Programmheft Schauburg-Cinerama, Karlsruhe April 2022

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2022 APRIL


„EIN TRIUMPH“ OSCAR® NOMINIERT

GOLDEN GLOBE® GEWINNERIN

AB 21. APRIL IM KINO


BEVOR DER VORHANG AUFGEHT Liebe Gäste und Freunde der Schauburg, der Frühling steht vor der Tür und mit ihm eine neue Filmreihe. Dieses Jahr nehmen wir Sie mit in die Welt der Kurzfilme. Wir haben 78 sorgfältig kuratierte Filme in acht Themenblöcken für Sie vorbereitet: Sex, Krieg, Gesellschaft, Musik, Kritisch, Queer, Liebe und Horror. Viele davon sind mit Auszeichnungen prämiert worden, andere wurden von Oscar©-Preisträgern (Pepe Danquart) produziert. Einige der Regisseure kennen Sie bereits: Regisseur Erik Schmitt („Cleo“) oder Ilker Çatak („Räuberhände“) waren schon persönlich bei uns in der Schauburg. Wir wollen diesem speziellen Format endlich eine gebührende Plattform bieten und Ihnen zeigen, dass Kurzfilme klarer und erfrischender als Langfilme sein können. Wir zeigen Ihnen diese immer am 3. Dienstag im Monat um 19:00 Uhr. Los geht es mit dem Thema „Sex“ am 19. April gefolgt von dem Thema „Krieg“ am 17. Mai. Alle weiteren Neuheiten finden Sie in diesem Heft. Es würde mich sehr freuen, Sie zu der ein oder anderen Vorführung begrüßen zu dürfen. Mit cineastischen Grüßen

IMPRESSUM

HERAUSGEBER

AUSGABE #142

REDAKTION GESTALTUNG

NEUERSCHEINUNGEN IM APRIL

AB 7. APRIL DEATH OF A LADIES’ MAN LOVING HIGHSMITH WO IN PARIS DIE SONNE AUFGEHT

04 06 08

AB 14. APRIL

RED ROCKET ALLES IST GUTGEGANGEN EINGESCHLOSSENE GESELLSCHAFT

09 10 12

AB 21. APRIL HEIL DICH DOCH SELBST HAUTE COUTURE IN DEN BESTEN HÄNDEN RIVER DIE WUNDERSAME WELT DES LOUIS WAIN FUOCO SACRO

13 14 16 17 18 19

AB 28. APRIL RABIYE KURNAZ GEGEN GEORGE W. BUSH WOLKE UNTERM DACH DER WALDMACHER FINAL ACCOUNT

20 20 21 21

SPECIALS IM APRIL IN DER SCHAUBURG ZU GAST FILMVORSCHAU MAI 2022

22 24 26

Schauburg Kino Herbert Born, Marienstr. 16, 76137 Karlsruhe Tel: 0721 35 000 11 Fax: 0721 38 00 47 born@schauburg.de schauburg.de Herbert Born, Marcus Vetter, Wolfram Hannemann Dušan Tomić – www.duto.studio

Alle Starttermine sind unverbindlich. Programmänderungen sind nicht beabsichtigt, aber manchmal unvermeidbar. Das kostenlose Filmmagazin des Schauburg Filmtheaters erscheint monatlich.


AB 7. APRIL

DEATH OF A LADIES’ MAN DRAMA | KANADA, IRLAND 2020

Leonard Cohen gilt als Jahrhunderttalent aller Zeiten. Der kanadische Regisseur Matt Bissonnette widmet den Liedern seines berühmten Landsmanns eine Hommage, in der Cohens Songs fast zur zweiten Hauptrolle seiner tiefsinnigen Groteske avancieren. Eigentlich vergass er auf dem Weg zum Flughafen nur seine Brieftasche. Doch als Samuel O’Shea (Gabriel Byrne), ein trinkfester Frauenheld, noch mal seine Wohnung betritt, überrascht er seine junge Frau in Flagranti. Seitensprünge sind eher sein Metier. „Mit wie vielen Frauen hast du in unserem Bett geschlafen?“ fragt die deutlich jüngere Lebensgefährtin den sprachlosen Casanova. Ein Wort ergibt das Andere. Und die Scheidung seiner zweiten Ehe ist nur noch eine Frage der Zeit. Der Universitätsprofessor für Lyrik und intellektuelle Bohémien aus Quebec hat schon bessere Tage gesehen. Doch die Dinge spitzen sich zu. Und sein Leben gerät mehr und mehr aus den Fugen. In seiner nächsten Vorlesung verliert Samuel völlig die Fassung. Plötzlich verwandelt sich der Hörsaal. Und seine Studenten zelebrieren ausgelassen eines von Leonard Cohens Gedichten „The Music Crept by us“. Mit Papphüten auf dem Kopf und Konfettis feiern sie einen lyrischen Silvesterabend. Aber es kommt noch ärger. Surreale Halluzinationen verfolgen ihn … Regisseur Matt Bissonnette verzahnt surreale FantasyElemente und jede Menge schauspielerisches Können gelungen ineinander. Losgelöst vom grotesk surrealen Erzählstil gerät seine außergewöhnliche Inszenierung dank des eindringlich spielenden irischen Schauspielers Gabriel Byrne zu einem sehenswerten Ereignis. Glänzend verkörpert der 70jährige Charakterdarsteller einen sehr irischen Charakter, den Nachfahren vieler literarischer Betrunkener, von Brendan Behan bis Flann O’Brien. Leonard Cohen und Krise, das ist freilich fast Synonym. Doch das ist nur eine oberflächliche Sicht auf sein Werk. Das Leitmotiv fast aller seiner Texte ist die spirituelle Frage nach dem Sinn des Menschseins angesichts von Leid und Katastrophen, das Finden transzendentaler Ebenen. Nicht zuletzt stammen seine beiden Eltern von Rabbinern ab. Dass der Titan der Worte, der lieber Literat und Dichter als Musiker sein wollte, nie den Literaturnobelpreis bekam sondern Bob Dylan, ist Ironie des Schicksals. PROGRAMMKINO. DE / LUITGARD KOCH

REGIE Matt Bissonnette DREHBUCH Matt Bissonnette, Bobby Theodore DARSTELLER Gabriel Byrne, Jessica Paré, Brian Gleeson, Antoine Oliver Pilon, Karelle Tremblay, Suzanne Clement LAUFZEIT 101 Minuten FSK 16

04 NEU


»EIN GROSSARTIGER FILM VON GLÜHENDER SCHÖNHEIT.« LE PARISIEN

»SPEKTAKULÄR.« BLICKPUNKT FILM

»AUDIARD ERFINDET SEIN KINO GANZ NEU.« SCREEN INTERNATIONAL

»GLÄNZT MIT EINER ENERGIE, DIE UNSERE EPOCHE IN SICH AUFNIMMT.« LE MONDE

»KÖNNTE EIN KULTHIT WERDEN.« HAMBURGER ABENDBLATT

PAGE 114 PRÄSENTIERT

EIN FILM VON

JACQUES AUDIARD drehbuch CÉLINE SCIAMMA ton BRIGITTE TAILLANDIER

LÉA MYSIUS und JACQUES AUDIARD nach den novellen von ADRIAN TOMINE « AMBER SWEET » « KILLING AND DYING » « HAWAIIAN GETAWAY » original musik RONE produziert von VALÉRIE SCHERMANN bild PAUL GUILHAUME a.F.c schnitt JULIETTE WELFLING künstlerische leitung VIRGINIE MONTEL casting CHRISTEL BARAS bühnenbild MILA PRELI VINCENT GOUJON HORTENSE BAILLY NIELS BARLETTA script CHRISTELLE MEAUX produzent ALBERT BLASIUS erster regieassistent JEAN-BAPTISTE POUILLOUX postproduktion CEDRIC ETTOUATI produktion PAGE 114 in koproduction mit FRANCE 2 CINÉMA mit beteiligung von CANAL + CINÉ + FRANCE TÉLÉVISIONS in zusammenarbeit mit PLAYTIME MEMENTO DISTRIBUTION COFINOVA 17

