risani piruw - Dein Auslandssemester an der PUCP Lima (2011)

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Ein Medienprojekt von Anke Clausen und Robert Köhler September 2011 | www.risanipiruw.de

Dein Auslandssemester an der

ALLTAG UND LEBEN IN

LIMA

Zwischen Anden und Pazifik

REISEN IN

PERU

Von Regenwald bis Wüste

STUDIEREN

PARTNER-UNIVERSITÄT

Das kommt mir Spanisch vor


Palacio de Gobierno in Lima

Mac Gregor - Geb채ude an der PUCP

Obst- und Gem체sedreirad Steilk체ste Barranco / Miraflores

Was f채hrt denn da?

Lima - Miraflores

Obststand un Lima 2|


Ja weißt du, es ist einfach total anders! Wie anders? Naja anders, anders als in Deutschland. Hmm... ok. Wie denn?

Es ist 21.40 Uhr und ich bin bereits über vierzehn Stunden unterwegs, sitze gerade im Flugzeug und sehe unter mir seit gefühlten vier fünf Stunden den Regenwald. In etwa anderthalb Stunden werden wir landen. Ich bin müde und gleichzeitig aufgeregt, blicke aus dem kleinen Fenster. Dann tauchen sie auf. Wir befinden uns auf etwa 5000 Meter Flughöhe, doch die Anden wirken zum Greifen nah. Riesige Berge, rötlich schimmern sie. Die ersten Häuser sind zu sehen, mitten im Gebirge, oder sind wir gar nicht mehr mitten im Gebirge? Es werden immer mehr. Die restliche Flugzeit: etwa 30 Minuten. Es sind die Ausläufer von Lima. Wir drehen auf dem Pazifik, setzen zur Landung an. Ich sehe ärmliche Hütten. Dann setzen wir auf. Ortszeit: 16.10 Uhr. Am Flughafen erhalte ich mein Visum für 180 Tage Aufenthalt. Die Frau redet nur Spanisch mit mir. Ich gehe Geld tauschen - ganz unkompliziert, hole mein Gepäck, gehe durch die Sicherheitskontrolle und freue mich, als ich eine lächelnde Frau sehe, die ein Schild hoch hält mit meinem Namen darauf. Es ist meine Vermieterin, sie hatte versprochen mich abzuholen. Das Taxi steht bereit. Ich bemühe mich, die freundlich lächelnde Frau zu verstehen. Entdecke Peru! Sie sagt, dass wir etwa eine Stunde zu meinem neuen Zuhause brauchen werden. Während der Fahrt lasse ich die Eindrücke auf mich wirken. Chaotisch und anders nehme ich den Trubel auf der Straße in diesem Moment wahr. Der Sound von Lima ist Gehupe, Radiomusik, Ansagen des „cobradors“ im Combi, das Klappern alter Autos und

wieder Gehupe. Aber auch die Hupen sind anders, mal eher Sirenengeräusche, manchmal schon nur noch wie ein Kratzen, manche sind echt schrill, aber die Verschiedenheit: sehr auffallend! Und die Hupe wird ständig benutzt, sie ist scheinbar der wichtigste Bestandteil eines Fahrzeuges. Die sind auch sehr vielfältig. Unzählige Taxis, die kleinen Ticos, Mototaxis, Fahrräder mit drei Rädern auf denen ganze Umzüge stattfinden können, Motorräder, auch welche mit Ladefläche und dann dreirädrig. Und was für Autos! Die klapprigsten Kisten fahren hier herum und viele VW Käfer gibt es, riesige Schulbusse, die man aus den amerikanischen Filmen kennt, ja und die vielen Combis und Micros, Kleinbusse die dich für einen Sol durch die Stadt fahren. Wo die Fahrt lang geht, steht am Bus. Festgelegte Haltestellen und Fahrpläne gibt es nicht. Die Combis füllen neben Taxis fast die kompletten Straßen und kommen daher ständig vorbei. Alles läuft hier auf Spanisch. Außerdem gibt es in Peru nicht nur Spanisch als Landessprache, sondern auch Quechua und Aymara. Sprachen der alten Kulturen Perus. Am nächsten Tag muss ich zur Uni. Meine erste Fahrt im Combi. Es ist saueng, wir drängeln uns in den Bus. Ich muss stehen. Immer mehr Leute steigen ein. Endlich erhasche ich einen Sitzplatz. Auf mich wirkt diese Fahrt total fremd. Lima liegt in der Costa. Die Stadt erstreckt sich von den Anden bis zum Pazifik und mit mehr als 8 Millionen Einwohnern beherbergt sie rund ein Drittel der Gesamtbevölkerung Perus. Peru ist in drei geologische Gebiete unterteilt, Costa, Sierra und Selva. Die Vielfalt der Landschaften ist enorm. Es gibt einfach unglaublich viel zu sehen in diesem vielfältigen Land Peru. Fast sechs Monate hatte ich Zeit, dieses Land zu erleben. |3


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Bewerbung

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Vorbereitungen aus Deutschland

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Die Universidad Católica Kommunikationswissenschaft an der PUCP Studieren in Peru Erste Tage an der PUCP Einschreibung in die Kurse Betreuung an der PUCP Kursbeispiele: Comunicación intercultural und Fotografía Unialltag

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Du wirst dich nie langweilen: PUCP-Studentin Lucía über Studium und Leben in Lima

Leben zwischen Anden und Pazifik

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Einkaufen in Lima WG oder Gastfamilie? Der tägliche Wahnsinn auf den Straßen

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Peru aus Sicht eines Venezolaners Von Cuy und Ceviche... ... bis Chicha Morada

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Nabel der Welt Der Sonne entgegen Rätsel in der Wüste Von Null auf 4780 Sonne satt Pyramiden im Wüstensand

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Rafting im Río Cañete Buggyfahrt durch die Wüste Naturspektakel bei Pisco Schlucht der Kondore Regenwald am Amazonas Atemberaubend

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Über uns und das Projekt

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Impressum

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20 23 24 26

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Offene Türen: PUCP-Professor Espinoza über kulturellen Austausch Studentenausweise Kultur und Sport an der PUCP Ganz begeistert: Austauschstudentin Verena über Kurse an der PUCP


Huaraz

Nationalpark Huascarán Seite 44

Máncora

Iquitos

Regenwald, Amazonas Seite 43

Sonne, Strand, Meer Seite 39

Huancayo

Endpunkt der ehemals höchsten Eisenbahnstrecke der Welt Seite 38

Barranca Caral

Seite 39

Cusco

Lima

Heiliges Tal der Inka, Machu Picchu Seite 30

Pontificia Universidad Católica del Perú Seite 20

Lunahuaná Wasser-Rafting

Seite 39

Region Ica

Nasca-Linien, Islas Ballestas, Huacachina Seite 36 / 40

Titicaca-See Arequipa Valle del Colca Seite 41

Uros-Inseln, Sonneninsel Seite 34

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Platz an der Sonne

Als Student der Angewandten Medienwissen-

schaft musst du dich zuerst beim IfMK bewerben, um einen Platz an einer Partneruniversität zu erhalten. Die Bewerbungsfristen enden am 01. September oder am 01. März, etwa ein halbes Jahr vor Beginn des gewünschten Auslandssemesters. Deine Bewerbung für einen Platz an einer Partneruniversität muss an den Institutsdirektor (Prof. Broll) gerichtet werden. Ein Auswahlgremium entscheidet dann, welcher Bewerber sich auf seinen Wunschplatz bewerben darf. *Stand August 2011

Das Bewerbungsverfahren

An der PUCP dauert das Semester 1 von Mitte

März bis Anfang Juli und das Semester 2 von Mitte August bis Mitte Dezember. Die Begrüßungstage für Austauschstudenten beginnen jeweils eine Woche vor Semesterstart. Bewerbungsfrist an der PUCP ist der 15. Januar oder 15. Juni, also etwa zwei Monate vor Beginn des entsprechenden Semesters. Pro Semester dürfen vier Studenten der TU Ilmenau an die PUCP gehen, um dort ein Auslandssemester zu verbringen. Daher nimmt beispielsweise das IfMK eine erste Auswahl der Interessenten des Fachgebietes vor und bestimmt, wer sich an der PUCP für einen Platz der Universitätspartnerschaft bewerben darf. Wenn du vom IfMK für die PUCP ausgewählt wurdest, solltest du dich bei Frau Wedekind vom Akademischen Auslandsamt melden. Die Anmeldeformulare der PUCP liegen dort in englischer oder spanischer Sprache für dich bereit. 6|

Weitere Informationen dazu erhältst du auf der IfMK-Internetseite über ein Auslandsstudium. Hier findest du auch die aktuellen Bewerbungsfristen und eine Auflistung der benötigten Dokumente. Studierende anderer Fachrichtungen können sich direkt bei Frau Wedekind vom Akademischen Auslandsamt melden, um sich für ein Auslandssemester an der PUCP zu bewerben.

Ausfüllen der Bewerbungsunterlagen

Die Bewerbungsun- >>

terlagen sind in vier 4 Teile in den BewerbungsTeile unterteilt. Im unterlagen: ersten Teil befinden - allgemeine Infos sich allgemeine wichti- - Angaben zur Person ge Informationen, wie und Heimatuni etwa die Visabestim- Kurse mungen und die Re- Unterkunft gistrierung für Kurse. Diese müssen vom Studenten sorgfältig gelesen und unterschrieben der Bewerbung beigefügt werden. Im zweiten Teil wird ein Formular mit Angaben zur Person und zur Heimatuniversität ausgefüllt. Im dritten Teil werden die gewünschten Kurse angegeben und im vierten Teil wird die Art der Unterkunft gewählt. Ferner muss der Bewerbung eine Kopie vom Reisepass oder Personalausweis beigefügt werden, ein Foto, eine Immatrikulationsbescheinigung, sowie eine Übersicht der bisherigen Studienleistungen.


Die richtige Kurswahl

Um zu erfahren, welche Kurse angeboten wer-

den, musst du auf die Internetseiten der unterschiedlichen Fakultäten gehen. Für Medienstudenten empfiehlt es sich, Kurse in den unterschiedlichen Vertiefungsrichtungen an der „Facultad de Ciencias y Artes de la Comunicación“ zu belegen. Die verschiedenen Vertiefungsrichtungen, sogenannte „carreras“, sind Artes Escénicas (Darstellende Kunst), Comunicación Audiovisual (Audivisuelle Kommunikation), Comunicación para el Desarollo (Entwicklungskommunikation), Periodismo (Journalistik) und Publicidad (Werbung). Auf der Seite der Facultad de Ciencias y Artes de la Comunicación kannst du bei Especialidades in der linken Navigationsleiste die verschiedenen Vertiefungsrichtungen auswählen. Beim plan de estudios kannst du nun den regulären Ablauf des Studiengangs für die peruanischen Studenten einsehen. Dir wird direkt auffallen, dass alle angebotenen Kurse erst ab dem 5. Semester beginnen. Das liegt daran, dass sich die Studenten in Peru erst nach zwei Jahren „Estudios Generales“ für eine Fakultät und einen Vertiefungsstudiengang entscheiden. Im Quinto Nivel - dem fünften Semester beginnen sie also erst mit einer Fachrichtung und entsprechen damit in etwa dem ersten oder zweiten Semester hier in Ilmenau.

Jeder Kurs ist mit einer Schlüsselnummer, dem Kursnamen, den Voraussetzungen und der Anzahl der Credits gekennzeichnet. So ist für den Kurs CCO-202 „Teoría de la comunicación“ die Voraussetzung, den Kurs CCO-131 „Comunicación social“ besucht zu haben. Für Austauschstudenten ist es meist kein Problem, trotzdem diese Kurse zu Für einige Kurse müssen bebesuchen. Solltest stimmte Voraussetzungen du dennoch unsi- erfüllt sein cher sein oder es wird ein sehr spezieller Kurs vorausgesetzt, frage im Oficina de Relaciones Internacionales nach, ob es bei der Kurswahl Schwierigkeiten geben könnte. Ein wichtiges Merkmal ist die „Numero de Créditos“. Sie bietet schon sehr früh Aufschluss darüber, wie zeitaufwändig der gewählte Kurs sein kann. Oft ist 7 die höchste Creditzahl die vorkommt. Doch bereits bei 4 Credits kannst du in etwa mit sechs bis acht Stunden Arbeitsaufwand pro Woche rechnen. Fast alle Kurse (ab 3 Credits) bestehen aus zwei Stunden Vorlesung und zwei Stunden Seminar, zu denen jeweils Anwesenheitspflicht herrscht. Der Kurs CCE-201 „Fotografía“ beispielsweise hat 4 Credits und setzt sich zusammen aus zwei Stunden Vorlesung und vier Stunden Praktikum pro Woche. Außerdem müssen jede Woche genügend Fotos geschossen werden, um diese im Praktikum zu entwickeln. Eine kurze Inhaltsbeschreibung der Kurse erhältst du in den „sumillas“.

Besonderheit an der Facultad de Ciencias y Artes de la Comunicación

Die Facultad de Ciencias y Artes de la Comunicación hat bei

der Bewerbung um Kurse eine Besonderheit gegenüber anderen Fakultäten an der PUCP. Wenn du dich für die Kurse entschieden hast, die du gerne an der Fakultät besuchen möchtest, musst du dich zusätzlich zu den Angaben der Kurse auf dem Bewerbungsformular direkt bei der Fakultät melden und um freie Kapazität in gewünschten Kursen bitten. Das geht sehr einfach per e-Mail zu erledigen, muss allerdings erst nach der Zusage durch die PUCP erfolgen. Auch das Oficina de Relaciones Internationales macht auswärtige Studierende auf diese Besonderheiten aufmerksam und leitet dir die entsprechende Kontaktperson weiter. Allerdings ist es leider auch möglich, dass es in entsprechenden Kursen keine freien Kapazitäten mehr für Auslandsstudenten gibt. Als Wunsch solltest du daher alle Kurse angeben, die du dir während deines Auslandssemesters vorstellen könntest zu besuchen.

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Eine Auswahl an angebotenen Kursen der Comunicaciones: - Teoría de la Comuniación - Lenguaje de los Medios - Métodos y Técnicas de Investigación 1 - Historia del teatro peruano - Dramaturgia 1 - Comunicación Política - Fotografía - Fotografía Documental - Legislación en Comunicaciones - Video 1 - Radio 1 - Comunicación Intercultural - Marketing Social y Político - Comunicación Organizacional - Periodismo Multimedia - Creatividad Publicitaria

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Wohnungssuche

Der wohl auffallendste Unterschied in Bezug

Flug buchen

Um von Deutschland aus nach Lima zu gelan-

gen, gibt es verschiedene Flugangebote. Beachten solltest du bei deiner Wahl unter anderem, wie viel Freigepäck du mitführen darfst. KLM gestattet beispielsweise einen Koffer mit max. 25 kg und ein Handgepäckstück. Geflogen werden kann mit Lufthansa über Caracas, mit KLM über Amsterdam oder mit Iberia über Madrid.

Auslandskrankenversicherung

Während des Auslandssemesters muss eine

Auslandskrankenversicherung abgeschlossen werden. Bei fast allen bekannten Versicherungsgesellschaften ist dies in Deutschland etwa zwei Monate vor Beginn des Auslandssemesters möglich. Die Kosten liegen ungefähr bei 30 Euro im Monat. 8|

auf studentisches Wohnen in Lima ist, dass es dort fast keine Wohngemeinschaften oder Studentenwohnheime gibt. Es ist üblich, dass peruanische Studenten während ihres Studiums bei ihren Eltern wohnen. Daher unterstützt dich das Oficina de Relaciones Internacionales bei der Suche nach einer Studentenwohnung oder einem Zimmer bei einer peruanischen Familie, indem es dir im Anschluss an die Bewerbung entweder eine Liste mit möglichen „residencias estudiantiles“, sogenannten Studentenwohnungen, oder eine Liste mit potentiell in Frage kommenden peruanischen Familien zusendet. In der Rubrik „Alltag und Leben in Lima“ erhältst du hierzu nähere Informationen.

Arztbesuche

Bevor du dein Semester auf einem anderen

Kontinent beginnen kannst, solltest du deinen Hausarzt aufsuchen und überprüfen lassen, ob du die benötigten Impfungen für Peru besitzt. Da beim Fehlen von vorgeschriebenen Impfungen die Behandlung durchaus zwei bis drei Monate dauern kann, solltest du diese Vorlaufzeit mit einplanen. Wichtige Impfungen für Peru sind die gegen Gelbfieber, Tollwut, Typhus sowie Hepatitis A und B. Weiterhin solltest du dich über die Tropenkrankheit Malaria informieren. Wahrscheinlich gibt dir der Arzt Tabletten wie etwa „Malarone“ vorsorglich mit, wenn du planst, in malariagefährdete Regionen zu reisen. Lima und Umgebung sowie die Regionen um Cusco und dem Titicaca-See gelten als malariafrei. Den internationalen Impfpass mit vorgeschriebener Gelbfieberimpfung benötigst du, wenn du von Peru aus in andere südamerikanische Länder, wo Gelbfieber auftritt, reisen möchtest, oder die Regenwaldgebiete besuchen willst.


