Nr 35 1991-1996

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35. JAHRBUCH SCHWEIZERISCHER AKADEMISCHER SKICLUB


DER SCHNEEHASE 35. Jahrbuch

Herausgegeben vom Schweizerischen Akademischen Skiclub

Bernhard Russi war unser Weltmeister, Olympia- und Weltcupsieger der frühen 70er Jahre. Das 35 . Jahrbuch des SAS folgt seinem Schritt durch die Abfahrtsstrecken, die er seit 1982 Calgary, Mount Allen in den Nakiskapisten - weltweit gebaut hat. Er erklärt uns, wie er in einem gigantischen Ansturm von Mensch und Material, von Kraft und Mut Abfahrtssport messbar macht. Und dabei soviel Dramaturgie kreiert, dass die in die Arena starrenden Fanatiker zu vibrieren beginnen. Je zischender und knisternder der Brand der aficionados, desto aufgeregter flattern die Medien heran. Und festgezurrt mit ihnen alles, was werben will. Wo sich Werbung rechnet, fällt Manna vom Himmel. Die Scheine wirbeln in die weit geöffneten Taschen der Akteure. Sie, die in ihrem Revier wie ausgehungerte Greifvögel im Sturzflug in die Tiefe schiessen, stehen jetzt, rundum mit Firmensigneten bepflastert, für kurze Zeit gezähmt und artig auf dem bereitgestellten Podest: der Erste, der Zweite und der Dritte. Die Sportwelt schaut hin. Sie rüstet sich idolgleich aus oder um. Weder die FIS noch Russi haben diesen Kreislauf inszeniert. Sie sind Teil des Ski-Staats, der den Rahmen schafft und die Normen feilt. Aber Sporttheater ist gut: Es durchblutet alles. Fortsetz ung hintere Klappe





DER SCHNEEHASE JAHRBUCH DES SCHWEIZERISCHEN AKADEMISCHEN SKICLUBS


DER SCHNEEHASE

35. JAHRBUCH DES SCHWEIZERISCHEN AKADEMISCHEN SKI CLUBS SAS 1991 - 1996

REDAKTION Raoul Imseng und Martin Hodler

Delegierte der Sektionen: Jose Kaelin, SAS Fribourg (Clubberichte) Philippe Gillieron und Alexander Troller, SAS Geneve (Kontrollen; Beitrag Andre Roch) Christoph Vock, SAS Basel (Resultate) Andreas Zuber, SAS Bern, Hansjörg Stutzer, SAS Zürich, Christian De Courten, SAS Lausanne

SCHRIFTLEITUNG Raoul Imseng


DANK DEN SPONSOREN UND DONATOREN DIESES 35. JAHRBUCHS FIS FEUERATION INTERNATIONALE DE SKI SCHWEIZERISCHER AKADEMISCHER SKICLUB ZENTRALVORSTAND ZÜRICH 1989 -1992 COMITE CENTRAL GENEVE 1992 -1995 SAS-STIFTUN G DONATOREN (SEITE 200/201)

© 1996 SCHWEIZERISCHER AKADEMISCHER SKICLUB Konzept und Bildselektion: Raoul Imseng Satz und grafische Gestaltung: Ratna Irzan und Sheena Davidson, Specter GmbH, Zürich Litho: Herbert Bornand, Specter GmbH, Zürich Druck: Zürcher Druck + Verlag AG, Rotkreuz Einband: Buchbinderei Burkhardt AG, Mönchaltorf Dieses Jahrbuch ist beim sAs-Verlag clo Kessler Consulting Inc. , Forchstrasse 95, 8032 Zürich, erhältlich. Tel. 01 3878787, Fax 01 3878700. Preis: Fr. 50.-


INHALTSVERZEICHNIS

Editorial

Der Schneehase löst das 35. Starttor aus, Raoul Imseng ........ .................. 6

Zentralvorstand Bern Das Co-Präsidium im SAS, Markus Stähli ........................ ........................ 8 Organigramm des Zentralvorstands Bern .. .................................... ........ 10

Olympische Spiele

Globalisierung im Sport, Hans Nater, SAS, und Stephan Netzle ........ ..... 11

Ski

Abfahrt: Entwicklung, Trends und Thesen, Bernhard Russi ................. . 17 Die Vision der 1. Alpinen Ski-WM im 3. Jahrtausend, Remo Staub, SAS ............................................................ ... .......... .............. 83 Winteruniversiaden, Leonz Eder, SASV, und Christian Peter, SAS ......... 164 Die Kvitfjell Story, Jack Nielsen, SAS .. ...................................... ..... ...... 220

Ski-Briefmarken

A Miniature History of Ski-ing, James Riddell, SAS ... ........ .. ............ ... ... 92

Alpinismus

Andre Roch: 90 ans de Passion pour la Montagne, AlexanderTroller, SAS .. Snowboard Extrem, Daniel Anker...... ..................... ..... .................. .... Vittorio Sella ........................... .......................................... .......................... «The Giant Mountain» - Unterwegs am höchsten Berg Kanadas, Christine Kopp ............... ....... ......... ............................ ........ Bergtouren in grosse Höhen, Oswald Oelz und Kurt Markwalder ......

129 116 170 171 189

Stiftungen

The King Albert I Memorial Foundation, Raoul Imseng, SAS ...... .......... 61 Die Schweizerische Stiftung für Alpine Forschungen (SSAF), J ürg Marmet, SAS ........ ...... ... ........ ... .......... .. ............... ...... ..................... 7 1 The King Albert Medal of Merit, Bradford Washburn ..... ....... ......... ... 195 sAS-Stiftung und Alpinstiftung, H ans Nater und Ueli Stüssi, SAS ........ 199

SAS

Die «Espoirs» der 2. SAS-Generation ................ ... ........ ...... .. .. ........ ... ... 144 La Constitution de la Section de Fribourg, Jose Kaelin, SAS ............... .. 162 Donatoren des 35 . Jahrbuchs ...... .... .......... .... ... ........... ........................ 200 Jahresberichte des Zentralvorstands Zürich 1989 - 1992 ................ .... 202 Comite Central Geneve 1992 - 1995 ..... ......... ......... ................. ......... 209 Jahresbericht des Zentralvorstands Bern 1995/1996 .... ....... ... ...... .... .. . 213 Bericht der Sektion Norwegen 1991 - 1996 .................... .. ....... ............ 21 7 Neues Ehrenmitglied: Martin Hodler .......... ....... .. ... ..................... ...... 223

In Memoriam

In Memoriam 1990 - 1996 ....... ........ ...... ......... ......... .......... ... ............ Hubert Weisbrod, Ehrenmitglied ............ .. .......................................... Pierre Hirschy, Membre d'Honneur. ................................................ ... Albert Fanchamps, Membre d'Honneur .. ........... .... ....... .... ....... .... ...... Gil Schwaar, Membre d'Honneur ................... ........ .... .......... ........... ...

Resultate

Anglo-Swiss ....... ........ ...................................... .................... .. ..... .... .... 234 SAS-CUP ....... ... ........................................................ .................. ......... . 237 Schweizer Hochschulmeisterschaften ............... .. ........................... ...... 240 Internationaler SAS-Pentathlon ...................... ........ ....... .. ..... .............. .. 248 Universiaden ........ ..... ................ .... .............................................. ........ 254

224 226 228 230 232

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LÖST DAS 35. STARTTOR AUS

Unsere einst jährliche, 1925 gegründete Publikation mit weitgehend programmatischem Inhalt hat sich zu einem Skibuch gewandelt. Der Prozess vollzog sich wie immer in Etappen. Zu Beginn der siebziger Jahre, als die Forderungen der Abfahrt- und Slalom-Promotoren längst umgesetzt waren, ja die Abfahrt bereits zu überborden schien, geriet umgekehrt unser Jahrbuch in eine Krise. Es kam zu einem Stillstand. Walter Amstutz, der Gründer dieser Reihe, griff ein. Er gab nach erstmals drei Jahren Unterbruch 1974 den 30. Band heraus. Ihm folgten durch die amtierende Schriftleitung vier weitere: 1980, 1983, 1986 und 1990. Und jetzt, 1996, liegt der 35. Band vor, während der SAS bereits sein 72. Jahr erreicht. Der nächste, der 36., wird wohl im Jahre 2000 erscheinen. Denn diese zeitgeschichtlich epochale Zahl blinkt überall. Das sAs-Buch sucht seine Position im sehr breit und auch schrill gewordenen Schreiben und Berichten rund um den Skilauf in der Analyse und kritischen Begleitung von Entwicklungen, Erscheinungen und Trends. Und es profitiert ganz deutlich davon, dass der Internationale Skiverband (FIS) seinen Sitz in der Schweiz hat und von Marc Hodler, unserem Ex-Skirennfahrer mit stolzem Palmares und Ehrenmitglied, geleitet wird. Denn die Kontakte mit der FIS sind enger, der Gesprächszugang leichter. Wie die Sponsorentafel zeigt, unterstützt die FIS diese Reihe, da verwandte Arten rund um den Globus ausgestorben sind. Was könnte dieses Skibuch besonders auszeichnen? Vielleicht die Fortsetzung der weltweit exklusiven Ski-Briefmarken-Sammlung unseres Mitglieds James Riddell, dessen einmalige Kollektion nun in 3. Folge erscheint. Wir planen, die drei Teile in einer Separatausgabe mit limitierter Auflage zu vereinen. Es ist überraschend zu sehen, welche Staaten in der Philatelie Skimotive aufgenommen haben. Aber gleichzeitig ist man schockiert, feststellen zu müssen, dass ausgerechnet unser Wintersportland Schweiz in einer grotesken Markenpolitik den Skisport ignoriert. Seit 1925, als in Ungarn die erste Skibriefmarke erschien, hat unsere sonst bürgernahe PTT ganze zwei herausgebracht. Zu diesem Entscheid rang sich eine Was-immer-Kommission 1948 durch und dann wirklich schon wieder 25 Jahre später: 1973, als Sapporo schon Erinnerung war. Seitdem gibt es auf schweizerischen Briefen keinen Skisport mehr. Es gibt demgegenüber stillende Mütter zu sehen, Tannenzapfen, Kinderspielzeuge, Pilze, Eisenbahnen und Posthörner. Tauben fliegen um die Weltkugel, und Postautos fahren sich entgegen. Gefeiert werden das Jungfraujoch, der Bernhardinerhund, 100 Jahre des Zugpersonalverbands, die Schneeschleuder und ein Triangulationspunkt. Man sieht Trachtenhüte, Alphornbläser, Flugpioniere und Bakteriologen, Lyriker, Wahlschweizer und putzige Pfadfinder. Es blicken uns die Evangelisten entgegen, Zwingli, Borromini, Germaine de Stahel und ein Nervenarzt Borel. Schweizer Briefe wurden mit einem Post6


fourgon oder Maultier, mit Gänsen, Schafen, Ziegen, Hühnern und einem Schwyzer Laufhund frankiert. Selbst der Laubfrosch und der Steinkauz kamen zu Ehren. Wann fegt uns die allgemein begrüsste Liberalisierungsbrise Ski-Briefmarken ins Land? Doch beruhigt zurück zu den Beiträgen: Seit den fünfziger Jahren gelang es einer immer grösseren Schar von Zeitgenossen, auf der Welle der verrücktesten Konjunktur der Weltwirtschaftsgeschichte dahinzusurfen. Immer mehr haben das Skilaufen erfahren, geliebt und ausgekostet. Wir auch. Wir haben die Skirennidole angebetet und nachgeahmt. Für uns war das Messen und Vergleichen der Fahrzeit von einem Start zu einem Ziel der Pulsschlag der Jugend. Doch jetzt haben wir im SAS Rekrutierungsnöte. Vielleicht ging unser 90jähriges Ehrenmitglied Ueli CampeIl, ein Ur-Alpinist, seiner Zeit weit voraus, als er einst beiläufig erwähnte: Das Rennfahren macht eigentlich keinen Spass. Denn entweder geht es zu langsam und man ärgert sich, oder man fürchtet sich, weil es zu schnell geht. Von ihm habe ich auch notiert: Im Alter ist man nicht mehr verpflichtet, heil aus den Bergen zurückzukommen, da von aller Familien-Verantwortung entlastet. Auf dem gleichen Granit steht auch Erhard Loretan, unser Mann aus Cresuz (FR), der alle Achttausender ohne Sauerstoffhilfe und im reinsten Alpinstil erstieg: Für seine Spur vom Einstieg zum Gipfel konsultiert er nie eine Anleitung aus einer Routen-Literatur. Die Abenteuerlust und das Spiel mit dem Risiko hat sich vom professionalisierten und deshalb bis ins Detail disziplinierten Renngeschehen auf das grenzenlose Snowboard verlagert. Um dem Tod zutraulich oder trotzend zuzublinzeln, befahren die jungen Wilden abschüssigste Couloirs oder Flanken in Nordwänden, steil wie Kirchturmdächer - Fährten, die unter Alpinisten schon für den Aufstieg gefürchtet sind. SAsler bewegen sich in olympischen Komitees, leiten internationale Alpinstiftungen, lenken das Steuer von Skistationen und haben in der Pionierzeit des Alpinismus Geschichte geschrieben. Sie kommen zu Wort. Der Giant Mountain, der höchste Kanadas, taucht aus dem Nebel auf. Und zu Recht gibt es auch Club-Internes. Die Adern dieses 35. Jahrbuchs aber sind die Linien, die Bernhard Russi seit Calgary weltweit dort zieht, wo seither und dereinst die tempotrunkenen Artisten des AbfahrtsWeltcups dem abgewinkelten Sturzflug des Adlers folgen. Jahrbücher neigen dazu, statisch und statistisch zu sein. Skibücher sind mit diesen Genen nicht belastet. Wie ein Muttertier lassen sie sich nur befruchten, wenn es genügend Nahrung gibt. Sie sind, wie die Tessinerinnen ihre Partner klassieren: o bravo

0

niente - entweder o. k. oder unbrauchbar!

Raoul Imseng 7


DAS CO-PRÄSIDIUM IM SAS « W'ir

kennen zwar die Aufiabe nicht, aber wir bringen das Doppelte»

Markus Stähli, Co-Präsident SAS

Als im Spätherbst 1993 die ersten Zusammenkünfte stattfanden, um den Berner Zentralvorstand der Jahre 1995 bis 1998 zu konstituieren, war rasch klar, dass es schwerfallen würde, das Amt des Zentralpräsidenten zu besetzen. Zwar mangelte es grundsätzlich nicht an valablen Kandidaten, doch erteilten sämtliche Angefragten der Reihe nach eine Absage. In keinem Fall handelte es sich indes um eine Absage an den SAS schlechthin, und ebensowenig hatte es mit dem Amte selbst etwas zu tun. Die Gründe lagen anderswo. Es ist eine Tatsache, dass die potentiellen Mitglieder eines Zentralvorstandes vorab aus dem jüngeren bis mittleren Segment der Alten Herren rekrutiert werden müssen. Diese Mitglieder, schwergewichtig im Alter zwischen 35 und 40 Jahren, stehen indes mitten im Aufbau einer beruflichen Karriere. Gerade in der heutigen, konjunkturell gebeutelten Zeit ist deshalb ein Engagement gefordert, das oftmals neben Familie, Militär und allenfalls Sport keine weiteren Freiräume namhaften Ausrnasses mehr offenlässt. Um anlässlich der Delegiertenversammlung in Genf nicht eine Mannschaft ohne Kopf präsentieren zu müssen, galt es daher, zu einem Kunstgriff Zuflucht zu nehmen. In leichter Abänderung von Art. 35 lit. a der Statuten 1995 wurde daher beschlossen, dass Amt des Zentralpräsidenten zu splitten. Dabei wurde vorausgesetzt, dass mit akademischer Toleranz entspringendem Wohlwollen würde gerechnet werden dürfen. Nach Massgabe von Art. 35 lit. c der Statuten vertritt nämlich der Zentralpräsident den Club nach innen und aussen. Was lag da näher, als diese beiden Funktionen zu trennen und in eine Art «Innen-» und «Aussenministerium» zu gliedern. Damit konnte gleichzeitig der gordische Knoten in der Besetzung des Präsidiums gelöst werden. In Anbetracht der zur Hälfte reduzierten Aufgabe erklärte sich schliesslich Urs Schüpbach einverstanden, das Amt des Zentralpräsidenten mit dem Schreibenden zu teilen und damit, wie in der Wirtschaft seit längerem bekannt, auch im SAS das Co-Präsidium einzuführen. Ob dies Schule machen wird, bleibe einstweilen dahingestellt. Urs Schüpbach und ich wollten schliesslich nicht eine heimliche Statutenänderung vornehmen, sondern lediglich der Malaise in der Besetzung des Präsidentenamtes Abhilfe schaffen. Die ersten Monate haben bereits gezeigt, dass die Vorteile dieses Splittings die Nachteile bei weitem überwiegen. So haben sich, zumindest bis heute, weder Kompetenzschwierigkeiten noch Informationspannen eingestellt. Um derartigen Problemen frühzeitig entgegentreten zu können, haben wir die Verantwortlichkeiten des Zentralpräsidenten inzwischen wie folgt auf die Bereiche Technik und Administration aufgeteilt: 8


Urs Schüpbach

Urs Schüpbach (TECHNIK)

Markus Srähli

• • • •

Aufsicht ]eune-SAs/Snowboard und Alpinismus Aufsicht TK (SAS-Cup, SHM, Studenten-NM) Verbindung zum ssv und SASV sowie zur FIS und FISU Verbindung zur SAS-Stiftung

Markus Stähli • Aufsicht Finanzen, Sponsoring, Material (ADMINISTRATION) • Aufsicht Publizitätskommission (sAs-News, Mitgliederverzeichnis, «Schneehase») • Verbindung Anlässe (AH-Woche, Pentathlon, Italo-Suisse, Anglo-Swiss) • Verbindung zu den Sektionspräsidenten

Noch ist es natürlich nicht an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Zu frühe Urteile sind bekanntlich, so sah es wenigstens Heinrich Pestalozzi, Vorurteile, aus denen der Irrtum emporsteigt wie der Nebel aus dem Meere. Immerhin gebe ich meiner Hoffnung Ausdruck, dass der zweiten Titelzeile mit der geschilderten Aufgabenteilung das Fundament entzogen ist. Dazu haben wir dieselbe bereits in der ersten Berner Ausgabe der SAs-News vom vergangenen September veröffentlicht und damit allen Mitgliedern unseres Clubs den jeweils richtigen Ansprechpartner für die Bereiche Technik und Administration bekanntgegeben. Wir hoffen, so Doppelspurigkeiten vermeiden und gleichzeitig kürzere Informationswege schaffen zu können. Urs Schüpbach und ich sind überzeugt, mit dem Co-Präsidium, sofern von der Basis akzeptiert und unterstützt, eine effiziente und moderne Form von Management und Controlling gewählt zu haben. Was für die ABB gut ist, soll dem SAS recht sein! 9


ZENTRALVORSTAND BERN 199 5 - 1998

ZENTRALPRÄSID lUM SAS

I ADM INISTRATION

TECH N IK

Markus Stähli

Urs Schüpbach

FINANZEN -

David Ryser

MATERlAL -

Konrad G uggisberg

ANLÄSSE Peter Ackermann Charly von Wurstemberger

r-c-

SPONSORlNG

SHM ALPIN

Andreas Zuber Remo Staub

Ni ls Glarrhard Bernhard Welten

MITGLIEDERVERZEICHNIS

JEUNE-sAS SNOWBOARD

Roland Kuh ny

M irko G runde r

PUBLIZITÄTSKOMMISS ION

TECHNISCHE KOMMISSION

Markus Schmidli n Fritz Brin

N icolas Poncet Bern hard Welten

PENTATHLON ANGLO-SUISSE

SAs-NEWS

NATIONALMANN-

SCHNEEHASE

SCHAFTEN

SKI (ssv)

ZEITNEHMER/SR

ITALO-SU ISSE

ALPIN ISMUS C hrisroph Jezler

f-

VERBÄNDE

ssv SASV FIS FISU

INFORMATIK

SEKTIONEN

SAs-STIFTUNG

Präsidenten

Ha ns Nater

I

Co-Präsidenten

ZV-Mitgl ieder

Marrhias Rem und Marrh ias Kurr

r-

SAS-CUP

AH-WOCHE

10

SHM NORDISCH

-

-

weiter Funktionen


GLOBALISIERUNG IM SPORT Hans Nater, SAS Zürich, und Stephan Netzle*

Worum in der Wirtschaft noch gekämpft wird, ist im Sport Tatsache: die Globalisierung des Wettbewerbs. Höhepunkt des globalen Wettbewerbs im Sport bilden die Olympischen Spiele, die hundert Jahre nach ihrer Renaissance anlässlich der 26. Austragung der Sommerspiele in Atlanta die Weltöffentlichkeit in ihren Bann zu schlagen vermochten. DIE WELT WIRD ZUM OLYMPISCHEN DORF

Atlanta 1996 bildete das Forum für das grösste Sport- und Medienereignis in der Geschichte der Menschheit: Alle Nationalen Olympischen Komitees nahmen die Einladung zu den Spielen an, so dass zehntausend Athletinnen und Athleten aus 197 Nationen getreu der Olympischen Devise «citius, altius, fortius » um Sekunden, Zentimeter und Punkte wetteiferten. Mit Ausnahme der Golfer und Fussballer (ab 21 Jahren), deren Verbände u. a. aus kommerziellen und machtpolitischen Gründen abseits stehen, waren alle bekannten Sportarten an den Olympischen Spielen vertreten. Nach Aussagen der Marketing-Abteilung des Internationalen Olympischen Komitees (lOK) waren die Spiele von Atlanta doppelt so gross wie diejenigen von Los Angeles im Jahre 1984 und sechsmal so gross wie die Winterspiele in Lillehammer im Jahre 1994. Der gleichen Quelle ist zu entnehmen, dass die Jahrhundertspiele in 220 Ländern von über vier Milliarden Menschen verfolgt worden sind. Die Welt ist zum Olympischen Dorf zusammengerückt, in dem die «Olympic Family», wie die Offiziellen des lOK bezeichnet werden, das Sagen hat. Global sind die Olympischen Spiele nicht nur, weil sie weltweit beschickt und verfolgt werden. Global sind auch die Rahmenbedingungen, wie die Zulassung der Athletinnen und Athleten, die Finanzierung, das Marketing, die Rechtsgrundlagen usw. Zwei dieser Rahmenbedingungen der Olympischen Spiele möchten die Verfasser dieses Beitrags näher beleuchten, das Sponsoring und die einheitliche Rechtsanwendung durch das Tribunal Arbitral de Sport mit Sitz in Lausanne. Getragen werden die Olympischen Spiele von der Olympischen Bewegung, die sich an einer (eher diffus anmurenden) sportlichen, friedenspolitischen und kulturellen, jedenfalls ideellen Zielsetzung orientiert und von einem im lOK zusammengefassten Rat von über 200 gekrönten und ungekrönten Häuptern geführt wird, die nicht demokratisch von der Basis gewählt, sondern vom lOK nach dem Kooptionsprinzip ernannt werden. Finanziert wird die Olympische Bewegung im wesentlichen durch Einnahmen aus der Vergabe von Fernsehrechten und durch Sponsoring. Die Einnahmen des lOK in der Olympischen Vierjahresperiode 93/96 übersteigen die Grenze von drei Milliarden Dollar. Davon verbleiben dem lOK 6%. In die restlichen 94% teilen sich die Organisationskomitees der Spiele sowie die Internationalen Fachverbände und die Nationalen Olympischen Komitees; letztere finanzieren mit den ihnen zufliessenden Beiträgen u. a. die Beschickung der Athleten an die Spiele. ' H ans Narer isr Vizepräsident des Schweizerischen Olympischen Komitees. Stephan N etzle, ehemaliger Ruder-Weltmeister, ist Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Sportrecht und Parmer im Anwalrsbüro Stiffier & N ater, Z ürich.

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Schon im Altertum kannte der Sport eine kommerzielle Seite. Mäzene unterstützten die Athleten finanziell, und Gesetzgeber Solon sah für Olympiasieger Athens als Siegespreis 500 Drachmen vor. Geradezu revolutionär verlief die kommerzielle Entwicklung der Olympischen Spiele seit Mitte der achtziger Jahre unseres Jahrhunderts, als das Symbol der fünf Olympischen Ringe zur Vermarktung freigegeben wurde und die Einnahmen aus dem Verkauf der Fernsehrechte raketen artig in die Höhe schossen. Auslöser für die Marketing-Offensive des lOK bildeten die Spiele von Los Angeles im Jahre 1984. Das Erfolgsrezept im Sponsoring ist ebenso einfach wie einleuchtend: Im Rahmen einer Partnerschaft zwischen dem lOK und ausgewählten Weltfirmen werden die Nutzungsrechte an den Olympischen Signeten exklusiv gegen Zahlung hoher Geldbeträge abgetreten. Wurden für die Spiele in Montreal über 600 kommerzielle Verträge abgeschlossen, beschränkt sich das TOP-Programm für die Olympische Periode 93/96 auf ein Dutzend Sponsoren (Kodak, Coca Cola, Rank Xerox usw.), die sich die exklusive Nutzung des inzwischen weltweit bekanntesten Signets mit den fünf Olympischen Ringen Beiträge in Millionenhöhe kosten lassen. WAS IST EIGENTLICH SPONSORING?

Fast jede finanzielle Zuwendung an einen Sportler oder eine Sportorganisation wird heute als «Sponsoring» bezeichnet, sofern der Zuwender in irgendeiner Form öffentlich erwähnt wird. Eine allgemeingültige Definition des Sponsoring besteht nicht. Einig sind sich die Autoren, die sich bislang mit diesem Thema auseinandergesetzt haben, dass der Sponsor für seine Leistung eine Gegenleistung erwartet und sich damit vom Gönner, Mäzen, Spender und Subventionsgeber unterscheidet. Ebenfalls Einigkeit besteht darin, dass sich der Sponsor einer Mehrzahl von Werbemitteln, v. a. aber auch der Berichterstattung bedient, um einen kommerziellen Nutzen zu erzielen. Sponsoring ist eine besondere Form der Werbung. Der Sponsor will seine Werbebotschaft mit dem Sport verbinden und damit bestimmte Eigenschaften, wie z. B. Leistung, Teamwork, Dynamik oder Präzision auf ein Produkt, eine Dienstleistung oder auf ein ganzes Unternehmen transferieren. Zudem soll mit Hilfe des Sports der Zugang zu einer bestimmten Gruppe von Konsumenten, den Sportlern und den Sportinteressierten geöffnet werden. Bekanntlich muss es sich beim Sponsor keineswegs um einen Produzenten von Sportartikeln oder um ein Unternehmen aus der Sportbranche handeln. Heute wird für Autos, Erfrischungsgetränke und Computer, aber auch für die Dienste von Banken und Versicherungsunternehmen mit sportlichen Sujets geworben. War die Auswahl von Werbemassnahmen anfänglich noch häufig eine Sache des Zufalls, der Intuition und noch mehr der persönlichen Vorliebe eines Unternehmers für «seine» Sportart, so wird heute systematisch analysiert, für welche Produkte und Dienstleistungen eine Verbindung zum Sport überhaupt sinnvoll ist und welche Erscheinungsformen des Sports sich für eine solche Verbindung eignen. EINZEL-, VERBANDS- ODER EVENT-SPONSORING

Nach der Lockerung des Amateurstatus galt das Hauptinteresse der Sponsoren erfolgreichen Einzelsportlern. Vor allem Sportartikelproduzenten wollten sich den «Idol-Effekt» nutzbar machen, was ihnen z. B. mit Boris Becker oder Michael Jordan eindrücklich gelang. Ähnliche Wirkungen vermögen auch populäre Mannschaften auszulösen. 12


Viele Sponsoren mussten allerdings im Verlauf ihres Engagements die Erfahrung machen, dass Sportkarrieren nicht nur Höhen, sondern auch Tiefen erleben. Sportlicher Misserfolg reduziert die Werbewirkung erheblich. Verletzungen, Steueraffären oder Dopingskandale sind für den Sponsor sogar Horrorvorstellungen. Dies hat dazu geführt, dass sich die Sponsoren heute stärker auf Veranstaltungen konzentrieren. Die Vorteile liegen auf der Hand: Gut organisierte Veranstaltungen, die zudem vom Fernsehen übertragen werden, lassen sich, was die Werbewirkung und die Erreichbarkeit der Konsumenten angehen, besser kalkulieren: Der Sponsor weiss eher, was er für sein Geld erhält, als wenn er in die Laufbahn eines jungen Sportlers investiert. International übertragene Sportereignisse wie z. B. die Champions League, der Ski-Weltcup oder das Zürcher LeichtathletikMeeting sind bekannte Beispiele.

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Die Embleme der Olympischen Spiele Adanta 1996, Nagano 1998 und Sidney 2000 . Die exklusive Nurzung des Olympischen Symbols isr für die Periode 1994/96 einem Durzend Sponsoren überrragen worden .

. . . BESONDERS DIE OLYMPISCHEN SPIELE

Die weltweit grösste Anziehungskraft nicht nur für die Sportler, sondern auch für die Werbung geniessen nach wie vor die Olympischen Spiele, auch wenn ihnen durch die Fussball- und die Leichtathletik-WM ernsthafte Konkurrenz erwachsen ist. Hatte das lOK bis zu Beginn der 80er Jahre noch verbissen über die Einhaltung der Amateur-Regeln gewacht, so vermochte es seither die Attraktivität der Spiele geschickt in klingende Münze umzusetzen. Die Olympischen Spiele werden auf verschiedenen Ebenen vermarktet, wobei genau darauf geachtet wird, dass die entsprechenden Rechte branchen- oder produkteexklusiv vergeben werden. Das lOK selbst hat mit einem auf zwölf Unternehmen beschränkten Kreis von Welthrmen Sponsorverträge abgeschlossen. Diesen Unternehmen ist exklusiv die weltweite kommerzielle Nutzung der Olympischen Ringe gestattet. Die Veranstalter von Olympischen Spielen dürfen ebenfalls Sponsoring betreiben, wobei sie allerdings nur Nutzungsrechte des Logos der jeweiligen Spiele vergeben dürfen (z. B. das Feuer-Sujet der Spiele von Atlanta '96). Auch die Nationalen Olympischen Komitees beanspruchen einen Teil des Werbekuchens. Ihnen ist die Vermarktung ihrer eigenen Symbole gestattet (z. B. eine Kombination der Olympischen Ringe mit dem Schweizerkreuz), allerdings nur im eigenen Land. Schliesslich die Verbände und Athleten: Sie dürfen ihren eigenen Sponsoren zwar keine Olympischen Symbole verkaufen, während der Olympischen Spiele sind auch grundsätzlich keine Werbeaufschriften geduldet, doch werden immerhin Aufschriften der Ausrüster akzeptiert. Mindestens so wichtig wie die Koordination und die saubere Abgrenzung der Sponsoring-Aktivitäten der verschiedenen Mitglieder der «Olympic Family» ist der Kampf gegen die unbefugte Vermarktung der Olympischen Spiele durch Piraten und Trittbrettfahrer, 13


G il Schwaar, SAS Lausanne, (tl994) war erster Generalsekretär des Tribunal Arb itral du Spo rt (TAS), Lausa nn e, das auf Veran lassung des lOK- Präsidenten Juan Antonio Sam aranch gegründet wo rden ist. Sein Nachfolger ist Jean-Philippe Rochat, SAS Lausanne.

d. h . Personen, die von der Anziehungskraft der Spiele ohne Gegenleistung profitieren wollen. Das lOK verwendet für solche Vorgehensweisen den Begriff des ambush marketing, was man etwa mit «hinterhältiger Werbung» übersetzen könnte. Die zum Zweck des ambush marketing eingesetzten Mittel sind sehr unterschiedlich und reichen von der plumpen, nicht autorisierten Verwendung von Olympischen Signeten bis hin zu raffinierten Werbemethoden, in denen eine Verbindung zu den Spielen suggeriert wird, ohne dass dafür geschützte Logos, Signete, Abbildungen und Slogans eingesetzt werden, z. B. durch die Verwendung ähnlicher Zeichen oder durch eine mehr oder weniger schlaue Anlehnung an die Werbung der Konkurrenz. Häufig weisen sich die verpönten Ambush-marketing-Massnahmen durch bemerkenswerte Originalität aus. Um beim Konsumenten eine Assoziation mit der Sportveranstaltung auszulösen, ohne deren geschützte Rechte offensichtlich zu verletzen, sind zusätzliche kreative Anstrengungen nötig. Solche subtilen Andeutungen lösen nicht selten Schmunzeln und damit eine gewisse Sympathie für das werbende Unternehmen aus, was dazu führt, dass ambush marketing vom Publikum eher als tolerierbares Kavaliersdelikt denn als Diebstahl betrachtet wird. Verschiedene Methoden des ambush marketing können denn auch nicht ohne weiteres sofort als widerrechtlich taxiert werden. Ein Grenzfall ereignete sich während der Winterspiele 1994 in Lillehammer, als der offizielle Olympiasponsor Visa in Anzeigen darauf hinwies, dass an den Olympischen Spielen keine AmericanExpress-Karten akzeptiert würden. American Express konterte mit dem Ratschlag, dass für die Reise zu den Spielen nach Norwegen zwar ein Reisepass benötigt werde, «but you don't need a visa!» Das lOK, welches vom ambush marketing in besonderem Mass betroffen ist, baut seine internationale Abwehrstrategie klugerweise nicht nur auf rechtlichen Massnahmen auf, sondern auch auf umfassenden PR-Aktionen und Information. Damit soll einerseits erreicht werden, dass das Publikum für die unfairen Werbemethoden sensibilisiert wird und ambush marketing seine Wirkung verliert. Anderseits sollen die Unternehmen daran erinnert werden, dass die Rechte an den Olympischen Symbolen trotz ihrer Bekanntheit eben nicht frei verwendbar, sondern den zahlenden Sponsoren vorbehalten sind. 14


RECHTSVEREINHEITLICHUNG DURCH DAS TRIBUNAL ARBITRAL DU SPORT (TAS)

Die weltweite Kommerzialisierung der Olympischen Spiele weckte das Bedürfnis, dem Sport eine Institution zur Verfügung zu stellen, welche die daraus erwachsenden Streitigkeiten kompetent beurteilen konnte. Es sollte sichergestellt werden, dass die urteilenden Richter mit den speziellen Verhältnissen im Sport besser vertraut waren als die staatlichen Gerichte. Zudem erhoffte man sich durch die Zentralisierung der Rechtsprechung eine gewisse Vereinheitlichung in der Rechtsanwendung im internationalen Sport. Mit diesen Zielen wurde auf Veranlassung des lOK-Präsidenten Juan Antonio Samaranch das Tribunal Arbitral du Sport (TAS) gegründet. Das Sekretariat des TAS lag von Anbeginn an in den Händen von SAslern: Erster Generalsekretär war unser im Jahre 1994 verstorbener Freund Gil Schwaar, sein Nachfolger ist Jean-Philippe Rochat. Das TAS ist ein ständiges Schiedsgericht mit Sitz in Lausanne. Es verfügt über ein Sekretariat, welches sich um alle administrativen Fragen der Schiedsverfahren kümmert. Ursprünglich eine Institution des lOK, wird es heute gemeinsam von den Internationalen Sportverbänden, den Nationalen Olympischen Komitees und dem lOK getragen. Das TAS verfügt über eine geschlossene Schiedsrichterliste mit 150 Sportjuristen aus aller Welt, die von den genannten Organisationen vorgeschlagen werden. 30 Schiedsrichter sollen in besonderem Masse die Interessen der Athleten vertreten. Das TAS behandelt alle Streitigkeiten, die mit dem Sport zusammenhängen, vorausgesetzt, dass die streitenden Parteien die Zuständigkeit dieses Schiedsgerichts anerkannt haben, entweder durch ausdrückliche Vereinbarung oder durch die Unterwerfung unter entsprechende Schiedsklauseln in den Verbandsstatuten. Die ursprünglich anvisierten kommerziellen Streitigkeiten blieben deutlich in der Minderzahl: Die Praxis des TAS entwickelte sich in eine andere Richtung. Zahlreiche Internationale Sportverbände bezeichneten das TAS in ihren Satzungen als letztinstanzliches Schiedsgericht, mit der Folge, dass das TAS hauptsächlich zur Beurteilung von Disziplinarfällen, insbesondere Dopingsperren, angerufen wurde. Vom Ziel der Rechtsvereinheitlichung ist das TAS noch ein rechtes Stück entfernt. Bisher fanden die Schiedsverfahren ausschliesslich in Lausanne statt. Für ausländische, insbesondere überseeische Parteien war das TAS keine echte Alternative zu den staatlichen Gerichten. Das TAS ist nun daran, zumindest in jede.m Kontinent eine Anlaufstelle zu errichten. Eine weitere Neuerung wurde an den Olympischen Spielen 1996 erprobt: Eine Abordnung von TAs-Schiedsrichtern (darunter der Genfer SAsler Luc Argand) wurde nach Atlanta entsandt und hielt sich dort bereit, innerhalb von 24 Stunden über alle Fälle entscheiden zu können, die sich während der Wettkämpfe ereigneten. Die Möglichkeit eines Schiedsverfahrens während der Olympischen Spiele veranlasste die Equipen verschiedener Länder, in ihrem Betreuerstab nicht nur Ärzte und Masseure, sondern auch einen Rechtsanwalt zu selektionieren ... Wegen der mit dem Spitzensport verbundenen wirtschaftlichen Interessen lässt sich das Idealbild vom Sport als Spiel im rechtsfreien Raum nicht länger aufrechterhalten. Gerade der Athlet und die Athletin haben Anspruch darauf, dass ihre Rechte (insbesondere ihr Recht auf Teilnahme an einem fairen Wettkampf) von unabhängigen Instanzen geschützt werden können. 15


HANDLUNGSFREIHEIT DER SPORTVERBÄNDE DANK KOMMERZ

Man mag die Verrechtlichung und Kommerzialisierung des Sports bedauern. Dank dieser Entwicklung vermag die Olympische Bewegung jedoch unabhängig und autonom zu bleiben. Sie behält damit die Handlungsfreiheit und kann sportgerechte und ihrer ideellen Zielsetzung entsprechende Lösungen treffen. Nicht zu verkennen sind allerdings die Gefahren der Kommerzialisierung. Schutz bedürfen die Athleten, namentlich in bezug auf ihre Gesundheit. Jeglicher Einfluss der Sponsoren auf die sportlichen Wettbewerbe ist zu unterbinden. Die Sponsoren sollen nicht bestimmen können, welche Wettbewerbe sie unterstützen und nach welchem Fahrplan diese stattzufinden haben. In den Stadien ist die Werbung einzuschränken; an Olympischen Spielen ist sie gar gänzlich untersagt. Was bringt die Zukunft? Der Entwicklungssprung dürfte im Fernsehbereich erfolgen und durch das Spartenfernsehen und die Digitalisierung ausgelöst werden. Technisch ist es ohne weiteres möglich, dass der Fernsehzuschauer nach der Jahrtausendwende selbst zum Produzenten von Sportsendungen wird, indem er den Wettkampf auswählt, den er sehen will und selber bestimmt, aus welchem Winkel er seinen Lieblingsathleten verfolgen und ob und wann er sich dessen Bewegungen in Slowmotion ansehen will. Der Schweizer Sport, der in Atlanta mit vier Gold-, zwei Silber- und einer Bronzemedaille hervorragende Resultate erzielt hat, steht vor einer grossen Herausforderung, wenn er auf Weltniveau im Hochleistungssport, dessen Entwicklung sich ständig beschleunigt, mithalten will. Zwar wird auch in Zukunft der Athlet im Mittelpunkt stehen und die Leistung erbringen; für die Vorbereitung und Betreuung ist jedoch ein Disziplinen übergreifendes Management von professionellen Fachkräften erforderlich, die sich aus so weit auseinanderliegenden Fachgebieten rekrutieren wie der Psychologie und der Biologie, der Medizin und der Juristerei, der Technik und der Finanzen usw. Auf Anfang 1997 fusionieren die beiden Dachverbände der Schweiz, das Schweizerische Olympische Komitee (SOK) und der Schweizerische Landesverband für Sport (SLS), zum Schweizerischen Olympischen Verband (sov). Die damit eröffnete Chance zur höheren Effizienz im Leistungssport hängt entscheidend davon ab, ob es gelingt, genügend qualifizierte und motivierte Führungskräfte zu einem homogenen Team zu schweissen.

Emblem des SWISS OLYM pl C Top. Die Sponso ren erhalren branchenexkJusiv das Rechr, d as soc-Emblem O lympische Ringe mir dem Schweizerkreuz - mi r einem Prädi kar und dem Logo "SWISS O LYMP IC Top" für eigene Kommunikarionsmassnahmen verwenden zu kö nn en.

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ABFAHRT KÖNIGSDISZIPLIN DER ALPINEN Entwicklung, Trends und Thesen Von Bernhard Russi, Andermatt

Der nachfolgende Text ist, wo nicht besonders vermerkt, eine Zusammenfassung von Gesprächen mit Bernhard Russi, an denen teilgenommen haben: • Walter Lutz, e. Chefredaktor der Zeitung Sport, • Hanspeter Denzler, Verantwortlicher für den alpinen Studenten-Skirennsport der Schweiz, • die Redaktionsleiter dieses Jahrbuchs: Raoul Imseng und Martin Hodler.

Textbearbeitung: Raoullmseng unter Mitwirkung von Bernhard Russi. Die Dokumentationen stammen teilweise aus den Homologierungsunterlagen der FIS, die dank der freundlichen Mithilfe von Christian Steudler beschafft werden konnten. Einzelne Illustrationen sind uns von den Organisationskomitees der aktuellen WeltcupAbfahrten zur Verfügung gestellt worden. VORBEMERKUNGEN DER SCHRIFTLEITUNG

Mit dem Abfahrtsrennen als eigentlicher Ur-Sportdisziplin der Alpinen ist der Schweizerische Akademische Skiclub in besonderer Weise verbunden. Seit der Jahrhundertwende schon war der Ski zunehmend für Aufstiege und Abfahrten bei Wintertouren benützt worden, doch das erste offiziell organisierte Abfahrtsrennen wird in den Annalen erst 1911 verzeichnet mit einem Lauf von der Plaine Morte bis unterhalb von Montana in der Republik Wallis/Valais: Es ging um den Roberts of Kandahar Challenge Cup. Stifter des Cups: Lord Roberts, ein englischer General, der für die Krone in Mghanistan gekämpft hatte und mit dem Ehrentitel OfKandahar ausgezeichnet worden war. Dies weist darauf hin, dass die ersten Abfahrer aus elitären Kreisen Grossbritanniens stammten, die sich ausgedehnte Winterferien leisten konnten. Skifahren war für sie gerade erst in Mode gekommen. Und Reiseveranstalter, Alpinist und Publizist Arnold Lunn unterstützte diesen neuen Trend, bei dem bei aller Sportlichkeit und britischen Unternehmungslust auch einfach Snobismus auszumachen war, nicht uneigennützig nach Kräften. Anlässlich der Winter-Olympiade in Chamonix 1924 - noch ohne alpine Disziplinen - gründeten die Vertreter von 14 Ländern den Internationalen Skiverband. Im gleichen Jahr formierten sich der Kandahar Skiclub in Mürren und im Herbst der Schweizerische Akademische Skiclub in Bern (SAS). Diese Gründungen waren programmatisch: Den alpinen Disziplinen sollte zum Durchbruch verholfen werden. Und das gemeinsame Vorgehen wurde denn auch flugs und deutlich mit einem Kombinationsrennen aus Abfahrt und Slalom unterstrichen, das im Januar 1925 in Mürren als Anglo-Swiss - heute noch das 17


Seite 19 Bernhard Russi auf der Fahrt zu seinem l.Weltmeister-Titel, Val Gardena 1970

Foto Felix WidLer Donator Hans Bergmaier, SAS Zürich

Bernhard Russi

älteste Mannschaftsrennen des Skisports - fast muss man sagen zelebriert wurde. Sieger der Abfahrt und der Kombination wurde der Mürrener Walter Amstutz, der heute noch unter uns weilt. Im gleichen Jahr wurde es für die Belange der Abfahrt noch deutlicher: Die begeisterten Kollegen aus England feierten ihren neuesten Täufling, den Downhill

Only Club. Auf dem Niveau der FIS kamen die neuen alpinen Sportarten erst im Jahre 1930 zur Anerkennung. Unsere ersten Jahrbücher schildern in engagierten Worten, wie vehement sich der SAS für diese Entwicklung eingesetzt hat. KAMPF UM DIE ANERKENNUNG Am FIS-Kongress vom Februar 1928 in St. Moritz stellte Arnold Lunn formell den Antrag, dass Abfahrt und Slalom international anerkannt und die bestehenden englischen Vorschriften übernommen werden sollten. Der Vorschlag für den Abfahrtslauf lautete folgendermassen: «Der Start soll womöglich gemeinsam erfolgen. Wenn der Start durch die herrschenden Verhältnisse nicht gemeinsam sein kann, wird in folgender Weise gestartet: Der Lauf wird in zwei Teile geteilt, von welchen der erste ein kurzer vorbereitender Lauf ist und der letzte der Hauptlauf. Zum ersten Teil wird in verloster Ordnung mit einem gewissen Zwischenraum gestartet. Der Bewerber mit schnellster Zeit beim ersten Teil sta rtet zuerst im zweiten Teil. Der zweite Bewerber aus dem ersten Teil startet als Nummer zwei, wobei der Startzwischenraum zwischen ihm und dem Erststartenden derselbe ist wie der Unterschied zwischen ihren Zeiten im ersten Lauf. Die übrigen Bewerber werden in derselben Weise mit den Zwischenräumen in Übereinstimmung mit ihren Zeiten im ersten Lauf starten. Die Bahn wird mit Flaggen in drei Farben rot, blau und gelb markiert. Die roten Flaggen ze igen den kürzesten und besten Weg. Sie müssen nicht respektiert werden. Wenn ein Bewerber die roten Flaggen nicht passiert, wird er nicht bestraft. Die blauen und gelben Flaggen sind Kontrollflaggen. Die blauen Tore werden mit der Absicht gesetzt, die Bahn zu verlängern oder zu ändern. Die gelben Kontrollflaggen werden paarweise aufgestellt und müssen vom Teilnehmer durchquert werden. Wenn er nicht mit beiden Füssen die Kontrollflaggen passiert, wird er disqualifiziert.»

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RUSSIS GROSSE SIEGE ZUR ERINNERUNG 1970 1971 1972 1976

Val Gardena: Weltmeister Abfahrts-Weltcupsieger Weltmeister und Olympiasieger (Sapporo), Abfahrts-Weltcupsieger Olympiade Innsbruck: Silbermedaille

10 Weltcup-Siege (9 Abfahrten; 1 Riesenslalom) 3 Schweizer-Meister-Titel (2 Abfahrten; 1 Kombinationssieg) 1971 und 1972: Ehrung als Schweizer Sportler des Jahres Bernhard Russi ist seit seinen brillanten Jahren als Meisterinterpret der Abfahrtskunst in verschiedensten Bereichen aktiv geworden: • • • •

Experte der FIS für den Abfahrtspistenbau, Sport-Journalist und Fernseh-Kommentator, Werbe- und Public-Relations-Mandate, Technischer Berater der Firmen Bogner und Völkl.

RUSSIS PISTEN Unter seiner Projektleitung sind folgende Abfahrtspisten entstanden oder umgebaut worden: • • • • • • • • • •

Calgary (Mount Allen), Kanada Are, Schweden Vail (Beaver Creek), USA Val d'Isere (La Face; Herrenabfahrt der Olympischen Winterspiele 1992 in Albertville), Frankreich Meribel (Damenabfahrt der Olympischen Winterspiele 1992 in Albertville), Frankreich Lillehammer (Abfahrtsstrecken der Olympischen Winterspiele 1994 in Kvitfjell), Norwegen Morioka (Abfahrtsstrecken der Weltmeisterschaften 1993 in Shizukuishi), Japan Nagano, Hapo (Abfahrtsstrecken der Olympischen Winterspiele 1998), Japan Sestriere, Banchetta (Abfahrtsstrecken der Weltmeisterschaften 1997), Italien Abfahrtsstrecke in La Thuile, Val d'Aosta, Italien

Laufende Projekte: • Salt Lake City, Snow Basin (Abfahrtsstrecken der Olympischen Winterspiele 2002), USA • Vail, Beaver Creek (Neugestaltung der Abfahrtsstrecken für die Weltmeisterschaften 1999), USA Die Initiative zum nachfolgenden Beitrag ging von der Schriftleitung dieses Jahr?,uchs aus. Wir nahmen mit Bernhard Russi Verbindung auf, um seine Erfahrungen und Uberlegungen zum modernen Abfahrtspistenbau zu publizieren. Seine Mitwirkung macht es uns möglich, nachstehend - in dieser umfassenden Darstellung wohl erstmals - einen Einblick geben zu können in das Know-how der Vorstadien einer Skisportart, die mit Recht immer wieder als die Königsdisziplin der Alpinen gefeiert wird. 20


Pirmin Z urbrigge n siegt auf der von Bemhard Russi umgebauten Olympia-Abfahrrspiste am Mount Allen, Calgary. Foto P. Foschini D o nato r Hans Koenig, SAS Bem

ABFAHRTSPISTENBAU ALS AUFTRAG

Bernhard Russis Tätigkeit als FIS-Experte im Abfahrtspistenbau wurde durch Gespräche mit Verantwortlichen des Internationalen Skiverbands ausgelöst, als 1982 die CalgaryOlympiaabfahrt zwar vorbereitet war, aber Wertungen über sich ergehen lassen musste, die alle Schattierungen zwischen den Extremen sensationell und unbrauchbar wiedergab. Marc Hodler, der Präsident der FIS, ging in dieser Phase, unsicher geworden, auf Bernhard Russi zu, von dem er in Diskussionen früher schon verschiedene wohl begründete Argumente zur Gestaltung von Abfahrtskursen aus der Sicht der weltbesten Aktiven gehört hatte. Russi nahm diese Einladung gerne an. Seine Begutachtung der Abfahrtsstrecke im Nakiska-Skigebiet am Mount Allen führte schliesslich dazu, dass nahezu die Hälfte dieser Strecke geändert wurde. Sieger, Olympiasieger, dieser Abfahrt wurde Pirmin Zurbriggen. Zur Piste, die seinem technischen Können entgegenkam, äussert sich Pirmin heute wie folgt: «Vor allem im oberen Teil sehr technisch, schwierig und selektiv, ohne Chancen also für schwächere Fahrer. Zur Charakteristik des Parcours: sehr steile, teils abfallende Hänge und Kurven, die es nicht einmal erlaubten, die hier und dort brüchige Unterlage mit Kunstschnee anzureichern. Abwechselnd Flachstücke und Sprünge, also Passagen, die im Suchen des Fahrzeit-Optimismus oft entscheidend sind. Die Sprünge nicht extrem lang. Spitzengeschwindigkeiten bis zu 135 km/ho Die Linienwahl und ein technisch sauberes Fahren waren ausschlaggebend.» Pirmin Zurbriggen anerkennt generell die ausgezeichnete Arbeit Russis: «Die von ihm konzipierten Abfahrtspisten stellen höchste Anforderungen und geben den Besten eine faire Chance, sich sportlich zu messen. » 21


Die Arbeit in Calgary war der Beginn einer inzwischen 16jährigen Tätigkeit für die FIS. Wenn der Internationale Skiverband oder direkt Bernhard Russi um Mitwirkung beim Bau oder Umbau einer Weltcup-Abfahrtspiste angefragt werden, übernimmt zwar die FIS den offiziellen Auftrag, aber Bernhard Russi führt ihn als Experte aus. Russi bringt ideale Voraussetzungen mit: zunächst durch seinen früheren Beruf als Hochbauzeichner. Und dann vor allem aber als Abfahrtsklassiker der 70er Jahre, der zu kalkulieren verstand. Es schien, als ob er aus dem Abfahrtsgelände in einem intelligenten Datenverarbeitungsprozess in seinem Kopf ein Idealmodell zu entwickeln verstand, das er nach einer inneren Diktion präzis und diszipliniert in seine Fahrt umsetzte. Russi wirkte nie destabilisiert. Selten gab es elegantere Springer. Ihm war fast nur mit roher, auf archaische Kapillaren zurückgreifender Kraft beizukommen. FELD- UND PLANUNGSARBEIT

Vor eine neue Aufgabe gestellt, beginnt Russi damit, zunächst die Konturen des Berggeländes aufzunehmen, in das die Piste hineingelegt werden soll. Erste Eindrücke bei neuen Projekten sammelt er im Frühjahr, zu einer Zeit, wo der Winter weicht und langsam das natürliche Terrain zum Vorschein kommt. Er steht am Berg und lässt ihn auf sich einwirken. Im Kopf werden Kursvarianten studiert. Fahrten, Geschwindigkeiten, Sturzrisiken, Anforderungen an die Kraft und Konzentration werden simuliert. Die Wirklichkeit wird künstlich projiziert - virtual reaZity. Russi ist in subtilem Dialog mit dem Fahrer, der hier einmal vorbeirauschen wird. In seinen weiteren Entscheiden leitet ihn eine innere Sicht der technischen Problemstellung sowie der physischen und mentalen Beanspruchung, mit der der Athlet im Zuge seiner Fahrt konfrontiert sein wird. An Ort und Stelle werden erste Aufzeichnungen festgehalten. Die nächste Runde folgt im Sommer, um die Topographie in ihrer Urgestalt zu erkennen und zu erfassen. Jetzt zeigt sich hier und dort, dass der zunächst in Aussicht genommene Linienverlauf im Interesse der Ökologie und der Ökonomie - siehe die nachfolgenden fünf Leitbilder - nach Korrekturen ruft. Nach dieser Feldarbeit kann nun die Planung und Projektierung am Reissbrett beginnen, wobei die Ergebnisse von Gesprächen mit den Delegierten des Organisationskomitees, mit den lokalen Forstingenieuren, mit Regionalplanungsstellen 'und Tourismus-Verantwortlichen berücksichtigt werden. Kann man sich in der Folge auf ein definitives Projekt einigen, überwacht Russi schliesslich auch die Realisation, da gerade Details entscheidend dazu beitragen, die Planungszielsetzungen zu erreichen. WELTCUP-FEEDBACK

Voraussetzung für diese sehr spezielle Art von Geländebautätigkeit ist Russis enge Verbindung mit dem Geschehen im Weltcup. Mit den Athleten ist Bernhard Russi in engstem Kontakt. Er berät sich mit ihnen und verfolgt ihre Fahrten im Training und an den Rennen. Er analysiert Videoaufzeichnungen, kommentiert die Resultate in Fernsehsendungen und in der Presse und bleibt auf diese Weise in seinen Beurteilungen in der Sportöffentlichkeit exponiert. Daran wird er denn in der Fachwelt auch ständig gemessen. Diese Bewährung ist anderseits sein Leistungsausweis für eine wertvolle und sehr interessante Aufgabe in einem Bereich, den man heute auch Ereignis-Kreation nennen würde. Wie bei jeder Architekturaufgabe versteht sich von selbst, dass unter anderem neben sportlichen und ökologischen auch kommerzielle Aspekte eine ausschlaggebende Rolle spielen, denn die Veranstalter riskieren hohe Investitionen, die sie ihrem Land, der Region, den Tourismusbehörden gegenüber zu verantworten haben. 22


StartDHM

StaltDHW

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StartDHKM

Start SGW

«La Bancherta,) in Sestriere, von Bernhard Russi neu konzipiert, Schauplatz der Weltmeisterschaften 1997. Im Bild: RDZ-Archivbild von Bernhard Perren (t ), Sieger der «Banchetta» 1953. Im gleichen Jahr Gewinner in Kitzbühl und in Garmisch-Partenkirchen, 2. am Lauberhorn-Abfahrtsrennen und im Slalom sowie 1. im Riesenslalom vor Anderl Molterer, der Abfahrt, Slalom und die Kombination gewann. Donator Christoph Schmid, SAS Zürich

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RETURN ON INVESTMENT

Der Auftraggeber kann seinerseits bei dieser Projektleitungsbesetzung zu seinem eigenen Vorteil davon ausgehen, dass Bernhard Russi am Berg, an ihrem Berg, die optimale Abfahrtslinie herausschält. Dass es eine Linie wird, die die Asse fordert und klassiert, die Aspekte der Sicherheit beachtet, die Fans zum Erhitzen bringt und es auch den Tele-Medien möglich macht, diesen faszinierenden Sport, der den Athleten zwingt, seinen Temporausch zeitoptimal zu domestizieren, zum Zuschauer herüberzubringen. Bei einer solchen Aufgabenstellung spürt man, dass über weite Strecken Sporttheater- oder, wenn man will, Zirkusregie gefragt ist. Und je mehr dieser Zirkus anbietet - die sich überschlagenden und drehenden Salti und Flüge unter der Kuppel, die knurrenden Bestien in schlanken Sprüngen durch Feuerreifen, die wirbelnden Akrobaten und behenden Jongleure - , desto üppiger ergiesst sich die Werbung und desto mehr spült es an die Schauspieler zurück. Die Sportkreation hebt sich vom Alltag ab. Das staunende Publikum strömt herbei, öffnet die Fernsehkanäle: Die Falter werden ans Licht gezogen. PIONIERARBEIT

Bernhard Russi wird für die Organisatoren mit seiner Erfahrung und Intuition zum Garanten professioneller Arbeit. Er hat den seltenen und einzigartigen Job eines PistenbauIngenieurs oder -Architekten und ist zum Pionier einer exklusiven Berufsrichtung geworden. Hier werden Anregungen aufgenommen aus ähnlichen Aufgabenstellungen, bei denen es um eine besondere Art von Landschaftsgestaltung geht. So gibt es etwa Parallelen im Golfplatzbau. Das slope-engineering von Spitzengeschwindigkeiten bis zu 150 km/h auf Ski und das dramaturgisch ausgewogene Einstreuen von Kanten, Sprüngen und Kurven unterschiedlicher Radien ist zu einer besonderen Sportkunstgattung herangewachsen und zu einer Gestaltungsnische, die Bernhard Russi zur Zeit wohl exklusiv besetzt. DIE RAHMENBEDINGUNGEN

Wenn die FIS resp. Bernhard Russi einen solchen Auftrag entgegennehmen, kommen sie als professionelle Berater des Landes, das sie gerufen hat. Sie tragen dazu bei, unter den vorevaluierten Wettkampfstätten die optimalen Strecken zu selekrionieren oder auch neue zu entdecken. Das war etwa der Fall, als in Norwegen nach anderweitigen Vorprojekten schliesslich auf Empfehlung Russis entschieden wurde, die olympischen Abfahrten in Kvitfjell, 60 km im Hinterland von Lillehammer, zu bauen. Es liegt aber auf der Hand, dass der Entscheid über die definitive Selektion nicht vorweggenommen werden kann. Hier spielen regional politische, ökonomische, ökologische und generell Machbarkeitsüberlegungen mit, die allein von den Organisatoren zu beurteilen sind. Man will zum Beispiel eine Region fördern, die Landflucht stoppen, die Tourismustore öffnen. Solche Vorgaben und Randbedingungen sind zu akzeptieren. Pläne aus landesstaatlicher, regionaler oder lokaler Sicht müssen damit als übergeordnete hingenommen werden, auch wenn sich unter rein sportlichen Aspekten bessere Varianten anbieten würden. PLANUNG UND REALISATION

Wenn die Räume der Wettkampfstätten festgelegt sind, muss beim Beginn der Planung der FIS-Auftrag in Koordination mit allen beteiligten Organisationen ausgehandelt, abgegrenzt, definiert und in einem gewissen Masse auch auf die FIS zugeschnitten werden, da sie nur im Rahmen ihrer eigenen Normen aktiv werden kann. 24


Die Kvirfjell-Abfahrrss trecke der Olympischen Winterspiele 1994 in LilIehammer, ein Projekr Bemhard Russis Donaror Jack Heuer, SAS Bem

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Snow Basin mit den von Bernhard Russi geplanten Linienf端hrungen der Abfahrtspisten f端r die O lympischen Winterspiele 2002, Sah Lake C ity

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Donaroren: Alle Mitglieder des Zenrralvorstands Bern

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Bernhard Russi hat es verworfen, wie ein Generalunternehmer aufzutreten. Er konzentriert sich auf die Planung. In der Realisationsphase übernimmt er beratende und überwachende Funktionen. Dabei lassen sich Meinungsverschiedenheiten nicht vermeiden, doch können fast immer befriedigende Lösungen gefunden werden. Die Bauarbeiten werden von Unternehmern, Ingenieuren und Firmen durchgeführt, die mit den lokalen Verhältnissen und den zu beachtenden Spielregeln und Normen vertraut sind. Von Vorteil ist dabei, dass sich die lokal-regionalen Organisatoren mit der Abfahrtsstrecke eher identifizieren können. Von Zeit zu Zeit müssen Kompromisse in Kauf genommen werden, wenn Wünsche für korrigierende Eingriffe zu berücksichtigen sind, wie etwa breitere Schneisen im Interesse einer allgemeinen touristischen Erschliessung oder auch Projektabweichungen aus forstwirtschaftlichen Gründen. LA FACE

Ein von Russi geschildertes besonders gutes Beispiel als Antwort auf die neueste Entwicklung im Abfahrtspistenbau, dargestellt in den nachfolgenden fünf Leitbildern Russis, ist die Herrenabfahrtsstrecke der La Face in Val d'Isere, die in ein Gelände gelegt worden ist, das bei erster Betrachtung für einen solchen Zweck kalt abweisend schien. Jean-Claude Killy, der Organisationspräsident der Olympischen Spiele Albertville, setzte sich hier besondere Ziele. Er wollte - der kreative Esprit der Franzosen blitzt unverkennbar auf - dem staunenden Weltpublikum einen Abfahrtssport zeigen auf einer radikal neu konzipierten Bühne: «Je veux que le monde soit epoustouflb, pflegte Killy zu sagen. Killy war von der Vision einer neuen mise en scene eines klassischen Stücks geleitet. So wurde denn diese Aufgabe zu einer spannenden Herausforderung für die Pistenbauer. Die der La Face zugrunde liegende Philosophie lässt sich wie folgt zusammenfassen: • • • • •

keine Autobahn, spektakuläre Naturkulissen, übers teile Schusshänge, dichte Folge hoher technischer Anforderungen, schwierige Sprünge nach abrupten Kurven.

Dem bisherigen Repertoire entgleitend, war dieses neue Angehen einer Aufgabe kausal für weitere Innovationen. Wie nie zuvor in diesem Masse wurden die Arbeitsmethoden im Interesse der Umweltschonung und der Ökonomie optimiert. Die revolutionsähnliche neue Baukultur sprang andererseits unbeabsichtigt aufdie Skikonstruktion über: Als Reaktion auf die neuen Vorgaben werden die Abfahrtsski jetzt drastisch tailliert. Nun wird es möglich, die Ski wie aufSchienen zu führen. SkisteIlung und Kurvenlinie werden identisch. Wer diese Fahrkunst beherrscht und der noch stärkeren Zentrifogalkraft entgegenwirkt, zeichnet nicht mehr einen Fahrkorridor, sondern nur noch eine Linie in den Schnee, denn das Kurvenschleudern wird eliminiert. Der AbrutscheJfekt kann bei richtigem Druck also ausgeschaltet werden. Auch in den engeren Kurven werden die Ski nun kompromisslos gesteuert. Dazu kommt aber, dass der Radius der Kurve in der Endphase verengt wird. Russi nennt dies die Raubvogel-, die Physiker sprechen von einer zykloiden Linie. Je purer diese eingebogene Linie gefahren wird, desto mehr Zug nimmt der Fahrer mit. Die Schwungwirkung wird in Beschleunigung umgesetzt. Es muss dem Fahrer gelingen, aus der Kurve eine höhere Geschwindigkeit herauszuarbeiten. Und dieser Effekt ist nur optimierbar, wenn die Geschwindigkeit beim Anfahren der Kurve stimmt. Der Adler, der in seinem Jagdinstinkt zum Sturzflug ansetzt, kennt dieses Gesetz. Diese Beschreibung zeigt deutlich, dass das Siegen in einem technisch anforderungsreichen Parcours, so wie es Russi anstrebt, kein Zufall ist. 28


Bild oben Die eigens für die Ol ympischen Winterspiele 1992 von Bernhard Russ i zusamm en mir Jea n-Claude Killy gebaure «La Face», deren C harakreri sriken Russi wi e folgr zusammenfass r: ke in e Aurobahn , spekrakul äre Na rurkulissen , übersreile SchlIss hänge, di chre Folge hoher rechni scher Anforderungen und schwierige Sprünge nach abrupren Kurven .

Bild links Bernh ard Rllss i und Jean-C lallde Killy Donaror Georges Macherer, SAS Fribollrg

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Ausfahrt Co uloir de I'Ancolie, wo der Flaschenhals nur um vi er Merer verbreirert worden ist. Absicht: Die Kurvenradi en werden enger, di e Geschwindigkeit wird reduziert.

Da der Winkel der Körperachse des Fahrers zum Terrain nochmals verringert wird, muss der Schuh mit Hilfe von Platten noch höher von der Skilauffläche abgehoben werden, um mit der Schneeunterlage nicht zu kollidieren. Hier ging man im Winter 1995/1996 teilweise bis auf 80 mm und mehr. Der diesjährige FIs-Kongress hat nun für den kommenden Winter eine Limite von 60 mm und für die weitere Zukunft eine solche von 55 mm eingeführt. Diese Entwicklung hatte weiter zur Folge, dass die Fahrer auf kürzere Skilängen umstiegen, in der Abfahrt auf 214 cm bis 218 cm, eine Tendenz, die sich jetzt auch im Riesenslalom und im Super-G durchgesetzt hat. Wie beim Autorennsport profitiert auch der Breitensport von den neuesten Erfahrungen. Es ist offensichtlich, dass dieser Trend den technisch begabten und geschulten Rennläufern entgegenkommt. Die La Face wurde vor der olympischen Abfahrt 1990 für die Titelrennen Frankreichs und in einem Weltcuprennen getestet. Vor einem solchen Erstflug eines Nestlings darf der spiritus rector natürlich nicht fehlen. Denn die rohe Piste ist wohl der Diamant, der Karat und Güte einer Abfahrt prägt, doch fehlt noch der Schliff. Zu analysieren sind zudem der Schneeaufbau und seine Grundpräparation. Von allen diesen Faktoren abhängig sind dann die Tore zu setzen, um die anvisierten Linien, der gegebenen lokalen Lage und den kybernetischen Gesetzen gehorchend, unter Kontrolle zu bringen. An dieser Feinjustierung wirkt Russi mit. 30


ENTWICKLUNG DES ABFAHRTSSPORTS SEIT 1960

Anlässlich der Herrenabfahrt am 7. Februar 1959 in Garmisch stürzte der allseits beliebte Kanadier John Semmelink, wie dies Karl Erb beschreibt, ausgangs der Hölle in einer leichten Rechtskurve im seifigen Schnee, schlitterte an den Pistenrand und schoss weiter kopfvoran durch eine Lücke in eine von Steinen durchsetzte und vereiste Bachrinne. Semmelink starb gleichentags. Dieses tragische Schicksal hatte in der Sportwelt einen Schock zur Folge. Eine breite Diskussion kam auf mit Vorschlägen eines rennmässigen NonstopTrainings, des Helm-Obligatoriums, der Einführung eines Technischen Delegierten der FIS und vor allem der Elimination objektiver Gefahren. In den Reglementen der FIS, die wiederholt angepasst wurden, kommen die fast von Jahr zu Jahr eingeführten Neuerungen und Verbesserungen der Sicherheitseinrichtungen eher verhalten zu Wort.

