Pfarrblatt Pfarrei Stans - 10 -2020

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10 2020

21. Mai bis 3. Juni 2020

STANS OBERDORF BÜREN


Pfarrblatt Stans Stans, Oberdorf, Büren, Maria Rickenbach Kath. Pfarramt Stans Knirigasse 1 041 610 92 61 sekretariat@pfarrei-stans.ch www.pfarrei-stans.ch

Sekretariat und Pfarrblatt Claudia Halter-Häfliger Montag bis Freitag 08.30 – 11.30   /   14.00 – 17.00 Uhr

Leitungsteam der Pfarrei Melchior Betschart Marino Bosoppi-Langenauer Claudia Halter-Häfliger Pfarradministrator Melchior Betschart Am Saumweg 10, Stans G: 041 610 92 61 P: 041 610 02 01 oder 078 905 61 82 melchior.betschart@pfarrei-stans.ch

Seelsorger Marino Bosoppi-Langenauer Kirchstrasse 10, Büren G: 041 610 92 61 P: 041 610 21 01 marino.bosoppi@pfarrei-stans.ch

Religionspädagogen Daniela Bühlmann Knirigasse 4, Stans P: 041 610 24 15 daniela.buehlmann@pfarrei-stans.ch

Patrizia Vonwil-Immersi Turmatthof 18, Stans P: 041 628 02 66 patrizia.vonwil@pfarrei-stans.ch

Markus Leuthold Schmiedgasse 27, Stans G: 041 610 66 07 markus.leuthold@pfarrei-stans.ch

Kerstin Wesner Käppelimattstr. 6, Hergiswil P: 079 747 63 94 kerstin.wesner@pfarrei-stans.ch

Praktikantin Susanne Wallimann Geriweg 4, Kägiswil G: 041 610 66 07 susanne.wallimann@pfarrei-stans.ch

Sigrist Andrzej Tkaczyk 079 818 80 54 andrzej.tkaczyk@pfarrei-stans.ch

Pfarreiheim Daniel Lüönd, 079 818 80 55 pfarreiheim@pfarrei-stans.ch

Pfarreimitarbeitende Dorfplatz 13, Sigristenhaus Tel. 041 610 66 07 John Joy, Markus Elsener, ­Daniela Bühlmann, Patrizia Vonwil, Markus Leuthold, Kerstin ­Wesner, Susanne ­Wallimann

Hauptorganistin Judith Gander-Brem Wächselacher 41, Stans 041 610 99 81

Vikar John Joy, Knirigasse 1, Stans G: 041 610 66 07 P: 041 610 92 61

st.britt@bluemail.ch

john.joy@pfarrei-stans.ch

Jugendseelsorger Markus Elsener-Wagner Knirigasse 2b, Stans P: 041 611 05 81 markus.elsener@pfarrei-stans.ch

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gander-brem@bluewin.ch

Chorleiter Stephan Britt, Via Maistra 23, 7534 Lü, 079 276 47 44 Präsident des Kirchenrates Matthias Bünter-Lindegger Nägeligasse 19, Stans 041 610 29 42 Präsidentin des Pfarreirates Monika Durrer Stansstaderstrasse 51, Stans 041 610 64 37

Friedhofverwaltung Gemeindeverwaltung, Stans 041 619 01 00 Bestattungsinstitut Flury GmbH, Tottikonstr. 62 Stans, 041 610 56 39 info@bestattungsinstitut-flury.ch

Missione Cattolica Italiana Don Lorenzo Campagnoli Brunnen SZ, 079 355 43 03 frlorcamp@hotmail.com

