Paracelsus Today

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Paracelsus Today Das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, Salzburg

Nr. 2 AUGUST 2011 I € 3,–

Medikamenten-Overkill Forum Medizin 21 packt ein heißes Eisen an.

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Der Rücken schmerzt

Was für ein Tag

37 frisch gebackene Humanmedizin-Doktoren

Windeln und Wissenschaft

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Studium und Kind – eine Herausforderung

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Schon im Kindesalter beginnt das Kreuz mit dem Kreuz SeiTe 32


VR meine Raiffeisenbank eG ein moderner Klassiker

Wir sind f端r Sie da! Mehr als eine Bank f端r Menschen wie Sie.


Editorial

Stolz auf das „Ganze“ Ein Abschied ist zuweilen nicht einfach und weckt Emotionen. Schon zum vierten Mal durfte die Paracelsus Universität jungen Ärztinnen und Ärzten den Doktorhut aufsetzen. Im Hangar-7 durften wir im Juli gemeinsam mit 37 jungen Leuten deren Promotion feiern und sie mit Freude und Stolz verabschieden. Zuvor haben wir uns gemeinsam einige Tage an einem kleinen See zusammengesetzt und die vergangenen fünf Jahre reflektiert. Unter dem Titel „PMU-Camp“ wurde beiden Seiten die Möglichkeit gegeben, Positives wie Negatives während des gemeinsamen Arbeitens und Lernens auszusprechen. Für mich als Rektor und die Universitätsleitung eine Erfahrung und die Information, wo der Schuh drückt oder auch passt. Qualität muss täglich bestätigt, neu erarbeitet oder verbessert werden. Einen Bericht über dieses PMU-Camp aus der Feder eines Absolventen lesen Sie in diesem Heft. In Salzburg machen wir uns täglich Gedanken zur Weiterentwicklung der Universität. Mit welchen Lehr- und Lernmethoden wird in einigen Jahren gearbeitet, welche Inhalte sind für Ärzte dieses Jahrhunderts bedeutsam? Paracelsus Today hat dazu mit Anthony Windebank, dem vormaligen Rektor der Mayo Medical School, gesprochen. In Berlin wurde die Paracelsus Universität mit einer europäischen Auszeichnung für unser Online-Studium der Pflege geehrt. Ein einmaliges, innovatives Konzept, entwickelt von klugen Köpfen unseres Hauses. Auch darauf bin ich als Rektor stolz. Viel Vergnügen mit diesem Heft!

Paracelsus Today ist das Magazin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg • Auflage: 30.100 Stück • Medieninhaber und Herausgeber: Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg - Privatstiftung, Strubergasse 21, 5020 Salzburg, Tel. +43 (0)662/4420020, www.pmu.ac.at • Verlag: Magazinmanagement und Verleger: CONUNICATION GmbH, Friaulweg 4, 8042 Graz, +43 (0)664/1403409, www.conunication.com, Geschäftsführer: Mag. Helmut Schoaß • Chefredakteur: Dr. Gottfried Stienen • Chefin vom Dienst: Stefanie Illmer • Art-Direktor: Tom Wagner • Produktion: m4! Mediendienstleistungs GmbH & Co KG, Schönaugasse 64, 8010 Graz • Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe: Andreas Aichinger, Eva Brutmann, Christoph Hieber, Mag. Dorothea Kölblinger, Ilse Spadlinek, Dr. Gottfried Stienen, Dr. Roman Wodnar, Dr. Karin Zott-Oppeneiger • Fotos: wild&team fotoagentur gmbH, Alexander Mitter, iStock, Heimat Österreich, Stieglbrauerei zu Salzburg GmbH, Privatinvest Bank AG, Privatfotos • Coverfoto: istock• Herstellung: hm • perfectprintconsult.eu • Alle Angaben ohne Gewähr. Haftung für Irrtümer und Änderungen ausgeschlossen. Satz- und Druckfehler sowie alle Rechte vorbehalten.

Paracelsus Today 2/2011

4 Short Cuts. Neues aus der Uni. 6 Inside. Der Förder-Klub der Paracelsus Uni. 8 Fokus On. Overkill: Machen (zu viele) Medikamente krank? 12 Spotlight. Salzburg Congress und Paracelsus Uni: Zwei starke Partner, eine Philosophie. 14 Promotion. 37 junge Ärztinnen und Ärzte erhielten den Doktorhut. 18 Alumni. Assistenzarzt Christoph Erichsen am BG Murnau. 20 Education. Das erste „PMU-Camp“ zum Abschluss des HumanmedizinStudiums. 22 Education. Studentin Mia Vidovics zwischen Windeln und Wissenschaft. 24 Inside. Comenius-Preis für Exzellenz im Netz. 26 Research. Die Forscher des Jahres im Kurzinterview. 28 Very Personal. Blut ist ihr Beruf: Primaria Eva Rohde im Porträt. 30 Outside. Anthony Windebank von der Mayo Klinik über die Zukunft der Medizin. 32 Research. Das Kreuz mit dem Kreuz. Die Zivilisationskrankheit Rückenschmerz. 36 Body-Check. Das Wichtigste über den Nackenschmerz. 38 Friends. Förderer H. D. Kiener hat Stiegl zur erfolgreichsten privaten Brauerei Österreichs gemacht. 40 Point of View. Neue Perspektiven durch Social Media, Mobile Learning & Co

Prim. Univ.-Prof. Dr. Herbert Resch Rektor

Impressum

Inhalt

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Short Cuts

Daheim im neuen Heim der Paracelsus Uni

V.l.n.r.: Referent Cyrill Zimmermann (CEO Adamant Biomedical Investments), Herbert Resch (Rektor der Paracelsus Universität) und Adrian Kohler (Vorstand Privatinvest Bank)

Gesundheitsmarkt für Investoren attraktiver denn je zuvor Mehr als 50 Gäste der Privatinvest Bank lauschten im Hörsaal 1 der Paracelsus Universität einem Vortrag von Cyrill Zimmermann. Dieser ist Vorstandschef des Schweizer Unternehmens Adamant Biomedical Investments und war von Adrian Kohler von der Privatinvest Bank in Salzburg als Referent eingeladen worden. „Überalterung, technologische Sprünge und ein sich stetig wandelnder Lebensstil – das sind die treibenden Kräfte am globalen Gesundheitssektor. Und dieser bietet Investoren riesige Chancen“, behauptet Zimmermann. Schätzungen der UNO gehen davon aus, dass 2050 jeder vierte Mensch auf der Erde über 60 Jahre alt sein wird. Das sind drei Mal so viele Senioren wie heute. Im Bereich Gesundheit eröffnet sich jedenfalls ein gewaltiger Markt. „Dieser bewegt sich derzeit bei rund 5200 Milliarden Dollar“, sagt Zimmermann. Weltweit sind rund 3000 börsennotierte Firmen im Gesundheitswesen aktiv. Hier gilt es, die attraktivsten Titel für Investoren herauszufiltern. Die Privatinvest Bank (ein Förderer der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität für mehrere Jahre) sieht sich als prädestinierter Partner für Anlagen auf dem Gesundheitsmarkt, sind doch in deren Geschäftspolitik die Aspekte Nachhaltigkeit und Sicherheit wesentlich.

Die Bauzeit des neuen Studentenheimes der Paracelsus Uni im Salzburger Stadtteil Lehen betrug nur 20 Monate – am 1. August wurde das neue Studentenheim übergeben und wenige Wochen später auch offiziell eröffnet. 96 Garconnieren stehen den Interessenten zur Verfügung: modern ausgestattet (z. B. W-LAN), in einer Größe zwischen 24 und 30 m2 mit kleiner Einbauküche, Bad und WC. Nur einen Steinwurf von der Paracelsus Universität entfernt, bieten sich angehenden Ärzten, aber auch Studierenden anderer Studienrichtungen, tolle Wohngelegenheiten zu für Salzburger Verhältnisse erschwinglichen Preisen. Die Heimat Österreich hat das neue Heim errichtet, betrieben wird es vom Salzburger Studentenwerk. Vor der Eingangstür könnte das Schild „ausgebucht“ hängen, die Kleinwohnungen sind „ausreserviert.“

Pleyer for President Wer kann schon in sein Curriculum Vitae das Wort „Präsident“ führen? Eher wenige. An der Paracelsus Universität gibt es nun mit Christopher Pleyer auch einen Präsidenten, und dieser 23-jährige Mann vertritt die Interessen von 1,2 Millionen Medizinstudierenden in 97 Ländern. Pleyer – vor geraumer Zeit in Kanada zum „Director of the Standing Committee on Public Health“ gewählt – ist der externe Repräsentant auf internationalem Parkett und intern mit einem Team für Entwicklungen zuständig. „In verschiedenen Ländern werden Projekte ins Leben gerufen oder ausgebaut. Ein Beispiel ist das Teddy-Krankenhaus und mittlerweile an mehr 500 Universitäten verwirklicht“, erzählt Pleyer. Zudem ist er mit seinem Team in der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefragt, sowie bei EU-Projekten engagiert. Sein Studium der Humanmedizin in Salzburg hat bislang nicht darunter gelitten, er sieht sein Engagement als Ausgleich. Pleyer beginnt im Herbst sein fünftes und letztes Jahr und wird ein Weltreisender. „Ich werde Famulaturen in Frankreich, Amerika und dem Libanon machen.“

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Short Cuts

Workshop Topline Ein Workshop wird immer mehr zum Fixpunkt einer wissenschaftlichen Community. Auf dem Campus der Paracelsus Universität trafen sich im Sommer 133 Wissenschafter aus 17 Ländern unter der organisatorischen Leitung von Felix Eckstein (Institut für Anatomie und muskuloskelettale Forschung), Rosemarie Forstner (Institut für Radiologie) und Andrea Studnicka (Universitätsklinik für Innere Medizin III) beim Workshop für Bildgebung bei Osteoarthrose zum Gedankenaus-

tausch. Der Workshop wurde im Jahr 2007 in Salzburg gegründet und fand seither jährlich in Boston (USA), York (England) und Vancouver (Kanada) statt. Hauptthema des Workshops war die klinische Validierung von Bildgebungsmessungen bei Arthrose und bei Knorpelreparatur, d. h. der Versuch, anhand von so genannten Bildgebungs„Markern“ klinische Zustände in der Zukunft vorhersagen zu können. Dies soll ermöglichen, Bildgebungsmarker in klinischen Studien einzuset-

zen, in denen die Wirksamkeit von Medikamenten bei Gelenkverschleiß (Arthrose) oder der Erfolg einer Operation mit Knorpelreparatur geprüft werden soll. In drei Tagen wurden zehn Vorträge von internationalen Referenten, 24 Vorträge von ausgesuchten TeilnehmerInnen und 34 Posterpräsentationen gehalten. Vier Teilnehmerinnen erhielten einen „Young Investigator“-Award in der Höhe von jeweils 1000 Dollar.

Präsident Sebastian Rösch und seine Alumnikollegen nahmen an einer Fortbildung zum Thema CRM (crew resource management), in deutscher Sprache „Krisenmanagement,“ unter der Leitung von Marc Baumann teil. Zumindest einen Hauch von Krise oder zumindest Stress fühlten die jungen Ärzte dann im Hochseilgarten in Anif,

ehe der Tag am Uni-Campus mit privatem Gedankenaustausch ausklang. Rektor Herbert Resch, Kanzler Michael Nake, aber auch die beiden Sponsorenvertreter Gerhard Griessner (Salzburger Sparkasse) und Christian Burkhart (Firma Sallmann) vertieften die Kontakte zu den ehemaligen Studierenden der Paracelsus Universität.

Fotos: Privatinvest Bank, Heimat Österreich, Paracelsus Uni, privat

Alumni auf dem Hochseil Das Sommertreffen der Alumnis der Paracelsus Universität in Salzburg wird langsam zur Tradition. Diesmal stand das Treffen der Absolventen von bisher drei Jahrgängen am 9. Juli unter dem Thema „Krisenmanagement“. Nur zur Aufklärung: Es gibt keine Krise, nicht bei den Alumnis (die Mitgliederzahl des Clubs wächst), auch nicht an der Universität.

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DER-KLU

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Ein Klub, der Freu(n)de schafft

Inside

Gute Ideen zu kopieren macht oft Sinn. Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität hat sich daher nicht gescheut, vor geraumer Zeit einen Förder-Klub einzurichten. Autor: Gottfried Stienen ∙ Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

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ie Universität benötigt als private Stiftung viel Geld für Lehre und Forschung. Die Universität benötigt Menschen, die um die Bedeutung der Ausbildung von hochqualifizierten Ärzten für unsere Gesellschaft wissen. Zahlreiche Menschen fühlen sich der Paracelsus Universität verbunden und wollen auch finanziell helfen. Der Förder-Klub ist eine Möglichkeit, einerseits pecuniär zu helfen, aber auch eine Gemeinschaft, die Gutes will und die Ideen und Ziele der Universität weiterträgt. Mit einem Beitrag von 1000 Euro pro Jahr wird man Mitglied im Förder-Klub der Paracelsus Universität und gestaltet unmittelbar die Gegenwart und Zukunft der Medizin und Wissenschaft mit. Immer mehr Persönlichkeiten wollen Mitglied im Netzwerk der Universität werden und treten dem noch jungen Förder-Klub gerne bei. Einer davon ist der ehemalige Generaldirektor der Wüstenrot Versicherungs AG, Helmut Geier. „Mit meiner privaten Spende an den Förder-Klub der Paracelsus Universität wollte ich zum Ausdruck bringen, dass mir die Unterstützung dieser Einrichtung persönlich wichtig ist. Rektor Herbert Resch und sein Team haben in all den Jahren eine hervorragende Arbeit geleistet und es ist eine Freude, die Absolventen – so wie zuletzt am 15. Juli dieses Jahres im

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Hangar-7 – nach fünf gewiss nicht leichten Jahren als hoch motivierte junge Ärztinnen und Ärzte in eine sicher erfolgreiche Berufslaufbahn eintreten zu sehen.“ Klubmitglieder zu werben ist eine Sache, Klubmitglieder zu halten, der nächste Schritt. Wir können nicht nur die steuerliche Absetzbarkeit Ihrer Spende garantieren, sondern wollen auch aktiv in Kontakt treten und bleiben. Einmal jährlich laden wir den Klub daher an die Universität in der Strubergasse, um gemeinsam einige Stunden zum Kennenlernen und beim Gedankenaustausch zu verbringen. Führende Persönlichkeiten der Universität werden Sie über die aktuellen Geschehnisse der Paracelsus Universität informieren. Ein kleines Präsent beim Eintritt in den Klub wird Ihnen zugesandt, auch dieses Magazin „Paracelsus Today“ werden Sie kostenfrei erhalten.