«STREIF»-STRECKENREKO RD E

1930 Georg Berger KSC (alter Streckenverlauf) 1937 Thäus Schwabl, KSC 1947 Karl Feix, KSC 1949 Egon Schöpf, AUT 1951 Christian Pravda, KSC 1953 Bernhard Perren, SUI 1954 Christian Pravda, KSC 1955 Anderl Molterer, KSC 1958 Anderl Molterer, KSC

12:33,8 3:53,1 3:36,0 3:03,2 2:57,0 2:54,5 2:47,9 2:46,2 2:40,7

1959 1960 1963 1966 1967 1974 1975 1982 1992 1996

Budd Werner, USA Adrien Duvillard, FRA E. Zimmermann II, AUT Karl Schranz, AUT Jean Claude Roland Collombin, SUI Franz Klammer, AUT Harti Weirather, AUT Franz Heinzer, SUI Günther Mader, AUT

2:33,4 2:26,1 2:20,66 2:16,63 2:11,92 2:03,29 2:03,22 1:57,20 1:56,04 1:54,29

HOCHGESCHWINDIGKEITSKURSE

Seit Semmelinks Tod ging die Tendenz dahin, die Parcours zu strecken. Man ging daran, Hindernisse zu beseitigen. Sprünge und Kanten wurden abgeflacht, alles im Interesse höherer Sicherheit. Wo notwendig, wurde abgeholzt, um den Kurs von gefährlicher Umgebung abzuschirmen. Bei dieser Entwicklung ergab sich von selbst, dass die Abfahnsrennen immer schneller wurden. Die Jagd nach Geschwindigkeit lag ohnehin im Zug der Zeit. Europa hatte sich längst vom Krieg erholt. Neue flüssige Strassen, Autobahnen, wurden durch Europa gelegt. Die Hochkonjunktur rief und verlangte rücksichtslos nach allem, was effizienter war und schien. Dazu kam die technologische Entwicklung und mit ihr die industrielle Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und ausgeklügelter Labor-Tests. Die Parlamente bewilligten Grossinvestitionen. Die Konsumenten wurden anspruchsvoll. Die Jagd nach Geschwindigkeitsrekorden brach an. 31


Im Zuge dieses Trends baute man seit den späten 60er Jahren, dem Zeitgeist folgend, die bestehenden Abfahrtspisten autobahnähnlich um. Es entstanden neue Strecken wie z. B. die berühmte Sasslonch in Val Gardena. Man begann, ganz einfach breite und plane Hochgeschwindigkeitskurse zu bauen. Wellen, Unebenheiten und schwere Sprünge wurden abgeflacht. Kollisionsgefahren wurden eliminiert, störende Bäume kurzerhand beseitigt. Andererseits war man überrascht, dass die Athleten zunehmend in furchterregende Stürze verwickelt wurden. In der Konzentration auf die Beseitigung objektiver Gefahren wurde die Analyse der Sturzursachen aber noch weitgehend vernachlässigt. Für den Transport Verletzter wurden wo immer möglich Helikopter angefordert, aber das Bereitstellen von Hubschraubern direkt an der Abfahrtsstrecke kam erst ab den späten 60er Jahren in Gang, erstmals am Lauberhorn.

PISTENFAHRZEUGE

Parallel muss auf das Aufkommen von Pistenfahrzeugen hingewiesen werden. Sie wurden zu den maschinellen Helden rasch erstellter und gut gefestigter Pisten. Ihr Einsatz wurde zu einem must für alle traditionellen und all die neu aufkommenden Skistationen. Trumpf und Marketinginstrument war es, auf Prospekten mit einem imposanten Maschinenpark zu brillieren. Doch Steilhängen waren diese neuen mechanisierten Wunder noch nicht gewachsen. Um hochzukommen, waren Zickzackspuren zu bahnen. Was in leichtem Hang so elegant und leicht aussah, bewegte sie nur schlaksig über Kanten und Kuppen oder gar nicht. Das Gelände, Schnee oder Untergrund, musste deshalb abgehobelt werden. Und weil die friedlichen Pistenmaschinen, die neuen Raupenmonster der späten Nachkriegsjahre, zur winterlichen Abfahrtsspass-Erfindung der euphorischen 60er Jahre wurden, nahm man es hin, sich ihrem Diktat zu unterwerfen. Die manuelle Arbeit wich der Maschine. Das Festtreten des Schnees kam aus der Mode. Die nachstehend beschriebenen Leitbilder Russis zeigen aber, dass das Schneekneten seit Jahren wieder zum Instrumentarium der Pistenbearbeitung gehört. So kam es, dass sich die Abfahrtskurse dem Takt dieser dominierenden Pistenwalzen anpassten und dadurch nochmals strassenähnlicher wurden. Was aalglatt aussah, galt als gekonnt präpariert. Und nun wurde geblocht: Kopf ein und runter. Die Durchschnittsgeschwindigkeiten überstiegen die 100 km/h und kulminierten mit 111, 251 km/h in der Planai-Abfahrt in Schladming im Jahre 1973. Dieser Wert wurde in Weltcup-Abfahrtsrennen der 80er und 90er Jahre nur marginal übertroffen.

TECHNOLOGIE, AERODYNAMIK, BIOMECHANIK

Wo das technische Können dem Geschwindigkeitskult unterlag, musste das Material eine immer wichtigere Rolle spielen. Karl Erb hat in seinem Buch Faszination Abfahrt die Anwendung immer wieder neuer vorandrängender Technologien und experimenteller Erfahrungen bis Mitte der 80er Jahre umfassend dargestellt: für den Skibau, für Wachs und Beläge, für die Schuhe und Anzüge, für die Sicherheitsbindungen und Rennbrillen. 32


Abfah rtss trecke am Whistler Mountain

Do nator H ans Kessler, EM, SAS Z 端ri ch

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Man stellte sich in Windkanäle, suchte die individuelle optimale Position, begann zu rechnen, das Material wissenschaftlich genau zu testen, und ging für die Abfahrt teils auf Skilängen bis zu 230 cm über. Parallel zu diesem emsigen Treiben: Trainingsplanung und -disziplin, wissenschaftlich abgestützte Ernährung, verkappter und schliesslich offener Professionalismus. 1967 kam die Weltcupformel. Die Kombinationswertungen - wir Senioren des SAS haben alle noch die legendäre Viererkombination erlebt; heute brilliert der SAS mit seinem Pentathlon - blieben zwar, aber ihr Glanz verblich, und die neuen bewunderten Monokultur-Spezialisten drängten sich vor. Auf den Abfahrtsstrecken wurden regulierte Traingsläufe eingeführt, mit Reihenfolge nach FIS-Punkten und später mit Zeitmessung. Vom ersten Lauf an, dem eine detaillierte Besichtigung vorangegangen war, wurde jetzt rennmässig durchgefahren, wobei natürlich (wie heute) die Routinierten, die die Piste bereits aus früheren Fahrten in den Beinen und im Gefühl hatten, von ihrer Erfahrung her bevorteilt sind. In den 60er Jahren pflegte man noch das System von gemeinsamen Mannschaftsfahrten, erkannte aber, dass kollektive rennmässige Trainings als zu gefährlich wieder aufgegeben werden mussten. Auch das Haftpflichtrecht drang schliesslich bis zu den Fahrern durch: Fiel früher die volle Verantwortung allein auf die Organisatoren, infiltrierten mit den Jahren Selbstverschuldungselemente in der Überlegung, dass hier wie beim Autorennsport Risiken hängen bleiben, die nicht einfach abgewälzt werden können. Aus diesem Grund unterzeichnen die Fahrer heute einen waiver, eine Verzichterklärung auf Haftpflichtansprüche.

ATHLETENERKLÄRUNG zur Erzielung einer internationalen (FfS-) Lizenz Ohne jegliche Einschränkung der Veranwortlichkeit eines Wettkampforganisators hinsichtlich der Gestaltung der Wettkampfanlage und der Durchführung des Wettkampfes gebe ich nachstehende Erklärung ab:

1. Bezeichnung der Risiken Ich, der Unterzeichnende, weiss und bin mir voll der Gefahren bewusst, welche die Ausübung von allen Fls-Wettkampfsportarten beinhaltet, wie z. B. die durch die Schwerkraft bewirkten Gefahren , sei es während Trainingsläufen oder während des tatsächlichen Wettkampfes. Ich erkenne, dass mit Anstrebung ausgezeichneter Leistungen ein Risiko verbunden ist, welches darin besteht, dass ich meine physischen Fähigkeiten bis zum absoluten Limit erstrecken muss. Ich weiss und akzeptiere, dass mit der Ausübung eines solchen Wettkampfsportes Leben und körperliche Sicherheit gefährder sein können. Diese Gefahren dtohen jedermann im Wettkampf- und Trainingsbereich, insbesondere aus den Umweltbedingungen, technischen Ausrüstungen, atmosphärischen Einflüssen sowie natürlichen oder künstlichen Hindernissen. Ich bin mir bewusst, dass gewisse Abläufe nicht immer vorausgesehen oder unter Kontrolle gehalten und daher auch nicht ausgeschaltet oder durch Sicherheitsvorkehrungen präventiv vemindert werden können.

2. Risikobereitschaft Ich muss selbst beurteilen, ob die Wettkampf- oder Trainingsstrecke nach den gegebenen Verhältnissen für mich nicht zu schwierig ist. Ich erkläre, dass ich offensichtliche Sicherheitsmängel unverzüglich der Jury melden werde. Durch meinen Start anerkenne ich Eignung und Zustand der Anlage. Für die von mir verwendete Ausrüstung sowie die Wahl und Bewältigung der Fahrlinie bin ich selbst verantwortlich.

3. Persönliche Haftung Ich bin mir bewusst, dass ich persönlich gegenüber Drittpersonen für Schäden zufolge Körperverletzungen oder Sachbeschädigung, welche auf meine Teilnahme am Training oder am Wettkampf zurückzuführen sind, haftbar sein kann. Ich anerkenne, dass es nicht der Verantwortung des Organisators unterliegt, meine Ausrüstung zu prüfen oder zu überwachen. Ich erkläre, mich mit den jeweiligen Wettkampfbestimmungen vertraut zu machen.

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William Besse, Val d'Isere 1991 Donator Marc Frey, SAS Z端rich

Foto P. Foschini

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Abfahrrsstrecke in Are, nach Calgary das 2. Russi-Projekt, Schauplatz von Weltcup-Abfahrten

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Donaror Truls Berg,

EM, SAS

Bern

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DIE WENDE

Nimmt man die traditionellen Klassiker wie die grossen Abfahrten am Lauberhorn und auf der Streif aus, war im übrigen die Geschwindigkeit, angeheizt auch von der Sensationspresse, zum einzigen hochgejubelten Massstab geworden. Alles wurde uniformer: die Positionen, die Ski, die Anzüge, die Abläufe. Die Dramatik schwand. Rennen wurden zum Glückspiel, denn das Element Material war zum entscheidenden Faktor geworden; die sportliche Balance war empfindlich gestört. Was zudem in diesem Wanderzirkus, den das Fernsehen den ganzen Winter hindurch fleissig und zäh verfolgte, an Unterschieden noch auszumachen war, verlagerte sich vom eigentlichen Sportgeschehen auf das Umfeld. Es gab einen Sieger, und es gab ein Klassement. Aber für den Zuschauer war nicht oder kaum mehr erkennbar, wo und wie die Vorteile herausgeholt worden waren. Er sah einfach Samstag nach Samstag T urbos über die Hänge rasen. Ein Gefährt glich dem andern, aber im Gegensatz zu den heulenden und sich jagenden Boliden in Monza kamen sie geduckt, einsam und allein und erst noch nur im Minutentakt. Was Sport und Spiel ausmacht, die Spannung des Wettbewerbs, ging im Trott und Trampelpfad der Routine verloren. Das Feuer des Fanatismus drohte zu verglühen. Die Fahrer und die Insider der Sportgemeinde wurden sich bewusst, dass, pointiert gesagt, der Bühnenwechsel von Land zu Land, von Ort zu Ort in sich selbst attraktiver geworden war als das Rasen eines Hurricanes auf einem steil abfallenden highway durch Berghänge und Waldschneisen mit inszenierten starts und stops. Die Fahrer flogen wie Adler im Sturzflug wunderbar in die Tiefe, dem Ziel entgegen, mit fest an den Leib gepressten Flügeln, aber sie waren zu einer unwirklichen Windbraut und zu einem biossen Schautrupp geworden. Man spürte, dass die Sportkultur in eine Krise geglitten war. Das Vibrieren war erlahmt. Noch besseres Material konnte das Blatt nicht mehr wenden, zumal sich zunehmend die Erkenntnis durchzusetzen begann, dass dieser Sport unnatürlich gefährlich geworden war. Neu schlichen sich jetzt auch ökologische Bedenken ein: Musste denn dieser professionalisierende Sport über den Anspruch der Natur gestellt werden? Man sah über der Waldgrenze grosse Baumaschinen am Werk, die den Boden weit aufrissen, nur um alles strassenähnlich auszuebnen. War es tatsächlich nicht zu vermeiden, brutale Schneisen in die Wälder zu hauen, die erst noch von weit her eingesehen werden konnten? Je lauter die Kritik schrie, desto hässlicher glotzten sie zurück. Der Skisport war o. k., aber überall musste er sich schliesslich nicht einnisten. Regionalplanerische Überlegungen tauchten auf. Sie verdichteten sich zu Forderungen und schliesslich zu Normen und Gesetzen. Man rief nach Konzentration und Ordnung. Nicht zuletzt als Folge der Kritik selbst aus den Kreisen der Fahrer, die zu Mitspracherechten gekommen waren, setzte sich langsam die Erkenntnis durch, dass das Rad in eine andere Richtung gedreht werden musste, ohne die neuen Rahmenbedingungen zu missachten. Denn die technische Entwicklung im Skibau konnte nicht mehr zurückgedreht, die Anzüge nicht wieder in gewobene Stoffe und die Schuhe nicht zu Leder zurückverwandelt noch die neuen Sicherheits bindungen ignoriert werden. Dies alles musste zu neuem Handeln führen, vor allem in der Konstruktion des Parcours, auf dem dieser spektakuläre Kampf um eine Fraktion von Zeit Winter für Winter über die Bühne ging. Dabei waren, wie zu erklären und illustrieren ist, neue aussersportliche Faktoren einzubeziehen. Die Schlussfolgerungen sind nachstehend zusammengefasst. Aus neuen Thesen entstanden neue Leitbilder, Bernhard-Russi-Leitbilder, denn er formte sie massgeblich mit. 38


I I I

I I

, I I I

Der Abfahnskurs von Bormio, Weltmeisterschaften 1985

Donator Pierre Poncet, SAS Geneve

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Hakuba: Herren- und Damenabfahrtsstrecken der Olympischen Winterspiele 1998, Nagano. Die bestehenden Skipisten wurden von Bernhard Russi zu sehr anspruchsvollen Abfahrten umgebaut (ausgezogene Linie: Herren-, gestrichelte Linie: Damenabfahrt) . Donatorin Nadine Fanchamps, en souvenir d'Albert Fanchamps, Membre d'Honneur, SAS Lausanne

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Bernhard Russi 1972 Oonaror C hristian Oe Courten, SAS Lausanne

Franz Heinzer, zwanzig Jahre sp채ter Oonaror H ans-Peter G 체nthard, SAS Z체rich

Foto Felix Aeberli

Foto Werek

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RUSSIS FÜNF LEITBILDER Die fünf Leitbilder Russis im Abfahrtspistenbau sind: • • • • •

Guter Sport, Sicherheit, Attraktivität, Ökologie und Ökonomie.

Sie sind alle gleich zu gewichten und beeinflussen sich gegenseitig, was Russi wie fo lgt darstellt:

1. GUTER SPORT Die Wirkung des Materials muss zurückgedämmt und ausgeglättet werden. Der Zufall ist auszuschalten. Die Durchschnittsgeschwindigkeit soll sich einpendeln bei 100/ 105 km/h für die Männer und rund 10% tiefer für die Frauen. Entscheiden muss das technische Können des Fahrers, also das, was er aus abfahrtstechnischer Sicht kann. Die Massstäbe sind: • Sprungtechnik, • Kurventechnik,

• Gleiteigenschaften und Tempogefühl, • Mut und Taktik.

Die Konstruktion des Parcours ist deshalb nach klassierungstauglichen Kriterien auszurichten, die einen möglichst sportlichen und damit auch fairen Wettbewerb möglich machen. Dabei muss festgestellt werden: Die Spitze ist sehr breit geworden. Den Sieg erringen kann nur, wer am Wettkampftag über sich hinauszuwachsen imstande ist. Eine sehr gute 42


Fahrt allein genügt nicht mehr: Die Linie muss mit der Geschwindigkeit im Einklang sein und zur Ideallösung verschmelzen. Ausserdem müssen in diesem durch die Werbe- und Sponsorengelder angeheizten Wettbewerb extreme, die letzten Risiken genommen werden. Das Ambiente der Abfahrtsarena mit den Tausenden von Zuschauern, der Erwartungsdruck, das Wissen, dass jetzt Millionen am Fernsehen werten, entfalten Wirkung und steigern den Willen, alles in das Wagnis zu werfen. Der Fahrer muss sich zu Spitzenleistungen motivieren und auch provozieren lassen. Er wird zum showman auf einer fanatisch bejubelten, aber auch brandgefährlichen Bühne. Und überall spielen hier und dort erst noch die unabwendbaren Elemente der Natur mit: Windböen, Schneefall, schlechte Sicht. Dies alles gilt natürlich auch für die Frauen. Ihre Technik ist inzwischen längst so weit fortgeschritten, dass für die Abfahrt die gleiche Strecke benützt werden könnte, allerdings gekürzt um rund 15 - 20%. Mit der biologisch bedingten schwächeren physischen Kraft hat es aber sein Bewenden. An Mut stehen die Mädchen ihren Kollegen in nichts nach. Im Gegenteil: Ihre Kühnheit kann sie zum Übermut reizen. Ihre Spitzengeschwindigkeiten liegen weit über 100 km/ho Noch 1965, zwei Jahre vor Anwendung der Weltcupformel, hatte ein FIs-Reglement die Geschwindigkeitslimite für Frauen auf 65 km/h limitiert.

Dramaturgie

Da dieser Sport zu einer von Werbegeldern abhängigen Profession geworden ist, müssen dem Betrachter Bilder herübergebracht werden, die packen, die überraschen, Staunen und Begeisterung auslösen. Und diese Emotionen werden progressiv gesteigert, wenn der Zuschauer lernt, visuelles Mass anzulegen und eine hohe Kennerstufe zu erreichen, mit der er unter seinesgleichen wortgewaltig selbst im Rennen bleibt. Hier setzt denn auch die Kalkulation der Werbung ein. Die grossen Wettkämpfe wurden am Bildschirm bis heute von bis zu 16 Millionen Zuschauern verfolgt. In den TV-Analysen der FIS sind für die Herrenabfahrtsrennen 1996 folgende Werte registriert worden: Kitzbühl 16'235'150, Val d'Isere 14'486'220, Bormio 10'042'000, Val Gardena 8'337'680, Vail (USA) 9'632'000. Die Tendenz ist steigend. Dies gilt auch für Damenwettbewerbe (siehe auch Zitate auf Seite 53) . Dieses Schauspielen für den Sport und für die Werbung bringt es mit sich, dass die Dramaturgie stimmen muss. Schwierigkeiten müssen mit Hochgeschwindigkeitspassagen so kombiniert werden, dass sich Abfahrtssequenzen folgen, die neben dem rein technischen Können die physische und mentale Kraft des Athleten fordern und gleichzeitig den Zuschauer in Bann schlagen. Lange und kurze Sprünge haben mit Kurven unterschiedlichster Radien und Gefällen zu wechseln, und immer wieder sind Schüsse, Gleitstrecken und Diagonalen einzuplanen. In diesem Kontext müssen die Intervalle und Übergänge sorgfältig moduliert werden. Schlüsselstellen sind zu inszenieren, um den Zuschauer magnetisch anzuziehen. Lästige lokale Windkorridore sind zu meiden. Geländekanten sind zu nutzen, und die gegebene Kulisse der Natur muss zur elektrisierenden Wirkung gebracht werden, für den Akteur und für die Fans. Sprünge oder andere technische Probleme sind für die Fahrer unbequem. Könnten sie entscheiden, würden sie diese Torturen ablehnen. Als Schikanen sind Flüge nicht beliebt. Sie zwingen, unter Risiken zu wählen, die Geschwindigkeit zu drosseln auf ein Mass, das schwierig zu dosieren ist, und die optimale Aerodynamik zu opfern. Der Pistenbauer kommt dem soweit entgegen, als er den Kursverlauf dem coupierten Gelände anpasst und die Sprünge so kalkuliert, dass sie nie im Flachen enden. 43


Lauberhorn-Strecke, ein Klassiker des Abfahnspons: Grandiose Naturkulisse

Spektakul채re Passage am Hundschopf Donaroren Arnold Kaech, EM, SAS Sern, und Luis Maissen, SAS Z체rich

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Foto RDB


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Katja Seizinger, Weltmeisterin Super-G 1993, Abfahrts-Olympiasiegerin 1994, Siegerin im Gesamrweltcup 1996 Donator Jean Claude Falciola, SAS Geneve Foto Völkl

Programmierte Linien

Im Gegensatz zu den Abfahrten der Pionierzeit und den grossen Rennen der 50er Jahre werden die Pisten so angelegt, dass dem Fahrer in der Linie kaum Optionen offen bleiben. Sein Part wird zum Kampf um Details. Die Ideallinie wird zum entscheidenden Kurs. Sie zu ergründen, ist Sache der Intelligenz, der Erfahrung und Intuition. Warum diese Schiene? Die Sicherheitseinrichtungen erzwingen eine Konzentration. Die Linien müssen vom Organisator disponiert werden, nicht zuletzt aus Kostengründen: Sicherheitseinrichtungen sind aufwendig. Aber andererseits bleiben die Netze und Matten dem Fahrer nicht verborgen, da seine Augen für die gefährlichen Stellen geschärft sind. Die Qualität des Schutzdispositivs zieht er dann bewusst oder unbewusst in die Kalkulation des Risikos ein. Ein weiterer Grund für die Linienplanung geht auf das Fernsehen zurück: Gute Kamera-Standorte setzen einen fixierten Kurs voraus. 46


Flugakrobaten Für Sprunglängen gibt es keine Normen. An der Bosse Cl Collombin springt der Fahrer bis zu 70, ja sogar 90 m bei Windauftrieb. In Val Gardena werden seit Jahren die Kamelbuckel mit Weiten von 40 m und Höhen von drei bis vier Metern übersprungen. Eine Kante darfaber nicht so gebaut sein, dass der K-Punkt überschritten wird, auch wenn der Fahrer den Absprung verpasst. Eine Landung auf der Ebene kann nicht riskiert werden. Ausserdem muss eine kurze ruhige Passage folgen, die es dem Fahrer nach seinem Flug erlaubt, sich aufzufangen und seine Konzentration umzustellen - auf neue Sequenzen.

Die Sprünge fordern in der Optimierung in vierfacher Hinsicht durch: • • • •

die Wahl der Sprungtechnik (vorspringen, drücken, überspringen), möglichst langes Halten der aerodynamisch besten Position, das Dimensionieren der Sprunglänge, ein abgefedertes Aufsetzen.

Physische und mentale Kraft

Wie die Aufstellung auf Seite 51 zeigt, sind bei anvisierten Höhendifferenzen von 8001000 m Streckenlängen im Bereich von 2800 - 3500 m zur Regel geworden. Ausgenommen hievon ist das traditionelle Lauberhorn, das sich als Klassiker gehalten hat. Die Rekordzeiten als Resultante verschiedenster Faktoren liegen durchschnittlich im Bereich der Zwei-Minuten-Schwelle oder knapp darunter. Und wie gesagt, werden die Durchschnittsgeschwindigkeiten vom Pistenteam auf rund 100 km/h gesteuert. Diese Relationen reflektieren das Mittelstrecken-Sprintleistungsvermögen des Menschen. Von der Zeit her sind Abfahrtsrennen mit den 800 m der Leichtathletik vergleichbar, deren Weltrekordzeit seit Sebastian Coes fabelhaftem Lauf aus dem Jahre 1981 mit 1:41,73 überhaupt nicht mehr verbessert werden konnte. Die in 100 - 120 Sekunden zu erbringende physische Kraft hat ihre Grenzen. Und bei einer Abfahrt kommen die zu bewältigende technische Schwierigkeit und das Sturzrisiko dazu. Es wird höchste und angespannteste Konzentration gefordert und ungebrochene Angriffslust. Dieser Anforderungskombination ist beim Pistenbau Rechnung zu tragen. Russi hat ein gutes Gefühl dafür, zu erahnen, wann nach einem Wechselbad von Schüssen, Sprüngen und schwierigsten Kurven der Druck auf dem Ski nachzulassen beginnt und die mentale Kraft und Konzentration erlahmt. Eindrückliches Beispiel für seine Aussage: Das Lauberhorn-Ziel-S wäre mit Start beim Haneggschuss wahrscheinlich bis zu eine Sekunde schneller zu fahren! Und gerade dort, wo die Konzentration angeschlagen ist, muss aus Überlegungen der Sicherheit mit fordernden neuen Schwierigkeiten begegnet werden. Auch im Lichte dieses Anspruchsrasters sind die Minutenabfahrten, wie hier und dort seit zwei, drei Jahren wegen Schneemangel praktiziert, aus sportlicher Sicht als Notlösung einzustufen Es muss aber eingeräumt werden: Sie sind publikumswirksam. Ein weiterer Druck auf eine solche Entwicklung könnte sogar von den Telemedien und von der Werbung kommen. Strecken mit 1:30-Zeiten bei längeren Startintervallen würden integrale Übertragungen erlauben; ohne Zweifel eine interessante Perspektive. 47


Abfahrt Saalbach 1991, Beispiel einer manuellen Pistenvereisung (vergleiche Ausf端hrungen auf Seite 51) Donator Martin Hafter, EM, SAS Z端rich Foto E. Risch (Omega-Preis-Bild des Jahres 1991)

48


Gj7


2. SICHERHEIT Abfahrer sind Vollblutpferde: Ihr Temperament, ihre Risikofreudigkeit und ihr Siegeswille müssen gezügelt werden. Das ist die Aufgabe des Pistenbauers in Koordination mit den nachfolgenden Kutssetzern und Schnee-Präparateuren. Durch die Kursanlage variiert er die Geschwindigkeiten um 50%. Vor schwierigen Sprüngen muss das Tempo der Topographie entsprechend angepasst werden. Aus diesem Beurteilungsfeld heraus plant er auch die Abfolgen von Schüssen, Kurven und Sprüngen. Der schwächere Fahrer wird so auch im Interesse seiner eigenen Sicherheit mehr gefordert, was ihn zur Tempodosierung zwingt. Zu diesen Steuer-Elementen kommen passive, unfallverhütende Einrichtungen, falls es zum Sturz kommt.

Gefährliche <position ceuß Unter dem Aspekt der Sicherheit sind mittelsteile Geraden ohne objektive Schwierigkeiten, obwohl rein fahrtechnisch wenig anspruchsvoll, als die gefährlichsten einzustufen. Weshalb? Der Fahrer, auf hohe Geschwindigkeiten getrimmt und angewöhnt, versucht, seine windschlüpfrigste Position zu finden, erprobt und geübt in Versuchen im Windkanal und im Gelände bei allen möglichen Tests. Mit diesen Messwerten und Trainingserfahrungen im Kopf nimmt er eine Fahrstellung ein, die zwar nach aerodynamischen Gesetzen diktiert, aber unnatürlich, künstlich ist. Künstlich in dem Sinne, als der Fahrer auf seiner Tempo-Piste zur Inaktivität gezwungen wird. Er ist nicht in einer Bewegungshaltung labiler Balance. Kommt es zu einem allzeit lauernden Kantenfehler, ist er in seiner fast eingefrorenen Position völlig unvorbereitet: Reaktionen sind nicht mehr möglich. Er wird zu einem Boxer ohne Deckung. Es verreisst ihn förmlich. Man sagt auch: Er explodiert. Passiv wie er war, entwickelt sich ein gefährlicher Sturzablauf mit nicht endend wollenden Phasen und mit schwersten Belastungen auf die Gelenke, den Körper ganz allgemein. Wo und wie sich die Kräfte entladen, wird zur reinen Schicksalsfrage für den Stürzenden. Hier sind deshalb Sicherheitseinrichtungen nötig, die Stürze dämpfen und Kollisionen ausschliessen. Der Stutzraum muss sorgfältig geplant werden, abhängig vom angenommenen Tempo des Fahrers und objektiv vom Hindernisumfeld und dem Gefälle. Es sind

Tests im Windkanal

Foto j. Ritler

50


mobile und fixe Puffer aufzubauen, die Kräfte absorbieren oder abprallen lassen. Beim Montieren und Spannen der Hochsicherheitsnetze (A-Netze) muss man sich im klaren sein, ob ein Sturz aufgefangen oder ob er abgeleitet werden muss. Das ist zur Zeit wohl die schwierigste und risiko reichste Aufgabe.

Piste dynamisieren Ist die Geschwindigkeit abzubremsen, werden die Pisten auch aufgerauht, nicht selten nach einer engagierten Auseinandersetzung mit dem lokalen Pistenteam. Unruhige, klappernde Staccato-Pisten zwingen zur Vorsicht, zum Agieren, zur Arbeit, zum Verlassen der aerodynamischen Idealposition. Der Fahrer wird in ein labiles Gleichgewicht, das heisst: in eine reaktionsaktive Körperstellung gebracht. Die Präparation durch Maschinen muss aus diesem Grund ergänzt werden. Es wird vor allem an Schlüsselstellen notwendig, den Schnee durch Gruppen, die Arm in Arm auf gleicher Linie hochsteigen, zu kneten. Die auf diese Weise verfestigte Schneeunterlage bleibt rauh, bricht nicht mehr und erträgt, wo aus Sicherheitsgründen angebracht, das Aufnehmen von Spritzwasser, um die Piste zusätzlich zu härten. Effekt: Die Passage wird zwar langsamer, aber schwerer, dadurch auch sicherer und erst noch attraktiver. Ein ähnlicher Effekt ist durch des Vereisen der Piste erzielbar, was zunächst paradox klingt und nicht verständlich ist. Auf dem nahezu blanken Eis muss der Fahrer seine Körper- und damit seine Skistellung ändern, den Schwerpunkt verlagern, die Kräft anders disponieren, den Kurvenansatz sorgfältiger planen und steuern, Abrutscher korrigieren, kurz: agieren. Andererseits geben diese Strapazen talentierten, guten Fahrern die Chance, Zeitvorteile herauszuarbeiten, weil sie aufgrund ihrer athletischen Verfassung, ihres Könnens und ihrer Sensibilität es besser im Gefühl haben, solche Schwierigkeiten rationeller und lockerer zu meistern. Darüber hinaus gelingt es den Besten, aus diesem Eisspiegel heraus ein Optimum an Zug mitzunehmen in den nächsten Abschnitt. Fazit also: Technische Hürden sind nicht nur ein faires Klassierungselement aus der Sicht des Sports, sondern als wichtiges Element der Sicherheit sturzreduzierend, weil sie die Konzentration fordern. In der Planung des Pistenbauers spielt dieser ständige Druck auf die Konzentrationskraft des Fahrers auch aus präventiven Überlegungen also eine grosse Rolle.

Länge, Zeit, Geschwindigkeiten: Beispiele von Abfohrtsstrecken Jahr

Mt.

Tag

Ort

Länge in m

Zeit in Sek.

Geschw.

92 93 93 93 94 94 94 95 95 95 95 95

12 01 01 02 01 03 12 01 02 03 03 12

11 11 23 11 22 05 17 14 25 11 15 01

Val Gardena Garmisch-Partenkirchen Veysonnaz Morioka Wengen Aspen Val d'Isere Kitzbühel Whistler Kvitfjell Bormio Vail

3446 3455 3347 2735 4230 3005 3625 2740 3807 2829 3270 2718

119.49 113.26 119.53 92.06 148.88 98.21 116.07 100.97 131.31 97.10 113.50 97.93

103.82 109.82 100.80 106.95 102.28 110.15 112.43 97.69 104.37 104.89 103.72 99.92 51


3. ATTRAKTIVITÄT Eine Abfahrt muss Emotionen, Engagement, Kritik, Diskussionen auslösen und am Fernsehen Erfolg haben. Der alpine Skisport wendet sich mit seinen Akteuren an das Publikum. Er ist schliesslich schon lange auch Berufssport geworden. Er zapft Sponsoren- und Werbebudgets an, indem er dem skisportinteressierten Publikum einen attraktiven Sportschauplatz, einen spannungsgeladenen Wettkampf bietet. Die Fans bejubeln ihre Helden oder trauern mit ihnen. Die Sportnation misst sich im Globus umspannenden Weltcup, wertet die Arbeit der Verbände und Trainer und fordert Köpfe, wenn die Klassemente nicht stimmen. Die Skisportmacher als eine vernetzte Gruppe von Verbänden, Pisten bauern, Organisatoren, Kurssetzern und Adethen sind hier in der Pflicht. Ihr Kunde ist der Sportkonsument. Wie können sie ein Optimum an Attraktivität herausholen und wie herüberbringen? Die hier umschriebenen Leitsätze greifen ineinander: Es ist ein Zusammenspiel von Risiko-Inszenieren und -Abfedern zugleich, von bissigem und vibrierendem Wettkampf, von Jets auf Ski, von weltmeisterlichem Können und auch Glück, von hohen und weiten Sprüngen oder schwierigen Passagen in spektakulärer Kulisse wie erwa beim Hundschopfarn Lauberhorn an einer drohenden Felswand vorbei mit den weltbekannten Berneroberländer Gebirgsgiganten im Hintergrund. Den totalen Abfahrtssport in eine solche Naturarena einzubetten, ist gekonnte Regie und show und wird zum atemberaubenden Erlebnis, auch für den Fahrer als player. Er fühlt ein mystisches Empfinden, das seine Angriffslust steigert oder durch einen inneren Widerstand dämmt. Auch dieser Virus hält also Staat, wenn einer sagt, dass ihm eine Strecke liegt oder nicht. Der Geschwindigkeitsimpuls oder ein Mass von Trance wird von innen gesteuert.

Adlerhorste Zu diesem Thema gehört auch die Wahl des Startplatzes. Sie müssen Adlerhorste sein, die das Tal überragen, eine Panoramasicht und den Tiefblick auf die aufgebauten Zielstadien freigeben. Im Starthaus der La Face wurde eigens zu diesem Zweck für die Animation des Fahrers ein Seitenfenster eingebaut. Wären wir hier nicht im Gestrüpp der Amphetamine, müsste man fast von einer Droge sprechen. In der Selektion des Startpunkts, an dem der Wettkampf und nur einmal im Jahr beginnt, wird das magische Flackern gezündet, das dem gesamten Kurs mit seinen Couloirs, Felsen, Steilhängen, Kanten, Schneisen und Wäldern eine prägende auratische Wirkung gibt - und auch malerischer und poetischer Stoff wird für die Medien.

Couloir de l'Ancolie Aus dem Blickwinkel der Attraktivität heraus dirigierte Russi im Couloir de l'Ancolie der La Face von Val d'Isere den Kurs in einen Flaschenhals und dimensionierte den Pistenraum trotz der beklemmenden Enge zwischen beeindruckenden Felsnasen auf ganze 10m Breite, ohne die Normen der Sicherheit zu missachten. Auf diese Weise wollte er auch, die potentielle photographische Wirkung extrem steigernd, dem Athleten für das staunende Publikum bewusst die Chance geben, wie ein Übermensch zu erscheinen. Bei solchen Intentionen ist es auch kein schlechtes Mittel, die Presseleute bei einführenden Besichtigungen an die Schlüsselstelle heranzubringen, vor deren Durchfahrt sie selbst zaudern, auch wenn es nur ein Abrutschen wäre. Wie heroisch, ja ausserirdisch - cyberspace- muss da im journalistischen Vorschau-Gedankenspiel der Fahrer im Geiste auftauchen, der hier nach all den Startschüssen und der kraftraubenden Tempojagd des ersten Teils wuchtig, mit aufgedrehtem Mut und zusammengepackt in die Tiefe sticht, als ob ihn die Lust oder der Teufel triebe - dem nächsten Höllenritt entgegen. 52


TV-EINSCHALTZIFFERN 1995/1996 Auszug aus den Analysen von Christian Knauth, Di- der jeweiligen Live-Übertragung, d. h. der Abfahrtsrektor für Marketing und Kommunikation der FIS: lauf erreicht einen gleich grossen Wert wie der zweite Durchgang im Slalom. Ein strategisch sehr gut geplanter Bewerb war Generelles Flachau in Österreich am 6. Januar 1996, eingeUnter Berücksichtigung der Übertragu!:lgen in Eu- bettet zwischen dem ersten und zweiten Werrungsropa, den Nordischen Ländern sowie Ubersee mit durchgang des Skispringens. USA, Kanada und Australischem TV sowie Ost- Die Kombinarion einer guten Starrzeitenplanung staaten kann festgestellt werden, dass gesamthaft zwischen Alpin- und dem FIS-Weltcup Skisprung folgendes Ergebnis in der Saison 1995/96 erreicht bringt für beide Veranstaltungen hohe Werte, d. h. werden konnte: die Vermurung von früher, dass man sich behinLive-Qberrragungen bzw. Wiederholungen von dert, ist damit eindeutig widerlegt. Der zweite Live-Ubertragungen: 909 Stunden Durchgang in der Flachal!. erreicht fast 16 Milliomit einer Zuseherzahl von ca. 700 Millionen. nen Zuseher bei der Live-Ubertragung. In diesen obigen Zahlen sind alle uns gemeldeten Zu- An dritter Stelle der erfolgreichen Orte fungiert seher-Quoten der einzelnen Anstalten berücksichtigt. Veysonnaz, der Ersatzort für den Klassiker Wengen, Durch die strategisch gute Planung und durch die mit 10,5 Millionen Zuseher beim zweiten DurchAuswahl guter schneesicherer und attraktiver Orte gang im Slalom der Herren und einem Gesamtkonnte eine sehr positive Tendenz bei den TV- wert vom ersten und zweiten Dur<:?gang von 18,8 Einschaltziffern erreicht werden, und diese Strö- Millionen Zusehern bei der Live-Ubertragung des mung ist gegenüber dem Vorjahr (1994/95) um Herren-Slaloms. ca. 8% gestiegen bei gleichen Vergleichswerten und Basismaterialien. Weitere steigende Tendenzen bei den Damen-Bewerben Spitzenreiter der Orte Schon bei den Analysen bei der Saison 1993/94 Zu den klassischen, imagestarken Orten zählt nach und 1994/95 war eine steigende Tendenz bei den wie vor der Spitzenteiter Kitzbühel. Fls-Damen-Weltcup-Veranstaltungen zu beachten. Gerade bei Kitzbühel ist zu berücksichtigen, dass Dieser Trend hat angehalten . der Herren-Abfahrtslauf 16,2 Millionen Zuseher Bei der Analyse Bewerbe mit einem Durchgang bei der Live-Übertragung erreicht und der zweite und Bewerbe mit erstem und zweitem Durchgang Durchgang des Slaloms 15,7 Millionen Zuseher. (gemeinsam gezählt) zeigt sich, dass unter den beDie Einschaltziffern beim ersten und zweiten sten 20 Bewerben 10 Bewerbe des Fls-DamenDurchgang des Slaloms betragen 27 Millionen bei Weltcups sind.

Internationale Lauberhornrennen Wengen Funktionäre

Startorganisation Kontrollposten Sanität, Ärzte Polizei und Absperrdienst Kasse Bedienung Zwischenzeit Zielorganisation Techn. Überwachung und Lau tsprecheranlagen Pistendienst und Abrutschkommandos Adm in istration

Abfahrt

Slalom

12 55 20 100 120 5 20

12 70 18 40 50 1 20

16

14

150 50

110 50

Material

2700 2000 3000 1000 1000

m m m m m

1500 120 300 60 300 m 600 3 1700 m

Sicherhei tszaun Drahtzaun Markierungsfähnli Fangnetze Abweisplanen (z. T. schnittfest) Kampierpfähle Schaumstoffmatratzen Schneeschaufeln Schneebleche Schneekänel Slalomstangen Schneemaschinen Rohre und Wasserschläuche für mobile Beschneiung

53


Pisten- und Logistik-Skizze der Abfahrt von Crans-Montana (Plan aus den Homologierungsunterlagen der FIS)


DEP A RT DE SCENT E HOMME S et GE AN T HOMMES

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ARRIVEES DESCENT ES ARR IVEES GEANT S • SUPER G.

LonguE'ur

Profil der Abfah rrss rrecke von C rans-M onrana

Aficionados Die Attraktivität wird gesteigert und gefestigt, wenn der Sachverstand des Publikums auf das nahezu professionelle Niveau eines aficionado des spanischen Stierkampfs geschraubt werden kann. Gut präsentierte Analysen in TV-Nachbetrachtungen grosser Rennen fördern das Verständnis dafür, was für ein Problem der Fahrer vor sich hatte und wie er es löste. Es ist die Vorlesung einer Tele-Sportakademie mit den raffinierten Studien und Skizzen der Details. Je geübter des Zuschauers Auge ist, umso intensiver hängt er dran, und umso rascher kehrt er in die Galerie zurück.

Telespektakel Von einer gut vorbereiteten und packend vorgetragenen Moderation einmal abgesehen, sind hier die Kamera-Standorte entscheidend, die die Fahrer in spektakulären Sekunden unter der Regie routinierter Kameraprofis auf die Bildschirme zaubern. Zielsetzung ist es, die Übertragung mit Hauptakt, Vor- und Nachspiel richtig zu konzipieren und zu kommentieren. Die Übertragungssequenzen dürfen nicht zu hastig ineinander übergreifen. Ein nervöser Videoclip wäre verfehlt. Kompromisse sind aber unvermeidlich. Will ein Fahrer in den Details eines schwierigen Sprungs gezeigt werden, lässt sich kaum noch eine Bildabfolge einblenden, die die Sprunglänge erfasst oder umgekehrt. 55


4. ÖKOLOGIE

Für Russi ist es selbstverständlich, ökologische Aspekte zu beachten. Der Skisport ist ja in besonderem Masse mit der Natur verbunden. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse über bisher unbekannte Zusammenhänge, auch die politische und publizistische Arbeit der Grünen hat eine Trendwende eingeleitet. Viele Forderungen sind berechtigt, andere übermarchen oder sind zu relativieren. Es gilt, zwischen gesicherten Regeln und auch verblendeter oder störrischer Sturheit das richtige Mass an Ort zu finden.

Waldschneisen Wenn Bäume gefällt werden müssen, ist ein bis zu zehnfacher Wiederaufbau an einer geeigneten Lichtung die Regel. Aber der Stellenwert eines Baums ist von Land zu Land, von Kontinent zu Kontinent unterschiedlich. Die Holz- und Waldbewirtschaftung in Norwegen z. B. hat den Kahlschlag von Hektaren pro Tag zur Folge. Ein Waldeingriff für die Zwecke der Gestaltung einer Abfahrtspiste wird in diesem Umfeld anders beurteilt als in einem Land wie der Schweiz, wo sich bei dichtester Besiedlung, pointiert gesagt, jeder Baum des öffentlichen Interesses erfreut. Dies heisst nicht, dass Russi die Schneisen ohne Bezug zur Natur auf dem Reissbrett zeichnet. Er berücksichtigt die topographischen Verläufe, schont Jungwälder, hat aufgenommen, wo der Wald licht, wo er dicht ist, und versucht, den Kurs organisch ins Gelände zu legen. Ökologische Überlegungen paaren sich hier mit ästhetischen. Ruppiger ist hier (wohl zur Zeit noch) das Auge des Amerikaners, wie die Illustrationen zu diesem Beitrag zeigen. Wo wie auf dem amerikanischen Kontinent Starkstromleitungen Tausende von Kilometern durch Wälder gelegt werden müssen, sind brutal hingehauene schnurgerade und sich erst noch durchkreuzende Schneisen eher akzeptiert oder geben gar zu keinerlei Kritik Anlass. Russi betont, dass viele Fehler der 70er Jahre nicht wiederholt werden dürfen. So weiss man seit langem aus Erfahrung, dass sich die Grasnarbe über 2000 m, einmal aufgerissen, wenn überhaupt nur in Jahrzehnten erholt. Das Streuen und Bituminieren von Stroh bleibt ohne Langzeitwirkung; die Erosion nagt weiter. Es müssen also Linien und Arbeitsrnethoden gewählt werden, die den Boden schonen. So ist z. B. ein Geröllhang kaum zu schädigen.

Bagger aufStelzen Die Aufgabe wird erleichtert durch die Entwicklung auch im Erdmaschinenbau. Wo es früher nur sperrige Bulldozer gab, die sich ihren Weg kilometerweit in die Höhe bahnen mussten, eine wüst aufgerissene Spur hinterlassend, gibt es jetzt agile Greifbagger, die sich wie auf Stelzen bewegen. Das Plattwalzen kann nun vermieden werden. Für den Materialtransport können Seilbahnen oder auch Helikopter eingesetzt werden, um speziell errichtete Zufahrts trassees zu vermeiden. Aus diesem Grund werden z. B. auch Steinblöcke, die zu sprengen sind, an Ort und Stelle vergraben, statt sie mit grossem maschinellem Aufwand zu versetzen.

Reverenz der ALpenakelei Natürliche Hindernisse werden genutzt, Biotope umfahren, seltene Blumenpartien geschont. Im bereits erwähnten Couloir de l'Ancolie wurde aus Respekt vor einem schmucken Teppich einer manchenorts geschützten blauen fünfkelchigen Blume, Ancolie 56


Steinblöcke werden von wendigen Baggern an On und Stelle vergraben.

Auf diesem Bild wird die neue Bauweise Russis ganz deudich: Die Olympiastrecke der Damenabfahn von Meribel fühn rund 100 m links endang der gut sichtbaren Piste für Skifahrer.

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für die Franzosen, Alpenakelei für uns und Aquilegia alpina für die Botaniker, eine besondere Linie gewählt. Die je fünf inneren und äusseren Blütenblättchen waren für Russi und Killy eine Allusion an die fünf Olympiaringe, ein fast mystisches Omen. Die story wurde natürlich von den Medien aufgenommen und verbreitete sich bis nach Japan. Wie so oft zum Nachteil des ins Blitzlicht geratenen Kleinods, denn es fiel alsbald einem Frevler zum Opfer. Oben an der La Face steht heute noch eine betagte Lärche, die höchstgelegene des Tals. Zu Recht erzwang sie als würdige Dame einen anderen, einen ungünstigeren Kurs. Die stummen Vorgaben der Natur sind also zu erkennen und in die Planung einzubeziehen. Es geht nicht um eine Abfahrtskurs-Maximierung aus rein sportlicher Sicht; natürliche Hindernisse und Umweltschutzaspekte erzwingen Kompromisse. In der Linienführung muss im Wechselspiel konträrer Anforderungen eine ausbalancierte Mischung gefunden werden.

Die Medien Berichte, Reportagen sind zwangsläufig aushohlend und weitläufig, denn die reine Auflistung von Tatsächlichem, von facts and figures wäre journalistisch untragbar, auch ungeniessbar. Jede Verbindung von Objektivem mit Wertungen ist subjektiv und lässt also einen grossen Interpretationsraum offen. Sachlich und fair wäre oberstes Gebot, doch wird gerne manipuliert. Man kann relevante Realitäten unterschlagen, übergehen oder in eine abwertende Position stellen. Es lässt sich einseitig nur das hervorheben, was der Tendenz der Reportage nützt. Und vor allem kann man mit Bildern arbeiten, mit gesuchten Aufnahmewinkeln oder was immer, um visuell und vor allem für den Leser nicht überprüfbar das zu illustrieren, was das Tendenziöse unterstützt.

Archivbild RDB. Bei der Herrenabfahrr in Kitzbühel sind 1996 TV-Einschaltzahlen von insgesamt 16'235' 150 Foto Geisser registriert worden.

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Die Sicherheitsanlagen an der Lauberhorn-Strecke

RENNSTRECKE ABFAHRT «LAUBERHORN» Start: Lauberhorn-Schulter Ziel Innerwengen Höhendifferenz Streckenlänge Start: AK-Start Ziel Innerwengen Höhendifferenz Streckenlänge Start: Hundschopf Ziel Innerwengen Höhendifferenz Streckenlänge

ca.

2315 m ü. M. 1287 m ü. M. 1028 m 4260 m

ca.

2140 m ü. M. 1287 m ü. M. 853 m 3380 m

ca.

2000 m ü. M. 1287 m ü. M. 713 m 3080 m

START HUNDSCHOPF

-

et=J ~~ ~

Hochsicherheitsnetz Sicherheitszaun

Hochsicherhedsnetz mit Abweispfane

ffSi,-herh.itszaun

--

Hochsicherheitsnetz . // Sicherhedszaun

.

.

mtf schmttfester AbweJsplane

winddurchlässiger Sicherheitszaun Schaumstoffmatratzen_

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Russi hat in dieser Hinsicht positive und negative Erfahrungen gemacht. Wenn die Geschichte abschätzig und der Verriss geplant sein will, bringen alle Erklärungen und besonderen Leistungen zum Schutze der Umwelt oder Ersatzaufforstungen nichts. Bobbahnen, Abfahrtsstrecken und Sprunganlagen, die zum Schutze des Menschen Erdbewegungen voraussetzen, ziehen ideologisierte Grüne, ob Schreiber, Fernseh-Kommentatoren, Photographen oder Kameraleute an wie das Aas die Geier. Dann halten auch etwa Bilder von neuesten Forststrassen der Region her, die an anderer Stelle für Lawinenverbauungen erstellt wurden und mit der Wettkampfplanung nichts zu tun haben. Oder Interviews werden mutwillig und journalistisch unzulässig gekürzt. Oft noch schlimmer: Verzerrte Reportagen werden in anderen Blättern repetiert und untermalt mit weiteren nicht weniger verfälschten Berichten. Die Pressekampagne beginnt - eine Lawine, die nicht zurückgehalten werden kann. Russi stellt aber fest, dass der Dialog in den letzten Jahren zunehmend zu besseren Resultaten geführt hat. Er qualifiziert die 90er Jahre in dieser Hinsicht sogar als das Jahrzehnt der Verständnis- und Kompromissbereitschaft.

5. ÖKONOMIE Auslöser für den Bau oder die Umgestaltung einer Abfahrtspiste sind in der Regel anstehende Grossanlässe. Nur wenn auch Finanzen der öffentlichen Hand bereitgestellt werden können, lassen sich solche aufwendigen Projekte finanzieren. Die Erdbewegungsarbeiten des Olympia-Abfahrtskurses der La Face in Val d'Isere kamen allein auf 3 Millionen Franken zu stehen. Nagano in Japan riskierte sogar Kosten von 20 Millionen, doch wurde übermarcht. Russi kann natürlich nicht verhindern, dass hier und dort im Huckepack-System der Bau einer neuen Abfahrtspiste zum Anlass genommen wird, allerhand Schutzbauten anzuhängen, Wildbach-Korrekturen einzubringen, Forststrassen zu erstellen oder die Trassees im Interesse der Wintersportgäste zu verbreitern. Die ersten Budgets, die Bernhard Russi zu Gesicht bekommt, sind fast immer zu hoch angesetzt. Nicht selten gelingt es ihm, sie bis zu 50% zu kürzen. Software- Wartung

Eine ganz andere Ausgangslage ergab sich in Ses triere in Italien, wo 1997 die alpinen Weltmeisterschaften über die Bühne gehen. Die gesamte Skistation gehört zum FIATKonzern. Hier wurde also ohne Beanspruchung öffentlicher Mittel disponiert und gebaut, unter anderem mit dem Auftrag an Bernhard Russi, die einstmals berühmte Banchetta, die im Spitzensport seit Jahren nicht mehr benützt worden war, zu revitalisieren. Dieses Beispiel erhellt, dass Abfahrtspisten ständig gewartet werden müssen ähnlich einem Software-Programm. Es ist, abhängig von der Entwicklung im Abfahrtssport, ein ständiger Anpassungsprozess im Gange: ein anderes Angehen oder ein Verlängern der Sprünge, ein Abrunden der Ausläufe, die Neudisposition von Sturzräumen, der Einbau von zusätzlichen oder neuen Sicherheitseinrichtungen. Aber auch die Zielstadien müssen neu konzipiert werden, um allen Ansprüchen der Medien und verschiedensten Aspekten der Organisation, nicht zuletzt der Sponsorenwünsche oder -forderungen gerecht zu werden.

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THE KING ALBERT I MEMORIAL FOUNDATION Raoul Imseng,

SAS

Zürich

Die The King Albert I Memorial Foundation ist eine in Zürich eingetragene Stiftung, die aus einem König-Albert-Fonds heraus im Jahre 1993 gegründet worden ist. Hauptzweck der Stiftung ist die Auszeichnung von Personen oder Institutionen, die sich durch ausserordentliche Leistungen in irgendeinem Bereich, der mit den Bergen der Welt in Zusammenhang steht, herausragende Verdienste erworben haben. Die Stiftung kann aber auch Institutionen oder Einzelpersonen unterstützen, die sich Belangen der Bergwelt widmen, hauptsächlich für wissenschaftliche Vorhaben, aber auch für unfallverhütende oder der Umwelt dienende Massnahmen. Es ist beabsichtigt, die Tätigkeit der Stiftung demnächst weiter auszudehnen durch Unterstützungsaktionen für die Jugend wie Ausbildung in Bergschulen, Mitarbeit an alpinen Projekten, Besuch von kombinierten Sommerkursen usw. LE RO I ALPINISTE

Albert I., König der Belgier 1909 bis 1934, war ein begabter Alpinist. Die mystische Anziehungskraft, die die Berge ausstrahlen können, nahm er in seinen jungen Jahren von Charles Lefebure auf. Er war der Sekretär des Industriellen Ernest Solvay, der die nach ihm benannte Hütte, 4003 m, am Matterhorn stiftete, die unter der Leitung von Gustav Imseng, Saas Fee, 1915 erbaut worden ist. Der Prinz begann mit seinen Bergfahrten 31jährig im Jahre 1905 mit der Besteigung des Piz Bernina (4052 m) und mit Abstieg durch das «Labyrinth» zusammen mit dem Saas Feer Bergführer Albert Supersaxo, ein schwieriger und kühner Start! Nachdem die Schwelle der Zurückhaltung und sicher auch der Furcht gebrochen war, folgten zahlreiche klassische Routen, viele zusammen mit Charles Lefebure, und meistens am Seil von Bergführern. Diese Passion erlosch nicht, als Albert im Jahre 1909 die Nachfolge seines Onkels Leopold II. anzutreten hatte und nun selbst König der Belgier wurde. Doch der Ausbruch des 1. Weltkriegs erzwang mit seiner schweren Prüfung für die Belgier und ihren König den Abbruch dieser Fahrten. Der König selbst errang sich mit der bewaffneten Verteidigung der belgischen Neutralität hohe Ehren. Sie trug ihm den Namen «Koning-Ridder» (König Ritter) ein. Zwei Jahre nach dem 1. Weltkrieg nahm er seine alpinen Besteigungen mit schwierigsten Klettertouren in der Schweiz und im Tirol wieder auf. Eine vom Königlichen Museum für Armee und Militärgeschichte, Bruxelles, herausgegebene Biographie spricht von einer 2. Periode grosser Bergfahrten bis zum Jahre 1928, als der König klassische Routen in den Aiguilles von Chamonix, in den Zentralalpen und in den Dolomiten beging, gefolgt von einer 3. bis zum Tode des Königs. Die 3. unterscheidet sich von der 2. dadurch, dass nunmehr, einem beginnenden Trend der Zeit entsprechend, auf die Unterstützung durch Bergführer zunehmend verzichtet wurde. Diese 3. Periode fällt in die Zeit, als König Albert I., wie in diesem Jahrbuch schon früher von Walter Amstutz beschrieben, Ehrengast des 192ger Anglo-Swiss war und damals den Sieger dieses Rennens, Walter Amstutz, kennen lernte. Die beiden, obwohl im Alter siebenundzwanzig Jahre auseinander, wurden rasch Seilkameraden. In der 2. Phase noch hatte sich König Albert I. von den Saas Feern Albert und Benedikt Supersaxo, von Antonio Dimai aus Cortina, von Charles Lefebure mit seinem bevorzugten Aloys Supersaxo, ebenfalls aus Saas Fee, und vom Chamoniarden Joseph Ravanel führen lassen. 61


links: Albert 1., König der Belgier 1909 - 1934, rechts: Torre Re Alberto im BergelI, Erstbegehung durch Albert 1., A. Bonacossa (SAS) und G . Gervasuni am 6. Oktober 1933. Zeichnung von Gino Buscaini aus dem Guida dei Monti d1talia, Milano 1975 .

BERGFAHRTEN MIT WALTERAMSTUTZ UND ALPINISTISCHES PALMARES DES KÖNIGS

Mit Walter Amstutz und den neuen Seilgefährten, worunter weitere so berühmte Mitglieder des SAS wie Aldo Bonacossa und Godi Michel, wurden Kletterrouten im Bergell, im Berner Oberland und in den Dolomiten angegangen, also zu einer Zeit, da der König bereits dem Ende seines sechsten Jahrzehnts entgegenging. Später sind Hans Steger und die berühmte Kletterin und Skirennfahrerin Paola Wiesinger aus Bozen zu nennen. Beispiele von Begehungen aus den Aufzeichnungen von Walter Amstutz: Salbitschin und Salbitnadel, Stegerführe und Piazroute der Rosengartenspitze, Überschreitung der Vajolettürme (mit Tita Piaz), Pordoispitze Westwand, Südkante und beide Routen der Südwestwand, Piazweg an der Cima Roma, Marmolata Südwand, Civetta Nordwestwand, Pelmo Nordwand, Südostwand der Grohmannspitze (Preussweg), Ostwand und Südwestwand der Fleischbank, Totenkirchi Westwand. Die alpinistischen Leistungen des Königs haben in den europäischen Bergen Spuren hinterlassen: • Pic Alberter: die Südspitze der Aiguilles de l'M, so benannt gemäss einem Beschluss des Gemeinderats von Chamonix vom 23. Februar 1919. • Refuge Albert ler, 1930 erbaut vom belgischen Alpenclub am Fusse der Aiguilles von Argentiere. • «Belgischer Grat» am Hübschhorn (Simplon), Erstbegehung zusammen mit Albert und Benedikt Supersaxo am 12. Juni 1913. • Torre Re Alberto im Bergell, Erstbegehung (siehe Zeichnung oben rechts). 62


König Albert 1. wurde Ehrenmitglied des Club Alpin Fran<;:ais, ja sogar des exklusiven Groupe de Haute Montagne Fran<;:ais, sowie des englischen Alpine Club. Er übernahm auch das Patronat des Belgischen Alpenclubs. Am 17. Februar 1934 kam die Unglücksnachricht, die die Welt schockierte: König Albert 1. war bei einem Alleingang am Rocher de la Corneille im Maastal bei Namur tödlich abgestürzt. Eine in flämisch und französisch geschriebene Biographie über Albert I. schliesst wie folgt: «C'etait un homme courageux, droit, genereux, simple, humain, possedant une totale maltrise de soi. Grand sportif qu'aucun effort, si dur soit-il, ne faisait jamais reculer. Tous les guides, tous les alpinistes le respectaient, l'appreciaient, l'aimaient, l'admiraient. Il parlait atous avec bonte et comprehension, aussi bien au simple berger, au chauffeur de taxi, ou au guide republicain Tita Piaz. Il fuyait la foule et aimait savourer en paix la beau te des montagnes et la splendeur des paysages alpestres. L'alpinisme etait pour le Roi Albert le seul et le veritable loisir qu'il s'accordait.»

Walter Amstutz hat für die nachfolgend beschriebene Stiftung von seinem ehemaligen königlichen Bergkameraden einen Leitspruch übernommen, der die Verdienstmedaille umrandet und in goldener Prägung auch den Briefkopf ziert: «LA VOLONTE LA QUALITE MAITRESSE DE L'HoMME».

START EINER SAMMLUNG UND GRÜNDUNG DER STIFTUNG Nach diesem tragischen Tod fasste Walter Amstutz, damals Kurdirektor von St. Moritz, den Entschluss, zum Gedenken an den Le Roi Alpiniste, wie man ihn auch nannte, einen Fonds zu äufnen. Die Sammlung startete in St. Moritz mit Benefizkonzerten, Postkartenund anderen Aktionen und wurde in Belgien in Abstimmung mit dem Königshaus fortgesetzt. Während der langen und schwierigen Jahre des 2. Weltkriegs und der mühsamen Aufbaujahre danach musste das Vorhaben zwangsläufig unterbrochen und zurückgestellt werden. Auch die Realisierung des Plans durchlief verschiedene Stufen. Da König Albert 1. ein Herz für sozial Benachteiligte hatte, wurde unter anderem erwogen, den Fonds für die Unterstützung von Hinterbliebenen verunglückter Bergführer zu verwenden. Ein anderer Plan war die Errichtung einer Schutzhütte als Bergtrainingscamp für Jugendliche. Auch dieses Projekt wurde aber aus finanziellen und anderen Überlegungen fallen gelassen. In der Folge reifte bei Walter Amstutz der Entschluss, eine Stiftung zu gründen, um mit den Mitteln der Erträge im Sinne des bergbegeisterten Königs besondere Leistungen zu ehren, die mit den Bergen auf irgendeine Weise in Zusammenhang stehen. Da das Kapital aber nicht angegriffen werden sollte, war es notwendig, die Sammlung fortzusetzen, um mindestens eine Million Schweizer Franken zusammenzubringen, ein Plan, der bei der verblassenden Erinnerung an den Verstorbenen nicht mehr leicht zu realisieren war, aber schliesslich gelang. Die Tätigkeit der Stiftung konnte 1993 aufgenommen werden. Die Ehrung selbst besteht in der Verleihung der goldenen König-Albert-Verdienstmedaille. Sie wird den Geehrten zusammen mit einer Urkunde überreicht, die deren besondere Verdienste festhält und würdigt. Der Text der Urkunde ist jeweils, dem Länder übergreifenen Blickwinkel der Stiftung entsprechend, in englischer Sprache gehalten. 63


1. AWARD CEREMONY Die l. Award Ceremony fand am 3. September 1994 in Sr. Moritz/Bergell statt. Geehrt wurden im Schloss Castelmur in Stampa/Bergell: Lord Hunt (GB), Dr. Bradford Washburn (USA) und (postum) Wanda Rutkiewicz (Polen).

Die Urkunden halten folgende W端rdigungen fest:

LORD HUNT Lord Hunt began climbing when he was fifteen, and mountains have since been the great obsession of his life. His list of climbs extends from Europe to Kashmir and the Karakoram, Pakistan, Nepal and the Himalayas, Sarawak, the Caucasus, the Pamirs, the Yukon, Greenland and Peru. His greatest triumph came when he organized and led the British expedition to Everesr. In the course of which Edmund Hillary and Sherpa Tensing reached the summit on 29 May 1953. News of the great event was received in London just in time for the coronation of Queen Elizabeth 11. Lord Hunt has since been president of the British Mountaineering Council, the British Ski Federation, the Alpine Club and the Royal Geographical Society. He has served his country and humanity at large, holding many prestigious public appointments.

WANDA RUTKIEWICZ Wanda Rutkiewicz, born in Lithuania as Wanda Blaszkiewiczs was a courageous and pioneering spirit in the development of feminine mountaineering and the exploration of the world's highest peaks for more than a quarter of a century. She was a devoted environmentalist and a gifted writer and filmmaker. An outstanding climber, she scaled eight of the fourteen peaks over 8,000 m, so me of them by extremely difficult routes, and organized and led the 1975 Polish Women's Gasherbrum expedition. Wanda Rutkiewicz died on or around 12/13 May 1992 near the summit of Kangchenjunga in an attempt to climb her ninth 8,000 m peak. With her tragic death feminine alpinism has lost one of its greatest and most distinguished exponents.

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DR. BRADFORD WASHBURN Dr. Bradford Washburn was for many years the guiding spirit of the ambitious enterprise of mapping, from 1982 to 1991, the roof of the world: Mount Everest, 8,848 metres, on a scale of 1:50,000. Today he is working with a brilliant team of geophysicists on the plate tectonics of the Everest region and the rate at which the mountain still continues to rise - possibly by as much as 4 to 5 centimetres per year. Expert photographer and mountaineer, mapper of Mt. Everest, Mt. McKinley, the Grand Canyon and New Hampshire's Presidential Range, director and builder of the Boston Museum of Science from 1939 to 1980, Bradford Washburn has organized and led many scientific, photographic and exploratory expeditions in North America and Asia. 2. AWARD CEREMONY FĂźr die 2. Award Ceremony am 14. September 1996 folgte die Stiftung einer Einladung des Kurvereins Pontresina. Die im Berghaus Diavolezza ausgesprochenen Ehrungen nahmen folgende PersĂśnlichkeiten in Empfang: Dr. Charles Houston (USA), Silvia Metzeltin Buscaini (Schweiz), Erhard Loretan (Schweiz) und Pit Schubert (Deutschland).

DR. CHARLES S. HOUSTON Dr. Charles S. Houston, born in New York in 1913, mountaineer, scientist, teacher and doctor of medicine, first brought to the world's attention the previously obscure illness high altitude pulmonary edema, which even today kills the unwary who go to the mountains. For forty years he has studied problems caused by lack of oxygen, exploring the mechanisms of man's acclimatization to high altitudes on mountains and in decompression chambers. He has enlarged our understanding of acute mountain sickness, high altitude retinal hemorrhage and cerebral edema and has written many books and scores of articles about mountain medicine and his own climbs. Since 1975 he has organized the world-renowned international hypoxia symposia. Dr. Houston has climbed in the Alps, Alaska and the Himalaya, leading expeditions to Nanda Devi, K2 and the first reconnaissance group to the south (Nepal) side of Mt. Everest.