Sekretariat: 041 820 38 06 Sonntagsgottesdienste (ausserhalb der Pfarrkirche) 07.00 Kapuzinerkirche (Laudes mit Kommunionfeier) 17.00  Klosterkirche St. Klara 10.30  Wohnheim Nägeligasse 14-täglich Werktagsgottesdienste in der Pfarrkirche: 08.00 Dienstag, Mittwoch und Freitag (bei Beerdigungen jeweils um 09.30 Uhr) 09.30 Donnerstag, Samstag Rosenkranzgebete: Muttergotteskapelle Mo bis Fr um 16.15 Uhr Beichtgelegenheit nach telefonischer Anmeldung Kaplanei Büren Marino Bosoppi-Langenauer Kirchstrasse 10, Büren 041 610 21 01 seelsorger@kirchebueren.ch www.kirchebueren.ch

Präsident des Kapellrates Patrik Rohrer, Kirchstrasse 2, Büren, 041 610 89 84 p.rohrer@archbau.ch

Chorleiter Oliver Häfner, 078 842 35 55 Kaplanei Maria Rickenbach Wallfahrtspfarrer Albert Fuchs 041 628 13 64 ma-rickenbach@bluewin.ch


Das Wirken des Heiligen Geistes Die Jünger haben die Anwesenheit Gottes erfahren. Das Erste, das der Geist bewirkt, ist, dass die Verwirrung der Sprachen ein Ende nimmt. In Jerusalem sind jüdische Pilger aus allen Regionen des Römischen Reiches und sie alle können die Jünger verstehen, die getrieben von der Kraft des Heiligen Geistes auf die Strasse gehen, um Gottes machtvolle Taten zu verkünden.

Wahrscheinlich ist es dem Apostel Lukas nicht leicht gefallen, das Pfingstereignis in angemessene Worte zu fassen. Er beschreibt, wie der Heilige Geist vom Himmel kommt: mit einem Brausen wie ein Sturm, der das ganze Haus durchweht, und wie Feuerzungen, die sich auf alle verteilen. Das Kommen des Heiligen Geistes ist zwar ein geistliches Ereignis, das aber auch materiell erfahrbar wird. Wahrscheinlich haben wir alle schon einmal einen solchen Sturm erlebt, der durch alle Ritzen zieht und an den Fenstern rüttelt. Eine gewaltige Kraft. Sturm ist in der Bibel oft ein Bild für eine Erscheinung Gottes. Auch Feuer ist ein Bild für die Anwesenheit Gottes. Wir kennen die Geschichte vom brennenden Dornbusch, und als Mose auf den Sinai stieg, um von Gott die Zehn Gebote zu empfangen, war der ganze Berg in Feuer gehüllt. Pfingsten, die Kraft des Heiligen Geistes ­erleben, das ist auch heute möglich. Der Heilige Geist wirkt. Lassen wir uns von ihm ergreifen.

Das Sprachwunder an Pfingsten, als alle Menschen die Worte der Apostel verstehen konnten, meint mehr, als dass diese in einer bekannten Weltsprache gesprochen hätten. Vielleicht ist die Sprache des Heiligen Geistes die Sprache der Herzen. Die Menschen aller Völker und Sprachen wissen, was Liebe ist. Sie erkennen, ob jemand mit guten A ­ bsichten kommt oder Streit sucht. Die Sprache, die alle Menschen erreicht, ist die Sprache der Liebe. Die Apostel geben mit ihrem Leben, ihren Worten und ihrem Tun Zeugnis von Jesus Christus. Sie geben Zeugnis von der Liebe, die Gott uns durch seinen Sohn erwiesen hat. Das kann ein Aufruf für uns heute an Pfingsten sein. Nicht Angst und Gewalt sind Früchte des Geistes, sondern Friede und Langmut. Schaffen wir so den Raum, in dem Gott die Herzen der Menschen anrühren kann. Am Pfingsttag öffnet der Heilige Geist die Tore des Hauses und der Herzen. Nach ­Tagen des Rückzugs gehen die Apostel auf die Strasse hinaus und verkündigen den Auferstandenen Herrn. Der Heilige Geist ist es, der ihnen Wort und Stimme gibt. Dieser Heilige Geist ist auch uns geschenkt!

