Norddeutsches Handwerk 05/2024

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Je nach Einkommen

Anspruch auf Krankengeld bei Arbeitsunfähigkeit von freiwillig versicherten Selbstständigen Seite 2

IdeenExpo

Im Juni lockt die IdeenExpo nach Hannover. Es warten spannende Berufe zum Ausprobieren. Seite 4

Reichweite steigern

BC Bieder Haustechnik in Westerstede punktet bei Instagram mit Reels und Storybeiträgen. Seite 7

Online Bewerber finden

So räumen Sie Hürden auf Ihrer Webseite aus dem Weg, damit Bewerber finden, was sie suchen. Seite 9

Software as a Service Kaufen oder mieten bei der Softwareanschaffung? Welche Variante ist für Betriebe besser? Seite 10

Zukunft für alle gestalten Meisterfeier der Handwerkskammer würdigt 552 neue Kräfte. Seite 14

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Feines Gespür für Fahrzeuge

Lackieren und restaurieren – mit ihren Hobbys haben sich Elena und Manuel Pape einen Traum erfüllt. Diesen Traum lebt das Paar seit mehr als sechs Jahren in der Lackiererei Feinschliff in Uslar. Die Fahrzeuglackierermeisterin und der Feinwerkmechanikermeister arbeiten alte Fahrzeuge auf oder reparieren Lack- und Unfallschäden. Ihre größte Leidenschaft gilt dem Motorsport. Die Meister sind nicht selten zu Besuch auf den Rennstrecken des Landes und treffen dort ihre Kunden. Für sie plant und konstruiert Manuel Pape die Fahrzeuge. Wenn es um die Optik der Autos geht, kommt Elena Pape ins Spiel. Die Lackierermeisterin ist eine von wenigen in Deutschland, die sich auf den Autorennsport spezialisiert hat. Ihre Vorbildfunktion spiegelt sich auch in ihrem Engagement in der Ausbildung wider. Mehr über „Feinschliff“ auf Seite 16. (JA)

„Das ist in 6 Monaten machbar“
Die

E-Rechnung wird für Betriebe bald Pflicht. Bei diesem Hildesheimer Bauunternehmen laufen die Vorbereitungen schon. Wie geht der Betrieb vor?

Digitalisierung ist kein Sprint, sondern ein Marathon“, sagt Sabrina Gerlof, Digitalisierungsbeauftragte beim Baugeschäft Wolf in Hildesheim. Doch die 39-Jährige ist davon überzeugt, dass sich der Rechnungsein- und -ausgang innerhalb von drei bis sechs Monaten auf die elektronische Rechnung umstellen lässt.

Was ändert sich 2025 Der Baubetrieb steckt mitten in einem Transformationsprozess: „Wir digitalisieren gerade unsere gesamten Abläufe. Dazu gehört auch, dass wir ab dem 1. Juni 2024 nur noch elektronische Rechnungen verschicken werden“, berichtet Gerlof. Sie weiß, dass der Betrieb damit schon im Sommer für die Pflichten gerüstet sein wird, die bald auf Unternehmen zukommen. Ab 2025 müssen Betriebe in der Lage sein, E-Rechnungen von gewerblichen Auftragnehmern zu empfangen und spätestens ab 2028 müssen Betriebe auch solche Rechnungen an Gewerbekunden verschicken (mehr dazu auf Seite 3).

Das Baugeschäft Wolf beschränkt sich nicht darauf, nur die Pflichtanforderungen bei der E-Rech-

nung zu erfüllen. „Ich will meinen Betrieb zukunftsfähig aufstellen“, sagt Betriebsinhaber Christoph Wilkending. Im Herbst 2023 habe er daher mit der Unterstützung von Gerlof angefangen, eine Digitalstrategie für den Baubetrieb zu entwickeln.

Nach einer ersten Bestandsaufnahme setzten sich Gerlof und Wilkending mit dem Steuerberater zusammen: Bis November 2023 seien zwischen Steuerbüro und Baubetrieb regelmäßig Aktenordner hin und her gependelt: „Effektiv war das nicht“, betont Gerlof. „Wir haben uns deshalb darauf verständigt, dass wir künftig über eine Plattform zusammenarbeiten“, sagt sie. Letztendlich sei die Wahl auf „Unternehmen online“ von der Datev gefallen.

„Zunächst haben wir die Software getestet und zum Jahreswechsel komplett umgestellt“, erläutert die 39-Jährige. Im Betrieb hat sich seither viel verändert: „Seit Januar arbeiten wir komplett papierlos und haben unsere Ablage in der Cloud“, betont sie. Bei der Umstellung habe der IT-Dienstleister des Betriebs geholfen.

Nun steht der nächste Meilenstein im Digitalisierungsprozess an: die Umstellung auf die E-Rechnung.

Fast 200 Jahre altes Instrument restauriert

Das Kornett war stark deformiert und nicht mehr spielbar, als Blasinstrumentenbauer Alexander Schölkopf es zum ersten Mal in den Händen hielt. „Ein Sammler hat mich deshalb mit der Instandsetzung beauftragt“, berichtet der Meister, der einen Betrieb in Magdeburg führt. Die Herausforderung: „Ich sollte nur Originalteile verwenden und kein Teil austauschen, da das Instrument von 1835 ist“, berichtet Schölkopf. Mithilfe von Öl, Kriechöl und Erwärmen sei es gelungen, die drei festen Ventilzüge, die Ventilkoben sowie den Stimmzug behutsam zu lösen. „Dadurch ist das Kornett wieder spielbar“, freut sich der Meister. Zudem habe er es geschafft, die Deformierungen zu beheben. Und insgesamt dafür etwa zwei Arbeitstage benötigt. (AML)

Ich will meinen Betrieb zukunftsfähig aufstellen.“

Christoph Wilkending, Geschäftsführer des Baugeschäfts Wolf

Dafür gibt es zwei etablierte Formate: XRechnung und ZUGFeRD. „Wir haben uns für eine Softwarelösung entschieden, die E-Rechnungen in beiden Formaten verarbeiten kann“, sagt Gerlof. Künftig wolle der Betrieb allerdings bevorzugt Rechnungen im ZUGFeRD-Format versenden: „Anders als bei XRechnungen besteht das ZUGFeRD-Format nicht nur in einem strukturierten Datensatz. Es gibt auch eine Visualisierung als PDF-Datei“, erläutert die Digital-Expertin. Die ersten E-Rechnungen sollen schon im Sommer rausgehen. Doch was ist, wenn die Gewerbekunden noch keine Rechnungen im ZUGFeRD-Format empfangen können? „Das ist nicht schlimm“, meint Gerlof. „Sie sehen dann nur die PDF-Datei und können die strukturierten Daten der E-Rechnung nicht auslesen.“

Bislang liegt das Baugeschäft Wolf gut im Zeitplan. Doch Gerlof weiß auch, dass noch Arbeit vor ihr liegt. Zum einen müssten die Mitarbeitenden im Büro geschult werden. Zum anderen gelte es, die neuen Prozesse noch schriftlich festzuhalten, damit die GoBD-Verfahrensdokumentation entsprechend angepasst werden könne. ANNA-MAJA LEUPOLD W

EU-Lieferkettengesetz:

Folgen für das Handwerk?

Die neue Richtlinie für Großunternehmen wird am Handwerk nicht spurlos vorbeigehen, fürchten Verbände.

Ende April hat das EU-Parlament sein Lieferkettengesetz verabschiedet. Es soll sicherstellen, dass Großunternehmen etwa Kinderarbeit, Ausbeutung von Arbeitskräften und Umweltverschmutzung entlang einer weltweiten Wertschöpfungskette ausschließen. Für Handwerksbetriebe wird das Gesetz nicht direkt gelten. Doch es gibt einen großen Haken: Als vor- oder nachgelagerte Ausführungspartner in der Wertschöpfungskette von Großunternehmen dürfte eine unverhältnismäßig große Bürokratiebelastung auf kleine Unternehmen zukommen, fürchten Handwerks- und Bauverbände. So urteilt Holger Schwannecke, Generalsekretär des Zentralverbands des Deutschen Handwerks: „Das EU-Lieferkettengesetz ist unausgereift und birgt massive Risiken für die regional tätigen Handwerksbetriebe.“ Die neuen Nachweispflichten werden

schrittweise abhängig von Mitarbeiterzahl und Umsatz eingeführt: 2027 für Unternehmen ab 5.000 Mitarbeitern, im Jahr darauf ab 3.000 und 2029 ab 1.000 Beschäftigten.

„Druck nicht durchreichen“ Bis der EU-Beschluss in deutsches Recht umgesetzt werden muss, sind noch zwei Jahre Zeit. „Aufgabe der Verbände wird es nun sein, auf die Bundespolitik einzuwirken, damit bei Umsetzung der EU-Richtlinie in deutsches Recht möglichst verhindert wird, dass Großunternehmen den Dokumentationsdruck einfach an die kleinen Betriebe durchreichen“, sagt Cornelia Höltkemeier, Geschäftsführerin der Landesvereinigung Bauwirtschaft Niedersachsen. Denn genau das sei laut ZDH leider beim deutschen Lieferkettengesetz passiert, das Anfang letzten Jahres in Kraft trat. (DEG) W

MEIN LIEBLINGSPROJEKT
Foto: Alexander Schölkopf
Foto: Privat
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Ist eine Korrektur nachträglich möglich?

Freiwillig versicherte Selbstständige können bei Arbeitsunfähigkeit Anspruch auf Krankengeld haben. Die Höhe der Leistungen richtet sich nach dem Einkommen.

Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen haben bei längerer Krankheit Anspruch auf Krankentagegeld. Das gilt auch für freiwillig gesetzlich versicherte Selbstständige, sofern sie eine Krankenversicherung mit Anspruch auf Krankengeld abgeschlossen haben.

Wie hoch das Krankengeld ausfällt, richtet sich in der Regel nach dem Einkommen, das die Selbstständigen vor der Arbeitsunfähigkeit erzielt haben –allerdings schwanken deren Einnahmen. Doch kann die Krankengeldhöhe deshalb nachträglich korrigiert werden? Diese Frage musste das Sozialgericht (SG) Frankfurt am Main im Fall von drei Selbstständigen beantworten, die ihre Krankenkassen verklagt hatten.

Krankengeld: Warum die Krankenkassen die Korrektur verweigerten

Die drei Krankenkassen hatten für die Selbstständigen jeweils das Krankengeld berechnet. Dabei waren sie laut Sozialgericht wie folgt vorgegangen:

ɓ Fall 1: Grundlage für die Berechnung waren die zwei Jahre alten Einkommensteuerbescheide. Nach Bewilligung des Krankengeldes reichte die Selbstständige allerdings noch zwei Einkommensteuerbescheide bei der Krankenkasse ein. Sie wiesen deutlich höhere Einkünfte aus (Az. S 14 KR 160/21).

ɓ Fall 2: Hier lagen der Krankenkasse zwar schon aktuelle Einkommensteuerbescheide vor. Trotzdem berechnete sie das Krankengeld auf Grundlage der alten Steuerbescheide (Az. S 34 KR 1684/22).

ɓ Fall 3: Die Krankenkasse legte bei der Krankengeldberechnung die niedrigen Einkommensangaben zugrunde, die die Versicherte beim Start in die Selbstständigkeit eingereicht hatte. Aufgrund dieser Angaben hatte die Versicherung bereits ein halbes Jahr zuvor entschieden, dass die Versicherte nur den Mindestbeitrag zahlen muss (Az. S 34 KR 727/21).

In allen drei Fällen hätten die Krankenkassen zwar die Beiträge korrigiert. Doch wie das Sozialgericht weiter mitteilt, hätten die Kassen die Zahlung eines höheren Krankengeldes abgelehnt.

Begründung: Die gesetzliche Regelung zur Berechnung des Krankengeldes sehe keine nachträgliche Korrektur der Krankengeldhöhe vor. Grundlage der Krankengeldberechnung seien daher die Einkommensangaben, die die Versicherten zur Beitragsfestsetzung getätigt hätten.

Die Selbstständigen akzeptierten diese Begründung nicht und klagten gegen ihre Krankenkassen. Sie hätten nachträglich höhere Beiträge gezahlt, daher müssten sie nun auch höhere Leistungen erhalten.

Drei Fälle, zwei verschiedene Entscheidungen Bei der Prüfung der drei Fälle kam das Sozialgericht zu unterschiedlichen Ergebnissen: In zwei Fällen entschieden die Richter zugunsten der Kranken-

Krankengeld wird nur endgültig festgesetzt: Allerdings sind laut Sozialgericht Frankfurt in Ausnahmefällen nachträgliche Korrekturen möglich.

kassen, in einem Fall konnte sich die Selbstständige durchsetzen.

Fall 1: Kein höheres Krankengeld Das Gericht stellte in Fall 1 klar, dass das Arbeitseinkommen aus dem letzten zwei Jahre alten Einkommensteuerbescheid sowohl zur Beitragsfestsetzung als auch zur Krankengeldberechnung heranzuziehen sei. Zur Begründung verwies das Gericht auf die seit 2018 geltende Rechtslage: Für die Beitragseinstufung bei Selbstständigen sei gesetzlich seither eine vorläufige und eine endgültige Festsetzung vorgesehen. Das Krankengeld hingegen werde weiterhin nur endgültig festgesetzt. Grund dafür sei, dass „es zeitnah und verwaltungspraktikabel den Entgeltverlust durch Arbeitsunfähigkeit ausgleichen soll“.

Bei der Prüfung der drei Fälle kam das Sozialgericht zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Laut Sozialgericht kann sich das Krankengeld im Ausnahmefall aber erhöhen. Möglich sei das, wenn es „konkrete Anhaltspunkte“ gebe, „dass der ermittelte Betrag erkennbar nicht der tatsächlichen wirtschaftlichen Situation des Versicherten entspreche“. Eine solche Ausnahme komme vor allem in Betracht, wenn ein fiktives Mindesteinkommen die Grundlage der Beitragsbemessung bilde. Werde ein Mindestbeitrag festgesetzt und bestünde eine auffällige Abweichung zum tatsächlichen Einkommen, müsse das vor Eintritt der Arbeitsunfähigkeit erzielte Arbeitseinkommen laut Gericht konkret ermittelt werden. Schließlich gebe es kein fiktives Mindestkrankengeld.

Fall 3: Ebenfalls ein Sieg für die Krankenkasse Diese Auslegung bestätigte das Sozialgericht in Fall 3: Die Klage der Selbstständigen blieb hier

Krankengeld und GKV-Beiträge: Was Sie jetzt wissen sollten

Um das Krankengeld und die Beiträge für Selbstständige richtig berechnen zu können, brauchen die Krankenkassen Einkommensnachweise. Diese Frist gilt es zu beachten.

Das Sozialgericht Frankfurt am Main hat im Fall von drei Selbstständigen entschieden, dass die nachträgliche Erhöhung des Krankengeldes nur ausnahmsweise möglich ist. Für Rechtsanwalt Nikolaos Penteridis zeigen die Entscheidungen, dass „Selbstständige bei der Krankengeldberechnung die aktuellsten Einkommensdaten bereitstellen müssen“. Gemeint sind damit die aktuellen Einkommensteuerbescheide.

Steuerbescheid: Zwei Gründe, warum die Kassen ihn brauchen Doch wann genau müssen Selbstständige die Unterlagen bei ihrer gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) einreichen? „So bald wie möglich“, sagt Penteridis. Dem Fachanwalt für Sozialrecht, Medizinrecht und Versicherungsrecht zufolge ist das aus zwei Gründen wichtig: 1 Durch die Übermittlung der aktuellen Einkommensteuerbescheide stellen Selbstständige sicher, dass die Krankenkasse die Krankengeldhöhe richtig ermitteln kann.

2 Zudem können die monatlichen Krankenkassenbeiträge nur angepasst werden, wenn aktuelle Einkommensdaten vorliegen. Beispielsweise können die Beiträge nur gesenkt werden, wenn der aktuelle Steuerbescheid ein niedrigeres Einkommen ausweist als der Bescheid vom Vorjahr.

Frist für die Beitragsberechnung Penteridis weist darauf hin, dass Selbstständige Fristen beachten müssen: „Für die Beitragsberechnung müssen die Einkommensteuerbescheide innerhalb von drei Jahren eingereicht werden.“ Die Frist beginne mit Ablauf des zu berücksichtigenden Jahres. Was das für Selbstständige bedeutet, erläutert der Jurist anhand eines Beispiels: „Wenn die Beiträge für das Jahr 2022 endgültig berechnet werden sollen, muss der Einkommensteuerbescheid bis zum 31. Dezember 2025 vorgelegt werden.“

Für die Beitragsberechnung müssen die Einkommensteuerbescheide innerhalb von drei Jahren eingereicht werden.

Nikolaos Penteridis, Rechtsanwalt

Allerdings erhalten Selbstständige den Einkommensteuerbescheid nicht immer rechtzeitig vom Finanzamt. Penteridis empfiehlt in solchen Fällen, die Unterlagen auch nach Ablauf der drei Jahre einzureichen – verbunden mit einem Antrag, dass die Krankenkasse die Beiträge auf Grundlage des neuen Einkommensteuerbescheids berechnet.

GKV-Mindestbeitrag: Wie hoch ist das Krankengeld?

