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Religionen in Ataris

Götter als Beschützer verschiedener Gruppen oder Berufe

• Dondra: Schutzgott der Druiden und der Naturverbundenen Wanderer

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• Kandy: Schutzgottheit der Jager und der Fallensteller

• Norto: Schutzgott der Handler, und der Seefahrer.

• 0rphal: Schutzgott vieler Adeliger und einiger Lebenskunstler.

• Parana: Schutzgottheit der Heiler, und Arzte, aber auch der Friedensboten

• Jani: Schutzgottheit (offiziell) der Prostituierten

• Dena: Schutzgottheit der Hausfrauen, des Heims und der Kinder

• Chnum: Schutzgott der Bauern und der Sammler

• Anur: Schutzgott der Beerdigungsunternehmer, Leichenfledderer und der Toten

• Borgon: Schutzgott der Krieger, Kampfer und Draufganger

• Grewia: Schutzgottheit der Amazonen, der Frauen und der Schonheit

• Jaffna: Schutzgottheit der Dichter, Barden und Kunstler

• Norytton: Schutzgott der Abenteuer, Seefahrer und Denker

Dondra in Ataris

Seine Priester sind gerne gesehen, und oft kommt es vor, das in den Gasthausern der Wirt, oder ein Gast fur sie das Essen, und vor allem das Trinken zahlt. Ihre Magie ist angesehen, und an vielen Stellen ragen die Turme seiner Priester in die Luft. Einige Bauern, und auch viele andere Burger verehren ihn. Vor allem in den Monsterbergen und bei den Drachenzahnen ist seine Religion stark. Dort wo die Winde durch die tiefen Schluchten fegen,, und die Menschen ein hartes Leben haben. Seine Feste werden auch von Chnumglaubigen gerne mitgefeiert, wie es auch umgekehrt der Fall ist.

Kandy in Ataris

Wie auch Dondra sind ihre Priesterinnen sehr gerne gesehen. Vor allem im Wald und auf den Ebenen kann man sie bei ihrer Wanderschaft finden. Doch auch wenn in einem Dorf der Falke als heiliges Tier verehrt wird, kann man darauf schliessen, dass sich das Dorf zu 40% von der Jagd ernahrt, und dass die hochste Priesterin der Siedlung eine Priesterin der Kandy ist. Doch selten sind ihre Feste und verweichlicht ihre Religion, da sie nie um ihre Existenz furchten musste. Im Lauf der Zeit sind viele Priesterinnen ausgewandert oder umgekommen und durch Chnumpriester ersetzt worden.

Norto in Ataris

Als Schutzgott der Handler findet er bei dem Ataris viel Beachtung. An allen Umschlagplatzen, ob Stadt, Burg oder grossere Siedlung, findet man einen kleinen Tempel zu seinen Ehren. Auch die Seefahrer verehren ihn und bitten in seinem Namen um eine ruhige Fahrt. Die Bevolkerung, die einen festen Wohnsitz hat, weiss mit ihm zwar nicht viel anzufangen, aber sie ist ihm dennoch dankbar, denn durch ihn bluhte zu aller Zeit der Handel innerhalb der Grenzen von Ataris.

0rphal in Ataris

Wenige Adelige und exzentrische Reiche verehren ihn. Die grossen, orgienartigen Feste dieser Diener Orphals sind oft wie Feste zu seinen Ehren zu sehen. Doch am Morgen, nach diesen Festen, verschwindet er wieder aus ihrem Leben, bis zum nachsten Mal. Er wird sporadisch verehrt, obwohl man davon ausgehen kann, dass jede Woche mindestens ein grosses Fest zu seinen Ehren gegeben wird. Das einfache Volk sieht ihn nicht sehr gerne, da es sich die Feste nicht leisten kann. Mancher Reiche hat jedoch schon des ofteren ein Dorf eingeladen, das dann auch mitfeierte. Bei gut 40% der Reichen, und Adeligen ist Orphal der private Schutzgott, und Chnum wird nur der biederen Fassade willen auch verehrt.

