SBK leben, 2.12

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leben 2.12

Das Magazin der Siemens-Betriebskrankenkasse

www.sbk.org

Medikamente Was Sie bei der Einnahme beachten sollten Voller Hoffnung Thomas Schulz lebt – trotz Hirntumor Im Interview Die Vorsitzenden des SBK Verwaltungsrates

Zeig her deine Spange Wann eine kieferorthopädische Behandlung sinnvoll ist und was die SBK bezahlt SEITE 10


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EDITORIAL

DIE SBK BIETET IHNEN NUN eine Reihe

von Zusatzversicherungen mit dem neuen Kooperationspartner ARAG an. Seite 27

Liebe Leserinnen und Leser, wer gesunde Zähne hat, hat gut lachen. Nicht nur weil gepflegte Zähne schöner aussehen, sondern vor allem weil die Mundgesundheit die Gesundheit unseres gesamten Körpers beeinflusst. „Ach, so ein Löchlein, da lass‘ ich eine Füllung machen, dann geht das schon wieder“, mag manch einer denken. Aber dass Karies und vor allem Parodontitis Diabetes verschlechtern können und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen erhöhen, ist vielen unbekannt. Zahngesundheit ist ein so wichtiges Thema, dass wir uns in den kommenden Wochen ausführlich damit beschäftigen: Auf Veranstaltungen, im Internet und in SBK leben informieren wir Sie über Vorsorge, die verschiedenen Behandlungsmethoden und natürlich auch die finanziellen Aspekte. Den Anfang machen wir in dieser Ausgabe mit demThema Kieferorthopädie. Erfahren Sie ab Seite 10, weshalb eine frühzeitige Behandlung von Zahn- und Kieferfehlstellungen eine Investition in die Zukunft ist. Und wie wir Sie dabei unterstützen.

Apropos Zukunft: Die Zukunftsfähigkeit der gesetzlichen Krankenkassen ist ein Thema, das Versicherte und die Politik immer wieder beschäftigt. Bei der SBK bauen wir auf eine solide finanzielle Planung, die uns für zukünftige Herausforderungen wappnet und obendrein genügend Spielraum bietet, um Ihnen neue Leistungen anbieten zu können. So wie nun aktuell die Osteopathie (Seite 28). Was der SBK wichtig ist, erfahren Sie im Interview mit den beiden Vorständen des Verwaltungsrates ab Seite 30. Wofür wir Ihre Beitragsgelder verwenden – darüber informieren wir Sie auf Seite 32.

Gertrud Demmler Vorstand

Viel Spaß beim Lesen wünscht

Gertrud Demmler Vorstand

Ihre Meinung zählt Sagen Sie uns Ihre Meinung zum aktuellen Heft, schreiben Sie an leserforum@sbk.org oder an SBK, Unternehmenskommunikation, Heimeranstraße 31, 80339 München. Wenn Sie die Zustelladresse oder den Versandweg ändern möchten, rufen Sie bitte Ihren persönlichen Kundenberater an: Telefon 0800 0 725 725 725 0 (gebührenfrei).

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INHALT

Zusatzversicherungen > S. 25

Spange zeigen > S. 10

Medikamente richtig einnehmen > S. 20

Kundengeschichte> S. 22

03 EDITORIAL

20 MEDIKAMENTE

30 INTERVIEW

06 NEUES / WISSEN

22 KUNDENGESCHICHTE

32 VERWALTUNGSKOSTEN

Von Gertrud Demmler Vorstand der SBK

Meldungen aus Medizin und Sozialversicherung. SBK Nachrichten

10 SPANGE ZEIGEN

Zahnfehlstellungen nehmen zu. Erfahren Sie, wann eine kieferorthopädische Behandlung sinnvoll ist und was die SBK bezahlt

16 LUST AUF GESUNDHEIT

Familie Hahn aus München hat beim Personalcoaching der SBK mitgemacht

Tipps und Hinweise: Was Sie bei der Einnahme von Arzneien beachten sollten

Thomas Schulz ist trotz eines aggressiven Hirntumors und entgegen allen Prognosen am Leben

25 ZUSATZVERSICHERUNG

ARAG ist neuer Kooperationspartner der SBK für Zusatzversicherungen

28 LEISTUNGEN

SBK bezuschusst jetzt Osteopathie-Behandlungen. Weitere Leistungen

Die Vorsitzenden des SBK Verwaltungsrates im Gespräch

SBK benötigt nur ein Minimum der Mitgliederbeiträge für Verwaltung

33 KUNDENGEZWITSCHER

Anfragen beim Lob & Tadel Telefon

34 KÖRPERWISSEN

Die Milz – Ausbildungsstätte der Körperpolizei Mit dem SBK Newsletter erhalten Sie die neuesten Infos. Einfach bestellen www.sbk.org/newsletter

Impressum Herausgeber: SBK, Heimeranstraße 31, 80339 München, Telefon 089/627 00-0 Redaktion: Franz Billinger (V.i.S.d.P.), Gregor Bless, Franziska Herrmann, SBK Unternehmenskommunikation Magazinproduktion: Süddeutscher Verlag onpact GmbH, Hultschiner Straße 8, 81677 München Geschäftsführung: Christian Meitinger Redaktion: Diana Schelensky (verantwortliche Redakteurin) Gestaltung: ki36 Editorial Design, Bettina Stickel Titel foto: Matton images/Westend61 Litho: Compumedia GmbH, München Druck: appl Druck GmbH & Co. KG, Wemding. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Materialien übernehmen wir keine Haftung, eine Rücksendung erfolgt nicht.

Fotos: plainpicture (l.), Elke Ehninger (M.), Angelika Aut/F1 online (r. o.), Uta Rometsch (r. u.)

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NEUES / WISSEN

Organspende

Sinkende Bereitschaft

Wer bereit ist, nach seinem Tod seine Organe zu spenden, rettet womöglich Leben

Wohlbefinden

Wendepunkt ab 50 Was Fitness und Wohlbefinden angeht, scheint der 50. Geburtstag für viele Menschen der Wendepunkt zu sein. Das ergab eine Umfrage der Apotheken Umschau. Bis 50 fühlen sich die meisten der fast 2.000 Befragten ziemlich gut, bei den 14bis 19-Jährigen fühlen sich sogar über 90 Prozent durch ihren Gesundheitszustand überhaupt nicht beeinträchtigt. Auch die 40bis 49-Jährigen sind zufrieden mit ihrer Gesundheit, zumindest geben noch 70 Prozent an, sie fühlten sich gut. Ab 50 wendet sich dann das Blatt: In der Teilgruppe der 50- bis 59-Jährigen gibt bereits fast jeder Zweite (46,7 Prozent) an, sich durch den eigenen Gesundheitszustand im täglichen Leben beeinträchtigt zu fühlen. Bei den über 70-Jährigen empfinden bereits 81 Prozent eine gesundheitliche Beeinträchtigung.

Neue Zahlen zeigen, dass immer weniger Menschen nach dem Tod ihre Organe spenden. Laut der Deutschen Stiftung Organtransplantation sank 2011 die Zahl der Organspender im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent. Konnte 2010 noch 4.326 Menschen mit einer Transplantation geholfen werden, waren es 2011 nur noch 4.054 Personen. Von einer Million Deutschen spenden nicht einmal 15 Personen, dabei warten bundesweit rund 12.000 Patienten auf eine lebensrettende Transplantation. Die Ursache für den Rückgang

könnte sein, dass es immer mehr Patientenverfügungen gibt und immer weniger Menschen ihren Willen zur Spende dokumentieren, zum Beispiel durch einen Organspendeausweis. Deshalb müssen in neun von zehn Todesfällen die Angehörigen über eine Organspende entscheiden – und das fällt vielen schwer, wenn der Wille des verstorbenen Angehörigen nicht bekannt ist. Weitere Informationen zur Organspende und einen Organspendeausweis zum Herunterladen gibt es unter www.sbk.org/organspende

Vor Operationen

Kindern die Angst nehmen Es ist kein Wunder, dass bis zu 60 Prozent aller Kinder Angst vor einer Operation haben, vor der Narkose unruhig sind und sich nur schwer von ihren Eltern trennen lassen. Immerhin ist es eine ungewohnte Situation und Umgebung für sie. „Angst kann dazu führen, dass sich die kleinen Patienten vor einer Operation verweigern oder aggressiv verhalten“, erklärt der Berliner Anästhesist MaTablet-PCs können Kinder vor einer OP ablenken rio Eggers. Hilfe kommt nun von den neuen Medien: Smartphones und Tablet-PCs können Kindern die Angst vor einer Operation nehmen, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Laut der DGAI zeigt eine aktuelle Studie, dass Trickfilme auf den kleinen Geräten selbst sehr aufgeregte Kinder erfolgreich ablenken. Bei 80 Prozent der ängstlichen Kinder konnten Anästhesisten die Narkose auf diese Weise sogar ohne Maske einleiten, also mit Spritze. „Meist haben die Kinder die Venenpunktion nicht einmal bemerkt oder kommentiert“, berichtet Mario Eggers. Eine Broschüre für Eltern über Vorbereitung und Ablauf einer Narkose bei Kindern gibt es bei der DGAI in Nürnberg unter dgai@dgai-ev.de


NEUES / WISSEN

Impfung

Senioren schützen

Krankheiten

Männer leiden intensiver

Fotos: Thinkstock/iStockphoto (S. 8 o.), Amanda Rohde/iStockphoto (S. 8 u.), Bigstock (S. 8 o. r.), paci77/iStockphoto (S. 9 u.), beyond/Junos (S. 6 o.)

Kleiner Piks, große Wirkung

Gerade für ältere Menschen kann eine Lungenentzündung gefährlich werden. Ein Auslöser der Erkrankung können Pneumokokken-Bakterien sein. Gegen diese Erreger gibt es eine Impfung, die schwere Krankheitsverläufe verhindern oder zumindest mildern kann. Da gerade ältere Menschen bei einer Pneumokokken-Infektion oft schwer erkranken, empfehlen Experten die Immunisierung als Standardimpfung ab dem 60. Lebensjahr. „Da die Wirksamkeit gerade der Pneumokokken-Impfung im hohen Alter eher nachlässt, ist es sinnvoll, sich möglichst frühzeitig impfen zu lassen“, rät Anja Kwetkat, Chefärztin an der Klinik für Geriatrie am Universitätsklinikum Jena. Es sei besser, schon 60-Jährige zu impfen, als bis zum 70. oder 80. Lebensjahr zu warten. Die SBK bezahlt die Pneumokokken-Impfung einmalig ab dem 60. Lebensjahr, außerdem bei chronisch Kranken. Weitere Informationen dazu unter www.sbk. org/impfungen

Viele Frauen behaupten, Männer seien besonders wehleidig, wenn sie krank sind. Das könnte tatsächlich der Fall sein. Denn das männliche Immunsystem reagiert deutlich langsamer und weniger effizient auf Infekte. Das heißt, Krankheiten verlaufen bei Männern anscheinend gravierender als bei Frauen, und deshalb fühlen sie sich wohl auch kränker. Das behaupten zumindest Forscher der Londoner Queen-Mary-Universität, die Tests an Mäusen durchgeführt haben. Ramona Scotland und ihr Team untersuchten, wie die weibliche und die männliche Immunabwehr auf Eindringlinge wie Bakterien reagieren. Dabei fanden sie bei den weiblichen Mäusen beispielsweise mehr weiße Blutkörperchen – die ja bei der Abwehr eine wichtige Rolle spielen – als bei den männlichen. Dies lässt den Schluss zu, dass das Immunsystem schneller und effizienter reagiert. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass das Ergebnis auch auf den Menschen übertragbar ist. Mehr zur Männergesundheit unter www.maennergesundheitsportal.de

Neuer Internetservice

Experten bewerten Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) Patienten bekommen von ihrem Arzt öfter mal sogenannte IGeL empfohlen: Individuelle Gesundheitsleistungen, die einen medizinischen Nutzen versprechen und die man selbst bezahlen muss. Das Spektrum der Angebote reicht von Vorsorgemaßnahmen über alternative Heilverfahren bis hin zu Anti-Aging-Behandlungen. Tatsächlich sind viele dieser Leistungen umstritten. Ein neuer Service des Medizinischen Dienstes des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) soll Patienten nun helfen, Nutzen und Nachteile der IGeL-Angebote zu beurteilen. Auf der Internet-

seite www.igel-monitor.de bewerten Experten nach und nach alle IGeL. Zu Beginn haben sie die 24 populärsten Angebote unter die Lupe genommen, unter anderem die Bachblütentherapie, die Lichttherapie bei Winterdepressionen und die Reisemedizinische Vorsorge. Angaben des MDS zufolge geben gesetzlich Versicherte pro Jahr rund 1,5 Milliarden Euro für Individuelle Gesundheitsleistungen aus.