Freiwillig gesetzlich Versicherte, die kein oder nur ein geringes Einkommen erzielen, zahlen in der gesetzlichen Krankenversicherung den Mindestbeitrag. Dieser Mindestbeitrag wird immer auf Grundlage eines fiktiven Mindesteinkommens berechnet, das 2024 bei 1.178,33 Euro im Monat liegt. Daraus ergibt sich aktuell ein Mindestbeitrag von rund 180 Euro – bei diesem Tarif haben Selbstständige im Krankheitsfall auch Anspruch auf Krankengeld.

„Das Krankengeld wird in solchen Fällen auf Basis des Mindestbeitrags

Fotos: Franz Josef | Setareh stock.adobe.com

ebenfalls erfolglos. Schließlich hätten zum Zeitpunkt der Entscheidung über den Krankengeldantrag Belege – und damit Anhaltspunkte – für ein tatsächlich höheres Einkommen gefehlt. Fall 2: Selbstständige vor Gericht erfolgreich Das Urteil in Fall 2 hingegen fiel zugunsten der Selbstständigen aus. Laut Sozialgericht hätten der Krankenkasse schon vor der Entscheidung über das Krankengeld aktuellere Einkommensteuerbescheide vorgelegen. Dadurch habe die Selbstständige höhere Einkünfte nachgewiesen. Das hätte die Krankenkasse berücksichtigen müssen. ANNA-MAJA LEUPOLD W a SG Frankfurt am Main: Bescheid vom 3. Juli 2023, Az. S 14 KR 160/21; Urteil vom 21. Juli 2023, Az. S 34 KR 1684/22 sowie Az. S 34 KR 727/21

berechnet und fällt daher relativ niedrig aus“, sagt Rechtsanwalt Penteridis. Schließlich betrage das Krankengeld grundsätzlich 70 Prozent des zugrunde liegenden Einkommens – in diesem Fall also 1.178,33 Euro. „Das ergibt ein Krankengeld von 824,83 Euro im Monat“, sagt der Fachanwalt.

Kann Selbstständigen das Krankengeld gekürzt werden? Das Sozialgericht Frankfurt hat im Fall der drei Selbstständigen klargestellt, dass das Krankengeld von Selbstständigen im Ausnahmefall nachträglich erhöht werden kann, wenn „der ermit-

Höhe des Krankengeldes: Selbstständige erhalten laut Rechtsanwalt Nikolaos Penteridis 70 Prozent des Einkommens, das bei der Beitragsberechnung zugrunde gelegt wurde. telte Betrag erkennbar nicht der tatsächlichen wirtschaftlichen Situation des Versicherten“ entspricht. Doch ist auch das Gegenteil möglich, also kann das Krankengeld auch gekürzt werden? „Ja, zumindest für die Zukunft“, sagt der Fachanwalt. Möglich sei das, wenn das tatsächlich erzielte Einkommen niedriger ist als das Einkommen, das zur ursprünglichen Beitrags- und Krankengeldberechnung herangezogen wurde. „Die Beiträge und somit auch das Krankengeld werden dann auf Basis des tatsächlichen niedrigeren Einkommens angepasst“, erläutert Penteridis. (AML) W

Norddeutsches Handwerk | 15. Mai 2024 2 Krankengeld
bei Selbstständigen
Foto: Schemkenstock.adobe.com

Ab 2025 wird die E-Rechnung Pflicht: Handwerksbetriebe müssen dann zumindest von anderen Firmen E-Rechnungen empfangen können.

Die Pflicht zur E-Rechnung kommt, das haben Bundestag und Bundesrat mit dem Wachstumschancengesetz beschlossen. Sie trifft alle Handwerksbetriebe, die mit gewerblichen Auftragnehmern zusammenarbeiten.

Was sich für Betriebe ab 2025 ändert „Ab 1. Januar 2025 müssen Betriebe in der Lage sein, E-Rechnungen zu empfangen“, sagt Simone Schlewitz, Referatsleiterin Steuerund Finanzpolitik beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH). Die Annahmepflicht bedeutet: Ab dem kommenden Jahr müssen Betriebe sowohl eingehende XRechnungen als auch Rechnungen im ZUGFeRD-Format auslesen können.

„Dafür benötigen sie eine Visualisierungssoftware, weil die XRechnung nur aus einem Datensatz besteht“, sagt Schlewitz. Sie empfiehlt Betrieben, sich spätestens in der zweiten Jahreshälfte um die Anschaffung eines solchen Tools zu kümmern. Durch das Wachstumschancengesetz kommen noch weitere Pflichten auf Betriebe zu:

ɓ Ab 1. Januar 2027 dürfen Unternehmen, die einen Vorjahresumsatz von mehr als 800.000 Euro haben, nur noch E-Rechnungen an Gewerbekunden verschicken.

ɓ Ab 1. Januar 2028 wird die E-Rechnung dann auch für Unternehmen verpflichtend, die einen Vorjahresumsatz von weniger als 800.000 Euro haben.

Was kommt auf Betriebe zu? OPEL NUTZFAHRZEUGE

„Das bedeutet, dass die Papierrechnung aus dem B2B-Bereich spätestens ab 2028 verschwindet“, sagt die ZDH-Expertin. Sie weist allerdings darauf hin, dass es zwei Ausnahmen gibt: Fahrscheine und Kleinbetragsrechnungen bis 250 Euro sind von der E-Rechnungspflicht dauerhaft ausgenommen.

E-Rechnung und GoBD: Was Betriebe wissen müssen Bei der Archivierung der eingehenden E-Rechnungen müssen die Betriebe die GoBD beachten – also die Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form.

Doch was bedeutet das genau? „Alle Rechnungen, die elektronisch eingehen, müssen auch elektronisch gespeichert werden“, erläutert Schlewitz. Betriebe benötigten dafür ein Speichermedium, das mindestens zehn Jahre lang existiert und von dem die Daten jederzeit auswertbar abgerufen werden können. „Nur so ist eine ordnungsgemäße Archivierung von E-Rechnungen möglich“, betont die Fachfrau. Ein geeignetes Speichermedium könne zum Beispiel eine Cloud-Lösung sein.

Das bestätigt auch Christian Goede-Diedering, Referent bei der Datev. Er weist zudem darauf hin, dass für E-Rechnungen bei der Archivierung die gleichen Anforderungen gelten wie bei der Papierrechnung: „Betriebe müssen daher die Unversehrtheit und die Lesbarkeit der Daten gewährleisten sowie die Echtheit der Herkunft nachweisen können“, erklärt der Jurist. Mit Blick auf die GoBD haben Betriebe noch eine weitere Pflicht: „Sie müssen unbedingt auch die Verfahrensdokumentation anpassen“, sagt Goede-Diedering. „Dort sollten Handwerker festhalten, wie sie mit eingehenden E-Rechnungen umgehen und wie sie die Rechnungen archivieren.“

Der Datev-Experte empfiehlt Handwerksunternehmern, den Eingang von E-Rechnungen zu regeln: „Richten Sie für Ihren Betrieb eine E-Mail-Adresse für E-Rechnungen ein und bitten Sie Ihre Geschäftspartner, Rechnungen nur an diese Adresse zu schicken.“ Falls Geschäftspartner mal eine E-Rechnung an eine andere Adresse zustellen, sollten Betriebe diese laut Goede-Diedering nicht akzeptieren und die E-Mails auch nicht intern weiterleiten: „Bei der Betriebsprüfung stellt sich sonst die Frage der Vollständigkeit.“ Prüfer könnten dann in eine vertiefte Belegprüfung einsteigen, einen Verstoß gegen die Aufbewahrungsvorschriften mit einem Bußgeld belegen und eventuelle Hinzuschätzungen ins Auge fassen.

Vorbereitung: Was Betriebe jetzt tun sollten 2024 müssen sich Betriebe zumindest darum kümmern, wie sie ab 2025 E-Rechnungen empfangen und wie sie die eingehenden Rechnungen archivieren. „Setzen Sie sich am besten zeitnah damit auseinander und überlegen Sie, wie Sie Ihren Betrieb aufstellen wollen“, rät Schlewitz. Für die Vorbereitung hat sie fünf Tipps:

ɓ Tipp 1: Wenn Sie einen Steuerberater haben, sollten Sie zeitnah besprechen, wie Sie künftig zusammenarbeiten wollen.

ɓ Tipp 2: Sollten Sie keinen Steuerberater haben, sollten Sie sich an Ihren IT-Dienstleister wenden und ihn nach geeigneten Software-Lösungen zum Empfang, zur Erstellung und zur Archivierung von E-Rechnungen fragen.

ɓ Tipp 3: Verschaffen Sie sich einen Überblick, an wen Sie Rechnungen verschicken. Sind es hauptsächlich Privatkunden oder senden Sie auch Rechnungen an Gewerbekunden und die öffentliche Hand?

ɓ Tipp 4: Überlegen Sie sich, ob Sie nur das Pflichtprogramm umsetzen wollen. Oder wollen Sie die E-Rechnung zum Anlass nehmen, um noch weitere Bereiche in Ihrem Betrieb zu digitalisieren – zum Beispiel die automatisierte Weiterverarbeitung der E-Rechnung?

ɓ Tipp 5: Der ZDH hat eine Praxishilfe zur E-Rechnung erstellt, die Betriebe über ihre Handwerkskammer oder ihren Fachverband beziehen können.

Setzen Sie sich am besten zeitnah damit auseinander und überlegen Sie, wie Sie Ihren Betrieb aufstellen wollen

Bald kommt die Annahmepflicht: Betriebe sollten sich noch in diesem Jahr um eine Visualisierungssoftware kümmern, damit sie ab 2025 E-Rechnungen auslesen können.

Welche Vorteile die E-Rechnung hat Die Vorbereitung auf die E-Rechnung ist für Betriebe mit Aufwand verbunden. Doch laut Schlewitz hat die elektronische Rechnung auch Vorteile: „Bei Rechnungen, die auf Papier oder im PDF-Format eingehen, müssen Betriebe immer prüfen, ob alle gesetzlich vorgeschriebenen Rechnungsangaben aufgeführt sind.“ Dieser Prüfschritt entfällt künftig: „E-Rechnungen enthalten zwingend alle Pflichtangaben, sodass Betriebe sie nicht prüfen müssen“, erläutert die Referatsleiterin.

Von welchem Zeitgewinn können Handwerksbetriebe bei der Bearbeitung von Eingangsrechnungen etwa ausgehen? Laut Christian Goede-Diedering benötigen Betriebe im Schnitt fast 27 Minuten, um eine eingehende Rechnung zu prüfen, freizugeben und die Zahlung anzuweisen. „Bei Rechnungen im PDF-Format sinkt der Zeitaufwand auf knapp 10 Minuten“, sagt der Datev-Experte. „Die Weiterverarbeitung von E-Rechnungen liegt im Schnitt bei 2 Minuten und 20 Sekunden, da sie nur freigegeben und bezahlt werden müssen“, sagt Goede-Diedering. ANNA-MAJA LEUPOLD W

| Norddeutsches Handwerk 15. Mai 2024 3 Brennpunkt Foto: Andrey Popovstock.adobe.com
Simone Schlewitz, ZDH
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Wirtschaft

IdeenExpo: Handwerk zum Anfassen

Energiewende sorgt für Boom

Mehr als eine halbe Million Solarstromanlagen hat das E-Handwerk 2023 ans Netz gebracht. Die Energiewende wird zum wichtigen Wirtschaftsfaktor.

Die Photovoltaik (PV) hatte 2023 Hochkonjunktur: Bundesweit sind laut Bundesnetzagentur gut 14 Gigawatt Solarleistung neu installiert worden – fast doppelt so viel wie im Vorjahr. Die E-Handwerke haben an dieser Steigerung einen erheblichen Anteil, meldet der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) unter Berufung auf eine hauseigene Hochrechnung, die auf den Ergebnissen seiner Frühjahrskonjunktur-Umfrage fußt. Wichtigstes Segment im PV-Geschäft seien weiterhin die Dachanlagen. An deren Installation hätten sich die E-Handwerksbetriebe zu über zwei Drittel beteiligt. Bei Freiflächen- und Gewässer-PV-Anlagen seien sie zu einem guten Drittel involviert gewesen, am Anschluss der sogenannten „Balkonkraftwerke“ noch zu 10 bis 15 Prozent.

Unterm Strich hätten sich die E-Handwerksbetriebe 2023 an der Installation von rund 550.000 PV-Anlagen mit rund 8,6 Gigawatt Gesamtleistung beteiligt. Zusätzlich seien knapp 60 Prozent der neu installierten Speicher auf das Konto der

Foto: Gyula Gyuklistock.adobe.de

E-Handwerke gegangen. Der gemeldete Umsatzanteil im Bereich PV und Speicher sei gegenüber 2022 von 3,3 auf 7,7 Prozent geklettert. Inzwischen habe eine Mehrheit von über 50 Prozent der e-handwerklichen Betriebe die Energiewende laut ZVEH als Geschäftsfeld entdeckt. Laut Berechnungen des Verbands hätten insbesondere auch kleinere Betriebe die Energiewende für sich als Chance identifiziert. (DEG) W

Strom vom Dach: Der Photovoltaik-Ausbau in Deutschland hat Konjunktur.

Keine Förderung: Wann

haftet

Im Juni lockt die IdeenExpo Tausende Jugendliche nach Hannover. In Halle 9 erwarten Besucher spannende Berufe zum Ausprobieren.

Dass im Handwerk in vielen Berufen der Schwerpunkt auf technischen und naturwissenschaftlichen Aspekten liegt, können Besucher auf der IdeenExpo in Halle 9 erleben. Auf dem Gemeinschaftsstand der Handwerkskammern und Fachverbände finden sie Berufe zum Anfassen und Ausprobieren.

„Die IdeenExpo gibt uns eine einmalige Gelegenheit: Wir können das, was auf dem Papier mittlerweile unstreitig ist – die Gleichwertigkeit zwischen akademischer und beruflicher Bildung –, mit Inhalt füllen“, sagt Mike Schneider, Präsident des Niedersächsischen Handwerkstages (NHT). In den Workshops der Mint-Berufe im Handwerk könnten Schüler, Eltern und auch Lehrer erleben, dass eine duale Ausbildung im Handwerk eine echte Alternative für die Berufswahl ist.

Dass die Berufe im Handwerk eine besondere Bedeutung für die Energiewende haben, betont Eckhard Stein, Vorsitzender der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen (LHN). „Wir wollen zeigen, wie digital unsere Berufe geworden sind – und wie sehr es auf gutes Teamwork zwischen den unterschiedlichen Branchen ankommt.“

Mitmach-Workshops

Von Augenoptikern bis Tischlern bieten verschiedene Gewerke täglich Mitmach-Workshops an. Schülerinnen und Schüler testen ihr Geschick im Umgang mit Metall, Holz, Lack, Rohren und Kabeln – und erstellen selbst ihre kleinen Exponate. Eine Auswahl:

Augenoptik: Nimm das Leben unter die Lupe

In der Augenoptik braucht es Geschick, Geduld, Sinn für Design und technisches Verständnis. Besucher des Stands können eine eigene Lupe zum Mitnehmen erstellen. Oder sie schleifen unter Einsatz des entsprechenden Werkzeugs eigene Gläser – und erkennen auch hier die Kombination aus Geschmack und Geschick. Zudem gibt es das Angebot, Herzen aus Brillendraht zu biegen, um auch den Kleinen einen Erfolg durch „Machen mit den Händen“ zu zeigen.

Baugewerbe: BauBoard und Elektrobagger Mit dem BauBoard erhalten die Schüler einen lebensechten Einblick in Bauberufe: Auf einer beweglichen Platte durchlaufen sie eine virtuelle Baustelle und beantworten dabei Fragen zu den Bauberufen: Beton- und Stahlbetonbauer, Maurer, Straßenbauer, Kanalbauer

oder Rohrleitungsbauer. Mit Spezialeffekten wie Wind, Schnee und Nebel sind Überraschungsmomente und Spaß garantiert. Auf einem echten Elektrobagger können die Besucher erleben, wie die Bauprofis arbeiten und auf welche Fertigkeiten es ankommt. Sie steuern den Bagger selbst und testen bei einem Geschicklichkeitsspiel, wie wichtig ein gutes Auge, eine ruhige Hand und starke Nerven in der Baubranche sind.

Dachdecker- und Elektrohandwerk: ein KlimaHaus zum Mitnehmen

Gemeinsam zeigen die beiden Gewerke, dass sie „KlimaAnpacker“ sind: Zuerst werden Holzplatten miteinander zu einem kleinen Haus mit Steildach und Flachdachanbau verbunden. Danach werden die Ziegel angebracht. Anschließend wird ein Loch in eine Dachhälfte gebohrt und beim Elektrohandwerk nebenan eine Solarzelle angebracht. Ein Leuchtkörper bringt bei Dunkelheit ein warmes Licht. Mit Kresse bepflanzt, kann das KlimaHaus gleich mehrere Zwecke erfüllen: Lichtspender und Snackbar.

Sanitär-Heizung-Klima- und Lüftungstechnik: Bau dir einen „Wärmepumper“

An die 15- bis 18-Jährigen richtet sich ein Workshop des SHKHandwerks „Rund um die Wärmepumpe“. Dafür ist vor Ort ein Schulungsmodell einer Wärmepumpe aufgebaut, an dem die Funktionsweise erklärt wird. Auch die Technik, die hinter einer aktuellen Wärmepumpe steckt, können Jugendliche erleben. Danach geht es an den Werktisch: Aus Fittings kann ein Wärmepumper – ein Männchen aus kleinen Rohren – gebaut und mitgenommen werden.