AB 07.04.2022 IM KINO


AB 7. APRIL

LOVING HIGHSMITH DOKUMENTATION|SCHWEIZ, DEUTSCHLAND 2022

Eine der erfolgreichsten Autorinnen von mysteriösen Kriminalromanen war selbst ein Mysterium: Erst nach ihrem Tod wurde bekannt, dass Patricia Highsmith lesbisch war. Ihren Tagebüchern hatte sie sich anvertraut, die jetzt als Basis für einen Porträtfilm dienten. Immer noch werden die Romane von Patricia Highsmith mit großer Begeisterung gelesen und verfilmt. Erst in diesen Tagen erscheint bei einem Streaming-Portal „Tiefe Wasser“, nächstes Jahr soll kein geringerer als David Fincher „Strangers“ drehen, eine Neuverfilmung von „Strangers on a Train“, mit dem der Ruhm von Highsmith einst begann. Damals verfilmte Alfred Hitchcock die Geschichte von zwei mordenden Männern; der Erfolg ermöglichte Highsmith ein freies Leben, vor allem in Europa. In Texas war Patricia Highsmith aufgewachsen, zunächst bei ihrer Großmutter, ihre Mutter hatte das Kind nicht gewollt. Man mag hier die psychologische Basis für Manches finden, nicht zuletzt für die Faszination mit doppelten oder geborgten Identitäten, die Highsmiths Romane prägen, doch die Schweizer Regisseurin Eva Vitija verzichtet weitestgehend auf, vielleicht auch zum Scheitern verurteilte, Tiefenpsychologie. Ihr Film „Loving Highsmith“ beschreibt über Dokumentaraufnahmen und Interviews mit Freunden und Verwandten Highsmiths Leben, angesichts von kaum mehr als 80 Minuten Länge eher kurz und knapp, als tiefgehend und komplex. Doch der Fokus von Vitijas Film ist weniger die öffentliche Highsmith, als die private, die Frau, die erst durch die Veröffentlichung ihrer Tagebücher greifbar wurde. Manche Ex-Freundin hat Vitija interviewt, vor allem die Schriftstellerin Marijane Meaker, mit der Highsmith eine für ihre Verhältnisse längere Affäre hatte. Unbeständig scheint Highsmiths Liebesleben gewesen zu sein, so flüchtig wie die Affäre, die sie in ihrem 1952 unter einem Pseudonym erschienenen Roman „Carol“ beschreibt. An dessen Ende aber doch die Aussicht besteht, dass das lesbische Paar zusammenbleibt, zumindest eine gewisse Zeit lang. Allein das war für die damalige Zeit ein Skandal und bewirkte, dass der Roman erst nach Highsmiths Tod unter ihrem Namen veröffentlicht werden konnte. PROGRAMMKINO.DE / MICHAEL MEYNS

REGIE & BUCH Eva Vitija LAUFZEIT 83 Minuten FSK 12

06 NEU


FREDERICK

LAU

ROMY

SCHROEDER

HANNAH

HERZSPRUNG

BARBARA

AUER

AB 28. APRIL NUR IM KINO

KIDA KHODR

RAMADAN


AB 7. APRIL

WO IN PARIS DIE SONNE AUFGEHT ›LES OLYMPIADES‹ | KOMÖDIE , ROMANZE , DRAMA |FRANKREICH 2021

Liebe in den Zeiten von Tinder. Das ist der Kern des neuen Films des französischen Star-Regisseurs Jacques Audiard, der für harte Genrefilme bekannt ist und diesmal scheinbar neue Wege einschlägt. Im von Hochhäusern und Architektur, die in den 70er Jahren als modern galten, geprägtem 13. Arrondissement von Paris, lebt die Chinesin Emilie (Lucie Zhang). Sie schlägt sich mit Aushilfsjobs durch, hat kaum Kontakt zu ihrer Familie und sucht einen Mitbewohner. Diesen Part übernimmt Camille (Makita Samba), ein selbstbewusster Lehrer, der bald auch Emilies Lover wird. Zumindest für ein paar Nächte, dann ist es vorbei. Bald arbeitet er als Immobilienmakler und stellt Nora (Noémie Merlant) ein, die 33 Jahre alt ist und einst aus der Provinz nach Paris gezogen war, um zu studieren. Doch bei einer Party hatte sie eine Platinblonde Perücke getragen, in der sie dem Camgirl Amber Sweet (Jehnny Beth) zum Verwechseln ähnlich sah. Ohne zu ahnen, welche Folgen das haben würde, stimmte sie einem Selfie … Fast könnte man das 13. Arrondissement von Paris für den Hauptdarsteller von Jacques Audiards neuem Film halten, ein Bezirk, der diverser ist als andere der französischen Hauptstadt. Dementsprechend lebt hier nicht die Bourgeoisie, sondern Menschen aus der Mittelschicht, die sich Wohnungen in der Innenstadt nicht leisten können. Auch wenn der deutsche Titel „Wo in Paris die Sonne aufgeht“ arge Beliebigkeit andeutet, ist Audiards Film härter, direkter: In brillanten schwarz-weiß Bildern erzählt er von Mobbing, Vorurteilen, sexueller Freiheit und der Schwierigkeit, sich selbst zu finden. Dass etliche Figuren nicht weiß sind, stellt Audiard nicht aus, sondern erzählt es beiläufig mit. Diversität ist hier kein Verkaufsargument, sondern einfach die Realität der Lebenswelt der Figuren. Viel wichtiger ist die Suche nach Nähe und Liebe in einer von der Oberflächlichkeit der sozialen Medien geprägten Welt. Aus diesen Zutaten formt Audiard ein mitreißendes, brillant gefilmtes Gesellschaftsporträt, mit dem der französische Auteur einerseits einen neuen Weg einschlägt, andererseits seine genau beobachteten Milieustudien auf sehr moderne Weise fortsetzt. PROGRAMMKINO.DE / MICHAEL MEYNS REGIE Jacques Audiard BUCH Jacques Audiard, Léa Mysius, Céline Sciamma, nach Comics von Adrian Tomine DARSTELLER Lucie Zhang, Makita Samba, Noémie Merlant, Jehnny Beth, Camille Léon-Fucien, Océane Cairaty, Anaïde Rozam, Pol White LAUFZEIT 105 Minuten FSK 16

08 NEU


AB 14. APRIL OV

RED ROCKET DRAMA, KOMÖDIE | USA 2021

Ein abgehalfterter Pornostar will sich in seiner texanischen Heimat neu erfinden. Augenzwinkernde Dramödie vom Regisseur von „The Florida Project”. Im Mittelpunkt der schrägen Komödie steht Mikey Saber (Simon Rex), ein abgehalfterter Pornostar, der nach fehlenden Jobangeboten und Geldnot in seine kleine texanische Heimatstadt zurückkehrt. Seine Noch-Ehefrau Lexi (Suzanne Son) ist wenig begeistert und nimmt ihn nur widerwillig bei sich auf. Um Geld zu verdienen, beginnt Mikey Gras zu verkaufen. Er lernt die 17-jährige Strawberry (Bree Elrod) kennen, Angestellte eines Donut-Ladens und wittert seine große Chance. Er verführt sie und will das Mädchen als Eintrittskarte zurück in die Pornoindustrie nutzen.

Mit „Red Rocket” erkundet Autor und Indie-Regisseur Sean Baker („The Florida Project”, „Tangerine L.A.”) die Welt der Zuhälter, Drogendealer und Erwachsenenfilmindustrie. Das Ergebnis ist schräge Komödie, Sexfilm und Milieustudie in einem. Bakers Film, der bei den Filmfestspielen von Cannes 2021 uraufgeführt wurde, hat weitere zahlreiche Festivalauftritte absolviert und bereits viel Lob sowie zahlreiche Nominierungen erhalten. Mit Filmen wie „Tangerine L.A.”, der mit einem iPhone gedrehten Geschichte einer Transgender-Sexarbeiterin, und „The Florida Project”, einem Film über eine arbeitslose, alleinerziehende Mutter und ihre kleine Tochter, die in einem heruntergekommenen Motel im Schatten von Walt Disney World leben, hat Baker das Leben am Rande der Gesellschaft in Szene gesetzt. Sein neuestes Werk „Red Rocekt” steht dem in nichts nach und zeigt ein düsteres, witziges und erbarmungslos ehrliches Porträt der weißen Unterschicht in den USA. PROGRAMMKINO.DE / BJÖRN SCHNEIDER REGIE Sean Baker DARSTELLER Simon Rex, Suzanna Son, Bree Elrod LAUFZEIT 130 Minuten

»Eine Liebeserklärung an Patricia Highsmith!« s r f k u lt u r

Marijane Meaker Monique Buffet Tabea Blumenschein Judy Coates Courtney Coates Blackman Dan Coates TAG EB Ü C H ER G ELES EN VO N

Maren Kroymann

ab 7. April nur im Kino!