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NEUES / WISSEN

Urlaub für pflegende Angehörige

2010 Budget nicht ausgenutzt

Angehörige zu pflegen kostet Kraft

Pflegende Angehörige leiden unter einer hohen Belastung, sind öfter krank und leisten sich kaum Auszeiten. Schon heute gibt es Leistungen für Kurzzeit- oder Verhinderungspflege, zum Beispiel bei Krankheit oder Urlaub, aber maximal ein Viertel des Geldes wird von den Angehörigen abgerufen, wie eine Analyse der SBK ergab. Allein die 1,07 Millionen von Angehörigen versorgten Pflegebedürftigen in Deutschland hätten im

Jahr 2010 für jede dieser entlastenden Maßnahmen 1,55 Milliarden Euro einfordern können. Tatsächlich haben die Pflegekassen 400 Millionen Euro (26 Prozent) für die Verhinderungspflege (Pflegeurlaub) und 340 Millionen (22 Prozent) für Kurzzeitpflege ausbezahlt. Die Leistung ist dafür gedacht, dass Angehörige Urlaub machen, sich auch nur mal einen Tag freinehmen können oder selbst krank sind und Zeit für sich brauchen. Die SBK fordert, diese Leistungen zusammenzulegen. So soll für die Kurzzeit- und Verhinderungspflege zusammen ein Budget von aktuell 3.100 Euro zur Verfügung stehen. Die SBK hat die Anträge im Pflegebereich selbst entschieden vereinfacht: Es genügt jetzt ein Anruf, denn das Ausfüllen der Formulare sowie eine umfassende Beratung übernimmt die SBK. Mehr Infos unter www.sbk.org/pflege

Pflegepersonal

Hilfe aus dem Ausland Ab sofort wird es für Arbeitgeber leichter, Pflegekräfte aus dem Ausland zu beschäftigen. Zum Jahresbeginn 2012 ist eine neue Regelung in Kraft getreten, die es Pflegepersonal aus Bulgarien und Rumänien erleichtert, in Deutschland zu arbeiten. Neu ist, dass die sogenannte Arbeitnehmerfreizügigkeit – die EU-Bürgern das Arbeiten über Landesgrenzen hinweg ermöglicht – zum Beispiel für bulgarische und rumänische Krankenschwestern ohne die bisherige „Vorrangprüfung“ greift. Das bedeutet, Arbeitsagenturen müssen nun nicht mehr in jedem Einzelfall prüfen, ob für die Tätigkeit deutsche Arbeitnehmer oder im Inland lebende EU-Bürger zur Verfügung stehen.

Für osteuropäische Krankenschwestern ist es nun leichter, in Deutschland zu arbeiten

Rauchen

E-Zigaretten sind riskant Der Eindruck täuscht: Elektrische Glimmstängel, für die mit tabakfreiem Nikotingenuss geworben wird, sind nicht unschädlich. „Der Konsum von E-Zigaretten ist mit gesundheitlichen Risiken verbunden“, warnt die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Professor Dr. Elisabeth Pott. „Die benutzten Kartuschen enthalten häufig neben dem Suchtstoff Nikotin auch andere gesundheitsschädigende Substanzen, und deshalb ist vom Konsum der E-Zigarette abzuraten.“ Der Dampf, den Raucher von E-Zigaretten einatmen, besteht bis zu 90 Prozent aus Propylenglykol. Dieser Stoff kann kurzfristig akute Atemwegsreizungen auslösen. Zudem konnte die amerikanische Food and Drug Administration außer bekannten Stoffen wie Ethanol, Glyzerin und Aromastoffen in einigen E-Zigaretten krebserregende Nitrosamine nachweisen. Außerdem scheinen die tabakfreien Glimmstängel nicht dabei zu helfen, mit dem Rauchen aufzuhören: „Wer meint, dass er sich mit der E-Zigarette einen Rauchstopp erleichtern kann, irrt“, sagt Pott. „Für einen auf Dauer erfolgreichen Rauchstopp ist eine Verhaltensänderung nötig, die mit dem Konsum von E-Zigaretten aber nicht erreicht wird.“ Die SBK unterstützt ihre Versicherten mit Raucherentwöhnungskursen: www.sbk.org/ raucherentwoehnung


SBK NACHRICHTEN

Fotos: Fancy/F1 online (S. 6 u.), Thinkstock/istockphoto (S. 7 o.), Pixmann/jupiterimages (S. 7 r.), Meddy Popcorn/Fotolia (S. 7 u.)

Rating und Focus: Ihre SBK steht ganz vorn Das Deutsche Finanz-Service Institut DFSI hat Ende 2011 erstmals in Deutschland ein offenes Rating gesetzlicher Krankenkassen erstellt. An der Spitze stehen die SBK und die Techniker Krankenkasse – beide Kassen mit der BranchenBestbewertung „AA“ – sowie die HEK mit „AA–“. Alle gesetzlichen Krankenkassen wurden laut DFSI für die Untersuchung angefragt, zehn haben alle Unterlagen bereitgestellt und einer Veröffentlichung des Ergebnisses zugestimmt. SBK und Techniker Krankenkasse haben mit „AA“ beziehungsweise die HEK mit „AA–“ (besonders stark) das Bestergebnis der Branche erzielt, sieben weitere Kassen haben die gute Bewertung A+. Bewertet wurden die Leistungen (unter anderem Wahltarife, Bonus-Programme, Naturheilverfahren, Gesundheitsförderung, Zahnvorsorge, Zusatzleistungen), die Kundenzufriedenheit sowie Finanzkennzahlen wie Vermögen, Liquidität, Transparenz oder Wachstum. Ebenfalls gut positioniert hat sich die SBK beim jährlichen Kassentest des Magazins Focus. So wurde die SBK in dem Artikel als kundenfreundlichste Kasse dargestellt. Zudem haben die Focus-Redakteure die Ausweitung der SBK Leistungen um die Osteopathie (Informationen dazu auf Seite 28) besonders erwähnt.

Freude über den Sonderpreis: (v.r.) SBK-Vorstand Gertrud Demmler, die amtierende Gleichstellungsbeauftragte der SBK und Teamleiterin Christine Ahnert mit Moderator Frank Hauser

Deutschlands 100 beste Arbeitgeber

SBK erhält Sonderpreis für die gelungene Förderung von Frauen Die SBK fördert und ermutigt seit Jahren erfolgreich Frauen, sich in Fach- und Führungspositionen zu entwickeln. Das Great Place to Work® Institute Deutschland hat die SBK dafür mit dem Sonderpreis „Chancengleichheit / Förderung von Frauen“ ausgezeichnet. Zudem ist die SBK zum fünften Mal in Folge unter die 100 besten Arbeitgeber in Deutschland gewählt worden und nimmt in ihrer Kategorie Platz 6 ein. „Wo andere über Quoten sprechen, haben wir gehandelt. Der Preis macht uns daher stolz und ermutigt uns, auf diesem Kurs zu bleiben!“, sagt Gertrud Demmler, Vorstand der SBK. So hat die SBK ein Frauennetzwerk gegründet, in dem weibliche Führungskräfte den Führungsnachwuchs aus den Reihen junger Kolleginnen coachen. Frauen und Männer diskutieren im Rahmen von Familienwochen Themen wie „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“; ein Familienservice unterstützt und berät Frauen bei der Kinderbetreuung oder organisiert Unterstützung im familiären Notfall. Die Erfolge der Programme lassen sich schon in Zahlen messen: Heute sind bereits fast 40 Prozent der Führungspositionen in der SBK mit Frauen besetzt, in einem internen Programm zur Förderung von Talenten sind die Teilnehmer zu 60 Prozent weiblich. Ob Frau oder Mann: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der SBK sind mit ihrem Arbeitgeber so zufrieden, dass die SBK zum fünften Mal in Folge unter die 100 besten Arbeitgeber in Deutschland gewählt wurde. In der Unternehmenskategorie von 501 bis 2.000 Mitarbeitern erreichte sie den 6. Platz.

Arno Steckel † Arno Steckel, ehemaliger Geschäftsführer der SBK, ist am 14. Februar 2012 im Alter von 84 Jahren gestorben. Arno Steckel hatte die SBK lange Jahre als Geschäftsführer geleitet und die Krankenkasse mit Engagement und Weitsicht durch bewegte Zeiten geführt. Damit legte er mit den Grundstein für den Erfolg der SBK heute. Die SBK wird Arno Steckel in dankbarer Erinnerung behalten.

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KIEFERORTHOPÄDIE


KIEFERORTHOPÄDIE

Zeig her deine Zahnspange Wenn die Zähne schief sind, ist das nicht nur ein ästhetisches Problem. Zahnfehlstellungen begünstigen Karies, können die Aussprache behindern und Kopfschmerzen verursachen

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uisa war fast ein bisschen enttäuscht. Nein, eine Zahnspange brauche sie wirklich nicht. Ihr Gebiss sei tadellos, hatte ihr der Kieferorthopäde bescheinigt. Und so kam es, dass Luisa als einzige unter acht Konfirmanden ohne Metall im Mund in die Kamera lachte. Vorbei die Zeiten, als Zahnspangen abfällig als Fressgitter, Kühlergrill oder Kussbremse verlacht wurden. Wo selbst Stars wie Tom Cruise und Whoopy Goldberg Spange zeigen und stylisch finden! Der texanische Rapper Paul Wall hat mit seinen bombastischen „Grillz“ vermutlich sogar mehr Fans gewonnen als mit seiner Musik. Dass in vielen Schulklassen jeder Dritte eine feste Spange – sogenannte Brackets – trägt, hat vor allem medizinische Gründe. Das Wissen über die Spätfolgen von Zahnfehlstellungen und das Bewusstsein über die Zusammenhänge zwischen Kiefer, Kopf und Rücken ist gewachsen. Ein falscher Biss, bei dem die Zähne ungleichmäßig Kontakt haben, ist eben nicht in erster Linie ein ästhetisches Problem. Schiefe Zähne sind schwer zu putzen und

Bitte lächeln: Die Zeiten, in denen man seine Spange verstecken musste, sind längst vorbei

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KIEFERORTHOPÄDIE

Aktivator und Bionator nutzen die Kau-, Wangen- und Zungenmuskeln des Trägers und können so die Stellung der Zähne und der Kiefer zueinander optimieren

daher anfällig für Karies und Parodontitis. Sie können die Aussprache behindern, zu Kopf- und Rückenschmerzen führen und Arthrose im Kiefergelenk hervorrufen. Durch Fehlbelastungen können Zähne oder Gelenke früh verschleißen, das Zahnfleisch zieht sich möglicherweise zurück und lockert die Zähne, sodass sie ausfallen. Verspannungen der Muskulatur können Schmerzen im Kiefergelenk und Ohrensausen hervorrufen. Experten beobachten, dass Zahnfehlstellungen zunehmen. Eine Ursache dafür könnte sein, dass wir weniger kauen und der Kiefer durch Unterforderung nicht mehr so stark wächst, die Zahl der Zähne aber gleich bleibt. Der Platzmangel führt dazu, dass Zähne ausweichen und kippen. Zuckerkonsum kann ebenfalls weitreichende Folgen haben: Wenn Milchzähne durch Karies zu früh ausfallen, fehlt es den nachwachsenden Zähnen an Orientierung und Platz. Gewohnheiten wie Daumenlutschen oder Schnuller

Unter- und Oberkieferdehnplatte werden zur Weitung des Kiefers genutzt. In der Mitte der Spange ist eine Schraube angebracht, die regelmäßig nachgestellt wird

können ebenfalls zu Verformungen des Gebisses führen. Viele Fehlstellungen sind allerdings erblich bedingt. Tatsächlich ist das von Natur aus perfekte Gebiss eine Rarität – gerade einmal fünf Prozent der Bevölkerung entsprechen der Idealvorstellung. Gut ein Drittel hat eine behandlungsbedürftige Fehlstellung, bei einem weiteren Drittel ist eine Behandlung wünschenswert, wenn auch medizinisch nicht unbedingt nötig.