Peruanisch = Spanisch ?

Spanisch lernen

Alle Kurse an der PUCP finden in spanischer

Sprache statt und auch im Alltag wirst du kaum ohne Spanisch zurechtkommen. Daher solltest du frühzeitig anfangen Spanisch zu lernen, wenn du dein Auslandssemester gerne in Lima verbringen möchtest. Das Spracheninstitut der TU Ilmenau bietet hier verschiedene Spanischkurse auf unterschiedlichen Niveaustufen an. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, ein Sprachtandem zu machen. Verschiedene Sprachtandem-Börsen vermitteln dich dazu an einen Brieffreund, der Spanisch als Muttersprache spricht. Dadurch kannst du deine Sprachkenntnisse und vor allem alltägliche Umgangsformen verbessern. Am „Instituto de Idiomas Católica“ an der PUCP kannst du kostenpflichtige Spanischkurse besuchen. Allerdings finden diese Kurse täglich meist von 9-11 Uhr in San Isidro, beim Centro Cultural statt und sind daher nur schwer mit dem Stundenplan der PUCP zu vereinen. Sie kosten etwa 360 Soles pro Monat und setzen sich aus 36 akademischen Stunden zusammen. Spanischkurse, die nur einmal wöchentlich stattfinden, existieren leider nicht. Desweiteren hast du in Lima eine relativ große Auswahl an privaten Sprachschulen. Diese bieten Kurse zu unterschiedlichen Zeiten und in verschieden großen Gruppen an. Während unseres Aufenthalts mussten wir jedoch feststellen, dass die Angebote der privaten Schulen oft sehr teuer sind.

Gebühren bei der Abhebung von Bargeld im Ausland

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n Peru muss annähernd alles mit Bargeld bezahlt werden. Um Gebühren bei der Abhebung zu vermeiden, solltest du schon im Vorfeld mit deiner Bank klären, welche Leistungen sie bezüglich der Abhebung von Bargeld im Ausland anbietet. Durch den Abschluss eines möglichen Reisepaketes oder durch mögliche Allianzen zwischen verschiedenen deutschen und peruanischen Banken können Gebühren im Ausland umgangen werden.

Das peruanische Spanisch unterscheid et sich von der Sprache, die in Spanien ges prochen wird. Die Aussprache in Peru ist jedo ch sehr deutlich und klar, was das Verständn is erleichtert. Das peruanische Spanisch weist einige Besonderheiten auf. So wird z.B . die grammatikalische Form „vosotros“ durch „ustedes“ ersetzt. „vosotros“ sowie die übliche Endung der 2. Person Plural wird nicht verwen det. Stattdessen nutzen die Peruaner bei „us tedes“ die gleiche Verbendung wie bei „ellos/ella s“. Außerdem unterscheiden sich in Per u einige Begriffe vom europäischen Spanisch. So heißt etwa das Auto in Peru „el carro“ und nicht „el coche“.

Stipendienmöglichkeiten

Da die PUCP eine Partneruniversität der TU

Ilmenau ist, besteht für Studierende, die ihr Auslandssemester dort verbringen möchten, die Möglichkeit eines Teilstipendiums der TU Ilmenau. Je nach Anzahl der Bewerber um diese Stipendienmöglichkeit kannst du eine Förderung von bis zu 400€ monatlich erhalten. Auch über das PROMOS-Programm kannst du ein Stipendium erhalten. Da die Bewerbungsfristen und die Stipendienhöhe immer wieder sehr unterschiedlich sein können, solltest du dich beim Akademischen Auslandsamt über die Möglichkeiten einer finanziellen Förderung direkt informieren. Auch auf den Seiten des DAAD können Stipendien ausgeschrieben sein. la beca - Stipendium |9


Die Pontificia Universidad Católica del Perú, kurz PUCP, liegt in San Miguel, einem Stadtteil von Lima. Sie ist eine der größten Universitäten Südamerikas. Hier studieren etwa 20.000 junge Menschen. Es gibt 3200 Dozenten, 13 Bibliotheken, einen Bücherladen und vier Cafeterien. Mit elf Fakultäten und mehr als 40 Studiengängen bietet die PUCP Studierenden ein vielfältiges Angebot für ein Auslandssemester.

Uni-Hauptgebäude Mac Gregor

Die Universität - von den Peruanern wird sie

kurz nur „PUC“ oder „Católica“ genannt - ist eine private Universität. Peruaner müssen für ihr Studium bezahlen und das kann die Familien umgerechnet bis zu 500€ im Monat kosten. Du als Austauschstudent der TU Ilmenau hast das Glück, dass aufgrund der Partnerschaft beider Universitäten keine Studiengebühren vor Ort fällig werden. Zusätzlich besteht durch diese Hochschulpartnerschaft auch die Möglichkeit einer finanziellen Unterstützung im Rahmen eines Teilstipendiums der TU Ilmenau. Genauere Informationen zu den unterschiedlichen Stipendien erhältst du in der Rubrik „Bewerbung“. Das Gelände der PUCP gleicht einer Oase, einem riesigen Park mitten in Lima. Auch einige Rehe und Eichhörnchen sind hier zuhause. Zwischen den Grünflächen, Palmen und Blumen ist immer jemand damit beschäftigt, die Wege zu säubern. Der Boden wird nicht gekehrt, sondern gewischt. Ein boulevardähnlicher Weg zieht sich über den ganzen Campus hinweg, hiervon zweigen die einzelnen Zugänge zu den Gebäuden ab. Viele Studenten liegen an warmen Tagen auf der Wiese und lernen. Das Gelände ist nicht für jedermann zugänglich. Mauern, Zäune und Kontrollen an den Eingängen sorgen dafür, dass nur Angehörige der Universität herein kommen. Deinen PUCP-Studentenausweis musst du daher immer bei dir haben, wenn du dich auf dem Weg in die Uni machst.

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Interviews über das Studium an der PUCP gibt´s als Videos auf

el venado - Reh (eig. Rotwild) la ardilla - Eichhörnchen la librería - Buchladen la pileta - eig. Spülbecken, an der PUCP ist damit die kleine Brunnen anlage vorm Pabellón Z gemeint, die gerne als Treffpunkt mit Kommi litonen dient


Das Bildungssystem in Peru unterscheidet sich

sehr stark von dem in Deutschland. Mit 16 Jahren beginnen die Peruaner ihr Studium an einer Universität. An der PUCP durchlaufen sie zunächst ein zweijähriges Studium auf der Ebene „Nivel Básico“. Dabei handelt es sich um die sogenannten „Estudios Generales“, las ciencias - Wissenschaften, die man als Einführung Naturwissenschaften in das eigentliche Studilas letras - Geisteswissenum betrachten kann. Sie schaften teilen sich in die beiden Bereiche „Estudios Generales Letras“ und „Estudios Generales Ciencias“ auf. Strebt ein Student eine Ausbildung im geistes- und sozialwissenschaftlichen Bereich an, beispielsweise die Kommunikationswissenschaft, dann belegt er Kurse der „Letras“ (Letras = Geisteswissenschaften). In Vorbereitung auf natur- und ingenieurwissenschaftliche Studiengänge hingegen belegt ein Student Kurse aus dem

Angebot der „Estudios Generales Ciencias“ (Ciencias = Naturwissenschaften). Im Anschluss an die „Estudios Generales“ beginnt das Studium in den jeweiligen Fächern, die Studierenden befinden sich nun auf dem „Nivel de Pregrado“. Diese Ebene ist mit dem Bachelor-Studium in Deutschland vergleichbar und dauert ungefähr drei Jahre. Angehende Kommunikationswissenschaftler der PUCP belegen erstmals Kurse an der Facultad de Ciencias y Artes de la Comunicación. Am Ende des „Pregrado“-Studiums steht der akademische Grad des „bachiller“. Daraufhin kann man an der PUCP ein Studium auf dem “Nivel de Postgrado” beginnen. Dies ist vergleichbar mit dem deutschen Master-Studium. An der “Escuela de Graduados” der PUCP erlangt man dabei den akademischen Grad „Doctor“ oder „Magister“ auf seinem jeweiligen Fachgebiet. Die „Postgrado“-Ausbildung dauert etwa zwei Jahre.

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eim Beginn des „pregrado“-Studiums an der Facultad de Ciencias y Artes de la Comunicación an der PUCP wählen Studierende zwischen fünf verschiedenen Vertiefungsrichtungen, den sogenannten “carreras”. Dazu gehören: - Comunicación Audiovisual - Publicidad - Periodismo - Artes Escénicas - Comunicación para el Desarrollo Hinter den Studierenden liegen zu diesem Zeitpunkt die zweijährigen „Estudios Generales“. Die „carrera“ beginnt dadurch mit dem „nivel 5“, sprich dem fünften Semester. Während der vorgesehenen sechs „pregrado“-Semester („nivel 5“ bis „nivel 10“) müssen Studierende die in ihrer „carrera“ festgelegten Pflichtkurse besuchen. Dazu kommen „cursos electivos“, d.h. Wahlkurse, die frei gewählt und in bestimmter Anzahl absolviert werden müssen. Die Pflichtkurse der fünf „carreras“ der Facultad de Ciencias y Artes de la Comunicación sind im „plan de estudios“ festgelegt. Prinzipiell kannst du während deines Auslandssemesters jeden dieser Kurse belegen, dies ist aber abhängig von verfügbaren Kapazitäten für Austauschstudenten. Studierende der PUCP, die für ihr Studium in der Regel hohe Studi-

engebühren bezahlen, werden natürlich bevorzugt. Als Faustregel für die Wahl deiner Kurse gilt: je höher die Semesterzahl, desto häufiger sind Vorkenntnisse in Form von zuvor absolvierten Kursen notwendig („requisitos“). Ein „requisito“ für den Kurs „Comunicación intercultural“ ist beispielsweise „Teoría de la comunicación“. Allerdings musst du nicht nachweisen, dass du diesen Kurs absolviert hast. Mit der Ilmenauer Lehrveranstaltung „Einführung in die Kommunikations- und Medienwissenschaft“ solltest du aber beispielsweise für diesen Kurs gewappnet sein. Zu den Informationen über die verschiedenen Kurse gelangst du über

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comunicaciones - Kommunikationswissenschaft la carrera - Studium, Studiengang la especialidad - Studienrichtung el requisito - Bedingung, Voraussetzung la publicidad - Werbung el periodismo - Journalismus las artes escénicas - darstellende Kunst, Bühnenkunst la comunicación para el desarrollo - Entwicklungskommunikation el plan de estudios - Studienplan, Lehrplan la sumilla - Kurzzusammenfassung

Innenhof Mac Gregor - Gebäude

Für internationale Studenten bietet die

ist zum Beispiel Taschendiebstahl in Lima tatsächlich sehr verbreitet, wenn du aber PUCP eine Woche vor Kursbeginn zwei einige Vorkehrungen triffst und gewisse Einführungstage an. Den Terminplan dafür Regeln beachtest, kannst du dir solche Unanund die wichtigsten Eckdaten im Semester nehmlichkeiten ersparen. Während dieser erhältst du schon zusammen mit deiner ZuInformationsveranstaltung wirst du etwa sage für das Auslandssemester an der PUCP. darauf hingewiesen, dass du keine größeren In einer ersten Informations- und OrientieGeldmengen und Wertgerungsveranstaltung („General Orientation genstände mitführen und & Welcome“) wirst du über die Einschreinicht mit offensichtlich bung in die Kurse, den Internetzugang auf wertvollen Accessoires am dem Campus, die Uni-E-Mail-Adresse, die Körper auffallen solltest. Plattform „Campus Virtual“ und auch über Vom Reisepass solltest du Visa-Modalitäten informiert. Dabei erhältst eine Kopie anfertigen (am besten in der du eine Mappe mit wichtigen Informationen deutschen Botschaft!), die immer separat und Zugangsdaten. Außerdem steht ein Fovom Original aufzubewahren ist. Achtsam totermin auf dem Programm, um Bilder für solltest du außerdem mit Rucksäcken sein. die Studentenausweise zu machen. Danach Auch bei der Auswahl von Taxis ist Vorsicht triffst du deinen „compañero PUCP“. geboten. So wird zum Beispiel von einer Am zweiten Einführungstag findet die Fahrt in einem „Tico“ abgeraten. Es handelt sogenannte „pre matrícula“ (oder pre sich dabei um Kleinstwagen, die aufgrund registration) statt, eine noch nicht verbindihrer Größe und Bauweise als eher unsicher liche Vorabeinschreibung in die Kurse. eingestuft werden. Auf dem Fahrzeugdach Jede Fakultät bietet hier einen separaten sollte stets ein „TAXI“-Schild angebracht Informationstermin an und klärt über die sein. Vertrauenswürdige Fahrer haben Einschreibungsformalitäten in die Kurse auf. zudem einen Dienstausweis. Nachts solltest So werden peruanische Studierende bei der du es vermeiden, allein unterwegs zu sein, Einschreibung stets bevorzugt und internatigerade in unsicheren Gegenden. onale Studenten können nur berücksichtigt eit erhältst werden, wenn nach der endgültigen EinWertvolle Tipps zum Thema Sicherh uridad“ nach schreibung der Peruaner noch freie Plätze du abgesehen von der „Charla de Seg peruanischen vorhanden sind. unserer Erfahrung insbesondere von Während der Informationsveranstaltung Regel, welche Kommilitonen. Diese wissen in der n Orten du „Charla de Seguridad“ wirst du über SiViertel als sicher sind und an welche cherheitsaspekte in Lima aufgeklärt. Zwar bestimmte Dinge beachten musst.

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Sicherheit in Lima

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D

Campus

as „Oficina de Relaciones Internacionales“ kümmert sich um die auswärtigen Studenten und bietet eine gute Betreuung, insbesondere durch das Programm „compañero PUCP“. Hierbei wird jedem Austauschstudierenden ein peruanischer Student an die Hand gegeben, um Fragen zu beantworten, Tipps zum Leben in Lima zu geben und im – doch etwas anders funktionierenden – Unialltag unterstützend zur Seite zu stehen. Die Mitarbeiter des „Oficina de Relaciones Internacionales“ helfen dir von Anfang an weiter, wenn du Fragen oder Probleme rund um dein Studium und dein Aufenthalt in Peru hast. Außerdem informieren sie dich per E-Mail mindestens ein Mal monatlich in einem „boletín“ über Veranstaltungen und sonstige Neuigkeiten an der Universität.

Die Angabe von Kursen im „Course Form“ bei den

Bewerbungsunterlagen der PUCP dient lediglich der Orientierung für die Universität. Sie kann im Einschreibungsverfahren noch verändert werden!

1. pre matrícula (pre registration) Bereits während der Einführungstage findet eine noch nicht verbindliche Vorabeinschreibung in die Kurse, die „pre matrícula“ (oder pre registration) statt. Wie schon erwähnt, bietet hierbei jede Fakultät einen separaten Informationstermin an und klärt über die Einschreibungsformalitäten in die Kurse auf. So werden peruanische Studierende bei der Einschreibung stets bevorzugt und internationale Studenten können nur berücksichtigt werden, wenn nach der endgültigen Einschreibung der Peruaner noch freie Plätze vorhanden sind. An der Facultad de Ciencias y Artes de la Comunicación erhältst du bereits einen Stundenplan, in dem die Kurse eingetragen sind, die du im „Course Form“ bei den Bewerbungsunterlagen angegeben hast. Weiterhin kannst du dich über Kurse informieren, die du bei der Bewerbung noch nicht angegeben hast und dich bei noch freien Kapazitäten auch dafür einschreiben. 2. matrícula presencial (course registration) Erst eine Woche nach Beginn der Kurse findet die endgültige Einschreibung (matrícula presencial / course registration) statt. Bis dahin hast du noch die

Möglichkeit, sehr unkompliziert deine Kurswahl zu ändern und anhand der ersten Uniwoche zu entscheiden, ob du mit deinen Kursen zufrieden bist. Die endgültige Einschreibung ist ein sehr zeitaufwändiger und von der Uni perfekt durchgeplanter Prozess. Nicht nur die Austauschstudenten, sondern auch die peruanischen Studierenden schreiben sich an diesem Tag verbindlich in ihre Kurse ein. Am Ende der Einschreibung erhältst du eine Kursübersicht und den wichtigen Stempel „Oficina Central de Registro MATRICULA COMPLETA“.

