SKYOUT Ausgabe 1

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01/2011

das flugsportmagazin

OweGASN Speedrun in Kössen

Acrogirls aus Tirol

ZLLV LittleCloud über Österreich

Partner

2010


Vorwort

Inhalt

Vorwort

Inhalt

in eigener Sache Lieber Para- und Hängegleiterpilot, liebes Aeroclub Mitglied! Du hältst die Erstausgabe des SKYOUT Magazins in den Händen. Als Aeroclub Mitglied bekommst du dieses neue Magazin für das erste Jahr gratis. Danach kannst du frei entscheiden ob du die Zeitschrift weiter beziehst. Mir wurde vom Herausgeber garantiert, dass du nicht in eine Abofalle tappst, sondern seriös befragt wirst, ob du die SKYOUT weiter beziehen möchtest. Die SKYOUT ist keine Aeroclub Zeitschrift, für deren Inhalt ist ausschließlich der Herausgeber verantwortlich. Du erhältst die SKYOUT als „Zuckerl“ für deine Aeroclub Mitgliedschaft. Der Aeroclub (Sektion HG/PG) befindet sich im Umbruch, du wirst in der

Impressum Erscheinungsort Perkonigstraße 10 A-9400 Wolfsberg Tel. +43 (0)664-1228747 Herausgeber/Chefredakteur Daniel Roßmann redaktion@skyout-online.com www.skyout-online.com Design CISADA communication Sandra Müller 6020 Innsbruck Tel. +43 (0)512-933202 office@cisada.com www.cisada.com Abobestellung abo@skyout-online.com Abopreis: € 12,- für 4 Ausgaben/Jahr

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nächsten Zeit einige positive Neuerungen feststellen können. Wir arbeiten daran neue, attraktive Versicherungen anzubieten, unsere Öffentlichkeitsarbeit zu verbessern, sowie die Kommunikation zu den Mitgliedern zu intensivieren. Wir brauchen dringend einen starken Verband der als Interessenvertretung selbstbewusst auftritt. Zu oft werden wir von Gegnern unserer Fliegerei, selbst in den eigenen Reihen, vor Herausforderungen gestellt. Seien es Jäger, die uns aus „ihren“ Gebieten aussperren wollen oder die zivile Luftfahrt, die unsere Lufträume immer mehr beschneidet. Wenn wir nicht gegen solche Vorhaben aufstehen, dann werden wir total ignoriert. Am Ende steht dann oft eine dramatische

und Intro

Das Geheimnis ist gelüftet. SKYOUT heißt das neue Magazin der Freiflugszene. Ein gelungener Mix aus Hängeund Paragleiten, aus Szene und Technik, aus Fun und Action war das erklärte Ziel. Ich denke das ist uns mit dieser ersten Ausgabe sehr gut gelungen. Der Speedrun in Kössen, genannt OweGASN, ist eines der Highlights dieser Ausgabe. Die Faszination Drachenfliegen wird genau durch solche Festivals, wie das des PDCKaiserwinkls am Leben erhalten. Verschlechterung. Hier passieren viele Dinge, die in der Öffentlichkeit oft nicht, oder nur kaum, wahrgenommen werden. Einer der ersten Berichte im SKYOUT erzählt die Geschichte der ZLLV 2010. Ein Interview mit Dr. Reinhard Flatz, der zusammen mit Dr. Martin Jursa die ZLLV 2010 verhandelt und verfasst hat. Manchmal wird man von der Geschichte eingeholt und genau das ist uns mit der unglücklichen ZLLV 2005 passiert. Ich möchte hier nicht von Fehlern sprechen, aber Versäumnisse vergangener Jahre und neue Verantwortliche im Infrastrukturministerium haben sicher zu diesem Missstand beigetragen. Ich bin froh, dass wir mit der ZLLV 2010 eine Entbürokratisierung in einigen, leider nicht allen, Bereichen erzielen konnten. Mein Dank gilt hier den mitwirkenden Personen. Als dein Bundessektionsleiter des österreichischen Aeroclubs möchte ich mich für das Vertrauen der vergangenen Jahre bedanken und wünsche dir viel Spaß bei der Lektüre des SKYOUT Magazins und ein unfallfreies Jahr 2011.

Natürlich sind auch die Streckenflugstaatsmeisterschaften jedes Jahr ein Wahnsinn. Der eine Streckenrekord jagt den anderen. Tom Weissenberger sprengte 2010 mit einem FAI Dreieck

über 345,4 km den europäischen Rekord und kratzte schon am Weltrekord. Da kann man auf die heurige Saison schon gespannt sein. Aber auch im Gleitschirmsektor tut sich im neuen SKYOUT einiges. Birgit Standhartinger und Teresa Troppmair, zwei Mädls vom Lorit Acro Paragliding Club aus Tirol erzählen uns etwas über ihren Sport und versorgen uns mit wunderschönen Fotos zum Thema Speedflying und Gleitschirmacro. Mario Eder, einer der besten Testpiloten der Welt lässt mit „kleinen Wolken“ über Österreich aufhorchen. Er übernimmt den Generalvertrieb von LittleCloud für Österreich und hat uns erzählt worum es dabei eigentlich geht.

Streckensammler 04-06 Gforce-trainer 08-09 Hot Spots 10 DrachenELITE aus Österreich 11 Die Besten der Besten 12-13 Acrogirls aus Tirol 14-15 OEMV und XC Liga 16 Gleitschirm- und Drachenposter 17-20 OweGASN – Speedrun in Kössen 22-27 Skyline Drachengurtzeuge, Handgemacht im Chiemgau 28-31 LittleCloud über Österreich 32-34 Die Geschichte der ZLLV 2010 35

Natürlich kommt die Technik auch nicht zu kurz. Ein neues Gurtzeug, das „Skyline Speed“ ist auf dem Markt. Welche Änderungen es gegeben hat, wie es aussieht und was es alles kann, erfährst du im Inneren dieser Ausgabe. Skyout

Dein Bundessektionsleiter Herbert Siess, begeisterter Drachenflieger seit 1978 3


Streckensammler

Streckensammler

Streckensammler Tim Grabowski ist in der Wettkampfszene der Starrflügler eine Klasse für sich und führt die FAI Weltrangliste der Klasse 5 an. Mit drei ersten und einem dritten Platz dominiert er die Bewerbe wie kein anderer. Starrflüglerpiloten wie Peter Friedemann (D), Jochen Zeyher (D) oder Toni Raumauf sind ihm auf den Fersen.

Text: Daniel Roßmann Foto: Schaffer Thomas, A-I-R.de

Außerhalb der Wettkampfszene gibt es jedoch noch einige andere Piloten, die zwar keine Pokale oder Urkunden gewinnen, jedoch nicht viel weniger Kilometer sammeln als die Profis. Ich habe mich auf die Suche nach kilometerfressenden Spaßpiloten gemacht und bin in Fohnsdorf in der Steiermark fündig geworden.