SILVIA METZELTIN BUSCAINI Silvia Metzeltin Buscaini, born in Lugano in 1938, mountaineer, gifted author and geologist by profession, is a dynamic and decisive spirit in the development of women's alpinism. She is an advocate of unrestricted mountaineering and 65


is deeply committed to ethicaL principLes and honesty towards both oneself and others, induding non-dimbers and sponsors. She has dimbed extensively, especially in the Dolomites and in Patagonia, and participated in numerous expeditions to Asia, Africa, North and South America. She has published several books and papers in German, Italian, French and English, some joindy with her husband, on geology for mountaineers, on women's mountaineering, and on dimbing in the Dolomites and in Patagonia. The monograph on Patagonia, in particular, met with universal praise and is widely recognized as the most comprehensive publication to date on this inspiringly beautiful wilderness. ERHARD LORETAN Erhard Loretan, born in Bulle in 1959, Swiss mountain guide and cabinetmaker by profession, is a distinguished and modest newage mountaineer endowed with exceptional strength of mind and displaying an impressive record of difficult dimbs, many of them solo dimbs, in the Alps, the Andes, the Himalaya and the Antarctic. He conquered his first eightthousand peak, Nanga Parabat, at the age of only twentythree, in 1982, and with the ascent of Kangchenjunga, in 1995 completed the full range of all fourteen eight-thousandmetre peaks. Climbing difficult routes in extreme altitudes in Alpine style, very fast with only a minimum of equipment and food and without oxygen or high-altitude porters, is his passion. He accomplished his exploits without seeking publicity and fulfilled his dreams independendy of public or commercial pressure. He has thus opened up new dimensions in mountaineering. PIT SCHUBERT Pit Schubert, born in Breslau in 1935, mountaineer, aircraft engineer by profession and safety expert of the German Alpine Association since 1968, is a world leader in accident prevention in mountaineering. By analysing and researching causes of accidents and exhaustive testing of technical material, he succeeded in establishing DIN, ONORM, CEN and UIAA standards for mountaineering equipment. His safety recommendations have been instrumental in preventing innumerable accidents. The outcome of twenty-five years of research and experience was the publication in German and Spanish, in 1994, ofhis comprehensive book "Safety and risks on rock and ice". Pit Schubert displays an impressive record of difficult dimbs in the Alps, with all dassie north faces, as weIl as in Tibet, Nepal and India. He has participated, twice as leader, in fOUf expeditions to the Himalaya, including the south face of Anapurna IV 66


PHILOSOPHIE DER STIFTUNG

Diese Selektion zeigt deutlich, in welcher Richtung die Stiftung aktiv geworden ist. Sie will, immer im Bereich der Berge der Welt, wissenschaftliche Leistungen ehren, aber auch herausragende bergsteigerische Pioniere, soweit es sich nicht nur um Sport handelt, sondern deren nachhaltiges Wirken mit einer ideellen Botschaft verbunden ist: zum Beispiel mit einer Botschaft der Ethik, der Solidarität, der Verantwortung, der Freiheit, der Rücksicht auf die Natur, der Emanzipation (generell im Sinne der Befreiung von Benachteiligungen verstanden) oder der Sicherheit für den Menschen. Um die Intention der Stiftung besser verständlich zu machen, folgen nachstehend Auszüge aus Dankadressen von Geehrten: DOCTOR CHARLES HOUSTON 14 September 1996 (Diavolezza)

Few mountaineers have had as distinguished a career as Albert, King of the Belgians. A benevolent monarch and statesman, he foresaw, and tried to prepare his smaU country for World War I, then fought alongside his troops. After the war he led the reconstruction of his torn country. He was called the most skilful cragsman of his time and climbed throughout the Alps from 1906 until his death in 1934 when a rappel failed. His climbing companion and a great skier, Dr. Walter Amstutz, established in his name the Foundation wh ich honors us today. We stand here in the shadow of a great man. Climbing was his passion and he climbed with amateurs and with professional guides. Though always careful, he was wiUing to take calculated risks on new and difficult routes. Trying to imagine how he would view what today's mountaineers are doing, I decided to speak about risk. During the Golden Age of alpine climbing (1850 to 1890) all the major summits were reached. There was an unwritren code of limits and there were few accidents and fewer deaths .. .

... Not surprisingly clients who pay substantial amounts for a summit want their money's worth. Inevitably such pressure tempts leaders to take bigger risks. Wehave seen the tragic results of this. National pride has persuaded some to gamble and many have died. Setting records has led to death when experts risked weather, snow, or altitude too far. On more extreme, more dangerous, more unusual ventures so me have won farne and fortune, others have been kiUed or trapped. Brave men and women have tried to rescue the risktakers who pushed too far and were unable to save themselves. Some rescuers have died and others faced agonizing decisions. Though many would agree that the unrisked life is not worth living, we ask if it is moraUy right to risk the lives of others in the process? We live in a world very different from King Albert's. Perhaps the King would consider much of today's extreme climbing unsporting and unethical. We who love the mountain world must ask what it is we love and need. We must ask if some of this is being destroyed by false love. Was Oscar Wilde right when he wrote "Each man kiUs the thing he loves"? Laws and regulations are a poor way to save the mountain spirit and the mountain environment. King Albert would say, I think, that they can be protected only by the convictions of those who cherish them most.

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SILVIA METZELTIN 14. September 1996 (Diavolezza)

Ich bedanke mich von Herzen für die schöne Überraschung dieser Ehrung. Besonders freut es mich, dass es sich um eine Anerkennung handelt, die sich klar gegenüber den mehreren möglichen abhebt und die für mich sehr viel mehr als eine sportliche Auszeichnung oder als Publikumserfolg bei den Medien bedeutet. Wenn man sich als Lebensbergsteiger fühlt, wenn die Leidenschaft so gross wird, dass sich alles im Leben irgendwie danach richtet, dann kommt für eine Bergsteigerin wie mich noch eine Herausforderung dazu: in dieser Leidenschaft nicht nur sportlich, sondern auch wissenschaftlich und menschlich auf der Höhe zu stehen. Um auch mit dem Kopf zu klettern, habe ich Geologie studiert; mit der menschlichen und sozialen Verantwortung habe ich mich erst später bewusst auseinandergesetzt. Wir Bergsteiger werden normalerweise als egoistisch abgestempelt. Mehr oder weniger egozentrisch sind bestimmt die meisten von uns. Oft vergessen wir, dass wir auch mit der Gesellschaft im Tale in Verbindung stehen, dass wir auch für das Leben dort unten Verpflichtungen und Verantwortungen tragen, ob wir es nun wollen oder nicht. Doch was können wir eigentlich den anderen vermitteln, weitergeben? Unsere Freude am unabhängigen Abenteuer, am freien Naturerlebnis, an der für unsere Möglichkeiten extremen Leistung wird ja meistens nicht oder falsch verstanden. Doch mit den Jahren wird mir immer mehr bewusst, dass es in unserer Bergsteigerwelt Werte ge-

geben hat und gibt, die nicht nur am Berg oder im engen Kreis einen Sinn haben. Werte, die vielleicht gerade zu dieser Jahrtausendwende eine besondere Stellung einnehmen. Diese Werte heissen Freiheit und Solidarität. Die grosse, dringende soziale Herausforderung unseres Zeitalters ist es ja, persönliche Freiheit mit Solidarität zu verbinden, beide auf einen Nenner zu bringen. Unmöglich? Nein. Was für Politiker heute noch als Uropie erscheint, hat es schliesslich in der freien Bergsteigerwelt schon immer gegeben, trotz hartem Konkurrenzkampf um die Gipfel, trotz vielen allzu menschlischen Schwächen - auch Bergsteiger sind keine Engel. Ich glaube, wir müssen uns heute als Bergsteiger diese Werte nicht entgehen lassen, nicht nur für uns, sondern auch für die Gemeinschaft. Wir sollten dieser Werte bewusster werden, sie als wenn auch bescheidenes Zeichen für die Zukunft weitergeben, sie als wichtigen Bestandteil unserer Bergleidenschaft vor Modetrends und kommerzieller Erosion schützen. Auch in diesem Sinne ist Bergsteigen für die Gemeinschaft, sogar politisch betrachtet, viel weniger unnütz, als uns immer vorgeworfen wird. Ich freue mich, dass "The King Albert I Award» in diese Richtung geht, und finde es wichtig, dass dadurch auch für die Bergsteigerwelt solide Anhaltspunkte, die in diesem Umbruchzeitalter immer nötiger werden, geboten werden. Der tiefere Sinn der Ehrung geht ja über unsere Personen hinaus, er steht für die Werte Freiheit und Solidarität, Sicherheit als verantwortungsbewusstes Handeln, Höhenmedizin im Dienste des Bergsteigers und nicht nur für die eigene Karriere, Unabhängigkeit bei extremen Hochleistungen sogar im Himalaya. Schön, dass wir als Bergsteiger dazu beitragen können.

*** In ähnlicher Richtung hat sich am 14. September 1996 auch Erhard Loretan im Anschluss an die Feier geäussert. Er kämpft für eine Rückkehr zum Alpinismus der Pionierzeit mit ihrer Einfachheit und Bescheidenheit. Heute weiss man, dass auch für das Überschreiten der 8000-Meter-Schwelle auf Sauerstoff verzichtet werden kann. Es ist falsch, sagt er, die Besteigung von Prestige-Gipfeln mit hohen Gebühren zu belasten. Es führt nur dazu, die vermögenden von den weniger bemittelten Alpinisten zu trennen. Diese wären eher die Puristen, die es ohne grossen Ausrüstungsballast und ohne Sauerstoffhilfe versuchen. Jene aber können sich Heere von Sherpas leisten. Viele Everest-Ersteiger lassen sich nicht mehr allein durch ihre Leidenschaft für die Berge leiten, sondern in erster Linie durch den Wunsch, sich als Höhenbergsteiger ausweisen zu können. Vor allem aber geht es darum, ihren Sponsoren die Gipfelfotos mit den Markenzeichen heimzubringen. Kommerzielle Sponsoren, für die eine Gegenleistung Bedingung ist, helfen mit, die Ethik zu zerstören. Dies zeigt sich besonders krass, wenn aus einer finanzierten Expedition auch noch Tote gemeldet werden können. 68


Überreichung der King Albert Medal of Merit und der Urkunde an Silvia Metzeltin Buscaini am 14. September 1996 im Berghaus Diavolezza. Von links nach rechts di e Stiftungsratmitglieder Yvonne Gozon-Amstutz, Jean-Francis Sierro und Jürg Marmet, Präsiden t

In einem anschliessenden Votum zeigte sich, dass auch der Präsident der Union Internationale des Associations d'Alpinisme, Ian McNaught-Davis, u. a. für die Befreiung von solchen Restriktionen kämpft, zumal die Gebührengelder nicht für die Anliegen des Alpinismus verwendet werden. Yvonne Gozon-Amstutz, Tochter des Walter Arnstutz, schloss den 2. Ehrungsanlass mit folgenden Worten: "Once again we come to the dose of a King Albert Medal Award Ceremony. Ir has been a happy occasion , and I hope all of you have experienced the same feelings of harmony and fulfilment as myself. Harmony ftom the point of view of the diversity of feats honoured: new discoveries in the field of medicine, outstanding alpine achievements, excellent photography and literature on little-known areas, valuable safety measures based on meticulous scientific research. Fulfilment, on the other hand, because these have all been very personal achievements, requiring great tenacity, self-sacrifice and an

enormous amount of optimism. In a world of mounting anonymity, mega-organizations and collective responsibility, the contributions of individuals towards humanity and nature sadly orten enough windle to astate of indifference. Dr. Houston's words this morning - as those of Dr. Metzeltin and Monsieur Loretan - were hearrwarming and should ring in oUf ears for a long time to come. Ir is my great wish, when we return horne, that we take with us an awareness or our commitments to one another and to preserving - and above all respecting the beauties of the mountain world."

Die bemerkenswerte Rede, die Dr. Bradford Washburn am 3. September 1994 im Palazzo Salis in Soglio im Anschluss an die Award Ceremony 1994 hielt, ist eine Würdigung an seine eigenen Jugend-Vorbilder, weshalb sie in diesem Jahrbuch bewusst dort publiziert wird, wo unsere noch studierenden aktiven Mitglieder ihre Resultate lesen.

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ETHICAL PR I NC IPLE S AND HONESTY TOWARDS BOTH ON ES HF AND OTHERS. IN C LUD I NG NQN·CI. IMßERS AND S PONSORS. SI-IE HAS CUMB ED EXTENS I VHY. ES PE CIA l.1.Y IN THE DOlO:\1ITES AND IN PATAGONIA, AND PARTI CIPATED IN NUMERO US EXPEDIT IONS TO AS I A. AFRICA, NORT H AN D SOUT H AMERICA. S HE HAS PUBLISHED SEVERA l ROOKS AND PAPER S IN GE R MAN. ITAlIAN, I'RENCH AND ENGJ.lSH, SOME J OIN TLY WITH H I::R H USBAN D, ON GF.Oi.OGY fOR ;\-lOUNTAINEERS. ON WOMF.N'S MOUNTAINf.F.R1NG, AND ON CUMBIN(; IN 1'HE DOLOMITE.S AN D I N I'ATAGON 1A, T HE MONOGRA PH ON [>ATAGONlA, IN PART ICULAR, MET \VITH UN IVE RSAL [>R AISE AND [S WIDELY RECOGNISED AS THE MO ST COMI'RE H ENS1VE PUBLl CAT ION TO DATE ON ':I'IIS I NS(>IR IN Gi.Y BEAUT1F Ul Wll.DERNESS ,

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VISIONÄRER WALTER AMSTUTZ

Wir haben die ausserordentlichen Leistungen von Walter Amsturz im 34. Jahrbuch zu würdigen versucht, als er schon 88jährig war. Wie sich aber jetzt schon zeigt, lag nur ein Zwischenergebnis vor. 1991 kamen seine von ihm mit Sachkenntnis und Sicherheit des Unterscheidens zwischen Qualität und Durchschnitt jahrzehntelang in aller Welt gesammelten japanischen und chinesischen Grafiken (Holzschnitte u. a.) heure so bekannter Künstler wie Hokusai und Hiroshige auf eine Sotheby Aktion in Tokio. Die Herstellung des «Auktionskatalogs» - es war schliesslich ein einzigartiges Kunstbuch - übernahm er selbst als bester Kenner seiner eigenen Kollektion und gleichzeitig versierter Herausgeber und Verleger ausgewählter Bücher der Literatur und Kunst. Im Alter von neunzig Jahren begab sich unser Ehrenpräsident als Alleinreisender nach Japan, um der Auktion beizuwohnen, die sehr erfolgreich verlief. Mit Gründung der The King Albert I Memorial Foundation vor drei Jahren hat Walter Amstutz in seiner zeitlebens in den verschiedensten Richtungen visionären Arbeit intuitiv den Trend der Zeit erkannt und noch im hohen Alter von zweiundneunzig Jahren eine Institution ins Leben gerufen, die gute Chancen hat, im Alpinismus neue Zeichen zu setzen und zu überdauern. DIE MITGLIEDER DES STIFTUNGSRATS

Ehrenpräsident: Dr. Walter Amstutz

Präsident: Dr. Jürg Marmet

Mitglieder: Albert Eggler (1993 - 1996, Vizepräsident), Jean-Francis Sierro, Yvonne Gozon-Amstutz, Dr. Christoph Jezler (seit 1996) und Dr. Raoul Imseng, Sekretär Beiräte, Stand Herbst 1996: Christine Kopp, Flüelen, und Dr. Georg Budmiger, Gümligen 70


DIE SCHWEIZERISCHE STIFTUNG FÜR ALPINE FORSCHUNGEN (SSAF)

Jürg Marmet, SAS Zürich

Die SCHWEIZERISCHE STIFTUNG FÜR ALPINE FORSCHUNGEN (SSAF) ist eine 1940 von Karl Weber (SAS Zürich) und Ernst Feuz (SAS Zürich) gegründete und im Kanton Zug eingetragene gemeinnützige Stiftung. Sie bezweckt die Unterstützung und Förderung alpinwissenschaftlicher Forschungsarbeiten und Publikationen in einer für Bergsteiger und Öffentlichkeit nutzbringenden Form. Sie versteht sich dabei als Bindeglied zwischen alpinwissenschaftlicher Forschung auf der einen, Alpinismus (inkl. Bergsport) und Öffentlichkeit (inkl. Medien) auf der anderen Seite. Im Rahmen dieser Zweckbestimmung unterstützt die Stiftung alpinwissenschaftliche Forschungsarbeiten (unter Einschluss kartographisch-technischer Projekte) sowie Arbeiten, die sich mit der alpinen Umwelt, mit der alpinen Infrastruktur oder mit den Auswirkungen des Alpinismus befassen. Sie setzt sich für die Erhaltung unberührter Bergregionen sowie für die Gesundheit und Sicherheit der Alpinisten und der Bergbevölkerung im In- und Ausland ein und kann entsprechende Dienstleistungen erbringen. DIE GRÜNDUNG Die Schweizerische Stiftung für Alpine Forschungen verdankt ihre Entstehung 1940 dem damaligen Bedürfnis unserer ältesten sAs-Generation nach einer schweizerischen Organisation für bergsteigerische und wissenschaftliche Expeditionen in ausseralpine Gebirge. Sie nannte sich aus diesem Grund anfänglich «Schweiz. Stiftung für ausseralpine Forschungen». Bereits 1926 wie auch in den späteren 30er Jahren waren im Schosse des Schweizer Alpen-Clubs von führenden Mitgliedern Anregungen in diese Richtung gemacht worden, ohne dass sie jedoch zu einem Resultat geführt hätten. Der Schweizer Alpen-Club hatte nach Ansicht der Initianten seine Interessen und seine Tätigkeiten ausschliesslich auf das Gebiet der Alpen beschränkt, und unsere Berge boten noch Ziele, die aktiven Alpinisten genügend Spielraum boten, gab es doch noch unerschlossene Routen und unbestiegene Gipfel in grosser Zahl. Aber als sich die Zeit der Erstbegehungen in den Alpen ihrem Abschluss näherte - vom Sportklettern sprach damals noch niemand - , lockte es unsere Bergsteiger mehr und mehr nach entfernteren Zielen. Es waren die Weltberge, vor allem die unerforschten Gebirgsmassive Zentralasiens, die ihren Zauber ausstrahlten und Phantasie und Gedanken der besten Bergsteiger der Welt gefangennahmen. Von den vierzehn über achttausend Meter hohen Riesen war zu dieser Zeit kein einziger richtig erforscht und noch keiner bestiegen worden; die Erschliessung des Himalaya befand sich in der Epoche tastender Versuche. Es waren vor allem britische, aber auch französische, deutsche, österreichische, italienische, norwegische, amerikanische und russische Bergsteiger, die sich an diese Aufgaben heranwagten, während einzelne Schweizer, wie die Geologen Arnold Heim und Augusto Gans71


Kar! Weber, SAS Z ürich

E rnst Feuz, SAS Z ürich

ser (SAS Zürich), auf eigene Faust vorgingen oder wie Marcel Kurz und Andre Roch (SAS Genf, Ehrenmitglied) sich an ausländischen oder internationalen Expeditionen beteiligten. Die Schweiz, das klassische Land des Alpinismus, hatte zur Verwunderung des Auslandes selber noch keine Expedition ausgerüstet, um an diesem Wettstreit der Pioniere teilzunehmen. Durch diese befremdliche Tatsache herausgefordert, vereinigten sich Ende 1938 einige prominente Mitglieder des Schweizer Alpen-Clubs, des SAS, des AACZ und des AACB zu einem Initiativkomitee, um durch die Gründung einer eigenen Organisation das Ziel, «Forschungsexpeditionen ins Gebirge, in arktische, antarktische und andere noch zu erforschende Gebiete auszurüsten, zu organisieren und zu finanzieren», zu verwirklichen. Die SAsler Karl Weber und Ernst Feuz waren die eigentlichen Initianten. Man traf die beiden Alt-Herren regelmässig am Zürcher SAS-Stamm, damals noch im Strohhof, und manche mittelalterlichen und älteren Semester werden sich noch gerne an sie erinnern. Ihr Ausdruck war stets überlegt, ihre Sprache ruhig, ja wortkarg, aber immer hilfreich und ermunternd. Ihrer Energie, ihrem Idealismus, ihrer Arbeit ist es zu verdanken, dass die Schweizerische Stiftung für Alpine Forschungen entstand und dass es gelang, die nötige Anzahl von Gönnern zu gewinnen und die notwendigen Mittel aufzubringen. Im Dezember 1938 erliessen Karl Weber und Ernst Feuz in «Die Alpen», dem offiziellen Vereinsorgan des SAC, einen an die Mitglieder gerichteten Aufruf, in welchem die damalige Situation, dem Stil der Zeit entsprechend, in breiter Anschaulichkeit dargestellt wurde. Dem Initiativkomitee gehörten damals an: Dr. Hans Bracher, Dr. Walter Bächi, E.R. Blanchet, earl Egger, Emil Erb, Ernst Feuz (SAS Zürich), Prof. Dr. Arnold Heim, Dr. Oskar Hug (SAS Zürich, Ehrenmitglied), Dr. Ernst Jenny, Dr. Hans Koenig, Prof. Dr. Anton Krupski, Marcel Kurz, Andre Roch (SAS Genf, Ehrenmitglied), Hermann Salvisberg (SAS Zürich), Dr. Robert Schöpfer, Fritz Steurisen, Karl Weber (SAS Zürich), Werner Weckert, Dr. RudolfWyss und Alfred Zürcher, alles berühmte Namen und im SAS wohlbekannt. 72


Noch vor der eigentlichen Konstituierung der Stiftung brachte das Initiativkomitee aus privaten Spenden die Mittel zusammen, um eine erste, noch sehr bescheidene Expedition zu organisieren, die Anfang Mai 1939 in den Garhwal-Himalaya aufbrach und Ende Oktober zurückkehrte. Es war gewissermassen ein Test, dessen Resultat mit Ungeduld erwartet wurde. Der Erfolg war befriedigend; die erste Bewährungsprobe war bestanden. Inzwischen war aber der 1. Weltkrieg ausgebrochen, der allen ausseralpinen Expeditionen für eine geraume Weile ein Ende bereitete. Ständerat Dr. Robert Schäpfer, Solothurn, präsidierte die neu gegründete Stiftung bis zu seinem Tode 1941. Anschliessend leiteten Karl Weber die SSAF bis 1973 und Ernst Feuz bis 1987. Karl Weber wurde in Anerkennung seines uneigennützigen Einsatzes zum Ehrenmitglied des Alpine Club und des Schweizer Alpen-Club ernannt.

DAS «GOLDENE ZEITALTER» DER ERSCHLIESSUNG DER ACHTTAUSENDER

Bereits kurz nach dem 2. Weltkrieg nahm die SSAF ihre Tätigkeit wieder auf und organisierte in der Periode bis 1%0 weitere zehn Expeditionen in die Gebiete des Garhwal (1947, 1950), des Karakorum (1947), des Tibesti (1948), des Nepal-Himalaya (1949), nach Baffin Island in der kanadischen Arktis (1950, 1953) und zum Mt. Everest (1952, 1952, 1956). Vor allem die letzteren Expeditionen zum Mt. Everest fanden seinerzeit in der Schweizer Presse grosse Beachtung, ging es doch um die Erstbesteigung des höchsten Berges der Welt. Zwei Expeditionen - die sogenannten Genfer Expeditionen - endeten zwar 1952 mit der Erschliessung der Route über den Südostgrat; den Gipfel des Mt. Everest erreichten sie jedoch nicht. Ursache für das Scheitern der Frühjahrsexpedition war vor allem das Fehlen zweckmässiger Sauerstoffgeräte, so dass die Expedition, die viel zu lange über 7000 m ausharrte, sich aufrieb und, als das Wetter schliesslich für eine Besteigung des Mt. Everest günstig wurde, nicht mehr einsatzfähig war. Als Rekordhöhe wurden damals von Raymond Lambert und Sherpa Tenzing Norgay etwa 8400 m erreicht. Andre Roch, berühmter Bergsteiger und Bergführer zugleich, erreichte über den Genfersporn (ca. 8000 m) den Südsattel auf 7906 m. Die Herbstexpedition, infolge der nach der Rückkehr der Frühjahrsexpedition nur sehr kurzen zur Verfügung stehenden Zeit etwas zu spät gestartet, war von enormem Wetterpech verfolgt. Obwohl nun effiziente Sauerstoffgeräte zur Verfügung standen - sie wurden nach einem intensiven Gespräch zwischen Karl Weber, Ernst Feuz und J ürg Marmet an einem SAS-Stamm im Strohhof von letzterem am Institut für Hygiene und Arbeitsphysiologie (Leitung Prof. Etienne Grandjean, SAS Zürich) entwickelt -, gelang es den Expeditionsteilnehmern nur gerade, bis zum Südsattel vorzustossen. Die Erstbesteigung des Mt. Everest war schliesslich der nachfolgenden Britischen Expedition 1953 unter Leitung von John Hunt vorbehalten, und zwar einer neuseeländischnepal ischen Seilschaft mit Edmund Hillary und, wiederum, Tenzing Norgay. Eine letzte, sehr erfolgreiche Expedition der SSAF erfüllte 1956 schliesslich die Ziele der Stiftung, wenn nicht mit der Erstbesteigung des Mt. Everest, so doch mit derjenigen des benachbarten Lhotse (8501 m), des vierthöchsten Berges der Welt. Gleichzeitig gelangen auch die Zweit- und Drittbesteigung des Mt. Everest. Unter den Expeditionsteilnehmern befanden sich zwei SAsler: J ürg Marmet, damals auch aktiver Bergführer, blickre schliesslieh vom Everest-Gipfel über die Bergwelt der Himalaya-Riesen und die weiten Ebenen 73


des Tibet (er trägt die Nummer 3 der nun bereits auf über 600 angewachsenen erfolgreichen Everest-Besteiger), und der legendäre Hans Grimm (SAS Zürich, Ehrenmitglied) renkte sich auf dem Südsattel (7906 m) eine Schulter aus. Er war der dritte sAsler, der auf dem Genfersporn nahezu 8000 m erreichte; viele auch jüngere Mitglieder erinnern sich noch mit Vergnügen an die später während vielen Jahren von ihm geleiteten sAs-Expedinonen. Durch die vielen Unternehmungen hatte sich die Stiftung sehr rasch den Ruf einer Fachstelle für Planung und Organisation von Expeditionen erworben, und noch in den 70er Jahren legten Expeditionsteilnehmer aus der ganzen Welt einen Zwischenhalt in Zürich ein, um ihre Vorhaben zu diskutieren und über ihre Erfolge - oder häufig auch Misserfolge - zu berichten. 1953 ergriff Ernst Feuz die Initiative für die Gründung einer Bergsteigerschule im Himalaya, und gleichen Jahres reiste Arnold Glatthard nach Darjeeling, um an Ort und Stelle die Möglichkeiten zur Einrichtung einer Alpinschule abzuklären. Er fand in Sikkim ein Gelände, das sich für die Ausbildung von Anfängern und Fortgeschrittenen gleichermassen eignete. Mit Tenzing Norgay wurden die Einzelheiten des Projektes besprochen. Die Vorschläge Arnold Glatthards leitete die Stiftung an die indische Regierung in Form einer gedruckten Empfehlung weiter. Mit grosser Begeisterung nahmen die am Alpinismus interessierten indischen Kreise das Projekt auf. Premierminister Pandit Nehru sah in der Bergsteigerschule ein Zentrum zur körperlichen und geistigen Ausbildung der nachrückenden indischen Elite. Er mass dem 74


Bild links Lhotse (8501 m), aufgenommen vom G ipfel des Mt. Eve res t aus. Die Erstbesteigung erfolgte durch das gut sichtbare Co uloir in der Bildmitte.

(Archivbild SSAF)

Bild rechts Jürg M armet auf dem G ipfel des Mt. Everest

(Archivbild SSAF)

Projekt persönlich grosse Bedeutung zu und förderte mit Energie den Bau des Himalayan Mountaineering Institute (HMI) in Darjeeling. Zum Leiter des Bergsteigerzentrums ernannte er Gyan Singh, der später zum Brigadier befördert wurde; als Lehrer der Bergsteigerschule wurden unter der Leitung von Tenzing Norgay Sherpas verpflichtet, die ihre Ausbildung bei Arnold Glatthard in der Bergsteigerschule Rosenlaui in Meiringen erhalten hatten. Das Himalayan Mountaineering Institute in Darjeeling hat einen erstaunlichen Aufschwung genommen. Tausende von jungen Indern und Inderinnen haben seither die Einführungs- und Fortbildungskurse bestanden. Bereits 1960 rüstete Indien eine erste Expedition zum Mount Everest aus. Gut ausgebildete indische Bergsteiger sind heute jedes Jahr im Himalaya anzutreffen.

DIE NACH-HIMALAYA-ZEIT

Als sich nach der Erschliessung aller Achttausender im Himalaya eine Entwicklung abzeichnete, wie sie sich seinerzeit - allerdings sehr viel langsamer - in den Alpen abspielte, fällte der Stiftungsrat der SSAF den Grundsatzentscheid, künftig auf die Organisation und Finanzierung eigener bergsteigerischer Expeditionen zu verzichten und den Schwerpunkt der Aktivitäten auf die alpinwissenschaftliche Forschung und auf Karten und Buchprojekte zu verlagern. 75


In diese Phase fällt der Alpine Hochleistungstest 1969, der in Bergsteigerkreisen auf grosses Interesse stiess; er fand sowohl in alpinen Zeitschriften wie in wissenschaftlichen Publikationen seinen Niederschlag. Der dazugehörende Dokumentarfilm von Ruedi Hornberger und Prof. Dr. Georges Hartmann (SAS Basel) wird heute noch gerne gesehen. Ein wichtiges Anliegen bildete zu dieser Zeit auch die Förderung wildkundlicher Feldarbeiten im In- und Ausland unter der Leitung von Dr. Fritz Hans Schwarzenbach. Auf dem Gebiet der experimentellen Kartographie entstanden Karten wie z. B. des Bhutan Himalaya, von Prof. Dr. Augusto Gansser entworfen und von Prof. Dr. Eduard Imhof gezeichnet. Auf medizinischem Gebiet unterstützte die SSAF höhenphysiologische Untersuchungen in der Capanna Margherita über die Bergkrankheit (Prof. Dr. Oswald Ölz) und die Auswirkungen des Sauerstoffmangels in grosser Höhe auf die menschliche Atmung (Prof. Dr. Peter Bärtsch). Daneben übernahm die Stiftung in vielen Fällen das Patronat für gut vorbereitete schweizerische Bergsteiger- und Forschungsexpeditionen. Von 1987 bis 1993 wurde die Stiftung von Albert Eggler, dem Leiter der erfolgreichen 1956er Expedition, präsidiert. Er selbst war seinerzeit Zentralpräsident des SAC, Präsident der UIAA und ist Ehrenmitglied des Alpine Club, des Schweizer Alpen-Club und des Akademischen Alpenclubs Bern. Eine Arbeitsgruppe des Stiftungsrates unter Leitung von Jürg Marmet erarbeitete in dieser Zeit, nach umfassender Standortbestimmung, ein neues Leitbild. Das Hauptziel der Förderung alpinwissenschaftlicher und kartographisch-technischer Projekte wurde beibehalten. Gleichzeitig hielt der Stiftungsrat aber fest, dass es mit der Förderung wissenschaftlicher Projekte allein nicht getan ist, sondern dass es auch heute vor allem darum geht, deren Ergebnisse in eine für die alpine Praxis nutzbringende Form umzusetzen und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Schwergewicht der Arbeiten der Stiftung liegt damit bei alpinwissenschaftlichen Projekten nach wie vor auf Untersuchungen über die alpine Natur (Geographie, Geologie, Glaziologie, Botanik, Zoologie, Meteorologie, Klima) und den alpinistisch oder bergsportlich tätigen Menschen (Höhenmedizin, Höhenphysiologie, Sportmedizin, Ernährung) sowie auf Arbeiten, die eine Verbesserung der Sicherheit des Bergsteigers zum Ziel haben (Lawinen, Materialtechnik, Kommunikation). Bei kartographisch-technischen Projekten liegt das Hauptinteresse auf der Realisierung von topographischen und thematischen Vermessungs- und Kartierungsprojekten; die Stiftung verfolgt auch laufend neue Entwicklungen im technischen Bereich, um sie für einen rationellen Einsatz nutzbar zu machen (Präzision, Aufnahmetechnik, Digitalisierung) . Die Erhaltung der alpinen Umwelt ist ein weiteres Ziel der Stiftung. Dazu gehört auch eine ökologische und bedürfnisgerechte Alpinpolitik in der Dritten Welt (Referate, Konferenzen, Expertisen). Schliesslich will sich die Stiftung vermehrt mit der Auswertung und Verbreitung alpinwissenschaftlicher Ergebnisse in einer für den Spezialisten wie für den Laien geeigneten Form befassen (Forschungsresultate, Tagungsberichte, Merkblätter).

Bild rechts Mt. -Everest-Massiv von WNW aus 13500 m Höhe. In der Mitte das «westliche Cwm", umgeben von Mt. Everest (links), Lhotse (Mitte) und Nuptse (rechts) . Im Vordergrund die Pyramide des Pumori (7 165 m) , im Hintergrund der Makalu (8470 m). Donator Raoul Imseng, EM, SAS Zürich

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Bild Swissair Photo & Vermessung



DIE STIFTUNG HEUTE Seit 1994 wird die Stiftung für alpine Forschungen von Jürg Marmet geleitet. Sie geniesst auch heute das Wohlwollen breiter Kreise aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. In der Lawinenforschung wurde eine Auswertung von über 600 Rutschkeilen für die Beurteilung der lokalen Lawinengefahr (Werner Munter) in Angriff genommen; eine Publikation zu diesem Thema ist in Vorbereitung. In der Zwischenzeit beteiligte sich die Stiftung an der Ausarbeitung neuer Lawinenmerkblätter für den Ski- und Snowboardfahrer und an der Ausbildung von Ski- und Snowboard-Spezialisten. Eine Dissertation, die zur Zeit von einem hochbegabten nepalischen Doktoranden (Toronto und Bern) mit umfangreichen Feldarbeiten im Everest-Massiv bearbeitet und von der Stiftung finanziert wird, befasst sich mit den ökologischen und ökonomischen Aspekten des Trekking- und Expeditionstourismus im Mt.-Everest-(Sagarmatha-)Nationalpark und mit den hier künftig zu verfolgenden Entwicklungsstrategien. Auf Grund der kartographischen Arbeiten an der Mt.-Everest-Karte (1:50'000) der Stiftung ist ein erstes Blatt einer Orthophotokarte im Massstab von 1: 10'000 hergestellt worden, die die Möglichkeit eröffnet, die digitalisierten Daten der Karte auf CD-ROM zu speichern und als Unterlage für neue Auswertungen und für Experimentalkarten (z. B. 1:5'000) zu verwenden. Die Vorarbeiten von Dr. B. Washburn wurden durch die Stiftung mitfinanziert; das Hauptprojekt wird allerdings eine Finanzierung grösseren Ausmasses erfordern. Gleichzeitig laufen Bemühungen um die Neuvermessung des Mt.-Everest-Gipfels. Dabei ist vorgesehen, anlässlich einer nächsten amerikanischen Expedition auf der chinesischen Seite des Gipfels eine im Fels eingebohrte Stange zu verankern, die den Stürmen endlich trotzen und damit periodische Vermessungen möglich machen soll. Dr. Bradford Washburn vermutet, dass sich das Everest-Massiv seit dem Aufprall der indischen Subkontinentalplatte auf die asiatische Platte immer noch jährlich im Zentimeterbereich (!) hebt, was im geophysikalischen Massstab doch recht sensationell wäre. Die Stiftung bemüht sich hier, die weitere Zusammenarbeit zu sichern; so beteiligte sie sich im Frühjahr 1996 sowohl personell als auch materiell an den von Dr. Bradford Washburn organisierten GPS- und Schweremessungen im Solu Khumbu, die eine der Voraussetzungen für die präzise Vermessung des Everest-Massivs bilden. Die Räumlichkeiten der Stiftung werden, wie eh und je, von der Oscar Weber Holding AG zur Verfügung gestellt, so wie sie auch die Personalkosten (Halbtagssekretärin) und die finanzielle Administration übernimmt. Das Stiftungskapital ist jedoch in Anbetracht der Grösse der Projekte sehr gering und für eine Stiftung eher atypisch. Umso erfreulicher ist es, dass immer wieder Gönner gefunden werden, die mithelfen, Projekte, auch grössere, mitzufinanzieren. 1995 wurde eine Gönnerorganisation geschaffen, deren Beiträge vollumfänglich in alpinwissenschaftliche Projekte einfliessen. Daneben laufen Bemühungen mit dem Ziel, die finanzielle Basis der Stiftung, insbesondere das nicht mehr zeitgemässe Stiftungskapital, zu verstärken.

Ein vollständiges Verzeichnis der Arbeiten und Publikationen sowie weitere Unterlagen erhalten Sie bei der: Schweiz. Stiftung für Alpine Forschungen Binzstrasse 23, 8045 Zürich Tel. (01) 461 01 47, Fax (01) 287 1368

oder bei

Dr. Jürg Marmet Traubenweg 8, 4123 Allschwil Tel.&Fax(061)4811311

Für interessierte Leser, Skifahrer, Alpinisten und Förderer besteht eine Gönnerorganisation der Stiftung (Fr. 50.- pro Jahr). Die Mitglieder werden periodisch über die laufenden Arbeiten informiert; sie erhalten mit ihrer Anmeldung neben allgemeinen Unterlagen stets auch eine Mt.-Everest-Karte als Dank für ihr Interesse.

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Dem Stiftungsrat der Stiftung für Alpine Forschungen gehörten bisher neben den beiden Initianten die folgenden Persönlichkeiten an (mit einem Stern sind die heute aktiven Stiftungsräte bezeichnet):

* Werner Altherr (Kilchberg), Dr. Walrer Amstutz, SAS Zürich (Männedorf), Dr. Hans Bracher (Zürich), Adolf Brügger (Bern) , Dr. Kar! Brunner (Zürich), Albert Eggler (Muri/Bern), Ernst Freimann (Zug) , Prof. Dr. Augusto Gansser, SAS Zürich (Massagno) , * Etienne Gross (Münchenbuchsee), Dr. h.c. Felix Gugler (Baden) , Gustav Hasler (Bern/Grindelwald), Prof. Dr. h.c. Eduard Imhof (Küsnacht) , Dr. Werner Iren (Zug), Dr. Ernst Jenny (Zofingen),

* Dr. Hans Keller (Bern), * Christine Kopp (Flüelen), * Dr. Eduard Leuthold (Zürich), * Dr. Jürg Marmet, SAS Zürich (Allschwil), * Prof. Dr. Oswald Oelz (Zürich), * Prof. Dr. Hans Röthlisberger (Uerikon), Dr. Robert Schläpfer (Solothurn) , * Dr. Fritz Hans Schwarzenbach (Semione), Rodolphe Tissieres, SAS Lausanne (Martigny), * Dr. Bradford Washburn (Boston), • Thomas Weber (Zollikerberg) , * Charly Wuilloud (Vetroz), Dr. Edouard Wyss-Dunant (Genf).

Walter Amstutz (SAS Zürich, Ehrenpräsident), langjähriger Redaktor des «Der Schneehase», stellte der Stiftung sein profundes Wissen als Stiftungsrat ganze 52 Jahre, also über ein halbes Jahrhundert, Zut Verfügung. Das Sekretariat der Stiftung wird von Adelheid Warring betreut.

Seite 80: Ausschnitt aus der Orthophotokarte1 : 10'000 mit Höhenlinien von 40 m, hergestellt durch die Swissair Photo & Vermessung. Der Prozess der Orthophotographie korrigiert alle Verzerrungen, die bei der vertikalen Aufnahme von gebirgigem Gelände entstehen. Die rektifizierte Photo kann damit präzise in eine topographische Karte eingefügt (d. h. überlagert) werden, so dass alle Details in einem richtigen Verhältnis zueinander stehen. Seite 81: Ausschnitt aus der auf 1:25'000 vergrösserten Mt.-Everest-Karte (1 :50'000) mit den bisher begangenen Routen:

Erstbegehungen am Mt. Everest: 1 2 3 4 5 6

Britische Expedition 1952 Chinesische Expedition 1960 Amerikanische Expedition 1963 Britische Expedition 1975 J ugoslawische Expedition 1979 Japanische Expedition 1980

7 8 9 10 11 12

Polnische Expedition 1980 Messner solo 1980 Sowjetische Expedition 1982 Amerikanische Expedition 1983 Australische Expedition 1984 Amerikanische Expedition 1984

13 Internationale Expedition 1988 14 Britische Expedition 1988 (bis 8383 m) Japanische Expedition 1995 (bis Gipfel)

Der Aufstieg vom Kangshung-Gletscher über den Fantasy Ridge und weiter über den Northeast Ridge zum Gipfel wurde bisher noch nicht begangen und ist eines der «letzten Ptobleme» am Mt. Everest. Erstbegehungen am Lhotse: 21 Schweizerische Expedition 1956

24 Jugoslawische Expedition 1990

25 Sowjetische Expedition 1990

Der Lhotse Shar wird nicht als eigenständiger Achttausender-Gipfel betrachtet. Der Grat zwischen Lhotse Shar und Lhotse dürfte sehr schwierig sein und wurde bisher noch nie begangen. Donator Pierre Riotton, EM, SAS Geneve

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DIE PUBLIKATIONEN

Von 1946 bis 1969 veröffentlichte die Stiftung die hochangesehene, 17bändige Buchreihe Berge der Welt für Forscher und Bergsteiger. Diese Publikation galt damals als «Spitze aller alpinen Jahrbücher der Welt» (Der Bergsteiger), «deren Autoren Zuverlässigkeit, Genauigkeit und fachliche Erfahrung gewährleisteten» (NZZ) . Die Buchreihe erschien in deutscher, englischer, japanischer, teilweise auch in französischer und italienischer Sprache. Marcel Kurz redigierte die Schriftreihe von 1946 bis 1949. Von 1953 bis 1958, d. h. bis zu seinem Tode, lag die Schriftleitung in der Feder von Othmar Gurtner (SAS Bern) . Die fünf Bände und der Bildband Everest tragen weitgehend das Gepräge seiner Persönlichkeit. Mit besonderem Interesse setzte er sich in dieser Zeit auch für die Herausgabe der Mt.-McKinley-Karte ein; da sich die Herausgabe über mehrere Jahre erstreckte, hat er ihre Vollendung nicht mehr erlebt. Die neben der Bücherreihe Berge der Welt wohl bedeutendste Publikation der Stiftung ist die Mt.-Everest-(Lhotse)-Karte im Massstab von 1:50'000, die in Zusammenarbeit mit Dr. Bradford Washburn (Boston Museum of Science) , Werner Altherr (Swissair Photo & Vermessung) und dem National Geographie Magazine (USA) entstand. Auf ihrer Rückseite enthält die Karte eine Vergrösserung der Gipfelregion im Massstab von 1:25'000 mit allen Routen und einem Verzeichnis der Erstbegeher. Weitere Veröffentlichungen umfassen eine Karakorum-Karte, ein Gemeinschaftswerk von Jerzy Wala (Polen) mit Werner Altherr, und die auf Anregung und in Zusammenarbeit mit der Sektion Neuchateloise des SAC hergestellte Karte des Janak-Himal im äussersten Nord-Ost-Zipfel Nepals auf der Basis von Spaceshuttle-Aufnahmen (Mission STS-9) . Mit dem letzteren Werk wurde gezeigt, dass die Herstellung topographischer Karten mit zuverlässigen Höhenkurven auf der Basis von extraterrestrischen Aufnahmen möglich ist. Insgesamt hat die Stiftung bis heute 18 topographische Karten von Berggebieten Neuseelands, Asiens, Afrikas sowie Nord- und Südamerikas veröffentlicht. Insbesondere die Mt.-McKinley-, Mt.-Everest-, Karakorum-, Garhwal-, Sikkim- und Bhutan-Karten fanden rasch internationale Anerkennung.

Unter den weiteren Buchtiteln befind en sich manche Klassiker der Bergsteigerliteratur: Schweizer im H imalaya von Andre Roch , David Zogg, Fritz Steuri und Ernst Huber (1939) I n Fels und Eis von Andre Roch (1946)

Everest, Bildband der SSAF (dt. , frz. & ita!. 1953, eng!. 1954) A vant-Premieres a l 'Everestvon Gabriel Chevalley, Rene Dittert und Raymond Lambert (frz. 1953, ita!. & eng!. 1954)

Pioniere der A lpen von Karl Egger (1946) Karakorum-Himalaya von Andre Roch (1947) Garhwal-Himalaya von Andre Roch (1 947) Fo rets et Cimes H imalayennes von Edouard W yss- Dunant (1950)

Gipfel über den Wolken vo n Albert Eggler (dt. 1956, eng!. 1957) A Century ofMountaineering 1857 - 1957vo n Arnold Lunn (Ehrenmitglied SAS) (1957) Chronique H imalayenne von Marcel Kunz

(1959 und 1963)

H imalaya du N epalvon M arguerite Lobsin ge r-Dellenbach, Augustin Lombard und Albert Z immermann (1952)

Journal der SSAF (11 Nummern 1953 - 1961)

Maurice Crettez von Ernest C hristen (1952)

Capra Ibex (7 N ummern 1961 - 1966)

Everest 1952 vo n Andre Roch (1 952)

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DIE VISION DER 1. ALPINEN SKI- WM IM 3. JAHRTAUSEND oder Wie erhält die Schweiz ihre nächste Ski-WM? Remo Staub, SAS Bern (verfasst im Juli 1995)

Im Rahmen einer WM-Kandidatur werden immer wieder folgende Fragen gestellt: • Was bewegt die beiden renommierten Kurorte St. Moritz und Pontresina, für eine Ski-WM zu kämpfen? • Hat St. Moritz/Pontresina durch seinen Weltruf und die grosse Tradition im Skirennsport nicht bereits einen Vorsprung gegenüber Mitbewerbern? • Welches sind die Bedingungen für eine erfolgreiche Bewerbung? • Was steckt für Arbeit hinter einer Kandidatur? • Wer entscheidet über die Vergabe? • Wie ist das Vorgehen, um das notwendige Stimmen-Mehr der FIs-Delegierten zu erhalten? AUSGANGSLAGE Seit den Pionierzeiten des Skisports zeigte die Engadiner Bevölkerung immer wieder grosses Interesse an internationalen Winter- und Skisportanlässen. Die wichtigsten Höhepunkte waren zweifellos die beiden Olympischen Winterspiele in den Jahren 1928 und 1948 sowie die drei Alpinen Skiweltmeisterschaften im Jahre 1934, im Olympiajahr 1948 und 1974. St. Moritz trug damit und mit weiteren FIS- und Weltcuprennen massgeblich zur Förderung des alpinen Skirennsports bei. Nach zweimaliger Bewerbung verzichtete 1992 das Laaxer Organisationskomitee unter dem Vorsitz von Reto Gurmer auf eine weitere Kandidatur. Laax unterlag am FIS-Kongress in Budapest dem Mitbewerber Sestriere, Italien. Nach gemeinsamer Absprache mit Laax wurde im September 1992 beschlossen, die Idee einer Weltmeisterschaft im Engadin zu realisieren. An der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Skiverbandes im Juli 1993 wurde St. Moritz/Pontresina offiziell als Schweizer WM-Kandidat bestimmt. Der St. Moritzer Kurvereinspräsident Hugo Wetzel übernahm das Präsidium, der Gemeindepräsident aus Pontresina, Eugen Peter, das Vizepräsidium. Durch zwei erfolgreiche Abstimmungen in St. Moritz und Pontresina (mit 67,7% und 75% Ja-Stimmen zur Durchführung einer Weltmeisterschaft) erhielt das Kandidaturkomitee im Spätherbst 1993 den Startschuss zu den umfangreichen Vorbereitungsarbeiten der 9ger Kandidatur. Am FIS-Kongress 1994 in Rio de Janeiro unterlag St. Moritz/Pontresina mit 38 Stimmen dem amerikanischen Mitbewerber Vail/Colorado, der mit 64 Stimmen das Rennen im zweiten Wahlgang gewann. Der dritte Bewerber Garmisch83


St. Moritz, Corviglia, Piz Nair

Donateur Pierre F. Dysli, SAS G eneve

Partenkirchen schied bereits im ersten Wahlgang aus. Die momentane Enttäuschung verflog rasch und machte der Entschlossenheit für eine zweite Bewerbung Platz. Die Fehler wurden im Detail analysiert, diskutiert und möglichst korrigiert. Ein reorganisierter Bewerbungsausschuss startete im Sommer 1994 mit viel Elan die Vorbereitung für den nächsten FIS-Kongress in Neuseeland. Am 1. September 1994 wurde der Verein «Kandidatur Alpine Ski-WM 2001, St. MoritziPontresina, Engadin» offiziell gegründet. WESHALB EINE ERNEUTE ALPINE SKI-WM IN ST. MORITZ/PONTRESINA?

Eine Skiweltmeisterschaft ist ein international ausstrahlender sportlicher Grossanlass, der nicht nur für St. Moritz/Pontresina von grossem Interesse ist. Eine Skiweltmeisterschaft ist für die Region Engadin/Graubünden von wichtiger tourismuswirtschaftlicher Bedeutung. Eine Skiweltmeisterschaft gibt Impulse und Anlass, sich mit dem touristischen Angebot und dem heurigen Gast auseinanderzusetzen. Anstehende Probleme und Fragen müssen in diesem Rahmen angepackt und gelöst werden. Von Zeit zu Zeit braucht es ein Grossereignis, um die Tourismus-Welt auf sich aufmerksam zu machen. St. Moritz/Pontresina ist durch den Skisport das geworden, was es heure ist, und sieht sich verpflichtet, dieser Vorreiterrolle auch in Zukunft treu zu bleiben. Skifahren ist aber auch ein Lieblingssport der Schweizer Bevölkerung und nach wie vor von grossem, nationalem Interesse. St. Moritz/Pontresina möchte mit der Organisation einer Skiweltmeisterschaft seinen Beitrag zur Motivation und Förderung des Schweizer Skinachwuchses leisten. 84


Pan tresi na, Lagalb

Donator Hans Asper, SAS Zürich

Die grosse Zustimmung der einheimischen Bevölkerung zeigt, dass die Engadiner bereit sind, mit der erneuten Durchführung einer Skiweltmeisterschaft im Jahre 2001 ihre weltoffene Haltung, ihren von früheren Jahren her bekannten Pioniergeist und ihr organisatorisches Know-how der internationalen Skifamilie zu demonstrieren. Die Vision von St. Moritz/Pontresina ist die Durchführung einer begeisternden, unvergesslichen Skiweltmeisterschaft zu Beginn des 3.Jahrtausends in der einzigartigen, kosmopolitischen Atmosphäre des Engadins. DIE CHARAKTERISTIK EINER WM-KANDIDATUR

Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass es ein Leichtes sein sollte, mit den beiden renommierten Namen St. Moritz und Pontresina eine Skiweltmeisterschaft von den FISDelegierten zugesprochen zu erhalten. Doch dies trifft heute leider nicht mehr zu. Die Konkurrenz wird von Weltmeisterschaft zu Weltmeisterschaft grösser. Gerade unbekanntere und neuere Ski-Destinationen versprechen sich von einem derartigen Anlass einerseits Legitimation zu Aufbau bzw. Erneuerung der Infrastruktur und andererseits eine Förderung des Bekanntheitsgrades durch die grosse Publizität, welche eine Skiweltmeisterschaft auch tatsächlich mit sich bringt. Für eine gute Kandidatur sind folgende Punkte von ausschlaggebender Bedeutung: Voraussetzung sind die erfolgversprechenden Stärken der Destination und die bewiesene Kompetenz in der Durchführung von Weltcup-Rennen; wichtiger jedoch ist der Bekanntheitsgrad unter den Skinationen, der fast ausschliesslich über persönliche Kontakte zu den derzeit 63 stimmberechtigten internationalen Skiverbänden erlangt wird. 85


Die Bewerbung für eine Skiwelrmeisterschaft muss hart erarbeitet werden und ist mit einem enormen personellen und finanziellen Einsatz verbunden. Dieser Einsatz kann nur gerechtfertigt werden, wenn er als Vorinvestition zu einer hoffentlich stattfindenden Weltmeisterschaft betrachtet wird.

DIE «KONKURRENTEN" DER AUSMARCHUNG 2001

Am 1. Mai 1995 war offizieller Eingabetermin für die Bewerbung für das Jahr 200l. Vier Alpine und vier Nordische Bewerber kündigten bis dahin ihre Bereitschaft an, die jeweiligen Welrmeisterschaften im Jahre 2001 durchzuführen. Im alpinen Bereich zeichnet sich mit den vier Bewerbern aus den Alpenländern Bormio/ITA, St. Anton/AUT, St. Moritz/Pontresina/SUI und dem von den letzten Olympischen Winterspielen bestens bekannten regionalen «Aussenseiter» LillehammeriNOR eine spannende Ausgangssituation ab. Sämtliche Bewerber sind starke Kandidaten mit grosser alpiner Erfahrung. Für die Nordischen Weltmeisterschaften treten an: Lahti/FIN, OberstdorfiGER, Sapporo/JAP und Val di Fiemme/ITA. Die nordischen Kandidaten sind insofern wichtig, als sich Nordische und Alpine Bewerber gegenseitig beeinflussen dürften. So ist es beispielsweise kaum denkbar, dass Italien oder die Region Skandinavien beide Weltmeisterschaften erhalten werden. Diese Ausgangslage muss in der strategischen Ausrichtung entsprechend berücksichtigt werden.

D o naro r M ax Steinebrunner, EM, SAS Z üri ch

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Foto Kodak Photo CD St. M oritz


WELCHES SIND DIE PLUSPUNKTE DER ENGADINER KANDIDATUR? Die wesentlichen Vorteile der Engadiner Bewerbung sind die folgenden: 1.

Anspruchsvolle Pisten

Sehr anspruchsvolles Skigebiet mit geeigneten und bewährten Wettkampf- und Trainingspisten für sämtliche Disziplinen (28 homologierte FIS-Pisten); sämtliche WM-Pisten liegen oberhalb von 1950 m ü. M. und sind schneesicher. 2. Tradition, Glaubwürdigkeit und Kompetenz im Ski rennsport 3.

Stärkung des alpinen Skirennsports

St. Moritz/Pontresina, Engadin, mit den Wettkampfanlagen auf Corviglia und Diavolezza/Lagalb sind weltweit bekannte Qualitätsgaranten für den traditionellen und modernen Winter- und Skirennsport.

4. Ökologie im Vordergrund

Dank weitgehend vorhandener Infrastrukturen ist die Durchführung einer Skiweltmeisterschaft im Engadin ökologisch in jeder Hinsicht vertretbar. 5. Gutes Preis-/Leistungsverhäftnis Aufgrund des seit 1966 in Betrieb stehenden Internationalen Höhentrainings- und Wettkampfzentrums (Sommer und Winter) und entsprechend langjähriger Erfahrung in der Betreuung von Athleten aus aller Welt ist St. Moritz/Pontresina in der Lage, preislich sehr interessante Angebote zu machen.

6. Zentrale Lage/Gute Erreichbarkeit

Das Oberengadin liegt im Zentrum Europas und ist gut erschlossen. St. Moritz/Pontresina ist aus allen Richtungen bequem erreichbar; der internationale Flughafen Zürich-Kloten ist 220 km entfernt, kurzfristige Dispositionen ermöglicht Europas höchstgelegener Flugplatz Samedan.

7. Mehrsprachigkeit, Tourismusund Veranstaftungserfohrung der Einwohner

Eine nicht zu unterschätzende Schwäche ist das mehrjährige Fernbleiben vom alpinen Weltcupgeschehen. Mit den Damen-Weltcup-Rennen vom 20./21. Dezember 1995 plant St. Moritz/Pontresina einen Neubeginn, der im Rahmen der Kandidatur eine wichtige Stellung einnimmt. 87


I.OLYMPISCH E WINTERSPIELE StMoritz

11~19.febr.1928

STRATEGISCHES VORGEHEN Eine Ski-WM entsteht nicht von selbst und schon gar nicht wegen eines guten Namens wie St. Moritz oder Pontresina. Dies wurde uns leider am Kongress von Rio de Janeiro bewusst. Eine professionelle Vorgehensweise ist Voraussetzung für den Erfolg. Eine gute, durchdachte Strategie mit Leitbild und entsprechender Umsetzung ist erforderlich. Das Kandidaturleitbild enthält die grundsätzlichen Vorstellungen, die angestrebten Ziele und die entsprechenden Verhaltensweisen: Im Falle von St. Moritz/Pontresina ist dies zusammengefasst die Durchführung eines sportlich und organisatorisch hochstehenden Wettkampfes in Einklang mit Mensch und Natur. Das strategische Bewerbungsgrundverhalten konzentriert sich auf die laufende Kontaktpflege mit den stimmberechtigten Nationen und deren Delegierten, die permanente Konkurrenzanalyse und die Bindung von starken Partnern. Um dynamisch zu agieren, muss die Organisation klein, flexibel, kompetent und schlagkräftig sein. 88


STMORITZ/ PONTRESINA DIE HAUPTTÄTIGKEITSBEREICHE

Die Aufgaben sind sehr vielfältig und können in sechs wesentliche Bereiche gegliedert werden: 1. Kontakte zu den stimmberechtigten Nationen und Delegierten (Generalsektetariat) . 2. Versorgung der stimmberechtigten Nationen mit Informationen (Bereich Marketing). 3. Information der einheimischen Bevölkerung und weiterer interessierter Kreise; Betreuung der Medien (Bereich Kommunikation). 4. Budget und Beschaffung der benötigten finanziellen Mittel (Bereich Finanzen). 5. Die Bereitstellung sämtlicher technischer Infrastrukturen (Bereich Technik). 6. Die Organisation und Durchführung von Weltcup-Anlässen und Trainingscamps einzelner Nationen (Bereich Anlässe und Trainings). Dazu kommen Koordinationstätigkeiten mit externen Institutionen wie beispielsweise dem Schweizerischen Skiverband und Sponsoringpartnern. 89


DER PROZESS DER STIMMENAKQUISITION

Die Zielsetzung lautet ganz einfach: «Akquiriere die absolute Mehrheit der insgesamt ungefähr 120 Stimmen». Doch die Aufgabe gestaltet sich weit schwieriger, als man denkt. Die derzeit 63 wahlberechtigten Nationen (von Algerien über Griechenland bis Uzbekistan) besitzen je zwischen einer bis maximal drei Stimmen. In den einzelnen Ländern gibt es jeweils ebenfalls eine bis drei Personen, die ausschlaggebendes Gewicht haben, bzw. die ihre Stimmen am Kongress abgeben werden. Um an die Stimmen zu gelangen, muss vorerst eine genaue Liste der abstimmenden Delegierten erstellt werden. Erst dann ist es möglich, die Delegierten entsprechend zu kontaktieren. Um in ihre Gunst zu gelangen, sind psychologisches Geschick, Sympathie, Offenheit und Fingerspitzengefühl notwendig. «Freundschaften und insbesondere Vertrauen schaffen», heisst die oberste Zielsetzung. Erreicht wird dies durch möglichst viele persönliche Kontakte anlässlich von Kongressen, Besuchen der Nationen und Einladungen nach St. Moritz/Pontresina. Dass in diesem Zusammenhang auf etliche Spezialwünsche einzelner Nationen eingegangen werden muss, versteht sich von selbst. Diese sind jedoch meist sehr korrekt und kommen nur selten übertriebenen Forderungen nahe. Wichtig ist, dass man die ungeschriebenen Bewerbungsspielregeln kennt und entsprechend beachtet. Zu berücksichtigen sind die verschiedenen Verbünde einzelner Nationen. So existieren beispielsweise die Vereinigung der Nordischen Länder, der Alpenländer, der Asiatischen Länder und der Kleinen Europäischen Nationen. Dies bedeutet jedoch nicht automatisch, dass sie gemeinsam stimmen, aber es gilt, sie aufmerksam zu beobachten. Infolge geheimer Abstimmung am FIS-Kongress ist es schlecht möglich, vorzeitige Prognosen abzugeben. Die Spannung bleibt bis zum letzten Moment erhalten. FIS-KONGRESS 1996 IN CHRISTCHURCH, NEUSEELAND

Wahrscheinlich kurz nach Erscheinen des 35. Jahrbuches des SAS ist es soweit. Der FISKongress findet in der Zeit vom 5. bis zum 11. Mai 1996 in Christchurch, Neuseeland, statt. Die für St. Moritz/Pontresina wichtige Abstimmung wird voraussichtlich am Samstag, dem 11. Mai, stattfinden. Dann wird es sich herausstellen, ob St. Moritz/Pontresina die richtige Strategie gewählt hat und seinen harten Konkurrenten die Stirn bieten kann. DIE ROLLE DES SAS IM KAMPF UM SCHWEIZER SKIWELTMEISTERSCHAFTEN

In neuerer Zeit (seit der WM 1987 in Crans-Montana) hat sich der Schweizerische Akademische Skiclub mit grossem personellem Einsatz verschiedenster Mitglieder oft bei Skiweltmeisterschaften und Kandidaturen engagiert. Die Bewerbung der letzten Schweizer Skiweltmeisterschaft von 1987 wurde von den beiden verstorbenen sAs-Mitgliedern Jean-Pierre Clivaz (SAS Lausanne) als Vorsitzendem und dem damaligen SSv-Präsidenten Pierre Hirschy (SAS Zürich) bestritten. Guy Praplan (SAS Fribourg) führte die Weltmeisterschaft von Crans-Montana in seiner damaligen Funktion als Generalsekretär durch. Guy hat sich anschliessend als Berater verschiedener Kandidaturen engagiert und sich ein grosses Know-how und internationales Netzwerk erarbeitet, welches er nach der Laaxer Bewerbung auch der Engadiner Kandidatur 2001 zur Verfügung stellt. Reto Gurtner (SAS Zürich) war Vorsitzender der zweifach geführten Laaxer Kandidatur (1995 und 1997). Generalsekretär der laufenden Schweizer Kandidatur ist der Autor dieses Artikels (Remo Staub, SAS Bern). 90


Donaror M arrin Hodler,

EM, SAS

Foto Kodak Photo CD St. Mo ritz

Bern

Und jetzt versuche ich, mein Bestes zu geben, damit der geplante Anlass ein erfolgreicher werde, in dessen Mittelpunkt nach wie vor der einzelne Sportler steht. Ihm für seine Leistungen ideale Voraussetzungen zu schaffen, ist das wichtigste Ziel und die grösste Herausforderung. NACHTRAG VOM JUNI 1996 Leider erlitt St. Moritz/Pontresina am FIS-Kongress im dritten und letzten Wahlgang mit 52 zu 64 Stimmen eine knappe Niederlage gegen den starken Mitbewerber St. Anron. Die Skiweltmeisterschaften im Jahre 2001 werden in Österreich stattfinden. Nach eingehender Analyse können folgende Punkte als Gründe für die Niederlage angeführt werden: • Das jahrelange Abseitsstehen beim Ski-Weltcup sowie die ungenügende Pisteninfrastruktur (welche auch zur Absage des Weltcups im Dezember 1995 führte). • Die gleichzeitige und erfolgreiche Bewerbung von Meiringen/Hasliberg für die Freesryle-Weltmeisterschaften im Jahre 1999. • Mangelnde Unterstützung seitens Politik und Wirtschaft. • Hochpreis-Image der Schweiz und insbesondere des Engadins. • Teilweise unerfüllbare Ansprüche seitens der abstimmenden Nationen. Der Kandidaturverein hat kurz nach dem Kongress beschlossen, das Ziel einer Schweizer Ski-Weltmeisterschaft weiterzuverfolgen und die Kandidatur aufrechtzuerhalten. 91


A MINIATURE HISTORY OF SKI-ING James Riddell, SAS Bern

This section of my Ski Stamp Collection is the third to be reproduced in the outstandingly beautiful volumes of the SAS Yearbook, the 'Schneehase'. The whole Collection now covers a span of 70 years, 1925 - 1995*. It consists of over 1,020 stamps issued from about 100 far-flung countries all round the world - and, for all I know (apart from a very few unobtainables) I believe it to be complete and probably ulllque. Even the most casual examination of the Collection will straightway reveal how the very wide range of design varies from the accurate to the amateur, from the detailed to the imaginative, from the photographic reality to that oflight-hearted humour. Ir will readily be recognised that in this third section the accuracy of portrayal of style, technique, clothing and equipment and, in fact, every aspect of modern skiing is constandy changing. I often show my Collection - mainly the 'Schneehase' reproductions (as the real stamps in their albums are all mint condition and can weIl do without handling!) - to visitors and friends, both skiers and non-skiers, people of all ages, young and old, and the reactions are nearly always very similar... First of all there is an expression of astonishment at the large number of pages, each one crowded with colourful stamps; followed by a surreptitious scratching with a fingemail to establish whether I am showing them real stamps or not! Then, in one form or another, comes enthusiasm ... yes, enthusiasm is the word that instandy comes to mind, mainly I am convinced, because the stamps themselves seem so enthusiastic about what they are portraying! Skimming, even briefly, through all these pages, anyone can easily be subjected to this enthusiasm. The sport of ski-ing, all these colourful ski stamps seem to proclaim, is in itself a beautiful sport carried out in beautiful surroundings and generally in beautiful (though sometimes challenging) weather conditions. The stamps conjure up thoughts of excitement and speed and the urge to be competitive ... even with yourself! ... of laughter and tumbles - and bravery and physical and mental coordination and overcoming nervousness with skill ... and problems to be tackled and solved ... and all manner of sensations that no other sport truly can rival... Two long feet and two light sticks is all you need ... Apart from these only you and your brain and your body compete with the everchanging tilt and texture of snowy mountainsides. The word enthusiasm seems indeed to fit the bill. It may weil even explain the reason why so very many countries that have no mountains and never see snow have been so pro* This 1925 date of the first ski stamp (produced by Hungary) follows direcrly on the 1924 foundation year of both the Kandah ar Ski C lub and the SAS which were the very first clubs specifically founded ro encourage and promote the an of Alpin e Ski-ing and Ski Racing. Founders: Sir Arnold Lunn and Dr Walter Amstllrz o. B. E.

