Typography

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Inhaltsverzeichnis 01 Material Übung 1.

02 Übung 2.

03 Übung 3.

04 Grundlagen Buchstabe Anatomie der Buchstaben Grundlagen Schrift Übung 4.

05 Übung 5.

06 Schriftklassifikation nach DIN 16518 Grundlagen Schrift Übung 6.

07 Grundlagen Wort Übung 7.

08 Übung 8.

09 Grundlagen Wort, Zeile Übung 9.

10 Übung 10.

11 Übung 11.

12 Grundlagen, Interpunktion Zahlen, Ziffern, Bruchziffern und Exponenten Übung 12. Ansichten über Schrift und Typographie


03-10 05 06-10

11-16 12-16

17-22 19-22

23-34 25-26 27 28 29-34

35-42 37-41

43-50 45-46 47-48 49-50

51-62 53-54 55-61

63-70 65-69

71-78 73-74 75-78

79-82 81-82

83-86 85-86

87-96 89 90-91 92-94 95-96



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Fachhochschule Joanneum

Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 12.10.12

Enrico Bravi

Typografie

Material

Literatur

Arbeitsmaterial

Kompendium für Alphabeten Systematik der Schrift Karl Gerstner, Verlag Arthur Niggli.

Geodreieck Schneidelineal aus Metall Papierschere Cutter und/oder Skalpell mit Klingen Tippex Schneidematte Scotch Normal und Scotch Magic Tape A4 Skizzenpapier Bleistifte hart und weich schwarze Filzstifte, fein, mittel und dick Prit Leimstift o.ä.

Schriften erkennen Eine Typologie der Satzschriften Sauthof, Wendt, Willberg Verlag Hermann Schmidt Typographie Emil Ruder, Verlag Arthur Niggli Rastersysteme Joseph-Müller Brockmann, Verlag Gerd Hatje Typographie Otl Aicher, Verlag Ernst und Sohn The Elements of Typographic Style Robert Bringhurst, Hartley & Marks Publishers Das Detail in der Typografie Jost Hochuli, Verlag Arthur Niggli Ursache & Wirkung, ein typografischer Roman Erik Spiekermann, Verlag Hermann Schmidt Wie man‘s liest Gerard Unger, Verlag Arthur Niggli

05

Informieren Sie sich über die Arbeiten der folgenden Gestalter bzw. Büros: Jan Tschichold Paul Renner Karl Gerstner Adrian Frutiger Wolfgang Weingart Willy Fleckhaus Otl Aicher Wim Crouwel Neville Brody Erik Spiekermann Kurt Weidemann David Carson Emigre Bureau Destrukt Lucas de Groot Peter Bilak Underware


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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 12.10.12

Enrico Bravi

Typografie

Übung 1.

Typografie im öffentlichen Raum Suchen Sie viele unterschiedliche Beispiele für Typografie im öffentlichen Raum und fotografieren Sie diese. Wählen Sie die besten 12 aus. Format:

A3 Querformat S/ W Ausdruck

Digital Format:

JPG, original Größe, Farbe Bitte die Daten abspeichern: IND12_A_Name_01.jpg (A = Gruppe)

Termin:

13.12.2012

Referenzen Helvetica: Homage to a Typeface Lars Müller – Lars Müller Publishers (2002) Helvetica Forever : Story of a Typeface Lars Müller, Victor Malsy – Lars Müller Publishers (2008)

Im Film vorkommende Gestalter Massimo Vignelli, Wim Crouwel, Matthew Carter Lynotype, Herman Zapf, Michael Bierut, Tobias Frere-Jones & Jonathan Hoefler, Erik Spiekermann, Neville Brody, Lars Müller, Paula Scher, Stefan Sagmeister, David Carson Experimental Jetset, Michael C. Place (Built), Norm Schriften Arial, Akzident Grotesk, FF Info, Georgia, Gotham Meta, Neue Haas Grotesk (Helvetica), Neo Contact, Officina, Simple, Verdana, Zapf Dingbats Type Foundry Emigre, FontFont, Fuse, Haas, Lynotype, Stempel

„Helvetica“ A Documentary film by Gary Hustwit, (2007) Teile des Films sind auf You Tube zu sehen. Mehr Infos und Extras finden Sie unter: www.helveticafilm.com

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Fachhochschule Joanneum

Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 18.10.2012

Enrico Bravi

Typografie

Übung 2.

Experimentelle Kurzübung Figur/Grund 1.  Wahlen Sie ein Wort mit vier-fünf Buchstaben aus. Setzen Sie das mit Groß Buchstaben und kombinieren Sie abwechselnd posite und negative Form. (siehe Beispiel) Entwerfen Sie drei Varianten. 2.  Wahlen Sie ein Satz mit vier-fünf Wörter aus. Setzen Sie das mit Groß Buchstaben und kombinieren Sie abwechselnd positive und negative Form. Entwerfen Sie drei Varianten. Farbe:

S/ W

Material:

Papier, schwarzer Fineliner, dicker schwarzer Filzstift oder Tusche; TippEx;

Format:

A4 / A3

Termin:

08.11.2012

13

A good typographer always has sensitivity about the distance between the letters. We think typography is black and white. Typography is really white, it’s not even black. lt is the space between the blacks that really makes it. ln a sense it’s like music, it’s not the notes, it’s the space you put between the notes that makes the music. M. Vignelli


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15


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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 18.10.2012

Enrico Bravi

Typografie

Übung 3.

Experimentelle Kurzübung Buchstabe Ziel dieser Aufgabe ist es mit Buchstaben und Ziffern neue Zeichen zu gestalten – die Verschmelzung von zwei gleiche Zeichen zu Einem. Kombinieren Sie zwei Formen und untersuchen Sie die Möglichkeit des einfachen Nebeneinanderstellens, von Überlappung, Spiegelung und Drehung. Wählen Sie die 2 Besten aus, vergrößern Sie jeweils eine Buchstabenkombination auf ein A5‑Blatt (Hochformat). Bessern Sie mögliche Fehler auf der Kopie aus. Farbe:

S/ W

Material:

Papier, schwarzer Fineliner, dicker schwarzer Filzstift oder Tusche; TippEx;

Format:

A4

Termin:

08.11.2012

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04


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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13

Enrico Bravi

Typografie

Grundlagen Buchstabe

c a b d

f e

g

Druckletter

Masse

a Bildfläche Face

1 Pica-Punkt =0,351 mm

b Punzen Counter

1 Didot-Punkt = 0,376 mm

c Schriftlinie Baseline

1 DTP-Punkt = 0,352 mm = 1/72 Inch

d Schulter Shoulder e Schrifthöhe Height f Kegelstärke Point Size g Dickte Body

Terminologie Versalie, Majuskel:

Grossbuchstabe

Gemeine, Minuskel: Kleinbuchstabe Initiale:

Anfangsbuchstabe mit grösserem Schriftgrad

Kapitälchen:

Grossbuchstaben, die auf dem gleichen Schriftkegel die Höhe der Kleinbuchstaben haben.

Ligaturen: 25

zum Paar verbundene Buchstaben

Kursiv, Italique, alle schräggestellten Italic: Schriftformen Dickte:

Mit der Dickte wird das Breitenmass eines Schriftzeichens mit links- und rechtsseitigen Freiraum bezeichnet.

Punzen:

Sind die nicht druckenden Innenräume des Buchstabens.

