine Sprach- und Reflexionsfähigkeit für religiöse Phänomene erworben. Der Studiengang richtet sich daher an Personen, die sich grundlegend und auf universitärem Niveau über Themen der Religion und Religionsphilosophie orientieren wollen, insbesondere an Menschen, die in ihrem beruflichen Umfeld Fragen religiöser Natur begegnen. Unter ihnen können auch solche sein, die sich –heute noch aktiv im Beruf stehend – für ihren dritten Lebensabschnitt eine neben- oder ehrenamtliche Betätigung im religiösen Bereich vorstellen können.

Vorausgesetzt wird ein abgeschlossenes Studium an einer Universität oder Fachhochschule. «Doch in begründeten Ausnahmefällen können auch Kandidatinnen oder Kandidaten zugelassen werden, die einen adäquaten beruflichen Werdegang und fachliche Qualifikation nachweisen», betont die Studiengangleiterin. Der Studienantritt ist semesterweise möglich.

«Von der Schönheit des Göttlichen in philosophischer Perspektive» Ein Studienwochenende im Rahmen des Weiterbildungsstudiengangs Certificate of Advanced Studies (CAS) / Diploma of Advanced Studies (DAS) der Universität Basel

«Mich haben Fragen zu Religion und Philosophie schon immer fasziniert. Natürlich kann man sich dazu auch selber zu Hause mit Büchern

Den Studierenden werden nicht nur Informationen über das Christentum und andere Religionen vermittelt, sondern sie werden darüber hinaus zu einem wirklichen Verstehen religiöser Ideen und zum Gespräch darüber angeleitet.

weiterbilden. Aber es ist doch etwas ganz anderes, wenn man anregendes Wissen direkt von hochkarätigen Fachpersonen präsentiert bekommt und dieses in einer Gruppe von unterschiedlichsten Mitstudierenden diskutierten kann. Die Studienwochenenden waren so etwas wie Reisen in andere Welten, in denen man neue Perspektiven für den Alltag gewann.» (Bericht einer ehemaligen Studentin)

Die Weiterbildungsstudiengänge in Theologie und Religionsphilosophie dienen der vertieften Reflexion

religiöser und kultureller Fragestellungen und ergänzen berufliche Qualifikationen. Sie wenden sich an Interessierte, die Lust haben, über wesentliche Fragen gemeinsam nachzudenken: Wie können wir zugleich über den guten Gott und das Böse in der Welt sprechen? Was ist Schönheit? Was bedeutet Freiheit? Wie wird Gewalt überwunden?

«Der Basler CAS/DAS ist einzigartig in der Schweizer Bildungslandschaft. Der Studiengang besteht aus Modulen in verschiedenen Fachgebieten der Theologie, Religion und Philosophie. Im mehrjährigen Curriculum wiederholen sich die Gebiete, aber nicht die Themen.»

So zum Beispiel Themen wie: Gerechtigkeit / Medien und Religion / Migration und religiöse Identitäten / Natur / Gott und das Schöne – von der Ästhetik des Heiligen. Weitere Informationen finden Sie unter religionsphilosophie.theologie.unibas.ch

Über die Theologische Fakultät Die Theologische Fakultät der Universität Basel bietet ein Vollstudium der Theologie an. Dieses wird mit dem Bachelor of Theology (BTh) und dem Master of Theology (MTh) mit Vertiefungsrichtung «Theology», «Semitic Philology» oder «Christianity» abgeschlossen. Ebenfalls kann der Masterstudiengang «Interreligious Studies» (Master of Arts in Interreligious Studies) studiert werden.

In Zusammenarbeit mit der Philosophisch-Historischen Fakultät werden die Studienfächer «Religionswissenschaft» und «Jüdische Studien» betrieben. Hinzu kommt der Studiengang «Religion, Wirtschaft und Politik», der im Verbund mit den Universitäten Zürich und Luzern angeboten wird.

In Basel ist auch eine Promotion in Theologie zum «Dr. theol.» oder «Dr. phil.» möglich sowie die Promotion in Semitischer Philologie.

CAS/DAS Theologie und Religionsphilosophie Universität Basel l Theologische Fakultät Nadelberg 10 CH-4051 Basel dstr@unibas.ch

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA #FOKUSMINIZUEKUNFT2023 UNIVERSITÄT BASEL - THEOLOGISCHE FAKULTÄT • BRANDREPORT 3
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So werden wir in Zukunft arbeiten

Die Berufswelt befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Wirtschaftliche und kulturelle Veränderungen tragen dazu ebenso ihren Teil bei wie die Digitalisierung und der Klimawandel. Viele Berufe, welche die Zukunft mitbestimmen werden, kennen wir heute noch gar nicht. Doch auf einige Berufsbilder, die künftig mit Sicherheit wichtig sein werden, rücken wir hier in den Fokus.

Wie sah der Arbeitsalltag einer Leimsiederin aus? Welche Schwierigkeiten hatte ein Geschirrflicker zu bewältigen? Und wie wärmten sich Eissäger nach einem langen Arbeitstag wohl am besten auf? Diese Berufe sind nur drei von unzähligen Tätigkeiten, die im Laufe der Zeit obsolet wurden und darum ausstarben. Das ist vollkommen normal, denn mit der technischen und gesellschaftlichen Weiterentwicklung fallen gewisse Aufgaben und Berufe im wahrsten Sinne des Wortes aus der Zeit.

Doch genau so, wie gewisse Professionen verschwinden, entstehen neue, die Bedürfnisse abdecken, die in der Vergangenheit bisher nicht existierten. Und zu den dringlichsten Bedürfnissen der heutigen Zeit gehört das Entwickeln von Massnahmen gegen den Klimawandel. Zur Sparte dieser «grünen Berufe» gehört eine enorme Anzahl an Berufsbildern. Ein essenzielles Handlungsfeld ist der Immobiliensektor: Laut UNEP (United Nations Environment Programme) verursachen Gebäude rund ein Drittel der weltweiten CO2-Emissionen. Immobilien sind zudem für 40 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs sowie 50 Prozent des Verbrauchs von natürlichen Ressourcen verantwortlich. «Nachhaltiges Bauen» ist darum ein

wesentlicher Faktor. Hier werden klassische Berufsbilder wie Architekt:in und Bau:planerin wichtig sein und bleiben, aber um neuen Kompetenzen erweitert. Der nachhaltige Betrieb von Gebäuden und Siedlungen eröffnet ein enormes Potenzial, um Treibhausgasemissionen zu verringern. Ein Werkzeug dafür sind nebst modernen Heizsystemen und verbesserter Dämmung auch digitale Tools, die ein Gebäude zum Smarthome beziehungsweise eine Siedlung zum smarten Environment machen. Immobilienfachleute werden künftig also im Umgang mit digitalen Technologien versierter sein müssen. Diese Anwendungen wiederum müssen programmiert und implementiert werden. Was uns in den ICT-Bereich führt.

Die digitale Grundlage

Die ICT-Berufe sind der zentrale Enabler der «grünen Berufe», weil sie die Branchen mit den notwendigen Tools versorgen, um in ihrem Sektor einen Wandel einzuleiten. Ob Smarthome-Anwendungen, automatisierte Fertigungs- und Recyclingprozesse, das Einführen elektrischer Antriebe in der Mobilität; die Basis für diese Tätigkeiten und Massnahmen bilden immer ICT-Produkte, -Projekte und -Dienste. Aus diesem Grund werden Berufe wie

Plattformentwickler:in, IT-Security-Spezialist:in oder Applikationsentwickler:in künftig eine zentrale Rolle spielen. Diese Berufe haben Zukunft – und gestalten die Zukunft aktiv mit. Und da die Digitalisierung immer mehr Bereiche des privaten und beruflichen Lebens durchdringt, wird auch der Bedarf an Spezialistinnen und Spezialisten ansteigen, welche die digitale Kollaboration fördern und intelligent lenken. Apropos intelligent: Künstliche Intelligenz (KI) wird in den kommenden Jahren ebenfalls eine immer zentralere Rolle in diversen Bereichen spielen. Nebst den Entwicklerinnen und Entwicklern, die im Machine Learning und der Algorithmus-Entwicklung tätig sind, werden auf User:innen-Seite auch Fachleute benötigt werden, die diese künstlichen Intelligenzen als Supervisors überwachen. Der Mensch bleibt zentral Wer nun denkt, dass die Berufe der Zukunft sich einzig und allein vor dem Bildschirm abspielen werden, irrt. Im Rahmen einer Deloitte-Studie wurden 100 Berufsgruppen und 1000 Berufe untersucht, um daraus Prognosen für die Arbeitswelt im Jahr 2035 abzuleiten. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Jobs der Zukunft

BRANDREPORT • WISS SCHULEN FÜR WIRTSCHAFT INFORMATIK IMMOBILIEN AG

Interaktion mit anderen Menschen sowie Empathie erfordern werden – und damit nur in geringem Masse automatisierbar sind. Es sei sogar der Fall, dass 65 Prozent der Arbeitszeit in den betrachteten Berufen nicht durch Technologie ersetzt werden können. Ebenfalls positiv: Die Studie zeigt, dass die Zahl der Jobs, die wenig automatisierbar und stärker nachgefragt werden und damit Jobs der Zukunft sind, stärker wachsen dürfte als die Zahl derjenigen Jobs, die durch Automatisierung wegfallen. Dieser Zuwachs an Jobs findet vor allem bei Gesundheits-, Bildungs- und Managementberufen statt. Die Zahl der Gesundheitsberufe dürfte bis 2035 um 26 Prozent zunehmen, während lehrende und ausbildende Berufe um 20 Prozent wachsen. Gemäss der Deloitte-Studie werden Robotics und Data Analytics in sämtlichen Branchen die Technologien mit den grössten Auswirkungen auf die Berufswelt von morgen sein: Von den insgesamt 35 Prozent der Arbeitszeit, die durch Technologie ersetzt werden können, entfällt fast die Hälfte auf Robotics, etwas weniger als ein Viertel auf Data Analytics.

Alternative zur traditionellen Informatiklehre im Lehrbetrieb

Informatikberufe sind gefragter denn je und der akute IT-Fachkräftemangel sorgt dafür, dass eine Berufslaufbahn in der Informatik langfristige Chancen bietet. Viele Unternehmen bieten Informatiklehren an und Schulabgänger:innen erleben zum Lehrantritt meist einen Kulturschock beim Übertritt aus der gewohnten Schulumgebung in die Berufswelt.

Rolf Ryser Schulleitung Grundbildung

Einen sanfteren Umstieg bietet hier die schulisch organisierte Lehre, bei der die Schüler:innen zuerst ihre Informatikfähigkeiten aufbauen und diese im folgenden Praktikum von Tag eins an anwenden können. Was die schulisch organisierte Informatiklehre auszeichnet, erklärt Rolf Ryser, Gesamtschulleiter Grundbildung an der WISS.

Rolf Ryser, welchen Vorteil hat die schulisch organisierte Lehre?

Der Vorteil von diesem Ansatz ist, dass zuerst ein fundierter Einstieg in die Informatiktheorie erfolgt. Zu Beginn erarbeiten sich die Schüler:innen im Schulalltag wichtige allgemeine und fachspezifische Kompetenzen. Danach findet der Umstieg in einen Praktikumsbetrieb statt, für den dann schon viel IT-Wissen mitgebracht wird. Wenn

Lehrlinge der klassischen Lehre im Lehrbetrieb anfangen, hatten sie bis dahin praktisch keinen IT-Unterricht. Sie müssen sich zuerst in die Materie einarbeiten, bevor sie sinnvoll im Betrieb eingesetzt werden können. Das braucht Zeit und das Frustpotenzial bei den Lernenden und dem Lehrbetrieb ist oft hoch. Bei der schulischen Lehre gehen unsere Schüler:innen erst dann in einen Betrieb, wenn alle Informatikmodule abgeschlossen sind.

Welche Berufsaussichten bieten sich bei der schulischen Lehre?

Bei der traditionellen Lehre werden Lernende oft nur innerhalb der Branche ihres Lehrbetriebes ausgebildet. Sie spezialisieren sich zum Beispiel im Bankenumfeld, Industriebereich oder der Einzelhandelsbranche. Bei der schulisch organisierten Lehre gibt es keine Spezialisierung. Somit stehen unseren Schüler:innen nach Lehrabschluss jegliche Branchen offen, um ihren Karriereweg nach ihren Vorlieben zu beschreiten.

Wie können sich Schüler:innen und Eltern auf die Expertise der WISS stützen und davon profitieren?

Unsere Lehrpersonen bringen einschlägiges Fachwissen mit und sind bestens mit der Ausbildung von

Lernenden vertraut. Dies erlaubt es uns, dass wir uns ein gutes Bild der Schüler:innen machen und schnell eingreifen können, wenn Probleme aufkommen. Die enge Zusammenarbeit und eine offene, ehrliche Kommunikation zwischen Schule, Lernenden und Eltern ist uns sehr wichtig für den Lernerfolg.

Welche schulisch organisierten Informatiklehren bietet die WISS?

Für Schulabgänger:innen bieten wir die vierjährige Informatiker:in EFZ Lehre und die dreijährige ICT-Fachmann/-frau EFZ Lehre an. Für Maturand:innen und Erwachsene, die den Quereinstieg in die Informatik suchen, bieten wir zudem eine verkürzte Lehre Informatiker:in EFZ an.

Weitere Informationen unter wiss.ch

Das Angebot der WISS Informatiker:in EFZ

ICT-Fachmann/-frau EFZ

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 4 BERUFE DER ZUKUNFT
Text SMA Bild iStockphoto/anyaberkut

Neue Ausbildungsangebote machen fit für die digitale Wirtschaft

Die Digitalisierung durchdringt alle Ebenen der Gesellschaft und Wirtschaft. Dieser Wandel ist einerseits eine Herausforderung, andererseits eröffnen sich neue Möglichkeiten. In der Schweiz gibt es zwei neue Berufsbilder, die sowohl den Unternehmen als auch dem Fachkräftenachwuchs Chancen bieten.

Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) durchdringen fast alle Bereiche des Lebens, so auch die Arbeitswelt. Dort sind ICT-Kompetenzen längst nicht mehr nur in der Informatikabteilung gefragt. Im Gegenteil: Sämtliche Bereiche des Unternehmens kommen mit digitalen Produkten und Abläufen in Berührung. Deshalb sind zunehmend Fachkräfte gefragt, die sich sowohl in der technischen Welt als auch mit Geschäftsprozessen auskennen, die Brücken zwischen verschiedenen Abteilungen schlagen können und Mitarbeitende zur digitalen

Zusammenarbeit befähigen. Zwei neue eidgenössische Abschlüsse setzen genau an diesem Punkt an.

Entwickler/in digitales Business EFZ

Die Berufslehre «Entwickler/in digitales Business» schliesst eine Lücke im Grundbildungsangebot. Abgänger/innen dieser Berufslehre kümmern sich an der Schnittstelle zwischen Mensch, Wirtschaft und Technik um die Digitalisierung als Ganzes. Sie stellen zum Beispiel sicher, dass eine App für Benutzer/innen einen Mehrwert generiert oder wie ein Unternehmen Geschäftsprozesse digitaler gestalten und damit effizienter werden kann. Die Digitalisierungsprofis sind dadurch mit verschiedenen Anspruchsgruppen in Kontakt – mit Kund/ innen genauso wie mit Spezialist/innen aus verschiedenen Fachbereichen. Die Ausbildung vermittelt wichtige Fachkompetenzen im Bereich der Daten- und Prozessanalyse sowie Soft Skills wie Team- und Kommunikationsfähigkeit, vernetztes Denken und selbstständiges Arbeiten.

Das neue Berufsprofil wurde vom Verband ICTBerufsbildung Schweiz in Zusammenarbeit mit

Expert/innen aus Wirtschaft, Verwaltung und Bildung entwickelt. Die Bildungsverordnung trat per 1. Januar 2023 in Kraft. So werden derzeit die ersten Lehrstellen mit Ausbildungsstart im August dieses Jahres besetzt.

Fachausweis Digital Collaboration Specialist Um der zunehmenden Nachfrage nach Fachkräften an der Schnittstelle von Technik, Kommunikation und Personalentwicklung nachzukommen, haben ICT-Berufsbildung Schweiz und der Kaufmännische Verband Schweiz gemeinsam einen neuen eidgenössischen Fachausweis entwickelt. Die Weiterbildung «Digital Collaboration Specialist» richtet sich sowohl an ICT-Fachkräfte als auch an Personen mit betriebswirtschaftlichem oder kaufmännischem Hintergrund.

Digital Collaboration Specialists sind die treibende Kraft für die digitale Transformation in ihrem Arbeitsumfeld und sorgen dafür, dass Kundschaft und Mitarbeitende fit für das digitale Zeitalter sind. Sie sind Spezialist/innen für die Umsetzung von digitalen

Strategien und verantworten den professionellen Einsatz von digitalen Produkten für die Kommunikation, die Administration oder andere Geschäftsbereiche.

Karriere in der ICT

Mit den neuen Berufs- und Weiterbildungen werden nicht nur wirtschaftliche Bedürfnisse bedient, sondern auch neue Karrierechancen geschaffen. Zum Beispiel stehen Entwickler/innen digitales Business mehrere Weiterbildungen auf Tertiärstufe offen: etwa die eidgenössischen Fachausweise Wirtschaftsinformatiker/in oder ICT-Application Development Specialist und mit ausreichend Berufserfahrung auch das eidgenössische Diplom ICT-Manager/in. Auch für Digital Collaboration Specialists führt die Karriereleiter nach oben.

Mögliche Zukunftschancen beinhalten Tätigkeiten wie Digital Officer, Management Support oder Transformationscoach. Mit dem Abschluss steht zudem der Weg zum eidgenössischen Fachausweis Wirtschaftsinformatiker/in oder zu den eidgenössischen Diplomen als ICT-Manager/in und ICT Security Expert offen.

Fachkräftemangel: eine Herausforderung mit Chancen ICT-Fachkräfte sind in allen Branchen höchst gefragt. Die Schweiz muss davon ausgehen, dass bis 2030 rund 119 000 zusätzliche ICT-Fachkräfte benötigt werden. Diese Lücke ist auf die digitale Transformation, Pensionierungen und Abwanderungen zurückzuführen und kann nur mit Massnahmen auf verschiedenen Ebenen gedeckt werden. Der zentrale Hebel, um den steigenden Fachkräftebedarf zu decken, liegt in der Berufsbildung, die bereits heute für 79 Prozent der ICT-Abschlüsse sorgt.

