bauRUNDSCHAU 02/24 | bundesRUNDSCHAU 01/24

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AUSGABE 02 / 2024 INNOVATIVE BAUTECHNOLOGIEN Vom Labor zur Baustelle
IN DIESER AUSGABE
Tor Alva © Hansmeyer/Dillenburger

Ökologisch bis zum Schluss: So funktioniert das Recycling von Photovoltaik-Modulen

Eine Photovoltaik-Anlage ist eine grossartige Sache – gar keine Frage! Die positive Ökobilanz, die geringen Kosten: Eine klimafreundlichere und effizientere Art der Stromerzeugung gibt es kaum. Aber was passiert mit PV-Modulen, wenn sie irgendwann einmal kaputt sind und man sie entsorgen muss? Sind sie dann immer noch so umweltfreundlich?

Die meisten Photovoltaik-Module, die in der Schweiz zur Anwendung kommen, sind kristalline Silizium-Module. Sie sind schadstofffrei und bestehen zu 90 % aus Glas, einem Metallrahmen, einer Kunststofffolie sowie Silizium-Wafers. Anders als bei gewissen Elektrogeräten, etwa einem Kühlschrank, geht es beim Recycling von PVModulen also nicht primär darum, umweltbelastende Schadstoffe sicher zu entsorgen, sondern wertvolle Rohstoffe zurück in den Kreislauf zu bringen.

Erfahren Sie mehr über den Nutzen des eRecyclings von Photovoltaik-Modulen: www.eRecycling.ch/pv

75 %

eines PV-Moduls können wiederverwendet werden.

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Als Expertin für die nachhaltige Wiederverwertung von ausgedienten Elektro- und Elektronikgeräten in und um das Haus, Leuchtmitteln und Leuchten, PhotovoltaikSystemen, Wärmepumpen, E-Zigaretten sowie Fahrzeugund Industriebatterien trägt die Stiftung SENS entscheidend dazu bei, zukunftsweisende Massstäbe im eRecycling zu setzen. Sie schont Ressourcen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. SENS

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LIEBE LESER*INNEN,

nach dem Durchblättern dieser Augabe stellte sich bei mir ein äusserst zufriedenes Gefühl ein, denn es ist offensichtlich, dass die Baubranche seit längerer Zeit in puncto einer ökologischen und nachhaltigen Wirtschaftsweise einen goldrichtigen Weg eingeschlagen hat.

Der älteste Baustoff Holz feiert sein Revival und überzeugt nicht nur mit seinen ausgezeichneten baubiologischen Eigenschaften, sondern in gleichem Masse mit seinem edlen und zeitlosen Finish – ein multitalentierter Bauwerkstoff, der zu grossartigem Design inspiriert.

Wo immer realisierbar, werden Photovoltaikanlagen, klimafreundliche Holzfaserdämmstoffe oder modulare Pflanzwände zur Begrünung von Gebäuden eingesetzt. Ebenso findet eine begrüssenswerte Rückbesinnung zur Produktion auf europäischer Ebene oder sogar in CH-Qualität statt, wie beispielsweise bei energiesparenden Fenstern. Und besonders vielversprechend: Den Treibhausgasemissionen werden bei uns in der Schweiz bis zum Jahr 2050 zu Leibe gerückt.

Das Fortschreiten der Digitalisierung macht auch vor der Baubranche keinen Halt, ganz im Gegenteil, wo man hinsieht, sind Innovationen im Bereich von digitalen Technologien zu finden, die sich im Bauprozess durchsetzen und etablieren. Angefangen bei intelligenten Gebäude- und Zutrittskontrolllösungen, modularen Bauelementen bis hin zu 3D-Druck im Bauwesen – neue Techniken steigern die Effizienz und senken letztendlich die Baukosten.

Neue Herausforderungen stellt der Urbanisierungstrend – die Nachfrage nach Wohnraum in städtischen Gebieten ist noch immer ungebrochen. Dies könnte vielleicht eine zusätzliche Chance für die Baubranche sein, um der spürbar rückläufigen Bautätigkeit die Stirn zu bieten. Doch der Sommer 2024 hält für uns nicht nur strahlenden Sonnenschein bereit, auch die erwartete Zinssenkung ist zu begrüssen. Sie könnte eine potenzielle Wende bringen und die Baukonjunktur wieder ankurbeln.

Die Zukunft der Schweizer Baubranche gestaltet sich anspruchsvoll, denn Faktoren wie Lieferengpässe von Baumaterialien, Fachkräftemangel, steigende Materialkosten und Unsicherheiten aufgrund geopolitischer Ereignisse stellen Hürden dar, die es zu überwinden gilt.

Aber, wie anfangs erwähnt, lassen die zügige Integration von Technologie, Nachhaltigkeit und die Anpassung an die Bedürfnisse einer sich verändernden Gesellschaft hoffen, dass der Erfolg in greifbare Nähe rücken wird – es bleibt weiterhin spannend zu beobachten, welche neuen Innovationen die Baubranche vorantreiben werden.

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HIGHLIGHT

4 INNOVATIVE BAUTECHNOLOGIEN

Eine Fachveranstaltung von «Innovation Zurich»

BAUEN

8 40 JAHRE HÖRMANN SCHWEIZ

Ein Interview mit Peter Geiser (Leiter Innendienst)

12 14 METER AUF EINEN SCHLAG

Wie die Hächler AG hohe Wände schneller und günstiger betoniert

14 FASSADEN- UND METALLBAUPLANUNG 4.0

«Zwischen Architektur, Re-Use und Hochgebirge»

18 GUTEX LIEFERT DÄMMPLATTEN AUS NEUEM WERK

CO2 -neutrale Produktion in Eschbach im Breisgau gestartet

20 BRUAG DESIGN FACTORY

«Wir wollen Architektur zum Leben erwecken»

22 NEUER REKORD

583 Eingaben zum Prix Lignum 2024

26 GRÜNE LEBENSRÄUME

Attraktiver Wohn- und Arbeitsraum dank personalisierter Begrünung

GARTEN

30 IHR GARTEN ALS URLAUBSZIEL

Ein Upgrade für das Zuhause

34 IMMERGRÜNE ARCHITEKTUR FÜR

AUFBLÜHENDES AREAL

Modulare Pflanzwände zur Fassadenbegrünung des Green City Tower

INNENARCHITEKTUR

36 VOLL INS SCHWARZE GETROFFEN

Dunkle Schönheiten von SCHMIDT, die hellauf begeistern

40 HILFSMITTEL FÜR EIN SELBSTBESTIMMTES LEBEN

Damit Menschen mobil und selbstständig bleiben

42 REVOLUTIONÄRE LICHTLÖSUNGEN

EGLO Professional schafft innovative Lichtlösungen

46 VIEL MEHR ALS LICHT

Ein Maximum an Funktionalität, Komfort und Nachhaltigkeit

49 ERFOLGSSERIE MIT NEUER STAFFEL

PATTERN: Serienneuheit 2024

ARCHITEKTUR

52 INAN GROUP

Ein starkes Team mit langjährigem Know-how

54 FÜR DEN RICHTIGEN DURCHBLICK

Nachhaltiger Fensterbauer in Schweizer Qualität

56 NACHHALTIGE FENSTERLÖSUNGEN

Erstes Kunststofffenster der Schweiz mit eco1-Zertifikat

UMWELT UND TECHNIK

58 DIE ART UND WEISE, WIE DIE WELT TRINKT, VERÄNDERN

SodaStream Schweiz bietet Einblick in die Strategie

64 SAUBERKEIT, EFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT

Innovative Reinigungslösungen von der KWS Stapler AG

66 ELEKTROLADESTATIONEN FÜR ALLE

Einfachen und bequemen Zugang zu öffentlichen Ladestationen

70 FUNKVERNETZTE BLUENET TÜRSTEUERUNG

SALTO sorgt für mehr Effizienz und Sicherheit

72 SCHNELLLADELÖSUNG FÜR FLOTTEN UND GEWERBE

Schneider Electric erweitert sein Elektromobilitätsportfolio

74 MEHR EIGENVERBRAUCH DURCH

PHOTOVOLTAIKWÄRME

Schweizer Familie steigert den Eigenverbrauch

76 ZAHL DER ABSTURZUNFÄLLE BLEIBT HOCH

Jedes Jahr stürzen 10’000 Personen bei der Arbeit ab

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© Richard Brink GmbH & Co. KG
Tor Alva © Hansmeyer/Dillenburger

MevaDec

Ein System – drei Deckenschalmethoden

MevaDec überzeugt durch geringeres Gewicht und hohe Reinigungsfreundlichkeit sowie optimierte Handlingseigenschaften.

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meva.net

INNOVATIVE BAUTECHNOLOGIEN

Eine Fachveranstaltung von «Innovation Zurich»

«Tor Alva» wird mit 30 Metern Höhe das höchste 3D-gedruckte Bauwerk der Welt.

DER WEISSE TURM

Der Weisse Turm entsteht in enger Zusammenarbeit der ETH Zürich mit Conzett Bronzini Partner, Zindel United und der Nova Fundaziun Origen. Die Architekten des Weissen Turmes sind Michael Hansmeyer und Prof. Dr. Benjamin Dillenburger der Abteilung für Digitale Bautechnologien (DBT) des Instituts für Technologie in der Architektur der ETH Zürich.

DTor Alva demonstriert die bahnbrechenden Möglichkeiten des computergestützten Designs und der digitalen Fertigung, die in den kommenden Jahren konventionelle Gebäude grundlegend verändern werden. Die digitale Fertigungstechnik verspricht eine substanzielle Innovation im Bauwesen. Einen Einblick in dieses und viele andere Themen bietet die Veranstaltung «Innovative Bautechnologien – vom Labor zur Baustelle» am 11. Juni im Innovationspark Zürich.

Autorinnen: Corinne Wyer und Dilara Sophie Körtel

as Bauen der Zukunft steht vor grossen Herausforderungen: Weltweit ist die Menschheit im Rahmen der Urbanisierung mit einem immens wachsenden Bedarf an Gebäuden konfrontiert. Dadurch wird es immer relevanter, nachhaltig und kostengünstig zu bauen. Die Antworten darauf können nur zusammen mit einer radikalen Digitalisierung von Architektur und Bauindustrie ge-

funden werden. Robotische additive Fertigung wie der 3D-Druck sind hierbei von grosser Bedeutung.

Tor Alva wird mit einem 3D-DruckVerfahren aus Beton hergestellt, das mit Unterstützung des NFS Digitale Fabrikation an der ETH Zürich entwickelt wurde. Bei diesem neuartigen Herstellungsverfahren trägt ein Roboter durch eine Düse nacheinander dünne Schichten eines Fein-

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Tor Alva © Hansmeyer/Dillenburger

kornbetons auf. Das Material ist weich genug, um zur Düse gepumpt zu werden und sich mit den vorherigen Schichten zu verbinden, härtet jedoch dank eines an der Düse beigemischten Zusatzmittels schnell genug aus, um die folgenden Schichten zu stützen.

Das zentrale Gestaltungselement des Turms besteht aus einer Serie von 32 verzweigten 3D-gedruckten Säulen. Die Besucher steigen über eine Wendeltreppe durch eine Reihe von Kolonnaden auf und erreichen die Kammerbühne im obersten Stockwerk.

Unter Berücksichtigung der Konzepte des zirkulären Bauens wird der Turm, der als fünfjährige Installation geplant ist, so konstruiert, dass er einfach demontiert und an einem anderen Standort wieder aufgebaut werden kann.

DEMATERIALISIERUNG – SO VIEL WIE NÖTIG, SO WENIG WIE MÖGLICH

Der Kreislaufgedanke und der minimale Einsatz von Ressourcen sind auch fester

INNOVATIVE BAUTECHNOLOGIEN –VOM LABOR ZUR BAUSTELLE

Innovative Bautechnologien findet am 11. Juni 2024 im Switzerland Innovation Park Zürich statt. Die Veranstaltung bringt führende Köpfe aus der Bauindustrie, Wissenschaft und Bildung der Schweiz und aus Süddeutschland zusammen, um gemeinsam einen zukunftsorientierten Blick auf die Baubranche zu werfen. Die Veranstaltung, organisiert von «Innovation Zurich» in Zusammenarbeit mit der ETH, fokussiert sich auf die Digitalisierung und Einführung zukunftsweisender Technologien in der Bauindustrie und erforscht zugleich, wie Weiterbildungsmöglichkeiten an die schnellen technologischen Entwicklungen angepasst werden müssen.

Bestandteil der Unternehmenskultur von ERNE Holzbau. Sie entwickeln Konstruktionen, die mit einer möglichst geringen Menge an Material auskommen, beispielsweise filigrane Rippendecken oder die geschickte Kombination aus Holz mit anderen Materialien, die sich für den jeweiligen Verwendungszweck eignen – etwa Recyclingbeton als Speichermasse.

Am Beispiel ihres Erweiterungsbaus in Stein, Kanton Aargau, wurden, wo immer möglich, Konstruktionsweisen gewählt oder neu entwickelt, bei denen sich die

Elemente bei einem späteren Rückbau wieder verwenden lassen – sei es komplett oder in Form von Einzelteilen. So kann beispielsweise die filigrane Fachwerkkonstruktion des Innenhofdaches gegebenenfalls einfach zerlegt und an anderer Stelle in neuer Konfiguration wiederaufgebaut werden. Da, wo Bauteile nicht wiederverwendet werden können, wurde auf rezyklierbare Materialien oder auf solche, die aus rezyklierten Rohstoffen bestehen, gesetzt.

PRAXISGERECHTE AUS- UND WEITERBILDUNG

Digitale Technologien im Bauprozess werden sich weiter durchsetzen und mehr und mehr etablieren, denn sie können Bauprojekte schneller abschliessen und gleichzeitig die Qualität verbessern.

Aber die Technologien haben nicht nur Einfluss auf die Arbeitsprozesse, sondern auch auf die Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte in der Bauindustrie. Wie muss sich diese entwickeln, um den Anforderungen der Praxis gerecht zu werden?

Der CAMPUS SURSEE, eine Stiftung des Schweizerischen Baumeisterverbands, zeichnet sich für die Aus- und Weiterbildung eines Grossteils der Mitarbeitenden im Bauhauptgewerbe verantwortlich.

Die Angebote konzentrieren sich darauf, die Mitarbeitenden des Bauhauptgewerbes auf die Zukunft vorzubereiten. Deshalb werden nicht nur die Bildungsgänge laufend auf die modernsten pädagogischen Erweiterungsbau Erne.

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«
Unsere Studenten werden im modernsten BIM-Labor Europas stufengerecht auf ihre künftigen Aufgaben vorbereitet.»

Thomas Stocker, Geschäftsführer Bildung der Stiftung CAMPUS SURSEE

ÜBER «INNOVATION ZURICH»

«Innovation Zurich», entstanden aus der gemeinsamen

Vision des Amtes für Wirtschaft des Kantons Zürich, der Greater Zurich Area und des Switzerland Innovation Park Zürich, ist ein leuchtendes Beispiel für die starke Schweizer Innovationslandschaft. Seit Entstehung der Initiative im Jahr 2022 dient sie als zentrale Onlineplattform, die Akteure aus verschiedenen Bereichen zusammenbringt und einen wertvollen Austausch über neueste Entwicklungen und Trends im Bereich Innovation fördert.

Entwicklungen angepasst, sondern auch sämtliche Weiterentwicklungen oder Trends aus der Bauwirtschaft in die Ausund Weiterbildungen integriert. Alle Themen der Digitalisierung sind deshalb schon seit Langem fester Bestandteil der Bildungsformate.

WISSENSCHAFT, BILDUNG UND INDUSTRIE

Die Wissenschaft entwickelt Technologien, welche die Effizienz, die Sicherheit und Produktivität im Bau verbessern, und die Industrie entscheidet, welche Technologien den Weg in die praktische Anwendung finden. Die Aus- und Weiterbildung sorgt für eine korrekte Verwendung der neuen Technologien im Arbeitsprozess. Das Zusammenspiel von Wissenschaft, Industrie und Bildung muss funktionieren, sonst bleiben Innovationen im Technologiestau stecken.

Die Veranstaltung «Innovative Bautechnologien» setzt sich genau mit diesem Zusammenspiel auseinander und vereint führende Köpfe aus der Bauindustrie, Wissenschaft und Bildung, um gemeinsam einen zukunftsorientierten Blick auf die Baubranche zu werfen. Durch die Vernetzung dieser Akteure soll mit der Tagung ein Beitrag zur Weiterentwicklung der Arbeits- und Ausbildungsprozesse für ein zukunftsfähiges, sicheres und nachhaltiges Bauen geleistet werden.

6 bauRUNDSCHAU HIGHLIGHT Kanton Zürich / Amt für Wirtschaft | Walchestrasse 19 | CH-8090 Zürich | Tel. +41 (0) 43 259 30 30 | awi@vd.zh.ch | www.zh.ch/awi
BIM-Labor CAMPUS SURSEE
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40 JAHRE HÖRMANN SCHWEIZ

Ein Interview mit Peter Geiser (Leiter Innendienst)

Die Hörmann Schweiz AG feiert ihr 40-jähriges Jubiläum. Gegründet 1984 als Hörmann Bauelemente AG, erfolgte sieben Jahre später die Umbenennung in Hörmann Schweiz AG. 1997 wurde der Standort nach Oensingen verlegt. Der Vertrieb erfolgt über 150 Vertriebszentren, welche die ganze Schweiz abdecken. Peter Geiser, der 1988 seine Karriere bei Hörmann Schweiz startete, reflektiert in einem Interview über die Geschichte und Entwicklung des erfolgreichen Unternehmens.

Interviewpartner: Peter Geiser

Autorin: Monika Probst

Herr Geiser, K önnen Sie uns etwas aus der Gründerzeit von Hörmann Schweiz erzählen?

Peter Geiser: Im Jahr 1984 startete das Unternehmen – damals noch als Hörmann Bauelemente AG –operativ. Zu diesem Zeitpunkt zählte die junge Firma nur zwei Mitarbeitende, den Geschäftsführer Rolf Iselin und seine Mitarbeiterin Margreth von Arb. Der Start verlief rasant, denn bereits im ersten Geschäftsjahr wurden über 1 300 Berry-Tore und über 150 Industrie-Sektionaltore verkauft. Obwohl das Unternehmen noch klein war, verkauften wir in der Schweiz von Beginn an die gesamte Produktpalette.

8 bauRUNDSCHAU
2022: Erweiterung der Lagerhalle um 4 100 Quadratmeter und Eröffnung der Akademie

Was macht Hörmann Schweiz aus? Wieso arbeiten Sie seit 35 Jahren hier?

Die Zeit des Aufbaus war sehr interessant. Als ich startete, machte jeder alles – von der Kundenberatung über die Angebotserstellung, Disposition und Erfassung der Aufträge mit einem zentralen PC bis hin zum Abladen der Waren mit einem geliehenen Stapler. Auch wenn wir uns mit dem Wachstum der Firma spezialisieren mussten, gab und gibt es immer wieder neue spannende Projekte und Weiterentwicklungen, die mich faszinieren.

In den vergangenen 40 Jahren hat sich der Markt stark verändert. Wie hat sich Hörmann daran angepasst und positioniert?

In der Tat hat sich der Markt rasant entwickelt: von einem Verkäufermarkt in den 1980er-Jahren zu einem Käufermarkt. Damit mussten sich die Werke in ihrer Denkweise umstellen und die Produktion wurde auf Individualität ausgerichtet. Damit hatten wir kein Problem, da wir schon damals technologischer Marktführer waren und es auch heute noch sind. In dieser Zeit haben wir die meisten Mitbewerber überholt, einige haben diese Änderung der Marktsituation auch nicht überlebt. Andere begannen, mit uns zusammenzuarbeiten. Diese sind auch heute noch im Markt und vertreiben neben selbst hergestellten Spezialitäten auch unsere Produkte.

Welche Ereignisse und Schlüsselmomente erachten Sie als entscheidend für den Erfolg von Hörmann Schweiz? Entscheidend war, dass wir konsequent mit dem Handel zusammengearbeitet und schon frühzeitig ein Seminarprogramm auf die Beine gestellt haben. So haben wir den Handel zur Speerspitze am Markt geschult. Ein weiterer Baustein ist unsere Qualität. Wir haben das Qualitätsmanagementsystem ISO 9001 eingeführt und sind im Jahr 2001 zertifiziert worden. Darauf haben wir aufgebaut und uns dann im Jahr 2007 für die ISO-Norm OHSAS 18001 Arbeitssicherheit sowie ISO 14001 Umwelt zertifizieren lassen.

Hörmann Schweiz ist offensichtlich stark gewachsen. Welche Auswirkungen hatte das auf die Unternehmenskultur? Hörmann ist ein Familienunternehmen und so pflegt auch Hörmann Schweiz schon immer eine familiäre Kultur, die trotz des starken Wachstums erhalten geblieben ist. Die Mitarbeitenden sind unser höchstes und wertvollstes Gut. Sie machen die Firma aus. Deshalb sind wir heute auch von der Gesundheitsförderung Schweiz mit dem Label «Friendly Work Space» zertifiziert worden. 2007 führten wir die «Du-Kultur» ein – ein kleiner Meilenstein, der zu unserem offenen und zugleich respektvollen Umgang innerhalb der Unternehmung passt. Wir sind uns aber auch bewusst, dass wir bei

einem stetigen Wachstum auch in Zukunft aktiv an unserer Unternehmenskultur arbeiten müssen.

Wie hat sich das Produktsortiment von Hörmann im Laufe der Jahre entwickelt?

Gibt es Schlüsselprodukte, die ihre Marktposition gestärkt haben?

Ein Meilenstein war sicherlich die Einführung der Garagen-Sektionaltor-Reihe 30. Damit erfüllten wir als erster Hersteller die neuen europäischen Sicherheitsnormen wie Fingerklemmschutz und Seiteneingreifschutz. Auch heute noch gibt es einige Funktionen, die es «nur bei Hörmann» gibt. Ein weiterer Schritt nach vorn war der kontinuierliche Ausbau unseres Haustürensortiments mit exzellenten Isolationswerten und neuen Standards wie der Einbruchwiderstandsklasse RC3, die nur bei Hörmann standardmässig angeboten wird. Die grosse Investitionskraft der Familie Hörmann zeigt sich darin, dass jährlich grosse Investitionen in die Weiterentwicklung der Werke, den Ausbau der Produktionstiefe sowie die Erweiterung der Infrastruktur getätigt werden. Unser Programm als Bauzulieferer wird laufend verfeinert und durch den Zukauf von gesunden Unternehmen, die unser Produktportfolio abrunden, erweitert. Zu diesen Sortimentserweiterungen zählen unter anderem HolzInnentüren, Holz-Brandschutztüren, Zutrittskontrollsysteme wie Schranken und Poller sowie Produkte für die Aussen-

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Der erste Standort in Kestenholz Peter Geiser, Leiter Innendienst, Hörmann Schweiz AG
«Unser Erfolgsfaktor sind unsere Kunden und unsere Mitarbeiter.»

und Innenbeschattung. Doch nicht nur die Qualität der Produkte war in der Vergangenheit wichtig. Wir mussten unseren Namen in der Schweiz erst bekannt machen. Deutsche Hersteller waren bis in die 1990erJahre nur zweite Wahl. Dies hat sich geändert, und Hörmann made in Germany wird nun mit Swiss made gleichgesetzt.

Auch technologisch hat sich in 40 Jahren viel getan. Gibt es Beispiele für wegweisende Technologien, die ihr Unternehmen vorangebracht haben?

Bei Hörmann arbeiten die einzelnen Werke eigenverantwortlich und sind für ein bestimmtes Produktsegment von der Entwicklung bis zur Herstellung verantwortlich. Dabei entwickeln Ingenieure und Produktmanager oft Neuprodukte oder Pro -

duktweiterentwicklungen basierend auf Produktideen, die von Mitarbeitenden oder von Anfragen aus dem Handel stammen. Ein Produkt, welches technologisch wegweisend war, ist unser Tiefgaragentor ET, das nahezu wartungsfrei und mit über 400’000 Zyklen geprüft ist. Das Tor ist nicht ausschwenkend und in vielerlei Variationen erhältlich, was den Architekten in die Hände spielt. Unser Werk AST, welches sich auf die Entwicklung und Herstellung von Antrieben und Steuerungen spezialisiert hat, bringt immer wieder neue revolutionäre Lösungen – so zum Beispiel die Bi-Secur-Funktechnologie, die durch ein spezielles Verschlüsselungsverfahren absolut sicher ist und bis heute ein Alleinstellungsmerkmal am Markt darstellt. Zudem sind unsere Antriebe und Steuerungen auf

das jeweilige Produkt abgestimmt und getestet und bilden mit diesem eine Einheit.

Hörmann Schweiz ist eine Vertriebsgesellschaft. Welche Entwicklung gab es bei Ihren Absatzpartnern?

Schon in den ersten Geschäftsjahren hat unser damaliger CEO Rolf Iselin kontinuierlich Händler aufgebaut. Zu dieser Zeit gab es einzelne Vertretungen für Garagentore, Türen und Industrietore. Diese Strategie führte unser CEO und Vertriebsleiter Andreas Breschan kontinuierlich fort. Zudem bezog er den Handel stark in unsere Marketingmassnahme mit ein, was zu einem grossen Wachstumsschub geführt hat. Bei den Händlern haben wir regionale Ausstellungen eingerichtet und diese zugleich mit der kompletten Ausstellungsinfrastruktur unterstützt, damit sie an regionalen Messen teilnehmen können. Wir betreuen unsere Händler über Innen- und Aussendienst und stellen ihnen Informationen und Werbematerialien zur Verfügung.

Die Architektenberater unterstützen die Architekten in den Ausschreibungen. Sie arbeiten professionell und individuell. Ihre Arbeit wird sehr geschätzt, wie der bereits fünfmalige Gewinn der begehrten «Architects’ Darling»-Trophäe zeigt.

Da der Handel kapazitätsmässig oft nicht in der Lage war, Grossprojekte zu betreuen, haben wir frühzeitig eine eigene Objektabteilung aufgebaut. Diese betreut in Absprache mit dem regionalen Händler komplexe Bauten direkt.

Wir leben in einer Servicegesellschaft. Welchen Stellenwert hat Kundenzufriedenheit für Sie?