Kegelstärke, Kegel:

das typografische Mass einer Letter


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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13

Enrico Bravi

Typografie

Grundlagen Buchstabe

Die Schriftformen mit Serifen ohne Serifen, Serifenlos

serif sans serif, grotesque

Die Schriftst채rke Eine einheitliche Normierung der St채rken existiert nicht. So ist Univers 75 nicht gleich Helvetica fett. leicht mager normal halbfett fett extrafett ultrafett

extra light light roman, regular, book medium, semibold bold extrabold, heavy black

Die Schriftbreiten extraschmal schmal normal breit extrabreit

extra condensed condensed roman, regular extended extra extended

Die Schriftlagen normal kursiv schmal kursiv

regular italic condensed italic

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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13

Enrico Bravi

Typografie

Anatomie der Buchstaben

Buchstabenteile 3

13

4

5

16

5 8

8 12

2

1  Auge:

geschlossene Punze

2  Bauch:

vom Schaft abgehende Rundungen

3  Haarstrich:

feinere Linien eines Buchstabens kräftigere Linien eines Buchstabens

4  Grundstrich: 5  Kehlung:

Serifenrundung, die die Serife mit dem Stamm verbindet

6  Ohr:

Angesetzter kurzer Strich am rechten oberen Rand eines »g«

7  Punze:

(offene, geschlossene) Teilweise oder vollständig geschlossene Innenfläche eines Buchstabens

8  Querbalken:

27

1

5

14 7

9

13

horizontaler einen Schaft kreuzenden Strich, bzw. horizontaler, zwei Teile eines Buchstabens verbindender Strich

16

6

8

14

15

11

9

13 10

7

9  Schattenachse:

Achse zwischen den Stellen mit der geringsten Strichstärke

10  Schleife:

untere Binnenform des »g«

11  Schulter:

aus dem Stamm kommender Bogen

12  Schweif:

am Bogen des »Q« angesetzter Schwung

13  Serifen:

(franz. Füßchen) kleine waagrechte, senkrechte oder schräge Abschlüsse der Grundstriche von Buchstaben in AntiquaSchriften

14  Stamm:

gerader oder diagonaler Hauptstrich eines Buchstabens

15  Steg:

Verbindungsteil, der beiden Punzen, bei einem zweistöckigen »g«

16  Tropfen:

dekorativer Endstrich; größer werdende Ausläufe von einem Haarstrich


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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13

Enrico Bravi

Typografie

Grundlagen Schrift

Der Schriftgrad

k

Während die Kegelstärke bei unterschiedlichen Schriften identisch ist, trifft dies für das darauf befin­dliche Schriftbild nicht zu. Dies ist auch im DTP so: Eine 60-Punkt Times hat eine geringere Abbildungsgrösse als eine 60-Punkt Helvetica.

Helvetica

k

Times New Roman

Terminologie 1 Grundlinie Schriftlinie

Baseline

2 H-Linie Versalhöhe

Cap. line Cap. height

3 k-Linie Oberlänge

k-height Ascender

4 x-Linie Mittellänge

Mean line x-height

5 p-Linie Unterlänge

p-height Descender

6 Schriftgrad

Point size

23 4 2,3 4 1 5

3 2

56

23 4

4 1 5

56

Die vertikalen Proportionen sind sehr wichtig für den Charakter einer Schrift. Bei einigen Schriften ist die Versalhöhe identisch mit der Ober-länge.

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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 09.11.2012

Enrico Bravi

Typografie

Übung 4.

Kurzübungen Schriftzeichen, Raster Ziel dieser Aufgabe ist es, mit Hilfe eines groben, Rasters Schriftzeichen zu entwerfen. 4.1  Schreiben Sie Ihren Namen, positiv und negativ, so klein wie möglich. Halten Sie sich dabei an das vorgegebene Raster. 4.2  Skizzieren Sie mit Hilfe des selben Rasters eine Schrift. Achten Sie dabei auf die Hilfslinien der vertikalen Schriftausdehnung, eine ausgewogene Breite und eine gemeinsame Formensprache der einzelnen Buchstaben. 4.3  Wiederholen Sie die Aufgabe mit Post-it als Raster an der Wand/Fenster. Dokumentieren Sie den Prozess bis zum Endergebnis mit Fotos. Farbe:

S/ W

Material:

kariertes Papier, schwarzer Fineliner, dicker schwarzer Filzstift; Post-it

Format:

A4

Termin:

22.11.2012

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30


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Fachhochschule Joanneum

Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 09.11.2012

Enrico Bravi

Typografie

Übung 5.

Textstrukturen Subtrahieren Sie aus dem Vorgabetext Buchstabenteile, Buchstaben, Buchstabenpaare oder Wörter. Erfinden Sie Regeln, nach denen Sie vorgehen und Schreiben Sie diese auf. Entwerfen Sie vier Varianten. Farbe:

S/W

Material:

schwarzer Fineliner, TippEx.

Termin:

22.11.2012

Anatomie der Buchstaben Form

rund rund und vertical vertical und horizontal schräg schräg und vertical schräg und horizontal

ceos abdghmnpqru fijlt vwxy k z

COQS BDGJPRU EFHILT VWX MNKY ZA

Symmetrie

spiegelsymmetrisch asymmetrisch punktsymmetrisch

ilovwx abcdefghjkmnpqrtuy sz

AHIMOTUVWXY BCDEFGJKLPQR NSZ

Grundlinie

Mittellängen Oberlängen Unterlängen Ober- und Unterlängen

acemnorsuvwxz bdfhiklßt gpqy j

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Form - vertical und horizontal - fijlt - EFHILT

38


Grundlinie - Unterl채ngen - gpqy

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Symmetrie - spiegelsymmetrisch - ilovwx - AHIMOTUVWXY

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Form - Schr채g - vwxy - VWX

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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13

Enrico Bravi

Typografie

Schriftklassifikation nach DIN 16518

Gruppe I Centaur

Gruppe II Bembo

Venezianische Renaissance-Antiqua (seit ca.1470) Achse der Rundungen stark nach links geneigt Strichdicken sind schwach differenziert Übergang zu Serifen stark ausgerundet Querstrich des kleinen e liegt fast immer schräg

Französische Renaissance-Antiqua (seit ca. 1532) Achse der Rundungen stark nach links geneigt Strichdicken sind etwas stärker differenziert Übergang zu Serifen stark ausgerundet Querstrich des kleinen e liegt waagrecht

Gruppe III Baskerville

Gruppe IV Bodoni

Barock-Antiqua (seit ca. 1722) Achse der Rundungen leicht nach links geneigt oder senkrecht Strichdicken sind deutlich differenziert Übergang zu Serifen schwächer ausgerundet Querstrich des kleinen e liegt waagrecht, das Auge ist meist größer als bei der Renaissance-Antiqua

Klassizistische Antiqua (seit ca. 1789) Achse der Rundungen senkrecht Starker Kontrast zwischen Haar- und Grundstrichen Serifen haben keine (kaum wahrnehmbare) Kehlung

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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13

Enrico Bravi

Typografie

Schriftklassifikation nach DIN 16518

Gruppe V Rockwell

Gruppe VI Univers

Serifenbetonte Linear-Antiqua zu dieser Gruppe gehören Werbe- und Akzidenzschriften mit betonten Serifen sie sind in 3 Gruppen unterteilt Egyptienne: waagrecht angesetzte, rechteckige Serifen ohne Kehlung in der Stärke des Grundstrichs oder des dünnen Strichs Clarendon: Serifen zum Stamm hin ausgerundet, enden rechteckig und sind etwas schwächer als der Grundstrich Italienne: haben fette, gekehlte oder ungekehlte Serifen (Blockserifen), die immer stärker als der Grundstrich sind

Serifenlose Linear-Antiqua (seit ca. Mitte des 19. Jhd.) Schriften dieser Gruppe sind serifenlos Strichstärken sind annähernd gleich Grundformen sind entweder geometrisch oder gehen auf Antiquaschriften zurück auch als Grotesk bezeichnet

Gruppe VII Antiqua-Varianten Gruppe VIII Schreibschriften Gruppe IX Handschriftliche Antiqua Gruppe X Gebrochenen Schriften Gruppe XI Fremde Schriften

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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13

Enrico Bravi

Typografie

Grundlagen Schrift

Glyphe:

die grafische Darstellung eines Schriftzeichens, zum Beispiel eines Buchstabens.