Die drei Schritte zur Einschreibung in deine Kurse: 1. Angabe von Kursen im „Course Form“ in den Bewerbungsformularen 2. pre matrícula / pre registration 3. matrícula presencial / course registration

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Kurse an der Facultad de Ciencias y Artes de la Comunicación:

Comunicación intercultural

Der Kurs teilt sich in zwei Stunden clase und

zwei Stunden practica pro Woche auf. Während der clase werden vor allem theoretische Inhalte vermittelt und es finden Referate über die Fachtexte statt. Während der practica werden die Kursteilnehmer verstärkt einbezogen und sprechen etwa über eigene Erfahrungen oder berichten über Traditionen in ihrer Familie. Im Kurs wird der Fokus auf die Interkulturalität innerhalb Perus gelegt und dabei verschiedene Konzepte über friedliches Zusammenleben, den Dialog zwischen den Kulturen etc. vorgestellt. Hintergrund ist die Diversität der peruanischen Bevölkerung. Es gibt nicht DIE peruanische Kultur, sondern viele verschiedene soziale Gruppen, etwa die indigene Bevölkerung in den Anden oder die Kulturen im Amazonas-Gebiet, die teilweise auch eine eigene Sprache sprechen (z.B. ist das Quechua in der Region um Cusco sehr verbreitet). Dies ist Grund für gesellschaftliche Probleme wie Diskrimination und Rassismus, mit denen das Land nach wie vor zu kämpfen hat.

Fotografía

Der Kurs ist zweigeteilt und besteht wöchent-

lich aus zwei Stunden clase und vier Stunden practica. Während der clase wird zum Beispiel der Aufbau einer analogen Kamera erläutert und verschiedene fotografische Größen wie Brennweite, Tiefenschärfe, Blendenzahl, etc. erklärt. Die practica finden im Fotolabor statt. Ziel des Kurses ist es, dass die Studenten erlernen, mit einer analogen Kamera umzugehen, Fotos unter Berücksichtigung der verschiedenen Kameraeinstellungen zu erstellen und diese anschließend im Fotolabor zu entwickeln. Die Fotos müssen meist außerhalb der Kurszeiten geschossen werden, um sie während des Praktikums oder wiederum außerhalb der Kurszeiten im Fotolabor entwickeln zu können. änkt sich auf Dieser Kurs beschr , die heute analoge Fotografie mäß ist. Die nicht mehr zeitge lativ jung. Teilnehmer sind re r Kurszeiten Auch außerhalb de Diesen Kurs n erledigen kön musst du Aufgabe empfehlen. Z nen wir gerne weiteror entwickeln. wa und Fotos im Lab großen Arbei r bedeutet er einen relati dwerk der v tsaufwand, Wenn du das Han aber du lern unglaublich st icklung von viel über die klassischen Entw Gesellschaft Perus und a ktuelle sozia en willst, bist le Probleme Fotofilmen erlern Herausforder und ungen. du hier richtig.

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U

nialltag in Peru, das bedeutet vor allem viele Texte lesen, HausarbeiCafetería de Arte ten schreiben und A nw e s e n h e i t s pflicht in allen Kursen. Die Kurse an der PUCP sind sehr arbeitsintensiv. Regelmäßig finden „Controles de lectura“ statt. Das sind kleine Tests, in denen du unter Beweis stellen musst, dass du die vorgegebene Lektüre gelesen und verinnerlicht hast. Die Texte kannst du in den Copyshops kaufen, die es an mehreren Gebäuden gibt, zum Beispiel im Pabellón Z. In den Pausen bilden sich oft lange Schlangen vor dem Fenster des Copyshops, da die Angestellten die Texte nicht auf Vorrat kopieren, sondern individuell vom „MasterText“ anfertigen müssen. Die „Master-Texte“ für einen Kurs sind jeweils in einer Mappe gesammelt. Du kannst dir diese Mappe ansehen und dir dann die Texte auswählen, die du benötigst. Druckfrisch erhältst du dann die neue Lektüre und musst sie meist auch gleich bis zur nächsten Woche gelesen haben. Die Kurse beginnen immer zur vollen Stunde und dauern etwa zwei Stunden. Ob Theorie oder Praxis, sämtliche Lehrveranstaltungen finden in kleinen Gruppen aus ca. 20 bis 25 Personen statt. Vorlesungen mit mehr als 100 Personen, wie sie in Deutschland üblich sind, gibt es nicht, demzufolge auch keine Hörsäle. Zwischen den einzelnen Kursen kannst du in den zahlreichen Cafeterien eine Kleinigkeit essen oder direkt in der Mensa ein Menü zu dir nehmen. Es gibt z.B. ein „plato económico“ und ein „plato básico“ zu sehr niedrigen Preisen. Zum Menü gehören immer ein oft viel zu süßes und schwer definierbares Erfrischungsgetränk („refresco“) und ein kleines süßes Brot. Welches Fleisch du auf den Teller bekommst, wird meistens nicht erwähnt. Zu den Stoßzeiten sind die Cafeterien und Mensen sehr voll und du musst einige Zeit in der Warteschlange einplanen. In einigen Kursen gibt es regelmäßig „tareas“. Das sind Hausarbeiten, die meist in Gruppen angefertigt werden müssen und sowohl aus einer schriftlichen Ausfertigung als auch einer mündlichen Präsentati-

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Mensaessen

on im Kurs, in Form eines Referates, bestehen. Etwa in der Mitte des Semesters finden die „examenes parciales“ (Zwischenprüfungen) statt, am Ende des Semesters schließlich die „trabajos finales“ (Abschlussarbeiten) bzw. „examenes finales“ (Abschlussprüfungen). Die Zwischenprüfungen schreibst du innerhalb einer Woche in allen gewählten Kursen. So kann es vorkommen, dass du an einem Tag mehrere Prüfungen schreibst. Bei der Zwischenprüfung wird nun der Stoff aller Lektüren abgefragt und anhand der Ergebnisse deiner „Controles de lectura“ sowie der bewerteten Hausarbeiten kannst du schon im Vorfeld planen, für welches Fach du jetzt mehr oder weniger lernen solltest. Auch die „examenes finales“ el comedor - Mensa finden in allen la tarea - Aufgabe, Aufgabenstellung Kursen in- el control de lectura - schriftliche Abfrage der Lektüre nerhalb einer el examen parcial - Zwischenprüfung Woche statt el examen final Abschlussprüfung und bilden den Abschluss el trabajo final - Abschlussarbeit des Semesters. Möglich ist hier jedoch auch, dass das „examen final“ aus einer Hausarbeit besteht, die in Gruppen bearbeitet werden muss („trabajo final“). Wahrscheinlich kennst du deine peruanischen Kommilitonen am Ende des Semesters bereits sehr gut, weil über das ganze Semester verteilt immer wieder Hausaufgaben in Gruppen („tareas“), insbesondere an der Facultad de Ciencias y Artes de la Comunicación, angefertigt werden. Den Zwischenstand deiner Noten kannst du im „Campus Virtual“ jederzeit einsehen und daher in etwa einschätzen, wie gut oder schlecht du deine Kurse abschließen wirst. Deine Endnoten und eine Übersicht über die besuchten und bestandenen Kurse werden dir nach dem Semester vom „Oficina de Relaciones Internacionales“ an das Akademische Auslandsamt der TU Ilmenau gesendet. Hast du das Semester 1 an der PUCP besucht, werden die Ergebnisse Ende August bzw. Anfang September verschickt, beim Semester 2 erhältst du sie Ende Januar bzw. Anfang Februar. Abholen kannst du diese Zertfikate („certificados“) bei Frau Wedekind.

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Prüfungen

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PUCP-Studentin Lucía über Studium und Leben in Lima Ich bin Lucía, eine Studentin von der PUCP. Ich helfe auch beim Programm „compañero PUCP“ mit, das ist ein Programm wie We4You in Ilmenau. Ich war auch eine Studentin dort für ein Jahr. Ich fing mit der Uni an als ich 16 Jahre alt war. Das bedeutet, dass ich seit fünf Jahren an der PUCP bin, davon habe ich ein Austauschjahr in Ilmenau gemacht.

„controles“ (kleinere Prüfungen), verschiedene Aufgabenstellungen, Zwischenprüfungen - die etwa 30 Prozent der Kursnote ausmachen - und am Ende die Abschlussprüfungen. Außerdem ist es wichtig, dass du, gerade bei den Kommunikationswissenschaften, in den Kursen anwesend bist. Denn weil wir viel in Gruppen arbeiten, wäre das sonst ärgerlich für die anderen Kommilitonen.

„Wir machen erst zwei Jahre Estudios Generales.“ Der Studiengang hier dauert fünf Jahre, weil wir eben an der Universität schon beginnen, wenn wir noch ziemlich jung sind. Wir machen erst zwei Jahre „Estudios Generales“. Diejenigen, die Kommunikationswissenschaft studieren wollen, machen „Estudios Generales Letras“, wo sie Kurse wie Anthropologie, Soziologie, Philosophie, etc. besuchen.

„Wir Peruaner leben nicht in WGs.“ Ein weiterer großer Unterschied hier ist die Unterkunft. Wir Peruaner leben nicht in WGs. Die meisten wohnen immer noch im Haus der Eltern, weil sich fast alle Universitäten in Lima befinden. Von daher, unsere Familien leben hier, ist es ein bisschen schwierig, an einen anderen Ort zu gehen. Aber für Austauschstudenten gibt es „residencias de estudiantes“ (Studentenunterkünfte), wo sie mit anderen Ausländern zusammen wohnen. Das ist sehr gut.

„Die Fakultät hat fünf Fachrichtungen.“ Ich bin Studentin der „Audiovisuellen Kommunikation“ an der Facultad de Ciencias y Artes de la Comunicación. Die Fakultät hat fünf Fachrichtungen. Das sind „Publicidad“ (Werbung), „Periodismo“ (Journalismus), „Artes Escénicas“ (Darstellende Kunst), „Comunicación para el Desarrollo“ (Entwicklungskommunikation) und, wo ich studiere, „Comuncicación Audiovisual“ (Audiovisuelle Kommunikation). „Es gibt große Unterschiede zwischen der Universität in Ilmenau und der Universität hier.“ Die Fakultät hat ein direktes Abkommen mit der Technischen Universität Ilmenau, in den Studiengängen „Angewandte Medienwissenschaft“ und „Medienwirtschaft“. Es gibt große Unterschiede zwischen der Universität in Ilmenau und der Universität hier. Zum Beispiel was die Leistungen betrifft. Hier haben wir nicht nur eine Abschlussprüfung, sondern während des gesamten Semesters 16 |

„Du wirst dich niemals langweilen“ Trotz der vielen Arbeit während des ganzen Semesters gibt es immer sehr, sehr viele Feiern in Lima, und in Peru generell. Lima ist eine Stadt mit zehn Millionen Einwohnern. Das bedeutet, dass es viele Diskotheken gibt, viele Bars, du kannst vielen Aktivitäten nachgehen, viele Orte kennen lernen. Außerhalb von Lima gibt es den peruanischen Regenwald, das Hochland - dort befinden sich Cusco und Machu Picchu, den Norden, wo es die besten Strände von Peru gibt, die besten von Lateinamerika wenn du mich fragst. Du wirst dich niemals langweilen, du wirst dich niemals so fühlen, als gäbe es hier nichts zu erleben. Das Interview in voller Länge gibt´s als Video auf


Professor Espinoza über kulturellen Austausch Ich bin Leiter des Fachgebiets „Comunicación para el Desarrollo“ (Entwicklungskommunikation). Derzeit gebe ich verschiedene Kurse, z.B. „Metodología de Investigacion“ (Methoden der Forschung), „Teorías de la comunicación“ (Theorien der Kommunikation) und “Comunicación intercultural” (Interkulturelle Kommunikation). „Uns haben Studenten aus verschiedensten Ländern besucht“ Die Bildungspolitik der Pontificia Universidad Católica del Perú war schon immer durch Öffnung nach außen geprägt. In den vergangenen Jahren haben uns Studenten aus verschiedensten Ländern besucht. Für eine bestimmte Zeit ihrer Ausbildung gliedern sie sich in unsere Universität ein. Gemeinsam mit unseren peruanischen Studenten können sie interkulturelle Erfahrungen sammeln, mit all den Möglichkeiten, die das akademische Leben an der Universität, und das Leben in Lima, das Leben in Peru bietet. „Gegenseitigen Austausch ermöglicht“ Das Abkommen, das wir mit der TU Ilmenau geschlossen haben, hat uns den gegenseitigen Austausch ermöglicht. Viele peruanische Studenten sind nach Deutschland gegangen, und viele deutsche Studenten sind nach Peru gekommen. Wir haben die Deutschen immer sehr wohlwollend empfangen. „Interkulturalität innerhalb Perus“ Insbesondere in meinem Kurs “Comunicación intercultural” empfange ich Austauschstudenten. Wir beschäftigen uns dort mit der Interkulturalität innerhalb Perus. Denn Peru ist ein multikulturelles Land. „In Lima findet man viele Spuren von verschiedenen Kulturen“ Unsere Traditionen wurzeln in den Andengebieten, in den Quechua-sprachigen Regionen und im Aymara-Gebiet. Aymara wird in der Region gesprochen, die wir uns mit Bolivien teilen. Und wir haben Traditionen, die auf frühere Einwanderungen zurückgehen, etwa aus der orientalischen

Welt oder aus Japan, aus China, die ebenso die peruanische Nationalität prägen. Besonders hier in Lima findet man viele Spuren von verschiedenen Kulturen, in der Sprache, im Essen, in der Architektur. Das ist eine Bereicherung für uns.

„Radio für kulturelle und Bildungszwecke“ Ich koordiniere das interkulturelle Radioprojekt „Voluntaradio“. In verschiedenen Regionen Perus bieten Professoren und Studierende Weiterbildungen an, um das Radio für kulturelle und Bildungszwecke sowie zur Entwicklungsförderung zu nutzen. Peru ist ein Land mit sehr schwierigen geografischen Gegebenheiten. Die Gebirgskette der Anden durchquert das Land von Norden nach Süden. Es gibt große Kommunikationsschwierigkeiten zwischen vielen Bevölkerungsgruppen. Das Radio ermöglicht es, diese geografischen Schwierigkeiten zu überwinden. Es ist ein leicht zugängliches Kommunikationsmedium für die Menschen. „Als Erinnerung daran haben uns die Landbewohner eine Mütze geschenkt“ Der erste Workshop, den wir durchführten, fand in den höher gelegenen Gebieten um Cusco statt, einer Region, wo Quechua gesprochen wird. Als Erinnerung daran haben uns die Landbewohner eine Mütze geschenkt, ein „chullo“, voller Farben, weil es sich um eine Kultur handelt, die Farben und Freude derjenigen übermittelt, die in den Anden wohnen, inmitten der Natur. Wir freuen uns sehr, wenn wir einige Studenten von euch hier bei uns haben. Wir hoffen dass ihr weiterhin kommt. Wir hoffen, dass wir euch hier an der Universität in Lima treffen, einem Haus, in dem ihr immer willkommen seid. Ich hoffe wir sehen uns bald. Das Interview in voller Länge gibt´s als Video auf

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ie PUCP bietet zahlreiche Sport-, Sprach-, Musik- und Tanzkurse für alle Studenten der Uni an. Außerdem unterhält die Universität ein kulturelles Zentrum in San Isidro, das sogenannte „Centro Cultural“. Hier finden regelmäßig Veranstaltungen, wie Theateraufführungen und Filmvorstellungen, oder auch Workshops statt, an denen du teilnehmen kannst. Durch eigene Erfahrungen sehr zu empfehlen ist das CEMDUC, das „Centro de Música y Danza“. Einmal wöchentlich finden die unterschiedlichen und kostenlosen Kurse wie Gitarre spielen, Panflöte oder Klavierunterricht, Salsa und Marinera statt. Austauschstudenten können sich dazu innerhalb der ersten Uniwoche anmelden.

Centro Cultural in San Isidro el taller - Workshop la zampoña - Panflöte el cajón - peruanische Kistentrommel

Im „Instituto de Idiomas Católica“ können kostenpflichtige Spanischkurse besucht werden. Die Kurse auf den unterschiedlichsten Niveaustufen finden täglich, meist von 9-11 Uhr, in San Isidro, beim Centro Cultural statt. Sie kosten etwa 360 Soles pro Monat und setzen sich aus 36 akademischen Stunden zusammen. Leider haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich ein solcher Kurs nur schwer mit dem Stundenplan der PUCP vereinen lässt. Ein Spanischkurs, welcher nur einmal wöchentlich stattfindet, existiert leider nicht. Wenn du dennoch nicht auf das Sprachen lernen verzichten möchtest, kannst du beispielsweise am „Centro de Estudios Orientales“ Japanisch, Koreanisch oder auch Kurse über orientalische Kunst, den Buddhismus oder Hinduismus belegen. Diese Kurse sind mit 120 Soles pro Semester ebenfalls kostenpflichtig, finden dafür allerdings einmal wöchentlich für zwei Stunden statt.