W

IdeenExpo 2024

Termin: 8. bis 16. Juni 2024

Öffnungszeiten: täglich von 9 bis 18 Uhr

Veranstaltungsort: Messegelände Hannover Workshops Handwerk: Halle 9, Außengelände vor der Halle Eintritt: kostenfrei

Weitere Infos: www.ideenexpo.de

Neue Fortbildung ab Herbst 2024

Neues Fortbildungsangebot soll Bauhandwerker fit für die digitale Planung und die Umsetzung von Modernisierungsprojekten machen.

Bachelor Professional für Energieeffizienz und digitales Bauprojektmanagement (EDiB) – so heißt die neue berufsbegleitende Fortbildung, die im September 2024 an den Start geht. Angeboten wird sie von den Handwerkskammern Dresden, Erfurt und Niederbayern-Oberpfalz im Verbund. Inhaltlich dreht sich alles um Themen wie Energiewende, Digitalisierung und Nachhaltigkeit: Teilnehmende erwerben dort digitale und fachliche Qualifikationen sowie fundierte Schnittstellen- und Führungskompetenzen. Den Initiatoren zufolge soll die Fortbildung dazu befähigen, Modernisierungsprojekte eigenständig zu leiten und digitale Transformationsprozesse anzuschieben. Die Fortbildung zum Bachelor Professional setzt sich laut der Zentralstelle für die Weiterbildung im Hand-

der Berater?

Der Fall: Eine Hausbesitzerin hatte sich entschlossen, ihr Mehrfamilienhaus energetisch sanieren zu lassen und wollte dafür Fördermittel der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) in Anspruch nehmen. Sie ließ sich von Eine schlechte Beratung kostete eine Eigenheimbesitzerin die KfW-Förderung. Sie klagte auf eine Ersatzzahlung. Das Gericht fällte ein eindeutiges Urteil.

einem Architekten unterstützen, der auch Leistungen als Energieberater anbietet. Auf seinen Rat hin stellte die Hausbesitzerin zunächst einen Antrag an die KfW im Rahmen des Programms „Energieeffizient Sanieren“, führte die Sanierung durch und wandelte dann das Haus in Eigentumswohnungen um. Diese Reihenfolge erwies sich als fatal: Die KfW weigerte sich, das Geld auszuzahlen. Laut Förderbedingungen seien nur Eigentümer von bestehenden Eigentumswohnungen antragsberechtigt, lautete die Begründung. Eine Umwandlung in Wohnungseigentum erst nach Antragstellung genüge nicht. Die Eigentümerin forderte die Fördersumme nun vom Energieberater.

Das Urteil: Das Landgericht (LG) Frankenthal entschied im Sinne der Eigentümerin. Der Architekt habe nicht nur auf technischer Ebene zugearbeitet, sondern mit seiner beratenden Tätigkeit zu den Voraussetzungen der Förderung auch eine sogenannte Rechtsdienstleistung erbracht. Seine Angaben seien aber fehlerhaft gewesen. Damit habe er seine Schutzpflichten aus dem Beratungsvertrag verletzt, so die Richter. Hätte die Eigentümerin den Antrag erst nach der Umwandlung in Wohnungseigentum gestellt, hätte sie die Fördermittel erhalten. Den Schaden muss der Architekt nun erstatten. (KW) W a

LG Frankenthal: Urteil vom 25. Januar 2024, Az. 7 O 13/23

werk (ZWH) aus den folgenden vier Modulen zusammen:

1 BIM-Experte bzw. BIM-Expertin im Handwerk

2 Energieeffiziente Gebäude

3 Smarte Systeme und Gebäudemonitoring

4 Digitales Kundenmanagement und Dienstleistungsentwicklung.

WofindetdieFortbildungstatt? Den Großteil sollen die Teilnehmenden digital auf dem eCampus Handwerk absolvieren können. Zudem soll es wenige Präsenztermine geben, die an den drei beteiligten Handwerkskammern stattfinden – also an den Standorten Schwandorf, Dresden und Erfurt. Wer kann die Fortbildung machen? Laut ZWH sind das zum Beispiel Handwerker mit einer abgeschlos-

senen Berufsausbildung in Berufen wie Elektrotechniker, Anlagenmechaniker für SHK, Dachdecker, Zimmerer, Kälteanlagenbauer sowie Installateur und Heizungsbauer. Doch auch ohne einen solchen beruflichen Abschluss ist es möglich, die Zugangsvoraussetzungen zu erfüllen – zum Beispiel mit einem ingenieurwissenschaftlichen Studium. DauerundKosten: Die Ausbildung dauert knapp drei Jahre und kostet 14.690 Euro, hinzu kommen 1.050 Euro Prüfungsgebühr. Die Kursgebühr kann laut ZWH in vier Raten gezahlt werden. Zudem sei eine Förderung durch das Aufstiegs-BAföG möglich. (AML) W w Weitere Informationen zur neuen Bachelor-Fortbildung finden Sie unter bachelorprofessional-handwerk.de.

Krankenstand: Stabil auf hohem Niveau

2023 lag der Krankenstand im Handwerk erneut deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Immerhin: Die Krankheitsdauer ist gesunken.

6,9 Prozent betrug der Krankenstand im deutschen Handwerk im letzten Jahr. Damit entsprach er laut den Zahlen der Krankenkasse IKK Classic exakt dem Vorjahresniveau. Was bedeutet die Zahl? „Der Krankenstand sagt aus, wie viele von einhundert ganzjährig Versicherten an einem Tag im untersuchten Zeitraum krankgeschrieben waren“, erklärt die IKK.

Unterm Strich hätten 70,3 Prozent der handwerklich Beschäftigten mindestens einen Tag mit einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU) gefehlt. Die Zahl der Krankheitsfälle habe sich von 1,9 auf 2 pro Versichertem gegenüber dem Vorjahr leicht erhöht. Die durchschnittliche Krankheitsdauer pro Krankschreibung sei gesunken: von 13,6 auf 12,7 Tage. Der Anteil der Langzeiterkrankungen von über 42 Tagen wuchs von 46,1 Prozent 2022 auf nun 46,9 Prozent. Den größten Anteil an den Fehlzeiten hätten erneut die Muskel- und Gelenkerkrankungen mit 31 Prozent, gefolgt von Atemwegserkrankungen mit

rund 19 Prozent. An dritter Stelle lagen nach Angaben der IKK Classic Verletzungen und Vergiftungen mit circa 15 Prozent. Etwas aufatmen können die Betriebe beim Vergleich mit dem branchenübergreifenden Durchschnitt aller IKK-Versicherten: Hier habe der Krankenstand mit 7,26 Prozent noch höher gelegen als im Handwerk. (DEG) W

4 Norddeutsches Handwerk | 15. Mai 2024
Foto: dima_sidelnikovstock.adobe.com Hoher Krankenstand: Muskel- und Gelenkerkrankungen sind erneut die häufigste Ursache.
Foto: Butchstock.adobe.com Eine fehlerhafte Beratung kann teuer werden, wenn dem Kunden deswegen Fördergelder entgehen.
Neu in diesem Jahr: Die Augenoptiker (unten rechts) sind mit am Gemeinschaftsstand des Handwerks in Halle 9.
Fotos: Brille Nord | LV Bau LIV Dachdecker LIV Elektro | Martina Jahn

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Cannabis: Das gilt rechtlich!

Die Legalisierung von Cannabis stellt Arbeitgeber vor neue Herausforderungen. Ein Anwalt für Arbeitsrecht beantwortet die fünf wichtigsten Fragen.

Seit dem 1. April ist es in Kraft: Das umstrittene Cannabisgesetz erlaubt in engen Grenzen den Konsum, Anbau und Besitz der Droge. Ein Thema, das auch für Arbeitgeber relevant ist. Fürsorgepflichten, Unfallverhütung und Gefährdungsanalysen sind betroffen. Doch worauf müssen Arbeitgeber im Einzelnen achten? Rechtsanwalt Moritz Füser von der Kanzlei HMS Barthelmeß Görzel beantwortet die wichtigsten Fragen.

1. Kann ich den Cannabiskonsum am Arbeitsplatz verbieten?

Ja! „Grundsätzlich gilt für Cannabis das Gleiche wie für Alkohol“, sagt Füser. „Arbeitgeber können über Regelungen im Arbeitsvertrag, über eine Betriebsvereinbarung oder ihr Direktionsrecht den Konsum im Betrieb untersagen.“

Für Arbeitgeber sei dies die einfachste und klarste Lösung, mit Cannabiskonsum umzugehen, so Füser. Denn wo kein klares Verbot

Arbeitgeber können den Konsum im Betrieb untersagen.

Moritz Füser, Rechtsanwalt

gilt, darf zumindest theoretisch in der Pause ein Joint geraucht werden. „Arbeitnehmer dürfen sich zwar nicht in einen Zustand bringen, der die Erfüllung ihrer Arbeitsverpflichtung einschränkt, aber hier kommt es auf die Art und Weise der Tätigkeit an“, sagt der Anwalt. Wer im Büro arbeitet, „verträgt“ wahrscheinlich eher einen Joint als der Kollege an der Kreissäge. Probleme kann es zudem mit der Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) geben. Mitarbeitende, die erkennbar nicht in der Lage

Wachstumschancengesetz – Was lange währt, wird endlich gut?

W Der zähe Streit um das „Gesetz zur Stärkung von Wachstumschancen, Investitionen und Innovation sowie Steuervereinfachung und Steuerfairness“, kurz Wachstumschancengesetz, wurde endlich beendet. Der Bundesrat hat am 22.03.2024 dem Kompromissvorschlag des Vermittlungsausschusses zugestimmt und hierdurch den Weg für die Verkündung des Wachstumschancengesetzes am 27.03.2024 im Bundesgesetzblatt ermöglicht.

W Das Wachstumschancengesetz soll Unternehmen steuerlich entlasten, sie von bürokratischen Hürden befreien und die Rahmenbedingungen für Investitionen und Innovationen verbessern. Das Gesetz hat ein Entlastungsvolumen von 3,2 Milliarden Euro und enthält zahlreiche steuerliche Änderungen. Die wichtigsten Änderungen im Kurzüberblick:

• Degressive Abschreibung: Für bewegliche Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens, die vom 01.04.2024 bis einschließlich 31.12.2024 angeschafft oder hergestellt werden, ist eine degressiven AfA von bis zu 20 Prozent, maximal das Doppelte der linearen Abschreibung, möglich.

• Sonderabschreibung nach § 7g EStG: Erhöhung von bisher bis zu 20 Prozent auf nunmehr bis zu 40 Prozent der Investitionskosten. Gilt für Anschaffungen oder Herstellungen nach dem 31.12.2023.

• Geschenke an Geschäftspartner: Anhebung der Betragsgrenze von 35 Euro auf 50 Euro für Wirtschaftsjahre, die nach dem 31.12.2023 beginnen.

• Förderung von E-Autos: Arbeitnehmer, die ein E-Auto als Firmenwagen haben und auch privat nutzen dürfen, müssen nur 0,25% des Bruttolistenpreises versteuern. Voraussetzung dabei ist, dass der Bruttolistenpreis nicht mehr als 60.000 Euro beträgt. Für Anschaffungen nach dem 31.12.2023 wurde dieser Betrag auf 70.000 Euro erhöht.

• Buchführungspflicht: Anhebung der Grenze für die Buchführungspflicht bestimmter Steuerpflichtiger (Anhebung der Umsatzgrenze auf 800.000 Euro und der Gewinngrenze auf 80.000 Euro, § 141 AO). Gilt für Wirtschaftsjahre, die nach dem 31.12.2023 beginnen.

• Umsatzsteuer-Voranmeldungen: Anhebung des Schwellenwertes zur Befreiung von der Abgabe von vierteljährlichen UmsatzsteuerVoranmeldungen von 1.000 Euro auf 2.000 Euro (im Vorjahr).

• DegressiveAbschreibungimWohnungsbau:

Voraussetzung ist der Beginn der Herstellung nach dem 30.09.2023 und vor dem 01.10.2029 bzw. rechtswirksamer Abschluss des obligatorischen Vertrags nach dem 30.09.2023 und vor dem 01.10.2029. Im ersten Jahr können fünf Prozent der Investitionskosten steuerlich

geltend gemacht werden und in den folgenden Jahren fünf Prozent vom jeweiligen Restwert.

• Sonderabschreibung Mietwohnungsneubau nach § 7b EStG: Verlängerung des Förderzeitraums bis 30.09.2029. Anhebung der Baukostenobergrenze von 4.800 Euro pro m² auf 5.200 EUR pro m². Anhebung der max. Bemessungsgrundlage von 2.500 Euro pro m² auf 4.000 EUR pro m². Die Sonderabschreibung kann mit der degressiven AfA kombiniert werden.

W Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an!

Autor des Textes: Benjamin Kelhüseyin Steuerberater, Diplom-Finanzwirt (FH)Master of Laws (LL.M.) angestellt bei der Sozietät VOSS SCHNITGER STEENKEN BÜNGER & PARTNER in Oldenburg benjamin.kelhueseyin@obic.de

sind, eine Arbeit ohne Gefahr für sich oder andere auszuführen, dürfen demnach nicht mit dieser Aufgabe beauftragt werden. „Im schlimmsten Fall zahlt bei einem Unfall die Versicherung nicht“, warnt Füser.

Wichtig: Das Weisungsrecht gilt nur für den Arbeitsplatz. „Wer sich direkt vor dem Werktor einen Joint anzündet, darf das tun“, so Füser. Als Chef könne man dann beispielsweise nur verlangen, nicht in Arbeitskleidung zu kiffen.

2. Was tue ich, wenn ein Mitarbeiter bekifft zur Arbeit kommt?

Anders als bei Alkohol ist es nicht leicht zu erkennen, ob jemand Cannabis konsumiert hat und high ist. Diese Anzeichen deuten laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf Cannabiskonsum hin:

ɓ ein spezieller, mitunter als süßlich beschriebener Rauchgeruch, ɓ Schläfrigkeit, ɓ auffallende Gesprächigkeit oder Schweigsamkeit, ɓ übertriebene Albernheit, ɓ gerötete und/oder geschwollene Augen, ɓ verringerte Konzentration.

„Als Arbeitgeber sollten Sie handeln, wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr Mitarbeiter seine Arbeitsleistung nicht erbringen kann“, sagt Füser. „Sonst verstoßen Sie gegen Ihre Fürsorgepflicht und die Vorschriften der DGUV.“ Er rät, im Zweifel den Mitarbeiter nach Hause zu schicken und den Vorfall zu dokumentieren.

Denn: Streitet der Mitarbeiter den Cannabiskonsum ab, könnte nur ein Drogentest Sicherheit geben, um den berauschenden Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) nachzuweisen. Dieser muss in der Regel freiwillig erfolgen. „Das Recht auf körperliche Unversehrtheit ist ein Grundrecht“, erläutert Füser. „Da THC rechtssicher mit einem Bluttest nachgewiesen wird, wäre dieser Grundrechtseingriff in der Regel unverhältnismäßig.“

3. Darf ich einem Mitarbeiter wegen Cannabiskonsums kündigen oder ihn abmahnen?

Ist im Betrieb das Kiffen verboten, können Sie Verstöße auch arbeitsrechtlich ahnden. Außerdem: „Wer seine Arbeitsleistung wegen Drogenkonsums nicht erbringen kann, verletzt seine arbeitsvertraglichen Verpflichtungen“, stellt Füser klar. „Auch dann können arbeitsrechtliche Mittel zum Einsatz kommen.“ Eine Abmahnung oder sogar eine Kündigung wären denkbar, wenn der Verstoß dies rechtfertigt. Der Rechtsanwalt empfiehlt, Verstöße oder andere Vorfälle genau zu dokumentieren. Wichtig sei die Unterscheidung: „Eine Abmahnung zielt auf eine Verhaltensänderung für die Zukunft ab. Eine Kündigung hingegen kann ausgesprochen werden, wenn es eine schlechte Zukunftsprognose gibt und dem Arbeitgeber eine weitere Zusammenarbeit daher nicht zugemutet werden kann“, erläutert Füser.

4. Muss ich die Gefährdungsbeurteilungen für meinen Betrieb anpassen?

„Ein großer Teil der Arbeitsunfälle – zwischen 15 und 20 Prozent –geht auf Alkohol zurück“, sagt Füser. „Rauschmittel sollten daher in den Gefährdungsbeurteilungen berücksichtigt werden.“ Die Berufsgenossenschaft Rohstoffe und chemische Industrie stuft Suchtmittelkonsum zudem in ihrem Merkblatt „Gefährdungsbeurteilung Gefährdungskatalog“ als Gefährdungs- und Belastungsfaktor ein.

Rechtsanwalt Füser empfiehlt daher, bestehende Dokumente zu prüfen, ob sie um Cannabis als Gefährdung ergänzt werden müssen. „Ist allgemein von Rauschmitteln die Rede, reicht das aus“, so Füser. Betriebe sollten zudem über Auswirkungen des Konsums informieren.

5. Gelten besondere Regelungen für minderjährige Auszubildende?

Für Jugendliche unter 18 Jahren bleibt der Konsum und Besitz von Cannabis weiterhin verboten. Gleichzeitig gilt für minderjährige Auszubildende eine erweiterte Fürsorgepflicht. Das Jugendarbeitsschutzgesetz schreibt vor, dass Arbeitgeber bei Jugendlichen in besonderer Weise auf den Schutz der Gesundheit und die körperliche, geistige und seelische Entwicklung achten müssen.