MIT MARIJANE MEAKER, MONIQUE BUFFET, TABEA BLUMENSCHEIN, JUDY COATES, COURTNEY COATES BLACKMAN, DAN COATES STIMME PATRICIA HIGHSMITH MAREN KROYMANN EVA VITIJA BILDGESTALTUNG SIRI KLUG MONTAGE REBECCA TRÖSCH MUSIK NOËL AKCHOTÉ ORIGINALTON JULIANE VARI SOUND DESIGN JASCHA VIEHL MISCHUNG ALEXANDER WEUFFEN FARBKORREKTUR FELIX HÜSKEN FABIAN KAISER, FABIAN ENGELER HERSTELLUNGSLEITUNG LINO RETTINGER REDAKTION KATHRIN BRINKMANN ZDF/ARTE, URS AUGSTBURGER SRF, SILVANA BEZZOLA RSI, DENISE CHERVET, BARBARA SEILER SVEN WÄLTI SRG SSR PRODUZENT:INNEN FRANZISKA SONDER, MAURIZIUS STAERKLE DRUX, CARL-LUDWIG RETTINGER EINE PRODUKTION VON ENSEMBLE FILM IN KOPRODUKTION MIT LICHTBLICK FILM, ZDF/ARTE, SRF, RSI UNTERSTÜTZT VON BUNDESAMT FÜR KULTUR (BAK) , ZÜRCHER FILMSTIFTUNG, FILM- UND MEDIENSTIFTUNG NRW, KANTON ST. GALLEN, SUISSIMAGE, UBS KULTURSTIFTUNG, ALEXIS VICTOR THALBERG STIFTUNG, ERNST GÖHNER STIFTUNG, SSA IM VERLEIH VON SALZGEBER · SALZGEBER.DE/HIGHSMITH

BUCH & REGIE ANIMATIONEN REDAKTION STERNSTUNDE,


AB 14. APRIL

ALLES IST GUTGEGANGEN TRAGIKOMÖDIE, DRAMA, KOMÖDIE | FRANKREICH 2021

Ein alter pflegebdürftig gewordener Vater bittet seine Tochter darum, ihm beim Sterben zu helfen. François Ozons neuestes Meisterwerk, voll emotionaler Wucht und brillanter Darsteller. Emmanuèle (Sophie Marceau), eine Schriftstellerin mit blühendem Privat- und Berufsleben, eilt ins Krankenhaus – ihr Vater André (André Dussollier) hatte gerade einen Schlaganfall. Er ist Mitte achtzig, ein wohlhabender Fabrikant und Kunstsammler. Und ein Misanthrop, der das Leben leidenschaftlich liebt, nun aber auf die Hilfe anderer angewiesen ist. Ohne Aussicht auf Besserung möchte er sein Leben selbstbestimmt beenden. Emmanuèlle, die Lieblingstochter, soll ihm bei diesem Vorhaben helfen. Ausgerechnet sie, die ihren Vater in der Jugend als egomanischen Patriarchen erlebt und ihm mehr als einmal den Tod gewünscht hat. Eine Mitarbeiterin einer Schweizer Sterbeklinik (Hanna Schygulla) reist nach Paris, um sich mit ihr und ihrer Schwester Pascale (Géraldine Pailhas) zu treffen, die eifersüchtig ist, weil der Vater nicht sie gefragt hat. Beide haben mit der Ambivalenz ihrer Gefühle zu kämpfen und müssen eine Entscheidung treffen, während der Vater sie als Heulsusen verspottet… Frankreichs Meisterregisseur François Ozon präsentiert mit seinem 20ten Spielfilm ein hochkarätiges Glanzstück der sehr bewegenden Art. Mit der emotionalen Wucht eines Michael Haneke geht es um Würde, Selbstbestimmung - und die Familie, mit all ihren innewohnenden Machtverhältnissen. Basierend auf dem preisgekrönten Bestseller „Alles ist gutgegangen“ von Emmanuèle Bernheim, inszeniert Ozon das Sterben als letzten Ausdruck des Lebens, umgesetzt von einer erstklassigen Starbesetzung, ohne falsche Sentimentalitäten, mit leisen Zwischentönen, viel Liebe zum Detail und einer großen Portion Humor. Neben Sophie Marceau und André Dussollier brillieren die britische Grande Dame Charlotte Rampling sowie die deutsche Leinwand-Ikone Hanna Schygulla. Cannes war tief berührt von dieser universellen Geschichte und lud den Film in den Wettbewerb des weltweit wichtigsten Filmfestivals. REGIE François Ozon DARSTELLER Sophie Marceau, André Dussollier, Géraldine Pailhas LAUFZEIT 109 Minuten FSK 12

10 NEU


KURZFILME IN DER SCHAUBURG jeden 3. Dienstag im Monat | 19.00 Uhr Eintritt 6,50€

SEX 19.04.2022

Gesamtlänge 87 Minuten, u.a. mit:

HOT DOG 07:41 LOVE YOU MORE 15:07 EVERYTHING MATTRESS 12:39 FUCK YOU 14:41 VON DER HINGABE 12:00 Mit freundlicher Unterstützung der

17.05.

21.06.

19.07.

18.08.

20.09.

18.10.

15.11.

KRIEG

MUSIK

KRITISCH

QUEER

GESELLSCHAFT

LIEBE

HORROR


AB 14. APRIL

EINGESCHLOSSENE GESELLSCHAFT KOMÖDIE, DRAMA |DEUTSCHLAND 2022

Ein Vater nimmt Lehrer als Geiseln, um seinem Sohn das Abitur zu ermöglichen. Komödie mit geschliffenen Dialogen, die den Kosmos Schule kritisch beleuchtet An einem Freitagnachmittag klopft es plötzlich unerwartet an der Tür des Lehrerzimmers eines städtischen Gymnasiums. Das wird sich doch wohl kein Schüler erdreisten? Nein, davor steht ein ehrgeiziger Vater (Thorsten Merten), der für die Abiturzulassung seines Sohnes kämpft – und bereit ist, dafür sogar bis zum Äußersten zu gehen. Das müssen die sechs Lehrer, die sich so kurz vor dem Start ins Wochenende noch in der Schule aufhalten, nun auf die harte Tour erfahren: Der allseits beliebte Sportlehrer und Zyniker Peter Mertens (Florian David Fitz), die altkluge, von allen Schülern gehasste Hexe Heidi Lohmann (Anke Engelke), der konservative Pauker Klaus Engelhardt (Justus von Dohnanyi), der joviale Schüleranwalt Holger Arndt (Thomas Loibl), der einsame Nerd Bernd Vogel (Torben Kessler) und die junge Referendarin Sarah Schuster (Nilam Farooq). Sie alle fühlen sich dem verzweifelten Vater zunächst überlegen, müssen aber schnell herausfinden, dass die Situation mehr und mehr außer Kontrolle gerät … Für die Umsetzung des Drehbuchs von Bestsellerautor Jan Weiler („Maria, ihm schmeckt’s nicht“, „Das Pubertier“) galt es einen geeigneten Regisseur zu finden. Streng genommen gab es von vornherein einen Idealkandidaten, mit dem Produzentin Eva Holtmann arbeiten wollte: Sönke Wortmann („Contra“) hatte 2015 mit seinem Erfolgsfilm „Frau Müller muss weg!” einen hintergründig-humorvollen Blick auf das deutsche Schulsystem geworfen und sich auch seither mit Filmen wie „Der Vorname” als Spezialist für Kammerspiele erwiesen. Doch gerade weil er mit Frau Müller ein ähnliches Sujet behandelt hatte, war er zunächst „skeptisch“. Immerhin bot er Eva Holtmann an, eine Nacht darüber zu schlafen: „Und am nächsten Morgen fiel mir ein, dass diese Geschichte genau richtig ist, weil sie das Thema aus einer anderen Perspektive beleuchtet. Damals waren es die Eltern, und hier sind es die Lehrer, um die es geht. Das fand ich dann sehr reizvoll“. So beleuchtet er jetzt den Kosmos Schule kritisch mit geschliffenen Dialogen voller Wortwitz und subtiler Situationskomik. REGIE Sönke Wortmann DARSTELLER Florian David Fitz, Anke Engelke, Justus von Dohnányi LAUFZEIT 101 Minuten FSK 12

