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LANDKREIS WÜRZBURG

F r e i t a g , 2 5 . A p r i l 2 0 0 8 – N r. 9 7

Spielen und die Augen offen halten Neue Boccia-Bahn am Spielplatz VEITSHÖCHHEIM (gz)

Sie wurde in 115 Arbeitsstunden von Bauhofmitarbeiter erstellt und jetzt offiziell eröffnet – die Boccia-Bahn an der Sudetenstraße, gegenüber dem Spielplatz. Der 2500 Quadratmeter große zentrale Platz der Gartensiedlung ist ein Paradies für spielende Kinder: Seilbahn, Kletterrutschturm, Sitz-Karussell, Dreistufenreck, Kriechtunnel, Tischtennisplatte und Schaukel. Hatte in den vergangenen Jahren das Kleidermarkt-Team der Kuratie sich für die Gestaltung des Spielplatzes stark gemacht und zu den 20 000 Euro Kosten 4500 Euro beigesteuert, hatte nun die Weihnachtstöpfergruppe der Kuratie die Idee, mit einer Boccia-Bahn ältere Menschen an den Spielplatz zu binden. So sollte der Vandalismus eingedämmt werden. Wenn sich Erwachsene abends auf dem Spielplatz aufhalten, erläuterten Hedwig Ziegler und Ulrike Schuhmacher bei der Übergabe, würden bestimmte Gelage junger Leute nicht stattfinden. Die Erwachsenen und die Kinder, die zur Eröffnung kamen, nahmen die neue Bahn mit Feuereifer in Beschlag und freuten sich über den Kugelsatz, den Bürgermeister Rainer Kinzkofer mitgebracht hatte.

VBW

Die Schule als Theaterstück

Gelungener Generationenvergleich des Puppentheaters Kaleidoskop ...................................................................................

Von unserem Mitarbeiter CHRISTIAN KELLE

Spenden bleiben auch im Ort VdK–Jahresversammlung mit Wahlen

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Das Puppentheater Kaleidoskop aus Güntersleben versteht es vortrefflich, kindgerechte Themen mit hochwertigen Inhalten aufzuarbeiten. Das haben sie bei einem besonderen Theaterexperiment bewiesen.

GÜNTERSLEBEN

Sechs puppenspielbegeisterte Mütter und Pädagoginnen haben sich in der Gruppe vor fast fünfzehn Jahren zusammen getan. Ausschließlich selbst geschriebene Stücke mit meist extra angefertigten Puppen und Kulissen werden gespielt – gezielt für Vor- und Grundschulkinder, aber auch für Junggebliebene und Senioren. Gerade die letztgenannten Junggebliebenen waren es, die jetzt bei dem Theaterexperiment in Güntersleben als treibende Kraft fungierten. Schule einst und jetzt, so könnte man das amüsante Stück nennen, welches in der Ignatius-Gropp-Schule aufgeführt wurde. In dem Puppenspiel unterhielt sich ein älterer Herr mit seinem Enkel über die Schule; wie sie damals war und wie sie heute ist. Die Spielszenen wurden dann von echten Menschen in Szene gesetzt. Sehr zum Amüsement der Anwesenden. Sie staunten über die drei Jahrgangsstufen in einem Klassenzimmer, die

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GÜNTERSLEBEN (chk)

Ernst Michaeli, einst selbst Lehrer, spielte einen solchen in der Aufführung des Puppentheaters Kaleidoskop in Güntersleben. FOTO CHRISTIAN KELLE vom gestrengen Lehrer auf Herz und Nieren abgefragt wurden. Dass es dabei auch schon mal leicht mit dem Rohrstock auf die Finger gab, erstaunte die Kinder im Publikum noch mehr. Für Witz und Esprit sorgten neben den kleinen Darstellern

die vier älteren Herrschaften der Darstellerriege. Im neuzeitlichen Klassenzimmer riss vor allem die 85-jährige Johanna Kuhn als schlaue Drittklässlerin zum Lachen hin. So wurden in beiden Teilen des schulischen Generationenvergleichs

die pädagogischen Themen des unterschiedlichen Alltags aufgegriffen, ohne dass dabei der pädagogische Zeigefinger allzu sehr erhoben wurde. Schule hat in früheren Zeiten Spaß gemacht, und sie macht es auch heute noch.