„Ich wünsche mir, dass möglichst viele Menschen meinem Beispiel folgen und der Förder-Klub schon bald 100 Mitglieder (oder mehr) versammelt.“ Helmut Geier, ehemaliger Generaldirektor der Wüstenrot Versicherungs AG

Wir garantieren, dass wir jeden gespendeten Euro verantwortungsvoll einsetzen werden. Nähere Infos zum Förder-Klub unter www.pmu.ac.at/klub !

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Fokus On

MedikamentenOverkill Das erfolgreiche Forum Medizin 21 geht in seine dritte Runde, wächst weiter und widmet sich einem heißen Eisen: Machen (zu viele) Medikamente krank? Autor: Andreas Aichinger ∙ Fotos: istock, Paracelsus Uni/wild+team

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Fokus On

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Das Forum Medizin 21 widmet sich heuer dem spannenden Thema Polypharmakotherapie im Spannungsfeld zwischen Klinik und Hausarzt. Ab fünf verschiedenen Medikamenten wird laut WHO von Polypharmakotherapie gesprochen – betroffen sind vor allem ältere Menschen.

ie Patientin wird mit Ramipril, HCT und Amlodipin in den BlutdruckZielbereich therapiert, bekommt wegen ihres Stents nach Infarkt Clopidogrel, ASS, Metoprolol, Simvastatin und Ezetimib, ihr Diabetes mellitus Typ 2 wird mit Metformin, Glimepirid und Pioglitazon in seine Schranken verwiesen, nicht zu vergessen der Magenschutz mit Pantoprazol und die MCPTropfen gegen permanente Übelkeit. Zur Nacht benötigt sie Zolpidem und Citalopram hellt ihre negative Grundstimmung auf.“ Mahlzeit. Kein Wunder, dass die 82-jährige Patientin angesichts dieser ausufernden Medikation, die sie soeben ihrem ellenlangen Arztbrief entnommen hat, mit ihren Nerven am Ende ist. „Herr Doktor, muss ich das wirklich alles nehmen?“ Die gute Nachricht: Im gegenständlichen Fall sind Patientin und Medikamenten-Mantra fiktiv. Die schlechte Nachricht: Vergleichbare Beispiele lassen sich auch im realen Leben mit Leichtigkeit und sonder Zahl finden. Doch was hat die Paracelsus Medizinische Privatuniversität mit dieser Problematik am (Doktor-)Hut? Wir fragen einen, der es wissen muss: Andreas Sönnichsen.

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teils hochspezialisierter Fachkongresse. Nach rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im ersten Jahr und 260 bei der zweiten Auflage rechnet Sönnichsen dieses Mal mit etwa 400 Anmeldungen. Auch die Anzahl der Einreichungen von Abstracts zum Kongress-Thema „Polypharmakotherapie im Spannungsfeld zwischen Klinik und Hausarzt“ hätte sich zuletzt mehr als verdoppelt, durchaus zur Überraschung der Organisatoren übrigens. Das rege Interesse der Allgemeinmediziner ist indes verständlich. Gerade für den Hausarzt stellt sich in der Praxis oft die Frage, wo tatsächlich der Rotstift angesetzt werden kann und ob dafür auch eine Evidenz existiert, die über Gefühl und Erfahrung hinausgeht. Noch eine heikle Fragestellung wird behandelt werden: Wie kommen Hausärzte und Kliniker gemeinsam auf einen grünen Medikations-Zweig?

Der Kongress wächst. „Ich betrachte das Forum als einen fachübergreifenden Kongress, in den auch gesundheitspolitische Aspekte mit einfließen,“ erklärt Sönnichsen, wissenschaftlicher Leiter und einer der Geburtshelfer des Forum Medizin 21. Ein GesundheitsKongress mit Public-Health-Relevanz, der wichtige medizinische Themen fachübergreifend aufgreift – offensichtlich ist genau das ein Erfolgsrezept inmitten

Player Paracelsus Uni. Der Erfolg des Forum Medizin 21 färbt indes auch auf die Universität selbst ab. Wie auch Sönnichsen an seinem Institut immer wieder feststellt, wird die Paracelsus Universität „zunehmend als Player im Gesundheitssystem“ wahrgenommen. Ein Erfolg, der viele Väter und Mütter und vielschichtige Hintergründe hat, zu dem aber das Forum Medizin 21 mit Sicherheit einen wertvollen Beitrag leistet. Dass sich die

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Spannende Hypothese. Als Vorstand des Instituts für Allgemein-, Familienund Präventivmedizin der Paracelsus Universität – das 2011 übrigens seinen fünften Geburtstag feiert – steht Sönnichsen einem der Aushängeschilder der Universität vor. Mit herausragenden Forschungsleistungen wie den viel diskutierten Studien rund um das Thema Diabetes ist es Sönnichsen und seinem Team

gelungen, Thematiken aufzugreifen, die für viele Patienten von unmittelbarer Relevanz sind. Auch derzeit ist wieder eine Studie in Planung, die sich um den Problemkreis Polypharmakotherapie dreht. Sönnichsen: „Die Hypothese ist, dass sich durch eine Reduktion der Medikationen letztlich die Lebensqualität verbessert, ebenso die kognitiven Funktionen, also die geistige Leistungsfähigkeit, die Hospitalisierungs-Rate und letztendlich sogar die Mortalität.“ Besser und länger leben mit weniger Medikamenten? Das Thema ist spannend, aufregend, und es trifft den Nerv der Zeit. Grund genug also für Sönnichsen, es auch im Rahmen des bedeutendsten Kongresses der Paracelsus Universität aufzugreifen: des Forum Medizin 21, das zwischen 22. und 24. September in Salzburg stattfinden wird (nähere Infos unter www.forummedizin21.at).


Fokus On

Universität längst einen guten Namen gemacht hat, zeigt sich nicht zuletzt auch an der internationalen Resonanz. Auch heuer hat sich mit der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM) wieder ein hochkarätiger Kooperationspartner gefunden, und auch die Österreichische (ÖGAM) und die Südtiroler Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (SÜGAM) sind mit von der Partie. Die Deutschen werden im Rahmen des Forum Medizin 21 auch ihren Jahreskongress sowie ihre Mitgliederversammlung abhalten. Was es braucht, um derartige Kooperationen auf die Beine zu stellen, ist ein offenes Geheimnis: einen international bestens vernetzten Top-Experten, wie Andreas Sönnichsen einer ist. Ursache des Übels. Wie sehr das heurige Kongressthema, das in hochkarätig besetzten Referaten, Diskussionen, Workshops und Symposien behandelt werden wird, tatsächlich unter den Fingern brennt, zeigt eine Studie aus Salzburg, die in diesem Zusammenhang gerne genannt wird: Oberarzt Jochen Schuler, Kardiologie der Universitätsklinik für Innere Medizin II in Salzburg, hatte 543 im Schnitt 82 Jahre alte Patienten (von denen 58 Prozent mehr als sechs Medikamente einnahmen) unter die Lupe genommen. Die Aufsehen erregenden Ergebnisse („Polypharmakotherapie und unangemessene Verschreibung bei älteren internistischen Patienten in Österreich“) wurden 2008 publiziert: Demnach wurden bei 36 Prozent verzichtbare und bei 30 Prozent für alte Menschen inadäquate Medikamente gefunden, bei 7,6 Prozent Doppelverord-

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Ein Aushängeschild wird fünf! Wie schnell die Zeit vergeht: Das Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg unter Vorstand Andreas Sönnichsen kann 2011 bereits auf fünf erfolgreiche Jahre zurückblicken. Das Institut spielt eine wichtige Rolle in der Ausbildung der Humanmedizin-Studierenden, ist aber auch in Sachen Forschung überaus erfolgreich. Schwerpunkte sind dabei unter anderem Versorgungsforschung und die Versorgung chronisch Kranker, aber auch Forschungsarbeiten rund um das Gesundheitssystem. Nicht zuletzt mit einer breit angelegten Studie zum Thema Diabetes mellitus Typ 2 sorgte das Institut auch jenseits der Fachwelt für positive Schlagzeilen. Univ.-Prof. Dr. Andreas Sönnichsen ist Vorstand des Instituts für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin in Salzburg.

nungen und bei immerhin jedem fünften Patienten Fehldosierungen. Bei knapp 100 Patienten wurden unerwünschte Arzneimittelwirkungen aufgedeckt, die in 57 Prozent dieser Fälle auch der Grund für die stationäre Aufnahme und bei 18,7 Prozent sogar selbst die Ursache des Übels waren. Wer kennt MAI und GPGP? Experten wie Schuler – der auch am Forum Medizin 21 teilnehmen wird – kennen viele Erklärungsmuster dafür, warum bei der Medikation alter Menschen einiges im Argen liegt. So würden manche Medikamente (Beispiel: Cholesterin-Senker) in ihrer Wirkung überschätzt, andere (etwa Harnsäure-Senker) zu unkritisch eingesetzt. Schlafmittel würden oft nicht zu gegebener Zeit abgesetzt, Antidepressiva werden oftmals geschluckt,

weil andere Mechanismen versagen. Generell geht es beim Themenkreis Polypharmakotherapie also nicht nur um Verminderung der Medikamentenanzahl, sondern auch um niedrigere Dosierungen, Substitution durch vergleichbare, aber besser verträgliche Medikamente und generell um eine bessere Verschreibungsqualität. Entsprechende Werkzeuge wie den „Medication Appropriateness Index“ (MAI) gibt es zwar längst, in der Praxis kommt er jedoch offenbar zu selten zur Anwendung. Vielleicht so: Am diesjährigen Forum Medizin 21 wird mit dem so genannten GPGP-Algorithmus („Good Palliative Geriatric Practice“) eine neue, spannende Methode vorgestellt werden: Standardisierbare Algorithmen. Entwickelt hat sie der israelische Internist und Altersmediziner Doron Garfinkel (www.dr-g.co.il), dessen Vortrag am 24. September sicher zu den Highlights des Kongresses zählen wird. Die Anwendung des Algorithmus soll im Rahmen einer ersten Machbarkeitsstudie aus dem Vorjahr geradezu sensationelle Ergebnisse gezeigt haben: Die über 80-jährigen Testpersonen konnten sage und schreibe 47,5 Prozent aller Medikamente absetzen, neun von zehn gaben noch 19 Monate später an, sich über eine deutliche Besserung ihres Befindens zu freuen. Auch Andreas Sönnichsen kann derartigen „validierten Algorithmen, die für bestimmte Situationen vorschlagen, dass bestimmte Medikamente nicht mehr gegeben werden“, viel abgewinnen. Sönnichsen: „Wir müssen uns über solche Algorithmen heranarbeiten, das muss standardisierbar sein.“ Wenn dann

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Das Forum Medizin 21 bietet auch dieses Jahr wieder hochkarätige Vorträge, praxisnahe Workshops und spannende Symposien sowie Beiträge aus dem gesamten Spektrum allgemeinmedizinischer Forschung im deutschsprachigen Raum.

Salzburg, 22.-24. September 2011 Paris Lodron Universität Salzburg, Große Aula

Polypharmakotherapie im Spannungsfeld zwischen Klinik und Hausarzt. www.forummedizin21.at

die nötige Evidenz dank entsprechender Studien endgültig vorliege, wird der Schritt in die Klinik möglich. Sönnichsen: „Dann können die Kliniker ihre Patienten eigentlich nicht mehr mit Listen mit 25 Medikamenten entlassen.“ Widerstand vorprogrammiert. Der wissenschaftliche Leiter des Forum Medizin 21 gibt sich aber auch keinen Illusionen hin: „Es wird Widerstände von Kliniken

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geben, es wird Widerstände aus der Industrie geben. Wir werden uns dafür bei den Sozialversicherungen gute Freunde machen, da es natürlich erhebliches Einsparungspotential gibt.“ Und zwar nicht nur bei den Medikamenten selbst, sondern auch in punkto Folgekosten. Nachsatz: „Aber das ist nicht unser vordergründiges Interesse, sondern nur ein angenehmer Nebeneffekt.“ Für den Instituts-Chef selbst hat der Kongress

hingegen naturgemäß auch unangenehme Nebeneffekte. Die Arbeitsbelastung der letzten Wochen sei „auf jeden Fall“ groß gewesen. Dafür ist der Erfolg schon fast vorprogrammiert. Und die perfekte „Medizin“ gegen ungesunden Stress wird den Kongressteilnehmern ohnedies zeitgleich zum Forum Medizin 21 verschrieben: ein Besuch beim traditionellen Ruperti-Kirtag, der zeitgleich in Salzburg stattfindet. !

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Spotlight

Zwei starke Partner, eine Philosophie Was haben Salzburg Congress und die Paracelsus Medizinische Privatuniversität gemeinsam? Auf den ersten Blick wenig, doch der zweite Blick macht viele Gemeinsamkeiten sichtbar, nicht bloß die freundliche Verlinkung auf den jeweiligen Homepages.