Mit unseren Händlern pflegen wir langjährige Partnerschaften, die auf gegenseitigem Vertrauen basieren. Wir stehen in regem Kontakt, meist in persönlichen Gesprächen und alle zwei Jahre im Rahmen eines grossen Events. Eine gut funktionierende Kommunikation, eine saubere und rasche Bearbeitung von Reklamationen, die Unterstützung im Feld und ein gut ausgebautes Seminarprogramm sind für uns zentral.

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Wie haben sich die Arbeitsumgebung und die Mitarbeiterentwicklung bei Hörmann Schweiz über die Jahre verändert? Hätte mir jemand vor fünf Jahren gesagt, dass wir eines Tages im Homeoffice arbeiten werden, dann hätte ich das nicht geglaubt. Seit der Pandemie arbeiten wir deutlich flexibler und unser Aussendienst arbeitet generell aus dem Homeoffice. Zukünftig gehen wir noch einen Schritt weiter: Arbeitsplätze werden nicht mehr fix an eine Person gebunden sein. Wir streben nach neuen Arbeitswelten, die ein angenehmes Raumklima und verringerte Lärmemissionen haben. Wir arbeiten zudem aktiv an der Mitarbeiterentwicklung, sowohl durch ein Schulungsprogramm zu unserer Unternehmensphilosophie als auch durch ein Entwicklungs- und Nachfolgeprogramm (ENP). Damit unterstützen wir Mitarbeitende bei ihrer Weiterbildung und bieten ihnen Perspektiven an.

Hörmann hat Auszeichnungen als «Friendly Workspace» erhalten. Können Sie uns dazu etwas erzählen?

Schon im Rahmen unseres Qualitätsmanagements ISO 18001 hatten wir ein gut

funktionierendes BGM. Die Auszeichnung als «Friendly Workspace» ist nun das Tüpfchen auf dem i. Unsere BGMSteuergruppe ist Ansprechpartner der Geschäftsleitung für betriebliche und / oder gesundheitliche Aktionen. Sie plant nicht nur Benefits, sondern befasst sich auch mit Themen wie sozialem Engagement und der Gesundheit der Mitarbeitenden.

Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie für die kommende Zeit?

Die Marktentwicklung ist ausschlaggebend. Da die Neubautätigkeit im Privatbereich zurückgeht, werden wir uns auf Renovationen fokussieren. Neben guten Produkten und Lösungen schaffen wir zusätzliche Anreize in Form von Jahresaktionen für die Zielgruppe der Renovierer und Harmonisierer.

In der Industrie sind die Aussichten gut, das heisst, hier haben wir die Chance, gute Aufträge reinzuholen. Eine Chance ist sicherlich auch die weitere Digitalisierung und Vernetzung. Hier arbeiten wir aktiv, um den höchstmöglichen Nutzen aus jedem einzelnen Objekt zu generieren.

Nach wie vor ist der Fachkräftemangel eine enorme Herausforderung. Für uns wird es immer schwieriger, gut ausgebildete Servicemonteure zu finden. In diesem Jahr starten wir in unserer hauseigenen Akademie ein neues Trainee-Programm. Wir bilden junge gewerbliche Lehrabgänger zum «Service-Monteur Tore und Türen» aus – eine Ausbildung, die es bisher noch nicht gibt.

Hörmann denkt und handelt grün. Was bedeutet das?

Hörmann ist sich als Familienunternehmen seiner Verantwortung für nachfolgende Generationen bewusst. Hörmanns Klimaschutzstrategie besteht aus einem Dreiklang aus Berechnung, Reduktion und Kompensation. Hauptziel ist es, den eigenen CO2 -Fussabdruck durch zahlreiche Massnahmen laufend zu verkleinern. Wir versuchen zudem, CO2 entlang der gesamten Lieferkette einzusparen. Verbleibende Emissionen, die sich derzeit noch nicht vermeiden lassen, kompensiert Hörmann durch die Förderung von Klimaschutzprojekten in Zusammenarbeit mit Climate Partner. Schon seit April 2023 bieten wir alle Produkte für den privaten Hausbau CO2 -neutral an, seit 1. Januar 2024 sind auch unsere Produkte für den Objekt- und Industriebau optional CO2neutral erhältlich.

Abschliessend würden wir gerne wissen, wohin die Reise geht. Welche Strategien verfolgt Hörmann Schweiz in Zukunft? Wir fokussieren uns auf das Wesentliche. Unser Erfolgsfaktor sind unsere Kunden und unsere Mitarbeiter. Im Sinne von «gemeinsam stark» setzen wir auf unsere starken Partnerschaften. Mit unseren hochwertigen Produkten, einer guten Kommunikation und einem starken Kundenservice gehen wir positiv in die Zukunft. Wichtig ist uns dabei ein unkomplizierter und wertschätzender Umgang miteinander, der von Respekt und Begeisterung für unser gemeinsames Ziel geprägt ist.

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Hörmann Schweiz AG | Nordringstrasse 14 | CH-4702 Oensingen | Tel. +41 (0) 62 388 60 60 | www.hoermann.ch
2022 wurde die neue Hörmann-Schweiz-Akademie eröffnet.

14 METER AUF EINEN SCHLAG

Wie die Hächler AG hohe Wände schneller und günstiger betoniert

In Unterengstringen bei Zürich geht bald eine neue Recycling-Sortieranlage für PET-Getränkeflaschen in Betrieb. Die Wände, darunter freistehende von knapp 22 Metern Höhe und 55 Zentimetern Dicke, wurden in kurzer Zeit mit hoher Qualität errichtet.

Autor: Sven Heuer

Das Bauunternehmen Hächler AG hat bei dem Projekt ganze Arbeit geleistet und vertraute aus guter Erfahrung auf die Leistungsstärke des Wandschalungssystems Mammut XT. Die Schalung mit der integrierten XT-Ankerstelle – zur einfachen Auswahl von drei Ankermöglichkeiten – lässt einen Frischbetondruck von 100 Kilonewton pro Quadratmeter und damit schnelle Betoniervorgänge mit grossen Füllmengen zu.

SCHNELLER MIT UNTERNEHMERVARIANTE

Ausgeschrieben war die Herstellung der Wände ursprünglich mittels Kletterschalung von jeweils circa vier Metern. Die Abteilung Hoch- und Tiefbau der Hächler AG hatte für die Ausführung der freistehenden, 55 Zentimeter dicken Wände aber eine Unternehmervariante ausgearbeitet – mit einer ersten Betonage

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Die 55 Zentimeter dicken Wände wurden freistehend mit Mammut XT errichtet. © MEVA

von 13.80 Metern Höhe sowie zwei weiteren von jeweils 4.05 Metern Höhe – eine Entscheidung, von der alle Beteiligten profitieren sollten.

Die Betonage eines 13.80-Meter-Schritts beinhaltete jeweils rund 75 Kubikmeter Beton. Diese Menge wurde gedrittelt eingefüllt: Der erste Betoniervorgang erfolgte morgens um sechs Uhr. Nach einer Wartezeit für das Ansteifen des Betons folgten um elf Uhr der zweite und um 14 Uhr der dritte Betoniervorgang.

Um die Schalung und die Ankerstäbe nicht zu überlasten, optimierte das erfahrene Hächler-Team in Zusammenarbeit mit dem Lieferanten die Betonrezeptur zugunsten eines schnelleren Abbindens. So wurden die Prozesse massiv beschleunigt und die geforderten acht Monate Bauzeit gewährleistet.

Die Schalung wurde einseitig mithilfe des XT-Konusankerstabs 23 geankert, was ebenfalls den Aufwand vereinfachte und die Arbeit beschleunigte. Darüber hinaus wurden Kosten für den Bauherrn reduziert, da die individuelle Lösung weniger Armierungsstösse und Positionszuschläge beinhaltete.

SCHNELL UND SICHER MIT KLAPPARBEITSBÜHNEN

Mit den beiden weiteren Klettervorgängen von je 4.05 Metern wurde die Zielhöhe von 21.90 Metern Höhe erreicht. Hier leistete die Klapparbeitsbühne KAB wertvolle Hilfe, um mit geringem Montageaufwand den strengen Schweizer Sicherheitsanforderungen zu entsprechen. Die KAB ist schnell und direkt vom Stapel als Arbeits- und Schutzgerüst einsetzbar. Zusammengeklappt ermöglicht sie platzsparende Lagerung und effizienten Transport. KAB besteht aus vorgefertigten klappbaren Konsolen, BeL ägen und einem klappbaren Geländer.

Der Rohbau wurde pünktlich fertiggestellt, die Wände erstrahlen in hervorragender Qualität. «Wir sind stolz auf das Resultat», so Dario Scimonetti, Abteilungsleiter Hoch- und Tiefbau der Hächler AG, über die erfolgreiche Umsetzung dieses Projekts.

DATEN UND FAKTEN

Projekt: Neubau PET­Sortieranlage, Unterengstringen, Schweiz

Bauunternehmen: Hächler AG Hoch­ und Tiefbau, Wettingen, Schweiz

MEVA-Systeme: Wandschalung Mammut XT, Klapparbeitsbühne KAB, Schrägstütze Triplex

Planung und Betreuung: MEVA Schalungs­Systeme AG, Seon, Schweiz

ÜBER MEVA SCHWEIZ

Die MEVA Schweiz mit Hauptsitz in Seon und dem Aussenbüro in Echandens in der Westschweiz steht für sichere und effiziente formgebende Lösungen im Betonbau. Innovative, qualitativ hochwertige Produkte und umfassende Dienstleistungen für Bauunternehmen, setzen Standards auf dem Schweizer Markt. Sie beschleunigen und vereinfachen den Bauprozess und sorgen für Sicherheit auf der Baustelle.

Die KAB-Klapparbeitsbühnen sind vom Stapel aus einsatzbereit. Die Plattform klappt aus und verriegelt automatisch. Triplex-Schrägstützen sorgten für die sichere Ableitung des Frischbetondrucks ins Fundament.

Mit der 13.80 Meter hohen ersten Wandetappe wurden Zeit und Aufwand deutlich reduziert. Die Betonoberfläche erstrahlt in hoher Qualität.

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MEVA Schalungs-Systeme AG | Birren 24 | CH-5703 Seon | Tel. +41 (0) 62
71 00 | schweiz@meva.net | www.meva.net/ch
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MEVA © MEVA
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FASSADEN- UND METALLBAUPLANUNG 4.0

«Zwischen Architektur, Re-Use und Hochgebirge»

PER 10 in Freiburg, ein Beispiel für Re-Use von Fassadenelementen.

Speiser Metallbauplanung aus Thun ist seit Jahren die erste Adresse, wenn besondere Lösungen im Fassadenund Metallbau gefragt sind. Als Fachplaner begleitet Speiser Bauprojekte von der ersten Vision über die Ausschreibung bis zur Kontrolle der Ausführung und Übergabe. Stephan Speiser über die Herausforderungen, aber vor allem die Möglichkeiten im Fassadenbau.

Interviewpartner: Stephan Speiser

Autor: Peter Camenzind

Stephan Speiser, wie sind Sie zu Ihrer Berufung Metall gekommen?

Stephan Speiser: Das ist familiär bedingt. Mein Vater war Metallbaumeister und hat einen Betrieb geleitet. Wir waren viel in der Werkstatt und auf dem Bau. Später hat er zusammen mit meiner Mutter ein Planungsbüro aufgebaut. Ich habe Metallbaukonstrukteur gelernt. Das Entwerfen, Designen und die Entwicklung von Details das ist meine Berufung geworden.

Speiser Metallbauplanung ist ein reines Planungsbüro. Als Fachplaner für Fassaden- und Metallbau überlassen Sie die Ausführung anderen. Haben Sie keine Sehnsucht nach der Werkstatt? Eigentlich nicht. Wir begleiten einige Forschungsprojekte, da komme ich schon noch in die Werkstatt, was superspannend ist. Ein Planer muss das Handwerk im Kopf haben. Wenn man die Abläufe nicht kennt, wenn man nicht weiss, wie ein Werkteil oder ein Fassadenelement hergestellt wird, plant man an der Realität vorbei.

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Rendering: Iten&Brechbühl Architekten, Bern

Welche Forschungsprojekte sind das?

Wir unterstützen Doktorandinnen und Doktoranden der ETH in Zürich bei der Forschung an 3D-Druck-Fassadeng In einem anderen Projekt geht es um 3D-DruckBetonelemente.

Was interessiert sie an der Rolle des Fachplaners?

Als Fachplaner leben wir in einer Art Symbiose mit der Architektur. Man schafft etwas Gemeinsames, entwickelt Ideen, ist kreativ und löst Probleme, die unterwegs auftreten.

Die Referenzliste von Speiser Metallbauplanung ist eindrücklich. Aufgefallen sind mir unter Denkmalschutz stehende Gebäude, wie die Fassade des HB Südwest in Zürich oder die Sanierung des Bundeshauses. Bei beiden Projekten haben Sie das Architekturbüro Aebi und Vincent, Bern, unterstützt. Welche Rolle spielen

Sie hier als Fachplaner?

Wir sitzen oft schon in der Wettbewerbsphase mit am Tisch und helfen Architektinnen und Architekten mit unserer Expertise, eine Vision oder Vorstellung umzusetzen. Wir konkretisieren, gehen von der abstrakten Idee aus und planen bis ins Detail der einzelnen Verbindung oder Verschraubung. Ein Beispiel sind die fast fünf Meter hohen und entsprechend schweren Türen im Kopfgebäude des HB Zürich. Wegen des Behindertengleichstel-

lungsgesetzes müssen diese Türen mit minimalen Kräften von 60 Newton geöffnet werden können. Wir können das entwickeln und konstruieren.

Die Bauwirtschaft muss nachhaltiger werden. Stichworte sind Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft. Das betrifft auch den Fassaden- und Metallbau. Das sind seit Jahren aktuelle Themen. Denken sie an Minergie, PV-Anlagen, materialsparende Konstruktionen und, auch nicht wirklich neu, das Wiederverwenden von Bauteilen. Darauf müssen die Architektur und damit auch wir als Fachplaner Antworten finden. Jedes Kilogramm Kohlendioxyd, das wir nicht ausstossen, ist positiv, und da der Bau global gesehen mehr als 35 Prozent des gesamten CO2 ausstösst, wird der Druck seitens der Gesellschaft, diesen Anteil zu vermindern, steigen.

Beim Projekt «PER 10» der Universität Freiburg haben Itten&Brechbühl, Architekten und Generalplaner, aus Bern den zweiten Wettbewerbspreis gewonnen. Sie waren der Fachplaner Fassade. Dort sollte eine 50 Jahre alte Fassade weiterverwendet werden. Wie muss man sich den «Re-Use»-Prozess einer so alten Fassade vorstellen?

Im konkreten Fall «PER10» ging es um eine Fassade aus Waschbeton. Statt neue

Fassadenelemente herzustellen, hätten wir die Teile herausgeschnitten und als Brüstungselemente wieder eingebaut. Bestehende Bauteile auszubauen, vor Ort anzupassen und zuverwenden, ist eine Variante von «Re-Use», die sich einfacher realisieren lässt, als passende Teile weitherum zusammenzusuchen.

Wo sind die Schwierigkeiten?

Was noch nicht so gut funktioniert, ist, dass die Normen solche Re-Use-Teile nicht wirklich vorsehen. Es geht um die Garantiefrage. Denn streng genommen hat der Unternehmer das Teil ja nicht selbst gebaut, für das er garantieren muss. Das kann Sorgen machen. Man findet aber gemeinsam mit der Bauherrschaft Lösungen für die Garantie. Es gibt immer Wege, man muss sie bloss gehen.

Fassaden bestehen nicht nur aus Beton. Was ist mit anderen Bauteilen und Materialien an Fassaden? Wie sind dort die Kreisläufe?

Die Wiederverwendung von Stahl ist kein Problem. Hier gibt es einen bestehenden Materialkreislauf. Worauf wir bei der Konstruktion achten müssen, ist, dass wir das Material so verarbeiten und zusammenfügen, dass es wieder aufgetrennt werden kann. Wichtig ist auch, dass man die Historie des Bauteils kennt – Stichwort BIM.

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Stephan Speiser Der Eingangsbereich des Bundeshauses in Bern. © P.Camenzind © P.Camenzind

Bei Gläsern klappt die Wiederverwertung hervorragend. Glas altert zwar. Meist ist der Randverbund gealtert, man kann ihn herausschneiden und ersetzen. So kann man bestehende Fenster aufdoppeln. Baut man ein Dünnglas ein, erhält man Dreifachglas. Die Einbautiefe bleibt nahezu gleich. Kurzum: Mit Re-Use ist unglaublich viel möglich, man muss aber kreativ an das Thema herangehen.

Wird das nicht sehr teuer?

Nein. Wir haben das bei hochwertigen Fenstern aus den 60erJahren mit sehr filigranen Profilen untersucht. Wir hätten die Fenster vor Ort aufgetrennt, ein Kunststoffprofil entwickelt und die beiden Schalen wieder zusammengebaut. Aus den handwerklich hochwertigen, alten Fenstern wären moderne dreifachverglaste Fenster geworden. Und sie wären sogar günstiger gewesen als ein neues, rahmenloses Schiebefenster.

Warum wird nicht mehr wiederverwendet?

Man hat noch zu wenig Erfahrung und es gibt die angesprochenen Garantieprobleme des Unternehmers. Und ein wichtiger Punkt: Es braucht mehr Planung, man muss die Dinge neu denken.

Die Bergstation Piz Gloria auf 2 970 Meter über Meer. Die gesamte Fassade wurde vom Speiser-Team geplant.

Speiser Metallbau hat langjährige Erfahrung beim Bauen im hochalpinen Raum, wo extreme klimatische Bedingungen herrschen. Aufgrund des Klimawandels nehmen Extremereignisse zu. Nehmen wir das Beispiel Hagel. In den letzten drei Jahren gab es drei Hagelereignisse, die statistisch gesehen alle 50 Jahre einmal vorkommen sollten. Wir müssen heute so planen, dass die Gebäude auch in 50 Jahren mit den Wetterverhältnissen fertig werden. Es ist keine Frage, dass es aufgrund der Erderwärmung mehr Extremereignisse geben wird.

Das Speiser-Gemeinschaftsprojekt mit der ETH: 3D-Druck im Fassadenbau, mit adaptiver Transluzenz können verschiedenste Parameter gesteuert werden.

«Als Fachplaner leben wir in einer Art Symbiose mit der Architektur.»

Sind die geltenden Normen für solche Extremereignisse genügend? Wenn nein, was ist zu tun?

Uns hilft die Erfahrung im hochalpinen Raum. Weil normale Berechnungsmodelle diese extreme Umgebung nicht mehr erfassen, muss man sich mit der Baustatik vertieft befassen und die Bauphysik neu denken. Mit Bauten auf dem Niesen, am Fuss der Eigernordwand und auf dem Jungfraujoch haben wir gezeigt, dass wir das können. Aktuell wird ein Projekt am Schilthorn umgesetzt.

Noch ein Zukunftsthema: die Digitalisierung oder Metallbau 4.0. Welche Rolle spielt BIM im Fassaden- und Metallbau? Wir planen, wie viele andere auch, seit Jahren mit 3D-Software und können unsere Daten problemlos in eine BIM-Datenbank überspielen. Das ist lediglich eine Frage der Schnittstelle. Ob auf der Baustelle oder beim Metallbauer mit Plänen auf dem Tablet oder klassisch mit Papierplänen gearbeitet wird, ist aus meiner Sicht untergeordnet.

Spannend wird BIM aus Sicht der Nachhaltigkeit dann, wenn Bauteile wiederverwendet werden sollen, denn im digitalen Zwilling sind ja alle Daten zu den Bauteilen hinterlegt. So ist die Nachverfolgbarkeit gewährleistet und das erleichtert eine Wiederverwendung, etwa eines Stahlträgers. Ich weiss, das ist jetzt ziemlich weit in die Zukunft geblickt.

Letzte Frage: Bieten Sie Aus- und Weiterbildungskurse und Seminare an? Geben Sie ihr Wissen weiter?

Für uns, meinen Vater Kurt und mich, ist der Know-how-Transfer sehr wichtig. Darum bin ich an der Schweizer Metallbautechnikerschule in Basel engagiert, wo ich Fassadenbau-Entwicklung unterrichte, und ich hatte einen Lehrauftrag an der Hochschule Luzern, wo ich im Studiengang Gebäudehülle den Bereich Photovoltaik unterrichtet habe. Neuerdings führt AM-Suisse Fachtagungen zum Thema Photovoltaik durch, an denen ich mein Wissen weitergeben darf.

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Speiser Metallbauplanung AG | Malerweg 2 | CH-3600 Thun | Tel. +41 (0) 33 222 81 81 | www.smbp.ch
Rendering: Brügger Architekten, Thun © Gramazio Kohler ETHZ

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GUTEX LIEFERT

DÄMMPLATTEN AUS NEUEM WERK

CO2 -neutrale Produktion in Eschbach im Breisgau gestartet

Nach nur zweieinhalb Jahren Planungs- und Bauzeit hat GUTEX die Produktion im neuen Werk südlich von Freiburg im Breisgau aufgenommen. Die ersten Dämmplatten «Made in Eschbach» werden bereits ausgeliefert. Der Spezialist für Holzfaserdämmstoffe legt besonderen Wert darauf, dass die Herstellung im Dreiländereck CO2 -neutral betrieben werden kann. Energie aus Photovoltaik und Biomasse sowie Fernwärme aus der unmittelbaren Nachbarschaft ermöglichen die umweltfreundliche, nachhaltige Produktion auf dem modernsten Stand der Technik.

Geschäftsführer Claudio Thoma leitet GUTEX in der vierten Familiengeneration und freut sich über den Erfolg: «Der Termin ist beinahe eine Punktlandung. In diesen Zeiten ist das bei einem Bauprojekt dieser Grösse beachtlich. Zum Gelingen haben viele Beteiligte beigetragen, denen ich herzlich danke. Unser Unternehmen investiert am neuen Standort Eschbach im Breisgau mehr als 100 Millionen Euro und hat bis dato rund 70 neue Arbeitsplätze geschaffen. Ich bin sicher, dass unser Werk in Eschbach den Ruf von GUTEX als zuverlässiger Hersteller hochwertiger Holzfaserdämmstoffe weiter verbessern wird.»

NACHHALTIGES WACHSTUM

IM DREILÄNDERECK

Mit dem zweiten Werk setzt GUTEX seinen nachhaltigen Wachstumskurs fort.

Erfolgreicher Produktionsstart: Der erste Lkw mit GUTEX-Holzfaserdämmplatten aus Eschbach im Breisgau hat das Werk verlassen und liefert aus.

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© GUTEX Autorin: Claudia Fichtner-Pichaud

Der Standort im Gewerbepark Breisgau bietet dafür beste Voraussetzungen: einerseits aufgrund der geringen Entfernung zum Firmensitz in Waldshut-Tiengen sowie zu wesentlichen Kernmärkten des Unternehmens, zu denen neben Deutschland auch die Schweiz und Frankreich zählen, andererseits aufgrund der Nähe zu den Holzvorkommen, die GUTEX aus dem Schwarzwald, der Schweiz und zukünftig auch aus den Vogesen bezieht. «Die regionale Verfügbarkeit ist nicht nur wegen der guten Infrastruktur ein Vorteil. Sie spielt auch im Hinblick auf den CO2 -Abdruck unseres Unternehmens eine wichtige Rolle», erklärt Claudio Thoma.

KLIMAFREUNDLICH UND NACHHALTIG MIT JEDER FASER

Durch die Nutzung von Ökostrom, Biomasse, Fernwärme und Dampfrecycling wird das neue Werk besonders klimafreundlich betrieben und setzt damit Massstäbe in der Branche. «Die Anfänge von GUTEX liegen in der Energieerzeugung aus Wasserkraft. Grüne Energie ist Teil unserer Firmen-DNA. Auch vor Jahren, als Gas noch viel günstiger war als Fernwärme, haben wir uns für das neue Technologiekonzept und das Ziel einer CO2 -neutralen Produktion entschieden», erläutert Betriebsleiter Oliver Bauch. Ein innovatives Silosystem zur Bevorratung von Hackschnitzeln ergänzt das nachhaltige Gesamtkonzept des neuen Produktionsstandorts.

«Angelieferte Holzstämme werden bei GUTEX tatsächlich mit jeder Faser genutzt. Bestandteile wie Baumrinde sind nicht für die Produktion geeignet, deshalb nutzen wir sie als Biomasse zur Energieerzeugung», erklärt Oliver Bauch. «Nachhaltig mit jeder Faser zu sein, das ist der Anspruch von GUTEX. Diesen Anspruch leben wir in der Produktion in Eschbach jeden Tag aufs Neue.»

Um auch das Werksgebäude selbst möglichst ressourcenschonend zu gestalten,

Auch

neuen

wurde der Baustoff Holz überall dort eingesetzt, wo es die Brandschutzbestimmungen erlauben. Dabei versteht es sich von selbst, dass die Dämmung mit Holzfaserdämmplatten von GUTEX erfolgt: Sie sind auf mehr als 3 700 Quadratmetern Fassadenfläche verbaut.

FÖRDERUNG DER BAUWENDE MIT HOLZFASERDÄMMSTOFFEN

GUTEX ist Innovations- und Qualitätsführer für ökologische Dämmsysteme aus Holzfasern in Europa. Der Hersteller bietet eine breite Palette an Holzfaserdämm-

UNTERNEHMENSPROFIL

stoffen für die gesamte Gebäudehülle und den Innenbereich. Das Holz für die GUTEX-Produkte stammt ausschliesslich aus zertifizierter, regionaler Forstwirtschaft und trägt auf diese Weise wesentlich zur Nachhaltigkeit von Gebäuden bei. Im Holz ist CO2 in Form von Kohlenstoff gebunden, das die Bäume während der Wachstumsphase aus der Umgebung aufgenommen haben. Dank der langen Nutzungsdauer von mehreren Jahrzehnten sind die Dämmmaterialien in Verbindung mit Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft ein echter Kohlenstoffsenker.

GUTEX macht seit 1932 das Beste aus Holz und ist Experte für klimapositive Holzfaserdämmung in den Bereichen Fassade, Dach und Ausbau. Die innovativen Produkte und Systeme bestehen aus zertifiziertem Nadelholz, das aus regionaler Forstwirtschaft stammt und am Firmensitz in Waldshut­Tiengen sowie im Dreiländereck in Eschbach im Breisgau nach umweltschonenden Standards verarbeitet wird. Am Firmensitz in unmittelbarer Nähe zur Schweiz werden seit 2019 auch Dämmstoffe aus 100 Prozent Schweizer Holz produziert, die das entsprechende Label tragen. Mit individueller Beratung und Services unterstützt GUTEX den Baustoff­ und Holzhandel, Architekten, Planer, Handwerker und Bauherren dabei, behagliche Lebensräume im Einklang mit der Natur zu schaffen. Das in vierter Generation geführte Familienunternehmen beschäftigt mehr als 300 Mitarbeitende und generiert rund 116 Millionen Euro Umsatz im Jahr mit allen Arten der Holzfaserdämmung: Platten, Matten und loser Einblasdämmung.