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The man responsible for this unique collection of ski stamps. This portrait - a reproduction of a 62 x 53 cm oil on canvas, painted in 1943 by John Berry, official M . E. War Artist hangs in the Imperial War Museum in London . It shows Major James Riddell (Vice Capr. British Olympic Ski Team 1936) as the Chief Instrucror and Organiser of the Middle East Ski and Mountaineering School founded by the Australian Imperial Forces, 9th Army H. Q. based at A1ey above Beirut, in 1941. The site chosen was the famous Cedars of Lebanon area (1800 - 3000 m above sea level). This school- originally formed from absolure scratch - was operative until the end of the war and was evenrually responsible for training and equipping some 20,000 specially selecred troops from many nationalities to be self-sufficient and mobile in all mountain conditions including snow and extreme cold. For his services James Riddell was awarded the M . B. E. (Military) . During the post-war years James Riddell subsequently served as President of the Kandahar Ski Club, the Alpine Ski Club and the Ski Club ofGreat Britain - and also became an avid collecror of all international postage stamps showing a ski motive.

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lific in their production of sets of ski stamps. Panama, Central Africa, Cambodia, Cuba, the Cook Islands, the Congo (sorry... Zaire) and Mongolia, to mention just a few. The whole world now realises that ski-ing is not only vastly popular and immensely important touristically but has been, and is, an immense world-wide sportlindustry in itself... a veritable commercial bandwagon to do with anything from dothing to cosmetics, optics to insurance, engineering to plastics, and almost anything else one cares to think of! Maybe this explains why so many unlikely countries have issued ski stamps in order to jump on this bandwagon! The pleasing thing about the fact that so many of these unlikely countries have gone so wholeheartedly into ski stamps is that the vast majority have obviously been to such pains to be not only strictly accurate, but highly informative as well as decorative! Another almost inevitable reaction to the size and complexity of this whole collection comes with the question ... What is it worth? My reply is always that I honestly do not know. In terms of the interest and pleasure it has given me over all these years it must already have a reasonable value. Reasonable? Not really... not financially anyway. In order to obtain every stamp with a ski motin have most often had to purchase whole stamp sets or issues that cover every form of winter sports activities from skating to lugeing to ice hockey. (and sometimes even the summer games as well!). This naturally distorts anyestimate for ski stamps alone - but, on the other hand, all these other stamps have proved an extra-great interest to me and form, in themselves, sm aller collections. It came as an eye-opener to me when I first realised that I was not only making a Collection of stamps that greatly pleased me, but, as I very soon began to realise, I was acrually putting together a miniature and accurate History of Alpine Ski-ing that started in the early 20's and is still extending vigorously today. What then about valuation? I simply don't know. Maybe I am biased about the 'History' side, for I have had the very good fortune to have played a small part in the History of Skiing myself. I first put on ski in 1919 when I was 9 and I was winning quite important races - both Downhill and Slalom - from the early 20's onwards. In 1928 I won the Inferno. For six years I was a member of the British Ski Team and I am enormously proud to have co me 4 rh in the 1931 F. I.S. Slalom in M端rren. I won the Combined in the 1931 Anglo-Swiss. In 1935 I was British Champion and did my best to kill myself in the 1936 Olympic Downhill- and so on. From those early days onwards I have all my life been involved, one way or another, with ski-ing, so that I can truthfully say that I have a considerable interest in its history! All I do know about my ski stamps is that I cannot continue collecting for very much longer. I am now in my 86 rh year and am finding that my eyes are fast becoming most unwilling to cope with magnifYing glasses and small print. However I have no interest in selling at the moment ... but, and it is a big 'but' ... in, say, anything from 40 to 60 years time (or even less) when the memorabilia of Alpine Ski-ing come to be as sought-after and valuable as that of, say, golf, or cricket, or even baseball, then my heirs will discover that this Collection should pretty certainly command a good deal of attention from the Sotheby's of the moment! This last section of the Collection - which adds a further 270 stamps - continues to show, very dearly, how enthusiastically all these stamps continue to portray the public love affair with the splendid sport to which they are devoted. It is to me fascinating to discover how much everincreasing detail is portrayed by these little paper ambassadors which cirde the world on the corners of envelopes. Take technique for exampIe: This is faithfully recorded right through from the Telemark and Stickriding days up to the Streamlined 'Tuck' position and Wedeln style of today. In other words - from the Mathias Zdarsky, Austria, stamp dated 1836-1940 to mark the 50 rh anniversary of his 94


death to the 1992 Albertville, St-Vincent, 'Victories of Alberto Tomba' stamp. Again, take ski jumping: every style from the early 'windmill', armrotating technique right through to the extreme and motionless 'vorlage' with arms held stricdy still by the sides and ski spread wide in an open V to obtain maximum volplaning effect from both body and skis. All the intervening styles are also faithfully recorded. Both Competitive and Alpine Ski-ing have, over those many years, become gradually but increasingly complex. It is now no longer a simple matter of Piste and Off-Piste; of various forms of Alpine Downhill and Slalom and Nordic Crosscountry and Jumping. We now have Super G, Giant Slalom, Speed Ski-ing, Biathlon and Marathon, Free Style and Aerobatics, Ski Artistique and Ski Flying, Ski Ballet, Mogol Ski-ing, Heli-ski-ing and Ski Extreme (down impossible slopes), etc., etc., even Snow Boarding which is a breathless combination of surfing and ski-ing. So me of these 'disciplines' have fairly solidly caught on (see all the ski magazines), but some of the more 'way-out' ones which have recendy been clamouring for inclusion in al ready crowded World Cup and Olympic events can truthfully be reserved only for the very fit, extrovert, sensation-seeking, devil-may-care, uninsurable young. Foolhardy stuff that has little or nothing, save as a spectacle, to do with Holiday ski-ing ... and yet... Yes ... and yet ... Each and everyone of these various forms is part and parcel of the development of ski-ing and is, in consequence, frequendy the subject matter of not a few examples and sets of ski stamps. Most of the important ski countries have, one way or another, acknowledged the existence of these 'disciplines' in stamp designs, but it is more the unlikely no-snow countries that have utilised these sensational events in beautiful colourful designs - and moreover they have taken great care to see that their designs are accurate. This Collection owes not a little to the non-snow, non-ski-ing countries of the world! The only quibble I have is that one of the - if not the - most important ski countries in the world, Switzerland, has so far only seen fit to issue merely a couple of ski stamps! I hope very much that this sad omission will soon be rectified. Finally, I also have a big hope that, one of these years, all the great work and cost that the SAS have gone to in the reproduction of this Collection will be put together into a booklet or sI im volume entided 'SKI STAMPS OF THE WORLD - a miniature History of Alpine Ski-ing'. There are millions of skiers and thousands of philatelists all round the globe! It's just a thought ...

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Donatoren Claude Blancpain, EM, SAS Fribourg; Philippe Gi lJieron, EM, SAS Geneve; Ulrich CampelI, EM, SAS Z端rich


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Donatoren Jean-Jacques Fuchs, SAS Basel, und Christian Pete r, SAS Zürid


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Donatoren Franz Hug, SAS Zürich, und Hans Steinegger, SAS Bern

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Donatoren Walter Frey sen" SAS Zürich , und Jean-Louis Gillieron, SAS Geneve


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Donatoren Walter Weder und Werner Tr端b, SAS Z端rich

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Donatoren Hubert Gmünder, Herbert Lindlar, SAS Zürich, Franz Bur/et, SAS Bern, Karl-Walter Braun, SAS Basel

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Donatoren Philippe Weber, Jörg Ha tz, Adolf üdermatt, SAS Zürich, Emil Hollenweger, SAS Bern


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Donatoren LllZillS Hllg, SAS Zürich, Thierry F. Ador, Andre Lacollr, SAS Geneve , Rlledi Schnyder, SAS Basel

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VERZEICHNIS DER SKI-BRIEFMARKEN

Nr.

Land

Jg.

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Nr.

Land

Jg.

Schweden Albanien Nicaragua

Olympische Winterspiele Albertville 1992 Calgary 1988

Seite 100 Ungarn Paraguay

Albertville 1992 Albertville 1992

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Paraguay Paraguay Liechtenstein Paraguay Liechtenstein Cookinseln Mongolei Guyana USA Guyana

Albertville 1992 Albertville 1992 Albertville 1992 Albertville 1992 Albertville 1992 Albertville 1992 Albertville 1992 Sixten Jernberg Albertville 1992 Galina Kulakova

Kuba Russland Marshallinseln Laos Nigeria Uganda Guyana Guyana Guyana Guyana Guyana

Albertville 1992 Albertville 1992 Invasion in Finnland 1939 Calgary 1988 Albertville 1991 Goofy Slalom Bob Freestyle Sprunglauf Langlauf

Frankreich Sierra Leone Lesotho Bolivien Lesotho Finnland Finnland

Albertville 1992 Albertville 1992 Albertville 1992 Albertville 1992 Abfahrt Albertville 1992 Zeichnungen

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Zentralafrikanisch Albertville 1992 Republik Albanien 1992

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Nicaragua Nicaragua Polen

Albertville 1992 Albertville 1992 Universiade Zakopane 1993 Nicaragua Albertville 1992 Deutschland Sprunglauf Polen Albertville 1992 San Marino Olympische Winterspiele Olympische Winterspiele Deutschland Riesenslalom Griechenland Tschechoslowakei Albertville 1992 Kanada Albertville 1992 Slowenien Albertville 1992 Albertville 1992 Jugoslawien Abfahrt Jugoslawien

Seite 102 1-10

Sr.Vincent und die Grenadinen

Porträts und Motive Albertville 1992

Sr.Vincent und die Grenadinen Rumänien Gambia Indien

Porträts und Motive Albertville 1992 Albertville 1992 Albertville 1992 Abfahrt

Malediven Malediven Vietnam Österreich Österreich Österreich Österreich Österreich

Albertville 1992 Goofy Motive Weltwinterspiele 1993 Innsbruck 1988 Weltmeisterschaft 1991 Mathias Zdarsky 50. Hahnenkammrennen

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Nr.

Land

Jg.

Seite 105 Malediven Norwegen

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Japan Andorra

Motive Blöcke mit norwegischen Meistern Morioka 1993 Motive

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Italien Italien Monaco Kambodscha Djibouti Kambodscha Djibouti Dominikanische Republik Bulgarien Antigua und Barbados Norwegen Kongo

Marcialonga Biathlon Alberrville 1992 Riesenslalom Lake PI acid 1980 Calgary 1988 Lake Placid 1980 Abfahrt Biathlon Alberto Tomba LilIehammer 1994 50 km Langlauf

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Liechtenstein Monaco St.Vincent und die Grenadinen

LilIehammer 1994 Motiv W alt -Disney-Zeichn ung ger-Block mit Walt-Disney-Zeichnungen

St.Yincent und die Grenadinen

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Tansanien Moldavien USA Österreich

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Guinea Ungarn Polen

Alberto Tomba Super-G-Gewinnerinnen Mare Girardelli Emil Zogragski ThommyMoe Motive LilIehammer 1994 Motive Olympische Winterspiele 1994 P. Kronenberger LilIehammer 1994 LilIehammer 1994

Gambia Cookinseln Neuseeland Estland Cookinseln

Goofy, Mickey, Donald LilIehammer 1994 Heli Skiing LilIehammer 1994 LilIehammer 1994

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Land

Jg.

San Marino Monaco Norwegen Neuseeland Slowenien Tschechische Republik Norwegen Andorra Grönland Litauen Mauretanien

Ski disziplinen LilIehammer 1994 LilIehammer 1994 Heli Skiing LilIehammer 1994 LilIehammer 1994

Kasachstan Deutschland Slowenien Rumänien Finnland Lettland Abchasien Mongolei Abchasien

Langlauf Paralympics 1994 LilIehammer 1994 LilIehammer 1994 Finnische Meister Biathlon LilIehammer 1994 LilIehammer 1994 LilIehammer 1994

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Mali Mali Mali Rumänien Uruguay

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Grenada Bulgarien Guyana Ghana Tansanien

R. Rominger? Stein Erikson Birger Ruud LilIehammer 1994 SeizingerlWasmeierl Schneider Japanisches Team LilIehammer 1994 M . Wasmeier Jens Weisflog Motive

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Nr.

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Paralympics 1994 LilIehammer 1994 LilIehammer 1994 LilIehammer 1994 LilIehammer 1994

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Türkische und Caicos-Inseln Isle ofMan Guyana Belarus Aserbeidschan Aserbeidschan Aserbeidschan Italien Sierra Leone

Motive Motiv SeizingerlWasmeier LilIehammer 1994 Freesryle K. Seizinger Sprunglauf Val Gardena 1970 LilIehammer 1994

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SNOWBOARD EXTREM «Qu il Y a de la neige, on peut toujou rs descendre en surf»

Daniel Anker, Bern*

«Wo es Schnee hat, kann man immer skifahren», sagte Walter Amstutz an einer Gedenkfeier für Sir Arnold Lunn in London im Jahre 1979. Amstutz, der im «Schneehasen» so wenig vorgestellt werden muss wie Lunn, hielt sich bei seinem Ausspruch an den Seilgefährten und SAS- Kameraden Andre Roch, der immer wieder zu sagen pflegte: «Ou il y a de la neige, on peut toujours aller. » Roch machte es selbst vor: Am 20. September 1931 durchstiegen er und Robert Greloz als erste die 650 Meter hohe Nordwand der Aiguille de Triolet (3870 m) im Mont-Blanc-Massiv. Und genau in dieser durchschnittlich 54 Grad steilen Eiswand kam es im Juni 1995 zu einem ungewöhnlichen Ereignis, das in die Geschichte des (Ski-)Alpinismus eingehen wird, so wie die Abfahrt vom Nördlichen Eigerjoch durch Amstutz, Lunn und Gefährten im Gründungsjahr des SAS ein Markstein ist. Die Triolet-Nordwand stand seit Jahren im Blickpunkt der Extremskifahrer. Fast alle Wände und Couloirs im Argentiere-Becken waren seit der Abfahrt über die Nordostflanke der Courtes (3856 m) durch Serge Cachat-Rosset im April 1971 mit Ski befahren worden. Nur im schier senkrechten Firn der Triolet ganz hinten im Gletscherkessel waren noch keine Skispuren gelegt worden. Nie waren die Verhältnisse in der von Hängegletschern garnierten Nordwand ideal gewesen. Doch im Frühsommer bedeckte genügend Schnee die eisige Mauer. Pierte Tardivel schulterte die Ski. Der Franzose gilt als einer der besten Extremskifahrer aller Zeiten. Anfang Mai 1995 glückte Tardivel eine seiner zahlreichen Erstbefahrungen, ausgerechnet an der Aiguille de Triolet. Er fuhr als erster über die 650 Meter hohe, zwischen 50 und 55 Grad geneigte Ostwand ab, in der gerade so viel Schnee zwischen und an den Felsen klebte, dass Skifahren überhaupt möglich war. Eine waghalsige Abfahrt, und die richtige Vorbereitung für die berühmtere Seite der Triolet. Am 16. Juni 1995 wollte sich Pierte Tardivel seinen Traum erfüllen. Ein Helikopter sollte ihn dabei filmen. Soweit kam es nicht. Ein anderer Helikopter flog nämlich zwei Landsleute zum Ausstieg der Nordwand. Und plötzlich sah Tardivel, wie zwei schwarze Punkte über seine Wand herabfuhren. Nicht auf Ski, sondern auf den Snowboards. En surf, wie man in Frankreich sagt. J erome Ruby und Andre-Pierte Rhem heissen die beiden Schneesurfer, die Monsieur Ski extreme die Schau stahlen. «Die Verhältnisse waren ideal», begründet Ruby, 25jähriger Bergführer aus Argentiere bei Chamonix, ganz einfach die Abfahrt. Entlang des grossen Hängegletschers mussten sie allerdings zweimal über Blankeis abseilen. Am Fuss der Nordwand der Aiguille de Triolet sind sie dann per Funk mit Tardivel in Verbindung getreten. Ob da nur freundliche Worte gefallen sind?

*Daniel Anker arbeitet als freier Journalist und Fotograf in den Bereichen Bergsport und Tourismus. Er ist AlpinismusKorrespondent des Z ürcher «Tages-An zeigen), Autor mehrerer Skitouren-, Wander- und Bikeführer sowie H erausgeber von Bergmonographien zu Schweizer G ipfeln.

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«Verhältnisse waren ideal»: Snowboarders Ruby und Rhem als schwarze Punkre oben in der Face Nord de I'Aiguille Donaror Charles Müller, SAS Geneve, und Chrisrian Gasner, SAS Bern Foto Phi/ipp Fragnol de Trioler

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TROST FÜR TARDIVEL

Tardivel kann sich mit der Tatsache trösten, dass es auch andern berühmten Extremskifahrern ähnlich ergangen ist. Und erst noch fast am gleichen Ort. Es war zu Beginn des goldenen Zeitalters des Extremskifahrens, das mit Sylvain Saudan begonnen hatte, der 1968 das Whymper-Couloir an der Aiguille Verte (4122 m) als erster befuhr. Auf ihrer Nordostseite fällt das Couturier-Couloir fast tausend Meter auf den Argentiere-Gletscher ab. Anselme Baud und Patrick Vallenc;:ant, das Duo infernal jener Tage, erkundeten Ende Juli 1973 die Verhältnisse im durchschnittlich gut 50 Grad steilen Couloir. Am 2. August schnappte ihnen Serge Cachat-Rosset die geplante Erstbefahrung um zwei Tage weg. Er hatte sich mit dem Helikopter auf den Gipfel fliegen lassen. Knapp war auch die Entscheidung am Pain du Sucre (3607 m) gewesen, einem versteckten Gipfel in den Aiguilles de Chamonix. Am 1. Juni 1990 wagte Pierre Tardivel die ausgesetzte Abfahrt über die Nordwand, zwei Tage später folgten Jerome Ruby und Andre-Pierre Rhem, letzterer damals noch mit Ski.

ABSTURZ VON GOUVY

Scheint das Kurven über haltlose, weisse Hänge mit zwei Ski auch guten Skifahrern nahezu unmöglich, so ist dies erst recht beim Snowboard der Fall. Über dem Abgrund - wenn möglich gar noch mit dem Rücken zur Wand - auf einem Brett zu stehen, das nur mit einem sehr kleinen Teil seiner Lauffläche am sehr stark geneigten Hang aufliegt - dafür ist ein gutes Gleichgewichtsgefühl nötig. Und die richtige Ausrüstung. Jerome Ruby hält in den Händen zwei Eispickel, auf die er sich abstützt, wenn er nicht in Bewegung ist. Er benützt ein Slalombrett von Rossignol und steife Schuhe. Freestyler mit biegsamen Stiefeln und Softbindungen machen ihre Sprünge also besser weiterhin in der Halfpipe; in einer der Wände und Rinnen, die Ruby und Gefährten zum Abenteuerspielplatz auserkoren haben, kämen die Flugakrobaten unweigerlich zu ihrem letzten Fall. Stürzen verboten: Das gilt für Ski und Snowboard Extrem. Am 15. Juni 1990 liess sich der Franzose Bruno Gouvy per Helikopter auf dem Gipfel der Aiguille Verte absetzen, um mit dem Snowboard durch das Whymper-Couloir in die Tiefe zu surfen. Beim Fahren auf dem Gipfelgrat machte er eine Kurve zu weit links auf der Nordseite, rutschte auf verstecktem Blankeis aus und fiel durch das Couturier-Couloir in den Tod. Gouvy war einer der ersten gewesen, der sich mit dem Snowboard in steilste Hänge gewagt hatte. Am 22. April 1987 glitt er zuerst in 28 Minuten über die 1600 Meter hohe, bis 50 Grad steile Westflanke des Eigers hinab. Dann befuhr er, nachdem ihn der Heli auf der Schulter abgesetzt hatte, die jähe, felsdurchsetzte Ostwand des Matterhorns, und bevor es dunkel wurde, zog er seine weiten Schwünge in der teilweise arg zerschrundeten Südflanke der Grandes Jorasses. «La trilogie en surf», titelte die Zeitschrift «Vertical».

ANGST IM «LEICHENTUCH»

Eiger, Matterhorn, Grandes Jorasses - ihre Nordwände galten in den 30er Jahren als die letzten Probleme der Alpen. Sie sind gelöst worden, aber die drei Gipfel mit ihren mächtigen Schattenseiten haben nichts vom Nimbus verloren. Bloss zum Befahren mit zwei Brettern oder einem sind die Nordwände ein bisschen zu steil. Das wenigstens glaubte man bis zum 5. Mai 1995, als Jerome Ruby und Sam Beaugey über das Linceul 118


«La trilogie en surE>: Bruno Gouvy in der Südflanke der Grandes Jorasses

Foto Bruno CormierlAgence Vertical

Donatoren Paul O . Aerni, SAS Zürich, und Sebastian Schmid, SAS Basel

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abfuhren, über das Leichentuch genannte Eisfeld im linken Teil der Nordwand der Grandes Jorasses, unterhalb der Pointe Walker (4208 m). Selbst Jean-Michel Asselin, als Chefredaktor von «Vertical» an einige (ski-)alpinistische Exploits gewähnt, meinte: «Incroyable». Auf die Frage, warum das Linceul bisher noch nie mit Ski oder mit dem Snowboard befahren worden sei, gab Jer6me Ruby in einem Interview mit «Vertical» folgende Antwort: «Es ist vor allem ein Problem der Verhältnisse. Bisher habe ich die Eisroute noch nie von ganz oben bis ganz unten in gutem Zustand gesehen. Und dann ist das Linceul ein Mythos. Man muss fast dauernd daran denken, dass man in der Nordwand der Grandes Jorasses iSL» Kein geringerer als Rene Desmaison hat zusammen mit Robert Flematti die 750 Meter hohe Route als erster begangen, an neun Tagen im Januar 1968. Der Rother-Führer über die Mont-Blanc-Gruppe urteilt: «Grosse, aber (durch Steinschlag) gefährliche Eisrour, die nur bei sehr guten Verhältnissen unternommen werden sollte. In einigen Passagen im unteren Teil über 70 Grad, bei 60 Grad Durchschnittsneigung». 90 Grad, nur zur Erinnerung, sind senkrecht. 70 Grad sind unfahrbar, aber 60 Grad, das geht. Wenn die Kanten gut geschliffen sind, und wenn man keine Angst hat. «Vorher und nachher habe ich Angst, aber nicht während der Abfahrt», gesteht Ruby. «Es ist wirklich komisch: Wenn du aufsteigst, kannst du dir nicht vorstellen, dass du eine halbe Stunde später auf einem Snowboard in diesem Hang sein wirst. »

Foto Franfois Labande Seite 120 «lncroyable»: Linceul -Roure in der N ordwa nd der G randes Jorasses; gepünkre! r di e Srrecke ohne Snowboa rd und Ski an den Füsse n. Rechrs der Walkerpfeil er D onaror M ax Müll er, SAS Z ürich

"Srürze n verboren» : Gouvy beim Surfen über dem Abgrund

Foto Bruno Cormier/Agence Vertical Donareur Georges Macherer, SAS Fribourg

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MUT VON RUBY UND BEAUGEY Fast so unglaublich, wenigstens in Frankreich, ist der Umstand, dass Jerome Ruby und Sam Beaugey nichts über ihren Plan gesagt hatten. Oft knattern die Helis und surren die Kameras, wenn sich oberhalb von Chamonix echte oder auch nur dafür ausgegebene Ereignisse in der Senkrechten abspielen. Die beiden hatten weder eine Kamera noch ein Funkgerät mitgenommen. Erst um zehn Uhr abends, beim Abwaschen in der Küche des Refuge des Cosmiques, teilte Ruby beiläufig mit, er seit heute zusammen mit Beaugeyer übrigens mit den Ski - über das Linceul abgefahren. Ruby und Beaugey waren zuerst durch die äusserst steilen Einstiegsrinnen, die sogenannten goulottes, geklettert. Dann stiegen sie im Zickzack, um die Verhältnisse auszukundschaften, durch den grossen Hang des Linceul bis ganz oben, wo er gegen den Hirondelles-Grat stösst. Hier tauschten sie die Ski gegen das Snowboard und die Skis. «Wenn man angekommen ist und die Ausrüstung gewechselt hat, dann ändert sich auch die geistige Verfassung», erklärt Ruby: «L'etat d'esprit qui te permet de descendre, tu ne le possedes qu'a la descente.» Nachahmer sollten diese mentale Tatsache nicht in der Nordwand der Grandes Jorasses ausprobieren ... Eine Stunde lang kurvten die beiden Extremfahrer über das berühmteste Eisfeld der französischen Alpen - «comme dans un reve» , erzählte Sam Beaugey der Zeitschrift «Montagnes Magazine». Doch kein Traum währt ewig: Die Einstiegsrinnen erwiesen sich als zu eisig, also als unfahrbar. Die zwei Helden mussten abseilen, wobei Ruby noch ein Steigeisen verlor. Er will die Abfahrt übrigens wiederholen, um dann von ganz oben bis ganz unten zu fahren. Den goulottes will er auf Schneebändern unterhalb des Walker-Pfeilers ausweichen. Man stelle sich vor: Da klettert man auf dieser Route, die noch immer als Prüfstein sehr guter Alpinisten gilt, und plötzlich fährt einer in der Nähe mit dem Snowboard vorbei! GEFAHR FÜR BELUN Anders gesagt: Ou il y a de la neige, on peut toujours descendre en surf Zum Beispiel an den Droites (4000 m), einem andern berühmten Berg im Mont-Blanc-Massif mit hochangesehenen Routen wie der klassischen Nordwand, dem Berglandpfeiler von Messner oder dem Nordostcouloir von Lagarde, das ehemals als einer der schwierigsten Eisanstiege der Alpen galt. Am 3. April 1995 fuhr der Bergführer Arnaud Boudet mit dem Snowboard durch diese gefürchige Rinne, wobei er sich unten über die Einstiegsrinnen abseilen musste. Nur einen Tag später glückte Titi Gentet die erste Skibefahrung. Zum Beispiel an der Aiguille Verte: Am 7. April 1995 wagte sich Eric Bellin durch das 700 Meter hohe Y-Couloir in der Südwestwand hinab, mit dem Snowboard. Allerdings liess die 50 bis 60 Grad steile und ohnehin schon schmale Rinne nicht viel Platz für die Schwünge. Nur am Couloirrand fand Bellin harten, knapp befahrbaren Schnee vor, unter dem das Blankeis lauerte. Zwei Stunden höchster Konzentration, dann hatte er wieder sicheren Boden unter der Lauffläche. Trotzdem - oder vielleicht auch deshalb verriet der Akteur «Montagnes Magazine»: «C'est l'une de mes plus belles descentes.» Für Jean-Michel Asselin von «Vertical» sind Ruby, Arnoud, Boudet und Konsorten «die modernsten unserer Helden». Still und diskret würden sie Unglaubliches vollbringen. Und zudem sei es noch gratis, weil sie alle auf die Frage, wozu sie solch riskante Abfahrten machten, einfach antworteten: «pour le plaisir». Vom Vergnügen sprach auch Sam Beaugey, als er von der Zeitschrift «Alpinisme & Randonnee» auf die Steilheit des Schneefeldes mit dem Namen Leichentuch angesprochen wurde: «C'est comme pour un bon vin, avant de le boire on ne regarde pas les degres!» 122


"Une de mes plus beiles descenres»: Eric Bellin über seine Snowboard-Befahrung des Y-Couloirs an der Aiguille Verre Foto Franrois Labande Donatoren Camillo Kind, SAS Zürich, und Philippe Berrherat, SAS Geneve

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"Pour le plaisin): Nordostcouloir an den Droites, fr端her eine der schwierigsten Eisrouren, 1995 mit Snowboard und Ski befahren Donator Roben Kessler, SAS Z 端rich Foto Franrois Labande

Links "Vorh er und nachher habe ich Angw): Ruby und Rhem in der Triolet-Nordwand

Foto PhiLippe FragnoL Donaror Martin Kessler, SAS Z端rich

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ERSTE ABFAHRTEN MIT DEM SNOWBOARD Mont-Blanc-Massiv

• Aiguille Verte (4122 m), Couloir Couturier (950 Höhenmeter; 52° auf 500 m, mit Stellen bis 55°): Bruno Gouvy am 20.6.1989. Y-Couloir, rechter Ast (700 Hm, 50°60°): Eric Bellin am 7.4.1995. Jean-Marc Boivin war 1985 durch den linken, weniger steilen Ast mit Ski abgefahren. • Les Droites (4000 m), Couloir Lagarde (1050 Hm, bis 55°): Arnaud Boudet am 3.4.1995 (1. Abfahrt überhaupt). • Les Courtes (3856 m), Nordostflanke (850 Hm; 2/3 der Wand 48°, 1/3 43°): Denis Betrand am 17.5.1986. • Aiguille de Triolet, Nordwand (650 Hm, durchschnittlich 54°): Jer6me Ruby und Andre-Pierre Rhem am 16.6.1995 (1. Abfahrt überhaupt). • Aiguille d'Argentiere (3900 m), Nordwand (700 Hm, 50°, Stellen 55°): Jer6me Ruby. • Grandes Jorasses, Linceul (750 Hm, unten bis über 70°, im grossen Eishang 50° - 60°): Jer6me Ruby (mit Snowboard) und Sam Beaugey (mit Ski) am 5.5.1995. • Mont Blanc du Tacul (4248 m), Couloir Jager (45°/50° auf 600 m): Eric Bellin, P. Brechiani, C. Cretin, Bruno Gouvy am 6.1.1990. Couloir du Diable (50° auf 500 m, Stellen bis 55°): Bruno Gouvy, 11.1.1990. • Breche de Blaitiere (3449 m), Couloir Spencer (51 ° auf 200 m): Bruno Gouvy am

13.6.1989. • Aiguille du Plan (3673 m), Nordwand (1050 Hm, 50°, Stellen noch mehr): Bruno Gouvy und Jer6me Ruby am 1.6.1990. • Pain de Sucre (3607 m), Nordwand (450 Hm, 55°) : Jer6me Ruby am 3.6.1990. • Aiguille du Midi (3795 m): Nordwand mit Couloir Mallory und Seigneur-Pfeiler (50°/55° auf 1100 Hm, mit Stellen bis 60°): Eric Bellin und C. Cretin im Juni 1989. • Mont Buet (3096 m), W-Wand (1500 Hm, 45° auf 1100 m, Stellen von 50° und 55°): H. Ducroz im April 1988. Walliser Alpen

• Matterhorn (4478 m), Ostwand (800 Hm, 40° - 50°; ohne Gipfelwand): Bruno Gouvy am 22.4.1987. Berner Alpen

• Eiger (3980 m), Westflanke (1600 Hm, wovon 1000 Hm durchschnittlich 45°, mit Stellen bis 50°): Bruno Gouvy am 22.4.1987. Ostalpen

• Grossglockner (3797 m), Pallavicini-Rinne (600 Hm, bis 55°): Albert Seidl im August 89. 126


Kaukasus

• Elbrus (5633 m), Normalroute von der Prijut-11-Hütte: Cedric Larcher am 7.7.1995. Himalaya

• Cho Oyu (8201 m): Erste Abfahrt am 12.9.1988 durch Bruno Gouvy (Snowboard), Veronique Perillat (Monoski), Michel Vincent und Eric Decamp (Ski); wie weit die Gleitgeräte benützt wurden, geht aus den Quellen nicht hervor. Karakorum

• Gasherbrum (8035 m), Normalweg: Erste Abfahrt mit dem Snowboard vom Gipfel am 24.6.1988 durch Henri Albet bis 7400 m (Biwak); am nächsten Tag stürzt er bei der Weiterfahrt tödlich ab. Nordamerika

• Denali (Mount McKinley, 6194 m) in Alaska, West-Buttress: Norbert Seyne im Sommer 1988. • Mount Hood (3425 m) in Oregon, Hourglass Couloir in der Nordwand: Steven Koch. • Grand Teton (4197 m) in Wyoming, Black!ce Couloir in der Nordwestwand: Steven Koch (mit Snowboard) und Mark Newcomb (mit Ski) am 5.6.1994. Neuseeland

• Mount Tasman (3498 m), Ostgrat: Jer6me Ruby. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Und noch warten einige grosse Abfahrten auf die erste Snowboard-Befahrung: Eiger-Nordostwand, Ebnefluh-Nordwand, Blümlisalphorn-Nordwand, um nur ein paar Ziele im Berner Oberland zu nennen. Die letztere erhielt ihre erste Begehung übrigens am 1. Juni 1924 durch Walter Amstutz und Gefährten.

QUELLEN Franc;:ois Labande: Ski de randonnee Haut-Savoie - Mont Blanc. Olizane, Geneve 1990. Anselme Baud: Les alpes du nord a skis. Denoel, Paris 1983. Zeitschriften: Alp (Torino) Nr. 129; Alpin (München) 10/95; Alpinisme & Randonnee (Paris) Nr. 115, 134, 188, 189; Couloir (Truckee, California) Vol. 7, Nr. 1; Klettern Nr. 2/96; Montagnes Magazine (Meylan, F) Nr. 108, 182, 183; Outdoor (Weinstadt-Benzach, D) 6/89; Vertical (Grenoble) Nr. 11,28,79,80,85.

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"C'esr comme pour un bon vin, avanr de le boire on ne regarde pas les degres! Âť Snowboarder in der Nordwand der Aiguille de Trioler

Foto Philipp Fragnol Donaroren Roben Srurzenegger und Urs E. Hortiger, SAS ZĂźrich

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ANDRE ROCH: 90 ANS DE PASSION POUR LA MONTAGNE Alexander Troller,

SAS Geneve

Juillet 1990 - Glacier du Baltaro, a pres de 5000 metres d'altitude, dans le nord du Pakistan. Un jeune homme de 84 ans suscite la curiosite et l'admiration des grimpeurs, sherpas, randonneurs et autres militaires qui croisent la route de son expedition. Peu d' entre eux savent que l' alpiniste effectue un pelerinage de 130 km sur le terrain d' exploits realises ... 56 ans plus tot, en 1934. LES PIONNIERS

Andre Roch est ne a Hermance, pres de Geneve, le 21 aout 1906. La scolarite au bout du lac est suivie par des etudes de genie civil a I'Ecole polytechnique federale de Zurich, qui lui permettront de s'illustrer dans de nombreuses competitions universitaires, teIles le Concours national academique de 1926 a Pontresina ou les Anglo-Swiss de 1927, Oll il termine sur le podium tant en descente qu' en slalom. La meme annee le voit remporter le Concours universitaire zurichois au Staos, en slalom comme en descente. Des joutes du Poly, Andre Roch retiendra surtout les concours de saut l' opposant, avec ses camarades, a ceux de I'Universite de Zurich. «Nous nous retrouvions au trempLin apres les cours, mais ne depassions que rarement les 15 - 20 metres. Pour ne pas avoir fair trop ridicule, nous naffichions que le total des deux sauts... !1 Les premieres Olympiades universitaires ont lieu aCortina d'Ampezzo du 24 au 29 janvier 1928. Andre s'impose souverainement en slalom et en descente, malgre quatre chutes dans cette derniere epreuve! «C'itait du ski sauvage, rien n'itait trad. Durant la course, jai meme rattrape un Japonais qui itait tombe dans un caniveau. !I 25 ans plus tard a Pokhara (Nepal), plusieurs expeditions himalayennes attendent l'avion et passent le temps en jouant au football . «Un alpiniste asiatique s'est alors approche de moi: <Bonjour, je crois qu'on se connait!»). Le concurrent malheureux depasse un quart de siede plus tot en etait hilare. D' autres succes suivirent et Andre se voit confier le poste d' entraineur de l' equipe universitaire italienne. «Nous nous battions pour faire connaitre le slalom et la descente, parents pauvres de l'epoque; seuls le saut et le fond itaient populaires. !I Ce qui fut verifie aux EtatsUnis durant l'hiver 1931, apres des etudes aupres de l'Ecole d'Etat de l'Oregon. < <je voulais enseigner le ski, mais je ne trouvais pas de dient. Je me suis rabattu sur le fond et le saut. !I L'APPEL OE LA MONTAGNE

Malgre une belle carriere de skieur, c'est vers l'alpinisme qu'Andre est attire tres tot. Son pere, president de la Section genevoise du Club alpin suisse en 1911 - 1912, emmenait ses enfants grimper au Saleve des leur plus jeune age et Andre n' a pas 20 ans pour ses premieres hivernales dans les Alpes, soit la Dent du Requin et le Grepon, en avril 1926. 129


Andre Roch, Glacier Balroro, 1934

A son retour des Etats-Unis, au debut des annees trente, la crise economique sevit en Europe. «Ingenieur sur un barrage au sud de Grenobfe, je ne m'entendais pas avec mon patron, dont je refUsais de couvrir fes indeficatesses. Mes retards du fundi matin, suite ades retours profonges de course en montagne, ont fogiquement entrafne mon ficenciement. » Rentre en Suisse, Andre exerce comme guide et moniteur de ski lorsqu' en 1934, il est invite a participer a une expedition internationale au Karakoram. «En fait, vu fa crise, j'itais chOmeur. Ce fut ma chance et je pus partir. » Le but de l' expedition du professeur Dyrenfurth etait l' ascension du Hidden Peak, le 11 eme sommet du monde, qui culmine a plus de 8000 merres. La tentative echoue, mais deux premieres sont realisees a ski a plus de 7000 m, au Sia Kangri et au Baltoro Kangri. «C'itait un record pour l'ipoque, nous itions si epuises a fa descente qu'il nous fallait nous arreter apres chaque virage, tant fair est rarifie a cette altitude. » 130


Andre Roch , H ans Winzeler; Hidden Peak (Gasherbrum I)

Photo Richard Angst

COUPS DE CCEUR

Andre Roch cumule les premieres dans les Alpes durant les annees trente er quaranre, du Massif du Mont Blanc jusqu' aux Grisons. Difficile pour cer amoureux des cimes de designer une ascension favorite. Ses yeux rieurs brillent soudain: «Si, en 1945, avec Robert Greloz et Rudi Schmid, nous itions presque au sommet de la face est du Rothorn de Zinal, pour une premiere, lorsque je nous crus bloques aquelques metres du but. Je me suis introduit dans une cheminee qui ma permis de sortir a cinq metres du sommet. Ce merveilleux cadeau de la montagne ma permis de realiser ma plus belle reussite, du point de vue technique. » Quatre ans plus tard, Andre escalade le Cervin par l' arete de Zmut. En descendant, il passe la nuit a la cabane du Hörnli avec l'ingenieur Reinharr Hürlimann. «Le lendemain matin, nous sommes repartis avec deux mousquetons et deux pitons, dont un sera plante avec un caillou. » La face nord du Cervin est vaincue, pour la septieme fois seulement, le 1er aout 1949. «Je ne pensais jamais pouvoir realiser une teile performance.» 131


UNE VIE AU SERVICE DES MONTAGNARDS

Peu de gens ont reussi a marier aussi heureusement qu'Andre Roch leur carriere professionnelle avec leur passion. A la Mob, on le retrouve assez logiquement chef de classe des cours d' avalanches destines aux officiers de montagne. «A la base, j'itais pourtant observateur d'artillerie. Quatre dans chaque poste, c'etait ideal pour le bridge... » En 1940, c' est a l'Institut federal pour l' etude de la neige et des avalanches qu'il debute, au Weissfluhjoch (Davos) . Andre Roch y travaillera pendant trente ans, developpant plusieurs theories sur le declenchement des avalanches et contribuant ainsi de maniere significative a accroitre la seeurite en montagne. Son autorite sera largement reconnue par-dela nos frontieres, ce qui lui vaudra jusqu'a ce jour de nombreuses missions de consultant aux quatre coins du monde, pour des missions d' expertises ou de prevention, notamment suite a divers accidents, du Groenland a l'Iran, de I'Amerique du Nord a I'Europe.

Traversee d'un torrent au glacier de Bhagat Kharak, Garhwal, 1939

LES RISQUES DU METIER

Le danger est omnipresent et ne peut toujours etre evite, malgre l' experience et toute la prudence observee. «En 1937, au Mont Blanc, lors de la seconde ascension de la Po ire, avec Robert Greloz, j'ai vu un serac basculer et nous tomber dessus. Etonne de se retrouver vivant quelques secondes plus tard, chacun d'entre nous itait persuade d'avoir perdu l'autre. La dissipation du nuage de poussiere nous a offirt une belle surprise, la masse de glace nous avait passe par-dessus.» En 1939, lors de sa seconde expedition dans les Indes, ce sont les premieres du Dunagiri (7066 m) et du Ghori Parbat (6712 m) qui sont effectuees en compagnie de Fritz 132


Po m de co rde en branches de buisso n, Karakoram

1934 Do nato r Marrin H auser, SAS Z Ăźri ch

""

Steuri et David Zogg. Au Chaukamba, le camp est installe a flane de montagne, a l'abri d'une crete le protegeant de la face. Peu apres, l' avalanche part, tellemem enorme qu' elle deborde la crete et emporte les neuf alpinistes. Deux sherpas ne survivront pas. La pire experience d'Andre Roch restera la perte, dans les annees soixante, de l'ainee de ses trois enfants. ÂŤElle avait vingt-deux ans et menait la cordee, suivie de son amie, quelle a entraine dans sa chute apres avoir glisse. Javais assure la corde autour d'un rocher, mais elle s'est rompue sous le poids. Si elle avait tenu, je naurais pourtant pas eu la force de les remonter.1I 133


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OBJECTIF EVEREST!

Second conflit mondial oblige, ce n'est qu'en 1947 qu'Andre reprend la route des Indes, dans le cadre d'une expedition de la Fondation suisse pour l' explorations alpines au Tehri Garhwal. Le Kedarnath (6940 m) et le Satopanth (7075 m) sont vaincus, deux premieres parmi tant d' autres. La deuxieme ascension du Mont Logan, second sommet du Yukon canadien, est reussie en 1950 avec Norman Read. Au retour, ils sont reveilles un matin par deux grizzlis qui en voulaient a leur confiture. Aux cris des voyageurs, les ours s' eloignent en se dandinant ... Mais a cette epoque, c'est l'appel du Toit du Monde qui sera le plus fort. Cexpedition genevoise de 1952 voit Lambert et le sherpa Tensing parvenir a 300 metres du sommet de I'Everest. Une seconde cordee, comprenant Andre Roch et Ernest Hofstetter, ne peut tenter sa chance quelques jours plus tard. «L'Everest n'est pas difficile, il n'est qu'un petit peu trop haut! » declarera Andre a son retour lors d'une conference a I'Alpine Club de Londres, faisant ainsi les grands titres de la presse britannique. Tensing vaincra I'Everest un an plus tard avec le Neo-Zelandais Edmund Hillary. LE GRAND NORD

Andre Roch n'a pas limite ses expeditions a I'Himalaya. En 1938, il dirige une expedition du Club alpin academique de Zurich au Groenland oriental, lors de laquelle pas moins d'une dizaine de premieres sont realisees dont celle du Mont Forel, second sommet de cette grande He de glace. CArctique le reverra a plusieurs reprises dans les annees cinquante, notamment avec Paul-Emile Victor et l'armee de l'air franc;:aise, dans le cadre d' expedi tions exploratoires sur l'Inlandsis. SOUVENIRS ET PROJETS

Aujourd'hui retire dans sa maison de campagne de Conches, pres de Geneve, Andre atout loisir d'admirer le Saleve, terrain de ses premieres escalades. Deja deux fois arriere-grandpere, il y vit regulierement entoure des siens, entre ses souvenirs, ses livres et ses nombreux tableaux. La serenite et l' enthousiasme illuminent un visage rayonnant lorsqu'il parle, avec modestie et humilite, de ses carrieres d' alpiniste, de peintre, d' ecrivain et d' expert, de ses cinquante-deux (!) «premieres» de par le globe, de ses joies et de ses peines. En pleine forme intellectuelle, il projette de participer, avec l' aide de ses petits-enfants et amis, a la redaction de nouveaux articles sur la montagne. Un regret, peut-etre? Le refus du SAS d' octroyer le «membership» aux dames! «Ce n'est pas normal. Lorsque je presidais la seetion genevoise du Club alpin suisse (fonction aujourd'hui exercee par une femme), j'ai reuvre pour leur admission. Un ami me disait alors que son epouse ne le laisserait jamais repartir en montagne si elle apprenait que les cordies itaient mixtes!» Ceci expliq uerai t -il cela ... ?

D o naror Dres Schild , SAS Bern

page 134 Rorho rn de Z inal, 6 ao ur 1945, 1c" d irecre par le versa nt esr, avec Roben G reJ oz er Ruedi Schmid (SAS)

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PRINCIPALES ASCENSIONS D'ANDRE ROCH PREMIERES DANS LES ALPES

Dent du Requin

6 avril 1926, Iere hivernale avec Raynald Manin, Huben Martin, J. Belaief, c.A. Ponti et Armand Charlet.

Grepon par le CP

17 avril 1927, Iere hivernale avec J. Belaief, Armand Charlet et Camille Devouassoud.

Dom des Mischabel

31 juillet 1928, lee parcours integral de 1'arete nord-est avec U. Campell, Truog et A. Dunant.

Aletschhorn

23 mai 1929, variante par le glacier situe a droite (ouest) de la Hasslerrippe, avec Truog (versant nord).

Aiguille des Glaciers

15 aout 1929, Ieee par le versant nord, par le glacier situe entre le 2eme et 3eme eperon, comptes en remontant le glacier de Trelatete, avec Huben Manin, Roben Greloz.

Aiguille du Fou

29 septembre 1929, Iere par le couloir aux 7 surplombs, versant est, avec Roben Greloz.

Trio let

20 septembre 1931, 1'"e par le versant nord, avec Roben Greloz.

Petit Dru

21/22 aout 1932, lOre descente par le versant nord, avec Roben Greloz.

Aiguille de Blaitiere

30 aout 1933, Iere directe au Rocher de la Corde par le versant est, avec Albert Dunant.

Aiguille de l'Amone

23 juillet 1935, 1'"e par le versant est, avec Roben Greloz.

Mont Blanc

18 juillet 1935, Ieee par le versant est du Col de la Brenva,

a droite de l' eperon Moore, avec Frendo et Sanhou.

Les Courtes

21 juillet 1935, versant sud, 1'"e montee par 1'eperon central et Iere descente de l' are te de la Pointe Chenavier, avec Roben Greloz.

Bec d'Oiseau

8 septembre 1935, Ieee par le versant est, sonie au CP du Grepon, avec Roben Greloz.

Tour Noir

15 septembre 1935 , Ieee par le versant est, avec Roben Greloz.

Mont Blanc

8 aout 1936, 1'"e par 1'eperon Mummery, entre la Sentinelle et 1'eperon Moore (versant est), avec Roben Greloz.

Peigne-Pelerins-Deux Aigles - Aig: du Plan

30 aout 1936, Ieee traversee avec Pierre Bonnant et Franc;:ois Juge.

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A l'Institut federal pour I'etud e de la neige et des avalanches. Andre Roch deva nt une suite chronologique des profils de la couverture de neige d'un hiver.

Pain de Sucre

4 juillet 1937, pre, versant nord, variante (Aig. de Chamonix) .

Pointe des Nantillons

28 aout 1937, pore par le versant est, avec Erika Stagni, Fernand Gros et Raymond Lambert.

Cime de l'Est des Dents 17 octobre 1943, Ieee directe du versant nord-est, avec Pierre du Midi Bonnant et Rene Aubert. Dent Blanche

3 aout 1944, lere dans le versant ouest, avec Jean Weigle et Robert Greloz.

Rothorn de Zinal

6 aout 1945, Ieee directe par le versant est, avec Robert Greloz et Rudi Schrnid.

Stockhorn Baltschiedertal

15 aout 1945, 3e.neascension de l'arete sud; Ieee de la 4emeTour et variante ala 5eme Tour avec Trudi Voegeli. ler septembre 1945: 4eme ascension avec Mme Deferr et Robert Greloz.

Aiguille du Plan

25 juillet 1946, 1"revoie directe, versant ouest, sortie par la droite, avec Robert Greloz.

Petit Schiahorn (Davos) 3 septembre 1946, 1"re versant nord-est, fissure oblique, avec Mlle Leisinger.

Mont Blanc

9 septembre 1946, voie directe, versant ouest, avec R. Greloz et R. Schmid.

Petit Schiahorn

19 septembre 1946, Ieee eperon central, versant nord-est, avec Christian Mischol.

Petit Schiahorn (Davos) 1950, lere par les vi res inclinees, avec Tschumi. 137


PREMIERES HORS DES ALPES Expedition internationale du profosseur Dyrenfurth au Karakoram

Baltoro Kangri

3 aoilt 1934, 1ere du sommet est nord-est, 7200 m, a ski jusqu'au-dessus de 7000 m, avec J. Belaief et Pierro Ghiglione.

Sia Kangri

11 aoilt 1934, 1',redu sommet central, 7300 m, avec J. Belaief et Pierro Ghiglione.

Col du Bec de Gaz

14 aoilt 1934, entre le Glacier de Vigne et le Baltoro, avec J. BelaieE

HaydenPeak et Castle Peak

Hiver 1936/37, Fres hivernales, Aspen, Colorado (ski) .

Cathedral Peak

1948, Colorado. Expedition du Club alpin academique de Zurich au Groenland oriental, 1938, toutes sont des premieres.

Mont Forel

2 aoilt 1938, 1iore ascension (3360 m), avec Karl Baumann et Guido Piderman.

Pieters Bjoerg

12 aoilt 1938 (1800 m), avec R. Landolt.

Laupersbjoerg

13 aoilt 1938 (2580 m), avec K. Baumann, Otto Coninx, Robert Landolt et Guido Pidermann. Karakoram , 1934 Le ÂŤcoiffeurÂť James Belaieff avec son clienr Andre Roch. Photo A ngst

page 139 Polo petit, Tibet, 1934

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Roedehorn

18 aout 1938 (2140 m), avec K. Baumann, Otto Coninx,

R. Landolt et G. Piderman. Solverbjoerg

19 aout 1938 (2050 m), avec R. Landolt, K. Baumann et Edouard Wyss-Dunant.

Rytterknaegten

24 aout 1938 (2200 m), avec G. Piderman, R. Landolt, K. Baumann et E. Wyss-Dunant.

Punta Helvetia

1938 (1400 m), avec Michel Perez, O. Coninx, K. Baumann.

Bellavista

1938 (1450 m), avec O. Coninx et K. Baumann. Expedition suisse au Garhwal Himalaya, 1939, organisee par la Fondation suisse pour l'explorations alpines.

Dunagiri

5 juillet 1939 (7066 m), l ere , avec Fritz Steuri et David Zogg.

Cirque du Glacier

Juillet 1939: - sommet, 6480 m: seul - sommet, 5800 m: avec le sherpa Gombu - Aig. de Kosa, 5400 m: avec Gombu et Tillye - Aig. de Kosa, env. 5400 m: avec un shikari - sommet, 5300 m: avec Angdava.

de Kosa

Ghori Parbat

18 aout 1939 (6712 m), avec Fritz Steuri et David Zogg.

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Au sommer du Grand Dru er le Moor Blanc

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Expedition au Tehri Garhwal 1947, organisee par la Fondation suisse pour l'explorations alpines.

Dome Blanc

25 juin 1947 (6830 m), accident de Sutter et de Wangdi Norbu, Alfred Sutter, Rene Dittert, Alexander Graven, Wangdi Norbu et Angnorbu. .

Kedarnath

11 juillet 1947 (6940 m), avec Graven, Sutter, Dittert, Tensing Norkay.

Satopanth

1er aout 1947 (7075 m), avec Graven, Sutter et Dittert.

Khalindi Peak

14 aout 1947 (6102 m), avec Dittert.

Balbala

25 aout 1947 (6412 m), avec Mr. et Mme Sutter, Graven, Dittert.

Nanda Ghunti

10 septembre 1947 (6309 m), avec Dittert, Angtensing. QUELQUES AUTRES GRANDES ASCENSIONS

Mont Blanc

21 avrill927, par Mont Blanc du Tacul et le Mont Maudit, aller et retour a ski du Refuge du Requin, avec Albert Dunant et J. Belaief.

Jungfrau

16 juillet 1928, arete est, 3 ern e parcours, avec Fortino LOrsa.

Aiguilles du Diable

5 septembre 1929, 2 ern e traversee complete, avec Jimmy Belaief.

Mont Blanc

13 - 14 et 15 aout 1933, descente de l'arete du Brouillard, remontee de l'Innominata, avec Robert Greloz.

Droites, Versant nord

29 juillet 1942, eperon nord-est, 31:rne ascension, avec Mme d'Albertaz et Raymond Lambert.

Dent Blanche

2 aout 1943, are te nord, 2 erne , avec Georges de Rham, Gabriel Chevalley et Alfred Tissieres.

Cervin

17 aout 1944, are te de Furggen, avec Georges de Rham, Alfred Sutter et Alexander Graven.

Petit Dru

27 juillet 1946, face nord, avec Aubert, Dittert, Flory et Jean Zeigle.

Cervin

1er aout 1949, face nord, 7ern e ascension, avec Reinhart H端rlimann.

Mont Logan

17 juin 1950, Yukon, 2ern e ascension, avec Norman Read.

Dhaulagiri

1953, tentative, versant nord-ouest jusqu'a 7200 m, avec Marc Eichelberg. Expedition du Club alpin academique de Zurich. 141


LES LIVRES D'ANDRE ROCH

KARAKORAM HIMALAYA, en franc;:ais et allemand (1934). QUER DURCH SCHWEIZERLAND, Groenland, en allemand, en collaboration avec Guido Piderman (1938). SCHWEIZER IM HIMALAYA, en allemand (1939). GARHWAL HIMALAYA (1939). LES CONQUETES DE MA JEUNESSE; en anglais: The Climbs ofmy Youth (1942). LA HAUTE ROUTE; en allemand: Die Gipfelwelt der Haute Route (1943 - 1963). BELLES ASCENSIONS ALPINES; en allemand: Die klassischen Gipfelbesteigungen (1944). IMAGES D'ESCALADE; en allemand: Im Fels und Eis, en anglais: On Rock and lee (1946). MON CARNET DE COURSE (1948). EVEREST 1952, en collaboration.

Andre Roch au milieu de ses montagnes, 1988

142


NEVE EVALANGHE, en italien (1980). GRANDl IMPRESE SUL MONTE BlANCO (1983). EXPLOITS AU MONT BLANC (1987). Andre Roch a ecrit une centaine d'articles sur ses ascensions, et sur les avalanches et sur les glaciers, entre autres: «MEsSUNG DER OBERFLÄCHENBEWEGUNG VON GLETSCHERN» (Gangotri-Gletscher, Himalaya, und Ogilvie-Gletscher, Yukon) Berge der Welt, 6. Band, 1951, p. 153 - 168 Andre Roch est membre d 'honneur de sept societes, parmi lesquelles l'Alpine Club de Londres, le Club alpin academique de Zurich, le Club alpin suisse et le SAS .

Andre Roch, 1986

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DIE «ESPOIRS » DER 2. SAS-GENERATION

FRANCIOLI PIERRE, 1915 Avenue de Rumine 42, Lausanne. Deux fils, Michel (1943) et Patrick (1947) , de Madeleine, nee Cuenod, decedee en 1963. Dr. med. Etudes de medecine a Lausanne. Fait tout d' abord partie du ski-club «Qua non descendam» fonde par feu Me Edouard Sillig a la Tour-de-Peilz et pepiniere de futurs SAslers lausannois. Prend part aux Championnats suisses de ski alpin a Grindelwald (1935) et a Davos (1936). Co-fondateur de la section de Lausanne du SAS en 1936. Participe aux rencontres Italo-Suisse (1936-37 -38), AngloSuisse et Duke ofKent Cup (1937-38): vainqueur a 5 reprises en descente et/ou slalom. Participe a l' expedition du SAS en Amerique (janvier-mars 1937): USA Eastern Downhill Championship au Mt Mansfield (1 ec rang); Inter-collegiates Ski Championship Canada-USA aSte Marguerite (2 e descente et slalom); USA National Amateur Championship a Sun Valley (2' slalom et combine); Canadian National Championship a Banff (1er descente, slalom, combine). Vainqueur en slalom et combine au Championnat de la Federation hongroise de ski (Matrahaza 1938). Championnat du monde FIS a Engelberg 1938 (15< slalom). Vainqueur en descente, slalom et combine aux championnats suisses universitaires et aux Akademische Skiwettkämpfe aller Länder (ASAL) a Grindelwald, 1939. Specialiste en chirurgie. Pratique privee et carriere universitaire a Lausanne. Professeur honoraire de la faculte de medecine en 1981.

MAISSEN LUIS, 1915 «Casa Run» Staderas. Maridaus cun Ada Flossmann, Mfons: Mengia 51, Barla 52, Marietta 58. Carschius si a Glion en Surselva Studisa Dr. Med. Dent. AlIas universitads de Friburg eBerna. Dapi 1945 ina praxis dentala a Cuera. Pli tard dimora e practica a Laax. Leu pionier e commember dil cussegl d' administraziun dellas funicularas dil Crap Sogn Gion. Sco president activau duront 10 onns l'Uniun de Traffic de Laax. Fundau ina Scola de skis Laax-Falera. Secziuns: Friburg, Berna e Turitg. 144


Partizipaziun a campiunadis universitaris en tuttas disciplinas. Campiun dell'uni Friburg eBerna ella combinaziun en quater. Comember dil Anglo-Swiss e Italo-Swiss- Team a Sogn Murezzi igl onn 1952. Victoria e megler temps en domisduas cuorsas dil slalom Anglo-Swiss. Nunemblideivel ein las expediziuns cun Hans Kessler ellltalia. Duront l'uiara mundiala pliche 1000 gis survetg avtiv. Instructer de cuors alpins militars. Trenader e menader de patruglas, campiunadis svizzers plurivalents. Traversada dil Biancograt (Bernina) cun Mayor Golay.

HAFTER MARTIN, 1916 Böndlerstrasse 47, Kilchberg, Diplom der Ecole de Photographie Lausanne 1942, Diplom als Architekt 1948 nach Studien an der ETH Zürich und der Ecole Polytechnique Lausanne, verheiratet gewesen mit Dory Jäggi (1987 verstorben) und Susanne Martin (1987-1990), Kinder: Adrienne, Brigitte und Christiane. Sektion Zürich, 1950 Technischer Leiter des Zentralvorstands des SAS, anschliessend Mitglied und Präsident der Kommission Wintersport der FISU, verschiedenste Funktionen inkl. Sprungrichter an diversen sAs-Meisterschaften, Initiant der sAs-Stiftung, 1971 Ernennung zum Ehrenmitglied. Seit Herbst 1948 Mitinhaber der Jäggi + Hafter AG (Gründer), Bauunternehmung in Zürich (verkauft 1990). Erinnerungen an die Winter-Universiade Jahorina mit Charly Schneiter: Sieg von Renee Colliard und Beinbruch von Jojo Clavadetscher nach dem Ziel der Abfahrt.

GILLIERON JEAN-LOUIS, 1916 La Forest, Montcresson (France), lic. jur. et lic. rer. pol., marie

a Marguerite de Sieyes (decedee), enfants: Irene de Escoriaza et Arnaud. Section de Geneve, Representant de la Societe de Banque Suisse en France, President de Georg Fischer France, President de Sulzer France, President de la Chambre de Commerce Suisse en France, Chevalier de la Legion d'honneur. 145


GUINAND JEAN, 1917

53, ch. de Conches, Geneve, medecin, FMH, Pediatre, marie

a Fran<;:oise Blum, enfants: Olivier (SAS) et Stephane (SAS) .

Section de Geneve, membre du Comite central en 1953 - 56.

KIND CAMILLO, 1917 Al bosch, Maloia, Dipl. Masch. Ing. ETH, verheiratet mit Margarita (Bänz) Schaad. Kinder: Seraina, Albana, Ursina und Martina. Sektion Zürich, Institut für Thermodynamik und thermische Maschinen ETH sowie BBC Baden.

STURZENEGGER ROBERT, 1917 Schopfackerstrasse 75, Trogen, Dr. med. vet., verheiratet mit Eisbeth Zürcher. Kinder: Elisabeth und Niklaus (SAS). Sektion Zürich, Rennchef bis Kriegsbeginn, Teilnehmer an ASAL-Skiwettkämpfen 1937, willkommener Benützer der Ski bei seiner Tierarzt-Tätigkeit auf abgelegenen Höfen. 30 Jahre Tierarzt für Gross- und Kleintiere, 10 Jahre Kantonstierarzt von Appenzell-Ausserrhoden.

STEINEGGER HANS, 1917 Aarestrasse 34, Aarau, Dr. rer. pol., verheiratet mit Verena Flückiger, Kinder: Jürg (SAS), Franziska, Urs und Andreas. Sektion Bern, zehn Jahre Mitglied des Zentralvorstands 19391946 und 1950-1953, Schweizer Meister StaffellaufJunioren 1937, vierzehnmal Teilnehmer des Engadiner Marathons 1973-1987. Mitglied des Zentralvorstands SLL, Mitglied und Präsident der Bauetappen 1 - 3 Magglingen, Mitglied und Präsident des Schulrats ETS Magglingen und Mitglied Eidg. Turn- und Sportkommission. 146


Zentralsekretär des Schweiz. Landesverbands für Leibesübungen (SLL) 1948-1960, Direktionssekretär Hart-Haller AG, ab 1953 J ura-Cement-Fabriken, Aarau, zuletzt VR-Delegierter und Chef der Konzernleitung. «Jeder macht, was er will, und auch zu dem ist er nicht verpflichten>(erfolgreicher Führungsgrundsatz von Willy Bürgin).

WASER PETER GAUDENZ, 1918 Ob. Heuelsteig 12, Zürich, Dr. med., Dr. phil. , Dr. rer. nato h . c., Prof. Uni und ETH Zürich, verheiratet mit Marion Bodmer, Kinder: Sibylle, Christian und Cordelia. Sektion Zürich, Präsident der Sektion 1951-1959, Preise an akad. und reg. Rennen, beim Parsennderby, in Galdhöppingen, an den Schweiz. Clubmeisterschaften, Regionalrennen (1. Rang Slalom) und in der Viererkombination der SHM. Direktor des Instituts für Pharmakologie 1963 - 1987, Dekan der med. Fak. 1970 -1972, Rektor der Uni Zürich 19781980, Präsident Inter. Union of Pharmacology, VR-Mitglied zahlreicher Gesellschaften. «Always keep your fighting spirit. »

RIOTTON PIERRE, 1919 Habite «La Pierrine» a Veigy (Geneve). Mari de Francine Zanchi depuis 1946: «50 ans de bonheur», repete inlassablement Pierrot. La presse sportive fit connal'tre camme junior ce skieur tres doue, mais c' est au SAS qu'il fit partie de l' elite suisse avec les Feufeu, Loulou et autres Niggli qui remporterent le slalom des Interclubs aArosa en 1945. Tres souvent mobilise (800 jours en 4 ans!) il ne fut pas le plus assidu des etudiants, d' autant que le deces de son pere l' obligea a reprendre les affaires de familIe. Son enthousiasme pour le SAS fit de Tonton un excellent chef technique (1953 - 56) . Membre d'honneur en 1958, est reste, dit-il, donneur de conseils. Intarissable conteur de souvenirs, il ajoute: «Je me rapp elle en Norvege 1954, au Galdhöppigen, on artendait Raoul a la descente. Un cri, c' etait lui, hurlant <arriva la bomba>et il s' ecrase contre un mur de neige!» Et il dir encore maintenant: «Je me rends campte, avec l'age, de tout ce que je dois au SAS par les amiries fideles que je m'y suis faites. » 147


REVERDIN FRANC;:OIS, 1919 Ch. des Hauts-Crets 60 a Cologny. Marie a Chantal de Reding. Enfants: Thierry (SAS) et Catherine, ep. de Jean Fontannaz (SAS). Docteur en medecine, FMH, urologie et chirurgie. Etudes a Geneve, postgraduate a Lausanne, Paris, Lyon et Londres. Membre de la section de Geneve (1938). Toujours surnomme «la vieille France» par ses pairs du SAS, il ajoute: «Les honneurs sont trop lointains pour que je m' en souvienne. »

GILLIERON PIERRE, 1919 23, rue des Vollandes, Geneve, Dr en droit, marie a Camilla Pelliccia-Ollandini, enfants: Isabelle et Diane. Section de Geneve, RennchefI942- 1944, president 1944-1947. Juriste au contentieux de la Societe de Banque Suisse puis de Nestle, representant pour l'Europe de la Pittsburgh National Bank, etudes d'avocat a Geneve des 1970, administrateur de societes. Medaille Bellot 1992.

LONNEVIG ROLF, 1919 Kurzporträt im 33. Jahrbuch, Seite 168, Ehrenmitglied des SAS . ...... -Ul -

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SCHNYDER RUDOLF, 1919 Langackerstrasse 1, Balsthal, Dr. med. dent., verheiratet mit Hjördis Vaage, Kinder: sieben Töchter und zwei Söhne. Sektion Basel, Skifahren und Bergsteigen. Hauptsport: alle Schiess-Sportarten. Silbermedaille mit freier Pistole an der Olympiade London 1948, mehrere Jahre Mitglied, dann Trainer der Pistolen-Nationalmannschaft, 1974 Präsident des OK der Weltmeisterschaften im Wurftaubenschiessen. Ehrenmitglied verschiedener Schützenverbände. Als sein Leitfaden für Leben, Beruf und Sport galt stets die kurze Formel von Kaspar Wolf, Magglingen: Erfolg=Leistung + Glück.

FREYMARC, 1919 Badistrasse 32, Ebnat-Kappel, Dr. med. dent., verheiratet mit Marianne Nytrai. Kinder: Rudolf, Thomas und Barbara. Sektion Zürich, Teilnehmer an vielen SAS- und anderen Rennen. Inhaber einer Zahnarzt-Praxis in Ebnat-Kappel und Nesslau zusammen mit seiner Frau. Ehrenmitglied der Schweizerischen Zahnärztegesellschaft, Dr. h. c. der Universität Zürich, Gründer diverser Gesellschaften, VR-Präsident der Mineralquelle Lostorf 1962-1987.

ALBERTINI ISIDORO, 1919 Piazza San Alessandro 4, Milano, Dr. der Nationalökonomie der Universira Bocconi (Italien), verheiratet mit Carla Pagani, Kinder: Alberto, Antonio und Alessandra. Sektion Zürich, Teilnehmer an den italienischen Meisterschaften 1940 und 1941, an den italienischen Universitätsmeisterschaften 1937-1940 und an diversen SAs-/sc-18-Rennen. Stockbroker (Agente di Cambio) in Milano bis 1989.