Sportplatz an der PUCP

Aerobic, Basketball, Leichtathletik, Volleyball, Fußball, Karate, Gymnastik, Schwimmen, Tischtennis und Pilates bilden nur eine Auswahl der angebotenen Sportkurse der Abteilung „Deportes PUCP“. Die Kurse finden an unterschiedlichen Wochentagen regelmäßig statt und sind teilweise kostenpflichtig -Aerobic und Pilates beispielsweise kosten 450 Soles pro Semester.

U

m das erste Mal auf den Universitätscampus zu gelangen, musst du am Besuchereingang deinen Personalausweis vorlegen. Du erhältst dann einen provisorischen Zettel mit deiner Matrikelnummer. Dieser gilt als vorläufiger „Ausweis“, solange bis du nach einigen Wochen deinen richtigen Studentenausweis erhältst. In Peru gibt es zwei verschiedene Studentenausweise, einen von der Universität sowie einen weiteren der Republik Peru. Letzteren benötigst du etwa, um im Bus die Studentenermäßigung zu erhalten. Der internationale Studentenausweis ISIC ist eigentlich nicht notwendig. Die offizielle Karte des Staates ist den Peruanern vertrauter und damit wirst du wie ein einheimischer, peruanischer Student behandelt (es gibt etwa bei einigen Sehenswürdigkeiten verschiedene Tarife für einheimische und ausländische Studenten).

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Campus


Austauschstudentin Verena über ihre Kurse an der PUCP

Studieren an der PUCP - Lektüre en masse „Ich habe hier verschiedene Kurse, aus dem pregrado und aus dem postgrado, das heißt Bachelor- und Masterniveau. Insgesamt muss man hier sehr viel lesen. Für jeden Kurs gibt es eine Lektürenliste. Man geht in einen Copyshop, holt sich die herauskopierten Kapitel aus Büchern und liest die bis zur nächsten Woche - wenn man fleißig ist, es ist nämlich wirklich viel.“ Ciudadanía y responsibilidad social „Ein Kurs, den ich hier gewählt habe, heißt „Ciudadanía y responsibilidad social“. Der Kurs ist sehr interessant, weil natürlich vieles über die Gesellschaft in Peru geht und ich schon viel gelernt habe, wie sich die Leute fühlen in ihrer Gesellschaft, welche Probleme es gibt. Sehr geschockt hat mich der Rassismus, der hier herrscht in Peru. Der Rassismus und die Angst, zu seinen eigenen Wurzeln zu stehen. Wenn man indigene Wurzeln hat, ist das mehr oder weniger etwas, das man versucht zu verheimlichen. Das waren Dinge, die mich sehr geschockt haben und die man so davor nicht weiß, die man aus keinem Reiseführer herausliest.“

Negociación de conflictos „Ein Kurs, den ich hier belege, ist ein Masterkurs und der ist auch ein bisschen anders. Die Leute sind nicht 17, so wie in einigen meiner Kurse, sondern eher 35 im Schnitt. Die arbeiten alle jeden Tag und kommen dann abends um sieben zu den Kursen. Eine entspanntere Atmosphäre ist es abends, Professor und Studenten sind ein bisschen mehr auf einem Niveau und wir machen ganz viele praktische Übungen. Mein Kurs geht über Konfliktlösung - „Negociación de conflictos“ - man lernt verhandeln, man macht Verhandlungsübungen. Realidad social peruana „Einer der Kurse, die ich noch habe, ist „Realidad social peruana“. Die Inhalte sind scheinbar sehr interessant, allerdings habe ich ein unwahrscheinlich großes Problem, den Professor zu verstehen. Die Texte, die wir lesen müssen, sind sehr spezifisch, sehr schwer, mit dem Kurs bin ich leider einfach überfordert.“ Kultur pur - Panflöte und traditionelle Tänze „Es gibt hier ein ganz tolles kulturelles Zentrum an der Universität, an dem man Musikunterricht nehmen kann und die verschiedensten, mehr oder weniger traditionellen Tänze erlernen kann. Ich habe mir „Marinera norteña“ ausgesucht, das macht man mit einem, wie einem Taschentuch. Das ist Blasmusik, nicht wirklich ein Paartanz aber man tanzt schon mit einem Mann zusammen. Es ist sehr lustig, sehr interessant. Ich und noch ein anderer Deutscher werden auch vom Professor gelobt, dass wir doch peruanisches Talent hätten. Dann habe ich noch meinen Panflötenkurs, Panflöte wollte ich schon immer mal lernen, mal schauen wie gut ich am Ende bin.“ Verena studiert in Belgien und hat das Semester 2010-2 an der PUCP absolviert.

Das Interview in voller Länge gibt´s als Video auf

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Lima ist nach Kairo die zweittrockenste Hauptstadt der Welt. Regen gibt es hier eigentlich nicht. Die Hauptstadt Perus befindet sich in einem schmalen Tieflandstreifen zwischen dem Pazifik und den Anden, der sogenannten „Costa“. In dieser gesamten Region gibt es nahezu keinen Niederschlag und somit zieht sich ein Wüstenstreifen zwischen den Bergen und dem Meer durch das Land.

Lima ist eine sehr schnell wachsende Stadt, mitt-

wagen mit dem Wassertank vorbeikommt. Der Campus der PUCP gleicht einer Oase im lerweile geht man von rund zehn Millionen Eingrauen und zubetonierten Lima. Rehe grasen auf wohnern aus. Am Stadtrand entstehen immer der Wiese, Studenten laufen plappernd über die wieder neue sogenannte Pueblos Jóvenes, also Anlage. Der Staub der Stadt ist hier schnell verjunge Dörfer. Diese bestehen zunächst aus einfagessen. Die Wege werden regelmäßig sauber gechen Hütten, die vor allem mit Strohmatten, Karhalten, die Bewässerungsanlagen sorgen dafür, ton, Planen usw. errichtet werden. Erst wenn die dass das Grün hier nicht verschwindet. Bewohner über genügend Geld verfügen, werden Abends wird es bereits gegen 18 Uhr dunkel. Auch die Behausungen mit Ziegeln ausgebaut. zu dieser Zeit genießen noch viele junge Leute die Die wenigen wohlhabenden Viertel, z.B. MirafRuhe und angenehme Atmosphäre auf dem Camlores, San Isidro oder La Molina, unterscheiden pus. Auf dem Spielplatz am Parque Kennedy in sich sehr stark von den übrigen Bezirken Limas. Miraflores herrscht auch zu später Stunde noch In geringster Entfernung – von nur wenigen KiHochbetrieb. Genauso in den Einkaufsstraßen. lometern – prallen hier zwei komplett verschiePeruaner sind nachtaktiver als die Deutschen. dene Welten aufeinander: die moderne Großstadt und Konsumgesellschaft, dagegen die verarmte Der Sound von Lima Bevölkerung, die sich in den Pueblos Jóvenes am Lima nicht. Es ist „Silencio“, also Ruhe, findest du in Stadtrand niedergelassen hat. Wenn man seine InAutofahrer ist es ganz einfach immer laut. Für Bus- und sel des Wohlstands nicht verlässt, dann bekommt anderen Verkehrsteilselbstverständlich, sich gegenüber man auch so gut wie nichts von dieser Diskrepanz erkbar zu machen. Es nehmern permanent akustisch bem n eine Avenida oder mit. ist wohl Pflicht zu hupen, sobald ma In den wohlhabenden Gebieten sowie in den zent- Calle befährt. Dazu wird die Geräuschkulisse der Stadt vor ianten von Sirenen ralen Bezirken gibt es einige Parks, jedoch ist Lima allem noch durch alle möglichen Var ßerdem tragen die im Hinblick auf Grünanlagen wohl mit keiner eugeprägt. Sie heulen an jeder Ecke. Au ropäischen Stadt vergleichbar. Dort, wo Pflanzen Motorgeräusche der teilweise schon vom Anblick auseinanKonzert bei. wachsen, tun sie es nur, weil regelmäßig der Lastderfallenden Karossen ihren Teil zum

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Miraflores Miraflores ist der Hotel- und Geschä ftsbezirk von Lima, dementsprechend ist es hier sehr lebe ndig und es gibt viele Touristen. Zentrum des Bezirks ist der Parque Kennedy, hier befinden sich auch die „Municipalidad“ und die Kirche. Im Zentrum von Mir aflores dominieren Hochhäuser das Stadtbild, vereinzelt findest du kleine historische Gebäude aus der Kolonialze it. Das Larcomar ist ein Einkaufs- und Freizeitzentrum. Geschäfte, Restaurants, Bars, Diskot heken und Kino wurden direkt in die Felsküste hinein gebaut. Von hier aus hast du einen tollen Ausblick auf den Pazifik, genauso wie entlang den „malecónes“ zwischen Miraflores und Barranco.

Larcomar

Huaca Pucllana Mitten in Miraflores befindet sich ein e Ruinenstätte der alten Lima-Kultur. In der Ausgra bungsstätte kannst du die große Pyramide aus Lehmziege ln besichtigen, außerdem gibt es ein kleines Museum. In der Anlage bieten sich skurrile Aussichten, denn die historische Stätte ist gänzlich von Großstadtbeb auung umgeben.

Huaca Pucllana

Nachtleben

Kinos

Das Nachtleben in Lima lernst du am besten in Begleitung von peruanischen Freunden kennen, die ihre Stadt gut kennen. Barranco und Miraflores sind die Viertel mit den meisten Kneipen, Bars und Clubs.

Kinos gibt es beispielsweise im „Larcomar“, in der „Plaza San Miguel“ und am Parque Kennedy. Hollywood-Filme werden meist in Originalsprache mit spanischer Untertitelung gezeigt.

Barranco

Barranco

unmitBarranco ist ein Stadtteil von Lima, der chburg des telbar an Miraflores grenzt und als Ho adt gilt. Nachtlebens der peruanischen Hauptst ch, kleinTagsüber wirkt das Viertel sehr gemütli aflores liegt städtisch und ruhig, genauso wie Mir auch Barranco direkt an der Küste. tralen Platz Jedes Wochenende findet auf dem zen peruaniin Barranco ein Markt statt, bei dem d. sches Essen gekocht und verkauft wir

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San Francisco

Palacio de Gobierno

Altstadt - el centro histórico Das historische Zentrum von Lima liegt ungefähr acht Kilometer landeinwärts von Miraflores entfernt und ist mit dem Metropolitano-Schnellbus ganz gut zu erreichen. Die beiden schönsten Plätze sind die „Plaza de Armas“ und die „Plaza San Martin“, welche durch eine Fußgängerzone miteinander verbunden sind. Im Gegensatz zu den modernen Stadtteilen Miraflores oder San Isidro gibt es im Zentrum sehr viele historische Bauten aus der Kolonialzeit. Die „Plaza de Armas“ ist in Peru der zentrale Hauptplatz einer Stadt, so auch in Lima. Dort stehen der „Palacio de Gobierno” (Regierungspalast), der Palacio Arzobispal (Erzbischofspalast), die Catedral de Lima (Kathedrale), der Palacio Municipal de Lima (Stadthaus) und der Palacio de la Unión (Sitz des Club de la Unión). Den Regierungspalast kannst du besichtigen, jedoch musst du dich ein paar Tage vorher in einem

Plaza San Martin

kleinen Büro mit Reisepassnummer anmelden und ein konkretes Datum auswählen. Spätestens am Nachmittag vorher wirst du dann telefonisch über den genauen Termin informiert. Die „Plaza San Martin“ ist ein weiterer großer Platz im historischen Zentrum. Der Platz ist ausschließlich von weißen Gebäuden umgeben, in der Mitte steht das Denkmal für San Martin, der 1821 die Unabhängigkeit Perus ausrief. Wenige Gehminuten von der „Plaza de Armas“ entfernt befindet sich das Kloster „San Francisco“. Die Anlage samt Katakomben kannst du innerhalb einer Führung besichtigen. In der Altstadt gibt es einige kuriose Einkaufsmeilen. Zum Beispiel befinden sich in einer Straße ausschließlich (!) Optikerläden. In einer anderen reiht sich ein Geschäft an das andere, wo Zahnarztstühle und sämtliches Praxiszubehör verkauft wird.

San Cristóbal - Lima von oben

San Cristóbal Museen: Wenn du dich für die peruanische Geschichte interessierst, solltest du das „Museo de la Nación“ aufsuchen. Im „Museo Oro del Perú“ werden Schmuck und Kostbarkeiten der alten peruanischen Kulturen gezeigt.

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Der Hügel San Cristóbal befindet sich nahe dem historischen Zentrum. Von dort hast du einen tollen Ausblick auf die Stadt, vorausgesetzt der Smog trübt das Bild nicht all zu sehr. Von hier oben zeigt sich die Größe der Stadt. In alle Himmelsrichtungen reicht Lima bis zum Horizont bzw. die Bebauung kriecht einfach die Berge hinauf. In der Ferne sind die Hochhäuser von San Isidro und Miraflores zu erkennen, direkt unterhalb des Hügels befinden sich eher einfache Häuser in den Vierteln der armen Bevölkerung. Die gesamte Stadt wirkt etwas trist im Anblick, die meist bunten Häuserfassaden können den farblosen Gesamteindruck nicht ändern. Kleine Touristen-Combis fahren in 15 Minuten zum Kreuz auf dem Gipfel des Hügels. Start ist in der Nähe des „Plaza de Armas“.

Chinesisches Viertel - el barrio chino

In Peru und vor allem in Lima hat ein verhältnismäßig hoher Anteil der Bevölkerung chinesische Wurzeln. Aus der Vermischung der peruanischen und der chinesischen Küche entstand die „Chifa“, die heute in Peru weit verbreitet ist. Das „barrio chino“ liegt östlich des historischen Zentrums, rund um den „mercado central“. Es gibt ein großes chinesisches Tor und eine kleine Fußgängerzone mit chinesischen Läden und Restaurants.


¿Cuánto cuesta? Einkaufen in Lima Am Ende des Paseo de la Republica am Plaza

Grau befinden sich die „Polvos Azules“, eine riesige Einkaufshalle, die du vielleicht lieber erst einmal in Begleitung eines Peruaners betreten solltest. Denn sie befinden sich in La Victoria, einem als unsicher geltenden Stadtteil Limas. In den „Polvos“ kannst du dir so ziemlich alles kaufen was es gibt. Unzählige Stände, nach unterschiedlichen Abteilungen geordnet, bieten Schuhe, Klamotten, Elektrogeräte und CD’s an. Mit den Verkäufern muss hier der Preis regelmäßig ausgehandelt werden, allein deshalb ist es hilfreich in peruanischer Begleitung zu sein. Einen Kontrast zu dem Gewusel in den „Polvos“ bietet das „Larcomar“ an der Küste von Miraflores. Das moderne Einkaufszentrum, in dem sich zahlreiche Bars und Restaurants sowie ein Kino und Clubs befinden, Vokabeln fürs Einkaufen: ist in die Steilen efectivo - Barzahlung küste am Pazifik gebaut und bie¿Cuánto cuesta? tet daher einen Wie viel kostet das? herrlichen Blick el descuento - Rabatt auf das Meer. el centro comercial Oft sieht man Einkaufszentrum hier Paraglider in der Luft. Da das Larcomar eine der touristischen Attraktionen in Lima ist, sind die Preise dementsprechend hoch. Ein weiteres großes Einkaufszentrum befindet sich an der Kreuzung der „Universitaria“ mit der „La Marina“: Die „Plaza San Miguel“ bietet ähnlich wie

Plaza San Miguel das Larcomar zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, Bars und Restaurants, und ist von der Universität nur wenige Stationen entfernt. Die „Jockey Plaza“ ist wohl die Die Preise für Kleidung sind in Peru sehr niednobelste Shopping-Mall, die rig, da viele Textilien Peru zu bieten hat. Sie liegt etwas hier direkt produziert außerhalb zwischen San Borja werden. und dem wohlhabenden Vorort La Molina. Bekannte Kaufhäuser in Peru sind „Saga Falabella“ und „Ripley“, die in etwa mit dem Angebot von Karstadt zu vergleichen sind. Die Haupteinkaufsstraßen in Miraflores findest du rund um den Parque Kennedy, die „José Pardo“ und die „Larco“. In der Altstadt von Lima gibt es eine Fußgängerzone, die „Jr. de la Unión“.