Melchior Betschart

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Aktiv in Corona-Zeiten Einblicke in unser Wirken und Tun Im Verlauf der letzten Wochen haben wir von zwei Bürerinnen, RoseMarie Dinner-Hänggi und Gritli Odermatt-Flühler, im jeweiligen Familienkreis Abschied genommen. Beide Abdankungen fanden draussen auf dem Friedhof statt, die eine in Basel (Familiengrab) und die andere in Büren. Die Trauerfamilien waren sich der ausserordentlichen CoronaSituation bewusst – gemeinsam haben wir versucht, eine würdige, sehr persönliche Trauerfeier zu gestalten. Dabei wurde mir bewusst, dass gerade feine, kleine Gesten wie Verbeugen oder das Austauschen von Blicken, in dieser Zeit intensiver wahrgenommen werden. Es war mir wichtig, mit kleinen Zeichen zu signalisieren: «Ich fühle mich mit euch verbunden, ich möchte euch nahe sein.» Nach den Bestattungen habe ich da und dort erfahren, dass auch Abwesende «anwesend» waren und die Trauerfeiern mitgetragen haben, indem zum Beispiel bei ihnen zu Hause eine Kerze brannte. Das Zusammenstehen mit vorgeschriebener Distanz schenkt auch Kraft, spürbare Nähe und bereitet Freude. Marino Bosoppi-Langenauer

Zurzeit bin ich dabei, Menuplan, Rezepte und Einkaufslisten für das Blauringlager zu erarbeiten, in der festen Hoffnung, dass das Lager auch stattfinden kann. Dieses Jahr werde ich ausnahmsweise nicht nur als Präses, sondern auch als Küchenchefin dabei sein. Mit den Scharleiterinnen bin ich in regelmässigem Kontakt, gibt es doch immer wieder das eine

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und andere zu besprechen und klären. Weiter gehe ich einkaufen für Menschen, welche dies im Moment nicht selber tun können. Das macht viel Freude und es gibt sehr schöne Begegnungen und Gespräche. Und ich schätze die Zeit sehr, die ich nun habe, um endlich einmal in Ruhe Unterrichtslehrmittel für die ORS studieren zu können und mich für den Religionsunterricht davon inspirieren zu lassen. Daniela Bühlmann

«Wir sehen uns Mitte Juni zum Kaffee, damit wir auf den 90. Geburtstag anstossen können.» Diese ­ Einladung kam im Rahmen eines meiner Seel­sor­ge­ telefonate zustande. Solch schöne Momente machen meine Arbeit so wertvoll. Dafür bin ich dankbar. Patrizia Vonwil

Die Zeit der Krise nutze ich als Chance. Einerseits bin ich dankbar dafür, in meinem Büro von zu Hause aus dank technischer Hilfsmittel gut vernetzt zu sein. Andererseits kann ich meine Tätigkeiten in meinem eigenen Rhythmus ausführen. Es sind dies Tätigkeiten wie Vorbereitungen der Schullektionen, Briefe oder Materialversand an die Schülerinnen und Schüler oder die Vorbereitung einer ökumenischen Kleinkinderfeier für zu Hause, die aktuell auf unserer Website zu finden ist. Als ganz besonders bereichernd empfinde ich die Telefongespräche, die wir alle mit unseren Pfarr-