Allerlei Apparaturen stehen zur Wahl Wann aber ist eine kieferorthopädische Behandlung sinnvoll und wann nicht? Und welche Maßnahme ist die richtige? Patienten und Eltern werden zunächst einmal mit einer Vielzahl von Apparaturen konfrontiert: feste Klammern und lose Spangen, Labialbögen und Lingualplatten, Geräte mit futuristischen Namen wie Aktivator und Bionator, Labial- oder Lingualbrackets, dazu Gummizüge, Federn, Schrauben und Retainer. In jedem Fall muss der Kieferorthopäde erst einmal eine genaue Diagnose stellen und dem Patienten dann die Therapiemöglichkeiten darlegen. Letztlich können Patient und Arzt nur im Gespräch herausfinden, was das Richtige für die individuelle Situation ist – denn oft führen mehrere Wege zum Ziel. Gerade an dieser Beratung erkennt man unter anderem die Qualität eines Kieferorthopäden, glaubt Professor Sabbagh, Facharzt

Ich sage nichts: Schiefe Zähne können die Aussprache behindern


KIEFERORTHOPÄDIE

Eis trotz Spange? Kein Problem, wenn man sich genügend Zeit für die Zahnpflege nimmt

So können Sie Kosten sparen

Fotos: plainpicture (S. 10/11), Folio Bildbyrå/plainpicture (S. 13), www.die-zahnspangen.de (S. 12 o.)

Tipps, wie Sie bei einer kieferorthopädischen Behandlung Kosten sparen und sich umfassend zum Thema informieren können:

für Kieferorthopädie und Oralchirurgie mit eigener Praxis in Erlangen und ein international gefragter Referent. Angst vor der Behandlung müsse niemand mehr haben, beruhigt Professor Sabbagh. „Die Spangen sind viel sanfter geworden. Sie können manchmal unangenehm sein, aber nicht schmerzhaft. Sie sind nur noch halb so groß wie früher. Wir wenden auch weniger Kraft an, was unerwünschte Nebenwirkungen verringert. Denn durch die Bewegung der Zähne kommt es hin und wieder vor, dass sich die Wurzeln zurückbilden.“ Bei der Diagnostik habe der Computer Einzug gehalten und liefere genaue Auswertungen von Schädelaufnahmen oder noch zu erwartendem Wachstum. „Mit bildgebenden Verfahren kann man schauen, wie die Zahnwurzeln zueinander stehen, damit sie bei der Bewegung der Zähne nicht beschädigt werden“, erklärt Professor Sabbagh.

Schieflage des Kiefers oder der Zähne Die Bandbreite der Diagnosen ist groß. Kieferorthopäden unterscheiden zwischen Kieferfehlstellung und Zahnfehlstellung. Eine Mischform kommt am häufigsten vor und macht etwa achtzig Prozent der kieferorthopädischen Behandlungen aus. Je nachdem, was vorliegt, müssen die Lage des Kiefers verändert oder die Zähne gerichtet werden. Oder eben beides. „Aber wir therapieren auch Kiefergelenkprobleme, Gaumenspalten und schwere Anomalien“, sagt Professor Sabbagh. Entsprechend breit ist auch die Palette an Behandlungsmethoden, die von herausnehmbaren Spangen über fest sitzende Apparaturen bis hin zu Dehnapparaturen für den Kiefer reicht. Ist das

Tipp 1 Zahnzusatzversicherungen übernehmen zusätzliche Kosten, die bei einer kieferorthopädischen Behandlung entstehen können. Dabei muss der Abschluss einer Zusatzversicherung vor Behandlungsbeginn erfolgen. Die SBK bietet Ihnen gemeinsam mit dem Kooperationspartner ARAG zwei verschiedene Tarife an. Mehr dazu erfahren Sie unter www.sbk.org/ zusatzversicherungen Tipp 2 Kosten für kieferorthopädische Behandlungen lassen sich in vielen Fällen von der Steuer absetzen. Sie sind nach § 33 Einkommensteuergesetz (EStG) als außergewöhnliche Belastung abzugsfähig. Deswegen: Bewahren Sie die Rechnungen auf und geben Sie die Kosten bei der nächsten Steuererklärung an. Tipp 3 Die Methoden und Apparaturen der Kieferorthopädie sind vielfältig. Auf 160 Seiten erklärt die Stiftung Warentest anschaulich und verständlich, welche Fehlstellungen von Zähnen und Kiefer es gibt, wie die gängigen Diagnosen heißen, wie behandelt wird und welche Geräte dabei zum Einsatz kommen. Auch Fragen nach Kosten, Versicherungen und Leistungen der Kassen werden beantwortet. Stiftung Warentest: Kieferorthopädie. Stuttgart 2009. 160 Seiten, 14,90 €

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KIEFERORTHOPÄDIE

schließen. Die Behandlung ist sehr effektiv und meist kürzer als die mit einer herausnehmbaren Zahnspange. Allerdings ist es auch aufwändiger, die Zähne ausreichend zu reinigen, da sich häufig Verschmutzungen zwischen den Zahnoberflächen und den Drähten ansammeln.

Nur mit Motivation funktioniert's

Damit er auch in einigen Jahren noch kraftvoll zubeißen kann: Gerade Zähne sind weniger anfällig für Parodontose

Wachstum von Ober- und Unterkiefer unverhältnismäßig, kann es in seltenen Fällen sogar sein, dass operiert werden muss.

Lose Klammer oder feste Spange? Die häufigsten Behandlungsmethoden sind jedoch die lose Klammer und die feste Spange. Eine Klammer eignet sich vor allem bei einfachen Fehlstellungen. Sie hat den Vorteil, dass sie einfacher zu reinigen ist. Allerdings ist bei einer Behandlung mehr Disziplin notwendig. Sie muss regelmäßig getragen werden, denn sobald der Patient eineTragepause macht, beginnen die Zähne in ihre alte Position zurückzuwandern. Mit den fest sitzenden Apparaturen können auch ausgeprägte Fehlstellungen korrigiert werden. Dafür werden direkt auf den Zähnen kleine Halterungen angebracht, die sogenannten Brackets, und mit Drähten verbunden. So lässt sich jeder Zahn einzeln und im Ganzen bewegen. Brackets können Zähne also auch in den Kiefer hineinschieben oder aus ihm herausziehen. Sie können Zähne drehen, aufrichten, verschieben und Lücken

Ob herausnehmbare Spangen oder feste Brackets – ohne eine ausreichende Motivation geht nichts. „Viele Kinder sind motiviert: Schöne Zähne und Spangen sind in“, sagt Professor Sabbagh. Aber nichtsdestotrotz: Immer wieder gibt es Kinder und Jugendliche, die die Spange nicht tragen wollen – aus Angst vor Schmerzen, weil sie sich schämen oder auch einfach nur aus Trotz. „Ein aufklärendes Gespräch wirkt oft Wunder“, so Sabbaghs Erfahrung. „Der Patient muss begreifen, dass der Erhalt der Zähne ohne Behandlung langfristig gefährdet ist und sich auch die Ästhetik mit den Jahren verschlechtert.“ Für Sabbagh ist die Motivation des Patienten eine Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung. Mangelnde Mundhygiene hingegen stellt eine große Hürde dar. „Wenn ein Kind schlecht putzt, kann Karies entstehen und das Zahnfleisch entzünden. Wir beginnen eine Behandlung erst, wenn die Mundhygiene stimmt. Da müssen Arzt, Eltern und Patient zusammenarbeiten.“ Schlechtes Putzen kann notfalls auch zum Abbruch einer Behandlung führen. Nicht zuletzt ist der Behandlungserfolg auch ein Kostenfaktor: Die Krankenkasse darf auch bei einer medizinisch notwendigen Behandlung zunächst nur einen Teil der Kosten übernehmen. Die volle Kostenübernahme erfolgt erst nach erfolgreich abgeschlossener Behandlung. Sabine Bertram

THEMENWOCHEN Z AHNGESUNDHEIT Bis August veranstaltet die SBK die Themenwochen Zahngesundheit. Dazu gehören unter anderem eine Veranstaltungsreihe und ein Themenheft, in dem Sie alles Wichtige rund um Ihre Zähne, Zahnerkrankungen und Behandlungsmethoden sowie die Kostenübernahme durch die SBK erfahren. Das Themenheft können Sie bei Ihrem Kundenberater bestellen. Weitere Informationen zu den Themenwochen erhalten Sie unter www.sbk.org/zahngesundheit


KIEFERORTHOPÄDIE

Die Leistungen der SBK im Überblick

Fotos: zefaRF/F1 online (S. 14), Marina Lohrbach/Fotolia (S. 15)

Die SBK übernimmt die Kosten für eine medizinisch notwendige kieferorthopädische Behandlung bei Kindern und Jugendlichen, wenn sie bei Behandlungsbeginn unter 18 Jahre alt sind. Bis zum Abschluss der Behandlung bezahlt die SBK 80 beziehungsweise 90 Prozent der Kosten. Die verbleibenden 10 oder 20 Prozent übernimmt zunächst der Patient – nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung bekommt er sie von der SBK erstattet. Wie wird festgestellt, ob eine Behandlung aus medizinischer Sicht notwendig ist? Diese Untersuchung übernimmt der Kieferorthopäde. Wenn er bei Ihrem Kind eine Fehlstellung der Zähne oder des Gebisses feststellt, ordnet er diese einer von insgesamt fünf Kategorien zu (Kieferorthopädische Indikationsgruppen, kurz KIG). Die Kategorien 1 und 2 umfassen kleine Fehlstellungen, die hauptsächlich ästhetische, jedoch keine körperlichen Auswirkungen haben. Aus diesem Grund darf die SBK die Kosten der Behandlung nicht übernehmen. Sollten Sie dennoch eine Behandlung für Ihr Kind wünschen, müssen Sie diese selbst bezahlen. Für Fehlstellungen der Kategorien 3, 4 und 5 darf die SBK die Behandlungskosten übernehmen. Dazu gehören Fehlstellungen, die Ihr Kind bereits gesundheitlich beeinträchtigen oder bei denen abzusehen ist, dass eine Beeinträchtigung eintreten wird. Der Kieferorthopäde muss bestätigen, dass eine Behandlung gute Erfolgsaussichten hat. Manche Fehlstellungen lassen sich nicht

eindeutig der Kategorie 2 oder 3 zuordnen. In solch einem Fall ist es Die SBK bezahlt die kieferorthopädische Behandlung sinnvoll, die weitere bei Kindern und Jugendlichen, wenn sie notwendig ist Entwicklung abzuwarten. Unsere Empfehlung: Beginnen Sie nicht sofort mit ferorthopäden und Krankenkassen einer Behandlung, sondern lassen festgelegt. Alle anderen Leistungen Sie die Fehlstellung zu einem späte- müssen Sie selbst bezahlen. Dazu ren Zeitpunkt nochmals beurteilen. gehören zum Beispiel selbstlegierende Brackets oder hochelastische Bögen, die Patienten gerne aus Bei der ersten Untersuchung beurteilt der Kieferorthopäde den Grad ästhetischen Gründen oder wegen des Tragekomforts wählen. der Fehlstellung. Wer bezahlt das? Ein erfahrener Kieferorthopäde stellt schnell fest, welcher KIG-BeWie ist das bei Erwachsenen? handlungsgrad vorliegt. Nur wenn Die Kosten bei Erwachsenen darf er die Fehlstellung in die Kategorie die SBK nur dann übernehmen, 1 oder 2 einordnet, müssen Sie die wenn kieferchirurgische und Untersuchung selbst bezahlen. -orthopädische Maßnahmen medizinisch notwendig sind. Das ist nur bei schweren Kieferanomalien Wie läuft die Kostenübernahme? der Fall, die genau definiert sind. Die Abrechnung erfolgt direkt zwiAußerdem muss ein Gutachter schen dem Kieferorthopäden und bestätigen, dass die Behandlung der SBK. Allerdings müssen Sie notwendig ist. zunächst einen Eigenanteil tragen. Dieser liegt üblicherweise bei 20 Prozent der Gesamtkosten. Befinden sich zwei oder mehrere Kinder gleichzeitig in Behandlung, verringert sich der Eigenanteil für jedes weitere Kind auf 10 Prozent. Diese Kosten erhalten Sie zurück, wenn die Behandlung erfolgreich abgeschlossen ist. Für die Erstattung Ende 2011 platzierte das Magazin „Focus müssen alle Belege aufbewahrt Money“ im großen Vergleichstest der werden. gesetzlichen Krankenkassen die SBK Was bezahlt die SBK? Die SBK übernimmt die Kosten für alle medizinisch notwendigen Maßnahmen. Was genau zu diesen Maßnahmen gehört, ist bundeseinheitlich in Verträgen zwischen Kie-

ganz oben – unter anderem in der Kategorie „Beste Zahnversorgung“. Hier hatten die Tester untersucht, ob es besondere Angebote zur zahnmedizinischen Versorgung gibt, ob Preisvergleiche angeboten werden und zu dem Thema neutral beraten wird oder ob eine professionelle Zahnreinigung zum Leistungsspektrum gehört