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PREMIERE MIT REGISSEURIN YASMIN C. RAMS MONTAG, 25. APRIL 18:30 UHR

AB 21. APRIL

HEIL DICH DOCH SELBST DOKUMENTATION |DEUTSCHLAND 2021

Eine an Epilepsie leidende Filmemacherin wagt ein Experiment: sie setzt ihre Medikamente ab und sucht nach Alternativen. Dokumentarfilm, der fundierte Recherche mit neugierigem Selbstversuch verbindet. Seit ihrer Kindheit an Epilepsie leidend, trifft Filmemacherin Yasmin C. Rams eine drastische Entscheidung: Sie wird die Medikamente, die drohen ihre Leber zu beeinträchtigen, absetzen und versuchen, durch alternative Medizin eine Heilung für sich zu finden. Von traditioneller chinesischer Medizin und medizinischem Marihuana bis hin zu Ayahuasca – sie ist fest entschlossen, ihr Schicksal in ihre eigene Hand zu nehmen. Begibt sie sich dabei nur in die Hände von Quacksalber*innen, die alles nur noch schlimmer machen werden? Oder gelingt am Ende ein individuelles Zusammenspiel aus schulmedizinischen und alternativen Methoden, die Genesung und Wohlbefinden gleichermaßen fördern? „Heil Dich doch selbst” hat von der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) das Prädikat "besonders wertvoll" erhalten, in der Jury-Begründung heißt es: „Über diesen sehr persönlichen Zugang baut die Regisseurin von Anfang an eine Brücke zum Publikum, das sie mitnimmt auf eine filmische Reise, die zum einen fundierte Recherche ist, aber auch neugieriger Selbstversuch. Ein Selbstversuch, der ungeschönt ehrlich auch Misserfolge wie Rückschläge im Heilungsprozess in Kauf nimmt und diese im Film zeigt. Denn die alternativen Heilmethoden, die Rams in Verbindung mit Erfolgsgeschichten von spannenden charismatischen Protagonist*innen aufzeigt, sind keine allgemeingültigen Wege und Packungsbeilagen. […] „Heil Dich doch selbst” erzählt ruhig und unaufgeregt von starken Menschen, die sich nicht über eine Krankheit wie Parkinson, Multiple Sklerose oder Krebs definieren – sondern über die innere Kraft, die sie aus sich selbst heraus entwickeln. Und mit der sie diesen Film zum Leuchten bringen.“. Ihre Epilepsie hielt Regisseurin Yasmin C. Rams nicht davon ab, die Welt zu bereisen und sich künstlerisch zu verwirklichen. So arbeitete sie bereits an einer Filmschule in Myanmar und lebte und filmte insgesamt zwei Jahre in Südostasien, u.a. im Kriegsgebiet an der Grenze zwischen Myanmar und Thailand. REGIE Yasmin C. Rams LAUFZEIT 105 Minuten

NEU 13


AB 21. APRIL

HAUTE COUTURE

TRAGIKOMÖDIE, DRAMA, KOMÖDIE |FRANKREICH 2021 Zwei soziale Welten und zwei ungleiche Frauen prallen in dem schillernden Universum der Pariser Haute Couture aufeinander. Die erfahrene Direktrice Esther steht kurz vor dem Ruhestand und bereitet für Dior ihre letzte Haute Couture Kollektion vor. In der Metro wird sie bestohlen, doch die Diebin hat ein schlechtes Gewissen und möchte die erbeutete Handtasche zurückgeben. So lernen sich Esther und die rebellische junge Jade aus den Banlieue kennen. Trotz des Diebstahls möchte Esther dem Mädchen ein Chance bieten: eine Praktikumsstelle in dem Haute Couture-Atelier. Für Esther ist es die letzte Gelegenheit ihre Überzeugung an eine junge Frau weiterzugeben: Es muss Schönheit erschaffen werden, denn sie ist von größter Notwendigkeit in einer instabilen Welt. Doch auch hinter den Wänden des Ateliers brodelt es. „Haute Couture” zeigt einen authentischen Blick hinter die Kulissen eines Haute Couture-Ateliers und blickt auf die aufwändigen, mit viele Liebe zum Detail gefertigten Handarbeiten, die hinter den atemberaubenden Entwürfen liegen. Gleichzeitig gelingt der Regisseurin ein sensibles Porträt zweier Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, dargestellt von der großartigen Nathalie Baye und Lyna Khoudri. Für die Dreharbeiten holte sich die Regisseurin die erfahrene Kostümbilderin Justine Vivien an Bord, die viele Jahre für Dior Héritage im Atelier gearbeitet hat und beratend zur Seite stand.

REGIE Sylvie Ohayon DARSTELLER Nathalie Baye, Lyna Khoudri, Pascale Arbillot LAUFZEIT 100 Minuten

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JIM JARMUSCH TRAUMFABRIK #22|2022

Alle Filme sonntags 15 Uhr im Original mit dt. Untertiteln (OmU), mit Mikroeinführung und Kinogespräch

1. MAI 2022

19. JUNI 2022

PERMANENT VACATION

COFFEE AND CIGARET TES

8. MAI 2022

STRANGER THAN PARADISE

26. JUNI 2022

BROKEN FLOWERS 3. JULI 2022

15. MAI 2022

THE LIMITS OF CONTROL

DOWN BY L AW 22. MAI 2022

MYSTERY TRAIN

10. JULI 2022

ONLY LOVERS LEFT ALIVE

29. MAI 2022

NIGHT ON EARTH

17. JULI 2022

PATERSON

5. JUNI 2022

24. JULI 2022

DEAD MAN

THE DEAD DON‘T DIE

12. JUNI

GHOST DOG: THE WAY OF THE SAMURAI

31. JULI 2022

YEAR OF THE HORSE 7. AUGUST 2022

Änderungen vorbehalten.

GIMME DANGER

In Zusammenarbeit mit

Marienstraße 16 76137 Karlsruhe T. 0721 3500018 www.schauburg.de

Alle Filme mit Mikroeinführung & anschließendem Kinogespräch. Filmreihe kuratiert von Wolfgang Petroll (Traumfabrik), Herbert Born (Schauburg) und Jens Görisch (ZAK). Eintritt: 9,50€ / Ermäßigt 8€ / Seminarteilnehmer 6€

Mit freundlicher Unterstützung der


AB 21. APRIL

IN DEN BESTEN HÄNDEN TRAGIKOMÖDIE, KOMÖDIE, DRAMA | FRANKREICH 2021

Tragikomödie um die Patient*innen in einem Krankenhaus in Paris nach einer Gelbwesten-Demo. Comiczeichnerin Raphaela (Valeria Bruni Tedeschi) und Verlegerin Julie (Marina Foïs) sind seit zehn Jahren ein Paar, doch nun scheint ihre Beziehung am Ende zu sein. Bei einer ihrer aufreibenden Auseinandersetzungen stürzt Raphaela, bricht sich den Arm und die beiden landen unversehens in einer Pariser Notaufnahme. Draußen toben heftige Proteste, das Krankenhaus füllt sich mit verletzten Demonstrierenden, das Personal ist am Ende mit den Nerven und die Lage droht zu eskalieren. Als der wütende LKW-Fahrer Yann (Pio Marmaï) zu Raphaela ins Zimmer verlegt wird, knallen Vorurteile und Klassen-Ressentiments aufeinander. Doch im Laufe der ereignisreichen Nacht werden sich auch viele Gemeinsamkeiten finden. Nach ihren großen Erfolgen „La Belle Saison – Eine Sommerliebe” und „An Impossible Love” greift Catherine Corsini mit „In den besten Händen” brandaktuelle Themen wie den Pflegenotstand und die Spaltung der Gesellschaft auf. Dabei ist ihr Film, der bei den Filmfestspielen von Cannes 2021 seine umjubelte Weltpremiere feierte, so bitter wie komisch, so energiegeladen wie berührend. Mit Valeria Bruni Tedeschi („Die süsse Gier”) und Marina Foïs („Affären á la Carte”) als brillante Hauptdarstellerinnen, Pio Marmaï als Yann sowie Aissatou Diallo Sagna, liefert „In den besten Händen” eine emotionale Achterbahnfahrt, die uns atemlos zurücklässt. Aissatou Diallo Sagna wurde für ihre Darstellung der Krankenschwester Kim als erste nicht-professionelle Schauspielerin bei den CÉSARs mit dem Preis für die Beste Weibliche Nebenrolle ausgezeichnet. Das ist besonders bemerkenswert, ist sie doch auch im wirklichen Leben als Krankenpflegerin tätig. Eine Anerkennung, nicht nur für Ihre großartige Darstellung, sondern auch für die Arbeit Hunderttausender Beschäftigter in Krankenhäusern und Pflegeheimen, die gerade in den letzten zwei Jahren ganz besondere Herausforderungen zu meistern hatten! REGIE Catherine Corsini DARSTELLER Valeria Bruni Tedeschi, Marina Foïs, Pio Marmaï LAUFZEIT 99 Minuten FSK 12

16 NEU


AB 21. APRIL

RIVER

DOKUMENTATION | AUSTRALIEN 2021 Eine tiefgründige filmische und musikalische Reflexion darüber, wie Flüsse sowohl die kunstvollen Landschaften unseres Planeten als auch die gesamte menschliche Existenz geformt haben. Eine filmische und musikalische Reise, die die uralte Beziehung zwischen Menschen und Flüssen erforscht. Texte von Robert Macfarlane ("Karte der Wildnis"). Gesprochen von Willem Dafoe. Musik von Richard Tognetti und dem Australian Chamber Orchestra (ACO) und von Jonny Greenwood und Radiohead. Im Laufe der Geschichte haben Flüsse unsere Landschaften und unsere Vorstellungen unserer Welt geformt; sie flossen durch unsere Kulturen und Träume. “River” nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch Raum und Zeit. Der