Abgleiter gibt es schon lange keine mehr. Winterflüge eigentlich auch nicht. Stefan Nestelbacher, Reinhard Brandner, Thomas & Joseph Schaffer fliegen mit ihren Starrflüglern meistens vom Hölzlberg und ab etwa Juni von der Hochalm. Das sind bestimmt keine Fluggebiete à la Greifenburg oder Canazei und trotzdem sind ihre Strecken nie unter 150 Kilometer lang. Joseph Schaffer ist der Leitwolf der Truppe. Er hat die Streckenrekorde auf den beiden Startplätzen aufgestellt. Der Rest des Teams jagt ihm sozusagen hinterher. Der Hölzlberg ist der Startplatz fürs Frühjahr und liegt auf einer Seehöhe von 1300 m. Trotz der Startrampe sind auf diesem Südstartplatz keine

TOP 3 FLÜGE der 4 Piloten Joseph Schaffer

Vanzylsrus – ZA Hölzlberg – AT Hochalm – AT

403 km 345 km 377 km

Thomas Schaffer

Embergeralm Embergeralm Hochalm

309 km 272 km 262 km

Stefan Nestelbacher

Hochalm Hochalm Hölzlberg

221 km 212 km 204 km

Reinhard Brantner

Hochalm Embergeralm Hölzlberg

251 km 194 km 186 km

Gastflieger erlaubt. Nur die vier Starrflüglerpiloten sind hier geduldet. 2010 hatten sie einige Strecken vom Hölzlberg jenseits der 200 km Marke. „Wir fliegen hier eigentlich immer Richtung Hohentauern und dann peilen wir entweder die nördliche oder südliche Seite des Alpenhauptkammes an. Wir fliegen zum Beispiel bis Tamsweg oder Schladming und wieder zurück“, sagt mir Stefan. Sein Rekord vom Hölzlberg ist ein FAI Dreieck über 220 km. Der weiteste Flug hier wurde jedoch von Joseph Schaffer geflogen. Am 28.04. des Vorjahres flog er ein flaches Dreieck mit 345 km. Wie fast

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immer zog es den Atos-Piloten nach Westen. Von Fohnsdorf aus flog er bis nach Zell am See und wieder zurück. Aber auch die Hochalm hat es in sich. Hier sind Gastflieger erlaubt. Zuerst muss jedoch der Grundstückseigentümer gefragt und eine Weggebühr bezahlt werden. Dieser schöne Südstartplatz befindet sich auf 1550 m Seehöhe. Der Höhenunterschied zum Landeplatz liegt bei 750 m. Am 10.07.2010 wurde hier der Rekord von 377 km aufgestellt. Joseph startete auf der Hochalm und flog nach Matrei in Osttirol, wo sich auch sein erster Wendepunkt befand.

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Streckensammler

Von dort aus ging es dann wieder zurück nach Leoben in der Steiermark und nach 8 Stunden 25 Minuten landete er am Landeplatz Hochalm Seckau. Die persönliche Bestleistung von Thomas Schaffer sind hier 309 km. Die Gesamtleistung des Teams wurde 2010 mit dem österreichischen Staatsmeistertitel prämiert. Derzeit befinden sich drei der vier Jungs in der Winterpause. Joseph ist derzeit in Südafrika und ist am 24.12.2010 in 6 Stunden und 19 Minuten 403,5 km geflogen. Konkrete Pläne für 2011 gibt es nicht. Nur eines hat mir Thomas verraten: „Vielleicht fliegen wir beim ein oder anderen Wettbewerb mit. Tim Grabowski will sich mal mit uns messen, hat er gesagt.“

manche gehen mit der zeit – manche sind ihr voraus cisada communication werbeagentur 6020 innsbruck phone 0512/933202

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Gforce-trainer

Gforce-trainer

Gforce-trainer Umfangsgeschwindigkeit von ca. 60 km/h? Eine Belastung von bis zu 7G zwei Meter über Grund? Das solange man Lust dazu hat? Unmöglich? Nein! Diesen Effekt kann seit April 2010 in einem Simulator erleben.

Standort Vorteile

Thomas erzählt den Hintergrund seiner Idee

„Die Steilspirale ist eines der wichtigsten Manöver eines Gleitschirmpiloten. Ohne diese Abstiegshilfe ist man der Natur kompromisslos ausgesetzt. Um diese in der Luft zu trainieren braucht In Gröbming in der Steiermark steht man einige Vorraussetzungen. Das ein echtes Wunderwerk der Technik. Wetter muss mitspielen und man Thomas Grabner hat sich seine Kenntmuss körperlich in der Lage sein, sich nisse aus dem Flugzeugbau und dem an seine Grenzen heranzutasten. Ist Freifliegen zunutze gemacht und man das nicht, kann es passieren, dass einen Flugsimulator gebaut, der es in sich die Steilspirale „selbstständig“ sich hat. macht. Mit meinem Gforce-trainer kann man ganz gezielt die Belastbarkeit und Technik während der Steilspirale trainieren.“ Auf dem ersten Blick sieht der Gforcetrainer aus wie eine Maschine aus der

Ein echtes Wunderwerk

INFOBOX Gröbming/Steiermark Effektives Training durch kurze Zeitabstände zwischen den Übungen. 1 Tag Training entspricht ca. 20-30 Flüge. Die Geschwindigkeiten und die G-Belastung können durch Voreinstellungen begrenzt werden. Das ANTI-G-STRAINING Manöver wird trainiert um ein Black out und Bewusstlosigkeit zu vermeiden. Ab 2,5G ist die Atemtechnik entscheidend.

Trainingsdauer 7-8 Stunden Teilnehmer Gruppentraining (4-10 Personen) Ab 4 Personen 10% Rabatt Einzeltraining möglich Preis €198,- pro Person

Raumfahrt. Astronauten trainieren ihren Körper unter ähnlichen Belastungen. Nachdem Thomas diesen Simulator genau für Gleitschirmpiloten abgestimmt hat fühlt man sich jedoch wie unter dem eigenen Schirm. Gesteuert wird das Ganze wie im echten Flug durch Gewichtsverlagerung oder

durch Ziehen der Steuerleinen. Stufenlos geht es von 0 auf 7G, je nachdem in welchem körperlichen Zustand man sich befindet. Die Idee dazu hatte Thomas vor etwa eineinhalb Jahren. Er selbst fliegt schon seit 1995 mit dem Gleitschirm. „Ich hatte am Anfang immer meine

Probleme mit der Steilspirale. Immer wieder versuchte ich dieses Manöver zu fliegen und dabei war ich mir der Gefahr gar nicht bewusst“, erinnert sich Thomas zurück. Im Jahr 2009 begann die Entwicklung und bald darauf wurde der Simulator fertiggestellt. Ein eigenes Trainingsprogramm wurde

entwickelt um das Beste herauszuholen. Nun ist der Simulator seit April 2010 in Betrieb. Die ersten Trainingseinheiten wurden mit dem Skyclub Austria und auch der Flugschule von Ewa Wisnierska durchgeführt. www.gforce-trainer.com

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DrachenELITE aus Österreich

Hot Spots

E-lift Der VR ist als UL mit dem E-lift von Toni Roth zugelassen. Die Erprobung für einen Ul-Platz unabhängigen Start läuft. Ca. 20 Atos Piloten haben die Ausbildung absolviert und sind seit einiger Zeit auf neu zugelassenen Geländen unterwegs. Vom 18. bis 20. März ‘11 (Ausweichtermin 1.-3. April) findet am Flugplatz Altes Lager bei Berlin das erste E-Lift-Seminar im nord- und ostdeutschen Raum statt. In Zusammenarbeit mit A-I-R und dem E-Lift-Hersteller Toni Roth gibt’s umfangreiche Infos zum neuen System. Weitere Termine bei www.A-I-R.de A-I-R kommt auch gerne zu Euch.

Flugabenteuer Dakar 2010/2011 Konstanz: Gerry Mayr, der mehrfache Weltrekorde und vier Einträge im Guinness Buch der Rekorde verzeichnet, bricht Ende Dezember zu einem neuen Abenteuer auf. Für die Extremtour hat er das neue Moto Bionics 6.0 Quad der Firma Michael Leeb gewählt. Gestartet wird in Konstanz am Bodensee, dann geht es über den Arlbergpass nach Österreich und weiter über den Reschenpass nach Italien, mit dem Ziel Palermo. Trotz der eisigen winterlichen Bedingungen will Gerry die Fahrt mit einem Wohnanhänger machen. Immer mit dabei das kleinste Fluggerät der Welt, der Motorschirm. Er ermöglich es dem Fotojournalisten die berauschenden Landschaften auch von der Luft aus in Foto und Film ein zu fangen. Mehr als 10.000 Kilometer Fahrstrecke liegen vor dem Abenteurer, zirka 30 Flüge hat er dabei eingeplant. Dazu gehören Flüge mit dem Gleitschirm über hohe Berge, den Ätna und den Hohen Atlas. Unbeschreibliche Städte wie Venedig, Palermo, Dakar sowie bezaubernde Gegenden streifen dabei seinen Weg. Die Adria, das Mittelmeer und der Atlantische Ozean geben der Reise, die als Ziel die farbenfrohe Hauptstadt Senegals - Dakar hat, noch zusätzliche Attraktivität. Während der Reise wird Gerry 4 SOS Kinderdörfer, in den Ländern Algerien, Mali, Mauretanien und Senegal besuchen. Gerry, welcher sich persönlich über die gute Arbeit der SOS Kinderdörfer informieren möchte, hat extra dafür eine Spendenaktion eingerichtet. Über Spanien und 10

Frankreich soll die Reise wieder zurück nach Deutschland gehen. Wir wünschen ihm alles Gute für seine Reise.