eiangehörigen ab 75 Jahren führen. Es ergeben sich dadurch Kontakte, welche ohne die Krise wohl nicht zustande gekommen wären. Dennoch freue ich mich auf die Zeit, wenn der Alltag wieder von «realen» Begegnungen geprägt ist, denn dies ist letztendlich der wichtigste Teil unseres Berufes. Susanne Wallimann Corona: Plötzlich kann so vieles, was Kirche im Kern ausmacht, nicht mehr stattfinden. Für mich schöpft Kirche viel von ihrer Lebendigkeit aus der direkten Begegnung mit Menschen. Da versammelt sich Gemeinschaft, strahlen sich Menschen an, schütteln sich die Hände. Und von einem Tag auf den anderen ist all das nicht mehr möglich. Was mache ich während dieser speziellen Zeit? Zuerst hiess es für mich einmal gesund zu werden und mich von einer «klassischen Grippe» zu erholen. Viel Zeit und Energie brauchte es dann fürs Absagen und Neudenken von Anlässen. Wir sind mitten auf dem Firmweg mit 60 jungen Menschen … und alles muss abgesagt werden. Doch inzwischen ist der Abschluss des Firmweges im Herbst organisiert und ich freue mich auf die Firmung am 27. September. Doch auch ganz viel Praktisches für das Hier und Jetzt durfte ich umsetzen. Es tat gut, eine farbige Osterkarte gestalten zu dürfen. Hoffnungsvolle Stunden konnte ich auch am Telefon mit vielen Menschen ab 75 erleben: So viel Dankbarkeit und Gelassenheit steckt an! Und dann ist da noch mein Amt als Gemeinderat und mein Lehrauftrag an der Uni – trotz Home-Office soll und kann alles weitergehen. Das fordert heraus und ist auch spannend. Markus Elsener

Im Moment fehlt mir ganz klar der direkte Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen. So schicke ich ihnen regelmässig «Religionspost» nach Hause, die ihren Alltag etwas auflockern soll, und freue mich, wenn ich Fotos mit ihren Erfolgserlebnissen zurückgeschickt bekomme. Aber auch wir Erwachsenen brauchen diese Seelennahrung. Deshalb stelle ich mit Unterstützung von Susanne jede Woche neue Ideen für unsere Pfarrkirche und das Obere Beinhaus zusammen, die unsere Kirchenbesucher mit nach Hause nehmen können und die ihnen den Alltag erleichtern sollen. Diese Aufgabe lässt mich sehr kreativ werden. Sehr bereichernd waren für mich die Telefongespräche mit unseren älteren Pfarreiangehörigen. Und dann ist noch ein neues Liederbuch für die Kleinkinderfeiern entstanden, in der Pfadi bin ich im «Krisenfahrplan» dabei, der PC ist auch etwas ausgemistet worden. Langweilig wird mir nie. Am meisten freue ich mich aber auf das Wiedersehen mit Ihnen/euch allen. Kerstin Wesner Ich versuche immer optimistisch an Dinge heranzugehen. Darum bin ich mir sicher, dass es Wissenschaft und Politik gelingen wird, diese Pandemie einzudämmen. Ich geniesse jetzt die Ruhe und Stille der Natur, die Sonne und Spaziergänge, die Telefongespräche und Home-Office. Ich freue mich aber auch sehr darauf, wenn wir die öffentlichen Gottesdienste wieder feiern dürfen. John Joy

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Aktiv in Corona-Zeiten (Fortsetzung) Es hat zwei Seiten: Einerseits fehlt mir der direkte Kontakt mit den Menschen, keine Schule, keine Besuche im Altersheim, keine Treffen mit Freunden und Familien. Anderseits durfte ich Erfahrungen machen, welche ich ohne Corona so nicht gehabt hätte. Erwähnen möchte ich zwei. Die Telefongespräche, welche wir vom Team aus gemacht haben, waren sehr bereichernd und spannend. Grosse Solidarität spürte ich zwischen jüngeren und älteren Menschen, was mich sehr gefreut hat.

Eine zweite Erfahrung war das «Hüten» von Schülerinnen und Schülern. Mit einer Gruppe habe ich ein Lied gesungen und da haben die Kinder spontan ihr selbstgebasteltes Cachon (eine Art Trommel) geholt. Am Schluss haben wir den anwesenden Lehrpersonen auf Wunsch der Kinder ein kleines Konzert (nur ein Lied) gegeben. Spontan, kreativ, herzlich, so könnte man es zusammenfassen. Nun hoffe ich auf eine schrittweise Öffnung, damit Begegnungen wieder möglich werden. Markus Leuthold Fortsetzung folgt.

Sunntigsfiir Samstag, 30. Mai «Gottes Geist bewegt»

Leider kann diese Feier nicht in gewohnter Form stattfinden. Gottes Geist lässt sich aber trotzdem im Oberen Beinhaus entdecken. Vorbeikommen lohnt sich!