Parana in Ataris

Als Gottheit der Heilung ist sie auch eine gern gesehene Erscheinung. Ihre Priester ziehen wandernd durch Ataris, und es sind nur sehr wenig Sitze von ihren Priesterinnen bekannt, die standig von der selben Person besetzt sind. O> fter findet sich jedoch ein Tempel, der noch von den Roten Halbmonden errichtet wurde und in dem eine wechselnde Priesterschaft anwesend ist, und die zwar eine Hauptpriesterin haben, die aber auch oft unterwegs ist und nur alle 2-3 Jahre mal nachschaut, wie es um den Tempel steht. Solche Hauser sind Anlaufstellen fur die Wanderer, fur Verwundete und Kranke, und stellen eine grosse Konkurrenz zu der kleinen A> rzteschaft in Ataris dar. Die Priesterinnen geben ihr ganzes Geld fur ihre Tempel aus, in denen sie auch unterrichtet werden. Sie haben keine Lebenshaltungskosten, da sie ihr Essen geschenkt bekommen, wenn sie nur fragen. Ein altes Gewand von ihnen, das gar manche Schneiderstube ziehrt, gilt als Talisman fur das Haus, und wird so oft gegen ein neues Getauscht. Manchmal ziehen die Priesterinnen auch kurze Strecken mit dem Heer, was in letzter Zeit jedoch zuruckging, da es keinen Burgerkrieg mehr gibt.

Chnum in Ataris

Die Hauptgottheit in Ataris. Seine Religion wird von Staatlicher Seite her gefordert. Seine Heiligkeit Uzori, der Reichshohepriester des Gottervaters Chnum, ist eine wichtige Person im Reich und daruber hinaus. Die Chnumreligion war unter der letzten Regierung Akramons ziemlich heruntergekommen, und wurde unter Tellish und danach Adompah von Sothath wieder aufgebaut., wobei jedoch versucht wird, der Priesterschaft keine Politische Macht zu geben. In der Chnumreligion finden die Unentschlossenen der Bevolkerung Zuflucht vor der Finsternis. Die Chnumpriester werden auch gelegentlich auf ihrer Wanderschaft frei gehalten.

Dena in Ataris

Sie wird als Gemahlin von Chnum oft in dem selben Tempel, meist aber unabhangig verehrt. Ihr Kult tritt neben dem ihres Gemahls in den Hintergrund, und wird von fast jedem Burger als Zweit- oder Drittreligion gepflegt. Dafur findet sich kaum jemand, der sie als Hauptreligion besitzt. Priester sind selten, werden jedoch von jedem, oder fast jedem, akzeptiert. Wenn sie viel Gluck haben, bekommen sie mal in einem Gasthaus einen Nachtisch, oder etwas zu Trinken spendiert, meist werden sie aber wie normale Gaste bedient.

Anur in Ataris

Findet wenige Verehrer, da er in Ataris nur als der Huter des Totenreiches bekannt ist. Lediglich einige Bestattungsunternehmer und Einsiedler zahlen zu seinen Dienern. Seine Religion wird allgemein mit einem gewissen Unbehagen gesehen. Nur selten findet jemand der sich zu Anur bekennt, Freunde ausserhalb seiner Religion. Es ist fur seine Diener geboten, sich im Hintergrund zu halten, da es sonst zu grossen Unmutsausserungen kommen kann. Dabei ist Verbannung oder Pranger eine der geringsten Strafen, die von den Burgermeistern die den Siedlungen verstehen, ausgesprochen werden. Auch gilt es als verabscheuenswurdig fur Anurglaubige einzutreten. Es ist ein beliebtes Mittel, um jemanden zu entmachten oder sogar ihn Landes zu verweisen, ihn einfach als Anurglaubigen auszugeben. Daher ist es fur die wenigen Priester sehr schwer, diese Religion auszubreiten. Aber solange sie nicht grosse, aufruhrende und aufruttelnde Reden halten, sind sie sicher, und werden hochstens mal ubergangen, selten aber beachtet oder gezuchtigt.

Borgon in Ataris

Er findet vor allem in den Kreisen der Krieger Verehrung, auch wenn es von den Heerfuhrern nicht gerne gesehen wird. Vor allem bei den neuen sind Borgonehrungen verpont, da er unter dem Aspekt des Krieges verehrt wird. Und der Kampf wird als Notwendigkeit angesehen, und zugleich als unangenehm. Und durch Borgon wird diese unangenehme Tatsache verherrlicht. Doch meistens lassen die Heerfuhrer den Kriegern ihren Glauben, in der Hoffnung, dass er ihnen im Kampf hilft. Missionsarbeiten sind auch ungern gesehen, werden aber kaum so behandelt wie bei Anur. Bei normalen Burgern findet diese Religion keinen Anklang, da sie nach der letzten Zeit, und nach dem Burgerkrieg nichts mehr mit dem Krieg zu tun haben wollen. Die wandernden Priester Borgons werden nur dann schlecht behandelt, wenn sie zu Missionsversuchen schreiten. Ansonsten sind sie wie normale Burger.