Schriftgruppe:

Hauptschriftgruppe der Schriftklassifikation (z.B. Linear Antiqua).

Schriftsippe: Glyphen-Palette:

in Adobe InDesign alle Zeichen einer Schrift (über das Menü Schrift / Glyphen erreichbar).

Glyphenvarianten:

innerhalb einer Schriftart verschiedenen Gestaltungsvarianten von derselbe Buchstabe.

eine Gruppe zusammengehöriger Schriftarten mit jeweils unterschiedlichen Schriftstilen (z.B. Corporate A-S-E von Kurt Weidemann, mit den Familien Antiqua, Sans und Egyptienne).

Schriftschnitt, Font: Schrift:

das vollständige Alphabet: Versalien, Gemeine, Ligaturen, diakritische Zeichen (Akzente und Umlaute etc.), Ziffern, Interpunktionen.

Einer der Stile innerhalb einer Schriftfamilie (z.B. Univers 55 Roman).

Konsultationsgrößen:

Unter 10 Didot-Punkt.

Lesegrößen:

Bezeichnung für Schriftgrade von 10 bis 12 Didot-Punkten.

Schaugrößen:

über 12 Didot-Punkt.

Plakatgrößen:

ab 48 Didot-Punkt (Display-Größen).

Groteskschrift:

serifenlose Schrift.

Terminologie

Schriftfamilie:

47

eine Gruppe zusammengehörender Schriftstile bzw. Schriftschnitte in unterschiedlichen Schriftbreiten, Schriftstärken und Schriftlagen (z.B. Univers von Adrian Frutiger).


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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13

Enrico Bravi

Typografie

Grundlagen Schrift

Display-Schrift:

Eine Schrift, deren Design speziell für die Anzeige in großen Punktgrößen ausgelegt ist. Display-Schriften sind in kleineren Größen oft nicht mehr optimal lesbar, vor allem bei umfangreichem Text.

Monospace-Schrift Courier Regular, 60 Pt

Proportionalschrift:

eine Schrift, in der jedes Zeichen unterschiedliche Breite (Dickte) hat (z.B. ein »i« ist deutlich schmaler als ein »M«).

Proportionalschrift Univers 55 Roman, 60 Pt

Monospace-Schrift:

eine Schrift, in der alle Zeichen gleich breit sind (z.B. Courier).

Leerzeichen

Leerzeichen

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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 22.11.2012

Enrico Bravi

Typografie

Übung 6.

Grundlagen Schrift, Wort Um eine ungestörtes, flüssiges Lesen zu ermöglichen, suchen wir ein ruhiges, regelmässig rhythmisches Schriftbild zu erlangen. Wir schliessen störende Löcher und öffene enge, dunkle Stellen. Ziel dieser Aufgabe ist es, einen ausglichenen Buchstabenabstand mit gleichmäßigem Grauwert zu erreichen. Setzen Sie das Wort „Typografie“ . Achten Sie dabei besonders auf kritische Buchstabenkombinationen. Farbe:

S/ W

Material:

Papier, Scotch Removable Magic Tape, Papierschere

Format:

A4

Termin:

29.11.2012

49


50



07


Fachhochschule Joanneum

Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13

Enrico Bravi

Typografie

Grundlagen Wort

Kerning Die Anpassung des horizontalen Zwischenraums zwischen einzelnen Zeichen in einer Textzeile. Die Kerning-Anpassung ist in Überschriftenzeilen besonders wichtig. Durch Kerning soll ein visuell gleicher Abstand zwischen allen Buchstaben erreicht werden, sodass die Lesbarkeit des Textes erhöht wird. Anstelle des Begriffs Kerning wird auch der Begriff Unterschneidung verwendet. a Kerning-Paar

a

b

b Dickte c Vorbreite d Nachbreite e Zeichenbreite

c

e

d

Kerning und Laufweite werden in Adobe InDesign in 1⁄1000-Geviert (Einheiten) angegeben. Metrisches Kerning

-95 53

0

Optisches Kerning (InDesign)

0

-98

-12

-10

Null

0

0

0


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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13

Enrico Bravi

Typografie

Grundlagen Wort

Terminologie Ausgleichen:

der Abstand zwischen den Buchstaben optisch gleichmachen.

Spationieren:

Laufweite vergrößern.

Unterschneiden:

Laufweite verringern.

Sperren:

im Bleisatz einfügen von Ausschlussstücken. Laufweite vergrößern.

Kerning-Paare:

kritische Zeichenkombinationen mit schon vordefinierten Unterschneidungwerten

Der Zeichenabstand Der durchschnittliche Abstand zwischen den Buchstaben in einem Textblock wird zur Erhöhung der Lesbarkeit angepasst. Der Zeichenabstand richtet sich nach dem Buchstabeninnenraum, dem Punzen. Je kleiner und schmaler der Innenraum ist, desto geringer ist auch, der Buchstabenzwischenraum. Fette Schriften benötigen also weniger und leichte Schriften mehr Zeichenabstand. Die kleineren Grade laufen proportional breiter als die grösseren Grade. Und negative Schriften benötigen eine grössere Zeichenabstand. Während beim Kerning der Abstand zwischen einzelnen Buchstaben angepasst wird, wird die Anpassung des Zeichenabstands auf einen gesamten Textblock angewendet. Anstelle des Begriffs Zeichenabstand wird auch der Begriff Laufweite oder Buchstabenabstand verwendet.

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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 22.11.2012

Enrico Bravi

Typografie

Übung 7.

Grundlagen Komposition Fertigen Sie folgende Kompositionen auf einer quadratischen Fläche von 80 x 80 mm an. 1 Mit den Punkten A sollen folgende Begriffe dargestellt werden: 1. leicht 2. schwer 3. vorne 4. hinten 5. Chaos 6. Ordnung 7. Bewegung nach rechts Schaffen Sie verschiedene Anordnungen, indem Sie Punkte aus dem Raster löschen. Achten Sie dabei auf die Proportionen der entstehenden Formen zur umgebenden Fläche. Versuchen Sie die Aufgabe durch den Rhythmus der Komposition zu lösen. Vermeiden Sie es, konkrete, lesbare Zeichen wie z.B. Pfeile zu bilden. 2 Wiederholen Sie die Übung 1. Kombinieren Sie jetzt die Punktgrößen A und B. 3 Wiederholen Sie die Übung 1. Kombinieren Sie die Punktgrößen A und B. Arbeiten Sie ohne Raster und plazieren Sie die Punkte frei im Format. Farbe:

S/ W

Material:

Papier, schwarzer Fineliner, dicker schwarzer Filzstift, TippEx.

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3.

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1.

2.

4.

5.

6.

7.

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7.

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1.

2.

3.

4.

5.

6.

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2.

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1.

3.

4.

5.

6.

7.

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08


Fachhochschule Joanneum

Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 29.11.2012

Enrico Bravi

Typografie

Übung 8.