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lust auf gesundheit

Mit Lust ran an die Kilos Mehr bewegen, gesünder essen: Mit dem neuen Online-Coaching Lust auf Gesund­­heit können SBK-Kunden ihren Lebensstil umstellen. Wer sich anmeldet, kann sich sogar von einem Personalcoach beraten lassen – Familie Hahn hat den Test gemacht

Gemeinsames Kochen: Personalcoach Eri Trostl (r.), Claudia und Thomas Hahn


Lust auf gesundheit

Kritischer Blick in den Kühlschrank (o.). Ein Wochenplan offenbart, was, wie viel und wie häufig die Hahns essen (r.). Gemüse und Fisch kommen nun häufiger auf den Tisch

A

m Sonntag war Familienfeier, Weißwurstfrühstück, danach Kaffee und Kuchen. Alles nicht so extraüppig“, sagt Claudia Hahn, 43 Jahre alt. Und trotzdem: „Zufrieden war ich mit meiner Ernährung hinterher nicht.“ Familie Hahn bewohnt eine leuchtend blau gestrichene Doppelhaushälfte in München. Der Wald ist kaum einen Steinwurf entfernt. Wiesen erstrecken sich hinter den Häuserreihen, Felder, es gibt einen See und kilometerweit Spazierwege. Eine Landschaft, ideal zum Joggen oder Walken. Claudia und Thomas Hahn allerdings finden dafür nicht die Zeit. Dabei wäre Bewegung für sie besonders wichtig: Hahn wiegt 140 Kilogramm, seine Frau 85. Das hohe Gewicht ist nicht nur ein ästhetisches Problem. Es leidet auch die Gesundheit. Thomas Hahn, 46, hat Bluthochdruck, manchmal ist er kurzatmig. Seiner Frau schmerzen seit der Kindheit die Gelenke. Sie vermisst die Leichtigkeit, mit der sie in ihrer Jugend tanzen

konnte. Manchmal radelt sie zwar zehn Kilometer zu ihrer Arbeit. Aber regelmäßig schafft sie das nicht. Eine Veränderung wünscht sie sich schon lange. Ihre Kinder sind jetzt sechs und acht Jahre alt und kosten weniger Kraft als früher, ein guter Zeitpunkt, sich neu zu organisieren. „Wer möchte als Testfamilie an Lust auf Gesundheit teilnehmen und sich von uns begleiten lassen?", hatte die SBK im Januar online gefragt. Die Hahns hatten sich prompt angemeldet – sie wollen den Lebensstil der ganzen Familie verändern. Ein ganzheitlicher Ansatz, von dem sie sich einen nachhaltigeren Erfolg versprechen als von einer Diät. Nicht nur um Ernährung geht es den Hahns, sondern auch darum, was und wie viel sie während der gemeinsamen Mahlzeiten zu sich nehmen. Ob es nicht doch den idealen Sport für Thomas Hahn gibt, der zwar nie schlank, aber immerhin Ringer war, muskulös und gut proportioniert, jetzt aber Schwierigkeiten hat, mit seinen beiden Kindern eine längere

Fotos: Jens Schwarz

ernährungsber atung Die SBK Ernährungsberatung unterstützt Sie, wenn Sie bewusster essen möchten oder Ihre Ernährung aus gesundheitlichen Gründen umstellen müssen. Infos unter www.sbk.org/ernaehrungsberatung

Radtour durchzuhalten. Sie wollen erfahren, wie Claudia Hahn zwischen Beruf und Kindern Zeit gewinnt, sich zu entspannen und Sport zu treiben.

Essen bedeutet Lebensfreude „Wir finden raus, wo´s hakt“, verspricht Personaltrainerin Eri Trostl. Auf Initiative der SBK besucht sie die Hahns zuhause. Holzdielen, ein großer Esstisch, eine Kochinsel: Ein gemütliches Heim, in dem Essen für Genuss steht und Lebensfreude. Im Regal sammeln sich Kochbücher, persisch, italienisch, japanisch. Die Hahns, erfährt Eri Trostl, legen durchaus Wert auf gutes Essen. Fertiggerichte lehnt Thomas Hahn ab, er liebt es zu kochen, großzügig, mit Salat und Gemüse, Reis und viel Fleisch.

Kilos runter, Kilos rauf Der studierte Geologe, der als selbstständiger Gutachter arbeitet, ist im Iran aufgewachsen, er hat als Kind Krise und Krieg erlebt und gelernt, wie wichtig es manchmal sein kann, Vorräte zu horten. Schlank war er nie. Dem Versuch, das Rauchen aufzuhören, sind die letzten zwanzig Kilo geschuldet. In anderen Diäten haben er und seine Frau Kalorien gezählt. Die Kilos schmolzen zuverlässig dahin. Aber sie kehrten auch ebenso zuverlässig wieder zurück.

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Lust auf gesundheit

Eri Trostl fragt nach Schlafgewohnheiten, Vorerkrankungen und eingenommenen Medikamenten, sie will wissen, welche Diäten die Hahns hinter sich haben. Es interessiert sie, wie dringlich den beiden die Gewichtsabnahme ist. Claudia Hahn zögert. Auf einer Skala von eins bis zehn, sagt sie dann, wäre es die Sieben. „Gibt es etwas Dringlicheres?“, fragt Trostl. „Mein Fitnesszustand!“, sagt Claudia Hahn, „Dringlichkeit: zehn!“ Sie vereinbaren ein Zielgewicht: 69 Kilogramm. Auch Thomas Hahn steckt sich ein Ziel: 95. Zwei Jahre geben sie sich dafür Zeit. „Ein realistischer Ansatz“, sagt Trostl.

Verhalten ändern – aber wie? Ihre „Esssünden“ sind den Hahns durchaus bekannt: Sie wissen, dass es nicht gut ist, wenn Thomas Hahn aus Heißhunger unterwegs eben mal zwei Leberkäsesemmeln runterschlingt. Dass Claudia Hahn, die Biologin, abends am Computer nicht nacheinander Süßes und Herzhaftes naschen sollte. Die Organisation der Mahlzeiten klappt nicht so richtig, weil die Zuständigkeit nicht geklärt ist. „Mein Mann hat viel mehr Hunger als ich und will ständig kochen, ich würde auch mal eine Mahlzeit ausfallen

Lecker: Salat mit Pinienkernen und Orangen (l.). Paprikastreifen (M.) und angebratene Avocados (r.)

lassen oder nur was Kleines essen“, sagt Claudia Hahn. Viel hat man sich darüber schon auseinandergesetzt. Den jeweils anderen für das eigene Gewicht verantwortlich gemacht. Nur: Wie das Verhalten ändern? Und: Was essen, wie mit dem Hunger, wie mit den Gelüsten umgehen, die beide umtreiben? „Alles auf einmal können wir nicht ändern“, sagt Eri Trostl. Zunächst widmet sie sich darum der Ernährung. Den Hahns gibt sie auf, eine Woche lang zu notieren, was sie gegessen haben. Beim zweiten Termin wirbeln sie gemeinsam durch die Küche. Sie braten Lachs an und Pastinaken und Avocados und Karotten, es gibt Salat mit Essig-Öl-Dressing, Pinienkernen, Paprikastreifen und Orangenschnitzen. Alles lecker, meint Claudia Hahn hinterher, nur die angebratenen Avocados nicht. Thomas findet es „ein bissel zu fett“. „Du meinst das Olivenöl zum Braten? Olivenöl mit viel Omega-9- und Omega-3-Fettsäuren ist super!“, sagt Eri Trostl.

Zu viel auf dem Teller Volle Speisekammer

Beim gemeinsamen Termin eine Woche später fasst sie zusammen, was sie beim Kochen beobachtet hat: Vor allem die Mengen sind ihr aufgefallen. „Eure Portionen sind zu groß“. Auch eine relativ unruhige Stimmung beim Essen mit den Kindern hat sie bemerkt. Dass die Kinder mit dem Essen spielen. Sie empfiehlt den

Eltern, Essen niemals als Belohnung einzusetzen. Thomas rät sie davon ab, Reste der anderen aufzuessen. Statt dafür zu sorgen, dass nichts weggeworfen wird, solle er lieber auf sein eigenes Sättigungsgefühl hören. Dann zieht sie die Ernährungstabelle hervor, die die Hahns ausgefüllt haben. Die Analyse dessen, was im Verlauf einer Woche gegessen wurde, ergibt für den Personalcoach: Die Hahns sind zwar durchaus ernährungsbewusst. Aber dennoch essen sie zu viel, zu oft, zu zucker- und zu kohlehydratreich. Sie nehmen zu viel tierische und nicht genügend hochwertige Fette zu sich und trinken zu wenig. All die Honig- und Leberwurstbrote, die gezuckerten Joghurts, die Milchkaffees gehen auf die Hüften. Was hin und wieder jeder gern zu sich nimmt, stabilisiert bei den Hahns ein viel zu hohes Gewicht. Hinzu kommt, dass Phasen, in denen nicht gegessen wird, kurz und selten sind. „Bündelt eure Mahlzeiten auf dreimal am Tag. Trinkt den Kaffee gleich nach dem Essen“, rät Eri Trostl darum. „Lasst eurem Körper viereinhalb bis fünf Stunden Zeit, zu verdauen. Dann lernt er, den Stoffwechsel richtig anzukurbeln. Solltet ihr eine Zwischenmahlzeit brauchen: esst Obst oder Naturjoghurt oder ein paar Mandeln oder Nüsse.“ Um das Gewicht zu reduzieren, empfiehlt sie den Hahns vor allem, die Kohlehydrate im Auge

Lust auf gesundheit Sie wollen Ihren Lebensstil verändern? Dann machen auch Sie mit bei Lust auf Gesundheit, dem neuen Online-Coaching der SBK. Infos und Anmeldung unter www.lust-auf-gesundheit.org


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zu behalten. Sie erklärt: „Eine Ernährungsumstellung dauert vier bis sechs Wochen. Dann hat sich der Körper daran gewöhnt.“ Wenn diese erste Phase bewältigt sei, sagt sie, sei auch die Zeit für die dringend nötige Umstellung der Bewegungsgewohnheiten gekommen. Sie empfielt den Hahns, sich drei bis fünf Mal pro Woche zu bewegen, zum Beispiel mit dem Fahrrad in die Arbeit zu fahren. Plus zwei- bis dreimal Sport. Aber zuallererst: abnehmen durch Ernährung. Ein nächster gemeinsamer Termin ist bereits festgelegt, um zu kontrollieren, „ob sich was getan hat“.

Zucker in der Leberwurst Claudia Hahn hat einige derTipps umgesetzt und gemerkt: Von Steak und Salat wird man nicht nur genauso gut satt, „auch die Gelüste bis zur nächsten Mahlzeit sind verschwunden“. Der Verzicht auf schwere Kost fällt ihr bislang eigentlich recht leicht. Ihr Mann hat kürzlich eine Leberwurst zurück ins Kühlregal gelegt, weil er beim Durchlesen der Zutaten auch Zuckerstoffe fand. „Was soll Zucker in der Leberwurst!“, sagt er empört. Langfristig plant er, der schon einige Hühner hält, einen Gemüsegarten anzulegen und freut sich auf die Arbeit im Freien. Ob er bereits abgenommen hat? „Ich quäle mich nicht damit, täglich auf die Waage zu schauen“, sagt er. Aber das Umdenken hat begonnen. Gerade haben die Hahns beschlossen, sich zu einer Familienkonferenz zusammenzusetzen. Thema: Essensplanung, die für alle passt. Natürlich sind die Kinder auch dabei. Weil eine große Veränderung am besten gelingt, wenn alle an einem Strang ziehen. Monika Goetsch

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GESUNDHEIT

Medikamente einnehmen – und zwar richtig! Jede Tablette wirkt anders – manche müssen eine halbe Stunde vor, andere direkt nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Einige Regeln gelten jedoch für alle Medikamente – egal ob Tablette, Kapsel, Dragee oder Saft

Auf Wechselwirkungen achten

Im Rhythmus bleiben Wer täglich ein Medikament einnehmen muss, sollte dies möglichst immer zur gleichen Uhrzeit tun. Zum einen bleibt so der Wirkstoffspiegel im Blut konstant, zum anderen kann ein fester Rhythmus eine hilfreiche Erinnerungsstütze sein. Antibiotika oder die Antibabypille beispielsweise können ihre Wirkung unter Umständen völlig verlieren, wenn sie in unregelmäßigen Abständen eingenommen werden.