Kosmetikprodukte sind Im Supermarkt in Peru recht teuer. Für den ersten Einkauf in einem peruanischen Supermarkt

Im Supermarkt

solltest du viel Zeit einplanen. Bekannte Geschäfte sind „Vivanda“, „Metro“, „Plaza Vea“ und „Wong“. Sie haben ein ähnliches Angebot wie deutsche Supermärkte. Einige Besonderheiten solltest du dennoch beachten, z.B. dass du nicht nur Gemüse, sondern auch deine Brötchen erst wiegen lassen musst. Außerdem gibt es oft riesige Dessertstände mit einem großen Angebot an verschiedenen Kuchen und Tortenstücken. Das Angebot an unterschiedlichen Sehr praktisch: In Miraflores musst du dir Kartoffelsorten ist riesig, was bei mehr als 3000 verschiedenen Arten keine Gedanken über Öffnungszeiten machen. Der in Peru nicht verwundert. An den Supermarkt wird nicht geKassen musst du mitunter sehr lange schlossen, weder nachts noch warten. Dafür packen dir die Kassie- am Wochenende. rer deine Ware direkt in Tüten ein.

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Peruanische Studenten sind manchmal ziemlich neidisch auf ihre Kommilitonen aus dem Ausland: Wohngemeinschaften, die bei uns in Deutschland eine gängige und weit verbreitete Form der Unterkunft für Studenten sind, kennt man in Lima in dieser Form nicht. Es ist üblich, dass man auch während des Studiums im Elternhaus wohnt, daher gibt es auch keine Studentenwohnheime. Für junge Menschen aus dem Ausland, die zum Studieren oder für ein Praktikum nach Lima kommen, gibt es sie aber, die „pisos compartidos“.

Wahrscheinlich stellst auch du dir die Frage, ob

du zusammen mit Peruanern leben möchtest, um direkt in die Kultur einzutauchen, oder das WG-Leben mit weiteren Studenten oder Praktikanten aus dem Ausland vorziehst. Beides hat seinen Reiz, beides findest du in Lima. Zu den Bewerbungsunterlagen bei der PUCP gehört unter anderem ein Formular über die Unterkunft, das sogenannte „Housing Form“. Du kannst hier angeben, ob du in einer Gastfamilie oder in einer „residencia estudiantil“ leben möchtest. Je nach Präferenz schickt dir das Auslandsbüro der PUCP nach Ende der Bewerbungsfrist eine Liste mit Zimmervermietern oder potentiellen Gastfamilien zu. Viele ausländische Studenten kommen in Limas Touristenbezirk Miraflores unter. Von hier musst du je nach Verkehr eine halbe bis Dreiviertelstunde Fahrtzeit zur PUCP einplanen. San Isidro grenzt unmittelbar an Miraflores, liegt nicht wesentlich näher am Uni-Campus, gehört aber mit Miraflores zu den sichersten Stadtbezirken. Wenn du in Uninähe wohnen möchtest, kommen die Stadtteile Pueblo Libre und Magdalena del Mar in Betracht.

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INKAWASI

Während unseres Auslandssemesters wohnten wir in einer der sogenannten “Inkawasi“-Wohnungen. Diese können wir uneingeschränkt weiterempfehlen, jedoch wollen wir mangels Erfahrungen mit anderen Unterkünften dich auch dazu anregen, nach Alternativen Ausschau zu halten.

Marcela Pacheco Ormeño vermietet unter der i as aw k Marke „Inkawasi“ ZimIn mer in vier Wohnungen im Stadtteil Miraflores. Von Vorteil ist deren zentrale Lage in Limas Touristenbezirk. Das Zentrum des Stadtteils rund um den Parque Kennedy, das Einkaufszentrum Larcomar und die Pazifikküste sind fußläufig erreichbar. In direkter Umgebung gibt es zahlreiche Cafés, Kneipen, Restaurants, Geschäfte, Supermärkte, Kinos, Waschsalons, Sprachschulen, etc. Zahlreiche Kleinbusse fahren im Sekundentakt in alle möglichen Teile von Lima, darunter steuern mehrere Linien die PUCP in


San Miguel an. Miraflores gilt als einer der sichersten Stadtteile in Lima, dieser Aspekt sollte bei der Wohnungssuche in Lima unbedingt berücksichtigt werden. Die „Inkawasi“-Wohnungen befinden sich verteilt auf zwei sehr neue, etwa baugleiche Wohnkomplexe an verschiedenen Standorten. Die Wohnungen sind ähnlich aufgebaut und modern, nach unserem Stan- Vokabeln: dard eingerichtet: el portero - Portier, Pförtner Unten befindet sich la lavandería - Wäscherei, Waschsalon ein Wohn- und Ess- el piso compartido - Wohngemeinschaft la residencia estudiantil - Wohnhaus für bereich, inklusive Studenten voll ausgestatteter la limpieza - Putzfrau Küche. Auf den drei darüber liegenden Stockwerken befinden sich jeweils zwei Einzelzimmer und ein Bad. Zur Zimmerausstattung gehören Bett, Kleiderschrank und Schreibtisch, teilweise mit Fernseher und DVD-Player. Wöchentlich reinigt eine „limpieza“ Gemeinschaftsräume und Bäder der Sechs-Personen-Wohngemeinschaften.

Miraflores

Interviews über das Wohnen in Lima gibt´s auf

Vermieterin Marcela holt dich bei deiner Anreise vom Flughafen ab und begleitet dich auch bei deinem Rückflug dorthin. Bei Fragen und Problemen kannst du dich jederzeit an sie wenden. Bei deiner Ankunft zeigt sie dir nächstgelegene Wäschereien, Supermärkte, Bankautomaten, etc. Die „Inkawasi“Zimmer gehören nicht zu den günstigsten Unterkünften in Lima. Wir bezahlten 2010 jeweils 980 Soles pro Monat, das entsprach ungefähr 260 Euro. Eine Liste mit Internetseiten von verschiedenen Wohnmöglichkeiten gibt´s auf

bar monatliche Miete Wir mussten die seres bis zum Ende un n be ha d un en hl beza den a nicht herausfin Aufenthalts in Lim utos Limit bei Gelda da au n ge ie w , en könn mfang ist, sowohl vom U , maten festgelegt her. Es bot sich an m au tr ei Z m vo als auch hen e über mehrere Woc m um ts am es G e di nde hin anzusam se at on M m zu s verteilt bi meln. men ch größere Geldsum m Generell werden au geld bezahlt, so zu ar B it m er m im in Peru USachkurse (ggf. in pr S ch au l ie sp ei B Dollar).

Popcorn-Verkäuferinnen

Peruanisches Fest

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Mobilität in Lima

Eine Fahrt im „micro“ oder „combi“ hat ihren

ganz eigenwilligen Charme und bedeutet immer Stress, Action und Kampf. Stress, weil der Fahrer während des Einsteigens schon auf dem Gaspedal steht. Action, weil man gerade morgens durch die Hauruck-Fahrweise erst richtig wach und durch Bonbonverkäufer und Kleinkünstler bestens unterhalten wird. Und Kampf, weil es auf Limas Straßen nur so wimmelt von kleinen Bussen, die mit Hilfe ihrer Hupe versuchen sich zu behaupten, sich Überholungsjagden liefern, um Fahrgäste für sich zu gewinnen. Bus fahren ist daher vielleicht die aufregendste, sicher aber die günstigste Variante, sich in Lima fortzubewegen. So kostet für Studenten eine Fahrt von Miraflores zur etwa zehn Kilometer entfernten PUCP einen Nuevo Sol, das sind nicht einmal 30 Cent. Je nach Verkehrslage und Buslinie dauert die Fahrt aber etwa 30 bis 50 Minuten. Auf den großen Hauptstraßen fahren die Busse im Sekundentakt, Fahrpläne und feste Haltestellen gibt es nicht. Außen sind die Fahrzeuge mit Liniennummer und den Namen der wichtigsten Straßen entlang der Route beschriftet. Zwar gibt es haltestellenähnliche „paraderos“, jedoch kann man fast überall entlang der Strecke durch Winken auf sich aufmerksam machen und einsteigen. Die „micros“ sind die am häufigsten eingesetzten

: Von Miraflores zur PUCP t die m m die kürzeste Route ni irafloLinie 28 via Óvalo de M Avenida res, Avenida Arequipa, ar. Cuba und Avenida Bolív en, für Dauer ca. 30 - 50 Minut Studenten 1 Nuevo Sol 26 |

Der „cobrador“ kassiert nicht nur den Fahrpreis, sondern macht während der ges amten Fahrt nach außen hin lauthals auf seinen Bu s aufmerksam, indem er die St ationen entlang der Route oder „Sube, sube, sube!“ ruf t, was so viel wie „Einsteigen !“ bed eut et. Wenn du aussteigen mö chtest, solltest du kurz vorher „baja!“ rufen. Als Antw ort erhältst du dann wa hrs che inlich ein lautes „baja, ba ja, baja“, damit der Fahre r auch nicht vergisst anzuhalte n.

Busse. Die klapprig anmutenden, oft aus Asien importierten Gefährte bieten in der Theorie Platz für etwa 20 Personen, in der Praxis werden oft mehr als doppelt so viele darin befördert. Daneben gibt es „combis“, die noch einmal kleiner sind. Einen krassen Gegensatz bildet der „Metropolitano“, ein hochmodernes Bussystem mit terminalartigen Haltestellen und separaten Busspuren auf der Autobahn. Man benötigt eine Kundenkarte, mit der man die Fahrt bezahlt und durch das Drehkreuz gelangt. In den Genuss dieses Verkehrsmittels kommt man allerdings nur entlang der „Via Expresa“, auf einer Linie zwischen Barranco, Miraflores und Lima Centro. Als weiteres Fortbewegungsmittel kann man in Lima Taxis nutzen. Anders als in Deutschland machen Taxis und Kleinbusse schätzungsweise 80 Prozent des gesamten Fahrzeugaufkommens auf. Taxis kann man an beliebiger Stelle durch Handzeichen anhalten. Der Preis wird immer im Voraus vereinbart, da es keine Taxameter gibt. Es ist üblich, vor allem gegenüber Ausländern, dass der Taxifahrer einen Vokabeln: überhöhten Preis el semáforo - Ampel vorschlägt, den el ruido - Lärm man in kurzer Verel claxon - Hupe handlung nach un¡Baja! - Aussteigen! ten korrigiert. Eine ¡Sube! - Einsteigen! Fahrt von Mirafloel cobrador - Kassierer res zur PUCP kostet el combi - Kleinstbus el micro - Kleinbus zwischen acht und la tarjeta - Karte zwölf Nuevo Soles el boleto - Fahrschein (ca. 2 bis 3,50 Euro).


Der schönste Ort in Lima Barranco gefällt mir sehr, wegen des kolonialen Charakters der Stadt und der Häuser, der Architektur und wegen der Ruhe. Kulinarische Köstlichkeiten sind Lomo saltado, Ceviche, Arroz con pollo con papa a la Huancaina, Escabeche de pescado, Arroz con mariscos, Pisco Sour. Die schönsten Orte in Peru Cuzco, Islas Ballestas, La Reserva de Manu (Madre de Dios), Machu Picchu, Chavín de Huántar en Ancash (Huaraz)

Luis Felipe Villanueva ist gebürtiger Venezolaner und lebt seit 1994 in Peru. Er ist Spanischlehrer an einer kleinen Sprachschule in Miraflores.

Meine ersten Eindrücke in Peru die Kultur - Peru ist ein Land mit mehreren Kulturen; der Umgang unter den Menschen, sie sind sehr hilfsbereit; der Peruaner ist sehr fleißig Unterschiede zwischen Peru und anderen Staaten Südamerikas Ich glaube hauptsächlich die Wirtschaft des Landes, sie ist heute sehr stark, auch im weltweiten Vergleich. Das Klima, ich glaube Lima ist sehr trist im Winter. Das bedeutendste Fest der Peruaner... Ich glaube es sind zwei - „señor de los Milagros“ und der „día de los Muertos“. Prozession und Besuch der Friedhöfe. Der Besuch der Friedhöfe ist etwas, das ich in anderen Ländern noch nicht gesehen habe. Die Peruaner kommen mit Musikkapellen, Essen, Bier, etc. Das ist ein großes Fest auf dem Friedhof.

Der typische Peruaner ist fleißig, ein sehr guter Freund, negativ ist ihre Unpünktlichkeit, und sie sind Raser, die keine Verkehrsschilder beachten Über die Kontraste innerhalb der Bevölkerung Limas denke ich Das Problem kommt durch die Aufnahme etlicher Menschen der indigenen Bevölkerung, die in die Hauptstadt kommen und hier bessere Lebensbedingungen suchen; und durch den Terrorismus der Achtziger Jahre. Der Rassismus ist offensichtlich. Ein Peruaner diskriminiert andere Peruaner. Das Wochenende einer Familie aus Lima Im Winter suchen sie die Sonne und reisen nach Chosica, Chaclacayo oder fahren in die Berge zum campen und entspannen. | 27


Essen und Trinken in Peru Cuy

Vokabeln:

Meerschweinchen, in der Gegend um Cusco sehr verbreitet

el choclo - Maiskolben la yuca - Maniok (Wurzelknollengemüse) la papa - Kartoffel el camote - Süßkartoffel el zapallo - Kürbis el aguaje - Frucht aus der Selva la lúcuma - andinische Frucht, es gibt viele Eissorten mit lúcuma-Geschmack papas fritas - Pommes frites ¡buen provecho! - Guten Appetit!

Causa: Kartoffelpüree mit ají amarillo und Huhn Ají de Gallina: Huhn in einer Soße aus ají amarillo und Käse Arroz con Pollo: Reis mit Huhn Papa a la huancaína: Kartoffelscheiben und Ei mit einer Soße unter anderem aus Käse und ají amarillo Ceviche: kleingeschnittener, roher Fisch, der in Zitronen- oder Limettensaft mariniert und dadurch gar wird Anticuchos: Gegrillte Rinderherzspieße, werden oft an Ständen am Straßenrand zubereitet und direkt verkauft Tacachos: Bälle aus Bananen und Schweinefleisch, gibt´s im Regenwald Pachamanca: extrem reichhaltiges andinisches Festtagsgericht aus mehreren Fleisch- und Kartoffelsorten, in einem Loch im Boden wird ein Feuer gemacht, damit sich die darin liegenden Steine erhitzen, dann wird das Gericht zwischen den Steinen gegart Lomo saltado: Geschnetzeltes aus Rindfleisch, Tomaten und Zwiebeln, Gericht mit asiatischem Einfluss

Choclo con queso gekochter Maiskolben mit Käse, wird oft als Snack an Straßenständen verkauft

Marktfrau

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Chifa

Süßspeisen Picarones: ringförmig, aus Mehl, Kürbis und Süßkartoffel, mit Honig serviert Turrón de Doña Pepa: klebrig-süßer Kuchen, den es in der Zeit des Festes Señor de los Milagros (im Oktober) gibt Mazamorra morada: puddingähnliche Süßspeise aus violettem Mais

Ají

Begriff für die peruanisch-chinesische Küche, Einwanderer aus China vermischten Rezepte und Zutaten der Küche aus beiden Ländern

in Peru weit verbreitetes Chili-Gewürz

Inca Kola

Pisco Sour

Cocktail aus Pisco, Limettensaft, Eiweiß und Angosturabitter

leuchtend gelbe, nach Kaugummi schmeckende „Cola“, in Peru ist sie beliebter als Coca Cola

Pisco

Vokabeln:

Nationalgetränk in Peru (und Chile), aus Traubenmost, benannt nach der peruanischen Stadt Pisco

la gaseosa - Limonade el refresco - Erfrischungsgetränk la cerveza - Bier ¡Salud! - Prost! Zum Wohl! borracho/-a - betrunken

Mate de Coca

Tee aus Coca-Blättern, der vor allem in den Anden verbreitet ist und als Mittel gegen die Höhenkrankheit eingesetzt wird

Chicha morada nicht-alkoholisches Erfrischungsgetränk aus violettem Mais, unter anderem mit Zimt und Nelken gewürzt