Finsterwalder & Charly Handfairings Die beliebten heizbaren Handfairings für die Steuerbügel-Basis sind wieder lieferbar! Da man leicht hinein- und hinausschlüpfen kann, funktioniert das Umgreifen beim Start und die Instrumentenbedienung während des Flugs problemlos. Durch die hervorragenden Isolationseigenschaften des Neoprens kann man die Handfairings im Sommer ohne Innenhandschuhe benutzen. Im Winter verwendet man sie in Kombination mit dünnen Innenhandschuhen. Außerdem sind im Bereich der Finger Innentaschen für Aktivkohle-Heizpacks angebracht, die selbst bei arktischer Kälte bis zu sechs Stunden lang für angenehme Wärme sorgen.

guten Steigleistungen. JET FLAP Technologie „at it’s best“ sorgt hier für sehr viel Spielraum beim Überziehen, der MESCAL3 hat enorme Sicherheitsreserven. Farblich codierte Tragegurte sowie ein darauf inkludierter 5-PunkteCheck sorgen schon vor dem Start für

klare Verhältnisse und über die Jahre überzeugt der MESCAL3 mit seiner robusten Materialauslegung. Gegenüber seinem Vorgänger legt der MESCAL3 von 39 auf 44 Zellen zu und erhöht damit seine Halbwertszeit beträchtlich, denn er macht auch dann noch eine Menge Spaß, wenn der Pilot schon einiges an Erfahrung gesammelt hat. Mehr Infos unter: www.skywalk.info

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Fun cruiser MESCAL3 Der Traum vom Fliegen Pünktlich zum Saisonstart hat der skywalk MESCAL3 in 5 Größen von XS bis XL die Zulassung mit LTF09:A bzw. EN:A erhalten. Der MESCAL3 verwöhnt angehende Piloten, wie auch Gelegenheitsflieger, mit einer ausgezeichneten Melange von Eigenschaften: Das simple Startverhalten lässt den Piloten schnell Erfolge feiern und einmal in der Luft, erstaunt der MESCAL3 mit ausgezeichnetem Handling und sehr

Skyline sucht zur Verstärkung des Teams einen motivierten Marketingund Vertriebsmitarbeiter (m/w) im Innen- und Außendienst. Das Aufgabenfeld umfasst die Betreuung der bestehenden Geschäftspartner, Ausweitung des Kundenstamms und die Mitentwicklung von Marketingstrategien. Dazu gehört die Konzeptentwicklung genauso, wie die Umsetzung von Promotionaktionen und die Durchführung von Testivals und Events. Wir erwarten eine offene, freundliche Art mit einem sicheren und sympathischen Auftreten. Du solltest seit längerer Zeit aktiver Gleitschirmpilot sein! Du solltest Erfahrung haben im Vertriebs- und/oder Marketingbereich. Souveräner Umgang mit MS Office ist Voraussetzung, sowie gutes Englisch.

DrachenELITE aus Österreich

Die besten österreichischen Hängegleiterpiloten wurden heuer in Salzburg, im Gasthof Daxlueg am Heuberg gefeiert. Joseph Schaffer (Starrflügler) und Thomas Weissenberger (Flexi) waren es, die die XC Liga 2010 dominierten. Toms Europarekord in der Klasse FAI 1 war heuer in aller Munde. Ein FAI Dreieck mit 345,4 km war das Highlight des Jahres. Gestartet ist er mit seinem Moyes Litespeed RS 3.5 am Hochfelln (DE). Tom überquerte gleich zweimal den Alpenhauptkamm und war 9 Stunden 55 Minuten und 44 Sekunden unterwegs. Aber auch Joseph Schaffer aus Fohnsdorf schaffte eine Strecke die sich sehen lassen kann. Ein flaches Dreieck über 377.4 km war sein bester Flug in vorgestellt und die Knackpunkte der der vergangenen Saison. Damit führt Strecken wurden genau erklärt. er nicht nur die XC Wertung der Wolfgang Genghammer von der Firma österreichischen Starrflüglerpiloten Skyline Flightgear spendierte Sachan sondern auch das weltweite OLC preise für die anschließende Tombola. Ranking mit 2964,64 Punkten. Der Alles in allem war es ein sehr schöner nächste Österreicher im internationalen geselliger Abend in Salzburg. Rekorde OLC Ranking ist Toni Raumauf auf sind da um gebrochen zu werden. Mal Platz 4. sehen, welche Strecken und vor allem Diese zwei Flüge wurden den 60 welche Piloten im nächsten Jahr Gästen anhand einer 3D Animation „gekrönt“ werden.

Von links: Herbert Siess, 3. Platz Ferdinand Spindler, 1. Platz Tom Weissenberger, 2. Platz Andreas Aichinger, Sabine Siess, Raimund Kaiser

Von links: 3. Platz Arnold Nadlinger, 1. Platz Josef Schaffer, 2. Platz Toni Raumauf

Bewerbungen an: Skyline Flight Gear GmbH & Co. KG Dorfstraße 13 83236 Übersee am Chiemsee Tel.+ 49 8642 59790 e-mail: info@skyline-flightgear.de 11


Die Besten der Besten

Die Besten der Besten

Die Besten der Besten

Mein schönster Flug 2010 war... Die Weltrangliste der Hängegleiterpiloten führt derzeit Primoz Gricar an. Piloten wie Tom Weissenberger, Mandi Ruhmer oder Jonny Durand sind ihm dicht auf den Fersen. Was sie erlebten und was sie 2011 vor haben, verraten sie uns in den folgenden Interviews.

Mein Name ist...

THOMAS WEISSENBERGER Aktuell am 6. Platz im weltweiten FAI Ranking In Österreich auf Platz 1

ein 15 Minutenflug direkt über die Altstadt von Salzburg: Wegen der Vulkanasche wurde im Mai der Flughafen für Linienflugzeuge gesperrt, mit einer Sonderbewilligung vom Flugtower gings dann mitten durch die CTR über Festung, Dom, Kapitelplatz und Staatsbrücke. Retour flog ich dann westlich an der Festungsmauer vorbei zum Krauthügel, der eine perfekte Landewiese hergab. Eine wohl einmalige Aktion, der es an Spontanität und Einzigartigkeit nicht mangelt. Ein Traum wurde Wirklichkeit!

im Sommer und dazwischen immer wieder mal auf Reisen Richtung Meer.

Meine fliegerischen Träume verwirkliche ich, indem ich... das Abenteuer zu Luft suche und das möglichst umfangreich: ein kurzer Streckenflug über die Seen des Salzkammerguts, ein Abendsoarer in den Sonnenuntergang, eine coole Speedrunstrecke, ein heißes Match mit Ruhmer&Co bei internationalen Wettbewerben oder solo 300 km Flug über den Alpenhauptkamm. Je mehr Abwechslung im Spiel umso mehr fühle ich mich wohl.

I need...

Mein Name ist...

CARL WALLBANK

to fly lots and prepare for the 2011 World Championships in Italy.

PRIMOZ GRIZAR

Platz 4 in der Weltrangliste

I realize my aeronautical dreams by...

My favourite flight in 2010 was...

closing my eyes and dreaming about my flights.

2011 werde ich...

Suprisingly not a flight during competition, but a dream flight i'd waited 17years for. Made better by doing it wingtip to wingtip with my girlfriend (Jamie Shelden), a flight through Wales, across the heart of snowdonia and then across the Isle of Anglesey, many changing landscapes and many brave decisions needed along the route. Just truely amazing.

am WM-Podium stehen und mit Team AUT Mannschaftsweltmeister.