Viele Patienten sind aufgrund verschiedener Erkrankungen bei mehreren Ärzten parallel in Behandlung und müssen auch mehrere Medikamente gleichzeitig einnehmen. Doch hierbei ist besondere Vorsicht geboten: Einige Wirkstoffe vertragen sich nicht miteinander, und es kann zu heftigen Reaktionen und im schlimmsten Fall zu lebensbedrohlichen Wechselwirkungen kommen. Ratsam ist es daher, seinen Hausarzt über sämtliche Arzneimittel, die man verschrieben bekommen hat oder bereits einnimmt, zu informieren. Er kann beurteilen, ob die Medikamente in der jeweiligen Kombination verträglich sind. Außerdem behält er den Überblick über die verschiedenen Therapien.


GESUNDHEIT

Niemals in Eigenregie

Wasser, bitte!

Manche Medikamente haben unangenehme Nebenwirkungen. Sie verursachen zum Beispiel Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit. Wenn die Krankheit erfolgreich behandelt werden soll und es auch keine alternative Therapie gibt, muss dies oftmals leider in Kauf genommen werden. Viele Patienten aber setzen in diesem Fall das Medikament einfach ab – ohne sich der damit verbundenen Folgen bewusst zu sein. Werden beispielsweise blutdrucksenkende Präparate oder Herztabletten plötzlich abgesetzt, kann es zu gefährlichen Komplikationen kommen. Manche Patienten empfinden das ständige Einnehmen von Medikamenten auch als lästig und halten sich deshalb nicht an den Therapieplan. Andere, die beispielsweise Antibiotika nehmen müssen, fühlen sich nach kurzer Zeit sofort viel besser und meinen deshalb, die Dosierung reduzieren zu können oder das Medikament gar nicht mehr zu benötigen. Ein Trugschluss! Denn auch wenn die Beschwerden wie weggeblasen scheinen – das Immunsystem kämpft möglicherweise noch immer mit den Erregern, und die Beschwerden treten wieder auf. Werden Antibiotika zu früh abgesetzt, können sich sogar Resistenzen ausbilden, sodass das Medikament nicht mehr wirkt. Deshalb: Niemals ohne Rücksprache mit dem Arzt vom Therapieplan abweichen.

Nehmen Sie Medikamente immer mit Leitungswasser ein. Andere Getränke wie Fruchtsäfte, Kaffee, Alkohol und auch Milch können mit manchen Arzneiwirkstoffen in Wechselwirkung treten und ihre Wirkung mindern oder verstärken. Früchte enthalten beispielsweise sogenannte Flavonoide. Diese chemischen Verbindungen blockieren bestimmte Enzyme in der Leber, die bei manchen Arzneien für den Abbau, bei anderen für die Aktivierung des Wirkstoffs verantwortlich sind. Dadurch steigt oder fällt die Konzentration des Wirkstoffs im Blut, und es kommt zu einer Überoder Unterdosierung des Medikaments. Insbesondere der Genuss von Grapefruitsaft kann für Menschen, die beispielsweise wegen einer Allergie, Herzrhythmusstörungen oder einer Darmerkrankung Medikamente einnehmen müssen, lebensbedrohliche Folgen haben. Das Flavonoid Naringin, und vermutlich weitere bislang nicht näher bekannte Inhaltsstoffe der Grapefruit, ließen bei Patienten die Konzentration ihres Medikaments im Blut auf das bis zu 30-Fache ansteigen – obwohl sie den Saft bereits viele Stunden vor Einnahme der Arznei getrunken hatten. Mediziner raten deshalb, ganz auf Grapefruitsaft zu verzichten, wenn Sie Medikamente einnehmen müssen. Andere Arzneien reagieren mit Milch. Das darin enthaltene Kalzium bildet zum Beispiel mit dem Wirkstoff einiger Antibiotika einen festen Komplex, sodass das Medikament unwirksam wird.

Illustration: Elke Ehninger

Haltung annehmen Tabletten, Kapseln oder Dragees sollten stets in einer aufgerichteten Position – im Sitzen oder im Stehen – geschluckt werden. Im Liegen könnten sie in der Speiseröhre stecken bleiben. Feste Darreichungsformen sollten auch immer mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden, damit sich der Wirkstoff löst und ins Blut gelangen kann.

Genau durchlesen Damit eine Arznei bestimmungsgemäß angewendet werden kann, ist es wichtig, dass man sich als Patient beispielsweise genau darüber informiert, in welcher Dosierung und über welchen Zeitraum hinweg ein Medikament eingenommen werden darf. Auch über eventuelle Neben- oder Wechselwirkungen mit anderen Arzneien sollte man Bescheid wissen. Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass sich die meisten Befragten nur jenen Passagen widmeten, die sie interessierten. Besonders Männer gaben zu, die Packungsbeilage gar nicht zu lesen. Wie wichtig die Informationen auf einem Beipackzettel sind, beweist eine aktuelle Studie. Dieser zufolge merken sich Patienten nämlich nur etwa ein Viertel der Hinweise zur Einnahme der Arznei, die ihnen der Arzt mitteilt. Der Beipackzettel hilft, diese Informationslücken zu schließen. Ist dennoch etwas unklar, können Arzt oder Apotheker weiterhelfen. Franziska Brettschneider

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kundengeschichte

Die Hoffnung stirbt zuletzt Trotz eines aggressiven Hirntumors und entgegen allen Prognosen ist Thomas Schulz noch am Leben. Dafür hat er hart gekämpft – den Tod stets vor Augen

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homas Schulz ist ein lebendes Wunder, sagt seine Frau Ilona. Das Wunder ist, dass der 44-Jährige überhaupt noch lebt. Denn vor fünf Jahren wurde bei ihm ein Glioblastom diagnostiziert, ein besonders bösartiger Hirntumor. Menschen mit dieser Art von Geschwür im Kopf leben nach der Diagnose meist nicht mehr lange. Ärzte schätzen die verbleibende Lebenszeit auf maximal 18 Monate. Für Thomas Schulz sind mittlerweile aber schon über 60 Monate ins Land gegangen. „Tumor ist nicht gleichbedeutend mit Tod“, sagt er, der allen Prognosen trotzt. Deshalb will er Leidensgenossen Mut machen, sich dem Kampf um das eigene Leben zu stellen.

Krankenhaus eingeliefert wird. Die Ärzte stellen einen Tumor von sechs Zentimeter Durchmesser über dem Ohr fest. Thomas Schulz muss sofort operiert werden. „Wir haben nicht wirklich darüber gesprochen, aber damals hatte er sich kurzfristig vom Leben verabschiedet“, erzählt Ehefrau Ilona anstelle ihres Mannes. Denn die Konzentrationsfähigkeit von Thomas Schulz hat durch zwei komplizierte Operationen, die Chemotherapien und die intensiven Bestrahlungen ziemlich gelitten – längere Gespräche erschöpfen ihn schnell. In der damals ausweglos erscheinenden Situation griff das Ehepaar

Griff nach dem Strohhalm Der Kampf gegen den Krebs im Kopf hat ihm und seiner Familie​ viel abverlangt. Er beginnt an Weihnachten 2006, als Thomas Schulz, geplagt von andauernden und kaum mehr erträglichen Kopfschmerzen, ins

Malen ist für Thomas Schulz nicht nur ein Hobby – sondern Therapie


Kundengeschichte

Fotos: Uta Rometsch

Thomas Schulz mit Ehefrau Ilona und Enkel Louis

nach jedem Strohhalm. So erklärte sich Thomas Schulz einverstanden, an einer Studie zu einem neuen Operationsverfahren teilzunehmen. Vor der OP wurde eine fluoreszierende Flüssigkeit in seinen Kopf eingeleitet, die neben dem Tumor auch die frei umherschwirrenden Krebszellen sichtbar machen sollte. „Das war die richtige Weichenstellung für den weiteren

Verlauf“, davon ist das Ehepaar Schulz im Rückblick überzeugt. Denn der Tumor konnte so weitgehend entfernt werden.

Auf und ab Thomas Schulz, damals mit 39 Jahren mitten im Leben stehend, war von der OP bald genesen. Auch die Chemotherapie steckte er relativ gut

„ Tumor ist nicht gleichbedeutend mit Tod“

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kundengeschichte

Fische angeln – was für ein Spaß! Was so leicht aussieht, ist für Thomas Schulz dennoch anstrengend. Seine Konzentrationsfähigkeit hat aufgrund der Chemotherapien und Bestrahlungen stark gelitten

hat mir damals viel Hoffnung gegeben“, sagt Thomas Schulz. Ein halbes Jahr nach der ersten Operation begab er sich abermals unters Messer. Es wurde flüssiges Jod an der befallenen Stelle im Hirn eingeleitet und der Kopf dort auf 48 Grad erhitzt, um Krebszellen abzutöten und „ Ich will unbedingt weiterleben, und den Tumor zu verhärten. die Nanotherapie hat mir damals viel „Nach der Operation ging es aufwärts“, erzählt Ilona Hoffnung gegeben“ Schulz. Kaum aus dem Aufwachraum entlassen, hat konnte nicht fallen“, sagt seine Frau. Thomas Schulz zwei kleine BleistiftDie Familie – seine Frau, die beiden skizzen angefertigt. Das war seine Art, Söhne und die Schwiegermutter – dem Arzt zu zeigen, dass er noch alle stand fest zusammen. Doch Thomas Sinne beieinander hat. Schulz und seine Lieben mussten aufgrund der schlechten Prognose damit Zeitbombe im Kopf rechnen, dass der Krebs früher oder Natürlich sind die letzten Jahre nicht später zurückkehrt. Die Ausweglosig- spurlos an Thomas Schulz und seiner keit wollte Ilona Schulz nicht akzeptie- Familie vorübergegangen. Es gibt ren. Nächtelang surfte sie im Internet viele Dinge, die nicht mehr möglich und suchte dort nach Möglichkeiten, sind. Seine Arbeit als Koch wird er nie wie eine Rückkehr des Tumors verhin- mehr ausüben können, er kann nicht dert werden könnte. Als sie über eine mehr lesen und Motorrad fahren. Dageplante Studie zur Nanotherapie an für aber hat Thomas Schulz die Mader Berliner Charité las, erkannte sie lerei wiederentdeckt: Tiere, Pflanzen, darin eine Chance. Wie eine Löwin Landschaften im Großformat und in kämpfte sie dafür, dass ihr Mann an Öl. Er engagiert sich in einem Künstdem wissenschaftlichen Projekt teil- lerkreis und hat in seinem Wohnort nehmen konnte. „Ich will unbedingt Reutlingen schon einige Ausstellunweiterleben, und die Nanotherapie gen gehabt. „Malen ist für mich nicht weg. Zu schaffen machte ihm jedoch die Bestrahlung, die sein Gedächtnis durcheinanderbrachte, epileptische Anfälle hervorrief und für eine lähmende Gleichgültigkeit sorgte. „Aber wir bildeten eine Mauer um ihn, er

nur Hobby, sondern Therapie“, sagt er. Der SBK hat er zwei seiner Werke geschenkt, um sich für die Unterstützung der Krankenkasse in den schweren Zeiten zu bedanken. Das Bild hängt nun in der Geschäftsstelle in Schramberg, in der SBK-Kundenberaterin Carina Neff die Familie Schulz betreut. „Bei der SBK haben wir immer ein offenes Ohr gefunden. Die unbürokratische Hilfe und die großzügige Unterstützung sind nicht selbstverständlich“, sagt Ilona Schulz. Leider wird Thomas Schulz auch weiterhin auf Unterstützung angewiesen sein. Seit einigen Wochen hat er wieder schlimme Kopfschmerzen. Die Familie stellt sich schon auf eine weitere Runde im Kampf gegen den Krebs ein. „Aber wir sind voller Zuversicht“, sagt Ilona Schulz, die noch viel vorhat mit ihrem Mann. Zum Beispiel würde das Paar gerne nach Mexiko fliegen. Die Reise war eigentlich für 2007 gebucht gewesen. Doch damals hatte derTumor die Reisepläne und alles andere über den Haufen geworfen. Trotzdem haben Thomas und Ilona Schulz die Hoffnung nicht verloren, irgendwie und irgendwann wieder an ihr Leben vor dem Krebs anknüpfen zu können. Elisa Holz


ZusAtZVeRsicheRungen

Zusatzversicherungen

Fotos: Angelika Aut (S. 25 o.), Thinkstock (4) (S. 25), robynmac (S. 25 2. v. u.)