Satz DTP Experimentieren Sie in allen drei Fällen zunächst mit extremen Werten und versuchen Sie in folge einen optimalen Wert zu ermitteln. Wo liegen die Grenzen der Lesbarkeit? Wie lange bleibt das Satzgefüge erhalten? Halten Sie immer die verwendeten Werte fest. 8.1 Zeichenabstand Setzen Sie 6 Versionen des beigefügten Textes. Variieren Sie jetzt schrittweise den Zeichenabstand und achten Sie dabei auf die Auswirkungen auf die Lesbarkeit. Im Adobe InDesign befindet sich die Laufweite auf der Palette „Zeichen“, die über das Menü Fenster/Schrift & Tabellen/Zeichen erreichbar ist. 8.2 Wortabstand Setzen Sie weitere 6 Versionen des beigefügten Textes. Variieren Sie jetzt schrittweise den Wortabstand. Im Adobe InDesign befindet sich diese Einstellung im Palettenmenü der Palette „Absatz“, die über das Menü Fenster/Schrift & Tabellen/Absatz erreichbar ist. 8.3 Kombination Setzen Sie weitere Versionen des beigefügten Textes. Variieren Sie jetzt alle Parameter: Zeilenabstand, Laufweite und Wortabstand. Termin: 02.12.2012 65


Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt auto unkorrigiert 0 0%

ZweckjederTypografieistdieMitteilung,derenMittelsieist.Die Mitteilungmussinkürzester,einfachster,eindringlichstenForm erscheinen.UmtypographiesozialenZweckendienstbarzumachen, bedarfesderinneren,denInhaltanordnenden,undäusseren,die MittelinBeziehungzueinandersetzenden,OrganisationdesverwendetenMaterials.InnereOrganisationistBeschränkungaufdie elementarenMittelderTypografie:Schrift,Zahlen,Zeichen,Linien desSetzkastensundderSetzmaschine.ZudenelementarenMitteln neuerTypografiegehörtinderheutigen,aufOptikeingestelltenWelt auchdasexakteBild:diePhotographie.ElementareSchriftformist

Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt auto unkorrigiert -35 0%

ZweckjederTypografieistdieMitteilung,derenMittelsieist.Die Mitteilungmussinkürzester,einfachster,eindringlichstenForm erscheinen.UmtypographiesozialenZweckendienstbarzumachen, bedarfesderinneren,denInhaltanordnenden,undäusseren,die MittelinBeziehungzueinandersetzenden,OrganisationdesverwendetenMaterials.InnereOrganisationistBeschränkungaufdie elementarenMittelderTypografie:Schrift,Zahlen,Zeichen,Linien desSetzkastensundderSetzmaschine.ZudenelementarenMitteln neuerTypografiegehörtinderheutigen,aufOptikeingestelltenWelt auchdasexakteBild:diePhotographie.ElementareSchriftformist

Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt auto unkorrigiert -75 0%

ZweckjederTypografieistdieMitteilung,derenMittelsieist.Die Mitteilungmussinkürzester,einfachster,eindringlichstenForm erscheinen.UmtypographiesozialenZweckendienstbarzumachen, bedarfesderinneren,denInhaltanordnenden,undäusseren,die MittelinBeziehungzueinandersetzenden,OrganisationdesverwendetenMaterials.InnereOrganisationistBeschränkungaufdie elementarenMittelderTypografie:Schrift,Zahlen,Zeichen,Linien desSetzkastensundderSetzmaschine.ZudenelementarenMitteln neuerTypografiegehörtinderheutigen,aufOptikeingestelltenWelt auchdasexakteBild:diePhotographie.ElementareSchriftformist

Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt auto unkorrigiert -120 0%

ZweckjederTypografieistdieMitteilung,derenMittelsieist.Die Mitteilungmussinkürzester,einfachster,eindringlichstenForm erscheinen.UmtypographiesozialenZweckendienstbarzumachen, bedarfesderinneren,denInhaltanordnenden,undäusseren,die MittelinBeziehungzueinandersetzenden,OrganisationdesverwendetenMaterials.InnereOrganisationistBeschränkungaufdie elementarenMittelderTypografie:Schrift,Zahlen,Zeichen,Linien desSetzkastensundderSetzmaschine.ZudenelementarenMitteln neuerTypografiegehörtinderheutigen,aufOptikeingestelltenWelt auchdasexakteBild:diePhotographie.ElementareSchriftformist 66


Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt auto unkorrigiert -175 0%

ZweckjederTypografieistdieMitteilung,derenMittelsieist.Die Mitteilungmussinkürzester,einfachster,eindringlichstenForm erscheinen.UmtypographiesozialenZweckendienstbarzumachen, bedarfesderinneren,denInhaltanordnenden,undäusseren,die MittelinBeziehungzueinandersetzenden,OrganisationdesverwendetenMaterials.InnereOrganisationistBeschränkungaufdie elementarenMittelderTypografie:Schrift,Zahlen,Zeichen,Linien desSetzkastensundderSetzmaschine.ZudenelementarenMitteln neuerTypografiegehörtinderheutigen,aufOptikeingestelltenWelt auchdasexakteBild:diePhotographie.ElementareSchriftformist

Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt auto unkorrigiert -250 0%

ZweckjederTypografieistdieMiteilung,derenMitelsieist.Die Miteilungmussinkürzester,einfachster,eindringlichstenForm erscheinen.UmtypographiesozialenZweckendienstbarzumachen, bedarfesderinneren,denInhaltanordnenden,undäusseren,die MitelinBeziehungzueinandersetzenden,OrganisationdesverwendetenMaterials.InnereOrganisationistBeschränkungaufdie elementarenMitelderTypografie:Schrift,Zahlen,Zeichen,Linien desSetzkastensundderSetzmaschine.ZudenelementarenMiteln neuerTypografiegehörtinderheutigen,aufOptikeingesteltenWelt auchdasexakteBild:diePhotographie.ElementareSchriftformist

Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt auto unkorrigiert 0 125%

Zweck jeder Typografie ist die Mitteilung, deren Mittel sie ist. Die Mitteilung muss in kürzester, einfachster, eindringlichsten Form erscheinen. Um Typographie sozialen Zwecken dienstbar zu machen, bedarf es der inneren, den Inhaltanordnen den, und äusseren, die Mittel in Beziehung zueinandersetzenden, Organisation des verwendeten Materials. Innere Organisation ist Beschränkung auf die elementaren Mittel der Typografie: Schrift, Zahlen, Zeichen, Linien des Setzkastens und der Setzmaschine. Zu den elementaren Mitteln neuer Typografie gehört in der heutigen, auf Optik eingestellten Welt auch das exakte Bild: die

Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt auto unkorrigiert 0 150%

Zweck jeder Typografie ist die Mitteilung, deren Mittel sie ist. Die Mitteilung muss in kürzester, einfachster, eindringlichsten Form erscheinen. Um Typographie sozialen Zwecken dienstbar zu machen, bedarf es der inneren, den Inhaltanordnen den, und äusseren, die Mittel in Beziehung zueinandersetzenden, Organisation des verwendeten Materials. Innere Organisation ist Beschränkung auf die elementaren Mittel der Typografie: Schrift, Zahlen, Zeichen, Linien des Setzkastens und der Setzmaschine. Zu den elementaren Mitteln neuer Typografie gehört in der heutigen, auf Optik eingestellten Welt auch das exakte Bild:

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Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt auto unkorrigiert 0 200%