Grewia in Ataris

Diese Religion ist auch kaum verbreitet, zumal sie den meisten Burgern suspekt ist. Katzen sind zwar schone Tiere, aber die Nacht ist zum Schlafen da und Gotter werden tagsuber geehrt. Und da die Nacht die Zeit Grewias ist, findet sie kaum Glaubige. Auch erhoffen sich die Burger von ihrer Gottheit einen Nutzen und sie sehen nicht, was ihnen diese Gottheit bringen konnte. Fur das einfache Volk steht sie zu hoch und ist zu unbegreiflich und fur die hoheren Schichten sind andere Gottheiten wichtiger. Die Glaubigen werden meist nachsichtig belachelt und als Weltfremd angesehen. Ihren Missionsversuchen hort man nur zu, wenn man nichts besseres zu tun hat – und auch dann nur als Zeitvertreib.

Jaffna in Ataris

Diese Gottheit der Freude und der Einhorner sagt auch nur wenigen Burgern zu, und breitet sich, auf Grund der selben Angelegenheiten wie bei Grewia kaum aus. Sie ist einfach ungeeignet fur die Volksmentalitat. Aber von den Kunstlern wird sie als Schutzpatronin angesehen. In Ataris besitzt sie nur eine geringe Priesterschaft und diese besitzt kaum noch eine Motivation. Die ubrigen Glaubigen spuren kaum einen Drang, ihre Gottheit mit Bauerntolpeln oder Intellektuellen zu teilen.

Norytton in Ataris

Als Vater der See-Elfen, und Bruder der Delphine ist sein Orden sehr klein. Nur wenige Priester finden sich, und die Masse der Bevolkerung kennt ihn nicht einmal. Seine Priester sind erst in letzter Zeit in den Hafenstadten angekommen. Vor allem mit ihren Abenteuerberichten und Reiseerfahrungen sind sie gerne gesehene Gaste in den Tavernen. Doch selten bleiben sie lange da, denn die Seeleute konnen solche Priester gut auf ihren Schiffen brauchen. So kommt es, dass ausserhalb der grossen Hafenstadte kaum etwas von ihnen zu sehen ist.

Jani in Ataris

Gilt bisher nur in dem Tempel als Gottheit, den Kondelf geweiht hat. Im restlichen Reich ist von ihr kaum was bekannt, lediglich die Besucher des Tempels schwarmen von den Besuchen. Da jedoch die anderen Kulte, vor allem der beliebte Parana-Kult, wettern und den Janikult als Prostitution verdammen und er auch durch die Regierung nicht gefordert wird, findet eine Ausbreitung kaum statt. Auch die Gilde halt nicht viel von dem Kult, da er ein einschlagiges Geschaft gefahrdet. Fur die in der Nahe des Tempels stationierten Krieger ist er jedoch eine willkommene Abwechslung die auch kraftig betrieben wird. Dabei wird jedoch von den Heerfuhrern streng kontrolliert, dass jeder nur einmal im Monat in den Tempel geht, bzw. fur 2-3 Tage dort bleibt. Sobald sich das jedoch schadlich auf die Moral auswirkt, werden die Besuche gestrichen.

Blutlinien: Stammbaum der Hylar von Antam

Mehr zur Familie Hylar und eine aktualisierte Fassung dieses Stammbaums auf https://myra.fandom.com/wiki/Hylar_(Familie)

Das Schwert der Herrschaft und die Botschaft des Blutes

"Golden waren die Tage des alten Borgon-Dyl, und reich trugen die Felder des Landes Marmodyl, als Tayerta regierte, die Große, die Weise, letzter Sproß ihres Geschlechtes, aus dem schon viele Deye und mächtige Kriegsherren, Söhne und Töchter Borgons entsprungen waren.

Doch noch verwehrten die mächtigen Götter ihr eine Tochter für den Thron. Viele Geliebte und Gefährten hatte sie sich schon genommen, doch keiner vermochte, ihr eine Tochter, oder zumindest einen Sohn zu zeugen.

Und so wandte sie sich in ihrer Verzweiflung - denn schon dämmerte der Abend ihres Lebens heran und die Zeit der Unfruchtbarkeit nahte, an Dyalkhan, den mächtigsten alter Zauberer, und erbat seinen Rat.