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Autor: Gottfried Stienen . Fotos: Salzburg Congress

evor weitere Blicke auf die Gemeinsamkeiten der angesprochenen Partner geworfen werden, dient die Salzburg Congress-Vision gut zur Ursachenforschung. „Unser Ziel in den kommenden Jahren ist es, weiterhin das ganz besondere ,Salzburg-Gefühl‘, die Eleganz, die hohe Qualität und die Professionalität bei Veranstaltungen spürbar zu machen und so internationale Kunden an die Mozartstadt zu binden.“ Die Paracelsus Universität und Salzburg Congress eint ein wichtiges Anliegen: den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Salzburg zu sichern und auszubauen. Was leistet die Universität und was tut Salzburg Congress? Die Paracelsus Universität bemüht sich zusammen mit den Ärzten des Universitätsklinikums Salzburg wissenschaftliche Symposien und Kongresse – international ausgerichtet – nach Salzburg zu bringen. Dafür hat die Universität mit einem eigenen Kongressbüro unter der Leitung von Katharina Tschernutter eine Koordinationsstelle eingerichtet. Salzburg Congress stellt mit dem Kongresshaus eine moderne Infrastruktur, ein Haus, das alle Möglichkeiten in allen denkbaren Quali-

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tätsstufen hat. Die Standards sind optimal, eine Live-Operation während eines Kongresses einzuspielen eine Selbstverständlichkeit. Bewährungsproben hat das Kongresshaus viele mit Bravour bestanden, erst kürzlich wurden die ersten zehn Jahre

„Das Zusammenspiel engagierter Salzburger Mediziner, der Paracelsus Universität und Salzburg Congress hat in den letzten Jahren starke Impulse im internationalen Kongressgeschehen gesetzt.“ Bert Brugger, Geschäftsführer von Salzburg Congress

des Bestandes mit beeindruckenden Zahlen gefeiert. Mehr als eine Million Besucher und Besucherinnen haben an zirka 1500 Veranstaltungen teilgenommen, nicht nur aus dem Feld der Medizin natürlich. Der Gesamtumsatz von 20 Millionen Euro hat die Zielerwartungen übertroffen, das Haus erwirtschaftet operative Gewinne und ist an 250 Tagen im Jahr ausgelastet. Die Paracelsus Universität trägt ihr Scherflein dazu bei. Im Jahr 2011 werden bei vier medizinischen Kongressen mehrerer ärztlicher Gesellschaften mehr als 4000 Teilnehmer nach Salzburg zum wissenschaftlichen Austausch gelockt. Zwei starke Partner, eine Philosophie. „Wir sind uns doch sehr ähnlich. Wir wollen beste Qualität, das Umfeld muss stimmen und wir wollen dennoch nicht marktschreierisch unterwegs sein“, meint Barbara Schwaiger, Sales & Marketing-Managerin von Salzburg Congress. Wie wahr: Ein gutes Image zu erhalten ist harte Arbeit, kann jedoch mit Schallgeschwindigkeit zerstört sein. Daher arbeiten beide Partner täglich an der Optimierung ihres Unternehmens, denn nur die Qualität zählt. !

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Foto: Stockfoto

Österreich: 130.000 Kinder in Armut!

dm drogerie markt, Caritas und aktion leben unterstützen Eltern und Kinder in Notsituationen Österreich gehört zu den reichsten Ländern der Welt und dennoch leben mehr als 130.000 Kinder und Jugendliche in manifester Armut. Um auf das immer drängender werdende Thema der Familienarmut in unserem Land aufmerksam zu machen, hat dm drogerie markt gemeinsam mit Caritas und aktion leben bereits vor drei Jahren die „dm babybeihilfe“ ins Leben gerufen. Der Start ins Leben ist teuer. Kinderwagen, Kleidung, Windeln, … Immer mehr sozial benachteiligten Familien fehlt das Geld oft für das Nötigste. Besonders schlimm ist es, wenn sich Mütter und Väter fragen müssen, wie sie warme Winterkleidung oder auch nur die nächste Mahlzeit für ihre Kinder finanzieren sollen. Heute ist bereits jede fünfte österreichische Familie armutsgefährdet und statistisch gesehen steigt die Wahrscheinlichkeit in Armut zu leben mit jedem Kind. Spende von 1 Million Windeln. Vor diesem Hintergrund hat dm drogerie markt gemeinsam mit aktion leben und Caritas im Dezember 2009 die Initiative „dm babybeihilfe“ ins Leben gerufen. Ziel des Projektes ist es, das Bewusstsein für die Familienarmut in der Öffent­

lichkeit zu stärken und die Österreicherinnen und Österreicher auf diese Situation aufmerksam zu machen. Darüber hinaus stellt dm pro Jahr eine Million Babywindeln für Familien in Not zur Verfügung. „Jede der 367 dm Filialen wird so symbolisch zur Patin für eine Familie“, erklärt dm Geschäftsführer Harald Bauer. Die Auswahl der Familien übernehmen die Kooperationspartner Caritas und aktion leben. „Unsere Klientinnen freuen sich sehr über die Unterstützung. Wir hören oft, dass die Gutscheine eine große Entlastung für ihr kleines Budget bedeuten“, berichtet aktion leben österreich General­ sekretärin Martina Kronthaler. Auch dm Kunden helfen. Aufgrund der vielen positiven Rück­ meldungen hat man sich bei dm entschlossen, das Projekt bereits zum zweiten mal zu verlängern. Dabei spielen auch die Kunden von dm eine wichtige Rolle: Sie haben die Möglichkeit, die „dm baby­ beihilfe“ aktiv zu unterstützen und active beauty Punkte in den Filialen zu spenden – 50 Punkte entsprechen einem Tagesbedarf an Windeln, 300 Punkte einem Wochenbedarf. Als kleines Dankeschön für ihren Beitrag erhalten die Kunden Vorteilsgutscheine bei dm.


Stellvertretend für ihren Jahrgang rekapitulierten Georgina Fernandez und Maximilian Einhäupl die Studienzeit und erinnerten sich auch an diesen Moment: „Einen weißen Mantel haben wir bereits im Präpariersaal getragen, aber das Gefühl in zivil, sprich incognito, eine Klinik zu betreten und dann in weiß gekleidet auf eine Station zu kommen war doch anders und anfangs gewöhnungsbedürftig.“

Anthony Windebank, der ehemalige Rektor der Mayo Medical School, stellte die Frage der Bedeutung des Arztberufes: „Sie sind Ärzte geworden durch ein Curriculum, welches einer einzigen Maxime folgt: Die Bedürfnisse des Patienten stehen im Mittelpunkt. Das heißt, dass nicht Ihr Ehrgeiz, nicht Ihre Familie und auch nicht Ihre Universität, sondern die Not, die Probleme und die Bedürfnisse Ihres Patienten zählen.“

Die diesjährige Festrede hielt Josef Wöhrer, Ehrenpräsident der Industriellenvereinigung Salzburg, erfolgreicher Unternehmer und Förderer der Paracelsus Uni: „Sie haben auf Ihrem Gebiet neues Terrain beschritten, sich Wissen angeeignet, das Sie im Laufe Ihrer Karriere weiter ausbauen und umsetzen werden. Ich möchte Ihnen auf diesem Weg alles Gute für Ihren privaten und beruflichen Werdegang wünschen.“

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Promotion

Was für ein Tag! „Unvergesslich“ – kein Tag wie jeder andere, ein besonderer, ein emotionaler Tag im Leben von 37 jungen Menschen. Die Paracelsus Medizinische Privatuniversität feierte am 15. Juli im Hangar-7 die Promotion des Jahrgangs 2006 der Humanmedizin. Nach fünf intensiven Jahren erhielten die frisch gebackenen Doktoren Dekret und Titel.

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500 Gäste, Eltern, Freunde, Verwandte der Absolventen, Lehrende und Förderer der Paracelsus Universität, applaudierten zum erfolgreichen Studienabschluss. Ausgelassen wurde danach gefeiert.

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Promotion

M Was Paracelsus sagen würde Viel bin ich, Paracelsus, gewandert, um den Künsten der Arznei nachzuforschen. Die Vielfalt derer hat mich in den Bann gezogen, die Pharmazie hat mich beschäftigt. Neues hat geführt zur Heilung, vieles auch zum Tod. Doch hab` ich stets gewusst und auch geschrieben: „Alle Dinge sind Gift und nichts ohne Gift; allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“ In Salzburg, dort wo ich gelebt, sollen sich Ärzte, Wissenschafter und viele andere vereinen. Sie wollen reden über die Chemie, die Pillen, das Leid, die Heilung und die unterschiedliche Kraft des Gifts. Was ist verzichtbar, was nicht? Zerstört die Kraft des einen die Wirkung des anderen Mittels? Gut, dass darüber gestritten wird! Den Kranken zu helfen gilt als Ziel. Hört nie auf zu suchen nach neuem Wissen, ob Alt oder Jung. Oh ja, junge Ärzte haben die Schule mit meinem Namen als doctores verlassen. Folgt dem Drang zu helfen. Fragt fleißig nach und lasst Euch lehren – in Salzburg oder anderswo! -gosti-

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Alumni

Schlüssel(bein) zum Erfolg Per Unfall zur Stelle in der Unfallklinik: Christoph Erichsen, Absolvent des Studienjahrganges 2004 der Humanmedizin, hat in Murnau Fuß gefasst.

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Autor: Andreas Aichinger . Fotos: Christoph Erichsen

s knirscht der Schnee, es kracht die Kante, und am Ende knackst das Schlüsselbein: Noch heute erinnert sich Christoph Erichsen gut an den Snowboard-Unfall vor zwei Jahren. Einen Unfall, der nicht ohne Folgen bleiben sollte. In gewisser Weise verdankt der in Friedrichshafen am Bodensee geborene Jungarzt dem Crash nämlich seinen heutigen Arbeitsplatz. Doch der Reihe nach: Anfang 2009 ergreift Erichsen – damals Student im fünften Studienjahr und kurz vor Abschluss seines Studiums – die Gelegenheit, zwei Monate lang an der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik (BGU) Murnau, Abteilung für Traumachirurgie, zu famulieren. Der 28-jährige heute: „Schon damals hat mich die Klinik begeistert und die Idee entstand, mich hier nach meinem Abschluss zu bewerben.“ Doch erst die Verletzung und die im Dezember 2009 notwenig gewordene Operation ermöglicht es dem frisch gebackenen Doktor, die renommierte Unfallklinik in Oberbayern auch aus Patienten-Sicht kennen zu

lernen. Eine bewusste Entscheidung, die das Inter-esse Erichsens nur weiter anheizt. Logische Folge: „Vor der Entlassung habe ich gleich meine Bewerbungsunterlagen abgegeben.“ Bereits wenige Monate später kann der Paracelsus-Alumnus seine Stelle als Assistenzarzt für Unfallchirurgie in Murnau antreten. Christoph Erichsen: „Die ersten neun Monate habe ich im Querschnittszentrum gearbeitet. Im Dezember 2010 bin ich im Rahmen der Rotation in die Abteilung für Traumachirurgie gewechselt.“ Hintergrund: „Als Assistenzarzt rotiert man im Laufe seiner Weiterbildung durch alle Abteilungen der Klinik, wodurch man eine sehr breite Ausbildung erhält.“ Die Verbindung zwischen der BGU Murnau und der Paracelsus Universität ist damit noch um eine weitere Facette reicher. Eckpunkt dieser Verbindung ist vor allem das Biomechanik-Labor, das seit 2005 gemeinsam betrieben wird, aber auch die Tatsache, dass die Unfallklinik als Lehrkrankenhaus für Studierende aus Salzburg fun-

giert. Erichsen: „Wir haben regelmäßig Studenten aus Salzburg zur Famulatur bei uns. Die meisten kenne ich noch aus meiner eigenen Studienzeit und es macht immer Spaß, ihnen jetzt selbst etwas beibringen zu können.“ Tolles Teaching. Unfallchirurgisch interessierte Studierende sollten die BGU Murnau jedenfalls in Betracht ziehen, empfiehlt der junge Assistenzarzt: „Hier herrscht ein sehr angenehmes Klima und es gibt außerordentlich gutes Teaching durch die Oberärzte.“ Umgekehrt hätten die bisherigen Salzburger Famulanten in Murnau einen „sehr guten Eindruck“ hinterlassen. Zudem sind derzeit auch noch zwei weitere PMU-Absolventen an der BGU als Assistenzärzte beschäftigt, weiß Erichsen. Die Arbeit an der Unfallklinik sei durch das breite Spektrum an Verletzungen äußerst abwechslungsreich, die Atmosphäre sehr kollegial, erzählt der 28-jährige. Erichsen: „Man trifft sich auch nach der Arbeit gerne mit den anderen Assistenzärzten.“ Und Freizeitmöglichkeiten gäbe es in dem malerischen Ort, in dem einst auch der Maler Wassily Kandinsky Station machte, dank der Nähe zu den Alpen und der zahlreichen Seen ohnedies sonder Zahl. Ein typischer Arbeitstag beginnt um 7.15 Uhr. Nach der Visite und Blutabnahmen folgt die Morgenbesprechung sämtlicher Abteilungen, danach geht es entweder in den OP oder zur Stationsvisite. Erichsen: „Zusätzlich wird von unserer Station die Notaufnahme der Klinik mitbetreut, so dass man auch hier regelmäßig zum Einsatz kommt. Da die Zahl der schwerstverletzten beziehungsweise polytraumatisierten Patienten vor

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WOHNKULTUR AUF HÖCHSTEM NIVEAU

„Rückblickend habe ich mich für meinen Start in das Berufsleben durch die Ausbildung an der Paracelsus Universität sehr gut vorbereitet gefühlt.“ Dr. Christoph Erichsen, Assistenzarzt für Unfallchirurgie

allem in den Sommermonaten sehr hoch ist, gibt es hier immer viel zu tun.“ Die Studienzeit an der Paracelsus Universität hat der junge Deutsche auch bei der Arbeit stets in „sehr guter“ Erinnerung. Erichsen: Als Studierender des zweiten Jahrganges habe ich die Entwicklung der Universität ja fast von Anfang an erlebt. Beim letzten Alumni-Treffen im Winter war ich wieder einmal überrascht, wie schnell die Universität wächst.“ Nachsatz: „Rückblickend habe ich mich für meinen Start in das Berufsleben durch die Ausbildung an der PMU sehr gut vorbereitet gefühlt.“ Kontaktpflege. Kein Wunder also, dass Erichsen gerne für Veranstaltungen der Universität oder des Alumni-Clubs nach Salzburg kommt, um „den Kontakt zur Paracelsus Universität weiter zu pflegen.“ Und die Zukunft? Im Herbst wird die nächste Rotation den jungen Assistenzarzt voraussichtlich auf die Intensivstation bringen. Und auf lange Sicht? „Im Moment fühle ich mich hier in Murnau sehr wohl und habe vor, meine Weiterbildung zum Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie fortzusetzen.“ Und trotz aller Begeisterung für die BGU Murnau hat Christoph Erichsen noch einen nicht ganz ernst gemeinten Tipp für potentielle Nachahmer in petto: „Ich würde nicht empfehlen, sich absichtlich etwas zu brechen, um hier eine Stelle zu bekommen.“ !

