schmitzkatze 10

Page 20

Brunetti-Fans wissen, Donna Leons venezianische Krimis machen Appetit. Denn immer wieder ist vom Essen die Rede, oder Brunettis Frau Paola kocht mal eben in der Mittagspause ein wunderbares italienisches 3-Gänge-Menü, um ihre Familie zu beglücken. Aber wie macht sie das nur? Dieser Frage wollten wir mithilfe des frisch erschienenen Kochbuchs »Bei den Brunettis zu Gast« nachgehen. Neben vielen typisch venezianischen Rezepten, finden sich dort Auszüge aus den Krimis, Anekdoten von Donna Leon rund um das Thema »Essen« und liebevolle kleine Illustrationen von Tatjana Hauptmann. Und wir erfahren, dass Paola im wirklichen Leben Roberta heißt. Denn die Rezepte, die Paola so gerne kocht und die, die in diesem Buch versammelt sind, stammen von Roberta Pianaro, passionierte Köchin und langjährige Freundin von Donna Leon. Aber zurück zur eingangs gestellten Frage, die wir gerne in einem weiteren Selbstversuch für Sie beantworten, auch wenn wir die Mittagspause in den Feierabend verlegt haben...

20

18:58 Der Startschuss fällt. Zwar nicht perfekt vorbereitet, dafür aber hoch motiviert, hungrig und zudem auch noch zu fünft, beginnen wir unseren Kochversuch. Der erste Gang besteht aus Garnelen, Rucola und Melone (Seite 31). Aber noch bevor wir starten, gibt es für alle eine kleine Stärkung in Form von Prosecco... Die Zeit läuft: während Thomas etwas rabiat die Melone zerteilt, wird gleichzeitig der Salat gewaschen und in Ermanglung einer Salatschleuder liebevoll trockengetupft. Das Dressing wird angerührt, Walnüsse gehackt, Melone in mundgerechte Stücke geschnitten, Parmesan (eigentlich zum zweiten Gang gehörend, aber auch über Rucola immer lecker...) gerieben. Jörg fotografiert fleißig und einer darf immer den nächsten Schritt vorlesen. Die Frage, ob Garnelen nicht gebraten besser schmecken als gekocht, wie in diesem Rezept, stellen wir uns zwar, befolgen aber brav die Anweisungen im Buch. Das Dressing aus dem Saft einer Zitrone, sechs Esslöffeln Olivenöl, Salz und Pfeffer schmeckt pur arg sauer, aber wir wagen es trotzdem und geben es über Rucola, Garnelen und Melone. Bis die Vorspeise mit Walnüssen und einem Hauch Parmesan bestreut vor uns steht, ist es 19.30 Uhr und wir stellen fest, ein schönes leichtes Sommeressen, aber verbesserungswürdig: die Garnelen entweder mit Ingwer (Mechthild) oder Chili und Knoblauch (das wäre meine Vorschlag) anbraten oder Pinienkernen statt Walnüsse (Anika) verwenden. Unser Fazit: Eine sehr leckere Vorspeise mit viel Gestaltungsspielraum... 19:43 Zweiter Gang: Tagliatelle mit Steinpilzen (Seite 66). Und dieses Gericht ist wirklich einfach und schnell nachzukochen. Nudeln kochen (übernimmt Mechthild), Knoblauch und Petersilie klein schneiden (Anika), erneut Parmesan reiben (Thomas), Fotos machen (Jörg) und die zweite Flasche öffnen (ich). Die getrockneten Steinpilze hatten wir schon ganz zu Beginn unseres Kochversuchs eingeweicht, denn frische gab es leider nicht mehr. Nun wurden sie mit dem Knoblauch angebraten, danach kam die Petersilie mit in die Pfanne (unsere Pfanne


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.