DE LAVALLAZ JOSEPH, 1919 Av. de la Gare 33, Sion, etudes de pharmacie, Dr. es sciences, marie a Suzanne de Torrente, enfants: Antoine, Fran<;:ois (decede en 1977) et Romaine Martin (SAS). Section de Lausanne, president et Rennchef, Rennchef suisse 1947 -1949, elite suisse en slalom et descente, participant aux: courses SAS, Anglo-Swiss, Italo-Suisse a Mürren, St. Moritz, Selva di Gardena, Terminillo et Matrahaza (Hongrie). «Grande equipe de copains avec Loulou Piguet, Pierre Riotton et Joseph de Lavallaz dit Feufeu. » 149


TRÜB WERNER, 1919 Sektion Zürich, Begeisterung für den Skisport. «In bester Erinnerung sind mir die Trainingskurse mit Marc Hodler und Franz Obrecht, die diversen ZHM und meine (einmalige Teilnahme) an den SHM in Zermatt. »

Mc MULLEN JOHN J., 1919 53 Undercliff Road, Montclair, NJ (USA), Master degree des Massachusetts Institute ofTechnology, Dr. ETH Zürich, verheiratet mit Jacqueline Everhart, Kinder: Peter, Catherine und John. Sektion Zürich, Mitglied des Grasshoppers Club Zürich. Naval Architect und Marine Engineer in New York, früher Eigentümer des The Houston Astros Baseball Club, National League Baseball Team, zur Zeit der The New Jersey Devils, National Hockey League Team and winner of the Stanley Cup 1995. «Remembers his years in Switzerland as the happiest and most interesting of his life. »

BERGMAlER HANS, 1919 Allmendstrasse 16, Küsnacht, Dr. iur., Inhaber des Zürcher Rechtsanwaltspatents, verheiratet mit Annelis Roduner, ein Sohn: Rolf Sektion Zürich, Schweizer Hochschulmeister über 800 m, 1500 mund Cross-Country. Gründungsmitglied des Panathlon Clubs Zürich sowie des Stiftungsrats der Schweizer Sporthilfe. Gerichtspraxis und Tätigkeit in einem Zürcher Anwaltsbüro, Generalsekretär, später Direktionspräsident und Delegierter des Verwaltungsrats der Elektrowatt. Präsident und Mitglied des Verwaltungsrats weiterer Gesellschaften. 150


SILLIG FRAN<::OIS, 1920 Ch. de la Fauvette 54, Lausanne, etudes d' architecture a I'Ecole polytechnique federale aZurich, marie a Madeline Pictet, quatre enfants. Section de Lausanne, ancien vice-president central, membre de l' equipe universitaire suisse de ski 1940 - 1943, champion universitaire suisse de plongeon 1944 et 1946. Participant de vingt-quatre championnats universitaires de ski et de toutes les Semaines AH/SAS, navigation a voile sur le lac comme sur la mer.

KESSLER HANS, 1920 Sunnmatt 20, Zumikon, Dr. iur., verheiratet mit Yvonne Grob, Kinder: Martin und Robert (beide SAS) und Susanne (verheiratet mit Sepp Gammetter SAS). Sektion Zürich, Präsident der Sektion, Zentralpräsident des SAS 1950-1953, Ehrenmitglied SAS, BUSC, sc 18 und Skiclub Kandahar, Präsident der sAs-Stiftung 1986 -1989, Initiant der Aktion «SAS forever» (Verdoppelung des Stiftungskapitals), Organisation der Anglo-Swiss-Rennen 1946 -1972, Ski Viererkombination, militärischer Pentathlon, Ballonfahren und Golf Präsident der Kessler & Co. (International Insurance-Brokers), Zürich. «If it can be done, we can do it. »

WOLF KASPAR, 1920 Studmattenweg 46, Magglingen, Dr. phil. (Geschichte bei Edgar Bonjour, Basel), verheiratet mit Erica Bisaz, ein Sohn. Sektion Basel, praktizierte sehr viele Sportarten. Nachfolger von Noldi Kaech als Direktor der Eidg. Turn- und Sportschule Magglingen 1968 -1985, mehrere Diplome, einige Dienstgrade, viele Berge bestiegen. 20 Jahre Schriftleiter des sAs-Jahrbuchs, Ehrenmitglied des SAS. «Vor Aufregung verhaspelte ich mich im Slalom an den SMH 1943 in Zermatt zwei Meter vor dem Ziel mit Ski und Schuh im Absperrseil und flog mit Kopf und Brust ins Ziel. Man belehrte mich, dass im Gegensatz zur Leichtathletik nicht die Brust, sondern beide Skischuhe (mit Füssen) die Ziellinie überqueren müssten. Vielleicht hat man inzwischen die Regel geändert. » 151


PIGUET GEORGES, 1920 Originaire de la Vallee de Joux et de Geneve, a choisi de faire ses etudes et d'etre medecin a Lausanne (Ch. de Ballegue a Epalinges). Marie aJanine Lecat (France), il a pratique la chirurgie plastique jusqu' en 1986. n a mene de front avec succes ses etudes de medecine et le ski de competition au niveau helvetique. Entre a la section de Lausanne en 1941, il fut un fanatique du combine 4 et, ace titre, membre de l' equipe suisse. Comme descendeur, il termine 3e.au Lauberhorn en 1942 et Se. a Megeve au Grand-Prix de la Legion. n fut aussi deux fois champion suisse universitaire de descente, trois fois de meme en combine 4 et trois fois egalement champion romand au combine des quatre epreuves. Aujourd'hui, fidele aux pentes de Zermatt et assidu sur les greens d'Epalinges, Loulou ne manque jamais l' occasion de rappeler tout ce que le SAS lui a donne et ce qu'il doit a son premier Rennchef, notre regrette Albert Fanchamps.

RÜEDI BEAT, 1920

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Vernetta, Casciana Ciapin, Castino (Italien), Dipl. Arch. ETH, verheiratet mit Daria Gan. Sektion Zürich, Sieger Parsenn-Derby 1937, Stürmer, später Verteidiger im HC Davos und Mitglied der Schweizerischen Eishockey-Nationalmannschaft 1937 - 1948, Ehrenmitglied des Schweiz. Eishockeyverbands und diverser Clubs. Ingenieurbüro in Castagnola-Lugano mit Spezialgebieten Kunsteisbahnen und Grosstankanlagen für Mineralölprodukte, seit 1983 wohnhaft im Piemont, Ausbau von alten Bauernhäusern im rypischen Piemonteser Sichtstein. Schönste Erinnerungen an den SAS: die herrlichen Tage auf Willy Bürgins Ländli in Freienbach und das Wasserskifahren mit Sioux Müller hinter Willys Motorboot auf dem Zürisee.»

RICKLIN PETER, 1920 Biberhaldenweg 12, Männedorf, Dr. med., verheiratet mit Katia Specker, Kinder: Katia und Thomas. Sektion Zürich, Liebhaber von Skitouren. Ehern. Chefarzt der chirurgischen Abteilung des Kreisspitals Männedorf, Privatdozent und Tit. Prof. für Unfallmedizin, Ehrenmitglied der Deutschen und Österreichischen Gesellschaft für Unfallchirurgie. 152


REVERDIN CLAUDE, 1921 Route de Lausanne 220, Chambesy, etudes de theologie, marie a Clairemonde de Haller, quatre enfants. Section de Geneve, premier au championnat international universitaire junior 1942 (descente et slalom). Ministere pastoral a Geneve et a Londres. Aumonier de l'Hopital Cantonal Universitaire 1978-1986 et aumonier benevole a l'H.CU.G., moderate ur de la Compagnie des Paste urs 1971-1974.

MÜLLER ALEX F., 1921 Corsinge, Meinier, Professeur de medecine, marie a Musi Tschäppät, 3 enfants. Section de Geneve, Rennchef 1942- 1944, champion universitaire genevois, 1942. Etudes de medecine a Geneve, Lausanne et Zurich, formation post-graduee aZurich, Boston et Geneve, Professeur de physiopathologie 1960, Professeur de medecine 1965, Directeur du Departement de medecine 1970, President de l'Academie suisse des sciences medicales en 1963 et des Academies scientifiques suisses en 1965.

COMTE RENE, 1922 Schulstrasse 38, Regensdorf, Dipl. El.-Ing. ETH, lady friend JiJi, Kinder: Francesca und Marlyse. Sektion Zürich, Leiter und Coach der Segelflug-Nationalmannschaft 1970 - 1975. Verkaufsingenieur USA der General Electric; Verkaufsingenieur Südafrika der MFO; VR-Delegierter der Nabholz AG, Schönenwerd. Seit 1967: Teilzeit-Manager und Unternehmensberater. «Studienzeit während den Kriegsjahren. Ich wundere mich heute, wie wir neben dem Militärdienst (50% der Zeit) und den obligaten verlängerten Skiweekends (jeweils Freitag bis Sonntag) auch noch studieren und die Prüfungen bestehen konnten. Schön waren immer die verlängerten Ferien; infolge der Brennstoffknappheit im letzten Kriegswinter begannen die Frühjahrsferien bereits am 1. Februar. » 153


KOENIG HANS, 1922 Baumgartenrain 8, Thun, lic. rer. pol. Uni Bern, verheiratet mit Barbara Ziegler, Kinder: Nicola und Simone. Sektion Bern, 1956-1959 Mitglied des Zentralvorstands, Teilnehmer an vielen Rennen, Techn. Leiter Gebirgskurse 3. Div. Ausbildung beim SBV Genf, bei Nestle in England, BRD und USA. Früher Direktor und Delegierter des VR, später Präsident der Gerberkäse AG in Thun. Präsident der Berner Handelskammer und Vorstandsmitglied verschiedener Branchenverbände. Verwaltungs rat mehrerer Gesellschaften. Herrliche Erinnerungen an die Viererkombination, an die heroischen Zeiten des Skilaufs unter gastlicher Anleitung von Marc und Jürg Hodler sowie Ruedi Witmer in Mürren und die Gastfreundschaft bei «Madam» und Willy Bürgin am Zürichsee. MÜLLER CHARLES, 1922 «Les Rochettes», Aubonne, Lizentiat der Internationalen Politischen Wissenschaften der Universität Genf, verheiratet mit Marlise Brügger. Sektion Genf, Teilnahme an vielen Studentenrennen. 1946 Eintritt in das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) , 1950-1955 Gesandtschaft Kairo, 19551958 Botschaft Moskau, 1958 - 1960 Wirtschafts- und Finanzdienst EDA, 1960 - 1966 Sekretariat der EFTA Genf, 1967 -1970 Stellv. Missionschef der Botschaft in Washington, 1970 -1973 Botschafter in Indonesien, ebenfalls akkreditiert in der Republik Khmer und in Südvietnam, 1973 - 1976 Direktor der Europa-Nordamerika-Abteilung EDA, 19761981 Generalsekretär der EFTA Genf, 1981-1987 Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, seither Berater und Verwaltungsrat verschiedener Unternehmen und Banken. SCHMID RUEDI, 1922

211, Woodland Rd, Kentfield CA (USA) , Dr. med., Dr. Phil. Ir, verheiratet mit Sonja Wild, Schwester von Ralph Wild (SAS) und Schwägerin von Paul Aerni (SAS), Kinder: Isabelle und Peter. Sektion Zürich, Mitglied der schweizerischen Skinationalmannschaft 1941 - 1943, Cordillera Blanca Expedition des 1948. 1959 -1962 Asst. Prof. Harvard Med. School, 1962 - 1966

AACZ

Professor der Medizin an der University of Chicago, anschliessend Prof. der Medizin an der University of California, San Francisco, vollamtlicher Dekan der med. Fakultät 19821989, seit 1992 emeritiert, Mitglied vieler wissenschaftlicher Gesellschaften. 154


BONNET GEORGES, 1922 Av. de la Gare, Lausanne, Dr. med. dent., marie a Michele Balet, enfants: Veronique, Fran<;:ois, Sandrine et David. Section de Lausanne, president de la section 1949-1952. Nombreuses competitions sportives universitaires avec le SAS pour le ski, mais aussi en athletisme et en cross-country. Vainqueur du premier championnat de golf du SAS a Lucerne 1971. «En souvenir les <folles annees>, quarante, cinquante: <Lalouette>par Jean-Jacques Fatton et les pieds de cochon de da belle Hortense> par la grand-mere (Georges Bonnet pour les non-inities) .>

BUS ER RENE, 1922 Gloriastrasse 70, Zurich, lic. HEC, marie aPaule de Montreal (29 ans), enfants: Michel, Christiane et Sonia. Section de Zurich, participant aux courses de ski SAS, plusieurs titres de champion suisse de tennis, 11 participations a la coupe Davis. Grands magasins EPA, Zurich, Henry Morgan, Montreal, puis propre bureau d' achats de produits suisses pour magasins d' outre-mer. «La camaraderie rencontree et entretenue pendant 55 annees a ete une des experiences les plus enrichissantes de ma vie.»

FUCHS JEAN-JACQUES, 1922 Peter Merian Strasse 38, Basel, Dr. iur., verheiratet mit Margot Hinnen. Kinder: Christoph und Belinda. Sektion Basel. Ehemaliges Mitglied der Direktion der F. Hoffmann-La Roche. «Unvergesslich die von Hans Grimm geleitete Durchquerung von Norwegisch-Lappland auf Langlaufski im April 1968.»

SGANZINI CARLO, 1923 Via plan del bosco 1, Porza bei Lugano, Dr. iur., verheiratet mit Nella Camponovo. Kinder: Giovanna, Francesca und Lorenzo (Luca tödlich abgestürzt im Hohen Atlas 1979). Sektion Bern, Zentralpräsident des SAC 1980 - 1982, Ehrenmitglied der Sektion Tessin des SAC, Präsident der Union Internationale des Associations d'Alpinisme 1985 -1991 und Ehrenmitglied seit 1992. Seniorpartner einer Anwaltskanzlei in Lugano, Mitglied des Grossen Rats des Kantons Tessin 1969 -1987. 155


NIELSEN JACK, 1923 In der Egg, Samstagern, Dipl. Ing. Chem. ETH, verheiratet mit Romi Zellweger, Kinder: Gregor, Lorenz und Robert. Sektion Zürich, Sieger an diversen SAS-, Zürcher, Schweizer Hochschul- und Clubmeisterschaften, Mitglied der norwegischen OL- und WM-Mannschaft St. Moritz (1948), Aspen (1950) und Oslo (1952), Gewinner des Holmenkollen-Slaloms 1950 und norw. Slalom meister 1950. Life member des Kandahar Skiclub und «Cato Aall Ehrenpreis» des norweg. Skiverbands. Tätig gewesen für die Shell International Chemical Company in England, Deutschland, Holland, Schweden und in der Schweiz, 1966 - 1992 im Management der Dow Chemical Europe und USA. «Mein herzlicher Dank geht an die Schweiz - meine zweite Heimat -, an Willy Bürgin und an alle SAsler für die vielen guten Freundschaften und schönen Erinnerungen.»

FASSBIND RUEDI, 1923 Sonnmattstrasse 5, Hergiswil, Dr. oec., verheiratet mit Jacqueline Dufour, Kinder: Olivier, Isabelle und Marianne. Sektion Zürich, Vorstandsmitglied, Teilnehmer an vielen SASRennen inkl. Anglo-Swiss und Italo-Suisse, 2. Rang Slalom der Junioren an den Schweiz. Skimeisterschaften 1942, Elite Klassifikation des ssv in Abfahrt, Slalom und Riesenslalom, Teilnehmer an den Ausscheidungsrennen für das Lauberhorn 1945, u. a. zusammen mit italienischen Internierten, worunter «Blitz» Zeno Colo, Sieger der zHN-Abfahrt 1946 sowie Teilnehmer, Sieger oder vorderste Ränge an vielen anderen Rennen im In- und Ausland inkl. Mitglied der Delegation der schweizerischen Nationalmannschaft gegen das französische Nationalteam in Auron bei Nizza.

LANTER MAX, 1923 Pflugsteinstrasse 41, Erlenbach, Dr. oec. pub!., verheiratet mit Magi Lüthy, Kinder: Marco, Daniel, Urs (SAS) und Thomas. Sektion Zürich, Langlauf, Orientierungsläufe und WinterArmeevierkampf, Schweizer Hochschulmeister 1945 und Zürcher Hochschulmeister 1947 im Langlauf, 3. Rang Staffellauf der Akad. Weltwinterspiele 1947. Stoffel und Co., St. Gallen, Direktionspräsident der Oerlikon Bührle, Geschäftsleitungsmitglied der BBC. 156


PASCHOUD ANDRE, 1923 Villa Pn~-Vert, Chateau-d'Oex, lic. jur., notaire, marie a Marylene Borel, enfants: Lise, Franc;:ois et Anne. Section de Lausanne, membre du Comite central 1959 -1962. Notaire a Chateau-d'Oex jusqu'a fin 1986, juge au Tribunal du District de Pays d'Enhaut et vice-president, membre du comite de 1'Association des Notaires Vaudois, actuellement notaire honoraire, membre fondateur du Telecabine du Pic Chaussy aux Mosses, fondateur du skilift de la Lecherette. PASCHE FERNAND, 1923 Av. Verdeil 1 bis, Lausanne, Ingenieur-Chimiste, Dr. es sciences, marie a Renee Henry, enfants: Pierre-Alain et Claire-Lyse. Section de Lausanne, president de la section 1946, medaille de bronze au relais des Jeux mondiaux universitaires (ASAL) Davos 1947, bons classements en saut (Montgomery Cup), quatre epreuves (championnat suisse Gstaad 1944, et trois fois premier au championnat regional romand et österr. akad. Skimeisterschaften), en slalom (premier Italo-Suisse Cortina 1946), en combine alpin (Anglo-Suisse St-Moritz 1946) et au championnat br fort. 10. Directeur general Secheron Soudure, expert consultant a 1'EPFL, membre du comite Schweiz. Verein für Schweisstechnik, Colonel d'infanterie. GILLIERON PHILIPPE, 1924 Place de la Taconnerie 3, Geneve, lic. theol., marie a Ariane Clerc. enfants: Anne, Franc;:ois et Philibert. Section de Geneve, qu'il preside en 1952. Vice-president du Comite central (1953-1956). Initiateur de la Semaine AH en 1968 et organisateur jusqu'en 1989. Nomme membre d'honneur en 1978. Ministere pastoral: aumonier des etudiants de 1'Universite de Geneve, pasteur de 1'Eglise franc;:aise du Caire, de la paroisse de Cartigny, chef du service des Emissions protestantes de radio, directeur du Bureau central d' aide sociale. Militaire: aum prot chef S div mont 10. Succes plus evidents sur l' eau que sur la neige: champion suisse des Snipes en 1941 et 1942, vainqueur du Bol d'Or en 1967, de la Croisiere Eynard en 1968 et de la Semaine de la voile en

1969.

LUNDEANKERJOHNNY, 1923 Kurzporträt im 33. Jahrbuch, Seite 169. 157


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Aus dem sAs-Fotoarchiv: Der SAS-Zentralvorstand 1950 - 1953 Im Uhrzeigersinn: Dr. Hans Kessler, Präsident; Dt. Hans Steinegger, Vizepräsident und Kdssier; Martin F. Hafter, Technischer Leiter und Redaktor des Hasen; Willy Bürgin, Technischer Beisitzer; Dt. Heinrich Binder, Beisitzer; Jürg Marmet, Tourenchefi Dr. Emilio Coppetti, Beisitzer; Dt. Huben Weisbrod, Beisitzer; Jürg Frei, Rennchefi Arnold Kaech, Redaktor des Schneehasen; Dt. Walter Amstutz, abtretender Redaktor des Schneehasen.

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FREI JÜRG, 1924 Promenade 134, Davos-Dorf, Dr. med., verheiratet mit Francine Pierlot. Kinder: Daniel und Lucas. Sektion Zürich, regelmässige Teilnahme an Hochschulmeisterschaften, Italo-Suisse und Anglo-Swiss-Rennen, dreimaliger Gewinner der Kombination Anglo-Swiss 1950 - 1952, Elite-Fahrer der Abfahrt 1946, Ehrenmitglied des Skiclub Davos (Präsident 1958 -1961), Vize-Zentralpräsident des ssv 1960-1967, Präsident des Hockey-Club Davos 1965-1968, Senioren-Captain des Golf-Club Bad Ragaz 1993-1996. Allgemeinpraxis mit skitraumatologischem Schwergewicht in Davos-Dorf 1957 -1990. HERTIG JEAN-PIERRE, 1924 1, Avenue Belvedere, Chez-le-Bart, licencie des sciences commerciales et economiques, marie a Marthe Rosenfeld, enfants: Gerard (SAS), Corinne et Thierry. Section de Geneve, membre du comite pendant plusieurs annees, verificateur des comptes du CC/SAS, pendant vingt ans adjoint a l' organisation de la Semaine AH, deux fois champion universitaire genevois, membre de l' equipe victorieuse aux courses SC 18 aSestriere, plus de quarante ans de participations en concours hippique, detenteur de plus de 500 plaques d' ecurie. Membre d'honneur da la Federation Suisse du Commerce de Vins et de 1a Federation Suisse des Spiritueux, Chevalier de l'ordre du Merite Agricole (Ambassade de France), Citoyen d'honneur de la commune de Margaux, Dr es Vin de l'Academie du vin de Bordeaux, President de l'Association Suisse des Maitres-Conseils en vin de France, etc. A ta bonne sante, Jean-Pierre! ODERMATT ADOLF, 1924 Engelberg, Dr. oec. publ. Sektion Zürich, Mitglied der Schweizerischen Nationalmannschaft 1945-1950, Sieger in der Abfahrt und im Langlauf an den argentinischen Meisterschaften 1948, Kombinationssieger der Lauberhorn-Rennen 1949, 1950 Schweizer Abfahrtsmeister, Schweizer Meister im militärischen Wintervierkampf 1952, diverse Meistertitel an schweizerischen Hochschulmeisterschaften. Hotelier des Bellevue-Terminus in Engelberg bis 1983, Mitglied des Zentralvorstands des SSV, Klassenlehrer und Experte des Schweizerischen Interverbands für Skilauf und des Schweizerischen Skischulverbands und viele weitere Funktionen und Präsidentschaften in Skiverbänden und internationalen Skikongressen. Initiant und langjähriger VRPräsident der Luftseilbahnen Engelberg-Gerschnialp-Trübsee. 159


Die Ur-Ahnen der Ur-SAsler

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Foto Vittorio Sella

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CONSTITUTION DE LA SECTION DE FRIBOURG Jose Kaelin, SAS Fribourg

Si la section de Fribourg a ete officiellement constituee en 1946, il faut remonter 16 ans plus tĂśt, soit en 1930, pour decrire les evenements et les personnes sans lesquelles jamais la section de Fribourg n' aurait vu le jour. S'inscrivant en 1930 a I'Universite de Geneve, notre venerable ami et veteran Claude Blancpain s'informe sur le SAS qui faisait deja parler de lui a l' epoque. Le ski en effet, Claude Blancpain le pratique depuis son enfance avec son onele Henri Blancpain, ingenieur du Poly et guide de montagne, pionnier du ski a Fribourg, qui, ayant travaille en Norvege etait revenu de ce pays charge de skis, de loopars, de fixations Huitfeld et de peaux de phoque, grace auxquelles le elan Blancpain traversait le Schweinzberg pour aller au Lac-Noir! Ayant egalement passe 4 annees au College de Trogen, dans les montagnes appenzelloises, notre ami Claude en etait revenu, ayant pratique le fond et le saut. 11 entendait des lors, des son arrivee a Geneve, passer au ski alpin, qui venait de voir le jour a Murren. C' est donc au Landolt que Claude Blancpain rencontra les Roch, Lombard, De Senarelens, Andeoud et autres gars du SAS, tres sympa, et il fut tres heureux d'etre accepte dans cette section genevoise qui le lui rendit bien en le nommant president en 1932. Ayant deja acette epoque-la l' occasion de frequenter d' autres sAslers a l' occasion du camp de Murren, deja organise a Nod, Claude Blancpain fut tente de former une seetion a Fribourg. 11 y trouve deux copains prets a relever ce defi mais les pommes ne sont pas encore mures et finalement, ces braves precurseurs renoncent en 1934. Les annees passent, la mob survient et ce n' est finalement qu' en 1946 que notre ami Claude, de retour a Fribourg, est appele par Berni Rufenacht, avocat a Berne, membre fondateur du SAS qui le prie, au nom du Corni te central de l' epoque, de remettre le metier a l' ouvrage et de fonder une section du SAS a Fribourg, ce qu'il accepte. Cette fois, Claude Blancpain a la chance d' avoir avec lui Pius Pally, chef des sports de l'universite, qu'il peut convaincre de fonder avec lui et d' animer cette future seetion, ce que ce dernier fera avec autant d' enthousiasme que de tenacite jusqu'a sa mort. C' est bien grace aces deux anciens que la seetion de Fribourg a pu voir le jour et prendre son envol, soutenue par d'anciens membres SAS fribourgeois venant des sections du SAS Lausanne et de Berne, tel Pierre Musy, exemple du sportif accompli, medaille tant aux Jeux Olympiques d'hiver (bob) que d'ete (equitation), Georges Macheret, infatigable entraineur pour le ski de fond, Claude Bourgknecht, entre autres, qui soutinrent les jeunes actifs d' alors, les Luiggy Musy, Norbert Bishof, Nager, et tous les autres, venus du Valais, ou de la Suisse centrale, suivis plus tard par les Koller, Cottier, De Weck, BrĂźnisholz, tous infatigables animateurs de la section. Petit a petit, sous la houlette de l'inoubliable Pius Pally, les coureurs de la section de Fribourg purent rivaliser avec les autres sections, plusieurs de ces membres pouvant meme acceder arequipe nationale universitaire et participer aux universiades. 162


A ls freudiges Ereignis darf der SAS die Gründung einer Sektion Freiburg buchen, welc he sich heute mit 12 Mitgliedern bereits gut entwickelt hat. Die Mitgliederbewegung hielt sich im Rahmen des üblichen Zuwachses. Bestand Mai 1945: 110 Aktive, 244 AH, 14 EM, total 368 Mitglieder Bestand Mai 1946 : 131 25 0 " 14" 395 Zuwachs: 27 Mitglieder.

zu dieser ehrenvollen Wahl. Der Rennchef konnte gestützt auf die gezeigten Leistungen folgende Mitglieder zu Schneehasen ernennen: D ölfi Odermatt, Frederic Urfer, Ferdinand Pache, Jürg Hodler. Die wie üblich anläßlich der SAS-Rennen ausgetragene Meisterschaft um di e Kuhg locke wurde von der Sektion Zürich gewonnen . Auszug aus dem Jahresbericht 1945/46 von Bernh ard Rüfenacht

SCHWEIZ E RISCH E HOCHSCHULM E IST ER 1947 Schweizerischer Hochschulmeister im Skifahren (Kombination Abfahrt-Slalom): ODE R M AT T A D 0 L F, Universität Zürich. Schweizerischer H ochschulmeister im Laufen und Springen (Kombination Langlauf-Skispfung): LUNDE JOHNNY, ETH, Zürich. Schweizerischer Hochschulmeister im Staffellauf: UNIVERSITÄT FRIBOURG mit Ziegler Benedikt, Macheret Georges, Lang Joseph, Peissard Otto, Schweizer Henri. Schweizerische H ochschulmeisterin im Skifahren (Kombination Abfahrt-Slalom): GY R RU T H, Univers ität Genf.

Resultate aus dem Jahrbuch 1947

C' est 1a conscience tranquille et avec 1a satisfaction du devoir accompli, que Claude Blancpain, ces dernieres annees, se re ti ra quelque peu de la vie active de la section, conscient q u' elle pouvait voler de ses propres ailes, mais il ne la delaissa pas pour autant, s' effon;:ant, a l' occasion, de soutenir les coureurs en les accompagnant dans leur course, en Valais, en particuli~r a Zermatt et a Crans ainsi que dans l'Oberland bernois et a Lenzerheide. Notre ami Claude se fit egalement un point d'honneur d' organiser chez lui plusieurs assemblees de section ainsi que deux fetes centrales, l'une au Lac-Noir dans les annees 60, la derniere a Nonan en 1988, avant de passer le flambeau a son neveu, Daniel Blancpain qui nous fit le plaisir d' organiser la fete centrale de 1994 dans son chalet de la Purena au Lac-Noir. Ce bref histürique, nous n'aurions pu vous le faire connaitre sans l'amabilite de notre ami Claude pour qui ces souvenirs sont encore vivants dans sa memoire. Nous le remercions tres chaleureusement ainsi que tüus les autres membres fondateurs, AH et actifs qui, par leur engagement ont contribue au developpement de notre section. 163


WINTERUNIVERSIADEN 1993 Zakopane (Pol) und 1995 Jaca (Esp) im Rückblick Von Leonz Eder (SASV) und Christian Peter (SAS)

Im Unterschied zu den heute sehr stark kommerzialisierten Olympischen Spielen lebt die olympische Idee bei den Universiaden immer noch. Deshalb ist es das Ziel eines jeden Studenten-Spitzensportlers, sich ein oder mehrere Male für eine Universiade zu qualifizieren. Zuständig für die Schweizer Universiade-Delegationen ist der Schweizerische Akademische Sportverband (SASV), die Dachorganisation sämtlicher Studentensportorganisationen in der Schweiz. Für die Kader im nordischen wie im alpinen Bereich ist der SAS verantwortlich. Seit Jahren wird in diesem Kader des SAS hervorragende und systematische Aufbauarbeit geleistet, und es ist den Verantwortlichen, Karsten Rohweder (Nordisch) und Hanspeter Denzler (Alpin), gelungen, ihre Studenten systematisch an die Spitze heranzuführen. Dies belegten die Bronzemedaille der Männerstaffel an der Universiade 91 in Sapporo sowie die ausgezeichneten Resultate der Schweizer Athleten an den Universiaden in Zakopane und Jaca.

Delegationsleiter: Christi an Peter, SAS Zürich, links, und der Präsident des SASV, Ernst-Peter Huber

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ZAKOPANE 1993 DIE ERSTE UNIVERSIADE IM EHEMALIGEN OSTBLOCK NACH DEM FALL DER MAUER

Gespannt waren sämtliche Universiadeteilnehmer auf die erste Universiade in einem ehemaligen Ostblockland nach dem Fall der Mauer. Mit einer gewissen Skepsis reiste dann auch die 45 Personen umfassende Delegation der Schweiz nach Polen. Doch die Skepsis wich bald grosser Begeisterung. Schon die Eröffnungsfeier, an der über 25'000 Zuschauer anwesend waren, war für alle Teilnehmer ein einmaliges Erlebnis. Auch die Organisation praktisch sämtlicher Wettkämpfe an einem Ort trug dazu bei, dass jeder Teilnehmer die Möglichkeit hatte, auch andere Wettkämpfe zu besuchen, und so Kontakte über verschiedene Sportarten und Nationen hinweg Knüpfen konnte. Nach den hervorragenden Leistungen an der Universiade 91 (1 x Gold, 1 x Silber und 1 x Bronze) in Sapporo musste sich die Schweizer Equipe auch zwei Jahre später in Zakopane nicht verstecken: Mit dem Titel im Super-G durch Didier Plaschy (Leukerbad) und dem doppelten Goldmedaillengewinn im Slalom und in der Kombination durch Urs Karrer (SAS Basel) sorgten zwei Alpine des SAS für die bislang beste Medaillenbilanz des SASV. Grund zur Zufriedenheit also für den Schweizer Delegationsleiter Christian Peter (SAS Zürich): «Auch hinter den Medaillengewinnen blieben die alpinen Ergebnisse deutlich über den Erwartungen, was insbesondere durch Urs Karrer (4. im Super-G und 8. im RiesensLaLom), Didier PLaschy (5 . im SLaLom) und ALain Darbellay (5. im Super-G) unterstrichen wurde. In den alpinen Wettkämpfen, bei denen verschiedene Nationen Weltcupfohrer eingesetzt hatten, waren die Medaillenplätze noch härter umkämpft aLs früher. » Die Schweizer Nordischen klassierten sich in Polen im Rahmen der vorangegangenen Saisonresultate, eine Steigerung im Wettkampf wie 1991 in Japan blieb indessen aus. Erstmals seit den politischen Umwälzungen in Osteuropa nahmen an der Universiade in Zakopane Weissrussland, Kasachstan, Litauen, Russland, Tschechien, die Slowakei und die Ukraine als eigenständige Nationen teil, was sich auch im Medaillenspiegel entsprechend niederschlug, in welchem die Schweiz als bestes europäisches Land den sechsten Rang einnimmt. Bestätigt haben sich an dieser Universiade die neuen transparenten, aber auch härtereren Selektionsrichtlinien des Verbandes . Unstimmigkeiten wie sie im Vorfeld der Universiade 91 vorgekommen waren, konnten so vermieden werden. Das Ziel des Verbandes, dass sämtliche Athleten sich in der ersten Ranglistenhälfte klassieren, konnte weitgehend erreicht werden. JACA 1995 ERSTMALS MIT SNOWBOARD

Zum zweitenmal nach 1981 fand die Winteruniversiade 1995 in Jaca in Spanien statt. Knapp 800 Studentensportler aus 40 Nationen kämpften in den Disziplinen Ski Alpin und Nordisch, Skispringen, Eiskunstlaufen, Eishockey, Short Track und erstmals Snowboard, um Medaillen. Die Organisatoren der 17. Winteruniversiade, an welcher sich rund 3'000 Helfer und Helferinnen beteiligt hatten, konnte aufhochrangige Unterstützung zählen. König Juan Carlos eröffnete die Spiele, und IOC-Präsident Juan Antonio Samaranch beehrte die Veranstaltung ebenfalls. Die acht Athletinnen und vierzehn Athleten des SASV konnten erneut an die erfolgreichen Beschickungen der vorangehenden Universiaden anknüpfen. Die Baslerin Christine Gutter sorgte im Snowboard165


Wettkampf mit dem Doppelsieg im Parallel- und Riesenslalom für einen erfreulichen Auftakt. Auch die Langlauf-Delegation bestätigte die Selektionen mehrheitlich, wobei der achte Staffelrang der Männer mit Rolf Guggenbühl (SAS Zürich), Urs König (SAS Zürich), Urs Schmidig (SAS Bern) und Toni Dinkel (SAS Bern), Guggenbühls 19. Platz über 30 km sowie Gaby Kolanos' gute Leistungen in beiden Rennen über 10 km und 15 km herausragten. Die Alpinen stellten sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen das ausgeglichenste und niveaumässig beste Team seit langem. Die Slalombronzemedaille der Walliserin Dominique Gruber und vier Universiadediplome waren die Ausbeute. Zwar brachte der im Vorfeld berechtigterweise als potentiellster Medaillenanwärter gehandelte Leukerbader Didier Plaschy die erhofften Resultate nicht. In diese Lücke sprangen indessen mit Markus Leunig aus Wollerau ein junger Draufgänger und mit dem Unterwalliser Alain Darbellay (SAS Lausanne), der sowohl im Riesenslalom als auch in der Kombination knapp an den Medaillen vorbeifuhr, ein konstanter Fahrer. «Besonders erfreulich», so bilanzierte Christian Peter, «ist die Leistung des SAslers Alain Darbellay zu werten, der im Riesenslalom mit Startnummer 20 und Bestzeit im zweiten Laufaufden vierten Schlussrangfuhr.» Positiv zu vermerken, speziell bei den Alpinen, ist überdies, dass sie insgesamt trotz der teilweise äusserst misslichen Witterungsverhältnisse und den daraus resultierenden Ortswechseln und Rennverschiebungen eine konzentrierte Leistung erbrachten. Fritz Holzer (SAS Bern) als Verantwortlicher der FISU für den Wintersport hatte es im Vorfeld mit den lokalen Organisatoren nicht immer einfach. Diese hatten sich im Hinblick auf die Olympia-Kandidatur für die Spiele im Jahr 2002 zur Übernahme der Winteruniversiade entschlossen, um dem IOC beweisen zu können, dass sie in der Lage sind, eine Grossveranstaltung problemlos zu organisieren. Nachdem Jaca aber vorzeitig aus dem Rennen für die Olympischen Spiel im Jahr 2002 ausgeschieden war, verschwand zunächst der Elan der Organisatoren. Die Folge waren Probleme im Transportbereich zu Beginn der Universiade. Gesamthaft gesehen darf man aber auch diesen Organisatoren ein gutes Zeugnis ausstellen. Vor allem was die technische Durchführung der Anlässe anbetraf, waren sämtliche Strecken weltcup- oder olympiawürdig.

TEAMGEIST UND GUTES UMFELD Nach den letzten beiden Universiaden 93 und 95, welche unter der Leitung des Ostschweizer Zentralvorstandes des SASV geplant und beschickt worden sind, gilt es, einige wesentliche Aspekte hervorzuheben, die zum guten Abschneiden der Schweizer Delegationen beigetragen haben. Einerseits trug die kontinuierliche und seriöse Arbeit Früchte, welche durch die Trainer des SAS seit Jahren geleistet wird. Andererseits gelang es jeweils in kurzer Zeit, innerhalb der Schweizer Mannschaft einen hervorragenden Teamgeist zu schaffen, der eine heterogene Gruppe von Langläufern, Alpinen, Snowboardern und Eiskunstläufern zu einem «Swiss Team » zusammenwachsen liess, welches sich gegenseitig stark unterstützte. Schliesslich haben der sAsv-Hauptsponsor, die Schweizerische Kreditanstalt (SKA) , der sAsv-Ausrüster, die Firma Adidas, sowie die Gännervereinigung des SASV dank ihrer Unterstützung im Umfeld der Verbandsarbeit massgeblichen Anteil am Erfolg der sAsv-Delegationen, die übrigens auch an den letzten Sommeruniversiaden (u. a. Bronzemedaille in Buffalo 1993 durch die Volleyballerinnen) sowie im WM-Jahr 1994 (Gewinn von zehn Medaillen) ein positives Bild des schweizerischen Studentensports präsentierten. 166


Ralf Guggenbühl, Zürich, im 30 km Freie Technik

SAS

AUSBLICK AUF DIE UNIVERSIADE 1997

Im Januar 1997 wird die 18. Winteruniversiade in Chonju-Muja (Südkorea) stattfinden. Anreiz genug für ambitionierte Spitzensportler unter den Studenten, ihren Weg konsequent weiter zu beschreiten. Erschwerend für die Selektionen wird der frühe Selektionstermin sein, müssen doch bis Ende Dezember 96 die Meldungen abgegeben werden. Aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre hat es sich gezeigt, dass im Dezember nur wenig Wettkämpfe durchgeführt werden können, so dass bei den Selektionen auch auf die Resultate des Vorjahres abgestellt werden muss. Für den SASV und den SAS gilt es, auch bei dieser Universiade den Weg von ausschliesslich leistungsorientierten Selektionen weiterzuverfolgen. Der Erfolg der beiden Universiade-Delegierten 93 und 95 mit je 3 Medaillen hat dies bestätigt. 167


Die Delegation des SASV an det Universiade 93 in Zakopane

Die Gewinner von Zakopane von links nach rechts: AJain Darbellay (SAS Lausanne), 4. Rang Super-G, Didier Plaschy (Leukerbad), Goldmedaille im Super-G , und Urs Karrer (SAS Basel) , Goldmedaille im Slalom und Kombination

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BiLd Links Der Doppel-GoldmedaillenGewinner von Zakopane Urs Karrer, SAS Basel, Gold im Slalom und Kombination

Bild unten Die Delegation der SASV an der Universiade 1995 in Jaca

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HOMMAGE AN VITTORIO SELLA (1859 - 1943) Pionier der Bergfotografie

Diesem Jahrbuch liegt ein Sonderdruck eines Panoramas des Karakoram Ghiacciaio Baltoro bei. Das Bild, anlässlich einer Karakoram-Expedition 1909 aufgenommen, ist ein Werk von Vittorio Sella. Er gilt als Pionier der Bergfotografie. Seine gesamte fotografische Ausbeute ist im Istituto di Fotografia Alpina in Biella (Italien), rund 30 km nordöstlich von Ivrea, aufbewahrt. Vittorio Sella stammte aus der piemontesischen Unternehmer-Familie Sella. Auf sie Quintino Sella, ein Onkel von Vittorio - geht die Gründung des Club Alpino Italiano zurück, der 1863 in Turin gegründet worden ist. Vittorios Vorbild war sein Vater Giuseppe Venanzio, der ein Handbuch über die aufkommende Bergfotografie verfasst hatte. Vittorio Sella hat sich auch als Alpinist einen Namen gemacht. Beispiel seiner Besteigungen: Erste Überschreitung des Matterhorns im Winter am 17./ 18. März 1882 mit Aufstieg über den Lionsgrat und Abstieg über den Hörnligrat. Weiter sind festzuhalten: Erste Winterbesteigung der Dufourspitze 1884 und im Januar 1888 die erste Überquerung des Mont Blanc von Courmayeur nach Chamonix. Sella nahm an Expeditionen ausserhalb Europas teil: Kaukasus, Sikkim, Alaska, Äquatorialafrika und Karakoram. Er erhielt den Murchison-Preis der Royal Geographical Society. Der grosse amerikanische Fotograf Ansel Adams schrieb in einem Nachruf über sein Werk: «Die Ruhe und Vollendung, die in allen Fotoarbeiten Vittorio Sellas liegen, erfüllen uns mit grossem Staunen». Das in eine Berghütte umgebaute frühere königliche Jagdhaus, 2584 m, im Cognetal wurde zu seinen Ehren Rifugio Vittorio Sella benannt.* Auf dieser Seite stellen wir als Einstimmung zum nachfolgenden Beitrag von Christine Kopp eine Aufnahme des Mount St. Elias, 5489 m, vor, 1897 portraitiert anlässlich einer Expedition des Prinzen Luigi Amadeo di Savoia, Herzog der Abruzzen. *Biographische Angaben aus einem Beitrag vo n Pietro Crivellaro in Berge, N r. 27 (G ran Paradiso) .

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«THE GIANT MOUNTAIN»UNTERWEGS AM HÖCHSTEN BERG KANADAS Als Skibergsteiger am Mount Logan (5959m) Von Christine Kopp, Flüelen*

Der «Beaverii von Buschpilot Paul Claus fällt plötzlich aus unerfindlichen Gründen in ein Luftloch ab - wir schauen uns bestürzt an: was ist denn los? Das Wetter ist gut> und nur auf den hohen Gipfeln scheint der Wind zu blasen. Des Rätsels Lösung ist schnell gefonden: Unser Pilot> ein mit allen wassern gewaschenes Genie der Luft> nimmt seinen Kopfhörer ab und lacht uns in die konsternierten Gesichter: «Welcome to Canada - weve just passed the border!ii Er wird es wohl wissen - wir fliegen nun also nicht mehr über alaskanisches> sondern über kanadisches Eis. Wir befinden uns folglich in unmittelbarer Nähe des Landeplatzes aufdem Quintino-Sella-Gletscher, der heute üblicherweise als Anfangspunkt for die Besteigung des Mount Logan über die Normalroute gewählt wird Eine atemberaubende Landschaft umgibt uns: unendliche Eisflächen> aus denen steile> vergletscherte Berge aufragen; besonders imposant der Mount St.Elias (5489 m» der sich nun allmählich im Süden in unser Blickfeld schiebt. Hinter seinen steilen Abstürzen scheint die Landschaft plötzlich leer zu sein, ins Nichts abzufallen: Nur einige Dutzend Kilometer südlich des St.Elias werden die Gletschereinöden vom Golf von Alaska abgelöst. Nun können wir auch unserem Ziel> dem Mount Logan, ein paar sehnsuchtsvolle Blicke zuwerfen: Allerdings ist die Fernsicht dunstig> das Licht eigenartig milchig; das Wetter wird sich wohl in ein paar Stunden verschlechtern - daran werden wir uns in den nächsten zwei Wochen bis zur Genüge gewöhnen können. Doch alles von Anfang an.

Lange haben wir uns auf diesen Moment vorbereitet: Gemeinsam mit meinem Freund Peter Stadler, seines Zeichens Bergführer und Spengler, habe ich die Reise an den Mount Logan geplant und organisiert. Unterstützt wurden wir dabei von einem Bergführer-Kollegen, Kari Stadler, der uns als dritter Leiter begleitet. Denn die Gruppe, die sich bei uns für die - kommerzielle - Reise angemeldet hat, ist gross: Mit uns zusammen sind es schliesslich sechzehn Personen, die an den Mount Logan reisen. Die Organisation und Vorbereitung nimmt viel Zeit in Anspruch: Erst einmal müssen Daten festgelegt und Flüge reserviert werden; ein aussagekräftiges Programm wird erstellt und verschickt, Kontakte zu den Parkwächtern, den «Rangers» - unser Berg liegt im kanadischen KluaneNationalpark -, werden geknüpft, um abzuklären, welche Bewilligungen wir brauchen. Dann werden die angemeldeten Teilnehmer mit genaueren Unterlagen zu Ausrüstung, Route, Hähenbergsteigen etc. betreut und zu einem Informationstreffen eingeladen, derweil im Hintergrund die Planung weitergeht. Dazu gehärt natürlich auch die Zusammenstellung des technischen Materials und der Nahrungsmittel, die wir an den Berg mitnehmen. Wohl sind diese Vorbereitungen zeitaufwendig und manchmal nervenaufreibend. Anderseits stellt die sorgfältige Planung und das ständige Perfektionieren einer solchen Unternehmung eine grosse Herausforderung dar. Zudem ist die gemeinsame Vorbe*Christine Kopp, Schwester von Ueli und Peter Kopp, beide SAS Bern, ist Übersetzerin und freie Mitarbeiterin bei alpinen Publikationen (u. a. bei den Zeitschriften Alpen und Berge) sowie Redaktorin der Alpinismus-Beilage der NZZ.

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Mt. Logan vom Bagley !ce Field (von S端dwesten)

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Donatoren J端rg Marmet, Christoph Spoerri und Hermann Gericke, SAS Z端rich

Foto Ruedi Hornberger

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reitung ein schönes Erlebnis: Peter ist der Praktiker und Tüftler, der immer bessere Kochersysteme entwickelt, das technische Material zusammenstellt und betreut, um dann am Berg die technische Führung gemeinsam mit unserem Freund zu übernehmen. Ich bin für die Korrespondenz, für das «Ressort Food» und die Reiseleitung zuständig. So befassen wir uns über Monate hinweg mehr oder weniger intensiv mit «unserem» Berg; gerade in der heutigen Hektik hat dieses lange Planen - und manchmal Bangen - etwas Wohltuendes an sich. Man nähert sich dem Ziel Schritt für Schritt, stellt sich vor, wie es am Berg sein wird, sucht Unterlagen und Literatur über das Gebiet. Was im Fall des Mount Logan kein leichtes Unterfangen ist: Er ist - auch in Bergsteigerkreisen - wenig bekannt und in der Literatur kaum beschrieben. Dabei ist er mit seinen 5959 m nicht nur der höchste Berg Kanadas, sondern nach dem Mount McKinley (6192 m) auch der zweithöchste Gipfel Nordamerikas und Kanadas. RIESIGE SCHUTZGEBIETE: WRANGELL-ST. ELIAS UND KLUANE-NATIONALPARKS

Der Mount Logan ist - wie zwei weitere Berge, der eine in Quebec, der andere im amerikanischen Bundesstaat Washington - nach Sir William E. Logan (1778-1875), dem ersten Leiter des «Geological Survey of Canada» benannt. Er erhebt sich in der äussersten Südwestecke der kanadischen Provinz Yukon, sehr nahe bei der Grenze zu Alaska, und gehört zu den St. Elias Mountains, die nach den Anden als zweithöchstes Küstengebirge der Welt gelten. Diese Bergkette hat weitere Superlative zu bieten: Neben dem Mount Logan gibt es hier und in den benachbarten Icefield Ranges und WrangeIl Mountains mehrere Fünftausender, eine ganze Reihe von Viertausendern und unzählige Dreitausender. Vor allem aber beeindruckr das Gebiet durch seine gigantischen Eisfelder und Gletscher, welche die grösste nichtpolare eisbedeckte Fläche der Welt abgesehen von Grönland bilden für an europäische Dimensionen gewohnte Alpinisten ein atemberaubender Anblick. Der Mount Logan liegt im kanadischen Kluane-Nationalpark; dieses grossartige Schutzgebiet grenzt an den Wrangell-St.Elias-Nationalpark in Alaska. Durch einen Beschluss der UNESCO wurden die zwei riesigen Parks Anfang der achtziger Jahre als «World Heritage Site» anerkannt und unter besonderen Schutz gestellt; damit erfuhren sie erstmals weltweite Beachtung. Das Gebiet gilt als eine der wildesten Gebirgsregionen der Welt, und jeder Alpinist, der es einmal besucht hat, wird dieser Aussage beipflichten: Wohl gibt es auf der alaskanischen und kanadischen Seite eine bescheidene Infrastruktur, die den Zugang ermöglicht; dazu gehören vor allem die Buschpiloten, die von verschiedenen Stützpunkten aus Personen- und Materialtransporte innerhalb der Parks durchführen. Das ganze Jahr über bewohnte Siedlungen, Schutzhütten, andere Unterkünfte etc. sucht man aber in den beiden Nationalparks, die zusammen anderthalbmal so gross sind wie die Schweiz, beinahe vergeblich: Die Spuren dauernder menschlicher Anwesenheit sind äusserst spärlich. Umso reicher ist die Tierwelt, die in der Abgeschiedenheit bestens gedeiht. Bergziegen und Dall-Schafe sind als weisse Flecken an den Berghängen auszumachen, Wölfe, Füchse, Kojoten, Luchse und Biber sind in grosser Zahl vertreten. Hunderte von Schwarz- und Braunbären leben in der Wildnis, Adler ziehen ihre Kreise, Lachse und Forellen lassen die Herzen der Angler höher schlagen. Tatsächlich werden die Parks von zahlreichen Fischern und Jägern besucht. Weitere beliebte Aktivitäten sind Riverrafting, Kajaktouren, Wandern, Bergsteigen und Trekking - meist abseits der wenigen Wege - und im Frühling Langlauf- und Skitouren. Bei allen Unternehmungen in den Parks ist Voraussetzung, dass man perfekt ausgerüstet und autonom unterwegs ist, dass man die harten klimatischen Gegebenheiten in die Planung einbezieht sowie das Leben in der Wildnis beherrscht. 174


Übersichtskarte Wrangell-S t. Eli as-Nationalpark (Aus: Alaska Geographie, Vol. 8, N r. 1) D onator Peter Wanner, Z ürich

SAS

Zurück zu den St.Elias Mountains : Seit über hundert Jahren zieht das wilde Massiv Bergsteiger an. Zwar sind diese Berge bedeutend weniger hoch als die höchsten Gipfel des Himalaya, doch herrschen an ihnen klimatisch schwierigere Bedingungen : Während der Himalaya sich ungefähr zwischen dem 28 . und 36. Breitengrad erstreckt, d. h . auf der gleichen Breite wie Nordafrika liegt, erheben sich die St Elias Mountains zwischen dem 60. und 61. Breitengrad; sie befinden sich also auf der Höhe von Helsinki oder Oslo! Die ersten aufsehenerregenden Vorstösse galten dem Mount St.Elias (5489 m) - einem schwierigen Berg von kühner Pyramidenform. Verschiedene Expeditionen in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts blieben ohne Erfolg, kehrten jedoch mit wichtigen Erkenntnissen über Topographie, Geologie, Zugangsrouten und über die Anforderungen des Berges zurück. Das Gipfelglück blieb schliesslich im Jahre 1897 einer grossen italienischen Mannschaft vorbehalten, die von Süden über den Malaspina- und den Seward-Gletscher an den Fuss des Berges gelangte. Geleitet wurde die Gruppe von Seiner Hoheit Luigi Amedeo Di Savoia, dem H erzog der Abruzzen. Die rund zwei Monate dauernde Expedition wurde vom Fotografen Vittorio Sella mit meisterhaften Aufnahmen dokumentiert. Während des darauffolgenden Vierteljahrhunderts waren die St.Elias Mountains, abgesehen von ein paar weniger hohen Gipfeln, wieder sich selbst überlassen. Nur Goldsucher und Grosswildjäger tummelten sich im Gebiet. 1924 aber brach eine Expedition vom kleinen alaskanischen Dörfchen McCarthy im Chitina Valley zu einer Erkundungstour 175


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Aufstieg durch den G letscherabbruch, im Hintergrund der King Peak (5173 m) Foto Christine Kopp Donatoren Martin Hafter, EM, Peter RickJin, SAS ZĂźrich, Bruno Hammer und Peter Frey, SAS Bem

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an den Mount Logan auf. Im darauffolgenden Jahr, vom Februar bis April 1925, bei Temperaturen bis zu minus 50 Grad, transportierte die von Albert MacCarthy und H. F. J. Lambart geleitete Expedition etwa neun Tonnen Ausrüstung mit Hundeschlitten durch das Chitina-Tal und über die Logan- und Ogilvie-Gletscher an den Westfuss des Berges. Am 12. Mai wurde die Besteigung vom Basislager auf dem Ogilvie-Gletscher in Angriff genommen; über einen Abbruch erreichten die Alpinisten den seither als «King Trench» bezeichneten Abschnitt der Route - lange Gletscherhänge, die erst sanft, dann steiler hochführen. Am 23.Juni 1925 erreichten die Erstbesteiger den Hauptgipfel des Mount Logan. Auf dem Abstieg wurden sie von über!lus heftigen Stürmen überrascht. Nach zwei Wochen gelangten sie schliesslich zum Chi ti na River ; hier bauten sie Flosse, mit denen sie fünfzig Meilen auf dem Fluss zurücklegten. Die letzte Etappe zurück zum Ausgangspunkt McCarthy war ein fünfzehn Meilen langer Treck durch die weglose Wildnis. Die Expedition der Erstbesteiger war ein grosser Erfolg, nicht zuletzt wegen der gut gelösten logistischen Fragen - manche heutige Gruppen könnten von den ausgeklügelten Vorbereitungen der Pioniere viel lernen! Wie MacCarthy, einer der Expeditionsleiter, später meinte, schuldete die Gruppe den Erfolg zu einem grossen Teil AndyTaylor, einem Goldschürfer schottischer Abstammung. Dieser hatte Jahre mit Goldwaschen und dem Führen von Jagdtouren in den Wrangell Mountains verbracht; er war es, der die Erkundungstour von 1924 und den Transport der Ausrüstung an den Fuss des Berges organisierte. Taylor erwies sich - er hatte keine Erfahrung im Höhenbergsteigen - auch während des Aufstieges als eines der stärksten Teammitglieder. Er soll in seinem Leben «drei Vermögen gemacht und wieder weggeworfen haben». So kam er einmal von Dawson, der legendären GoldrauschStadt am Zusammenfluss von Yukon und Klondike River, mit einem Koffer voll Goldstaub und Goldnuggets zurück. Als erstes suchte er die Bar von McCarthy auf, zahlte seine Schulden zurück und erneuerte seine Vorräte. Es folgte eine zweitägige Feier, bei der er seinen Reichtum verschenkte, wegwarf und ausgab, bis nichts mehr davon übrigblieb ... DIE BUSCHPILOTEN: LUFTTAXIS IN DIE WILDNIS

Die Zweitbesteigung des Mount Logan gelang am 17. Juni 1950 einer Expedition, an der auch der Schweizer Andre Roch teilnahm: Die Gruppe wurde erstmals von einem Kleinflugzeug samt Ausrüstung und Proviant auf dem Ogilvie Glacier, der damals noch als Ausgangspunkt diente, abgesetzt. Von da an wurde der Einsatz von Flächenflugzeugen Piper, Cessna, Beaver etc. - für das Erreichen der Berge sowie zur Rückkehr in die Zivilisation zur Norm. Auch wir verlassen uns bei unserer Reise auf die Dienste eines der wohl besten und erfahrensten Buschpiloten Alaskas, Paul Claus. Er ist immer wieder zu Abenteuern bereit: So hat er einmal eine alte Goldschürferhütte mit einem seiner Flugzeuge aufgesucht; mit dabei ein mit Fallschirm ausgerüsteter Passagier, den er kurzerhand oberhalb der Hütte samt einer Motorsäge abspringen liess mit dem Auftrag, eine winzige Landepiste auszuholzen. Ein anderes Mal bepackt Paul seinen Piper Supercub - der normalerweise lediglich dem Piloten und einem Passagier Platz bietet - mit zwei Freunden, deren Material und Proviant, bindet zusätzlich zwei Kajaks an den Rumpf der kleinen Maschine und ist schliesslich hocherfreut, dass das Ganze noch flugtauglich ist! Der zweite Pilot von «Ultima Thule Outfitters» ist Pauls Vater John, der das Familienunternehmen aufgebaut hat - die Claus bieten nicht nur Flugtransporte, sondern eine ganze Reihe von «Outdoor-Aktivitäten» an. Nachdem wir Ende Mai 1995 von Zürich aus mit unserer sechzehnköpfigen Gruppe direkt nach Anchorage, der grössten Stadt Alaskas, geflogen sind und die letzten Einkäufe erledigt haben, werden wir von Pauls Leuten - zu unserer grossen Freude ist Ruedi Hornberger aus Arosa darunter, vielen von uns als ausgezeichne177


ter Bergsteiger, hervorragender Fotograf mit viel Phantasie und Humor bekannt - in Empfang genommen: Sie bringen uns in einer über fünfstündigen Autofahrt von Anchorage über Glennallen nach Chitina. Kaum in Chitina angekommen, müssen wir eilends in die Flugzeuge umsteigen, die von den Piloten fachmännisch, aber bis zum Zerplatzen beladen werden. Es ist immer wieder unglaublich, wieviel Personen und Ausrüstung in den kleinen Maschinen Platz finden - Sitze und Gurten werden herausgenommen, man sitzt auf See- und Rucksäcken, Kisten ..., und erlebt so einen grossartigen Flug über den Chitina River, einen Fluss, dessen Tausende kleine Arme und Mäander ein breites Tal mit silbern glitzernden Bändern füllen. Nach einer Stunde die erste, holprige Landung Anflug ein paar Meter über dem Fluss, dann setzen die Claus ihre Maschinen perfekt auf einer staubigen Landepiste auf. Hier befindet sich ihr Reich: Die Ultima Thule Wilderness Lodge, die Basis ihrer Unternehmungen. Es ist ein kühler, schöner Abend, irgendwo im Südosten erhebt sich unser Ziel, auf dessen Namen, Logan, die kleine Tochter von Paul getauft ist. Ich bin angespannt; nun geht es also wirklich an den Berg, ein über die Normalroute leicht zu besteigender Gipfel, wenn da nicht all die dem Bergsteigen in nördlichen Breitengraden und grosser Höhe eigenen Faktoren wären: extreme Kälte, heftige Winde und Stürme, die eigenen Gesetze der Höhe, die Verhältnisse auf der Gletscherroute ... Alles Unbekannten, die dem Alpinisten das Vorwärtskommen verunmöglichen können. Wie wird uns der Mount Logan empfangen? Am nächsten Morgen, dem 3.Juni, ist sehr früh Tagwache; das Wetter ist gut, Paul will uns auf den Quintino-Sella-Gletscher fliegen. In solchen Momenten ist er nur noch Pilot und fast unansprechbar - das Wetter kann sich innerhalb von Minuten verschlechtern, und deshalb muss alles sehr schnell vonstatten gehen. Um halb acht Uhr bin ich an der Reihe - der Beaver hebt ab, wir folgen dem Chitina River nach Osten. Die Strukturen der Mäander und Arme des Wassers unter uns sind faszinierend und verwirrend. Bald gehen sie über in eine weite, schwarz-braune und bedrohliche Moränenlandschaft. Der Blick fällt in abgeschiedene, wilde Seitentäler, an deren Flanken die Erosion nagt. Schliesslich schieben sich die Gletscher ins Blickfeld - noch nie haben wir solch unermessliche Eisfelder gesehen. Die abweisende Schönheit dieser grossartigen Landschaft tut fast weh - wo gibt es noch eine so starke Natur wie hier? Da - der Mount St.Elias: Er ist noch viel steiler und eindrücklicher, als ich ihn mir vorgestellt habe. Dann, im milchigen Himmel, der Loganmächtig und majestätisch. Bald darauf dreht Paul eine Kurve, und weit unter uns erkenne ich die Spuren des Landeplatzes auf ca. 2700 m auf dem Quintino-Sella-Gletscher. Worte von Antoine de Saint-Exupery, der ja übrigens auch ein grosser Pilot war, gehen mir durch den Kopf: «Nur das Unbekannte ängstigt die Menschen; wenn sie erst in den Ereignissen drinstehen, fürchten sie sich nicht mehr. » Nun geht der Aufstieg bald los, und die Spannung fällt allmählich von mir ab. Paul Claus setzt seine Maschine sanft und elegant auf den Gletscher. Er verabschiedet uns mit Worten, die mir nicht mehr aus dem Kopf gehen: «Be careful- and don't forget that Logan is a special mountain to dimb. It's just a giant mountain!» Ein riesiger Berg, der mit dem gebührenden Respekt angegangen werden muss. WETTER UND GESUNDHEIT: DIE ZWEI WICHTIGSTEN FAKTOREN AN HOHEN BERGEN Der erste Tag auf dem Quintino-Sella-Gletscher ist gemütlich: Wir haben insgesamt eine knappe Tonne Material mit uns, die geordnet werden muss: Expeditionszelte, Hochleistungskocher, Pfannen und Küchenmaterial, gut hundert Liter Benzin, Zeltanker, Seile, Reepschnüre, Schneeschaufeln und -sägen, Funkgeräte, dann etwa 250 Kilogramm Nahrungsmittel. Jeder Teilnehmer hat zwischen zwanzig bis dreissig Kilo persönliche Aus178


Logan-Karte; die No rmalroure führt vo m Quinrino-Sella-G letscher über King T rench und Ki ng Col zum Prospecrors Col und dann über das Logan-Plateau zum H auprgipfel. (Karte: The U niversiry of Calgary, Alberra, Canada T 2N IN 4)

rüstung dabei: Dazu gehören die ganze Skitourenausrüstung, Expeditionsschuhe, verschiedene Kleiderschichten, Schlafsack und -matte usw. Wir bauen zum ersten Mal die Zelte gemeinsam auf und richten eine Küche und die Toilette ein. Zu diesem Zweck müssen grosse Schneeblöcke zurechtgesägt und zu Mauern aufgebaut werden: Zelte und Küche müssen von hohen, festen Schneemauern umgeben sein, falls uns ein Sturm überraschen sollte. Tatsächlich kriegen wir schon am ersten Tag eine Nase voll Logan-Wetter ab: Als Paul und sein Vater uns absetzen, scheint eine fahle, kalte Sonne. Innerhalb weniger Stunden wird es neblig, die Konturen der Berge verschwimmen, am Nachmittag beginnt es leicht zu schneien. Sehr zum Missfallen anderer Alpinisten, die sich im «Basislager» am Airstrip tummeln und die Neuankömmlinge neugierig begrüssen: Sie harren teilweise schon bis zu zwei Wochen hier aus und warten mehr oder weniger verzweifelt auf den Rückflug in die Zivilisation! Das Wetter war den ganzen Mai über schlecht; die Stürme nagelten verschiedene Gruppen wochenlang in einzelnen Camps fest .. . Das sind ja gute Aussichten! Der nächste Tag vergeht mit dem ersten Materialtransport: In die grossen Rucksäcke packen wir etwas persönliche Ausrüstung, zusätzlich ziehen wir kleine Bob-Schlitten hinter uns her, die mit Gruppenmaterial beladen sind. In langsamem Schritt geht es bei warmen Temperaturen, aber leichtem Schneefall und Nebel zum Camp 1 auf ca. 3200 m hinauf. Diese Art, Material zu transportieren, ist auf relativ flachen Teilstücken recht angenehm; die Schlitten werden aber zur Tortur, sobald man einen Schräghang oder einen steileren Hang überwinden muss - glücklicherweise hat es am Logan deren nicht viele! Einen Tag später verschieben wir unser ganzes Lager auf 3200 m; wir erleben einen wunderschönen Abend: Über uns schwingt sich der King Peak (5173 m) in den Himmel; den 179


kühnen, überall fast senkrecht abfallenden Gipfel werden wir in den nächsten zwei Wochen immer wieder bewundern. Unter uns breiten sich die weiten, sanften Eisflächen des Quintino-Sella-Gletschers aus, gesäumt von kleineren, wild strukturierten Erhebungen. Im Nordwesten stehen hohe, vergletscherte Berge am Horizont und versinken in ein immer milderes Abendlicht. Das Licht des nördlichen Sommers: Eine Naturerscheinung, die immer wieder fasziniert und angenehme Seiten mit sich bringt; während der Sommersaison braucht man an den Bergen des Nordens keinerlei künstliches Licht. Es wird nie richtig dunkel, auch mitten in der Nacht nicht. Besonders schön ist die Stimmung spätabends bei grosser Kälte: Die Gipfel funkeln im Hohlicht, darüber wölbt sich der schwarzblaue Himmel. Am nächsten Morgen überrascht uns das Wetter mit einer anderen Laune: Der Wind bläst stark, es schneit, an einen Aufbruch ist nicht zu denken. Also kriechen wir noch einmal in unsere Schlafsäcke. Am Nachmittag sind die Verhältnisse etwas besser, die vierzehn Männer unternehmen einen kurzen Materialtransport, wir zwei Frauen kochen unterdessen. Es vergehen kaum drei Stunden, und schon wartet der Himmel mit anderen Kapriolen auf... Wir begreifen langsam, dass das Wetter hier viel unberechenbarer ist als etwa am im Landesinnern gelegenen Mount McKinley. Das kommt daher, dass sich der Mount Logan extrem nahe beim Meer befindet; immer wieder erreichen ihn feuchte Luftmassen vom rund 80 km entfernten Golf von Alaska. Einzig die Kette des St.Elias schirmt den Logan etwas vom schlechten Wetter ab, doch es bleiben noch genug Stürme für die höchste Erhebung weit und breit übrig! Die nächsten Tage geben uns einen Eindruck, was das heissen kann: Wir sind in Camp 1 festgenagelt; zwar ist es nicht besonders kalt, dafür fallen, verbunden mit stürmischen Winden, grosse Schneemengen. In einer Nacht zerdrückt der schwere, feuchte Neuschnee fast unsere Zelte - ein unangenehmes Gefühl, wenn der Schlafplatz immer enger und kleiner wird. Am Morgen ist unser Zelt auf eine Länge von etwa 140 cm zusammengedrückt ... Wir müssen es immer wieder ausschaufeln - eine im Sturm mühsame Arbeit, bei der man in kürzester Zeit nass wird, da der Wind einem den Schnee in alle Poren bläst. Ich schreibe ins Tagebuch: «Ganze Nacht Schneesturm, am Morgen Zelte zugedeckt. Tagwache ca.12.30! Ruhetag! Schneeschaufeln, Essen, Schlafen, Esshöhle bauen, Ordnung machen ... man vertreibt sich die Zeit! Ganze Gruppe bei bester Laune, abgesehen von Walter (Rückenprobleme).» FASZINATION UND RISIKEN DER ABGESCHIEDENHEIT Tatsächlich, das hat uns gerade noch gefehlt: Ein Teilnehmer hat sich beim Schneeschaufeln einen ordentlichen Hexenschuss geholt und kann sich kaum mehr bewegen. Mit aller Deutlichkeit wird uns bewusst, was es an diesem Berg bedeutet, mit einem Unfall oder einer Krankheit konfrontiert zu werden: Wenn das Wetter schlecht ist, hat man keinerlei Möglichkeit, die Aussenwelt zu erreichen. Man ist ganz einfach allein und auf sich selber angewiesen. Bei gutem Wetter besteht eine gewisse Chance, dass man einen Pilot per Funk erreicht und Hilfe anfordern kann .. . Doch nicht alle Geräte funktionieren, die Verbindung zur Aussenwelt ist Glückssache. Einerseits ist diese totale Abgeschiedenheit, die man am Mount McKinley oder im Himalaya oft vergeblich sucht, faszinierend, anderseits spüren gerade wir Leiter die grosse - zumindest moralische - Verantwortung, die sie mit sich bringt. Ein Fehlentscheid in einer heiklen Situation, eine Krankheit oder ein Unfall können in diesem extremen Gebiet fatale Folgen haben. Dieses Mal haben wir noch Glück gehabt: Am ersten schönen Tag bringen wir Walter und einen weiteren Teilnehmer mit Ausrüstung und Proviant zum Airstrip hinunter. Bereits am nächsten Tag werden sie von Paul, der zufälligerweise einen Erkundungsflug macht, ins Grüne hinaus geflogen 180


