ChrisCare 2/2016 Vorschau

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Magazin für Christen im Gesundheitswesen 2/2016

Vergesslich, aber nicht vergessen

ChrisCare

ChrisCare

T TEN E P KOM END R E I R I INSP AH N S I X PRA

Vergesslich, Vergesslich, aber nicht   aber nichtvergessen vergessen DEMENZ

KULTURELLE TEILHABE TRÖSTEN MOMENTE ÄLTER WERDEN SECHSTER SINN SCHLÜSSEL SIE GEHÖREN DAZU ANDERE WELT GEFÜHL ERGÄNZT VERSTAND

FREUNDSCHAFT

Juni 2016 // (D) € 5,80 // (A) € 6,00 // (CH) SFr. 10.30 // www.chriscare.info // ISSN 1869-9944 // ZKZ 18 381


S. 4 S. 5 S. 6 S. 7 S. 10 S. 12 S. 14 S. 20 S. 21 S. 22 S. 24 S. 26 S. 27 S. 28 S. 30 S. 33 S. 36 S. 36 S. 37 S. 39 S. 42 S. 42

Trösten 45 Jahre verheiratet! Die Mundharmonika Kann denn Liebe Sünde sein? Sie bekommen doch was mit! In einer anderen Welt Kulturelle Teilhabe für Menschen mit Demenz Darf ich bitte(n?) – Zeuge sein Zum Nachdenken Blickpunkt 5. Christlicher Gesundheitskongress in Kassel Bilder vom Kongress Nachrichten Wo treffen Sie Christen, die vom Fach sind? „Sie gehören dazu!“ Medizinische Aspekte der Demenz Kleinanzeigen Termine Für Sie gelesen Leserforum Impressum Glosse

Inhalt

Redaktionskreis: Friedhilde Bartels (Hamburg), Pflegedienstleitung, Medizinisch-Geriatrische Klinik, Albertinen-Haus, Albertinen-Krankenhaus / AlbertinenHaus gGmbH, Hamburg; Pastor Frank Fornaçon (Ahnatal), Redaktion ChrisCare; Bettina Gundlach (Aumühle), Ärztin im Sozialpsychiatrischen Dienst, Vorstand Christen im Gesundheitswesen (CiG); Günther Gundlach (Aumühle), Geschäftsführer CiG; Prof. Dr. rer. cur. Annette Meussling-Sentpali, Professorin Pflegewissenschaft, OTH Regensburg; Andreas Rieck (Stuttgart), Referent im Bereich Weiterbildung und Spiritualität, Marienhospital Stuttgart; Dr. med. Georg Schiffner (Aumühle), Chefarzt Geriatriezentrum Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand, Hamburg, Vorsitzender CiG; Pastoralreferent Bruno Schrage (Köln), Dipl. Theologe, Dipl. Caritaswissenschaftler, Referent für Caritaspastoral im Erzbistum Köln; Kathrin Städler (Havelberg), Religionswissenschaftlerin und Krankenschwester; Hans-Arved Willberg (Karlsruhe), Theologe und Pastoraltherapeut; Dr. med. Monika Windsor (Zwochau), Anästhesistin, palliative care Fachbeirat: Dr. theol. Peter Bartmann (Berlin), Gesundheitsökonom, Diakonie Bundesverband; Reinhild Bohlmann (Kassel), Bund freiberuflicher Hebammen Deutschlands BfHD e.V.; Prof. Dr. med. Andreas Broocks (Schwerin), Ärztl. Direktor Carl-Friedrich-Flemming-Klinik, HELIOSKliniken; Ulrike Döring (Wiesbaden), Vorsitzende des Evangelischen Berufsverbandes Pflege; Paul Donders (Niederlande), Leitung xpand international; Prof. Dr. Ralf Dziewas (Bernau), Professor für Diakoniewissenschaft und Sozialtheologie; Heribert Elfgen (Aachen), Physiotherapeut, Dipl. Musiktherapeut; Claudia Elwert (Karlsruhe), Physiotherapeutin, Mitarbeiterin Zentrum für Gesundheit-Therapie-Heilung; Sr. Hildegard Faupel (Springe), Theologin, Pädagogin; Dr. theol. Astrid Giebel (Berlin), Diplom-Diakoniewissenschaftlerin, Pastorin, Krankenschwester, Theologin im Vorstandsbüro der Diakonie Deutschland-Evangelischer Bundesverband; Dr. med. Martin Grabe (Oberursel), Chefarzt Psychosomatik Klinik Hohe Mark, Vorsitzender Akademie für Psychotherapie und Seelsorge e.V.; Dr. med. René Hefti (Langenthal), Chefarzt SGM Klinik Langenthal, Ltg. Forschungsinstitut Spiritualität & Gesundheit; Sr. M. Basina Kloos (Waldbreitbach), Franziskanerin, Generaloberin; Sr. Anna Luisa Kotz (Untermarchtal), Vorstand Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul; Reinhard Köller (Aumühle), Arzt für Allgemeinmedizin, Naturheilverfahren; Pfarrer Ulrich Laepple (Berlin); Dr. med. Gabriele Müller (Frankfurt a. M.), Anästhesistin am Schmerz- und Palliativzentrum Rhein-Main; Rolf Nussbaumer (Herisau), Schule für christliche Gesundheits- und Lebensberatung; Weihbischof Thomas Maria Renz (Rottenburg), Diözese Rottenburg-Stuttgart; Dr. theol. Heinrich-Christian Rust (Braunschweig), Pastor der Evangelisch Freikirchlichen Gemeinde Braunschweig, Friedenskirche; Dr. med. Claudia Schark (Blankenburg), Chefärztin Klinik für Geriatrie und Innere Medizin; Oberin Andrea Trenner (Berlin), Oberin Johanniter Schwesternschaft; Dr. phil. Michael Utsch (Berlin), Psychotherapeut, Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen


EDITORIAL

2/2016 CHRISCARE

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Liebe Leserin, lieber Leser, Der Garten der Villa in Dahlem lag im Sonnenschein. Bunte Schirme schützten vor allzu großer Hitze. Im Schatten alter Bäume standen locker gruppiert die Rollstühle. Der junge Theologiestudent folgte Schwester Dorothea in den Garten, ein zwei Schritte hinter ihr, denn die Welt, die sich da auftat, war ihm noch gänzlich unbekannt. Demenz war noch nicht in aller Munde. Aber die alten Leute im Park litten offensichtlich daran. Schwester Dorothea, die später selbst an Alzheimer leiden sollte, ging zielstrebig auf die alte Dame aus ihrer Gemeinde zu, setzte sich auf die Bank neben sie und schwieg zunächst. Die Alte schaute und suchte offenbar in ihrer Erinnerung: Wer war die Frau mit der weißen Haube? Was wollte sie? Und was suchte der junge Mann neben ihr? Schwester Dorothea stellte sich geduldig – aber offenbar vergeblich – vor. Der Student rechnete damit, dass man bald unverrichteter Dinge den Besuch beenden werde. Aber weit gefehlt. Schwester Dorothea begann zu singen: Weil ich Jesu Schäflein bin, Jesus liebt mich ganz gewiss, Ich bin durch die Welt gegangen… Das waren die Lieder, die die alte Frau im Kindergottesdienst gelernt hatte und die tief in ihr schlummerten. Sie sang aus ganzem Herzen mit, zum Erstaunen der anderen Parkbesucher, von denen einige ebenfalls die Lippen bewegten. Erstaunt war auch der angehende Pfarrer, denn er erlebte eine ganz und gar andere Art der Kommunikation. Schwester Dorothea spielte auf der Klaviatur der Erinnerung. Sie führte singenderweise ein seelsorgerliches Gespräch. Heute ist Demenz eines der Megathemen. Jeder weiß dazu etwas zu sagen. Alle fürchten sie. Und die christliche Gemeinde ist oft hilflos, wie sie mit ihren an Demenz leidenden Mitgliedern umgehen soll. Besonders in freikirchlichen Gemeinden, die stark vom Mitmachen ihrer Glieder leben, scheint der Demente manchmal fehl am Platz. In dieser Ausgabe von ChrisCare beschäftigen wir uns mit verschiedenen Aspekten des Umgangs mit Demenzpatienten. Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Wir würden uns freuen, wenn Sie uns dazu schreiben. Auch das sensible Thema der Sexualität haben wir nicht ausgespart, wohl wissend, dass es eines der Tabuthemen ist. Aber wir wollen mit ChrisCare den ganzen Menschen mit all seinen Facetten in den Blick nehmen. Seit dem letzten Jahr ist unser Redaktionsteam gewachsen. Aus Hamburg ist die Pflegedienstleiterin des evangelisch-freikirchlichen Albertinenhauses Friedhilde Bartels dazu gekommen. Aus Stuttgart ergänzt der katholische Theologe Andreas Rieck den Kreis. Ihre Andreas Rieck, Bettina Gundlach, Ärz-

Stuttgart, Referent

tin im Sozialpsychiatri-

im Bereich Weiterbil-

schen Dienst, Aumühle,

dung und Spirituali-

Vorstand Christen im

tät, Marienhospital

Gesundeitswesen (CiG)

Stuttgart


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