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Kaplanei Büren Bachprozession in Büren Am 1. Mai waren Oswald Christen, Uerte­ vogt, Alfred Liem, Fahnenträger, Oliver Häfner, Dirigent Kirchenchor, Yvonne Flühler, Sakristanin, und ich ganz im Sinn des diesjährigen Erstkommunionthemas ZÄME UNTERWÄGS.

Mit genügend Abstand pilgerte die ausnahmsweise kleine Gruppe in Richtung Zili. Dort angekommen, trugen wir unsere Bitten vor Gott. Eine lautete: Immer wieder sind Menschen in unserer Umgebung ausgebrannt – einfach leer. Öffne du ihre Herzen, damit sie sich wieder freuen können an den Blumen am Weg. Nach einem Augenblick der Stille und bei einbrechender Dunkelheit erreichten wir die Bruderklausenkirche, wo wir um den Segen für Volk und Land baten, bevor Oliver Häfner den Bittgang mit Orgelspiel feierlich beendete.

Marino Bosoppi-Langenauer

Wie es die Tradition will, zogen wir von der Kirche aus zum Buoholzbach und dankten Gott für das geheimnisvolle Zusammen­ wirken der Elemente. Dankbar für den langersehnten Regen baten wir am Bach den Schöpfer, so klar wie Wasser sein zu dürfen, das heisst, wir sollen in unserem Dorf immer wieder versuchen, klar und offen miteinander zu kommunizieren. Nach dem Segen zogen wir – wie jedes Jahr – weiter zur Fensterfabrik Bünter und hielten beim Kreuz Station. In der Arbeitswelt spielen Motoren / Roboter eine immer grössere Rolle. Sie werden durch Strom, Benzin, Diesel usw. angetrieben. ­Leistung ist möglich, wenn die richtige Energie vorhanden ist. Auch wir Menschen brauchen immer wieder Antrieb, Kraft, Motivation, um etwas zu bewegen. Welcher Treibstoff gibt mir Kraft? Ist es die Familie, ein Telefongespräch, ein Kartengruss, das Anzünden einer Kerze, ein Gebet, ein SMS …?

Pfingsten 2020 Durch Dich Heiliger Geist kann alles neu werden Gib uns neue Gedanken und lass uns das Undenkbare denken Gib uns neue Gefühle und lass uns das Unbegreifbare fühlen Gib uns neue Taten und lass uns das Unmögliche tun Gib uns ein neues Herz und lass uns dem Unfassbaren Raum geben Mach alles neu und lass uns Deine neue Welt sein hier auf Erden Anton Rotzetter

Für aktuelle Informationen und Angaben besuchen Sie www.kirchebueren.ch oder konsultieren Sie den Schaukasten der Kirche Büren. Lassen Sie sich überraschen!

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Regional

Aus dem Coronaleben in Nidwalden

«Die Agenda wurde quasi leer geräumt» Schwester Lea Heinzer (30) lebt im Kapuzinerinnenkloster St. Klara Stans. Welche Auswirkungen das Covid-19-Virus auf das Leben der Klostergemeinschaft hat, erzählt sie im Interview.

Gibt es Dinge, welche dir wegen dieser Coronazeit wichtiger geworden sind als sie dies vorher waren? Ich hätte nicht gedacht, dass mir Hände waschen so wichtig wird. In welchen Aspekten hat sich das Leben im Kloster St. Klara verändert? Was ist gleich geblieben? Die für mich grösste Veränderung ist im Moment, dass wir keine Eucharistie feiern können. Das ist Neuland, nicht nur für mich.