Au f dem Flug vo n der U ltima T hul e W ildem ess Lodge zum Landeplatz auf dem Q uintino-SellaG lacier; links im Bild der Mo unt St.Elias (5489 m)

Foto Christine Kopp D o nato r Albert Beck, SAS Bem

wir befinden uns im Aufstieg zum King Co!, und ich funke mit Paul, während seine kleine Cessna über uns kreist. Ein wohltuendes Gefühl zu wissen, dass er ab und zu d. h . etwa einmal pro Woche, vorbeischaut.. . Am 10. Juni schlagen wir unser Camp 2 am King Col auf ca. 4000 m auf. Am nächsten Tag steigen wir die kurze Strecke zum Sattel auf - wir können die grossartige Aussicht nur erahnen: Leider ist es dunstig, und die Gipfel sind wolkenverhüllt, dennoch sind wir beeindruckt. Gegenüber der King Peak, der noch viel steiler und zackiger ist, als wir es vermuteten. Gegen Süden breiten sich die flachen Felder des Seward Glacier aus, an dessen südlichem Rand wir die letzte hohe Bergkette vor dem Meer wahrnehmen. Im Südosten staffeln sich die vom Logan-Plateau abfallenden Grate und Rippen hintereinander; sie stürzen teilweise bis zu 4000 m vom Gipfel in die Tiefe. Besonders eindrücklich die Hummingbird-Ridge, deren Konturen wir schwach erkennen können. An ihrem oberen Ende treibt der Wind Nebelfetzen um eine kleine Erhebung: Das muss der Hauptgipfel des Mount Logan sein! Im Nordosten können wir die weitere Aufstiegsroute einsehen: Die Schlüsselstelle erwartet uns, ein von Seracs und Spalten durchzogener Gletscherabbruch, der mit den Ski bei guten Verhältnissen gerade noch begehbar ist. Am 12. Juni überwinden wir diese Steilstufe zum ersten Mal: Sie ist nicht besonders lang, aber landschaftlich sehr eindrücklich. Auch wenn das Wetter sich nach wie vor als sehr unstabil erweist, ist die Moral innerhalb der Gruppe ausgezeichnet. Das ist keineswegs selbstverständlich; schliesslich kommen hier grundlegend verschiedene Charaktere auf engstem 181


Raum und unter extremen Bedingungen zusammen . Dieses Mal scheint alles zu stimmen : Jeder macht mit und packt an, wir lachen sehr viel, Entscheide der Leiter werden akzeptiert, das Leistungsniveau der Gruppe ist einigermassen ausgewogen, Querulanten haben wir keine dabei. Vor allem aber scheinen unsere Teilnehmer grossen Gefallen am Leben in Schnee und Eis zu haben : Alle sind bei bester Laune, auch wenn der Gipfel wegen der unberechenbaren Witterung vielleicht nicht erreichbar sein wird. IM BANNKREIS DES GIPFELS

Am 13.Juni haben wir Camp 3 auf rund 4800 rn-auf der Höhe des Montblanc-Gipfelseingerichtet. Wir erleben einen wunderbaren Abend mit Blick auf King Peak, Seward Glacier, Mount St.Elias und die hohen Berge östlich des St.Elias. Solche Augenblicke bleiben tief haften: Sie entschädigen für alle Mühen und Strapazen, die durch Kälte, Sturm, Lastenschleppen, Höhe entstehen und sind unvergessliche Eindrücke einer grossartigen Natur. Da das Wetter gut bleibt, steigen wir bereits am nächsten Tag zu Camp 4 auf etwa 5300 m hoch. Es ist eine strenge Etappe, die wir vielleicht etwas unterschätzt haben: Wir müssen erst vier Stunden bis zum Prospectors Col auf 5480 m aufsteigen, um dann auf dessen Nordseite auf das Logan-Plateau abzufahren. Mit den schweren Lasten, die wir heute tragen, ist selbst die Abfahrt eine kraftraubende Angelegenheit, vom Aufstieg ganz zu schweigen. Ein paar Mitglieder unserer Gruppe kommen sehr erschöpft im letzten Lager an - haben wir die Höhe unterschätzt? Im hohen Norden gelten - das haben wir in Alaska schon mehrmals erfahren - wegen der in den polnahen Gebieten dünneren Atmosphäre und den extremen klimatischen Bedingungen eigene Akklimatisationsgesetze; man sagt, dass eine Höhe von 6000 m im hohen Norden in bezug auf die Auswirkungen auf den menschlichen Körper mit einer Höhe von ungefähr 7000 m im Himalaya verglichen werden kann. Am späten Nachmittag treffen einige Bergsteiger, die heute den Gipfel besteigen konnten, im Camp ein: Sie haben grosses Wetterglück gehabt - während ihres langen Gipfelaufenthaltes war es warm und windstill. Nun hoffen und bangen wir... Wird das Wetter für uns noch halten? Wir errichten ein einfaches Lager und beginnen mit dem Schneeschmelzen; gerade in dieser grossen Höhe müssen alle Teilnehmer möglichst viel trinken. Unser Camp befindet sich an einem wahrlich dem Himmel nahen Logenplatz: Von hier aus können wir die Sonne - sofern sie nicht von Sturm und Nebel verhüllt wird - praktisch auf ihrer ganzen Runde verfolgen; im Norden breitet sich das Gipfelmeer der Icefield Ranges aus. Wir verbringen eine angespannte Nacht; uns Leiter beschäftigt die Tatsache, dass es offenbar nicht allen Teilnehmern sehr gut geht. Trotzdem stehen wir am 15. Juni um drei Uhr morgens auf, zusammen mit der Sonne, die bereits wieder als blutroter Ball im Nordosten aufgeht, und rüsten uns nach einem spärlichen Frühstück - eher einem Frühtrunk - zum Gang zum Gipfel. Unter einem blass blauem Himmel brechen wir um halb fünf Uhr morgens auf; was bedeuten wohl die Wölkchen, die um die verschiedenen Gipfel des Logans treiben? Einige spüren, dass das Wetter trügerisch ist. Doch wir packen unsere Chance und marschieren los. Die Temperaturen sind erträglich: Es ist windstill und etwa -25 0 Grad kalt. Kaum haben wir die ersten Schritte über das abgeblasene Plateau gemacht, kommt jedoch ein steifer Wind auf, der eisige Kälte mit sich bringt; das Vorwärtsgehen wird härter, jeder konzentriert sich auf seinen Körper, auf seine Ski, geht seinen Gedanken nach. Unter dem West Peak (5925 m), bei hartgefrorenen Windgangeln, fallen plötzlich die Felle von einigen Ski ab wie auf Befehl, wie als ob es sein müsste. Die Lage ist bedenklich: Verzweifelt versuchen wir, die Felle wieder zu montieren. Doch es ist schlicht zu kalt. Das Aufwärmen am Körper nützt nichts, alle mitge182


Die fasz ini erenden und verwirrenden Strukturen des C hitina River

Foto Christine Kopp D o nato r Geo rge H. Page und Jack Ni elsen, SAS Z üri ch

führten Klebbänder halten nicht, die Ersatzfelle kleben nicht. Inzwischen hat sich der Himmel mit fahlgrauen Wölkchen überzogen, der Wind wird stärker. Das Wetter ist uns schlecht gesinnt. Nach einer kurzen Diskussion entscheiden wir uns, den West Peak anzugehen; dazu müssen wir mit den Ski durch eine Mulde aufsteigen, einen kurzen Steilhang überwinden und die letzten 100 m zu Fuss mit den Steigeisen zurücklegen. Den Hauptgipfel lassen wir fallen: Zwar ist der Aufstieg nicht viel weiter, aber der Rückzug bei schlechtem Wetter wäre heikler. Wie wir durch die Mulde gegen den West Peak aufsteigen, beginnen sich die fahlgrauen Wölkchen zu schwarzen Sturmwolken zusammenzuballen. Der Wettersturz, den wir hautnah miterleben, spielt sich in weniger als zwei Stunden ab. Der Wind schwillt zu stürmischen Böen an, die einem eisige, stechende Schneeflocken ins Gesicht blasen. Von Süden, vom Meer her, kommt uns eine Front feuchter Luftmassen entgegen. Während wir den Steilhang überwinden, bricht der Sturm in voller Stärke aus. Als wir die Ski abziehen, um uns für die letzten Meter zu Fuss zu rüsten, erkennen wir, dass wir das Vorhaben besser sein lassen: Die Sicht ist auf ein paar Meter zusammengeschmolzen, der Wind tobt, und die Schlechtwetterwand im Süden lässt nichts Gutes erahnen. Wir kehren um. So knapp unter dem Gipfel - ein bitterer, aber eindeutiger Entscheid. Im Sturm fahren wir über die harten Windgangeln zum letzten Lager zurück, wo wir bereits um acht Uhr mor183


gens wieder eintreffen. So schnell wie möglich rüsten wir uns zum Aufbruch: Es erwartet uns ein zweistündiger Aufstieg zurück zum Prospectors Col; dieser kleine Übergang an der Ecke des Logan-Plateaus gleicht einer Falle: Wenn der Sturm zu stark ist, kann man ihn kaum mehr überschreiten und muss auf dem Logan-Plateau biwakieren, das wegen seiner grossen Höhe und Ungeschütztheit den Stürmen unmittelbar ausgesetzt ist. Dies wollen wir vermeiden, insbesondere, da ein paar Teilnehmer Zeichen schlechter Höhenanpassung zeigen; sie müssen in tiefere Lagen hinunter, um sich erholen zu können. Hier, auf 5300 m Höhe, würden sie nur an Kraft und Substanz verlieren und vielleicht gar ernsthaft höhenkrank werden. EIN WEITERER GIPFELVERSUCH ODER ZURÜCK INS GRÜNE?

Mittags erreichen wir im Schneesturm den Prospectors Col; die Windböen werfen einen beinahe um, doch wir bringen den Pass sicher hinter uns. Auf seiner Südseite das nächste Problem: Zwar ist die Aufstiegsroute durchgehend mit Fähnchen markiert, wir sehen aber im Nebel nicht mehr von einem «Wegweiser» zum andern. Sorgfältig tasten wir uns von Fähnchen zu Fähnchen hinunter; einer fährt voraus, sucht, ruft, wir folgen langsam. Die Zone ist stark verschrundet, und wir müssen uns vor den Spalten hüten, die man oft erst im letzten Moment erblickt. Die Schneeverhältnisse sind schlecht; der Bruchharst macht allen zu schaffen, vor allem, da wir sehr schwere Rucksäcke tragen und zum Teil erschöpft sind. Bei einem Sturz wird das Aufstehen zur mühsamen, kraftraubenden Plackerei. Die Abfahrt zu Camp 3 erscheint uns lange, und wir sind froh, endlich hier einzutreffen. Das weitere Vorgehen ist bereits beschlossen: Wir fahren weiter ab zu Camp 2 auf 4000 m. Dort haben wir unsere ganzen Nahrungsvorräte, und die Abfahrt zum Airstrip ist ebenfalls, auch bei schlechtem Wetter, einigermassen gesichert. Den Gipfel lassen wir endgül-

Hähenbergsteigen ist arbeitsintensiv: Transporr mit Schlitren und Rucksack zum Camp 2 (4000 m). Foto Christine Kopp Donator Marc Gurtner, SAS Bern

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tig fallen: Wir müssten uns in Camp 2 ein bis zwei Tage erholen, um dann wieder mit Material und Proviant aufZusteigen auf Camp 3 und weiter zu Camp 4 . Es ist unwahrscheinlich, dass sich die ganze Gruppe in so kurzer Zeit wieder erholen und zu einem Aufstieg motivieren kann. Paul Claus wird uns voraussichtlich am 21. Juni auf dem Airstrip abholen: Wir hätten also maximal noch sechs Tage für Aufstieg und Abfahrt übrig - bei dieser knappen Reserve verzichten wir lieber auf den Gipfel, den wir ja beinahe erreicht haben, sondern versuchen, möglichst rasch zum Airstrip zu gelangen. Vielleicht können wir dann vor dem geplanten Termin hinausfliegen. Denn einige unter uns sehnen sich bereits nach dem Grün der Wälder, nach Tieren, Menschen, Bier und Salat ... Am 16.Juni sind wir bereits zurück am Airstrip. Dank den Ski und den Schlitten konnten wir den Abstieg sehr schnell hinter uns bringen. Wir scheinen wirklich Glück zu haben: Nach einem nebelverhangenen, windigen Tag wird es spätabends wunderschön. Es ist wieder kälter - die Kälte bringt schönes Wetter mit sich -, und der King Peak glüht um zehn Uhr im goldigen Abendlicht. Plötzlich hören wir den unverkennbaren Ton des Beaver: Tatsächlich, es ist Paul Claus! Ein anderer Pilot, der uns per Zufall am Nachmittag gesehen hat, hat ihn über unsere Ankunft am Airstrip informiert. Er nimmt eine andere Gruppe Bergsteiger mit und will uns am nächsten Morgen in aller Frühe zur Lodge fliegen. Eine gewisse Melancholie macht sich in mir breit: Das soll es nun gewesen sein. So lange haben wir für diesen Berg gearbeitet, uns vorbereitet und gefreut, gebangt, gehofft - und nun verlassen wir ihn bereits wieder, so schnell wie wir gekommen sind. Gut zwei Wochen haben wir hier verbracht - eigentlich eine kurze Zeit. Mir wird einmal mehr bewusst, wie viel Musse die Pioniere hatten: Kaum jemand nimmt sich heute noch monatelang Zeit, die meisten müssen zurück zur Arbeit, zurück in den Alltag. Schade nicht nur, weil durch diesen engen Zeitrahmen die Gipfelchancen an einem hohen Berg sinken, sondern vor allem, weil das Erleben der Wildnis auf eine relativ kurze Episode YIf" sws

Blick in die Küche auf 4000 m Donateur Jean-Pierre Heftig, SAS Geneve

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Foto Christine Kopp

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zusammenschmilzt. Ich verbringe eine schlechte Nacht, friere zum ersten Mal stark - es scheint mir, als ob ich Abschied nehmen müsse von unserem Beinahe-Gipfel, dem Mount Logan, der uns nicht allzu gut, aber auch nicht allzu schlecht gesinnt war. Irgendwann schält sich aus meinen wirren Gedanken, die um Taktik, Gipfel, Bergsteigen an sich, Gruppendynamik und vieles mehr kreisen, die Gewissheit heraus, dass der Abstieg der richtige Entscheid war: Schliesslich ist unsere grosse Gruppe gesund und sicher zurück das absolut Wichtigste bei einer solchen Reise -, und alle scheinen tief erfüllt von der am Berg erlebten Zeit. Offensichtlich hadert niemand damit, dass wir kurz unter dem Gipfel umkehren mussten. Zwar wäre es wunderschön gewesen, einmal von dort oben die Aussicht auf das Meer der Berge und der Gletscher rundum zu geniessen; doch letztlich ist die Besteigung solcher Punkte, die in unserer Gesellschaft von einer zu grossen Aura von Prestige umnebelt sind, nebensächlich.

DIE MÜCKEN HABEN UNS WIEDER ...

Als ich am 17.Juni morgens nach einem grossartigen Flug über den Ogilvie- und den breiten Strom des Logan-Gletschers bei der Ultima Thule Lodge in viel zu warmen Kleidern, sonnenverbrannt, mit zersprungenen Lippen und schlafbenommen aus der Cessna aussteige, überfallen mich - die Mücken! Die Plaggeister scheinen geradezu auf vor Dreck starrende, seit zwei Wochen ungewaschene und übelriechende Bergsteiger gewartet zu haben. Damit haben wir den Einstieg in die grüne Welt Alaskas mit aller Deutlichkeit hinter uns gebracht. Nun wird uns bewusst, wie schmutzig wir sind - während uns das am Berg nie gestört hat, schämen wir uns jetzt beinahe voreinander und schleichen möglichst schnell in die heisse Sauna der Claus ab. Danach ist Aufräumen und Waschen, militärischer formuliert «Retablieren», angesagt. Den ganzen Tag über ordnen wir unser Material, verstauen die schmutzige Wäsche zuunterst in Fässern und Seesäcken, packen unsere Rucksäcke für das nächste kleine Abenteuer: die Kanutour, die wir in den nächsten Tagen unternehmen werden .

... UND EIN NASSKALTER AUSKLANG

Szenenwechsel: Wir befinden uns auf einem von über zehn Seen, die wir auf unserer Kanutour im Norden der Kenai-Halbinsel durchpaddeln. Schwäne ziehen laut rufend über uns durch, nahe von uns taucht eine der wunderschönen «Loon»-Enten in das tiefgrüne Wasser. Den Horizont bilden die intakten, sich selbst überlassenen Wälder, darüber der weite Himmel mit weissen Wolkenbildern. Die Landschaft ist voller Harmonie und Ruhe. Auch hier sind wir, wie am Logan, allein und unter uns. Mit dem Unterschied, dass hier die Farben Grün und Braun dominieren, dazwischen das Rot der Weidenröschen, darüber das Blau des Himmels. Und natürlich sind wir von vielfältigem Leben umgeben: Wir befinden uns im Reich der Schmetterlinge, Vögel, Fische, Bären, Elche, Biber, Schneehühner, Hasen ... Welch ein wohltuender Gegensatz zum Weissgrau der unendlichen Gletschereinöden der St.Elias Mountains! Hier verbringen wir die Tage mit Paddeln, Fischen, Naturbeobachten, Essen und Schlafen. Das Gefühl des Einsseins mit der Natur ist stark. Sie ist zwar fast ebenso wild wie in den hohen Bergen, aber weniger abweisend und bedrohlich. Sogar einen Fehler verzeiht sie: So geschieht weiter nichts Schlimmes, als Peter und ich am letzten Tag der Kanutour, als wir durch den mäandrierenden Moose River hinunterpaddeln, einen Steuerfehler machen. Wir laufen auf einen Ast auf und ken186


Der King Peak leuchtet im Mirrsommerlicht (ca. 22 Uhr) - ein eindrucksvoller letzter Abend in den Bergen, dann gilt es Abschied zu nehmen. Donateur Jean Guinand, SAS Geneve Foto Christine Kopp

tern in Sekundenschnelle. Triefnass und Tränen lachend stehen wir im seichten, teilweise überwachsenen Flüsschen und versuchen, unsere Fotoausrüstung (natürlich nicht wasserdicht verpackt) als erstes und unsere weiteren Utensilien als nächstes aus dem Wasser zu ziehen. Spätestens bei diesem zwar nasskalten, aber ausgesprochen naturnahen Kentererlebnis wird mir endgültig bewusst, wie schön und intensiv unsere einmonatige Reise war, die sich nun dem Ende zuneigt: Wir verbrachten über drei Wochen in Harmonie mit unserer Gruppe inmitten wilder Naturlandschaften mit Gipfeln und Gletschern, Wasser und Wäldern. Fast vollständig von der Aussenwelt abgeschnitten und damit weit weg von alltäglichen Sorgen. Wie fern waren in dieser ganzen Zeit die vermeintlichen Probleme, die uns daheim beschäftigen! Wir haben einen Ausflug in ein einfacheres Leben unternommen, in dem existentielle Fragen den Tageslauf prägen. Letztlich ist es unwichtig, ob wir den Gipfel des Mount Logan erreicht haben oder nicht - unser Ziel muss es vielmehr sein, die hier erlebte Ruhe, Harmonie und Konzentration auf das Wesentliche bei unserer Rückkehr möglichst gut in den Alltag hinüberzuretten! Die Gewissheit, dass es auf unserer Erde noch wilde Flecken gibt, wo Körper und Geist Erholung und Erfrischung finden, wird uns dabei helfen. 187


MOUNT LOGAN (5959 M) 1) Charakter:

Höchster Berg Kanadas. Vergletscherter Gipfel mit bis zu 4000 m hohen, steil abfallenden Flanken. Normalroute vom Airstrip (ca. 2700 m) auf dem Quintino Sella Glacier über King Trench, King Co!, Prospectors Col und Logan Plateau fast durchwegs mit Ski begehbar. Besonders wegen der Nähe zum Meer (ca. 80 km) oft äusserst unstabiles Wetter und viele heftige Stürme. 2) Lage:

Höchster Gipfel der St. Elias Mountains, die sich in der Südwestecke Kanadas (Provinz Yukon) im Kluane-Nationalpark erstrecken. Der Logan gehört ebenfalls zum Kluane-Nationalpark, der seinerseits an den alaskanischen W rangell-St. Elias-Nationalpark angrenzt.

3) Zugang: Der Fuss des Mount Logan ist mit Flächenflugzeug von drei Ausgangspunkten erreichbar: Vom alaskanischen Yakutat im Süden, vom kanadischen Whitehorse im Osten und von der Ultima Thule Wilderness Lodge am Chitina River im Nordwesten (Alaska). Der wettersicherste Zugang ist derjenige von Nordwesten, da man hier Tälern und Gletschern folgt und kaum über Bergkämme fliegen muss. So oder so kann das Wetter aber einen Flug an den bzw. vom Berg über Tage oder gar Wochen hinweg verunmöglichen. Die Adressen einiger Flugunternehmen: Süden:

Gulf Air Taxi, Box 367, Yakutat, Alaska 99686 - USA

Nordwesten:

Ultima Thule Outfitters, Box 109, Chitina, Alaska 99566 - USA (oder 1007 H Street, Anchorage AK 99501)

Osten:

Trans North Turbo Air, Box 4388,Whitehorse,YukonCANADA Y1A3T5 Icefield Ranges Expedition, 59-13 th Ave, Whitehorse, YukonCANADA YIA 4K6

4) Voraussetzungen:

Beste Jahreszeit Mai und Juni. Erfahrung im Höhenbergsteigen, das im hohen Norden zusätzlich oft durch extreme Kälte und häufige heftige Stürme erschwert wird, unbedingt erforderlich. An den Mount Logan sollten sich nur selbständige, sehr gut vorbereitete (auch was die Ausrüstung betrifft!) Gruppen begeben. Eine rechtzeitige Voranmeldung an die kanadischen Rangers und die Bezahlung der Gebühren und Bewilligungen ist unerlässlich, da sich der Berg in einem Nationalpark erhebt: Parks Canada, Kluane National Park, P. O. Box 5495, Haines Junction, Yukon - CANADA YOB lLO. 5) Weitere Möglichkeiten (Skibergsteigen) :

Im Gebiet der WrangeIl und auch der St.Elias Mountains gibt es Dutzende von niedrigeren Gipfeln, die mit weniger Aufwand angegangen werden können. Viele dieser Berge können mit Ski bestiegen oder gar erstbestiegen werden. Ultima Thule bietet auch «Supercub-Skiing» an. Auskünfte bei Ultima Thule Outfitters (Adresse siehe 3) oder der Verfasserin (Ch. Kopp, Kirchstrasse 20, 6454 Flüelen) .

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BERGTOUREN IN GROSSE HÖHEN Oswald Oelz und Kurt Markwalder*

Extremsportarten finden auch bei der breiteren Bevölkerung starken Anklang. Reiseveranstalter bieten Trekkingtouren an, die in Höhen bis 6000 m führen können. Viele dieser Höhenaspiranten verfügen über ungenügende Erfahrungen über die Reaktionen des eigenen Körpers bei Höhenaufstieg. Oftmals führt der Reiseplan dieser kommerziell angebotenen Expeditionen in zu kurzer Zeit in zu grosse Höhen, so dass dem Körper nicht genügend Zeit zur Akklimatisation bleibt. Besonders gefährdet sind junge Bergsteiger/innen, deren konditionell gute Verfassung oft dazu führt, den Aufstieg zu übereilen und die Signale des Körpers zu ignorieren. Die beste und sinnvollste Prophylaxe der akuten Bergkrankheit und der gefährlichen Hirn- und Lungenödeme ist der langsame Aufstieg.

WAS IST VOR DER REISE ZU BEACHTEN?

Planung • Planen Sie Ihre Höhenexpedition sorgfältig, informieren Sie sich umfassend über die lokalen Verhältnisse und die benötigte Ausrüstung, und beraten Sie sich frühzeitig mit Fachpersonen und erfahrenen Bergsteigern. • Vor Expeditionen in extreme Höhen- und Kälteverhältnisse ist die ärztliche Begutachtung ihres Gesundheits- und Impfzustandes dringend empfohlen. Melden Sie sich sechs bis acht Wochen vor Reiseantritt bei Ihrem Arzt zur Beratung an, und bringen Sie dazu Reiseroute, Impfausweis und Ihre Fragen mit. Reisende mit besonderen Risikofaktoren (Lungenkrankheiten, Epilepsie, Diabetes, Einnahme von Dauermedikamenten) sollten ihre spezifische Situation besonders sorgfältig prüfen. Impfongen und Prophylaxe • Nehmen Sie die für die geplanten Reiseländer empfohlenen Impfungen vor. Für alle Entwicklungsländer benötigen Sie einen für die Dauer der Reise ausreichenden Impfschutz gegen Starrkrampf, Diphtherie und Kinderlähmung (Impfschutzdauer ab letzter Impfung zehn Jahre). • Die durch Stechmücken in der Dämmerungszeit übertragene Malaria ist ein ernsthaftes Krankheitsrisiko in vielen tropischen Ländern. Sie kann ausnahmsweise bis in Höhen von 2500 m übertragen werden, die akute Gefahr nimmt aber in Lagen über 1500 bis 2000 m stark ab. Stellen Sie eine geeignete Reiseapotheke zusammen, die Sie gegen Notfälle wie Schmerzen, Reisekrankheit, Wundversorgung etc. wappnet. Tragen Sie dabei Ihrer beschränkten Transportkapazität Rechnung. Nutzen Sie das Know-how anderer (erfahrene Traveller, Spezialisten in Reiseausrüstungs-Geschäften, für medizinische Belange Ärzte oder Apotheker). ' Prof. Dr. O swald Oelz ist C hefarzt an der Medizinischen Klinik des Stadtspitals Triemli Z ürich, und als Extremalpinist u. a. spezialisiert in der Höhenmedizin. Dr. Kurt M arkwalder, Z ürich, ist u.a. spezialisiert für Tropenkrankheiten.

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WAS IST BEZÜGLICH BERGKRANKHEIT ZU BEACHTEN?

Symptome • Zu schnell zu hoch steigen führt unabhängig vom Trainingszustand zu den Erscheinungen der akuten Bergkrankheit mit Kopfweh, Abgeschlagenheit, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Schwindel, Schlaflosigkeit und allgemeinem Krankheitsgefühl. Dies sind die Befunde der Beeinträchtigung des Gehirns, welches am empfindlichsten auf Sauerstoffmangel reagiert. • Wird bei Auftreten solcher Symptome weiter aufgestiegen, so kann sich ein Höhenlungenödem (Atemnot, rasselnde Atemgeräusche, Blauverfärbung des Gesichts, schnelle Atmung) mit Austritt von Blutwasser in die Lungenbläschen entwickeln, das rasch zum Tode führt, wenn nicht abgestiegen und richtig behandelt wird. • Das Höhenhirnödem tritt unter Umständen gleichzeitig mit dem Lungenödem auf und charakerisiert sich durch schwerstes Kopfweh, Gleichgewichtsstörungen, Erbrechen, zunehmende Apathie, Verlust des Bewusstseins und raschen Tod. Prophylaxe durch Verhalten • Die beste Methode zur Verhinderung der Bergkrankheit und des Höhenödems ist der langsame Aufstieg, der eine gute Akklimatisation ermöglicht. Als Grundregel wird empfohlen, in Höhen über 2500 bis 3000 m die Schlafhöhe täglich nicht mehr als 300 m zu steIgern. • Überanstrengungen sollten gleichfalls vermieden werden, da sie die Entwicklung der Bergkrankheit fördern . Prophylaxe durch Medikamente • Bei Personen, die erfahrungsgemäss die Höhe schlecht vertragen und wenn eine vernünftige Höhenanpassung nicht möglich ist, empfiehlt sich die prophylaktische Einnahme von Acetazolamid (Diamox), das zu einer Ansäuerung des Körpers führt und so die Atmung stimuliert. Diamox wird einmal täglich in einer Dosis von 500 mg, beginnend am Tag vor der Höhenexposition, eingenommen. Diamox kann auch bei beginnender Bergkrankheit eingenommen werden, die Symptome bilden sich damit rascher zurück. Das Medikament verursacht anfänglich eine vermehrte Urinausscheidung, es ist deshalb besonders in grosser Höhe wichtig, reichlich zu trinken. Ferner können vorübergehende leichte Gefühlsstörungen in Händen, Füssen und im Mund auftreten. Diamox ist rezeptpflichtig und darf nur nach ärztlicher Beratung eingenommen werden. • Behandlung erster Symptome • Bei den ersten Anzeichen sollte ein Ruhetag auf gleicher oder etwas niedriger Höhe eingeschaltet werden. Meist bilden sich die Symptome dann zurück, und der weitere, langsame Aufstieg kann in Angriff genommen werden. • Bei hartnäckigen oder zunehmenden Beschwerden ist ein Abstieg von mindestens 500 bis 1000 m dringend angezeigt und ein Verbleiben auf dieser Höhenlage, bis sich der Patient wieder vollständig gesund fühlt. 190


Behandlung schwerer Symptome eines Hirnödems

• Bei schwerer akuter Höhenkrankheit und beginnendem Hirnödem handelt es sich um eine lebensbedrohliche Situation. Der betroffene Bergsteiger muss sofort absteigen oder evakuiert werden. • Wenn verfügbar, soll Sauerstoff in einer Flussrate von zwei bis vier Litern pro Minute verabreicht werden. • Die Behandlung kann unterstützt werden durch Dexamethason 8 mg als Tablette oder intravenös, gefolgt von Dexamethason 4 mg alle sechs Stunden. Behandlung schwerer Symptome eines Lungenödems

• Sofortiger Abstieg, Evakuation und eventuelle Sauerstoffgabe sind dringend angezeigt. • Sollte dies nicht möglich sein, wird mit Nifedipin therapiert und eventuell mit Überdruckbehandlung ergänzt. Nifedipin führt bei Patienten mit Höhenlungenödem zu einer subjektiven Verbesserung, einem Anstieg der Sauers toffsättigung und einer Rückbildung des Ödems. Behandlung einer lebensbedrohlichen Notfollsituation von Hirn- und Lungenödemen

• Sofortiger Abtransport in tiefe Lagen und Sauerstoffgabe sind lebensrettend. • Eine Kombination von Dexamethason, Nifedipin und Acetazolamid wird verabreicht. • Die pharmakologischen Massnahmen können mit der Überdruckbehandlung kombiniert werden .

WAS IST BEZÜGLICH ERFRIERUNGEN ZU BEACHTEN? Prophylaxe

• Guter Gesundheitszustand und Fitness, erstklassige Bekleidung und intelligentes Verhalten schützen am besten vor Erfrierungen. • Die Kleidung muss die Gesamtkörperwärme bewahren. Kaltes und windiges Wetter in grosser Höhe verstärken die Auswirkungen der Kälte drastisch. Gesicht, Hals und Nacken müssen bedeckt sein, da dort ein enormer Wärmeverlust entstehen kann. • Reichliche Nahrungszufuhr fördert die Wärmeproduktion des Körpers. In tiefen Höhenlagen sollte eine eskimoartige Diät mit viel Fett eingehalten werden, in grösserer Höhe und Kälte werden eher Kohlenhydrate konsumiert. • Extreme Wetterbedingungen sind zu vermeiden, besonders in grosser Höhe oder bei exponiertem Terrain. • Eng sitzende, einschneidende Kleider, besonders im Bereich der Hände und Füsse sind zu vermeiden. Socken und Schuhe sollten gut passen, aber nirgends drücken. • Bei extremer Kälte müssen Fäustlinge getragen werden. Für Tätigkeiten wie fotografieren, kochen etc. werden Fingerhandschuhe verwendet, die unter den Fäustlingen getragen werden. Am besten bewähren sich Fingerhandschuhe aus Wolle oder Synthetik, über die ein Daunenfäustling getragen wird. 191


Mt. Everest (links) und Lhotse (Mitte), im Vordergrund das westliche Cwm

Foto Archiv SSAF Donateur Institut d'Education Physique et Spons, Fribourg

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• Fäustlinge durch ein Band, das um den Hals getragen wird, vor Verlust bewahren. • Gegenstände aus Metall sollten nicht mit den biossen Händen berührt werden. • Starke körperliche Belastung führt zu vermehrter Atemtätigkeit und Schwitzen, die wiederum zu Wärmeverlust und Unterkühlung führen kann. • Hände und Füsse müssen trocken gehalten werden. Nasse Socken müssen gewechselt, das Eindringen von Schnee oder Wasser in die Schuhe mit Gamaschen oder geeigneten Hosenabschlüssen muss vemindert werden. Behandlung • Es braucht mehrere Stunden, eine unterkühlte Person aufzuwärmen, auch wenn schon früher ein Gefühl der Erholung auftritt. Dies ist noch nicht der Zeitpunkt, um sich erneut extremer Kälte auszusetzen! • Unbedingt zu vermeiden ist das Einreiben erfrorener Extremitäten mit Schnee. • Ist eine Erfrierung der Hände oder der Füsse bereits eingetreten, so muss Ruhe bewahrt werden. Die Kleider dürfen erst in einer sicheren, warmen Behausung ausgezogen werden. Das rasche Wiederaufwärmen mit Wasser von 3rC, welches innert einer halben Stunde bewerkstelligt werden kann, ist ausschliesslich gestattet, wenn man sich in einer sicheren, warmen Unterkunft befindet. • Falls das Risiko einer erneuten Kälteexposition besteht, ist das Auftauen einer erfrorenen Extremität unter allen Umständen zu vermeiden, da dies zu den schlimmsten Gewebeverlusten führt! WAS IST BEZÜGLICH MALARIA IN TROPISCHEN GEBIETEN ZU BEACHTEN?

Prophylaxe • Eine laufende medikamenröse Malariaprophylaxe darf im Zusammenhang mit der Anund Weiterreise durch Malariagebiete (vor allem Afrika) nicht unterbrochen werden. • Besonders bei einmal wöchentlicher Verwendung von Mefloquin (Lariam, Mephaquin) kann es empfehlenswert sein, den Zeitpunkt der Einnahme nicht für die Tage des Aufstiegs, sondern erst beim Abstieg oder danach zu planen, der Einnahmeintervall kann dazu um wenige Tage verlängert werden.

DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE

Prophylaxe der Bergkrankheit • Langsamer Aufstieg! Über 3000 m die Schlafhöhe täglich nicht mehr als 300 m steigern. Behandlung von Bergkrankheit und Hirn-/Lungenödemen • Erste Symptome (Kopfweh, Gleichgültigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Schlaflosigkeit) • Rasttag einlegen, Entspannung • Aspirin, Panadol gegen Schmerzen • Diamox 500 mg einmal pro Tag 193


• Schwere Symptome mit Höhenhirnödem (schweres Kopfvveh, das nicht auf Aspirin reagiert, Erbrechen, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Bewusstseinstrübung und Bewusstlosigkeit) • Abstieg, Abtransport, Sauerstoff • Dexamethason 8 mg als Tablette oder intravenös, gefolgt von Dexamethason alle sechs Stunden oder Prednison 50 bis 100 mg als Tabletten oder intravenös gefolgt von Prednison 50 mg alle acht bis zwölf Stunden • Eventuell zusätzlich Überdrucksack • Schwere Symptome mit Lungenödem (Atemnot, rasselnde Atemgeräusche, Blauverfärbung des Gesichts, schnelle Atmung) • Abstieg, Abtransport, Sauerstoff • Adalat 10 bis 20 mg als Tablette sowie 20 mg retard gefolgt von Adalat 20 mg retard alle sechs Stunden • Eventuell zusätzlich Überdrucksack • Notfallsituation mit schwerer akuter Bergkrankheit und Höhenlungenödem • Abstieg, Abtransport, Sauerstoff • Dexamethason oder Prednison wie oben, plus Adalat, plus Diamox 500 mg • Prophylaxe von Erfrierungen • • • • • • •

Exposition in extremem Wind und bei extremer Kälte meiden Erstklassige Bekleidung, die nicht einengt Gesicht, Hals und Nacken besonders schützen Daunenfäustlinge über wollene oder synthetische Fingerhandschuhe Reichliche Energiezufuhr Trockenhalten von Händen und Füssen Schwitzen vermeiden

• Behandlung von Erfrierungen • Ruhe bewahren. Kleider erst in sicherer, warmer Behausung ausziehen • Aufvvärmen mit Wasser von 3rC, nur wenn kein Risiko erneuter extremer Kälteexposition besteht! Wiedererfrierungen verursachen die schlimmsten Gewebeschäden • Kein Einreiben erfrorener Extremitäten mit Schnee • Prophylaxe von Malaria • Laufende medikamentöse Behandlung im Zusammenhang mit An- und Abreise durch gefährdete Gebiete nicht unterbrechen • Wöchentliche Einnahme von Mefloquin in die Tage des Abstiegs planen

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KING ALBERT MEDAL OF MERIT Response by Bradford Washburn Honorary Director, Boston Museum of Science September 3, 1994

I've been asked to say a few words - perhaps a dozen minutes - on any subject that might seem to be appropriate at this time. But first I must tell you how very grateful I am for the honor that you've given me. King Albert was a great man - perhaps unique among the royalty of his generation - a person of great quality who found peace and joy as weIl as challenge in the mountains, large or small. He also exhibited heroic strength throughour the horrors of the first World War. I feel it is a very special honor to receive an award which bears his name. I must also tell you that I have had a unique and unreported relationship with Walter Arnsturz. Exactly 60 years ago in June 1934, I took a pair of new skis to Alaska, and whenever I skied down the steep slopes of Mount Crillon, Arnstutz Springs held my heels firmly in place! We all owe Walter an enormous debt of gratitude for his extraordinary thoughtfulness and patience in the unremitting work that he has done, over a long period of years, to develop the financing and creation of this award, in memory and honor of a very special and distinguished friend and companion. Heroes, leaders of quality, (and King Albert was one of thern) , are always of immense importance to young people, while they are growing up and trying to find a useful place for themselves in our ever-more-complex civilization. My father and mother were, in a way, my first heroes. On my 10th birthday they took me on my first airplane ride at Revere Beach, near Boston, in a shiny new seaplane! And flying has become one of the most important facets of my life ever since that thrilling afternoon in 1920! It was also, unquestionably, my mother who opened my eyes to both the fun and the importance of photography, in recording the details and the highlights of what we see and what we do. Bur it was dreadful hay fever, as a boy, which started my love of mountains and flying - as the only places where there was no grass and no pollen - and where I didn't sneeze and sniffle throughout almost every day and night in June and July! My generation was very, very lucky in the heroes that it produced for uso At the very start, Peary and Arnundsen conquered both poles afoot. Then Dick Byrd, a good friend, flew over both of them. Charles Lindbergh flew the Atlantic. William Beebe and Auguste Piccard explored the depths of (he seas, Albert Stevens ballooned to the stratosphere, Ed Hillary and Tensing topped Everest - and our astronauts have now flown to the moon! And, don't forget, at the turn of the century, Vittorio Sella had opened our eyes to the magnificence of the great mountains of the equator, Pakistan, Europe and Alaska under the leadership and patronage of Luigi Arnadeo di Savoia, brother of the King of Italy one of the most generous and distinguished sponsors in all the history of exploration. 195


Dr. Bradford Washburn und Countess de Salis anl채sslich der 1. Award Ceremony der The King Albert I Memorial Foundation im Schloss Castelmur, Stampa (BergeII), am 3. September 1994 (siehe Seite 65)

Possibly the two most important incidents in my early life took place in 1925 and 1926. The first was a superbly illustrated lecture, by Captain John Noel, which I saw at schoo!. He told the timeless story of the British assault on Mt. Everest in 1924 - the dimb on which George Leigh Mallory and Andrew Irvine lost their lives. And that lecture was only a year and a half after this great tragedy took place. The other incident involved Roger Tissot's little book, Mont Blanc, given to me by my unde as a Christmas present. Here it still is! That lecture and this book whetted my interest in the great mountains of the world - as had Sella's extraordinary pictures. He taught me that big scenery always has to be recorded on big negatives! This tiny book told me the story of how the highest peak in Europe was explored and dimbed by Jacques Balmat and Michel Paccard in 1786. It also related the tale of the second ascent of Mont Blanc the following year by Balmat and Horace Benedict de Saussure. I still vividly recollect reading about a big party that was held in Geneva at that time in order to celebrate de Saussure's historie ascent, which carried out the first scientific research atop a high peak. At this party he is supposed to have been approached by one of Switzerland's most distinguished and wealthy ladies who asked hirn: "Professor de Saussure, why was it necessary for you to dimb Mont Blanc with more than thirty guides and porters, baskets of food and wine, axes, rope, ladders to cross crevasses - and a tent and mercurial barometer to set up on top - when last year Balmat and Paccard only carried along two blankets, some bread, so me cheese and two botdes of wine?" Dr. Saussure's timeless response was brief and to the point. 196


Wanda Rutki ewicz (links) und Silvia Metze!tin Buscaini (rechts). Beide sind mit der King Albert Medal 0/Merit geehrt worden. Wanda Rutkiewicz (posrum) 1994 und Silvia Metze!tin Buscaini 1996 (siehe Seiten 64 und 65)

"Madame", he said, "la Science est une grande dame qui voyage avec beaucoup de bagages!" De Saussure became one of my heroes - and his reply started me on a lifelong career of science in the mountains! In the fall of 1929 when I entered Harvard College, they had just opened their new Institute of Geographical Exploration - and it was as a student there that I became fascinated with cartography - and the use of aerial photographs in making ever-moredetailed and accurate maps of the unexplored parts of the world. And it was Hamilton Rice, the founder of the Institute, who introduced me to the Royal Geographical Society of London and those who had mapped and were still mapping the Himalaya. Shordy after that, Die Alpen published a marvelous litde map of the Jungfrau regionthe best map that had ever been produced by anyone anywhere. The name of its artist-cartographer was Eduard Imhof. The Swiss have been the world's best cartographers and Dr. Imhof exemplified the best in that great tradition. I wanted to meet hirn and Iwanted to make maps like that. A marvelous succession of lucky events made this possible: A dear American friend introduced me to Ernst Feuz in his beloved Murren. He, in turn, introduced me to Kari Weber of the Neue Warenhaus and his Swiss Foundation for Alpine Research. From Zurich we went to Heerbrugg and met Dr. Schmidheini ofWild - then to Bern and Professor Bertschmann's famous Landestopographie. He was soon followed by Ernst Huber and Francis Jeanrichard - then, collaborating, we worked with Karl Weissmann, Werner Altherr and their incomparable Swissair Photo Surveys. As the years went by, all of the miraculous Swiss craftsmen created our maps of Mt. McKinley, the Grand Canyon, Mt. Washington and Mt. Everest - backed by year after 197


year of the generosity of Cariron Fuller, Henry Hall and our remarkable National Geographie. How thrilling it is to see what can be accomplished by people of competence, patience, faith and generosity! Throughout this long span of years, my most wonderful partner has always been my wife, Barbara. We've done everything rogether and we share this award with equal joy. We both believe that lift is people - not things. We feel that the most important thing of all is sharing the results 0/ what we have done with others - new maps, new phorographs, new information about remote and remarkable places. This has been the thrust of our 54 years rogether. But when one passes his or her 80th birthday - and I'm now well beyond that dreadful moment - one must spend every single minute looking ahead, instead of retreating ro the beaches and the golf courses of Florida and the Riviera ro reminisce about the past! Our generation has climbed and mapped Everest - reached on the ground and flown over both poles, explored the deepest reaches of the seas and flown not only to the stratosphere but to the moon! We now find our joy in working together with the brightest of a new generation and helping them as they move forward at today's cutting edge of science and exploration. Together we're trying to find out exacdy where Everest is and exacdy how fast it's continuing to move northward and rise even higher! And, to do this, we're using tools that were never even dreamed of by our forbears! Global-positioning satellites, sophisticated communications equipment, lasers and survey-gear that can tell you your location in the space of a single spherical centimeter. We are living today in an ever-more-thrilling world. Alfred Wegener, who predicted continental drift, was considered a fool when I was in college - today's students consider hirn a prophet! And plate tectonics is a thrilling field of study. To summarize all this, I want to go deep into the past when people could express their thoughts much more succincdy than we seem to be able today. Why are we so thrilled to be working at today's cutting edge of science beside the youngsters who are actually doing these remarkable things? Goethe answered this question 150 years ago when he said:

"If there is something that you think you can do or even dream you can - Begin it! Boldness has Mystery and Power and Magic in itf" Nobody can do it all. But each one of us can add his trifle to the ever-increasing reservoir of knowledge. Now listen to what Aristode said about this 2000 years ago! The search flr the Truth is in one way hard - and in another easy For it is evident that no one 0/ us can ever Master it JuRy - or miss it wholly. Each one 0/ us adds a little To our Understanding 0/Nature And, fom all the facts assembled Arises a certain grandeur.

Thank you for this honor - and the privilege of being with you he re today. 198


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FONDATION

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STIFTUNG

In den knapp zwanzig Jahren ihres Bestehens hat unsere Stiftung ein Vermögen von über Fr. 700'000.- geäufnet. Die Vermögenserträge von ca. Fr. 35'000.- pro Jahr stehen dem Club zur Verfügung und werden zur Förderung unserer Aktiven eingesetzt. Mit diesen »Subventionen« wollen wir einen materiellen Beitrag leisten, damit unsere Jungen in einer sich beschleunigt verändernden Welt vergleichbare sportliche und freundschaftliche Erlebnisse erfahren dürfen wie damals, als der Abfahrtshang zuerst einmal zu Fuss und aufwärts erklommen werden musste. Zugunsten unserer Aktiven hat die Stiftung zwei neue Projekte lanciert: • Absolute «Spitzenkönner» des nordischen und alpinen Skilaufs werden bei Bedarf Darlehen auf Ehrenbasis gewährt, wobei die Rückzahlung dann erfolgen soll, wenn der Superathlet auch im Beruf zum Erfolg gekommen ist (Prets d'honneur). • Die zweite Idee läuft unter dem Titel «action jeunesse» und dient der Nachwuchsförderung in den Sektionen. Auch im Bereich der Mittelbeschaffung beschreitet die Stiftung neue Wege, in Ergänzung zu den nach wie vor willkommenen spontanen Spenden und den Legaten verstorbener Freunde. Im Rahmen von sog. Testimonials möchten wir sAsler jeden Alters vorstellen, die aus Anlass eines von ihnen gewählten Ereignisses - Geburt eines Kindes, Berufserfolg, Besteigung eines Fünftausenders, runder Geburtstag, Erreichen des AHV-Alters usw. - sich in den SAs-News in Wort und Bild mit dem SAS identifizieren und ihre Treue zum Club mit einem kleineren oder grösseren Batzen bekunden. In der Führung der Stiftung hat sich in den letzten Jahren ein Generationenwechsel vollzogen. Nach dem Ausscheiden unserer lieben Freunde Philippe Gillieron, Walo Vock und Franz Hug setzt sich der Stiftungsrat wie folgt zusammen: Hans Nater (Präsident), Dominique de Weck (Vizepräsident), Ruedi von Siebenthai (Kassier), Jean-Philippe Rochat, Wilfred Stöcklin, Pierre Poncet und Christoph Schmid. Die Revision liegt weiterhin in den fachkundigen Händen der Atag Ernst & Young, die grosszügigerweise auf ein Honorar verzichtet. Une flis SAS - toujours SAS: Möge diese Devise vom Herzen aufs Portemonnaie schlagen und Anlass zu einer Spende an die sAS-Stiftung sein, zum Wohl unseres einzigartigen Clubs und unserer Jungen! Hans Nater

SAS ALPIN STIFTUNG Der Alpinismus ist wieder eine Kraft im SAS

Zusammensetzung des Stiftungsrats: Ueli Stüssi, Präsident, Christoph Schmid, Jürg Schweizer und Christoph Jezler (Leiter der alpinistischen Aktivitäten). Stiftungsvermögen, Stand Herbst 1996: Fr. 260'000.Grössere Unternehmen: Norwegenfahrt (1995) . Plan 1997: Kilimandscharo. Ueli Stüssi 199


DONATOREN DES 35. JAHRBUCHS Beiträge: Fr. 45 000.-

Mitglieder des Berner Zemralvorstands (I995 - 1998) Berg Truls, Ehrenmitglied, SAS Bern Blancpain Claude, Membre d'Honneur, SAS Fribourg Campell Ulrich, Ehrenmitglied, SAS Zürich Clavadetscher Jean-Jacques, Ehrenmitglied, SAS Zürich Fanchamps Nadine, en souvenir d'Albert Fanchamps, Membre d'honneur, SAS Lausanne Gillieron Philippe, Membre d'Honneur, SAS Geneve Hafter Martin, Ehrenmitglied, SAS Zürich Hodler Martin, Ehrenmitglied, SAS Bern Imseng Raoul, Ehrenmitglied, SAS Zürich Kaech Arnold, Ehrenmitglied, SAS Bern Nater Hans, Ehrenmitglied, SAS Zürich Kessler Hans, Ehrenmitglied, SAS Zürich Riotton Pierre, Membre d'Honneur, SAS Geneve Steinebrunner Max, Ehrenmitglied, SAS Zürich Wolf Kaspar, Ehrenmitglied, SAS Basel

Müller Max, SAS Zürich Schweizer J ürg, SAS Zürich Kessler Martin, SAS Zürich Kessler Robert, SAS Zürich Maissen Luis, SAS Zürich Fassbind Ruedi, SAS Zürich Wagner Ivan, SAS Zürich Von Sieben thai Rudolf, SAS Bern Denzler Hanspeter, SAS Zürich Piguet Georges, SAS Lausanne Reinhart Anton, SAS Zürich Loopuyt Jan, SAS Zürich Sganzini Carlo, SAS Bern Müller Alex, SAS Geneve Heer Lorenz, SAS Zürich Fuchs Jean-Jacques, SAS Basel Peter Christian, SAS Zürich Hug Franz, SAS Zürich Steinegger Hans, SAS Bern Frey Walter sen., SAS Zürich Gillieron Jean-Louis, SAS Geneve 200

Weder Walter, SAS Zürich Trüb Werner, SAS Zürich Lamer Max, SAS Zürich Wirth H. Conrad, SAS Zürich Ceresole Jean-Fran<;:ois, SAS Geneve Waser Peter, SAS Zürich Bergmaier Hans, SAS Zürich Gmünder Hubert, SAS Zürich Lindlar Herbert, SAS Zürich Burlet Franz, SAS Bern Braun Karl-Walter, SAS Basel Weber Philippe, SAS Zürich Hotz Jörg, SAS Zürich Hollenweger Emil, SAS Bern Odermatt Adolf, SAS Zürich Salvisberg Peter, SAS Zürich Argand Luc, SAS Geneve Burger Max M., SAS Zürich Caflisch Christi an, SAS Lausanne Rochat Charles-Henry, SAS Geneve Baehni Tom, SAS Zürich


Meyer Ernst, SAS Zürich Frei Jürg, SAS Zürich Hug Luzius, SAS Zürich Ador Thierry F., SAS Geneve Schnyder Ruedi, SAS Basel Lacour Andre, SAS Geneve Falciola Jean Claude, SAS Geneve Jacobi Klaus, SAS Bern Dysli Pierre F., SAS Geneve Lingjaerde Tor, SAS Geneve Koenig Hans W, SAS Bern Frey Mare, SAS Zürich Asper Hans, SAS Zürich Macheret Georges, SAS Fribourg Schild Dres, SAS Zürich Schmid Christoph, SAS Zürich Günthard Hans-Peter, SAS Zürich Heuer Jack, SAS Bern Hauser Martin, SAS Zürich Müller Charles, SAS Geneve Aerni Paul 0., SAS Zürich Poncet Pierre, SAS Geneve De Courten Christian, SAS Lausanne Bertherat Philippe, SAS Geneve Sturzenegger Robert, SAS Zürich Beck Albert, SAS Bern Hottiger Urs E., SAS Zürich Hammer Bruno, SAS Bern Page George H. (Tony), SAS Zürich Hertig J ean-Pierre, SAS Geneve Guinand Jean, SAS Geneve Frey Peter, SAS Bern Schmid Sebastian, SAS Basel Gasner Christian, SAS Bern Gurtner Mare, SAS Bern Inst. d'Education Phys. et Sports, Fribourg Ricklin Peter, SAS Zürich Nielsen Jack, SAS Zürich Spoerry Christoph, SAS Zürich Gericke Hermann, SAS Zürich Wanner Peter, SAS Zürich Marmet J ürg, SAS Basel Kind Camillo, SAS Zürich

Bonnet George, SAS Lausanne Aerni Peter, SAS Bern Rossner Hanspeter, SAS Zürich Wacker Jacques, SAS Geneve Couson Frederic, SAS Fribourg Plattner J ürg, SAS Zürich Grüter Hans, SAS Zürich Burrus Charles, SAS Fribourg Mercier Antoine, SAS Geneve Wolhauser Jean-Pierre, SAS Fribourg Strüby Robert, SAS Zürich Wyler Peter, SAS Fribourg Marxer Ossi, SAS Geneve Gautier Claude, SAS Geneve Losinger Vincenz, SAS Bern Reymond Philippe, SAS Lausanne Centenara Carlo, SAS Zürich Holzer Fritz, SAS Bern Jaeger Urs, SAS Zürich Wittenwiler Fredi, SAS Zürich Comte Rene, SAS Zürich Sillig Fran<;:ois, SAS Lausanne Brauchli Peter, SAS Basel Wagner Jobst, SAS Bern Achermann Mare, SAS Fribourg Schneider Hans-Rudolf, SAS Bern McMullen John J., SAS Zürich Reverdin Claude, SAS Geneve Kozma Otto, SAS Zürich T etaz Luc, SAS Lausanne Steinegger J ürg, SAS Zürich Gericke Willi, SAS Zürich Tissot Fran<;:ois, SAS Geneve Baumgartner Jacques, SAS Lausanne Pasche Fernand, SAS Lausanne De Lavallaz Joseph, SAS Lausanne Paschoud Andre, SAS Lausanne Francioli Pierre, SAS Lausanne Lacotte Urs, SAS Bern Buser Rene, SAS Zürich The King Albert I Memorial Foundation Die Schweiz. Stiftung für Alpine Forschungen 201


JAHRESBERICHTE DES ZENTRALVORSTANDS ZÜRICH Christoph Schmid, Zentralpräsident

CLUBJAHR 1989/1990 Der Beginn unseres ersten Amtsjahres stand im Zeichen eines erfreulichen Ereignisses: des 65. Geburtstages unseres Clubs und eines Galadiners in Bern, welches dieses Jubiläum in würdiger Weise und mit einem eindrücklichen Auftritt unseres Bundesrates Arnold Koller feierte. Nicht weniger erfreulich war der glänzende Abschluss der Sammelaktion «SAS forever», den uns die Stiftung präsentieren konnte. Der « Winter»

Nicht vom Glück begünstigt dagegen war unser Clubjahr in meteorologischer Hinsicht. Einmal mehr, ja ausgeprägter denn je, fand der Winter kaum bzw. erst sehr spät statt. Unsere Wettkampfsaison, allem voran der SAS-Cup, wurden dadurch arg in Mitleidenschaft gezogen. Skisporttaugliche Verhältnisse waren lange Zeit nur im Engadin anzutreffen. So war es uns wenigstens möglich, bereits im Januar das Anglo-Suisse und die nordischen Schweizerischen Hochschulmeisterschaften in St. Moritz bei ausgezeichneten Verhältnissen durchzuführen. Die alpinen Schweizer Hochschulmeisterschaften wie auch die ersten beiden sAs-Cup-Wochenenden mussten dagegen verschoben bzw. abgesagt werden. Der eigentliche Saisonstart fand erst im März statt. Schlag auf Schlag folgten sich die alpinen SHM, die Giant- Trophy, der Pentathlon, die SAS-CUp- Wochendenden in Leysin und Davos sowie als krönender Abschluss die in St. Moritz stattfindenden AH-Woche und Italo-Suisse. Es ist mir ein Bedürfnis, an dieser Stelle den Organisaroren aller Anlässe, ohne deren selbständige und zuverlässige Arbeit Zentralvorstand und Technische Kommission klar überfordert wären, meinen ganz herzlichen Dank auszusprechen. Zu zwei Anlässen sei mir zudem eine besondere Bemerkung erlaubt: Hervorgehoben zu werden verdienen die alpinen Hochschulmeisterschaften in Anzere, welche vom neugebildeten Organisationskomitee um Marc Russenberger durchgeführt wurden. Dieser Anlass darf uns mit Srolz und Freude erfüllen, denn er zeigt uns akademischen Spitzensport auf hohem Niveau und stellt für Studenten aus ganz Europa eine ausgezeichnete Werbung für den SAS dar. Jeder SAsler ist herzlich eingeladen, sich im nächsten Jahr an Ort und Stelle selbst davon zu überzeugen. Weniger Erfreuliches ist vom SASCup zu berichten. Zweifellos benachteiligt durch eine Reihe milder Winter gerät dieser traditionsreiche Anlass in Gefahr, seinen Charakter als eigentliche Clubmeisterschaft zu verlieren. Tragen wir unserem SAS-Cup Sorge! Er stellt nach wie vor die beste Gelegenheit dar, Alt und Jung, Spitzenfahrer und Mitglieder aller Sektionen an einem sportlichen Anlass zu vereinigen. Zentralvorstand und Sektionsvorstände werden alles daran setzen, dem SAS-CUP wieder das ihm zustehende Gewicht zu verleihen. 202


Unsere NationaLmannschaften

Mit Stolz dürfen wir von unseren Nationalmannschaften berichten. Dies gilt für den nordischen und den alpinen Bereich. Beide Mannschaften sind gut organisiert und sehr leistungsfähig. Als herausragendste Resultate sind bei den Nordischen die Mehrfachsiege an den Internationalen Schweizerischen Hochschulmeisterschaften und bei den Alpinen der 5. und der 10. Platz von Urs Karrer und Manfred Aregger an den Schweizer Meisterschaften im Slalom zu nennen. Schliesslich ist auch zu erwähnen, dass wir mit unseren Bemühungen, die Nationalmannschaftsmitglieder vermehrt in den Club zu integrieren, auf gutem Wege sind. Insgesamt also ein sehr erfreuliches Bild; ich bin überzeugt, dass die beträchtlichen finanziellen Mittel, die wir für unsere Spitzenfahrer einsetzen, eine lohnende Investition sind. Ein herzlicher Dank gebührt unseren Trainern Hanspeter Denzier und Bruno Hammer für ihren grossen und unermüdlichen Einsatz. Die Kommissionen

Für die Tätigkeit der Technischen Kommission und der Publizitätskommission möchte ich auf die vorliegenden schriftlichen Berichte verweisen. Immerhin sei auf folgende Punkte hingewiesen: Die Technische Kommission wurde einer geringfügigen Reorganisation unterzogen, deren Ziel es ist, die der Kommission zugewiesenen Schwerpunktaufgaben (SAS-CUP, Intersektion und SHM) mit Hilfe eines Kommissionsausschusses effizienter zu bewältigen. Zum Bedauern des Zentralvorstandes sind im vergangenen Jahr der Präsident Bernard Delacretaz und der Chef Intersektion Claude Sticker, die bei den Vertreter der welschen Schweiz in der Technischen Kommission, zurückgetreten. An ihrer Stelle haben Chris Peter das Präsidium und Charly von Wurstemberger die Intersektion übernommen. Assistiert wird Charly von Wurstemberger neu durch Patrick Chabloz aus Lausanne, womit weiterhin für die Präsenz unserer Westschweizer Sektionen in der Technischen Kommission gesorgt 1st. Aus dem Bereiche der Publizitätskommission muss vermerkt werden, dass es leider nicht gelang, den «Schneehasen» noch in diesem Clubjahr herauszubringen. Die Schriftleitung ist jedoch auf bestem Wege, ein einmal mehr wertvolles Werk herzustellen, welches noch vor Ende dieses Kalenderjahres erscheinen wird. Die sAS-News, welche nach anfänglichen Schwierigkeiten in redaktioneller Hinsicht zu überzeugen vermögen, bereiten uns in finanzieller Hinsicht ernsthafte Sorgen. So war es der Publizitätskommission trotz erheblicher Anstrengungen nicht möglich, die zur Erreichung eines ausgeglichenen Ergebnisses erforderlichen Inserenten zu akquirieren. So entstand ein erhebliches Defizit, welches auch die Jahresrechnung insgesamt belastet. Zentralvorstand und Publizitätskommission sind daran, ein Konzept zu entwickeln, welches die SAs-News wieder kostentragend machen wird. Finanzen

Die Jahresrechnung schliesst mit einem leichten Defizit ab. Einerseits wurden die Budgets der Nationalmannschaften und der Intersektion infolge des schneearmen Winters nicht voll ausgeschöpft, andererseits musste der bereits erwähnte Verlust bei den SAs-News in Kauf genommen werden. Gleichzeitig fehlen auf der Einnahmenseite Fr. 20'000.-, welche wir als Sponsoringerträge budgetiert haben; der entsprechende Vertragsabschluss hat sich aus unerwarteten Gründen verzögert. 203


Zum Schluss möchte ich auch meinen Vorstandskollegen und den Mitgliedern der Kommissionen für den Einsatz und die kameradschaftliche Unterstützung danken. Mein Dank geht auch an die Sektionsvorstände, deren Bemühen, am selben Strick zu ziehen, spürbar ist. Ich bin überzeugt, dass wir alle zusammen im kommenden Jahr den uns gesteckten Zielen ein gutes Stück näher kommen werden.

CLUBJAHR 1990/1991 Zum «Sportlichen»

Viel zum Gelingen beigetragen hat der Winter, welcher sich endlich wieder einmal von einer besseren Seite gezeigt hat. So war es möglich, mit einer einzigen Ausnahme alle Wettkämpfe planmässig durchzuführen. Der SAS-CUp - dies ist besonders erfreulich scheint auf bestem Wege, seinen früheren Schwung wieder zu finden. Die Anstrengungen der Technischen Kommission und der Sektionsvorstände machen sich hier bezahlt. Das Wochenende in Verbier, organisiert durch die Sektionen Fribourg und Bern, verdient speziell hervorgehoben zu werden. Schade, dass just der Abschluss (und Höhepunkt?) in Gryon dem vorzeitig eintretenden Frühling zum Opfer fiel. Die Internationalen Schweizerischen Hochschulmeisterschaften in den alpinen (Anzere) und nordischen (Davos) Disziplinen fanden, hervorragend organisiert, bei guten Bedingungen statt. Und den Organisatoren des Pentathlons ist es einmal mehr gelungen, trotz schwieriger Umweltbedingungen einen erstklassigen Wettkampf durchzuführen; sie wurden durch eine tolle Stimmung bei Rekordbeteiligung belohnt. An die Universiade in Japan konnte der SAS je eine starke alpine und nordische Mannschaft delegieren. Alle, die dabei waren, sprechen von einem einmaligen, unvergesslichen Erlebnis, geprägt von fernöstlicher Perfektion und Gastfreundschaft. Die Resultate unserer Spitzenathleten sind beeindruckend (Corinne Schmidhauser: Gold im Slalom und Riesenslalom; Bronze für die Männerstaffel mit Urs Schmidig, Matthias Remund, Raoul Volken und Toni Dinkel) .

40 Jahre Sektion Norwegen

In diesem Jahr feiert die Sektion Norwegen ihr 40jähriges Bestehen. Aus Anlass dieses Jubiläums fand die Alte-Herren-Woche vom 7. - 14. April 1991 in Norwegen statt. Die Tage in Oslo und Geilo, von unseren norwegischen Freunden mit Begeisterung und Grosszügigkeit organisiert, gerieten zum unbestrittenen Höhepunkt des Clubjahres. Am Ende einer ereignisreichen Woche feierten weit über 200 SAsler, davon rund die Hälfte aus der Schweiz, im Rahmen eines festlichen, würdigen Diners das stolze Jubiläum. Die Schweizer SAsler werden die Woche in Norwegen und die Gastfreundschaft unserer norwegischen Mitglieder nicht so schnell vergessen. Besten Dank, liebe norwegische Freunde und noch einmal: Herzliche Gratulation zum 40. Geburtstag! Der SAS ist stolz auf seine Sektion Norge. 204


Die Kommissionen

Für die Arbeit der Technischen Kommission und der Publizitätskommission verweise ich auf die speziellen Berichte der jeweiligen Präsidenten. Hier nur soviel: Die Mitglieder der Technischen Kommission, der so vielfältige und bedeutende Aufgaben wie die Organisation bzw. Betreuung von SAS-Cup, der Schweizer Hochschulmeisterschaften, der Nationalmannschaften und des Schiedsrichter und Zeitnehmerwesens obliegen, haben unter der Führung ihres Präsidenten Chris Peter einmal mehr enorme Arbeit geleistet. Es scheint mir richtig, für einmal vier ihrer Mitglieder aufgrund besonderer Leistungen hervorzuheben: Es sind dies die beiden Trainer der Nationalmannschaften, Hanspeter DenzIer (alpin) sowie Bruno Hammer (nordisch), der Schiedsrichterchef des SAS, Ruedi Glarner, sowie Marc Russenberger, bei dem die höchst anspruchsvollen Internationalen Hochschulmeisterschaften in den alpinen Disziplinen bestens aufgehoben sind. Ein ganz besonderer Dank des SAS geht an Bruno Hammer, welcher nach achtjähriger Tätigkeit die Betreuung der Nationalmannschaft an Karsten Rohweder übergibt. Aus der Publizitätskommission ist zu vermerken, dass die SAs-News, Sorgenkind im vorangehenden Clubjahr, selbsttragend herausgegeben werden konnten. Herzlichen Dank an den Präsidenten und Chefredaktor der SAs-News, Hanspeter Schweizer, der immense Arbeit leistet. Wenn im vergangenen Clubjahr von Publizität berichtet wird, so steht natürlich das 34. Erscheinen unseres «Schneehasen» im Vordergrund. Für die einmal mehr grossartige Leistung schulden wir unserem Schriftleiter Raoul Imseng verbindlichsten Dank. Kein Zweifel, der SAS blickt mit einigem Stolz auf seinen «Schneehasen».