I need...

Platz 9 in der FAI Weltrangliste

nnnnn

More flying, better weather, more fun and more money.

Mein schönster Flug 2010 war...

Ich brauche... die vier Jahreszeiten für die nötige Abwechslung zum Flugsport, Freunde und Gleichgesinnte: Schifahren und Skaten im Winter, Mountainbike und Kanu im Herbst, Kajak und Schwimmen

My name is...

I realize my aeronautical dreams by... Dreaming with my eyes wide open, performing my aerial ballet, dancing from cloud to cloud, mile after mile for as long as the daytime suns radiation will allow me.

In 2011 I will... Thomas Weissenberger

Try and learn from my mistakes of 2010 and come out smileing.

nnnnn My name is...

JONNY DURAND

Platz 1 in der FAI Weltrangliste

In 2011 I will... win the World Championships in 2011.

nnnnn Mein Name ist...

MANFRED RUHMER Eigentlich ist (fast) jeder Flug schön oder hat etwas besonderes.Sicherlich gehören die Flüge bei der Vor-WM zu den “schönsten“ dieses Jahres.

Promoz Grizar

Ich brauche...

Mein schönster Flug 2010 war...

Luft?

in Ager, Spanien, während der EM. Es war ein Flug mit sehr starkem Wind auf dem Plateau, musste in schweren Turbulenzen fast landen, aber dann kam der rettende Bart der mich bis zur Wolkenbasis am äußeren Rand von einer Gewitterwolke getragen hat. Ab dort gab es einen 30 km Endanflug heraus auf die Ebene, mit der Hilfe von einem starkem Rückenwind.

Meine fliegerischen Träume verwirkliche ich, indem ich... die Sachen mache die ich eben auch ausübe. Sei es mit den Modelfliegern, mit dem Drachen, Swift oder dem Elektro Trike. Es sind eben die unterschiedlichen Flugsportgeräte, welche bei verschiedenen Wetterlagen ein Optimum an Flug-Spaß bringen und somit meine Flugsucht stillen oder zumindest für kurze Zeit lindern.

Ich brauche... einen ruhigen Geist um immer den Überblick zu behalten.

Platz 2 in der FAI Weltrangliste 2011 werde ich... My favourite flight in 2010 was... flying the 3rd task of the European Championships in Ager Spain. We flew down what they call the racing ridge and into the Pyrnees mountains. It was my favourite flight back in 2010 and I was lucky enough to do it again this year.

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mich nochmals für die WM am Monte Cucco motivieren und meinen 10. WM (Einzel-)Titel holen. So einfach ist das.

Meine fliegerischen Träume verwirkliche ich, indem ich... immer gut lande.

2011 werde ich...

nnnnn

die neue, frisch entwickelte und zugelassene Hochleister-Serie von meiner Drachenfirma (AEROS) zum Einsatz bringen.

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Acrogirls aus Tirol

Acrogirls aus Tirol

Birgit 2002 übersiedelte ich wegen des Studiums von Linz nach Innsbruck und habe mich sofort in die Berge verliebt. Nach einem Paragleitkurs im Herbst nahm mich ein guter Freund im Winter auf einen steilen Hügel mit zum Speedgleiten. Ich war sofort fasziniert von der Geschwindigkeit. Inzwischen ist es regelrecht zu einer Sucht geworden und kaum ein freier Tag vergeht, ohne dass ich an meinem Speedy hänge.

In der Anfangsphase war ich beinahe jeden Tag in der Luft, und der Einstieg in die Arbeitswelt war ein sehr schwerer Schritt für mich, denn bedeutete es doch, dass ich unter der Woche auf das heißgeliebte Hobby verzichten musste. Nachdem ich Schirme verschiedener Hersteller in verschiedenen Größen ausprobiert habe, bin ich bei einem 9m² Spitfire von Swing hängen geblieben, der wirklich keinen Wunsch offen

Standhartinger

lässt. Unter anderem verfügt er über die größte Glide-Ride Range aller Speedys die ich bis jetzt geflogen bin, was bedeutet, wenn ich am Boden bleiben will, bleibe ich dank geöffneter Trimmer auch unten und wenn ich gutes Gleiten benötige ist das auch kein Problem. Am liebsten fliege ich im Sommer. Ich liebe es in T-Shirt und Shorts zu fliegen und den Wind auf der Haut zu spüren. Appropos Kleidung und Knautschzone. Wenn wir knapp über dem Boden oder über den Wäldern fliegen ist unser Körper die einzige Knautschzone und außer einem Helm gibt’s nicht wirklich viel Schutz. Einen Retter gibt’s auch nicht. Aber dank beinahe klappstabiler Kappen passiert es kaum dass man ohne eigenes Verschulden dem Boden näher kommt als man will.

An einem guten Tag mache ich schon 14 Flüge. Da wird dann auch schon mal auf ein Mittagessen verzichtet. Die meisten Flüge habe ich wohl am Elfer im Stubaital gemacht. Ich freue mich immer wieder all die bekannten Gesichter zu sehen. Speedgleiten hat auch eine wichtige soziale Komponente. Weil die Szene doch eher klein ist, trifft man dieselben Leute immer wieder. Lediglich der Austausch mit anderen weiblichen Speedgleiterinnen fehlt ein wenig, denn in Österreich dürften sie eine ziemliche Rarität sein.

Teresa

Troppmair

Mit dem Fliegen habe ich 2005 angefangen, gleich nach meinem 15. Geburtstag. Ein Freund und ich haben uns spontan dazu entschlossen das Paragleiten auszuprobieren, aber dabei ist es dann doch nicht geblieben. Nach vielen Diskussionen mit meiner Mutter (die auch heute noch nicht glücklich darüber ist) konnte ich sie doch überreden, dass sie es mir erlaubt den Kurs zu machen. Spätestens nach den ersten Höhenflügen hat uns die Flugsucht gepackt. Wir haben regelmäßig die Schule geschwänzt um in die Luft zu kommen. Mich hat das Acrofliegen vom ersten Tag an fasziniert, ich bin immer am Landeplatz gesessen und habe oft Stundenlang zugesehen wie die Piloten durch die Gegend turnen und zu Hause habe ich mir dann noch einige Videos angesehen. Mein großes Idol ist Judith Zweifel. Ich finde sie einfach Klasse, sie fliegt super und ihre Einstellung vom „Fliegen wie ein Mädchen“, also alles Schritt für Schritt lernen, ist einfach toll.

Ich freue mich schon wieder auf den Sommer, dann geht’s wieder zu meinem Lieblingsspielplatz nach Frankreich, der Dune de pyla. Und was natürlich auch noch auf dem Plan steht sind: Annecy, St. Hilaire,

Ossiachersee, und Organya. Hoffentlich kommt bald der Schnee, sodass die Bahnen wieder aufmachen denn dann kann der Winter beginnen und der Speedy wird natürlich auch ausgepackt :-)

Fliegen heißt für mich einfach Spaß haben. Mit Freunden den Tag genießen, Spaß haben, sich gegenseitig zu motivieren und Tipps zu geben. Ich freue mich über jeden noch so kleinen Flug und über jeden Fortschritt den ich mache, speziell jetzt wenn die Zeit wieder knapp wird neben dem Studium.