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Education

Die perfekte Kür nach der Pflicht Das erste „PMU-Camp“ zum Abschluss des HumanmedizinStudiums war ein voller Erfolg – ein persönlicher Rückblick des Absolventen Roman Wodnar. Autor: Roman Wodnar ∙ Fotos: Paracelsus Uni/wild+team, privat

„Die fünf Studienjahre waren eine Zeit des intensivsten Lernens, intensivsten Zusammenseins und vieler Erlebnisse in einer konstanten Gruppe, eine Zeit des Überganges vom Adoleszenten zum Erwachsenen, vom Schüler oder der Schülerin zum Arzt oder zur Ärztin. Das Abschlusscamp bietet die Möglichkeit, diesen Prozess auf mehreren Ebenen zu reflektieren: persönlich, als Gruppe und als Studierende der Paracelsus Universität. Aus dieser Reflexion heraus kann jeder einzelne eine Zukunftsvision von sich und der Beziehung zu den anderen - und zu seiner Universität entwickeln.“

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ie Zielvorgabe dieser – unserer letzten – UniVeranstaltung war klar: Gemeinsam sollten wir jene vergangenen fünf Jahre Revue passieren lassen, die uns zu Freunden und Absolventen gemacht haben. Es war aber auch eine Herausforderung, am Tag nach der großen OSCE-Abschlussprüfung und anschließendem Feiern die Reise ins PMU-Camp im Seminarhaus Obermaier am Holzöstersee anzutreten. Es sollte sich lohnen: Die drei Tage, in denen viele Emotionen der letzten fünf Jahre ein Ventil fanden, waren wie die perfekte Kür nach der Pflicht des Studi-

ums an der Paracelsus Universität! Am ersten Tag ging es darum, die persönlichen Erfahrungen der vergangenen Studienjahre nochmals zu überdenken. Gemeinsam mit den Seminarleitern Leonhard Thun-Hohenstein und Monika Schwaighofer zeigte jeder einzelne von uns auf Flipcharts seinen Werdegang, die Besonderheiten und seine persönliche Entwicklung auf ganz unterschiedliche Weise auf. Eines aber hatten alle gemein: Der rote Faden, der die Stimmung während der letzten fünf Jahre wie eine EKG-Kurve andeutete, kam letztendlich auf mindestens dem gleichen Zufrie-

Priv.-Doz. Dr. Leonhard Thun-Hohenstein, Längsschnittkoordinator für Soziale Kompetenz

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Education

denheits-Level wieder an, an dem er vor Studienbeginn gestartet war – nämlich am oberen Rand der Skala. Spätestens jetzt waren die zu Beginn aufkeimenden Zweifel über die Sinnhaftigkeit des Camps im Keim erstickt: Die persönliche Reflexion und das Austauschen von Erinnerungen in der idyllischen Umgebung des Holzöstersees erwiesen sich als Highlight dieses letzten Studienjahres. Der erste Tag endete aber nicht allzu spät, denn wir wussten, dass der nächste Tag für das Feedback an die Universitätsleitung einiges an Substanz und Vorbereitung erfordern würde! Der zweite Tag, unter dem Motto „Ich und die Uni“, startete zu studentenfreundlicher Zeit erst um halb zehn. So nachlässig wir manchmal während des Studiums mit der Evaluation auch umgegangen sein mögen, diesmal wurde kein Aspekt auch nur ansatzweise ausgespart. Nach dem Motto „Was war gut?“ aber noch mehr „Was war schlecht?“ sammelten wir unsere Gedanken über die Lehre, Didaktik, das Curriculum und die Zusammenarbeit mit den Salzburger Universitätskliniken. Wir wollten unser finales Feed-back an die Universitätsleitung als konstruktive Kritik verstanden wissen – und so wurde es auch aufge-

nommen. Zitat Rektor Herbert Resch: „Dass nichts unausgesprochen bleibt, zeigt auch Vertrauen in die Universitätsleitung, wichtige Kritikpunkte verbessern zu wollen…“. Bei anhaltend mildem Sommerwetter klang der Tag schließlich bei einem gemeinsamen Grillfest aus. Das Motto des dritten und letzten Tages lautete „Ich und mein Jahrgang“. Wir ließen die Studienjahre Revue passieren – dabei stellte sich schnell heraus, dass uns vor allem die ersten drei Jahre tief als Gruppe zusammengeschweißt hatten. Danach schnappte sich jeder die für ihn wichtigste Person seines Jahrgangs und tauschte seine Gedanken bei einem gemeinsamen Spaziergang oder bei einem gemütlichen Glas Wein aus. Zum letzten Mal versammelten wir uns im Garten des Seminarhotels, um Abschied voneinander zu nehmen. Wir haben fünf bedeutende Jahre unseres Lebens gemeinsam gemeistert, Jahre, in denen tiefe Freundschaften und sogar Beziehungen entstanden sind. Jahre, die uns auf ewig miteinander verbinden werden: Wir waren und sind der Jahrgang 2006! Danke an die Paracelsus Universität, dass sie uns diesen außergewöhnlichen Abschluss eines außergewöhnlichen Studiums ermöglicht hat – und auf baldiges Wiedersehen! !

„Es gilt, einen guten Abschied von der Paracelsus Universität zu nehmen: manches in den fünf Studienjahren war gelungen, manches weniger. Das PMU-Camp dient der gemeinsamen Rückschau und dafür, versöhnt mit diesen Jahren in einen neuen Lebensabschnitt aufzubrechen. Für uns als Universitätsleitung ist es eine große Chance, zu erfahren, wo wirklich der Schuh drückt. Ein offenes Feed-back über fünf Studienjahre hat ein anderes Gewicht als die Evaluation einer einzelnen Lehrveranstaltung. Wir nehmen diese Rückmeldung sehr ernst, als einzigartige Chance, die Universität weiter zu entwickeln.“ Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Studnicka, Dekan für Akademische Angelegenheiten

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Education

Zwischen Windeln und Wissenschaft Studieren mit Kind – eine keineswegs alltägliche, jedoch sehr große Herausforderung. Eine Studentin der Paracelsus Universität zeigt vor, wie mit Organisationstalent, starkem Willen und viel Mutterliebe der Spagat zwischen Kinderbetreuung und Lernen zu bewältigen ist. Autorin: Eva Brutmann ∙ Foto: Paracelsus Uni/wild+team

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enn Sie Mia Vidovics fragen, welcher Tag ihr immer in Erinnerung bleiben wird, dann wird sie mit Sicherheit den 25. Juni 2010 nennen. „Es war ein spektakulärer Tag!“ sagt die 22-jährige Steirerin aus St. Lorenzen und lacht. Es war der Tag, an dem ihr Sohn Valentin das Licht der Welt erblickte – und nicht nur das... Dieser 25. Juni war auch der Abschluss des 4. Studienjahres an der Paracelsus Universität, der Tag der 33. Prüfung im Studienjahr, eine Prüfung in Psychiatrie übrigens. „Die ersten Wehen setzten um 7.30 Uhr ein, die Prüfung war für 13 Uhr angesetzt. „Ich hab´ gleich gespürt, dass sich das niemals ausgeht. Also habe ich in der Uni angerufen und gefragt, ob ich die Prüfung früher schreiben kann, weil ich mein Kind bekomm´.“ Mit BabyAusstattung und einer Tasche fürs Krankenhaus stieg Mia Vidovics am Morgen des 25. Juni in den Bus, legte erfolgreich die Psychiatrie-Prüfung ab, und eineinhalb Stunden später kam ihr Sohn Valentin auf die Welt. „Ich war unglaublich erleichtert – Valentin war gesund und

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ich habe das 4. Studienjahr erfolgreich beendet. Diese Geschichte werde ich dem Valentin mit Sicherheit noch oft an seinem Geburtstag erzählen“, sagt die junge Mama lächelnd.

es geschafft: Die Mutter von Mia, eine Lehrerin, legte kurzerhand ein „Sabbatical Year“ an der Schule ein und zog zu ihrer Tochter in die kleine Wohnung nach Salzburg. „Dafür bin ich meiner Mama unendlich dankbar – sie ist alles für mich und wenn sie da ist, dann funktioniert auch alles.“

Studieren mit Kind – geht das überhaupt? Wer mit Mia Vidovics spricht, hat keine Zweifel mehr daran, Ja, es geht – und wie... „Natürlich war es zunächst sowohl für mich als auch für meinen Freund Georg (er studiert Wirtschaft in Graz, die Red.) ein Schock, als wir erfahren haben, dass ich schwanger bin.“ In diesem Moment des Gesprächs schmunzelt Mia Vidovics und erzählt eine kurze Anekdote: „Ich möchte Gynäkologin werden. Eines Tages sitze ich an der Uni in einer Vorlesung, das Thema ist die Verhütung – und als Schlusssatz steht in den Unterlagen zu lesen ’Verhütung ist auch eine Sache der Intelligenz‘...

Eine von vielen Herausforderungen im Leben der jungen Mama war nun jeden Tag im 4. Studienjahr minutiös zu organisieren: „Ich wollte Valentin unbedingt stillen, deshalb kam meine Mutter alle drei Stunden an die Uni, wir haben uns einen ruhigen Raum gesucht und ich hab’ den Kleinen gestillt. Ist nicht immer ganz einfach, wenn du im Operationssaal stehst, assistieren sollst, dann plötzlich sagen musst ‚es tut mir leid, ich müsste dann mal stillen gehen‘“, erinnert sich heute Mia mit einem Schmunzeln im Gesicht.

Vidovics erinnert sich an die Reaktion ihrer Mutter, als sie ihr von der Schwangerschaft erzählte: „Sie war sofort für mich da und meinte: „Wenn Du das Baby willst, dann finden wir gemeinsam einen Weg.“ Und gemeinsam haben sie

Es gab aber auch Zeiten der inneren Zerrissenheit: Oft hätte sie gerne mit ihrem Sohn gespielt, musste aber bis in die Nacht hinein lernen. Und wieder war es ihre Mama, die Mia die wichtige psychische Unterstützung gab und die

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Education Bild links: Mia Vidovics, Mutter und HumanmedizinStudierende, mit ihrem Sohn Valentin am Campus der Paracelsus Universität.

ihr gut zuredete: „Mia, du musst Qualität nicht Quantität in die Beziehung zu Deinem Kind bringen, nur das zählt.“ Bis heute beherzigt die engagierte Studentin diesen Rat und nutzt ganz bewusst jede freie Minute mit Sohn Valentin. Besonders wichtig ist es ihr, Valentin am Abend

Um 19 Euro verreisen? Sicher ein billiger Schmäh.

ins Bett zu bringen: „Das lass´ ich mir nicht nehmen, die halbe Stunde gehört nur uns beiden und das kann auch niemand so gut wie ich!“ In der Stimme von Mia Vidovics schwingt Stolz und Freude mit – Freude über das Mutter sein.

„So bin ich in der Nähe von Valentin, und nachdem meine Mutter wieder in ihren Job zurückkehrt, haben wir schon einen 5-Tages-Plan ausgetüftelt, wer, wann, wie und wo die Betreuung des Kleinen abläuft, während ich arbeite!“

Und auch wenn einige Studienkollegen damals eher skeptisch reagiert haben, steht Vidovics dazu: „Kinder sind so wichtig, und schwierig ist es nur dann, wenn du keine Unterstützung hast. Der Valentin ist ein Familienprojekt, alle helfen mit, mein Freund Georg, Omas, Opas, und mein Onkel.“ Zeit zum Verschnaufen bleibt Mia Vidovics keine: Nach Abschluss der USMLE-Prüfung, dem amerikanischen Staatsexamen, geht es im Herbst ins fünfte Studienjahr. Ihre Praktika wird die Studentin in München, Berlin und natürlich zu einem Großteil an Kliniken in der Steiermark absolvieren.

Auf die Frage nach ihren Zukunftsplänen denkt Vidovics kurz nach und sagt: „Das Studium an der Uni beenden und dann viel Zeit mit Valentin verbringen; so richtig auskosten, was es heißt, Mutter zu sein.“ Irgendwann möchte sie als Gynäkologin arbeiten und am liebsten noch ein bis zwei Geschwister für Valentin bekommen. Und dann fügt Mia Vidovics mit Überzeugung einen Schlusssatz an, wie man ihn besser nicht formulieren könnte: „Kinder sind das Wichtigste im Leben und als Mutter gibst du dem Wichtigsten im Leben eine Richtung mit – das ist das Beste, was man sich vorstellen kann!“ !