Der VdKOrtsverband hat bei seiner Jahresversammlung Wahlen durchgeführt. Die ergaben keine großen Überraschungen. Karl Lother führt den Ortsverband auch weiterhin als Vorsitzender. Als Stellvertreter stehen ihm Rita Mocker und Karlheinz Issing zur Seite. Besitzer sind Margarete Amthor, Karl Thoma, Anni Wolz, Irmgard Winkler, Helmut Stoppel, Karin Öffner und Martin Amthor. Lother verabschiedete die ehemaligen Beisitzer Sylvia Scherpf und Erwin Krämer. Für ihre Arbeit in den letzten Jahren bedankte er sich herzlich. Abschließend gab Lother einen kurzen Ausblick auf künftige Aktivitäten. Der rührige Vorsitzende bedankte sich in seinem Bericht auch ausdrücklich bei den Günterslebener Bürgern für ihre tatkräftige Unterstützung. Auf die Sammlungen ist man weiterhin angewiesen: bleibt doch ein Teil des Spendenergebnisses beim Günterslebener Ortsverband zur Fürsorge und Betreuung bedürftiger Mitglieder. Im Jahr 2003 verzeichneten der Günterslebener VdK noch 175, vier Jahre später schon 240 Mitglieder.

Von Kakaopulver und Erbschaften Neuntes Kindertheater in Erbshausen war ein voller Erfolg

Die Initiatoren der Boccia-Bahn an der Sudetenstraße, gegenüber dem Spielplatz, Hedwig Ziegler und Ulrike Schuhmacher, trugen zusammen mit ihren Kindern und Bürgermeister Rainer Kinzkofer den ersten Wettkampf aus. FOTO DIETER GÜRZ

ERBSHAUSEN (chk) Zweimal volles Haus – das war die Bilanz des neunten Kindertheaterstücks „Onkel Lucky aus Kentucky“ in Erbshausen. Viele Kinder mit ihren Eltern waren gekommen, um den zehn Akteuren zwischen 10 und 14 Jahren in der Mehrzweckhalle zuzusehen. Und darum ging es in dem turbulenten Stück des Kindertheaterautoren Lothar Krauth: Der vor Jahren nach Amerika ausgewanderte Onkel Lucky ist von einer Indianerkugel in die ewigen Jagdgründe geschickt worden. Eigentlich ein Glück für das

Publikum, denn wie sollte es den pausenlosen Attacken auf sein Zwerchfell standhalten, die sich rund um die Kiste mit Luckys Hinterlassenschaft entspinnen, würde der alte Haudegen noch selber in Aktion treten. Mit den Goldbarren, die sich Erbe Karl-August Meier (gespielt von Sofia Zimmermann) und seine Amalie (Denise Fröhling) erhoffen, ist es freilich Essig. Zum Vorschein kommen nur ein Taucheranzug, eine Sprengladung und eine Schachtel mit der Asche von Luckys Lieblingshund – und die halten alle für süd-

amerikanisches Kakaopulver. Von nun an geht es Schlag auf Schlag. Meier im Taucheranzug schlägt als Marsmensch zwei Lausbuben in die Flucht. Tante Eulalia fällt in Ohnmacht und wird in einer Kiste verstaut, die von zwei Gangstern geraubt wird. Am Ende fliegt das ganze verrückte Spielervolk samt Meiers Heim in die Luft. Die erspielten Spenden gehen an die Station Tanzbär in der Mönchberg Kinderklinik, wo schwerstbehinderte und chronisch erkrankte Kinder und Jugendliche betreut werden.

Frau Meier ist verzweifelt – ihre Tante Eulalia ist in Ohnmacht gefallen. Sofia Zimmermann und Ines Fabian agierten sehr gekonnt. FOTO KELLE


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