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GUTEX Schweiz GmbH | Hungerbüelstrasse 22 | CH-8500 Frauenfeld | Tel. +41 (0) 43 495 50 50 | info@gutex.ch | www.gutex.ch
© GUTEX
im Werksgebäude wurden GUTEX-Holzfaserdämmplatten eingesetzt, wo immer es möglich war. Auf diese Weise ist der Neubau in Eschbach auch ein Leuchtturmprojekt für nachhaltige Industriearchitektur.

BRUAG DESIGN FACTORY

«Wir wollen Architektur zum Leben erwecken»

Bei der Bruag Design Factory AG trifft Schöpfergeist auf Technologie. Die Spezialisten für innovative Lösungen im Innen- und Aussenbereich schaffen massgefertigte Werkstoffe für kreative Köpfe aus Design und Architektur. Vier Fragen an Manuel und Nina Züllig, die seit etwas mehr als einem Jahr die Geschäfte des Schweizer KMU leiten.

Interviewpartner*in: Manuel und Nina Züllig

Autor: Mario Hetzel

Manuel und Nina Züllig, Sie haben zum 1. Januar 2023 die operativen Geschäfte der Bruag AG übernommen und dabei die Bruag Design Factory AG gegründet. Wie ist Ihr erstes Jahr an der Spitze des Unternehmens verlaufen?

Manuel und Nina Züllig: Seit der Übernahme des Unternehmens hat sich die Marktsituation im Bausektor in Europa verändert, und das stellt uns vor neue Herausforderungen. Wir sind topmotiviert,

uns der veränderten Situation zu stellen und das Positive darin als Chance zu sehen. Für uns war es ein Jahr der Basisarbeit und des Aufbaus. Wir haben die Produktqualität noch einmal verfeinert, die internen Prozesse verbessert und wo möglich automatisiert und die Abläufe in den Produktionsstandorten auf Vordermann gebracht. Gleichzeitig haben wir sehr viel Zeit dafür aufgewendet, den ganzen Aussenauftritt mit Website, Social Media, Katalogen und unseren Designkollektionen zu verjüngen.

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Welche Ziele haben Sie sich für die Zukunft gesetzt?

Unser Ziel ist es, dass uns Architekten und Bauträger ganz klar als Partner für Design wahrnehmen. Wir wollen Architektur durch die Entwicklung innovativer und massgeschneiderter Baumaterialien zum Leben erwecken. Unser engagiertes Team aus kreativen und technisch erfahrenen Mitarbeitern setzt sich dafür ein, Ideen in aussergewöhnliche Realitäten zu verwandeln. Dadurch eröffnen wir Architekten und Designern die Möglichkeit, einzigartige und individuelle Gebäude zu entwerfen. Wir wollen in Zukunft weiterhin Grenzen überschreiten und neue Dimensionen des Designs erkunden.

ein Zuhause nach ganz persönlichen Vorstellungen gestalten. Der Kreativität ist hier kaum Grenzen gesetzt. Der Zuschnitt erfolgt per Lasertechnologie, was absolut präzise Ergebnisse liefert. Als familiengeführtes

KMU sind wir stolz darauf, dass wir umfassende Erfahrungen in der Lasertechnologie für Holz und holzähnliche Materialien mit fortschrittlichen Oberflächenbearbeitungsverfahren kombinieren.

«Unser Ziel ist es, der bevorzugte Partner für Architekten und Designer zu sein, die einzigartige und individuelle Gebäude entwerfen wollen.»

Neben Balkonelementen, Wandverkleidungen und Raumteilern sind Sie Spezialisten für hinterlüftete und perforierte Fassaden. Wodurch zeichnen sich Ihre Produkte aus?

Unsere hinterlüfteten Fassaden bieten volle Flexibilität hinsichtlich der Gestaltung von Form und Farbe. Wir verwenden hierfür unsere CELLON-Platte, eine HochdruckSchichtpressstoffplatte, die aus 70 Prozent Zellulosebahnen und 30 Prozent Phenolharz besteht. Sie ist äusserst witterungs- und frostbeständig und unsere Kunden schätzen ihr natürliches Erscheinungsbild sowie die Möglichkeit, aus über 3 000 Farben wählen zu können. Letzteres realisieren wir durch ein spezielles Zwei-Komponenten-Beschichtungssystem, das wir im Sommer 2021 neu eingeführt haben und das höchste Wasserfestigkeit und mechanische Beständigkeit garantiert. Diese Technologie hat uns und unsere Kunden rundum überzeugt.

Und wie sieht es mit den perforierten Fassaden aus?

Hier bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, unsere CELLON-Platten individuell zu gestalten. Sie können ein ganz eigenes Design erstellen, aber auch ein Muster aus unserer Kollektion speziell für Fassadenanwendungen aussuchen. So lässt es sich mit den eigenen Ideen spielen und

21 bauRUNDSCHAU BAUEN Bruag Design Factory AG | Weinfelderstrasse 84 | CH-8580 Amriswil | Tel. +41 (0) 71 414 00 90 | info@bruag.ch | www.bruag.ch
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© Kuster Frey Gold Prix Lignum 2021: Wohnüberbauung Maiengasse in Basel

NEUER REKORD

583 Eingaben zum Prix Lignum 2024

Für den schweizweit ausgeschriebenen Prix Lignum 2024 sind nicht weniger als 583 Anmeldungen aus allen Landesteilen eingegangen – noch einmal 53 Projekte mehr als beim letzten Wettbewerb 2021. In dennächsten Monaten bestimmen Fachjurys die Gewinnerinnen und Gewinner. Die nationale Preisverleihung findet am 19. September in Bern statt. Die regionalen Preisverleihungen folgen am 20. September. Alle sind eingeladen, bereits ab dem 15. April ihr bevorzugtes Projekt für den Publikumsfavoriten online zu wählen. Machen Sie mit!

Preis-Projektleiterin Melanie Brunner-Müller, Geschäftsführerin der Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz, zeigt sich überwältigt vom enormen Echo auf die Ausschreibung: «Wir sehen eine unglaubliche Vielfalt an tollen Holz-Anwendungen vom kleinen bis zum ganz grossen Massstab. Dass wir den bisherigen Eingaben-Höchststand von 2021 noch einmal übertreffen konnten, freut mich riesig.»

Der Prix Lignum zeichnet seit 2009 im Dreijahresrhythmus den innovativen, hochwertigen und zukunftsweisenden Einsatz von Holz in Bauwerken, im Innenausbau, bei Möbeln und künstlerischen Arbeiten aus – 2024 erstmals in zwei Kategorien: «Holzbauten» und «Schreinerarbeiten». Die rekordhohe Zahl der Anmeldungen widerspiegelt in eindrücklicher Weise die wachsende Bedeutung des Werkstoffes Holz in beiden Bereichen. In der Kategorie «Holzbauten» wurden 462 Arbeiten eingereicht, in der Kategorie «Schreinerarbeiten» 121 Projekte.

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2. Rang Region Mitte des Prix Lignum 2021: Neubau 4-fach Kindergarten in Ittigen
© Alexander Gempeler, Bern Autorin: Melanie Brunner

EINGEREICHTE GEWINNEROBJEKTE DES PRIX LIGNUM 2021

Anerkennung Region West: Aufstockung Rudolf-Steiner-Schule in Genf

Anerkennung Region Zentrum: Neuer Firmensitz Max Felchlin AG

Anerkennung Region Mitte: Anbau Rebhalde

Anerkennung Region West: Neue Kindertagesstätte in Renens

Anerkennung Region West: Haus der Vogelinsel

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© Fabien Schwartz, Karin Gauch ©Aurel Martin © Thomas Telley © Matthieu Gafsou © Matthieu Gafsou

Nach Regionen geordnet ergibt sich mit Blick auf die Anzahl Einreichungen folgendes Bild: Region West 123 Projekte, Mitte 78, Nord 168, Ost 120 und Zentrum 94 (davon 18 im Tessin). Das bedeutet eine geografisch ausgeglichene Eingabenstruktur, was ein repräsentatives Resultat erwarten lässt.

Alle Projekte sind auf www.prixlignum.ch in Wort und Bild aufgeschaltet. Die Juryteams sichten die Arbeiten in den Monaten Mai und Juni in den fünf Grossregionen. Mitte September erscheint ein Themenheft der Zeitschrift «Hochparterre» zum Prix Lignum 2024. Nach der Preisverleihung vom 19. September in Bern und den tags darauf folgenden regionalen Preisverleihungen in den fünf Grossregionen des Preises wird die PrixLignum-Ausstellung bis Ende 2025 in der ganzen Schweiz an verschiedenen Orten gezeigt.

www.prixlignum.ch

AUSMARCHUNG DES PUBLIKUMSFAVORITEN: MACHEN SIE MIT!

Ab dem 15. April 2024 ist das Publikum gefordert: Erstmals schreibt der Prix Lignum einen Publikumsfavoriten aus. In beiden Kategorien kann man bis 15. Juni unter www.prixlignum.ch bei den eingereichten Arbeiten für sein Lieblingsprojekt stimmen. Die Publikumsfavoriten in den beiden Kategorien «Holzbauten» und «Schreinerei» werden an der nationalen Preisverleihung in Bern bekanntgegeben.

Termine

Nationale Preisverleihung: 19. September 2024

Regionale Preisverleihungen: 20. September 2024

Ausstellungen: ab 21. September 2024

bis Ende 2025

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Anerkennung Region Zentrum: Bürohaus Küng
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GRÜNE LEBENSRÄUME

Attraktiver Wohn- und Arbeitsraum dank personalisierter Begrünung

Die Begrünung von Gebäuden liegt im Trend: Pflanzen verbessern das Klima und erhöhen die Attraktivität von Bauobjekten.

Bei der Planung geht die kostenwirksamste Variante der Gebäudebegrünung oft vergessen: die Begrünung von Terrassen, Balkonen und Fenstersimsen in direkter Zusammenarbeit mit den Gebäudenutzern. Warum sich diese Art von Begrünung besonders lohnt und in Zukunft ein wichtiger Baustein des nachhaltigen Bauens sein wird, erklären wir hier.

DORT BEGRÜNEN, WO DIE MENSCHEN SIND

Viele Gebäudenutzer sind hoch motiviert, selbst Pflanzen anzubauen und so die eigene Umgebung attraktiv zu gestalten. Diese Motivation kann genutzt werden, um Gebäude effizient zu begrünen: auf Balkonen, Terrassen, bei Hauseingängen und Fensterbänken und auf begehbaren Flachdächern.

DIE GEMEINSCHAFTLICHE BEGRÜNUNG HAT GROSSE VORTEILE

SO KLAPPT DIE BEGRÜNUNG MIT DEN NUTZERN

Um die Begrünung von Gebäuden durch die Nutzer zu fördern, lohnt es sich, rechtzeitig zu planen. Platz und Halterungen für Pflanzgefässe sowie geeignete Wasseranschlüsse sind zentral. Dabei ist es wichtig, dass die Nutzer Gefässe und Pflanzen später selbst auswählen können. Partnerschaften mit entsprechenden Anbietern können attraktiv sein, um die Nutzer zu motivieren und gleichzeitig ein einheitliches Erscheinungsbild des Gebäudes zu fördern. Neue, smarte Systeme mit App-Anbindung und Sensoren eignen sich besonders gut, da die Pflanzen so optimal versorgt werden, auch wenn die Nutzer wenig Zeit oder Erfahrung haben. Boum, ein Spin-Off der Universität Bern, hat vor Kurzem ein erstes System auf den Markt gebracht, das genau diesem Zweck optimal dient.

Die gemeinschaftliche Begrünung hat viele Vorteile. Pflanzen kühlen, sie bieten Platz für die Natur und sie erhöhen die Attraktivität des Gebäudes. Unsere eigenen Messungen zeigen, dass sich Balkone mit der richtigen Begrünung um bis zu zwei Grad Celsius abkühlen lassen. Die Nähe zu den Menschen fördert zusätzlich deren Lebensqualität und positive Identifikation mit der Immobilie. Die Pflege der Pflanzen und oft auch ein signifikanter Teil der Anschaffungskosten werden dabei oft von den Nutzern übernommen.

FAZIT: NEUE TECHNOLOGIEN ERMÖGLICHEN NACHHALTIGE BEGRÜNUNG

Die Begrünung von Gebäuden ist eine attraktive Massnahme, um den Wert von Immobilien zu steigern. Moderne Pflanzsysteme mit automatischer Bewässerung und planbarer Gebäudeintegration ermöglichen eine kostengünstige Begrünung nah an den Menschen. So entstehen erschwingliche, hochattraktive Wohn- und Arbeitsumgebungen.

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AG | Gewerbestrasse 12 | CH-3012 Bern | hello@boum.garden | www.boum.garden
Boum
Autor: Matthias Erb

DokaXdek. Die neue Dimension im Deckenbau. LängeBreite Vielseitigkeit

www.doka.com DokaXbot und DokaXdek-I-Rahmen sind Demo Versionen. doka.com/DokaXdek

Damit Ihre Ideen nicht im Bodenlosen verschwinden

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29 bauRUNDSCHAU Lochackerweg 2 | Postfach 147 | 3302 Moosseedorf | Tel. 031 858 44 80 | www.marti-gruendungstechnik.ch

IHR GARTEN ALS URLAUBSZIEL

Ein Upgrade für das Zuhause

© Vortex Spas

Immer mehr Menschen legen Wert darauf, ihre Freizeit draussen in der Natur zu verbringen und sich gleichzeitig zu entspannen. Der alljährliche Urlaub wird daher von Vielen als doch eher Entspannungszeit herbeigesehnt.

Autorin: Karen Schulte-Sienbeck

In Zeiten, in denen Reisen jedoch immer schwieriger wird oder auch zu teuer geworden ist, suchen viele Menschen nach Alternativen, um dem Alltag zu entfliehen und sich Entschleunigung zu gönnen. Aber Stress vor Ferienbeginn? Mit den richtigen Outdoor-Accessoires kann man dem wunderbar entgehen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem eigenen Outdoor-Whirlpool? Er bringt Urlaubsfeeling in den heimischen Garten und das sogar im Winter – ganz ohne lästiges Kofferpacken oder anstrengende Anreise. Outdoor-Whirlpools erfreuen sich in den letzten Jahren immer grösserer Beliebtheit. Die Branche boomt und gerade jetzt im Frühjahr fangen viele Hausbesitzer an, über ihre Gartengestaltung nachzudenken. Immer mehr Menschen entscheiden sich für einen Urlaub im eigenen Garten, um Geld zu sparen und sich gleichzeitig einen privaten Rückzugsort zu schaffen. Ein Whirlpool oder ein Swim Spa kann ein perfekter Ort für eine optimale, immer frei zugängliche Entspannung zu Hause sein und bietet eine Alternative zu teuren Wellness-Erlebnissen in Hotels oder Spas.

Zunächst einmal ist der Bau eines Outdoor-Whirlpools in der Regel weniger aufwendig und kosteneffizienter als der Bau eines Schwimmingpools. Es sind keine

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grossen Fundamente oder aufwendige Wasseraufbereitungssysteme erforderlich, was die Kosten und den Aufwand reduziert. Morgens aufgebaut, kann man schon am Abend den ersten Champagner im eigenen Whirlpool geniessen. Ein weiterer Vorteil ist die ganzjährige Nutzung. Im Gegensatz dazu, ist die Nutzung eines Schwimmingpools in den meisten Regionen auf die warme Jahreszeit beschränkt.

Und bei einem Umzug kann die Ruheoase ohne Probleme mitgenommen werden.

Zudem ist so ein Outdoor-Whirlpool die perfekte Ergänzung für eine Gartenparty oder einen gemütlichen Abend mit Freunden oder der Familie. Gemeinsam entspannen und bei einem schönen Glas Wein im Warmen die Gesellschaft geniessen. Es bietet sich an, den Outdoor-Whirlpool in eine gestaltete Aussenanlage zu integrieren, um das Ambiente weiter zu verbessern.

Der australische Hersteller Vortex ist bekannt für hohe Kundenzufriedenheit durch besondere Qualitätsstandards. Ihre

Ein eigener Whirlpool im Garten bietet viele Vorteile gegenüber dem Bau eines traditionellen Schwimmingpools.
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© Vortex Spas © Vortex Spas

Whirlpools überzeugen durch flexible Sitzkonzepte mit vielen verschiedenen Jets und eine faire Preisgestaltung. Der Name Vortex ist in der Spa-Branche schon seit über 10 Jahren eine feste Grösse. Auch hierzulande vergrössert der Whirlpool-Hersteller täglich seine Bekanntheit – und das nicht zuletzt dank der vielen zufriedenen Kunden. Um den unterschiedlichen Ansprüchen gerecht zu werden, hat Vortex sein Sortiment bewusst vielfältig gestaltet. Ob Mini-Whirlpool oder XXL-Spa für zehn Personen, Luxus für Einsteiger, Technik-Begeisterte oder Design-Liebhaber – alles ist vertreten. Im Premium-Bereich angesiedelt, folgen alle Modelle hohen Qualitätsstandards und sind auf die ganzjährige Nutzung ausgelegt.

Die Firma SPA Deluxe arbeitet als Fachhändler mit PremiumHerstellern und Marktführern. Ob grössere Modelle, die in einen Garten passen oder auch kleinere, die auf eine Terrasse oder sogar auf einem Balkon installiert werden können, alles ist möglich!

Ein Upgrade für das Zuhause, Ruhe und Komfort wie im Urlaub, gesundheitliche Vorteile oder gemeinsame Zeit im Freien mit Familie und Freunden – Die Vorzüge dieses perfekten GartenAccessoires liegen auf der Hand.

www.spadeluxe.de

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© Vortex Spas

IMMERGRÜNE ARCHITEKTUR FÜR AUFBLÜHENDES AREAL

Modulare Pflanzwände zur Fassadenbegrünung des Green City Tower

Der vier Gebäudeteile umfassende Green City Tower am alten Zollhof in Freiburg vereint Büro-, Gastronomie- und Wohnflächen in einem einzigartigen Komplex. Während drei der Bauten über vier, fünf und sieben Etagen verfügen, erstreckt sich ein Wohnturm mit 53 Mietwohnungen verteilt über 15 Obergeschosse insgesamt 52 Meter in die Höhe.

Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal des Neubaus ist seine grossflächige Fassadenbegrünung. In ihrem Umfang stellt sie eine der grössten vertikalen Vegetationsflächen in Deutschland dar.

Nicht weniger als 4 300 Quadratmeter Fassadenfläche des Wohnturms wurden mit einer wandgebundenen Begrünung versehen. In dieser Dimension ist die Massnahme am Green City Tower eine der grössten vertikalen Vegetationsflächen in ganz Deutschland mit einem CO2 -Bindevermögen von

20 bis 25 Tonnen pro Jahr. «Als Gestalter ist es unsere Aufgabe, die Herausforderungen unserer Gesellschaft in sozialer und ökologischer Sicht anzunehmen und Lösungen für eine lebenswerte Gemeinschaft sicherzustellen. Der Green City Tower spiegelt eben diesen Anspruch wider», erläutert Diplom-Ingenieur Bastian Wieland von der archis Architekten + Ingenieure GmbH.

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Autor: Daniel Spitzer
GmbH & Co. KG
© Richard Brink

Mit den Fassadenarbeiten, einer extensiven und intensiven Dachbegrünung sowie der Gestaltung weiterer Aussenanlagen wurde die flor-design Wand GmbH beauftragt. Bei der Umsetzung konnten sich die Verantwortlichen nicht nur auf eine professionelle Montage, sondern auch eine umfassende und individuelle Planung seitens des verarbeitenden Betriebs verlassen. «Unsere Arbeit beginnt aufgrund unserer Funktion nicht erst als Verarbeiter, sondern bereits als Planer weit im Vorfeld der eigentlichen Montage. Dabei legen wir grössten Wert darauf, die Vorgaben und Ziele der jeweiligen Bauherren zu erfüllen», erklärt Klaus Wegenast, Geschäftsführer der flor-design Wand GmbH.

STARKE KOOPERATION FÜR

MASSGESCHNEIDERTE FASSADENBEGRÜNUNG

Mit seiner patentierten «greencityWALL» war der Betrieb in der Lage, eine für das Projekt passgenaue Lösung anzubieten, welche den Anforderungen an eine immergrüne Fassade gerecht wird. Die flor-design Wand GmbH bietet mit ihrem System eine individuell gestaltbare Lösung für vertikale Aufbauten im Indoor- und Outdoorbereich. Mit der Firma Richard Brink vertraut das Unternehmen dabei auf einen erfahrenen Kooperationspartner, der den konstruktiven Part für die «greencityWALL» entsprechend der projektspezifischen Vorgaben am Green City Tower fertigte und lieferte.

Dieser konstruktive Teil setzt sich im Wesentlichen aus Pflanzkassetten aus beschichtetem Aluminium sowie Tragschienen aus feuerverzinktem Stahl als Unterkonstruktion zusammen. Hierbei wird der Kassettenkorpus als vorgehängtes und hinterlüftetes Element direkt in die Tragschienen entlang der Fassade eingehängt und bildet im Verbund aller modularen Elemente eine nahtlose Begrünung aus. Die Richard Brink GmbH & Co. KG bietet innerhalb ihrer Pflanzwand-Produktreihe «Adam» Lösungen für freitragende Wandbefestigungen, für zusätzlich über Füsse im Fundament getragene Varianten sowie für eine Kombination mit Wärmeverbundsystemen. Als Pflanzkassetten stehen zudem wahlweise vertikale oder getreppte Ausführungen zur Wahl.

WEIT MEHR ALS EINE SCHÖNE FASSADE

An der Fassade des Green City Tower in Freiburg wurden insgesamt 1 484 Pflanzkassetten mit einer Beschichtung in RAL 9010 (Reinweiss) sowie zusätzliche Ständer und Verkleidungsbleche verbaut. Die Kassetten nehmen seitlich über vorgefertigte Pflanzlöcher in Summe circa 50’000 Pflanzballen entlang der Fassade auf. Immergrüne und stresskonditionierte Stauden, Gräser und Gehölze wie Lavendel, Rosmarin, Farn und Salbei bieten nicht nur eine beeindruckende Optik, sondern schützen die Bausubstanz zusätzlich vor Wind, Temperaturschwankungen sowie Lärm.

Der insgesamt 52 Meter hohe Wohnturm ragt imposant empor und gewährt den Bewohnern der oberen Stockwerke eine Aussicht über die Dächer der Stadt.

Aufnahmen aus der Bauphase verdeutlichen den Aufbau der Pflanzwände: Vorgehängte, hinterlüftete Pflanzkassetten wurden mithilfe von Trägerschienen an der Fassade befestigt.

Um Einflüssen durch Frost oder extreme Hitze vorzubeugen, wurden die Frontbleche zusätzlich mit XPS-Platten isoliert. Sowohl die Bewässerung als auch die Düngung erfolgt vollautomatisch. Tröpfchenbewässerungsschläuche in regelmässigen Abständen sichern die Versorgung der Pflanzen innerhalb der Kassetten. Eingebrachtes Regen- und Giesswasser kann dank Perforationen in den Bodenblechen der Pflanzkassetten von einer Kassette in die darunterliegende durchsickern. Lediglich die untersten Reihen sind ab Werk rundum verschweisst und für eine kontrollierte Ableitung des überschüssigen Wassers mit Ablaufstutzen versehen.

35 bauRUNDSCHAU GARTEN Richard Brink GmbH & Co. KG | Görlitzer Strasse 1–5 | D-33758 Schloss Holte-Stukenbrock | Tel. +49 (0) 5207 95 04 0 info@richard-brink.de | www.richard-brink.de
© Richard Brink GmbH & Co. KG © Richard Brink GmbH & Co. KG

VOLL INS SCHWARZE GETROFFEN

Dunkle Schönheiten von SCHMIDT, die hellauf begeistern

Eine zeitlose Weisheit besagt: Schwarz geht immer. Denn es ist mehr als eine Farbe. Mehr als nur ein optischer Eindruck. Es ist ein persönliches Statement. Ein Bekenntnis zu Stil und Eleganz. Mal schlicht und minimalistisch, mal edel und mondän.

Autor: Pascal Blum

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Vom «kleinen Schwarzen» bis zu luxuriösen Limousinen – diese Nichtfarbe setzt überall Akzente. Denn die geheimnisvolle, tiefdunkle Nuance harmoniert mit allem und jedem. Besonders auch in der Küche. Hier hat sie den Status des Trends längst verlassen. SCHMIDT Küchen und Wohnwelten offenbart, wie vielseitig und einflussreich Schwarz in der Gestaltung sein kann. Und wie es jede Küche verwandelt. In einen

Ort, der begeistert. Jeden Tag. Ein Paradebeispiel hierfür ist Bossa Nova Black. Die Neuheit des deutsch-französischen Möbelherstellers verbindet Ästhetik mit unterschwelliger Raffinesse. Sie strahlt subtile Schlichtheit aus. Und Klasse. Die Struktur des gemaserten Eichenholzes verleiht der Küche einen Hauch von Noblesse und Charakter. Ein auffälliger Blickfang ist die seitlich angebrachte Vitrine mit gehärtetem Glas im Farbton «Parsol Grey» und einem mattschwarz lackierten Rahmen. Die verlängerte

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Schwarze Küchen sind mehr sind als nur Räume. Sie sind Ausdruck von Persönlichkeit.

SCHMIDT hat der Arcos Supermatt Nano Black als Gegenpol «Murphy» an die Seite gestellt – eine naturbelassene Holz-Optik, die eine sehr authentische Wirkung erzielt.