Das Studium für alle, die viel um die Ohren haben

Kinder, die einen ständig auf Trab halten? Ein äusserst intensives Hobby? Oder einfach total ausgelastet im Job? Da hat ein Studium daneben kaum Platz. Bei der Fernfachhochschule Schweiz FFHS schon. Denn hier lernen Studierende dann, wenn sie Zeit haben. Überall und jederzeit. Und das macht Studieren auch wirklich berufsbegleitend.

Wer frisch eine Familie gegründet hat, hat Zeit, Windeln zu wechseln, Kinderwagen zu schieben und Brei zu kochen – aber bestimmt nicht dafür, ein neues Studium zu beginnen. Wer im Job die Karriereleiter stetig hochgestiegen ist, mittlerweile in leitender Position tätig und deshalb ständig unterwegs ist, hat vielleicht knapp noch Zeit, seine Familie und Freunde zu sehen – aber ganz sicher nicht für ein Studium. Wer seine Freizeit zelebriert, seine Work-Life-Balance schützt wie einen heiligen Gral und die Fitnessstudios der Stadt alle von innen kennt, hat Zeit, seinen Ernährungsplan zu optimieren und sich für Yogakurse einzuschreiben – nichts läge aber ferner, als zu studieren.

Das ist ein Irrtum! Die Fernfachhochschule Schweiz (FFHS) integriert nämlich das Studium in den Alltag. Studentinnen und Studenten lernen jederzeit und überall. So wie es ihre individuelle Lebenssituation gerade erlaubt.

Familie, Job und Freizeit mit dem Studium vereinbaren

Zuerst die Kinder ins Bett bringen, die Sitzung beenden, die Joggingrunde absolvieren und dann studieren: Das Studienmodell der FFHS ist zeit- und ortsunabhängig. Das bedeutet, dass sich Familie, Job, Freizeit und ein neues Studium wunderbar miteinander vereinbaren lassen. Die Studiengänge sind allesamt auf Personen ausgerichtet, die viel um die Ohren haben, sich aber dennoch weiterbilden möchten. Das gelingt, indem verschiedene Lernformen miteinander kombiniert werden – das sogenannte «Blended Learning». Dieser Begriff steht für selbstbestimmt und unabhängig. Das gelingt dank einem perfekt strukturierten

Lernplan, der die Studierenden zu ihren Lernzielen führt und ihnen das Zeitmanagement erleichtert.

Nur zwei Präsenztage pro Monat Studiengänge an der FFHS sind wirklich berufsbegleitend. Das lässt sich auch in Zahlen messen: 80 Prozent sind Selbststudium. In der Praxis funktioniert das so, dass sich die Studierenden alle zwei Wochen (entweder am Samstagmorgen oder am Montagabend) mit ihrer Klasse zum klassischen Unterricht treffen. Die Unterrichtstage finden direkt am HB Zürich in der Gleisarena oder in Bern in der Welle 7 statt. In gewissen Studiengängen ist aber nicht einmal das mehr nötig, immer öfters werden auch Onlineklassen angeboten, wo man sich in einem virtuellen Unterrichtsraum austauschen kann.

Die Tage oder Abende, an denen man sich mit seiner Klasse trifft, haben zum Ziel, das im Selbststudium erlernte Wissen zu vertiefen und konkret anzuwenden. Stets unter der Anleitung und mit der grösstmöglichen Unterstützung der Dozentinnen und Dozenten, die allesamt selbst direkt aus der Praxis kommen. In kleinen Lerngruppen werden praxisorientierte Fallstudien gelöst. Ebenfalls wertvoll: der ständige Austausch mit anderen Studierenden. Selbstverständlich stehen die Dozentinnen und Dozenten aus den verschiedensten Branchen ebenfalls jederzeit für ein unverbindliches Gespräch zur Verfügung. So sorgt die FFHS dafür, dass der Übergang zwischen Theorie und Praxis problemlos funktioniert.

Austausch über interaktive Lernplattform Wer seine Weiterbildung vornehmlich im Selbststudium absolviert, ist darauf angewiesen, dass die technischen Hilfsmittel jederzeit und unkompliziert funktionieren

und zur Verfügung stehen. Die Studierenden erhalten vor Semesterbeginn das Log-in für die Lernplattform. Das Online-Portal ist das wichtigste Tool während des Studiums: Hier können sich die Studentinnen und Studenten mit den Dozierenden und den anderen Studierenden in Verbindung setzen und austauschen. Ausserdem findet sich hier der vorgegebene Lernplan, um die einzelnen Etappenziele selbstständig erreichen zu können. Die FFHS setzt auf die modernsten E-Learning-Technologien: Online-Tests, Foren und Multimedia-Content sorgen für ein spannendes und abwechslungsreiches Lernen.

Unabhängig – und trotzdem nicht auf sich allein gestellt Die FFHS ermöglicht ihren Studierenden, so selbstbestimmt und unabhängig wie möglich zu lernen.

Das bedeutet aber nicht, dass die Schülerinnen und Schüler auf sich allein gestellt sind. Schon bevor es überhaupt losgeht, können sich Interessierte mit der Studienberatung austauschen, um auch tatsächlich das perfekte Studium zu finden. Wie bereits erwähnt bietet die Lernplattform jederzeit die Möglichkeit, sich während des Studiums zu vernetzen. Hier kommen den Studierenden die kleinen Klassengrössen zugute: Dozierenden ist es so viel einfacher möglich, auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler einzugehen.

UNESCO-Lehrstuhl für Fernstudium Wer Wissen weitergibt, sollte auch selbst jederzeit auf dem neuesten Stand sein. Das gilt bei der FFHS auch für die Art und Weise, wie das Wissen weitergegeben wird: das Selbststudium. Seit 2016 führt das Institut den UNESCO-Lehrstuhl für personalisiertes und adaptives Fernstudium. Das Forschungsteam arbeitet mit nationalen und internationalen Partnern zusammen,

Vorteile der höheren Berufsbildung

• Unabhängig geprüft und staatlich zertifiziert

• Aktuelles, praxisnahes Fachwissen

• Berufsbegleitend

• Auch ohne Berufsmatura möglich

• 50% der Vorbereitungskosten vom Bund zurückerstattet

Entwickler/in digitales

Business EFZ

Mehr unter ict-berufsbildung.ch oder direkt über den QR-Code.

Digital Collaboration

Specialist EFA

Mehr unter ict-berufsbildung.ch oder direkt über den QR-Code.

um die neuesten Forschungsergebnisse unmittelbar in die Bildungspraxis zu integrieren. Damit die Studierenden dank Selbststudium nicht nur unabhängig und flexibel bleiben, sondern das Wissen auch nach den modernsten Erkenntnissen vermittelt bekommen.

Fernfachschule Schweiz FFHS

Die FFHS feiert dieses Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum. Mittlerweile bietet sie neun Bachelor- und vier Masterstudiengänge im Bereich Wirtschaft, Informatik, Gesundheit und Wirtschaftsingenieurwesen an. Dazu kommen 70 Weiterbildungen in den Bereichen Wirtschaft und Technik, Informatik, Gesundheit sowie E-Didaktik. Die FFHS betreibt in ihren drei Forschungsinstituten anwendungsorientierte Forschung in den Bereichen Web Science, Management & Innovation, Gesundheit und E-Learning.

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EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FERNFACHHOCHSCHULE SCHWEIZ • BRANDREPORT ICT-BERUFSBILDUNG SCHWEIZ • BRANDREPORT 5 #FOKUSMINIZUEKUNFT2023

Das automatisierte Leben von morgen – Mobile Robotics

Fahrzeuge fliegen, schwimmen oder fahren autonom dank ihrer Sensoren und Optik-Technik. Die Digitalisierung beeinflusst das tägliche Leben stark. Deshalb benötigen wir Fachkräfte, die sich den technischen Herausforderungen der Zukunft stellen. Die Fachhochschule Graubünden formt die gesuchten Profis – in der Bachelorstudienrichtung Mobile Robotics.

Bachelorstudium

Mobile Roboter sind Systeme, die autonom ihre Aufgaben erfüllen, z. B. einen Container über den Atlantik transportieren oder in einem Katastrophengebiet nach Überlebenden suchen. Es sind Systeme, die eigene Entscheidungen treffen können. Ob ein Fussgänger den Weg kreuzt, zum Beispiel. Und ob es bremsen oder ausweichen muss. Im Studium an der FH Graubünden lernen die Studierenden, diese spannenden Systeme zu verstehen und zu bauen.

Studieninhalte und Zukunftsperspektiven

Die Aufgaben sind anspruchsvoll. Das MobileRobotics-Studium beinhaltet die verschiedenen

Computational and Data Science

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fhgr.ch/cds

Ingenieurdisziplinen Elektronikentwicklung, Sensorik, Softwareentwicklung und Automatisierung. Die Studierenden vertiefen ihr Wissen zudem zu Robotik, Elektronik, Dynamik sowie Embedded Software und Künstlicher Intelligenz. Auch interdisziplinäre Themen wie Mobile Kommunikation, Bildverarbeitung, Energiemanagement und Produktentwicklung gehören zum vielseitigen Beruf als Automation Engineer.

Die Absolventinnen und Absolventen des Studiums werden zu wichtigen Schlüsselfiguren, welche die Forschung und Industrie massgebend bereichern. Und die uns auf das Leben von morgen vorbereiten.

Mehr Infos zum Bachelorstudium Mobile Robotics: fhgr.ch/mr

Grosser Infotag am 25. März 2023 in Chur. Gratis ÖV. Jetzt scannen und anmelden unter fhgr.ch/infotag

Diese Informatik baut Künstliche Intelligenz. Werden Sie im Studium zum Profi für Informatik, Data Science und KI sowie Computersimulation. Nutzen Sie diese Kombination als Instrument, intelligente Algorithmen für KI mit Machine Learning und Natural Language Processing zu programmieren. Eine zukunftsweisende Arbeitswelt in Tech, Life Science und Engineering wartet auf Sie. Mehr als bloss Informatik.

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#FOKUSMINIZUEKUNFT2023 6 BRANDREPORT • FACHHOCHSCHULE GRAUBÜNDEN
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Energie ist ein kostbares Gut. Diese Tatsache wurde in diesem Winter besonders augenfällig. Die Stabilität des Schweizer Stromnetzes sicherzustellen und eine lückenlose Stromversorgung zu gewährleisten – das ist die Aufgabe von Swissgrid. Wir sprachen mit zwei Mitarbeitenden über ihre Karriere bei der Netzgesellschaft sowie über ihre «humble beginnings» als Praktikantin und Praktikant.

Beatriz Alvarez, Julius Schwachheim, ihr seid beide über ein Praktikum nach eurem Studium zu Swissgrid gelangt. Was habt ihr damals studiert und wie seid ihr auf Swissgrid aufmerksam geworden?

Beatriz: Ich wurde durch einen glücklichen Zufall auf Swissgrid aufmerksam. Ursprünglich studierte ich Physik in Genf, wobei mich insbesondere das Thema Energie stets faszinierte. Später erhielt ich im Rahmen eines Austauschprogramms an der ETH erste Einblicke in die Welt der Elektrotechnik. Nach meinem Masterabschluss war ich als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Empa tätig. Die Familie meines Freundes lebt in Aarau – und der Hauptsitz von Swissgrid befindet sich direkt neben dem Bahnhof. Eines Tages fragte mich mein Freund, ob ich nicht einmal bei Swissgrid mein Glück versuchen wollte.

Und wie war deine Reaktion darauf?

Beatriz: Ich informierte mich auf der Unternehmenswebsite über die Expertise sowie die verschiedenen Fachgebiete von Swissgrid – und mir gefiel, was ich las. Also bewarb ich mich und konnte glücklicherweise einen Praktikumsplatz ergattern. Das war vor etwas mehr als einem Jahr.

Heute bin ich festangestellt und arbeite als Specialist Ancillary Services & Analytics bei Swissgrid.

Wie sah das bei dir aus, Julius? Deine Praktikumszeit liegt ja etwas länger zurück.

Julius: Das ist richtig, ich tat meine ersten Schritte bei Swissgrid vor über zehn Jahren. Damals studierte ich in Deutschland Elektrotechnik und hatte

keine Kenntnisse von der Schweizer Netzgesellschaft. In meinem letzten Semester legte mir mein damaliger Professor Swissgrid für den Fokus meiner Abschlussarbeit ans Herz. Das war im Jahr 2012. Daraus resultierte dann meine Praktikumsanstellung.

Was sprach damals für ein Praktikum bei Swissgrid?

Julius: Zum einen war ich bereits während meiner Abschlussarbeit an vielen Praxisprojekten von Swissgrid beteiligt gewesen, was ich unbedingt weiterführen wollte. Andererseits bot mir das Praktikum bei Swissgrid die Chance, mich in den fachlichen Bereichen zu vertiefen, die mich schon während meines Studiums beschäftigt und interessiert hatten. Ein Praktikum war der einfachste Schritt, um bei Swissgrid weitere Erfahrungen zu sammeln.

Beatriz: Da ich im Gegensatz zu Julius über keinen elektrotechnischen Hintergrund verfüge, stellte das Praktikum für mich eine gewisse Neuausrichtung dar. Was mich überzeugte war die Idee, einen positiven Impact auf die Umwelt haben zu können, weswegen ich das Praktikum mit Interesse antrat. Für dich stellte die Arbeit bei Swissgrid quasi einen Quereinstieg dar. Wie fühlte sich das für dich an?

Beatriz: Zu Beginn tat ich mich tatsächlich nicht leicht mit meiner neuen Umgebung. Zudem bereitete mir Deutsch Probleme, da es eine Fremdsprache für mich ist. Nach einigen Monaten konnte ich von einem Projekt mit Fokus auf künstlicher Intelligenz zu einem Projekt wechseln, das mehr im Feld der Elektrotechnik angesiedelt war. Der Wechsel war wertvoll für mich und die Möglichkeit, diesen vorzunehmen, zeigt, wie agil man bei Swissgrid arbeitet. Ich wurde stets gut begleitet und betreut. Dadurch konnte ich während meines Praktikums viel lernen und mich von Anfang an einbringen. Das gefiel mir sehr.

Julius: Ich fand bei Swissgrid natürlich genau die Umgebung vor, die ich bereits kennen und schätzen gelernt hatte. Das Grossartige bei einem Praktikum bei Swissgrid ist, dass man von Anfang an bei praxisrelevanten Projekten mitarbeiten kann, die das Unternehmen als Ganzes weiterbringen. Ich durfte damals bereits im Praktikum ein Management-Team von Swissgrid für ein Projekt ins Ausland begleiten und mich aktiv in das Vorhaben einbringen. Das stellte zwar eine Herausforderung dar, der Lerneffekt war aber erheblich.

Welchen Eindruck bekamt ihr durch euer Praktikum von Swissgrid als Unternehmen?

Beatriz: Ich erfuhr, dass man bei Swissgrid sehr lösungsorientiert arbeitet. Der Schlüssel dazu ist eine offene Kommunikation: Ich fühlte mich stets gehört und ernst genommen, was für das Wohlbefinden in einem Unternehmen zentral ist. Zudem ist Swissgrid nicht hierarchisch aufgestellt, sondern

ist eine offene Kommunikation:

stark horizontal gegliedert. Man kann sich ungeniert mit allen Leuten im Unternehmen austauschen, Fragen stellen und Wissen einholen. Diese positive Kultur der Nahbarkeit spricht mich heute noch an. Es ist jederzeit möglich, sich über Team- und Fachgrenzen hinaus zu vernetzen und auszutauschen.

Julius: Diese offene Kultur hat mich damals ebenfalls äusserst stark angesprochen. Schon als Praktikant fühlte ich mich als geschätzter Teil des Teams.

Ihr habt beide nach dem Praktikum eine Festanstellung bei Swissgrid angenommen. Wo liegen die grössten Unterschiede zu euren Anfängen?

Julius: In meinem Fall vor allem in der Verantwortung: 2016 durfte ich das Team übernehmen, welches ich heute leite. In meiner Funktion trage ich nun die Verantwortung für die Art Projekte, welche ich damals als Praktikant unterstützte. Der Weg vom Volontär zum Mitglied des Management-Teams war aber stets dadurch geprägt, dass das damalige wie auch jetzige Führungskader den Mitarbeitenden immense Unterstützung bietet und sie mit einer adäquaten Verantwortung versieht. Das betrifft auch die Praktikantinnen und Praktikanten. Ein Teil des Erfolgsrezepts von Swissgrid besteht darin, dass sie nicht einfach als günstige Arbeitskräfte gesehen werden, sondern man ihnen wertvolles Fachwissen vermittelt und Perspektiven bietet. Dass wir in den letzten Jahren für unsere Managementstellen oft interne Talente rekrutieren konnten, spricht meines Erachtens für sich und ist gerade in Zeiten des Fachkräftemangels essenziell. Diese Förderung startet bereits bei der Praktikumsstelle.

Beatriz: Mein Praktikum hätte ursprünglich nur ein Jahr dauern sollen. Doch mein Vorgesetzter trug die Idee an mich heran, länger zu bleiben und einen Quereinstieg in ein neues Tätigkeitsfeld zu wagen –natürlich mit der entsprechenden Vorbereitung und Begleitung. Ich wagte diesen Schritt und wurde gegen Ende meines Praktikums entsprechend geschult. Ich lerne noch immer Tag für Tag Neues dazu, kann aber jederzeit auf die Unterstützung meines Vorgesetzten sowie meines gesamten Teams zählen. Ein Zwischenziel, welches ich mir gesteckt habe, lautet: Ich werde bald Telefonanrufe auf Deutsch führen (lacht).