Lange saß er ihr gegenüber in seiner Höhle, und lange schwieg der alte Mann, von dem die Legenden sagen, er sei ein Weiser der nicht sterben könne, solange seine Aufgabe nicht getan. Alt war nur sein Gesicht, seine Haare grau, aber seine Augen glühten mit der Kraft der Jugend, und er sprach: "So höre denn, Tayerta. Ich spreche im Namen derer, die über uns stehen, denn durch meinen Mund senden sie folgende Botschaft an dich:"Das Schicksal beschied, daß dein Geschlecht mit dir sterben sollte, daß enden sollte die Herrschaft der N’Righar, und mit dir fallen, das Reich in Dunkelheit, denn die Zeit dafür ist gekommen. Doch in deiner Weisheit und Güte hast du die Götter gerührt und sie erweisen dir die Gnade eines Kindes, einer Tochter, die dich an Namen, Glanz und Rang überstrahltes wird, und derer man sich erinnern wird - noch in vielen hundert Jahren. So geh denn hin auf die Felder des Borgon, bekleidet nur mit einem roten Tuche und gürte dich mit einem einfachen Band um die Hüften. Dein Schwert soll das einfachste und schmuckloseste sein, und deine Haare und deine Füße unbedeckt. Wandere in den Wald von Kybarmyl und an die Ufer des Meeres.

Drei Mal wirst du einem Manne begegnen, dreimal wird er mit dir kämpfen und dich besiegen, und dann den Preis fordern. Dreimal wird er dich besitzen, doch erst dann wird er das Kind in dir zeugen. Nimm ihn zum Gefäfthten."

Und Tayerta tat, wie ihr geheißen wurde. Sie legte ihre Krone nieder und kleidete sich in ein rotes Tuch, das sie mit einem einfachen Band gürtete. Sie nahm das einfachste, schlechteste Schwert aus den Schmieden und ging zu den Feldern des Borgon, wartend und hoffend.

Nun aber hatten nicht die Götter aus des Weisen Mund gesprochen, sondern ihr Zorn, ein Dämon, der in den Herzen der Menschen wandelte. Und er wußte was zu tun, erschien im Traum einem jungen Manne, einem stattlichen, mächtigen Krieger, dem er folgenden Traum gab: Gehe hin und besiege die Frau im roten Tuch, die glaubt, dich besiegen zu können. Gehe hin und werfe sie in den Staub. Nehme sie dreimal dreimal und ich werde dir die Herrschaft geben über Borgon-Dyl."

Nun aber war dies Umtar n’Lluvans größter und wahrhaftigster Traum. Er wollte die unnatürliche Herrschaft eines Weibes über die tapferen Söhne Borgons enden, so wie es ihm seine Lehrmeister eingeprägt hatten. Ein Hyromtaon war er - Angehöriger einer Gemeinschaft von Kriegern, deren Mut unübertroffen war. Im Kampf schoren sie sich ihr Haar kurz, um Stierhelme zu tragen, und die meisten von ihnen waren von wahrhaft großer Gestalt. Ihre Waffen trugen sie in zwei Händen und zerschmetterten alles, was ihnen vor die Klingen kam.

Wann immer sich die Hyromtaon Weiber nahmen, so achteten sie darauf, daß diese sich ihnen unterwarfen…

Nun aber verdammten selbst die Priester Borgons diesen Orden, der die Gesetze von Freiheit und Ehre der Kinder des Gottes immer und immer wieder brachen, und so stand Umtar unter ihrem Bann.

Aber er trat wie geheißen auf die Felder des Borgon und focht mit dem Weibe im roten Gewand. Hart war der Kampf, doch auch Tayerta war von Stärke und Mut beseelt, und obgleich ihre Waffe schwach war, hielt sie im lange stand, bis er ihr die Klinge aus den Händen schmetterte. Dann warf der Mann sie nieder, purpurnes Feuer waren seine Augen, und nahm sie - floh, als die Getreuen der Deye kamen, um zu sehen, was geschah.

Doch Tayerta verfolgte ihn, und noch zweimal kam es zum Kampfe, im Walde, und an der See. Doch beim dritten Mal hielt sie ihn fest und rief ihr Gefolge, verkündete ihnen allen, sie habe einen Gemahl gefunden, den sie, die Deye wünsche.