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Inside

Ein Award für Exzellenz im Netz Auszeichnungen fallen nicht wie Regentropfen vom Himmel. Einzigartig zu sein ist etwas Besonderes und dafür ausgezeichnet zu werden eine Freude, die man gerne teilt. Das Online-Studium der Pflegewissenschaft der Paracelsus Universität wurde für sein Konzept mit dem renommierten europäischen Comenius-Preis geadelt. Autor: Gottfried Stienen ∙ Foto: Paracelsus Uni/wild+team

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chauplatz Berlin: Mehr als 200 Verlage und Institutionen aus zehn Ländern haben sich um diesen begehrten und wohl bedeutendsten deutschen und europäischen Multi-Media-Preis beworben. Eingeladen zur Einreichung und Preisverleihung hatte die Gesellschaft für Pädagogik und Information e. V. (GPI), schon zum 16. Mal übrigens. Diese Gesellschaft fördert pädagogisch, inhaltlich und gestalterisch besonders wertvolle didaktische Multimediaprodukte, eine Fachjury trifft die Entscheidung über die Gewinner. Die Gänsehaut bei der Verkündung des Namens „Paracelsus Medizinische Privatuniversität“ bei den anwesenden Mitarbeitern aus Salzburg ist heute fast noch sichtbar, die Freude anhaltend groß. Institutsvorstand Jürgen Osterbrink, Online-Studiengangleiter Andre

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„Wir schicken nicht Lernpakete aus und lassen die Studierenden allein, sondern begleiten sie auf ihrem Lernweg.“ Mag. Sabine Revers, Leiterin des Competence Centers eLearning

Ewers und Sabine Revers als Leiterin des Competence Centers e-Learning durften das Comenius Siegel und die Comenius Medaille in Gold entgegennehmen. Das Online-Studium der Pflegewissenschaft kann für Interessierte auf der

Homepage der Paracelsus Universität detailliert nachvollzogen werden. Zwei, drei wesentliche Bemerkungen an dieser Stelle dazu. Vor einem Jahr hat der Bachelor-Studiengang für ausgebildete Krankenschwestern und Pflegefachkräfte mit 53 Studierenden begonnen. Das Studium wird also berufsbegleitend von zu Hause absolviert und kann im Idealfall in drei Jahren beendet werden. „Wir schicken nicht Lernpakete aus und lassen die Studierenden allein, sondern begleiten sie auf ihrem Lernweg“, betont Sabine Revers. Diese intensive Betreuung war in der Begründung der Jury ein wesentlicher (Vorteils)-Punkt. Unterstützung wird auch in technischer Hinsicht geboten und zwar sieben Tage von 8 bis 22 Uhr über ein Supporttelefon! In virtuellen Hörsälen kommen Studierende und Lehrende

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Inside

zusammen, diskutieren den Lehrstoff, die Studierenden können sich austauschen. Nächste Besonderheit: Nur maximal sechs Personen befinden sich im Hörsaal. Es gibt Lerneinheiten, die selbstständig gelernt werden, ein Selbsttest dient zur Wissensüberprüfung. Wer sich noch nicht fit genug für die Prüfung wähnt, wartet also und absolviert die Prüfung in einer von der Universität angebotenen folgenden zeitlichen „Übungssequenz“ – diese dauert jeweils zwölf Tage. In drei „levels“ werden die Qualität und das Wissen erhöht und die Studierenden schrittweise an das „wahre Leben“ als Bachelor im klinischen Kontext herangeführt. Zu jeder Lehrveranstaltung gibt es Literaturangaben. Ein mehrwöchiges Praktikum an einer Klinik ist Pflicht für den erfolgreichen Studienabschluss.

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Nächste Besonderheit: Über ein Forum ist ein Lehrender de facto jederzeit ansprechbar – die Reaktionszeiten der Lehrenden sind extrem kurz (maximal ein Werktag). Eine oftmalige Reaktion der Online-Studierenden: Man lerne sich perfekt zu organisieren, um neben der Berufsausübung freie Zeit fürs Lernen zu finden. Für den Anbieter Paracelsus Universität die perfekte Antwort, steckt doch dahinter das Lernziel „Selbstorganisation“. Insgesamt gibt es nur drei Präsenzwochen in Salzburg, wo die schriftlichen und mündlichen Prüfungen abgehalten werden. Die starke Beteiligung und die Qualität der Produkte haben in Berlin gezeigt, dass die Bedeutung von e-Learning und Blended-Learning in den verschiedenen Bildungsformen und für den Prozess des lebenslangen

Die Verantwortlichen des Online-Studiengangs für Pflegewissenschaft freuten sich über die besondere Auszeichnung (v.l.n.r.): Mag. Sabine Revers vom Competence Center eLearning, Dr. Andre Ewers und Vorstand Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Osterbrink vom Institut für Pflegewissenschaft.

Lernens gewachsen ist. Internetbasierte multimediale Lern- und Informationssysteme für die Schulbildung und die berufliche Weiterbildung nehmen zu. Die Paracelsus Universität wird den Weg in Richtung moderne Lehr- und Lernplattformen innovativ weitergehen. Diese internationale Auszeichnung ist Anerkennung für Mut, schnelles Handeln und Qualität „made by PMU“ !

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Research

Preisgekrönte Wissenschaft Das Interesse an der Forschung in Salzburg wächst. Zum vierten Mal wurden die vom Forschungsbüro ausgeschriebenen „Paracelsus Wissenschaftspreise“ vergeben. Autorin: Dorothea Kölblinger . Foto: Paracelsus Uni/Alexander Mitter Vizerektor Felix Sedlmayer mit den beiden Forschern des Jahres 2010: Kamil Önder (links) und Martin Hudelmaier (rechts)

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inen Preis zu gewinnen bedeutet Anerkennung und schafft neue Motivation. Mit den jährlich ausgeschriebenen Wissenschaftspreisen ehrt die Paracelsus Universität jene Forscherinnen und Forscher der universitätseigenen Institute, des Universitätsklinikums und der akademischen Lehrkrankenhäuser, die mit ihren wissenschaftlichen Publikationen besondere Leistungen für die Universität erbringen. Gestaffelt nach publikatorischem Output werden die Wissenschaftspreise in den Kategorien Gold, Silber und Bronze an Einzelpersonen vergeben. Auch die bestpublizierenden Kliniken und Institute werden ausgezeichnet. Erfreulich ist, dass sich die Zahl der Publikationen im Vergleich zum Vorjahr um fast 100 erhöht hat. Zusätzlich wurden die Forscher des Jahres 2010 in den Bereichen „Klinische Fächer“ und „Theoretische Fächer“ ermittelt. Paracelsus Today hat den beiden Forschern des Jahres, Kamil Önder und Martin Hudelmaier, drei Fragen gestellt.

Dr. Martin Hudelmaier vom Institut für Anatomie und Muskuloskelettale Forschung ist mit elf veröffentlichten Artikeln im Jahr 2010 „Forscher des Jahres in den Theoretischen Fächern“:

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P T: Wie kann man Ihr Forschungsgebiet umschreiben? Hudelmaier: Es geht dabei um die Quantifizierung der Morphologie (=Lehre von der Struktur und Form der Organismen) muskuloskelettaler Gewebe im Kontext der Osteoarthrose anhand medizinischer Bilddaten. P T: Was bedeutet Forschung für Sie? Hudelmaier: Forschung bedeutet für mich, Form-Funktions-Zusammenhänge in der Natur zu verstehen, das heißt zum Beispiel in meinem Fall: Warum sieht ein Gewebe so aus, wie es aussieht. P T: Wie sehen Sie die Situation für Forscher an der Paracelsus Universität? Hudelmaier: Ich finde, die Förderung und Vernetzung an der Universität sind sehr gut.

Dr. Kamil Önder von der Universitätsklinik für Dermatologie ist mit zehn veröffentlichten Artikeln im Jahr 2010 „Forscher des Jahres in den Klinischen Fächern“: P T: Sie haben eine Studie Humaner Erkrankungen durch die Analy-

se Molekularer & Zellularer Prozesse mittels modernster genom- & proteombasierender Technologien erstellt. Was darf sich die Leserschaft darunter vorstellen? Önder: Wir suchen den Schlüssel für die Therapie menschlicher Erkrankungen in unserem Erbgut. Wir gehen innovative Wege für die Entwicklung neuer Medikamente für im Moment noch unheilbare Erkrankungen. P T: Was bedeutet Forschung für Sie? Önder: Eine unermüdliche Suche, eine stetige Bemühung, eine mögliche Lösung, eine unvollständige Antwort, eine neue Frage, ein Geschenk Gottes, eine große Verantwortung … Die Reihenfolge und Abhängigkeit dieser Wörter bleibt dem Leser überlassen. P T: Wie binden Sie die Forschungstätigkeit in Ihre tägliche Arbeit ein? Önder: Sie braucht nicht eingebunden zu werden, sie ist Bestandteil meines Wesens. !

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Blut ist ihr Beruf Sie versorgt Salzburg mit Blutprodukten und ist eine von zwei Frauen an der Spitze einer Klinik der Paracelsus Uni. Doch Gender-Fragen interessieren Eva Rohde gar nicht. Autor: Andreas Aichinger ∙ Fotos: Paracelsus Uni/wild+team

Am

Anfang war die Angst vor dem Taxi. Damals, vor über zehn Jahren. So wie viele junge Turnus-Ärzte in den 90ern fürchtet auch Eva Rohde, keinen Ausbildungsplatz entsprechend ihren Interessen zu ergattern. Um sich ihre Brötchen am Ende nicht doch noch am Steuer eines Taxis verdienen zu müssen, entscheidet sich die Grazerin für ein Fachgebiet, das damals noch völliges Neuland für sie darstellt: Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin. „Zum Glück habe ich diesen Schritt getan, für mich hat sich eine neue, aufregende Welt eröffnet, in der ich mich als Ärztin und Wissenschafterin sehr wohl fühle,“ blickt Rohde heute zurück. Sorgen ob des AushilfsjobSzenarios sind dank der mutigen Entscheidung von damals heute ohnehin kein Thema mehr. Vorläufiger Höhepunkt der Karriere von Eva Rohde: Seit vergangenen Oktober ist die 43-Jährige als Primaria der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin der Paracelsus Universität tätig.

Blutprodukte & Begeisterung. Im Klinik-Alltag steht naturgemäß die Aufbringung von Blutspenden – oft gemeinsam mit dem Roten Kreuz – und in der Folge die Aufarbeitung von Vollblutspenden im Mittelpunkt. Eva Rohde: „Wir sind ein Herstellungsbetrieb für unterschiedliche Blutprodukte. Wir sind aber auch eine Klinik, an der Transfusionen mit ‚Blutkonserven’ ambulant durchgeführt werden.“ Konkret werden das Universi-

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tätsklinikum und alle weiteren Krankenhäuser im Land Salzburg – die Rede ist von einem Einzugsgebiet mit rund 650.000 Menschen – mit Blutprodukten und Diagnostik-Leistungen versorgt. Neben der Lehre – zuletzt wurden Studierende der Paracelsus Uni im vierten Studienjahr betreut – widmet sich Rohde mit Begeisterung auch der Forschung. Tenor: „Forschung und Lehre sind unverzichtbar und auch sehr erfüllend.“ Stammzellen-Expertin. Einer der Schwerpunkte der neuen Klinikchefin, die sich unter 14 Bewerberinnen und Bewerbern aufgrund ihrer hervorra-

„Immer mehr transfusionsbedürftige Patienten höheren Alters werden immer weniger gesunden, unter 65-jährigen Blutspendern gegenüberstehen.“ Prim. Univ.-Prof. Dr. Eva Rohde, Vorstand der Universitätsklinik für Blutgruppenserologie und Transfusionsmedizin in Salzurg

genden fachlichen und wissenschaftlichen Qualifikation durchsetzen konnte, wird die weitere Etablierung des Forschungsgebiets „Stammzellentherapie“ in Salzburg sein. Rohde, die sich in der Vergangenheit an der Medizinischen Universität Graz bereits einen Namen auf diesem Gebiet machen konnte, soll unter anderem eine Herstellungseinheit für menschliche, adulte Stammzellen weiter aufbauen. Sinn der Sache: Diese körpereigenen Zellen (beispielsweise aus dem Knochenmark) helfen beim Wiederaufbau von Knochen, Knorpel, Bindegewebe oder auch von Blutgefäßen. Im Klinikum sollen diese Stammzellen zur Förderung von regenerativen Prozessen nach Gewebe- oder Organschädigungen eingesetzt werden. Eva Rohde, zuversichtlich: „Diese Expertise wird sicherlich in Salzburg in den nächsten Jahren weiter ausgebaut.“ Blut-Armut. Das blutige Kerngeschäft wird in Zukunft wahrscheinlich trotzdem immer wichtiger werden. Zwar würden die Transfusionszahlen im chirurgischen Bereich dank blutsparender Operationstechniken sinken, so Rohde. Andererseits würden aber bei hämato-onkologischen Erkrankungen wie Leukämie oder Anämie vermehrt Blutprodukte benötigt, da hier die Lebenserwartung im Vergleich zu früher gestiegen sei. Die KlinikChefin: „Diese Patienten werden oft über Jahre transfundiert, ohne Transfusionen wären sie massiv beeinträchtigt und gefährdet.“ Hintergrund: Beispielsweise durch Bestrahlungen oder Chemotherapie kommt es zu einer gestörten Nach-

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Very Personal

bildung von roten Blutkörperchen oder Blutplättchen. Ein Mangel, der letztlich durch die Gabe spezifischer Blutprodukte ausgeglichen werden kann. Aufgrund der demografischen Entwicklung sei jedoch in Zukunft ein Mangel an Spenderblut zu befürchten: „Immer mehr transfusionsbedürftige Patienten höheren Alters werden immer weniger gesunden, unter 65-jährigen Blutspendern gegenüberstehen.“ Fachinhalte statt Geschlecht. Wie aber können Spender und Spenderinnen auch weiterhin an der Nadel gehalten werden? „Indem wir klar machen, dass wir sorgsam mit den gespendeten Blut-Ressourcen umgehen. Wir Ärzte verwenden Blutprodukte nur im äußersten Notfall und nur wenn klar ist, dass es keine andere Therapie gibt.“ Im Fall des Salzburger Universitätsklinikums