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OEMV und XC Liga

OEMV und XC Liga

Text und Fotos: Parateam Virgen

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Einmal mehr sind die österr. Meisterschaften der Vereine Geschichte. Zum zweiten Mal war Virgen der Austragungsort der Vereinsmeisterschaften im Paragleiten. Abermals an die 100 Piloten meldeten sich trotz des vorhergesagten hartnäckigen Nebels am

Samstag in der Früh an. Am späten Nachmittag kamen dann doch die ersten Sonnenstrahlen durch und der Auffahrt zum Startplatz Golplan stand nichts mehr im Wege. Da die Thermik wegen des so spät auflösenden Nebels nur sehr schwach war, versuchte man sich in einer, selbst für die Liga, neuartigen Wertung. Es galt möglichst weit vom Startplatz wegzufliegen und nach selbstgewählten Wendepunkt auf dem Landeplatz in Gries zu landen. Für Außenlandungen gab’s einen Punkteabzug von 60 Prozent. Am Abend stand die Siegerehrung des XContests und der österreichischen Paragleitliga 2010 im Programmplan. In der Liga war der Pinzgauer Christoph Eder in fast allen Wertungen an der ersten Stelle. Auch im XContest konnte er unsere Parateampiloten Gerald und Alois in der offenen Klasse auf den 2. und 3. Rang

verweisen. In der Clubwertung war das Parateam Virgen den Wildkogelfalken jedoch heuer wieder überlegen und holte sich mit über 300 Punkte Abstand zum zweiten Mal den ersten Platz. Nach einer ausgiebigen Feier bis in die frühen Morgenstunden war erneut der Nebel aufgezogen. Deshalb musste der zweite Bewerbstag leider gestrichen werden. Somit galt die Wertung des ersten Tages, wo sich Ikarus Abtenau I vor den Kaiseradlern I und IGV II auf dem Stockerl platzieren konnte. Das Parateam Virgen I (Lois, Meindl, Egon, Wolli) beendete die Meisterschaften als 8. und das Parateam Virgen II (Herbert, Steff, Fritza Markus, Gille) wurde 15.

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OweGASN – Speedrun in Kössen

OweGASN – Speedrun in Kössen

OweGASN

Ferdinand Spindler im Zielsprint

Speedrun in Kössen

Die übliche Partystimmung im PDC-Partyzelt

Yeah! Eine Woche liegt das Event jetzt zurück und ich hab immer noch erhöhten Puls, wenn ich an diesen mit Adrenalin und Party überfüllten Tag zurück denke. Das Vimeovideo hat fast täglich über hundert Klicks und immer wieder flattert eine Email rein die um eine Wiederholung des Races bittet. Wir werden sehen.

Fotos: Claudia Schroll

Doch jetzt zurück zu den Anfängen: Die Videos und Bilder vom RED BULL Speedrun in Kitzbühel gingen um die Welt, und ich bin mir sicher, dass wegen diesen Bewerb viele jetzige Piloten erst mit dem Fliegen angefangen haben. Jeder Drachenflieger will wissen wie schnell sein Vogel fliegt und zieht die Basis mal bis zu den Knien. Wenn dies noch in der Nähe vom Berg geschieht, fühlt es sich gleich noch schneller an. Das ist quasi der Speedrun für den kleinen

Mann. Doch eigentlich träumt jeder mal davon, bei sowas wie dem Speedrun an der Streif mitfliegen zu dürfen. So eine Chance bot sich meinen Vereinskollegen Schreder Schorsch und mir am Gaisberg. Weissenberger Tom lud die Österreichische Liga und ein paar Cracks wie Primoz Gricar, Steffen Hertling und Steffen Wink zum Speedrun in Salzburg ein. Schorsch und ich luden uns selbst ein. Nachdem alle die Verzichtserklärung unterschrieben hatten ging es auch schon los. 5 Tore, davon ein Tiefflugtor und ein Zieltor, mussten um- und durchflogen werden. Beim Training schafften nicht viele das Tiefflugtor, trotzdem waren wir alle von der Idee Speedrun wie gefesselt. Und nach dem Race, also der zweiten Dosis Speedrun, ist man bereits körperlich

und geistig abhängig. Mit einer Überdosis Adrenalin, dem festen Willen eine Strecke in Kössen zu finden und einem Grinsen im Gesicht, fuhren Schorsch und ich in die untergehende Sonne Richtung Heimat. Bereits am nächsten Tag bewaffnete ich mich mit Bike, Kamera und GPS und machte mich auf Streckensuche. Der Gedanke war im Dorf zu landen, um möglichst vielen Nichtfliegern mit unserem Sport in Kontakt zu bringen. Doch die Strecke wäre eher eine Gleitstrecke à la Angerer Open. Nach Absprache wurde dann auch auf den Startplatz Moserberg verzichtet, da man mit zu vielen Grundstücksbesitzern diskutieren hätte müssen. Man entschloss sich ganz simpel: eine Strecke vom Unterberg musste gefunden werden. Diese wurde binnen kürzester Zeit festgelegt, abgeflogen

Jürgen Pasker am Zielgate

und verbessert. Inklusive Ziel hatten wir 8 Gates, davon ein Tiefflugtor bei dem die 10 m unterflogen werden mussten. Geplant war die Ziellinie zu überfliegen, VG zu lösen und dann zu landen, also erst beim zweiten Überfliegen der Ziellinie die Zeit zu stoppen. Doch da sich am Landeplatz der übliche Nordwestwind nicht einstellen wollte, stoppten wir die Zeit beim ersten Überfliegen der Ziellinie. So hatten die Piloten keinen Stress und konnten eine fast normale Landeeinteilung fliegen.

RACEDAY Am Mittwoch entschied sich die PDCKaiserwinkl Führung für die Durchführung des Events. Freitag regnete es den ganzen Tag. Dies lies viele am fliegbaren Samstag zweifeln. Am Samstag zeigte die Webcam feine 15 km/h West und schönstes Kaiserwinklwetter. Der Freitagregen ließ den restlichen Schnee am Berg schmelzen und der Durchführung stand nur noch die übliche Verspätung der Teilnehmer im Weg. Treffpunkt war 8:15 Uhr, Weissenberger Tom kam um 10:05 Uhr und Ebenfeld Markus (=Pilot mit der geringsten Anreise) parkte sein Auto um 10:30 Uhr gleich neben den bereits beladenen Drachenanhänger. Trotz der Verspätungen konnten wir den Zeitplan genau einhalten und konnten kurz nach 11:00 Uhr starten. 22

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OweGASN – Speedrun in Kössen

OweGASN – Speedrun in Kössen

Matze zieht über die Ziellinie

Tomas Pellicci ging statt trainieren etwas soaren und machte den Winddummy. Ich startete als erster ins Training: Fünf Schritte, rein ins Gurtzeug, erste Kurve, VG voll durch spannen, Gurtzeug etwas schließen und mit Vollgas in Richtung Wasserbassin. Dort die erste Boje umrunden und wegen dem starken Westwind Richtung Baumwipfel gedrückt in den Brandtlschuss rein. Runter bis zur Stütze, volle links Kurve und der Westwind drückt die Maschine diesmal in Richtung Himmel. ARRRG ich muss ja runter! Leichter Schwenk zum Berg und wieder zurück zum Scheibenwald Tiefflugtor. 122 km/h, 4 m über Grund, jetzt beim Sender

vorbei zum Pumphäusl. Noch immer schiebt der Westwind ins Segel und man fliegt mit viel Rückenwind zur 7ma Stütz, 127 km/h. Jetzt weiß ich ja, dass ich in der Kurve wieder nach unten gedrückt werde und kann mich darauf einstellen. Trotzdem überrascht es einen immer wieder wie viel Höhe man bei dieser Geschwindigkeit in einer zu steil geflogenen Kurve verliert. Nur noch ein Tor und dann über die Ziellinie. Um die letzte Alm und übers Veranstaltungsareal zur Ziellinie. Rausdrücken, Höhe machen 180° Kurve, gleichzeitig VG raus und auf die Landung konzentrieren. Rausdrücken, fertig. Jetzt kommt erst der Adrenalinkick und der kickt richtig!

Flieger sein um Gefallen an diesem Spektakel zu finden. Es folgten 8 weitere Piloten mit viel Speed. Dann kamen noch zwei die beim Training richtig rockten: Weissenberger Tom und Siess Wolfi. Wolfi flog die 900 hm in 2 min 11 sek, musste sich aber durch einen Wingloadfaktor von 18% hinter Tom (2 min 30 sec) einreihen.

Bild oben: Wolfi Siess beim Scheibenwaldtor Bild unten: Gerd Dönhuber wills nach verpatztem Trainingslauf wissen!