Aus eurer eigenen Erfahrung: Wem würdet ihr das Antreten eines Praktikums bei Swissgrid ans Herz legen? Julius: Aufgrund der Energiekrise diesen Winter, kennen heute viel mehr Menschen unsere Tätigkeit und wissen, wie wichtig eine sichere Energieversorgung ist und welche essenzielle Rolle unser Netz dabei spielt. Wenn also jemand hinter die Kulissen der Energieversorgung blicken und früh Verantwortung

übernehmen möchte, dann ist Swissgrid der perfekte Ort dafür und ein Praktikum der ideale Einstieg. Beatriz: Ich empfehle das Swissgrid-Praktikum allen Menschen, die in einer positiven und motivierenden Atmosphäre Arbeitserfahrung sammeln möchten. Man kann seinen eigenen Platz im Unternehmen finden, wobei sich Swissgrid äusserst entgegenkommend und flexibel zeigt. Bei uns wird eine Willkommenskultur gelebt, was mir wichtig ist. Darum spreche ich eine klare Empfehlung aus, insbesondere für Frauen: Die Energiebranche ist noch immer eine Männerdomäne, doch bei Swissgrid finden für die weibliche Belegschaft besondere Veranstaltungen, Workshops und Ähnliches statt. Generell wird Diversität und Inklusion bei Swissgrid grossgeschrieben. Weitere Informationen finden Sie unter www.swissgrid.ch

Über Swissgrid

Swissgrid ist als Netzgesellschaft für den Betrieb, die Sicherheit und den Ausbau des Übertragungsnetzes verantwortlich. An verschiedenen Standorten beschäftigt Swissgrid rund 600 hochqualifizierte Mitarbeitende aus 28 Nationen. Bei der Umsetzung der Energiestrategie 2050 fällt dem Unternehmen eine Schlüsselrolle zu: Zusammen mit der Energiebranche, Wirtschaft, Politik und Bevölkerung erarbeitet Swissgrid Lösungen, um das Schweizer Übertragungsnetz nachhaltig und effizient auszubauen.

Swissgrid verfügt über einen Frauenanteil von 22 Prozent, was für die Strombranche bereits hoch ist. Weibliche Talente zu gewinnen und von ihren fachlichen und menschlichen Kompetenzen zu profitieren, ist Swissgrid ein grosses Anliegen.

Graduate Program Nebst den Einstiegen für Hochschulabsolventinnen und -absolventen als Praktikantinnen/ Praktikanten gibt es auch Direkteinstiege in befristete oder unbefristete Positionen. Zusätzlich erstellt Swissgrid derzeit ein «Graduate Program». Dieses sieht vor, dass junge Talente in 18 Monaten drei Stationen aus unterschiedlichen Business Units durchlaufen und das komplexe Business der Swissgrid so besser verstehen lernen und im Unternehmen wachsen können.

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SWISSGRID AG • BRANDREPORT 7 #FOKUSMINIZUEKUNFT2023
«Das Praktikum eignet sich für alle, die für die Energiezukunft Verantwortung übernehmen wollen»
Ich erfuhr, dass man bei Swissgrid sehr lösungsorientiert arbeitet. Der Schlüssel dazu
Ich fühlte mich stets gehört und ernst genommen, was für das Wohlbefinden in einem Unternehmen zentral ist.
– Beatriz Alvarez, Specialist Ancillary Services & Analytics
Beatriz Alvarez
Specialist Ancillary
Services & Analytics
Julius Schwachheim
Netzleitstelle in Aarau
Head
of Capacity & Congestion Mgmt.
Bild iStockphoto/Artur Nichiporenko

Nur durch die richtige Berufswahl werden Träume wahr

Das Schweizer Bildungssystem öffnet unzählige Wege, um in einem tollen, den eigenen Wünschen und Fähigkeiten entsprechenden Beruf zu landen. Manchmal braucht es allerdings etwas Mut dazu.

Ich will einmal auf der Kommandobrücke eines riesigen Kreuzfahrtschiffes stehen», antwortet Laura mit leuchtenden Augen auf die Frage der Berufsberaterin, was sie denn einmal werden wolle. «Warum nicht?», antwortet diese ganz spontan. Wichtig sei, dass man sich bei der Berufswahl von Träumen leiten lasse. Sie hat recht – viele landen im Erwachsenenalter in der Tristesse eines Berufes, der sie nicht mehr glücklich macht. Je nach Umfrage sind über ein Drittel aller Arbeitnehmenden mit ihrer Berufswahl unglücklich und würden heute anders entscheiden. Deshalb ist es wichtig, bereits als Jugendliche die Weichen über die Lehre hinaus richtigzustellen. Oder zum richtigen Zeitpunkt den Mut zu haben, abzubrechen und umzusteigen. Auch Hannah lässt sich von den Einwänden ihrer Kolleginnen und Eltern nicht davon abhalten, Lastwagenmechanikerin zu werden. Sie erkundigt sich in verschiedenen Garagen nach freien Lehrstellen und erfährt dabei, dass dieser Beruf offiziell Automobilmechatronikerin Nutzfahrzeuge heisst. In einem Reisebusbetrieb fand sie schnell eine Lehrstelle – während der Schnupperlehre spürte sie dann auch ganz schnell, dass dieser «Männerberuf» der richtige für sie ist. Und bereits im zweiten Lehrjahr manövrierte sie gekonnt grosse Reisebusse auf dem Betriebsgelände. Jeden Tag verbesserte sie ihr Verständnis für die Technik – Kühl-, Zünd- und Einspritzsysteme waren bald keine unerklärliche Fremdworte mehr. Direkt oder über Umwege Es gibt viele Wege zum Traumberuf. Der direkte oder über einen Umweg. Dazwischen kann man auch einmal in einer Sackgasse landen oder muss mutig ein paar Stolpersteine überspringen. Das ist aber kein Grund für Torschlusspanik oder Resignation: Das Schweizer Bildungssystem öffnet unzählige Wege, um letztendlich in einem tollen, den eigenen Fähigkeiten entsprechenden Beruf zu landen.

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Die verschiedenen Möglichkeiten, Schiffskapitänin zu werden und dereinst ein Kreuzfahrtschiff mit 5400 Passagieren und 2000 Besatzungsmitgliedern über den Ozean zu lenken, zeigt beispielhaft die Einzigartigkeit des schweizerischen Bildungssystems auf. Wer das Gymnasium mit der Matura abgeschlossen hat, macht anschliessend eine Ausbildung zum Schiffsmechaniker. Weiter geht es dann mit der Fachhochschule. Aber auch der Weg über eine handwerkliche Berufslehre ist möglich: Mit einem Fachausweis im Sack kann die Ausbildung zum schiffsbetrieblichen Assistenten absolviert werden, mit der dann die nautische Ausbildung fortgesetzt wird.

sind. An der Fantasie der gewerblichen Branchenverbände liegt es nicht. Sie versuchen mit kreativen Ideen, die jungen Leute auf die Handwerksberufe aufmerksam zu machen. Sie modernisieren ihre Websites, sind in sozialen Medien präsent und verbessern ihren oft verstaubten Auftritt ganz generell. «Bring Farbe in dein Leben!» heisst es bei den Malern, «Erschaffe Träume mit deinen Händen!» bei den Confiseuren, «Rock the Palace!» in der Hotelgastro und die Plattenleger suchen den «Plattenchampions».

Nur: Der Erfolg ist bescheiden. Oft können die Lehrstellen erst ganz am Schluss besetzt werden – weil sich viele sagen, lieber eine Lehre als Gipserin oder Gebäudereiniger, als irgendwann ohne Abschluss dazustehen.

eine Maurerlehre absolviert hat und auch der CEO eines Elektrotechnik-Unternehmens hat einen Vorteil, wenn er aus eigener Erfahrung weiss, wie es auf dem Bau zu und her geht. Der Schweizer Weg dazu heisst Fachhochschule. Der gelernte Beruf, also die Praxis, ist die Basis der Weiterbildung. Wer die berufliche Zukunft mit einer Lehre plant, hat anschliessend mit oder ohne Berufsmatura viele Fortsetzungsmöglichkeiten – bis hin zum Bachelor- oder Masterdiplom.

Herausforderung

Generation Z

33 000 offene Lehrstellen

Wer bereits über 50 Bewerbungen auf eine KV- oder Mediamatiklehrstelle geschrieben hat, kann es fast nicht glauben, dass heute über die ganze Schweiz gesehen 33 000 Lehrstellen noch nicht besetzt sind. Das zeigt, dass die Nachfrage nach Lehrstellen über die verschiedenen Branchen sehr ungleich ist. Besonders die handwerklichen Berufe haben grosse Mühe, Nachwuchs zu finden – während praktisch alle KV-Lehrstellen bereits vergeben

Der Schweizer Weg Wer handwerkliche Berufe aber abwertet, dem fehlt der Weitblick und verkennt die Chancen, die sich mit einer Lehre eröffnen. Wer eben dereinst stolz auf der Kommandobrücke eines Luxusschiffes stehen will, muss sich im Laufe seiner Ausbildung die Hände schmutzig machen und einen Schiffsmotor reparieren. Im übertragenen Sinne gilt das für jede Karriere abseits des bequemen Bürostuhls. Die Bauleiterin ist gefragt, die

Sie sind unter 20 Jahre alt, mit dem mobilen Internet und Smartphones aufgewachsen – und strömen nun in Scharen auf den Arbeitsmarkt: die Teenager, die der Generation Z angehören. Während die Vorgängergeneration Y bereit ist, der Karriere willen die Grenze zwischen Arbeit und Privatleben nicht ganz klar zu ziehen, ist das für die Jugendlichen, die nach 1995 geboren wurden, passé. Die Selbstverständlichkeit, ständig für die Arbeit erreichbar zu sein, die Mails am Feierabend und in den Ferien zu checken und auch ausserhalb der Bürozeiten flexible Einsatzzeiten zu leisten, akzeptieren sie nicht. Die Arbeitgeber sind also vor allem in denjenigen Branchen gefordert, in denen händeringend nach Lehrlingen gesucht wird und der Fachkräftemangel bereits akut ist. Homeoffice ist auf der Baustelle natürlich nicht möglich – aber neue Arbeitsmodelle, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ermöglichen. Oder die Viertagewoche, wie sie von einigen Handwerksbetrieben bereits eingeführt wurde. Das sind neben den Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und der Chance auf eine Karriere starke Argumente für Lehrstellensuchende, in einen Handwerkerberuf einzusteigen.

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Es gibt viele Wege zum Traumberuf. Der direkte oder über einen Umweg.
Dazwischen
kann man auch einmal in einer Sackgasse landen oder muss mutig ein paar Stolpersteine überspringen.
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Pionier-Lehrgang «Photovoltaik-Installateur:in» bespielt Berufsfeld der Zukunft

Die Solarbranche boomt: Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer möchten in ihrem Zuhause eigene Photovoltaikanlagen einsetzen, um so den steigenden Strompreisen entgegenwirken zu können. Doch der Fachkräftebedarf in der Elektro- und Gebäudetechnikbranche bremst eine zeitnahe Umsetzung. Abhilfe soll nun der landesweit erste Lehrgang «Photovoltaik-Installateur:in» der Schweizerischen Technischen Fachschule Winterthur (STFW) schaffen: Dank ihm können alle Interessierten zur begehrten Fachkraft im rasant wachsenden Berufsfeld der Photovoltaikanlagen werden.

Der Lehrgang «Photovoltaik-Installateur:in mit STFW/suissetec-Zertifikat» kombiniert mit der Gebäude- und Elektrotechnik zwei unterschiedliche Fachgebiete, die beide für Installation und Prüfung von Photovoltaikanlagen relevant sind und die beide mit Fachkräftemangel zu kämpfen haben.

Damit hat die STFW auf die aktuellen Marktveränderungen reagiert und ist gleichzeitig den aktuellen Bedürfnissen der Bildungsbranche nachgekommen: Denn ein kombiniertes Angebot wie der Lehrgang zur Photovoltaik-Installateur:in hatte bis jetzt gefehlt.

Eine Fachkraft mit den Kompetenzen von zwei

Im Juni 2023 startet dieses einzigartige Bildungsangebot: «Absolvent:innen des Lehrgangs können selbst eine Photovoltaikanlage bis und mit zum Wechselrichter auf verschiedenen Dach- und Wandaufbauten installieren und sie im Anschluss direkt selbst anhand der gesetzlich vorgeschriebenen Kontrollen überprüfen. Völlig neu ist zudem, dass der erfolgreiche Abschluss dieser Weiterbildung den Teilnehmenden direkt und automatisch die Zulassung an die Prüfungen der NIV Art. 14 gewährt», erzählt Pius Nauer, Leiter Bildung Elektro- und Kommunikationstechnik STFW, stolz. Das Verschmelzen von Berufsdisziplinen sieht auch Alois Gartmann, Leiter Bildung des Schweizerisch-Liechtensteinischen Gebäudetechnikverbands

(suissetec), als grosses Plus des Lehrgangs: «Dieses massgeschneiderte Angebot ist wirklich besonders und zukunftsweisend. Es kann als Vorbild für weitere zeitgemässe Kurse dienen, die branchenübergreifende Spezialisten und Spezialistinnen ausbildet.» suissetec möchte daher ihren Mitgliedern diese wichtige Möglichkeit zur Ausweitung der Gebäudetechnik nicht vorenthalten und fördert den Lehrgang, an dessen Ende ein STFW/ suissetec-Zertifikat als Kompetenznachweis wartet.

Ohne Vorwissen starten, mit Zertifikat abschliessen

Willkommen sind nicht nur Personen, die bereits Erfahrungen in der Photovoltaik-Branche haben, sondern auch Quereinsteigende. Schliesslich lernen die Teilnehmenden im Lehrgang den grundlegenden Aufbau einer Photovoltaikanlage, z.B. wo und auf welchen Dächern gebohrt werden darf, wie die Bauphysik das Gewicht auf einem Dach bestimmt und was Wind- und Schneelasten für verschiedene Dächer bedeutet und vieles mehr. Zudem lernen sie Normen, Vorschriften und Bewilligungsverfahren für Photovoltaikanlagen kennen. Zusätzlich können die Teilnehmenden nach Abschluss des Lehrgangs auch die gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen und Messungen selbst durchführen.

Viel Praxis-Aha erwartet die Kursteilnehmenden also laut Beat Amstutz, Leiter Bildung Gebäudetechnik STFW: «Der grösste Teil des Kurses mit

148 Lektionen besteht aus praktischem Unterricht, wobei unter anderem verschiedene Systeme in unserem 1:1-Praxisparcours montiert und auch Module zu Blitzschutz, Absturz- und Arbeitssicherung unterrichtet werden.» «Wie erwähnt, ist das Besondere am Lehrgang Photovoltaik-Installateur:in mit STFW/ suissetec-Zertifikat» vor allem auch, dass alle Teilnehmenden mit dem erfolgreichen Abschluss die nötigen Zulassungskriterien des eidgenössischen Starkstrominspektorat (ESTI) erfüllen und sie sich somit direkt im Anschluss des Lehrgangs für die Prüfung der Niederspannungs-Installationsverordnung (NIV) Art. 14 zur eingeschränkten Installationsbewilligung anmelden können. Damit entfallen die bisher erforderlichen drei Jahre praktische Tätigkeit mit Photovoltaikanlagen.

«Photovoltaik-Installateur:in» kann erste Sprosse auf der Karriereleiter sein Nach Abschluss des Lehrgangs wissen die frischen Fachpersonen, wie sie Photovoltaikanlagen gekonnt bis und mit Wechselrichter anschliessen müssen – doch nicht nur das. «Als Photovoltaik-Installateur:in mit STFW/suissetec-Zertifikat verfügen sie über ein vertieftes Fachwissen, was ihren Arbeitgebern einen grossen Mehrwert bringt. Sie können gut eine Projektleitertätigkeit oder eine beratende Funktion einnehmen», sagt Beat Amstutz, Leiter Bildung Gebäudetechnik STFW, und sein Kollege Pius Nauer, Leiter Bildung Elektro- und Kommunikationstechnik STFW ergänzt: «Photovoltaik-Installateur:innen sind sehr gesucht, da durch den Anstieg der Strompreise die Nachfrage nach diesen Anlagen massiv gesteigert wurde. Mit unserem Lehrgang wollen wir nicht zuletzt den Fachkräftemangel in der boomenden Solarbranche reduzieren.

Über die STFW

Die Schweizerische Technische Fachschule Winterthur (STFW) wurde 1935 gegründet. Trägerschaft sind Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände sowie die öffentliche Hand. Mit jährlich über 10’000 Teilnehmenden in der Ausund Weiterbildung ist die STFW eines der führenden Bildungsinstitute der Deutschschweiz im Bereich der Fahrzeug-, Gebäude-, Elektro-, und Kommunikationstechnik sowie Informatik. Ihrem Slogan «Wenig Theorie-Blabla. Viel Praxis-Aha!» werden Sie dank ihren zahlreichen modernen Laboren, Werkstätten und Modellen jederzeit gerecht.

Erfahren Sie mehr über unsere Angebote unter www.stfw.ch/angebot

Pius Nauer Leiter Bildung Elektro- & Kommunikationstechnik STFW

Beat Amstutz Leiter Bildung Gebäudetechnik STFW

Alois Gartmann Leiter Bildung suissetec Mtiglied Stiftungsrat STFW

Photovoltaik-InstallateruIn mit STFW/suissetec-Zertifikat

Der Lehrgang zu einer Berufstätigkeit der Zukunft startet zum allerersten Mal am 5. Juni 2023, dauert insgesamt 18 Tage und findet ca. alle zwei Wochen an zwei Werktagen statt. Möchten Sie mehr über den Lehrgang erfahren? Dann besuchen Sie die Webseite www.stfw.ch/epv oder scannen Sie den QR-Code.

SCHWEIZERISCHE TECHNISCHE FACHSCHULE WINTERTHUR • BRANDREPORT 9 #FOKUSMINIZUEKUNFT2023 EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA
Bei der STFW sitzen nicht die Studierenden und SchülerInnen, sondern jeder Handgriff! Der praxisorientierte Teil dieser Weiterbildung findet im 1:1 massstabgetreuen Praxisparcours der STFW statt.

Matthias Horx

«Man kann die Gegenwart erst richtig aus der Zukunft erkennen»

Megatrends wie Globalisierung, Neo-Ökologie oder Mobilität verändern die Welt vor unseren Augen und lassen immer wieder die Frage aufkommen, was uns unsere Zukunft eigentlich bringen wird und wie wir mit diesen Trends umgehen sollen. Zukunftsforscher Matthias Horx spricht im Interview mit «Fokus» über Zukunftsängste und die Frage, wie sich bestimmte Trends im Laufe der Zeit verändern werden.

Matthias Horx, Sie sind Zukunftsforscher und beschäftigen sich viel mit der Zukunft. Haben Sie Angst vor der Gegenwart?

Angst ist ja ein vorübergehender Zustand, den man nicht «halten» kann. Das Herz schlägt, der Puls rast. Dieses Gefühl haben wir von unseren Steinzeitvorfahren. Es bedeutet: Jetzt kämpfen oder fliehen!

Vor der Gegenwart Angst zu haben, ist nur dann sinnvoll, wenn man plötzlich auf einer Strasse ein Auto ungebremst auf sich zufahren sieht. Ansonsten wäre das ein neurotischer Zustand. Die Gegenwart ist immer nur das, auf was ich mich beziehe.

Wie wird man Zukunftsforscher?

Indem man sich intensiv für die Zukunft interessiert.