Zweck jeder Typografie ist die Mitteilung, deren Mittel sie ist. Die Mitteilung muss in kürzester, einfachster, eindringlichsten Form erscheinen. Um Typographie sozialen Zwecken dienstbar zu machen, bedarf es der inneren, den Inhaltanordnen den, und äusseren, die Mittel in Beziehung zueinandersetzenden, Organisation des verwendeten Materials. Innere Organisation ist Beschränkung auf die elementaren Mittel der Typografie: Schrift, Zahlen, Zeichen, Linien des Setzkastens und der Setzmaschine. Zu den elementaren Mitteln neuer Typografie gehört in der heutigen, auf Optik eingestellten Welt auch das

Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt auto unkorrigiert 0 300%

Zweck jeder Typografie ist die Mitteilung, deren Mittel sie ist. Die Mitteilung muss in kürzester, einfachster, eindringlichsten Form erscheinen. Um Typographie sozialen Zwecken dienstbar zu machen, bedarf es der inneren, den Inhaltanordnen den, und äusseren, die Mittel in Beziehung zueinandersetzenden, Organisation des verwendeten Materials. Innere Organisation ist Beschränkung auf die elementaren Mittel der Typografie: Schrift, Zahlen, Zeichen, Linien des Setzkastens und der Setzmaschine. Zu den elementaren Mitteln neuer Typografie gehört in der heutigen, auf Optik

Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt auto unkorrigiert 0 450%

Zweck jeder Typografie ist die Mitteilung, deren Mittel sie ist. Die Mitteilung muss in kürzester, einfachster, eindringlichsten Form erscheinen. Um Typographie sozialen Zwecken dienstbar zu machen, bedarf es der inneren, den Inhaltanordnen den, und äusseren, die Mittel in Beziehung zueinandersetzenden, Organisation des verwendeten Materials. Innere Organisation ist Beschränkung auf die elementaren Mittel der Typografie: Schrift, Zahlen, Zeichen, Linien des Setzkastens und der Setzmaschine. Zu den

Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt auto unkorrigiert 0 600%

Zweck jeder Typografie ist die Mitteilung, deren Mittel sie ist. Die Mitteilung muss in kürzester, einfachster, eindringlichsten Form erscheinen. Um Typographie sozialen Zwecken dienstbar zu machen, bedarf es der inneren, den Inhaltanordnen den, und äusseren, die Mittel in Beziehung zueinandersetzenden, Organisation des verwendeten Materials. Innere Organisation ist Beschränkung auf die elementaren Mittel der Typografie: Schrift, Zahlen, Zeichen, Linien des Setzkastens und der 68


Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt 9 pt unkorrigiert -25 125%

Zweck jeder Typografie ist die Mitteilung, deren Mittel sie ist. Die Mitteilung muss in kürzester, einfachster, eindringlichsten Form erscheinen. Um Typographie sozialen Zwecken dienstbar zu machen, bedarf es der inneren, den Inhaltanordnen den, und äusseren, die Mittel in Beziehung zueinandersetzenden, Organisation des verwendeten Materials. Innere Organisation ist Beschränkung auf die elementaren Mittel der Typografie: Schrift, Zahlen, Zeichen, Linien des Setzkastens und der Setzmaschine. Zu den elementaren Mitteln neuer Typografie gehört in der heutigen, auf Optik eingestellten Welt auch das exakte Bild: die Photographie. Elementare Schriftform ist Zweck jeder Typografie ist die Mitteilung, deren Mittel sie ist. Die Mitteilung muss in kürzester, einfachster, eindringlichsten Form

Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt 7 pt unkorrigiert -75 300%

Zweck jeder Typografie ist die Mitteilung, deren Mittel sie ist. Die Mitteilung muss in kürzester, einfachster, eindringlichsten Form erscheinen. Um Typographie sozialen Zwecken dienstbar zu machen, bedarf es der inneren, den Inhaltanordnen den, und äusseren, die Mittel in Beziehung zueinandersetzenden, Organisation des verwendeten Materials. Innere Organisation ist Beschränkung auf die elementaren Mittel der Typografie: Schrift, Zahlen, Zeichen, Linien des Setzkastens und der Setzmaschine. Zu den elementaren Mitteln neuer Typografie gehört in der heutigen, auf Optik eingestellten Welt auch das exakte Bild: die Photographie. Elementare Schriftform ist Zweck jeder Typografie ist die Mitteilung, deren Mittel sie ist. Die Mitteilung muss in kürzester, einfachster, eindringlichsten Form erscheinen. Um Typographie sozialen Zwecken dienstbar zu machen, bedarf es der inneren, den Inhaltanordnen den, und äusseren, die Mittel in Beziehung zueinandersetzenden, Organisation des verwendeten Materials. Innere Organisation ist Be-

Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt 6 pt unkorrigiert -100 450%

Zweck jeder Typografie ist die Mitteilung, deren Mittel sie ist. Die Mitteilung muss in kürzester, einfachster, eindringlichsten Form erscheinen. Um Typographie sozialen Zwecken dienstbar zu machen, bedarf es der inneren, den Inhaltanordnen den, und äusseren, die Mittel in Beziehung zueinandersetzenden, Organisation des verwendeten Materials. Innere Organisation ist Beschränkung auf die elementaren Mittel der Typografie: Schrift, Zahlen, Zeichen, Linien des Setzkastens und der Setzmaschine. Zu den elementaren Mitteln neuer Typografie gehört in der heutigen, auf Optik eingestellten Welt auch das exakte Bild: die Photographie. Elementare Schriftform ist Zweck jeder Typografie ist die Mitteilung, deren Mittel sie ist. Die Mitteilung muss in kürzester, einfachster, eindringlichsten Form erscheinen. Um Typographie sozialen Zwecken dienstbar zu machen, bedarf es der inneren, den Inhaltanordnen den, und äusseren, die Mittel in Beziehung zueinandersetzenden, Organisation des verwendeten Materials. Innere Organisation ist Beschränkung auf die elementaren Mittel der Typografie: Schrift, Zahlen, Zeichen, Linien des Setzkastens und der Setzmaschine.

Schriftgrad: Zeilenabstand: Falttersatz: Laufweite: Wortabstand:

10 pt 5 pt unkorrigiert -75 600%

Zweck jeder Typografie die Mitteilung, deren Mittel sie Form ist. Die Mitteilung muss in istkürzester , einfachster , eindringlichsten erscheinen. Um Tder ypographie sozialen Zwecken dienstbar zu machen, bedarf es inneren, den Inhaltanordnen den, und äusseren, Mittel in Beziehung zueinandersetzenden, Organisation desdieauf verwendeten Materials.Mittel Innere Organisation ist Beschränkung die elementaren der Typografie: Schrift, Zahlen, Zeichen, Linien des Setzkastens und der Setzmaschine. Zu den elementaren Mitteln neuer T ypografie gehört in der heutigen, auf OptikElementare eingestellten Welt auch das exakte Bild: die Photographie. ist deren Zweck jeder Typografie istkürzester dieSchriftform Mitteilung, Mittel sie Form ist. Die Mitteilung muss in , einfachster , erscheinen. Um Tder ypographie sozialen Zweckeneindringlichsten dienstbar zu machen, bedarf es inneren, den Inhaltanordnen den, und äusseren, Mittel in Beziehung zueinandersetzenden, Organisation desdieauf verwendeten Materials.Mittel Innere Organisation ist Beschränkung die elementaren der Typografie: Schrift, Zahlen, Zeichen, Linien des Setzkastens und der Setzmaschine. Zu den elementaren Mitteln neuer T ypografie gehört in der heutigen, auf OptikElementare eingestellten Welt auch das exakte Bild: die Photographie. ist deren Zweck jeder Typografie istkürzester dieSchriftform Mitteilung, Mittel sie Form ist. Die Mitteilung muss in , einfachster , eindringlichsten erscheinen. Um Typographie sozialen Zwecken dienstbar zu ist. maZweck jeder T ypografie ist die Mitteilung, deren Mittel sie Die Mitteilung muss in kürzester , einfachster , eindringlichsten Form erscheinen. Um T ypographie sozialen Zwecken dienstbar zu machen, bedarf es der inneren, Inhaltanordnen den, und ZweckMitteilung jeder T ypografie istkürzester dieden Mitteilung, deren Mittel sie Form ist. Die muss in , einfachster , eindringlichsten erscheinen. Um Typographie sozialen Zwecken dienstbar zu ma-