Zudem habe ich momentan kaum Termine ausserhalb des Klosters, die gut gefüllte Agenda wurde quasi leer geräumt. Ansonsten läuft unser Klosteralltag wie gewohnt. Die meisten deiner Mitschwestern gehören zur sogenannten «Risikogruppe». Welche Auswirkungen hat das auf dein Leben? Ich fühle mich ein bisschen nach dem Motto: «Mitgehangen mitgefangen.» Ich bin zwar altersmässig noch weit von der Risikogruppe entfernt und glücklicherweise bin ich gesund, so dass ich auch da nicht speziell gefährdet wäre. Da ich aber mit acht Frauen im selben Haushalt lebe, die der Risikogruppe angehören, gelten für mich dieselben Regeln wie für sie - aus Solidarität gegenüber meinen Mitschwestern. Wir sind sehr darum bemüht, den Virus nicht in die Gemeinschaft hineinzutragen. Ihr habt euch bestimmt auf verschiedene Szenarien vorbereitet. Glücklicherweise ist keine Schwester des St. Klara am Virus erkrankt. Was für Folgen hätte ein Covid19-Fall unter den Schwestern? Es hätte eine bestmögliche Isolation der infizierten Schwester zur Folge, um einen möglichen Dominoeffekt so gut es geht zu verhindern. Das bedeutet, die betroffene Schwester wäre in ihrem Zimmer geblieben und hätte keinen Kontakt mehr gehabt mit den anderen. Auf was freust du dich am meisten, wenn die Coronapandemie überstanden ist? Am meisten freue ich mich darauf, geliebte Menschen wieder in die Arme schliessen zu dürfen. Insbesondere meine Familie.

Sr. Lea Heinzer lebt gemeinsam mit 9 weiteren Kapuzinerinnen im Kloster St. Klara Stans.

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Schwester Lea Heinzer (Kloster St. Klara Stans) im Gespräch mit Severin Schnurrenberger (Pfarreiblatt)


Regional

900 Jahre Kloster Engelberg

Ein Brunnen für den ersten Abt 900 Jahre, nachdem er nach Engelberg gekommen ist, hat nun Abt Adelhelm im Klosterhof ein bleibendes Andenken in Form eines Brunnens erhalten. In den kommenden Wochen werden verschiedene Ausstellungen zum Kloster-Jubiläum ihre Tore öffnen.

Die Legende von Abt Adelhelm Um die Gründung des Klosters Engelberg ranken sich verschiedene Geschichten. Eine davon besagt, dass beim Eintreffen der ersten Mönche im Hochtal Abt Adelhelm seinen Wanderstab in die Erde stiess. Und siehe da, wo vorher trockenes Erdreich war, soll plötzlich eine Quelle hervorgesprudelt sein. Dieser sagte man später heilende Kräfte nach, und sie wurde während Jahrhunderten von Kranken besucht. Die sogenannte «Adelhelmsquelle» speiste den ältesten Brunnen im Tal, den Adelhelmsbrunnen, und versorgt auch das Kloster mit Wasser. Neue Begegnungszone mit Brunnen Zum Anlass des 900-Jahr-Jubiläums hat die Klostergemeinschaft entschieden, den ehemaligen Gemüsegarten im Innenhof des Klosters zu einer Begegnungszone umzugestalten. Seit kurzem steht in dieser ein Brunnen mit einer Bronzeskulptur, welche die Geschichte der Ankunft des ersten Klostervorstehers aufnimmt. Die offizielle Einweihung der Begegnungszone findet nun zu einem späteren Zeitpunkt statt. Grosses Fest in einem Jahr Das Jubiläum des Klosters musste seit Anfang März viele Veranstaltungen absagen oder verschieben. «Natürlich wäre es wesentlich einfa-

Während Abt Christian Meyer (links) die Skulptur und den Brunnen zu Ehren von Abt Adelbert segnet, setzt Holzbildhauer Mario Fuchs (kniend) die Wasserzufuhr in Gang. Bild: Beat Christen

cher gewesen, die Veranstaltungen wie geplant abzuhalten. Erfreulich ist jedoch, dass praktisch alle jetzt abgesagten Veranstaltungen auf Wunsch der externen Partnergemeinden entweder im Herbst oder dann in einem Jahr nachgeholt werden», zieht Abt Christian Meyer eine trotz allem positive Zwischenbilanz. So fällt in diesem Jahr auch die sonst gerade von der Nidwaldner Bevölkerung gern besuchte Bundesfeier in Engelberg dem Veranstaltungsverbot zum Opfer. Der Einwohnergemeinderat Engelberg hat entschieden, die für den 1. und 2. August geplante, zweitägige Jubiläumsfeier mit den bereits aufgegleisten Programmpunkten auf den 31. Juli und 01. August 2021 zu verschieben. Beat Christen