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Unterwegs im Heiligen Tal der Inka Der Donnerstag ist gerade vier Stunden alt. Es

ist wieder Zeit, der Großstadt für einige Tage den Rücken zu kehren und einen weiteren Flecken in Peru kennenzulernen. Der Portier unseres Hauses schlummert in Anorak und Mütze eingepackt hinter seinem Tresen. An der Glastür erwartet mich schon die Taxifahrerin. Sie ist etwas früher gekommen als vereinbart. Erstaunlich, hatte ich mich doch mittlerweile an südamerikanisches Pünktlichkeitsempfinden gewöhnt. Im kultigen Bulli sammeln wir meine zwei Mitreisenden ein, eine Mexikanerin, die in den USA lebt, und einen Schweizer. Auf fast autofreien Straßen - diesen Anblick kannte ich aus Lima noch nicht brausen wir zum Flughafen. Schnell den impuesto bezahlen und dann heben wir ab in die Vergangenheit. Unser Ziel heißt Cusco, Hauptstadt und Mittelpunkt des einstigen Reiches der Inka. Kurz nach 7 Uhr. Landeanflug auf o t s e u p m i Cusco. In der Ankunftshalle An jedem peruanischen Flughafen muss eine Flughafensteuer bezahlt strömen von alwerden, die separat vom Ticket belen Seiten Menrechnet wird und an dafür vorgese- schen herbei henen Schaltern bar bezahlt wird. und wollen uns für Ausflüge, Hotels und Taxifahrten begeistern, natürlich alle zu unwiderstehlichen und nicht ausschlagbaren Preisen. Nach kurzer Verhandlung mit einem hartnäckigen Taxifahrer fahren wir nun für 5 statt 20 Soles in die Innenstadt von Cusco und besorgen uns im Rathaus das Boleto Turístico. Weiter geht es zu einem kleinen Busbahnhof, denn Cusco ist erst für das Ende unserer Reise einge30 |

plant. In einem Überland-Linienbus geht es - wir sind die einzigen Touristen - nach Pisac. Während der halbstündigen Fahrt macht mich meine einheimische Sitznachbarin auf die Sehenswürdigkeiten entlang der Straße aufmerksam. In der Ortsmitte von Pisac steigen wir aus. Es ist ein sonniger Morgen und bereits sehr warm. Wiederum in einem Taxi geht es über eine lange Serpentinenstraße zur Ruinenstätte. Am Eingang steht Miriam. Sie ist relativ klein, trägt einen blauen Stoffhut und eine Wolljacke mit Streifenmuster. Ihr Alter kann ich nicht einschätzen. Sie wird uns durch die riesige Anlage führen, die nach ihren Worten größer ist als die berühmte Ruinenstadt Machu Picchu. Routiniert, aber nicht ermüdend, erzählt Miriam unter anderem über den Tempelbezirk, Wohnanlagen, Tore und Mauern, die wir während des Rundgangs passieren. Obwohl die Ruinen teilweise sehr gut erhalten sind, ist der Blick mit den Terrassen an den Berghängen hinunter in das Tal fast beeindruckender. Die Gegend wird „Valle Sagrado“, also Heiliges Tal genannt. Bei einer kurzen Pause holt Miriam ein Andenkreuz aus ihrem Rucksack. Das Symbol der Inkakultur ist zwischen den vier Balken jeweils dreifach abgestuft. Diese Stufen zeigen einerseits die Dreiteilung der Welt in die der Götter, der Menschen und der Toten. Andererseits stehen sie für die drei bedeutenden Tiere der Inka: dem Puma, der als Symbol für Stärke steht, dem Kondor, als Zeichen für Gerechtigkeit, und der Schlange, die


Wissen und Weisheit symbolisiert. Das Loch in der Mitte des Kreuzes steht für den Nabel der Inka-Welt: Cusco. Nach etwas mehr als zwei Stunden fahren wir zurück ins Dorf. In einem Restaurant am Marktplatz stärken wir uns mit einem typischen „menu turistico“, welches neben Vor-, Hauptund Nachspeise ein undefinierbares und viel zu süßes Erfrischungsgetränk beinhaltet. Am frühen Nachmittag nehmen wir den Bus nach Urubamba. Wie ich es schon kenne, reichen die Sitzplätze nicht aus und die Fahrt ist sehr beengt. Es fängt an zu regnen, gegen Abend erreichen wir Ollantaytambo. Eine weitere Inka-Ruinenstätte erwartet uns. Im Backpacker-Waggon fahren wir am Abend schließlich mit dem Zug in Richtung Machu Picchu. Hier sind die Touristen unter sich. Endstation ist Aguascalientes, auch Machupicchu Pueblo genannt, dem letzten Ort vor der weltberühmten Ruinenstadt. Freitag Gegen 7 Uhr machen wir uns unausgeschlafen und ohne Frühstück auf den Weg, den Machu Picchu zu Fuß zu erklimmen. Zunächst kaufen wir uns das Ticket, der Machu Picchu ist wohl die teuerste Sehenswürdigkeit im ganzen Land. Ortsauswärts führt der Weg zunächst am Urubamba-Fluss entlang. Schon um diese Zeit sorgt die Sonne für fast unerträgliche Hitze. Nach der Brücke über den Fluss besteht der Weg nahezu ausschließlich aus Stufen. Deshalb bevorzugen die meisten Touristen eine Fahrt im Bus. Der zweistündige Aufstieg lohnt sich aber allein schon wegen der fantastischen Aussichten auf das Tal und die bewaldeten Berge. Die Ruinenstadt Machu Picchu gilt als eine der beliebtesten Touristenattraktionen Südamerikas. Sie befindet sich oberhalb des Urubamba-Tals inmitten von bewaldeten Bergen. Übersetzt heißt Machu Picchu so viel wie „alter Berg“. Der Berggipfel, der das klassische Postkartenmotiv hinter den Ruinen ziert, ist der Wayna Picchu, der „junge Gipfel“. Zu welchem Zweck die Inka die Stadt an dieser Stelle erbaut haben, ist nicht eindeutig geklärt. Am späten Nachmittag gönnen wir uns die Rückfahrt im Bus. Um 22.30 Uhr geht es mit dem Zug zurück nach Ollantaytambo, wo wir die Nacht verbringen. Samstag Nach langem Verhandeln mit einem Taxifahrer haben wir schließlich eine Tagestour arrangiert, mit Stationen in Moray, in den Salineras und Chinchero, sowie anschließender Weiterfahrt bis nach Cusco. 130 Soles für drei Personen und ungefähr fünf Stunden. Perfekt. Eine halbe Stunde fahren wir auf Schotterpisten nach Moray. Auf der Brücke über den Urubamba-Fluss müssen wir vorsichtshalber aussteigen und zu Fuß hinüberlaufen. Moray zählt zu den rätselhaftesten unter den Inka-Terrassen. Sie sind kreisförmig angelegt, die Ringe werden zur Mitte hin immer kleiner und liegen dabei immer ein Stück tiefer. | 31


Irgendwie gar nicht ins Bild der Gegend passt unser nächstes Ziel, die Salineras. Wie ein weißer Fleck wirken die Salzterrassen in der sonst durch braune, rote und grüne Farbtöne geprägten Landschaft. Die Geschichte dieser Terrassen geht bis in die Inka-Zeit zurück. Heute sind die einzelnen Becken unter Familien aus der Region aufgeteilt. Ich beobachte, wie eine Familie gerade Salz aus einem mit Wasser gefüllten Becken herausholt. Als Hilfsmittel dienen simple Holzbretter und Tücher. Die ganze Familie hilft. Die Mutter erzählt, dass es eine sehr harte Arbeit sei. Auf der Fahrt nach Chinchero hören wir im Auto Marinera-Musik. Marinera ist ein typischer peruanischer Tanz. Der Taxifahrer erzählt uns von seiner Muttersprache, dem Quechua. Die meisten Leute hier sprechen Quechua, aber diejenigen, die mit Touristen zu tun haben, natürlich auch Spanisch. Es gibt Dörfer, wo überhaupt kein Spanisch gesprochen wird. Stolz erklärt unser Chauffeur, dass in seiner Region ein grammatikalisch korrektes Quechua gesprochen würde, denn es gibt viele verschiedene Quechua-Dialekte in Peru. In Chinchero lassen wir uns bei einem Mate de Coca zeigen, wie die Menschen hier Stoffe und Wolle einfärben und schließlich Textilien weben. Alle Farben werden aus natürlichen Materialien gewonnen, z.B. aus Blumen oder dem violetten

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Mais. Zum Aufhellen wird beispielsweise Limettensaft verwendet. Im Anschluss werden wir mit Hartnäckigkeit und echtem Überredungstalent konfrontiert: Für das kalte Deutschland sollen wir nicht nur uns selbst, sondern auch Freunde und die gesamte Familie mit Schals und Pullover ausstatten. Gegen Abend in Cusco angekommen und einem Hostel in der Altstadt einquartiert. Sonntag Heute sind die Peruaner zur Wahl ihrer Bürgermeister und Abgeordneten aufgerufen. Wer den Gang zur Urne versäumt, muss mit einer Geldstrafe rechnen. Das bekannte Kloster Santo Domingo, erbaut auf dem einstigen Sonnentempel der Inka, ist geschlossen. Eine Alternative bietet uns das benachbarte „Museo de Sitio del Qoricancha“. Das einzig Interessante hier ist aber lediglich zu erfahren, wie die Inka versuchten, ihre Schädel zu Schönheitszwecken künstlich zu verformen. In der Altstadt finden wir schließlich den zwölfeckigen Stein, der exemplarisch für die geniale Baukunst der Inka ist. Er ist Teil der Mauer des Palastes „Inka Roca“, auf dessen Grundmauern die Spanier den Erzbischofspalast errichteten.


An einer Ranch außerhalb der Stadt starten wir am frühen Nachmittag eine zweistündige Reittour und sehen dabei unter anderem den „Templo de los Monos“. Danach geht es unmittelbar zu „Sacsayhuamán“, einer riesigen archäologischen Anlage über den Dächern Cuscos. Hier gibt es viele unterirdische Tunnel zwischen den Felsen, die man durchlaufen kann. Außerdem ein Amphitheater und eine große Festung mit Zick-Zack-Mauern. Die Bewohner der Stadt müssen hier keinen Eintritt zahlen. Deshalb sind an diesem Sonntag auch viele Einheimische unter den Touristen. Sie nutzen vor allem die großen Grünflächen auf dem Gelände zum Spielen und Entspannen. Am nächsten Morgen, der Montag ist gerade sechs Stunden alt, beendet der Flieger nach Lima unsere Zeitreise. Übrigens waren zahlreiche unserer Kommilitonen in Lima noch nie in Cusco. Eine Mehrheit der Bevölkerung Limas wird aus finanziellen Gründen die größte Attraktion ihres Landes wohl auch niemals zu Gesicht bekommen.

- Mückenschutzmittel (el repelente) - ganz viel Nuevo Soles (die Region um Cusco ist mit Abstand das teuerste Touristenziel in Peru)

Vokabeln für Cusco: la serpiente - Schlange la roca - Fels la lluvia - Regen el repelente - Mückenschutzmittel Moray

in Chinchero

Salineras

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Ein Inseltrip auf Südamerikas größtem See Etwas eingepfercht sitze ich auf dem Dach der

kleinen Fähre. Neben mir stehen ein altes Sofa und ein Sessel. In letzterem hat es sich ein älterer Herr gemütlich gemacht. Vor meinen Füßen stehen außer dem Rucksack einige Getränkekästen und riesige Mehlsäcke. Eine kleine Gruppe von einheimischen Jugendlichen gesellt sich zu uns. Unten steigt ein Passagier nach dem anderen ein. Immer mehr Transportgut wird auf das kleine Boot geladen. Getränkevorräte, Toilettenpapier, kein Quadratzentimeter der Fähre bleibt ungenutzt. Irgendwann legen wir ab, lassen Copacabana hinter uns. Die Sonne scheint, wegen des eisigen Windes ist es dennoch relativ kalt. Das dunkelblaue Wasser des Sees glitzert und in der Ferne sind die schneebedeckten Berge der Cordillera Real zu erkennen. Wir befinden uns auf einem der höchstgelegenen Gewässer der Erde, dem Titicaca-See.

An der peruanisch-bolivianischen Grenze gelegen, liegt der größte See Südamerikas auf einer Höhe von fast 4000 Metern. In der Länge misst er bis zu 233 Kilometer. Der ulkig anmutende Name ist auf zwei Begriffe aus dem Quechua zurückzuführen und bedeutet so viel wie „Pumafelsen“. Wir nehmen Kurs auf die Isla del Sol, die Sonneninsel. Schenkt man der Mythologie der Inka Glauben, schickte Sonnengott Inti auf jener Insel 34 |

den ersten und die erste Inka auf die Erde. Er hatte sich dafür zweifellos einen wunderbaren Flecken auf der Erde ausgesucht. Dem Mythos zufolge machten sich die beiden, namentlich Manco Cápac und Mama Ocllo, aber sehr rasch auf den Weg nach Cusco, wo die Inka fortan ihren Nabel der Welt definierten. Auf der Fähre sind wir die einzigen beiden Ausländer. Da unser Bus aus La Paz auf der Herfahrt eine Panne hatte - wir mussten das Gefährt in ein nahegelegenes Dorf schieben, wo es notdürftig repariert wurde - verpassten wir das letzte Touristenboot an diesem Tag. Die cleveren Bolivianer erkannten unsere Situation: die Überfahrt mit den Einheimischen ist uns teuer zu stehen gekommen. Die Jugendlichen, die uns gegenüber sitzen, verstehe ich nicht. Das liegt nicht an meinen Spanischkenntnissen, denn sie sprechen Aymara, eine in der Region weit verbreitete Sprache. Nach zwei Stunden erreichen wir die Anlegestelle Yumani im südlichen Teil der Isla del Sol. Es gibt hier keine Straßen und keine Autos. Stattdessen holprige, steinige Wege und viele Esel. Dazu drei kleine Dörfer. Ein paar hundert Menschen leben hier in urigen Hütten, der Trip auf die Insel gleicht einer Zeitreise. Während die Insulaner noch mit dem Entladen des Bootes beschäftigt sind, machen wir uns auf den Weg in das Dorf Yumani. Unzählige Stufen entlang eines Steilhanges gilt es zu überwinden. Zwei kleine Kinder aus dem Dorf zeigen uns den Weg, obwohl wir ihre Hilfe zuvor dankend abgelehnt hatten. Ihr heiß ersehntes Trinkgeld verwehren wir ihnen natürlich nicht. Eines lernt man in Bolivien wohl schon sehr früh: Hartnäckigkeit und Kreativität, um den Touristen die Bolivianos aus der Tasche zu ziehen. Angesichts der offensichtlichen Armut der Leute kann man es ihnen fast nicht übel nehmen.