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würden interne Statistiken einen eher rückläufigen Verbrauch bestätigen, so Eva Rohde. Und zwar bei steigenden Patientenzahlen. Steigend ist dank Rohdes Berufung übrigens auch der Frauenanteil an der Spitze des Klinikums. Die 43-jährige Mutter zweier Kinder sieht traditionell bedingte Ursachen, lässt die Gender-Brille aber lieber in der Schublade. Rohde: „Gender-Fragen beantworte ich prinzipiell nicht mehr, mich interessieren Fachinhalte.“ Und weiter: „Ich bemühe mich, Menschen und ihre Charaktere an sich, und nicht ihre Geschlechtszugehörigkeit zu sehen – und danach zu handeln.“ Verständnis & Humor. Bleibt die Frage, die männlichen Spitzenmedizinern leider noch immer zu selten gestellt wird: Wie reagiert die Familie, wie lässt sich die Balance zwischen Kindern und Karrie-

re finden? Erst seit kurzem hat Rohdes Familie den Grazer Haushalt aufgelöst und die endgültige Übersiedlung nach Salzburg, wo die Kinder bereits ihr erstes Schul-Semester absolviert haben, abgeschlossen. Die Wissenschafterin: „Die Kinder sind mittlerweile eingewöhnt, haben aber im ersten Moment entsprechend geschockt reagiert – was nachvollziehbar ist.“ Mittlerweile findet die Familie aber wieder Zeit für Hobbies wie Bergwandern, Radfahren oder gemeinsames Kochen. Eva Rohde: „All das gelingt nur mit der Hilfe eines verständnisvollen, flexiblen und humorvollen Partners – wie es mein Mann ist – halbwegs stressfrei.“ Fehlt nur noch ein Puzzlestein zum perfekten Glück der sympathischen Primaria: (Noch) mehr Salzburgerinnen und Salzburger, die mit ein paar Tropfen Lebenssaft Leben bewahren wollen. !

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Outside

Präventiv. Persönlich. Partnerschaftlich. Anthony Windebank begeisterte bei den Promotionsfeierlichkeiten im Juli mit seinen Ausführungen. Und warf viele Fragen auf. Paracelsus Today hat nachgefragt. Autor: Andreas Aichinger ∙ Foto: Paracelsus Uni/wild+team

P T: Sie haben in Ihrer Rede von einer neuen Ära der Medizin gesprochen, die das Berufsleben unserer jungen Doktoren prägen wird… Windebank: Es wird fundamentale Veränderungen geben. Zum ersten sind wir jetzt in der Lage, das Erbgut jedes Menschen zu sequenzieren. In zwei, drei Jahren wird das nur mehr ein paar hundert Euro kosten. Wir werden so die Prädisposition für bestimmte Krankheiten verstehen, Präventivmedizin wird eine viel größere Rolle spielen. Liegt beispielsweise ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs vor, kann die Screening-Frequenz erhöht werden, um Krebs frühzeitig zu erkennen. In fünf bis zehn Jahren wird das der Normalfall sein. Noch wichtiger wird die Vorhersage sein, wie ein Patient auf unterschiedliche Behandlungen reagieren wird. Medikamente werden maßgeschneidert auf eine Person zugeschnitten werden, speziell für Krebserkrankungen wird das besonders wichtig sein. In der Folge wird es auch notwendig sein, mit großen Datenmengen – Stichwort Bioinformatik – zu arbeiten. Gleichzeitig wird der Team-Zugang in der Medizin immer wichtiger werden.

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P T: Welche neuen Herausforderungen resultieren daraus für junge Ärztinnen und Ärzte? Windebank: Es gibt einige unterschiedliche Herausforderungen. Zunächst eine ethische. Wenn ich aufgrund einer Blutprobe ein Risikoprofil für bestimmte Krankheiten erstellen kann, wird es in ethischer Hinsicht kompliziert. Was, wenn es für eine Krankheit gar keine Behandlung gibt? Der zweite Punkt ist der Umstand, dass sich unser Fachwissen so rasch verändert. Ständiges Lernen wird also mehr als je zuvor ein unverzichtbarer Begleiter der jungen Mediziner von heute sein. P T: Sie haben den Begriff der „personalisierten präventiven Partnerschaft mit dem Patienten“ als Kern der Agenda der Mayo-Klinik für das 21. Jahrhundert bezeichnet… Windebank: Die Grundidee ist, dass jeder Mensch die Verantwortung für seine Gesundheit selbst übernehmen muss. Das Gesundheitssystem mit all seinen Playern, vom Arzt bis zur Krankenschwester, fungiert dabei als Partner. Wenn man heute in ein Krankenhaus

kommt, um wegen Diabetes oder Bluthochdruck behandelt zu werden, dann gibt es unterschiedlichste Medikationen mit unterschiedlichen Vorteilen, Kosten und Nebenwirkungen. Statt eine bestimmte Medikation einfach festzulegen, sollte der Patient über die jeweiligen Vor- und Nachteile informiert werden. Wir müssen uns also die Frage stellen, wie wir neue Systeme der Kommunikation und Aufklärung verwenden können, um die Kontrolle über seine Gesundheit mehr in die Hände des Patienten zu legen. An der Mayo-Klinik laufen derzeit entsprechende Untersuchungen. P T: Vielen Dank für das Gespräch!

Anthony Windebank war zwischen 1998 und 2005 Rektor der Mayo Medical School in Rochester, Minnesota. Heute leitet der renommierte Neurologe und große Freund – und seit dem Vorjahr Ehrendoktor – der Paracelsus Universität das Cellular Neurobiology Laboratory und widmet sich seiner Forschungsarbeit rund um die Regeneration von Nervenzellen.

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Research

Das Kreuz mit dem Kreuz Ein gesunder Rücken kann entzücken. Doch die schmerzhafte Realität sieht anders aus. Und die Wurzeln der neuen Volksseuche liegen meist schon in der Kindheit. Autor: Andreas Aichinger ∙ Fotos: istock, SALK

Es

ist traurige Realität in Österreich, das vielzitierte Kreuz mit dem Kreuz. Und die Begleiterscheinungen sind dramatisch: Starke Schmerzen, oftmals drastisch verminderte Lebensqualität, schlaflose Nächte und nicht zuletzt explodierende Kosten für die Volkswirtschaft. Doch im Vergleich zu anderen Zivilisationskrankheiten werden Beschwerden rund um die Wirbelsäule und den passiven Bewegungsapparat noch immer tendenziell klein- und schöngeredet. Dabei sind die nackten Zahlen mehr als Besorgnis erregend: Im Rahmen der Österreichischen Gesundheitsbefragung 2006/2007 war unter anderem auch die Frage nach chronischen Krankheiten und Gesundheitsproblemen (Fragestellung: Hatten Sie jemals…“) gestellt worden. Das Ergebnis: Mit riesigem Abstand führen Wirbelsäulen-Beschwerden (37,7 Prozent der über 15-jährigen oder 2,6 Millionen Menschen) das Ranking an, gefolgt von Allergien (22 Prozent). Frauen sind etwas stärker betroffen als Männer, und auch zwischen den Bundesländern gibt es teils signifikante Unterschiede. Vier von fünf irgendwann betroffen. Mit 41 Prozent nimmt das Bundesland Salzburg den Spitzenplatz in dieser bedenklichen Statistik ein, während in Vorarlberg immerhin zehn Prozent weniger an Wirbelsäulen-Beschwerden leiden. Generell geht man davon aus, dass 80 Prozent der Bevölkerung irgendwann im

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Leben mit Rückenschmerzen zu kämpfen haben. Und die Patienten werden immer jünger. Auch Anton Wicker, Vorstand der Uni-Klinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation, bestätigt diese unerfreuliche Entwicklung. Die Ursachen? Als ausgewiesener Experte weiß der KlinikChef, dass unterschiedliche Faktoren eine Rolle spielen. Dennoch: „Die Hauptursache ist darin zu sehen, dass unser Bewegungsapparat in der modernen Gesellschaft zum Sitzapparat verkümmert ist. Das führt zu einer Schwächung der rumpfstabilisierenden Muskulatur.“ Die Folge wäre ein zu wenig ausgeprägter Schutz der „passiven“ Bestandteile (Bandscheiben, Wirbel, Sehnen, Bänder) des Bewegungsapparats. Die Folge: Überlastungen, denen die Rückenmuskulatur nicht mehr gewachsen ist. Sitzen als Risikoverhalten. Speziell, wenn am Wochenende sportlich über die Stränge geschlagen oder im Garten ein Spatenstich-Rekordversuch unternommen wird, ist das bittere Ende fast schon vorprogrammiert: Rückenschmerzen, die früher oder später nicht mehr ignoriert werden können. Während Schüler, Studierende und Angehörige sitzender Berufe naturgemäß zu den Risikogruppen gehören, bringt Wicker die gerade in den letzten Jahren viel zitierte Vorstellung vom „Hackler“ ins Wanken: „Menschen die viel körperlich arbeiten, haben oft viel weniger Probleme, weil ihre Muskulatur durch das tägli-

che Training einfach besser gerüstet ist.“ Verantwortlich dafür sei auch das richtige Timing der Muskel-Ansteuerung, also die neuromuskuläre Situation. Wicker: „Wenn man etwas gut trainiert und gut beherrscht, dann stabilisiert die Muskulatur und man kann wesentlich höhere körperliche Belastungen aushalten.“ Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Wenn die Lust und Freude an der Bewegung nicht schon in der Kindheit zugrundegelegt wird, ist der Zug in vielen Fällen allerdings schon abgefahren. Sprich: Wenn Hänschen zu wenig Bewegung macht, könnte Hans eines Tages dafür mit WirbelsäulenBeschwerden büßen. Gerade unter diesem Aspekt mutiert auch Top-Mediziner Wicker zum engagierten Mahner: „Heute wird mit dem Eintritt in die Schule aus einem Spielkind ein Sitzkind.“ Zwar würde die Aufklärungsarbeit schon Früchte zeigen, dennoch wäre die Bewegungsfreiheit von Kindern im Vergleich zu früher teils drastisch eingeschränkt. Wohngegenden mit Fußball-Verboten, Kirschbäume ohne kletternde Kinder, wunderschöne, aber bewegungsfeindliche Wohnungen – all das sei Ausdruck dieser Entwicklung. Die Folge wären nicht selten problematische muskuläre Ungleichgewichte. Außerdem: „Die Kinder werden immer dicker und immer ungeschickter, und mit 30 oder 40 Jahren haben sie dann kaputte Bandscheiben.“ Es gelte daher rechtzeitig gegenzusteuern, so Wicker, früher übrigens selbst

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Research

Leistungssportler: „Die beste Prävention wäre, mehr Bewegung in den kindlichen Alltag hineinzubringen.“

Corpus sanus in mente sana. Neben untrainierter Muskulatur zählt aber auch falsch gesteuerte Muskulatur zu den zentralen Risikofaktoren, wie Wicker betont. Und letzteres hätte eine Menge mit der Psyche – speziell Stressbelastungen – zu tun: „Die psychische Situation hat auch auf den Bewegungsapparat sehr großen Einfluss.“ Wie sehr sich die psychische Verfassung tatsächlich auf Muskeltonus und Haltung auswirkt, lege schon der Volksmund nahe. Von der „Last auf den Schultern“ bis hin zum „Schultern hängen lassen“ reicht hier die Palette der Beispiele. Wicker: „Sehen Sie sich einen Menschen an, der gerade psychisch gut drauf ist, wie da die ganze Aufrichtung durch den Körper

„Die beste Prävention wäre, mehr Bewegung in den kindlichen Alltag hineinzubringen.“ Prim. Univ.-Prof. Mag. DDr. Anton Wicker, Vorstand der Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation in Salzburg

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Research

geht.“ Umgekehrt sei ein plötzlicher Zusammenbruch – etwa nach Erhalt einer niederschmetternden Nachricht – sofort auch an der Körperhaltung zu erkennen.

„Die psychische Situation hat auch auf den Bewegungsapparat sehr großen Einfluss.“ Prim. Univ.-Prof. Mag. DDr. Anton Wicker, Vorstand der Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Rehabilitation in Salzburg

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Wicker, seit 35 Jahren Mannschaftsarzt des ÖSV sowie als WM- und Olympiaarzt im Einsatz, kann ähnliche Beobachtungen auch aus der Spitzensport-Perspektive bestätigen. Wirklich optimistisch ist allerdings auch Wicker nicht, wenn es um die Zukunft der Psyche und somit letztlich auch des mental befeuerten Anteils an Rückenschmerzen geht: „Ich glaube, dass das 21. Jahrhundert letztlich das Zeitalter der Depression werden wird. Die Menschen sind heute viel dünnhäutiger.“ Schusters Rappen satteln! Was aber tun, wenn die Schmerzen schon da sind? Sowohl an der Universitätsklinik als auch in seiner Privatordination (www. wicker.at) ist der engagierte Experte permanent mit dieser Fragestellung konfrontiert. Im Gegensatz zu früher sei

man heute allerdings in punkto Operationen sehr zurückhaltend. Vielmehr gehe der Trend dahin, dem durch Beruf und das Sitzen entstandenen Bewegungsmangel durch Funktionsbewegungen und durch eine gezielte medizinische Trainingstherapie zu begegnen. Wicker: „Gerade bei Patienten mit chronischen Wirbelsäulenschmerzen muss es uns gelingen, sie von der Notwendigkeit und der positiven Wirkung körperlicher Aktivität zu überzeugen.“ Das sei „sehr, sehr oft“ der zentrale Schlüssel zum Erfolg, um selbst eine chronische Schmerzkrankheit im Wirbelsäulenbereich loszuwerden. Begleitmaßnahmen – Massagen und Co – seinen zwar hilfreich, viel besser aber helfe Bewegung. Nordic Walking etwa, Rückenschwimmen, oder aber für ältere Semester auch das eine oder andere Tänzchen. Anton Wickers finaler Tipp: „Die beste und natürlichste Sportart aber ist das Gehen auf unebenem Gelände.“ Frei nach der Devise: Auf Schusters Rappen in eine schmerzfreie Rücken-Zukunft. !