Arbeitsfläche lädt dazu ein, sich gemütlich um die zentrale Insel zu versammeln. Als kongenialer Gegenspieler zu den Küchenfronten fungiert die auf Mass gefertigte Arbeitsplatte in der neuen Marmoroptik «Yule Grey». Die beleuchteten Glasschränke rücken das Geschirr stilvoll ins Rampenlicht und beweisen, dass Dunkelheit nicht erdrückend wirken muss. «Schwarze Küchen haftet oft das Vorurteil an, einengend zu erscheinen. Doch mit modernen Lichttechnologien und cleveren Beleuchtungslösungen lässt sich dieses Bild heute völlig umkehren. Wenn alles perfekt zusammenspielt, entfaltet eine solche Küche eine faszinierende Magie, die hellauf begeistert und eine unvergleichliche Atmosphäre schafft», weiss Maryline Stoeckel, Produktmanagerin Design bei SCHMIDT Küchen und Wohnwelten.

HARMONISCHER KONTRAST ALS AUSDRUCK DER PERSÖNLICHKEIT

Die Farbe der Nacht erzählt Geschichten. Von gemütlichen Abenden. Von festlichen Dinners. Vom Spass am Kochen. Bevorzugt wird Schwarz oder auch ein sehr dunkler Grauton wie etwa «Caneo» vor allem in minimalistischen und offen gestalteten Küchen einsetzt. Dabei sollte man stets kontrastreiche Gegensätze kreieren. Maryline Stoeckel: «Hilfreich sind auch DekoElemente, farbenfrohe Accessoires und selbst Grünpflanzen setzen hier eine Pointierung.» Die unterschiedlichen Wirkungen hängen oft damit zusammen, mit welchen anderen Farbtönen und welchem Stil die Nichtfarbe kombiniert wird. Sollte der Raum etwa zu dunkel wirken, lässt sich das mit Holzdekoren, lebendigen Farbakzenten oder metallischen Tönen aufbrechen. Bei der auf Mass gefertigten Arcos Supermatt Nano Black wurde beispielsweise als Gegenpol «Murphy» gewählt – eine naturbelassene Holz-Optik, die eine sehr authentische Wirkung erzielt. Der Farbton findet sich auf den von SCHMIDT konzipierten DekoMöbeln wieder, die ganz ohne Schranktüren auskommen. Hier trifft Einfachheit auf Anmut. Und alles bleibt funktional. Als weitere Besonderheit sind bei diesem Küchen-Modell die Arbeitsplatte und die Schrankfronten mit der speziellen Beschichtung «Nano Black» veredelt. «Schlieren, Schrammen oder Abriebspuren? Das alles kratzt die Oberfläche dank einer einzigartigen Nanotechnologie nicht. Nicht einmal Fingerabdrücke bleiben auf dem schmutzabweisenden Material zurück», erklärt Maryline Stoeckel.

EINE HOMMAGE AN DIE VIELSEITIGKEIT

Durch sein farbliches Understatement verschafft Schwarz den Dingen eine perfekte Bühne, weshalb sein Triumphzug in der Welt der Küchengestaltung ungebremst fortschreitet. Diese eleganteste aller Farben entfaltet ein Universum an Gestaltungsmöglichkeiten: von der bescheidenen Zurückhaltung bis hin zur graziösen Opulenz, die Luxus und Mystik ausstrahlt. Auf diese Weise lassen sich fast alle Facetten eines innovativen Innendesigns abdecken. So auch der angesagte Industrial-Stil – wie die Frame 2 beweist. Eingebettet in das Ambiente einer alten Werkstatt vereint diese Küche meisterhaft das Ultramoderne mit einem Vintage-Flair. Der nostalgische Charme wird originalgetreu wiedergegeben: Silberne Muschelgriffe

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fungieren hier als einvernehmlicher Antagonist zu den dunklen Fronten. Die Kochinsel ist originell und imposant: Auf jeder Seite des abgesenkten Kochfeldes befinden sich die Arbeitsflächen. Durch die besondere Innenarchitektur à la SCHMIDT ver-

schmelzen die Möbel und Raumelemente zu einem harmonischen Ganzen. Die Offenheit des Grundrisses und die fliessenden Formen schaffen einen grosszügigen Kommunikationsbereich. So entwickelt sich ein völlig neues Raumerlebnis – bei der das

DAS ERSTE ECO1

zeitlose Schwarz eine fundamentale Rolle spielt. Es ist dabei der Schlüssel. Es öffnet den Blick für das Wesentliche. Für das, was wirklich zählt.

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Mit Schwarz lassen sich fast alle Facetten eines innovativen Innendesigns abdecken.

HILFSMITTEL FÜR EIN

SELBSTBESTIMMTES LEBEN

Damit Menschen mobil und selbstständig bleiben

Ein Unfall, eine Erkrankung oder angeborene körperliche Beeinträchtigungen: Immer wieder kommen Menschen in Situationen, in denen sie auf Hilfsmittel angewiesen sind.

Autorin: Fränzi Grossenbacher

Viele Menschen – ob jung oder alt – sind in ihrem Alltag auf Hilfsmittel angewiesen. Dank dieser Lösungen bleiben sie selbstständig und mobil und können vielfach weiterhin im gewohnten Umfeld wohnen.

AUS DEM LEBEN GEGRIFFEN

Remo, 38 Jahre, hat bei einem schweren Autounfall seinen rechten Unterschenkel verloren. Daher benötigt er einen Rollstuhl. Remo stellt einen Antrag auf Hilfsmittel zu Mobilität und hindernisfreiem Wohnen bei der Invalidenversicherung (IV). Diese erteilt der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft Hilfsmittelberatung für Behinderte und Betagte (SAHB) den Auftrag, eine fachtechnische Beurteilung vorzunehmen. Es ist Aufgabe der SAHB, die Abklärung im Sinne der IV durchzuführen. Das heisst, dass das Hilfsmittel oder die Lösung einfach, zweckmässig und wirtschaftlich sein soll.

HILFSMITTEL EBNEN DEN WEG

In Remos Fall unterstützt ihn die SAHB beim Abklären seiner Wohn- und Arbeitssituation. Vor Ort prüfen Fachleute, ob die Wohnung – das heisst vom Zugang über die Küche bis zum Badezimmer – auf seine Bedürfnisse anpassbar ist. Der Zugang zum Haus führt über eine Stufe. Remo benötigt dafür eine einfache mobile Rampe. Die Küche ist sehr modern ausgestattet. Einzig die Oberschränke sind zu hoch. Zusammen mit einem Küchenbauer klären die Fachleute der SAHB die Möglichkeiten ab, um die Schränke zugänglich zu machen. Der Küchenfachmann baut beim Oberschrank eine Art Lift ein, sodass sich die Regale per Knopfdruck senken lassen. Im Badezimmer baut ein Sanitärfacharbeiter eine schwellenlose Dusche mit einem Duschsitz ein.

Da Remo mit der Prothese kurze Strecken gehen kann und hauptsächlich einer sitzenden Tätigkeit nachgeht, benötigt er am Arbeitsplatz keinen Rollstuhl. In Absprache mit dem Hauseigentümer darf

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ein Treppensitzlift eingebaut werden. Damit überwindet Remo die Treppe am Arbeitsplatz. Für seinen Arbeitsweg nutzt Remo den öffentlichen Verkehr. Den Rollstuhl hat er aus dem IV-Depot erhalten. Die SAHB bewirtschaftet die Depots im Auftrag der Invalidenversicherung.

WER ZAHLT?

Remo steht mitten im Berufsleben. Somit werden in der Regel die notwendigen Kosten für Hilfsmittel, Wohnungsanpassungen oder Autoumbauten von der IV übernommen, sofern sie den gesetzlichen Grundlagen entsprechen. Anders sieht es aus, wenn eine betroffene Person bereits das ordentliche Rentenalter erreicht hat oder eine Rente vorbezieht. In diesem Fall sind die Leistungen durch die IV beziehungsweise AHV eingeschränkt.

EINZIGARTIGE AUSSTELLUNG

Mit der Exma VISION führt die SAHB in Oensingen eine umfassende Ausstellung. Auf einer Fläche von über 1 000 Quadratmetern können Besucherinnen und Besucher mehr als 700 Produkte des Fachhandels besichtigen, ausprobieren und sich kompetent beraten lassen. Es gibt Hilfsmittel für die Mobilität, den Wohnbereich, Treppenlifte, hindernisfreie Badezimmer, Liegen und Transfer, Arbeitsplatz, Therapie und Freizeit sowie elektronische Hilfen.

Wer einen Umbau des Badezimmers plant, kann auf ein besonderes Erlebnis zählen: In der Exma VISION befindet sich ein verstellbares Badezimmer. Dort wird zeigt, ob Wünsche auch realisierbar sind.

FACHSTELLE FÜR HILFSMITTEL

Die SAHB ist ein Kompetenzzentrum für Hilfsmittel und an acht Standorten in der Schweiz vertreten. Sie verhilft Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit zu optimaler Mobilität und berät sie kompetent in allen Fragen des hindernisfreien Wohnens und selbstständigen Lebens. Die SAHB erfüllt damit einen Leistungsauftrag des Bundesamts für Sozialversicherungen (BSV). Die Stärke der SAHB liegt in der unabhängigen Beratung ohne Verkauf.

Die SAHB arbeitet im Auftrag der Kostenträger (Invaliden­ und andere Versicherungen) und erstellt fachtechnische Beurteilungen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Grundlagen.

Ausstellung Exma VISION | Dünnernstrasse 32 | CH-4702 Oensingen | Tel. +41 62 388 20 20 | exma@sahb.ch | www.exma.ch

Eine Dienstleistung der SAHB

Hindernisfrei wohnen

Mit der Exma VISION unterhält die SAHB eine ganzjährige Ausstellung mit Ideen und Lösungen zur Förderung der Selbständigkeit und des hindernisfreien Wohnens.

• Einrichtungen für Bad, Dusche und WC

• Situationsgerechte Küchenausstattungen

• Sitz- und Plattformtreppenlifte

• Weitere praktische Alltagshilfen

Unser Highlight: ein verstellbares Badezimmer, mit dem sich eine individuell angepasste Einrichtung im Massstab 1:1 erleben lässt.

Der Besuch unserer Ausstellung Exma VISION lohnt sich – unsere Fachleute beraten Sie unabhängig und kompetent.

EXMA VISION

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Dünnernstrasse 32

4702 Oensingen

T 062 388 20 20

exma@sahb.ch

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REVOLUTIONÄRE LICHTLÖSUNGEN

EGLO Professional schafft innovative Lichtlösungen für zeitgemässe Architektur

EGLO Professional, der renommierte Hersteller von hochwertigen Leuchten und Beleuchtungssystemen, präsentiert seine neuesten Innovationen für Architekten und Bauherren. Unter dem Leitgedanken, Licht als gestalterisches Element in Bau- und Architekturprojekten zu integrieren, bietet EGLO Professional eine vielseitige Palette an Lichtlösungen, die nicht nur ästhetisch ansprechend sind, sondern auch höchsten funktionalen Anforderungen gerecht werden.

Autor: Lino Rottenberger

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EGLO designDOTS in einem Sitzungszimmer

Die Firma EGLO Leuchten, eine traditionsreiche Familienmarke mit einer über 50-jährigen Erfolgsgeschichte, beherrscht den europäischen Markt für Wohnraumleuchten wie kein anderer. Mit der Sparte «Professional» definiert EGLO die Standards im Bereich hochwertiger Leuchten und Beleuchtungssysteme für anspruchsvolle Architektur- und Bauprojekte neu. Mit einem breiten Spektrum fortschrittlicher Lichtlösungen und einem unerschütterlichen Engagement für Qualität und Nachhaltigkeit ist EGLO Professional der unumgängliche Partner für Architekten, Planer und Bauherren in der Schweiz.

LICHTLÖSUNGEN FÜR INSPIRIERENDE ARCHITEKTUR

Die Bedeutung einer durchdachten Beleuchtung in architektonischen Projekten ist unbestreitbar. Sie trägt nicht nur zur Schaffung einer angenehmen Atmosphäre bei, sondern beeinflusst auch grundlegend die Wahrnehmung von Räumen und Gebäuden. Aus diesem Grund setzt EGLO Professional auf zukunftsgerichtete Technologien und erstklassige Designs, um die Anforderungen seiner Kunden zu erfüllen.

«Eine ansprechende Beleuchtung trägt massgeblich zum Gesamterlebnis eines Raumes bei. Bei EGLO Professional verstehen wir die Bedeutung von Licht in der Architektur und setzen daher auf moderne Lösungen, die sowohl ästhetischen als auch funktionalen Ansprüchen gerecht werden», sagt Markus Aregger, Geschäftsführer der EGLO Schweiz AG.

«THINK GLOBAL – ACT LOCAL»

Ein weiterer Fokus von EGLO Professional liegt auf der Nachhaltigkeit und der Qualität seiner Produkte. Mit dem Label «Made in Europe» wird die europäische Herkunft der Produkte betont, die im firmeneigenen Werk in Ungarn gefertigt werden. Durch strenge Qualitätskontrollen und lichttechnische Messungen wird die hohe Produktqualität sichergestellt, was nicht nur zu einer langen Lebensdauer, sondern auch zu erheblichen Einsparungen bei Wartungsund Energiekosten führt.

ÜBERNAHME DER BARTENBACH-GRUPPE

Vor mehr als 50 Jahren gründete Prof. Christian Bartenbach die BartenbachGruppe, die heute als eines der führenden Unternehmen in der Lichtbranche welt-

weit bekannt ist. Mit einem breiten Leistungsspektrum von erstklassiger Beratung über kreative Konzeption bis hin zur präzisen Umsetzung massgeschneiderter Tages- und Kunstlichtplanungen hat sich das Unternehmen einen exzellenten Ruf erarbeitet. Mit einem Team von über 100 Experten gewährleistet die Bartenbach-Gruppe ihren Kunden herausragende Lichtlösungen und hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von bahnbrechenden Lichtprojekten im In- und Ausland erfolgreich umgesetzt.

EGLO hat sich nun die Mehranteile der renommierten Bartenbach-Gruppe gesichert.

SYNERGIEN UND ZUKUNFTSAUSBLICK

EGLO erwartet durch die Übernahme der Bartenbach-Gruppe eine Stärkung der technischen Lichtkompetenz im Leuchtenbereich sowie bedeutende Synergien aus der Planungsexpertise von Bartenbach und den logistischen, produktions- und vermarktungstechnischen Fähigkeiten von EGLO. Diese Synergien sollen dazu beitragen, innovative Lichtlösungen für Kunden weltweit anzubieten.

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EGLO SQUARES in einem Büro

«EIN FAST GRENZENLOSES SORTIMENT»

Das Sortiment an Beleuchtungssystemen von EGLO Professional ist fast unendlich und bietet jedem Bauherrn oder Architekten grenzenlose Möglichkeiten. Online finden Sie Kataloge für eine Vielzahl von Sortimenten, darunter die LINE-Serie, Track-Systeme, runde und quadratische Einbaustrahler-Systeme, Profilleuchtensysteme, Schienensysteme, Ringleuchten und vieles mehr. Überzeugen Sie sich selbst.

EGLO-LINES-SERIE

Um den Anforderungen im Bau- und Architektursektor gerecht zu werden und die vielfältigen Möglichkeiten des Lichts optimal zu nutzen, hat EGLO die Serie EGLO LINES entwickelt. Diese bietet nicht nur die neuesten technologischen Trends, sondern zeichnet sich auch durch ihre Vielseitigkeit aus. Die EGLO LINES eignen sich als Anbau-, Einbau-, Wand-

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EGLO LINES in einem Musiksaal EGLO RING in einem Eingangsbereich

oder Hängeleuchten und ermöglichen eine nahtlose Integration von Notlicht oder Sensortechnologie. Besonders relevant für Kunden im Bau- und Architektursektor ist die hohe Anpassungsfähigkeit und Flexibilität der Serie. Durch eine durchdachte Produktentwicklung sind zahlreiche Personalisierungsmöglichkeiten möglich, einschliesslich der Anfertigung in nahezu jeder gewünschten Farbe.

IHR ANSPRECHPARTNER IN DER SCHWEIZ

Die EGLO Schweiz AG, welche seit mehr als 35 Jahren erfolgreich im Schweizer Markt tätig ist, stärkt ihre Verbindung zu den Kunden und bietet ein persönliches Einkaufserlebnis mit kompetenter Beratung.

Markus Aregger betont: «Unser neuer Shop in Emmen ist ein bedeutender Schritt, um unseren Kunden noch näher zu sein. Hier können sie die Qualität und Vielfalt unserer Leuchten sowie unserer neuen Dekorationsartikel direkt vor Ort erleben.»

Das neu eröffnete EGLO-Verkaufsgeschäft in Emmen ergänzt den bereits etablierten Webshop perfekt. Dieser bietet nebst einer umfangreichen Sortimentsauswahl von weit über 5 000 Wohnraumleuchten die grösste Smart-Light-Ausstellung der Schweiz. Die Produkte werden mit den eigenproduzierten «EGLO LIVING»Dekoartikeln in einem ansprechenden Ambiente präsentiert. Die modernen und

innovativen Produkte zeichnen sich durch ihre nachhaltigen Materialien aus und werden mit dem neusten Stand der LED-Technik produziert.

EGLO, bekannt für freche und trendige Designs zum attraktiven Preis, ermöglicht es Kunden am neuen Standort, die Produkte vor dem Kauf zu erleben. Markus Aregger fügt hinzu: «Wir sind stolz darauf, unseren Kunden zu zeigen, dass Nachhaltigkeit nicht teuer sein muss.»

Die EGLO Schweiz AG lädt Sie herzlich ein, den neuen Shop in Emmen zu besuchen und die exklusiven Angebote zu entdecken.

GUTEX macht das Beste aus Holz. Ökologische Holzfaserdämmstoffe und Systeme für Dach, Fassade und Ausbau –auf dem modernsten Stand der Technik und klimafreundlich gefertigt. www.gutex.ch

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Neuer EGLO-Shop an der Seetalstrasse 142, 6032 Emmen Markus Aregger, Geschäftsführer EGLO Schweiz AG
FÜR EIN GESUNDES RAUMKLIMA

VIEL MEHR ALS LICHT

Ein Maximum an Funktionalität, Komfort und Nachhaltigkeit

Lichtlösungen mit LED sind inzwischen Mainstream. Es gibt aber neuere Entwicklungen, die aufhorchen lassen. So agieren LED-Leuchten im Rahmen von Schwarmintelligenz und es finden sich Ansätze zur Kreislaufwirtschaft. Diese und andere aktuelle Herausforderungen thematisieren wir im folgenden Interview mit Daniel Schwarz, dem Geschäftsführer der Swisslux AG.

Interviewpartner: Daniel Schwarz

Autor: Georg Lutz

Fangen wir mit einem Big Picture an und gehen dann in die Details. An welchen Punkten definieren Sie heute die Megatrends beim Thema LEDLeuchten?

Daniel Schwarz: Die einfach geschaltete LED ist heute fast zu einfach gestrickt. Es gilt, sie intelligent zu machen, sprich beispielsweise mit einer Steuerung, die Bewegungen realisiert und verarbeitet. Zudem geht es um Themen wie Personenerkennung und Kunstlichtregelungen. Der letzte Punkt reagiert auf das Verhältnis von Tageslicht zu Kunstlicht. Man kann zudem in Räumen, die kein Tageslicht zur Verfügung haben, einen Tagesablauf simulieren. Hier geht es darum, die passende Atmosphäre und Sicherheitsfragen gemeinsam zu thematisieren. Das

Pärchen Effizienz und Energie kommt als zentrale Herausforderung noch dazu.

Die Realisierung von Lichtlösungen in einem Neubau dürfte in der Schweiz in klaren Bahnen verlaufen. Die weit grösseren Herausforderungen liegen vermutlich bei einer Sanierung im Bestand.

Das ist richtig. Neben den alten Lichtlösungen, die wir in der Regel demontieren, finden wir alte Installationen wie Leitungen, Bewegungsmelder oder Rohre vor. Oft bestehen auch Einschränkungen durch den Denkmalschutz. Daher braucht es Lösungen, bei denen bestehendes Material wiederverwendet werden kann.

Das ist nachhaltiger, aber auch kostengünstiger.

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Bewegung, Licht und Sicherheit spielen zusammen.

Man reisst heute nicht mehr alles ab und entkernt auch die Lichtlösungen, sondern überlegt sich Lösungen, die auf den ersten Blick komplexer sind, auf lange Sicht aber mehr bringen.

Bei uns ist das so. Man kann beispielsweise Lichtschienen, aber auch Verdrahtungen durchaus in einigen Fällen weiterverwenden.

Das tönt aber kompliziert und braucht einen intensiven Beratungsprozess. Wie nehmen Sie den Kunden auf seine Lichtreise mit? Oder genauer gefragt: In welcher Phase der Planung sollten Sie als Lichtanbieter miteinbezogen werden?

Es ist ganz wichtig, dass dies in einer möglichst frühen Phase geschieht. Es gilt, die Bedürfnisse der unterschiedlichen Projektbeteiligten zu berücksichtigen.

Es gibt ja unterschiedliche Stakeholder im Beratungs- und Installationsprozess. Werden wir spät involviert, sind manche Wünsche nicht mehr realisierbar, oder mit erheblichen Mehrkosten verbunden. Unsere Motto lautet hier: Fragen kostet nichts. Entscheidend ist der richtige Zeitpunkt.

Welche Arbeitsschritte arbeiten Sie dann mit dem Kunden ab?

Es sind fünf Punkte abzuarbeiten. Als erstes geht es um eine Bedarfsaufnahme vor Ort. Im Rahmen des zweiten Punktes steht die Definition der richtigen Lösung im Mittelpunkt. So gilt es, die Leuchtenformsprache auszuwählen. Dabei sind Kunde, Planer, Bauherr und Architekt mit an Bord, von denen die unterschiedlichen Bedürfnisse aufgenommen werden. Drittens geht es um die Realisierung der Lichtplanung mit einer professionellen Software. Dabei gilt es, auch gesetzliche Vorgaben einzuhalten. Hier kommt dann beispielsweise die Schwarmintelligenz ins Spiel. Die Lösung erkennt, wo und wann es wie viel Licht braucht.

Was verstehen Sie unter Schwarmintelligenz?

Nehmen wir einen Korridor, in dem mehrere Leuchten hintereinandergeschaltet sind. Die erste Leuchte erkennt mich mithilfe eines Bewegungsmelders und schal -

tet auf 100 Prozent. Im gleichen Moment geht die nächste Leuchte schon auf 20 Prozent und dementsprechend wird wieder abgedimmt. Ein Leuchtschwarm zieht sich durch den Korridor oder durch die Tiefgarage. Die Folge: Wir haben Licht, wo wir es brauchen, solange und so viel wie nötig.

Im vierten Punkt steht die Begleitung der Installation des Elektrikers im Mittelpunkt. Und last, but not least steht fünftens die Unterstützung bei der Inbetriebnahme der Lichtlösung und Serviceleistungen auf der Agenda. Das oberste Ziel ist die Zufriedenheit aller Beteiligten mit der installierten Lichtlösung.

Aber ist dieses Vorgehen nicht zu teuer? Gute Beratung und Planung ist zentral, egal wer das Projekt realisiert. Entsprechend ist der Aufwand am Anfang sicher etwas höher. Dieser steht aber in keinem Verhältnis zu den Kosten, welche durch Nacharbeiten generiert werden. Gerade im Sanierungsfall müssen viel mehr Faktoren berücksichtigt werden als beim Neubau.

Wir haben die Megatrends Nachhaltigkeit und Digitalisierung schon angesprochen. Jetzt kommen wir zu den Details: Wie

und wo kommen beide Themen bei Ihnen auf der Produkteebene zusammen? Beide Megatrends sind in der Lösung TRIVALTE verschmolzen. Wir ersetzen die bestehende Lösung durch eine intelligente Lösung. Dabei sind die digitalen Themen wie Bewegungsmelder oder Tageslichtsimulation mit dabei. Über das Mobiltelefon mit einer App bekommt der Kunde eine operativ einfache, aber sehr flexible Lösung geboten. Zudem können auf Grundlage dieser Lösung auch Informationen, zum Beispiel Bewegungsaktivtäten, gesammelt werden. Mit weiteren Daten angereichert, können

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Daniel Schwarz ist Geschäftsführer der Swisslux AG TRIVALITE bietet Schwarmintelligenz und senkt so auch die Betriebskosten.

sie auch zur Optimierung der Belegung von Besprechungs- oder Büroräumen genutzt werden.

«Wir haben Licht, wo wir es benötigen und solange wir es brauchen.»

Und jetzt geht es um die Nachhaltigkeit. Der sorgsame Umgang mit unseren Ressourcen gehört zu unserer Unternehmensphilosophie. Die Leuchten werden in der Schweiz produziert, die Wertschöpfungskette bleibt in der Schweiz, was heute keine Selbstverständlichkeit ist. Konkret folgt auf die kurzen Wege ein besserer ökologischer Fussabruck. Wann immer möglich, versuchen wir auch recyceltes Material zu verwenden. Alle Leuchten bestehen aus demontierbaren Einzelteilen. Selbst nach Jahren können möglicherweise defekte Teile ersetzt werden.

Warum soll der Kunde TRIVALITE von Swisslux einsetzen? Unsere Lichtlösung TRIVALITE sorgt dafür, dass das Licht bedarfsgerecht eingesetzt wird. Dadurch könnten gegenüber herkömmlichen Lösungen über 80 Prozent Strom eingespart werden. Es gibt inzwischen kantonale Vorgaben, die eine Reparierbarkeit von Leuchten voraussetzen. Wir gehen darüber hinaus, indem wir schon heute mit TRIVALITE zur Zielerreichung der «Energiestrategie 2050» des Bundes beitragen.

Aber es gibt ja in Ihrem Markt noch sehr viele Massenprodukte, die nicht auf einen ökologischen Fussabdruck schauen. Das ist richtig. Aber es findet ein Umdenken statt. Investoren mit längerem Anlagehorizont und einer entsprechenden Verpflichtung zum nachhaltigen Umgang mit unseren Ressourcen entscheiden sich immer mehr für ökologische Lösungen –wie TRIVALITE.

Können wir diese Punkte in der Praxis an einem Referenzbeispiel durchgehen?

Nehmen wir das Beispiel von Durchgangszonen wie Tiefgaragen oder Treppenhäuser. Die Leuchten werden über Taster oder abgesetzte Bewegungsmelder

gesteuert. Durch die Kombination von Leuchte, integriertem Bewegungsmelder und zusätzlicher Schwarmintelligenz ist die Sanierung mit TRIVALTE eine einfache Sache, deckt aber komplexe Situationen ab. Die alten Leuchten werden abmontiert, neue Leuchten eingesetzt. Die Programmierung der Funktionen läuft über eine App. Bestehende Kabel können weiterverwendet werden.