Neuer Kooperationspartner ARAG Die SBK bietet ihren Kunden seit April eine Reihe von Zusatzversicherungen mit dem neuen Kooperationspartner ARAG an. Dabei konnte die SBK exklusive Konditionen für Sie erzielen: günstigere Beiträge, keine Wartezeiten auf den Versicherungsschutz, die kurzfristige Kündigungsmöglichkeit, sollte der Tarif für Sie nicht mehr infrage kommen, und der besondere Service des ARAG Premium Teams speziell für SBK-Kunden. Die Tarife gibt es, außer beim Pflege- und Verdienstausfall-Zusatzschutz, in jeweils zwei Varianten: In den „extra“-Tarifen haben Versicherte einen ergänzenden Schutz, in der Tarifvariante „extra plus“ umfassenden Schutz. Der neue SBK Kooperationspartner ARAG ist das größte Familienunternehmen in der deutschen Assekuranz und blickt in der Krankenversicherung auf über 75 Jahre Erfahrung zurück. Ihre Zusatzversicherungen werden immer wieder ausgezeichnet. Zusatzversicherungen decken den Bedarf des Versicherten als Ergänzung zur gesetzlichen Krankenversicherung ab. Für Kunden, die Zusatzversicherungen über den bisherigen BKK-Kooperationspartner Barmenia abgeschlossen haben, ändert sich nichts. Ihre Police läuft wie vereinbart weiter, auch Sonderkonditionen gelten weiterhin. Nähere Informationen zu den einzelnen Zusatzversicherungen sowie eine ausführliche Beratung erhalten Sie direkt bei der ARAG unter 089/41 2482 20 oder online unter www.arag. de/sbk

Zahnzusatzversicherungen Diese übernehmen den Eigenanteil für Zahnbehandlungen, Zahnersatz und Kieferorthopädie in der vereinbarten Höhe. Der Tarif Zahn extra ist für Versicherte geeignet, die eine solide Absicherung wünschen und für die Standardlösungen beim Zahnersatz das Richtige sind. Für Versicherte, die besonderen Wert auf eine höherwertige Versorgung beim Zahnersatz legen oder denen kieferorthopädische Behandlungen wichtig sind, gibt es die Tarifvariante extra plus. Zusatzversicherungen für stationäre Behandlungen In den Krankenhaustarifen bekommen Versicherte je nach Tarif die Unterbringung im Zweibettzimmer oder Einbettzimmer und die privatärztliche Behandlung erstattet. Zusatzversicherungen für ambulante Leistungen Die ambulanten Ergänzungstarife übernehmen den Eigenanteil für ambulante Leistungen in der vereinbarten Höhe, z.B. bei Sehhilfen, Zuzahlungen für Heil- und Hilfsmittel, Arznei- und Verbandmittel sowie Heilpraktikerbehandlungen. Verdienstausfall-Zusatzversicherung Sie gleicht den Unterschied zwischen der gesetzlichen Entgeltfortzahlung und dem Nettogehalt aus. Wichtig für Arbeitnehmer, die auch nach sechs Wochen Arbeitsunfähigkeit ihr volles Gehalt weitergezahlt bekommen wollen. Dabei ist die Leistungshöhe flexibel wählbar. Pflegezusatzversicherung Sie stockt die Leistung der gesetzlichen Pflegeversicherung um wahlweise 20 bis 200 Prozent auf, egal bei welcher Pflegestufe. Damit können sich Versicherte noch besser für den Pflegefall finanziell absichern.

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ZUSATZVERSICHERUNGEN

Das Extra für gesetzlich Versicherte Gesetzlich Versicherte genießen umfassenden Schutz bei Krankheit. Eine Zusatzversicherung ist das Extra für Versicherte, die sich finanziell noch stärker absichern und das Leistungsangebot aufstocken wollen

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napp 2,2 Milliarden Euro hat die SBK im Jahr 2011 in Form von Leistungsausgaben für die Versorgung ihrer knapp 1 Million Versicherten ausgegeben, über 94 Prozent der Gesamtausgaben. Den größten Anteil daran hatten die Ausgaben für Behandlungen im Krankenhaus, für Ärzte und für Arzneimittel. So mussten im Jahr 2011 zum Beispiel fast 215.000 Kundinnen und Kunden der SBK ins Krankenhaus und konnten sich auf die Leistung ihrer Krankenkasse verlassen.

Gesetz gibt den Rahmen vor

Extrawunsch: Einbettzimmer in der Klinik (o.). Gut abgesichert: Rücktransport aus dem Ausland (u.)

Dabei holt die SBK für ihre Kunden das Optimale aus dem heraus, was das Gesetz als Rahmen vorgibt: „Die Leistungen müssen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein; sie dürfen das Maß des Notwendigen nicht überschreiten“, heißt es im Paragrafen 12 des Sozialgesetzbuches V. Soll heißen: In einer solidarischen Versicherung stehen alle dafür ein, dass Menschen gesund werden oder bleiben. Wer zu diesen starken Leistungen noch das besondere Extra

möchte, greift zu einer privaten Zusatzversicherung. So lässt sich zum einen eine zusätzliche Leistung zukaufen, etwa das Einzelzimmer im Krankenhaus oder die spezielle Lösung bei Implantaten, zum anderen kann sich eine Zusatzversicherung finanziell lohnen, wenn man Aufwendungen zum Beispiel für einen Rücktransport aus dem Ausland absichern möchte. Über 20 Millionen Krankenzusatzversicherungen haben die Deutschen bis Anfang 2012 abgeschlossen. Die Renner sind dabei die Bereiche Ausland und Zahn. Die Zahnzusatzversicherung hat seit 2005 einen Nachfrageboom erlebt, als der Gesetzgeber eine zulässige Höchstgrenze für jeden Krankheitsbefund festgelegt hat. Bis zu dieser Höhe darf sich die Krankenkasse beteiligen, ab dieser Grenze muss ein Versicherter zusätzlich bezahlen, wenn er mit dem Zahnarzt eine höherwertige Versorgung vereinbart. Das ist vielfach der Fall: Beim Thema Zahn geht es den Versicherten nicht nur ums kraftvolle Zubeißen, auch die Ästhetik spielt für immer mehr Menschen eine große Rolle. Die


ZUSATZVERSICHERUNGEN

Foto: digital vision/thinkstock (S. 26 u.), (STroels Graugaard /iStockphoto (S. 26 M.), Miodrag Gajic /iStockphoto (S. 26 o.), webphotographeer/iStockphoto (S. 27 o.).

Wer auf homöopathische Arzneien vertraut, kann dafür eine private Zusatzversicherung abschließen (l.). Mit einer Zahnzusatzversicherung hat man gut lachen

Zahlen sprechen dafür, dass gerade der Zahnersatz für viele Versicherte ein zentralesThema ist: Allein 2011 hat die SBK von fast 90.000 Kundinnen und Kunden die Heil- und Kostenpläne ihrer Zahnärzte eingesehen. Zahn steht für viele Versicherte auch noch auf der Wunschliste, wie eine Studie des Beratungsunternehmens MSR Consulting ergab. 35 Prozent der Befragten haben bereits eine Zahnzusatzversicherung, für 28 Prozent der Versicherten spielt sie keine Rolle. 37 Prozent der Befragten wollen sich aber noch mit dem Thema beschäftigen und eventuell eine Police abschließen.

Abgesichert in den Urlaub Die Auslandsreisekrankenversicherung ist eine Police, die Experten und Verbraucherschützer unbedingt empfehlen. Selbst innerhalb der Europäischen Union mit ihren weitreichenden Sozialabkommen dürfen wichtige Leistungen nicht übernommen werden. So zahlt eine gesetzliche Krankenkasse zwar für den Krankenhausaufenthalt in Paris oder Palermo, darf aber für einen Rücktransport nach Deutschland nicht leisten. Hier lohnt sich eine Zusatzversicherung auf jeden Fall. SBK-Versicherte sind automatisch auf der sicheren Seite: SBK-Mitglieder und ihre mitversicherten Familien-

der Pflegezusatzversicherung und bei Heilpraktikerleistungen: Hier wollen sich 38 beziehungsweise 39 Prozent der in der Studie Befragten versichern. Eine individuelle Entscheidung ist die zusätzliche Absicherung zum Krankentagegeld. Hier muss jeder Kunde entscheiden, inwieweit er im Krankheitsfall auf eine zusätzliche finanzielle Absicherung angewiesen ist. Auch hier bietet die SBK schon eine starke Leistung: Im Jahr 2011 hat sie an mehr als 28.000 Versicherte Krankengeld bezahlt und diese damit bei längerfristiger Krankheit abgesichert. Für dasThema Zusatzversicherung hat die SBK seit 1. April 2012 einen neuen Partner: die ARAG. Die Vorstände beider Unternehmen unterzeichneten dazu eine entsprechende Vereinbarung. Näheres dazu und zu den attraktivenTarifen für SBK-Versicherte lesen Sie auf Seite 25.

angehörigen sind im Jahr 2012 für alle privaten Reisen von bis zu jeweils sechs Wochen im Jahr weltweit krankenversichert. Gezahlt werden zum Beispiel alle medizinisch sofort notwendigen Leistungen, stationäre Behandlungen oder der medizinisch notwendige Rücktransport aus dem Ausland. Der Versicherungsschutz greift automatisch, eine gesonderte Franz Billinger Anmeldung ist dazu nicht notwendig. Ganz oben auf der Liste stehen auch zusätzliche Leistungen beim stationären Aufenthalt in der Klinik, vor allem Ein- oder Zweibettzimmer oder die Chefarztbehandlung. Zwei Drittel der von MSR Consulting befragten Versicherten haben hier bereits zusätzliche Leistungen Startschuss für die Kooperation mit der ARAG gaben die versichert oder wollen ARAG-Vorstände Werner Nicoll (2. v. l.) und Wolfgang Brunner mit den SBK-Vorständen Gertrud Demmler und dies noch tun. Im amHans Unterhuber bulanten Bereich ist die private Behandlung hinDie SBK hat die „umfangreichste gegen weniger wichtig: Zusatzversicherung“ – mit diesem Hier wollen 63 Prozent Siegel platzierte das Magazin der Befragten keine ex„Focus Money“ im großen Vergleichstest der gesetzlichen tra Versicherung. GrößKrankenkassen die SBK Ende 2011 ten Handlungsbedarf ganz oben sehen die Menschen bei

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Leistungen

Reiseschutzimpfung

Neues Angebot

Sicher in den Urlaub

SBK bezuschusst Osteopathie-Behandlung

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er in den Urlaub fliegt, vor allem in exotische Länder, sollte sich vorher beim Arzt erkundigen, ob eine Reiseschutzimpfung sinnvoll ist. Die SBK übernimmt 70 Prozent der Kosten unter anderem für die Impfung gegen Cholera, Gelbfieber und Hepatitis A und B. Außerdem beteiligt sich die SBK an den Kosten für die Malariaprophylaxe. www. sbk.org/ reiseschutzimpfungen Bewegungscamps

Teamtraining für die Familie

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ie Bewegungscamps für Kinder und Jugendliche gibt es jetzt auch für Familien. Bei Abenteuerspielen in der Natur wird der Familienzusammenhalt gestärkt. Bei den Bewegungscamps für Kinder und Jugendliche können sich diese austoben, spielen, entspannen und gemeinsam kochen. SBK-Versicherte erhalten einen Zuschuss in Höhe von 120 Euro. www.sbk.org/bewegungscamps