Finanzen

Die Jahresrechnung schliesst mit einem beachtlichen Überschuss ab. Die Gründe für dieses erfreuliche Ergebnis liegen auf der Ausgabenseite bei der Sparsamkeit und Disziplin der Ressortleiter und Organisatoren. So gelang es insbesondere dem Herausgeberteam der sAs-News, anstelle des letztjährigen, beträchtlichen Defizits einen kleinen Gewinn zu erwirtschaften, dies nicht zuletzt dank der neu eingeführten «Publiporträts». Auf der anderen Seite lagen die diesjährigen Einnahmen namentlich deshalb über dem Budget, weil es uns gelang, Sponsorverträge mit der Kreditkartenorganisation Diners Club und der Maerki Baumann Vermögensverwaltung AG abzuschliessen. Der Zentralvorstand hofft sehr, dass gerade aus der Vereinbarung mit dem Hauptsponsor Diners Club eine langjährige Zusammenarbeit entsteht, von der nicht nur der SAS selbst, sondern auch die Mitglieder profitieren. Die Zeichen dafür stehen gut.

SAS

und Frauen

Mehr als zwölfJahre sind es her, seitdem die Delegiertenversammlung eine Öffnung des SAS relativ klar abgelehnt hat. Im vergangenen Clubjahr sah sich der Zentralvorstand jedoch veranlasst, die Frage erneut aufzunehmen. Gedrängt durch einzelne Mitglieder und Sektionsvorstände entschloss sich der Zentralvorstand, selbst die Initiative zu ergreifen und in einem ersten Schritt zu versuchen, mit einer Meinungsumfrage die Stimmung im Club zu ergründen. Das Resultat einer schriftlichen Umfrage, an welcher sich etwas mehr als die Hälfte aller sAs-Mitglieder beteiligt haben, führte uns nun dazu, die Frage erneut vor die Delegiertenversammlung zu bringen. 205


Vo n links nach rechts: H enzi H ans, Schmid Christoph, Srrässler H ans-Ruedi, Kessler Roben, Schweizer Jürg, Weder Walrer, Schweizer Hanspeter, Urs Hunkeler. N icht auf dem Bild: Hug Franz und Peter Chris.

Schon heute ist spürbar, dass trotz einem mehrheitlich befürwortenden Resultat der Umfrage auch klar ablehnende Stimmen bestehen, die zum Teil aus den Reihen besonders aktiver und tragender Mitglieder stammen. Wie auch immer der Entscheid letztlich ausfallen wird - im Interesse des SAS ist zu hoffen, dass alle dazu stehen werden. Hiezu wird es unerlässlich sein, der Diskussion und Meinungsbildung genügend Zeit einzuräumen. Eine Abstimmung in der Sache selbst darf jedenfalls nicht überstürzt an die Hand genommen werden. Nebst vielem Erfreulichen, hat das vergangene Jahr dem SAS auch Trauriges gebracht: Unser Ehrenmitglied Hubert Weissbrod ist vor wenigen Wochen in Zürich gestorben. Der SAS trauert um ihn und gedenkt seiner in Dankbarkeit. Zum Abschluss möchte ich meinen Freunden im Zentralvorstand und in den Kommissionen ausdrücklich und ganz herzlich für ihren unermüdlichen, nicht immer nur angenehmen Einsatz danken. Gleiches gilt für die zahlreichen Organisatoren von Anlässen, die wie von selbst und gleichsam autonom jedes Jahr beträchtliche Leistungen erbringen. Herzlicher Dank gebührt schliesslich den Sektionsvorständen. Ihre Arbeit, welche von vorrangiger Bedeutung für die Zukunft des SAS ist, bereitet uns überwiegend grosse Freude. Danken möchte ich schliesslich allen Mitgliedern, welche mir und meinen Vorstandskollegen mit Kritik, Rat, Tat oder sonstwie freundschaftlich beigestanden haben. Es liegt in der Natur des Vorortsystems, dass mit dem bevorstehenden, dritten Amtsjahr auch die Phase der Einarbeitung des nächsten Zentralvorstandes beginnt. Ich bin in der glücklichen Lage, bereits heute mit Pierre Poncet aus der Sektion Genf einen Nachfolger vorstellen zu dürfen, der die Amtsübergabe bestimmt zu einer angenehmen Aufgabe werden lässt. 206


CLUBJAHR 1991/1992

Der scheidende Zentralpräsident darf über ein gelungenes Clubjahr berichten. Ein beispielhafter Winter hat die Arbeit der Vorstände und Kommissionen begünstigt. So war es möglich, ausnahmslos alle Wettkampfanlässe - darunter allein gegen 30 alpine Skirennen - bei guten, ja überwiegend hervorragenden Bedingungen dutchzufuhren. Es fällt nicht leicht, aus der grossen Zahl sportlicher und gesellschaftlicher Anlässe Höhepunkte herauszustreichen. Erwähnen möchte ich die drei SAS-Cup-Wochenenden mit einer Rekordbeteiligung von Gentlemen-Racern, dann die Internationalen Hochschulmeisterschaften in den alpinen (in Anzere; gleichzeitig auch Europa-Cup-Finale) und in den nordischen Disziplinen (Davos). Auch die AH-Woche, die bei hervorragenden Verhältnissen und mit einer eindrücklichen Präsenz unserer norwegischen Freunde in Zermatt stattfand. ~chliesslich ist auf das ltalo-Suisse hinzuweisen, welches uns unvergessliche Tage auf dem Atna und in Sizilien brachte. Dies ist nicht der Ort, auf Einzelheiten dieser Anlässe und des Geschehens im vergangenen Clubjahr zu blicken. Dazu kann ich auf die Berichte meiner Vorstandsmitglieder und der Kommissionen verweisen. Ich möchte vielmehr versuchen, zum Abschluss der Vorstandsperiode die Clubaktivitäten, unsere Arbeit und das Erreichte im Rückblick einer Würdigung zu unterziehen: Nach wie vor, vielleicht gar mehr denn je, galt das Schwergewicht aller personeller und finanzieller Anstrengungen der Organisation von Training und Wettkampf. Die eingangs genannte Zahl alpiner Skirennen belegt dies eindeutig. Das ist gut so, meine ich, und soll so bleiben. Für den SAS muss die Losung weiterhin Ski und Leistung heissen . Eine Alternative dazu gibt es nicht, soll der SAS nicht zum Gesellschaftsclub verkommen. Die Situation von Leistung und Wettkampf im SAS kann zur Zeit allerdings nicht als rundum befriedigend bezeichnet werden. Zwar stellen wir nach wie vor eine ganze Reihe von Wettkämpfern, die im akademischen Skisport auch international keinen Vergleich zu fürchten brauchen. Dies trifft im besonderen Masse zu auf den nordischen Bereich, wo wir uns über eine starke, homogene und grosse Studentennationalmannschaft freuen dürfen , die einmal mehr hervorragende Resultate erzielt hat. Auch unsere alpine Mannschaft hat nach wie vor leistungsfähige Fahrer; allerdings war ihr Bestand - auch bedingt durch viele Verletzungen - in diesem Winter allzu dünn. Hinter der starken Spitze klafft indes eine recht grosse Lücke. Selbstzufriedenheit wäre deshalb unangebracht. Den skirennsportlichen Aktivitäten fehlt zur Zeit die gewünschte Breite. Dies betrifft namentlich die Aktiven, weniger die Alten Herren (Gentlemen!). Es ist zweifellos so, dass die Zahl der Studenten, die Ski als Wettkampfsport betreiben, abgenommen hat. Die heutige Jugend neigt dazu, Freizeit eher mit Spass als mit Leistung verbringen zu wollen. Dass diese Tendenzen keineswegs auf den SAS beschränkt sind, vermag wenig Trost zu spenden. Wie weit zudem schneearme Winter diese Entwicklungen verstärkt haben, bleibe dahingestellt. Als Gegenmassnahme hat der Zentralvorstand sich zum Ziel gesetzt, in Zusammenarbeit mit den Sektionen die Mitgliederwerbung zu aktivieren und mit Hilfe der Intersektion zusätzliche Trainingsmöglichkeiten für Aktive zu schaffen. In beiden Bereichen sind nur beschränkt Erfolge erzielt worden. Weitere Anstrengungen sind hier unbedingt nötig. Der Zentralvorstand hat sich überdies zum Ziel gesetzt, die Mitglieder der Nationalmannschaften besser in den Club zu integrieren. Ich darf feststellen, dass uns dies gut gelungen ist. Es ist erfreulich, zu sehen, wie die meisten unserer Spitzenathleten - trotz Belastungen durch Training, Wettkampf und Studium - aktiv an unserem Clubleben teilnehmen. Ein weiteres Ziel galt der Förderung der Kontakte und des Zusammenhaltes zwischen den 207


Sektionen. Auch hier darf eine positive Bilanz gezogen werden. So hat der SAS-Cup, dem diesbezüglich unser Hauptaugenmerk galt, wieder den Stellenwert erlangt, der ihm gebührt. Schliesslich darf auch das Vorhaben, die Finanzen gesund zu erhalten, als gelungen bezeichnet werden. Wir sind in der glücklichen Lage, unseren Nachfolgern eine Kasse mit positivem Abschluss und einem rechten Polster übergeben zu können. Dies verdanken wir einer umsichtigen Führung durch den Finanzchef, den Sponsoring-Einnahmen und der Tatsache, dass die SAs-News letztendlich selbsttragend herausgegeben wurden. Zudem war alles nur möglich, weil die Ressortchefs und Organisatoren ihre Budgets diszipliniert verwaltet haben. Allen noch in bester Erinnerung ist das 34. Jahrbuch, welches 1990 erschienen ist. Es ist als sehr erfreulich zu bezeichnen, dass die Herausgabe des 35. «Schneehasen» geplant ist und dessen Zukunft auch weiterhin als gesichert bezeichnet werden darf Eine neugeschaffene Redaktionskommission soll helfen, die Schriftleitung zu unterstützen und das Jahrbuch stärker bei den Mitgliedern zu verankern. Im Namen aller danke ich Raoul Imseng und Martin Hodler, aber auch dem Stiftungsrat, der in diesem Prozess einen wichtigen Beitrag geleistet hat. Zum Schluss einer dreijährigen Amtsperiode schulde ich mannigfachen Dank. Mein herzlicher Dank und meine Anerkennung gilt zunächst meinen Freunden aus dem Zentralvorstand. Auf sie war zu jeder Zeit Verlass. Dank gebührt den Präsidenten und Mitgliedern der Technischen Kommission und der Publizitätskommission. Oftmals ausserhalb des Rampenlichts, haben sie immense Arbeit geleistet. Ein ganz besonderes Dankeschön möchte ich aber auch allen Organisatoren von Anlässen (SHM, Anglo-Suisse, Pentathlon, AH-Woche etc.) aussprechen, die alle ohne grosse Unterstützung durch den Zentralvorstand beträchtliche Arbeit verrichten. Als eine der letzten Amtspflichten steht mir nun bevor, in dieser Delegiertenversammlung eine Sache zur Abstimmung zu bringen, welche Vorstand und Mitglieder während zwei Jahren stark beansprucht hat: die Frage einer Aufnahme von Frauen in den SAS. Es scheint mir entbehrlich zu sein, an dieser Stelle noch einmal auf Anlass, Vorgeschichte, Argumente und Verfahren einzugehen. Denn die Meinungen sind gemacht, die Sektionsentscheide gefällt, bevor steht nur noch der Vollzug, dessen Ausgang ebenfalls sicher scheint. Trotzdem scheint es mir wichtig, für die Annalen folgendes festzuhalten: Obgleich vom Zentralvorstand nicht vorgesehen, erwies es sich als unumgänglich, ja notwendig, die Frauenfrage (nach 1979) erneut aufzugreifen. Zu stark waren die Anstösse einzelner Sektionen, zu klar die Ergebnisse der Umfrage im Herbst 1990, zu engagiert und seriös aber auch die Überzeugung vieler vornehmlich jüngerer Befürworter. Deren Meinung war und ist weiterhin ernstzunehmen. Der Zentralvorstand sah sich verpflichtet, für ein Prozedere zu sorgen, das genügend Raum für die Meinungsbildung und einen fairen Abstimmungsgang gewährleisten würde. In der Sache haben wir uns neutral verhalten, um die spürbare, mitunter gar heftige Polarisierung von Meinungen nicht eskalieren zu lassen. Die nun bevorstehende erneute Ablehnung der Frauen stellt einen wichtigen Schritt und eine bedeutende Weichenstellung dar. Ob die Mehrheit recht hat, ob der Entscheid richtig ist, lässt sich weder heute noch in Zukunft und rückblickend verlässlich beurteilen. Und das ist wohl auch gut so. Lediglich eines steht fest : So wichtig die Frage ist, für die Zukunft des SAS ist sie keineswegs alleinentscheidend. Vielmehr hängt davon ab, ob es gelingt, den SAS leistungsbereit, wettkampforientiert und (trotz allem) innovativ zu erhalten. Dies bedarf der Anstrengungen vieler und kann nur gelingen, wenn alle weiterhin am gleichen Stricke ziehen. Dazu möchte ich ganz ausdrücklich all diejenigen aufrufen, welche heute für einmal unterlegen sind. Und dazu möchte ich unseren Nachfolgern aus Genf und dem ganzen SAS Glück und Erfolg wünschen. 208


CO MIT E CE N T RA L GEN E V E 1 992 - 1 995 Pierre Poncet, President central

Au terme de trois annees de presidence, j'aimerais me livrer a quelques reflexions sur le SAS et son avenir. Notre comite, compose d'un groupe d'amis enthousiastes et devoues a la cause du club, a, me semble-t-il, reuvre positivement pour le futur SAS. En effet, les resultats de nos sportifs de pointe ont ete remarquables, les finances sont reste es saines, malgre un environnement economique difficile. Nous avons maintenu et developpe de bonnes relations avec les instances nationales et internationales du ski. Tout ce ci est encourageant mais ne doit pas cacher plusieurs problemes fondamentaux qui, s'ils ne sont pas etudies avec beaucoup de serieux, pourraient nuire au SAS dans sa forme actuelle: • Depuis plusieurs annees, nous assistons a un «vieillissement» de notre club et ade serieuses difficultes de recruter des jeunes competiteurs (ce phenomene touche egalement l' ensemble de la FSS). Ceci provient-il des hivers sans neige, de la multiplication des sports de glisse, de l' engouement de «fun» par rapport ala competition, ou tout simplement de l' evolution de notre societe vers plus d'individualisme? Chacun de ces facteurs a, a mon sens, une certaine influence sur la participation active de chacun a la vie du club. • La participation aux manifestations organisees par le Comite central ou par les sections va en diminuant, surtout parmi les actifs. Le manque de dynamisme et de serieux de certains comites de section en est probablement responsable. • Les discussions et initiatives concernant le «snowboard» et autres sports de glisse ne me semblent pas vraiment progresser alors que toute une frange de jeunes affiche une passion po ur ces sports. Le SAS peut-illes ignorer ou doit-illes integrer? En avons-nous les moyens? Je ne peux apporter ici une solution definitive a ces problemes mais je suis certain que nous ne pouvons eluder longtemps ces questions. Un groupe de reflexion a ete mis en place pour preparer le SAS de l'an 2000. Je ne peux que l' encourager a proposer de reels changements lorsque l'inventaire des problemes et des diverses solutions aura ete etabli. En effet, nos fondateurs furent des precurseurs, nous avons perpetue la tradition et l' esprit SAS, nos successeurs devront trouver une nouvelle voie pour que notre eher club continue ase developper.

Vive le SAS! 209


COMITE CENTRAL 1992 - 1995 President: Pierre Poncet Vice-President: Thierry Reverdin Finances: Franyois Tissot Chef alpin: Pascal Cattaneo Chef nordique: Christi an Perret

Commission de publicite: Alec Tournier Redaction SAs-News: Jacques Lacour Fichier d' adresses: Sean KeHy Chef materiel: Simon Johnson

COMMISSION TECHNIQUE 1992 - 1995 President: Nicolas Poncet Vice-President: Urs Sch端pbach Contacts FIS: Jean-Jacques Clavadetscher Contacts FISU: Fritz Holzer Organisateurs Championnats suisses alpins: Nicolas Poncet Coach alpin: Hanspeter Denzler Organisateurs Championnats suisses nordiques: Christian Perret

Coach nordique: Karsten Rohweder Chef Intersections: Patrick Cabloz Juge arbitre: Ruedi Glarner Chronometrage: Peter Sch端pbach Alpinisme: Christoph Jezler Contacts ASUS: Chris Peter Medecin: Guy Jacquemoud Coupe SAS et dossards: Peter Wyler

COMMISSION DE PUBLICITE 1992 - 1995 President: Alec Tournier Redacteurs en chef SAS News: Jacques Lacour Schneehase: Raoul Imseng et MartinHodler 210


SAS 1995 Catalogue des forces et foiblesses Points forts

Points faibles

Esprit SAS

- bon chez les AH

- en perte de vitesse chez les actifs

Esprit competition

- excellent chez les nordiques

- faible chez les alpins, sauf «!'elite»

Participation

- forte chez les nordiques/OL

- trop faible chez les alpins

Releve

- bonne chez les nordiques, mais devrait s' etendre 11 chaque section

- manque de candidats et jeunes SAS alpins

AH

- bonne participation 11 semaine AH

- plus de presence souhaitee aux Coup es SAS et aux autres manifestations - besoin de plus de «jeunes AH» 11 la semaine AH

Actifs

- esprit de franche camaraderie

- manque d'entrain, d'enthousiasme et de professionnalisme dans I' organisation - peu d'idees nouvelles et d'initiative de la part des comites, qui doivent plus s'engager dans des operations de recrutement de «talents»

Jeunes SAS

- un petit nombre de bons elements

- Ies integrer dans nos activites des l'age de 16 ans

Equipe alpine

- bon encadrement

- besoin de planifier sa releve de l' encadrement - besoin d'etoffer l'equipe en recrutant dans les associations regionales

- quelques competiteurs de haut nIVeau

Equipe nordique

- tres haut niveau

Intersection alpine Intersection nordique

- possibilite d'entralnement - 11 developper dans chaque section

- faire participer chaque section - 11 developper dans chaque section

Finances

- sames -Ies sections doivent profiter de la Fondation pour des actions de recrutement

- manq ue de rigueur des caissiers de plusieurs sections - trop de mauvais payeurs dans plusieurs sections

Sponsoring

- d'importants efforts ont ete et seront faits pour trouver de nouveaux sponsors

- trop faible utilisation de Ja carte Diners par nos membres - fin du sponsoring SKA (?) - cyele economique peu propice

Materiel

- peu de stock

- trouver de nouveaux produits - stimuler la vente dans chaque section (trop faible)

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Points forts

Points faibles

Commission Technique

- responsables devoues et professionnels

- plus de participants souhaites aux cours juge-arbitres et chrono - plus d'engagement des comites de section

Commission Publicite

- SAS

Relations ASUS

- bonnes

Relations FSS

- bonnes - notre pret de fr. 40000.- champ. suisses combines avec descentes FIS (maintenir)

Snowboard

- cooperation avec la FSS

- encore peu de candidats «snowboard» - Peu de connaissances techniques au SAS

Autres sports de glisse

- ... se determiner

-

Coupes SAS

- toujours sympathiques - Kids Races utiles pour les futurs jeunes talents

- trop faible participation des actifs - organisation plus rigoureuse souhaitee

Pentathlon

- always enjoyable, but tiring

- rendre la soiree du samedi plus excitante et moins formelle ...

Spring Cup

- excellentes courses

- peu de participation des «Romands»

Anglo-Suisse

- belle tradition

- des idees nouvelles?

News profitable

- attention aux frais de mise en page et d'impression! - recherchons publi-pomaits - liste des membres tres utile, mais doit etre mise a jour regulierement et precisement - subventions ASUS pour la descente des champ. suisses?! - esprit «fonctionnaire» de certains representants des universites

...

CONCLUSIONS Il faut rajeunir les cadres en poussant I' effort de recrutement. Les comites de section doivent devenir plus «professionnels» et doivent plus s' engager. Il faut developper des idees/produits nouveaux pour attirer les jeunes et stimuler l'esprit de competition.

212


JAHRESBERICHT DES ZENTRALVORSTANDS BERN Markus Stähli und Urs Schüpbach, Co-Zentralpräsidenten

CLUBJAHR 1995/96 Zufrieden - aber noch steigerungsfohig Das erste Jahr des Berner Zentralvorstandes stand vorerst im Zeichen der Einarbeitung in die neuen Aufgaben. Das erstmals eingeführte Co-Präsidium hat sich bisher bewährt und uns auch ermöglicht, beinahe an jedem SAs-Anlass anwesend zu sein und den SAS in seiner ganzen Vielfalt mitzuerleben. Die Saison war geprägt durch den späten Beginn des Winters mit zahlreichen Absagen von Wettkämpfen, dafür aber einem umso schöneren Saisonschluss mit zahlreichen erfolgreichen Anlässen des SAS. Gesamthaft sind wir mit dem vergangenen Clubjahr 1995/96 zufrieden, obschon (noch) nicht in allen Bereichen die Zielsetzungen erreicht worden sind und durchaus Verbesserungen möglich sind. Zahlreiche sportliche Höhepunkte Zu den Höhepunkten im Clubleben des letzten Winters zählen u. a. der 19. Internationale Pentathlon in Grindelwald mit einer Rekordbeteiligung, das SAS-CUP-Weekend von Rougemont mit über 50 AHs am Start des Riesenslaloms und das Italo-Suisse in Cortina d'Ampezo mit einer grossen sAs-Delegation. Sportlich wurden sowohl bei den Alpinen als auch bei den Langläufern hervorragende Leistungen erzielt. Mit Didier Plaschy qualifizierte sich ein SAsler für die alpinen SkiWeltmeisterschaften in der Sierra Nevada, Urs Karrer kämpfte sich nochmals bis in den Weltcup - und musste dann leider verletzungsbedingt seine Karriere beenden. Stefan Kunz eroberte die Bronzemedaille an der 50 km Schweizer Meisterschaft, und die SASStaffel gewann sogar die Silbermedaille. Herzliche Gratulation! Die Details der einzelnen Ressorts sind den entsprechenden Berichten des Zentralvorstandes und der Kommissionen zu entnehmen. Ausgeglichene Finanzen trotz fehlender Sponsoren In seinen Zielsetzungen hat der zv einen ausgeglichenen Finanzhaushalt angestrebt. Im Berichtsjahr 1995/96 konnte diese Vorgabe erfüllt werden, wenngleich einige Bereiche unter den (vielleicht zu hohen) Erwartungen geblieben sind. Infolge des geringeren Aufwandes an der SHM Alpin konnten die fehlenden Sponsoreinnahmen und die geringeren Erträge mit der sAs-Boutique ausgeglichen werden. Besondere Anstrengungen sind im Bereich der Sponsorensuche angesagt. Die schwierige Situation in der Wirtschaft mussten wir mit aller Deutlichkeit erfahren. Immerhin konnte mit den Steigenberger Hotels ein Vertrag für die nächsten zwei Jahre abgeschlossen werden. Mit Diners stehen noch Verhandlungen für eine Vertragsverlängerung bevor. 213


Neuheiten in der sAs-Boutique

Seit jeher erfreuen sich die traditionellen Artikel unserer sAs-Boutique grosser Beliebtheit. Mit einigen Neuauflagen, aber auch Neuheiten wurde das Angebot erweitert. Infolge des Wechsels des bisherigen Konsignationssystems waren im ersten Jahr noch einige Kommunikationsprobleme aufgetreten, welche sich auch im Umsatz ausgewirkt haben. Unsere besten Verkäufer sind die Sektionen, und wir hoffen, gemeinsam im nächsten Jahr im Interesse aller SAsler noch mehr attraktive Artikel anbieten und verkaufen zu können. Mitgliederverzeichnis mit Verzögerung

Lange hat's gedauert, endlich ist es im Mai doch noch «geboren» worden. Das neue Mitgliederverzeichnis hat trotz oder gerade wegen dieser ungewollten Verzögerung noch einige Fehler. Entsprechend wird das nächste Verzeichnis als aktuelles Nachschlagewerk für unsere Mitglieder bereits Ende 1996 erscheinen. Wir danken für die Mithilfe der Mitglieder und Sektionen bei den Mutationen und Korrekturen. SAs-News in neuer Aufmachung

Unser Cluborgan SAs-News konnte im Clubjahr 95/96 viermal veröffentlicht werden. Die Redaktion mit Markus Schmidlin und Fritz Britt hat den SAs-News ein neues Erscheinungsbild gegeben. Erfreulicherweise konnte trotz knappen Inserate-Budgets ein positives finanzielles Ergebnis erreicht werden. Herzlichen Dank an alle Verfasser von Artikeln und Berichten. Auch in der neuen Saison ist die Redaktion auf viele News und Inserenten angewiesen, damit die SAs-News weiterhin aktuell, informativ und lesenswert bleiben. Die 35. Auflage unseres Jahrbuches «Der Schneehase» musste aus verschieden Gründen auf Herbst 1996 verschoben werden. Die Redaktionsleitung unter Raoul Imseng und Martin Hodler hat sich erneut hohe Ziele gesetzt und wird mit Sicherheit erneut ein publizistisches Werk des SAS herausgeben, das weit über die Grenzen des SAS anerkannt und für den Skisport von Bedeutung ist. Die Renaissance des Pentathlons

Einen eindrücklichen Erfolg konnte der 19. Internationale Pentathlon in Grindelwald verbuchen. Hatten die Organisatoren um Ivan Wagner in den letzten Jahren eher mit einem Teilnehmerrückgang zu kämpfen, wurde bei besten Schnee- und Wetterverhältnissen dieses Jahr mit 39 Teams ein neuer Teilnehmerrekord erzielt! Besonders erfreulich ist zudem, dass sich noch nie so viele junge SAsler an diesem polysportiven Team-Wettkampf beteiligt haben. Diese Tatsache verspricht für das Jubiläum von 1997 viel und stärkt den SAS-Wettkampf, der die SAS-Philosophie vielleicht am besten verkörpert. Unsere beiden traditionsreichsten Anlässe sind nach wie vor das Anglo-Suisse in St. Moritz und das Italo-Suisse in Cortina d'Ampezo. Einmal mehr hatten die beiden Organisatoren Fredi Wittenwiler (Anglo) und Jean-Philippe Rochat (Italo) grosse Mühe, eine schlagkräftige SAs-Mannschaft aufzustellen. Entsprechend setzte es denn auch zweimal eine Niederlage ab. Immerhin waren vor allem in Cortina eine grosse Anzahl AHs mit Begleitung anwesend und genossen die einmalige Ambience in den Dolomiten und das Beisammensein mit dem SC 18. Infolge Terminüberschneidung nicht ganz so zahlreich wie auch schon, aber nicht weniger herzlich und erlebnisreich, war die diesjährige AH-Woche in Zermatt unter der Leitung von Ossi und Corinne Marxer. Zur Steigerung der Attraktivität für jüngere SAsler und Familien wird das Programm 1997 in Davos leicht angepasst. 214


Trotz Schwierigkeiten erfolgreiche Hochschulmeisterschaften

Der Wettkampfbereich hatte in der vergangenen Saison unter den schlechten Schneeverhältnissen zu Beginn des Winters zu leiden. Zahlreiche Rennen mussten abgesagt oder verschoben werden. Davon betroffen waren auch die 70. Internationalen Hochschulmeisterschaften Ski Alpin in Meiringen. Nachdem bereits die Abfahrten abgesagt werden mussten, konnte schliesslich nur der Riesenslalom durchgeführt werden. Der Einsatz lohnte sich aber insofern, als schliesslich zwei Rennen unter guten Bedingungen durchgeführt werden konnten. Etwas stolz dürfen die Organisatoren um Nils Glatthard sein, denn in der gleichen Woche mussten nicht weniger als drei Weltcup-Rennen in Europa abgesagt werden. Keine Schneeprobleme hatten die Organisatoren der nordischen SHM an der Lenk. Matthias Kurt und seine Crew organisierten erstmals eine SHM mit Verfolgungsstart. Nach dem Rennen im klassischen Stil wurde der Sieger im Rennen mit Verfolgungsstart in freier Technik ermittelt. An beiden Anlässen waren die Teilnehmerzahlen der Studenten eher enttäuschend, und ebenso gering war das Interesse seitens der Hochschulsportlehrer der Universitäten. Erfreuliche Leistungen einer schmalen Spitze

Die Leistungen unserer Wettkämpfer waren einmal mehr sehr beeindruckend. Im Gegensatz zu den 80er Jahren sind heute weniger Studenten international im Einsatz, dafür umso erfolgreicher. Die Resultate eines Urs Karrer, Didier Plaschy oder Alain Darbellay bei den Alpinen können nicht hoch genug geschätzt werden. Ebenso stark sind Stefan Kunz, Rolf Guggenbühl, Toni Dinkel und Urs König in den Loipen gelaufen und haben den SAS im In- und Ausland bestens vertreten. Es ist zu hoffen, dass hinter dieser starken Spitze auch die Nachwuchsathleten den Anschluss finden, zumal mit Urs Karrer einer der Leistungsträger nach einer weiteren Knieverletzung leider endgültig seine Karriere beenden muss. Trotzdem sind die Aussichten auf eine starke Schweizer Delegation anlässlich der Winteruniversiade 1997 in Muju/Korea recht gut. Dazu beigetragen haben bestimmt auch die grosszügigen Leistungen der sAS-Stiftung für unsere Athleten. Vielseitige Tätigkeit in den Verbänden

Der SAS hat als Vertreter des Studentenskisports auch die Kontakte und Mitarbeit in nationalen und internationalen Verbänden zu pflegen. Nur wer sich engagiert, hat auch Mitsprache, und dadurch ermöglichen wir insbesondere unseren Athleten wiederum bessere Voraussetzungen für Erfolge. Wir dürfen feststellen, dass im Berichtsjahr auf allen Ebenen durch Vertreter des SAS wertvolle Arbeit geleistet worden ist. Im Schweizerischen Akademischen Sportverband (SASV) sind wir durch Chris Peter vertreten, der gleichzeitig verantwortlich ist für die Delegationsleitung der Winteruniversiade. Die Zusammenarbeit mit dem St. Galler Vorstand und der TK ist sehr gut. Im Schweizerischen Skiverband (ssv) tragen wir als Regionalverband die Sorgen um die knappen Finanzen ebenfalls mit. Mit einem zinsgünstigen Darlehen von Fr. 40'000.- ist der SAS nach wie vor der grösste Geldgeber für den Ssv! Dank guter Zusammenarbeit im technischen Bereich haben immer wieder Athleten des SAS die Möglichkeit, mit den ssvKadern zu trainieren. Und das Beispiel von Urs Karrer zeigt einmal mehr auf, dass selbst über den Regionalverband die nationale Spitze erreicht werden kann. Gratulation an unsere Trainer und Athleten! Für seine grossen Verdienste im SAS und im ssv wird Ruedi Glarner als langjähriger SR-Chef des SAS an der Delegiertenversammlung des ssv mit der goldenen Verdienstnadel ausgezeichnet. Vielen Dank, Ruedi und wir zählen weiterhin auf 215


Deine Unterstützung! Auf internationaler Ebene sind wir in der vorteilhaften Situation, mit Fritz Holzer den Chairman der Winterkommission der Federation Internationale du Sport Universitaire (FISU) stellen zu können. Im entsprechenden Komitee der FISU wiederum kann Urs Schüpbach als Vice Chairman für die SAS-Interessen einstehen. Diese Kontakte sind auch in Zukunft zu pflegen und mit jüngeren Funktionären auszubauen. Als besonderes Ereignis darf der SAS in Anspruch nehmen, dass gleich zwei zV-Mitglieder anlässlich des letzten FIS-Kongresses je eine Schweizer WM-Kandidatur vertreten und im Falle von Meiringen auch erfolgreich abgeschlossen haben. Herzliche Gratulation an Nils Glatthard mit Meiringen-Hasliberg für die Freestyle WM '99, und viel Glück für Remo Staub und die WM-Kandidatur «St. Moritz 2003»! Ohne Funktionäre keine Rennen

Diese Feststellung ist nicht neu, aber auch im SAS von aktueller Bedeutung. Die Technische Kommission leistet mit der Ausbildung von Funktionären und der Betreuung der Studententeams wertvolle Arbeit für den Wettkampfsport. Leider sind zur Zeit in einigen Sektionen nicht mehr oder noch nicht genügend Funktionäre (Schiedsrichter, Zeitnehmer) für Einsätze bei unseren Wettkämpfen vorhanden. Zudem hatten wir vor allem an der SHM Alpin ein Helferproblem, weil einerseits für eine sichere Organisation gegen 40 Funktionäre nötig sind und anderseits die Universitäten und SAs-Sektionen kaum Unterstützung leisten können. Nachwuchsprobleme sind nicht gelöst

Obschon in den einzelnen Ressorts gut gearbeitet wird, konnte auch in der vergangenen Saison eine Entwicklung nicht gestoppt werden, welche bereits seit Ende der 80er Jahre von unseren Vorgängern festgestellt werden musste: Einer sehr schmalen, aber starken Spitze fehlt der entsprechende Unterbau, der Nachwuchs. Diese Entwicklung ist nicht nur für den SAS ein Problem, denn der Skisport hat generell Schwierigkeiten mit dem Nachwuchs. Für viele Studenten haben die Belastungen an den Universitäten derart zugenommen, dass zwar der Skisport noch betrieben wird, aber für den Leistungssport der notwendige Wille, das Interesse und die Zeit fehlten. Immer weniger Ausnahmen bestätigen leider in den letzten Jahren diese Feststellung. Trotzdem muss es unser Ziel bleiben, den leistungsfähigen und interessierten Studenten weiterhin die Ausübung des Leistungssportes neben dem Studium zu ermöglichen. «5A5 -

Quo Vadis?»

Mit dem Start des Projektes «SAS - Quo Vadis?» und der Erarbeitung eines «Leitbildes 2001 » für den SAS haben wir die Planung der Zukunft in die Hand genommen. Mit Freude und Begeisterung wurde diese Aufgabe von allen Beteiligten aufgenommen, und wir sind zuversichtlich, bis zur Delegiertenversammlung 1997 das neue Leitbild und die Massnahmen für einen gesunden und attraktiven SAS im nächsten Jahrtausend präsentieren zu können. Gleichzeitig wird sich der Zentralvorstand bereits Gedanken machen für die Planung der 75-Jahr-Feier des SAS im Jahre 1999 und eine entsprechende Projektgruppe einsetzen. Abschliessend mochten wir all jenen SAslern herzlich danken, welche sich in der vergangen Saison für den SAS eingesetzt und den Zentralvorstand, die Kommissionen und die Sektionen in ihren Arbeiten unterstützt haben. Dies gilt besonders unseren Kollegen im Zentralvorstand, den Mitgliedern der Kommissionen und den Sektionspräsidenten mit ihren Vorständen. Wir freuen uns, gemeinsam die zahlreichen Herausforderungen in unserem Club anzugehen und dabei die Freude am Skisport nicht zu vergessen! 216


BERICHT DER SEKTION NORWEGEN 1991 - 1996 Von Tom Amundsen, Präsident

Obwohl die Sektion Norwegen von der Schweiz weit entfernt ist, werden die SAS-Traditionen laufend hoch gehalten. Mitglieder unserer Sektion besuchen immer wieder die AHWochen in der Schweiz und berichten hierüber an der Generalversammlung. Zunächst müssen wir mit grossem Bedauern mitteilen, dass zwei sehr beliebte Mitglieder unserer Sektion nicht mehr unter uns weilen. Es sind dies Halfdan Nilsen-Moe, einer der Initianten und Mitgründer der Sektion, und der legendäre Skispringer Sigmund Ruud. Im Jahre 1991 haben wir unser Vierzig-jahr-jubiläum als offizielle SAS-AH- Woche durchgeführt und zwar vom 7. - 14. April in Oslo und in Geilo, eine grosse Ehre und zugleich auch Herausforderung. Die Woche begann am Sonntag in Oslo mit einem Apero und Nachtessen im Holmenkollen Park Hotel, direkt neben der berühmten Sprungschanze. Montag: Sightseeing in Oslo, Langlaufen in Normarka und Nachtessen in gemütlicher maritimer Ambiance im Seefahrtmuseum. Das schöne Wetter am Dienstag gestattete es endlich, vom Hotel aus die grossartige Aussicht zu geniessen. Es wurde der Holmenkollen-Turm besucht, und später ging es in einer dreistündigen Busfahrt weiter nach Geilo. Dort freies Skifahren Mittwoch und Donnerstag und Langlaufen, leider bei sehr schlechtem Wetter. Freitag wurde das traditionelle Sie-und-er-Rennen durchgeführt, mit unerwartetem Sieg von Leif Erik Hallen. Der anschliessende Langlauf fand eher auf einer Wasserpiste als auf einer Skiloipe statt. Der Samstag war Tag des «Hopplom», mit einer Kombination von Slalom und eingebautem Springen. Die Wertung berücksichtigt Zeiten und Sprunglängen, aber auch andere Faktoren wie Alter, Anzahl Kinder usw. Am Abend feierten 250 Teilnehmer, 115 aus der Schweiz, 81 aus Norwegen und 57 Kinder das festliche und würdige Gala-Diner mit vielen grossen Reden. Noch nie hatte es ausserhalb der Schweiz einen so grossen SAs-Anlass gegeben! Die Heimfahrt am Sonntag konnte erneut bei strahlendem Sonnenschein angetreten werden. Im Sommer 1991 genoss eine kleine Schar Norweger das Sommerfest bei Kristin und Ivar Sandvik, eine Tradition, die seither nicht mehr fortgeführt worden ist. Unsere Generalversammlung mit Glühwein, Fondue und Kartoffel-Kuchen wird immer zu Jahresbeginn abgehalten. Die Stimmung wird mit echtem Schweizer Kirsch angeheizt, und regelmässig hat es zu wenig Kirsch. Während diese Generalversammlungen früher abwechselnd bei einem SAsler zuhause durchgeführt werden konnten, war dies bei Überschreitung einer Teilnehmerzahl von 60 nicht mehr möglich. Wir sind sehr stolz darauf, dass mehr als die Hälfte aller Norweger SAsler diesen Anlass besuchten, denn viele wohnen von Oslo weit entfernt. Seit 1994 gibt es einen «Skistam» im Frognerseteren Restaurant mit anschliessendern Skifahren oder Langlaufen auf beleuchteten Pisten. Der Sommerstamm am Abend im Restaurant Druen wird eher schlecht besucht, obwohl es nur acht Anlässe sind. 21 7


William Rode beim Hopplom 1994

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Club-Meisterschaft SAS Norge 1995


Während der Olympischen Winterspiele in LilIehammer 1994 hat der sAs-Norge ein Chalet im Gausdal gemietet, um unseren Schweizer Freunden eine Unterkunft offerieren zu können. Dort wohnten im Verlaufe von zwei Wochen an die 20 Personen, wovon 13 aus der Schweiz. Es herrschte 24-Stunden-Betrieb, da die einen spät zurückkamen, während die andern frühmorgens bereits wieder starteten. Wir alle hatten ein phantastisches Erlebnis, zumal die Norweger viele Goldmedaillen gewannen. Wir freuen uns immer, wenn wir Besuche aus der Schweiz haben. Im Mai 1995 traf Christoph Jezler ein, der mit sechs SAslern in Jotunheimen Skitouren unternahm. Unser Admiralsekretär William konnte einige Tage dabei sein. Wir hoffen, dass diese Freunde wieder kommen. Unsere Clubmeisterschaften vereinigen immer die möglichst vollzählige Familie, so dass neben 76jährigen auch Zweijährige dabei sind. Nach dem Hopplom gibt es Grillwürste und Rosewein im Schnee, und am Abend folgt die Preisverteilung mit vielen Wanderpreisen. 1992 und 1994 - 1996 fanden diese Treffen in Norefjell statt, dem Schauplatz der Olympischen Winterspiele 1952. 1993 war es Geilo. 1995 gelang es der jüngeren Generation zum zweiten Mal, mit Axel Eitzen den Hopplom zu gewinnen. Bis dahin hatten sich in dieser Ehre Rolf Lonnevig und Johnny Lunde abgewechselt. Unsere Sektion zählt zur Zeit ein Ehrenmitglied und 69 Mitglieder. Der Präsident Alf Astrup ersuchte die vorletzte Generalversammlung um Ablösung, da er nach Singapur umsiedelte. Unsere Sektion ist ihm für seine grosse Arbeit während elEJahren im Vorstand und vier Jahren als Präsident zu grossem Dank verpflichtet.

Abendessen SAS N orge, Clubmeisrerschafr No refjell

Foto William Rode

ZUSAMMENSETZUNG DES VORSTANDS 1996

Präsident: Tom Amundsen Admiralsekretär: William Rode Kassier: Pal Raaum Material: Otto Jervell Stets schlafender Beisitzer: Ivar Sandvik 219


DIE KVITFIELL-STORY Entstehung und Geschichte, Zusammenfassung eines Interviews im August 1996 mit Erik Winther, Gemeindepräsident von Ringebu

Jack Nielsen,

SAS Zürich

Liliehammer war als Winter-, Ferien- und Kurort für Langläufer und Wanderer schon im Mittelalter berühmt, als die königliche Skiläufer-Garde - die Birkebeiner -, den Königssohn vor Feinden schützend, diesen 60 km weit über die Hochebene nach Rena in Sicherheit zu bringen hatte. Als sich Lillehammer anschickte, sich um die Olympischen Winterspiele zu bewerben, gab es in seinem Umfeld nur die Hafjell-Abfahrt. Im Lichte der FIS war aber diese Strecke ungeeignet, vor allem, weil im oberen Teil zu flach und zu stark windexponiert, was Marc Hodler als aktiver Teilnehmer eines Rennens 1939 noch selbst erlebt hatte. Aus diesem Grund wurde mit Unterstützung des Alpinen Komitees der FIS, worunter Menardi und Russi, schon ab 1982 nach einer geeigneten Alternative Ausschau gehalten. Die Wahl fiel schon bald auf den «White Mountain», wie Marc Hodler und die FIS selbst inoffiziell die spätere Kvitfjell-Abfahrt nannten. Ab 1985 wurden die weiteren Planungsarbeiten von der Gemeinde Ringebu und ihrem dynamischen Präsidenten Erik Winther auf allen Fronten regional, national und international vorangetrieben. Wie üblich bei nationalen Projekten mit internationaler Bedeutung folgten uferlose Diskussionen und Debatten. Laut Winther wurden alle Aspekte vom gesamten norwegischen Olympischen Komitee und von nationalen, regionalen und lokalen Gremien ad infinitum identifiziert und durchleuchtet. Schliesslich war es soweit: Die Durchführung wurde den Präsidenten des IOC und der FIS beantragt. 1988 wurde in Seoul Lillehammer als Durchführungsort der Olympischen Winterspiele 1994 auserkoren. Lillehammer war ein würdiger Kandidat, ein Städtchen mit viel Charme und Tradition. Die Wahl wurde landesweit gefeiert. Die harte Arbeit begann erst jetzt. Für die traditionellen Disziplinen wie Schlittschuhlaufen, Eishockey, Springen und Langlauf waren die Standorte bestimmt und die Projekte weitgehend vorbereitet. Im Herbst 1989 ging man über die Bücher: 100 Experten in 19 Gruppen berechneten die Kosten der Spiele, und siehe da: Es kam zu einer Kostenexplosion. Die Staatsgarantie musste von den ursprünglich geschätzten 1.8 Milliarden Kronen auf 6 - 7 erhöht werden, Grund genug, die Berechnungen zu überprüfen. Unter Berücksichtigung genereller indirekter Einnahmen für die Öffentlichkeit und nach Abzug der Ausgaben gemeinnütziger Natur wie Strassen, Ausbau der Kommunikationsmittel, kurz der Infrastruktur, stellte sich das revidierte Budget, Stand Ende 1989, immer noch auf 7.75 Milliarden Kronen. Es gab ein Spargerangel. Vorschläge wurden laut, die Abfahrt doch nach Hafjell zu verlegen, die Sprungwettbewerbe nach Holmenkollen, nur eine offene statt eine geschlossene Eishalle zu bauen usw. Kompetenzstreitigkeiten entstanden, und personelle Konsequenzen waren die Folge. Es kam zu einer Intervention der gut informierten FIS, wie sich u. a. aus dem auf Seite 221 publizierten Brief ergibt. 220


FEDERATI O N INTERl'ÖATIONALE DE SKI INTERNATIONAL SKI FEDERATION INTERNATIONALER SKI-VERBAND

~ PR*BIDIKNT. MARC n ODLIKR

- President oE Norwegian Ski Federation Johann Baumann - Couneil member Odd Seim-Haugen

C H'3073 OOMLIOIKN BIK I BIKRN'IK (BUIBBtU T*L*PllOrfC (0311 1S3 58 14; T*LIKX 1111 lOG

GÜmli ge n. Deeember 7th. 1989

Re: LilIe hammer 19 9 4

I acknow l edge receipt oE the information that there are plans to eventually move the Olympic Downhill- and Super-G e vents from White Mountain to Hafjel l. Having discussed this plan with the President of the FIS, Mare Hodler I I have to in form you, that the FIS will in no way accept such a ch .a!"!.ge, as Hafjel l Mou n tain does not have the reql.!ested structure for an Ol ympic Downhil l event. In case the Liliehammer Organizing Committee would deeide to use Hafjell instead of White Mountain most probabErly no ski events at al l wi l l be earried out · at the 1 994 Olympie Winter Games.

Sincerely yours INTERNATI ONAL SKI FEDERATION

~ -

- -

=

Gian -Fr anco Kasper Secretary-general

FIs-Schuss vo r den Bug

Unterdessen hatte Bernhard Russi im Auftrag der FIS und der Planungsgruppe eine 20 m breite Schneise ausgesteckt als erste Sichtlinie für das geplante Trassee. Zur gleichen Zeit kämpfte der Gemeindepräsident Erik Winther zusammen mit gleich Gesinnten in Lillehammer und in Oslo bei allen Instanzen für die notwendigen Bewilligungen, um den schon ohnehin verspäteten Bau der Strecke Anfang 1990 angehen zu können. Als es soweit war, wurden Presse und Fernsehen zum ersten «Spatenstich» (lies Baumschlag) am Fusse von Kvitfjell eingeladen. Fünf Minuten vor Beginn der Zeremonie ging in Kvitfjell ein Faxschreiben der norwegischen Kultur- und Sportministerin Bjartveit ein mit dem Veto: «Die Erlaubnis zum Abholzen kann nicht gegegeben werden, weil das Projekt nicht formell verabschiedet worden ist. » Diesem Fax zum Trotz ergriff Erik Winther unter grossem Jubel der Anwesenden und unter laufenden TV-Kameras die nächste Axt und fällte den ersten Baum. Dies immerhin im Bewusstsein, dass die Zustimmung der Grundeigentümer vorlag, die das Recht haben, auf dem eigenen Grundstück Holz zu schlagen. Die Arbeiten in Kvitfjell hatten begonnen! Schneise um Schneise, von Russi dem natürlichen Terrain optimal angepasst, wurde nun angegangen. Und längs des Parcours wurden alle notwendigen Leitungen mit Zugang zu allen geplanten Startplätzen gezogen. Doch auf Regierungsebene war die Finanzierung der gesamten Spiele und der Kvitfjell-Arena immer noch nicht definitiv beschlossen. Es hiess in der Parlamentsdebatte, 200 Millionen Kronen für eine Zweiminuten-Abfahrt sei unverständlich. Man könne doch eine provisorische Anlage bauen und die Piste später wieder zuwachsen lassen. Dann würde man mit 80 Millionen auskommen. Wieder intervenierte die FIS, die in Erinnerung rufen musste, dass die Kvitfjell-Abfahrt für Olympische Winterspiele neue Masstäbe zu setzen hatte und 221


für künftige Weltcup-Abfahrten zur Verfügung stehen müsse. Auch diese letzte Hürde konnte schliesslich mit Geschick genommen werden. Die Abfahrt am «White Mountain» stand im Winter 1992 für eine Generalprobe bereit. So gelang es Norwegen, Lillehammer und Ringebu, einer grosse Vision folgend, für die Spiele 1994 eine würdige Abfahrtspiste zu bauen. Marc Hodler bestätigte dies in seiner Ansprache offiziell mit folgenden Worten:

«Kvitjjell ist die beste Abfahrtsanlage der Welt.!! Recherchen für das 35. Jahrbuch des SAS : Johnny Lunde, SAS N orge, mit Erik S.Winther (links), Gemeindepräsident von Ringebu

unten Holzschnitt von H enrik Ibsen, 1862: Darstellung von Kvitfjell. Briefmarke: Birger Ruud

222


MARTIN HODLER SAS- Ehrenmi tglied

1995

Martin Hodler wurde 1944 als Scherz in Bern geboren. Warum Scherz? Weil er am 1. April zur Welt kam! Nach der Matura 1963 und der Immatrikulation an der Uni Bern wurde er Mitglied der Sektion SAS, Bern. Ob er je im Sektionsvorstand mitmachte, weiss ich nicht, aus Diskretionsgründen habe ich nicht nachgeforscht. Als Slalomfahrer machte er sich in Bern einen guten Namen, als Golfspieler sogar in der ganzen Schweiz. Als die Sektion Bern 1971 den Zentralvorstand übernahm, war er ein sehr wertvolles Mitglied als Sekretär. Es war wahrscheinlich der erste Fall von echtem Jobsharing in der Schweiz, teilte er doch diese Aufgabe mit seinem Bruder Beat. Der eine im Sommerhalbjahr, der andere im Winter. Als dann die Sektion Bern 1983 wiederum den Zentralvorstand übernahm, wurde Martin als Präsident gewählt. Seit 1988 ist er, zusammen mit Raoul Imseng, Co-Redaktor unseres Jahrbuches «Schneehase». Martin hat alle seine Aufgaben im SAS mit Professionalität, Begeisterung und vor allem mit Liebe zum SAS erledigt. Er hat dem SAS sehr viel gegeben, aber auch viel vom SAS bekommen. Für mich ist das wichtigste Freundschaft und Loyalität. Hier hat Martin, auch für einen SAsler, Überdurchschnittliches gegeben und sicherlich auch erhalten. Nebst seiner erfolgreichen und vielseitigen Tätigkeit widmet sich Martin dem Golfsport, wo er auf nationaler Ebene wichtige und verantwortungsvolle Ämter innehat. Ich kenne Martin seit 1961, seit einigen Jahren kennt er auch sich selbst. Martin hat viele hervorragende Eigenschaften und, Gott sei Dank, wie wir alle auch Schwächen. Er hat in einem «Trial and Error»-Prozess seine Stärken entdeckt und konsequent umgesetzt. Deshalb ist Martin überall dort, wo er tätig ist, ausserordentlich erfolgreich, geschätzt und anerkannt. Martin ist nicht der Typ, der «dem Sieger zu Hilfe kommt». Er hat ein offenes Herz für alle diejenigen unter seinen Freunden, die Probleme haben oder ganz einfach ein «soundingboard» brauchen. Wenn wir uns mit ihm über jemanden unterhalten, der beruflich oder persönlich abgestürzt ist, ist sein erster spontaner und echter Gedanke: «Wie können wir helfen?» Martin ist im sportlichen, beruflichen und privaten Bereich genau das, was ein echter SAsler darstellen sollte. Das ist der Grund dafür, dass wir Martin heute mit Applaus zum Ehrenmitglied wählen sollten. Truls D. Berg, EM, SAS Bern 223


IN MEMORIAM 1990 - 1996 Ehrentafel unserer verstorbenen SAs-Freunde

224

Musy Pierre

1990

Hubert Weisbrod Musy Luigi Adrian Kurt sen. Etienne Grandjean Harry Zweifel Otto Zumstein Werner Binggeli

1991 1991 1991 1991 1991 1991 1991

Yves Maunoir Walter Niehus RudolfWitmer Erwin Seheidegger

1992 1992 1992 1992

Arnold Hirtz Ruedi-Jürg Neimeier Luzius Rüedi Carl Sehmidt Beat Sehweingruber Lue Niggli Henri E. Doge

1993 1993 1993 1993 1993 1993 1993

Pierre Hirsehy Albert Fanehamps Gil Sehwaar Jean-Pierre Clivaz Martin Köpfli Sigmund Ruud

1994 1994 1994 1994 1994 1994

Halfdan Nielsen-Moe MaxThut Peter Max Suter Walter Beehtler Paul Kaiser Luk Keller Franz Thönen Hanspeter Flüge Peter Lüthi Christian Studer Robin Mauerhofer Franeis Gabus

1994 1994 1994 1994 1994 1994 1994 1994 1994 1994 1994 1994

Pierre Hirsehy Lue de Wilde Hans-Ueli Brunner Benno Wettstein Raymond Furler Paul Rosenmund Philipp Mareuard

1995 1995 1995 1995 1995 1995 1995

Paul Stein Max Aesehbaeher Jean-Louis De Coulon

1996 1996 1996

Membre associt

Col. R. B. Readhead

1995


H olzs ri ch '.Ius ÂŤD as Schweizerl andÂť vo n Woldemar Kaden, 1876

Stich im Besitz von Alfred Lochau

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t EHRENMITGLIEDER

t HUBERT WEISBROD 1905-1991

Im letzten Sommer hat uns ein SAsler Freund verlassen, der beinahe von Anbeginn unseres Skiclubs dabei war und als Ehrenmitglied zur guten alten Garde der Sektion Zürich gehörte. Unsere Trauer ist gross, und dankbar erinnern wir uns an alles, was er für uns geleistet hat. Hubert Weisbrod war «Mister SAS» schlechthin, das Vorbild unseres damals jungen Clubs. Er war mit Oski Hug, Mac Glaser, Heiri Binder, Emilio Copetti, Ruedi Hotz, Willi Bürgin, Vic Streif, Sioux Müller und vielen anderen der Stamm der Sektion. Daraus erwuchs mit den Jahren der heutige Verein mit vielen jungen Zweigen, heute bereits in der dritten Generation. Was war das Besondere an Hubert? Im Sport war er ein Allrounder, für Ski, Auto, Jagd, Reiten, aber nicht eigentlich als Crack oder Meister, vielmehr als ein Sportler, Organisator und Administrator. So als langjähriger Präsident der SAs-Sektion Zürich, auch des Automobilclubs Zürich, in welchem damals viele SAsler führend waren, und wohl auch in vielen anderen Vereinigungen. Da wirkte er unverdrossen, ideenreich, anregend. Vor dem Krieg, in den dreissiger Jahren, war die Mitgliederzahl noch klein, die bewährten Alten dem Studium gerade entronnen und am Anfang des Berufslebens. Als Assistenten, Juristen, Techniker, Architekten, Geologen führten sie ein ziemlich bewegtes, aktives, oft sogar aggressives Leben. Wir jungen Studenten waren die Akteure, die kleine Gruppe, welche jeden Samstag/Sonntag zu einem regionalen Skirennen aufbrach, um dort die guten Ränge zu erobern. Beschlossen und organisiert wurden diese Expeditionen jeweils am Freitagabend am Stamm in den hinteren Räumen des Nobelrestaurants Huguenin an der mittleren Bahnhofstrasse. Da wurde auch mit Karten gespielt, eine von uns modifizierte Form von Poker, «Beteln» genannt. Die Alten raubten, natürlich mit Routine und Charme, die armen Jungen aus. Aber am nächsten Weekend waren sie dafür mit ihren Autos für den Transport zum Wettkampfort wieder voll dabei, mit sAs-Wimpeln und der ganzen farbigen Ausrüstung unseres kleinen Skitrupps. 226


Eine Fahrt an die sAs-Generalversammlung in Genf ist mir unvergesslich. Hubert und Heiri Binder in einem neuen amerikanischen Roadster, Terraplane, die beiden vorn als Piloten, ich hinten am Boden auf einer Decke sitzend. Es wurde gefahren, hemmungslos voll drauf, längs durch die ganze Schweiz, über meist schlechte, enge, kurvenreiche Strassen, durch Dörfer und Städte, oft behindert durch geschlossene Bahnschranken, landwirtschaftliche Fahrzeuge oder Autokolonnen, und das an einem Samstag/Sonntag. Geschwindigkeit meist weit über 100 km/h, Reisezeit Zürich - Genf damals (1939) um drei Stunden! Huberrs Freude am Auto war enorm. Er hatte immer die besten, neuesten Autotypen, schön karossiert, Nummernschild ZH 11111, unverkennbar Nummer eins! Daher wirkte Hubert auch im ACS während Jahrzehnten als Präsident mit Heiri Binder als Leiter der Sportkommission und später mit vielen anderen SAslern wie Hans Kessler, Willi Bürgin, Martin Hafter in wichtigen Funktionen, ein stets munteres Team. Neben den schnellen Autos gab es auch schöne Frauen! Sie waren nicht nur hübsch und attraktiv, sondern dazu auch intelligent, sportlich. Der Anstand verbietet mir, Namen zu nennen. Nur eine, die beste, sei erwähnt: Mary Scherrer! Sie war für uns natürlich Spitze, und zwar so eindeutig und passend, dass an einem SAS-Stamm beschlossen wurde, Hubert habe sie zu heiraten, was er dann auch tat. Die Folge war eine glückliche Ehe während vieler Jahre mit allen interessanten Spannungen, Erfolgen, Schwierigkeiten und Sternstunden, die das Leben bringt. Hubert hat sie immer gemeistert, mit Ruhe, Eleganz, Überlegenheit und vor allem mit menschlicher Wärme, Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Aber für das Skifahren im SAS war der Ehemann nicht mehr voll vorhanden, eher für unsere gesellschaftlichen Anlässe im Zürcher Mini-Jetset in den Swinging Years. Wer erinnert sich nicht an die Swiss Collegians University Jazz Band und Teddy Stauffer, an unsere Bälle und Partys? Eine andere, wichtige Tätigkeit für uns war Huberts Anwaltspraxis. Früh schon führte er zusammen mit Lex Ulrich, einem weiteren sAsler, ein Büro, zuerst am Bleicherweg, dann im Claridenhof, immer mit der gleichen heiteren Stimmung, tollen jungen Sekretärinnen und häufig mit den etwas verstörten, ratsuchenden Freunden aus unseren SASKreisen als Klienten. Denn Hubert wurde durch seine Rechtskenntnisse im ACS bald zum Anwalt für Aurounfälle wie Zusammenstösse, Geschwindigkeitsübertrerungen mit oder ohne Alkoholeinfluss, denn solche Probleme hatten wir ja alle in irgendeiner Form zu bewältigen. Da war er fachlich und sachlich immer erfolgreich, gerecht und überlegen in Kenntnissen, vor Gericht brillant und witzig in seinen Ausführungen. Er harre die Gabe, gut zu analysieren und dann logisch zu folgern. Nicht nur auf dem Spezialgebiet des Motorfahrzeuggesetzes war er bewandert, auch in vielen anderen Lebens- und Wirtschaftsfragen. So standen viele von uns in seiner Schuld, wohl oft auch für eine bedeutende Wendung im Verlaufe ihres Lebens. Auch dafür sind wir dankbar. Huberr Weisbrod war nicht nur ein gut aussehender, stattlicher und charmanter Mann. Er hatte auch ein empfindsames Gemüt, eine für die Schönheiten des Lebens offene Seele. Er war ein Meister der Fotografie und beglückte uns immer wieder im ACS-Blatt und im «Schneehasen» mit neuen Bildern, kontrastreich schwarzweiss und von Sujets mit besonderer Schönheit, an denen man meistens achtlos vorübergeht. Seine grosse Liebe waren auch seine Dackel, seine Pferde, die weite Natur seiner Heimat. Er war dem Norden zugetan und reiste mit seinem Terraplane fünfmal im Sommer nach Norwegen, traf dort seine SAs-Freunde Aryld Schlyrter, Jakob Kielland, Dag Klaveness, Peter Mustad. Er besuchte die damals führenden Skispringer Birger, Sigmund und Asbjörn Ruud, Sigmund Gurrormsen und viele andere in ihrem Sommer-Trainingslager in Kongsberg. Im «Schneehasen» 1938 beschrieb er eindrücklich eine dieser Reisen zum Polarkreis in einer fesselnden Sprache und voller Gefühl für die Schönheit dieser einsamen, weiten Landschaften. 227


Hubert war ein glänzender Redner, am meisten beachtet an den Martinimahl-Festen des aber auch bei uns im SAS. Ausgewogen, gut vorbereitet, voller Humor und mit Anekdoten brachte er unsere Anliegen den Politikern, Sportlern und Wirtschaftsführern zu Ohr. So tauchen viele Erinnerungen auf, an herrliche Frühjahrsfeste in Splügen oder Rosenlaui, mit viel kaputtem Mobiliar, zerbrochenem Geschirr und eingeschlagenen Scheiben - aber am Schluss immer mit zufriedengestellten Hoteliers, die so ihre alten Einrichtungen mit Hilfe des SAS erneuerten. Oder an Weekend-Olympiaden bei Willi Bürgin im Ländli, mit allen Wettkampfarten und Spielen, endlos anstrengend, aber alle dabei lässig und glücklich. Das alles ist nun vorbei! Aber wir werden immer daran zurückdenken, und vor allem auch an Dich, Hubert!

ACS,

Peter G. Waser, SAS Zürich

t

PIERRE HIRSCHY 1913 - 1994

Mon Major ... Lt Clavadetscher. Bonjour ... que foites-vous ici? Mon Major, je commande la cp gren 8 qui est des maintenant a votre disposition. (Nous etions en pleines manceuvres dans les Franches-Montagnes entre Le Noirmont et Saignelegier, c' etait en 1957.) Bien ... Mettez votre cp a couvert dans le secteur. .. (secret) et suivez-moi. Ce «suivez-moi» s'est prolonge jusqu'en decembre 1994. Nous etions dans le meme regiment sans savoir que nous etions taus deux SAS. En 1960 un cours alpin a Saas Fee, commande par Walti Ryser, SAS Bern, nous reunit un soir derriere un plat de viande valaisanne et du fendant. Ce fut l'occasion de faire plus ample connaissance et d'accepter avec joie de tutayer mon futur cdt de rgt. Les manceuvres de l'annee 1964 se terminent en apotheose. Au Mont-Tramelan, dans la ferme Geiser Oll se trouve le PC de rgt, notre officier de carriere apprend sa promotion au grade de divisionnaire. Sont presents pour feliciter notre membre SAS: Klaus Jacobi, Klaus Huber, Max Krebs et Jojo. Une carte signee par les cinq SAS est adressee au Stamm de Zurich. 228


Les annees qui suivent sont astreignantes; entre la profession et la famille, il ne reste que peu de temps pour d'autres activites. Neamoins Pierre profite du chalet a Grindelwald Oll il skie avec son epouse, l' ancienne championne suisse de ski, Rosmarie Bleuer et leur fille Christiane. En mars 1966, les courses internationales du SAS se deroulent a St-Moritz. Le Conseil federal se fait representer par le chef de l'Instruction, notre plus jeune commandant de corps, Pierre Hirschy, ce ci au grand depit de Noldi Käch retenu a Berne par la session des chambres federales . Pour la premiere fois, un general a 3 etoiles met les pieds au King's Club du Palace, cela fait fureur. Les annees passent et en 1972 le SAS organise a Hoch-Ybrig les championnats suisses interclubs. Une fois de plus Pierre nous apporte son appui et assiste, en compagnie du Conseiller federal Gnägi ainsi que du President de la FSS Karl Glatthard, ades luttes passionnantes. Pierre est un SAS de creur et le ski lui permet des sa retraite de s' evader sur les pistes entourant Grindelwald. En 1977, il est du a 1'unanimite President de la FSS a Engelberg, lameme Oll il avait participe en 1939 a l'Italo-Suisse. En 1978 il accepte le patronat du pentathlon SAS qui se deroule chaque annee a Grindelwald. En 1980, il est nomme membre d'honneur du SAS. C' est l' occasion de lui remettre quelques bouteilles de «fleur du Jura»; ce ci nous permit de savourer bien souvent a Grindelwald une petite «absinthe». Pierre disait: «11 est interdit de l'acheter, il est interdit de la transporter, par contre on est autorise Cl la boire. » Ses fonctions, en tant que President de la FSS l' obligent a etre present aux differents congres de la FIS. Des ce jour ses contacts avec le SAS s'intensifient. Nous le suivons a Nice, T eneriffe, Sydney, Vancouver, Istanbul, Montreux, Budapest. Avec Marc Hodler et Guy Praplan, il esr 1'instigateur des «Dejeuners SAS» qui se deroulent chaque annee, depuis 1988, lors de 1'assemblee des delegues de la FSS. Sa presence esr chaque fois une source de joie; son apport d'humour est legendaire. Il est de ceux qui sont guides par la foi et la sagesse. Son comportement est exemplaire; ce n' est qu'a une seule occasion que j' ai vu Pierre se facher. Nous etions invites a un banquet officiel des championnats du monde de 1987 a Crans-Montana. Pierre, en tant que President de 1'OPA (Organisation des Pays Alpins) , n' avait pas ete salue lors du discours officiel, alors que votre serviteur avait ete mentionne comme representant des etudiants. Furieux, Pierre vint me trouver a l' autre bout de la salle en me disant: <<je men vais. » «Pierre: je te suis», fUt ma reponse. Ainsi, je suivis Pierre comme par le passe er durant les annees qm suivirent. Durant les derniers jours de sa vie nous eumes le privilege de le rerrouver a la Bantigerstrasse. Il souffrait en silence mais s'interessait toujours encore au SAS et parlait de son successeur au pentathlon. La 18e edition devait etre la derniere a laquelle il participerait, la maladie en decida autrement. Merci Pierre de tout ce que tu as fair pour le ski er le SAS. Jojo Clavadetscher,

EM,

SAS Zürich

229


t ALBERT FANCHAMPS

1917 - 1994

J'ai fait sa connaissance alors que j'etais candidat a norre club en 1938. Il etait alors membre de la 1ce equipe du Hockey-Club Lausanne, coureur de combine IVa ski, brillant etudiant en medecine. Je ne pouvais cacher mon admiration pour cet aine de 3 ans qui reservait aux gamins que nous etions un accueil bienveillant. Nous avons participe ensemble a de nombreux concours et je ne peux m' empecher de rappel er la le<;:on de saut a ski que nous avons re<;:ue de Loulou Piguet la veille des Championnats romands a Chateau-d'Oex. Albert n' aimait pas le vide et moi je faisait mon premier saut. «Vous n'avez qu'a faire comme moi» fut le seul enseignement que nous avons re<;:u, et Loulou est parti. Nous nous sommes regardes, Albert et moi, tremblants. Les voitures au bas du rremplin avaient l' air de jouets d' enfants! Albert est parti ... , moi j'ai atterri sur le derriere juste apres 1a bosse et me suis arrete aux pieds de mes camarades plies de rire. En 1943, nous sommes devenus cousins par sa femme Nadine. En 1944 nous etions au service militaire ensemble quand nous apprimes que le lieutenant medecin Fanchamps avait diagnostique lui-meme le mal dont il etait atteint et dont il ne se remit jamais: la poliomyelite. Fini l' exercice de la medecine active, fini le hockey sur glace, fini le ski ... Il emigra avec sa familIe a Bale au service des recherches cliniques chez Sandoz, dont il devint directeur. Trait remarquable de cette nature forte, nous avions pense que nous ne le reverrions que tres rarement au SAS, eh bien non. Sa fidelite, sa force de caractere lui ont permis de garder le contact avec nous, de supporter sans rechigner les recits de nos folles descentes dans la poudreuse ou sur la glace. Il venait regulierement a nos semaines AH. C' etait comme si nos recits lui permettaient de skier encore! N'ayant pas cötoye Albert dans sa vie professionnelle, je me permets de me referer a un article paru dans «Faire Face», journal de l'Association suisse des paralyses. Pendant 24 ans, Albert Fanchamps consacra presque la totalite de son temps libre a la cause des handicapes. President pendant 6 ans de la «I.G. Wohn- und Arbeitsheim für Gelähmte» a Bale, il presida pendant 12 ans la fondation qui succeda acette institution. En 1977, il prit encore la charge de la presidence de l'Association suisse des paralyses. En 1981, la faculte de medecine de 1'Universite de Bale, en reconnaissance de toutes ces activites en faveur de ceux qui etaient atteints comme lui, lui octroya le titre de Docteur honoris causa. 230


Comme dans nos relations sportives et amicales, ceux qui l' ont cotoye dans ses activites professionnelles ont apprecie sa personnalite determinee, toujours aimable et serviable. Il savait respecter et comprendre chacun et ainsi s'imposer en convainquant meme les plus sceptlques. Sa femme Nadine m' a dit un jour qu' elle n' avait vecu que trois mois avec Albert, dans l' etat Oll il etait quand elle l' avait epouse ... Le reste de cette premiere annee de vie commune, Albert l'a passee au service militaire! Je ne puis donc pas m' empecher de dire mon admiration pour tous deux. Elle qui a soutenu Albert pendant 50 annees de paralysie et lui qui a su conserver une remarquable serenite dans la maladie et une bienveillance sans aigreur a l' egard de tous ceux qu'il cotoyait.