Noch kurz abwiegen für den Wingloadfaktor und schon schießt Ferdinand Spindler über unsere Köpfe ins Ziel. WOW, man muss echt kein

Das Training verlief ohne Zwischenfälle und das dritte Tor wurde nach einstimmigem Beschluss der Piloten versetzt. Die Strecke war bereit fürs

Race! Nochmals rauf mit dem Traktor und den Taxis, Drachen aufbauen und in gestürzter Reihenfolge starten. Der Westwind schlief ein und einem perfekten Speedrun stand nichts mehr im Weg. Streckenposten entlang der Strecke berichteten beim Vorbeiflug von Siess Wolfi von aufwirbelnden Blättern, bei 1 m Höhe und 130 km/h kein Wunder. Die Zuschauer und Piloten wussten dank der Zeitnehmung, die der Kössner Skiclubpräsident persönlich übernahm, sofort ihre Flugzeit und konnten sich ein ungefähres Bild

Gate 5, die alte „7ma Stütz“ jetzt heißt es Gas geben!

Matze beim analysieren des Trainingslaufs

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OweGASN – Speedrun in Kössen

OweGASN – Speedrun in Kössen

Preisverteilung: Man beachte die handgemachten Pokale

der erbrachten Leistungen machen. Der Wingloadfaktor verschleierte die Zeiten dann doch ein wenig, doch der Bewerb blieb bis zur Siegerehrung spannend. Tom Weissenberger gewann vor Gerd Dönhuber und Wolfgang Siess, dicht gefolgt von einem der Veranstalter (mir) Matthias Kurzthaler

Jetzt den Overshoot in Höhe umsetzen und fertigmachen zur Landung

und der Speedrunlegende Seppi Salvenmoser. Die drei Stockerlpiloten haben schon öfter Pokale gewonnen, staunten aber nicht schlecht über die handgefertigten Trophäen. Danach wurde mit DJ Music und Tiroler Hausmusic (=Zugin) bis in die späte Nacht hinein gefeiert. Zusammenfassend kann man sagen, dass es unbedingt wieder Speedruns geben muss. Die Reaktionen waren einstimmig: HAMMER!!! Wobei auch diese Veranstaltung nicht ohne Sponsoren möglich gewesen wäre. Deshalb will sich der PDC-Kaiserwinkl an dieser Stelle nochmals bei allen Sponsoren, Gönnern, Helfern, Zuschauern und Piloten bedanken.

Schreder Schorsch stürzt sich ins Race

Sponsoren: Fliesen Harasser, Auto Aicher, Schroll Bau, Tischlerei Scharnagl, Spenglerei Dagn, Elektro Wörgötter, Aquathermbau, Raika Kössen, Sparkasse Kössen, Skyline Flightgear, Zimmerei Schreder, Tamis Flywear www.pdc-kaiserwinkl.at www.vimeo.com/matzeski Greets Matze Kurzthaler

Seppi Salvenmoser in gewohnter Flughöhe

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Skyline Drachengurtzeuge, Handgemacht im Chiemgau

Skyline Drachengurtzeuge, Handgemacht im Chiemgau

DRACHENGURTZEUGE

Skyline

Handgemacht im Chiemgau Seit 2009 produziert die Firma Skyline ihre Drachengurtzeuge im eigenen Haus im Chiemgau. Der Firmenstandort wurde in das Familienanwesen in Übersee am Chiemsee verlegt wo neue Räumlichkeiten eingerichtet wurden und ein repräsentativer Verkaufsbereich entsteht. Dies war Anlass für uns, die Geschichte von Skyline zu durchleuchten und einen genaueren Blick auf die heimische Produktion zu werfen.

Text: Gerhard

Wolfgang Genghammer, Gründer der Firma, wuchs im Chiemgau auf und war Windsurfer der ersten Stunde. Doch als die ersten Drachen in den Bergen zu sehen waren, zog es ihn schnell aus dem Wasser in die Luft. Im März 1976 lernte er als 18 Jähriger

bei Schorsch Steffl das Fliegen. Die Idee eigene Produkte herzustellen wurde während eines Urlaubs in Hawaii geboren. Wolfi stellte fest, dass in der Surfszene viele Produkte kompatibel zueinander waren. Masten, Mastfüsse, Gabelbäume und Segel aus Hightech Materialien könnte man in verschiedenen Größen untereinander kombinieren und passten zu verschiedenen custom made Boards und Trapezgurten. Das sollte es auch für das Drachenfliegen geben. Ein „custom made“ Gurtzeug war das erste Produkt das man fertigen wollte. Mit Unterstützung des Vaters kaufte Wolfgang gebrauchte Näh- und Sattlermaschinen, die heute noch im Einsatz sind.

Vorbilder waren amerikanische Gurtzeuge die im Detail verbessert und weiterentwickelt wurden. Der Drachensport war stark im Trend. Schnitte und Designs wurden kreiert. Skyline übernahm den Vertrieb von Enterprise Wing und verkaufte in zwei Jahren über 500 Drachen. Qualitätsgurtzeuge die dem Kunden nach Maß auf den Leib geschneidert werden war das Anfangsgeschäft von Wolfgang. Als erster Berater und Helfer gesellte sich bald Bob Baier dazu. Die Firma erlebte eininge Up’s and Down’s im Laufe der Zeit. Bald kam auch ein Gleitschirmvertrieb hinzu. Erst 10 Jahre Advance Vertrieb, dann

Testflüge bei der WM am Monte Cucco. Der Gurt sitzt perfekt.

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Windtech, Flying Planet, Aerodyne, Mc Para, Aircross und Niviuk. Als logische Konsequenz gibt es seit 2009 eine hauseigene Gleitschirmmarke mit den Modellen Falcon (LTF 1-2/EN B) und Hawk (High Performance). Sie werden derzeit ergänzt durch den Owl (LTF 1/EN A), den Harrier (LTF2/EN C), den Tandem Falcon 2Fly (LTF1-2/EN B), den Falcon Hike, den Acroschirm Bussard und den Speedglider Bat. Auch Gleitschirmgurtzeuge werden bei Skyline entwickelt. Hergestellt werden diese allerdings bei Partnerunternehmen in China. Der Betrieb

dort fertigt GS Gurtzeuge, Rettungen und Gleitschirme exklusiv für Skyline. Die HG Gurtzeug Produktion war zwischenzeitlich außer Haus. Seit 2009 werden Skyline Drachengurtzeuge jedoch wieder im eigenen Betrieb gefertigt. Rationalisierung im Zuschnitt und Fertigungsablauf führten zu dieser Entwicklung. Durch diese Umstellung können jetzt im Schnitt 2 Gurtzeuge pro Woche gefertigt werden. Die Wartezeit für eine Maßanfertigung hat sich von 5-6 auf 2-3 Monate verkürzt. Bis zu 4 Näherinnen sind eifrig damit

beschäftigt Sonderanfertigungen, spezielle Kundenwünsche und anfallende Reparaturen zu erledigen. Gurtzeuge sind Einzelanfertigungen, wenn eines von der Stange passt kann man sich glücklich schätzen, wenn nicht wird vermessen und man muss warten bis das gute Stück fertig ist. Die Zielvorstellung ist es Gurtzeuge in Standardgrößen sofort ausliefern zu können und die Wartezeiten bei Maßanfertigungen noch mehr zu verkürzen. Bei Drachengurtzeugen ist eine richtige Lastverteilung wesentlich bedeutender als bei einem GS Gurtzeug. Die Aufhängung in der optimalen Position ist der Schlüssel dazu. Es können bei mangelhafter Ausführung unangenehme Druckbelastungen auf Becken und Schultern, oder bei zu kurzer Ausführung, Druck auf die Wirbelsäule, ausgeübt werden. Eine genaue Maßangabe von Bauchumfang, Höhe bis zu den Schultern, Brustumfang etc. ist unerlässlich und muss bei jedem Kunden sorgfältig ermittelt werden. Ist ein Gurt zu weit, entsteht ein Sackeffekt (unnötiger, leerer Raum über dem Rücken). Ein zu enger Gurt ist unangenehm und verschlechtert das Groundhandling immens. Im Flug ist

Bild links: Die Karbonplatte ist das Herzstück des Gurtes. Sie verleiht dem Gurtzeug unter anderem seine Form. Antoine Boisseller mit seinem Litespeed und dem neuen Skyline Speed.