Das hat Folgen im Zuge der Cannabis-Legalisierung. „Ausbilder können jetzt schnell in Konflikt mit dem Gesetz kommen“, warnt Anwalt Füser. „Denn wer Cannabis weitergibt, was ja weiterhin untersagt ist, und dabei erwischt wird, verliert seine Ausbildungsberechtigung.“ KATHARINA WOLF W

6 Norddeutsches Handwerk | 15. Mai 2024 Personal Fotos: HMS Barthelmeß Görzel InsideCreativeHousestock.adobe.com
mal ziehen? Im Betrieb können Sie das Kiffen untersagen, auch wenn es seit dem 1. April 2024 in engen Grenzen erlaubt ist.
Auch
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So steigern Sie Ihre Reichweite auf Instagram

Möchten Sie Kunden auf Instagram erreichen? Mit diesen Tipps steigern Sie ihre Aufmerksamkeit – von der Planung der Inhalte bis zu den Formaten der Beiträge.

Wer sich in den sozialen Netzwerken vom Wettbewerb abheben will, sollte sich mit seinem Instagram-Account strategisch aufstellen. Mit der richtigen Mischung an Inhalten und vorausschauender Planung steigern Sie Ihre Reichweite und bauen eine Community auf. Mit diesen drei Tipps machen Sie aus Ihrem Instagram-Account ein leistungsstarkes Werkzeug für Ihr OnlineMarketing und erzielen mehr Reichweite.

1. Beitragsformen mischen

Auf Instagram können Betriebe aus diesen drei Formaten wählen:

ɓ Reels: Das sind kurze Videos im Hochformat, die sich für Einblicke und kurze Erklärungen zu bestimmten Themen eignen. Durch dynamische Darstellung können Sie Ihre Kreativität unter Beweis stellen. Durch die kurze Dauer der Videos können einzelne Abläufe ansprechend präsentiert werden, ohne dass es langweilig wird. Durch Musik und Effekte können Sie zudem die Aufmerksamkeit der Zuschauer gewinnen.

ɓ Informierende Beiträge: Diese Beiträge können beispielsweise auf mehrere Slides (mehrere aufeinanderfolgende Bilder) verteilt werden, um Informationen häppchenweise zu präsentieren. Damit wecken Sie das Interesse Ihrer Follower und erweitern Ihr Netzwerk. Diese Beiträge fördern die Integration von Texten, Bildern und Grafiken, um Themen anschaulich zu vermitteln. Die Aufbereitung in einzelnen Slides erleichtert dem Leser, die Informationen besser zu verstehen.

ɓ Storys: Storys sind eine weitere wichtige Komponente, um die Community aktiv einzubinden. Kurze Einblicke in Form von Videos oder Fotos im Hochformat ermöglichen es Ihnen, nahbar zu wirken und einen persönlichen Bezug zu Ihren Followern aufzubauen. Durch interaktive Elemente wie Umfragen können Sie direkt mit Ihrer Community in Kontakt treten und Meinungen einholen. Storys sind nur 24 Stunden sichtbar und somit ideal für kurze Einblicke in Veranstaltungen oder in Ihren Arbeitsalltag.

Für Reels und informierende Beiträge braucht es eine Vorausplanung, um sicherzustellen, dass der Inhalt die Zielgruppe anspricht. Diese Inhalte sollten Sie sich vorab genau überlegen. Wählen Sie Themen, die ihre Zielgruppe interessieren, und achten Sie auf einen Themen-Mix.

Tipp: Um möglichst viele Personen zu erreichen, ist es sinnvoll, alle drei Formen zu nutzen und dadurch regelmäßig frischen Content zu liefern. Durch diese Vielfalt können Sie Ihre Reichweite und die Interaktionsrate steigern sowie neue Follower gewinnen.

2. Content-Planung

Ein erfolgreicher Instagram-Account setzt voraus, dass Sie eine Content-Planung (Inhaltsplanung) haben. Sind mehrere Personen auf Ihrem Account aktiv, sollten Sie sich eng abstimmen. Damit

Hohe Reichweite dank Reels und einheitlicher Bildsprache „Eine gute Mischung“ aus Reels, bebilderten Beiträgen und Storys macht den Instagram-Account von BC Bieder Haustechnik in Westerstede aus. „Wir versuchen, eine Vielfalt an Themen abzudecken, die Neukunden und potenzielle Mitarbeitende interessieren“, sagt Projektleiter Christian Bieder (Foto). So sind kurze Reels der Monteure zu sehen, Baustellenfotos oder Einblicke in Sanierungsprojekte.

Der 25-Jährige, der auch für die Nachwuchsgewinnung zuständig ist, bindet Auszubildende und Junggesellen in die ContentErstellung ein. „Sie liefern Bilder oder Videos von draußen an, die Auszubildende bereitet das Material dann auf“, berichtet Bieder. Beim Auswerten der Beiträge habe er festgestellt, dass Reels die meiste Reichweite erzielen. Auch die Interaktionsrate sei bei diesem Format am höchsten. „Das ist für die Zuschauer spannend, weil wir Einblicke in unsere Arbeit geben und dabei auf Unterhaltung setzen“, sagt Bieder. Das Ziel sei es, mehr Ideen für Reels zu entwickeln und mehr Videos zu veröffentlichen. Denn neben der Neukundengewinnung stehe die Gewinnung von Auszubildenden und Junggesellen im Fokus der Social-MediaAktivitäten. „Dafür geben wir Einblick in alle Bereiche und zeigen die Menschen, die hier arbeiten“, sagt Christian Bieder. Zum Start des Instagram-Kanals hatte der Betrieb eine Agentur beauftragt. „Sie hat uns vor allem bei der Gestaltung unterstützt: Wie bereiten wir Bilder auf? Wie binden wir unsere Farben Schwarz, Marmor und Orange immer wieder in die Beiträge ein?“, erläutert Bieder. Jetzt setze er die Vorgaben gemeinsam mit der Auszubildenden um – das zahle auf den Wiedererkennungswert ein. (JA)

vermeiden Sie Missverständnisse. Nach außen sollten Sie einheitlich auftreten – vor allem in Bezug auf die Text- und Bildsprache. Mithilfe eines Redaktionsplans können Sie die Abstände für die Veröffentlichung Ihrer Inhalte festlegen. Durch die Strukturierung der Beiträge stellen Sie sicher, dass Sie Ihre Zielgruppe kontinuierlich mit relevanten Inhalten ansprechen.

Hilfreiche Tools erleichtern Ihnen die Planung, beispielsweise der Microsoft Planer. Damit können Sie Ideen sammeln, Inhalte planen sowie Personen bestimmte Aufgaben zuweisen. Damit gestalten Sie Ihren gesamten Redaktionsprozess transparenter und effizienter.

Auf Instagram ist es entscheidend, eine vielfältige Mischung an Beitragsformen zu nutzen.

3. Individuelle Posting-Zeiten Wann sind Ihre Follower auf Instagram aktiv? Damit Sie möglichst viele Nutzer erreichen, sollten Sie die Posting-Zeiten optimieren: Optimale Zeiten sind zwischen 11 und 13 Uhr sowie zwischen 19 und 21 Uhr. In den Zeiträumen können Sie mit einer höheren Aktivität der Nutzer rechnen und die Reichweite Ihrer Beiträge steigern. Ein hilfreiches Tool zur Bestimmung Ihrer optimalen PostingZeiten sind die Instagram Insights. Mithilfe der Analyse dieser Daten sehen Sie, wann genau Ihre Beiträge am besten ausgespielt werden. Insights zeigen auch, wann Sie die meisten Nutzer-Aktivitäten auf Ihrem Account generieren. LOUISA WALTHER W

Ford Transit Wochen

7 | Norddeutsches Handwerk 15. Mai 2024 Marketing
Foto: Privat Foto: Gilleerstellt mit KI Midjourney
Bewegte Bilder in Form von Reels sind bei Instagram-Nutzern besonders beliebt.
Ford Transit Custom. Jetzt mit 2,99 %* effektivem Jahreszins finanzieren. Beispielfoto von Fahrzeugen der Baureihe. Die Ausstattungsmerkmale der abgebildeten Fahrzeuge sind nicht Bestandteil des Angebotes.  * Ein Angebot der Ford Bank GmbH, Henry-Ford-Straße 1, 50735 Köln, für Privat- und Gewerbekunden (ausgeschlossen sind Großkunden mit einem Ford Rahmenabkommen sowie gewerbliche Sonderabnehmer, z. B. Taxi, Fahrschulen, Behörden) bei Kaufvertragsabschluss für alle noch nicht zugelassenen und für das jeweilige Zinsangebot berechtigten Neufahrzeuge und Abschluss eines Darlehensvertrages bei teilnehmenden Ford Partnern. Es gelten die Konditionen zum Zeitpunkt des Abschlusses eines Darlehensvertrages. Der angebotene Zinssatz setzt eine Anzahlung mindestens in Höhe der gesetzlichen MwSt. des individuellen Kaufpreises des Ford Partners voraus. Das Angebot stellt ein repräsentatives Beispiel nach § 17 Preisangabenverordnung dar. Ist der Darlehensnehmer Verbraucher, besteht nach Vertragsabschluss ein gesetzliches Widerrufsrecht gemäß § 495 BGB. Berechnungsbeispiel: Ford Transit Custom Kastenwagen, 280 L1 Basis, 2,0-l-EcoBlue-Motor FWD, 81 kW (110 PS), 6-Gang-Schaltgetriebe, unverbindliche Aktionspreisempfehlung Ford Werke GmbH € 36.381,87 (brutto) zzgl. Überführungs- und Zulassungskosten, Finanzierungsprodukt Ford Auswahl-Finanzierung, Laufleistung p. a. 10.000 km, Laufzeit 48 Monate, Anzahlung € 5.808,87, Nettodarlehensbetrag € 30.573,00, effektiver Jahreszins 2,99 %, Sollzinssatz p. a. (fest) 2,95 %, Gesamtbetrag € 39.287,45, Restrate € 18.485,58, 47 monatliche Raten zu je € 319,00. Details bei allen teilnehmenden Ford Partnern.

Betriebsrisiko schlechter Chef

Die Zahl der Arbeitnehmer, die sich nicht an ihren Arbeitgeber gebunden fühlen, erreicht ein Rekordniveau. Und das liegt nicht am Geld, zeigt eine aktuelle Studie.

Mitarbeitende, die innerlich gekündigt haben oder nur Dienst nach Vorschrift machen, können für einen Betrieb ernste Konsequenzen haben. Doppelt so hohe Fehlzeiten, geringere Produktivität und eine große Bereitschaft, den Arbeitgeber zu wechseln, ermittelte der aktuelle Gallup Engagement Index Deutschland. So sei mit 67 Prozent der überwiegende Teil der Arbeitnehmer nur gering gebunden und mache Dienst nach Vorschrift. Die Zahl der Arbeitnehmer, die bereits innerlich gekündigt haben, liegt mit 19 Prozent so hoch wie seit 2012 nicht mehr. Nur 14 Prozent fühlen sich ihrem Arbeitgeber emotional eng verbunden.

Kosten innerer Kündigung gehen in die Milliarden Innere Kündigungen seien nicht nur ein Problem für Unternehmen, deren Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit darunter leidet, sondern auch ein volkswirtschaftliches, heißt es in einer Presseinformation von Gallup: Die dadurch entstehenden Kosten aufgrund

Die Zahl der Arbeitnehmer, die bereits innerlich gekündigt haben, liegt mit 19 Prozent so hoch wie seit 2012 nicht mehr.

Gallup Engagement Index Deutschland

von Produktivitätseinbußen beliefen sich für 2023 auf eine Summe zwischen 132,6 und 167,2 Milliarden Euro. Für Betriebe problematisch: Je weniger sich Mitarbeitende emotional gebunden fühlen, desto größer ist die Wechselbereitschaft. Nur noch etwas mehr als die Hälfte (53 Prozent) der Beschäftigten will in einem Jahr mit Sicherheit noch bei ihrem jetzigen Arbeitgeber sein. 45 Prozent sind aktiv auf Jobsuche oder schauen sich um.

Wer sich gut fühlt, bleibt Hohe Bindung macht sich indes bezahlt: Von den hoch Gebundenen wollen 79 Prozent in einem Jahr noch bei ihrer derzeitigen

Firma sein, lediglich 5 Prozent von ihnen sind derzeit aktiv auf Jobsuche. 63 Prozent würden ihren Arbeitgeber Freunden oder Familienangehörigen uneingeschränkt empfehlen. Schwierig scheint auch die Integration neuer Teammitglieder zu sein. Denn die Ergebnisse zeigen, dass 40 Prozent der Befragten mit weniger als zwölf Monaten Betriebszugehörigkeit schon wieder offen für Neues sind: 15 Prozent sind aktiv auf der Suche nach einem neuen Job, weitere 25 Prozent schauen sich um.

Von den Neuen beabsichtigt auch weniger als die Hälfte (48 Prozent) uneingeschränkt, in einem Jahr noch bei ihrem aktuellen Arbeitgeber zu sein, und nur 29 Prozent würden ihn Freunden oder Familienmitgliedern ohne Wenn und Aber empfehlen. Zu diesem ernüchternden Ergebnis kann auch ein unzureichendes Onboarding beitragen: Nur 22 Prozent geben an, dass der Einarbeitungsprozess in ihrem Unternehmen ausgezeichnet war.

Geld ist nicht das Problem

Der Grund für die Unzufriedenheit der Beschäftigten liegt nicht am Gehalt, sondern an schlechter Führung. Fast 60 Prozent der Befragten gaben an, mit ihrer Bezahlung zufrieden zu sein, aber nur 22 Prozent sagten das über ihre direkten Vorgesetzten. Lediglich 27 Prozent gaben zudem an, dass ihre Führungskräfte Stärken wahrnehmen und wertschätzen.

Das hat Konsequenzen: Von denjenigen Befragten, die von einer klaren Stärkenorientierung berichten, waren 29 Prozent emotional hoch gebunden. Im Gegensatz dazu hatten nur 3 Prozent derjenigen, deren Stärken nicht im Mittelpunkt stehen, eine hohe Bindung. KATHARINA WOLF W

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Wie

beliebt sind My-Hammer und Co?

Auftragsportale könnten neue Aufträge liefern. Eine Studie zeigt aber: Bei der Nutzung durch Kunden ist noch Luft nach oben.

Online-Portale wie Doozer.de, Blauarbeit.de oder Deinehelfer24.de sind eine Möglichkeit für Betriebe, an neue Kunden und Aufträge zu kommen. Allein die 2005 gestartete Plattform My-hammer.de meldet fast 68.000 registrierte Handwerker und rund 6,3 Millionen vermittelte Aufträge. Eine aktuelle Umfrage des Digitalverbands Bitkom zeigt jedoch: Lediglich 10 Prozent der Befragten haben einen Auftrag über eine Online-Plattform vergeben. Interesse ist allerdings vorhanden: 20 Prozent der Teilnehmenden gaben an, sie könnten sich vorstellen, darüber eine Dienstleistung zu beauftragen. Befragt wurden 1.006 Personen in Deutschland ab 16 Jahren. Wenig überraschend ist, dass Jüngere offener sind für das digitale Angebot: Unter den 16- bis 29-Jährigen haben insgesamt 38 Prozent solche Portale schon genutzt oder können es sich vorstellen, unter den 30- bis 49-Jährigen sind es 32 Prozent. Bei den 50- bis 64-Jährigen sind es 31 Prozent, in der Altersgruppe ab 65 Jahren nur 25 Prozent. Auch zwischen den Geschlechtern gibt es Unterschiede: Während ein Viertel der Männer bereits solche Auftragsportale genutzt hat oder ihnen offen gegenübersteht, sind es unter Frauen 36 Prozent.

Christopher Meinecke, Leiter Digitale Transformation beim Bitkom, sieht vor allem Vorteile: „Durch Online-Handwerksportale lässt sich der Kundenstamm erweitern, den Kundinnen und Kunden wiederum wird die Suche durch Online-Terminbuchung, eine große Auswahl und Preisvergleiche auf einen Blick vereinfacht.“ (KW) W

Foto: sinenkiy.com.ua

8 Norddeutsches Handwerk | 15. Mai 2024 Personal & Marketing
Eine Auftragsvergabe per Online-Portal können sich vor allem Jüngere und Frauen vorstellen.
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Große Unzufriedenheit: Nur 14 Prozent der Beschäftigten fühlen sich ihrem Arbeitgeber emotional eng verbunden.
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* Quelle: GfK Studie zu Bekanntheit und Nutzung der Verzeichnismedien Oktober 2017; repräsentative Befragung von 15 Tsd. Personen ab 16 Jahren. Jetztberatenlassen: Tel.0511/8550-8100

Bewerber finden: Diese Schritte bringen Sie weiter

Potenzielle neue Mitarbeiter, die auf Ihrer Website nicht schnell das finden, was sie brauchen, sind schnell verloren. So räumen Sie die höchsten Hürden aus dem Weg.

Online-Bewerbungen sind bei Ihnen Mangelware?