Wie positioniert sich Swisslux in der Beleuchtungsbranche gegenüber den Marktmitbewerbern? Einerseits müssen wir auf der Produktebene überzeugen. Kompetenz zeigt sich in den Produkten, die sich seit Jahren bewähren und dennoch technologisch auf dem neusten Stand sind. In den letzten 25 Jahren

haben wir unsere Kunden in vielen Projekten überzeugen dürfen. Das spricht sich dann auch unter Planern und in Architekturbüros herum.

Andererseits geht es um die Begleitung der Kunden. Bei Projektumsetzungen begleiten wir den Kunden vom ersten Beratungstermin bis hin zur Schlussabnahme. Der Kunde wird im ganzen Prozess nie alleine gelassen. Nur so stellen wir eine hohe Kundenzufriedenheit sicher. Die TRIVALITELeuchten werden in der Schweiz in Oetwil am See entwickelt und gefertigt. Da Forschung und Entwicklung vor Ort stattfinden, können wir rasch auf technologische Veränderungen reagieren und unseren Kunden immer eine passende Lösung anbieten.

Die Lichtlösung erkennt, wo Menschen im Raum sind und wie viel Licht gebraucht wird.

48 bauRUNDSCHAU INNENARCHITEKTUR Swisslux AG | Industriestrasse 8 | CH-8618 Oetwil am See | Tel. +41 (0) 43 844 80 80 | info@swisslux.ch | www.swisslux.ch

ERFOLGSSERIE MIT NEUER STAFFEL

PATTERN: Serienneuheit 2024

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Auch Räume brauchen einen Spannungsbogen, die richtige Balance aus Dynamik und Fokus, Vertrautheit und Illusion, Entschleunigung und Ruhe.

Ist die Szenerie zu vorhersehbar, wirkt sie langweilig und öde. PATTERN von Agrob Buchtal sorgt für genau diesen kleinen Kick – die Dramaturgie, die Innenräume interessant macht. Der neueste Star der Serie: ORNAMENTA.

Autorin: Gabriele Busse

Als konstant erfolgreiches Serienhighlight liefert PATTERN seit 2017 kontinuierlich neue Musterund Mosaikfliesen, die vor allem offene Raumkonzepte bereichern und aufmerksamkeitsstark, aber gleichermassen zeitlos inszenieren. Nach dem Baukastenprinzip lassen sich die Motive der Kollektion PATTERN im Innen- wie im Aussenbereich spielerisch kombinieren, fügen sich perfekt in jeden Wohnstil ein und geben Hotelbadezimmern und öffentlichen Bereichen ein unverwechselbares Gesicht.

NEWCOMER 2024: ORNAMENTA

Das neue Dekor ORNAMENTA lebt von der Kombination aus kleinen filigranen und grossen, teilweise angeschnittenen Ornamenten. Mit dem aktuellen Design lässt PATTERN wieder einmal neue, ungesehene Bilder entstehen. Besonders in der blauen Ton-in-Ton-Variante ist ORNAMENTA ein gelungenes Add-on im Zusammenspiel

mit dem klaren Industrial Look der 2024erSerienneuheit FACTORY genauso wie mit der handwerklich schlichten Zementsteinoptik der neuen Kollektion TRIO.

EINZIG, NICHT ARTIG – BILD FÜR BILD EIN HINGUCKER

Ornamentfliesen haben eine lange Tradition in der Gestaltung von Wand- und Bodenflächen. Man findet sie in vielen Ländern und in unterschiedlichsten öffentlichen oder privaten Räumen – von der Markthalle bis zum modernen Apartment in der Stadt. Die Designsprache der Erfolgsserie PATTERN weckt Assoziationen an maurisch-arabische, spanischportugiesische oder marokkanische Ursprünge bis hin zu heraldischen Motiven des Mittelalters.

Die Farb- und Formatvielfalt der hochwertigen Feinsteinzeugfliesen gibt den schier unendlichen Motiven mit Quadraten in 15 mal 15 oder 20 mal 20 Zentimetern für Wand und Boden, dazu Mosaikfliesen in 2.5 mal 2.5, fünf mal fünf und zehn mal zehn Zentimetern, immer die richtige Bühne.

Die zehn Farben, fünf Formate und acht Muster und Einzeldekore der Serie addieren den Wow-Effekt, der Individualität ausmacht und Identität schafft. Mit PATTERN ist es tatsächlich ein bisschen wie beim Film: In der hastenden Menschenmenge tragen die Hauptdarsteller ja auch meist den farbigen Mantel.

www.agrob-buchtal.de

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INAN GROUP

Ein starkes Team mit langjährigem Know-how

Bei der Inan Group sind Ihre Bauprojekte in besten Händen. Mit Hauptsitz in Basel-Stadt und einer Zweigniederlassung in Allschwil ist das Unternehmen in der gesamten Nordwestschweiz tätig. Der Spezialist für Maurer-, Gipser und Plattenlegerarbeiten bietet ein breites Angebot an Dienstleistungen – und das mit einem starken Team, das über langjährige Erfahrung und entsprechendes Know-how verfügt. Geschäftsführer Durali Inan über seine Erfahrungen mit dem Fachkräftemangel und zukünftige Projekte.

Interviewpartner: Durali Inan

Autor: Mario Hetzel

Herr Inan, Sie bieten eine breite Palette an Dienstleistungen wie Maurerarbeiten, Malen, Gipsen und einiges mehr. Welchen Bereich würden Sie bei Ihnen hervorheben und warum?

Durali Inan: Maurer- und Gipserarbeiten sind auf jeden Fall unser Kerngebiet. Hier haben wir eine breite Expertise und umfangreiche Erfahrung, auch bei der Durchführung von Grossprojekten. Wir führen

aber auch andere Arbeiten aus, zum Beispiel Demontage, Abbrucharbeiten, Baureinigungen, Malerarbeiten, Gartenbau und vieles mehr. Bei grösseren Aufträgen übernehmen wir die Bauleitung und erarbeiten passende Lösungen für unsere Kunden, damit das Bauprojekt von der Planung bis zur Fertigstellung reibungslos realisiert werden kann.

Spüren Sie das Thema «Fachkräftemangel»? Haben Sie genügend professionelle

Mitarbeiter, um alle Aufträge anzunehmen, oder müssen Sie welche ablehnen? Geschulte, professionelle Fachkräfte sind tatsächlich ein Mangel, und das spüren auch wir in unserer Branche deutlich. Es wird immer schwieriger, an die geeigneten Mitarbeiter zu kommen. Umso besser, dass wir einige dieser Topleute bereits bei uns im Team haben. Unser Ziel ist es, diese langfristig zu binden, indem wir ihnen eine freundschaftliche und motivierende Arbeitsatmosphäre, attraktive Weiterbildungen und den richtigen Teamspirit bieten. Bei zu hoher Arbeitsauslastung lehnen wir auch Aufträge ab, damit sich unsere Leute voll und ganz auf die Projekte unserer Bestandskunden konzentrieren können. Das Ergebnis: Beide Seiten sind zufrieden – unsere Kunden wie auch unsere Mitarbeiter.

Nachhaltigkeit ist eines der grossen Themen unserer Zeit. Sie bieten diverse Dienstleistungen im Rückbau und Abbruch. Was tun Sie Gutes für die Umwelt?

Nachhaltigkeit ist auch für uns ein zentrales Thema, das sollte heutzutage selbstverständlich sein. Vor der Entsorgung sortieren wir alle Materialien, welche wir abführen lassen. Dazu gehören Metall,

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brennbare Materialien, PET, Aluminium, Erde und Kies, Betonabbruch et cetera. Auf unserem Werkhof haben wir eine Edelmetall- und eine Eisenmulde jeweils separat eingerichtet. Der Rest wird per Muldenservice erledigt und die separierten Materialien werden dem Recyclingprozess zugeführt. Wir arbeiten hierbei gemäss SUVA- und SIA-Norm und halten sämtliche Richtlinien strikt ein – da gibt es keine Kompromisse!

Sie bieten Ihre Dienstleistungen auch als Subunternehmer an. Wie dürfen wir uns das vorstellen?

In unserer Branche kommt es häufig vor, dass die eigenen Kapazitäten kurzfristig durch zusätzliche Aufträge oder den Ausfall von Mitarbeitern überlastet sind. In solchen Situationen springen wir als Subunternehmer ein und unterstützen die Bauunternehmer, damit diese ihre Aufträge fristgerecht abwickeln können. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Bauleitung muss keine zusätzlichen Leute einstellen, die erst einmal eingearbeitet werden müssten. Der Kunde muss nicht mit Bauverzögerungen rechnen. Es entsteht keine zusätzliche ärgerliche Bürokratie. Und wir als Subunternehmer garantieren eine zügige Abwicklung und liefern hohe Qualität zu fairen Preisen.

Auf Ihrer Website sehen wir namhafte Unternehmen als Kunden. Können Sie uns bereits etwas über zukünftige Projekte berichten?

Da möchte ich auf jeden Fall unsere Zusammenarbeit mit Hoffmann-La Roche nennen. Mit der Kooperation haben wir gerade erst begonnen und wir sind schon gespannt, wohin uns der gemeinsame Weg führt. Momentan sind wir in Gesprächen, die Villa auf dem Hirzen-Areal umbauen zu dürfen, aber dazu kann ich Ihnen in

diesem Moment noch keine definitiven Infos geben. Fest geplant ist jedoch bereits, im Hirzen-Areal zusammen mit Roche ein Projekt auf die Beine zu stellen, welches nur von Lehrlingen durchgeführt wird. Dieses werde ich persönlich begleiten –zusammen mit dem Büro für Bauökonomie aus Basel als Bauleitung. Dies zeigt auch unser Engagement für den Nachwuchs in unserer Branche, der uns besonders am Herzen liegt. Unser Nachwuchs ist immerhin unsere Zukunft.

UND DAS SAGEN DIE MITARBEITER:

«Diese Firma ist wirklich bemerkenswert. Das Arbeitsumfeld ist äusserst positiv und unterstützend und das Management legt grossen Wert darauf, dass sich die Mitarbeiter weiterentwickeln und erfolgreich sind. Die Unternehmenskultur ist geprägt von Teamwork, Offenheit und Respekt. Es ist inspirierend, Teil eines Unternehmens zu sein, das so viel Wert auf seine Mitarbeiter legt und stets bestrebt ist, Exzellenz zu erreichen. Ich fühle mich hier wirklich geschätzt und motiviert, mein Bestes zu geben.» Murat Simsek (Gipser)

«Diese Firma ist einfach grossartig! Ich schätze besonders die klare Kommunikation und die offene, transparente Arbeitsweise. Hier herrscht eine Atmosphäre des Vertrauens und der Zusammenarbeit, die es den Mitarbeitern ermöglicht, ihr volles Potenzial auszuschöpfen. Das Unternehmen investiert nicht nur in die fachliche Weiterentwicklung der Mitarbeiter, sondern auch in ihr Wohlbefinden und ihre WorkLife­Balance. Ich bin wirklich stolz darauf, Teil dieses Teams zu sein und freue mich jeden Tag auf die Herausforderungen, die vor uns liegen.» Nico Stalder (Maurer)

53 bauRUNDSCHAU ARCHITEKTUR Inan Group GmbH | Metzerstrasse 22 | CH-4056 Basel | Tel. +41 (0) 61 525 12 35 | info@inangroup.ch | www.inangroup.ch
Geschäftsführer Durali Inan

FÜR DEN RICHTIGEN DURCHBLICK

Nachhaltiger Fensterbauer in Schweizer Qualität

Fenster sind die Augen eines Gebäudes. Auf der einen Seite geben sie den Blick frei. Auf der anderen Seite treffen hier Innen- und Aussenraum aufeinander.

Bei der Eschbal AG geht es um Energie und Effizienz. Nachhaltiges Handeln und überzeugende Lösungen sind gefragt. Deshalb stützt der Systemhersteller den Produktions- und Ausbildungsstandort Schweiz. Die Sirius - Fenster werden dezentral und regional mit Fachkräften hergestellt.

Autor: Christian Wenger

Als Spezialisten für Entwicklung und Verkauf von Fenstersystemen und -komponenten haben die Verantwortlichen der Eschbal AG den «richtigen Durchblick» beim Thema Fenster – und zwar schweizweit: Die Anbieterin stellt sich als System-

entwicklerin auf, und die zwei anderen Mitglieder der Gruppe sind als Produzenten und Verkaufsorganisationen dort zur Stelle, wo es in der Schweiz einen kompetenten Partner braucht.

Die Angebote der Fensterexperten sind nachhaltig und umfassend. Es geht um

verschiedene Holz- und HolzmetallfensterSystemvarianten sowie Schiebetüren bis hin zu Denkmalpflege-Lösungen. Nachhaltiges Bauen heisst mit natürlichen Materialien bauen. Holz ist der natürliche Baustoff für Fensterrahmen. Eine der Stärken der Eschbal AG liegt in der Vielfalt der auf Holzfenster basierenden Lösungen

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Grossflächige Glasfronten geben den Blick auf die Schweizer Berge frei.

für die Kunden. Beispielsweise entstehen in modernen Alpenchalets spannende Kombinationen aus Holz und Glas. Grossflächige Glasfronten geben den Blick auf die Schweizer Berge frei. Gleichzeitig passen sich die schlanken, schlichten Holzrahmenprofile der Holzbauweise an.

Die Fachkräfte entwickeln individuelle und kundenspezifische Lösungen aus Holz und Holz/Metall. Von den ästhetischen Anforderungen in der Profilgestaltung bis hin zum Abdecken individueller Wünsche reicht der Dienstleistungsbogen. Dabei bringen Kundenwünsche immer wieder neue Herausforderungen für das Entwicklungsteam mit sich. Ausserdem sorgt das Team dafür, dass das Sirius-Fenstersystem bauphysikalisch stets auf dem neuesten Stand ist. So lassen sich eine effizientere Wärmedämmung oder auch Verbesserungen beim Einbruchschutz schnell integrieren und laufend aktualisieren.

ENERGIE SPAREN

Je schlanker das Rahmenprofil ist, umso grösser wird die Glasfläche. Dadurch flutet deutlich mehr gesundes Tageslicht in die Räume, was sich positiv auf das Wohlbefinden der Menschen auswirkt. Darüber hinaus lässt sich mit dem Einsatz von entsprechendem Glas leicht ein Minergie- oder Minergie-P-Standard erreichen. Wärmeverluste über die Fenster werden minimiert und gleichzeitig die wohltuende und energiereiche Sonnenstrahlung eingelassen. Das spart gleich doppelt Energie, nämlich bei der Beleuchtung und beim Heizen. Jahr für Jahr.

EINBRUCHSICHERE SCHIEBEFENSTER

Die besonderen positiven Eigenschaften von möglichst grossen Glasfronten erfordern allein schon wegen des hohen Gewichts Schiebefenster. Hier setzen SiriusFenster Massstäbe in Sachen Komfort und Sicherheit. Auch grosse, schwere Schiebefenster gleiten sanft und leise zur Seite. Es sei denn, ein Eindringling versucht, sich von aussen Zugang zu verschaffen. Dann

sorgt die besondere Konstruktion der Sirius-Schiebefenster dafür, dass sie nicht ausgehebelt werden können und sicher verschlossen bleiben. Zu Recht tragen Sirius- Fenster den Namen des hellsten Sterns am Nachthimmel.

DEZENTRAL – REGIONAL IN SCHWEIZER QUALITÄT

Viele grosse und bekannte Anbieter von Fenstersystemen verlagern aus Kostengründen ihre Produktion ins Ausland oder beziehen nur noch die fertigen Fenster direkt aus dem Ausland. Diese sind in den meisten Fällen jedoch nicht für die spezifischen Anforderungen in der Schweiz entwickelt worden. Die Eschbal AG wählt bewusst einen anderen Weg. Die Verantwortlichen setzen auf die Nähe zum Fensterbauer in der Schweiz.

Die Fensterbauer stützen den Produktions- und Ausbildungsstandort Schweiz, indem sie ihre Fenster nach wie vor dezentral – regional mit ausgewiesenen Arbeitskräften herstellen. Diese Nähe ist ein grosser Vorteil: Auf Veränderungen kann sofort reagiert werden, Innovationen und Kundenwünsche sind schnell umgesetzt und dank der dezentralen Organisation rascher beim Kunden.

NACHHALTIGES HANDELN WIRD GELEBT

Zentraler Dreh- und Angelpunkt ist die gelebte Nachhaltigkeit. Kernpunkte dabei sind Qualität, Arbeitsplätze, Ausbildungsplätze und dezentrale Strukturen. Der Rahmen darum stellt ein System dar, welches darauf ausgelegt ist, dass individuelle Kundenwünsche längerfristig abgedeckt sind. Hier spielen auch die Serviceleistung und Garantie eine wichtige Rolle. Denn Fenster benötigen einen periodischen Unterhalt, und um diesen zu gewährleisten, ist ein kompetenter und zeitnaher Service wichtig. Durch die lokale Nähe zum Kunden ist genau das einfach und günstig gegeben. Und falls doch einmal Mängel auftreten sollten, ist ein Sirius-Verarbeiter nicht weit entfernt. Anders als ausländische Anbieter hat dieser eine kurze Anfahrt, um die Mängel rasch zu beheben.

Damit die Kunden von diesen Vorteilen auch in Zukunft profitieren können, investiert die Eschbal AG laufend in die Modernisierung der Produktion und in die Ausbildung von Fachkräften. Die Betriebe bilden junge Fachkräfte aus und schaffen optimale Rahmenbedingungen für den Einstieg ins Berufsleben.

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Eschbal AG | Aspstrasse 9 | CH-8472 Ober-Ohringen | Tel. +41 (0) 52 320 08 08 | www.sirius-fenster.ch
Im modernen Alpen-Chalet überzeugen spannende Kombinationen aus Holz und Glas.

NACHHALTIGE FENSTERLÖSUNGEN

Erstes Kunststofffenster der Schweiz mit eco1-Zertifikat

Mit zwei Fensterwerken auf über 25’000 Quadratmetern gehört die smartwindows AG zu den wenigen Vollsortimentern der Schweiz. Für Neubau und Sanierung deckt das Unternehmen alle Fensterwünsche der Kunden ab. Am Hauptsitz in Müllheim TG entstehen Holz- und Holz-Alu-Fenster. Und in Mörschwil SG werden die umweltfreundlichsten Kunststofffenster der Schweiz produziert.

Kunststoffprofile für die Herstellung von Fenstern. Das hellgraue zeigt den Anteil an rezykliertem Kunststoff, das weisse ist neues Material.

Genau mit diesen Kunststofffenstern setzt smartwindows nun einen Meilenstein in der Geschichte des Schweizer Fensterbaus Als erstem Fensterbauer der Schweiz gelang es den sympathischen Ostschweizern, ihr Kunststofffenstersortiment «classico» nach eco1 zu zertifizieren. Damit erfüllt das Unternehmen mit seinen Kunststofffenstern die höchsten Anforderungen von ecobau und Minergie-ECO im Hinblick auf ökologische und gesundheitliche Vorgaben.

BAHNBRECHENDE PIONIERARBEIT

Der PVCH (Schweizer PVC-Industrie), der insgesamt seit vier Jahren an diesem Durchbruch arbeitete, wurde von smartwindows

in der Umsetzung dieses Projektes eng begleitet. Gemeinsam gelang es dann im September 2023, die begehrte eco1-Zertifizierung zu erlangen. Heute spricht der PVCH von «einem bahnbrechenden Moment für die gesamte PVC-Branche.»

NACHHALTIG INTEGRIERT

Ein Teil der eco1-Zertifizierung ist das Fenster an sich, es geht aber auch darum, dieses nachhaltig zu produzieren und in einen Materialkreislauf zu integrieren. Es soll verhindert werden, dass Kunststofffenster der Verbrennung zugeführt werden, denn einmal verbrannt, ist der Rohstoff vernichtet. Durch die Rückführung in den Kreislauf lässt sich der wertvolle Fensterkunststoff jedoch bis zu acht Mal ohne Qualitätsverlust wiederverwerten.

smartwindows hat diesen Prozess konsequent durchgetaktet und optimiert. Das Kunststofffenster smartwindows classico besteht dadurch heute aus bis zu 80 Prozent Rezyklat.

HOHE NACHFRAGE

Die Nachricht von der Zertifizierung ging wie ein Ruck durch die gesamte Branche. Vor allem institutionelle Anleger, Versicherungen, Pensionskassen, umweltbewusste Architekten und die smartwindows-Fachpartner (Händler) setzen das «classico» bereits sehr erfolgreich ein. Die Nachhaltigkeit von Kunststofffenstern ist in aller Munde. Der Schweizer Fensterverband (FFF) sowie zwei der namhaftesten Profillieferanten thematisierten jüngst die Zertifizierung des smartwindows-classico-Fensters und waren begeistert vom Durchbruch des Schweizer Fensterbauers. Sogar in Brüssel war der Innovationsgeist von smartwindows im Gespräch.

NACHHALTIGES BAUEN

ecobau fördert das nachhaltige Bauen. Auf dem Weg, mit umweltfreundlichen Produkten die Bauweise positiv zu fördern, überzeugt das smartwindows classico mit vielen Vorteilen: Es ist pflegeleicht, langlebig und weist eine hervorragende Energiebilanz auf. In Kombination mit der Zertifizierung ist es smartwindows gelungen, ein Fenster zu bauen, dessen ökologischer Fussabdruck in der Schweiz seinesgleichen sucht. Man wird noch viel zu diesem Thema von den Ostschweizern hören, denn die nächste radikale Innovation, das Projekt «plastics for zero emission», wurde gestern Abend gestartet. Der Innovationsboost der Innosuisse wird für neue Perspektiven – natürlich «made in Switzerland» – sorgen. smartwindows arbeitet an der nächsten Innovation. Man darf also gespannt sein, was als Nächstes kommt.

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smartwindows AG | Thurstrasse 18 | CH-8555 Müllheim TG | Tel. +41 (0) 58 255 12 22 | info@smartwindows.ch | www.smartwindows.ch
Autor: Patrick Briano

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DIE ART UND WEISE, WIE DIE WELT TRINKT, VERÄNDERN

Der Marketingdirektor von SodaStream Schweiz bietet Einblick in die Strategie

Die Marke SodaStream Schweiz setzt sich aktiv für eine nachhaltige Schweizer Umwelt ein. In einem Interview mit Daniel Kessler, Marketingdirektor von SodaStream Schweiz, werden die Höhepunkte aus dem vergangenen und der Fokus für das kommende Jahr beleuchtet. Die Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen wie den Abfalltauchern Schweiz und der eigene Beitrag zur Säuberung der nationalen Gewässer bilden eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Weiterentwicklung. Der Weg ist klar: eine Umsetzung der globalen Vision in greifbare, lokale Aktionen mit gezielten strategischen Partnerschaften und einer Vereinheitlichung der Produktlinie.

Interviewpartner: Daniel Kessler

Autor: Max Räb

Herr Kessler, 2023 war ein ereignisreiches Jahr. Wie würden Sie das vergangene Jahr aus der Sicht ihrer Marke bewerten?

Daniel Kessler: Nach unserer Neupositionierung und mit der Vision, die Art und Weise, wie die Welt trinkt, zu verändern, ist im vergangenen Jahr in der Tat viel passiert – sowohl auf globaler Ebene als auch hier in der Schweiz. Als Team sind wir besonders stolz auf unsere lokalen Bemühungen und Erfolge. Ein deutliches Highlight bildet daher die direkte Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation Abfalltaucher Schweiz. Verbunden durch unser gemeinsames Ziel haben wir letztes Jahr neben finanzieller Unterstützung auch einen gemeinsamen Clean-up Day in Horw bei Luzern organisiert.

Des Weiteren haben wir mit der 115-prozentigen CO2 -Kompensation unserer Gaszylinder in der Schweiz einen wichtigen Meilenstein erreicht. Durch die Unterstützung verschiedener Klimaschutzprojekte, aber auch dank unseres schweizweiten Nachfüllund Rücknahmesystems werden 97 Prozent der jährlich verkauften Gaszylinder in unserem Gas-, Nachfüll- und Verpackungswerk in den Niederlanden recycelt und nicht neu produziert. Dadurch

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Daniel Kessler ist Marketingdirektor von SodaStream Schweiz.

fallen nur der Transport, die Wiederbefüllung und die Verpackung ins Gewicht der Klimabilanz.

Das hört sich spannend an. Lassen Sie uns noch einmal kurz über die Kollaboration mit den Abfalltauchern sprechen. Warum ist Ihnen dieser lokale Aspekt so wichtig?

SodaStream Schweiz ist sich der tiefgreifenden Bedeutung der Schweizer Seen und Flüsse bewusst und erweitert durch die langfristige Zusammenarbeit mit den Abfalltauchern Schweiz den Ansatz für nachhaltiges und sauberes Wasser. Aus dieser geteilten Überzeugung und dem Engagement für Nachhaltigkeit entstand eine strategische Partnerschaft zwischen der gemeinnützigen Organisation und SodaStream.

Um unsere Gewässer sauber zu halten, sind die Abfalltaucher in der ganzen Schweiz mit ihren Reinigungsaktionen unterwegs. Bei unserem gemeinsam organisierten Clean-up Day letztes Jahr am Vierwaldstättersee schlossen sich 46 Freiwillige, darunter über 20 tatkräftige SodaStream-Mitarbeiter*innen, im Namen des Umweltschutzes zusammen und machten es sich zur Aufgabe, den See zu reinigen. Der Einsatz lohnte sich, denn insgesamt wurden 600 Kilogramm Abfall aus dem See gefischt. Als leidenschaftlicher Hobbytaucher freut mich diese Aktion natürlich besonders.

Durch unsere Aktionen in der Schweiz möchten wir die Konsument*innen davon überzeugen, ,dass wir die Themen der Umwelt und Nachhaltigkeit ernst nehmen.. Unsere Produkte stehen in direkter Verbindung mit der Schweiz und ihrer Umwelt. Durch unseren Einsatz möchten wir aktiven und lokalen Einfluss nehmen.

Interessant! Ist dieser lokale Ansatz auch weiterhin Teil der Strategie?