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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13

Enrico Bravi

Typografie

Grundlagen Wort, Zeile

Der Wortabstand Um zu vermeiden, dass sich Rinnsale bilden, die den Text senkrecht zerschneiden, muss der Wortzwischenraum kleiner als der Zeilenabstand sein. Der Wortzwischenraum darf ein Drittel der Schriftgrösse nicht übersteigen, da er sonst den gleichmässigen Grauwert des Textes beeinflusst. Fette Schriften benötigen weniger, normale Schriften normalen und leichte Schriften grösseren Wortzwischenraum. Der durchschnittliche Abstand zwischen Wörtern. Er kann zur Verbesserung der Lesbarkeit oder zum Einpassen eines Textblocks in einem vorgegebenen Bereich verändert werden. Terminologie Ausschliessen:

Durch Vergrössern oder Verkleinern der Wortzwischenräume werden im Schriftsatz die Zeilen auf gleiche Länge gebracht.

Ausschluss:

Im Bleisatz das Füllmaterial (Blindmaterial) für Wortzwischenräume.

Blindmaterial:

Im Bleisatz das nicht druckende Material einer Druckform (Spatien, Stege und Regletten).

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Ausgleichen:

Beseitigen von Unregelmässigkeiten im Wortbild.

Gassen, Gassenbildung:

Wortzwischenräume in mehreren Zeilen, die genau übereinander stehen. Sie stören den Lesefluss als auch den optischen Eindruck eines Satzbildes.


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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13

Enrico Bravi

Typografie

Grundlagen Wort, Zeile

Der Zeilenabstand Als Ausgangslage für den Zeilenzwischenraum einer normal-laufenden Grundschrift ist ein Drittel der Schriftgrösse geeignet. Jede Schrift benötigt individuelle Zeilenabstände, so dass die in DTP-Programmen anzutreffende Vorgabe „automatischer Zeilenabstand“ mit großer Vorsicht zu gebrauchen ist. Eine breite oder leichte Schrift benötigt einen größeren Zeilenabstand als eine schmale, mittellängenhohe oder fette Schrift. Je länger die Zeile, desto mehr Zeilenabstand. Für einen angenehme Lesbarkeit sollte eine maximale Anzahl von ca. 70 Buchstaben (mit Leerräumen) nicht überschritten werden. Terminologie Zeilenabstand:

Kompress:

Die Distanz zwischen untereinanderstehenden Schriftzeilen, gemessen von Schriftlinie zu Schriftlinie Die Zeilen werden ohne zusätzlichen Zwischenraum gesetzt. Eine Neun-Punkt Schrift hat einen Zeilenabstand von Neun Punkt.

Durchschuss:

Zusätzlich eingefügter Zeilenzwischenraum.

Splendid:

Stark durchschossener Satz.

Hurenkind:

Alleinstehende Ausgangszeile am Kopf einer Seite.

Schusterjunge:

Erste Zeile eines neuen Absatzes, die, mit Einzug, als letzte Zeile am Fuss einer Kolumne steht.

Optischen Randausgleich:

Optisch gleichmäßige Ausrichtung der Textränder. Im Adobe InDesign befindet sich diese Einstellung unter Schrift/Textabschnitt 74


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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 02.12.2012

Enrico Bravi

Typografie

Übung 9.

Grundlagen Schrift, Komposition 9.1  Fertigen Sie folgende Kompositionen auf einer quadratischen Fläche von 80 x 80 mm an. Wählen Sie aus der nachstehenden Liste vier Begriffe aus. Plazieren Sie diese so im Format, daß die entstehende räumliche Wirkung die Aussage unterstützt: schnell ruhig gestürzt alt aktiv leise gestört süß überfüllt dunkel niedrig kalt Die Schrift ist nur senkrecht, waagrecht und im beigefügten Grad sowie den beigefügten Schnitten (Univers 55 und 65) zu verwenden (siehe Beilage Übung 9.1). Farbe:

S/ W

Material:

Papier, Scotch Removable Magic Tape, Papierschere, Pinzette

Format:

80 x 80 mm

Termin:

13.12.2012

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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 13.12.2012

Enrico Bravi

Typografie

Übung 10.

Satz DTP Gehen Sie von einem unkorrigierten 106 mm breiten Flattersatz aus. Korrigieren Sie diesen nicht nur nach ästhetischen Kriterien, sondern versu­ chen Sie möglichst wenig zu Trennen und wenn, dann semantisch sinnvoll. Flattersatz bedeutet auch Kompromiss. Der Flattersatz richtet sich immer nach der Breite des Satzes. Ein breiter Satz benötigt größere Unterschiede in der Zeilenlänge als ein schmaler. Der Richtwert beträgt ca. ein Fünftel-ein Sechstel der Spaltenbreite. Das Programm Adobe Indesign unterscheidet zwischen „Absatz-Setzer“ und „Ein-ZeilenSetzer“. Letztere Einstellung eignet sich für einen manuellen Umbruch, die erstere ist für einen automatischen Textfluss gedacht. Die Option ist über das Menü der Palette „Absatz“ verfügbar. Die Palette „Absatz“ befindet sich unter dem Menü Fenster/Schrift & Tabellen/Absatz. Schriftart:

Univers

Schriftschnitt:

Univers 55

Schriftgrösse:

10 Punkt

Spaltenbreite:

106 mm

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Wird der zu gestaltende Text vom Gestalter am Computer als Flattersatz definiert, generiert die Maschine sehr unausgeglichene Resultate. Es ist noch kein Programm der Welt in der Lage, Flattersatz nach den sehr komplexen ästhetischen Kriterien Gleichgewicht und Rhythmus zu komponieren. Die Gestalter müssen sich deshalb unbedingt davor hüten, einfach den Knopf zu drücken. Terminologie Harter Zeilenumbruch (Shift + Enter)

Schließt eine Zeile, nicht jedoch den Absatz ab; Verwendung z.B. beim Flattersatz.

Absatzumbruch (Enter) Beendet einen Absatz. Bedingte Trennung (Cmd + Shift + Minus)

Bestimmt die Trennstelle eines Wortes, die nur am Zeilenende wirksam wird. Am Wortanfang eingesetzt, verhindert es eine Trennung.

Geschütztes Leerzeichen (Cmd + Alt + x)

Hat die Breite des Leerzeichens und verhindert eine Trennung (z.B. bei Vor- und Nachnamen).


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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 13.12.2012

Enrico Bravi

Typografie

Übung 11.