Dann könnte es an Ihrem Bewerbungsprozess liegen. Abläufe, die einem langen Hürdenlauf gleichen, wird kein guter Bewerber akzeptieren. Denn: Wer sich bewirbt, hat meist schon einen Job und damit keinen Grund, einen langwierigen Prozess auf sich zu nehmen. „Entscheidend für mehr Online-Bewerbungen ist, dass Bewerber sich sofort, wenn sie auf Ihre Stellenanzeige stoßen, mit wenigen Klicks bewerben können. Zum Beispiel direkt vom Handy aus dem Bus heraus“, sagt Eva Lomme vom Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk, das Handwerksbetriebe im Bereich der Digitalisierung kostenfrei unterstützt. Sie vergleicht die Suche mit einem Trichter, bei der zunächst möglichst viele Interessenten eingesammelt werden. In einem kurzen Online-Verfahren können sie feststellen, ob sie zum Betrieb passen, die wichtigsten Qualifikationen erfüllen und wie sie sich sofort unkompliziert bewerben.

Schritt 1: Sie sammeln Bewerber mit Hinguckern „Mitarbeiter gesucht“ oder „Wir brauchen dich!“ – diese Slogans sind nicht besonders originell. „Bei der Suche nach Fachkräften oder Auszubildenden geht es darum, Aufmerksamkeit zu erregen“, sagt Lomme. „Suchen Sie sich ein Detail, das für Ihren Betrieb steht, formulieren Sie dazu einen Slogan und zeigen Sie ein gutes, authentisches Foto.“ Ob Vier-Tage-Woche (Bei uns gehört der Freitag dir!), flexible Arbeitszeiten (Arbeite doch, wie es dir passt!), Service für die Reinigung der Arbeitskleidung (Bei uns wäscht der Chef!) oder die Wichtigkeit des Jobs (Energiewenderetter gesucht) – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Schritt 2: Direkten Zugang zu den Stellen schaffen Nun gilt es, die potenziellen Bewerber unkompliziert zu den offenen Stellen auf Ihrer Karriereseite zu lotsen. „Wie das technisch gelöst wird, ob über einen QR-Code auf einem Plakat oder einen Link im Social-Media-Post, ist nicht so wichtig“, sagt Lomme. „Die Bewerber sollten aber innerhalb von wenigen Sekunden Antworten auf die wichtigsten Kernfragen und einen direkten Zugang zu den offenen Stellen bekommen.“ Diese Kernfragen seien:

ɓ Wer steht hinter der Stellenanzeige?

ɓ Was macht der Betrieb?

ɓ Was sind meine zukünftigen Aufgaben?

ɓ Warum sollte ich mich dort bewerben?

Gleichzeitig sollten die offenen Stellen oder auch die Bitte um Initiativbewerbungen unkompliziert zu finden sein. „Es geht darum, Hemmschwellen abzubauen“, betont Lomme. „Deshalb sollten Sie Gesicht zeigen: Wer nimmt die Bewerbung entgegen? An wen kann ich mich mit Fragen wenden? Und wie kann ich mich jetzt und hier bewerben?“

Schritt 3: Eine direkte Online-Bewerbung ermöglichen Blitzbewerbung oder wie Sie es nennen wollen: Schaffen Sie auf Ihrer Website eine Möglichkeit, sich ganz unkompliziert zu bewerben, und fordern Sie die Bewerber direkt dazu auf. Zum Beispiel mit den Worten: „Bewirb dich jetzt in nur drei Minuten!“ „Wenn Sie diese Möglichkeit bieten, sollten Sie sich vorab wenige Fragen überlegen, mit denen Sie die Bewerbungen filtern“, erklärt Lomme.

ɓ Welche Qualifikation ist für die Stelle unbedingt nötig?

ɓ Welche Berufserfahrung oder Tätigkeiten setzen Sie voraus?

ɓ Welche Kernkompetenzen sollte der Bewerber auf jeden Fall haben? Welche können erlernt werden?

„Mit diesen Fragen lassen sich Online-Bewerbungsformulare gestalten, in denen die Bewerber nur kurze Antworten geben oder vorgegebene Kästchen anklicken müssen“, so die Expertin. Auf Unterlagen wie Lebenslauf oder Anschreiben sollten Sie dann verzichten. „Reduzieren Sie den Aufwand für den Bewerber auf ein Minimum und klären Sie den Rest im Gespräch“, empfiehlt Lomme

Schritt 4: Mit transparentem Prozess punkten Wir sind daran gewöhnt, uns nicht mehr überraschen zu lassen: Vor dem Restaurantbesuch schauen wir online in die Speisekarte und lesen Bewertungen. Bei einem Bewerbungsprozess ist es nicht anders: „Bewerber wünschen sich Informationen darüber, wie der Prozess abläuft, welche Schritte nach der Bewerbung folgen und wann eine Entscheidung über die Besetzung der Stelle fällt“, erklärt Lomme. „Viele Betriebe liefern diese Informationen allerdings nicht.“ Also können Sie hier punkten, indem Sie die wichtigsten Fragen beantworten:

ɓ Wann kann ich mit einer Rückmeldung rechnen?

ɓ Wie erfolgt die Kontaktaufnahme?

ɓ Wie viele Vorstellungsgespräche gibt es? Wer ist dabei?

ɓ Kann ich zur Probe arbeiten? Und wenn ja, wie lange?

ɓ Wie läuft das Onboarding?

„Hier können Sie viele Ängste nehmen, ohne Romane schreiben zu müssen“, ist die Expertin überzeugt.

Fachkräfte oder Auszubildende sollten sich schnell und unkompliziert bewerben können, wenn sie Ihre Stellenanzeige entdeckt haben – am besten per Handy mit ein paar Klicks.

Bewerber wünschen sich ein transparentes Bewerbungsverfahren.

Eva Lomme,

Schritt 5: Probieren, was funktioniert Ihre Online-Strategie funktioniert nicht auf Anhieb? Dann bleiben Sie dran. „Probieren Sie unterschiedliche Varianten aus, um herauszufinden, was am besten klappt“, sagt Lomme. „Die Auswertungen der Social-Media-Anzeigen und Website-Besuche helfen dabei.“ Gleichzeitig können Sie so im Blick behalten, wie sich welche Zielgruppe am besten ansprechen lässt. KATHARINA WOLF W

aSie brauchen noch mehr Input zum Thema?

Das Mittelstand-Digital Zentrum Handwerk bietet ein E-Learning zum Thema digitale Mitarbeitergewinnung.

„Bis zu fünf Bewerbungen pro Woche kommen über die Website“

Wer in Emden zum VW-Werk fährt, kann das riesige Plakat kaum übersehen: Die Ivens Haustechnik GmbH bildet aus.

Auch auf der Website, auf Social Media und in Schulen wirbt das Unternehmen für sich als Arbeitgeber. „Wir klappern auf allen Kanälen und man kennt uns“, sagt Geschäftsführer Stefan Ivens (Foto). Doch wichtig ist ihm noch etwas anderes: Potenzielle Mitarbeitende sollen es so leicht wie möglich haben, sich zu bewerben.

Deshalb gibt es auf der Website einen Bewerber-Workflow, der nicht nur einfach zu finden ist, sondern auch Interessierten mit wenigen Klicks eine Online-Bewerbung ermöglicht. „Wir wollen schnell und unkompliziert mit Bewerbern in Kontakt treten“, sagt Ivens. Wer will, hat innerhalb einer Minute seine Bewerbung abgeschickt.

Dafür müssen Bewerber nur ein paar Fragen beantworten und ihre Kontaktdaten hinterlassen. „Am Telefon klären wir dann, was der Bewerber derzeit macht und welche Erfahrungen er hat. Lebenslauf und Zeugnisse können wir uns später noch ansehen.“

Seit 2019 bietet Ivens die Schnellbewerbungen an und hat gute Erfahrungen gemacht. Statt maximal einer Bewerbung pro Woche kämen jetzt bis zu fünf. Vor allem jüngere Mitarbeitende oder Auszubildende wählten den schnellen, unkomplizierten Weg.

Die Qualität der Bewerber sei dennoch gemischt, räumt der Geschäftsführer ein. „Es kommen schon mal Anfragen, die nicht passen.“ Und: „Die wirklich guten Bewerber laden ihre

„Um Neues zu entwickeln, brauche ich eine sichere wirtschaftliche Basis. Die schaffe ich gemeinsam mit meiner Steuerberaterin.“

Armin Machhörndl, Kaffeerösterei Machhörndl

Als Unternehmer ist es nicht immer einfach, das Richtige zu entscheiden. Ihre Steuerberatung berät Sie kompetent und auf der Basis aktueller Geschäftszahlen. Gemeinsam schaffen Sie so die Grundlagen für sichere Entscheidungen und eine gesunde wirtschaftliche Entwicklung.

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9 | Norddeutsches Handwerk 15. Mai 2024 Online-Bewerbungen
Foto: Ivens Haustechnik Foto: Kedek Creativestock.adobe.com

Abschied von der lokalen Software?

Software as a Service verdrängt die lokale Installation von Computerprogrammen. Welche Variante ist für Betriebe besser?

Kaufen oder mieten? Bei der SoftwareNeuanschaffung stellt sich diese Frage inzwischen in den meisten Fällen. Immer mehr Software-Hersteller verabschieden sich schrittweise vom Modell der fest installierten Kaufprogramme. Die Alternative heißt „Software as a Service“, kurz SAAS. In der Praxis bedeutet das, dass Nutzer nicht mehr eine bestimmte Version einer Software besitzen, sondern den Dienst anmieten – häufig kombiniert mit Komfortfunktionen wie Cloud-Diensten, um auch unterwegs auf alle wichtigen Daten zugreifen zu können. Einige Software-Hersteller lassen bei der Frage „Kaufen oder mieten?“ noch eine Wahl, andere setzen bereits voll auf Abos. Und auch bei einst typischen Lokalanwendungen wie den Office-Programmen ist SAAS längst angekommen.

Mehr Zeit für die Kernkompetenz Doch nutzen die Abo-Dienste in erster Linie den Herstellern, die damit im Vergleich zum Einmalkauf kontinuierliche planbare Umsatzeingänge generieren – oder nutzt das Modell im geschäftlichen Bereich auch den Anwendern? Johannes Werner ist Beauftragter für Innovation und Technologie (BIT) mit Schwerpunkt Digitalisierung bei der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen. Er weiß aus der Beratungspraxis, dass SAAS-Dienste viele Vorteile, aber auch einige Nachteile haben. Es komme wie häufig auf den individuellen Einzelfall an. Gleich-

zeitig sieht Werner im Mietmodell für den Großteil der Handwerksunternehmen überwiegend Vorteile.

„Handwerker, die durch SAAS-Nutzung den Betrieb der Software an den Hersteller auslagern, tun dies oft, um sich besser auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren zu können“, sagt Werner. Denn die wenigsten Betriebe hätten Zeit und Motivation, ihre IT-Landschaft aufwendig selbst zu pflegen.

Weniger Verantwortung, mehr Dynamik „Bei ,Software as a Service‘ können Unternehmen den Betrieb ihrer Softwarelösungen an externe Anbieter auslagern. Damit geben sie einen großen Teil der

IT-Sicherheit, des regelkonformen Datenschutzes und der Wartung der Software ab“, sagt Werner. Das setzt einerseits ein großes Vertrauen in die Professionalität des Anbieters voraus, dass dieser mit seiner Verantwortung gewissenhaft umgeht. Andererseits sei es für Handwerksbetriebe oftmals aufwendiger, für sich ein so sicheres und stabiles System einzurichten, wie es ein professioneller Anbieter kann.

„Persönlich glaube ich daher, dass es in den meisten Fällen mehr Sinn macht, Verantwortlichkeiten für die Software auszulagern.“ So müsse man auch keine Kompetenzen aufbauen und vorhalten, die man eher selten benötigt.

Gezielter Online-Betrug: Falscher Auftrag, echtes Opfer

E-Mails, Telefonate, unterschriebene Dokumente: Dieser Auftrag hat fast alles, außer reale Geschäftspartner. Die Polizei warnt vor einer kostspieligen Betrugsmasche.

Zu den SAAS-Vorteilen gehöre, dass sich häufig Nutzeranzahl und Basis-Funktionalitäten bedarfsgerecht erweitern ließen. So wachse der Mietdienst dynamisch mit dem Betrieb mit.

Größere Abhängigkeit

Den größten Nachteil von SAAS-Software sieht Werner in der Abhängigkeit vom Anbieter. Die gehe naturgemäß zwar mit jeder Gewöhnung an eine bestimmte Software einher – man trennt sich nicht gerne von Bewährtem –, die Abhängigkeit sei bei SAAS aber noch ein Stück größer. Dies wird besonders bei folgender Frage deutlich: „Was passiert mit meinen Daten, wenn mein Software-Hersteller seinen Betrieb einstellt?“ Bei lokal installierten Anwendungen liegen die Daten auf der eigenen Festplatte. Beim SAAS-Dienst häufig in irgendeinem Format in irgendeinem Rechenzentrum. „Es kann sinnvoll sein, solche Fragen mit dem Anbieter zu klären, bevor man sich für eine Software entscheidet“, sagt Werner. Was kann man noch prüfen, um die Vertrauenswürdigkeit eines Anbieters einzuschätzen? „Das kommt ein Stück weit auf den Gesamteindruck an“, sagt Werner. „Als Cloud-Anbieter können zum Beispiel ein InformationssicherheitsManagementsystem nach ISO 27001 oder Konformitätserklärungen zur DSGVO und GoBD Vertrauen schaffen.“

Zudem sollten Handwerksbetriebe vor der Entscheidung für eine Software ihre genauen Anforderungen kennen. Auch dies ist mit Arbeit verbunden. Die Anforderungen lassen sich beispielsweise in einem sogenannten Lastenheft strukturiert auflisten. „Da unterstützen die Handwerkskammern gerne mit ihren Betriebsberatern beziehungsweise – wie in meinem Fall – mit den Beratungsstellen für Innovation und Technologie“, sagt Werner. DENNY GILLE W

Winken bei einem Betrug mehrere zehntausend Euro, kann man die Masche schon mal aufwendiger gestalten. So wie bei dieser Betrugsform, die die Zentrale Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) des Landeskriminalamts Niedersachsen detailliert erläutert. Die Polizei warnt, sie könne „in spezifischen Szenarien äußerst authentisch erscheinen und den kriminellen Hintergrund geschickt verschleiern“. Laut ZAC würden Kriminelle diese Masche häufig mit einer Vielzahl von E-Mails, Telefonaten für die Ausgabe vom 14.06.2024 ist am 24.05.2024

Mindestens drei Parteien seien an der Masche beteiligt: zwei Täter und ein Opfer. So läuft sie ab:

ɓ Täterfirma 1 gibt sich als bekanntes Unternehmen aus und stellt eine Anfrage bei der Opferfirma. Auftragsgegenstand kann etwa ein bestimmtes Produkt sein. Im Beispiel der Polizei eine Komponente aus dem Maschinenbau.

ɓ Die Opferfirma versucht, das gesuchte Teil über ihre Zulieferer

ɓ Die Opferfirma bestellt die gewünschten Exemplare des vermeintlichen Teils bei Täterfirma 2. Sie überweist einen sowie unterschriebenen Dokumenten flankieren.

zu bestellen. Doch die führen das gesuchte Modell nicht. Also sieht sich das Opfer im Netz nach einem alternativen Zulieferer um.

ɓ Bei der Online-Suche stößt die Opferfirma auf Täterfirma 2, die sich als Zulieferer des vermeintlichen Teils ausgibt und ihre Kompetenz möglicherweise über eine gut gestaltete Website untermauert.

beträchtlichen Betrag, laut Polizei meist an ein ausländisches Konto – und erhält das fiktive Produkt selbstverständlich nie.

Zum Schutz gegen diese Betrugsform rät die Polizei Unternehmen unter anderem zu ɓ einer erhöhten Aufmerksamkeit bei der E-Mail-Kommunikation, insbesondere bei ungewöhnlichen Zahlungsbedingungen, ɓ einer genauen Überprüfung der Identität und Seriosität der beteiligten Unternehmen. (DEG) W

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10 Norddeutsches Handwerk | 15. Mai 2024 IT & Sicherheit
Doppeltes Falschspiel: Die Polizei warnt vor aufwendig inszenierten Online-Betrugsformen.
Fotos: Jung Fotografie GmbH Gille, erstellt mit KI Midjourney
Lokale Datenhoheit oder Service aus der Cloud? SAAS-Dienste sind auf dem Vormarsch. Foto: Gille, erstellt mit KI Midjourney Sieht für Handwerker tendenziell größere Vorteile in SAAS-Diensten: BIT-Berater Johannes Werner.
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Der neue Nissan Interstar soll als Elektro-Transporter besonders effizient unterwegs sein. Aber auch die Diesel sollen deutlich sparsamer werden.

Nissan legt den Interstar neu auf und bringt den großen Transporter vom dritten Quartal an erstmals als vollelektrische Version auf den Markt. Aber auch Diesel sind im Angebot. Nicolas Tschann, Direktor Leichte Nutzfahrzeuge bei Nissan Europe, geht zwar künftig von einer deutlich höheren Nachfrage nach Elektro-Vans aus, gleichwohl bleibt nach seiner Einschätzung der Anteil an Selbstzündern im LCV-Bereich in den nächsten Jahren hoch.