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Skyline Drachengurtzeuge, Handgemacht im Chiemgau

Skyline Drachengurtzeuge, Handgemacht im Chiemgau

Flo Huber ist der Servicetechniker. Jeder Gurt geht durch seine prüfenden Hände. Er baut die einzelnen Komponenten zusammen.

Das Innenleben einen Gurtzeuges. Fast jedes Teil ist eine Maßanfertigung und wird von Spezialisten vernäht.

ein enger Gurt jedoch sehr direkt und verbessert das Handling. Für jede Maßanfertigung wird im Hause Skyline eine eigene Schablone verwendet. Der eigentliche Gurt wird dann in Sandwichbauweise hergestellt. Innenhaut, Außenhaut, dazwischen Schaumstoffmaterial zur Dämmung und Isolierung und zum Schluss die Aufnahmen für Gurtbänder, Taschen und andere aufgenähte Accessoires. Ein wichtiges Kriterium ist die Auswahl geeigneter Stoffe. Bei Skyline wird u.a. mit Membrane beschichtetes Poly-

amid verwendet. Das als Außenhaut verwendete DuPont Cordura wird von einem deutschen Hersteller produziert und ist in 1A Qualität. Gutes Material ist essentiell für ein gutes Produkt. Einer der Kernfaktoren ist die Reißfestigkeit und Bruchdehnung des Materials. Wolfgang Genghammer unterstrich mehrmals die Bedeutung von hervorragenden Materialen für die Qualität eines Gurtzeuges. Diese Qualität aus dem Hause Skyline ist weltweit bekannt. Kunden in ganz Europa, Australien, Südafrika, USA, Süd-

amerika, Kanada und vielen anderen Ländern bestellen regelmäßig ihre Gurte im Chiemgau. Aktuell wird gerade eine Lieferung von 4 Gurtzeugen nach Japan fertiggemacht. Ein treuer Kundenkreis, den Genghammer seit der Damen WM in Kössen kontinuierlich beliefert. Natürlich geht das Material durch einige geschickte Hände bevor es an den Kunden ausgeliefert wird. Vermessen, Schablonenabstimmung und zuschneiden ist der Job von Wolfgang. Danach kommen die Näherinnen. Den Ein- und Anbau der technischen Finessen (Slider, Kick ASS etc.), sowie die Endmontage übernimmt am Arbeitstisch Flo Huber, er ist gelernter Feinmechaniker. Danach wird das Gurtzeug nochmals überprüft, eine Grundeinstellung vorgenommen und fertig für den Versand gemacht. Auf die Frage was die Gurtzeuge von Skyline, außer den bereits erwähnten

Vorzügen, noch von der Konkurrenz abhebt, wurden noch einige interessante Details aufgezeigt. Es werden eigene Rettungsschirme verbaut die so dimensioniert sind, dass sie auch eine Freifallöffnung aushalten. Durch die Maßanfertigung werden ein sehr hoher Liegekomfort und eine äußerst günstige Aerodynamik erreicht. Eine automatische Verlängerungsplatte und zusätzliche Kniepolster verbessern die Ergonomie nochmals.

Last but not least, wie schon erwähnt, alles aus einem Haus, Made im Chiemgau. www.skyline-flightgear.de

Das Team besteht aus Wolfgang Genghammer, Bernhard Greindl (Geschäftsführung, Management, Entwicklung, Produktion, Vertrieb, Design, Testpilot), Markus Genghammer (Administration, Marketing, Design), Flo Huber (Servicetechnik), Christa Ruff (Schnitt- und Nähtechnik), Claudia Weissacher und Rita Schmitz (Nähtechnik), Matthias Klinger (Entwicklung Gleitschirm, Rettungen), Richard Gallon (Entwicklung Acro, Speedglider, Hochleister, Testpilot), Herbert Tamegger (Entwicklung, Testpilot, Vertrieb), Antoine Boisselier (Wettkampf, Testpilot, Filmmaker, Photoprapher), Oliver Barthelmes (Entwicklung HG, Testpilot, Wettkampf, Photographer)

Nach dem Zuschnitt werden schon die ersten Teile vernäht.

Bequeme Liegepostion auch im Schnellflug.

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LittleCloud über Österreich

LittleCloud über Österreich

LittleCloud

Kurtl Voraber startet beim Fotoshooting in Tafrout (Marokko)

über Österreich Als Mario Eder 1988 erstmals unter einem Gleitschirm den Traum vom Fliegen erlebte, wusste er noch nicht wohin ihn der Weg führen würde. Eines war von Anfang an klar: Sein Leben wurde vom Sport bestimmt. Kitesurfen, Snowboarden und Paragleiten sind seine großen Leidenschaften. Aufgrund seiner tiroler Wurzeln, hatte er schon immer einen besonderen Bezug zu den Bergen und der Natur.

Als Fluglehrerassistent der Flugschule Seefeld und danach Testpilot bei STV (Steger Villinger) machte er sich in der Szene bald einen Namen. Sein Weg führte ihn 1998 zu NOVA, wo er zu einem der besten Testpiloten der Welt wurde. 10 Jahre später wechselte er zum Gleitschirmhersteller Airwave. Seine Arbeit brachte ihn über Umwege zur Fotografie. Seine Bilder zierten einige Male die Titelbilder großer Magazine und seine Testberichte sind

Über den Wolken soaren. Toplanden ist hier Pflicht.

Mario beim Grondhandling in La Palma (Spanien) mit einem NOVA Triton und der Couch eines Freundes.

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in der Gleitschirmszene sehr gefragt. Jetzt geht Mario Eder in eine ganz andere Richtung. Mit dem Label Little Cloud wird Mario eine neue Marke auf dem österreichischen Gleitschirmmarkt vertreiben. Den Teilhaber und Designer von LittleCloud hat Mario bei NOVA kennengelernt. Tom war für Kites zuständig und lernte bei Mario das Fliegen mit dem Gleitschirm. Der Kontakt zwischen den beiden Freunden brach auch nach der Zeit bei NOVA nie ab und so trafen sie sich, wenn es die Zeit erlaubte. Im Urlaub in Frankreich 2009 hatte Mario die Idee bei den XAlps teilzunehmen. Tom antwortete darauf: „Bauen wir einfach einen

Bild links: Fotosession bei den Madeira Open mit dem fr5 von Airwave Bild links unten: Über dem Rofangebirge am Achensee. Dieses Bild gewann den Fotowettbewerb „Adrenalin pur“ der Zeitschrift ALPIN

Bild unten mitte: Flo Becker um 07:00 Uhr morgens über dem Nebel in Castelluccio. Bild unten rechts: Hier wird der Niviuk Artik 2 für ein Magazin auf Herz und Nieren getestet.

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Die Geschichte der ZLLV 2010

LittleCloud über Österreich

Die Geschichte der ZLLV 2010 eigenen Schirm.“ Die Idee zum ersten Schirm von LittleCloud war geboren. Mario 1 sollte er heißen und weniger Zellen und trotzdem mehr Streckung haben als andere Gleitschirme. Schnell und direkt müsste er sein und trotzdem die Leistung von einem aktuellen 2-3er haben. Nach der Entwicklung und der Herstellung von Prototypen wurden natürlich Tests durchgeführt. Die Videos davon findet man online. Nachdem LittleCloud schon in Ländern wie Deutschland, Frankreich, Belgien, England oder auch den USA erhältlich ist, wird nun Mario Eder den Generalvertrieb für Österreich übernehmen. www.mario-eder.at www.photography.aero www.littlecloud.at (ab Februar online) Mit dem LittleCloud Atypik 19 vor einer little cloud in Ceillac (Frankreich)

Mario mit seinem Schirm von LittleCloud in Neuseeland am Lake Hawea. Neben dem Job als Tandempilot war noch immer genug Zeit für Fotos.