Satz DTP Im Blocksatz werden die Zeilen durch eine vorbestimmte Spaltenbreite links und rechts fixiert. Die Anzahl Anschläge ist durch die Trennungsmöglichkeiten der einzelnen Wörter bei jeder Zeile unterschiedlich. Dadurch sind die Zeilen gemessen an der Anzahl Anschläge nie gleich lang. DTP Programme korrigieren dies mit dem variieren der Wortabstände und der Laufweite. Je mehr Wörter in einer Zeile Platz finden, desto ruhiger wirkt das Schriftbild. Bei schmalen Spalten entstehen „Löcher” welche schwer auszugleichen sind. Blocksatz in zu schmalen Spalten gesetzt ist aus diesem Grund problematisch. 11.1 Blocksatz Setzen Sie einen perfekten 106 mm breiten Blocksatz. Verändern Sie nach Bedarf die Grundeinstellungen für Trennung und Wortabstand. 11.2 Spaltenbreite Setzen Sie einen perfekten 60 mm breiten Blocksatz. Passen Sie die Grundeinstellungen der Spaltenbreite an. Erhöhen Sie gegebenenfalls den Zeilenabstand. Im Adobe InDesign befindet sich diese Einstellung („Abstände …“) im Palettenmenü der Palette „Absatz“, die über das Menü Fenster/ Schrift & Tabellen/Absatz erreichbar ist.

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Schriftart:

Univers

Schriftschnitt:

Univers 55

Schriftgrösse:

10 Punkt

Spaltenbreite:

106 mm und 60 mm


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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 13.12.2012

Enrico Bravi

Typografie

Grundlagen, Interpunktion

: Der Doppelpunkt (Kolon) wird vor die wörtliche Rede gesetzt, oder gliedert einen Satz in mehrere Sinnabschnitte. Er hält einen Abstand von 1 Point zum vorhergehenden Schriftzeichen, der Abstand zum folgenden Wort ist normal oder etwas kleiner. Der Bindestrich (Teilungsstrich, Divis) kennzeichnet eine Silbentrennung oder ein Kuppelwort. Ersetzt der Bindestrich das Wort „gegen“ (Hannover 96 - Werder Bremen) wird der Wortzwischenraum etwas reduziert. Kennzeichnet das Divis gemeinsame Wortbestandteile (Gestalterleid und -freud), steht es unmittelbar am gekürzten Wort und hält einen normalen oder etwas geringeren Abstand zum Bindewort. Bei Kuppelwörtern (Cicero-Geviert) wird es ohne Zwischenräume gesetzt. Bei grosser Zeilenlänge dürfen vor und nach einem Divis kleine Weissräume stehen. – Der halbgeviertbreite Gedankenstrich wird zur Darstellung einer Gedankenpause verwendet. Darüberhinaus dient er zur Trennung von Rede und Gegenrede, als Minusstrich, Nullersatzstrich (Er 5,–), Streckenstrich (Bern–Zürich) und als Ersatz für die Klammerzeichen. Zwischen den Wörtern und dem Gedankenstrich wird ein etwas veringerter Wortzwischenraum gesetzt. Ein als Streckenstrich dienender Gedankenstrich wird ohne Zwischenraum gesetzt aber etwas spationiert. Der geviertlange Gedankenstrich sollte nicht verwendet werden.

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’ Das Apostroph oder Auslassungszeichen stellt das Wegfallen eines Vokals (wer’s glaubt), einer Silbe oder hinter Eigennamen, die mit einem s oder ss enden, den Genitiv (Klaus’ Typomass) dar. Innerhalb eines Wortes wird das Apostroph ohne Zwischenraum gesetzt. Am Ende eines Wortes steht es ohne Abstand und mit einem etwas geringeren Zwischenraum zum folgenden Wort. … Die Auslassungspunkte (Ellipse) dienen zur Darstellung eines oder mehrerer nichtgeschriebener Wörter. Stehen sie zwischen Wörtern, werden normale oder etwas verringerte Wortabstände gesetzt. Folgt den Auslassungspunkten ein Satzzeichen, so wird es etwas abgerückt. ()[] Klammern (Parenthesen) stellen eine Einschaltung von Textteilen dar. Der Abstand zu den vor oder hinter den Klammern stehenden Schlusspunkten ist normal oder etwas geringer. Der eingeschaltete Text steht unmittelbar an den Klammern. Werden Klammern als mathematische Zeichen gesetzt, müssen sie eine eingeschaltete Formel in ihrer gesamten Höhe einschliessen. Im Formelsatz stehende, eckige Klammern werden mit einem zusätzlichen Weissraum von 1 Point zwischen Klammer und Zeichen gesetzt. Beim Satz von Titelseiten kann auf Interpunktionszeichen verzichtet werden, wenn sie das typografische Gleichgewicht stören. Das gilt nicht, wenn ihr Wegfall zu Irrtümern führt.


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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 13.12.2012

Enrico Bravi

Typografie

Zahlen, Ziffern, Bruchziffern und Exponenten

Einige der häufigsten Fehlerquellen im DTP finden sich in den vielfältig anzutreffenden Spielarten des Zahlensatzes. Daher werden im Folgenden die wichtigsten Zahlensatzregeln aufgeführt. Zur Darstellung einer Zahl werden Ziffern verwendet, wenn der Zahl eine Maß-, Gewichtsoder Währungsangabe etc. zugeordnet ist ($ 12). Werden die Angaben ausgesetzt, kann auch der Zahlenwert in Buchstaben gesetzt werden (Zwölf Dollar). Hat die Zahl eine besondere Bedeutung in Zusammenhang mit dem folgenden Begriff, wird sie durch eine Ziffer ausgedrückt (Eine Kolumne von 28 Zeilen). Das Hauptwort darf in diesem Fall nicht abgekürzt werden (1. Seite). Bei ungefähren Angaben wird die Zahl in Worten gesetzt (Circa fünfzig Wörter). Im erzählenden Text sollten Zahlen möglichst dann als Wörter gesetzt werden, wenn ihre Lesbarkeit nicht darunter leidet. Vierstellige Zahlen werden ohne Abstand gesetzt, Zahlen mit mehr als vier Stellen werden in Dreierstellen von hinten spationiert (1000, 10 000). In einem Titel stehende Zahlen sind auszuschreiben (Mit zweihundert Abbildungen), es sei denn, es handelt sich um eine Jahreszahl (Typografiert im Jahre 1994). Steht vor einem Wort mit einer folgenden Zahlenangabe ein bestimmter Artikel, darf das Wort nicht gekürzt werden (die Seite 1). Fehlt der bestimmte Artikel, ist das Kürzen erlaubt (Sn, Bd. 2).

Jahreszahlen sind unter Verwendung eines Schrägstrichs abzukürzen, wobei ein gemeinsames Jahrhundert für die hintenstehende Jahreszahl nicht wiederholt wird (1440/50). Handelt es sich um verschiedene Jahrhunderte, muss die Jahreszahl ausgesetzt werden (1440 bis 1540). Bei Datumsangaben folgt auf den Punkt ein Freiraum von mindestens einem halben Wortzwischenraum (14.7.1960). Es werden zwei Ziffernformen unterschieden: Versalziffern und Minuskelziffern. Im DTP sind die Versalziffern (auch Normalziffern) vorherrschend. Sie weisen alle gemeinsame Dickten auf, die mit denen der mathematischen Zeichen identisch sind (außer bei der Times). Die vom Bleisatz bekannte Zifferndickte von einem Halbgeviert wird bei den meisten DTP-Schriften überschritten, fette Schriften weisen eine noch stärkere Dickte auf. Die Folge dicktengleicher Ziffern ist, dass eine 1, die nicht im Tabellen- oder Reihensatz steht, unterschnitten werden muss. Minuskel- oder Mediävalziffern gehören leider nur bei wenigen DTP-Schriften zum Zeichenumfang. Im Werksatz sollten sie den hohen Versalziffern möglichst vorgezogen werden, da diese den Rhythmus innerhalb der Zeilen zu sehr stören. Aus dem gleichen Grund sind Minuskelziffern auch beim Satz von Kapitälchen die korrekten Standardziffern. Sie weisen bis auf 0 1 2 das gleiche Bild wie die Versalziffern auf, haben im Unterschied zu diesen bei 3 4 5 6 7 9 aber eine niedrigere Schriftlinienstellung.