Umtar erkannte erst jetzt, wen er niedergeworfen hatte, und stimmte zu. Geduld war nun seine Stärke, wenn auch das Feuer der Gier und des Ehrgeizes immer mächtiger in ihm brannte. Mond um Mond verharrte er, sah den Leib der Deye wachsen - und seine Zeit gekommen, als Tayerta in der gleichen Stunde verschied, da sie ihrer Tochter das Leben schenkte.

"Nennt sie Shakirah!" vertraute Tayerta ihren Vertrauten Kejian n’Varthar und Shilaan n’Roya das Kind an. "Behütet sie mit eurem Leben und lehrt ihr alles, was sie wissen muß, um mir zu folgen! Denn nun, da ich die Schatten des Todes nahen sehe, erkenne ich, was ich getan habe. Den Hynakir habe ich auf den Thron gelassen... Schwere Zeiten werden anbrechen für die Söhne und vor allem die Töchter Borgons... aye, denn Umtar ist einer der Männer, die Borgons Speer folgen nicht seinem Schwert **!

Ich habe gefehlt, aber Borgon, Borgon, gib meiner Tochter die Kraft, diesen Fehler auszugleichen. Beschütze sie Keiiris, und lehre sie unser Leben! Verbergt sie, wenn es an der Zeit ist, Kejian und Shilaan, und laßt die Flamme nicht verlöschen...! Niemals ..." Dann aber legte sich Tayerta zurück und starb.

Nachdem man sie zu Grabe getragen hatte im Tal der Königinnen kehrte Umtar zurück und ließ sich zum Regantor erheben. Drei Jahre regierte er im Namen seiner Tochter, dann aber brach er mit den alten Gesetzen und entriß den Hütern der Krone das Artefakt, und krönte sich selber damit. Schwere Zeiten brachen an für jene, die den alten Gesetzen die Treue hielten. Umtar berief andere seines Ordens in die Ämter der Weisen und verdammte selbst den höchsten Priester des Borgon, Regnajhar n' Shar zu Folterqual, als dieser ihm den Treueeid verweigerte.

"Du, Umtar n’Lluvan, Frevler wieder die Götter, du bist kein Sohn Borgons mehr. Du folgst den Wegen der Dämonen, der Finsternis. Aye, jetzt, wo' ich sterbe, werden andere an meine Stelle treten, und für die Wahrheit«, das Leben und das Licht streiten... Und hüte dich - Umtar, dein Fleisch und Blut. Eine Tochter, gezeugt von deinem Samen wird dein Tod sein!"

Man sagt, Umtar habe den Priester ob dieses Fluches eigenhändig erschlagen, das Blut aber vermochte er nicht von der Klinge zu wischen, und so ließ er es mit dem Körper des Hohepriesters verscharren…

Nun aber fürchtete er trotz allem den Fluch, und ließ seine Tochter töten, bedurfte er ihrer doch nicht mehr.

Wie konnte er aber ahnen, daß Kejian und Shilaan das Kind fortgeschafft hatten, und Shilaan eine Frucht ihres eigenen Leibes dafür gab - ihre Tochter Yilna, nur Tage zuvor geboren, um Shakirah zu retten. Ein Getreuer hatte ihnen den Fluch des Priesters zugetragen und den Befehl Umtars, all seine Töchter zu töten, auch die, die er mit Sklavinnen gezeugt...

Shakirah wurde aufgezogen zwischen den Ebenen des Borgen, den Auen des Waldes und den Ufern des Meeres. Sie wuchs heran, und immer wieder erfuhr sie von ihrem Los, ihrer Aufgabeund der Haß auf ihn... wuchs…

Die Jahre vergingen. Umtar regierte in seinem Sinne und knechtete das Volk, presste es aus, um seine Krieger zu rüsten und die Stämme der Grenze zu unterwerfen. Nur der Mann galt nun etwas, der ein wahrer Kämpfer war, und die Priester Borgons mußten seinem Worte lauschen.

Umtar nahm sich kein Weib. Eine Unzahl von Sklavinnen standen zu seinem Vergnügen bereit, und wann immer eine von ihnen eine Tochter gebar, wurde sie ihr genommen und Umtar erschlug es mit eigener Hand. So wenig galt ihm das Leben.

Schwer war es für alle in diesen Jahren, und die Felder verödeten, das Vieh darbte. Die Götter wandten sich ab von den Borgon-Dun, und viele verloren die Hoffnung.