Als im Jahr 2005 die bisherige Handhabung der Musterprüfung und Zulassung von Gleitschirmen und Foto: vol.at Hängegleitern nicht mehr akzeptiert wurde, waren die Tuchflieger plötzlich und unerwartet mit einer neuen Situation konfrontiert. Die bis dahin geduldete Vorgangsweise (Zusammenarbeit mit dem DHV) wurde im Ministerium als ungesetzlich angesehen und durfte daher keine Anwendung mehr finden. Das bedeutete für unseren Sport eine plötzliche Veränderung. Auf einmal musste jeder Gleitschirm und jeder Hängegleiter exakt nach dem Text der ZLLV (Zivil Luftfahrzeug- und Luftfahrgeräteverordnung), die auch die Zulassung eines Jumbojet regelt, behandelt werden. Damit war natürlich niemand glücklich, die Behörden nicht und natürlich auch nicht die Flieger. Das aber dennoch kein Hahn danach krähte, ist ja an sich der beste Beweis das die jetzige Liberalisierung gut und richtig ist. Dr. Reinhard Flatz wurde vom Österreichischen Aeroclub gebeten einen Gesetzestext zu erarbeiten, der die weitgehende Liberalisierung ermöglicht.

SKYOUT: Reinhard, in der Fliegerei ist das Du

Flo Pöttinger unter einem Mentor XS über dem Aachensee. Der Schirm passt perfekt zur Landschaft.

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Wort üblich. Ich hoffe es stört dich nicht, dass ich dich in dem folgenden Gespräch duze? Reinhard Flatz: Da ich ja selber sehr aktiver Flieger bin hab ich damit natürlich kein Problem. SKYOUT: Wer ist Reinhard Flatz? RF: Ich bin seit über 30 Jahren Fallschirmspringer, Sportflieger und seit vielen Jahren Präsident des Vorarlberger Landesverbands des Aeroclubs. In jungen Jahren war ich auch sportlich aktiv und konnte mehrere internationale Bewerbe gewinnen wie den Weltcup 1979, den Europacup 1982 im Paraski, ich war auch mehrfacher Staatsmeister im Paraski und im Formationsspringen. Einer meiner fliegerischen Höhepunkte war die Weltumrundung mit einer einmotorigen Maschine im Jahr 2007. Im zivilen Beruf bin ich Richter. Ich bin verheiratet und habe 4 Kinder. SKYOUT: Für Fliegernachwuchs ist also gesorgt, wie kamst du zur ZLLV 2010? RF: Durch meine Funktion in der FAA (federal aviation administration) ist man seitens des Aeroclubs auf mich zu gekommen und hat mich gebeten, einen Textvorschlag zu erarbeiten und

mit dem Ministerium über eine Novellierung der ZLLV im Bereich Hänge- und Paragleiter zu verhandeln. Ziel war von Anfang an die möglichst weitgehende Entbürokratisierung und Vereinfachung der Zulassungsbestimmungen. Auch seitens der OZB (Oberste Zivil- und Luftfahrtministerium) war man an einer Vereinfachung interessiert, niemand wollte ernsthaft, dass die Regeln für hochtechnische Flugzeuge mit Passagieren und Kabinenpersonal auch auf Gleitschirme und Hängegleiter angewendet werden müssen. SKYOUT: Wie kam es zu der Annullierung des HG/PG Erlasses? RF: Genaugenommen wurde der nie annulliert. Die Behörde hat sich über viele Jahre mit Hilfe dieses Erlasses darüber gerettet. Mit neuen Verantwortlichen im Ministerium wurde dieser Erlass jedoch in Frage gestellt. SKYOUT: Das hat dann auch dazu geführt das die Zusammenarbeit mit dem DHV gekündigt werden musste? RF: Genau, nach Ansicht der Neuen im Ministerium war es nicht möglich, dass eine Zulassungsstelle aus dem Ausland Luftfahrzeuge in Österreich zulässt. SKYOUT: Und wie läuft es jetzt? RF: Für die Verwendung von (nicht motorisierten) Hänge- und Paragleitern in Österreich benötige ich keine Musterprüfung und auch keine Zulassung mehr. Es ist überhaupt kein Behördenakt mehr notwendig. Zulässig sind alle Geräte deren Hersteller garantieren, dass ihre Produkte lufttüchtig sind. Dann darf man in Österreich legal damit fliegen. SKYOUT: Dürfte ich auch einen selbstgebauten Paragleiter fliegen? RF: Ja, wenn ich als Hersteller die geforderte Erklärung abgebe und auch dafür gerade stehe, darf ich fliegen. Der Hintergrund dieser lockeren Regelung ist, dass ich mich bei einem Eigenbau hauptsächlich selber gefährde. Sobald man diesen Schirm aber weitergibt, haftet man! Ich zähle natürlich darauf, dass niemand auf die verrückte Idee kommt, ohne entsprechende Fachkenntnisse selbst einen Gleitschirm zu schneidern. SKYOUT: Wie sieht die Zulassung im motorisierten Bereich aus? RF: Bei den motorisierten Hänge- und Paragleitern hat man uns seitens des Ministeriums von Anfang an zu verstehen gegeben, dass eine völlige Liberalisierung in diesem Bereich nicht

möglich sein wird. Bei den zahlreichen Gesprächen war bei diesem Thema nie etwas zu machen, obwohl der Aeroclub bis zuletzt versuchte, auch diesen Bereich von allen Behördenakten zu befreien. Sie wollten das einfach nicht und hatten dafür auch einige gute Argumente. SKYOUT: Wäre der Schweizer Weg nicht der einfachere gewesen? Der Schweizer Gesetzestext ist deutlich kürzer als unserer. RF: Die Schweiz hat ein anderes Rechtssystem als Österreich, dort sind Hänge- und Paragleiter keine Luftfahrzeuge. Im übrigen haben wir de facto ohnehin die Schweizer Regelung, die besagt, dass die Lufttüchtigkeit von Hänge- und Paragleitern nicht (behördlich) geprüft wird. Bei einer vollständigen Umsetzung der Schweizer Rechtslage, die motorisierte Hänge- und Paragleiter überhaupt nicht zulässt, wären wir sogar schlechter gestellt als wir es nun sind. SKYOUT: Der Aeroclub wird vom Freiflieger Magazin (Mag. Walter Kepplinger) regelmäßig angegriffen, zu Recht? RF: Walter Kepplinger hat meines Erachtens nach bei Dingen wie dem Checkflug und auch dem HG/PG Erlass bzw. dem früheren Vollzug von Bestimmungen wiederholt den Finger auf die Wunde gelegt und manche Missstände richtig aufgezeigt. In anderen Punkten teile ich jedoch seine Meinung nicht. Ich halte seine ständigen Angriffe gegen den Aeroclub und seine Funktionäre für ebenso entbehrlich, wie manche unsachlichen Retourkutschen der Aeroclub-Offiziellen. Obwohl ich angeboten habe mit ihm zu reden und in einem persönlichen Gespräch die Argumente auszutauschen, hat er diese Gelegenheit leider nicht genutzt. SKYOUT: Wie sind eigentlich Speedglider geregelt? RF: Speedglider sind Paragleiter. Es gelten daher die Bestimmungen für HG/PG. Wenn der Hersteller dem Gerät die Lufttüchtigkeit bescheinigt, kann das Gerät im Rahmen des Betriebshandbuches ohne weitere Zulassung betrieben werden. SKYOUT: Es stehen neue Konzepte wie zum Beispiel die E-Aufstiegshilfe vor der Türe. Wie wird man die in Zukunft legal betreiben können? RF: Mit der ZLLV 2010 haben wir ein Werkzeug in der Hand, mit dem wir auch zukünftige Innovationen relativ einfach einbauen können. SKYOUT: Die Zeit wird es zeigen, herzlichen Dank für das Gespräch. Mit Dr. Reinhard Flatz sprach Stephan Wirgler. 35



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