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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 13.12.2012

Enrico Bravi

Typografie

Zahlen, Ziffern, Bruchziffern und Exponenten

Echte nebeneinanderstehende Bruchziffern sind im DTP ebenso selten anzutreffen, so dass nur der Notbehelf über das Setzen hoch und tief stehender Zahlen bleibt. Dabei ist zu beachten, dass die von den Programmen angebotene Hoch/ Tiefstellung zu unkorrekten Bruchzahlen (1/2) führt, da diese nicht unter die Schriftlinie ragen sollen, und der Bruchstrich über die gesamte Höhe der Bruchzahl führt. Die auf diese Art erzeugten Zahlengebilde sollten nur zur Darstellung von Exponenten und Notenziffern verwendet werden. Es ist besser, statt der tiefstehenden Ziffer eine kleine, leider zu dünne Ziffer auf die Schriftlinie zu setzen (1/2). Untereinanderstehende Bruchziffern sind in DTP-Programmen nicht automatisch setzbar. Bei Improvisationen – die manuelle Fertigkeiten voraussetzen – ist ebenfalls darauf zu achten, dass der Nenner nicht unter die Schriftlinie ragt. Ein Exponent ist ein hochstehendes Schrift- oder Zahlzeichen. Als Ziffer dient es der Darstellung von Potenzen (22) oder als Notenziffer zum Kennzeichnen einer Verbindung von Textstelle und Fussnote. Obwohl öfter anzutreffen, werden Notenziffern ohne Klammern gesetzt. Zwischen dem Exponenten und dem dazugehörigen Wort oder Zahlzeichen wird ein Abstand von etwa 1 Point gesetzt. Wird ein Stern (*) als Notenzeichen verwendet, steht er im Text ohne Abstand am betreffenden Wort, in der Fussnote aber mit 2 Point Abstand zum folgenden Zeichen.

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Die Wiederholung der Notenziffer in der Fussnote darf niemals mit einer hoch- oder tiefstehenden Ziffer erfolgen, da diese ihrer Funktion als schnell auffindbare Ordnungsziffer sonst nicht gerecht werden. Eine typische PostScript-Schriftart ist auf 256 Glyphen beschränkt. Bei gut ausgebauten Schriften existieren deshalb zusätzliche ExpertenSchriftsätze, die beispielsweise Mediäval-Zahlen, Brüche, Ligaturen sowie hoch- und tiefgestellte Zeichen enthalten. In diesem Zusammenhang stellt das OpenType-Format eine interessante Entwicklung dar, da hier eine einzige Schriftartendatei theoretisch alle diese NichtStandardglyphen umfassen kann und somit eine genauere typografische Steuerung ermöglicht.


Fachhochschule Joanneum

Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13 13.12.2012

Enrico Bravi

Typografie

Übung 12.

12.1 Ausschnitt Plazieren Sie ihren Entwurf aus der Übung 3 „Experimentellen Kurzübung Buchstabe“ innerhalb einer Fläche von 100 x 110 mm. Versuchen Sie interessante Ausschnitte zu wählen. Fertigen Sie mindestens drei Variationen an. Farbe:

S/W

Format:

100 x 110 mm

12.2 Titelsatz Wählen Sie eine Variation aus und vergrößern Sie diese auf 210 × 230 mm. Ergänzen Sie die Komposition um folgenden Text:

Schrift: Univers Schriftschnitt: 55 und 65 Schriftgrad: variabel

Fachhochschule Joanneum Studiengang Informations-Design Typographie 1. Semester Wintersemester 2012/13 sowie Ihren Namen

Achten Sie auf das Zusammenspiel von Typographie und Flächen. Korrigieren Sie im Bedarfsfall Ihre Ausgangskomposition.

Farbe:

S/W

Format:

210 x 230 mm

Hierarchisieren Sie den Text durch unterschiedliche Schriftgrade und -schnitte.

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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13

Enrico Bravi

Typografie

Ansichten über Schrift und Typographie

1. Typographie ist die Kunst des feinen Maßes. Ein Zuwenig und Zuschwach entfernt sie ebenso von der Meisterschaft wie ein Zuviel und Zustark. 2. Typographie ist eine Dienstleistung. Die Kunst dabei ist vor allem die Kunst, von sich selbst weitgehend absehen zu können, sich nicht zwischen Autor und Leser zu drängen. Schriftkunst ist anonym; sie hat ihre Kenner, aber sie hat kein Publikum. 3. Typographie hat schon vor Jahrhunderten ihre gültigen Formen gefunden. Dafür haben sich Gebote und Regeln gebildet und bewährt, die dem Auge und der Hand dienen, dem Sehen und begreifen. Ergreifen zielt auf Besitz. Begreifen fördert die Einsicht. 4. Typographie im Abendland arbeitet mit einem zweitausendjährigen kaum zu verädernden Zeichenvorrat des römischen Alphabetes. Die Grundformen ihrer Anwendung sind so gültig wie die Formen von Beil, Sichel, Pflugschar. Das Rad muß nicht immer wieder neu erfunden werden. 5. Typographie setzt logisches Denken und psychologisches Vermögen voraus. Das Lesen nacheinander geordneter Buchstaben und Worte setzt die Fähigkeit zum Folgedenken voraus. Das ist mühselig und kann nur durch gute Typographie erleichtert werden. Gestalterische Mätzchen sind Verrat am Text.

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Studiengang Informations-Design

Wintersemester 2012/13

Enrico Bravi

Typografie

Ansichten über Schrift und Typographie

6. Typographie ist Umweltschutz der Augen, die es zwar zu öffnen und zu interessieren, aber nicht zu verwirren und zu beleidigen gilt. Das Sichtbarmachen von Sprache in all ihrer Ausdrucksvielfalt ist an den Grundzeichenvorrat des Alphabetes, die Gesetze des Sehens und Verstehens und die Gewohnheiten des Lesens gebunden. 7. Typographie strukturiert Information und bereitet sie nach ihrem Inhalt auf: nach sachlichlogischen und mit ästhetisch-emotionalen Gesichtspunkten. Schlechter Satz ist unsozial. Wissen und Können führen zur Erkenntnis. Erkenntnis führt zu Haltung und Stil. Haltung und Stil befähigen zur Überzeugung. 8. Typographie bildet durch Schrift. Schriftwahl ist Charakterwahl. Sie charakterisiert ihren Entwerfer, entlarft Phrasen, falsches Pathos, Gemeinplätze, Anbiederungen. Selbstüberschätzung ist ein sicheres Zeichen für Dilettantismus. Mit der Wahrheit leben vermeidet Gedächtniskonflikte. 9. Typographie stellt so vielfältige Aufgaben, mit so unterschiedlichen Zielen, daß engstirnige Stilfanatiker in Konflikte kommen. Stilfanatismus endet in Routine. Routine ist kalt und abweisend. Etwas verstehbar machen ist erst die Vorstufe zum Erlebbarmachen. 10. Typographie kennt nur wenige Regeln und Meister, die nicht zu kopieren, aber zu kapieren sind. Die Kunst, Sprache in der ihr angemesenen Form sichtbar, lesbar und verstehbar, also: einsichtig zu machen, ist alleiniges Ziel. In der Typographie gibt es so wenig grundsätzlich neu zu erfinden wie in der Kochkunst oder im Bett.

Wo der Buchstabe das Wort führt. Ansichten über Schrift und Typographie. Kurt Weidemann, Ostfildern, 1994. 96


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