- Sonnencreme - Kopfbedeckung

(sehr hohe UV-Strahlung in fast 4000 Metern H旦he!

az

Blick auf La P

- in Bolivien: viel Kleingeld (fast 端berall mangelt es an Wechselgeld)

Valle de la luna

Auf der Isla del Sol

Uros-Inseln bei Puno Vokabeln f端r den Titicaca-See: el barco - Boot islas flotantes - schwimmende Inseln el faro - Leuchtturm

Grabt端rme von Sillustani

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Blick auf die Stadt Na

sca

Figur „los manos“

Flugzeug am Flugplatz Nasca

Das Vermächtnis der Nasca-Kultur Wüste soweit das Auge reicht. Außer Steinen,

Schotter und Sand gibt es entlang der Panamericana südlich von Lima nicht viel zu sehen. Alles ist grau oder braun oder eine Mischung aus beidem. Tierra campa - baumloses Land. Schließlich fahren wir über Serpentinen in ein Tal hinein. Es wird wieder Grün, es gibt einen Fluss und eine kleine Stadt. Peru ist schon sonderbar. Wir erreichen die kleine Stadt Nasca als es bereits dunkel ist. Im örtlichen Planetarium, benannt nach der deutschen Mathematikerin Maria Reiche, beginnt um 19 Uhr eine Vorführung. An die Kuppel des kleinen, runden Gebäudes werden die Nasca-Linien projiziert. Die weltberühmten Scharrbilder in der Wüste vor den Toren der Stadt sind über 2000 Jahre alt und gehören heute zum Weltkulturerbe der UNESCO. Sie zeigen menschliche Figuren und Tiere. So sind etwa ein Kolibri, eine Spinne, ein Kondor, ein Hund, ein Wal und ein Affe in den Wüstenboden gekratzt. Die Bilder sind

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bis zu 20 Kilometer lang. Daneben durchziehen geometrische Formen die Anlage, Trapeze, eine Spirale, Rechtecke, und kilometerlange, schnurgerade Linien. Die Erdzeichnungen wurden erst in den 1920er Jahren aus Flugzeugen heraus entdeckt. Was die Geschichte und Entstehung der Linien betrifft, sind die Theorien genau so zahlreich wie unterschiedlich. Das Spektrum reicht von astronomischen und religiösen Erklärungsversuchen, bis hin zu Theorien, die einen Zusammenhang der Linienverläufe mit Wasservorkommen herstellen. Gelegenheit, für ein paar Zeilen in die peruanische Frühgeschichte abzutauchen: Maria Reiche zählte zu den Pionieren bei der Erforschung des Nasca-Plateaus. Sie erkundete und vermaß zahlreiche der Geoglyphen. Dabei stellte sie Zusammenhänge zwischen Linienverläufen und dem Stand der Sonne fest. Neben Reiches astronomischer Erklärung für die Anlage der Nasca-Linien wirkt der Ansatz des Schweizers Erich von Däniken eher abstrus: er interpretierte die geometrischen Formen als Landebahnen für Außerirdische. Erst vor wenigen Jahren gelang es Forschern, plausiblere Erklärungen für die Entstehung und die Bedeutung der Nasca-Linien zu finden. Die Untersuchungen von Markus Reindel basieren etwa auf den Lebensumständen der einstigen Wüstenbewohner. Den Geoglyphen wird dabei eine kultische Bedeutung zugeschrieben. Sie dienten wohl


Spirale

als Botschaften an die Götter, zur Besänftigung von überirdischen Mächten. Die Nasca inszenierten Zeremonien und nutzten die Linien dabei als Pfade. Hauptanliegen ihrer Rituale war stets die Bitte um Regen und gute Ernten. Wahrscheinlich verwendeten die Nasca deshalb Tiere wie den Affen oder den Kolibri, da diese im tropischen Regenwald leben. Das größte Problem der Nasca-Kultur war die fortschreitende Austrocknung ihres Landes. Die Wüste drang immer weiter in ihren Lebensraum vor. Akuter Wassermangel und Dürre führten schließlich zum Überlebenskampf der Nasca. Wahrscheinlich aus Verzweiflung veranstalteten die Menschen immer aufwändigere Rituale, sie wünschten sich von ihren Göttern nichts mehr als Regen. Zur Durchführung dieser Zeremonien benötigten sie immer größere Ritualflächen. Dadurch lassen sich nach heutiger Sicht die kilometerlangen Linien im Wüstenboden erklären. Aufgrund ihrer Größe sind die Geoglyphen von Nasca am besten aus der Vogelperspektive zu betrachten. Zeit, wieder aus der Geschichte aufzutauchen, jetzt geht es hoch hinaus: Nasca hat heute einen kleinen Flughafen. Der gleicht zwar eher einem Einkaufszentrum für peruanisches

Kunsthandwerk als einem Start- und Landeplatz, aber es herrscht reger Betrieb an diesem Morgen. Im Abstand von wenigen Minuten heben kleine Flugzeuge mit Touristen an Bord ab. Unseren Flug haben wir bereits am Vortag in einem Reisebüro gebucht. Das Wetter ist ideal, wolkenloser Himmel über der Wüste. Ein Formular muss ausgefüllt, die obligatorische Flughafensteuer bezahlt werden und nach der Sicherheitskontrolle stellen sich uns zwei Piloten vor. Wir laufen zum Flugzeug. Das ist sehr klein, der Platz reicht für zwei Piloten und vier weitere Fluggäste. Für etwa eine halbe Stunde fliegen wir über das Wüstenplateau und die Piloten machen uns auf die Zeichnungen am Boden aufmerksam. Wir fliegen immer etwas schräg, damit wir auch gut nach unten sehen können. Hoffentlich vergessen die Piloten vor lauter Begeisterung über die Bilder nicht, dass sie ihre Maschine unter Kontrolle behalten müssen… Das Wichtigste zum Schluss: Wir möchten dich darauf hinweisen, dass das Auswärtige Amt ausdrücklich von Rundflügen über die Nasca-Linien abrät. In der Vergangenheit, auch während unseres Peru-Aufenthaltes, gab es mehrere Flugzeugabstürze, bei denen Touristen ums Leben gekommen sind. Bei sämtlichen Agenturen, in denen man die Tickets kaufen kann, wird man dir sagen, dass die Flüge sicher wären und immer zwei Piloten an Bord sind. Darauf solltest du dich keinesfalls verlassen und immer Hinterkopf behalten, dass bei jeder Fluggesellschaft ein Risiko besteht! Sowohl der technische Zustand der Flugzeuge, als auch die Ausbildung der Piloten entspricht laut Auswärtigem Amt nicht den erforderlichen Standards.

Vokabeln für Nasca: el avión / el aeroplano - Flugzeug el perro - Hund el mono - Affe la araña - Spinne la ballena - Wal

Figur „el colibri“

- evtl. Tablette gegen Übelkeit beim Rundflug über die Nasca-Linien (Tabletten kannst du in Peru einzeln kaufen)

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La Galera

Im legendären Anden-Zug von Lima nach Huancayo

Auf den ersten Blick wirkt das „Casa de la Li-

teratura Peruana“ nicht wie ein Bahnhof und der Name des Gebäudes lässt zweifelsfrei anderes vermuten. Aber tatsächlich setzt sich von hier aus, in einer Seitenstraße des Regierungspalastes in Lima, ein Zug in Bewegung. Sein Ziel: Huancayo. Einen ganzen Tag benötigt er für die Reise auf der ehemals höchsten Bahnstrecke der Welt. Zwei Mal im Monat, jeweils morgens gegen 7 Uhr, startet der Zug in der Hauptstadt. Entlang der gesamten Strecke rattert er mehr oder weniger gemächlich vor sich hin, so dass es problemlos möglich ist, an den offenen Der Anden-Zug fährt Türen Fotos zu machen. zwei Mal im Monat, In San Bartolomé hält er jedoch nicht von das erste Mal an, damit Dezember bis März die Lok an die andere Seite des Zuges gehängt werden kann. Die Passagiere dürfen währenddessen aussteigen und das Ganze beobachten. In „La Galera“ erreicht der Zug den höchsten Punkt der Strecke, etwa 4780 Meter über dem Meeresspiegel. Die rötliche Farbe der Berge hier oben macht die Gegend irgendwie beeindruckend. Besonders steile Anstiege während der Fahrt meistert der Zug oft im Zick-Zack. Das heißt die Schienen sind an diesen Stellen in Form eines Z gebaut und der Zug bewältigt die Höhendifferenz durch abwechselndes Vorwärts- und Rückwärtsfahren. Der Zug besteht aus Waggons in zwei verschiedenen Klassen, „turistico“ und „clasico“. Die Wagen der Touristen-Klasse machen optisch einen besseren Eindruck als die „clasico“-Waggons. In letzteren muss man auf einigen Komfort wie Dachfenster oder einen offenen Wagen verzichten. Dafür kosten die „clasico“38 |

Tickets nur etwa halb so viel wie in der „turistico“ und man reist nicht in einer separierten Gruppe von Touristen, sondern kommt auch mit Wochenendausflüglern aus Lima ins Gespräch. Vom Start in Lima bis zur Ankunft in Huancayo vergehen rund 13 Stunden. Vokabeln für Huancayo: el tren - Zug el ferrocarril - Eisenbahn el impermeable - Regenjacke el zigzag - Zickzack

(ein Teil der Zugstrecke von Lima nach Huancayo wird im Zickzack gefahren)

mal de altura - Höhenkrankheit

- Tabletten gegen Höhenkrankheit (gibt´s in jeder Apotheke)

Was gibt´s in Huancayo? Das Highlight ist der Anden-Zug, der von Lima aus durch die Anden rattert und hier seine Endstation erreicht. Huancayo ist eine größere Stadt, die nicht mit besonderen Sehenswürdigkeiten aufwartet. Verschiedene Reiseagenturen bieten Touren ins Umland an, zum Beispiel in die schneebedeckten Berge oder zu kleineren Ruinenstätten.


Vokabeln für Máncora: el cangrejo - Krabbe, Krebs la quemadura (de sol) - Sonnenbrand

G

anz im Norden des Landes zeigt sich die peruanische Pazifikküste von einer ihrer schönsten Seiten. Kilometerlange Sandstrände, relativ warmes Wasser und Sonne satt gibt es rund um den Badeort Máncora. Das etwas größere Dorf liegt etwa 1200 Kilometer nördlich von Lima und anderthalb Stunden von der Grenze zu Ecuador entfernt. Mitten durch den Ort verläuft die Panamericana, die an dieser Stelle aber zum Glück nicht - wie etwa südlich von Lima - zu einer Autobahn ausgebaut ist. Vielmehr wirkt die berühmte Fernstraße auf dem amerikanischen Kontinent hier wie eine primitive Landstraße, übersät von unzähligen Mototaxis. Am Straßenrand gibt es viele kleine Restaurants,

E

Caral

in kulturelles Ausflugsziel bieten die Ruinen von Caral, welche sich nahe dem Städtchen Barranca befinden. Die Pyramidenstadt Caral wurde erst vor kurzem entdeckt, gilt jedoch als älteste Zivilisation Südamerikas, da sie etwa zeitgleich mit den Pyramiden in Ägypten entstand.

Läden, Hostels und Souvenirhütten. Einige Kilometer nördlich von Strand in Máncora Máncora befindet sich der wesentlich ruhigere Strand von Punta Sal. Die Anfahrt von Lima dauert im Bus etwa 20 Stunden. Komfortabler ist ein Flug von Lima nach Piura, von hier aus musst du nur noch etwa vier Stunden im Bus bis Máncora einplanen. Eine typische Unterkunft für „gringos“ ist das moderne Loki Hostel direkt am Strand. Es gibt einen Pool, Hängematten, große Zimmer, nachts viel Lärm und ausschließlich Englisch sprechendes Personal.

Dieses Ziel wird auf einer typischen Peru-Rundreise von vielen Touristengruppen nicht angesteuert. Daher erlebst du in den umliegenden Orten ein sehr viel ärmeres und untouristisches Peru. Um zu den Ruinen zu gelangen, musst du dir ein Taxi für den ganzen Tag suchen und sicher gehen, dass der Taxifahrer den Weg nach Caral kennt. Die Fahrt von Barranca aus dauert etwas über eine Stunde. Von Barranca aus können auch noch weitere Überreste alter Kulturen besichtigt werden, etwa Paramonga. Auch hier solltest du dir wieder ein Taxi für etwa Vokabeln für Barranca/Caral: vier Stunden suchen. la piedra - Stein el barro - Lehm la arena - Sand

Ein schönes Ausflugsziel unweit von

Lima ist das Örtchen Lunahuaná. Seine Lage in den Bergen am Río Cañete ermöglicht viele Aktivitäten wie Mountainbiking, Quad-Touren und Wasserrafting. Um ein wenig Abwechslung vom Unialltag zu erleben, ist es daher genau das Richtige für ein bis zwei Tage dort zu entspannen. Von Lima aus musst du mit dem Bus bis San Vicente de Cañete fahren. Von dort geht es mit einem Colectivo bis Lunahuaná, etwa eine Stunde hoch in die Berge. Ein angenehm mildes Klima verspricht auch im Winter einen warmen Tag zu erleben.

Vokabeln für Lunahuaná: el barco - Boot ¡adelante! - Vorwärts! ¡atrás! - Rückwärts! ¡alto! - Stopp! Halt!

- Kleidung zum Wechseln nach der RaftingTour

Rafting bei Lunahuaná

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Die Oase Huacachina ist um-

geben von einer Wüste, so wie man sich eben eine Wüste vorstellt, und einen Abstecher auf deiner Reise durch Peru auf jeden Fall wert! Von Ica aus fahren colectivo-Taxis etwa eine Viertelstunde zur Oase und versuchen dabei den Touristen einen ‚precio especial’ abzuknüpfen. Wie so oft in Peru vermittelt dir der Fahrer während der Fahrt dann auch gerne sehr hartnäckig eine Agentur für die Wüstentouren, die eine Buggyfahrt und Sandboarden beinhalten. Verhandlungsgeschick solltest du daher wieder einmal mitgebringen. Doch auch wenn man etwas mehr bezahlen muss, ist es den Spaß wert. Die Oase ist touristisch gut erschlossen und die Touren in die Wüste starten sehr regelmäßig.

Die kleine Stadt Pisco wurde

bei einem schweren Erdbeben im Jahr 2007 fast komplett zerstört. Das ist auch einige Jahre danach noch deutlich sichtbar, Ruinen prägen das Bild der Stadt. Nur einige Straßenzüge, vor allem um die Plaza de Armas, wurden bislang wiederaufgebaut. Im Hafenort Paracas, vor den Toren Piscos, legen die Touristenboote zu den Islas Ballestas ab. Die Tour zu den Inseln führt an der Paracas-Halbinsel vorbei, wo du vom Wasser aus das Scharrbild „el candelabro“ sehen kannst. Auf den Islas Ballestas leben zahlreiche verschiedene Vögel, z.B. Pelikane. Außerdem siehst du Seehunde und Pinguine.

la catedral

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Pelikane auf den Islas Ballestas

Sandboard

Buggy

Vokabeln für Huacachina: la arena - Sand el desierto - Wüste el oasis - Oase la puesta del sol - Sonnenuntergang

- Sonnenbrille - kurze Hose und T-Shirt - Sonnencreme

Nach der Bootsfahrt kannst du von Paracas aus eine Tour durch das „Reserva Nacional de Paracas“, eine Wüste direkt an der Pazifikküste, starten. Mit dem Kleinbus wirst du zu den Sehenswürdigkeiten im Reservat gefahren, dazu gehören eine Flamingo-Kolonie, verschiedene Fossilien und die Felsformation „la catedral“, die beim Erdbeben 2007 größtenVokabeln für die teils zerstört wurde. Von Lima aus fah- Islas Ballestas: ren Busse in Rich- el sombrero - Hut tung Ica bzw. Nas- el ave - Vogel ca. Sie halten nicht el lobo marino - Seehund el sismo - Erdbeben unmittelbar in Pisco, sondern etwas außerhalb an der Panamericana. Von dort aus geht´s mit dem Taxi in die Stadt bzw. gleich nach Paracas. Die Fahrt von Lima Seehunde auf den Islas Ballestas nach Pisco dauert etwa drei Stunden.


Um vier Uhr morgens wurden wir abgeholt, um

mit dem Bus in den Cañon de Colca zu fahren. Kurz nach neun Uhr waren wir am „Mirador Cruz del Condor“, einer Aussichtsplattform, wo wohl regelmäßig der Aufstieg der Kondore aus dem Tal zu sehen ist. Wir sahen hier leider keines der Tiere, dafür kreiste kurze Zeit später der riesige Vogel über uns, als wir gerade mit unserem Abstieg in den Cañon begannen. Der Colca Cañon ist der zweitgrößte Cañon der Welt und misst am „Cruz del Condor“ etwa 1200 Meter Tiefe. Am tiefsten ist er am Señal Ajirhua mit über 3000 Meter und ist somit gewaltiger als der Grand Canyon in den USA. Einzig der YarDer Kondor ist mit einer Flügellung Zangspannweite von bis zu 3,20 Meter bo Canyon der größte Raubvogel der Erde. Die in Tibet Anden sind der ideale Lebensraum kann diese für die großen Vögel. Bei den Inka Schlucht in galt der Kondor als Symbol des Lichts und der heiligen Sonne und Peru überwurde von ihnen zusammen mit der treffen. Für Schlange und dem Puma verehrt. uns ging es an diesem Tag rund 1200 Meter bergab bis zum Río Colca. Im Ort San Juan de Chuccu gab es Mittagessen. Wir trafen auf zahlreiche andere Touristengruppen, die sich ebenfalls hierher begeben hatten. Nach der kurzen Pause ging es weiter, bis nach Sangalle. Mitten in der Schlucht wachsen zahlrei-

Arequipa ist mit rund 900.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Perus. Umgeben von zahlreichen Vulkanen werden täglich bis zu zwölf Erdbeben unterschiedlicher Stärke registriert. Die Kulisse der Stadt ist geprägt vom Anblick des Vulkans Misti. Etwa 100 Kilometer von Arequipa entfernt befindet sich der Cañon de Colca, eine der tiefsten Schluchten der Welt. che Obstbäume und die Hänge des Cañons sind mit Terrassen überzogen. Dort werden Mais, Kartoffeln, Bohnen und sämtliche typische Gemüsesorten angebaut. Wir passierten den Río Colca erneut, sahen einen Wasserfall und Omar, unser Guía, erklärte uns, dass es hier heiße Quellen gibt, auch in Sangalle. Dort übernachten fast alle Touristen in einfachen Hütten und können in den Schwimmbecken im warmen Wasser baden.