Sind Sie aufgrund Ihres grossen Interesses dann Zukunftsforscher geworden?

Ja, genau deswegen. Ich war schon als Kind ein «Zukunftskind» und wollte immer wissen, was sich ändern wird und was die Zukunft mit sich bringt, welche so unberechenbar ist.

Wenn man sich so oft mit der Zukunft beschäftigt, verliert man dann die Gegenwart aus den Augen?

Nein, ganz im Gegenteil. Man kann die Gegenwart erst richtig aus der Zukunft erkennen. Die Gegenwart ist nämlich viel zu gross und vielfältig, um sie überhaupt als Ganzes wahrzunehmen. Wir nehmen das meiste über die Medien wahr, was das Gebilde noch schwieriger macht. Es ist wichtig, die Gegenwart in einen Kontext aus Vergangenheit und Zukunft zu stellen. Was ist Ihrer Meinung nach ein überschätzter Trend?

Der Trend zum Trend ist ein überschätzter Trend. In diesem Kontext ist «Trend» gemeint als vorübergehende Modeerscheinung, wie sie von Fashionfirmen oder Internetportalen ständig «produziert» wird, meistens um etwas zu verkaufen. Etwa Hosen mit Schlag «kommen wieder» oder «es gibt immer mehr Influencer, die viel Geld verdienen». Die meisten so ausgerufenen Trends sind morgen schon wieder Schnee von gestern. Es sind Hypes, die schnell abflachen.

Wie geht man mit unvorhersehbaren Ereignissen um?

Indem man sich wundert, und staunt, und sich dann versucht, einen Reim darauf zu machen, was in diesem Moment gerade passiert ist. Und dann sollte man sich freuen – wenn nämlich alles genau planbar und vorhersehbar wäre, wäre das Leben tot und leer. Allerdings gibt es auch Risiken, die wir nicht erkennen können, aber damit müssen wir als Menschen leben.

Wenn wir in die Zukunft blicken, haben wir immer öfter ein Worst-Case-Szenario in Bezug auf den Klimawandel vor Augen.

Machen Sie sich Sorgen um die Zukunft des Klimas beziehungsweise der Erde? Wer würde sich in dieser Hinsicht keine Sorgen machen? Die eigentliche Frage ist hierbei doch, was genau mit «Sorgen» gemeint ist. Ist es das Jammern?

Oder doch das Klagen? Denkt man sich Verschwörungstheorien aus oder ist Handeln gefragt? Alle können ja etwas tun, um aus dem Gebrauch der Kohlenwasserstoffe und der fossilen Brennstoffe auszusteigen. Allerdings verschwenden noch zu viele Menschen ihre ganze Energie darauf, sich Sorgen zu machen – und dadurch kommt alles so langsam voran, wodurch der eigentliche Zweck weit verfehlt ist.

Gehen uns in Zukunft die Ressourcen aus?

Nein. «Die Ressourcen» sind unendlich. Manches

das sein, was sie heute sind. Jedoch sprechen wir hier nicht von radikalen oder totalen Veränderungen. Es wird alles Schritt für Schritt gehen und so Veränderungen herbeiführen. Interessant wäre ja auch mal zu fragen: Was bleibt? Es bleibt zum Beispiel die Familie, das Schweizer Alphorn und die ewige menschliche Eigenschaft, sich vor der Zukunft zu fürchten. Aber wir werden, wie mit so vielem, damit umgehen können.

Welcher Trend hat Sie in den letzten Jahren am meisten überrascht?

Das dürfen Sie einen Trend- und Zukunftsforscher, der 30 Jahre seinen Job macht, nicht fragen (lacht). Ich kann nicht jedes Detail voraussagen, aber ich bin relativ überraschungsfrei.

Glücklich oder Unglücklich – Wie werden sich die Menschen in Zukunft fühlen?

Wir sind jetzt und werden auch in Zukunft keine Roboter sein, die man auf eine bestimmte Stimmungslage programmieren kann. So wie es schon immer war, wird es eine Spannung zwischen beidem geben – dieses Zusammenspiel nennt sich Leben. Was sagen Sie Menschen, die Angst vor der Zukunft haben?

In moderner Übersetzung würde ich so etwas sagen wie «Fürchte dich nicht». Oder: Meinen Sie nicht, dass man die Dinge nicht auch von einer anderen Seite sehen kann? Aus der Zukunft heraus? Was könnte das, vor dem Sie jetzt Angst haben, Positives bewirken? Wie könnten wir das Problem lösen?

Es fällt einem überraschenderweise fast immer etwas als Antwort ein, wenn man den Geist ein bisschen öffnet und sich auf dieses Gedankenspiel einlässt. Es geht ja darum, der Angststarre zu entkommen, die in diesem Moment andauert. Dazu hilft auch Humor. Freuen Sie sich auf Ihre Zukunft? Oder überwiegt die Enttäuschung, weil es doch immer anders kommt, als erwartet?

kann vorübergehend knapper oder teurer werden und für manche Menschen nicht so erschwinglich sein wie früher. Je knapper und teurer diese Ressourcen werden, desto mehr lohnt sich Recycling oder andere Formen der Herstellung. Irgendwann kommen Ersatzstoffe ins Spiel, sodass wir früher oder später in einer Kreislaufwirtschaft münden, in der alle Produkte und Dinge entweder kompostiert oder recycelt werden. Das nennt sich «Cradle to Cradle» und ist inzwischen ein Riesentrend geworden, der momentan anhält. Werden wir in Zukunft (fast) nur fremdgesteuert leben? Nein.

Wie wird die Menschheit irgendwann aussterben? Durch eigenes Handeln oder Aussenauswirkungen?

Die Menschheit wird gar nicht aussterben. Sicher werden wir uns aber verändern und an unsere Umgebung anpassen. Es wird in 10 000 Jahren mehrere verschiedene «Menschheiten» geben, die alle verschiedene Varianten der ursprünglichen Spezies «Homo Sapiens» sind. Wir sind dann Homo Diversis. Genauer betrachtet sind wir das eigentlich schon heute.

Was wird sich in den nächsten Jahren grundlegend ändern? Sehr viel, wie zum Beispiel unser Energiesystem. Aber auch die Nahrungsmittelproduktion, die Mobilität und der Journalismus werden in einigen Jahren nicht mehr

Nicht immer, aber doch recht oft, ist es sinnvoll, sich «ent-täuschen» zu lassen. Der Bindestrich ist wichtig, denn er heisst, dass man sich von Illusionen verabschiedet. Das erzeugt auch Freiräume. Illusionen hingegen sind täuschend, manchmal auch einengend. Die meisten Menschen tappen ja bekanntlicherweise immer in dieselben Illusionsfallen, weil sie allzu sehr etwas ganz Bestimmtes wollen. Der oder die Partner:in soll bestimmten Vorstellungen entsprechen, der Beruf soll die Karriere garantieren, man will reich und erfolgreich werden, eine gesunde Work-Life-Balance und so viel mehr: Man erwartet etwas Perfektes und Vollkommenes. Mit diesem Mindset erleidet man aber leicht Schiffbruch, weil man sich gar nicht auf die Welt mit ihren Falten und Fehlern einlässt. Zukunftsregel Nummer Zwei: Es ist besser, nicht zu viel zu erwarten und stattdessen offen und neugierig zu bleiben. Zukunftsregel Nummer Eins kommt von Albert Einstein: «Strive not to be a success, but rather to be of value.» Frei übersetzt heisst es so viel wie: Strebe nicht nach Erfolg, sondern nach Sinn. Die Zukunft kann uns, wenn wir sie sanft und richtig betrachten, Sinn geben, etwas anzustreben. Aber nicht, etwas zu verlangen.

Matthias Horx ist Gründer des Zukunftsinstituts und gilt als einer der einflussreichsten Trend- und Zukunftsforscher im deutschsprachigen Raum. Zudem ist er Herausgeber des jährlich erscheinenden Zukunftsreports. Darin analysiert Horx mit ausgewählten Expertinnen und Zukunftsforschern die prägendsten Entwicklungen unserer Zeit.

Über den QR-Code können nun neue Perspektiven im Zukunftsreport 2023 entdeckt werden:

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 10 PROFILINTERVIEW • MATTHIAS HORX
Interview Jessica Petz Bilder Klaus Vyhnalek (www.vyhnalek.com)
Es wird in 10 000 Jahren mehrere verschiedene «Menschheiten» geben, die alle verschiedene Varianten der ursprünglichen Spezies «Homo Sapiens» sind.

wovon du träumst!»

«Die Welt von morgen braucht Entdecker, Gestalter und Tüftler», sagt der Neurobiologe und Hirnforscher Gerald Hüther. Menschen, die sich eigene Ziele setzen und diese mit Herzblut und Leidenschaft verfolgen. Denn «Begeisterung ist wie Dünger fürs Gehirn.» Die Bildungsgruppe «SBW Haus des Lernens» zeigt, wie Bildung mit diesem Ansatz funktionieren kann.

Pläne für die eigene Entwicklung zu schmieden, gehört zu den wichtigsten Zukunftskompetenzen. Eine Kunst, die anspruchsvoll ist. Uns anpassen, nach der Pfeife anderer tanzen, fremdbestimmte Aufträge erledigen, so tun als ob: Das haben wir eine Schulzeit lang perfektioniert. Sich selbst zu führen und zu beauftragen, will ebenso gelernt und geübt sein. «Wage, wovon du träumst!», der Leitspruch der SBW, verlangt in der Umsetzung viel Mut und einen begleiteten Umgang mit Freiheit.

Reto Ammann, CEO und VRP der SBW, ist überzeugt: «Nur die persönliche Leidenschaft – die in allen Jugendlichen angelegte Kraft – macht Menschen für die Zukunft einzigartig und unersetzlich.»

Und so reagieren die Jugendlichen ganz unterschiedlich auf diese Freiheit. Die einen – etwa ein Viertel der Jugendlichen – wissen sofort, was sie machen wollen. Enya (16) zum Beispiel, die ein Flair für Fantasy-Geschichten und die japanische Kultur hat. Für beide Leidenschaften findet sie im Talent-Campus Zürichsee Raum und Zeit: Im Fach «Individuelle Förderung Sprachen» lernt sie mithilfe von Anime-Filmen Japanisch, im Fachgebiet der «Future Skills» (mehr dazu folgt) näht sie an einem Kostüm, mit dem sie im Mai als Prinzessin Zelda, ein Charakter aus dem Videogame «Breath of the Wild», die Fantasy-Messe Basel besuchen möchte.

Future Skills Konzept

Die Ungewissheit der Zukunft macht es anspruchsvoll,

Kinder und Jugendliche darauf vorzubereiten, weshalb Szenarien-unabhängige, überfachliche Kompetenzen an Bedeutung gewinnen. An den SBW-Einrichtungen kommt (neben den klassischen Inhalten des schweizerischen Lehrplans) das pädagogische Konzept «Future Skills» zum Einsatz. «Als Antwort auf die Frage, welche universellen Kompetenzen junge Menschen unabhängig von der Entwicklung der Welt benötigen werden, haben wir sechs Future Skills identifiziert. Sie gehen über den Lehrplan hinaus und lenken den Blick auf die Entwicklung und Stärkung der Persönlichkeit», erklärt Ammann.

Konkret sind dies die Skills: Passion, Resilience, Global Identity, Sustainability, Acting outside the box sowie Entrepreneurship. Als Herzstück steht «Passion» im Zentrum des Konzepts. «Wenn wir Kindern und Jugendlichen ermöglichen, ihren Leidenschaften, Neigungen und Talenten zu folgen, setzt es geballte Kräfte frei, die auch auf die Promotionsfächer abstrahlen», erklärt Sarah Rappold, Co-Leiterin des Talent-Campus Bodensee. Die Voraussetzung dafür sei Vertrauen, persönliches Coaching und «Compacting», eine pädagogische Form der Straffung des Lehrplans, durch die sich Räume für das Verfolgen individueller Träume öffnen.

Die grossen Steine im Leben

Der Talent-Campus Zürichsee nimmt sich Hüthers Forderung zu Herzen. Während zehn Nachmittagen erhalten die Jugendlichen viel Raum und Zeit, um ein selbstbestimmtes «Passion-Projekt»

zu verfolgen: eine Leidenschaft, ein Herzensanliegen oder ein immer wieder aufgeschobenes Vorhaben. «Einer der grossen Steine des Lebens soll es sein», sagt Regula Immler, die Leiterin der Future Skills Ausbildung am Talent-Campus Zürichsee. «Etwas, was für den Jugendlichen wirklich wichtig und relevant ist – mit Sandkörnern und Kieselsteinen wollen wir uns nicht zufriedengeben.»

Etwa ein Viertel der Jugendlichen ist mit der Freiheit überfordert, verwirft Ideen immer wieder, braucht die Hälfte der Zeit, um herauszufinden, was sie oder er machen könnte. «Hilfreich sind öffnende Fragen, die noch verschüttete Leidenschaften und Sehnsüchte aufspüren helfen», sagt Regula Immler. Was hat dich als Kind fasziniert? Bei welchen Tätigkeiten vergisst du dich und die Zeit? Welche Suchbegriffe gibst du am häufigsten im Internet ein?

Bei welchen Themen wirst du um Rat gefragt? Was würdest du beruflich tun, wenn du kein Geld verdienen müsstest? Was würdest du am Ende deines Lebens über dich selber sagen wollen?

Persönliches Coaching Persönlichkeitsentwicklung, die Suche nach individualisierten Lösungen und das Begleiten von Werdegängen erfordern auf allen Ebenen Coaching-Prozesse. Das lösungsorientierte Coaching fokussiert auf Wünsche, Ziele und Ressourcen und vertritt dabei die Grundhaltung, dass die Verantwortung für Veränderungsprozesse beim Coachee selbst liegt. «Alle Kinder und Jugendlichen haben einen persönlichen Coach, der oder die dann als Ansprechperson für alle möglichen Angelegenheiten zur Verfügung steht», sagt Sarah Rappold, Co-Leiterin Talent-Campus Bodensee. Dabei kann es sich etwa um schulische Themen handeln, Fragen zum Berufseinstieg – oder um persönliche Angelegenheiten. Die Wahl der konkreten Gesprächsinhalte liegt meistens bei den Jugendlichen. Damit verbunden ist die Überzeugung, dass die oder der Coachee die Ressourcen für eine Lösung bereits in sich trägt und es diese zu entwickeln und zu nutzen gilt.

Etwa die Hälfte der Jugendlichen reagiert weder euphorisch noch abweisend, nimmt die «Einladung» der Passion-Projekte an und sucht nach einer pragmatischen Lösung, wie man ein paar entspannte Nachmittage verbringen und gleichzeitig ein gutes Ergebnis erreichen kann. «Im Coaching-Prozess kann die Projektidee durch die Entwicklung eines i-Pünktchens oder eines dramaturgischen Höhepunkts noch etwas getunt oder aufgepeppt werden, um dem Projekt eine besondere Ausstrahlung zu verleihen», sagt Regula Immler. Die einen nehmen diese Anregung gerne an, andere wehren sich erfolgreich dagegen. Gian (14) zum Beispiel hat sich darauf eingelassen und als Höhepunkt seines Passion-Projekts ein

internationales Schachturnier organisiert, das ein ukrainischer Historiker trotz Mehrfach-Beeinträchtigung (Low Vision und halbseitige Lähmung) überlegen gewann.

SBW Haus des Lernens Über 20'000 Kinder und Jugendliche konnten seit 1980 vom SBW-Konzept profitieren – von Kindergarten bis Matura und Berufsausbildungen. Ehemalige Absolvent:innen sind unter anderem Stars in der amerikanischen Eishockeyliga NHL (Kevin Fiala, Timo Meier), gewannen den Schweizer Buchpreis (Anna Stern), bauen Boote für Atlantiküberquerungen, sind Olympiamedaillen-Gewinner (Marcel Hug), erfolgreiche Jungunternehmer:innen oder haben in anderen Bereichen ihre Berufung gefunden. Das Ziel der Bildungsgruppe: Jugendliche machen ihre Passion zur Profession. Einige Werdegänge finden sich auf www.sbw.edu/ehemalige

Talent-Campus: eine Erfolgsgeschichte Seit 2017 hat das SBW Haus des Lernens vier Talent-Campusse eröffnet in Kreuzlingen, Rapperswil-Jona, St.Gallen und Winterthur. Alle haben eines gemeinsam: Es sind Orte, an denen Kinder, Jugendliche und Erwachsene gemeinsam nach den Sternen greifen und in ihrer Leidenschaft über sich hinauswachsen wollen.

Der Talent-Campus Zürichsee in RapperswilJona mit 9./10. Schuljahr sowie Gymnasium ist der neuste Exponent der Gruppe und bietet aktuell Kennenlern-Nachmittage in den attraktiven Räumlichkeiten direkt am Ufer des Zürichsees an:

www.talent-campus-zuerichsee.ch/events

Der Talent-Campus Bodensee ist die schweizweit einzige Bildungseinrichtung, die Swiss Olympic Sport School und Cambridge International School unter einem Dach vereint. Kreativität und Kunst werden gelebt und zeigen sich der Öffentlichkeit in der Form zeitgenössischer Kunstwerke und Bilder der Jugendlichen – erwerbbar als NFT.

www.talent-campus-bodensee.ch

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«Wage,

Soziale Berufe: Jobs mit Sinn

Helfen, retten, pflegen und schützen. In einem sozialen Beruf begegnet man jeden Tag Menschen und Schicksalen.

Die Polizei – dein Freund und Helfer. Das ist wohl der einprägsamste Slogan, den die Polizei je kreiert hat. In die Jahre gekommen zwar, aber immer noch brandaktuell. Ausser: Längst ist der Beruf nicht mehr männerdominiert. Jeden Tag sind da fast so viele Freundinnen und Helferinnen unterwegs. Und sie helfen nicht nur Menschen. Ab und zu muss auch der Verkehr gestoppt werden, um eine Entenfamilie über die Zürcher Bellerivestrasse zurück in den See zu lotsen. Oder eine Kuh muss nach Hause begleitet werden, die ausgerissen ist, um sich mal an der Bahnhofstrasse umzusehen.

Polizistinnen und Polizisten sind also nicht jeden Tag mit erhobener Pistole auf Verbrecherjagd, so wie die Kommissare im Tatort am Sonntagabend. Sie leisten Dienst für die Menschen und das Gemeinwesen, wie es in der Amtssprache heisst. Mit diesem Auftrag sorgen sie für die öffentliche Sicherheit, für Ruhe und Ordnung sowie für die Einhaltung der Gesetze.