Film umspannt sechs Kontinente, nutzt außergewöhnliche zeitgenössische Kinematographie, einschließlich Satellitenaufnahmen, und zeigt Flüsse in einem Ausmaß und aus Perspektiven, die nie zuvor zu sehen waren. Durch die Verbindung von Bildern, Musik und einem kargen, poetischen Textbuch entsteht ein Film, der sowohl traumhaft als auch bewegend ist, der die Wildheit und Kraft der Flüsse ehrt, aber auch ihre Verletzlichkeit und ihre Naturgewalt anerkennt und der damit die Verbundenheit von Menschen und Flüssen betont. Flüsse werden nicht als Naturkatastrophe geboren, sie können eine auslösen, wenn der Mensch sie zu sehr einengt. “River” ist der zweite Teil einer geplanten Trilogie von Dokumentarfilmen, die die Auswirkungen der Landschaft auf das menschliche Herz erforschen. Der erste, “Mountain”, wurde nach seiner Veröffentlichung 2017 zum umsatzstärksten einheimischen Dokumentarfilm in australischen Kinos überhaupt. REGIE Jennifer Peedom, Joseph Nizeti LAUFZEIT 75 Minuten FSK 0 Jahre

Ein Dokumentarfilm von Oscar®-Gewinner

VOLKER SCHLÖNDORFF

DER

WALD MACHER mit TONY RINAUDO

In Anwesenheit von Regisseur Volker Schlöndorff am 8. Mai, 13.00 Uhr

NUR IM KINO


AB 21. APRIL

DIE WUNDERSAME WELT DES LOUIS WAIN ›THE ELECTRICAL LIFE OF LOUIS WAIN‹ | BIOGRAFIE | GB 2021

Filmische Biographie des Mannes, dessen Illustrationen die Katzen den Menschen näher brachten. Wunderschöner Film, der auf mehreren Ebenen funktioniert, weil er dem Künstler gerecht wird. Louis Wain (Benedict Cumberbatch) ist 23 Jahre alt, als er die Gouvernante Emily (Claire Foy) kennen lernt. Sie ist älter als er, eine Verpaarung aufgrund des ungleichen Stands in der Gesellschaft verpönt. Doch Louis ist das egal. Emily beflügelt ihn, den Illustrator, der für eine Zeitung am Liebsten Tiere zeichnet, mit der Ankunft der kleinen Katze Peter aber ein ganz neues Motiv für sich entdeckt. Es ist die Liebe zu den Katzen, die sich in seinen humorvollen Illustrationen spiegelt. Aber Louis Wains Leben ist von Schicksalsschlägen gebeutelt. Er verliert die Liebe seines Lebens, seine Schwester ist schizophren und auch er sieht die Welt nicht so, wie es andere tun. Es ist Louis Wain anzurechnen, dass sich das Bild, das Menschen von Katzen hatten, wandelte. Erst Wains verspielte, amüsante und weithin populäre Illustrationen sorgten dafür, dass die Menschen begannen, Katzen anders zu sehen. Seine Bilder sind auch heute noch bekannt, der Mann vielleicht weniger. Umso eindrucksvoller ist nun Will Sharpes filmische Biographie, die die Höhen, vor allem aber die Tiefen von Louis Wain zeigt. Er war ein gebeutelter Mann mit einer geistigen Verfassung, die immer mehr nachließ. Aber schon immer sah er die Welt anders. Er sah – oder spürte – die Elektrizität um uns herum, und fand in ihr mehr Bedeutung als nur, um Licht zu spenden oder Maschinen anzutreiben. Für Louis Wain verband sie alles Lebende miteinander. Benedict Cumberbatch spielt Louis Wain und ist sowohl als junger, als auch sehr alter Mann überzeugend – das gelungene Make-up tut ein Übriges, um den britischen Mimen in den Szenen der späteren Jahre alt aussehen zu lassen. „Die wundersame Welt des Louis Wain“ setzt dem Mann ein Denkmal, an dem viele sich beteiligen wollten. So gibt es kurze Auftritte von Taika Waititi und dem Sänger Nick Cave, der als H.G. Wells zum Ende des Films zu sehen ist. Alles in allem ein schöner, aber auch trauriger Film über einen Mann, der der Welt Bilder schenkte, deren Reiz noch heute erhalten ist. PROGRAMMKINO.DE / PETER OSTERIED REGIE Will Sharpe BUCH Will Sharpe, Simon Stephenson DARSTELLER Benedict Cumberbatch, Claire Foy, Andrea Riseborough LAUFZEIT 111 Minuten FSK 12

18 NEU


AB 21. APRIL

FUOCO SACRO – SUCHE NACH DEM HEILIGEN FEUER DES GESANGS DOKUMENTATION|DEUTSCHLAND 2022

Dokumentarfilm über die drei großen Sängerinnen und zugleich ein Film über das Herz der Oper.

Opernabende können anregend sein, sie können langweilig sein. Manchmal sind sie lebensverändernd. Wer die Callas gesehen hat, spricht noch heute von ihr. Auch in unserer Zeit gibt es sie: Sängerinnen, die den Zuschauer ins Herz treffen. Drei von ihnen begleitet Jan Schmidt-Garre in seinem neuen Dokumentarfilm “Fuoco sacro – Suche nach dem heiligen Feuer des Gesangs”: Ermonela Jaho, Barbara Hannigan und Asmik Grigorian – Sängerinnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch eines gemeinsam haben: Sie gehen für ihre Kunst bis zum Äußersten. Der Film geht der Frage nach, was sie machen, wie sie es machen und was es in uns auslöst. Sie kommen aus den verschiedensten Kulturen – Albanien, Kanada, Litauen – und sie könnten unterschiedlicher nicht sein, aber eines haben sie gemeinsam: sie schonen sich nicht, sie geben auf der Bühne mehr als alles. Den letzten Schutzschild, auf den ihre Kolleginnen nicht verzichten wollen, brauchen sie nicht. Sie verschmelzen mit ihren Bühnenfiguren und wollen das totale Erlebnis. Nur mit Künstlerinnen wie ihnen kommt die Oper zu sich; es entsteht Musiktheater im emphatischen Sinn. Wie Stanislawski, der großen Schauspielern nachspionierte, um ihren Geheimnissen auf die Spur zu kommen, beobachtet der Film seine Protagonistinnen: Wie verbringen sie den Tag vor einer Premiere? Wann kommen sie ins Theater? Wie sieht ihre Garderobe aus? Was geschieht in den Sekunden vor dem Auftritt? Die Sängerinnen öffnen sich wie selten zuvor und offenbaren dem Zuschauer das Glück der Selbstvergessenheit wie auch die schwarzen Abgründe, ohne die keine große Kunst entsteht. REGIE Jan Schmidt-Garre DARSTELLER: Asmik Grigorian, Barbara Hannigan, Ermonela Jaho LAUFZEIT 92 Minuten FSK ab 0 Jahren

SOPHIE

MARCEAU

ANDRÉ

DUSSOLLIER

EIN FILM VON

GÉRALDINE

PAILHAS

FRANÇOIS OZON

ALLES IST GUTGEGANGEN CHARLOTTE RAMPLING

HANNA SCHYGULLA

ÉRIC CARAVACA

GRÉGORY GADEBOIS

AB 14. APRIL IM KINO


AB 28. APRIL

RABIYE KURNAZ GEGEN GEORGE W. BUSH DRAMA, KOMÖDIE |DEUTSCHLAND 2022

AB 28. APRIL

WOLKE UNTERM DACH DRAMA, KOMÖDIE |DEUTSCHLAND 2022

Eine Mutter kämpft jahrelang zusammen mit ihrem Anwalt für die Freilassung ihres Sohnes aus Guantanamo. Die wahre Geschichte des „deutschen Taliban“, nicht als knallharter Politthriller, sondern als erstaunlich leichtherzige Komödie erzählt.

Nach dem Tod seiner Frau versucht ein Krankenpfleger seiner Tochter Vater und Mutter gleichzeitig zu sein. Emotionale Familiengeschichte nach einer wahren Begebenheit.