Seit 1. April 2012 leistet die SBK auch für die Behandlung bei einem Osteopathen. Konkret bezuschusst die SBK jährlich bis zu 6 Behandlungstermine mit 30 Euro pro Sitzung. Die Behandlung unserer Versicherten soll natürlich auf einem hohen Qualitätsniveau erfolgen, daher gilt die Voraussetzung: Der Behandler muss Mitglied eines Berufsverbandes der Osteopathen sein oder eine osteopathische Ausbildung absolviert haben, die ihn zum Beitritt in einen Verband der Osteopathen berechtigt. Somit ist eine umfassende Ausbildung in Osteopathie garantiert. Das können Ärzte sein, häufig sind es auch Physiotherapeuten mit Zusatzausbildung. So einfach klappt die Abrechnung: Sie bezahlen die Behandlung beim Osteopathen selbst und reichen die Originalrechnung zusammen mit der ärztlichen Bescheinigung, falls die Behandlung durch einen Physiotherapeuten stattgefunden hat, bei der SBK zur Erstattung ein. Mit diesem erweiterten Angebot kommt die SBK dem Wunsch vieler Versicherten entgegen. Die SBK leistet bereits umfassend bei alternativmedizinischen Angeboten wie Homöopathie, Phytotherapie, Anthroposophie und Akupunktur. Qualifizierte Osteopathen finden Sie unter www.sbk.org/osteopathie Sanfter Druck: Viele Patienten vertrauen auf Osteopathie

Onlineservice

Medizinische Befunde verständlich übersetzt

Neue App

edizinische Befunde sind für Laien oft unverständlich. Nun gibt es ein tolles Onlineangebot: Medizinstudenten übersetzen Ihr ärztliches Dokument, zum Beispiel den Röntgenbefund, kostenlos in eine verständliche Sprache. Da nur Ärzte und Medizinstudenten auf Ihre Befunde zugreifen, besteht die gleiche Schweigepflicht wie bei einem Arztbesuch. www.washabich.de

in der neuen SBK-App „SV von A bis Z“ finden Sie – neben den wichtigsten Regelungen rund um die Krankenversicherung – auch viele nützliche Informationen aus angrenzenden Bereichen wie der Rentenversicherung oder dem Steuerrecht. Über eine Update-Funktion sind die Informationen immer auf dem neuesten Stand. Dank einer übersichtlichen Navigation lassen sich die gesuchten Inhalte innerhalb kürzester Zeit finden. Auf der Kontaktseite haben Sie direkt Zugriff auf das SBK Kundentelefon. Die kostenlose App läuft auf mobilen Endgeräten mit dem Apple-Betriebssystem iOS und ist auch ohne Verbindung zum Internet nutzbar. www.sbk.org/sozialversicherungsapp

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Mobiles Sozialversicherungslexikon

Die SBK App: Infos zur Krankenversicherung


Leistungen

Unisex-Tarife

PKV: Für Männer kein Grund zur Torschlusspanik Der 21. Dezember 2012 ist ein Schlüsseldatum für die Versicherungswirtschaft: Dann müssen Versicherer einheitliche Tarife für Männer und Frauen bieten, so ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs. Bislang waren zum Beispiel in der privaten Krankenversicherung (PKV) die Frauentarife höher. Einige private Krankenversicherer werben aktuell mit Lockangeboten, speziell für Männer: Schließt ein Mann noch bis 21. Dezember 2012 ab, könne er sich günstiger versichern, heißt es in der PKV-Werbung. Grund zur Torschlusspanik? Auf keinen Fall, so eine Empfehlung der SBK – für diese lebenslang

wirksame Entscheidung gibt es derzeit noch zu viele Unklarheiten bei der Umstellung der PKV-Vollversicherung auf Unisex. Der alte Tarif könnte sich für die Männer zur Falle entwickeln: Es besteht die Gefahr, dass nach dem 21. Dezember in manchen Tarifen niemand mehr neu versichert wird. Schwer abschätzbare Folge: Mit den Kosten steigen die Beiträge drastisch an, der vermeintlich günstige Tarif wäre im Alter kaum bezahlbar. Ob ein Umstufungsrecht in die neuen Unisex-Tarife vorliegt, ist derzeit noch umstritten und damit unsicher. Die bessere Alternative ist und bleibt die SBK: Hier sind die Beiträge kalkulierbar

und sinken im Alter mit niedrigerem Einkommen. Übrigens: Bei den privaten Zusatzversicherungsangeboten, die wir den Kunden der SBK zusammen mit der ARAG anbieten, gibt es dieses Risiko nicht, da hier die ARAG das Umstufungsrecht in die Tarife der Unisex-Welt garantiert. Bei Fragen rund um den langfristig besten Krankenversicherungsschutz beraten Sie unsere PKV-Experten kostenfrei mit einer professionellen und unabhängigen PKV-Vergleichssoftware. Ihr persönlicher Kundenberater vereinbart für Sie einen Termin, Sie erreichen uns kostenlos unter der N­ummer 0800 0 725 725 725 0.

Fotos: modul_a/Fotolia (S. 26)

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verwaltungsraT

So zeitgemäß wie nie zuvor Die Versicherten können sich auf die SBK verlassen, sagen die Vorsitzenden des Verwaltungsrates Dr. Bettina Muttelsee-Schön und Bruno Wägner im Gespräch mit SBK leben. Sie leiten in Vertretung aller Versicherten und Arbeitgeber den Verwaltungsrat

SBK leben: Über 100 Jahre ist die SBK alt, ihre Wurzeln reichen in die Gründerzeit der Betriebskrankenkassen. Kann die SBK mit althergebrachten Prinzipien wie Solidarität noch zeitgemäß und aktuell sein? Muttelsee-Schön: So zeitgemäß wie nie zuvor! Die Krisen der letzten Jahre haben vielen Menschen gezeigt, was soziale Sicherheit, was Zuverlässigkeit und Solidarität bedeuten. Die SBK ist eine leistungsstarke Kasse, sie steht solide da und ist in den Betrieben fest verwurzelt, vom Mittelständler bis zum Weltunternehmen. Diese Kasse passt in die Zeit und hat Zukunft! Wägner: Und das überzeugt auch immer mehr Menschen: Die SBK ist vergangenes Jahr um mehr als vier Prozent gewachsen. Sie hat mittlerweile eine Million Versicherte und ist Deutschlands größte Betriebskrankenkasse. Die SBK wächst seit Jahren, aber nachhaltig und nicht um der reinen Zahlen willen. Als Verwaltungsräte sind wir von Herzen stolz auf die SBK!

Als Verwaltungsräte beschäftigen Sie sich auch mit den Finanzen der SBK. Ein trockenes Thema – muss mich das als Versicherter kümmern?

Muttelsee-Schön: Dazu gehört natürlich auch, dass Krankenkassen einen Blick in ihre Bücher gestatten. Die SBK ist hier Vorbild in Sachen Transparenz, das würde ich mir von anderen Kassen auch wünschen. Die meisten Leistungen sind ja vom Gesetzgeber vorgegeben. Hat eine Kasse wie die SBK da überhaupt noch Spielraum?

Muttelsee-Schön: Ja, die SBK geht innovativ an die Sache ran und überlegt sich, was die Versicherten außerhalb Wägner: Bei der SBK muss ein Versi- der gesetzlichen Leistungen wirklich cherter zumindest nicht besorgt sein, brauchen. Nehmen wir mal die erweil diese Krankenkasse solide finan- weiterten Leistungen bei der Hausziert ist wie kaum eine andere dieser haltshilfe für Familien, die kostenlose Größe. Aber ehrlich: Vor zwei oder drei weltweite AuslandsreisekrankenversiJahren war dasThema Finanzen kaum cherung oder die Auslandsberatung, nachgefragt, heute steht es ganz oben. die gerade Berufstätigen in internationalen Unternehmen hilft. Und erst kürzlich haben wir im Ver„Vor zwei oder drei Jahren war das waltungsrat die LeisThema Finanzen kaum nachgefragt, tung bei Osteopathie beschlossen, weil heute steht es ganz oben“ Bruno Wägner unsere Versicherten danach fragen. Die Frage, wie solide meine Krankenkasse aufgestellt ist, ist für die Versicherten bedeutend: Kann die Kasse ihr Leistungsniveau halten? Bringt sie jede politische Entscheidung, jede veränderte Zahlung aus dem Gesundheitsfonds schon ins Wanken?

Wägner: In den gesetzlichen Leistungen steckt ebenfalls Potenzial, das die SBK ganz hervorragend ausschöpft: Und zwar in der Frage, wie ich diese Leistung erbringe, ob ein Versicherter als „Fall“ oder „Antragsteller“ oder als Mensch und Kunde wahrgenom-


verwaltungsraT

„Die Kassen brauchen mehr Gestaltungsfreiheit und mehr Souveränität bei Leistungen, innovativen Services und ihren Finanzen“ Dr. Bettina Muttelsee-Schön

Dr. Bettina Muttelsee-Schön und Bruno Wägner in der Zentrale der SBK

Foto: Franz Billinger

men wird. Viele Kundentests haben es schon gezeigt und gleich zum Jahresanfang hat es auch das Nachrichtenmagazin Focus wieder auf den Punkt gebracht: Die SBK ist die kundenfreundlichste Krankenkasse, bei der SBK stimmen der Service und die Betreuung und die Versicherten fühlen sich gut aufgehoben. Hier wird Leistung menschlich erbracht, nicht nach Paragrafen. Muttelsee-Schön: Beim Stichwort Spielraum möchte ich aber doch betonen, dass wir uns hier mehr Gestaltungsfreiheit und mehr Eigenverantwortung bei Leistungen, innovativen Services und Finanzen wünschen. So verstehe ich Selbstverwaltung und Eigenverantwortung, wie wir sie seit über 100 Jahren leben. Hier sollte die Politik entsprechende Rahmenbedingungen schaffen.

Stichwort Unternehmen: Sie sprachen von einer Verwurzelung, die historisch gewachsen ist. Hält dieses enge Band zwischen Betrieb und Krankenkassen – und was bringt es den Versicherten? Muttelsee-Schön: Die Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource in einem Unternehmen. Die SBK selbst wurde gerade erst als hervorragende Arbeitgeberin unter anderem für die gelungene Förderung von Frauen ausgezeichnet. Sie ist hier seit Jahren aktiv. Die SBK weiß, wo man in Sachen Gesundheit richtig anpackt: Wir haben unsere Rückenprogramme etabliert, haben mit der Aktion 10.000 Schritte Schwung entfaltet und setzen jetzt mit dem Programm Lust auf Gesundheit neue Maßstäbe. Die innovativen Azubi-Aktionen bei Siemens sind zudem ein Beispiel dafür, dass es sich lohnt, schon bei den Jüngsten anzusetzen.

Wägner: Und genau darin steckt auch der Vorteil für die Versicherten. Mitarbeiter und Betrieb schielen ja auf das gleiche wertvolle Gut: Gesundheit. Sie zu erhalten bringt allen was. Und bei der SBK gefällt mir besonders: Sie entwickelt Programme für die Betriebe, aber auch Versicherte außerhalb des Arbeitslebens haben dazu Zugang. Prävention für jeden – auch das ist Solidarität. Das Interview führte Franz Billinger

Nachrichtliche Bekanntmachung Der Verwaltungsrat der Siemens-Betriebskrankenkasse (SBK) hat in seiner Sitzung am 13.12.2011 drei Nachträge zur Satzung der SBK vom 1. Januar 2010 beschlossen. Die Nachträge wurden vom Bundesversicherungsamt genehmigt, und zwar: Der 10. Nachtrag am 22.12.2011 unter dem Aktenzeichen II3 – 59200.0-2223/2009, der 12. Nachtrag am 12.1.2012 unter dem Aktenzeichen II3 – 59200.0-2223/2009 und der 13. Nachtrag am 22.12.2011 unter dem Aktenzeichen II3 – 59200.0-2223/2009. Die Nachträge werden hiermit nachrichtlich bekanntgemacht. Sie können in den Geschäftsstellen der SBK während der üblichen Geschäftsstunden eingesehen werden.