Wieder ein Zwilling des Renault Master Optisch unterscheidet sich Nissans TransporterFlaggschiff von seinem Bruder, dem kürzlich vorgestellten Renault Master, durch eine andere Frontpartie mit markanter LED-Lichtsignatur und mächtigem Grill. Stolz ist man auf die verbesserte Aerodynamik, zu der auch die flachere Windschutzscheibe und strömungsgünstigere Außenspiegel beitragen. Unabhängig von der Antriebsart habe sich der Luftwiderstand des Interstar um 20 Prozent reduziert.

Der Interstar ist gewachsen, es gibt ihn in zwei Längen (L2 und L3 mit 5,68 und 6,31 Meter) und zwei Höhen (H2 und H3 mit 2,50 und 2,75 Meter). Die L1/H1-Version des großen Transporters ist nicht mehr im Programm. Das Ladevolumen reicht von 10,8 bis 22 Kubikmeter. Die Ladefläche ist jetzt zehn Zentimeter länger, die seitliche Schiebetür um vier Zentimeter breiter. Leichteres Rangieren verspricht der um 1,5 Meter reduzierte Wendekreis. Nissan wird für seinen frontgetriebenen Transporter neben dem klassischen Kasten wieder zahlreiche Varianten anbieten, darunter Kipper oder Pritschenwagen. Details nannte der Hersteller noch nicht, auch keine Preise.

Interstar erstmals auch vollelektrisch

Den vollelektrischen Interstar-e wird es in zwei Leistungsstufen geben. Mit 87-kWh-Lithium-IonenBatterie soll die 143-PS-Version bis zu 460 Kilometer weit kommen und mit einem Stromverbrauch von

nur 21 kWh je 100 Kilometer punkten. Dabei kommt dem Transporter zugute, dass er vom ersten Tag an auch im Hinblick auf vollelektrische Versionen hin entwickelt wurde. Bis zu 200 Kilometer Reichweite verspricht der Elektro-Transporter mit 130 PS und 40-kWh-Akku. Während in Kombination mit dem kleineren Akku Wechselstrom standardmäßig mit 7 kW (optional 11 kW) und Gleichstrom mit 50 kW geladen werden kann, lässt sich die große Batterie ab Werk mit 11 kW AC (optional 22 kW) und 130 kW am Schnelllader befüllen. In 30 Minuten kann so Strom für die nächsten 250 Kilometer aufgenommen werden.

KILOMETER Reichweite soll die 143-PS-Version mit der 87-kWh-LithiumIonen-Batterie bieten.

Kaum Kompromisse müssen bei Nutz- und Anhängelast gemacht werden: Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 4 Tonnen dürfen bis zu 1,6 Tonnen in den Stromer eingeladen und bis 2,5 Tonnen an den Haken genommen werden. Auch als Elektro-Transporter ist der Interstar ein Fahrzeug für vielfältige Einsatzgebiete.

Interstar-Diesel mit 105 bis 170 PS Der Zwei-Liter-Diesel mit einer Zuladung von 2 Tonnen und ebenfalls 2,5 Tonnen Anhängelast wird in vier Leistungsstufen von 105 bis 170 PS angeboten. Die sparsamste Variante soll mit einem

Das sind die Leasing-Lieblinge

Der Ford Transit Custom ist der beliebteste Transporter. Zumindest bei den Kunden von LeasePlan. Hier die Top Ten des Leasing- und Fuhrparkmanagers.

Auf Rang eins steht der Ford Transit Custom mit einem Anteil von über 16 Prozent an allen Neuzulassungen. Insgesamt schafft es Ford, sich gleich dreimal mit seinen Modellen Transit, Transit Custom und Transit

Connect zu platzieren. Außerdem ist der eTransit von Ford das zweitbeliebteste Elektrofahrzeug bei den Transporter-Kunden. Der beliebteste E-Transporter ist laut LeasePlan der eVito von

Mercedes-Benz. Wie im Vorjahr haben sich die Elektro-Transporter auch in diesem Jahr keinen Platz unter den Top Ten sichern können, sondern landen erneut auf den Rängen elf und zwölf hinter den konventionellen Antrieben. (SVE/RED) W

Die beliebtesten Transporter

besten Verbrauchswert von 7,4 Liter je 100 Kilometer um rund 1,5 Liter effizienter sein als der Vorgänger. Die CO₂-Emissionen will Nissan unter 200 Gramm pro Kilometer gedrückt haben. Neben dem Sechs-Gang-Schaltgetriebe ist auch eine neue Neun-Gang-Automatik von ZF für die 150- und 170-PS-Versionen im Angebot.

Innen unterscheidet sich der Interstar deutlich von seinem Vorgänger: Das weitgehend aus dem Renault Master übernommene fahrerorientierte Cockpit bietet Digitalinstrumente und ein verbessertes Infotainmentsystem. Mit verbessertem Raumgefühl, wertigen, aber strapazierfähigen Materialien, Sitzheizung und beheizbarer Windschutzscheibe wurde der Fahrerarbeitsplatz weiter aufgewertet. Zahlreiche Fahrassistenten unterstützen den Interstar-Piloten, dazu zählen Notbremsund Spurhalteassistent, Seitenwindstabilisierung, Müdigkeitswarner und Reifendruckkontrollsystem. Auch eine Anhängerstabilitätskontrolle ist verfügbar.

Nissan gewährt auf alle Interstar-Varianten eine Garantie von fünf Jahren oder 160.000 Kilometer, für die Hochvoltbatterie der Elektroversionen sogar acht Jahre und 160.000 Kilometer. MARTINA GÖRES W

IMPRESSUM

Organ der Handwerkskammern 129. Jahrgang

Herausgeber: Schlütersche Fachmedien GmbH Ein Unternehmen der Schlüterschen Mediengruppe

Postanschrift: 30130 Hannover

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Content Management: Torsten Hamacher, Tel. 0511 8550-2456 torsten.hamacher@schluetersche.de

Antje Todt, Tel. 0511 8550-2550 antje.todt@schluetersche.de Regionalredaktionen (verantw. f. Kammerseiten) Braunschweig-Lüneburg-Stade: Astrid Bauerfeld Hannover: Peter Karst Hildesheim-Südniedersachsen: Ina-Maria Heidmann Magdeburg: Burghard Grupe Oldenburg: Heiko Henke Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim: Sven Ruschhaupt Ostfriesland: Jörg Frerichs

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Derzeit gültige Anzeigenpreisliste: Mediadaten 2024 Druckunterlagen: anzeigendaten-ndh@schluetersche.de Tel. 0511 8550-2522

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Erscheinungsweise: monatlich

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12 Norddeutsches Handwerk | 15. Mai 2024 Fahrzeuge Foto: Ford Der Ford Transit Custom steht auf Platz eins der Transporter-Hitliste.
1 Ford Transit Custom (16,2 %) 2 Peugeot Expert (13,3 %) 3 Mercedes-Benz Vito (9,0 %) 4 Peugeot Partner (8,4 %) 5 Ford Transit (5,4 %) 6 VW Transporter (5,3 %) 7 Opel Vivaro (5,2 %) 8 Renault Trafic (5,1 %) 9 Opel Combo (4,8 %) 10 Ford Transit Connect (4,0 %) 11 Mercedes-Benz eVito (2,8 %) 12 Ford eTransit (1,0 %)
Bis zu 22 Kubikmeter Fracht fasst der Laderaum des Nissan Interstar.
Fahrerorientiertes Cockpit im neuen großen Transporter von Nissan Erstmals kommt der Nissan Interstar auch als vollelektrische Variante. Fotos: Nissan Neuauflage: Auch der neue Nissan Interstar ist ein Zwilling des Renault Master.
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Genderneutrale Sprache Die Publikation richtet sich, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angegeben ist, an alle interessierten Personen, unabhängig vom Geschlecht. Wir bemühen uns um eine geschlechterneutrale Sprache, weisen aber darauf hin, dass wir in bestimmten Fällen wegen der besseren Lesbarkeit und Verständlichkeit nur die männliche Form verwenden. Gleichbehandlung ist uns wichtig, Diversität nehmen wir als Chance für die Zukunft wahr.

Augenoptiker- und Hörakustikermeisterin Miriam Altenschulte verteilt die Verantwortung auf vielen Schultern.

Klima-Innovationspreis ausgelobt

Unternehmen, die eine Vorreiterrolle im Klimaschutz einnehmen und nachhaltig agieren, können sich für den Preis bewerben.

Ihr Betrieb wirtschaftet nachhaltig und Sie tragen damit innovativ zum Klimaschutz bei? Dann erfüllen Sie bereits ein Kriterium, das es für die Bewerbung zum Klima-Innovationspreis Niedersachsen

Der Klima-Innovationspreis honoriert das Engagement von Betrieben in Sachen Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

FKS-Aktionen decken Schwarzarbeit auf

Mehr als 720 Betriebe und 1.900 Personen überprüften die Einsatzkräfte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) bei einer Aktion im April. Der Fokus lag laut Niedersächsischem Wirtschaftsministerium auf Betrieben mit handwerks- und gewerberechtlichen Schwerpunkten. Insgesamt hätten die Behörden 343 Verdachtsfälle von illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit aufgedeckt. Ziel der Aktionstage sei es, konsequent gegen die Schattenwirtschaft vorzugehen und rechtmäßig handelnde Unternehmen zu stärken, sagte Wirtschaftsminister Olaf Lies. (JA)

Aufgaben delegiert, Betrieb umgekrempelt

Für eine neue Dienstleistung brauchte Miriam Altenschulte neue Strukturen im Betrieb. Von alten Prozessen trennte sich die Meisterin.

Den Betrieb auf den Kopf stellen und alles alleine wuppen? Das kam für Miriam Altenschulte nicht infrage. Die Augenoptiker- und Hörakustikermeisterin hat seit dem Einstieg in den elterlichen Betrieb vor sechs Jahren „viel umgekrempelt“. Der Hauptgrund: Sie war zuvor die Einzige, die im Bereich Hörakustik ausgebildet war. „Ich wollte diese Dienstleistung unbedingt anbieten und fest integrieren“, berichtet die Inhaberin von Optik Akustik Uhren Schmuck Lütkeniehoff in Wietmarschen. Doch der Unternehmerin war klar, dass sie Prozesse und Strukturen nur erneuern kann, wenn das Team hinter ihr steht. „Das funktionierte von Anfang an super: Denn ich war so motiviert, dass ich mit meiner Arbeitseinstellung offenbar alle angesteckt habe“, freut sich Altenschulte. Das gesamte Team zog mit. Auch dann, als es um die Übernahme von Verantwortung ging.

Wichtigste Entscheidung: Aufgaben abgeben Schon 2018, als Altenschulte aus der Elternzeit als Angestellte in den Betrieb kam, begann sie mit Umstrukturierungen. „Doch mir war klar, dass ich gar nicht alles allein schaffen kann“, betont die Unternehmerin. Sie musste sich Freiraum schaffen, um an ihr Ziel zu kommen, die Hörakustik langfristig fest in dem Betrieb zu verankern. „Ich bin mehrfach an meine Kapazitätsgrenzen gestoßen“, berichtet sie. Also hieß es, Kräfte bündeln und Aufgaben verteilen. Abgegeben hat Miriam Altenschulte die gesamte Personalplanung. „Das ist so komplex und raubt viel Zeit und Nerven, die ich für mein eigentliches Handwerk und die Arbeit mit Kunden brauche“, betont sie. Vor allem in einem Team, das ausschließlich aus Frauen in Teilzeit besteht, seien Urlaub, Krankheit oder Ausfall durch kranke Kinder immer zu berücksichtigen. Dieser Herausforderung hat sich eine langjährige Mitarbeiterin angenommen. Mehr Verantwortung fördert die Selbstständigkeit Auch die Themen Werbung und Öffentlichkeitsarbeit hat Altenschulte delegiert: Die Kommunikation mit der Agentur, die die Homepage betreut, die Website aktualisieren, die Kontakte zur

regionalen Presse – all das übernimmt jetzt eine Mitarbeiterin. „Wir stimmen uns zwar ab, aber das meiste passiert in Eigenverantwortung“, sagt die Meisterin.

Zudem hat die Handwerksunternehmerin dafür gesorgt, dass im Bereich der Augenoptik alle Mitarbeiterinnen beispielsweise den Einkauf von Brillenfassungen selbst managen. „Es ist mir wichtig, dass jede vom Sehtest bis hin zum Anpassen einer Brille den gesamten Prozess eigenständig abwickeln kann“, sagt Altenschulte. „Ich wollte nicht 60 Stunden pro Woche arbeiten“ Für die Mutter einer Tochter war auch nach der offiziellen Übernahme des Betriebs im Januar 2023 klar, dass sie nicht von früh bis spät arbeiten will und kann. Sie habe von Beginn an gut abgeben können – auch, weil sie bei ihrem Vater gesehen habe, dass er seinen Mitarbeitern zu viel abnehmen wollte. Das wollte sie als Nachfolgerin ändern. Und hat von Anfang an offen mit dem Team darüber gesprochen.

Und obwohl ihr Vater zu Beginn der Umstrukturierungen noch offiziell der Chef war, unterstützte er seine Tochter und ihre Ideen. „Ich hatte sein volles Vertrauen, er hat mich machen lassen und sich zurückgenommen“, berichtet Altenschulte. Das habe den gesamten Prozess für sie erleichtert.

Die Hörakustik als neuen Geschäftszweig aufzubauen, sei auch nicht ganz risikoarm gewesen, räumt die 39-Jährige ein. „Ich wusste ja gar nicht, ob Neukunden für ihr Hörgerät zu uns kommen würden oder ob die Stammkunden dafür offen sind.“ Letzten Endes wurde ihr Mut belohnt: „Die Kunden haben mir vertraut und das Thema wurde richtig gut angenommen“, freut sich Miriam Altenschulte.

2024 braucht. Ausschließlich Betriebe mit Sitz in Niedersachsen können ihre Bewerbung einreichen. Die Größe, Rechtsform und Branche spielen dabei keine Rolle. Die eingereichten Innovationen werden anhand folgender Kriterien bewertet:

ɓ Beitrag der Innovation zum Klimaschutz

ɓ Beitrag zur klimaneutralen Wirtschaft ɓ Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit

ɓ Beitrag zur wirtschaftlichen Nachhaltigkeit.

Der Gewinner erhält ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro, landesweite Medienpräsenz und eine handgefertigte Trophäe. Verliehen wird der Preis vom Niedersächsischen Umweltministerium und der Allianz für Nachhaltigkeit Niedersachsen. Die Preisverleihung findet im November in der Stadthalle Göttingen statt. Bewerbungsschluss ist der 15. Juni 2024. (JA)

Für Export-Rekord ausgezeichnet

Der Niedersächsische Außenwirtschaftspreis 2024 in der Kategorie „Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)“ ging in diesem Jahr an die Firma Hatecke GmbH aus Drochtersen.

Das Unternehmen baut Rettungsboote für Schiffe für den internationalen Markt. Es ist unter anderem im Boots- und Metallbau aktiv. Der Exportanteil liegt bei beeindruckenden 80 Prozent. Laut Niedersächsischem Wirtschaftsministerium setzte sich der Betrieb gegen zahlreiche starke und engagierte Mitbewerber durch.

Der Preis wurde im Rahmen des Außenwirtschaftstages von Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies verliehen.

Für den Preis in der Kategorie KMU waren außerdem die Unternehmen

Neuhaus Neotec GmbH aus Ganderkesee und die Internationale Geotextil GmbH aus Twistringen nominiert. (JA)

Der Newsletter informiert mich regelmäßig dienstags und donnerstags über wichtige Themen wie Steuern, Personal und Digitalisierung.

Dirk Evers, Evers-Bau-Tischlerei GmbH, Braunschweig

Da sie mittlerweile nur noch im Bereich Hörakustik arbeitet, hat sich die Unternehmerin auch dort Entlastung verschafft: Zwei Mitarbeiterinnen haben sich aus eigenem Antrieb zur Hörfachkraft weitergebildet und nehmen ihr einige Arbeiten ab. „Auch sie haben gesehen, dass ich an Grenzen stoße, und mich gefragt, wie sie unterstützen können“, sagt Altenschulte.

W

13 | Norddeutsches Handwerk 15. Mai 2024
Niedersachsen Foto: Privat
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Neben Baustellen überprüften die Behörden der FKS in Niedersachsen auch Kfz-, Friseur- und Gastronomiebetriebe.
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Die Zukunft für alle gestalten

Die Meisterfeier der Handwerkskammer hat die Leistung von 552 neuen Führungskräften gewürdigt. Zu den Gästen zählte Kultusministerin Julia Willie Hamburg.

Exakt 552 Handwerkerinnen und Handwerker haben in den vergangenen zwölf Monaten ihre Meisterprüfung bestanden. Nun gab es in Oldenburgs sportlichstem Wohnzimmer, der Heimstätte der Bundesliga-Basketballer, viel zu jubeln: 462 Jungmeisterinnen und Jungmeister erlebten ihre Meisterfeier.