Da aber wurde sie geweckt durch Gerüchte, daß die wahre Deye noch lebe, daß Shakirah herangewachsen war und nun ihre Getreuen um sich sammelte, um die Tyrannei des Usurpators zu enden. In Umtar aber erwachte leise Furcht und er verstärkte den Druck auf das Volk, ließ jeden ergreifen und hinrichten, der wider ihn sprach.

Nun aber bewies er jedes halbe Jahr im Kampfe seine Eignung als König vor den Brüdern seines Ordens, und jeder, der wollte, trat gegen ihn an. Obgleich er sich nun fürchtete, tat er dies doch und befahl, daß ein jeder mit nacktem Oberkörper kämpfen müsse, um sich zu wappnen, zu wappnen vor Verrat...

Shakirah aber erfuhr davon. Das Ebenbild ihrer Mutter war sie nun nach zwanzig Jahren, stolz und schön, geschmeidig wie ein Goldwolf und kampfbereit wie ein Stier. Eine wahre Tochter Borgons. Kejian und Shilaan hatten sie in allem unterwiesen, und weise Lehrmeister gefunden, die ihr das gaben, was sie der Deyamin nicht lehren konnten.

Shakirah hatte sich ihren Getreuen offenbart, und die Kunde verbreitete sich im Land, so daß die Schar ihrer Anhänger wuchs und wuchs. Und die Zeit näherte sich, da ihre Stunde gekommen war. Mit List und Zauberei wollte sie zu ihm gelangen, und dann in ehrenhafter Weise ausfechten, was vor ihrer Geburt begannen hatte. So wandte sie sich an Jaldyca, eine Weise Frau des Waldes, die ihr ein Blatt schenkte, und sprach:

"So lange du auf ihm kaust und es nicht ausspuckst werden die Menschen dich als das sehen, was du willst. Ja, auch als Mann, und dein soll der Schutz sein, solange du seiner bedarfst."

Shakirah nahm es, und mischte sich unter die Krieger, die ihren König herausfordern wollten, und wahrlich - großes erstaunen erweckte der schlanke Jüngling in dem blutroten Schurz, der alle Gegner niederwarf und sich die Ehre erwarb, gegen den König zu fechten.

Umtar lachte über den schwachen Jüngling. Aber schwach erschien er nur, denn sein Schlag war fest und hart, seine Bewegungen schnell und wendig. Umtar glaubte leichtes Spiel mit dem Herausforderer zu haben, doch dann sah er in die Augen des Jungen und erkannte in ihnen sich selbst! Der Angrij*** traf ihn, einmal, zweimal, dreimal, und dann spuckte Shakirah das Blatt aus, und enthüllte sich ihm in ihrer wahren Gestalt. Schön wie eine wahre Tochter Borgons war das Mädchen mit den flammenden Augen, die die Farbe ihres Gewandes überstrahlten, und so sehr glich sie der Mutter, daß er erkannte, daß ihn sein Schicksal eingeholt hatte.

„Nein!" rief der Thronräuber und sammelte all seine Kraft, hieb auf die Tochter ein, die sein Ende sein sollte - doch das Schwert der Frau brach nicht. Sie widerstand ihm tapfer und stark, ihr Kampf aber gefiel Borgon, so daß er ihr den Sieg schenkte. Ein Heulen entrang sich Umtars Mund, als sich ihre Klinge in seine Brust bohrte und sein Herz durchstieß.

Doch noch war der Kampf nicht vorüber. Die Getreuen Umtars ergriffen ihre Schwerter und Äxte und drangen auf Shakirah ein, doch da traten die Anhänger der Deye dazwischen, die von Frauen eingelassen waren, und fochten mit ihnen. Jene, die sie nicht erschlugen vertrieben sie mit Familien und Dienerschaft aus dem Lande Marmodyl. Kejian jagte sie mit den tapfersten Reitern über Tage und Monde durch die Lande der Hellhäutigen und den Strom Corana hinauf, bis sie ihn überschritten, und man nie mehr etwas von den Überlebenden vernahm.

Shakirah aber ließ sich nicht eher zur Deye krönen, bis die Reste der Herrschaft ihres Vaters aus Organ-Dyl beseitigt waren, und die Not des Volkes gelindert. Erst dann ließ sie sich weihen und salben, nahm die Krone aus den Händen des Höchsten Borgons entgegen. Ihre Herrschaft wusch das Blut und die Pein bald wieder hinweg, und sie ehrte all jene, die in all den Jahren treu zu ihr gestanden hatten - Kejian n'Varthar, der zu ihrem Kriegsherrn, Borgajid genannt wurde, Shilaan, die ihr als Oberste der Beamten diente. Unter ihrer Herrschaft blühte Borgon-Dyl noch einmal auf, und sie gab den Menschen glückliche, friedliche Jahre.