Spannende Ausbildung

Die Polizei-Ausbildung ist in der Schweiz sicherlich einer der spannendsten Berufswege, den ein junger Mensch einschlagen kann. Sie dauert in der Regel rund drei Jahre und teilt sich in theoretische und praktische Module auf. Besonders abwechslungsreich dürfte dabei sein, dass die Auszubildenden schon ab dem zweiten Modul tiefe Einblicke in den Polizeialltag erhalten und so den «echten» Dienst miterleben können. Darüber hinaus kann man sich bereits während der Ausbildung über einen anständigen Lohn freuen, der mit Abschluss der Ausbildung noch einmal deutlich steigt.

Anschliessend stehen viele Karrierewege offen – so kann beispielsweise eine Ausbildung zum Hundeführer oder bei einer anderen Spezialeinheit absolviert werden.

Von den Profis lernen

Bei Verkehrsunfällen, Verbrechen oder Grossanlässen ist die Polizei auf die verlässliche Zusammenarbeit mit Rettungskräften angewiesen. Auch in diesem Bereich gibt es viele Möglichkeiten für Leute, die sich in einem sozialen Beruf für die Allgemeinheit einsetzen wollen. Die Lehrgänge für diplomierte Rettungssanitäter:innen, Transportsanitäter:innen und Berufsfeuerwehrfrau oder -mann werden an der Höheren Fachschule für Rettungsberufe angeboten, die für die ganze Schweiz zuständig ist. Das Ausbildungsprogramm bereitet die Absolvierenden auf die herausfordernden Berufe vor. Die Lehrkräfte sind Profis – das garantiert eine praxisorientierte Ausbildung. Mit Blaulicht ans Ziel

Wenn der Krankenwagen mit Blaulicht und ohrenbetäubendem Martinshorn vorbeibraust, versuchen Rettungssanitäter so schnell wie möglich an den Ort des Geschehens zu kommen. Denn wenn sie alarmiert werden, gilt es ernst und es zählt jede Minute, um verletzten Personen oder akut erkrankten zu helfen und sie schnellstmöglich ins Spital zu bringen. Wenn ein Alarm eingeht, schiesst selbst den routiniertesten Teams das Adrenalin in die Adern. Oft wissen sie nicht, was sie genau antreffen werden. Die Crew am Telefon der Sanitätszentrale fragt zwar alle Anrufenden, was passiert sei. Aber die Situation einer verunfallten Person einzuschätzen ist für Laien

nicht einfach, zumal sie oft unter Schock stehen. Unter Druck schnell helfen Beim Eintreffen am Notfall- oder Unfallort verschaffen sich Rettungssanitäterinnen sofort einen Überblick über die Situation. Sie sind die ersten Ansprechpersonen für Patient:innen und ihre Angehörigen und gehen auf deren Bedürfnisse ein. Sie übernehmen die Sicherung der Umgebung, die Einsatzleitung sowie die erste medizinische Versorgung. Sie müssen schnell und unter Druck den Gesundheitszustand einer Patientin beurteilen und nötige Massnahmen einleiten. Dazu gehören Massnahmen wie Beatmen, Defibrillieren, Verabreichen von Infusionen, Medikamenten und Herzmassagen. Anschliessend wird die Patientin ins Spital transportiert – je nach Zustand mit oder ohne Blaulicht – und während der Fahrt medizinisch versorgt und überwacht.

Doch nicht immer kann die Ambulanz rechtzeitig vor Ort sein. Und auch die 15-Minuten-Regel ist in vielen Regionen in Gefahr – innerhalb dieser Zeitspanne müssten die Rettungskräfte vor Ort sein. Der Mangel an Sanitäterinnen und Sanitäter ist in der Schweiz wie in fast allen Pflegeberufen schon lange ein Problem. Kaum ein Rettungsdienst klagt nicht darüber, wie ausgetrocknet der Stellenmarkt ist. Nur fünf bis zehn Jahre beträgt laut Schätzungen der Betriebe die durchschnittliche Verweildauer im Beruf. Dabei handelt es sich eigentlich um einen Traumberuf und das Interesse an der Ausbildung ist gross.

Die Ausbildung zum Rettungssanitäter, zur Rettungssanitäterin ist eine gute Gelegenheit für eine

spannende und mutige Neuorientierung im Berufsleben. Voraussetzungen sind eine abgeschlossene Berufslehre, der Führerausweis der Kategorie B und eine bestandene Eignungsabklärung.

Beruf als Basis Bürostuhl oder Feuerwehr? «Beides natürlich», werden viele antworten. Sie arbeiten am PC und rennen los, sobald der Alarm losgeht. Ohne die Milizfeuerwehr befände sich die Schweiz in grossen Schwierigkeiten. Der Schutz vor Feuer, Naturkatastrophen und anderen Ereignissen lastet fast ausschliesslich auf den Schultern von Freiwilligen. Was motiviert diese, ihre Freizeit zu jeder Tages- und Nachtzeit in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen? Sie tun es in erster Linie, weil sie sich in der Gemeinde engagieren und dabei Menschen helfen wollen. Und die Ausbildung nützt auch fürs Privatleben, weil man beispielsweise lernt, Unfälle zu verhindern, Erste Hilfe zu leisten und gefährliche Situationen richtig einzuschätzen. Aber Achtung: Auch in den Freiwilligen-Korps ist eine gewisse Überalterung festzustellen, die Jungen drängen nicht zur Feuerwehr. Andere wieder packt die Begeisterung so richtig bei der freiwilligen Brandbekämpfung und bewerben sich um eine Ausbildung als Berufsfeuerwehrmann oder -frau mit eidgenössischem Fachausweis. Der Lehrgang dauert drei Jahre. Aufnahmebedingungen sind eine abgeschlossene Berufslehre, ein einwandfreier Leumund, eine solide Gesundheit und Schwimmtauglichkeit.

Schutz & Rettung Zürich ist die grösste zivile Rettungsorganisation der Schweiz. Wir agieren 24/7 am Puls von Zürich und sind im Einsatz für die Menschen in der Stadt und Agglomeration.

Ihre berufliche Weiterentwicklung in die Blaulichtwelt bei attraktivem Ausbildungslohn:

– Ausbildung Dipl. Rettungssanitäter*in HF (2,5 resp. 3,5 Jahre)

– Ausbildung Transportsanitäter*in eidg. FA (1 Jahr)

– Ausbildung Berufsfeuerwehrmann*frau eidg. FA (20 Monate)

– Medizinische Fachperson Einsatzleitzentrale (3 Monate)

Zudem suchen wir regelmässig kompetente Berufsleute in folgenden Bereichen: ICT, Brandschutz, Bau & Immobilien, Logistik, Nutzfahrzeuge, Erwachsenenbildung, Kommunikation, Personal sowie Finanzen

Entdecken Sie unsere Berufswelten, offenen Stellen und modernen Anstellungsbedingungen online.

Rutschen Sie mit uns!

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 12 SOZIALE BERUFE
SMA
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Kein Job von der Stange! #BerufungimBeruf

«Unser Mediationslehrgang ist das Original»

Die Fachhochschule Nordwestschweiz ist mit ihrem CAS-Lehrgang «Mediation in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung» Vorreiterin dieser Ausbildung. Auch nach mehr als 20 Jahren ist diese Ausbildung noch einzigartig, aufgrund der Vielfalt der Referentinnen und Referenten und des intensiven Austauschs der Teilnehmenden mit diesen und untereinander.

Herr Schaeren, bevor wir auf den CASLehrgang «Mediation in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung» eingehen, ein paar grundlegende Erklärungen zur Mediation: Mediation ist ein aussergerichtliches Verfahren mit einem Mediator, einer Mediatorin, um in einem Konflikt eine Lösung zu finden, die für beide Parteien stimmt. Ist diese Definition richtig?

Ja, genau, es wird eine Win-win-Situation gesucht, mit einer Lösung, die beiden Parteien entspricht, weil sie von ihnen selbst erarbeitet wurde, mit Unterstützung durch eine fachlich ausgebildete Person. Was ist die genaue Aufgabe des Mediators, der Mediatorin?

Diese führen durch einen strukturierten Prozess und kennen die anspruchsvolle Situation der Parteien, die in der Regel sehr zerstritten sind. Sie verfügen über ein breites Spektrum von Techniken und Instrumenten, um die Parteien in diesem Prozess zu unterstützen. Das tönt plausibel und einfach, ist aber eine anspruchsvolle Arbeit. Denn: Wenn der Konflikt bereits eine hohe Eskalationsstufe erreicht hat, sind die Parteien meist blockiert – auch im Denken. Dann ist es die Aufgabe, einen Zustand zu schaffen, damit die Parteien wieder miteinander reden können. Aber das kann man nicht einfach so, dafür braucht es eine Ausbildung, kommunikative Techniken und geeignete Instrumente.

Womit beginnt eine Mediation?

Zu Beginn ist ein Rahmen zu schaffen, damit sich die Parteien überhaupt zuhören und in einem normalen Ton miteinander reden können. Das ist für die

weiteren Schritte nötig. Beide Parteien wissen: So, wie es jetzt ist, ist es nicht gut. Wir fragen: Was braucht es, damit es wieder gut wird? Diese Phase ist die schwierigste am Ganzen und braucht auch in der Ausbildung am meisten Zeit. Wo finden die Parteien den gemeinsamen Nenner und wie gelingt es, dass sich die Parteien schrittweise aufeinander zu bewegen?

Und dann?

Dann kommt die kreative Phase.

Bis man eine Lösung hat?

Ja. Aber: Es ist ganz wichtig, diese Lösung ganz detailliert auszuarbeiten, also «wasserdicht» zu machen.

Ein einfaches Beispiel: Zerstrittene Ehepartner einigen sich aufs Sorgerecht: Die Frau betreut die Kinder unter der Woche, der Mann am Wochenende. Nun gilt es festzuhalten: Wann genau beginnt und endet das Wochenende? Am Freitag nach der Schule bis Schulbeginn am Montag? Oder am Samstagmorgen? Solche Fragen zu klären, ist enorm wichtig, damit die Lösung in der Praxis funktioniert. Welches sind die klassischen Konflikte, die eine Mediation verlangen?

Jegliche Konflikte sind mediationstauglich, wenn es nicht gerade um höchst eskalierte kriegerische Situationen geht. In unserem Lehrgang geht es um die Mediation in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung, und er beinhaltet sämtliche Streitereien, die Menschen in der Arbeitswelt, im privaten Umfeld oder auch im öffentlichen Raum miteinander haben. Manchmal arbeitet man deshalb auch zu zweit in Co-Mediation, auch wird vermittelt. Das macht unseren Lehrgang wohl auch so attraktiv: Am Schluss der Ausbildung kann man wirklich mediieren, und dies in verschiedenen Settings und einer breiten Palette von Konflikten.

Wie viel Psychologie steckt in der Ausbildung?

Man lernt handfeste Techniken und Instrumente der Kommunikation. Man lernt auch zu verstehen, wie Konflikte entstehen, und man lernt, warum es

viele gute Gründe gibt für blödes Verhalten. Dazu braucht es psychologisches Verständnis, was vermittelt wird. Es ist aber kein Studium der Psychologie, das ist auch nicht nötig. Man lernt, was zu tun ist, wenn die Parteien laut oder aggressiv werden. Wie man eine Situation beruhigen kann oder was zu tun ist, wenn jemand in Tränen ausbricht. In der Ausbildung lernt man wirkungsvolle Interventionstechniken.

Es wird in der Ausbildung also viel Theorie vermittelt, aber man muss das Gelernte ja auch individuell anwenden können. Wie übt man das praktisch?

Es ist ein ständiger Mix aus theoretischem Input und praktischer Anwendung in Übungen und Rollenspielen und der abschliessenden Reflexion im Plenum oder in Gruppen. Welche Herausforderungen müssen angehende Mediatoren meistern?

Nebst der Aneignung der Techniken und Instrumente müssen sie eine mediative Haltung entwickeln. Sie lernen, eine allparteiliche Position einzunehmen, sie lernen, sich und ihre eigenen Gedanken und Gefühle im Zaum zu halten und die Parteien ergebnisoffen in der Lösungsfindung zu unterstützen.

Was zeichnet die Ausbildung an der Fachhochschule Nordwestschweiz aus?

Wir waren die erste Hochschule in der Schweiz, die Wirtschaftsmediation angeboten hat, und wir haben

darin 25 Jahre Erfahrung. Unsere Dozentinnen und Dozenten sind ausnahmslos hochkarätige und langjährig erfolgreiche Mediatorinnen und Mediatoren. Bei uns unterrichten zwölf verschiedene Dozentinnen und Dozenten, und alle bringen ihre Persönlichkeit und ihren Stil ein. Das ergibt eine enorme Vielfalt an Vorbildern, von der unsere Absolventinnen und Absolventen profitieren. Denn: Es gibt nicht nur einen richtigen Weg, wie eine Mediation gemacht wird, deshalb haben wir auch das Modul «Mein Mediationsstil» im Kurs.

Wie ist der Kurs aufgebaut?

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchen alle Kursblöcke bis am Schluss als geschlossene Kursgruppe. Das führt dazu, dass die Kursgruppe selber zur Ressource von Erfahrungen und Erkenntnissen wird, was vor allem in der zweiten Hälfte der Ausbildung richtig zum Erfolgsfaktor wird.

An wen richtet sich dieser CAS?

An alle Menschen, die Freude und Interesse an der Vermittlungstätigkeit mitbringen. Es gibt keinen Beruf, der für diese Tätigkeit besonders qualifizieren oder disqualifizieren würde. Egal, wo man im Leben gerade steht, unser CAS garantiert eine seriöse Mediationsausbildung und alle Teilnehmenden entwickeln ihre persönlichen Kompetenzen weiter.

CAS Mediation in Wirtschaft, Umwelt und Verwaltung

Konfliktlösung im wirtschaftlichen, öffentlichen und privaten Bereich

ECTS-Punkte: 15

Kursdauer: 1 ½ Jahre

Unterrichtstage: 28

Infoanlässe:

29.03.23/04.04.23, je 17.00 – 18.30 Uhr (online)

21.03.23/23.3.23, je 08.00 – 09.30 Uhr (online)

Weitere Informationen und Anmeldung: www.fhnw.ch/cas-mediation

EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FACHHOCHSCHULE NORDWESTSCHWEIZ • BRANDREPORT 13 #FOKUSMINIZUEKUNFT
Nachhaltigkeit
bfh.ch/zukunft
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Die Karriereleiter führt nicht nur nach oben

Hören Menschen den Begriff «Karriere», taucht oftmals das Bild des klassischen Weges nach oben in den Köpfen auf. Für lange Zeit galt der Aufstieg hin zu mehr Führungsverantwortung, meist innerhalb derselben Unternehmung, als das Karrieremodell schlechthin. «Fokus» hat bei der KarriereCoach und Expertin für Arbeitsintegration, Denise Eberhard, nachgefragt, inwiefern der gesellschaftliche Wandel Karrieremodelle beeinflusst.

Denise Eberhard, der Aufstieg durch Seniorität galt als das einzig wahre Karrieremodell. Ist dies noch immer der Fall?

Klassisch unterteilte man die Karrieremodelle in Führungs-, Fach- und Projektlaufbahn. Der Weg über die Seniorität war geprägt von langer Betriebszugehörigkeit – beispielsweise vom Lernenden bis zur Führungskraft. Das gehört heute zur seltenen Ausnahme. Denn der Arbeitsmarkt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Der Wandel wurde in den letzten zwei bis drei Jahren beschleunigt und derzeit herrscht in vielen Branchen ein Fachkräftemangel. Die verschiedenen Generationen stellen zudem unterschiedliche Ansprüche an die Arbeitgeber:innen. Bei den Millennials und der Generation Z ist eine erhöhte Wechselwilligkeit bekannt. Die jüngeren Arbeitnehmer:innen streben die bisherigen Karrierewege nicht mehr an und regelmässige Arbeitgeberwechsel gehören für sie zur Normalität.

Wie wichtig ist in Ihrer Erfahrung das Karrieremodell basierend auf dem Aufstieg heute?

Die angesprochenen Arbeitnehmer:innen streben schon früh danach, Verantwortung zu übernehmen. In

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innovativen Unternehmen mit flachen Hierarchien ist das gut möglich. Mitarbeitende, welche die Karriereleiter erklimmen möchten, können in einem Unternehmen mit flachen Hierarchien jedoch am falschen Platz sein. Weil diese Firmen auf steile Hierarchien verzichten, haben sie oftmals Mühe, die besten Arbeitnehmer:innen zu halten. Deshalb sollte die Zielsetzung einer jeden Mitarbeiter:in mit der jeweiligen Unternehmensstruktur entsprechend übereinstimmen.

Welche anderen Karrieremodelle stellen weitere Möglichkeiten dar?

Ich beobachte eine interessante Entwicklung zu Portfolio- und Bogenkarrieren. Bei der Portfoliokarriere geht es darum, mehrere Jobs im beruflichen Kerngebiet zu kombinieren – gleichzeitig oder in kurzen Zeitabschnitten hintereinander. Die Portfoliokarriere kann beispielsweise in der IT-Branche aufgebaut werden, als Berater:in mit zeitlich befristeten Projekten oder für mehrere Unternehmen. Dieses Karrieremodell bietet einerseits viel Abwechslung, Flexibilität, mehrere Einnahmequellen und einen möglichen Übergang zur Selbstständigkeit. Andererseits stehen dem ebenso Nachteile wie schlechte

Planbarkeit, höheres Risiko, grössere Schwankungen sowie wenige Aufstiegsmöglichkeiten gegenüber.

Die Bogenkarriere beinhaltet eine schrittweise Reduktion an Verantwortung sowie auch an Arbeitsvolumen. Dies kann bereits Mitte des Erwerbslebens beginnen. Die Gründe dafür sind sehr individuell, etwa um sich anderen Dingen im Leben zu widmen. Es ist zunehmend das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung spürbar: beispielsweise mehr Zeit für die Familie, neue Projekte und weiteres. Einige Arbeitgeber:innen bieten dafür flexible Arbeitsmodelle an. Bei der Bogenkarriere sind die Arbeitnehmer:innen dabei als Mentor:innen im Unternehmen engagiert und fördern die Entwicklung jüngerer Mitarbeitenden. Oftmals ist das langfristige Ziel der Bogenkarriere über das Pensionsalter mit einem reduzierten Pensum weiterzuarbeiten. Inwiefern kann ein Quereinstieg als Karrierestrategie angesehen werden?