Der Präsident der Handwerkskammer, Eckhard Stein, würdigte die Leistungen der neuen Führungskräfte. In seiner Begrüßung sprach er von den „Zukunftsmachern unserer Gesellschaft“ und forderte die Politik auf, klare Rahmenbedingungen für das Handwerk zu setzen. Zu den insgesamt 1.500 Gästen zählte Julia Willie Hamburg. Die niedersächsische Kultusministerin sagte: „Die Landesregierung steht zur dualen Berufsausbildung und zur Gleichwertigkeit zwischen akademischer und beruflicher Bildung. Zusammen muss es uns gelingen, Begeisterung bei den jungen Menschen für das Handwerk zu wecken. Und dafür ist es wichtig, dass die Berufe von uns auch anerkannt und wertgeschätzt werden. Deshalb arbeiten wir derzeit daran, die berufliche Orientierung in Niedersachsen weiterzuentwickeln, damit junge Menschen erste positive betriebliche Erfahrungen sammeln können.“ Festlich gekleidet und sichtbar stolz kamen die Meisterinnen und Meister nach und nach auf die Bühne. Kammerpräsident Stein und Heiko Henke, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer,

Die Landesregierung steht zur Gleichwertigkeit zwischen akademischer und beruflicher Bildung.

Julia Willie Hamburg, Kultusministerin

überreichten die Meisterbriefe für die Gruppen aus 19 unterschiedlichen Gewerken. Präsident Stein betonte: „Das Handwerk bildet eine starke Gemeinschaft. Uns eint, die Dinge anzupacken. Egal ob ich als Kosmetiker, Feinwerkmechaniker oder Zimmerer arbeite: Ich bin Handwerker!“

Mit Blick auf das 75-jährige Grundgesetzjubiläum und den kriegerischen Auseinandersetzungen in der Welt ergänzte Präsident Stein: „Das Handwerk steht für Frieden und Freiheit. Mit seinem System der Selbstverwaltung lebt es täglich Demokratie. Wir setzen auf ein gesellschaftliches Miteinander, Toleranz und Weltoffenheit.“ Dankesworte richtete der Kammerpräsident an die ehrenamtlichen Prüfungsausschüsse, die Dozentinnen und Dozenten. Für den schönen Rahmen der Veranstaltung hätten sich unter anderem Sponsoren und alle, die an der Organisation beteiligt waren, entscheidend eingebracht, so Stein.

Im Rahmen einer Podiumsdiskussion kamen neben Kultusministerin Hamburg und Präsident Stein zwei Handwerkerinnen zu Wort, die ihre Meisterprüfung vor ein paar Jahren bestanden hatten. Friseurin Lena Kühn und Elektrotechnikerin Carina Harders berichteten, welche Chancen ihnen der Meistertitel eröffnet hat. Während Lena Kühn im Angestelltenverhältnis arbeitet, ist Carina Harders in die Geschäftsführung des elterlichen Betriebes eingestiegen. TORSTEN HEIDEMANN W

Ein Dankeschön an die Sponsoren der Meisterfeier:

14 Handwerkskammer Oldenburg | Norddeutsches Handwerk | 15. Mai 2024
Großer Jahrgang auf großer Bühne: Zur Meisterfeier kamen aus 19 Gewerken die Teilnehmer der Vorbereitungskurse zu einem fröhlichen Wiedersehen zusammen.
Fotos (9): Hauke-Christian Dittrich
Helau: Diese beiden Meisterinnen genossen einen „Konfetti-Moment“.Moin: Schon bei der Ankunft an der EWE Arena herrschte gute Laune. Großes Ziel erreicht: Die Meisterurkunde ist in der Hand. Fröhliche Grüße aus Oldenburg – der Stadt der Meisterschulen.
Regionales
Freude an den Tischen: Diese Elektrotechnikermeister hatten sichtlich Spaß mit dem Fotografen. Auf dem Podium (v. li.): Lena Kühn, Julia Willie Hamburg, Björn Stack, Carina Harders und Eckhard Stein.
DDC Breakdance begeisterte mit einem spektakulären Showprogramm und akrobatischen Einlagen.
Standesgemäß: Die Zimmerer stellten sich nach dem Bühnenprogramm zum Gruppenfoto auf.

Vom Flüchtling zum Meister

Dlovan Suleiman fand durch Mut, Leidenschaft und mit Hilfe des IHAFA-Projekts seinen Platz in Deutschland.

Wer Dlovan Suleiman in seinem Salon 4you besucht, wird mit einem großen Lächeln empfangen. Der 30-jährige gebürtige Syrier träumte schon als Teenager von einem Leben in Deutschland, da sein bester Freund dorthin gezogen war. Aber er blieb erstmal. „Meine Eltern hatten die Hoffnung, dass der Krieg nicht zu uns kommt“, erzählt er. Aber 2015 holte er sie doch ein, so dass Suleimann floh. Hier landete er erst in München und kam durch einen Bekannten zufällig nach Oldenburg. „Der genaue Ort war für mich ganz egal, denn Deutschland war für mich zu dem Zeitpunkt eine weiße Karte.“

Integration durch Arbeit Von Anfang an war ihm aber klar, dass er unbedingt arbeiten wollte, um wirklich anzukommen. Helfen ließ er sich dabei von Hussein Kerri, dem Integrationsberater und Verantwortlichem für das Integrationsprojekt Handwerkliche Ausbildung für Flüchtlinge und Asylbewerber (IHAFA-Projekt) der Handwerkskammer. „Schon beim ersten Gespräch habe ich gespürt: das ist ein Kandidat für eine Ausbildung“, freut sich Kerri. „Man hat sofort gemerkt, dass er bereit ist, an sich zu arbeiten und etwas erreichen möchte.“ Auf dem ersten Bericht notierte er sich noch, dass er einen Ausbildungsstart im Jahr 2017 aufgrund von Suleimanns Deutschkenntnissen für schwierig hielt. Doch der überraschte ihn und startete im August 2017 seine Ausbildung zum Friseur. „Praktische Fähigkeiten hatte ich schon einige, aber die Theorie und besonders die Sprache waren ganz neu für mich.“ Aber Suleimann biss sich durch und schaffte so nicht nur seine Ausbildung samt Übernahme, sondern entschied sich schon kurze Zeit später, den Meis-

ter noch draufzusetzen. „Ich war schon immer kreativ. Aber erst die Ausbildung hat mir das Werkzeug in die Hand gegeben, diese Fantasien umsetzen zu können.“

Die Meisterschule stellte ihn zu Beginn vor Herausforderungen. „Ich hatte am Anfang wirklich Angst, ich dachte, das schaffe ich nicht“, gibt der Jungunternehmer zu. „Aber im Arabischen gibt es ein Wort – Tahaddi – was man in etwa mit ‚ich stelle mich den Problemen‘ übersetzen kann.“ Und so lernte er die kommenden Monate trotz Teilzeitstelle am Tag und Meisterkurs am Abend auch noch die Nächte durch. „Nach einiger Zeit merkte ich: das kann doch etwas werden.“

Und wie das etwas wurde, sieht jeder, der den frischgebackenen Familienvater in seinem Friseursalon besucht. Die Entscheidung zur schnellen Selbstständigkeit war natürlich ein Risiko, für das er seinen sicheren Job als Betriebsleiter in einem Friseursalon aufgab. Aber Suleimann ist überzeugt: „Man muss im Leben Dinge auch einfach mal probieren. Dann kann zwar etwas schiefgehen, aber es ist besser, als es gar nicht erst versucht zu haben.“ SARAH LEHMLER W

Von IHAFA zu IFHa

IHAFA startete 2015 und allein in Oldenburg wurden über 1.250 Geflüchtete beraten, wovon über 350 in Arbeit vermittelt werden konnten, 188 erfolgreich eine Ausbildung abgeschlossen und zehn den Meistertitel erlangt haben. IHAFA endete am 31. März 2024. Das Folgeprojekt „Integrationsprojekt Fachkräfte für das Handwerk –Geflüchtete und Zugewanderte in Ausbildung und Beschäftigung“ (IFHa) startete am 1. April 2024.

Genossenschaftlich heißt: Jemanden an seiner Seite zu haben, dem man vertraut.

Wir sind die Bank mit der genossenschaftlichen Idee.

Als mittelständische und regionale Banken verstehen wir die Anforderungen und Bedürfnisse des Mittelstands in unserer Region besonders gut. Wir beraten vor Ort und mit Partnern weltweit. So stärken wir die Wirtschaft und übernehmen Verantwortung für die Region.

Volksbanken Raiffeisenbanken

Sprechtag zum CE-Kennzeichen

Mehrere Kammern im Nordwesten laden ihre Mitgliedsbetriebe ein, an einem Sprechtag zur CE-Kennzeichnung teilzunehmen. Das Online-Angebot findet am Donnerstag, 20. Juni, in der Zeit von 9.30 bis 16.30 Uhr statt. Für jeden Interessenten wird in diesem Zeitraum eine Dreiviertelstunde reserviert. In dieser Zeit können in vertraulichen Einzelgesprächen Fragen zur Herstellung, zum Import oder auch zum Umbau von Produkten oder Maschinen in Verbindung mit der CE-Kennzeichnung gestellt werden. Die kostenlose Beratung wird gemeinsam mit certplan - Wiesemann & Denker GbR aus Weyhe durchgeführt.

Anmeldung: www.hwk-oldenburg.de/ termine

W AMTLICHE BEKANNTMACHUNG Einladung zur Vollversammlung

Gemäß §10 der Satzung der Handwerkskammer Oldenburg lade ich hiermit zur 202. Vollversammlung am 20. Juni 2024, 10 Uhr beginnend, ein. Die Tagesordnung inklusive Veranstaltungsort ist ab dem 15. Mai 2024 im Internet unter https://www.hwk-oldenburg.de/ueber-uns/amtliche-bekanntmachungen einzusehen. Soweit ein Mitglied an der Teilnahme verhindert sein sollte, bitte ich um Benachrichtigung der Handwerkskammer, damit dessen bzw. deren Stellvertreter/in frühzeitig eingeladen werden kann.

Oldenburg, 6. Mai 2024 gez. Eckhard Stein, Präsident

15 | Norddeutsches Handwerk | Handwerkskammer Oldenburg 15. Mai 2024
Er hat es geschafft: Dlovan Suleiman (li.) konnte innerhalb weniger Jahre den Aufstieg von Flüchtling zum Friseurmeister vollbringen. Unterstützung erfuhr er durch Hussein Kerri, Integrationsberater der Handwerkskammer.
Regionales Foto: Sarah Lehmler
Wir machen den Weg frei. Gemeinsam mit den Spezialisten der Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken: Bausparkasse Schwäbisch Hall, Union Investment, R+V Versicherung, easyCredit, DZ BANK, DZ PRIVATBANK, VR Smart Finanz, DZ HYP, MünchenerHyp, Reisebank. vr.de/weser-ems

W DIE HANDWERKSKAMMER INFORMIERT

Portal für Mitgliedsbetriebe

Die Handwerkskammer Oldenburg bietet ab sofort ein Verwaltungsportal für ihre Mitglieder an. Über die kammereigene Webseite ist es für alle in der Handwerksrolle eingetragenen Unternehmen möglich, sich in dem Portal zu registrieren und ein Benutzerkonto anzulegen. Nach dem Einloggen und der Kontozuordnung besteht die Möglichkeit, eigenständig beispielsweise Adress- und Kontaktdaten zu ändern oder einen neuen Betriebsleitenden zu melden. Über ein „Ampelsystem“ ist der Status von laufenden Anträgen nachzuverfolgen. Das bedeutet, dass Betriebsinhaberinnen und -inhaber nicht mehr persönlich zur Handwerkskammer kommen müssen, um bestimmte Geschäftsvorgänge zu erledigen.

Neue Lehrstellenbörse

Ausbildungsbetriebe können in diesem Portal nun ganz einfach freie Ausbildungs- und Praktikumsstellen aufgeben und viele weitere Informationen über ihren Betrieb (zum Beispiel Hinweise auf Social-Media-Kanäle) in einem Steckbrief hinterlegen. Mit der überarbeiteten Lehrstellenbörse ist ein wichtiges Instrument verbessert worden. Betriebe erweitern ihre Reichweite zur Nachwuchsgewinnung. Unter der Adresse lsb.hwk-oldenburg.de beziehungsweise direkt über die Homepage der Handwerkskammer können Suchende die Angebote der Betriebe in einer Kartenansicht mit verschiedenen Suchoptionen einsehen. Die Nutzung ist selbstverständlich für alle Teilnehmer kostenfrei. Ansprechpartnerin ist Marion Gonsior, Telefon 0441 232-254.

Mehr Service im Portal Nach und nach werden mehr Serviceleistungen hinzukommen, so dass das Portal immer weiter ausgebaut wird. Ansprechpartnerin ist Anja Laabs, Telefon 0441 232-154.

Zugang: portal.hwk-oldenburg.de

Neue Horizonte für Schüler

Das Projekt „Vorbereitet ins Praktikum“ (ViP) eröffnet die Möglichkeit, eine umfassende Berufsorientierung zu erfahren.

Ich habe jetzt keine Zeit für Dich, ich muss hier erst etwas fertigmachen.“ Mit diesen Worten sorgt der 14-jährige Aaron Stevens für Klarheit. Die Aufgabe, in seinem zweiwöchigen Praktikum bei der Restauration von Modellen der britischen Automarke Mini mitzuhelfen, geht vor. Deshalb hat er keine Zeit für Thorsten Schmidt, der soeben die Werkstatt von Mengers Special Cars in Oldenburg betreten hat. Und dem wiederum gefällt dieser Tatendrang. Er wartet gerne, bis Aaron fertig ist. Thorsten Schmidt ist bei der Handwerkskammer Projektkoordinator von „Vorbereitet ins Praktikum“ – kurz: ViP. „In enger Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit haben wir diese wegweisende Initiative im Sommer 2023 gestartet“, erklärt Schmidt. Unterstützung geben zudem das „Regionale Fachkräftebündnis Nordwest“ und die „Chancenregion Jadebay“. „Das Projekt bietet Praktika in den drei Ausbildungsberufen Kraftfahrzeugmechatroniker, Elektroniker mit der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik sowie Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik an. Dabei werden den Schülerinnen und Schülern Berufe nähergebracht, die maßgeblich an der Energiewende beteiligt sind und gute Entwicklungsmöglichkeiten bieten“, beschreibt der Koordinator.

An Schulen wird umfassend informiert

Über die Möglichkeit einer Teilnahme an dem ViP-Projekt erfuhr Aaron durch seine Schule. Dort wurde umfassend über das Projekt informiert und Material bereitgestellt. Bei Dierk Mengers, einem renommierten Spezialisten für klassische Minis und Oldtimer-Restaurationen, hat der Schüler die Grundlagen seines zukünftigen Wunschberufsfeldes kennengelernt und tiefe Einblicke in ein faszinierendes Fachgebiet gewonnen. Sein handwerkliches Vorwissen konnte Aaron bereits beim Tüfteln an Fahrzeugen mit seinem Vater verinnerlichen und somit beim Praktikumsbetrieb glänzen. Die Begeisterung für die Automobilbranche wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Begeisterung zwischen Motoren und Zylindern kannten in dem zweiwöchigen Praktikum keine Grenzen. Die Hingabe und Entschlossenheit, die Aaron an den Tag legte, überzeugten nicht nur den Projektkoordinator, sondern auch den

Formatentwicklung zum Thema KI

Wie können Betriebe und Handwerksorganisationen die Chancen der Künstlichen Intelligenz nutzen? Dazu tagte ein Beirat in Oldenburg.

KI-Frühstück, Barcamps, Bereitstellung von Baukästen: Um Anwendungsfälle in die Breite zu tragen, haben sich Vertreter vom Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), von Handwerkskammern und Fachverbänden zu einer Tagung in Oldenburg getroffen. Der vom ZDH ins Leben gerufene „Beirat Unternehmensführung“ blickt in regelmäßigen Abständen jenseits des Tagesgeschäfts über den Tellerrand hinaus.

„Der Beirat identifiziert kommende Herausforderungen für das Handwerk. Er sensibilisiert und bereitet Lösungsansätze vor“, erklärt ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke. An den beiden Tagen ging es um die Kundensicht und um die Frage, wie Unternehmen die Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz sinnvoll integrieren können. Ralf Hellrich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Koblenz, leitete die Zusammenkunft. „Wir

Hauptgeschäftsführer Heiko Henke begrüßte seinen Koblenzer Kollegen und Sitzungsleiter Ralf Hellrich sowie den ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke (v.l.).

haben gute Ideen gesammelt, was die Organisation tun kann und muss, um die Betriebe zu unterstützen und wie wir uns selbst als Organisation auf den Wandel einstellen müssen“, lautete sein Fazit.

Die neue App „Handwerk“:

Holen Sie sich alle relevanten Informationen für Ihren Betrieb auf Ihr Smartphone. handwerk.com/app

Dierk

zweiwöchigen Praktikums des

Das ViP-Projekt setzt einen entscheidenden Impuls für die Jugendlichen.

Thorsten Schmidt, Projektkoordinator

Praktika anbieten!

85-jährigen Inhaber des Betriebs, der noch immer seiner Leidenschaft nachgeht und mit seiner Expertise dem Schüler die essenziellen Bereiche seines Metiers näherbrachte. „Solche Leute findet man selten“, lobte Mengers.

Wie es für Aaron weitergeht, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass er für den Beruf des Kraftfahrzeugmechatronikers brennt. „Diese Erfahrung zeigt deutlich, wie bedeutend praxisnahe Berufsorientierung für junge Menschen ist und wie sehr sie durch solche Programme ihre eigenen Talente und ihren Horizont erweitern können. Das ViP-Projekt setzt hier einen entscheidenden Impuls für eine erfolgreiche berufliche Zukunft unserer Jugendlichen“, erklärt Thorsten Schmidt. Betriebe und Schulen, die an dem Projekt teilnehmen und in den „ViP-Kreis“ aufgenommen werden möchten, können sich gerne bei der Handwerkskammer melden. JULIA STIER W

Ansprechpartner: Thorsten Schmidt, Telefon 0441 232-285 oder Mail t.schmidt@hwk-oldenburg.de

Im Sommer findet eine Aktionswoche in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta sowie in Oldenburg statt.