Ihr Schoß aber blieb still, und niemals forderte Shakirah die Götter heraus, sich eine Tochter zu erbitten, wie ihre Mutter. Sie wußte, daß sie den Lauf der Zeit nicht aufhalten konnte und so tat sie alles, um dem Volke zu erleichtern, was sie erwartete. Ihre Herrschaft war lang und segensreich. Nach siebzig Jahren legte sie sich nieder und verschied friedlich und still, das Land denen überlassend, die sich nun über es stritten. Aber sie war die letzte des goldenen Zeitalters gewesen, eine große, tapfere und weise Deye. Eine, deren Namen auch noch in hunderten von Jahren genannt werden wird. Dies kann ich euch berichten - aus den Zeiten, da die Herrschaft des Schwertes durch die Botschaft des Blutes fiel, und das Schicksal mit der Menschen Los spielte…"

- Aus den Annalen des Dunklen Zeitalters, bewahrt in der Großen Bibliothek zu Organ-Dyl und erweitert von Aynecca y’Syhar im Jahre 411, nach den Aufzeichnungen im Grabe der Deye Shakirah im Tal der Königinnen. -

* Hynakir: Ein gefahrliches, wolfsahnliches Tier, das sich vor allem von sterbenden, krankenden und schwachen Getier ernahrte. Es wurde inzwischen von den Bewohnern Torgan-Dyls ausgerottet. Ob es noch Exemplare dieser "Wolfshyane" gibt, ist nicht sicher, zumal seit Jahren keines mehr gesehen wurde.

** ".. die Manner, die Borgons Speer folgen, nicht seinem Schwert": Bezeichnung fur alle, die einer Irrlehre anhangen. Die Waffe Borgons ist das Schwert, denn der Nahkampf allein ist ihm wurdig. Der Speer ist unehrenhaft fur einen Krieger. Dieser Ausspruch zielt ebenfalls auf eine Legende. Der Speer deutet somit die dunkle, damonische Seite an, die all seinen (Borgons) Prinzipien wiederspricht. (Interessanterweise deckt sich dieser Ausspruch, diese Legende mit den "Theorien einer sogenannten Gotterlehre aus dem Lande Athanesia, in der Borgon mit einer Damonin Nachkommen zeugte) ab, in der Borgon einer damonischen Hexe verfiel und mehr mit seinem "Speer" dachte als seinem Schwert handelte und die Kinder Borgons ungeschutzt ließ, was Keiiris verargert sah, ihn aber nicht strafte, denn seine Scham war Strafe genug.

*** Angrij: Ein kurzer Stoßspeer, der aus einem massiven Holzstab besteht, an dem eine dunne Metallklinge befestigt ist. Man benutzt ihn, um damit in die ungeschutzten Stellen des gegnerischen Korpers zu stechen (Gesicht, Arme, Kniekehlen und Hals). Auch ein Schild kann damit behindert werden.

Die Handelshäuser in Taron don Umn

Sie haben die Aufgabe die Bewohner des Landes mit dem zu versorgen was sie brauchen und sich anschaffen wollen. Da bei dieser Aufgabe auch Engpässe und Verluste vorkommen können und man von Zeit zu Zeit auch einmal Hilfe braucht haben sich die lizenzierten Häuser in Gilden zusammengeschlossen. Die Handelserlaubnisse können alle Lebewesen im Land erwerben welche nachweisen können dass sie die beurkunde Aufgabe erfüllen können.