Sa modestie n' aurait pas apprecie ce bref rappel de son palmares a ski:

1937 et 1938:

1939: 1939-1940:

vainqueur de la descente et du combine In au concours universitaire genevOls; vainqueur du combine In aux courses SAS, meme resultat aux Championnats romands; vainqueur a la descente des Championnats valaisans 1940, a I'Anglo-Suisse en 1939, a I'Italo-Suisse en 1941, et j'en passe ...

Pour terminer cet adieu, je me permets de citer les lignes qu'a ecrites Ch. Rathgeb apres la nomination d'Albert au titre de membre d'honneur de notre club en 1947: ÂŤFidele a luimeme, Albert Fanchamps reste present parmi nous, toujours pret a nous faire beneficier de son aide, de ses conseils judicieux et de sa grande experience. Le SAS sait qu'il peut qu'il merite.Âť Fran<;:ois Sillig, SAS Lausanne

231


t

GIL SCHWAAR 1925 - 1994

Gil nous a quitte brusquement le 18 mars 1994, a la veille d' entrer dans sa septantieme annee. Le SAS a ainsi perdu l'une de ses figures emblematiques, qui nous manque cruellement a un moment Oll notre club a besoin de toutes ses forces vives pour redefinir ses buts et son röle. Evoquer Gil, c' est avant tout parler d' amitie. Amitie synonyme de bienveillance envers les autres, de don de soi-meme. Ceux d' entre nous qui furent ses intimes peuvent l' attester: il etait l' ami absolu, pret atout pour repondre a l' attente d' autrui, anime d'un besoin spontane de partager son enthousiasme, ses joies, les bons moments, mais aussi parfois ses peines et ses soucis. Homme d'amitie, il generait l'affection et la sympathie parce qu'il avait compris que seul celui qui donne de lui-meme rec;:oit. Ainsi, toute sa carriere professionnelle et sportive, son activite au service de ses clients, de la communaute, du sport suisse et international furent empreintes de ce sens du service et du don de soi. Le «Schneehase» lui rend aujourd'hui un hommage bien modeste pour ce qu'il fut et ce qu'il restera pour notre club et pour la section de Lausanne, qui lui doivent tant. Sportif, Gil le fut de maniere totale, tout d' abord comme competiteur, puis comme pratiquant regulier des activites sportives, et enfin comme administrateur sportif hors pair au service du SAS, du Comite International Olympique ou de la Federatlon internationale des sports universitaires. Des son entree au SAS en 1944, Gil a defendu avec succes les couleurs du club dans des competitions nationales et internationales, qui le virent notamment figurer parmi les meilleurs slalomeurs suisses. Ceux qui furent alors ses camarades reconnurent rapidement en lui un homme sur lequel on pouvait compter et l'ami fidele qu'il fut tout au long de son existence. Sa carriere d'athlete actif terminee, Gil n'abandonna jamais son esprit de competition, participant avec une energie extraordinaire a moultes courses de ski dans des cadres divers. Quelques jours avant son deces, Gil disputait encore la competition de la Semaine AH a Schänried, demontrant qu'il n' avait rien perdu de ses qualites de skieur. Nombreux sont en outre les membres de la section de Lausanne qui se rappellent de matches epiques de basketball ou de football Oll il fut un jocker de luxe pour la section jusqu'a la soixantaine passee. 232


La competition active terminee, Gil allait consacrer une part importante de son energie au sport en general et au SAS en particulier. 11 fut ainsi Rennchef dans le Comite central preside par le regrette Jean-Jacques Fatton et participa a ce titre a l' organisation des Universiades d'hiver en 1960 aVillars, qui aurent un sucd.~s retentissant. 11 succede ensuite au meme qu'en 1993, apres en avoir preside la destinee. Notre club eut ainsi l'immense chance de beneflcier de l'appui constant de cet homme d' energie, de contact et, de surcroit, avocat de qualite. Gil fut par ailleurs, sa vie durant, foncierement attache a la section de Lausanne. Constamment soucieux da la bonne marche et de l'avenir de la section, il sut ainsi se mettre directement au service des comites successifs, sans cesse a l' ecoute et dispose a consacrer son temps et son dynamisme a la cause de la section. Nous sommes nombreux, parmi les membres lausannois, a avoir profite de son extraordinaire enthousiasme pour le SAS et de ses conseils, qui nous ont aides a comprendre l' esprit du club et qui nous l' ont fait aimer. La section de Lausanne a ete tres frappee ces dernieres annees par la perte de plusieurs personnalites de la vie du club, tels Albert Fanchamps, Henri Doge ou autre Jean-Pierre Clivaz. En perdant Gil, notre section a perdu celui qui en fut l'un des meilleurs exemples. 11 reste le souvenir inoubliable de la personnalite de Gil et l' exemple par lequel d' autres membres feront vivre notre club, auquel Gil a tant donne. Jean-Philippe Rochat, SAS Lausanne

*** Zur Erinnerung an GilSchwaar

Gil war (auch) bei den Deutschschweizer sAslern sehr beliebt. Stets präsent, offenherzig und charmant war er jederzeit und gerne bereit, die Anliegen des Clubs zu vertreten. Er gehörte zu den Ausnahmeerscheinungen im SAS von der Art des legendären Willy Bürgin. In einer Zeit des Individualismus, und der SAS ist in diesem Sinn ein Kind dieser Zeit, sind die sich an der Gemeinschaft orientierenden Träger des Clubgeistes selten geworden. Sie erinnern uns daran, dass die guten Geister im Club so notwendig sind wie das Salz im Brot, um die Identität und Lebenskraft zu finden und immer wieder zu erneuern. Für Gil gab es keine Klüften zwischen Deutsch und Welsch, Jung und Alt, Alpinen und Nordischen usw. Er sah und lebte stets das Verbindende, das seinem Naturell eigen war und dessen Kraft er aus der Idee des Clubs schöpfte. Aus der langen Reihe seiner Ämter und Aufgaben, die Gil betreute, sei nur seine Tätigkeit für das Tribunal Arbitral de Sport erwähnt. Gil förderte dieses vor zehn Jahren von der olympischen Bewegung ins Leben gerufene Sportsschiedsgericht massgeblich und stand ihm als rühriger Sekretär zur Verfügung. Keine Reise war Gil zu beschwerlich während der diesjährigen Winterspiele flog er zweimal nach Liliehammer -, kein Referat war ihm zuviel, um die Idee der Gerechtigkeit im Sport und die Institution des olympischen Schiedsgerichts zu vertreten. Mit Erfolg, darf heute festgestellt werden. Das vom Afrikaner M'bay, Richter am europäischen Gerichtshof, präsidierte Schiedsgericht hat weltweit bei Juristen und Funktionären Anerkennung gefunden. Wir trauern um einen lieben Freund und sAsler, der in unserem Club ein Vorbild war und bleibt. Hans Nater, EM, SAS Zürich 233


58 TH ANGLO-SWISS UNIVERSITY RACE 9. - 13. Januar 1991

RIESENSLALOM 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Purtschen Guido Taumon W. Yates Nicki Gunn Graeme Simpson Rory Steel Robi Buchard Yves Kozma Anda Blyth Kerr Welten Bernhard Tetaz Luc Calame Philippe

SLALOM SAS BUSC BUSC BUSC BUSC BUSC SAS SAS BUSC SAS SAS SAS

1.37.29 1.37.78 1.38.04 1.38.69 1.39.31 1.39.91 1.41.06 1.42.00 1.42.84 1.43.05 1.58.31 2.25.68

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Blyth Kerr Gunn Graeme Yates Nicki Simpson Rory Rudde Gareth Purtschert Guido Welten Bernhard Buchard Yves Calame Philippe Taunron W. Bron Luc Kozma Anda

BUSC BUSC BUSC BUSC BUSC SAS SAS SAS SAS BUSC SAS SAS

1.20.37 1.23.13 1.23.58 1.23.76 1.24.50 1.25.19 1.28.47 1.41.94 1.42.90 2.00.24 2.04.01 2.04.16

BUSC SAS SAS BUSC SAS BUSC SAS BUSC SAS SAS BUSC BUSC

1.13.39 1.14.25 1.14.66 1.14.87 1.15.16 1.15.26 1.15.98 1.16.48 1.18.21 1.19.76

BUSC WINS THE UNIVERSITY CHALLENGE CUP.

59 TH ANGLO-SWISS UNIVERSITY RACE 8. - 12. Januar 1992

SUPER-G 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Aerni Dominik Moeschler Renauld Blyth Kerr R端egsegger Thomas Aerni Philipp Simpson Rory Calame Philippe Barron Duncan Rudd Garerh Weber Jacques Gunn Graeme Alexander Graeme

SLALOM SAS SAS BUSC SAS SAS BUSC SAS BUSC BUSC SAS BUSC BUSC

1.58.40 1.59.30 2.00.41 2.00.89 2.02.22 2.02.53 2.02.92 2.03.38 2.04.00 2.04.25 2.04.44 2.05.21

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Blyth Kerr Moeschler Renaud Aerni Dominik Rudd Gareth R端egsegger Thomas Gunn Graeme Chabloz Patrick Banon Duncan Aerni Philipp Weber Jacques Yares Nicki Simpson Rory

SAS WINS THE UNlVERSITY CHALLENGE CUP.

234


Anglo-Swiss 1991

61 ST ANGLO-SWISS UNIVERSITY RACE 5. - 9. Januar 1994

RIESENSLALOM 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11 . 12.

Almer Markus Fleming Garth Welren Bernhard Barron Duncan Clyde Robbie B채r Serge Blyrh Kerr Galloway Sruart Weinmann Nicolas Folkmann Michael Forrer Sreve Schmid Gregor

SLALOM SAS BUSC SAS BUSC SAS SAS BUSC BUSC SAS BUSC SAS SAS

59.89 1.00.47 1.00.57 1.02.38 1.02.48 1.02.85 1.03.08 1.03.76 1.04.36 1.04.53 1.04.42 1.05.42

I. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Almer Markus Fleming Garth Barron Duncan Welren Bernhard B채r Serge Clyde Robbie Galloway Sruarr Blyrh Kerr Weinmann Nicolas Forrer Sreve Folkman Michael Schmid Gregor

SAS BUSC BUSC SAS SAS BUSC BUSC BUSC SAS SAS BUSC SAS

1.02.09 1.02.29 1.02.74 1.03.25 1.04.28 1.04.53 1.04.63 1.04.99 1.05.24 1.05.35 1.05.74 1.08.40

SAS WlNS THE UNlVERSITY CHALLENGE CUP.

235


62 ND ANGLO-SWISS UNIVERSITY RACE 10. - 15. Januar 1995

RIESENSLALOM 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Barron Duncan Barden J ulian Almer Markus Fleming Ganh Chabloz Parrick Tilsron Mark C lyde Robbie Oppliger Chrisrian LideIl Sam Binken C hrisroph Aerni Philipp Sreffen Perer

SLALOM BUSC BUSC SAS BUSC SAS BUSC BUSC SAS BUSC SAS SAS SAS

l.15.96 1.16.55 1.17.39 1.17.59 1.1 7.66 1.18.37 1.18.49 1.18.88 1.20.05 1.20.53 1.2l.63 1.23.25

l. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Oppliger Chrisrian Banon Duncan Lid eIl Sam Almer Markus Sreffen Perer Fleming Ganh Jufer Brune Brown And rew Chabloz Parrick Barden Julian Tilsron Mark Aerni Philipp

SAS BUSC BUSC SAS SAS BUSC SAS BUSC SAS BUSC BUSC SAS

1.14.82 1.16.21 1.17.88 1.19.43 1.20.15 1.20.39 1.38.75 1.39.31 l. 50.87 l. 52.38 l.5 3.68 2.05.52

SAS BUSC BUSC BUSC BUSC BUSC SAS SAS SAS SAS SAS BUSC

l.54.29 l.55.51 l.56.50 l.57.77 2.00.28 2.00.30 2.00.92 2.02.17 2.03.52 2.05.18 2.07.38 ausgeschieden

BUSC WlNS THE UNIVERSITY CHALLENGE CUP.

63 RD ANGLO-SWISS UNIVERSITY RACE 11. - 14. Januar 1996

SLALOM 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11.

Almer Markus Barron Duncan Rudd Garerh Fleming Garth LideIl Sam Mikell Ross Tilsron Mark Sreinebrunner Th. Surer Marc Delacreraz B. Binken Chrisroph

SUPER-G SAS BUSC BUSC BUSC BUSC BUSC BUSC SAS SAS SAS SAS

1.1 9.03 1.19.26 1. 19.90 1. 20.53 1.21.12 1.21.92 1.22.58 1.24.14 1.3l.57 1.33.67 1.37.93

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Almer Markus Rudd Garerh Barton Duncan Fleming Garth LideIl Sam Mikell Ross Delacreraz B. Sreinebrunner Th. Siffen Berrrand Binken Chrisroph Achermann Marc Ti lsron Mark

BUSC WlNS THE UNlVERSITY CHALLENGE CUP.

236


GESAMTWERTUNGEN SAS-CUP

JUNG-SAS

1989/1990 DAMEN 1. Bovard Emmanuelle 2. Schnyder Renara 3.Gaiser Cora 4. Canevascirli Mauriz 5.Emery St<:phanie Soppelsa Arl erre Debrunner N ico le

LA FR BS ZH GE LA BE

120 95 40 35 27 27 27

LA GE LA

50 35 35

ZH ZH ZH BE ZH ZH GE GE FR ZH

75 60 46 45 36 32 28 27 26 25

ZH ZH BE LA ZH BE FR ZH LA FR

82 75 52 50 43 40 37 35 33 32

J UNG-SAS 1. O pplinge r C hrisrian 2. J aufferer Cyril Weinmann N ico las

1. O ppliger C hrisri an 2. Genoud Olivier 3. Surrer Marc

LA FR LA

65 50 50

LA ZH ZH ZH GE BE FR BE LA ZH

125 71 67 50 47 46 46 35 30 27

BE ZH ZH LA BE GE BE LA ZH ZH

140 109 75 55 50 48 42 37 35 26

ALTE H ERREN 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

D u Pasquier D enis Russenberger Marc H unkeler Urs G rü rer H ans Carraneo Pascal Schäppi Urs vo n Wursremberger C harly Zuber Andreas Rochar Jean-Philippe Weder Walri

ALTE H ERREN I. G rürer H ans

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Schmid Christoph W illi Mario Schäppi U rs Russenberger Ma rc Köchli Ossi Carraneo Pascal Poncer Pi erre vo n W ursremberger C harly Mozolowski Christoph

AKT IVE I. Lürhy Werner

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Al mer Markus G raf Roney Darbellay Al ain Welren Bernhard Kelly Sean Rüegsegger T homas Vo um ard Pierre Srein ebrunner T homas C uda Radek

AKTIVE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Böckli Daniel Almer Markus Ferrerri Paolo Allegri Yves Bär Serge Rüegsegger T homas Bersier Eric G riss Renato C habloz Parri ck Benz Parrick

1990/1991

1991/1992 DAMEN 1. 2. 3. 4. 5.

Gaiser Co ra Debrunner N icole Benois Isabelle Anto nini Sylvie Audergo n C hanral

BS BE LA LA LA

240 130 90 81 76

GE GE ZH GE

185 90 62 50

DAMEN 1. 2. 3. 4. 5.

Sidl er Marguerite-Anne Debrunn er N ico le Benois Isabelle G lurz Sybille Bucher Gaby

BE BE LA LA BS

90 90 75 45 42

JUNG-SAS I. Pierobond Francesco 2. Sanfel ice Lamberto 3. W idmer Gian-Marc 4. Jauffrey Cyril

237


ALTE HERREN

AKTIVE

l. Dupasquier Henri

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Delacretaz Bernhard Benz Parrick Schaeppi Urs Steinebrunner Felix Russenberger Mare Lüthi Jean-Marc Gruter Hans Siegwarr Armin Schmid Christoph

LA LA FR BE ZH ZH ZH ZH LA ZH

182 166 152 126 108

BS BE ZH LA BE LA GE ZH FR LA

225 161 101 95 93 85 60 58 58 54

96 63 50 46 45

I. Darbellay Alain

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Almer Markus Aerni Dominik GrafRoney Kaufmann Stefan Ceralli Pierre-Alain Oppliger Christian Forrer Steve Weinmann Nicolas Voumard Pierre

LA ZH BS ZH BE GE LA LA LA LA

175 119 107 88 88 76 71 65 58 45

AKTIVE 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Aerni Dominik Lüthi Werner GrafRoney Darbellay Alain Rüegsegger Thomas Chabloz Patrick Ceralli Pierre-Alain Bär Serge Jungo Markus Voumard Pierre

1993/1994 DAMEN I. Debrunner Nicole

2. 3. 4. 5.

Oppliger Stephanie Gaiser Cora Gruber Stefanie Lettner Benedicte

BE LA BS FR GE

240 157 90 75 46

GE GE LA

150 140 55

BE ZH ZH GE GE LA LA LA FR BE

135 107 93 90 79 77 73 51 46 41

LA LA BE BS BE LA LA LA ZH GE

202 137 134 129 80 72 51 50 46 43

JUNG-SAS 1. Girardin Luc 2. Schürch Lionel 3. Suter Mare

1992/1993 DAMEN 1. 2. 3. 4. 5.

Gaiser Cora Debrunner Nicole Benois Isabelle Gruber Srefanie Oe Courren A.

BS BE LA FR LA

215 130 95 95 67

GE GE GE

170 95 85

JUNG-SAS 1. Gauthay Pascal 2. Girardin Luc 3. Totmann Jonathan

ALTE HERREN I. Sreinebrunner Thomas

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Troye Pal Steinebrunner Felix Delacretaz Bernhard Moor Ulrich Poncet Nicolas Poncet Pierre Claret J oel Girardet Patrice Clavadetscher J.J.

238

ALTE HERREN 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Schäppi Urs Steinebrunner Felix Steinebrunner Thomas Cartaneo Pascal Poncet Nicolas Stricker Claude Marxer Herbert Delacretaz Bernhard Jungo Markus Hammer Bruno

AKTIVE ZH ZH ZH LA ZH GE GE LA LA ZH

206 176 143 121 57 55 47 47 41 40

I. Terrin Stephane

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Darbellay Alain Lüthi Wemer Aerni Dominik Welten Bernhard Oppliger Christian Forrer Steve Weinmann Nicolas GrafRoney Aumenieur Christoph


1995/1996

1994/1995 DAMEN I. Müller J enny

2. 3. 4. 5.

Zimmermann Andrea Gluz Sibylle Debrunner Nicole De Courten Alix

DAMEN ZH LA LA BE LA

115 100 95 50 45

JUNG-SAS 1. Guyot Benjamin

von Wurstemberger Charly Poncet Pierre Steinebrunner Felix Wyler Peter Steinebrunner Thomas Wagner Ivan Ttoye Pal Kelly Sean Rochat Jean-Philippe Delacretaz Bernhard

LA

50

Lüthy Werner Ceralli Pierre-Alain Aerni Dominik Almer Markus Denzler Hanspeter Kaufmann Stefan Oppliger Christian Bär Serge Ferretti Paolo Darbellay Alain

BE FR ZH GE LA

175 116 85 65 57

I. Jeanneret Severin 2. Paxche Antoine 3. Girardin Joel

LA LA GE

120 40 25

ZH FR LA ZH ZH BE GE ZH GE BE

109 87 75 65 64 63 60 51 41 35

ZH LA LA BE GE ZH ZH ZH FR BE

127 100 98 81 70 59 49 48 46 41

ALTE HERREN FR LA ZH FR ZH ZH ZH GE LA LA

81

72 65 62 62 51 50 45 40 30

AKTIVE I. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Debrunner Nicole Glassey Virginie Spleiss Chantal Corminbreuf Celine Opplinger Stephanie

JUNG-SAS

ALTE HERREN 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

1. 2. 3. 4. 5.

I. Raaum Paal

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

von Wurstemberger Charly Zürcher Patrick Pfenninger Ernst Steinebrunner Felix Welten Bernhard Möschler Renaud Staube Christian Poncet Nicolas Schaeppi Urs

AKTIVE BE GE BS ZH ZH BE LA ZH BE LA

195 147 113 89 59 52 48 44 41 40

1. Almer Markus

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Darbellay Alain Weinmann Nicolas Kaufmann Stefan Ceralli Pierre-Alain Rosenberg Jan-Frederik DenzIer Hanspeter Horat Roben Si ffen Bertrand Ferretti Paolo

239


65. SCHWEIZERISCHE HOCHSCHULMEISTERSCHAFTEN IN ANZERE 13. - 18. Januar 1991

ABFAHRT DAMEN 1. 2. 3. 4. 6.

Felisaz Christelle Vorderegger Ulrike Beccherle Claudia Debrunner Nicole Sidler Marguerite-Anne

ABFAHRT HERREN FRA AUT !TA SUI SUI

1.29.44 1.31.48 1.31.60 1.31.94 1.32.32

RIESENSLALOM DAMEN 1. 2. 3. 11. 13.

Schmidhauser Corinne Szafranska Katarzyna Martinet Murielle Sidler Marguerite-Anne Debrunner Nicole

Schmidhauser Co rinne Renaud-Goud Martine Martinet Murielle Debrunner Nicole Schnider Renata Bucher Gaby

SUI POL FRA SUI SUI

1.57.50 1.57.97 1.58.93 2.04.78 2.06.93

SUI FRA FRA SUI SUI SUI

1.24.85 1.25.82 1.26.60 1.32.50 1.34.10 1.36.00

SUI !TA AUT SUI SUI

1.26.90 1.26.93 1.27.25 1.27.81 1.28.10

AUT SUI !TA

52.58 82.17 95.77

1. 2. 3. 8. 11.

Wille Silvio Stadler Mario Pivato Alberto L端thi Werner Darbellay Alain

LIE AUT !TA SUI SUI

1.52.12 1.53.32 1.53.67 1.55.33 1.55.75

ITA !TA ITA SUI SUI SUI

1.21.12 1.21.98 1.22.83 1.25 .30 1.29.11 1.30.97

ITA !TA POL

27.99 32.34 34.85

SLALOM HERREN

KOMBINATION DAMEN 1. JeImer Eva 2. Debrunner Nicole 3. Beccherle Claudia

Karrer Urs Reale Amadeo Gollowitsch Martin Darbellay Alain GrafRoney

RIESENSLALOM HERREN

SLALOM DAMEN 1. 2. 3. 11 . 12. 14.

1. 2. 3. 6. 7.

1. 2. 3. 12. 14. 15.

Ballerini Giuseppe Pivato Alberto Allegre Frederic R端egsegger Thomas Darbellay Alain Chabloz Patrick

KOMBINATION HERREN 1. Ballerin i Giuseppe 2. Reale Amadeo 3. Szafranska Martin

66. SCHWEIZERISCHE HOCHSCHULMEISTERSCHAFTEN IN DAVOS 30. Januar - 2. Februar 1992

LANGLAUF HERREN 30 KM FREIE TECHNIK

LANGLAUF DAMEN 5 KM KLASSISCH 1. 2. 3. 4. 7.

Ruud Astrid Tukova Lenka Parpan Sandra M辰chler Nathalie Gr端nenfelder Beatrice

240

NOR TCH SUI SUI SUI

15.57.10 16. 18.50 16.39.00 16.48.50 17.10.90

1. 2. 3. 4. 6.

Schmidig Urs Kratky Marcel Maiwald Christoph Fatton Didier Favre Herve

SUI TCH GER SUI SUI

1.16.06.20 1.16.38.30 1.17.10.90 1.17.58.00 1.18.09.30


STAFFEL DAMEN 3 X 5 KM FREIE TECHNIK

LANGLAUF HERREN 15 KM KLASSISCH 1. 2. 3. 5. 10.

Schmidig Urs Kratky Marcel Gray Dean Farron Didier Traplerti Adrian

SUI TCH AUS SU I SUI

43.43.60 44.00.10 44.20.40 44.53 .20 45.26.00

T uckova Lenka Sabakova Miroslova Parpan Sandra Mächler Nathalie Grünenfelder Beatrice

TCH TCH SUI SUI SUI

Grünenfelder Beatrice, Parpan Sandra, Heberlein C Iaudia

STAFFEL HERREN 3 X 10 KM FREIE TECHNIK

LANGLAUF DAMEN 10 KM FREIE TECHN IK 1. 2. 3. 4. 5.

1. TCH 2. SUI

29.21.10 29.23.40 29 .38.30 30.1 4.80 30.28.00

I. TCH 5. SUI

Dumonr G il les, Worrhing Steven, Fatwn Didier

66. SCHWEIZERISCHE HOCHSCHULMEISTERSCHAFTEN IN ANZERE 15. - 20. März 1992 ABFAHRT DAMEN 1. 2. 3. 4. 5. 9.

Beccherle Claud ia Kummer Lilian Gaiser Cora Franzosi Carole Filliez Lara Favre Nancy

ABFAHRT HERREN ITA SUI SUI SUI SUI SUI

1.36.82 1.37.11 1.37.14 1.38.45 1.38.52 1.40.01

RIESENSLALOM DAMEN 1. 2. 3. 4. 5. 8.

Kummer Lilian Barnersoi Katrin Müller Stefanie Lathion Natacha Zech N icole Benois Isabelle

1. 2. 3. 4. 7. 8.

Ballerini Giuseppe Darbellay AJain Moulin Fabian Cuche Didier Ceralli Pierre-AJain Voumard Pierre

ITA SUI SUI SUI SUI SUI

1.28.92 1.29.25 1.29.74 1.29.75 1.32.94 1.33 .06

SUI SUI SUI SUI SUI SUI

1.49.85 1. 50.37 1.50.62 1.50.69 1.50.76 1.51.15

RIESENSLALOM HERREN SUI GER GER SUI LIE SU I

1. 54.80 1.54.96 1.55.41 1.57.84 1.57.87 1.58.85

I. 2. 3. 4. 5. 8.

Moulin Fabien Waeny Jan Darbellay AJain Monney Olivier Monnet Vincenr Perren Sandro

67. SCHWEIZERISCHE HOCHSCHULMEISTERSCHAFTEN IN ANZERE 19. - 24.Januar 1993

ABFAHRT DAMEN 1. 2. 3. 8.

Beccherle Claudia Generraz Severine Tissot-Puig S. Debrunner Nicole

ABFAHRT HERREN ITA FRA SPA SUI

1.27.34 1.27.84 1.29.04 1.33.06

1. 2. 3. 14. 15 . 16.

Janet Parrice Kessler Marrin Darbellay AJain Dubuis Sebastien Gauthey Pascal Weinmann Nicolas

FRA SUI SUI SUI SUI SUI

1.23.45 1.23.50 1.23.75 1.29.44 1.30.20 1.30.28

241


RIESENSLALOM DAMEN 1. 2. 3. 6. 15.

Barnersoi Katrin Stotz Katrin Woergoetter E. Benois Isabelle Gaiser Cora

RIESENSLALOM HERREN GER GER AUT SUI SUI

1.59.34 1. 59.48 2.02.07 2.04.70 2.06.98

SLALOM DAMEN 1. 2. 3. 11. 13.

Barnersoi Katrin Stotz Katrin Bene Vetonique Gruber Stefan ie Debrunner N icole

FRA !TA SUl SUI SUI

1.52.28 1.53.62 1.53.95 1.55.19 1. 57.84

FRA AUT SUI SUI

1.25.70 1.26.50 1.26.59 1.34.34

FRA FRA AUT

43.29 45 .1 5 52.8 1

SLALOM HERREN GER GER FRA SUI SUI

1.25.08 1.25.38 1.25.72 1.32.05 1.34.50

KOMBINATION DAMEN 1. Barnersoi Katrin 2. Beccherle Claudia 3. Genettaz Severine

1. T uaire Bruno 2. Marchisio Marco 3. Darbellay Alain 9. Karrer Urs 15. Aerni Dominik

I. Gravier Eric 2. Grill Hans-Peter 3. Karrer Urs 15. R端egsegger Thomas

KOMBINATION HERREN GER ITA FRA

99.30 101.51 113.82

1. Tuaire Bruno 2. Janet Patrice 3. Kessler Martin

67. SCHWEIZERISCHE HOCHSCHULMEISTERSCHAFTEN IN LES DIABLERETS 14.]anuar-17.]anuar 1993

LANGLAUF DAMEN 7.5 KM KLASSISCH 1. 2. 3. 4. 6.

Zurynkova Sarka Simunka Anna T uchova Lenka Kolanos Gabriela Heberlein Claudia

TCH TCH TCH SUI SUI

LANGLAUF H ERREN 30 KM FREIE TECHNIK 29. 19.3 29 .52.3 30.56.2 31.29.4 33.52.3

SUI AUT FRA SUI SUI

36.00.3 36.45.6 36.52.8 37.30.0 37.52.3

LANGLAUF DAMEN 10 KM FREIE TECHNIK I. Z urynkova Sarka

2. 3. 4. 7. 9.

Simunka Anna Heberlein Claudia Tuchova Lenka Chiffele Claire-Lise Wildi Julia

242

TCH TCH SUI TCH SUI SUI

Grininger Markus Dinkel Ton i Stoffel Lukas Fatton Didier

SUI AUT SUI SUI SUI

32.34.0 32.51.7 32.51.7 33. 18.7 34. 12.3

STAFFEL DAMEN 3 X 5 KM FREIE TECHN IK

LANGLAUF HERREN 15 KM KLASSISCH 1. Dinkel T oni 2. Grin inger Markus 3. Fournier G illes 6. Schmidig Urs 8. Fatton Didier

I. Schmidig Urs

2. 3. 9. 10.

25.52.4 26.22.5 27.07.3 28 .07. 1 29.32.4 34.45.2

1. TCH 2. SUI Heberlein C laudia, Wildi Julia, Marhis Anna

STAFFEL HERREN 3 X 10 KM FREIE TECHNIK I. TCH 3. SUI Regli Flavio, Schmidig Urs, Dinkel Toni


links Silbermedaille an den Schweizer Meisterschaften 1995: Urs König (h. 1.), Toni Dinkel (h. r.), Urs Schmidig (v. 1.) und Stephan Kunz (v. r.) (die zweite Medaille an einer Schweizer Meisterschaft in der sAs-Geschichte, die erste silberne).

unten Silbermedaille an den Schweizer Meisterschaften 1996, von links nach rechts: Stephan Kunz, Rolf Guggenbühl, Toni Dinkel, Urs König

243


68. SCHWEIZERISCHE HOCHSCHULMEISTERSCHAFTEN IN ANZERE 10. - 16. Januar 1994

ABFAHRT DAMEN I . Debrunner Nicole 2. Adam Marjory 3. Verhest Sabine

ABFAHRT HERREN SVI GBR BEL

1.37.22 1.39.34 1.49.15

GER ITA AVT SVI SVI SVI

2.06.11 2.09.36 2.09.67 2. 10.99 2.14.93 2.20.76

GER AVT GER SVI SUI SUI

1.36.95 1.38.67 1.38.82 1.41.44 1.42.91 1.54.21

RIESENSLALOM DAMEN I. M端ller Stefanie

2. 3. 6. 10. 13.

Melloni Ileana Hartmann Karin Debrunner Nicole Gruber Stefanie Balmer Evelyne

I. 2. 3. 8. 12. 14.

Aubonnet Stephane Knezaurek B. Aubonnet C. Ceralli Pierre-Alain Terrin Stt'phane Gaurhey Pascal

FRA AVT FRA SVI SVI SVI

1.24.89 1.27.27 1.28.08 1.30.48 1.31.98 1.33.51

FRA SUI AVT SVI SVI

2.00 .63 2.00.83 2.01.64 2.07.36 2.07.92

SUI FRA AVT SVI SUI

1.33.49 1.34.34 1.34.52 1.34.85 1.43.28

FRA AVT FRA

64.13 92.36 103.41

RIESENSLALOM HERREN I. T uaire Bruno

2. 3. 12. 14.

Darbellay Alain Knezaurek B. Almer Markus Ceralli Pierre-Alain

SLALOM DAMEN I. M端ller Stefanie

2. 3. 5. 7. 11.

Hartmann Karin Fleischer Stefanie Debrunner Nicole Benois Isabelle M端ller Jenny

KOMBINATION DAMEN I. Debrunner Nicole 2. Adam Marjory 3. Verhest Sabine

SLALOM HERREN I. Darbellay Alain 2. Tuaire Bruno 3. Knezaurek B. 5. Terrin Stephane 14. Gauthey Pascal

KOMBINATION HERREN SUI GER BEL

176.82 196.97 491.15

I. Aubonnet Stephane 2. Knezaurek B. 3. Tuaire Bruno

Ein Astronaut der ersten SAs-Generation: Walter ArllStutz vor siebzig Jahren.

244


68. SCHWEIZERISCHE HOCHSCHULMEISTERSCHAFTEN IN LES DIABLERETS 13. Januar - 16. Januar 1994

LANGLAUF DAMEN 7.5 KM KLASSISCH 1. 2. 3. 6. 7.

Samkova Lucie Kolanos Gabriela Zurynkova Sarka Heberlein Claudia Mächler Narhalie

TCH SUI TCH SUI SUI

LANGLAUF DAMEN 10 KM FREIE TECHNIK 34.23.3 35.13 .1 35 .16.2 38 .02.1 38 .16.0

LANGLAUF HERREN 15 KM KLASSISCH 1. Marejka Tomas 2. Cerny Hynek 3. Müller Marrin 4. König Urs 6. Dinkel Toni 10. Guggenbühl Rolf

TCH TCH TCH SUI SUI SUI

1. 2. 3. 4. 9.

Samkova Lucie Mächler Narhalie Zurynkova Sarka Kolanos Gabriela Beurer Veronique

TCH SUI TCH SUI SUI

37.04.8 38.20.0 35.16.2 35.13.1 42.17.3

LANGLAUF HERREN 30 KM FREIE TECHNIK 40.28.9 40.32.6 40.46.0 40.48.3 41.25.9 41.53.6

1. 2. 3. 8. 10.

River Joachim Müller Marrin Dinkel Toni König Urs Traplerri Adrian

FRA TCH SUI SUI SUI

47.22.4 47.41.0 47.42. 1 47.51.0 49. 18.0

STAFFEL HERREN 3 X 10 KM FREIE TECHNIK 1. TCH 2. SUI Remund Kaspar, Schmidig Urs, Dinkel Toni

Un iversiade 1995 in Jaca, 10 km Klassisch: Gabi Kolanos (die beste Nordische mit sAs-Lizenz).

245


69. SCHWEIZERISCHE HOCHSCHULMEISTERSCHAFTEN IN ANZERE 9. - 15. Januar 1995

RI ESENSLALOM DAMEN I. 2. 3. 4. 5. 7.

Ducet Marie Kuehni Sandra Gruber Stefanie Debrunner Nicole Sralder Bettina Chiesa Manuela

RIESENSLALOM HERREN FRA SUI SUI SUI SUI SUI

1.51.19 1.51.73 1.51.74 1.52.50 1.54.69 1.57.37

SLALOM DAMEN I. 2. 3. 7. 8. 9.

Ducet Marie Kuehni Sandra Bene Veronique Balmer Evelyne M端ller Jenny Oe Courten Alix

FRA SUI FRA SUI SUI SUI

ETHZ ETHZ

Aus den Pionier-Zeiten der Viererkombination

246

Grad Gerhard Heinfling Ulrich Knezaurek B. Aerni Dominik Doerig Chr. Ceralli Pierre-Alain

AUT GER AUT SUI SUI SUI

1.42.34 1.43.06 1.44.14 1.46.97 1.50.75 1.51.13

GER GER FRA SUI SUI SUI

1.27.77 1.27.29 1.27.83 1.29.94 1.34.94 1.37.50

SLALOM HERREN 1.32.86 1.33.62 1.36.95 1.48.71 1.50.89 2.08.95

I. 2. 3. 6. 12. 14.

Stroh meier Ralf Heinzfling Ulrich Lamazo uade F. Darbellay Alain Gauthey Pascal Forrer Steve

KOMBINATION HERREN (NUR SCHWEIZ)

KOMBINATION DAMEN (NUR SCHWEIZ) 1. Balmer Evelyne 2. M端ller Jenny

1. 2. 3. 9. 14. 15.

230.39 241.63

I. Gauthey Pascal 2. Ceralli Pierre-Alain 3. Forrer Steve

UNI GE UNI GE UNI LA

137.60 148.79 160.19


69. SCHWEIZERISCHE HOCHSCHULMEISTERSCHAFTEN IN LES DIABLERETS 19. Januar - 22. Januar 1995

LANGLAUF HERREN 30 KM FREIE TECHNIK

LANGLAUF DAMEN 7.5 KM KLASSISCH 1. 2. 3. 5. 9.

Kolanos Gabriela Pfluger Gorhild Gall azi Monica Heberlein Claudia Beurer Veronique

SUI AUT ITA SUI SUI

35.49.1 37.40 .3 37.52.4 38 .50.1 41.02.8

Puff Andreas Grininger Markus Dinkel Toni Schmidig Urs König Urs GuggenbühJ Rolf

GER AUT SUI SUI SUI SUI

35 .1 8.9 35.39.8 35.47.6 36.18.1 36.24.0 36.35.1

LANGLAUF DAMEN 10 KM FREIE TECHNIK 1. 2. 3. 8. 13.

Kolanos Gabriela Heberlein Claud ia j(jrnbauer Gudrun Beurer Veronique Rirz Cornelia

SUI SUI AUT SUI SUI

Puff Andreas Guggenbühl Rolf König Urs Schmidig Urs Dinkel Toni

GER SUI SUI SUI SUI

45.41.1 45.42.9 45.43.1 45 .46.7 45.53.6

STAFFEL DAMEN 3 X 5 KM FREIE TECHNIK

LANGLAUF HERREN 15 KM KLASSISCH 1. 2. 3. 4. 5. 6.

1. 2. 3. 5. 6.

36.38 .3 36.57.9 37.33 .2 40 .30.2 46.11.3

1. AUT 2. SUI Heberlein C laudia, Rey Isabelle, Haag Heike

STAFFEL HERREN 3 X 10 KM FREIE TECHNIK 1. GER 2. SUI Remund Kaspar, Schmidig Urs, Dinkel Toni

70. SCHWEIZERISCHE HOCHSCHULMEISTERSCHAFTEN IN MEIRINGEN-HASLIBERG 22. - 26. Januar 1996

RIESENSLALOM DAMEN 1. 2. 3. 5. 6. 9.

Barelle Caroline Gruber Srefanie Zelena Lucie Müller Jenny Balmer Evelyne Sralder Be[[ina

RIESENSLALOM HERREN FRA SUI CZE SUI SUI SUI

2.20.74 2.22.41 2.23.75 2.25.86 2.20.76 2.28.38

1. 2. 3. 8. 13. 14.

Darbellay A1ain Flieller Eric Srrohmeier Ralf Girardin Luc Pasche Anroine Weinmann N.

SUI FRA GER SUI SUI SUI

2.02.50 2.05.02 2.05.11 2.08.98 2.16.77 2.18.48

247


13. INTERNATIONALER SAS-PENTATHLON IN GRINDELWALD 17./18. März 1990

Rang l. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 1l. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

Name SCHWEIZER J ürg HERBERT Harald GRÜTER H ans LÜTHI Jean-Marc RUSSENBERGER Marc HERBERT Konrad STEWART Alan MELLONI Alessandro SCHNYDER Philippe MOZOLOWSKI Chrisroph KURTH Roland PHlLlPP Jürg SCHLEGEL Andreas LANGMUIR Roddy SCHWARZL Horst SCHEMMEL Chrisrian NAGILLER Hermann FRASCH IN I Andrea KNAPP Marrin LACOTTE Urs

Team THE NEWHANDLES ASCI INNSBRUCK THE NEWHANDLES MAGLIA ROSA INTEGRAL THE NEWHANDLES ASCI INNSBRUCK CORINTHIAN BUSC I ITREMONA MOLSON BROTHERS AVERAGE 31 AVERAGE 31 ZÜRICH 1 THE GOLSKIS III CORINTHIAN BUSC I ASCI GRAZ ASCI GRAZ ASCI lNNSBRUCK lTREMONA MOLSON BROTHERS MAGLIA ROSA INTEGRAL

Total 5161 5101 4910 4852 4771 4570 4488 4475 4464 4436 4416 4292 4251 4232 4206 4190 4158 4126 4095 4046

13. INTERNATIONALER SAS-PENTATHLON IN GRINDELWALD 17./18. März 1990

Rang l. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

248

Team THE NEWHANDLES ASCI INNSBRUCK MAGLIA ROSA INTEGRAL AVERAGE 31 ASCI GRAZ CORINTHIAN BUSC I I TREMONA MOLSON BROTHERS FLUCTUAT NEC MERGITU BLACK PUDDINGS

Namen Grüter Hans, Russenberger Marc, Schweizer Jürg Herberr Harald, Herberr Konrad, Nagiller Hermann Stähli Markus, Lacorre Urs, Lüthi Jea n-Marc Mozolowski Chrisroph, Kurrh Roland , Kurrh Marrhias Schemmel Chrisrian, Schwarzl Horsr, Walcher Chrisrian Langmuir Roddy, Srewarr Alan, Simpson Rory Melloni Alessandro, Fraschini Andrea, Paramirhiorri Anna Stämpfli Bernhard, Schnyder Philippe, Knapp Marrin Nauer Daniel, Nauer Beat, Wi lli Jürg Egli Urs , Hug Thomas, Jäger Urs

Total 14842 13829 12843 12757 12398 12320 11 924 11 818 11 527 11467


14. INTERNATIONALER SAS-PENTATHLON IN GRINDELWALD 16./17. März 1991

Total

Rang

Name

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16.

RUSSENBERGER Mare LAST TIME HANDLES PURTSCHERT Guido THETEAM RUSSI Bernhard DINERS CLUB KRlECHBAUM Jürgen ASCI INNSBRUCK I SCHEMMEL Ch ristian ASCGRAZ FRASCHINI Andrea I TREMONA SCHWEIZER J ürg LAST TIME HANDLES GRÜTER Hans LAST TIME HANDLES REYMOND Frans:ois SEXY BROTHERS PHILIPP Jürg OLIVIA TEAM KURTH Roland AVERAGE 30 MOZOLOWSKI Christoph AVERAGE 30 KOLOUSEK Radim EXPRAGER TERAILLON Mare LES VIEUX CHINOCS MELLONI Alessandro ITREMONA KNAPP Martin MOLS ON BROTHERS STRUB Martin BASILEA BOECKLI Daniel THETEAM FUHRERRes THE TREUPEL JIRSA Martin EXPRAGER

18. 19. 20.

Team

4853 4810 4803 4643 4604 4582 4546 4471 446 1 4460 4423 4405 4399 4386 4363 4362 4362 4286 4274 4251

14. INTERNATIONALER SAS-PENTATHLON IN GRINDELWALD 16./17. März 1991

Rang 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Team LAST TIME HANDLES THETEAM ITREMONA EXPRAGER AVERAGE 30 DINERS CLUB ASCI INNSBRUCK I ASC GRAZ MOLSON BROTHERS OLIVIA TEAM

Namen Grürer Hans, Russenberger Mare, Schweizer Jürg Steffen Peter, Purrschert Guido, Boeckli Daniel Melloni Alessandro, Melloni Stefano, Fraschini Andrea Boehm Eduard, Jirsa Martin, Kolousek Radim Kurth Roland, Mozolowski Christoph, Kurth Dario Russi Bernhard, Spillmann Richard, von Wurstemberger Charly Herbert Konrad, Nagiller Hermann, Kriechbaum Jürgen Schemmel Christian, Schwarzl Horst, Walcher Christian Schnyder Philippe, Knapp Martin, Lüthy Raphael Philipp Jürg, Rossner Hanspeter, Gammeter Sepp

Total 13870 13227 13062 12675 12600 12553 12413 12210 12130 11983

249


15. INTERNATIONALER SAS-PENTATHLON IN GRINDELWALD 21./22. März 1992

Rang l. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 1l. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

Name HERBERT Harald SCHWEIZER Jürg SCHMID O livier HERBERT Konrad NAGILLER Hermann GRÜTER Hans BÖHM Eduard TROYE Pal RUSSENBERGER Mare SCHNYDER Philippe BARES OVA Jana KNAPP Martin PRÜSSING Mathias DENGG Martin FREY Martin GUGGTSBERG Koni SCHLEGEL Andreas SCHEMMEL Christian STEINBRUNNER Thomas KURTH Roland

Team ASCI INNSBRUCK THENONAMES MANICOLOR ASCI INNSBRUCK ASCIINNSBRUCK THE ORGANTZERS EXPRAGER TELEMARK V-STIL 18.0 MOLSON BROTHERS EASTGIRLS MOLSON BROTHERS THE RUM TUM TUGGERS OUVIA THE RUM TUM TUGGERS THE TREUPEL GOLSKJS V BESTOFASCG PRESIDENTS AVERAGE 3 1

Total 5493 5073 5002 4833 4803 4744 4657 4541 4524 4512 4498 4450 4363 4317 4308 4278 4247 4246 4215 4210

15. INTERNATIONALER SAS-PENTATHLON IN GRINDELWALD 21./22. März 1992

Rang l. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

250

Team ASCI INNSBRUCK MANICOLOR MOLSON BROTHERS THE RUM TUM TUGGERS V-STIL 18.0 OUVIA THENONAMES GOLSKJS V THE TREUPEL AVERAGE 31

Namen Herbert Harald, Herbert Konrad , Nagiller Hermann Schmid O li vier, Berg Nicolas, Strub Martin Schnyder Philippe, Knapp Manin , Lüthy Raphael Aeschlimann Sabine, Frey Manin, Prüssing Mathias Russenberger Mare, Walti Beat, Binkert Chrisroph Dahle Janicke, Gammeter Sepp, Dengg Martin Mathys Christa, Schweizer Jürg, Enzler Kar! Kessler Roben, Schlegel Andreas, Dold Richard Fuhrer Andreas , Guggisberg Koni, Schmidlin Kusi Kunh Dario, Kurth Roland , Erni Stephan

Total 15129 13182 12822 12792 12502 12484 12317 12172 12012 11976


16. INTERNATIONALER SAS-PENTATHLON IN GRINDELWALD 13./14. März 1993

Rang

l. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 1l. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

Name HERBERT Chrisrl FRASCHINI Andrea HERBERT Harald LÜTHI Jean-Mare RUSSENBERGER Mare INNAUER Toni SCHWEIZER J ürg STEINEBRUNNER Thomas GAMMETER Sepp HERBERT Konrad TERRAILLON Mare TROYE Pal MELLONI Alessandro L1PBURGER Alois GRÜTERHans MELLONI Stefano DENGGArno KNAPP Manin PONCET Pierre MATHYS Christa

Team ASCI FAMILY AFFAIR ITREMONA ASCI FAMILY AFFAIR MAGLIAROSA FAIRENOUGH ASCI INNSBRUCK FAIRENOUGH THE RUM TUM TUGGERS OLlY1A ASCI FAMILY AFFAIR THE BOSSES TELEMARK ITREMONA BTA THE ORGANIZERS ITREMONA ASC HANG LOOSERS MOLSON BROTHERS THE BOSSES SOWHAT

Total

5208 5132 5037 5018 4975 4907 4750 4699 4644 4635 4634 4628 4619 4618 4608 4497 4463 4406 4386 4385

16. INTERNATIONALER SAS-PENTATHLON IN GRINDELWALD 13./14. März 1993

Rang

l. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Team ASCI FAMILY AFFAIR I TREMONA FAIRENOUGH MAGLIAROSA ASC HANG LOOSERS OLlY1A THE BOSSES THE RUM TUM TUGGERS ASCI INNSBRUCK NA-NAS ... NA

Namen Herben Chrisrl, Herben Harald, Herben Konrad M elloni Alessandro, Melloni Stefano, Frasehini Andrea Schweizer Jürg, Binken Christoph, Russenberger Mare Stähli Markus, Lüthi Jean-Mare, Zuber Andreas Dengg Manin, Dengg Arno, Dengg Adolf Dahle Janieke, Ahlm Roger, Gammeter Sepp Poneet Pierre, Poneet Nicolas, Terraillon Mare Aesehlimann Sabine, Steinebrunner Thomas, Prüssing Mathias Innauer Marlene, Innauer Toni, Nagiller Hermann Holinger Catherine, Milliquet Micheie, Petit Marie-Claire

Total

14880 14248 13761 13285 13179 13120 13103 13061 12931 12505

251


17. INTERNATIONALER SAS-PENTATHLON IN GRINDELWALD 19./20. März 1994

Rang I.

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

Name KURZ Maria HERBERT Harald SCHWEIZER J ürg KNAPP Martin LANGMUIR Roddy GRÜTER Hans SCHNYDER Philippe NAG ILLER H ermann STEINEBRUNNER Thomas SCHWARZL Horst SPIELMANN Richi W ALCHER Christian HUNKELER Urs PONCET Pierre LANGMUIR Sean KESSLER Andreas TERRAILLON Mare GUGGISBERG Koni TROYE Pal PRÜSSING Mathias

Team ASCINEW MIX ASCINEW MIX THE ORGANIZERS MOLSON BROTHERS BUSC T H E ORGANIZERS MOLSON BROTHERS ASCI NEW MIX THE RUM TUM TUGGERS BESTOFASC WILLÄ HÄMMER '94 BESTOFASC CHATZENSTRECKER THE ZEUS BOYS BUSC LAST MINUTE TEAM THE ZEUS BOYS THE TREUPELS HEMING THE RUM TUM TUGGERS

Total 5304 5059 4907 4811 4793 4751 4709 4692 4657 4639 4554 4534 4531 4514 4483 4446 4443 4425 4288 4240

17. INTERNATIONALER SAS-PENTATHLON IN GRINDELWALD 19./20. März 1994

Rang I. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

252

Team ASCI NEW MIX MOLS ON BROTHERS BUSC THE ZEUS BOYS THE ORGANIZERS THE RUM TUM TUGGERS HOFFNIGSLOS THE TREUPELS WILLÄ HÄMMER '94 BEST OF ASC

Namen Kurz Maria, Herbert Harald, Nagill er Hermann Schnyder Brigitte, Knapp Manin, Schnyder Phi li ppe Langmuir Roddy, Blyth Kerr, Langmuir Sean Terraillon Mare, Poncet Pierre, Poncet Nicolas Wagner Ivan, Schweizer Jürg, Grüter Hans Steinebrunner Thomas, Prüssing Mathias, Frey Manin Meyer Philipp, Gericke Markus, Steinebrunner Felix Guggisberg Koni, Aeschlimann Christine, Aeschlimann Sabine Spielmann Richi, Fragniere Fran<;:ois, Schmidweber Srefan Walcher Christian, Schwarzl Horst, Schemmel Christian

Total 15055 13399 13208 13104 12949 12819 12362 12107 11724 11505


18. INTERNATIONALER SAS-PENTATHLON IN GRINDELWALD 25./26. M채rz 1995

Rang I.

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

Name Team HERBERT Harald ASCI FAMILY AFFAIR HERBERT Chrisrl ASCI FAMILY AFFAIR SCHMID O liver MANICOLOR STEINEBRUNNER Thomas MAGLIA ROSA KNAPP Manin MOLS ON BROTHERS SAROTT Constant SKIUNZS ENGIADINAIS HERBERT Konrad ASCI FAMlLY AFFAIR SCHNYDER Philippe MOLSON BROTHERS KESSLER Andy HOTPANTS STRUB Manin MANICOLOR GUGGISBERG Koni THE TREUPELS DENGG Goggi ASCI GRAZ SCHWARZL Horst ASCI GRAZ TROYE Pal TELEMARK AESCH LI MANN Christ ine THE TREUPELS SCHEMMEL Chrisrian ASCI GRAZ v. WURSTEMBERGER CharlyTRIO RIO AESCHLIMANN Sabine THE TREUPELS STEINEBRUNNER Felix HOTPANTS NAUER Beat FLUCTUAT NEC MERGITU

Total

5402 5244 4963 4893 4833 4800 4719 4654 4647 4615 4610 4570 4548 4544 4491 4488 4459 4447 4372 4251

18. INTERNATIONALER SAS-PENTATHLON IN GRINDELWALD 25./26. M채rz 1995

Rang I.

2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

Team Namen ASCI FAMILY AFFAIR Herben Chrisrl, Herben Harald, Herben Konrad ASCI GRAZ Dengg Goggi , Schwarzl Horst, Schemmel Christian THE TREUPELS Aeschlimann Sabine, Aeschlimann Christine, Guggisberg Koni MOLSON BROTHERS Knapp Manin, L체thi Raphael, Schnyder Philippe MANICOLOR Schmid Oliver, Berg Nicolas, Strub Martin HOTPANTS Kessler Andy, Gericke Markus, Steinebrunner Felix FLUCTUAT NEC MERGITU Willi J체rg, Nauer Daniel, Nauer Beat SKIUNZS ENGIADINAIS Staub Remo, Frey Walter, Sarott Constant BLACK PUDDINGS Egli Urs, Jaeger Urs, Reinhan Alex BUSC/SAS TEAM Gattiker Guolf, Roed Manen, Kessler Roben

Total

15365 13606 13548 13544 12953 12574 12505 12478 11733 11727

253


WINTER-UNIVERSIADE 1991 SAPPORO

ABFAHRT DAMEN 1. 2. 3. 11. 12. 13.

Stotz Katrin McEwan Tracy Grant lngrid Debrunner Nicole Pinorini Maria-T. Gaiser Cora

ABFAHRT HERREN GER USA GBR SUI SUI SUI

1.15.16 1.15.69 1.15.96 1.17.11 1.17.71 1.18.09

RIESENSLALOM DAMEN I. Schmidhauser C.

2. 3. 10. 21. 30.

Lesjak Katja Szafranska K. Meier Nanna Pinorini Maria-T. Debrunner Nicole

Lacasse J osee Schmidhauser C. Freiher P. Pinorini Maria-T. Gaiser Cora

Bretschneider C. Phillips Briggs L端thi Werner Moeschler Renaud Karrer Urs

AUT AUT USA SUI SUI SUl

1.19.48 1.20.08 1.20.58 1.21.12 1.21.23 1.21.29

TCH USA JPN SUl SUl SUl

2.12.42 2.13.14 2.13.60 2.16.61 2.18.07 2.18.68

JPN TCH SPA SUI SUI

1.33.84 1.35.13 1.36.09 1.37.94 1.47.94

RIESENSLALOM HERREN SUI SUI POL SUI SUI SUI

2.24.26 2.25.54 2.27.13 2.29.32 2.31.29 2.34.68

SLALOM DAMEN 1. 2. 3. 16. 20.

I. Schaschl Thomas

2. 3. 7. 9. 1 I.

I. J urko Peter

2. 3. 19. 24. 28 .

Standteiner Toni Oshigiri Keiji Karrer Urs Darbellay Alain Aregger Manfred

SLALOM HERREN CAN SUl FRA SUI SUI

1.34.85 1.35.32 1.35.77 1.46.27 1.49.04

1. 2. 3. 8. 21.

Kimura Kiminobu J urko Perer Campo Ricardo Aregger Manfred Darbellay Alain

Studentinnen bei der Pistenarbeit

Foto W L. Keller und P. Foschini

254


WINTER-UNIVERSIADE 1993 ZAKOPANE

SUPER-G DAMEN 1. 2. 3. 16. 27. 28.

C hedal Carherine Messner Michaela Nobis Shannon Meyer Nanna Gruber Stefanie Debrunner Nicole

SUPER-G HERREN FRA !TA USA SUI SUI SUl

1.03.33 1.03.63 1.04.12 1.06.11 1.07.06 1.07.3 1

AUT ITA USA SUI SUI SUI

1.44.23 1.44.27 1.44.59 1.48.44 1.49.29 1.50.79

USA GER AUT SU! SU! SUI

1.41.66 1.43.22 1.44.19 1.49.03 1.51.74 1.56.08

RlESENSLALOM DAMEN 1. 2. 3. 18. 19. 23 .

Stotz Katrin Colle Sonia Nobis Shannon Meyer Nanna Benois Isabelle Gruber Stefanie

Nobis Shannon Stotz Karrin Jenn er Eva Gruber Stefanie Meyer Nanna Benois Isabelle

Hoshikawa Naomi Mächler Natalie Kolanos Gabriela Heberlein Claudia

1. 2. 3. 8. 17. 44.

Merrick Skip Simond Frans;ois Grill Hans Peter Karrer Urs Darbellay A1ain Ceralli Pierre-A1ain

1. 2. 3. 5. 27.

Karrer Urs Takefushi Kazuo Ito Hiedeaki Plaschy Didier Aerni Dominik

I. Karrer Urs 2. Pivato A1berto 3. Grill Hans Peter

USA SUI SUI

JPN SUI SU! SU!

STAFFEL DAMEN 3 X 5 KM 13. SUI Kolanos Gabriela, Mächler Nathalie, Heberlein Claudia (I.UKR; 2. JPN; 3. RUS)

1.42.21 1.42.85 1.43.30 1.43.75 1.43.79 1.47.69

USA FRA AUT SUI SUI SUI

1.44.15 1.44.21 1.44.33 1.44.77 1.45.97 1.50.42

SUI JPN JPN SU! SU!

1.38.47 1.38.77 1.39.18 1.39.23 1.50.93

KOMBINAT ION HERREN SUI ITA AUT

LANGLAUF HERREN 30 KM FREIE TECHNIK

LANGLAUF DAM EN 15 Klv! FREIER STIL 1. 16. 33. 39.

SUI !TA AUT SUI SUI SUI

SLALOM HERREN

KOMBINATION DAMEN 1. Nobis Shannon 11. Meyer Nanna 14. Gruber Stefanie

Plaschy Didier Kreil Martin WolfEric Karrer Urs Darbellay A1ain Ceralli Pierre-A1ain

RlESENSLALOM HERREN

SLALOM DAMEN 1. 2. 3. 15. 18. 19.

1. 2. 3. 4. 5. 37.

43.00.2 45.56.1 48.08.7 49.07.7

I. Nagahama K. 22. Guggenbühl Rolf 26. T rapletti Adrian 45. Favre Herve

JPN SUI SUI SUI

1.20.56.0 1.25.34.4 1.26.31 .3 1.32.02.5

STAFFEL HERREN 4 X 10 KM 8. SU! Schmidig Urs, König Urs, Guggenbühl Rolf, Dinkel Toni (1. RUS; 2. JPN; 3. AUT)

255


WINTER-UNIVERSIADE 1995 JACA DAMEN ABFAHRT 1. 2. 3. 18. 26.

Larionova Anna Brechu Marianne Felisaz Christelle Kühni Sandra Debrunner Nicole

ABFAHRT HERREN RUS FRA FRA SUI SUI

1.48.32 1.48.69 1.49.25 l.52.47 1.54.22

ESP FRA SWE SUI SUI SUI

2.06.78 2.06.80 2.06.85 2.11.73 2.13.35 2.14.91

RIESENSLALOM HERREN

ESP FRA SUI SUI SUI SUI

1.33.39 1.33.58 1.34.56 1.39.60 1.40.97 1.47.25

SLALOM HERREN

I. 2. 3. 17. 42. 48.

Aubonnet Stephane Oja Magnus WolfEric Darbellay Alain Ceralli Pierre-Alain Aerni Dominik

FRA SWE AUT SUI SUI SUI

1.42.95 l.44.24 1.44.56 1.46.68 1.48.76 l.49.82

SWE JPN !TA SU! SUI SUI

2.14.25 2.15.02 2.15.79 2.15 .90 2.16.82 2.17.93

ITA FIN SWE SUI SUI SUI

1.32.38 1.33.02 1.33.28 1.33.48 1.39.87 1.40.34

RIESENSLALOM DAMEN I. 2. 3. 29. 35. 41.

Bosch Monica Brechu Marianne Berglund Lotta Gruber D . Kühni Sandra Gruber Stefanie

1. 2. 3. 4. 7. 14.

Wiggerud Anders Kawaguchi Joji Grigolero Gian Darbellay Alain Plaschy Didier Leunig Markus

SLALOM DAMEN I. 2. 3. 14. 24. 34.

Bosch Monica Farbre Isabelle Gruber Dominique Khni Sand ra Gruber Stefanie Debrunner Nicole

I. 2. 3. 5. 24. 26.

Casrlunger Elmar Heikkala Peui Oja Magnus Leunig Markus Darbellay Alain Aerni Daminik

KOMBINATION DAMEN 1. Farbre Isabelle 9. Kühni Sandra 16. Debrunner Nicole

FRA SUI SUI

KOMBINATION HERREN l. Kawaguchi Joji 4. Darbellay Alain 14. Ceralli Pierre-Alain

JPN SUl SUI

LANGLAUF DAMEN 10 KM KLASSISCH 1. Kasnatcheva Olga 23. Kolanos Gabriela 43. Heberlein Claudia

RUS SUI SUI

3l.40.1 34.0l.6 35.27.1

LANGLAUF DAMEN 15 KM FREIE TECHNIK l. Kosnatcheva Olga 23. Kolanas Gabriela 3l. Heberlein Claudia

RUS SUI SUI

48.20.6 53 .29.0 55 .0 l.6

LANGLAUF HERREN 15 KM KLASSISCH 1. 33. 41. 47. 49. 64.

Tregoubov Alexei Guggenbühl Rolf Dinkel Toni König Urs Schmidig Urs Eggspühler R.

BLR SUI SUI SUl SUl SUI

40.28.9 42.40.9 42.56.8 43.22.7 43.33.8 44.47.7

LANGLAUF HERREN 30 KM FREIE TECHNIK l. 19. 46. 53.

Kozu Masaki Guggenbühl Ralf Palrera Cedric Eggspühler R.

STAFFEL HERREN 4 X 10 KM 8. SUI Guggenbühl Ralf, König Urs, Schmidig Urs, Dinkel Toni (i . RUS; 2. POL; 3. UKR)

256

JPN SUI SUI SUI

1.28.34.2 1.32.12.2 2.22.57.6 2.29.47.6



I

0:::

W

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路 路u Ww .w

~--o:::


Diszipliniertester Professionalismus ruft nach Kontrasten. Sie stecken auch im Extrem-Snowboard oder im Alpinstil des Bergsteigens. «Sponsoren» sind nicht tabu. Aber Gegenleistungen, Erwartungen? Nein, unvereinbar: kein Kommerz. Gaius Maecenas, römischer Ritter aus etruskischem Geschlecht, geboren am 13.4. im Jahre 70 v. Chr., gestorben im Jahre 8 v. Chr., war der Mann, der für solche Förderer zum Vorbild wurde.

REDAKTION Raoul Imseng und Martin Hodler Delegierte der Sektionen: Jose Kaelin, SAS Fribourg, Christoph Vock, SAS Basel, Philippe Gillieron und Alexander TroUer, SAS Geneve, Andreas Zuber, SAS Bern, Hansjörg Stutzer, SAS Zürich, und Christian De Courten, SAS Lausanne SCHRIFTLEITUNG Raoul Imseng

Umschlag: Foto Rene R. Bille. Vorsatz vorne: Xavier Gigandet, Foto Völkl. Vorsatz hinten: Gemälde von K Bergslien, Christiania (Oslo), 1869. Die Darstellung zeigt die königliche Skiläufergarde - die Birkebeiner -, die den Königssohn, ihn vor Feinden schützend, 60 km weit über die Hochebene nach Rena in Sicherheit zu bringen hatte. Sonderdruck: Karakoram Ghiacciaio Baltoro, Foto Vittorio Sella, 1909 (Seite 170). Dieses Jahrbuch ist beim SAS-Verlag elo Kessler Consulting Inc., Forchstrasse 95, 8032 Zürich, erhältlich. Tel. 01 3878787, Fax 01 3878700. Preis: Fr. 50.-



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