Museumsausstellungen zum Jubiläum Die Museen dürfen wieder öffnen. Das Historische Museum Obwalden (Sarnen) und das Nidwaldner Museum (Stans) widmen dem Klosterjubiläum verschiedene Ausstellungen, welche im Mai zur Eröffnung geplant sind. Das Talmuseum Engelberg eröffnet seine Ausstellung im Juni 2020.

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Regional

Gedanken zum Titelbild

Vernetzt im Geiste Das Titelbild zeigt eindrücklich auf, wie Pfingsten seit 2000 Jahren verbindet. Pfingsten Das Titelbild von Christel Holl trägt den Namen «Netzwerk des Geistes». Es zeigt das Pfingstereignis und wie der göttliche Geist Menschen miteinander verbindet. Pfingsten markiert im Jahresfestkreis das Ende der Osterfeierlichkeiten: 50 Tage nach Jesu Auferstehung kamen die Jünger zusammen um gemeinsam das jüdische Wochenfest «Schawuot» zu feiern. Die Feier verlief aber ganz anders, als sich die Jünger gewohnt waren: «Es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden liess sich eine nieder. Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt.» (Apostelgeschichte Kapitel 2) Netzwerk des Geistes Zwei traditionelle Symbole für den Heiligen Geist hat die Künstlerin Christel Holl in ihrem Bild aufgenommen: Die Taube und die Feuerzungen. Der Heilige Geist findet den Weg in die Herzen der gemalten Menschen und beginnt zu wirken: Alle gezeichneten Figuren stehen zusammen und zeigen sich so gegenseitig, dass sie verbunden sind. Sie sind sozusagen «vernetzt im Geiste». Auf der ganzen Welt verbunden Bei den Menschen im Bild handelt es sich übrigens nicht um die Apostel, welche am ersten Pfingstfest zum Feiern zusammenkamen. Die anonymi-

sierten Gesichter deuten an: der göttliche Geist wirkt in jedem Menschen, egal wo und wann dieser lebt. Dieses universale Netzwerk wird im Bild deutlich sichtbar gemacht: In flammendem Rot - demselben Rot wie die erwähnten Feuerfunken - umspannt es in gerundeter Form das ganze Bild. Durch die Formgebung erinnert es an Breiten- und Längengrade auf einem Globus. Das «Netzwerk des Geistes», auf welches Pfingsten Jahr für Jahr aufmerksam macht, umspannt die ganze Erde. Globale Solidarität So wird gerade in diesem Jahr das «Netzwerk des Geistes» besonders spürbar. Auf der ganzen Welt finden Menschen zueinander und zeigen sich gegenseitig: Wir sind eine Gemeinschaft und stehen zusammen. Nicht selten vernetzten sich in den vergangenen Wochen Menschen, welche in anderen Zeiten nicht miteinander in Kontakt gekommen wären. Das sogenannte «social distancing» führte zwar zur physischen Distanzierung von Menschen. Zeitgleich vernetzen sich Menschen immer bewusster miteinander und aus der sozialen Entfernung wird «räumliche Distanzierung mit sozialer Annäherung». Wie das erste Pfingstfest vor 2000 Jahren wird wohl auch Pfingsten in diesem Jahr anders als gedacht: Mit viel Distanz, aber erfreulich viel Nähe. Severin Schnurrenberger

Das Titelbild: Netzwerk des Geistes · Christel Holl, Rastatt/Germany © Beuroner Kunstverlag, D-88631 Beuron · www.klosterkunst.de Das Motiv ist als Kunst-Postkarte mit der Nr. 6871 erhältlich.