Natürlich! Die Zusammenarbeit mit der gemeinnützigen Organisation bleibt langfristig bestehen. Am 13. April 2024 findet im Zuge des «Earth Day» der zweite, gemeinsam organisierte Cleanup Day statt, dieses Mal in Luzern zentral beim KKL. Dieser Event bietet die Gelegenheit, gemeinsam mit den Abfalltauchern etwas Nachhaltiges für unsere Schweizer Seelandschaft zu tun. Wir freuen uns sehr, auch dieses Jahr wieder persönlich und tatkräftig mitanzupacken.

Ebenfalls nennenswert ist unsere Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Post. Sie ermöglicht uns eine schnelle und zuverlässige Belieferung unserer Kunden, unterstützt weiterführend die Umwelt durch ihre Pro-Klima-Zertifizierung und beliefert bereits alle Einwohner*innen der Schweiz fast täglich.

Auch im Bereich der Kommunikation möchten wir die Verbindung zu spannenden lokalen Akteuren weiter ausbauen. Mehr darf ich darüber noch nicht verraten, aber wir freuen uns bereits sehr, die Reaktion der Schweizer Konsument*innen zu unserer neuesten Kampagne zu sehen.

Es sieht so aus, als gäbe es bereits ein paar Highlights am Horizont. Was sind SodaStreams Ziele für 2024?

Kurz gesagt, möchten wir die Art und Weise, wie die Welt trinkt, verändern und Menschen dabei helfen, ihre Trinkgewohnheiten zu verbessern. Dazu wollen wir sie auch als Marke durch unser Handeln inspirieren. Unser Produkt soll insbesondere emotionalen Anklang finden.

Um dieses Ziel zu erreichen, passen wir kontinuierlich unser Produktportfolio an, basierend auf Erkenntnissen aus unseren

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«Wir möchten die Art und Weise, wie die Welt trinkt, verändern und Menschen dabei helfen, ihre Trinkgewohnheiten zu verbessern.»
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Schweizer Marktstudien. Ein herausragendes Beispiel sind unsere neuen Metallflaschen, die im zweiten Quartal auf den Markt kommen werden. Diese Flaschen ermöglichen unseren Kunden prickelnde Erlebnisse auch unterwegs, da sie Getränke bis zu zwölf Stunden lang kalt oder warm halten – ganz nach persönlicher Vorliebe.

Wir glauben fest daran, dass es die kleinen Freuden im Leben sind, ,die den Unterschied machen. Durch die kontinuierliche

Verbesserung unserer Produkte streben wir danach, diese kleinen Freuden zu entfachen und es unseren Kunden zu ermöglichen, sowohl für sich selbst als auch für den Planeten die beste Entscheidung zu treffen.

Seit über 30 Jahren ist SodaStream ein fester Bestandteil der Schweizer Haushalte. Als das Original haben wir uns einen Ruf für Qualität aufgebaut, dem wir treu bleiben. Ab Mitte Juni möchten wir dieses Engagement für Qualität weiter stärken,

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« Seit über 30 Jahren ist SodaStream ein fester Bestandteil der Schweizer Haushalte.»

indem wir alle unsere Flaschen 100 Prozent spülmaschinenfest machen. Kein mühseliges Überprüfen mehr, was nun in die Spülmaschine darf und was nicht. SodaStream bietet ihren Kund*innen nur einen Standard, nämlich den höchsten.

Woher holen Sie sich Ihre Inspiration, um diese Ziele zu erreichen? Mein Sohn Ben ist eine grosse Quelle an Energie und Inspiration im Alltag sowie bei meiner Arbeit. Seine Fähigkeit, genau diese Freude in den kleinen Dingen des Lebens zu finden, erinnert mich daran, dass es nicht immer die grossen Gesten sind, die zählen. Diese Perspektive spiegelt sich nicht nur im Familienleben, sondern auch täglich im Büro und letztlich auch in unserer Kommunikation als Marke wider. Unabhängig von der Grösse einer Marke sind es oft die kleinen, sorgfältig ausgearbeiteten Details, die den Unterschied ausmachen. Durch Ben erhalte ich die Gelegenheit, diese kleinen Nuancen immer wieder neu zu entdecken und schätzen zu lernen.

Das ist ein schöner Ansatz. Worauf darf man sich im Bereich Marketing dieses Jahr noch freuen? Gibt es besonders prägende Trends?

Das Thema künstliche Intelligenz ist mittlerweile überall angekommen. Besonders in der Marketingabteilung befassen wir uns mit der Frage, wie man KI als Hilfsmittel kreativ einsetzen kann. Wie wird sie in Zukunft unser tägliches Leben beeinflussen? Wir haben festgestellt, dass durch den Umlauf von gefälschten, künstlich erzeugten Bildern die Verwendung dieser Werkzeuge in unserer Gesellschaft differenziert und vorsichtig betrachtet werden muss.

Ein bedeutender Trend oder vielmehr Einfluss, der sich durch alle Sektoren zieht, ist die nachhaltige Verpflichtung zu geringem Verbrauch und Konsum. Angesichts stetig steigender Kosten spiegelt dieser Wandel das aktuelle Bedürfnis der Gesellschaft wider, finanzielle und natürliche Ressourcen zu schonen. Unser Ziel als Marke ist es, dieses Umfeld klug zu navigieren und unseren Kunden maximale Zufriedenheit zu ermöglichen, ohne auf Qualität und Benutzerfreundlichkeit zu verzichten.

Als Antwort auf diesen Trend suchen wir nach fortschrittlichen Wegen, um unseren Kunden*innen einen Mehrwert zu bieten. Dazu gehört die Neugestaltung unseres Produktangebots, die Rationalisierung von Prozessen und die Verbesserung des Kundenerlebnisses. Da das Auge mittrinkt, werden wir in diesem Jahr das Design unserer Sirupflaschen attraktiver gestalten und vereinheitlichen.

Durch unsere Massnahmen möchten wir unseren Kunden ein rundum prickelndes Erlebnis bieten und hoffen, dass dadurch noch mehr Menschen erkennen, wie viel Spass es macht, zu sprudeln!

www.sodastream.ch

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SAUBERKEIT, EFFIZIENZ UND NACHHALTIGKEIT IN DER STADTREINIGUNG

Innovative Reinigungslösungen von der KWS Stapler AG

In der Welt der Baubranche sind Sauberkeit und Effizienz trotz Kostendruck unerlässlich. Als renommierter Anbieter von industriellen sowie kommunalen Reinigungsgeräten präsentieren wir stolz unsere innovativen Lösungen in der Reinigungstechnik.

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Autor: Miguel Rodriguez

In der Welt der Stadtreinigung sind Sauberkeit und Effizienz trotz Kostendrucks unverzichtbar. Als führender Anbieter von industriellen sowie kommunalen Reinigungsgeräten präsentieren wir voller Stolz unsere innovativen Lösungen in der Reinigungstechnik. Das Thema Nachhaltigkeit ist heute in aller Munde, und Unternehmen tragen Verantwortung gegenüber unserer Umwelt. In diesem Zusammenhang haben wir mit der italienischen Tenax International einen Partner an unserer Seite, der das Thema Nachhaltigkeit vorlebt. Seine Produkte wie die Kehrmaschine Maxwind und die Kehrmaschine Evos+ stehen für Nachhaltigkeit und Effizienz.

Die Tenax-Maxwind-Kehrmaschine bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die dazu beitragen, das Kehren von Gehwegen und Fussgängerzonen wirksam und umweltfreundlich zu gestalten. Die innovative Lösung ermöglicht ein effizientes, schnelles und umweltfreundliches Kehren, was zu Sauberkeit und einer verbesserten Sicherheit führt.

Und nun eine brandneue Ergänzung unserer Produktpalette: die Tenax Electra 2.0 Evos+, unsere zu 100 Prozent elektrische Kehrmaschine. Diese Innovation bietet nicht nur eine umweltfreundliche Lösung, sondern auch eine erstklassige Leistung.

Die Tenax Electra 2.0 Evos+ ist nicht nur eine Kehrmaschine, sondern ein wahres Meisterwerk der Elektrotechnik. Von Grund auf elektrisch konzipiert, bietet sie höchste elektrische Produktivität, was eine bemerkenswerte Autonomie von bis zu zehn Stunden pro Batterieladung verspricht.

Auf dem 48-Niedervolt-Technologiesystem basierend, setzt die Maschine nicht nur auf Umweltfreundlichkeit, sondern auch auf Sicherheit und Kosteneffizienz. Die niedrige Spannung macht die Electra 2.0 Evos+ zu einer sicheren Wahl für den Einsatz in verschiedenen Umgebungen, er -

leichtert den Service und minimiert gleichzeitig den Energieverbrauch.

Tenax-Kehrmaschinen bieten im Gegensatz zu elektrifizierten konventionellen Kehrmaschinen eine hohe Leistung, sowohl in Bezug auf die garantierten konstanten und kontinuierlichen Arbeitsstunden als auch in Bezug auf die Batterien. Dank der grossen Auswahl an verschiedenen Batterietechnologien ist es möglich, sich perfekt an die technischen und wirtschaftlichen Anforderungen der Kunden anzupassen und massgeschneiderte Energielösungen anzubieten.

Ein weiterer Vorteil der Tenax-Kehrmaschinen ist das Fehlen eines Hydraulikkreislaufs, wodurch keine Gefahr besteht, dass Hydrauliköl in die Umwelt gelangt. Ölverschmutzungen erfordern kostspielige Säuberungsmassnahmen und stellen eine Gefahr für die Umwelt sowie für die Gesundheit und Sicherheit der Bürger dar.

Da Tenax-Kehrmaschinen kein CO2 und sehr geringe Lärmemissionen verursachen, tragen sie ausserdem zu einer lebenswerte-

ren und nachhaltigeren Umgebung bei. Die Rentabilität der Investition in Tenax-Kehrmaschinen ist ein weiterer wichtiger Aspekt.

Die KWS Stapler AG garantiert eine umfassende Unterstützung durch spezialisierte Techniker, die immer zur Verfügung stehen und die Bedürfnisse der Kunden in den Vordergrund stellen. Dank eines schweizweiten Netzes von 24 Servicetechnikern ist der lokale Support für eine schnelle Fehlerbehebung und eine kontinuierliche und spezialisierte Wartung gewährleistet.

Kurzum: Bei der KWS Stapler AG Reinigungstechnik leben wir das Motto «Dörf’s bizzeli meh si» und machen damit den entscheidenden Unterschied. Unsere Unternehmenswerte wie Menschlichkeit, Zusammenarbeit, Fairness und Transparenz ergänzen unser Angebot auf einzigartige Weise.

Als Ihr Partner schweizweit stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung, um Ihnen erstklassige Reinigungslösungen anzubieten und Ihre individuellen Anforderungen zu erfüllen.

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KWS Stapler AG Reinigungstechnik | Alti Ruedelfingerstrass 7 | CH-8460 Marthalen | Tel. +41 (0) 52 305 47 27 | www.kws-stapler.ch

ELEKTROLADESTATIONEN FÜR ALLE

Electra will einen einfachen und bequemen Zugang zu öffentlichen Ladestationen schaffen

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Elektromobilität wird für Stadtbewohner*innen künftig noch einfacher und zugänglicher, insbesondere für all diejenigen, die in Wohnungen ohne eigene Lademöglichkeiten leben. Electra, ein führender Anbieter von Elektro-Schnellladestationen, zeigt sich mit einer Lösung für die Entlastung der Ladeinfrastruktur in Ballungszentren. Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 in ganz Europa 2 200 Stationen beziehungsweise 15’000 Ladepunkte zu errichten. Allein in diesem Jahr will man in der Schweiz über 100 Schnellladepunkte errichten, bis 2027 sollen es über 600 sein.

Autor: Mischa Keller

Im Jahr 2023 fand einen Zuwachs von rund 21 Prozent an neu angemeldeten Elektrofahrzeugen statt, doch über die Hälfte der Schweizer Bevölkerung wohnt nicht im Eigenheim, sondern hauptsächlich in Mietwohnungen, bei denen nicht alle Parkplätze mit Ladestationen ausgestattet werden können.* Die Lademöglichkeiten der Fahrzeuge sind gering. Electra widmet sich dem Problem und zeigt sich mit einer Lösung, die sich an den meistbesuchten Orten orientiert. Ziel ist es, einen flächendeckenden Zugang zu den Ladestationen im städtischen Umfeld zu ermöglichen. Um diesen auch konsequent gewährleisten zu können, werden die Schnellladestationen an hoch frequentierten Strassen und Standorten wie Supermärkten und Restaurants installiert, die ein komfortables und angenehmes Ladeerlebnis bieten. Dadurch erhalten gerade die Fahrer*innen Zugang, welche aufgrund von Wohnungen keine Möglichkeit für eigene Ladestationen haben.

Eines der Hauptziele von Electra bildet die Linderung des Bedenkens potenzieller Elektroauto-Kunden, die in Ballungszentren leben und keine eigenen Ladestationen besitzen. Durch die zusätzlichen Ladestationen wird der Kundschaft die Möglichkeit geboten,

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sorgenfrei auf Elektromobilität umzusteigen, ohne sich den Kopf über fehlende Infrastruktur zerbrechen zu müssen. «Unsere Ladestationen werden nicht nur das Leben von Elektroauto-Besitzern erleichtern, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Mobilität in unseren Städten leisten», hebt Alessandro Inderbitzin, General Manager von Electra Schweiz und Österreich, hervor.

WIE DER AUSBAU DEN ZUGANG ERLEICHTERT:

w Umfassende Abdeckung: Das Ziel bildet eine flächendeckende Verfügbarkeit von Schnellladestationen. Oft und gut besuchte Orte bilden damit den Knotenpunkt für die Lademöglichkeiten und ermöglichen einen einfachen Zugang.

w Bedarfsorientierte Standortauswahl: Um die Bedürfnisse der Elektrofahrzeugbesitzer*innen bestmöglich zu erfüllen, werden die Ladepunkte gezielt an Orten platziert, die stark frequentiert sind.

w Schnelligkeit und Effizienz: Durch die Reservierung wird sichergestellt, dass ein Ladeplatz zur Verfügung steht, was den Fahrer*innen wertvolle Zeit erspart. Nebst einer schnellen Aufladung durch eine hohe Ladeleistung von bis zu 400 Kilowatt kann die Wartezeit durch gut gelegene Ladestationen mit allfälligen Aufgaben

verknüpft werden. Damit Fahrzeuge jeder Marke von den Ladestationen profitieren können, sind sie mit den gängigsten Ladeanschlüssen kompatibel.

w Partnerschaften mit Unternehmen: In Zusammenarbeit mit Supermärkten, Hotels und Restaurants wird eine Win-win-Situation für alle geschaffen. Nicht nur die Kund*innen profitieren von den Ladestationen, sondern auch die Unternehmen positionieren sich als nachhaltige Akteure und zeigen sich attraktiv gegenüber der Kundschaft.

Inderbitzin freut sich auf kommende Entwicklungen und berichtet: «Wir sind stolz darauf, eine Schlüsselrolle in der Elektromobilitätsrevolution zu spielen, indem wir auch in der Schweiz eine flächendeckende Infrastruktur schaffen, die auch den Bedürfnissen der städtischen Bevölkerung gerecht wird.»

Für unsichere Kundschaft wird deutlich: Sorgen wegen der Vernetzung der Lademöglichkeiten sollten bald keine mehr bestehen. Urban, zuverlässig und bequem sollen die neuen Ladestationen von Electra werden.

ANMERKUNG

Quellen: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/690167/umfrage/anteil-von-elektroautosan-den-pkw-neuzulassungen-in-der- schweiz/ & https://de.statista.com/themen/3710/ wohnimmobilien-in-der-schweiz/#topicOverview

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ÜBER ELECTRA

Electra ist ein europäischer Spezialist für das Schnellladen von Elektrofahrzeugen. Das Unternehmen ist in acht Ländern vertreten und baut und betreibt ein Netzwerk von derzeit über 1 000 Ladepunkten, das bis 2030 auf 15’000 anwachsen soll.

Electra hat das Vertrauen grosser Unternehmen wie VINCI

Autoroutes, Stellantis, Altarea, AccorInvest, Louvre Hôtels Groupe, Delhaize Group, Aéroport Toulouse Blagnac, G7, Bolt, Europcar, Sixt, Honda, MG, In Vivo, Chopard Group und Hertz gewonnen. Das Unternehmen profitiert ausserdem von der finanziellen Unterstützung renommierter Investoren wie Eurazeo, Eurazeo VC, Serena, der SNCF­Gruppe über 574 Invest, Ratp Capital Innovation, Rive Private Investment, Rgreen Invest, Frst, der Chopard­Gruppe, der Banque des Territoires, der Eiffel Investment Group, Ademe in Frankreich oder EIP in der Schweiz und Österreich.

Mit einem Team von 180 Spezialisten investiert Electra massiv in Innovation und Forschung, um eine maximal vereinfachte Benutzererfahrung zu bieten.

Weitere Informationen: www.go­electra.com

UMWELT & TECHNIK
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Die BLUEnet Türsteuerung von SALTO vereinfacht die Installation, reduziert Verkabelungen und bietet gleichzeitig ein Höchstmass an Sicherheit, Effizienz und Vernetzung für Zutrittskontrollsysteme.

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SALTO Systems
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FUNKVERNETZTE BLUENET TÜRSTEUERUNG

SALTO sorgt für mehr Effizienz und Sicherheit

SALTO Systems, ein Pionier für intelligente Gebäude- und Zutrittskontrolllösungen, weitet die Einsatzmöglichkeiten seiner BLUEnet WirelessTechnologie aus und bringt die funkvernetzte BLUEnet Türsteuerung auf den Markt. Der Ein-Tür-Controller vereinfacht die Installation, reduziert Verkabelungen und bietet gleichzeitig ein Höchstmass an Sicherheit, Effizienz und Vernetzung.

Autor: Hagen Zumpe

Die BLUEnet Türsteuerung macht Schluss mit der aufwändigen Installation von verkabelten Einheiten und gewährleistet Anwendern dennoch ein breites Funktionsspektrum und vielfältige Anschlussmöglichkeiten. Der Türcontroller bringt eine erhebliche Zeit- und Ressourcenersparnis mit sich, insbesondere bei der Montage und Konfiguration von SALTO Zutrittssystemen.

Die neue Türsteuerung verwendet die BLUEnet Wireless-Technologie von SALTO, um Daten mit dem Server per Funkvernetzung auszutauschen. Sie kann sowohl Online- als auch Offline-Zutrittspunkte einbinden und ist vollständig kompatibel mit den Systemplattformen SALTO Space für On-Premise-Zutrittskontrolle sowie mit den Cloud-Plattformen SALTO KS und SALTO Homelok. Dadurch können

Anwender die Infrastruktur massgeschneidert auf ihre Anforderungen auslegen.

Betreiber können somit modernste funkvernetzte Technologie an Zutrittspunkten nutzen, für die bislang nur verkabelte Systeme infrage kamen. Auf diese Weise reduzieren sie Kosten und Aufwand und profitieren gleichzeitig von grösster Flexibilität, vielfältiger Vernetzung und höchster Sicherheit.

Dank des kompakten Produktdesigns ist die BLUEnet Türsteuerung für die Befestigung auf Standard-DIN-Schienen vorgesehen und reduziert die Verkabelung in Gebäuden und Liegenschaften. Sie lässt sich dadurch zum Beispiel auch in StandardElektroverteilern installieren.

Die Hauptsteuerung der Serie stellt die wichtigsten Echtzeitfunktionen der leis -

tungsstarken Zutrittsplattformen von SALTO bereit, darunter SVN-Flex für kabellose Updates von Zutrittsrechten, Türüberwachung, Fernöffnung, Notschliessung und Office-Modus. Sie weitet somit die Features des SALTO Virtual Network (SVN) und der SALTO BLUEnet Funkvernetzung auf jeden Zutrittspunkt aus und ermöglicht es Gebäudemanagern, Sicherheitsprozesse über eine beliebige Anzahl von Standorten zu optimieren.

Über die potenzialfreien Ausgänge und programmierbaren Eingänge lassen sich beispielsweise elektrische Tore, automatische Türsysteme, Schranken, Aufzüge, Ladestationen, Gebäudetechnik sowie viele weitere Drittsysteme komfortabel anbinden und mit den SALTO Zutrittslösungen integrieren.

www.saltosystems.ch

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SCHNELLLADELÖSUNG FÜR

FLOTTEN UND GEWERBE

Schneider Electric erweitert sein Elektromobilitätsportfolio

Mit der neuen EVlink Pro DC erreichen Elektrofahrzeuge, abhängig von Batteriegrösse und Fahrzeugspezifika innerhalb von 20 Minuten einen Ladezustand von bis zu 80 Prozent.

Mit der neuen Ladestation EVlink Pro DC erweitert Tech Konzern Schneider Electric sein Elektromobilitätsportfolio um eine intelligente Schnellladelösung, die speziell auf die Anforderungen von Flottendepots sowie kommerzielle und Industriegebäude ausgelegt ist. Sie kann individuell an Kundenbedürfnisse angepasst und in das Lastmanagementsystem EcoStruxure EV Charging Expert integriert werden, wodurch auch kombinierte Ladeinfrastrukturen mit ACund DC-Stationen umsetzbar sind.

Die EVlink Pro DC lässt sich flexibel von 120 auf 150 und 180 kW skalieren. 30 kW Power Module tragen zur einfachen Nachrüstbarkeit der Ladelösung bei und erhöhen gleichzeitig deren Ausfallsicherheit. Sie ist wahlweise mit einer Kabellänge von 3.6 Meter (mit Kabelmanagementsystem) oder 7.5 Meter (ohne Kabelmanagementsystem) erhältlich und verfügt frontseitig über ein 10.4 Zoll Display sowie zwei Ladeanschlüsse. Der Zugriff auf die Ladestation erfolgt flexibel über RFIDoder NFC-Reader.

Die Funktion «dynamisches Laden» sorgt dafür, dass Nutzer jederzeit die gesamte verfügbare Ladeleistung nutzen können, um die Ladedauer so gering wie möglich zu halten. Dazu passt sich das Green Premium zertifizierte Produkt automatisch dem tatsächlichen Ladebedarf der angeschlossenen Fahrzeuge an. Die AutoCharge-Fahrzeugerkennung, die beim Anstecken eines registrierten Fahrzeugs automatisch einen Ladevorgang einleitet, erhöht zusätzlich die Nutzerfreundlichkeit.

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C M Y CM MY CY CMY K
Autor: Martin Gamlich

Mit ihrem Design gemäss Schutzklasse IP55 / IK10 widersteht die EVlink Pro DC Wasser, Staub und Stosseinwirkungen. Ein Korrosionsschutz der Klasse C4M, sorgt dafür, dass sie auch in rauen Umgebungen und bei extremen Temperaturen von bis zu 50 Grad Celsius ohne Leistungsminderung eingesetzt werden kann. Integrierte Schutzvorrichtungen, ein Not-Aus-Schalter sowie Sensoren zur Erkennung von Stössen und Wassereintritt gewährleisten zusätzlich den sicheren Betrieb.

Die durchdachte Konstruktion mit auswechselbaren Komponenten ermöglicht eine schnelle und sichere Installation sowie Wartung. Statt bei einem Defekt die komplette Ladestation tauschen zu müssen, können einzelne Komponenten ersetzt werden, was einen nachhaltigen Betrieb fördert. Schneider Electric bietet einen umfassenden Support und Vor-Ort-Service. Inbetriebnahme, Wartung sowie Reparaturen können durch den unternehmenseigenen, flächendeckenden Field Service abgedeckt werden.

NAHTLOSE INTEGRATION ZUR MAXIMIERUNG DER ENERGIEKONTROLLE UND -VERTEILUNG

Die EVlink Pro DC kann in das Lastmanagementsystem EcoStruxure EV Charging Expert integriert werden, was dazu beiträgt, die Stromverfügbarkeit sicherzustellen und die Fernüberwachung

für intelligente Ladevorgänge gewährleistet. Dadurch sind auch kombinierte Ladeinfrastrukturen mit AC- und DC-Stationen unkompliziert umsetzbar.

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MEHR EIGENVERBRAUCH DURCH PHOTOVOLTAIKWÄRME

Schweizer Familie steigert den Eigenverbrauch

Die Nachfrage nach einem höheren Eigenverbrauch durch Photovoltaik führte zu Photovoltaikwärme, die im Zusammenspiel von SolarEdge, Solar Manager und my-PV möglich wird. Damit wird die Warmwasserversorgung der Familie Schmid gesichert und gleichzeitig an sonnenarmen Tagen der Komfort ohne fossile Energieträger gewährleistet.

Für einen Schweizer Kunden war der Wunsch nach einem höheren Eigenverbrauch ausschlaggebend, sich nach einer Photovoltaikwärmelösung umzusehen. Gemeinsam mit Martin Essig, Planer bei der R. Hegi AG, war die Lösung schnell gefunden. Da die Inbetriebnahme

mit den Komponenten (Wechselrichter und Batteriespeicher von SolarEdge, Anlagensteuerung mit Solar Manager) schon öfter gut mit my-PV funktioniert hat, wurde auch hier der österreichische Experte von Lösungen zur Eigenverbrauchsoptimierung empfohlen. Die Ansteuerbarkeit und Integration der Lösungen von my-PV mit

dem Schweizer Softwareunternehmen Solar Manager funktionierte schon in diversen Anwendungen gut.

WIE DIE ANLAGE AUFGEBAUT IST

In einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern wohnt Familie Schmid in einem

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Autor: Mario Hetzel

kleinen Ort an der Grenze zu Deutschland im Schweizer Kanton Aargau. Die Rahmenbedingungen waren perfekt für die photovoltaische Warmwasserbereitung: ein Haus aus dem Jahr 2011, eine 14-Kilowattpeak-Photovoltaikanlage. Mit dem Wechselrichter von SolarEdge wären Produkte von my-PV zwar auch kompatibel, bei diesem Projekt übernahm jedoch Solar Manager das gesamte Energiemanagement und erteilt dem AC•THOR 9s die Leistungsvorgabe.