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Verwaltungskosten

Hier sind Ihre Beiträge gut angelegt Fast 95 Prozent der Beitragsgelder gehen bei der SBK in die Versorgung der Versicherten

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er bei der SBK versichert ist, legt sein Geld gut an: Von 100 Euro Beitragsgeldern gehen bei der SBK 95 Euro direkt in die Behandlung und Ver­ sorgung der Versicherten, nur 5 Euro braucht die SBK für das, was als Ver­ waltungskosten bezeichnet wird. Ganz andere Zahlen hatten Anfang Januar 2012 die Öffentlichkeit aufgeschreckt: Die Unternehmensberatung A.T. Kear­ ney glaubte anhand einer Umfrage unter Ärzten und Apothekern heraus­ gefunden zu haben, dass 23 Prozent der Gesamtausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung auf die Bürokra­ tie entfallen. Schuld daran sei die ge­ setzliche Krankenversicherung. „Das gesamte Gesundheitssystem muss

auf Entbürokratisierung und Verein­ fachung hin geprüft werden, und zwar ständig“, sagt Hans Unterhuber, Vorstandsvorsitzender der SBK. Das fange bei gesetzlichen Vorgaben an: So habe die komplizierte Verteilung der Gelder aus dem Gesundheits­ fonds der Krankenkassen nicht gerade zur Vereinfachung beigetragen. Unter­ huber: „Zudem kann ich jedem Akteur im Gesundheitswesen raten, erst ein­ mal bei sich anzufangen und nicht per Rundumschlag anderen die Verant­ wortung zuzuschieben.“ Die SBK tut dies und hat zum Beispiel die Anträge auf Pflegeleistungen beschleunigt und für 2012 eine kostenlose Auslandsver­ sicherung automatisch ohne jeglichen Antrag eingeführt.

SBK wirtschaftet gut Mit einer Quote von knapp 5 Prozent Verwaltungskosten steht die SBK gut da. Ein Vergleich mit den priva­ ten Krankenversicherern zeigt ganz andere Dimensionen auf. Das Handelsblatt hatte 2010 die 20 größten privaten Versicherer unter die Lupe genommen und festgestellt: Die Ver­

waltungskosten liegen bis zu dreimal höher als bei den gesetzlichen Kassen, was unter anderem am vergleichs­ weise teuren Vertrieb liegt. Anders gesagt: Bei den privaten Kassen flie­ ßen weit weniger Beiträge in die Ver­ sorgung der Versicherten. Noch krasser fallen die Unterschiede bei einem Lieblingsthema an den Stammtischen aus: die Vorstandsge­ hälter der Krankenkassen. Ende 2011 hatte die Ärztezeitung die Vorstands­ gehälter privater wie gesetzlicher Kas­ sen verglichen und festgestellt: Die gesetzlich Versicherten müssen weit weniger Geld für die Chefs ihrer Kran­ kenkasse aufbringen. Laut der Studie zahlte 2010 bei der Allianz Private Krankenversicherung jeder Versicherte 4,47 Euro für die Gehälter des gesam­ ten Vorstands, bei der Central Kran­ kenversicherung waren es 3,34 Euro. Bei der SBK bringt ein Versicherter für das reguläre Gehalt beider Vorstände 26 Cent auf – fürs ganze Jahr! Und die SBK legt jährlich alle Zahlen offen. Die Geschäftsberichte können Sie einse­ hen unter www.sbk.org/geschaeftsbericht

Vergütungen der Mitglieder des Vorstandes im Jahr 2011 Die Mitglieder des Vorstandes der Siemens-Betriebskrankenkasse erhielten 2011 eine fixe Grundvergütung von monatlich 12.200 Euro beziehungsweise 10.550 Euro (Vorstandsvorsitzender beziehungsweise Vorstandsmitglied, je 12 Monatsgehälter) einschließlich Nebenleistungen. Sofern 100 Prozent der Ziele erreicht wurden, kommen 40 Prozent des Jahreseinkommens als variable Vergütung hinzu. Beide Vorstände sind Mitglieder der gesetzlichen Rentenversicherung, in die der für Arbeitnehmer geltende gesetzlich verpflichtende Höchstbeitrag eingezahlt wird. Ergänzend haben die Vorstandsmitglieder eine beitragsfinanzierte betriebliche Altersversorgung, in die monatlich 1.580 Euro (Vorstandsvorsitzender) beziehungsweise 1.760 Euro (Vorstandsmitglied) gezahlt wurden. Die Grundvergütung des Vorsitzenden des Vorstandes des zuständigen BKK-Landesverbandes Baden-Württemberg betrug 155.000

Euro; die variablen Vergütungsbestandteile beliefen sich auf 37.500 Euro. Die Versorgungsregelungen entsprechen beamtenrechtlichen Regelungen der Besoldungsgruppe B 10, das entspricht Aufwendungen in Höhe von 50.300 Euro jährlich. Er verfügte über ein Dienstfahrzeug, das auch privat genutzt werden konnte. Die Grundvergütung der Vorsitzenden des Vorstandes des GKV-Spitzenverbandes Bund betrug jährlich 230.000 Euro; die des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden 220.000 Euro, die des Vorstandsmitglieds 215.000 Euro. Ein variabler Vergütungsbestandteil wurde nicht gezahlt. Die Versorgungsregelungen entsprechen beamtenrechtlichen Regelungen der Besoldungsgruppe B 8. Nach Ablauf der Amtszeit werden jeweils im 1. Jahr 40 Prozent, im 2. Jahr 32,5 Prozent und im 3. Jahr 25 Prozent als Versorgung an die Vorsitzenden gezahlt.


KUNDENGEZWITSCHER

Neues, Interessantes, Spannendes von und für unsere Kunden

Von A wie Ausland bis Z wie Zahn Auf der Kundengezwitscher-Seite veröffentlicht die SBK Zuschriften, kündigt Aktionen an oder beantwortet Fragen, die über das Kundentelefon eingegangen und für viele Kunden von Belang sind

Auch im Ausland krankenversichert – kostenlos Viele Zuschriften haben uns zu einem neuen Angebot erreicht: SBK-Versicherte sind 2012 für private Auslandsreisen automatisch und kostenfrei krankenversichert – weltweit. Die meisten Kunden haben sich darüber sehr gefreut. Aber es gab auch kritische Fragen. Aus diesem Grund noch einmal die wichtigsten Infos: Die Auslandsreisekrankenversicherung gilt für das Jahr 2012. Grund für diese Beschränkung sind rechtliche Hürden – eine feste Zusage dürfen wir zunächst nur für ein Jahr machen. gilt für alle privaten Auslandsreisen, egal wie viele Sie unternehmen. Für jede Reise besteht ein Versicherungsschutz für bis zu sechs Wochen. besteht automatisch. Wenn Sie Leistungen in Anspruch nehmen müssen, melden Sie sich bei Ihrem persönlichen Kundenberater. Er schickt Ihnen einen Fragebogen zu, den Sie ausfüllen, unterschreiben und mit den Rechnungen zusammen einreichen.

Fotos: Franz-W. Franzelin/iStockphoto (S. 32), eucyln/iStockphoto (S. 33 o.), Sharon Dominick/iStockphoto (S. 33 u.)

Hinweis: Erst Ende November 2011 haben wir die finale Genehmigung für die Auslandsreiseversicherung erhalten. Wir haben über das Angebot sofort im Internet und im Newsletter informiert. Die meisten Kunden konnten wir jedoch erst in der Januarausgabe von SBK leben darüber informieren. Dies bedauern wir sehr.

Tipps rund um gesunde Kinderzähne Anlässlich der SBK Themenwochen Zahngesundheit starten wir ab sofort eine neue Facebook-Aktion und geben Ihnen unter www.facebook.com/sbk regelmäßig Tipps für gesunde Kinderzähne. Unsere Bitte: Sicherlich haben Sie als Eltern bereits wertvolle Erfahrungen rund um das Thema Kinderzähne und Zähneputzen gesammelt und können diese weitergeben. Wir freuen uns, wenn Sie auf unserer Facebook-Seite mitdiskutieren.

Bitte Bild hochladen! Dank Ihrer Mithilfe haben wir unser Ziel im letzten Jahr erreicht – über 10 Prozent der SBK-Versicherten haben eine elektronische Gesundheitskarte. Nun geht’s weiter: Wir haben die gesetzliche Vorgabe, dass 70 Prozent unserer Kunden bis Dezember 2012 mit der neuen Karte ausgestattet sein müssen. Bitte laden Sie dafür Ihr Foto auf www.sbk.org/ gesundheitskarte hoch. Damit das funktioniert, müssen Sie sich zunächst bei „Meine SBK“ anmelden. Informationen gibt es auf der genannten Internetseite oder bei Ihrem persönlichen Kundenberater.

Haben auch Sie Lob oder Kritik und wollen diese loswerden? Dann wenden Sie sich an unser Lob & Tadel Team: entweder per Telefon unter 0800 0 725 725 900 0 (gebührenfrei) oder über das Kontaktformular auf www.sbk.org/lob-tadel

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Körperwissen

Folge 5

Die Milz – Ausbildungsstätte der Körperpolizei Wussten Sie schon... Leber Magen

Milz

Bauchspeicheldrüse Dickdarm Dünndarm

Milzarterie

Pfortader untere Hohlvene

Milzvene Bauchaorta

Die Milz ist ein in das Blutgefäßsystem eingeschaltetes Lymphorgan. Sie hat etwa die Größe einer Faust und liegt, unter den Rippen verborgen, im linken Oberbauch. Ihre Aufgabe ist es, im Fall einer bakteriellen oder virusbedingten Infektion weiße Blutkörperchen zu vermehren. Diese können als einzige Zellen des Körpers Antikörper bilden. Die Milz spielt also eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr.

Die Milz filtert beispielsweise überalterte Blutzellen aus dem Blut heraus. Da sich diese nicht mehr so gut verformen können, verfangen sie sich im engmaschigen Bindegewebe der Milzstränge, wo sie von sogenannten Fresszellen beseitigt werden. Dasselbe geschieht auch mit anderen körperfremden Partikeln. Außerdem kann die Milz eine große Zahl weißer Blutkörperchen speichern sowie auch Blutplättchen, die zum Beispiel bei einer Verletzung zur Blutstillung ausgeschüttet werden.   Etwa jeder vierte Mensch besitzt neben seiner „Hauptmilz“ noch eine andere oder sogar mehrere Nebenmilzen. Diese sind normalerweise bedeutungslos. Kommt es allerdings zu einem Unfall, bei dem die Hauptmilz so stark verletzt wird, dass sie entfernt werden muss, werden die Nebenmilzen richtig aktiv.   Noch vor wenigen Jahren wurde angenommen, die Milz sei ein nutzloses Organ. Heute weiß man, dass sie eine enorme Bedeutung für die Infektabwehr hat und auch nach Unfällen möglichst erhalten werden sollte. Nur nach unstillbaren Blutungen oder bei bösartigen Erkrankungen sollte sie entfernt werden. Fehlt die Milz, kann eine Infektion mit bestimmten bakteriellen Erregern wie beispielsweise Pneumokokken zu einer Blutvergiftung führen.   Bei Ungeborenen und kleinen Kindern werden die Blutzellen in der Milz gebildet. Erst später übernimmt das Knochenmark diese Funktion.

Die häufigsten Erkrankungen der Milz Normalerweise ist die Milz nicht tastbar, es sei denn, sie ist stark vergrößert. Dies kann verschiedene Ursachen haben: Beispielsweise kann sich eine Zyste – eine mit Wasser gefüllte Kapsel – gebildet haben, es kann eine Infektion durch Bakterien oder Viren vorliegen, eine bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems

(Leukämie), eine rheumatische Erkrankung oder eine Form der Blutarmut, bei der die roten Blutkörperchen schneller als normal abgebaut werden. Bei Menschen, die zu Thrombose neigen, kann es zu einem Milz­ infarkt kommen. Hierbei wird die Arterie, welche die Milz mit Blut versorgt, durch ein Blutgerinnsel

verstopft. Die Folge: Milzzellen sterben ab. Bei Leukämiepatienten kann es auch sein, dass Tumorzellen die Arterie verschließen. Die Milz ist ein extrem gut durchblutetes Organ. Eine Verletzung, etwa infolge eines Unfalls, kann deshalb lebensbedrohlich sein, da der Patient unter Umständen innerlich verbluten kann.

Illustration: Sonja Klebe

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