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Gesunder Impulsgeber Gesundheit ist das wichtigste Gut. Ein Omen, dem das Institut „Health“ von JOANNEUM RESEARCH durch innovative Forschungsarbeit zur Gänze gerecht wird.

D

em Ausbau der Forschung in den Bereichen der Medizin und der Medizintechnik misst man in großen Teilen der Welt eine zentrale gesellschaftliche Bedeutung zu. Die Medizintechnik ist ein multidisziplinäres und thematisch weit gespanntes Forschungs- und Anwendungsfeld, das in der Steiermark durch ein hohes Innovationspotenzial und qualitativ hochwertige Entwicklungen gekennzeichnet ist. Einen wesentlichen Beitrag dazu liefert das Institut „Health“ – Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften der JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft, das in enger Kooperation mit den Universitäten in Graz, allen voran der Medizinischen Universität, steht. Durch seine Spitzenleistung in der biomedizinischen und bioanalytischen Forschung sowie im Bereich der Versorgungsforschung ist das Institut regional, national und international ein kompetenter Ansprechpartner für Industrie, wissenschaftliche Institutionen sowie öffentliche Einrichtungen und Interessensvertretungen. Die Schwerpunkte des interdisziplinären Teams rund um Institutsdirektor Thomas Pieber liegen dabei sowohl in den Bereichen Biomedizinische Technik, Bioanalytik, Nanotoxikologie und -medizin als auch in den Bereichen eHealth und Gesundheitswissenschaften. „Unser Bogen spannt sich von der Technologieentwicklung bis zur Evaluierung im Gesundheitswesen“, skizziert Pieber die Vielfältigkeit seines Instituts. Das Arbeitsfeld umfasst Medizinproduktentwicklung und Zertifizierungsbegleitung, die Entwicklung medizinischer Sensorik, gewebsspezifische Pharmakokinetik und -dynamik, die Entwicklung von bioanalytischen Methoden, die Erforschung und Planung des Gesundheitswesens an sich, das Informationsmanagement für Gesundheitsvorsorge und medizinische Forschung sowie die Technologiebewertung und -beratung im Gesundheitswesen. Preisverdächtig Das umfassende Engagement des Instituts „Health“ ist preisverdächtig. „Im Segment der Erforschung und Planung des heimischen Gesundheitswesens sind wir für den diesjährigen „Salus“, den Steirischen Qualitätspreis GesundNominiert: Die Forschungen im Bereich gewebsspezifischer Pharmakokinetik und -dynamik.

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Direktor Thomas Pieber skizziert die Vielfalt seines Instituts.

heit, nominiert“, zeigt sich der Institutsleiter stolz. Im Rahmen des eingereichten Projekts „Benchmarking in der Geriatrie“ wurden allgemein gültige Qualitätssicherungsmaßnahmen in der Betreuung geriatrischer PatientInnen entwickelt und umgesetzt. „Mit dem Benchmarkingsystem ist es gelungen, ein akzeptiertes Instrument zu schaffen, das die Betreuungsergebnisse in der Geriatrie überprüfbar und ideale Behandlungswege ableitbar macht“, resümiert Projektleiterin Constanze König. Auch im Bereich der gewebsspezifischen Pharmakokinetik und -dynamik greift das Institut nach einer Auszeichnung. Nominiert für den „Fast Forward Award“ der Steirischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft, hat das Institut ein innovatives, gewebespezifisches System zur effizienteren klinischen Prüfung von Medikamenten im Zuge der Zulassung entwickelt. Pieber: „Gesundheit geht uns alle an.“

Institut HEALTH Das Institut steht in enger Kooperation mit den Universitäten in Graz, allen voran der Medizinischen Universität Graz. Forschungsgruppen: Biomedizinische Technik und Monitoring, Bioanalytik und Metabolomics, Nanotoxikologie und Nanomedizin sowie eHealth und Gesundheitswissenschaften Web: www.joanneum.at/health

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Body-Check

Das Wichtigste über den Nackenschmerz

Dr. Karin Zott-Oppeneiger ist als Oberärztin an der Universitätsklinik für Physikalische Medizin und Allgemeine Rehabilitation tätig. An dieser Klinik absolvierte sie auch ihre Fachausbildung. Die Haupttätigkeit besteht in der klinisch strukurierten Untersuchung der Patienten bei Beschwerden des Bewegungsapparates und Erstellung eines Therapiekonzeptes. Sie beendete auch die Ausbildung für das Additivfach Medizinische Sportheilkunde und ist sehr engagiert in der Rehabilitation von Leistungs- und Gesundheitssportler. Zurzeit beschäftigt sie sich schwerpunktmäßig mit Osteologie und Rheumatologie.

Autorin: Karin Zott-Oppeneiger ∙ Fotos: istock, Paracelsus Uni/wild+team

N

ackenschmerzen stellen ein weit verbreitetes Problem im Gesundheitswesen dar und sind in vielen Ländern die häufigste Ursache einer Langzeitbeeinträchtigung im mittleren Lebensalter. Statistisch gesehen sind sie die Hauptursache für hohe medizinische Kosten, Fehlzeiten am Arbeitsplatz und Arbeitsunfähigkeit.

SYMPTOME:

Der Nackenschmerz kann als lokaler Schmerz im Nacken auftreten, mit ausstrahlenden Schmerzen in Richtung Hinterkopf verbunden sein oder aufgrund von Nervenwurzelbedrängung fortgeleitete Schmerzen in die Arme verursachen. Damit einhergehend oft unangenehme Empfindungen wie das Einschlafen der Hände oder Ameisenlaufen. Begleitsymptome sind häufig muskuläre Verspannungen, Schwindel, gelegentlich Übelkeit. Zu den Ursachen zählen chronische

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Überbelastung, Fehlhaltung, degenerative Veränderungen an der Halswirbelsäule. Traumata (Peitschenschlagsyndrom, Wirbelkörpereinbrüche), Knochentumore, Metastasen oder permanente psychische Überbelastung.

THERAPIE:

Während akute (< 30 Tage) und subakute (> 30 Tage) Nackenschmerzen sich mit gezielter Therapie zumeist vollständig zurückbilden, ist der chronische Schmerz (> 3 Monate) in vielen Fällen behandlungsresistent. Neben medikamentöser Schmerztherapie und Infiltrationstherapie nimmt die physikalische Therapie einen hohen Stellenwert ein. Bei passiven Therapieanwendungen kommen klassische Massagen, adjuvante Wärmeanwendungen, manuelle Traktionsbehandlungen, Elektrotherapie und therapeutischer Ultraschall sowie begleitende Magnetfeldtherapie oder Akupunktur zur Anwendung. Bei der

aktiven Bewegungstherapie (Heilgymnastik) werden zur Schmerzreduktion die Muskeln gedehnt, Nervenwurzeln entlastet und Fehlhaltungen korrigiert. Die medizinische Trainingstherapie wird zur Verbesserung der Beweglichkeit, Kraft, Ausdauer und Koordination eingesetzt.

PRÄVENTION:

Mechanische Überbelastungen und einseitige Fehlbelastungen sollen vermieden werden. Präventiv wirkt sicheine kräftige Schulter-, Nacken- und Rumpfmuskulatur aus. Krafttraining und koordinativesTraining (z. B. Therapiekreisel) sind wichtig, um eine optimale Bewegungskontrolle der Wirbelsäule zu erlangen. Aber auch die Inhalte der Rückenschule sollten automatisiert sein: Richtiges Heben und Tragen, Ergonomie am Arbeitsplatz, Ratschläge zur körperlichen Gymnastik und Erziehung zur besseren Stresskompensation.

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Lacuna Healthcare-Fonds – vierfach gesundes Portfolio Investitionen in Gesundheit bieten Stabilität für Ihre Portfoliogestaltung. Wesentliche Werttreiber sind dabei Megatrends wie stark ansteigende Bevölkerungszahlen. Auch beständige Innovationen und eine stetig steigende Nachfrage zeichnen die Healthcare-Branche aus – profitieren Sie mit unseren vier Gesundheitsfonds von dieser Dynamik.

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Friends

Im Namen des Bieres Schütten Sie einen Eimer Wasser in die Salzach und Sie werden dieselbe Wirkung erzielen wie einem Salzburger über Stiegl Neuigkeiten zu erzählen. Die Salzburger Privatbrauerei ist ein fester Teil Salzburgs und zwar genau seit der Entdeckung Amerikas – dem Jahr 1492. Heinrich Dieter Kiener ist der Mann ganz oben im Unternehmen. Autor: Gottfried Stienen . Fotos: Paracelsus Uni/wild+team, Stieglbrauerei zu Salzburg GmbH

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ie Entdeckung Amerikas durch den genuesischen Seefahrer Christoph Kolumbus gilt sicher als eines der bedeutendsten Ereignisse der Geschichte. Da weist die erste urkundliche Erwähnung von Stiegl in Privatbesitz schon weniger epochale Züge auf. Dennoch gibt es seit damals Stiegl. Der Erfolg der Brauerei ist untrennbar mit dem Namen Kiener verbunden. Seit 120 Jahren ist die Brauerei im Besitz der Familie, und seit Anfang 1991 leitet Heinrich Dieter Kiener das Unternehmen mit großem Geschick. Nochmals: Neuigkeiten im Paracelsus Today über Stiegl zu schreiben ist zum Scheitern verurteilt, der Versuch ist von unsäglichem Mut und Optimismus getragen. Die Verbundenheit von Stiegl zur Paracelsus Medizinischen Privatuniversität ist eher vielen bekannt. Die Parallelen der beiden Institutionen – hier Tradition und Moderne, dort Jugendlichkeit und Vision – schon weniger Menschen. Ganz oben steht der Begriff Qualität. Stiegl achtet akribisch auf Qualität und auf die Qualitätswünsche seiner Kunden. „Je hochwertiger die Rohstoffe, desto besser und gesünder ist das Produkt“, sagt Kiener. Die Kunden bestimmen den Erfolg eines Bieres: „Das Bier lernt an der Theke laufen“, sagt Kiener. Er bezieht u. a. den Hopfen aus dem Mühlviertel, die Gerste aus dem Weinviertel. „Ich

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kann mir die Freiheit nehmen, genau das zu tun, was ich für richtig und wichtig halte und so das Bier aus österreichischen Rohstoffen zu brauen“, sagt Kiener. Das gleiche kann die Paracelsus Universität tun. Als private Universität kann Rektor Herbert Resch genau das tun, was er für richtig hält. Die Universität hat sich dem Qualitätsprinzip zu 100 Prozent verschrieben und die Partnerschaften im internationalen Feld der Medizin sind langfristig. Auch die Partnerschaft mit den vielen Förderern. Die Stiegl Privatbrauerei ist seit Gründung der Paracelsus Uni 2003 Förderer, Partner. Stiegl hat vor wenigen Jahren ein „Paracelsus Zwickl“-Bier gebraut, das zu 100 Prozent aus biologischen Zutaten gebraut wird. Es geht doch die Mär, dass Paracelsus seinerzeit so manchem Patienten mit einem Schluck Bier (oder sogar einigen ) zur Linderung verholfen hat. An der Universität hat Kiener sogar eine Paracelsus Stiegl Lounge finanziert – ein Treffpunkt für Gäste aus dem In- und Ausland, für Förderer, ein Platz zum Nachdenken, Präsentieren, Diskutieren etc. Mit oder ohne Paracelsus Zwickl. „Die private Initiative, anderen zu zeigen, was machbar ist, den Standort Salzburg zu stärken und die medizinische Ausbildung zurück nach Salzburg zu holen, hat mich beeindruckt“, erklärt Kiener auf

die Frage, warum er denn die Universität unterstütze. „Medizinische Forschung ist wichtig, ist befruchtend. Es werden hier in Salzburg hochqualifizierte Ärzte ausgebildet und dafür vorab die Besten unter vielen Bewerbern ausgewählt. Und dieses Bekenntnis zur Qualität passt zu uns.“ Wer nun meint, dass sich das soziale Engagement von Stiegl in der PMU erschöpfe, geht fehl. Mit dem Slogan „Braukunst auf höchster Stufe“ bringt Stiegl ein Zusammenspiel zwischen Kunst und Brauen zum Ausdruck. Österreichs größte Privatbrauerei (2010 wurden mehr als eine Million Hektoliter Bier gebraut) kooperiert auch mit der Universität für angewandte Kunst in Wien und unterstützt Nachwuchskünstler. Insgesamt wird ein Spektrum an Kunst und Kultur gefördert – in Salzburg etwa der Jazzherbst. Doch das dürfte wiederum vielen bekannt sein – wir suchen die eine oder andere Neuigkeit. Das traditionelle Maibaumfest auf der Stiegl-Wiese ist dies wohl auch nicht, wenngleich mit hoher Beliebtheit gesegnet. Dieter Kiener übernimmt „ein Maß an gesellschaftlicher Verantwortung“, weil die Brauerei in Salzburg eine Institution ist. Ich schöpfe die Möglichkeiten eines privaten Unternehmers aus. Wichtig dabei ist Kiener „die Emotion, die Freude. Erfolg ist kein Zufall, da wird dafür viel gearbeitet, aber auch mit Freude.“ Beispiel gefällig: das österreichische Ski-

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Friends

Heinrich Dieter Kiener legt Wert auf kontrollierten Anbau und langfristige Partnerschaften. In der Stieglbrauerei wird nur aus österreichischen Rohstoffen gebraut.

springerteam. Gesponsert von Stiegl und höchst erfolgreich. Aber das wissen Sie, werte Leser, wahrscheinlich auch schon. Auch die österreichischen Teamfussballer erfahren die Unterstützung von Stiegl. Der gewünschte sportliche Erfolg ist noch nicht eingetreten, der Optimismus ungebrochen. Der Lebensweg von Dieter Kiener war irgendwie vorgezeichnet. Schon früh wurde der Bub in den Betrieb integriert, er musste helfen, war auch Ausfahrer und hat nach der Schule Jus und Betriebswirtschaft studiert. 1985 ist Dieter Kiener dann offiziell in die Brauerei eingestiegen und seit nun 20 Jahren ist er Geschäftsführer. Da waren doch schon Neuigkeiten formuliert. Dieter Kiener schätzt Konsequenz, Qualität und die Natur. Mehr noch: Er ist Naturliebhaber und nimmt sich auch die Zeit, in der Natur zu sein. Skifahren gilt als geliebtes Hobby, auch die Jagd. Ferner übt der Wassersport viel Reiz auf den Unternehmer aus. Noch etwas: Dieter Kiener liebt Traditionelles und hält die Tradition hoch. Das darf auch etwas kosten, zum Beispiel wird noch heute von Kutschern mit prachtvollen Pferden in der Stadt das Bier – in der Kiste oder im Fass – ausgefahren.