Dieser regelt den Überschuss der Photovoltaikanlage – nach der Beladung der Batterie und der Deckung der Hausverbraucher –stufenlos für die Wärmebereitung. So kann ein Sechs-Kilowatt-Heizstab, der im Warmwasserspeicher mit 300 Litern Fassungsvermögen schon vorhanden war, angesteuert und – je nach Überschuss aus der Photovoltaikanlage – präzise moduliert werden. Damit ist gesichert, dass nur die Leistung für die Wärmebereitung verwendet wird, die auch tatsächlich ins öffentliche Netz ein-

FAKTEN ÜBER DAS PROJEKT

Bauherr: Familie Schmid, Kanton Aargau Planer und Installateur: R. Hegi AG, 5274 Mettau, Aargau

Photovoltaikleistung und Ausrichtung: PV­Anlage 14 Kilowattpeak, Süd­West, 42 Grad geneigt

Wärmespeichergrösse: Warmwasserspeicher 300 Liter mit sechs Kilowatt

Heizeinsatz

Bautyp: Einfamilienhaus

Baujahr und Quadratmeteranzahl: 2011, 150 Quadratmeter

Eingesetztes my-PV-Produkt: my­PV AC•THOR 9s für die Warmwasserbereitung

Wechselrichter und Batteriespeicher: Wechselrichter SolarEdge SE10K­RWB mit Batteriespeicher 13.8 Kilowattstunden und Notstrom­Back­up

Anlagensteuerung: Ansteuerung via Solar Manager TCP

gespeist werden würde. Steht an sonnigen Tagen darüber hinaus noch mehr PV-Ertrag zur Verfügung, wird dieser ins Netz eingespeist. Mit dieser Erhöhung des Eigenverbrauchs wird gesichert, dass der Warmwasserbedarf für die vier Personen im Einfamilienhaus gedeckt wird.

Der Vorteil der Photovoltaikwärme liegt auf der Hand. Mit der grossen Photovoltaikanlage braucht es einen starken Regelbereich – das bietet der AC•THOR 9s, da dieser von null bis neun Kilowatt stufenlos ausregelt. Er kann zudem, sofern ein Neutralleiteranschluss vorhanden ist, genauso für Heizstäbe mit geringerer Leistung genutzt werden. Mit dem grossen Regelbereich kann der AC•THOR 9s viel Überschuss direkt im Einfamilienhaus fürs Warmwasser verwenden. Damit wird das Netz entlastet. Zudem werden Überschussspitzen geglättet und Kosten gespart, da das Warmwasser untertags mit der Kraft der Sonne über den Heizstab aufbereitet wird und nicht am Abend mit einem anderen Heizungssystem erwärmt werden muss.

Das Besondere dabei ist: Der AC•THOR 9s von my-PV wird – im Sinne der Systemoffenheit – vom Schweizer Hersteller Solar Manager gesteuert, wobei es auf die Überschussinformation von SolarEdge, dem israelischen Experten für Wechselrichter und Batteriespeicher, zurückgreift. Der Kunde spart sich dadurch jeweils eigene Messstellen, da my-PV gerne steuert –aber sich auch steuern lässt, wenn ein übergeordnetes System mit my-PV kompatibel ist.

WAS PASSIERT AN TAGEN MIT ZU WENIG SOLARERTRAG?

Für die vier Personen, die dauerhaft im Einfamilienhaus leben, reicht die Photovoltaikanalage an den meisten Tagen aus, um mit Photovoltaiküberschuss das Warmwasser zu erwärmen. An Tagen, an denen zu wenig Sonnenstrom produziert wird, wird in Zukunft auch keine andere (fossile) Energiequelle verwendet – dies wird auch mit einer Warmwassersicherstellung von Solar Manager geregelt, damit der Komfort der Familie im Kanton Aargau nicht leidet.

75 bauRUNDSCHAU UMWELT & TECHNIK my-PV GmbH | Betriebsstrasse 12 | A-4523 Neuzeug | Tel. +43 7259 39328 | office@my-pv.com | www.my-pv.com

ZAHL DER ABSTURZUNFÄLLE BLEIBT HOCH

Jedes

Jahr stürzen 10’000 Personen bei der Arbeit ab

Absturz ist eine der grössten Unfallgefahren auf Baustellen sowie in Industrie und Gewerbe. Jedes Jahr stürzen in Suva-versicherten Betrieben bei der Arbeit über 10’000 Personen ab. Im Vergleich zu anderen Unfallhergängen verletzen sie sich dabei oft schwer oder gar tödlich. Die lebenswichtigen Regeln der Suva helfen, Unfälle nachhaltig zu reduzieren.

Ein Blick in die Unfallstatistik zeigt: Das Risiko, am Arbeitsplatz zu verunfallen, ist in den vergangenen zehn Jahren um 13 Prozent gesunken. Gleichzeitig stagniert die Zahl der Absturzunfälle auf einem hohen Niveau, denn jedes Jahr stürzen 10’500 Menschen bei der Arbeit ab.

Im Vergleich zu anderen Unfallhergängen ziehen sich Verunfallte bei Abstürzen oft schwere oder gar tödliche Verletzungen zu. So ereigneten sich im letzten Jahr mehrere schwere und tödliche Unfälle, bei denen Personen durch Faserzementdächer in die Tiefe stürzten.

ABSTÜRZE KÖNNEN AUCH AUS GERINGER HÖHE

DRAMATISCHE FOLGEN HABEN

Was oft unterschätzt wird: Auch Abstürze aus geringer Höhe können dramatische Folgen haben. In Suva-versicherten Betrieben führen von den jährlich 5 500 Berufsunfällen mit Leitern knapp 100 zu Invalidität. Drei davon enden tödlich.

«Beinahe jeder dritte Berufsunfall mit bleibenden Schäden oder Todesfolge ist ein Absturzunfall», sagt André Meier, Abteilungsleiter Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz bei der Suva. Darum ist das Einhalten der lebenswichtigen Regeln so wichtig. So können zwei Drittel aller schweren und tödlichen Unfälle vermieden werden. Das Wissen über diese Regeln ist zwar vorhanden, doch fehlt es teilweise an einer nachhaltigen Präventionskultur in den Betrieben. «In einer funktionierenden Präventionskultur nehmen alle Mitarbeitenden ihre Verantwortung für sicheres und gesundes Arbeiten wahr und haben den Mut, bei Gefahr Stopp zu sagen», sagt André Meier. Erst wenn die Gefahr behoben ist, soll weitergearbeitet werden.

HILFREICHE INFORMATIONEN

Die Suva unterstützt die Betriebe beim Entwickeln einer Präventionskultur und hat diverse Informationsmittel (www.suva.ch/download) und Präventionsmodule (www.suva.ch/praeventionsmodule) zu den Themen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Angebot.

76 bauRUNDSCHAU UMWELT & TECHNIK
Autor: Adrian Vonlanthen, Suva
AUSGABE 01 / 2024
PV-RECYCLING SENS eRecycling
NACHHALTIGES

TITELSTORY

80 NACHHALTIGES PV-RECYCLING So wird das Recycling von PV-Modulen finanziert

BAUBRANCHE

83 DAS BAUHAUPTGEWERBE Wichtige Drehscheibe für Baubranche und Gesellschaft

86 AUF DEM WEG ZU NETTO-NULL IM GEBÄUDEBEREICH Strategien und Innovationen für nachhaltiges Bauen

ENERGIEMANAGEMENT

90 EXPANSION BEI FRONIUS Produktionskapazitäten verdoppelt in Sattledt

92 SCHWEIZER ENERGIEWENDE AUF DEM SCHEIDEWEG Wie steht es um die Zukunft der lokalen Elektrizitätsgemeinschaften

78 bundesRUNDSCHAU
96 VORSCHAU / IMPRESSUM 80 86 90 92 83

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NACHHALTIGES PV-RECYCLING

So wird das Recycling von PV-Modulen finanziert

80 bauRUNDSCHAU TITELSTORY

Wer sich mit dem Kauf einer Photovoltaikanlage beschäftigt, denkt zwangsläufig auch bereits über deren Ende nach. Denn logisch: Die Frage nach der fachgerechten Entsorgung einer Solaranlage will geklärt sein, bevor man sich für einen Kauf entscheidet.

Autor: Nando Erne

Die Entsorgung von Elektrogeräten in der Schweiz ist in der Verordnung über die Rückgabe, die Rücknahme und die Entsorgung elektrischer und elektronischer Geräte (VREG) geregelt. Darin wird den Herstellern und Importeuren die Verantwortung für die Entsorgung übertragen. Das heisst: Hersteller und Importeure sind verpflichtet, Elektrogeräte entgegenzunehmen und dem Recycling zuzuführen, wenn sie ausgedient haben.

ETABLIERTES RECYCLINGSYSTEM AUCH FÜR

PHOTOVOLTAIKANLAGEN

Auf der Grundlage dieser Verordnung hat sich in der Schweiz in den letzten 30 Jahren ein gut funktionierendes System für die Entsorgung von elektrischen und elektronischen Geräten sowie Leuchten und Leuchtmitteln etabliert. Gemanagt wird dieses System von SENS eRecycling.

Swissolar, der Schweizerische Fachverband für Sonnenenergie, hat sich 2013 freiwillig diesem System angeschlossen – und somit frühzeitig sichergestellt, dass auch PV-Module effizient und zuverlässig entsorgt werden und das Recycling höchsten Qualitätsansprüchen genügt.

GESICHERTE FINANZIERUNG

Finanziert wird das Recyclingsystem von SENS eRecycling durch einen vorgezogenen Recyclingbeitrag (vRB). Dieser ist im Kaufpreis eines PV-Moduls bereits inbegriffen. Die Höhe des vRB ergibt sich aus dem Gewicht des Moduls (inklusive Komponenten wie Anschlussdose oder Kabel) und beträgt vier Rappen pro Kilogramm.

Der vRB aller verkauften Module fliesst in einen Fonds, der von SENS eRecycling verwaltet wird. Mit dem Geld aus diesem Fonds wird der gesamte Recyclingprozess finanziert, also das Abholen der zu entsorgenden PV-Module, der Transport zu den Sammelstellen und die fachgerechte Entsorgung durch ein spezialisiertes Recyclingunternehmen.

Wenn Sie sich also den Kauf einer Photovoltaikanlage überlegen, ist eine Sache wichtig zu wissen: Wenn die Solarpanels am Ende ihres Lebenszyklus ausgedient haben, fallen für Sie keine weiteren Kosten für das Recycling an. Denn die gesamten Entsorgungskosten wurden bereits beim Kauf der Anlage bezahlt – sofern

SENS eRECYCLING

Als Expertin für die nachhaltige Wiederverwertung von ausgedienten Elektro­ und Elektronikgeräten in und um das Haus, Leuchtmitteln und Leuchten, Photovoltaik­Systemen, Wärmepumpen, E­Zigaretten sowie Fahrzeug­ und Industriebatterien trägt die Stiftung SENS entscheidend dazu bei, zukunftsweisende Massstäbe im eRecycling zu setzen. Sie schont Ressourcen und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Die im SENS­Rücknahmesystem erbrachten Leistungen werden über einen marktkonformen vorgezogenen Recyclingbeitrag (vRB) finanziert.

SENS eRecycling ist Mitglied bei Swiss Recycling und dem weltweiten Kompetenzzentrum für Elektroschrott WEEE Forum. Im Jahr 2020 feierte SENS eRecycling ihr 30­jähriges Bestehen.

81 bauRUNDSCHAU TITELSTORY
Die Grafik zeigt die Rohstoffe, aus denen ein PV-Modul besteht.

Ihre PV-Anlage bei einem an das SENSNetzwerk angeschlossenen Fachinstallateur gekauft wurde.

GEHT DIE RECHNUNG AUF?

Zum Schluss ein paar Zahlen: Im Jahr 2022 wurden 936 Tonnen PV-Module über das Sammelnetzwerk von SENS eRecycling entsorgt. Das Gesamtgewicht aller Elektrogeräte, die dem Recycling insgesamt zugeführt wurden, war im gleichen Zeitraum über 100-mal höher. Der Anteil

WERTSTOFFE WIEDERVERWENDEN

Anders als bei gewissen Elektrogeräten, etwa einem Kühlschrank, geht es beim Recycling von PV­Modulen nicht in erster Linie darum, umweltbelastende Schadstoffe sicher zu entsorgen. Denn Solarpanels enthalten mehrheitlich keine Schadstoffe. Was hingegen in Solarpanels in grossen Mengen vorkommt, sind wertvolle Rohstoffe, die wiederverwendet werden können.

Die meisten PV­Module in der Schweiz sind kristalline Silizium­Module. Diese bestehen zu 90 Prozent aus Glas. Die weiteren Schichten bestehen aus Silizium­Wafer (Siliziumdioxid ist die Basis von Glas), Verbundfolien, Metall und manchmal auch einer Rückseitenfolie. Dank innovativer und leistungsstarker Aufbereitungs­ und Sortiertechniken, mehrstufiger Recyclingprozesse und einer strengen Qualitätskontrolle können heutzutage über 75 Prozent eines PV­Moduls recycelt werden.

Das wiederaufbereite Glas und die Silizium­Wafer werden für die Produktion von Baudämmstoff aus Glaswolle verwendet. Die Verbundfolie wird verbrannt, um Strom für das Energienetz oder Wärme für die Zementproduktion zu erzeugen. Die Metalle werden extrahiert und für die Wiederverwendung an Schmelzwerke in Europa geliefert.

an PV-Modulen ist also mit weniger als einem Prozent noch immer sehr klein, wächst aber stetig und mit wachsendem Tempo an.

Übrigens interessant: Die gesamten Rücknahmekosten bei PV-Modulen betragen 440 Franken pro Tonne. Durch den vRB ist eine Finanzierung von 40 Franken pro Tonne gesichert.

Wie bitte? Wie kann denn eine solche Rechnung aufgehen? Die Antwort ist ein-

fach: Da der Verkauf von Solaranlagen immer noch stark boomt, werden jährlich deutlich mehr PV-Module installiert als retourniert. Im Jahr 2021 war die Leistung der neu installierten PV-Module mehr als 60-mal höher als die Leistung der Panels, die deinstalliert wurden. Das führt dazu, dass der Recyclingfonds für PV-Module weiter angehäuft werden kann und die Finanzierung des gesamten Rücknahmesystems noch viele Jahre gesichert ist.

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SENS eRecycling | Obstgartenstrasse 28 | CH-8006 Zürich | Tel. +41 (0) 43 255 20 00 | info@eRecycling.ch | www.erecycling.ch

DAS BAUHAUPTGEWERBE

Wichtige Drehscheibe für Baubranche und Gesellschaft

Die Baubranche hat eine gewichtige Bedeutung für die Schweizer Gesellschaft. Die Bauunternehmen schaffen Wohnraum sowie Infrastruktur und tragen zum Umweltschutz bei. Der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) vertritt das Bauhauptgewerbe, den Dreh- und Angelpunkt der Bauwirtschaft. Die 50’000 Unternehmen des Bauhauptgewerbes erwirtschaften mit 90’000 Beschäftigten 23 Milliarden Franken Umsatz pro Jahr.

Der SBV setzt sich in seiner politischen Arbeit mit diesen Themen auseinander. Die Bauunternehmen leisten ihren Beitrag, etwa beim Wohnungsbau und öffentlichen Ausschreibungen, daher muss ihnen gegenüber auch Fairness herrschen und keine ungebührlichen Risiken aufgetragen werden.

WOHNUNGSBAU – DIE POLITIK IST GEFORDERT, DIE BAUBRANCHE IST BEREIT

Der bedarfsgerechte Wohnungsbau ist ein zentrales Thema in der politischen Arbeit des SBV. Vor allem in städtischen Agglo -

merationen zeichnet sich eine Wohnungs-Knappheit ab. Die Anzahl Baubewilligungen ist seit 2016 um 30 Prozent gesunken. Der Weg zur Baubewilligung ist zum teuren Spiessrutenlauf geworden. Im 2023 wurden schweizweit nur noch rund 43’000 Wohnungen gebaut – nötig wären 53’000. Eine grosse Angebotslücke klafft. Es besteht Handlungsbedarf! Deshalb hat sich der SBV auch am «Runden Tisch Wohnungsknappheit» von Bundesrat Guy Parmelin engagiert. Der am 13. Februar 2024 publizierte Aktionsplan enthält diverse Massnahmen, die der SBV zusammen mit Bund, den Kantonen und allen Mitwirkenden mit hoher Priorität weiterverfolgen wird.

83 bundesRUNDSCHAU BAUBRANCHE
Autor: Dr. Martin Maniera

Gerade im urbanen Raum entpuppt sich dabei die im Raumplanungsgesetz geforderte Verdichtung nach innen als grosse Herausforderung. Wer in Städten bauen will, sieht sich oft mit immer mehr Regulierungen und einer überbordenden Bürokratie konfrontiert. Allein in Zürich wird derzeit der Bau von über 1 000 Wohnungen durch eine zu strikte bundesgerichtliche Interpretation der Lärmschutzregelungen verhindert. Im Rahmen der aktuellen Revision des Umweltschutzgesetzes (22’085) soll deshalb die breit anerkannte «Zürcher Lüftungsfensterpraxis» wieder eingeführt werden. Der SBV hat sich dafür engagiert, dass Wohnungen mit Komfortlüftungen als Teil der Lösung anerkannt werden. Eine rasche Inkraftsetzung des revidierten USG hat hohe Priorität.

Das Bauen in bereits bebauten Gebieten steigert die Komplexität der Projekte im Planungsprozess und erhöht das Risiko von Einsprachen. Diese haben in den letzten Jahren massiv zugenommen. Immer häufiger gibt es auch querulatorische Einsprachen, welche zwar nicht zum Erfolg führen, aber ein Bauprojekt über Jahre verzögern können. Das Postulat, das ein massvolles Kostenrisiko bei Einsprachen fordert (23’3640) ist deshalb aus Sicht des SBV ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Einschränkung des Verbandsbeschwerderechts (19’409) auf Bauten mit über 400 Quadratmeter Gebäudefläche ist der nächste Schritt zur Verwesentlichung der Einsprachen. Dass ISOS die bauliche Entwicklung zwar lenken, aber nicht mehr verhindern soll (23’3435) wird vom SBV ebenfalls begrüsst.

Der Bewilligungsprozess für neue Wohnungen dauert gemäss einer Studie der UBS durchschnittlich 230 Tage – 20 Prozent länger als im 2015. In der Stadt Zürich wartet man ein Jahr, in Genf gar 500 Tage auf eine Baubewilligung. Viel zu lang! Der SBV engagiert sich deshalb auf allen föderalen Ebenen für die dringend notwendige Beschleunigung der Baubewilligungsverfahren. Denn die vom Gesetzgeber vorgegebenen Fristen werden immer öfter nicht eingehalten. Das muss sich ändern. Die konsequente Digitalisierung der Baubewilligungsprozesse – von der Planung bis zur Umsetzung – ist einer der wesentlichen Ansätze für deren Beschleunigung.

NEUES BESCHAFFUNGSRECHT: DIE

BAUWIRTSCHAFT STEHT VOR VERÄNDERUNGEN

Die Vergabestellen von Bund und Kantonen sind für öffentliche Beschaffungen wie etwa die Einführung einer Software in Behörden oder die Sanierung eines Schulhauses zuständig. Der Staat erbringt solche Leistungen aber meistens nicht selbst, sondern bestellt sie in der Privatwirtschaft. Dazu schreiben Bund, Kanton oder Gemeinde eine Beschaffung öffentlich aus, dabei haben private Unternehmen verschiedene Kriterien wie etwa Preis, Qualität oder Nachhaltigkeit zu erfüllen. Jenes private Unternehmen, welches die Ausschreibung am besten erfüllt, erhält den Zuschlag vom Staat. Der öffentliche Sektor ist für das Bauhauptgewerbe relevant, stammen doch 40 Prozent seines Umsatzes von staatlichen Aufträgen.

Die Vergabestellen von Bund und Kantonen beschäftigen sich zurzeit intensiv mit dem neuen Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB) und der Interkantonalen Vereinbarung über das öffentliche Beschaffungswesen (IVöB 2019). Auf nationaler Ebene ist es bereits seit Januar 2021 in Kraft, auf kantonaler Ebene aktuell in rund 20 Kantonen. Bund, Kantone und Gemeinden agieren bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen nach dem neuen Gesetz, dessen Ziel der wirtschaftliche und der volkswirtschaftliche, der ökologische und sozial nachhaltige Einsatz der öffentlichen Mittel ist. So erhält neu das vorteilhafteste Angebot den Zuschlag, und nicht mehr das wirtschaftlich günstigste.

Das neue Gesetz bringt grosse Änderungen für die Bauwirtschaft mit sich In der Baubranche interessierten sich bisher nur gerade die Spezialisten für das öffentliche Beschaffungswesen, darunter Kantonsingenieure oder die für das Bauressort zuständigen Gemeinderäte. Mit dem neuen Gesetz hat die Legislative jedoch erkannt, welche Möglichkeiten für einen besseren Umgang mit öffentlichen Mitteln bestehen. Beispielsweise dank dem Anwenden von Nachhaltigkeitsprinzipien. So interessiert sich heute ein grösserer Kreis für die öffentliche Beschaffungen.

Mehr Nachhaltigkeit, weniger Fokus auf den Preis. Die Richtung ist vorgegeben. Das bedeutet, dass wir uns vom Prinzip «80 Prozent Nominalpreis, 20 Prozent Qualität» lösen müssen. Die gesamte Bewertung wird nicht mehr rein vom angebotenen Preis bestimmt, sondern zunehmend von anderen, ebenfalls relevanten Kriterien wie Qualität und Nachhaltigkeit abhängen.

Der Schweizerische Baumeisterverband SBV unterstützt den Paradigmenwechsel im neuen Gesetz. Er begleitet seine Mitglieder in diesem Veränderungsprozess und setzt sich bei der öffentlichen Hand für eine KMU-taugliche Umsetzung des Gesetzes

84 bundesRUNDSCHAU BAUBRANCHE

ein. Schliesslich beschäftigen die deutliche Mehrheit der Unternehmen im Bauhauptgewerbe bis zu 20 Personen. Diesen Aspekt gilt es bei der Auswahl der Nachhaltigkeitskriterien zu berücksichtigen. Wie kann eine Kleinfirma rund zehn Labels einhalten? Man wird praxistaugliche Zuschlagskriterien definieren müssen. Es braucht Testprojekte, um zu aus der Praxiserfahrung zu lernen und die Nachhaltigkeitskriterien anschliessend zu verbessern. Eine gewisse Standardisierung der Zuschlagskriterien wäre wünschenswert. Zu diesem Zweck entwickelt der SBV ein Tool zur Bewertung von Nachhaltigkeitskriterien, um potenzielle Auswahlkriterien zu erfassen und zu katalogisieren.

Und um den Austausch und den Vergleich zu fördern, führt der SBV gemeinsam mit bauenschweiz ein Monitoring des neuen Gesetzes durch. Im März 2024 wurde die vierte Ausgabe des Vergabemonitors veröffentlicht (www.bauenschweiz.ch/ de/vergabemonitor/). Die neue Richtung des Gesetzes bestätigt sich. Per Ende 2023 schlossen wichtige Indikatoren des Kulturwandels im öffentlichen Vergabewesen positiv ab. Im Vergleich zum Vorjahr wurden die Kriterien Qualitätsge -

wichtung (+1.1 Prozent), Nachhaltigkeit (+26.2 Prozent) sowie Dialogverfahren allesamt (+52.3 Prozent) häufiger bei Zuschlägen berücksichtigt.

UNANGEMESSENE RISIKEN NICHT AUF BAUFIRMEN ABWÄLZEN

Die beiden genannten Beispiele – Wohnungsbau und Beschaffungswesen – zeigen, dass sich das Bauhauptgewerbe stark für die Belange der Bevölkerung und des Staatswesens engagiert. Dementsprechend haben die Bauunternehmen Fairness verdient. Risiken aus Baumängeln, die in der Verantwortung von Bauherren liegen, dürfen daher nicht auf Bauunternehmen abgewälzt werden.

Im Herbst 2023 hat der Nationalrat vorläufig entschieden, die Rügefrist bei Baumängel abzuschaffen und die Verjährung auf zehn statt fünf Jahre zu befristen. Der SBV setzt sich für eine Korrektur durch den Ständerat ein.

Das Parlament passt die im Obligationenrecht festgelegten Rügefrist und Verjährungsfrist für Baumängel an. Im Herbst 2023 hat der Nationalrat vorläufige Ent-

scheide gefällt, der Ständerat ist im Sommer 2024 am Zug.

Derzeit gilt für verdeckte Baumängel eine siebentägige Rügefrist. Der Nationalrat möchte die Rügefrist nun gänzlich abzuschaffen. Der SBV spricht sich dezidiert dagegen aus und unterstützt eine 60-TageFrist. Ein Baumangel geht zu Lasten des Bauunternehmens, wenn er rechtzeitig gerügt wird. Hingegen muss der Bauherr für Schäden aufkommen, wenn er den Mangel zu spät rügt. Die Rügefrist ist ein wichtiges Instrument, um allfällige Mängel frühzeitig aufzuspüren, diese Pflicht obliegt dem Bauherren. Je mehr Zeit bis zur Meldung eines Schadens verstreicht, desto schwieriger die Abgrenzung Mangel und Folgeschaden und damit die Haftungsfrage. Das wirtschaftliche Risiko der Bauunternehmen werden durch den wachsenden Wunsch der Bauherrschaft nach finanzieller Risikofreiheit über Gebühr belastet.

Zudem diskutiert das Parlament über die Verjährungsfrist für erbrachte Bauleistungen. Aus Sicht des SBV sollte die heutige Frist von fünf Jahren bleiben, der Nationalrat möchte sie auf 10 Jahre verlängern. Dieser Schritt wäre praxisfremd. So gibt es Bauteile und Bauwerke, deren technische Haltbarkeit nicht auf zehn Jahre ausgelegt ist. Die Abgrenzung zwischen Mangel und gewöhnlichen Gebrauchsspuren wäre selbst für Profis kaum möglich. Bauunternehmen müssen pro Auftrag Rückstellungen in Höhe von 15 Prozent (teils 30 Prozent) der Bausumme bilden oder den Betrag auf ein Sperrkonto überweisen. Diese erheblichen Summen binden bereits viel Liquidität, durch die Erhöhung der Verjährungsfrist auf 10 Jahre würde der Haftungsbetrag weiter steigen.

Aus den genannten Gründen setzen sich der SBV und seine kantonalen Sektionen dafür ein, dass der Ständerat die Fehlentscheidungen des Nationalrats korrigiert und in der Sommersession die Rügefrist auf 60 Tage festlegt und die Verjährungsfrist bei fünf Jahren belässt.

www.baumeister.ch

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Dargestellt wird der Anteil an öffentlichen Aufträgen, die qualitative Zuschlagskriterien enthalten (Stand Q4 2023).
Quelle: Vergabemonitor der Schweizer Bauwirtschaft» von bauenschweiz, politaris.