Murat Kurnaz wird von den Amerikanern gefangengenommen und im berüchtigten Gefängnis Guantanamo auf der Insel Kuba festgehalten. Als seine Mutter Rabiye davon hört, fällt sie aus allen Wolken. Sie versteht die Welt nicht mehr. Ja, ihr Sohn ist im Übermaß religiös, aber doch kein Terrorist. Sie wendet sich an den Anwalt Bernhard Docke, der Murat aus dem Gefängnis holen soll. Was folgt, ist ein jahrelanger Kampf, da niemand zuständig sein will und Murat Kurnaz in einer Art rechtslosem Raum gefangen gehalten wird. Aber Rabiye Kurnaz ist bereit, alles für ihren Sohn zu tun, und es auch mit der Regierung Bush aufzunehmen. Die Geschichte machte damals Schlagzeilen. Sie hat filmisches Potenzial. „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ hätte ein knallharter Politfilm sein können, aber der Film geht einen anderen Weg. Er ist trotz emotional packender Momente erstaunlich leichtherzig, was vor allem an Meltem Kaptan liegt. Sie spielt Rabiye als eine etwas naive, vielleicht etwas zu laute, aber immer freundliche Frau, die das System nicht versteht, aber mit ihrer Beharrlichkeit auch den Anwalt Bernhard Docke dazu bekommt, sich für ihren Sohn einzusetzen. Gerade die Chemie der beiden ist hervorragend. Meltem Kaptan und Alexander Scheer spielen wunderbar auf, auch weil ihre Figuren so herrlich gegensätzlich sind. Es geht im Film gar nicht darum, warum Murat Kurnaz seine Reise antrat, die ihn in die Hände der Amerikaner fallen ließ. Es ist letztlich auch irrelevant, denn ob schuldig oder nicht, das Menschenrecht gilt für alle – und es wurde nicht nur im Fall von Murat Kurnaz mit Füßen getreten. Am Ende kehrt Murat zurück, ein Happyend ist es aber nicht. Weil ihm die Rehabilitation versagt wurde, weil es kein Wort der Entschuldigung gab, weil sein Leben aus den Angeln gehoben wurde. Das ist der grimmige Hintergrund dieses Films, der es dennoch schafft, all diesen gerechten Furor in Form einer amüsanten Mischung aus Drama und Komödie zu verpacken. PROGRAMMKINO.DE / PETER OSTERIED

Die Liebe trifft Paul (Frederick Lau) und Julia (Hannah Herzsprung) unerwartet und verändert alles: Die freiheitsliebende Stewardess und der abenteuerlustige Krankenpfleger finden ein verwunschenes Heim, mit Tochter Lilly (Romy Schroeder) ist ihr Glück vollkommen. Bis Julias plötzlicher Tod die Familie von einer Sekunde auf die andere auseinanderreißt. Paul stürzt ins Nichts. Lilly zuliebe verdrängt er seine Trauer und überfordert sich in dem Bemühen, ihr Vater und Mutter zugleich zu sein, irgendwie die Kredite fürs Haus aufzutreiben und ein Foto zu vergessen, das er in Julias Sachen gefunden hat. Auch an seinem Arbeitsplatz in der Klinik spitzt sich die Situation mit einer neuen Chefärztin zu. Paul droht vollends den Boden unter den Füßen zu verlieren. Lilly dagegen klammert sich an ihre Fantasie und ein Geheimnis, das sie immer wieder auf den Dachboden des Hauses zieht. Es muss noch einiges passieren, bis sie merken: Gemeinsam können sie es schaffen und ihrem Leben eine neue Wende geben. Inspiriert von wahren Begebenheiten, inszeniert der mehrfach ausgezeichnete Schweizer Regisseur Alain Gsponer („Heidi“, „Jugend ohne Gott“) ein Drehbuch von Dirk Ahner („Jim Knopf“ 1&2, „Die Pfefferkörner“), dem das persönliche Schicksal von Autor Chris Silber zugrunde liegt. Die berührende, Mut machende Geschichte erzählt vom Überwinden von Trauer und vom Neuanfang und dreht sich mit viel Liebe und Fantasie um eine unerschütterliche Vater-Tochter-Beziehung, den Wert von Familie und Gemeinschaft und darum, was wir von Kindern lernen können. In der emotionalen Familiengeschichte zeigt der zweifache Deutsche- Filmpreis-Gewinner Frederick Lau („Nightlife“) eine weitere, ernstere Facette seines Könnens. Neuentdeckung Romy Schroeder brilliert in ihrem Debüt an der Seite ihrer Filmeltern Frederick Lau und Hannah Herzsprung und kündigt sich als zukünftiges Schauspieltalent an. Zum weiteren exzellenten Cast zählen Barbara Auer, Nicolette Krebitz, Kida Khodr Ramadan, Reinout Scholten van Aschat und viele mehr.

REGIE Andreas Dresen BUCH Laila Stieler DARSTELLER Meltem Kaptan, Alexander Scheer, Charly Hübner, Nazmi Kirik, Sevda Polat, Abdullah Emre Öztürk LAUFZEIT 119 Minuten FSK ab 6 Jahren

20 NEU

REGIE Alain Gsponer DARSTELLER Frederick Lau, Romy Schroeder, Hannah Herzsprung


SONDERVORSTELLUNG MIT REGISSEUR VOLKER SCHLÖNDORFF SONNTAG, 8. MAI 13:00 UHR

AB 28. APRIL

DER WALDMACHER DOKUMENTATION| DEUTSCHLAND 2021

AB 28. APRIL

FINAL ACCOUNT

DOKUMENTATION |GROSSBRITANNIEN, USA 2020

Tony Rinaudo gelang in den 80er-Jahren eine Revolution der afrikanischen Forstwirtschaft. Lehrreiche, unaufdringlich gefilmte Doku, die die Augen öffnet für ungenutzte Möglichkeiten.

Eindringlicher Dokumentarfilm, der der Frage nachgeht, wie es dazu kommen konnte, dass sich völlig normale, aufstrebende junge Menschen an den Verbrechen der Nationalsozialisten beteiligten

Anfang der 80er-Jahre war es, als der australische Schriftsteller und Experte für Wiederaufforstung, Tony Rinaudo, in den Niger kam. Das Ziel des damals 24-Jährigen: die immer weiter voranschreitende Ausbreitung trockener Wüsten zu verhindern und die Hungersnot der Menschen zu bekämpfen. Doch Rinaudos erste Versuche der Aufforstung scheiterten. Bis er unter dem angeblich toten Boden ein riesiges Wurzelnetzwerk entdeckte. In der Folge war es möglich, aus alten Baumstümpfen und Wurzeln neue Bäume zu ziehen. Mit Erfolg: Eine nie dagewesene Begrünungsaktion nahm ihren Lauf. Und Rinaudo gelang es tatsächlich, ein Umdenken bei Tausenden Kleinbauern in ganz Afrika zu bewirken. 40 Jahre nachdem er die Region zum ersten Mal bereiste, kehrt der heute 64-Jährige, der 2018 den alternativen Nobelpreis erhielt, zurück in die Sahelzone. Volker Schlöndorff begleitet mit Neugierde und Bewunderung für das Land und die Menschen seinen Protagonisten auf seiner Reise. Zu früheren Weggefährten, an alte Wirkungsstätten oder zu Interviews bei lokalen Radiosendern, in denen Rinaudo seine Idee von der Nutzung der Wurzeln, des „unterirdischen Waldes“, erläutert. Der Regisseur versorgt den Zuschauer aus dem Off zudem mit relevanten Infos und greift mitunter auch selbst ins Geschehen ein. Etwa beim Besuch einer Dorf-Schulklasse. Dabei erweist sich Schlöndorff wie gewohnt als interessierter, sympathischer Fragensteller, der mit viel Einfühlungsvermögen und Zurückhaltung vorgeht. Schlöndorff hält sich im letzten Drittel bei einer Bäuerin auf, die mit ihren sechs Kindern in einfachsten Verhältnissen lebt. Im Gespräch mit ihr kristallisieren sich weitere Sujets und Inhalte heraus, die „Der Waldmacher“ niemals oberflächlich verhandelt oder plump anspricht, sondern stattdessen subtil und elegant thematisiert. Darunter der tiefe Glaube, aus dem die Menschen Kraft schöpfen, ihre Lebensfreude und der Wunsch der Eltern, dass ihre Kinder Bildung erfahren und so ein besseres Leben führen können. PROGRAMMKINO.DE / BJÖRN SCHNEIDER

„Final Account“ ist ein eindringliches Porträt der letzten lebenden Generation, die in Hitlers NS-Diktatur gelebt hat. Über zehn Jahre haben Regisseur Luke Holland und sein Filmteam Männern und Frauen mit verschiedenen Hintergründen − sowohl früheren SS-Mitgliedern als auch Zivilisten − wichtige Fragen zu Mitschuld und Täterschaft, zu nationaler Identität, Ermächtigung und Verantwortung gestellt. 250 Interviews später hat Holland mit seinem Film ein eindrucksvolles Zeitdokument geschaffen, das auf sehr direkte und persönliche Weise eine entscheidende Frage aufwirft: Wie konnte es dazu kommen, dass sich völlig normale, aufstrebende junge Menschen an den Verbrechen der Nationalsozialisten beteiligten? Durch die Kombination aus ausführlichen Zeugenaussagen, bisher unveröffentlichtem Archivmaterial und beeindruckenden aktuellen Aufnahmen zeigt Holland, wie sich moralische Normen auflösen und Verschwörungsmythen und Verdrängung das entstehende Vakuum füllen können. Die Protagonistinnen und Protagonisten des Films gehen allesamt unterschiedlich mit den realen Ereignissen der Vergangenheit um. Fesselnd und verstörend zugleich greift „Final Account“ in seiner entwaffnenden Ungeschöntheit aktuelle Themen unserer Zeit auf. Hollands jüdische Mutter floh vor den Nazis aus ihrer Heimatstadt Wien. Seine Kindheit in den 1950er-Jahren verbrachte er auf dem Bruderhof, einer deutschsprachigen christlichen Gemeinschaft, die sich in der paraguayischen Region Chaco unter Angehörigen der indigenen Lengua-, Angaite- und Sanapana-Stämme angesiedelt hatte. Von 1977 bis 1980 arbeitete er als Fotograf in Südamerika und für archäologische Projekte in den Anden. In den 1980er-Jahren arbeitete Holland mit der Menschenrechtsorganisation Survival International. Er spielte eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der britischen Screening-Initiative Docspace. Luke Holland ist 2020 verstorben.