Einem Quereinstieg geht eine grundlegende berufliche Neuorientierung voraus. Aktuell sprechen wir aufgrund des Fachkräftemangels von einem Arbeitnehmermarkt. In der Vergangenheit war ein Quereinstieg

oder selbst ein Branchenwechsel schwierig bis fast unmöglich. In den letzten zwei bis drei Jahren hat sich der Zugang geöffnet und bietet gute Umstiegsmöglichkeiten. So kann ein Quereinstieg als mittelbis langfristige Karrierestrategie betrachtet werden.

Wie kann man herausfinden, welches Karrieremodell persönlich am besten passt? In solchen Belangen kann es zuweilen schwierig sein, die notwendige Klarheit zu erreichen. Unterstützung von aussen, wie zum Beispiel von Karriere-Coaches, kann eine Übersicht bieten, Potenziale aufzeigen und Selbstvertrauen schenken.

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#FOKUSMINIZUEKUNFT2023 14 KARRIERELEITER
Bild iStockphoto/Anton Vierietin Text Kevin Meier

Bereit für eine aussergewöhnliche

Der Umgang mit dem Nahrungsmittel Fleisch ist anspruchsvoll. Die Ausbildung in der Fleischbranche richtet sich an praktisch veranlagte Jugendliche und erfordert eine solide Schulbildung. Für die vielfältigen Tätigkeiten rund ums Fleisch braucht es helle Köpfe, die verantwortungsvoll und engagiert mit einem höchst sensiblen und verderblichen Nahrungsmittel umgehen. Arbeiten mit Fleisch heisst aber auch, seiner Kreativität und Fantasie freien Lauf zu lassen, denn es gibt unzählige Möglichkeiten, Fleisch zuzubereiten und zu präsentieren. Aber auf jeder Stufe sind Fachkenntnisse gefragt, um den Wünschen und Anforderungen moderner Ernährung gerecht zu werden.

Die Ausbildung zum Fleischfachmann EFZ bzw. zur Fleischfachfrau EFZ dauert drei Jahre und wird mit dem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis abgeschlossen. Fleischfachleute zaubern aus dem Rohstoff Fleisch die leckersten Produkte und achten dabei sorgfältig auf Hygiene und Arbeitssicherheit. Es stehen drei Fachrichtungen zur Wahl: Gewinnung, Verarbeitung, Feinkost und Veredelung. Fleischfachassistentinnen und -assistenten

EBA machen eine kürzere, zweijährige Grundbildung. Diese führt zum eidgenössischen Berufsattest. Die

Ausbildungsschwerpunkte liegen entweder auf «Produktion und Verarbeitung» oder «Vorbereitung und Verkauf».

Als Fleischfachperson bzw. -assistent gehören unter anderem folgende Aufgaben: die Beratung und Bedienung der Kundschaft, die Herstellung von Wurstwaren, Sandwiches, belegten Brötchen, Sulzartikeln und vielem mehr, das Herrichten von Fleischplatten und die Ladengestaltung. Man ist der Draht zur Kundschaft und arbeitet auch im Partyservice mit.

Die Fleischbranche bietet sichere Arbeitsplätze. Die Berufe rund um das Lebensmittel Fleisch haben beste Zukunftschancen. Dank hervorragenden Branchenkenntnissen werden Fachleute aus der Fleischwirtschaft ausserordentlich geschätzt und gefördert. Du kannst dich auf einen vielfältigen, kreativen und abwechslungsreichen Beruf freuen!

G O O D N E W S P R E S E N T S 2 7 . J U N I 2 0 2 3 T C K E T S U N T E R W W W T C K E T C O R N E R C H 15 MAI 2023 DYNAMO ZÜRICH time capsule john levén mic michaeli joey tempest ian haugland john norum Samstag, 30.09.2023 Salle métropole - Lausanne Sonntag, 01.10.2023 Volkshaus - Zurich TICKETS, KONZERTE & INFORMATIONEN AUF: MÄRZ 23 CANNIBAL CORPSE, DARK FUNERAL, INGESTED & STORMRULER KOMPLEX 457 ZURICH 24.03. AVATAR, VEIL OF MAYA & KASSOGTHA KOMPLEX 457 ZURICH 30.03. APRIL 23 APRIL 23 MAI 23 JUNI 23 OVERKILL, EXHORDER, HEATHEN & KEOPS KOMPLEX 457 ZURICH 19.04. FETTES BROT THE HALL ZURICH 26.04. MAI 23 THE GREATEST LOVE OF ALL - A TRIBUTE TO WHITNEY HOUSTON VOLKSHAUS ZURICH 02.05. SKILLET, LIKE A STORM & EVA UNDER FIRE HALLE 622 ZURICH 03.05. ROY BIANCO & DIE ABBRUNZATI BOYS DYNAMO ZURICH 09.05. W.A.S.P. & IMAGES OF EDEN KOMPLEX 457 ZURICH 10.05. YES THE HALL ZURICH 16.05. FLER KOMPLEX 457 ZURICH 01.06. IRON MAIDEN HALLENSTADION ZURICH 19.06. GOJIRA ARENA GENF 20.06. MESHUGGAH, DESTRUCTION & MESSIAH Z7 PRATTELN 23.06. MAI 23 POLYPHIA KOMPLEX 457 ZURICH 24.05. BIBI BLOCKSBERG THE HALL ZURICH 31.03. DELAIN, XANDRIA & ILLUMISHADE KOMPLEX 457 ZURICH 27.04. CORROSION OF CONFORMITY, PLAINRIDE & TOXIK DYNAMO ZURICH 15.05. WE CAME AS ROMANS, CASKETS & SEEYOUSPACECOWBOY KOMPLEX KLUB ZURICH 21.05. SCHEINHEILIG DYNAMO ZURICH 26.05. MONSTER MAGNET & MORE Z7 PRATTELN 24.06. Instagram @swiss_meat_people Facebook @swissmeatpeople EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA ANZEIGE SCHWEIZER FLEISCH-FACHVERBAND SFF • BRANDREPORT 15 #FOKUSMINIZUEKUNFT2023
Branche? Kontaktfreudig und Freude am Umgang mit Lebensmitteln? Aktiv, kreativ und sorgfältig? Dann könnte einer der spannenden Berufe in der Fleischbranche das Richtige sein. Haben wir dein Interesse geweckt? Dann erfahre jetzt mehr auf: www.swissmeatpeople.ch oder folge uns auf

Welche Sprachen sprechen wir morgen und übermorgen?

Seit Jahrzehnten gilt sowohl im beruflichen als auch privatem Kontext: Wer die jeweilige Landessprache nicht beherrscht, kann sich mit Englisch meistens irgendwie verständlich machen. Aber könnte es sein, dass dereinst eine andere Sprache das Englische vom Thron stossen wird? Und welche Rolle spielt die Digitalisierung in diesem Zusammenhang?

Wer der Frage nachgeht, welche Sprache weltweit am häufigsten gesprochen wird, erhält unterschiedliche Angaben – und muss aus diesem Grund differenzieren. Geht es darum, welche Muttersprache oder Zweitsprache am weitesten verbreitet ist, landet Mandarin auf dem ersten Platz. Je nach Quelle verständigen sich damit rund eine Milliarde Menschen. Auf dem zweiten Platz finden sich in den meisten Rankings Hindi (gemäss Statista mit mehr als 525 Millionen Sprechenden) sowie Englisch (510 Millionen) auf dem dritten Platz wieder. In dieser Auflistung sind allerdings nicht diejenigen Sprachen miteinbezogen, welche die Menschen als Fremdsprache beherrschen und nutzen. Berücksichtigt man nämlich diesen Umstand, ist Englisch die Nummer eins der Sprachenwelt. Verschiedene Quellen, darunter eine Erhebung des Lehrmittelverlags Berlitz, beziffern die Anzahl Englisch sprechender Personen auf 1,3 Milliarden weltweit. Davon handle es sich bei ungefähr 750 Millionen um Leute, für die Englisch eine Fremdsprache darstellt. In dieser Liste folgen knapp dahinter Mandarin (1,1 Milliarden) sowie Hindi (600 Millionen). Funfact: Gemäss Berlitz existieren weltweit gut 7000 Sprachen. Trotzdem spricht mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung gerade einmal 23 davon.

Die Sprache der Zukunft dürfte also auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten entweder Englisch, Mandarin oder Hindi sein. Wer eine dieser drei beherrscht, dürfte sich künftig weltweit verständlich machen können. Gleiches gilt für Spanisch, da diese Sprache in sämtlichen Rankings in den TopFünf auftaucht. Doch Forschungen legen überdies nahe, dass auch andere Sprachen künftig mehr Relevanz gewinnen könnten. Und interessanterweise könnte gemäss einer Studie der Investmentbank Natixis von 2017 im Jahr 2050 Französisch zur neuen Sprachen-Spitzenreiterin avancieren: 750 Millionen Menschen könnten dann Französisch sprechen.

Vraiment? Vraiment!

Diese Prognose dürfte für viele Leute auf den ersten Blick irritierend erscheinen. Die Gründe dafür, warum eine der drei Schweizer Landessprachen auf der weltweiten linguistischen Poleposition landen könnte, sind aber stichhaltig. So halten die Analystinnen und Analysten der Investmentbank fest, dass der französischsprachige (frankofone) Sprachraum äusserst gross sei und nebst Frankreich auch Länder wie Belgien, Teile Kanadas, Burundi, Marokko, Tunesien oder Algerien

umfasst. Als offizielle Amtssprache dient Französisch demnach in rund 30 Ländern. Und gemäss Schätzungen werde die afrikanische Bevölkerung in den nächsten Jahrzehnten rasant wachsen – schneller als die Englisch sprechende Weltbevölkerung sowie die Mandarin sprechende Weltbevölkerung. Zudem gehen die Studienautor:innen davon aus, dass sich die Zahl derjenigen, die Mandarin sprechen, künftig eher verringern werde. Sprache ist auch digital Natürlich darf man das Thema «Sprache» in einer zunehmend digitalisierten Welt nicht zu eng fassen. Denn während wir den Begriff heute mehrheitlich als verbales oder schriftlich festgehaltenes Kommunikationsmittel zwischen Personen verstehen, erhält Sprache im digitalen Raum eine neue Bedeutung. Aus diesem Grund können gemäss Fachleuten auch Daten heute als Sprache oder zumindest Kommunikationsfragmente angesehen werden; zum Beispiel für KIs (künstliche Intelligenzen). Denn diese nutzen die Fülle an digitalen Informationen, um diese zu neuen Inhalten zusammenzusetzen. Die binäre Sprache der Einsen und Nullen wird auf diese Weise in eine vom Menschen verständliche Form gebracht – und kann

wahlweise in verschiedene Sprachen übersetzt werden. Doch dies birgt auch Tücken: In einem aktuellen Interview mit der «Handelszeitung» betont Cornelia Diethelm, Unternehmerin sowie Expertin für Digitale Ethik, dass KI dazu neigen können, auf Stereotypen hereinzufallen. Denn KI-Modelle basierten auf der Vergangenheit, also auf Daten, die wir bereits besitzen. «Und in der Vergangenheit lebten wir nach anderen gesellschaftlichen Modellen – beispielsweise dem, dass die Frau zu Hause blieb.» Das könne bedeuten, dass KI sogar dazu beitragen könne, dass Stereotypen in Zukunft erhalten bleiben und verbreitet werden. Ein möglicher Lösungsansatz liege darin, dass die Prorgrammierer:innen ihre KIs mit diverseren Datensätzen trainieren, damit eine breitere Realität abgebildet wird. Diese Einblicke zeigen: Unabhängig davon, welche Sprache sich letztlich als die Sprache der Zukunft etabliert – man muss sich stets auch darüber Gedanken machen, mit wem man spricht und auf welchen Grundlagen Aussagen getroffen werden. Sprachkompetenz ist ein essenzieller Future Skill. Verständnis- oder Interpretationskompetenz ebenfalls.

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Mehrsprachigkeit: je früher, desto besser

Unsere Gesellschaft ist interkulturell und divers – und wird es immer mehr. Familien sind längst multikulturell und mehrsprachig, Kinder wachsen also häufig bereits mit mehr als einer Sprache auf. Die Tandem International Multilingual School unterrichtet Kinder in mehreren Sprachen. Sie lernen dadurch nicht nur Sprachgewandtheit, sondern auch einiges fürs Leben.

Ich wott abe!», ruft der Zweijährige, der auf Papis Schultern sitzt. Als dieser nicht reagiert, etwas energischer: «Ich will runter!»

Sein Vater ist Deutscher, seine Mutter Schweizerin – und der Knirps hat intuitiv verstanden, dass er mit seinem Vater wohl besser Hochdeutsch spricht, wenn er etwas von ihm will. Das Beispiel zeigt eindrücklich, wie selbstverständlich Kinder mit Mehrsprachigkeit umgehen – und wie leicht sie lernen.

Sprachen zu beherrschen, öffnet uns Menschen das Tor zur Welt. Mehrsprachigkeit hat aber noch viele andere Vorteile, was Studien belegen. Denn wer mit mehreren Sprachen aufwächst, entwickelt bessere soziale Fähigkeiten und erweitert automatisch seinen Horizont. Durch Mehrsprachigkeit werden Kinder mit vielen verschiedenen sozialen Situationen und Mustern konfrontiert, und das beeinflusst die Art, wie sie die Welt wahrnehmen, positiv.

Sprachen fördern soziale Entwicklung und kognitive Fähigkeiten

Wenn Kinder andere Sprachen lernen, lernen sie automatisch viel über andere Kulturen und kulturelle Diversität. Dieses Bewusstsein für kulturelle Unterschiede fördert die soziale Entwicklung, unterstützt das Heranreifen von Empathie, flexiblem Denken und emotionaler Intelligenz. Mehrsprachige Kinder haben zudem oft stärker ausgeprägte kognitive Fähigkeiten. Das zeigt sich exemplarisch in der Problemlösung, im Planungsvermögen, im logischen Denken und in schnelleren Schlussfolgerungen. Mehrsprachigkeit ist deshalb viel mehr als «bloss» mehrere Sprachen zu beherrschen. Die Forschung zeigt auch, dass es wichtig ist, dass Kinder Sprachen auf spielerische und natürliche Weise erfahren. Die Liebe zur Sprache muss also in einem Umfeld geweckt werden, in dem sich das Kind sicher, glücklich und auch herausgefordert fühlt.

Pionierin der mehrsprachigen Bildung

Dieses Wissen macht sich Tandem International Multilingual School zunutze. Die Schule ist seit 2004 Vorreiterin der mehrsprachigen Bildung. Kinder werden hier vom Krippenalter bis zur Primarschule betreut und unterrichtet, zahlreiche Betreuungs- und Lehrpersonen sind selbst mehrsprachig. Bereits ab einem Alter von sechs Monaten werden die Kinder auf Deutsch und Englisch angesprochen, ab dem Kindergartenalter gehört auch Französisch zum Stundenplan. «Unsere Schülerinnen und Schüler können ab der Mittelstufe in allen drei Sprachen Berichte schreiben, Präsentationen erstellen sowie verschiedene Projekte in mündlicher und schriftlicher Form durchführen», sagt Sonya Maechler-Dent, die Gründerin der Tandem IMS. Weiter sagt sie: «In der Schule werden die Grundsteine gelegt, um Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln, die für zwischenmenschliche Interaktionen unabdingbar sind. Offenheit für Multikulturalität und Mehrsprachigkeit ist dabei eine äusserst wichtige Eigenschaft. Das Erlernen von Kommunikationsfähigkeiten ist

umso wichtiger, da die heutigen virtuellen Begegnungen und Gemeinschaften sich mehrheitlich auf die einseitige Form der Kommunikation, der Selbstdarstellung, fokussieren. Mehrsprachigkeit trägt somit auch dazu bei, dass Kinder ihre Kommunikationsfähigkeiten entwickeln, die sie später in ihrem Berufsleben benötigen.»

Sonya Maechler-Dent selbst ist an mehreren universitären Forschungsprojekten beteiligt. «Erkenntnisse, die selbstverständlich in die kontinuierliche Qualitätsentwicklung unserer Schule einfliessen», wie sie erklärt.

Pionierin ist die Schule nicht nur in der mehrsprachigen Bildung, sondern auch in der TranslanguagingMethode. Diese steht für die Art und Weise, eine Sprache zu unterrichten, aktiv über den Sprachgebrauch zu reflektieren sowie Gedanken und Überlegungen mit anderen zu teilen. «Translanguaging ist ein natürlicher linguistischer Vorgang, der für den Spracherwerb eingesetzt wird, und er beruht auf den verschiedenen Phasen, die ein Kind im Spracherwerb sowieso durchläuft»,

erklärt Sonya Maechler-Dent. So unterrichten Deutsch- und Englischlehrpersonen gemeinsam. Die Kinder lernen somit, ganz selbstverständlich und natürlich von der einen zur anderen Sprache zu wechseln. In der Tandem IMS haben Kinder die Möglichkeit, ihre sprachlichen Fähigkeiten täglich zu erforschen und anzuwenden – sowohl im akademischen wie auch im sozialen Bereich. Kinder werden dazu ermutigt, aufgeschlossen, wahrnehmungsfähig, flexibel, kommunikativ, kreativ und auch kritisch zu denken. Sie werden darin unterstützt, ihr Potenzial voll auszuschöpfen und Lernstrategien zu entwickeln, damit sie für die nächsten Schritte ihrer Schullaufbahn bestens vorbereitet sind.

Text Sybille Brütsch-Prévot

Die Tandem IMS hat Standorte in Zürich, Zollikon und Erlenbach und steht für eine mehrsprachige Schulbildung in einer positiven, dynamischen Lernumgebung. Tandem IMS bietet Kindern von 0 bis 12 Jahren eine qualitativ hochstehende mehrsprachige Betreuung und Ausbildung in einem warmherzigen Umfeld. Die Kinder stammen aus Schweizer wie auch aus internationalen Familien.

www.tandem-ims.ch

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Talente gezielt fördern – gerade in der Berufslehre

Wer einen Beruf erlernen möchte, absolviert eine Lehre. Wer weiterhin gerne zur Schule geht, wählt eher ein Gymi und schlägt von dort aus die universitäre Laufbahn ein. Doch in der Schweiz gibt es unzählige talentierte Berufslernende, die ihr Potenzial im Lehralltag oft noch nicht voll ausschöpfen können. Genau dort setzt die Zürcher Bildungsdirektion mit ihrer Initiative «Talentförderung Plus» an.