AUF DEM WEG ZU NETTO-NULL IM GEBÄUDEBEREICH

Strategien und Innovationen für nachhaltiges Bauen

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© DanielDyntar

Im Kampf gegen den Klimawandel hat sich die Schweiz im Rahmen des Pariser

Klima-Abkommens dazu verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf Netto-Null zu senken. Wie dieses Ziel im Gebäudebereich erreicht werden kann, war Thema des diesjährigen IGE-Seminars des Instituts für Gebäudetechnik und Energie IGE der Hochschule Luzern.

Autorin: Eva Schümperli

Es ist ein drängendes Thema und eine Herausforderung für uns alle: Im Übereinkommen von Paris hat sich die Schweiz dazu verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis 2050 auf Netto-Null zu senken. Auch der Gebäudebereich ist gefordert. Um das ambitionierte Ziel zu erreichen, braucht es Anstrengungen über den ganzen Lebenszyklus eines Gebäudes hinweg. Auf der einen Seite steht die Emissionsminimierung, auf der anderen die Kompensation der unvermeidbaren Emissionen durch die Extraktion von CO2 aus der Luft. Die Referierenden am 20. IGE-Seminar präsentierten Beiträge zu Lösungen aus ihren Bereichen.

So stellte etwa Andreas Eckmanns vom Bundesamt für Energie die ersten Ergebnisse des laufenden Forschungsprojekts «NettoNull-Treibhausgasemissionen im Gebäudebereich» vor. Das Ziel: wissenschaftlich fundiert zu definieren, was ein Netto-NullGebäude ist, und damit die Grundlagen zur Grenz- und Zielwertsetzung für die Gebäudestandards und -labels zu erarbeiten. Eine einheitliche und breit akzeptierte Definition soll Transparenz schaffen und die Umsetzung in der Baupraxis erleichtern.

Was Netto-Null für Minergie-Gebäude bedeutet, erläuterte Andreas Meyer, Geschäftsleiter Minergie. Minergie setze bereit heute die richtigen Anreize auf dem Weg zu Netto-Null: mit strengen Grenzwerten im Betrieb (Winterstrom), Grenzwerten für die Erstellung und Ausweisen des Kohlenstoff-Speichers. Beim Bau gelte: So wenig wie möglich von möglichst emissionsarmen Materialien in möglichst langlebigen Gebäuden.

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VIEL EFFIZIENZPOTENZIAL LIEGT BRACH

Dass beim Bauen die Effizienz eine wichtige Stellschraube ist, zeigte Igor Bosshard von die werke versorgung wallisellen ag. Er stellte eine Studie aus seinem früheren Tätigkeitsgebiet an der FH OST vor, die belegt, dass die Wärme- und Kälteerzeugung in der Praxis oft massiv überdimensioniert ist, begründet durch Reserven, die bei Planung und Ausführung dazukommen. Dies könnte durch Validierungen und dynamische Gebäudesimulationen vermieden werden. Eine kleinere, aber richtig dimensionierte Maschine sei wieder ein Schritt mehr Richtung Netto-Null.

Über die Wärme und Kälteversorgung sprach auch Martin Patel von der Universität Genf. Dabei ging es um die Versorgung mittels thermischer Netze der 5. Generation mit Erdsondenfeldern. Dafür sei die Schweiz mit ihrem gleichzeitigen Wärme- und Kühlbedarf, der mit dem Klimawandel weiter zunehme, ideal geeignet. Die Heizung profitiere von der Kühlung und beide profitierten vom Netz: Diese Synergien gelte es zu nutzen. Willy Villasmil von der Hochschule Luzern zeigte auf, wie die Temperatur von Wärmeverteilungssystemen den Stromverbrauch von Raumwärme-Wärmepumpen beeinflusst. Jedes Grad Temperaturabsenkung spare 1.5 Prozent Strom, wobei das sparsamste System der Deckeninduktionsdurchlass sei.

IGE-SEMINAR

20. IGE-Seminar des Instituts für Gebäudetechnik und Energie, 13. März 2024, Horw

Das IGE­Seminar mit über 120 Teilnehmenden aus den Bereichen Architektur, Energie und Gebäudetechnik sowie verwandten Disziplinen fand am Mittwoch, 13. März 2024, statt. Weitere Informationen unter: www.hslu.ch/ige­seminar

Nächste Durchführung

Das 21. IGE­Seminar findet am Mittwoch, 12. März 2025, statt.

MIT KI UND KOOPERATIONEN RICHTUNG NETTO-NULL

Das Perfekte Haus: So heisst ein Projekt, das Markus Koschenz von der Hochschule Luzern vorstellte. Das Ziel dabei sei nicht, Einzelteile inkrementell zu optimieren, sondern disruptiv und in Varianten zu denken. Maschinelles Lernen unterstützt dabei, aus Kombinationen verschiedenster Lösungsvarianten die ideale Variante zu berechnen. Relevant sind neben Komfort und Wohlbefinden auch die Treibhausgasemissionen. Ein Forschungsmodul auf dem Dach der Hochschule bildet die reale Welt ab, wo die Varianten getestet werden können. Finanziert wird das Projekt durch eine grosszügige Spende von Leo Looser aus Bad Ragaz.

Zero Emission Buildings in China: Feng Lu-Pagenkopf von Intep und Gianrico Settembrini von der Hochschule Luzern stellten ein Projekt zur Förderung des Netto-Null-Bauens in China vor. Dabei transferiert ein schweizerisch-chinesisches Fachteam Technologie und Know-how in ausgewählte Demo-Bauprojekte in China. Interesse, Bereitschaft und Kompetenzen in China seien gross und der riesige Bausektor biete zudem entsprechend grosses Potenzial zur Reduktion des CO2 -Ausstosses.

NOCH VIEL ZU TUN, DOCH DIE ZEIT DRÄNGT

Werner Sobek rief in seinem Schlussreferat eindringlich dazu auf, mehr zu tun, um die globale Erderwärmung auf maximal 1.5 Grad zu begrenzen. Man müsse das emissionsarme und materialsparende Bauen – also etwa das Bauen mit Naturstein, Lehm oder Rezyklaten – voranbringen und sich mehr anstrengen, die unvermeidbaren Emissionen mit natürlichen oder technischen Mitteln zu kompensieren. Da die bekannten technischen Methoden zur Extraktion von CO2 aus der Atmosphäre viel zu viel Energie verbrauchten, sehe er derzeit nur im Pflanzen grosser Wälder eine Chance, um das 1.5-Grad-Ziel noch zu erreichen.

Die Referierenden waren sich einig: Der Weg zu Netto-Null ist noch lang und steinig und es gilt auch im Gebäudebereich noch viele Hindernisse zu überwinden. Das grosse Interesse am diesjährigen IGE-Seminar zeigte, dass das Ringen nach Lösungen weite Fachkreise bewegt.

www.hslu.ch

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© DanielDyntar
© DanielDyntar Feng Lu-Pagenkopf, Senior Consultant, Intep – Integrale Planung GmbH Werner Sobek, Gründer Werner Sobek AG
WWW.SCHWEIZER-WIRTSCHAFT.COM

EXPANSION BEI FRONIUS

Produktionskapazitäten verdoppelt in Sattledt

Seit über 30 Jahren engagiert sich Fronius für ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit. Als Beweis für dieses Engagement hat das verantwortungsvolle Unternehmen den Produktionsstandort im österreichischen Sattledt erweitert. Mit dieser Erweiterung bekräftigt Fronius nicht nur sein Engagement für europäische Wertschöpfung, sondern stellt auch die höchsten Standards in Qualität und Nachhaltigkeit sicher.

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Die Norderweiterung des Fronius-Produktionswerks im österreichischen Sattledt ist bereits in Betrieb

Mit der Erweiterung im österreichischen Sattledt hat Fronius die Standortfläche fast verdoppelt und die Produktionsfläche um beeindruckende 70 Prozent vergrössert. Diese Ausweitung der Fläche führte zu einer Erhöhung der Produktionskapazität um 65 Prozent pro Monat. Gleichzeitig wurde die Lagerkapazität für Bauteile um 200 Prozent gesteigert. Hinzu kommt die Verdopplung der Produktionslinien.

NEUE PRODUKTIONSLINIEN UND HOHER OUTPUT AUFGRUND DES PV-BOOMS

Die Norderweiterung des Produktionswerks im österreichischen Sattledt ist seit August 2022 in Betrieb. Dort wird der Fronius Tauro gefertigt. Zusätzlich wurde auch die Fertigung umgebaut, wodurch letztes Jahr eine zusätzliche Produktionslinie für den Fronius GEN24 Plus entstand.

«Der Output bei Fronius ist so hoch wie noch nie», freut sich Martin Hackl. Der Grund hierfür liegt in einem regelrechten PV-Boom. «Photovoltaik ist so gefragt wie nie zuvor und damit explodiert auch die Nachfrage», erklärt Martin Hackl.

VERDREIFACHUNG DER LAGERKAPAZITÄTEN, ERHÖHTER AUTOMATISIERUNGSGRAD

Die Erweiterung der Produktionsstätte in Sattledt brachte nicht nur eine Erhöhung der Produktionskapazität, sondern ermöglichte auch eine Reihe von internen Verbesserungen. So wurden zum Beispiel die internen Lagerkapazitäten verdreifacht, wodurch optimierte Lagerbestände die Produktionssicherheit nachhaltig sichern.

Besonders hervorzuheben ist der erhöhte Automatisierungsgrad der Produktionslinien. Jeder Wechselrichter durchläuft vor seiner Freigabe Abschlusstests und Dauerbelastungstests im Prüfzentrum. Zudem hat Fronius ein 25 Meter hohes Hochregallager eingeführt, das die Lagerung noch effizienter und sicherer macht.

NACHHALTIGE INVESTITIONEN AN ALLEN STANDORTEN

Investitionen in energiesparende Technologien und ein bewusster Umgang mit Ressourcen ist bei Fronius fest verankert: Mithilfe von zwei Eisspeichern wird der Produktionsstandort in Sattledt im Winter beheizt und im Sommer gekühlt. Es handelt sich dabei um die aktuell grösste Anlage dieser Art in Europa.

BUSINESS UNIT SOLAR ENERGY

Die 1992 gegründete Fronius Business Unit (BU) Solar Energy feierte letztes Jahr ihr 30 ­ jähriges Bestehen. Unter dem Motto «Energize your life» entwickelt das Unternehmen innovative Lösungen, mit denen sich Sonnenenergie kosteneffizient und intelligent erzeugen, speichern, verteilen und verbrauchen lässt. Fronius Solar Energy macht es möglich, 24 Stunden Sonne zu nutzen, und ist so Wegbereiter einer lebenswerten Zukunft, in der erneuerbare Energien zu 100 Prozent den weltweiten Energiebedarf decken. Nachhaltig entwickelt und produziert werden die Lösungen komplett in Europa – überwiegend in Österreich. Weltweit ist Fronius Solar Energy mit 26 Niederlassungen vertreten und kann bis dato auf eine Gesamtleistung von mehr als 29 Gigawatt installierter Wechselrichter verweisen. Der Vertrieb erfolgt über ein globales Kompetenznetzwerk aus Installations­, Service­ und Vertriebspartnern.

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Der Output bei Fronius ist so hoch wie noch nie Martin Hackl, Global Director Marketing and Sales, Business Unit Solar Energy, Fronius International GmbH © Fronius International GmbH © Fronius International GmbH

SCHWEIZER ENERGIEWENDE AUF DEM SCHEIDEWEG

Wie steht es um die Zukunft der lokalen Elektrizitätsgemeinschaften

Nach rund zwei Jahren intensiver Beratung hat das Parlament im vergangenen September mit einer klaren Mehrheit dem «Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien», kurz Stromversorgungsgesetz, zugestimmt.

Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Meilenstein in der Schweizer Energiepolitik, legt den Grundstein für einen schnellen und zielgerichteten Ausbau erneuerbarer Energien und schafft die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Erreichung der Klimaziele bis 2050. Dazu beitragen sollen unter anderem lokale Elektrizitätsgemeinschaften, kurz LEGs genannt. Diese Gemeinschaften zum nachbarschaftlichen Stromhandel wurden erstmals durch konkrete Bestimmungen im neuen Gesetz verankert. Trotz sorgfältiger Interessenabwägung und Einbeziehung zahlreicher Akteur*innen steht das zukunftsorientierte Gesetz nun vor einer entscheidenden Hürde. Gegner*innen der Windkraft und Naturschützer*innen haben das Referen-

dum ergriffen. Zum fi nalen Showdown kommt es Anfang Juni bei der Volksabstimmung. Nur mit einem Ja an der Urne am 9. Juni wird in der Schweiz der Weg für den nachbarschaftlichen Stromhandel innerhalb lokaler Elektrizitätsgemeinschaften geebnet.

Alles auf Anfang: Was sind eigentlich lokale Elektrizitätsgemeinschaften? In den vergangenen Jahrzehnten hat sich das europäische Energiesystem grundlegend verändert. Während die Stromversorgung früher überwiegend durch einige wenige zentrale fossile oder atomare Kraftwerke erfolgte, zeichnet sich in den letzten Jahren ein klarer Trend zu einem dezentralen Energiesystem ab. Das steigende Umweltbewusstsein der Bevölkerung, die Aussicht auf Kosteneinsparungen und der

Wunsch nach Energieunabhängigkeit bewegen immer mehr Haushalte dazu, die grüne Energieversorgung selbst in die Hand zu nehmen. Durch private Investitionen in erneuerbare Energien werden sie von passiven Verbraucher*innen zu aktiven Prosument*innen, die nicht nur Energie konsumieren, sondern auch selbst erzeugen und somit zur Energiewende beitragen.

Diese Entwicklung prägt nicht nur massgeblich die Zusammensetzung der europäischen Energieversorgung, sondern führte ausserdem zum Aufkommen von Energiegemeinschaften. Als Zusammenschlüsse von Privatpersonen und lokalen Unternehmen ermöglichen es diese, gemeinsam erneuerbare Energie vor Ort zu produzieren, zu teilen und zu verbrauchen. Neben dem wachsenden Bedürfnis

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Autorin: Tamara Kleedorfer

der Bevölkerung nach Energieunabhängigkeit und aktiver Beteiligung an der Energiewende spielt auch der zunehmend günstige rechtliche Rahmen eine entscheidende Rolle. Während die EU durch die Erneuerbare-EnergienRichtlinie (RED II) seit 2018 einen rechtlichen Rahmen für Energiegemeinschaften vorgibt, sind diese in der Schweiz bisher noch nicht möglich.

Als Vorstufe der lokalen Elektrizitätsgemeinschaften, des Schweizer Äquivalents zu den Energiegemeinschaften, sind hierzulande bislang lediglich der Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) und Eigenverbrauchsgemeinschaften (EVG) möglich. Diese Konstrukte erlauben die gemeinsame Nutzung von Energie auf vertikaler Ebene, also innerhalb eines einzelnen Gebäudes oder weniger Gebäude, die über ein privates Netz verbunden sind. Das neue Stromversorgungsgesetz sieht erstmals die Nutzung des öffentlichen Strom netzes vor und schafft die rechtliche Grundlage für den nachbarschaftlichen Stromhandel über Grundstücksgrenzen oder gar ganze Nachbarschaften hinweg.

VORTEILE FÜR ALLE BETEILIGTEN

LEGs bieten eine Vielzahl an Vorteilen, sowohl für ihre Mitglieder als auch für die Energiewirtschaft und die heimische Energiewende im Allgemeinen.

Finanzielle Anreize sind für Mitglieder defi nitiv ein schlagendes Argument. Selbst jene Personen, die keine eigene Erzeugungsanlage installieren können (zum Beispiel Mieter*innen), können von kostengünstigem, sauberem Strom profitieren, der von der Gemeinschaft bereitgestellt wird, und dadurch ihre Stromkosten senken. Diejenigen, die selbst eine Anlage besitzen und Strom erzeugen, haben gleichzeitig die Möglichkeit, durch den Verkauf ihres Überschusses zusätzliche Einnahmen zu generieren.

Die Vorteile erstrecken sich jedoch weit über das Finanzielle hinaus. So ermöglichen Elektrizitätsgemeinschaften ihren Mitgliedern beispielsweise Energieunabhängigkeit, da sie durch die lokale Erzeugung erneuerbarer Energien weniger abhängig von konventionellen Energieversorgern sind. Ausserdem fördern LEGs demokratische Entscheidungsprozesse und sorgen für Transparenz in komplexen Marktprozessen. Sie ermöglichen es den Mitgliedern, aktiv an Entscheidungen über die Energieproduktion und -verwendung teilzunehmen. Die lokale Produktion verbessert ausserdem die CO2 -Bilanz und damit den ökologischen Fussabdruck der Gemeinde, während gleichzeitig der Zusammenhalt und die Gemeinschaftsbildung gefördert werden.

Auch die lokale Wirtschaft profitiert davon. Einerseits werden Arbeitsplätze geschaffen und die wirtschaftliche Entwicklung der Region wird gestärkt. Andererseits unterstützen sie die lokale Energieproduktion und -nutzung und schaffen Anreize, den Strom dann zu verbrauchen, wenn er in der Nachbarschaft erzeugt wird.

Abschliessend tragen Elektrizitätsgemeinschaften massgeblich zur Verbesserung der heimischen Stromversorgung bei, indem sie lokale Erzeugung und Verbrauch effi zienter miteinander verknüpfen. Durch die gemeinsame Nutzung erneuerbarer Energiequellen wie Solar- oder Windkraft können sie die Abhängigkeit von zentralen Kraftwerken verringern und die Versorgungssicherheit erhöhen. Zudem ermöglichen sie eine dezentrale Energieerzeugung und -speicherung auf lokaler Ebene, was die Resilienz gegenüber Störungen oder Ausfällen im übergeordneten Netz verbessert.

NACHBARLAND ÖSTERREICH

ALS PARADEBEISPIEL

Im Nachbarland Österreich sprechen die Zahlen für sich: Seit Inkrafttreten des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes im Juli 2021 wurden bereits über 1000 Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften ins Leben gerufen. Dadurch hat sich die Alpenrepublik im europäischen Vergleich als führend in der Konzeption und Umsetzung von Energiegemeinschaften etabliert und dient anderen Ländern als vorbildliches Beispiel. Doch warum sind Energiegemeinschaften in Österreich solch ein Erfolg?

Zurückzuführen ist das auf drei wesentliche Aspekte: Die österreichische Regierung hat einerseits eine bemerkenswerte Geschwindigkeit bei der Umsetzung zielgerichteter Gesetze gezeigt, was einen effizienten Rechtsrahmen für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Förderung von Energiegemeinschaften geschaffen hat. Andererseits verfügt das Nachbarland über effiziente Energiedatenquellen. So sind intelligente Messsysteme, bekannt als Smart Meter, weit verbreitet. Diese bilden die Grundvoraussetzung für die Erfassung von Energieverbrauchs- und -produktionsdaten, die dann über die nationale Plattform für den energiewirtschaftlichen Datenaustausch (EDA) an Community-Manager übermittelt werden, um eine e ffi ziente Verwaltung und Abrechnung von Transaktionen innerhalb der Energiegemeinschaften zu ermöglichen.

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Um den Ausbau noch stärker voranzutreiben, wurde die Österreichische Koordinationsstelle für Energiegemeinschaften geschaffen – eine staatliche Einrichtung, die bei der Gründung von Energiegemeinschaften unterstützt. Durch die Bereitstellung wertvoller Ressourcen, von Beratung und strategischer Unterstützung stellt diese Initiative sicher, dass Energiegemeinschaften in Österreich nicht nur eine Vision oder ein Pilotprojekt sind, sondern zu einer florierenden Wirklichkeit werden.

ETH-ZÜRICH-SPIN-OFF EXNATON MACHT

ELEKTRIZITÄTSGEMEINSCHAFTEN AUCH IN DER SCHWEIZ MÖGLICH

«Energiegemeinschaften sind das perfekte Beispiel für die Kraft der Synergie und Zusammenarbeit. Durch kollektives Handeln und die gemeinsame Verantwortung können wir nicht nur die Umwelt schützen, sondern auch Energiekosten senken und lokale Gemeinschaften stärken», ist Dr. Liliane Ableitner, Mitgründerin und Geschäftsführerin des Softwareanbieters Exnaton überzeugt. Seinen Ursprung hatte das Unternehmen 2017 im Forschungsprojekt Quartierstrom der ETH Zürich gefunden. Gemeinsam mit ihren beiden Mitgründer*innen hat Ableitner in Zusammenarbeit mit dem lokalen Energieversorger, dem Wasser- und Elektrizitätswerk Walenstadt (WEW), und mit Unterstützung des Bundesamts für Energie die erste Elektrizitätsgemeinschaft der Schweiz ins Leben gerufen. In dieser haben sich etwa 40 Haushalte zusammengeschlossen, um gemeinsam erneuerbare Energie zu erzeugen und zu verbrauchen. Auch fünf Jahre nach ihrer Gründung besteht die Gemeinschaft noch immer erfolgreich fort.

Aus dem Erfolg von Quartierstrom entstand schliesslich das Climate-Tech-Unternehmen Exnaton, welches als Softwareanbieter auf die Abrechnung von Energiegemeinschaften spezialisiert ist. Im Bestreben, den Weg für ein erneuerbares und nachhaltiges Energiesystem zu ebnen, entwickelt das junge Unternehmen die innovative Abrechnungssoftware PowerQuartier, durch welche Verbrauchende ihren Strom direkt von ihren Nachbar*innen kaufen, Elektrofahrzeuge mit lokalem, kostengünstigem und erneuerbarem Strom au fl aden oder Mikroinvestitionen in gemeinsame Energieanlagen in der Umgebung tätigen können. Heute setzt Exnaton in den Nachbarländern (Österreich, Deutschland und Luxemburg) bereits zahlreiche Projekte zum nachbarschaftlichen Stromhandel erfolgreich um.

«Der Beschluss des Stromversorgungsgesetzes markiert einen wichtigen Meilenstein in der Schweizer Energiepolitik. Wir konnten anhand zahlreicher Projekte das Potenzial von solchen Zusammenschlüssen hautnah miterleben, weshalb wir davon überzeugt sind, dass sie einen Wendepunkt in unserer Energiewende darstellen könnten. Wir hoffen, bald auch Energieversorgungsunternehmen in unserem Heimatland mit unserer Expertise und Erfahrung bei der Umsetzung von LEGs unterstützen zu dürfen», fügt Ableitner hinzu.

WIE GEHT ES NUN WEITER?

Expert*innen aus Wissenschaft, Energiewirtschaft, Naturschutz und Politik sind sich einig: Das vorgeschlagene Stromversorgungsgesetz fördert Innovation und schafft verlässliche Rahmenbedingungen für den schnellen Ausbau erneuerbarer Ener-

94 bundesRUNDSCHAU ENERGIEMANAGEMENT

gien, wobei gleichzeitig der Naturschutz berücksichtigt wird. Es stellt die Weichen für die kommenden Jahrzehnte und wird unmittelbaren Ein fluss auf die Sicherheit und Verfügbarkeit der Stromversorgung in der Schweiz haben.

ÜBER EXNATON

Um das Vorhaben zu fördern, haben der Dachverband der Wirtschaft für erneuerbare Energien und Energiee ffi zienz aeesuisse, der Dachverband der Schweizer Wirtschaft economiesuisse, der Branchendachverband der Schweizer Strom -

Exnaton ist ein mehrfach ausgezeichnetes Spin­off­Unternehmen der ETH Zürich, das von drei ehemaligen Doktorand*innen gegründet wurde. Im Bestreben, den Weg für ein erneuerbares und nachhaltiges Energiesystem zu ebnen und neue digitale Geschäftsfelder für Energieversorgungsunternehmen zu erschliessen, entwickelten sie die innovative Abrechnungssoftware PowerQuartier. Die White­Label­SaaS­Plattform ermöglicht die Administration und Abrechnung von Erneuerbare­Energie­Gemeinschaften und gemeinschaftlichen Erzeugungsanlagen. Dank PowerQuartier können Verbrauchende nun direkt von ihren Nachbar*innen Strom kaufen, Elektrofahrzeuge mit lokalem, kostengünstigem und erneuerbarem Strom aufladen oder Mikroinvestitionen in gemeinsame Energieanlagen in der Umgebung tätigen. Möglich machen dies moderne Informationstechnologie und künstliche Intelligenz.

wirtschaft VSE und zahlreiche weitere Organisationen die «Allianz für eine sichere Stromversorgung» ins Leben gerufen. Ziel der Vereinigung ist es, ein Bewusstsein für die Debatte zu schaffen und Unterstützer*innen für das Gesetz zu fi nden.

Denn nun liegt es in den Händen der Stimmbevölkerung: Im Juni 2024 fi ndet die fi nale Abstimmung über das Stromgesetz statt. Obwohl lokale Elektrizitätsgemeinschaften nur ein kleiner Bestandteil des umfangreichen Gesetzesvorschlags sind, wird damit auch über die Zukunft des nachbarschaftlichen Stromhandels entschieden. Nur bei einem positiven Beschluss kann dieser visionäre Ansatz endlich auch in der Schweiz Realität und das volle Potenzial der grünen Energiewende ausgeschöpft werden.

www.exnaton.com

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VORSCHAU

Die nächste bauRUNDSCHAU-Ausgabe erscheint mit energieRUNDSCHAU im August 2024

Folgende Schwerpunkte stehen auf unserer Agenda:

bauRUNDSCHAU

w Green Building

w Innovativer Holzbau

w Naturbaustoffe

w Die besten Fensterbauer der Schweiz

energieRUNDSCHAU: w Verwaltungs-Management w Sicherheit

w Umwelt und Energie

w Mobilität

Herausgeber

Schweizer Fachmedien GmbH

Pfeffingerstrasse 19

CH-4153 Reinach

Telefon +41 78 322 63 43

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Redaktion

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Leitung Produktion & Grafik

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Aboservice info@schweizerfachmedien.ch

bauRUNDSCHAU

Autor*innen

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Claudia Fichtner-Pichaud

Fränzi Grossenbacher

Martin Gamlich

Sven Heuer

Mario Hetzel

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Dilara Sophie Körtel

Georg Lutz

Monika Probst

Max Räb

Miguel Rodriguez

Lino Rottenberger

Karen Schulte-Sienbeck

Daniel Spitzer

Adrian Vonlanthen

Christian Wenger

Corinne Wyer

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Patrick Briano

Interviewpartner*innen

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Durali Inan

Daniel Kessler

Daniel Schwarz

Stephan Speiser

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