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Regional

Vatikan

Es gibt nur einen Papst Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat sich zu seinem Rückritt als Papst geäussert: es könne nur einen Papst geben. Im Rahmen einer Biographie hat sich der emeritierte Papst Benedikt XVI. zu seinem Rücktritt geäussert. Um seinen Rücktritt und die von ihm geschaffene Funktion des emeritierten Papstes wurde viel spekuliert. Er habe, wie seine Vorgänger Paul VI. und Johannes Paul II., relativ früh in seinem Pontifikat eine Rücktrittserklärung unterzeichnet «für den Fall einer Krankheit, die eine angemessene Ausübung seines Amtes unmöglich machte», äussert er sich in einem Interview. Er vergleicht das neue Amt des «emeritierten Paps-

Der emeritierte Papst Benedikt XVI. verneint ein Nebeneinander von zwei Päpsten. Hier im Bild mit dem ehemaligen US-Präsidenten G. W. Bush. Bild: pexels.com

tes» mit dem eines aus Altersgründen zurückgetretenen Bischofs. Diese rechtlich-spirituelle Form vermeide jeden Gedanken an ein Miteinander von zwei Päpsten. Denn ein Bischofssitz könne nur einen Inhaber haben.

Verein Kapuzinerkirche Stans

Generalversammlung schriftlich Aufgrund des Versammlungsverbots kann die Generalversammlung des Vereins «Kapuzinerkirche Stans» am 05. Juni 2020 nicht stattfinden. Das Versammlungsverbot aufgrund der CoronaPandemie trifft neben vielen anderen Veranstaltungen auch Generalversammlungen (das Pfarreiblatt berichtete). In der Folge werden die meisten dieser Versammlungen verschoben entweder auf einen Termin im Herbst oder einen Termin im nächsten Jahr. GV schriftlich Einen anderen Weg wählt der Verein Kapuzinerkirche Stans (VKS). Anders als andere Vereine

wählt der VKS nicht die Verschiebung des Versammlungsdatums, sondern hat nach anderen Lösungen gesucht, wie die GV stattfinden kann: Die GV wird schriftlich zu einem etwas späteren Zeitpunkt durchgeführt. Die Mitglieder erhalten dazu die Traktandenliste und das Abstimmungsformular per Post, wie der Vorstand des Vereins in einer Mitteilung schreibt. Severin Schnurrenberger

Der Verein Kapuzinerkirche Stans lässt seit dem Wegzug der Kapuziner durch verschiedene Angebote und Anlässe das franziskanische Gedankengut in Nidwalden weiterleben. Die GV findet alle zwei Jahre statt. Mehr zum Verein: www.kapuzinerkirche.ch

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AZA 6370 Stans erscheint 14-täglich IMPRESSUM Redaktion pfarreilicher Teil Kath. Pfarramt, 6370 Stans Tel. 041 610 92 61 sekretariat@pfarrei-stans.ch Redaktion regionaler Teil Fachstelle KAN Kath. Kirche Nidwalden Severin Schnurrenberger, Bahnhofplatz 4, 6371 Stans Tel. 041 611 04 56 / pfarreiblatt@kath-nw.ch Adressänderungen melden Sie bitte beim Kath. Pfarramt Stans, Tel. 041 610 92 61

Wettbewerb zur Fastenopfer-Agenda 2020 Nach langem Warten konnten nun endlich die Preise für den Wettbewerb organisiert und die Gewinnerinnen und Gewinner gezogen werden. Die Sieger des Fastenopferwettbewerbs 2020 sind: 1. Rang: Corinne Flühler (30.– Gutschein Flippi Shop) 2. Rang: Malin Amstutz (20.– Gutschein Flippi Shop) 3. Rang: Luisa Aschwanden (10.– Gutschein Flippi Shop) Herzliche Gratulation den Gewinnerinnen, und bis zur nächsten F­ astenzeit: Es lohnt sich mitzumachen. Für das Pfarreiteam Markus Leuthold


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