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Wertschätzung: Ein oft gehörtes, leider zu selten gelebtes Wort. Bei Stiegl wird diese Wertschätzung von den Mitarbeitern gefühlt. Ein Brauer hat eine Liebe

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Friends

zur Natur, die uns Rohstoffe beschert, vielleicht ohnehin im Blut“, sagt Kiener. Deshalb setzt Stiegl auf einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und den Menschen. Ist da eine Parallele zur Paracelsus Universität zu entdecken? Die Entwicklung von einer kleinen, regionalen Braustätte zu Österreichs größter und erfolgreichster Privatbrauerei ist großartig. Rund 700 Arbeitnehmer profitieren vom unternehmerischen Können und der Weitsicht Kieners. Biertrinken soll ein Genuss sein. Bier ist in Maßen genossen sogar gesund und tut

Dank den Förderern

zuweilen auch der Seele gut – schlag nach bei Paracelsus. Der gab doch den klugen Satz zum Besten: „Cerevisia malorum divina medicina“ – „Bier ist eine wahrhaft göttliche Medizin.“ Also: Dosiert Bier trinken löscht den Durst und ist Genuss. Dann braucht man keinen Arzt. Gut, sogar sehr gut. Ob die schriftliche Fördervereinbarung zwischen der Stiegl Privatbraurei und der Paracelsus Universität mit einem Glas Bier abgerundet wurde, ist nicht dokumentiert. Macht nichts, weil ohnehin schon nachgeholt! !

E  D

Neben dem Land und der Stadt Salzburg und den Salzburger Gemeinden unterstützen folgende namhafte Persönlichkeiten, Firmen und private Mäzene die Paracelsus Medizinische Privatuniversität:

Aktive Förderer: ACM Projektentwicklung GmbH • Aicher, Max • Bankhaus Carl Spängler& Co. AG • Brettenthaler, Rainer • Capsumed Pharm GmbH • Carbo Tech Composites • DBS Gesellschaft - Kubin, H. und Kainberger, P. • DBW Industrieberatung Naue KG • die ärztebank • Die Hayward Privatstiftung • dmdrogeriemarkt GmbH • DragenopharmApothekerPüschl GmbH • Frey, Bernhard • Fürst Developments GmbH • G. Hinteregger& Söhne Bauges. mbH. • Gebrüder Woerle Ges.m.b.H. • Genelin, Ellen & Frank • General Electric Austria GmbH • Georg Pappas Automobil AG • Greither, Andreas • Großglockner-Hochalpenstraßen AG • HALI Büromöbel GmbH • Hansjörg Wyss Foundation • Intertops Sportwetten GmbH - Train, Detlef • Jacobs, Klaus J. † • Jacoby Pharmazeutika AG - Jacoby, Heinrich • Johnson & Johnson • Kastner & Partners • Kellerhals, Helga & Erich • Krones AG • Kuhn Baumaschinen GmbH • Kuhn, Irmgard • Lagermax • Landeshypo Salzburg • Lohmann & Rauscher GmbH • M. Kaindl Holzindustrie • MED-EL • Medpreneur GmbH • Miele GesmbH • MoosleitnerGes.m.b.H • Mundipharma GmbH • Mundipharma GmbH • Oesch-Hayward, Irene • ÖsterreichischeLotterien • Papp, Christoph • Paracelsus Rotary Club • Privatinvest Bank AG • Pro Salzburg Stiftung - Ruckser-Giebisch, Gertraud • Rauch Fruchtsäfte GmbH & Co • Red Bull - Mateschitz, Dietrich • Rexam • Roche Diagnostics GmbH • Roche Group • Sallmann Bürotechnik • Salzburg Aluminium AG • Salzburger Sand- und Kieswerke GmbH • Salzburger Sparkasse Bank AG • SanitasGes.m.b.H • Schels, Rosemarie • Schoellerbank AG • Schön Privatstiftung • Schröcksnadel, Peter • Segafredo Zanetti Austria Ges.m.b.H. • SeneCura Kliniken- und HeimebetriebsgmbH • SenoplastKlepsch& Co GmbH & Co KG • Siemens AG Österreich • Stahlwerk Annahütte Max Aicher GmbH & Co KG • Stieglbrauerei zu Salzburg. Privatbrauerei • Stiller, Ingrid und Franz • Straniak Stiftung, Hermann und Marianne • Synthes Österreich GmbH • von Schilgen, Eva Maria und Wolf • VR | meine Raiffeisenbank eG, Altötting-Mühldorf (D) • WozabalTextilservice GmbH & Co KG • Vormalige Förderer: Ambience Sound + Light GmbH • Angora Med Gesellschaft mbH • Asamer&Hufnagl Kies- und Betonwerke GmbH • Bayer AG Austria • Boston Scientific GmbH • EbewePharmaGes.m.b.H. Nfg. KG • Eli Lilly Gesellschaft m.b.H. • Gasteiner Mineralwasser G.m.b.H. • Institut für Computerthomographie - Schuster, Werner • Kahn, Donald • Kirchmair, Veronika &Haslauer, Claus • KTM Sportmotorcycle AG • Laber Holding und Laber Druck • Laber, Inge • Mayr-Melnhof, Max • Molkerei Meggle Wasserburg GmbH & Co. KG • Omnimed Medizintechnik • Österr. Gesellschaft für Zahn-Mund-Kieferheilkunde Sbg. • Pfizer Cooperation Austria GmbH • Quehenberger, Rudolf • Sanitätshaus Tappe • Schwarzkopf, Klaus • von Mierka, Johanna † • Wiberg GmbH • Windhager, Gernot • Wittschier, Otto † • Wüstenrot Versicherungs-AG

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nr. 2/2011 Paracelsus Today


Hörimplantate: High-Tech made in Austria

Musik in den Ohren, hört man’s zum ersten Mal wieder.

Führend für Ihren HörSINN Eine große Leistung für das natürliche Gehör, eine enorme für ein Hörimplantatsystem. Für MED-EL seit Jahrzehnten die Herausforderung, Marktstandards zu setzen: 1991 z. B. mit dem weltweit ersten HdO-CI-Prozessor, 1994 mit Elektrodenträgern zur vollständigen Cochlea-Stimulation, 2005 mit EAS, der Elektrisch Akustischen Stimulation bei partiellem Hörverlust. 2006 entwickelten wir den ersten schalterlosen CI-Prozessor, FLEX-Elektrodenträger und FineHearing™, 2009 den DUET 2 (die 2. Generation EAS) und den neuen Amadé Audioprozessor für das Mittelohrimplantatsystem. 2010 wurde das neue MAESTRO CI-System mit dem kleinsten Titanimplantat CONCERTO vorgestellt.

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Point of View Die „Learning Cloud“ ist eine Metapher für IT-gestützte Lernlandschaften. Die Anwendungen und Dateien befinden sich nicht auf einem lokalen Rechner oder Firmenrechenzentrum, sondern in einer ortsunabhängig zugänglichen Wolke (engl. „cloud“).

Die Learning Cloud Neue Perspektiven für die Hochschule durch Social Media, Mobile Learning & Co Autor: Christoph Hieber ∙ Fotos: istock, privat

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as Internet verändert die Art und Weise, wie wir uns informieren und miteinander kommunizieren. Immer mehr Menschen nutzen soziale Medien – zum fachlichen Austausch oder einfach für Small Talk. Gleichzeitig wird die Schnittstelle Computer-Mensch immer unsichtbarer – mit mobilen Endgeräten wie Smartphones oder Tablet PCs kann Wissen multimedial und komfortabel darstellt werden. IT-Strategien wie z. B. das Cloud Computing erhöhen zudem Flexibilität und Verfügbarkeit von Anwendungen und Daten – sie befinden sich nicht mehr auf dem lokalen Rechner oder im Rechenzentrum, sondern werden über sichere Verbindungen online aus dem Internet abgerufen und bei Bedarf offline synchronisiert. Mobile Learning kann jedoch mehr als den Zugang zu Datenanywhere und -anytime bereitstellen. Je nach Thema und vorliegenden Inhalten können interaktive Lernprogramme, Videos, Podcasts oder Fließtext in die Wissens-

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Möglichkeit, sich über Online-Lerngruppen auszutauschen. Und wer sein Wissen mithilfe von Selbstlernprogrammen, Fachliteratur und aktuellen Zahlen weiter vertiefen will, kann auch das bequem von zu Hause aus tun. Denn über das mobile Lernportal hat der Studierende jederzeit Zugriff auf Online-Bibliotheken innerhalb und außerhalb der Hochschule.

vermittlung eingebettet werden. Das erleichtert das Lernen enorm. Aber auch die Kommunikation im Lernprozess darf nicht zu kurz kommen: Moderierte Online-Konferenzen ermöglichen einen intensiven fachlichen Austausch zwischen Studierenden und Dozenten. Für die Studierenden besteht außerdem die

Beispiel-Szenario: Die Paracelsus Universität beschäftigt sich schon heute intensiv mit den neuen Medien – der Online-Studiengang für Pflegewissenschaften ist diesbezüglich ein Vorreiter an der Paracelsus Uni. Das Studium wurde Ende Juni mit dem anerkannten deutschen Bildungsmedienpreis „Comenius Medaille 2011“ ausgezeichnet – und zeigt eindrucksvoll, welche neue Möglichkeiten entstehen. Schon heute treffen sich dort die Dozenten und Studierenden regelmäßig via PC im Netz und besprechen offene Fragen und diskutieren Inhalte. Für die Studierenden besteht zudem die Möglichkeit, sich über OnlineLerngruppen auszutauschen.

Christoph Hieber, seit 2010 Geschäftsführer der e/t/s Didaktische Medien GmbH, einem spezialisierten IT- und Mediendienstleister für die Bildungsbranche und Bildungsbereiche in Unternehmen. Zuvor begleitete er langjährig internationale Unternehmen als Projektleiter und Strategieberater – vorwiegend in den Bereichen Personal- und Kompetenzentwicklung, Prozessmanagement sowie Einführung von HR-IT Systemen.

Die Vorteile für Studierende: • orts- und zeitunabhängig zugängliche Wissensbausteine • attraktive Wissensvermittlung durch den Medienmix • interaktiv gestaltbare Lerninhalte • selbstbestimmtes Lerntempo • intensiver fachlicher Austausch durch das Betreuungskonzept !

2/2011 Paracelsus Today



W I R S I N D K EI N U NTE R N EH M EN W I E J E D E S A N D ER E. Innovative Produkte zur Behandlung von koronaren und peripheren Gefäßerkrankungen wie z.B. Katheter und Stentsysteme für unterschiedliche Indikationen Innovative Produkte zur Diagnose und Behandlung von Herzrhythmusstörungen wie Carto-3D-Navigationssystem Lösungen für verschiedenste Indikationen der Orthopädie mit Schwerpunkt Knie, Hüfte und Schulter sowie innovative Implantate und Instrumente der Unfallchirurgie Systeme für das gesamte Spektrum der Wirbelsäulenchirurgie-Implantate und Instrumente für traumatologische, degenerative und Bewegung erhaltende Eingriffe sowie Deformitäten und Tumore Fixationssysteme und Instrumente für Gelenk erhaltende Chirurgie, insbesondere Arthroskopie und Sportmedizin Instrumente und Implantate für den gesamten Bereich der Neurochirurgie, - radiologie und - modulation wie z. B. Hydrocephalus Shunts, implantierbare Schmerzpumpen sowie Stents und Coils Innovationen für die minimal-invasive und offene Chirurgie Plasmasterilisationssysteme, Aufbereitungsautomaten für flexible Endoskope, Reinigungs- und Desinfektionspräparate, Raum- und Flächendesinfektionssysteme Produkte zur innovativen Behandlung der Morbiden Adipositas wie gastric banding und gastric bypass Chirurgisches Nahtmaterial und indikationsspezifische Implantate wie teilresorbierbare Netze für die Hernienchirurgie, Hautkleber und Silikon-Drainagen Minimalinvasive gynäkologische und urologische Operationsverfahren zur Therapie von Stressharninkontinenz, Beckenbodensenkung und Erkrankungen der Gebärmutter Resorbierbare Hämostyptika, humaner Fibrinkleber und synthetischer Kleber für die intraoperative Blutstillung sowie Versiegelung von Gefäßanastomosen Innovative Produkte zur Brustkrebsdiagnostik wie Vakuumbiopsie-System und Gammasonde Optimale Versorgung mit zuverlässigen und modernen Blutzuckermessgeräten sowie Schulungsmaterialien für Patienten Innovative Kontaktlinsen für hervorragenden Tragekomfort

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