Arequipa und Vulkan Misti | 41


Vokabeln für Arequipa:

Panorama Cañon de Colca

el sismo - Erdbeben el volcán - Vulkan la cascada - Wasserfall las fuentes termales - Thermalquellen el cactus - Kaktus el mirador - Aussichtspunkt

Schon um sieben Uhr am nächsten Morgens ging es wieder los. Zu dieser Zeit schien noch keine Sonne auf den Hang. Omar versprach uns, dass der Tag anstrengend werden würde. Er sollte Recht behalten. Manche der Ausflügler waren bereits vom Vortag so erschöpft, dass sie mit einem Pferd die Strecke nach oben zurücklegten. Wir hingegen schnauften uns die 1300 Höhenmeter hinauf und waren froh, als wir nach etwa drei Stunden auf dem Hochplateau ankamen. Die Aussicht war überwältigend und wir konnten ganz unten im Cañon noch die grüne Oase von Sangalle erkennen. Auf unserem Rückweg passierten wir das Städtchen Chivay, wo wir eine knappe Stunde Zeit hatten, um in das Thermalbad „La Calera“ zu gehen. Das Wasser roch etwas nach Schwefel, doch es war angenehm warm und nach der Anstrengung am Morgen sehr wohltuend. Die Rückfahrt im Bus hielt noch einige Besonderheiten für uns bereit. Wir sahen zahlreiche Alpaka- und Lamaherden. Wir entdeckten sogar ein Vicuña, die Wildform des Alpaka. Es war ziemlich kalt, denn wir passierten unter anderem eine Stelle von 4910 Metern Höhe, den „Mirador de los Andes“. Bei guter Sicht lassen sich von hier aus die zahlreichen Vulkane der Umgebung erkennen. Auf diesem Aussichtspunkt sah ich viele kleine Steinpyramiden. Unser Fahrer erklärte uns, dass jeder Stein, den man auf seine Steinpyramide baut, für einen Wunsch steht.

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Oase im Cañon de Colca

Steinpyramide


Vokabeln für Iquitos: - Sonnencreme - Mückenschutzmittel (el repelente) (Malariagefahr im Regenwald!) - Fächer (el abanico) - helle Kleidung (Mücken werden von dunkler Kleidung angezogen)

U

nzählige Mototaxis fahren auf den Straßen. Auf einem Markt gibt es zahlreiche Früchte zu kaufen. Wäre hier nicht diese unheimlich klamme Hitze, könnte ich in irgendeiner größeren Stadt Perus sein. Doch ich befinde mich in Iquitos, einer Stadt die nur über den Wasser- oder den Luftweg zu erreichen ist. Von hier aus möchte ich eine Tour in die Selva, den peruanischen Regenwald, unternehmen. Und das obwohl ich mich bereits mitten im Regenwald, am Amazonas befinde. Doch wer wirklich Regenwald erleben will, muss Iquitos verlassen und eine weitere Reise in Kauf nehmen. Für uns geht es mit dem Taxi in etwa zwei Stunden bis nach Nauta und dann nochmals fast zwei Stunden auf einem Wassertaxi zur Comunidad Libertad, wo wir für einige Tage eine Regenwaldlodge beziehen. Auf den Flüssen herrscht reger Betrieb, sie sind hier richtige Wasserstraßen, denn mit dem Auto kommt man nicht weiter. Als wir am Steg der Lodge anlegen, wäscht gerade eine Frau Kleidung im Fluss. Eine Luxusunterkunft wird uns wohl nicht erwarten. Einfache Holzbetten mit Moskitonetz in einem auf Stelzen gebautem Haus. Strom gibt es nur über einen Generator und das Wasser kommt direkt aus dem Fluss. Freundlich begrüßt uns unser Guía und heißt uns in seinem Heimatdorf willkommen. Die meisten Regenwaldtouren werden direkt von Einheimischen angeboten und starten in den Or-

Selva

la tarántula - Tarantel la serpiente - Schlange la araña - Spinne el aguaje - typische Frucht der Selva la mariposa - Schmetterling el plátano - Banane la tortuga - Schildkröte el mono capuchino - Kapuzineraffe la piquadura de mosquito - Mückenstich

el repelente - Mücken-/Insektenschutzmittel el abanico - Fächer

ten, in denen sie groß geworden sind. Die extreme Luftfeuchtigkeit kann wirklich sehr anstrengend sein, doch die Landschaften und Bilder, die man hier mit nimmt, sind sehr beeindruckend. Er zeigt uns noch am selben Tag in einem Nebenfluss riesige Seerosenblätter und verschiedene Pflanzen, mit denen allerhand Krankheiten behandelt werden können. Am Abend macht der Regenwald dann seinem Namen alle Ehre – es regnet in Strömen und ich bin froh, dass das komplette Haus auf Stelzen gebaut und überdacht ist. Am nächsten Morgen brechen wir wieder auf. Diesmal fahren wir direkt mit einem Boot los. Unterwegs entdecken wir rosa Flussdelfine, sehen riesige Taranteln in freier Wildbahn und eine Schildkröte. Unser Guía zeigt uns wie man aus einem Palmenblatt eine Tasche flechten kann und führt uns durch den dicht bewachsenen Wald. Irgendwann hören wir Tiergeräusche, wir bleiben stehen und halten Ausschau. Eine Gruppe von Kapuzineraffen hangelt sich über uns durch die Baumgipfel. Als wir nach Iquitos zurückkehren, besuchen wir eine Schmetterlingsfarm. Im sogenannten „Casa de las mariposas“ werden nicht nur Schmetterlinge gezüchtet, sondern auch verschiedene Tiere des Regenwaldes beherbergt. Papageien, Affen, einen Tiger und einen Ozelot sowie Alligatoren und natürlich zahlreiche Schmetterlinge können wir Seitenarm des Amazonas uns hier in halbwegs natürlichem Umfeld ansehen.

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Huaraz liegt 3090m hoch. Nach ungefähr sieben bis acht Stunden Busfahrt sind wir gegen sieben Uhr morgens angekommen. Die Fahrt war keine große Erholung, „semi cama“ ist echt gar nicht bequem, überall Schnarchnasen um einen herum und jetzt sollte ich vier Tage Trekking durch die Berge machen.

In Huaraz angekommen war die Agencia, bei der

wir unsere Trekkingtour gebucht hatten, nicht weit. Von hier aus ging es direkt weiter mit einem Kleinbus in die Anden. Die Landschaft ist beeindruckend. Die Straße schlängelt sich in Serpentinen nach oben. Ich konnte nur staunen. Wir erreichten die „Control de Parque“ und mussten den Reisepass vorzeigen und unsere Namen mit Passnummer, Alter und Nationalität in eine Liste schreiben. Eine Prozedur, der man hier ständig nachkommen muss. Die Fahrt ging weiter, wir kamen an einen See. „Laguna Chinancocha“, das ist Quechua, und

Lago Chinancocha 44 |

bedeutet See der Frau, weil er so schön klar und türkis leuchtet. Direkt daneben befindet sich „Laguna Orconcocha“, der See des Mannes, er sieht etwas schmutziger aus und leuchtet nicht ganz so türkis. Immer höher fuhren wir die staubige Straße in die Berge. In dem Ort “Vaquería“ begann unsere Trekkingtour. Wir bekamen ein LunchPaket und die Esel wurden mit unseren Sachen bepackt. Nur einen kleinen Rucksack würde ich während der Wanderung bei mir haben. Am ersten Tag sind wir rund 13 Kilometer gelaufen. Die Landschaften waren unglaublich schön. Hier trifft man immer wieder auf Tiere. Dann steht plötzlich einfach mal ein Pferd, ein Esel, ein Schaf oder eben eine Vokabeln für Huaraz: Kuh neben el burro - Esel dir. la carpa - Zelt Am späten mal de altura - Höhenkrankheit Nachmittag la pastilla - Tablette kamen wir el saco de dormir - Schlafsack an unserer la mochila - Rucksack ersten Raststation an. Unsere Guides stellten gerade die Zelte auf und wir hatten Zeit um zu verschnaufen. Schon wenig später gab es Popcorn und Coca-Tee, schön warm, eine Suppe und Nudeln. Die Nacht war in 3850 m Höhe im Zelt mit Isomatte und Schlafsack


dann doch ziemlich kalt. Überhaupt wird es ganz schön kalt, sowie die Sonne nicht mehr scheint, das ist so ab 18 Uhr der Fall. Um kurz vor sieben Uhr wurden wir am nächsten Morgen geweckt, von der Sonne und von unserem Guide Marco, der uns das Frühstück für sieben Uhr ankündigte. Es gab eine Suppe, sie war warm und das tat gut. Dazu Kakao und ein Brötchen mit Erdbeermarmelade. Verpflegt wurden wir wirklich super. Die Tour ging gegen halb zehn weiter. Die Zelte wurden verpackt und die Esel wieder beladen. Die Luft ist hier sehr trocken, die Wege teilweise steinig und staubig. Den ganzen Vormittag ging es bergauf. Dabei änderte sich immer wieder die Art des Weges. Konnte man anfangs noch erkennen, wo genau der Weg langgeht, wurde es manchmal schon schwer zu durchschauen wo man eigentlich lang muss. Die Gruppe zog sich auseinander und so konnte man oft weite Strecken fast für sich alleine laufen. Das einzige was man dann hört ist das Geräusch der eigenen Schuhe auf dem Weg. Es ist unglaublich ruhig hier. Viertausendsiebenhundertfünfzig Meter hoch. Ich war am Punta Unión angekommen. Von hier oben hat man eine super Aussicht auf die schneebedeckten Bergspitzen ringsum. Es war auch ziemlich kühl in diesem Moment, wir machten eine Pause bis die gesamte Gruppe wieder zusammen war. Die Aussicht ist unbeschreiblich! Und das Gefühl hier oben zu sein auch. Aber erstmal kurz atmen und einen Schluck Cola trinken. Der Weg hinunter ging viel schneller und wir erreichten unseren Zeltplatz. Auch heute hatten wir wieder um die 15 Kilometer zurückgelegt. Der Circuito Santa Cruz, oder auch Huaripampa Llanganuco, wie die Trekkingroute auf Quechua genannt wird, stellt eine der typischen Wanderstrecken in der Cordillera Blanca dar. Sie führt die Besucher vier Tage durch den Nationalpark Huascarán und umfasst dabei von Vaqueria bis Cashapampa etwa 50 Kilometer Wanderweg. Am vierten Tag checkten wir aus dem Nationalpark aus und konnten unsere zurückgelegte Route auf der Tafel bewundern. Umgeben von den höchsten Bergen Perus war es ein wirklich atemberaubendes Erlebnis in den Anden.

Punta Unión

ute

Beginn der Trekkingro

- Wanderkleidung, -schuhe - Zwei Rucksäcke (bei einer Trekkingtour kann so ein Teil des Gepäcks von Eseln transpor tiert werden lassen…) - ausreichend Getränke (auch Süßes wie Cola) und Flaschen (zum Auffüllen während der Tour) - warme Kleidung für die Nacht im Zelt - Schlafsack - Tabletten gegen Höhenkrankheit (gibt´s in jeder Apotheke) oder Coca-Bonbons

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M

it „risani piruw - ich gehe nach Peru“ realisieren wir ein Medienprojekt, das im Rahmen unseres Studiums der Angewandten Medienwissenschaft an der TU Ilmenau vorgesehen ist. Aufbauend auf unser Auslandssemester an der Pontificia Universidad Católica del Perú im Jahr 2010, erarbeiten wir ein cross-mediales Informationsangebot für Ilmenauer Studierende, in Form eines Weblogs und einer Zeitschrift. Hintergrund ist die Partnerschaftsbeziehung zwischen der TU Ilmenau und der Pontificia Universidad Católica del Perú, im Besonderen die der Facultad de Ciencias y Artes de la Comunicación und dem Institut für Medien und Kommunikationswissenschaft. Unser Ziel ist es, bei Ilmenauer Studierenden das Interesse für einen Studienaufenthalt an der PUCP in Lima zu wecken und somit zum kulturellen Austausch zwischen beiden Universitäten beizutragen. Das Projekt soll durch das Einbeziehen unserer Erfahrungen eine sehr persönliche Note erhalten. Zahlreiche Interviews mit Austauschstudenten der PUCP, mit Mitarbeitern der Auslandsbüros beider Universitäten und mit peruanischen Studenten, sollen dazu anregen, einen Teil des Studiums im aufregenden Land Peru durchzuführen. Inhaltlich ist unser Projekt darauf ausgelegt, als Entscheidungshilfe für einen Studienaufenthalt an der PUCP zu dienen und ferner auf die wichtigsten, bei der Planung und Vorbereitung auftretenden Fragen eines Austauschstudenten einzugehen. Das gebündelte Informationsangebot vermittelt unter anderem durch Reportagen, Interviews und Fotos erste Eindrücke vom Studium an der PUCP, vom Alltag und Leben in Lima, von Land und Leuten. Somit dient „risani piruw - ich gehe nach Peru“ allen zukünftigen Ilmenauer Austauschstudenten an der PUCP als Einstiegspunkt für ihr Auslandssemester, als Informationsplattform während der gesamten Vorbereitungsphase und darüber hinaus als Orientierungsmöglichkeit während des Peru-Aufenthalts selbst. 46 |

Anke Clausen

Anke studiert seit 2008 Angewandte Medienwissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau. Von August bis Dezember 2010 absolvierte sie ein Auslandssemester an der Pontificia Universidad Católica del Perú in Lima.

Robert Köhler

Robert studiert seit 2008 Angewandte Medienwissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau. Von August bis Dezember 2010 absolvierte er ein Auslandssemester an der Pontificia Universidad Católica del Perú in Lima.


Trachten in Písac

Landschaft bei Cusco

bei Moray

Peruanische Souvenirs

Bei „risani piruw“ handelt es sich um ein studentisches Medienprojekt im Rahmen der universitären Ausbildung am Institut für Medien und Kommunikationswissenschaft (IfMK) der Technischen Universität Ilmenau. Internet: www.risanipiruw.de

Universitäre Betreuung des Projekts:

Redaktion, Konzeption, Layout, Text, Fotos, Grafiken:

Prof. Dr. Martin Löffelholz, Dr. Andreas Schwarz Fachgebiet Medienwissenschaft im Institut für Medien und Kommunikationswissenschaft an der Technischen Universität Ilmenau

Anke Clausen, Studentin der Angewandten Medienwissenschaft Kontakt: anke.clausen@tu-ilmenau.de Robert Köhler, Student der Angewandten Medienwissenschaft Kontakt: robert.koehler@tu-ilmenau.de

Verantwortlich für den redaktionellen Inhalt sind Anke Clausen und Robert Köhler. Redaktionsschluss: 30. September 2011

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Rezept: Pisco Sour - 18 cl Pisco - 6 Limetten - 6 EL Zucker - Eiweiß - Eiswürfel

Limetten auspressen und Limettensaft, Zucker, Eiweiß, Pisco und Eiswürfel in den Mixer geben. Alles gut durchmischen. Fertig ist der peruanische Nationaldrink.

Vicuña

te Seine Wolle ist die teuers s. ka pa Al s de rm fo ild das zierDas Vicuña ist die W bis zu 500 Euro. Es ist t ste ko lo Ki s da , elt W einer SchulNaturfaser der elen der Anden und mit m ka ein Kl r vie n de ist ter lichste un ch das kleinste. Das Fell au rn ete tim en Z 80 hr och weiß. Sie terhöhe von ungefä rbe, das Bauchkleid jed Fa r ne au br rot bis er un von gelbbra en, unterhalb von zu 5000 Metern überleb bis n vo n he Hö in en könn r selten zu sehen. 3500 Metern sind sie nu

Lama

Guanako e Der Guanako ist die wild . Er Stammform des Lamas ho r ch wird ungefähr 1,10 Mete ten in und kommt nur noch sel den Gebirgsketten der An au bis den vor. Sein Fell ist gr e hin rotbraun, zur Bauchdeck wird es gelbweiß.

Was bin ich?

Alpaka chtet und aus dem Guanako gezü as m La e di e wi en rd Alpakas wu arten der Aleuzt. Es gibt zwei Unter kr ge s ña cu Vi it m d en chulanschließ Meter) und das Suri (S 0 1,1 he hö ter ul ch (S a zwischen pakas: Das Huacay leben in Höhenregionen ten Ar e id Be r). ete tim n en terhöhe 90 Z langes feines Fell in de ein n be ha s ka pa Al . rn mal bis 4000 und 5000 Mete Wollkleid reicht manch Ihr n. au br rot er od iß we zottelig aus. Farben schwarz, sicht sehen sie ziemlich zum Boden und im Ge

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Das Lama wurde aus dem Guanako gezüchtet und wird als Tragetier eingesetzt. Die Wolle eignet sich nur bedingt zur Textilverarbeitung. Es ist ungefähr 1,20 Meter hoch und kann weißes, schwarzes, braunrotes oder buntgeschecktes Fell haben. Im Gegensatz zu Alpakas sehen Lamas im Gesicht „rasiert“ aus.


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