REGIE Volker Schlöndorff DARSTELLER Tony Rinaudo LAUFZEIT 87 Min. FSK 0

REGIE Luke Holland LAUFZEIT 94 Minuten

NEU 21


SPECIALS IM APRIL

2001: ODYSSEE IM WELTRAUM OSTER-SPECIAL IN 70MM PROJEKTION MONTAG|18. APRIL|12.00 UHR|DT. FASSUNG Wir können es einfach nicht lassen! Erneut zeigen wir eine Kubricks Meisterstück auf unserer gebogenen Cinerama-Leinwand in der analogen Deluxe-Variante! Der Zuspruch unserer Zuschauer gibt uns Recht, nirgends wirkt „2001“ wie im dunklen Kinosaal. Lehnen Sie sich zurück und genießen „Also sprach Zarathustra“, daß als Leitmotiv die Entwicklung der Menschheitsgeschichte begleitet!

SEX KURZFILME IN DER SCHAUBURG DIENSTAG | 19. APRIL | 19.00 UHR

BEN HUR KARFREITAGS-SPECIAL IN ANALOGER 35MM PROJEKTION FREITAG | 15. APRIL | 13.00 UHR| ORIGINAL MIT DT. UNTERTITELN Dieses Jahr pflegen wir eine alte Schauburg-Tradition: Ostern mit Charlton Heston auf der großen Leinwand in einem der größten Filmepen der Kinogeschichte! Der israelitische Prinz Ben Hur freut sich seinen alten Freund Messala wiederzusehen. Dieser ist römischer Tribun, und so haben beide – trotz ihrer langjährigen Freundschaft – unterschiedliche politische Meinungen – was mehr und mehr zu einem großen Konflikt heranschwelen wird.

An jedem dritten Dienstag um 19.00 Uhr haben nun junge Talente mit kurzen Streifen in der Schauburg das Wort – und das Bild. Sorgfältig kuratiert zeigen wir einen spannenden Querschnitt der letzten 25 Jahre „Kurzfilm“ – meist prämierte Festivaldarlings, also nur die Kirschen der Sahnetorte. Zum Thema „Sex“ präsentieren wir neun durchweg witzige Beiträge zum Thema Nummer Eins: Sam Taylor-Wood („Fifty Shades of Grey“) begleitet mit der Band Buzzcocks ein frisch verliebtes Pärchen, manche Männer denken an Margret Thatcher, um den Höhepunkt hinauszuzögern und für manche Frauen fühlt sich der Koitus mehr nach dem Einführen eines öligen Ohrstöpsel in den Gehörgang an. Es geht um Fetische, penetrierende Möbelstücke, die Vibrationsfunktion von einem PlayStation Controller und Beratungen beim Bettenkauf.

SPRUNG INS KALTE WASSER QUEERFILMNACHT MITTWOCH | 27. APRIL | 21.00 UHR Als seine Großmutter unerwartet stirbt, fasst sich Victor ein Herz: Er steigt in ihren alten Audi und bricht nach Deutschland auf, wo seine Mutter lebt. Auf der Fähre trifft er den abenteuerlustigen Deutschen Mathias – und lässt sich überreden, ihn auf seiner Reise mitzunehmen In romantisch-verträumten Bildern begleitet Regisseur Stelios Kammitsis zwei junge Männer auf ihrem Trip durch Europa.

22 SPECIALS


RETROSPEKTIVE: FRANÇOIS OZON IMMER SONNTAGS, UM 15 UHR IN DEUTSCHER SYNCHRONFASSUNG Der Cannes-Liebling François Ozon ist ein Vielfilmer, in allen möglichen Genres tätig und trotzdem stets unverkennbar. Seine dichten Inszenierungen und die Fähigkeit, schwelende Konflikte seiner Charaktere langsam an die Oberfläche zu führen ist einzigartig. Er ist ein Analytiker der menschlichen Seele, um die er gerne unsere groteske Welt baut.

APRIL

SENIORENKINO Immer Mittwoch 14.30 Uhr im großen Schauburg Saal Eintritt 6€ inkl. 1 Glas Sekt

03. APRIL | FRANTZ Eine junge Witwe trifft am Grab ihres gefallenen Mannes einen mysteriösen Unbekannten, der vorgibt den Toten näher gekannt zu haben. Meisterstück in schwarzweiß, Cinemascope und ausschließlich in deutscher Sprache gedreht!

06.04.

13.04.

20.04.

27.04.

10. APRIL | DER ANDERE LIEBHABER Die gutaussehende Chloé geht eine Beziehung zu ihrem Psychologen und dessen Zwillingsbruder ein. Stilvoll-bebilderte, provokante und freizügige HitchcockVerbeugung. Suspense!

TRAUMFABRIK #22: JIM JARMUSCH AB 01.MAI IMMER SONNTAGS UM 15 UHR

SPECIALS 23

Foto: © Monkey Business – fotolia.com

Unsere neue Traumfabrik-Staffel beleuchtet das komplette Œuvre von Jim Jarmusch. Seit Jahrzehnten ist er mit seinen Filmen ein Dauergast bei uns und es wird Zeit seinen eigenwilligen Minimalismus in einer Retrospektive Revue passieren zu lassen. “I do it my way, or I don’t do it” – ich mache es auf meine Weise oder gar nicht. Independent, unabhängig sein von Studios und Investoren, ist die Grundbedingung aller seiner Filme. Wolfang Petroll, Lehrbeauftragter des ZAK führt jede Vorstellung ein und ermöglich im Nachgang ein Filmgespräch. Marienstraße 16 76137 Karlsruhe T. 0721 3500018 www.schauburg.de

GROSSBILDWAND


IN DER SCHAUBURG ZU GAST

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SONDERVORSTELLUNG MIT REGISSEUR DANIEL KUTSCHINSKI 4

1

SONNTAG | 10. JULI | 13.00 UHR

1

VORSTELLUNG MIT HAUPTDARSTELLER CHRISTIAN PÄTZOLD BADEN GEGEN WÜRTTEMBERG SAMSTAG | 9. APRIL | 18.30 UHR Die wahnwitzige Geschichte der Gründung Baden-Württembergs vor 70 Jahren. Während der Stuttgarter Frauenfunk emanzipierte Ratschläge für das tägliche Überleben in der Nachkriegszeit bietet, schmieden die Politiker weitreichende Pläne und Intrigen. Wer sich den Film anschaut, wird erstaunt feststellen, wie anders und trotzdem gleich unsere Heimat vor 70 Jahren gewesen ist.

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PREMIERE MIT REGISSEURIN YASMIN C. RAMS HEIL DICH DOCH SELBSRT MONTAG | 25. APRIL | 18.30 UHR Seit ihrer Kindheit an Epilepsie leidend, trifft Filmemacherin Yasmin C. Rams eine drastische Entscheidung: Sie wird die Medikamente, die drohen ihre Leber zu beeinträchtigen, absetzen und versuchen, durch alternative Medizin eine Heilung für sich zu finden. Von traditioneller chinesischer Medizin und medizinischem Marihuana bis hin zu Ayahuasca - sie ist fest entschlossen, ihr Schicksal in ihre eigene Hand zu nehmen. Begibt sie sich dabei nur in die Hände von Quacksalber*innen, die alles nur noch schlimmer machen werden?

24 SPECIALS

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SONDERVORSTELLUNG MIT REGISSEUR VOLKER SCHLÖNDORFF DER WALDMACHER SONNTAG | 08. MAI | 13.00 UHR Oscar-Gewinner Volker Schlöndorff widmet seinen ersten Dokumentarfilm dem Lebenswerk von Tony Rinaudo, der seit Jahrzehnten gemeinsam mit afrikanischen Bauern eine simple Schnitttechnik praktiziert und verbreitet. In beeindruckenden Bildern lässt er die Zuschauer daran teilhaben, wie dank der Passion eines Mannes eine ganze Region wieder aufblüht.

4

PREMIERE MIT REGISSEUR JOHANNES SUHM DER MANN DER DIE WELT ASS DONNERSTAG | 12. MAI | 19.00 UHR Seine Frau mit den gemeinsamen Kindern hat er verlassen, den Unterhalt zahlt er unregelmäßig. Den kranken Bruder hält er auf Distanz und sein bester Freund taugt allenfalls noch als Punchingball und billiger Kreditgeber. Sogar den erfolgreichen Job hat er geschmissen, um sich selbstständig zu machen, „endlich frei zu sein“.