Drei von vier Jugendlichen des Kantons Zürichs absolvieren nach ihrer obligatorischen Schulzeit eine Berufslehre. «Etwa zehn Prozent aller Lernenden verfügen über unerkanntes Potenzial, überdurchschnittliche Leistungen zu erbringen. Mit einer gezielten Förderung erhöht sich die Chance, dass diese Fachleute dem Beruf an sich und der Branche erhalten bleiben», betont Isabelle Sterchi Pelizzari. Sie ist verantwortlich für «Talentförderung Plus» beim Mittelschul- und Berufsbildungsamt des Kantons Zürich. Ziel von Talentförderung Plus ist, Betriebe, Berufsverbände und Berufsfachschulen zu motivieren, sich gemeinsam für die systematische Identifikation und Förderung von begabten Lernenden in der Berufsbildung zu engagieren. Für eine attraktive Berufsbildung ist es notwendig, leistungswillige und leistungsstarke Jugendliche für die Berufslehre zu gewinnen und sie während der Ausbildung gezielt zu fördern. Diese jungen Menschen tragen künftig dazu bei, dem Fachkräftemangel in der Schweiz entgegenzuwirken – oder diesen zumindest abzufedern. Doch gemäss Isabelle Sterchi Pelizzari hat die Berufslehre eine zentrale Herausforderung zu bewältigen: «Obschon Studien belegen, dass rund zehn Prozent der Lernenden hochtalentiert sind, ist die

systematische Förderung von Auszubildenden während der Berufslehre noch nicht ausreichend etabliert.»

Damit also die Berufsbildung als attraktiver und zukunftsorientierter Ausbildungsweg wahrgenommen werde, sei es entscheidend, dass die Verknüpfung von Begabung und Beruf stattfindet. Der Weg dorthin führt über die Ausbildungsbetriebe, Verbände und Berufsfachschulen. «Ihnen muss es gelingen, die Berufsbildung als Talentschmiede zu positionieren, in der begabte Lernende zu Höchstleistungen befähigt werden.» Auf diese Weise wird die Attraktivität des Berufsbildungssystems gefördert, was wiederum dem Nachwuchs- und Fachkräftemangel entgegenwirkt.

Verteilte Verantwortung

Isabelle Sterchi Pelizzari sieht alle Akteure in der Verantwortung, wenn es darum geht, die Talentförderung in der Berufsbildung voranzubringen. «Eine Schlüsselrolle spielen aber auf jeden Fall die Lehrbetriebe.» Denn diese tragen eine besondere Verantwortung: Einerseits sind es die Ausbildungsverantwortlichen, die das Thema «Talentförderung» im Hinterkopf haben müssen, um das Potenzial von Lernenden im eigenen Betrieb frühzeitig zu erkennen, diese Jugendlichen zu begleiten und eigene Erfahrungen mit ihnen

zu teilen. In einem Umfeld, in dem Leistungen aktiv angeregt, unterstützt und gewürdigt werden, können Jugendliche ihr Talent besser ausschöpfen.

Damit dies gelingt, ist auch ein Austausch zwischen Lehrbetrieben und der Berufsfachschule wichtig. «Und zum anderen müssen Firmen den aussergewöhnlich talentierten Lernenden die notwendigen Ressourcen bereitstellen, damit sie ihr Potenzial auch nutzen können.» Die Wirtschaft braucht gut ausgebildete, junge Fachkräfte. Wenn Betriebe ihre talentierten Lernenden bereits während der Berufsausbildung so fördern, dass sie ihr Talent voll entfalten können, profitieren Unternehmen und Branchen gleichermassen.

Natürlich stehen nebst den privaten auch die öffentlichen Akteure in der Pflicht. Darum wurde im Kanton Zürich die Initiative «Talentförderung Plus» lanciert. Deren Dreh- und Angelpunkt ist die Website talentfoerderungplus.ch. «Diese bietet für die Berufsbildung ein Schaufenster und dient als Orientierung für eine erfolgreiche Talentförderung im eigenen Betrieb.» Die Plattform erlaubt es Unternehmen, Verbänden und Berufsfachschulen, sich zu informieren und untereinander auszutauschen. Auf der Website werden nebst Grundwissen zur Talentförderung vor

allem die verschiedenen Arten von Fördermassnahmen vorgestellt. Die in den «Talent Stories» gesammelten Best Practice-Beispiele wiederum sollen inspirieren und Ideen für eigene Fördermassnahmen liefern. Das «Talentpromoter-Verzeichnis» bietet eine Plattform für den Austausch zwischen Betrieben, die bereits Talentpromoter sind und denen, die es gerne werden möchten. Und in der «Talent Toolbox» werden zudem praktische Anleitungen, Tools und Tipps zur Umsetzung strategischer Talentförderung im Betrieb zur Verfügung gestellt. «Wir wollen Verantwortlichen damit aufzeigen, dass sie gemeinsam auf das gleiche Ziel hinarbeiten und die Förderung junger Talente im Interesse aller ist.»

Und dass Talentförderung auch richtig Spass machen kann, zeigt die Talent-Story der Carrosserie Gehrig GmbH aus Kleinandelfingen: Deren Lernende durften sich einer besonderen Herausforderung stellen: der Restauration eines historischen «Feierabend»-Bobs. Der Oldtimer erfuhr eine aufwendige Überarbeitung, mit einem Ergebnis, das sogar einstige Olympiasieger voll und ganz überzeugt.

Pflegebedürftige Menschen begleiten und unterstützen. Diesem Credo hat sich das Zürcher KZU Kompetenzzentrum Pflege und Gesundheit verschrieben. Und bietet Studierenden, die in den Beruf einsteigen möchten, ein einzigartiges Ausbildungsangebot.

Betreuung und ärztlicher Behandlung, sondern wird auch als bedeutende Ausbildungsstätte geschätzt.

Studierende finden hier einerseits Ausbildungsplätze in den Bereichen Pflege, Ergo- und Physiotherapie, als auch in der Aktivierung, Mal- und Gestaltungstherapie oder klinischer Musiktherapie. Das vielseitige Ausbildungsangebot mit der Möglichkeit, Einblicke in die verschiedensten geriatrischen Settings zu gewinnen, ist im Kanton Zürich einzigartig. Ein Gespräch mit Nadja Müller, Co-Leiterin Bildung.

Auf alle Fälle, die Langzeitpflege ist meines Erachtens die Königsdisziplin! Die Komplexität nimmt auch in diesem Bereich immer mehr zu. Ausserdem muss das Pflegeteam jeden Tag aufs Neue kreative Lösungen finden, um schwierige Situationen mit Bewohnerinnen und Bewohnern bewältigen zu können. Hier braucht es hervorragend ausgebildetes Personal.

Studierende absolvieren während der Ausbildungszeit drei Praktika. Wie viel Verantwortung bekommen sie in dieser Zeit bereits?

Das KZU Kompetenzzentrum Pflege und Gesundheit ist einer der führenden Anbieter von Langzeitpflegeplätzen im Kanton Zürich. Menschen, die regelmässig Betreuung und ärztliche Unterstützung brauchen, werden in den beiden Pflegezentren in Bassersdorf und Embrach sowie in den Pflegewohnungen Nürensdorf und Winkel behandelt. Betreut werden Menschen mit Demenz, psychischen Beeinträchtigungen oder chronisch-neurologischen Erkrankungen – ausserdem ist das Kompetenzzentrum auf temporäre Aufenthalte und Palliative Care ausgerichtet. Das KZU bietet aber nicht nur ein sehr breites Angebot an Pflege,

Frau Müller, im Moment absolvieren 23 Studierende im KZU die Ausbildung zur Dipl. Pflegefachperson HF oder FH. Was macht euch derart interessant für den Nachwuchs?

Unsere Studierenden bekommen Einblicke in sehr viele verschiedene spezifische Settings wie wohl an kaum einem anderen Ort. Die Palliativabteilung, der Bereich mit neurologischem Schwerpunkt, oder auch der Umgang mit Personen mit Demenz oder mit psychischen Beeinträchtigungen: Unser Angebot ist riesig!

Das KZU ist in der Langzeitpflege zu Hause. Ist das genauso attraktiv wie beispielsweise in einem Spital, wo die Patientinnen und Patienten viel schneller wechseln?

Sehr viel! Natürlich werden unsere Studierenden an alles herangeführt und können sich jederzeit an jemanden wenden. Aber es gibt durchaus immer wieder Situationen mit Bewohnerinnen und Bewohnern, in denen sie selbst oder im interprofessionellen Team entscheiden müssen.

Sehr viel Verantwortung also bereits in der Ausbildung. Mit dem Ziel, dass die Studierenden dann auch künftig fürs KZU arbeiten? Ja, das ist schon beim Ausbildungsstart unser Wunsch. Wir möchten unsere frisch ausgebildeten Pflegefachfrauen und -männer wenn immer möglich behalten.

Und es freut uns ausserordentlich, dass die grosse Mehrheit sich jeweils auch dafür entscheidet.

Abschliessend noch zu den Rahmenbedingungen. Das KZU sorgt dafür, dass wirklich jede und jeder die Ausbildung absolvieren kann.

Genau, wir bieten nämlich auch den berufsbegleitenden Weg und eigene Stipendien an. Gerade Studierende, die bereits unabhängig sind vom Elternhaus, sind oft darauf angewiesen. Es soll sich niemand aus finanziellen Gründen gegen die Ausbildung entscheiden müssen.

Text Nicolas Brütsch

Am Aus- und Weiterbildungsangebot des KZU interessiert? Jetzt QR-Code scannen!

BRANDREPORT • KZU KOMPETENZZENTRUM PFLEGE UND GESUNDHEIT
«Die Langzeitpflege ist die Königsdisziplin!»
EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 18 TALENTFÖRDERUNG
Text SMA
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Der Gipserberuf – so vielseitig wie anspruchsvoll

Gipser-Trockenbauer/innen sind zentrale Figuren auf dem Bau. Die Vielseitigkeit des Berufes ermöglicht es ihnen, sich in die unterschiedlichsten Fachrichtungen zu entwickeln und zu spezialisieren.

Gipser-Trockenbauer/innen verputzen nicht nur Wände, sondern führen viele weitere wichtige Arbeiten aus und profitieren so von einem abwechslungsreichen Berufsalltag. Es sind nämlich sie, die aus Gipsplatten Deckenverkleidungen, Trennwände und Unterlagsböden konstruieren oder zur Wärmedämmung, zum Schallschutz oder Brandschutz Dämmungen anbringen. Ausserdem sind die Gipser-Trockenbauer/innen zu grossen Teilen für die Gebäudehülle verantwortlich, die entscheidend zur Werterhaltung und Energieeffizienz des Gebäudes beiträgt. Dank moderner Dämmsysteme kann ein Hausbesitzer Heizkosten sparen und den CO2-Ausstoss reduzieren. Egal, ob bei Neubauten, Umbauten oder Renovationen – ohne die Gipser-Trockenbauer/ innen bleibt ein Bauwerk unbewohnbar, ungeschützt und unvollständig. Gipser-Trockenbauer/innen machen ein Gebäude aber nicht nur in technischer Hinsicht bewohnbar. Sie verwandeln einen Rohbau in wohnliche Räume und sind mit den Wand und Deckenbeschichtungen – bis hin zur Erstellung und Renovation aufwendiger Stuckaturen – dafür verantwortlich, dass man sich in einer Wohnung wohlfühlt.

Anspruchsvoller Beruf mit Zukunft

Der Gipserberuf ist nach wie vor ein richtiges Handwerk, bei dem der Mensch von Maschinen zwar unterstützt, aber nie ersetzt werden kann. Nichtsdestotrotz können die Gipser-Trockenbauer/innen heute auf modernste Werkzeuge und Apparate, wie beispielsweise CNC-Fräsmaschinen, Trockenbauschrauber, Langhalsschleifer mit Beleuchtung und Absaugvorrichtung und Flächen-Laser zurückgreifen. Viele Arbeiten sind technisch anspruchsvoll und stellen die Berufsleute immer wieder vor neue

bewegt die Welt –bewege dich mit uns!

Herausforderungen, die es zu lösen gilt. Unabdingbar sind ausserdem die Freude am Konstruieren und Gestalten sowie ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen. Wer sich für den Gipserberuf entscheidet, kann sich auf eine interessante und anspruchsvolle Karriere in einem krisensicheren Beruf freuen. Wichtige Voraussetzungen sind eine gute Schulausbildung und eine fundierte Grundausbildung während der Lehrzeit.

Weitere Infos unter

Schweizerischer Malerund Gipserunternehmer-Verband SMGV

Oberwiesenstrasse 2

8304 Wallisellen

T: +41 (0)43 233 49 00

E: nachwuchs@smgv.ch

www.gipser-werden.ch

Logistiker/-in EBA oder EFZ –ein Beruf mit Zukunftspotenzial!

Der Beruf des Logistikers gehört zu den TOP 7 der meistgewählten beruflichen Grundbildungen in der Schweiz. Die vielseitige Ausbildung ist somit dein FIRST STEP und ermöglicht dir deine berufliche Entfaltung zum NEXT STEP in der Welt der Logistik.

|FIRST | N EXT|FINAL | F R S T | ANIF|TXEN L | TXEN|TSRIF F NAL EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA ANZEIGE SMGV • BRANDREPORT 19 #FOKUSMINIZUEKUNFT2023
Logistik
Text SMGV

Soft Skills professionell in der Bewerbung abbilden

Soft Skills gewinnen im Bewerbungsprozess immer mehr an Bedeutung. Doch diese in der Bewerbung attraktiv aufzuzeigen, ist kein Leichtes. «Fokus» weiss zu helfen.

Während Hard Skills meist durch Ausoder Weiterbildungen angeeignet werden, stellen Soft Skills die Methoden-, Selbst- sowie Sozialkompetenzen einer Person dar. Wo man bei Ersterem ein Diplom zur Hand hat, ist das bei Letzterem nicht der Fall. «Soft Skills zeigen, wie wir mit Situationen, Personen oder uns selbst umgehen. Beispiele hierfür sind Empathie, Teamfähigkeit, Flexibilität, Zeitmanagement oder Stressresistenz», führt Andrea Kern, selbstständige Texterin, Bewerbungscoach und ehemalige HR-Leiterin, aus.

Dos and Don’ts für die Nennung von Soft Skills

«Für eine Stelle sind Soft Skills genauso wichtig wie Hard Skills», erklärt Kern. Da sich diese jedoch in einer Bewerbung weniger leicht abbilden lassen, neigen viele zu einer nichtssagenden Auflistung.

Flexibilität ist in vielen Branchen gefragt. Auch hier kann sich eine präzise Formulierung anstelle des Wortes «Flexibilität» lohnen: «Ob halbtags, ganztags oder auch mal am Wochenende: Ich bin flexibel, was meine Arbeitseinsätze angeht.»

In der Produktion hingegen stehen wiederum andere Soft Skills im Zentrum. Hier könnte beispielsweise stehen: «Am Fliessband Schokolade abpacken? Wiederkehrende und monotone Arbeiten erledige ich gerne und ausdauernd.»

Oftmals übernehmen Bewerber:innen auch einfach die Soft Skills vom Stelleninserat, anstatt authentisch ihre eigenen zu formulieren. Zudem ist die Anwendung des Sprichworts «weniger ist mehr» hilfreich. Kern unterstreicht dies: «Es gilt, persönliche Soft Skills herauszustellen. Und zwar am besten solche, die mit der Wunschstelle zu tun haben.»

CAS Tourismus und Digitalisierung

Branchenunterschiede berücksichtigen Nicht in allen Branchen sind dieselben Soft Skills gefragt. Am besten konzentrieren sich Bewerber:innen daher auf diejenigen Soft Skills, die zur Stelle und zur Branche passen. Kern zeigt einige Beispiele

auf: In der Hotellerie kann ein gutes Namensgedächtnis ein wichtiger Soft Skill sein. Die bewerbende Person könnte schreiben: «Namen und Gesichter kann ich mir gut merken – und den Gästen so ein besonderes Gefühl von Willkommen sein vermitteln.»

— Andrea Kern, selbständige Texterin, Bewerbungscoach und ehemalige HR-Leierin ANZEIGE

Was Unternehmen schätzen Soft Skills sind in der Rekrutierung nicht zu unterschätzen: «Ich erlebe oft, dass die Hard Skills nicht immer ausschlaggebend sind. Für ein langfristiges Miteinander zählen vielmehr auch die Persönlichkeit und Eigenschaften einer Person», so Kern. Eine Portion Mut, Kreativität und vor allem Authentizität sind gefragt, um sich von anderen Bewerber:innen abzuheben.

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EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA FOKUS.SWISS 20 SOFT SKILLS
Bild iStockphoto/ljubaphoto
Soft Skills zeigen, wie wir mit Situationen, Personen oder uns selbst umgehen. Beispiele hierfür sind Empathie, Teamfähigkeit, Flexibilität, Zeitmanagement oder Stressresistenz.
Universität Bern · Forschungsstelle Tourismus CRED -T nstitut für Marketing und Unternehmensführung · Abteilung Marketing
Mit Option zum Executive MBA in Marketing Management
Leiterin
CRED -T Universität
Dr Monik a Bandi Tanner
Forschungsstelle Tourismus
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Prof. Dr.
Hansruedi
Müller Studienleitung CAS Tourismus und
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Weiterbildungen zu Compliance und Kartellrecht – verständlich und praxisnah

Der Verein Swiss Association for Compliance and Competition Law (ACCL) organisiert regelmässig Veranstaltungen und Weiterbildungen im Bereich «Compliance» und «Kartellrecht». Sein Präsident, Prof. Dr. Patrick L. Krauskopf, ist langjähriger Kartellrechtsprofessor, ehemaliger VizeDirektor der WEKO sowie erfahrener Rechtsanwalt. Er steht Michel Rudin, Dozent und Experte für Kommunikation, Rede und Antwort.

Zuerst bringt der Verein Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in einem Diskurs zusammen. Das schafft der ACCL mit einem breitaufgestellten Vorstand und Counsels aus national und international tätigen Unternehmen. Der Verein hat ausserdem einen Beirat mit Parlamentsmitgliedern (National- und Ständerät:innen), um für seine Kursteilnehmende die Brücke auch zum Schweizer Parlament respektive zum Gesetzgeber schlagen zu können. Der ACCL organisiert die Tagungen jeweils auch in enger Kooperation mit interessierten Berufsverbänden. Und wie erfolgt der Wissenstransfer im Einzelnen?

Herr Krauskopf, Sie haben mit anderen Mitstreiter:innen vor sieben Jahren den Verein ACCL gegründet. Was waren die Beweggründe dafür?

