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Mitten im Leben

Kirchenfeste sind nicht einfach geschichtliche Erinnerung, sondern haben einen Bezug zum Leben. Anlässlich des Hochfestes «Maria Himmelfahrt», so die landläufige Bezeichnung, möchte ich dafür zwei Begründungen liefern:

Im Jahr 2000 durfte meine damalige Pfarrei Kédougou/Senegal einen Katecheten auf Wallfahrt schicken ins Heilige Land, nach Rom und Lourdes. Zurück kam er unter anderem mit Fotos vom Grab Marias am Fuss des Ölbergs. Dies löste bei einer Gruppe von Schwestern eine Welle der Entrüstung aus. «Das kann nicht sein!», meinten sie. «Maria ist doch gar nicht gestorben!»

«Irrlehre». Erlösung brachte erst ein Interview mit Papst Johannes Paul II., das etwa 1 Woche später in der Vatikanzeitung erschien. Darin äusserte er, dass er nicht wisse, ob Maria gestorben sei. Er habe aber keine Mühe damit, daran zu glauben. Die Schwestern waren endlich beruhigt.

Noch viel mehr mit unserem Leben hat zu tun, dass die Aufnahme Marias in den Himmel auch ein Versprechen an uns beinhaltet: Jede und jeder, der auf Gott und Jesus Christus seine/ihre Hoffnung setzt, wird am Ende des irdischen Lebens ebenfalls in den Himmel aufgenommen. Darauf dürfen wir vertrauen, denn Jesus selbst hat gesagt: «Denn das ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, das ewige Leben hat und dass ich ihn auferwecke am Jüngsten Tag.»

(Joh 6,40) und «Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin.» (Joh 17,24)

«Maria Himmelfahrt» ist damit ein Fest «mitten im Leben». Es lohnt sich, auch andere Kirchenfeste daraufhin zu überprüfen, welche Bedeutung sie für unser eigenes Leben hier und heute haben. Lassen Sie sich überraschen!

Alle Hinweise darauf, dass in der Bibel nichts darüber steht, ob Maria vor ihrer Aufnahme in den Himmel gestorben ist oder nicht, fruchteten nichts. Die Schwestern blieben aufgebracht ob solch einer