Nach und nach führt 4 den Zuschauer in das ambivalente Wechselspiel einer Beziehung von vier Musikern während ihrer Italien-Tournee. Bozen, Perugia, Florenz und Siena, wie auch Salzburg und Berlin geben die Bühne für ein Personenstück zwischen Anspruch und Wirklichkeit. So stehen nicht die Bühnenauftritte des vielfach ausgezeichneten französischen Streichquartetts im Vordergrund, sondern das Geschehen hinter der Bühne, das dem Publikum in der Regel verborgen bleibt: das Ringen der Musiker mit den Noten, ihren Kollegen - und mit sich selbst.

6

PREMIERE MIT REGISSEUR EREC BREHMER WER WIR GEWESEN SEIN WERDEN SONNTAG | 17. JULI | 18.30 UHR Für den Filmemacher Erec Brehmer bricht eine Welt zusammen, als seine langjährige Lebensgefährtin Angelina Zeidler bei einem gemeinsamen Verkehrsunfall stirbt. Mithilfe von Amateuraufnahmen, Sprachnachrichten, Tagebucheinträgen und gemeinsam gehörter Musik begibt er sich auf die Suche nach Orten und Situationen, in denen er seiner verstorbenen Freundin wiederbegegnen kann. So entsteht nicht nur ein kraftvolles, authentisches Dokument einer Trauerbewältigung, sondern auch eine sinnliche Aufforderung an das Leben.


Täglich 15.00 Uhr

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KINDERKINO IM APRIL

Disney-Klassiker

31. MÄRZ – 06. APRIL

07. – 13. APRIL

14. – 20. APRIL

RONJA RÄUBERTOCHTER

SUSI UND STROLCH

RAYA UND DER LETZTE DRACHE

Ronja und Birk versöhnen ihre zwei verfeindeten Räuberfamilien miteinander. Verfilmung des Kinderbuchs von Astrid Lindgren.

Die feine Cocker-Spaniel-Dame Susi fühlt sich von ihrer Menschenfamilie vernachlässigt, als diese ein Baby bekommen. Da läuft ihr der Mischling Streuner über den Weg und sie verlieben sich.

Vor langer Zeit haben sich die Drachen in Kumandra selbst geopfert, um die Menschheit vor Monstern zu retten. 500 Jahre später, kehren die Monster zurück und Kriegerin Raya muss den letzten Drachen finden, um die Monster aufzuhalten.

JAHR: 1955 / LÄNGE: 78 MIN. / FSK: 0

JAHR: 2021 / LÄNGE: 103 MIN. / FSK: 0

JAHR: 1984 / LÄNGE: 120 MIN. / FSK: 0

Michael Ende

21. – 27. APRIL

28. APRIL – 04. MAI

05. – 11. MAI

DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE

DIE ABENTEUER DER KLEINEN GIRAFFE ZARAFA

MOMO

In Idas neuer Schule gehen seltsame Dinge vor sich: Einige Mitschüler betreuen magische Tiere, mit denen sie sprechen können. JAHR: 2021 / LÄNGE: 93 MIN. / FSK: 0

Der kleine Maki freundet sich mit der Giraffe Zarafa an. Die wird bald darauf gefangen. Maki verspricht der Giraffenmutter, ihre Tochter zu befreien und macht sich auf zu einer Ballonreise, die ihn von Afrika bis nach Paris führt.

Märchenfilm nach dem Roman von Michael Ende über die Zeit-Diebe und dem Kind Momo, das den Menschen die gestohlene Zeit zurückbrachte. JAHR: 1986 / LÄNGE: 100 MIN. / FSK: 6

JAHR: 2013 / LÄNGE: 78 MIN. / FSK: 0

STAG SK IN D ER ! AC H TU N G G EB U RT stag habt Ihr An Eurem Geburt

FREIEN EerINkinoTR! ITT ins Kind

GEBURTSTAGSFEIER IM KINO??

Es ist ganz einfach und viel günstiger als Sie vielleicht denken. Wenn gewünscht inklusive Feier mit Pizza, Chicken Nuggets oder Kuchen und Kakao. Eine Führung hinter die Kulissen der Schauburg ist möglich. Sprechen Sie uns einfach an ... Telefon 0721 35000 15 / -17 / -18 (Büro) / info@schauburg.de NEU 25

Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien hat die SCHAUBURG von 1976 bis 2018 jährlich für ein hervorragendes Kinder- und Jugendfilmprogramm ausgezeichnet.


FILMVORSCHAU

MAI 2022

AB 12. MAI

AB 19. MAI

DAS LICHT, AUS DEM DIE TRÄUME SIND

JONAS DEICHMANN – DAS LIMIT BIN NUR ICH

Der große Saal, die rauschenden Farben, das Rattern des Filmprojektors – die erste Kinoerfahrung ist eine ganz besondere. Auch die Welt von Samay, der mit seiner Familie in einem kleinen Dorf in Indien lebt, wird auf den Kopf gestellt, als er von seinem Vater zum ersten Mal in das örtliche Kino mitgenommen wird. In warmen, nostalgischen Bildern lässt der Film die ersten Berührungspunkte mit der großen Liebe zum Kino auferstehen.

Der mehrfache Weltrekordhalter und Extremsportler Jonas Deichmann durchlebt in pandemischen Zeiten sein jüngstes Abenteuer - den wohl spektakulärsten und längsten Triathlon aller Zeiten, von München nach München einmal um die Welt. Die 120-fache Ironman-Distanz am Stück wird für ihn zur Grenzerfahrung und begeistert die Menschen weltweit. Dokumentarfilm über den Kern menschlicher Motivation, Grenzerfahrungen und den persönlichen Durchhaltewillen.

REGIE Pan Nalin DARSTELLER Bhavin Rabari, Bhavesh Shrimali, Rahul Koli

REGIE Markus Weinberg

AB 26. MAI AB 19. MAI

STASIKOMÖDIE

ALLES IN BESTER ORDNUNG

AB 26. MAI

DIE TÄUSCHUNG

Berlin, heute: Auf Drängen seiner Freunde, seiner Frau, Kinder und Enkel hatte sich Ludger Fuchs entschlossen, Einsicht in seine Stasi-Akte zu beantragen. Stolz präsentiert er seiner versammelten Familie die dicke Akte. Alles hat die Stasi dokumentiert und kommentiert. Und dann: „Was ist denn das?!“ Ein zerrissener und wieder zusammengeklebter Brief, sehr detailliert, sehr intim… Ein bis in die Nebenrollen prominent und pointiert besetzter Cast in einer treffsicheren Komödie.

Marlen ist früher durch die Welt gereist, aber ihre Wohnung hat sie mit Gegenständen vollgestellt. Sie ist eine leidenschaftliche Sammlerin. Fynn dagegen will mit nur 100 Dingen durch die Welt gehen. “Ordnung ist das halbe Leben!”, sagt er. “Willkommen in der anderen Hälfte!”, antwortet sie. Das ist der Humor und der Kampfstil, den sie von jetzt an pflegen. Charmantes Regiedebüt über das Zuviel und das Zuwenig, in dem die Regisseurin einen warmherzig-zärtlichen Blick auf die Phänomene der modernen Konsumgesellschaft wirft.

John Maddens neuestes Werk ist kein reinrassiger Kriegsfilm, sondern vielmehr einer, der sich mit dem Schattenkrieg befasst, der jeden Krieg umgibt – um die Geheimen, die sich mit Täuschung und Gegentäuschung bekriegen, immer hoffend, für ihre Seite einen Vorteil herausschlagen zu können. Hier geht es um die Operation Mincemeat, die den Deutschen Glauben machen sollte, die Alliierten würden in Griechenland und nicht auf Sizilien landen.

REGIE Leander Haußmann DARSTELLER David Kross, Jörg Schüttauf, Antonia Bill

REGIE Natja Brunckhorst DARSTELLER Corinna Harfouch, Daniel Sträßer, Luise Kinner

REGIE John Madden DARSTELLER Colin Firth, Matthew Macfadyen, Kelly Macdonald

26 VORSCHAU


18.04.22 OSTERMONTAG 12 UHR

12.06.22 SONNTAG MATINEE 13 UHR

2001: REGIE

STANLEY KUBRICK

a space odyssey NEUE 70mm Kopie

OSTERMONTAG MATINEE 18. APRIL 2022 | 12 UHR SONNTAG MATINEE 12. JUNI 2022 | 13 UHR

mit Buchpräsentation in Anwesenheit des Autors Nils Daniel Peiler DEUTSCHE SPRACHFASSUNG INKL. PROGRAMMHEFT

Marienstraße 16 76137 Karlsruhe T. 0721 3500018 www.schauburg.de

GROSSBILDWAND


2022 APRIL


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