Es war uns ein grosses Anliegen, Schweizer Bürger:innen, KMU und Verbänden die Schlagworte ‹Compliance› und ‹Kartellrecht› auf verständliche Art und Weise für den Arbeitsalltag aufzubereiten. Wie bereiten Sie die ACCL-Kurse vor?

University of experience

Der ACCL hat zwei Veranstaltungsreihen – zum einen das Competition Law Update (CLU), zum anderen die Fit4ComplianceTagungsreihe. Das CLU präsentiert zweimal jährlich die wichtigsten Themen des Wettbewerbsrecht, z.B. zur Marktmacht der GAFAM. Die Fit4Compliance-Anlässe verschaffen einen Praxisüberblick über die wichtigsten Compliance-Entwicklungen des Jahres, die zur besseren Orientierung und damit Vermeidung von Bussgeldern, Sanktionen und Reputationsverlusten

dienen. Der Verein lässt bei beiden Formaten die Expert:innen aus der Praxis, Politik und Wissenschaft sprechen, und dies in einem interaktiven Rahmen.

Der ACCL ist, wie der Name schon sagt, eine Organisation, die sich dem Wissenstransfer und Weiterbildung zu Compliance und Wettbewerbsrecht widmet. Was sind aktuell die brennendsten Themen?

Bei den Kursen zu ‹Compliance› geht es vor allem um die Frage, was ein Unternehmen tun muss, um Gesetzesverstösse zu verhindern. Welche Anforderungen Behörden und Gerichte stellen, um nicht aus reiner Fahrlässigkeit in langwierige Verfahren verwickelt zu werden. Im Vordergrund stehen ausserdem Postulate zu Transparenz und die Sicherstellung einer fairen Lieferkette im In- und Ausland. Bei der Kartellgesetzrevision sind die heissen Themen: ‹digitale Plattformen› sowie ‹Organisation des Einkaufs und des Vertriebs›. Besonders relevant sind Kooperationen von Unternehmen, die ökologische Aspekte etwa in die Produktion einfliessen lassen. Es handelt sich hierbei um das Thema ‹grünes Kartellrecht› – die längerfristige Überlegung, ob Nachhaltigkeitsaspekte ins

Kartellrecht eingebunden werden sollen. Was wünschen Sie sich für die Zukunft des Vereins?

«Wenn es dem ACCL gelingt, über seine Kurse etwa KMU und Bürger:innen zu überzeugen, damit von einer guten Compliance alle profitieren, weil Produkte und Dienstleistungen besser werden, dann hat der Verein sein Ziel erreicht. Dabei soll das Kartellrecht nicht als lästige Regulierung angesehen werden, sondern als wesentliches Element, um den Wohlstand der Schweizer Bürger:innen langfristig zu festigen.»

Kontakt

Applications for Bachelor’s and Master’s degrees are open

◆ Bachelor in Interior Architecture

◆ Bachelor in Visual Communication

◆ Bachelor in Conservation

◆ Bachelor in Leisure Management

◆ Bachelor in Physiotherapie, Landquart

◆ Bachelor in Data Science and Artificial Intelligence

◆ Master in Conservation-Restoration

◆ Master in Interaction Design

◆ Master in Engineering (MSE)

◆ EIT Manufacturing Double Degree Master

Discover

Prof. Dr. Patrick L. Krauskopf patrick.krauskopf@accl.ch www.accl.ch
PUBLIREPORTAGE
Prof. Dr. Patrick L. Krauskopf Michel Rudin
all the degree
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Wie wir uns in Zukunft bewerben

Während der Covid-19-Pandemie und den damit einhergehenden Massnahmen hat sich der Bewerbungsprozess stark verändert. Welche daraus hervorgegangenen Methoden werden sich in den kommenden Jahren bewähren und worauf werden Unternehmen vermehrt setzen? Wie werden wir uns in Zukunft bewerben?

Trends zeigen, dass das Bewerbungsschreiben immer digitaler, einfacher und schneller sein wird. Eine schriftliche Bewerbung per Post ist in fast keinem Unternehmen mehr gefragt, vielmehr per Smartphone oder online in einem Rekrutierungsprogramm. Zudem werden Businessnetzwerke wie LinkedIn noch stärker in den Fokus rücken. Auf reguläre Bewerbungsunterlagen, die aus Anschreiben, Lebenslauf, Arbeitszeugnis und Diplomen bestehen, wird immer mehr verzichtet. «In der Diskussion stehen aktuell vor allem das Anschreiben und das Arbeitszeugnis, wo wir auch schon die ersten Veränderungen sehen», meint Elisa Anders, Head of Talent Acquisition. Die Hilfe der künstlichen Intelligenz Mittlerweile kann KI in fast allen Bereichen vermehrt eingesetzt werden, so auch von Recruiter:innen. Die Expertin denkt, dass sie vor allem in Teilbereichen den Rekrutierungsprozess «optimal und sehr gewinnbringend» unterstützen kann. So kann beispielsweise ein Chatbot den Kandidat:innen weiterhelfen, indem sie Fragen zum Prozess und dem Stand der Bewerbung stellen können. Dies entlastet wiederum den Human-Resources-Bereich.

— Elisa Anders

Ein Mix aus virtuell und persönlich Das Vorstellungsgespräch wird in Zukunft wahrscheinlich oft in zwei Phasen ablaufen. Die Expertin betont, dass sich schon jetzt der Ablauf aus einem virtuellen Erst- und einem persönlichen Zweitgespräch bewährt hat. So lässt sich ein erstes Aussortieren effizient gestalten. Trotzdem ist es wichtig, dass man sich selbst einen Eindruck machen kann. «Die Kultur jedes Unternehmens wird bestimmt durch die Menschen, die dort täglich miteinander arbeiten. Dafür sollte man sich mit all seinen Sinnen wahrnehmen können und das geht am besten vor Ort», so Anders.

BRANDREPORT • KOOPERATION EN BAU

Die Persönlichkeit muss passen Ausserdem steht der Charakter der Kandidat:innen immer mehr im Fokus. Das bedeutet, dass die Expertise schon von Anfang an vorausgesetzt ist. Anders zufolge ist es viel wichtiger, inwiefern die Bewerber:innen das Unternehmen mit ihrer Persönlichkeit weiterbringen können: «Im Vordergrund steht eher die Frage ‹Wer bist du?› und nicht ‹Was hast du bisher gemacht?›»

Die Skills von morgen Dennoch müssen Kandidat:innen auch in Zukunft einige verallgemeinerbare Fähigkeiten mitbringen. So ist es beispielsweise essenziell, dass man sich an neue Gegebenheiten anpassen kann, da sich die Arbeitswelt durch die Digitalisierung und stets neuen Anforderungen immer wieder ändert. Des Weiteren ist es von Belang, dass man komplexe Sachverhalte schnell verstehen und überblicken kann. «Ein dritter und mir sehr wichtiger Punkt ist die Herzlichkeit. Nur so können wir zusammen etwas bewirken und erfolgreich sein», fügt Anders hinzu.

Text Julia Ischer

Weiterbildung in nachhaltigem Bauen

Der Schweizer Bausektor verlangt nach mehr Fachleuten mit fundiertem Wissen über Energie und Nachhaltigkeit beim Bauen. Die Bau- und Immobilienwirtschaft verbraucht grosse Mengen Energie und Rohstoffe für die Erstellung und den Betrieb von Gebäuden und ist verantwortlich für signifikante Mengen an Treibhausgasen und Deponiegut. Dabei sind die Techniken und Möglichkeiten für ressourcenschonendes und zukunftsfähiges Bauen vorhanden - mit EN Bau lernen Sie diese anzuwenden.

Warum nachhaltig Bauen?

Über alle Generationen, Lebensbereiche und Branchen hinweg ist der verantwortungsvolle Umgang mit unserer Umwelt und den Ressourcen zum zentralen Thema geworden. Nachhaltiges Bauen ist kein idealistisches Vorhaben mehr; an die Stelle des «Ob» ist längst das «Wie» gerückt: Wie können Gebäude möglichst nachhaltig erbaut, vor allem aber um- und weitergebaut werden?

Nachhaltig Bauen bedeutet, die Umwelt, die Wirtschaft und die Bedürfnisse der Gesellschaft zu berücksichtigen – aber auch an die Lebensqualität folgender Generationen zu denken. Dank nachhaltigem Bauen ist ein Gebäude ein Kapital und keine Altlast. Somit ist die nachhaltige Bauweise nicht nur eine Frage des geringen Energieverbrauchs. Gebäude sollten auch zur Lebensqualität und zum Wohlbefinden beitragen.

Die Kooperation EN Bau

Der Schweizer Bausektor verlangt nach mehr Fachleuten mit fundiertem Wissen über Nachhaltigkeit und Energie im Bau. Die Auftragsbücher sind voll. Jedoch ist nachhaltiges Planen und Betreiben hochvernetzt und interdisziplinär, kurz gesagt: komplex. Das Weiterbildungsangebot EN Bau vereint einen ausgewählten

theoretischen Hintergrund mit praktischem Wissen, um Ihnen das Rüstzeug für das Planen von Morgen zu geben. Es richtet sich an Planende, Architekt:innen, Fachexpert:innen, Haustechniker:innen, Immobilienverantwortliche, Investor:innen und Behörden.

der Hochschule Luzern und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften – welche ihr spezifisches Forschungs-Know-how unterschiedlicher Fachrichtungen bündeln, um ein hoch-aktuelles Weiterbildungsprogramm zu den Themen Energie und Nachhaltigkeit im Bauwesen anzubieten.

Das Weiterbildungsangebot Es werden mehr als 20 unterschiedliche CAS-Kurse (Certificate of Advanced Studies) in den drei Vertiefungsrichtungen Architektur, Energie & Technik und Prozess & Management angeboten. Diese CAS können einzeln absolviert oder modular und individuell zu einem MAS (Master of Advanced Studies) in nachhaltigem Bauen EN Bau kombiniert werden: Nach erfolgreichem Abschluss des obligatorischen Grundlagenmoduls und vier weiteren Kompetenzmodulen aus dem Programm schliessen Sie Ihre Weiterbildung mit einer Masterarbeit ab. Unterrichtet wird an den Standorten Biel, Chur, Olten, Horw oder Zürich.

Immobilienparks für die Zukunft entstehen; von der Planung über die Ausführung bis hin zum Betrieb.

Text Korbinian Schneider, Geschäftsstelle EN Bau

Weiterbildungsangebot EN Bau

Kompetenz in nachhaltigem Bauen www.enbau.ch

Nächste Kursstarts:

CAS Bauphysik - 2. Oktober 2023

CAS Energieberatung - 21. September 2023

CAS Energiemanagement - 31. August 2023

CAS Integrale Gebäudetechnik und Energie - 14. September 2023

CAS Life Cycle Management Immobilien - 24. August 2023

CAS Management Skills - 6. Juni 2023

CAS Nachhaltiges Bauen - 26. September 2023

CAS Zirkuläres Bauen - März 2024

EN Bau ist eine Kooperation von fünf Hochschulen – der Berner Fachhochschule, der Fachhochschule Graubünden, der Fachhochschule Nordwestschweiz,

Das Programm soll Ihnen neben fachlicher Kompetenz auch das interdisziplinäre Arbeiten lehren und Sie zu unkonventionellen Denkansätzen motivieren. Nur so können nachhaltig funktionierende Lösungen für neue und renovierte Gebäude und

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Ein sehr wichtiger Punkt ist die Herzlichkeit.
Bild iStockphoto/fizkes Bild iStockphoto/Chatchai Limjareon

Flughafenluft schnuppern und durchstarten bei Swissport?

Swissport ist der weltweit führende Anbieter von Bodenverkehrsdiensten und Luftfrachtabfertigung mit derzeit rund 50 000 Beschäftigten an 292 Flughäfen in 45 Ländern. Im Jahr 2022 erbrachte das Unternehmen Dienstleistungen für rund 186 Millionen Fluggäste und fertigte in 117 Luftfrachtzentren weltweit rund 4,8 Millionen Tonnen Luftfracht ab. Vielfältige Berufsfelder und Weiterentwicklungsmöglichkeiten

Am Flughafen Zürich beschäftigt Swissport 2200 Mitarbeitende und bietet vielfältige Tätigkeiten in den unterschiedlichsten Berufsfeldern mit interessanten Weiterentwicklungsmöglichkeiten und Karrierechancen an. Nebst diversen Funktionen im Passagierdienst wie in den Bereichen Check-in, Gate, Ticketoffice oder Lounge, bieten wir auch Dienstleistungen auf dem Vorfeld an. Ob bei der Gepäcksortierung, Gepäcktransport, dem Push-back, Enteisen oder der Be- und Entladung der Flugzeuge, unsere Mitarbeiter:innen sind täglich hautnah am Fluggeschehen dran und tragen einen wesentlichen Teil zur Passagier-, Gepäck – und Flugzeugabfertigung bei. Das Load Control garantiert einen sicheren Flug

Eine grosse Verantwortung obliegt dabei unseren Coordinators des Bereichs Load Control. Als zentrales Organ zwischen Ankunft und Abflug übernehmen sie einerseits die operationelle Flugüberwachung, bedienen die Fluggastbrücken sowie koordinieren mit den betroffenen Schnittstellen wie Flug-Crew, Ramp Team und Gate Agents. Andererseits erstellen sie an einem mobilen Arbeitsplatz die Ladepläne für Gepäck und Frachtgüter und gewährleisten so deren korrekte Gewichtsverteilung im Flugzeugrumpf für einen sicheren Flug. Denn die zu verladenden Güter planen die Coordinators in den verschiedenen Sektionen der

Maschine, damit das Flugzeug am Boden stabil bleibt sowie eine sichere, horizontale und aerodynamische Ausrichtung während des Fluges erreicht.

Dynamisches Arbeitsumfeld

Die entsprechenden Ladezahlen sind meist erst kurz vor Abflug bekannt. Ändernde Abflugzeiten, Passagierzahlen oder andere Unregelmässigkeiten im Flugverkehr können knapp vor Abflug noch für kurzfristige Anpassungen der Prozesse sorgen. Entsprechend wird viel Flexibilität sowie eine speditive, verantwortungsbewusste und selbstständige Arbeitsweise von Coordinators erwartet. Es gilt, stetig neu zu priorisieren und schnelle Entscheidungen zu treffen, dafür wird eine hohe Belastbarkeit und gute Kommunikationsfähigkeiten in Deutsch und Englisch benötigt.

Attraktive Anstellungsbedingungen und Karriereoptionen

Im Gegenzug bietet Swissport die Gelegenheit einer Laufbahn an einem der wohl spannendsten Arbeitsplätze in einem internationalen Umfeld mitten in der pulsierenden Flughafenatmosphäre, an dem viel Abwechslung garantiert ist. Bei Swissport profitieren Mitarbeiter:innen von einem berufsbegleitenden Ausbildungskonzept, attraktiven Sozialleistungen, Flugvergünstigungen, fünf Wochen Ferien, einer 40-Stunden-Woche, verschiedenen flexiblen Vertragsmodellen für Vollzeit- und Teilzeitanstellungen sowie stetige Weiterentwicklungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens. Jetzt bei Swissport einsteigen! Swissport sucht stetig nach neuen Talenten, die uns im Passagierdienst sowie auf dem Vorfeld

Bereit für neue Führungsskills?

Nachdiplomstudium NDS - Das Kurzstudium für die Führungstalente des digitalen Zeitalters.

wie beispielsweise als Coordinator im Load Control unterstützen. Bist du neugierig geworden? Dann scanne jetzt den folgenden QR-Code und bewirb dich als Coordinator bei Swissport!

Für weitere Informationen QR-Code scannen

hso.ch WIRTSCHAFTS- UND INFORMATIKSCHULE ANZEIGE EINE PUBLIKATION VON SMART MEDIA SWISSPORT • BRANDREPORT 23 #FOKUSMINIZUEKUNFT2023

Jobs mit Zukunft

Als Gebäudetechniker/-in bist du auch Klima schützer/-in. Mit deiner wertvollen Arbeit senkst du nämlich aktiv den Energieverbrauch in der Schweiz. Und gleichzeitig sorgst du für Gesundheit, Hygiene, Komfort und Behaglichkeit.

Du kombinierst planerisches und handwerkliches Geschick mit Hightech. Und das bedeutet: Du hast einen Job mit Zukunft – krisensicher und sinnstiftend. Bist du dabei?

Hol dir hier weitere Infos, gehe schnuppern und starte deine Karriere in der Gebäudetechnik.

Du bist ein Zahlen-Genie. Dein Trumpf – ob am Computer oder auf der Baustelle.

Sanitär-

Du bist AllroundAnpacker/-in. In deinem Berufsalltag geht es praktisch zu und her.

Du bist Wärme-Profi. Deine Arbeit entscheidet über warm oder kalt.

Lüftungsanlagen-

Du bist GebäudehüllenKünstler/-in. Dichte Dächer und bestechend schöne Fassaden sind dein Ding.

planer/-in EFZ Gebäudetechnikinstallateur/-in
EFZ
Heizungspraktiker/-in EBA HaustechnikSpengler/-in
EFZ
bauer/-in EFZ
installateur/-in EFZ Du bist Wasser-Chef/-in. Ohne dich fliesst gar nichts. Du bist KlimaMeister/-in. Saubere Luft ist dein Metier.

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Flughafenluft schnuppern und durchstarten bei Swissport?

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Weiterbildung in nachhaltigem Bauen

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Weiterbildungen zu Compliance und Kartellrecht – verständlich und praxisnah

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Soft Skills professionell in der Bewerbung abbilden

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Der Gipserberuf – so vielseitig wie anspruchsvoll

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Mehrsprachigkeit: je früher, desto besser

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Welche Sprachen sprechen wir morgen und übermorgen?

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Bereit für eine aussergewöhnliche

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Die Karriereleiter führt nicht nur nach oben

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«Unser Mediationslehrgang ist das Original»

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wovon du träumst!»

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«Man kann die Gegenwart erst richtig aus der Zukunft erkennen»

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Pionier-Lehrgang «Photovoltaik-Installateur:in» bespielt Berufsfeld der Zukunft

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Nur durch die richtige Berufswahl werden Träume wahr

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Computational and Data Science

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Das automatisierte Leben von morgen – Mobile Robotics

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Das Studium für alle, die viel um die Ohren haben

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Neue Ausbildungsangebote machen fit für die digitale Wirtschaft

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So werden wir in Zukunft arbeiten

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Zukunftstauglichkeit üben

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Weiterbildungen zu Compliance und Kartellrecht – verständlich und praxisnah

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