Die Praktikumswoche startet in Kürze in eine neue Runde und Betriebe haben die Möglichkeit, potenzielle Azubis kennenzulernen. Mit der Praktikumswoche in Oldenburg sowie in den Landkreisen Cloppenburg und Vechta schnuppern Schüler und Schülerinnen ab 15 Jahren jeden Tag in ein anderes Unternehmen hinein. Die Aktion findet in den kompletten Sommerferien und den beiden Schulwochen davor (10. Juni bis 2. August) statt. Ab sofort können sich Betriebe dafür anmelden.

Die Praktikumswochen zeichnen sich insbesondere durch ihre Individualität, ihre gute Planbarkeit und den geringen Organisationsaufwand aus. Nach der Registrierung können

Betriebe angeben, wann und für welche Berufsfelder sie Praktikumstage anbieten möchten. Anschließend erhalten die Unternehmen automatisch Vorschläge für Praktikanten, die sich für die Berufsfelder interessieren.

Mit nur einem Klick kann ein Praktikumsvorschlag angenommen werden und die Praktikanten erhalten automatisch alle wichtigen Informationen zum Praktikumstag. Sowohl große als auch kleine Unternehmen profitieren von dieser aktiven Vermittlung. So haben sich in der Region in den Sommerferien im vergangenen Jahr 316 Betriebe zu den Praktikumstagen angemeldet und es wurden knapp 400 Vermittlungen von den Schülern und Schülerin-

nen gestartet. Die Teilnahme ist für Schülerinnen, Schüler und Unternehmen kostenfrei.

Infos: praktikumswoche.de HWK-Ansprechpartner: Marco Janssen, Telefon 0441 232-283

Handwerkskammer Oldenburg | Norddeutsches Handwerk | 15. Mai 2024 15a Regionales
Betriebsinhaber Mengers (links) freute sich über den Tatendrang, den der Schüler Aaron Stevens während seines ViP-Projektes an den Tag legte. Foto: HWK Foto: Julia Stier Foto: HWK Foto: Torsten Heidemann Foto: Falk Heller Sowohl große als auch kleine Firmen profitieren von der Praktikumswoche.

Mit einem einfachen Bewerbungsprozess zu neuem Personal

Zu umständlich, zu langsam, nicht mobil möglich: Laut einer Befragung des Unternehmens Softgarden1 haben schon mehr als die Hälfte aller Jobsuchenden den Bewerbungsprozess aus diesen Gründen abgebrochen. Dabei sollte ihnen in Zeiten, in denen Fachkräfte und Auszubildende Mangelware sind, die Bewerbung so einfach wie möglich gemacht werden.

Ideal: ein kurzer, digitaler Bewerbungsprozess, in dem Interessierte mit wenigen Klicks Informationen über sich liefern und schnell Kontakt zum Betrieb aufnehmen können.

Abschied vom klassischen Anschreiben

So ist es vor allem für jüngere Bewerber eine Last, ein ausführliches Anschreiben formulieren und verschiedene Unterlagen zusammenstellen zu müssen. Eine Studie hat gezeigt: Viele Kandidaten würden sich ohne die Notwendigkeit eines Anschreibens öfter auf ausgeschriebene Stellen bewerben, als sie es letztlich tun. Denn gerade junge Jobsuchende haben Probleme damit, sich einem zukünftigen Arbeitgeber prägnant und aussagekräftig vorzustellen.

Hinzukommt, dass viele Bewerber ein Anschreiben aus Textbausteinen zusammensetzen oder im schlimmsten Fall nur die Adresse austauschen. Der zukünftige Arbeitgeber bekommt damit kein aussagekräftiges Bild vom Absender – was ja eigentlich der Sinn eines Anschreibens sein sollte.

Kurz, knackig, online Große Chancen auf Bewerbungen haben Sie, wenn Sie Ihren zukünftigen Mitarbeitenden eine Onlinebewerbung ermöglichen – auf Ihrer Webseite oder Ihren Social-Media-Kanälen. Gerade Angehörige der Generationen Y und Z erledigen viele Angelegenheiten bevorzugt über das Smartphone oder Tablet. Was viele potenzielle Kandidaten dabei abschreckt: ein langer Fragebogen. So gaben bei einer Umfrage des Unternehmens Softgarden 45 Prozent Befragten an, sie würden maximal zehn Minuten mit der Dateneingabe in Bewerbungssysteme beschäftigt sein wollen.1

Digitalisieren Sie also Ihren Bewerbungsprozess und stellen Sie darin eine Auswahl an Fragen zusammen, die der Bewerberin, dem Bewerber das Beantworten möglichst leicht macht – im Idealfall als Multiple Choice.

Schnell muss es gehen, unkompliziert soll es sein: Damit Jobsuchende nicht aus dem Bewerbungsprozess aussteigen, sollte dieser möglichst kurz sein.

Gleichzeitig sollten die Fragen Ihnen einen guten ersten Eindruck der Kandidatin, des Kandidaten ermöglichen.

Schnell reagieren

Haben Sie Bewerbungen erhalten, sollten Sie schnell darauf reagieren. Ein bis zwei Wochen sind dafür eine gute Zeit. Warten Sie länger, riskieren Sie, dass die Kandidaten die lange Antwortdauer als Desinteresse wahrnehmen und sich anderweitig orientieren.

Zudem ist eine schnelle Reaktion auf die Bewerbung ein Zeichen dafür, dass Sie gut organisiert sind – das ist vielen Jobsuchenden wichtig. Nicht zuletzt kommt es auch darauf an, dass Interessierte sich bei Fragen schnell und unkompliziert mit Ihnen in Verbindung setzen können, zum Beispiel über Whatsapp-Nachrichten, per E-Mail oder telefonisch.

Die Lösung für einen digitalen Bewerbungsprozess

Einen einfachen, zeitsparenden und digitalen Bewerbungsprozess bietet Ihnen die Lösung der Schlüterschen zusammen mit „handwerk.com“.

Diese Lösung ermöglicht Interessenten eine unkomplizierte Bewerbung. Jobsuchende stellen ihre Qualifizierung und Motivation über einen kurzen Fragebogen dar. Über die individuell auf Ihren Betrieb zugeschnittenen Fragen geben sie die wichtigsten Eckpunkte zu ihrer Person und ihren Fähigkeiten an – das spart sowohl den Bewerbenden als auch Ihnen Zeit. Anschließend landen die Antworten samt Kontaktdaten in Ihrem E-MailPostfach.

Sparen Sie sich Zeit und machen Sie für Ihre Bewerber den Ablauf so einfach und unkompliziert wie möglich!

1) https://go.softgarden.com/de/study/bewerbungsreport-recruitingprozesse/

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Aus der Lackiererei auf die Rennstrecke

Elena und Manuel Pape bearbeiten in der Lackiererei Feinschliff alte Liebhaberstücke und neue Fahrzeuge. Damit haben sich die Unternehmer deutschlandweit einen Namen gemacht.

Es riecht nach einer Mischung aus Lack und Motorenöl. In der lichtdurchfluteten Halle auf einem alten Molkereigelände steht ein oranger Golf 1, der auf eine Lackaufbereitung und Reparatur wartet. Auf der Hebebühne ruht ein glänzend weißer Audi A3 Sportback. Der Meister bearbeitet mit Schleifpapier einen Unfallschaden am Lack. Daneben die nackte Karosse eines BMW 2002 aus dem Jahr 1975 – der alte Rennwagen soll wieder straßentauglich gemacht werden.

Die drei Fälle sind nur ein Ausschnitt aus dem Portfolio, das Elena und Manuel Pape in der Lackiererei Feinschliff in Uslar anbieten. „Wir brennen beide für den Motorsport und haben uns deshalb auch mit auf diesen Bereich spezialisiert“, sagt Fahrzeuglackierermeisterin Elena Pape. Die Kunden kommen aus dem gesamten Bundesgebiet. „Hier in der Region gibt es keinen Betrieb, der vergleichbare Dienstleistungen anbietet“, ergänzt Feinwerkmechanikermeister Manuel Pape. Lackiererin trifft Feinwerkmechaniker

Die erste Besonderheit des Handwerksbetriebs ist die Kombination der Meister aus den beiden Gewerken. „Eigentlich liegen fast alle Arbeiten bis zum Lackiervorgang bei mir“, sagt Manuel Pape. Das reicht vom Entwurf für den Neubau eines fehlenden Teils über die Planung und Konstruktion bis hin zur Abstimmung mit dem Kunden. Wenn Elektronik ins Spiel komme, hole er sich Hilfe von Partnern aus dem Handwerk. „Vor allem bei älteren Fahrzeugmodellen hat jedes Bauteil seine Tücken und ist immer wieder eine Herausforderung“, berichtet der 32-Jährige. „Für mich wird ein Auftrag immer dann spannend, wenn der Kundenwunsch außergewöhnlich ist“, sagt Elena Pape. Seit der Eröffnung der Lackiererei Feinschliff Anfang 2018 hat die Unternehmerin von kleinen bis großen Objekten schon viel lackiert: Kühlschränke, Modellflugzeuge, Kutschen, etliche Kleinteile und natürlich Motorräder und Autos. Noch vor ihrer Ausbildung hat Pape in einer Motorradwerkstatt und dort hauptsächlich mit Beklebungen gearbeitet. Daraus sei der Wunsch entstanden, Lackiererin zu werden. Nach einem Praktikum stand der Ausbildungsvertrag, auf den Gesellenbrief folgte die Meisterschule. Das Interesse an Fahrzeugen hatte auch Manuel Pape schon seit seiner Jugend: In jeder freien Minute wurde geschraubt – für sich selbst oder für Freunde. Nach seiner Ausbildung zum Feinwerkmechaniker brauchte er neben der Schrauberei „noch etwas zum Denken“ –und sattelte ein Maschinenbaustudium drauf.

Motorsport als Handwerk und Hobby Das Interesse für Autos entwickelte das Paar gemeinsam – wie auch die Idee, ihre Hobbys zum Beruf und einem gemeinsamen Handwerksunternehmen zu machen. Wenn Elena und Manuel Pape sich beispielsweise Rennen auf dem Nürburgring ansehen, sind sie nicht nur Zuschauer. „Dort treffen wir unsere

W VIER FRAGEN AN

Vera

FIRMENNAME Backstage Hair Concept

WEBSEITE www.backstage-hairconcept.de

ORT Hannover

GEWERK Friseur

MITARBEITERZAHL 20

FUNKTION Geschäftsführerin

Die Auszubildende Nele mit Elena Pape im Lackmischraum

Vom Aufbau alter Rennwagen bis hin zur Bearbeitung von Schäden an neuen Modellen reicht das Portfolio.

Kunden, die teilweise selbst Rennen mitfahren“, sagt Elena Pape. Einige Motorsportler bringen ihre Wagen über den Winter nach Uslar und lassen sie reparieren oder Umbauten vornehmen.

Die Meisterin erinnert sich gern an einen Spezialauftrag – ein Sammlerstück der Motorsportgeschichte.

„Allein 200 Stunden an Lackierarbeiten haben wir in den Auftrag gesteckt“, sagt die 31-Jährige. Sieben verschiedene Farben habe sie dafür verwendet – weit mehr als bei anderen Aufträgen. Und da der Kunde den Wagen nach acht Wochen schon wieder brauchte, sei es wirklich ein Mammutprojekt gewesen.

Dieses Engagement der Unternehmer wird mit „toller Wertschätzung“ belohnt: „Unsere Spezial-

1. Was sind Ihre Pluspunkte als Arbeitgeber? Wir sind ein junges Team, setzen auf regelmäßige Weiterbildung und bieten familienfreundliche Arbeitszeiten an – unter anderem eine Vier-Tage-Woche.

2. Wie rekrutieren Sie Nachwuchskräfte für Ihren Betrieb? Auf unseren Social-Media-Kanälen – Tiktok, Instagram und Facebook. Es spricht sich auch herum, dass wir zufriedene Azubis haben. Sie werben damit für uns.

3. Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Kooperativ: Wir binden das Team in neue Prozesse und Entscheidungen mit ein.

4. Was tun Sie, damit Ihre Mitarbeiter sich wohlfühlen? Wir schaffen ein wertschätzendes Arbeitsumfeld. Jeder darf selbstständig arbeiten, sich kreativ einbringen und die Teamkonstellation soll tagesaktuell passen.

projekte sprechen sich herum. Man kennt uns an der Strecke und weiß, was wir können“, sagt Pape stolz.

Eine unter wenigen Frauen Nicht nur die Kunden, auch die Auszubildenden kann sich Elena Pape mittlerweile aussuchen – die Beliebtheit des Betriebs spreche sich herum. „Ohne Werbung haben wir allein dieses Jahr fünf Initiativbewerbungen von jungen Mädchen bekommen.“ Derzeit bildet sie eine junge Frau zur Lackiererin aus – pausiert aber aus Kapazitätsgründen in diesem Jahr. „Wenn wir noch ein oder zwei Mitarbeiter als Lackierer einstellen könnten, würden wir gern mehr ausbilden“, betont sie.

Seit sechs Jahren betreiben Elena und Manuel Pape die Lackiererei Feinschliff in einer umgebauten Molkerei in Uslar. Ihre Spezialbereiche sind die Restauration und Lackierung von Fahrzeugen. Wir brennen beide für den Motorsport.

W ZU GUTER LETZT

Gesund oder berauschend? Die „Kifferkruste“

War es ein Aprilscherz oder gar ein Rauschmittel? Seit dem 1. April ist Cannabiskonsum in Deutschland teilweise erlaubt und ein Bäcker aus Dortmund hat reagiert: Seit diesem Tag bietet das Schürener Backparadies die „Kifferkruste“ an, leicht erkennbar an dem grünen Cannabisblatt. „Wir hatten das schon länger vor, eigentlich seit die Diskussion um die Legalisierung läuft“, sagt Bäcker Tim Kortüm. „Wir sind ein junges Team und fanden die Idee einfach lustig.“ Als Holländer habe er sich ohnehin öfter Sprüche zum Thema „Bubatz“ anhören müssen. „Da lag die Kifferkruste nahe.“ Die Kundschaft freut’s. Sie nehme das Brot gut an. „Es ist meist so schnell weg, dass wir nachbacken müssen“, sagt der Bäcker. Für alle, die es süß mögen, gibt’s noch einen Amerikaner, ebenfalls mit Cannabisblatt. „Der wird gerne Kollegen oder Freunden mitgebracht.“

Elena Pape, Fahrzeuglackierermeisterin

Für Tim Kortüm und sein Team ist es nicht das erste Mal, dass sie aktuelle Entwicklungen „verbacken“. „Uns macht es Spaß, Dinge auszuprobieren“, sagt der 36-Jährige. Dabei ist Hanfbrot an sich nichts Neues. „Das gibt es seit Jahrhunderten“, so Kortüm. Zudem seien Hanfsamen besonders gesund: Sie enthielten Omega-3-Fettsäuren, Vitamine und Ballaststoffe – aber kein berauschendes THC, versichert er lachend: „Berauschend ist höchstens der gute Geschmack.“ (KW)

Ihre Vorreiterfunktion als Chefin in dem Gewerk möchte Pape nutzen, um mehr Frauen für das Handwerk zu begeistern. Sie sei damals die einzige in ihrer Berufsschulklasse gewesen. Heute seien es ein paar mehr, berichtet die Auszubildende Nele. Sie hilft derzeit vor allem bei der Vorbereitung zum Lackieren. Größere Flächen darf sie ab und an auch schon selbst lackieren. Und während Manuel Pape und der angestellte Meister Frank die Frontschürze des weißen Audis für die Fertigstellung des Fahrzeugs vorbereiten, gehen Nele und ihre Chefin in den hinteren Trakt der alten Molkerei. Im Lackmischraum kümmern sie sich um die Ausmischung eines Lacks für den nächsten Auftrag. MARTINA JAHN W

Rollbandmaß am Roboter

Das Rollbandmaß ist ein vielseitiger Helfer in der Werkstatt und auf der Baustelle – ganz wegzudenken ist es aus dem Alltag trotz manch digitaler Konkurrenz noch immer nicht. Nun haben Forscher dem Rollbandmaß eine ungeahnte weitere Fähigkeit entlockt: Es erweitert als flexibler Arm die Bewegungsfähigkeit eines Radroboters. In Kombination mit einem Magneten kann der so auf einzigartige Weise Metallstrukturen erklimmen. Erdacht und umgesetzt wurde das Prinzip von Forschern am Robotics & Mechanisms Laboratory (RoMeLa) der

im

16 Norddeutsches Handwerk | 15. Mai 2024 Entdeckt im Handwerk
Teamwork: Hier bearbeiten die Handwerker eine Schürze. Fotos: Martina Jahn
Foto: ScreenshotRoMeLa via Youtube
Roboter
Forscher
Video. Kurzlink:
Foto: Schürener Backparadies Foto: Privat
University of California in den USA. Wie der
mit Bandmaßarm in der Praxis klettert, zeigen die
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