Im Laufe der Zeit haben sich fünf Handelshäuser hervorgetan welche ihre Kalkulationen besonders gut im Griff hatten. Diese Fünf kaufen, verkaufen und transportieren Zweidrittel der Waren welche im Land vertrieben werden. Die Fünf haben mit der Zeit durch ihrem Erfolg und Zuverlässigkeit immer weiter ihren Zuständigkeitsbereich ausgedehnt wie es ohne Streit mit der Kongruenz möglich war. Nach anfänglichen Rangeleien und Handelskriegen welche den Gegnern keinen Sieg nur Verluste gebracht haben haben sich die Häuser darauf geeinigt. Jedes der großen Häuser hat sich einen Bereich der Handelsgüter oder Waren als Kern ihres Geschäfts gesichert von welchen die anderen Häuser weitgehend ihre Finger lassen sollen. Diesen Vertrag wurde dann dem Rat der Elfen zur Prüfung vorgelegt. Der Rat hat daraufhin das Schriftstück juristisch überprüfen lassen. Dann nach geringeren Veränderungen des ursprünglichen Schreibens in welchen sich der Rat ein Mitspracherecht in dem einem und anderen Punkt eingeräumt hat bewilligt er das Papier. Nach dem die Vertreter der Handelshäuser mit ein wenig Druck durch die Lizenzbehörde sich auf das neue Vertragswerk eingelassen haben und die Unterschriften darunter gesetzt waren, war der Handel im Land im großen und Ganzen geregelt.

Jetzt zu den Handelshäusern:

Das Erste ist hauptsächlich für die Grundversorgung der Bevölkerung mit Lebensmittel zuständig. Da die als notwendig angesehenen Lebensmittel vom Rat sehr günstig angesetzt sind muss das Haus eine enorme Menge davon verkaufen um einen lohnenswerten Gewinn damit zu erzielen. Die Erzeuger der Rohstoffe für die Lebensmittel sind zumeist Bauern und Viehzüchter. Da diese auch von ihrer Tagesarbeit leben müssen ist der Mindestabgabepreis je Qualität auch festgelegt. So muss das Handelshaus bevor es die Waren auf den Markt bringt sie aufwerten. Dazu braucht es Mühlen, Bäckereien usw.

Bote von Karcanon 80 – Jahr des Blutes 443 n.P. - Seite 26 und natürlich Karawanen und zumindest Läden in den Ortschaften in welchen es keine Märkte gibt.

Das Zweite handelt hauptsächlich mit Haushaltsgegenständen und Möbel. Diese Waren sind preislich nicht so festgelegt. Die Einschränkungen bestehen nur auf notwendige Gegenstände ohne diese man nur schwer leben kann. Wie zum Beispiel einfaches Besteck, Kochgeschirr, Putzwerkzeuge, Möbel und so weiter. Das Handelshaus betreibt eine Töpferei, Schreinereien, Schmieden in welchen hauptsächlich Besteck und Töpfe gefertigt werden und hat auch Karawanen.

Das Dritte handelt hauptsächlich mit Kleidung und Stoffen. Der Rat hat diesem auch erlaubt Lederkleidung und leichte Rüstungen zu verkaufen. Allerdings muss das Haus immer einfache Leinen - und Wollkleidung im Angebot haben für einen angemessenen günstigen Preis. Dieses Unternehmen unterhält Spinner -, Weber -, Näherreien und auch Modehäuser. Leder - und Metallbekleidung wird zugekauft. Das Handelshaus hat auch Karawanen mit welchen sie ihre Waren transportiert.

Das Vierte handelt eigentlich nicht sondern transportiert die inländische Post, Personen und Waren welche nur schwer zu transportieren sind. Es unterhält Karawansereien also Gasthöfe, Poststationen, Flugtürme und so weiter. Sie beschäftigen Flugechsenreiter mit ihren Tieren (staatlich nicht rüstbare), Karawanen, Botenreiter, Schnellsegler usw.

Das Fünfte handelt hauptsächlich mit Rüstgütern und betreibt den Außenhandel. Es besitzt Kontore, Läden und Werkstätten mit Schmieden. Um ihre Aufgabe erledigen zu können besitzt das Haus Handelsflotten und Karawanen. (Die Flotten bestehen aus reinen Handelsschiffen auf die der Staat keinen Zugriff hat).

Die Steuereinnahmen, welche bei allen Handelshäusern vom Staat eingezogen werden, landen nicht im Staatsschatz sondern werden verwendet um Schulen und öffentliche Institutionen im Land zu fördern. Schliesslich gilt in Taron don Umn die Schulpflicht in der Elfenvolksschule und geht fünf bis sechs Jahre, je nachdem, wie gut man das Wissen aufnehmen kann.

Wer die Volksschule mit Bravour geschafft hat, wird darüber hinaus noch auf die weiterführenden Schulen zugelassen. Eine solche Volksbildung will eben auch finanziert werden.

Zum Druidentreffen in Bethulia:

Zum Ende des Jahrs der Katzen 442 n.P. hat auch das grosse Druidentreffen in Bethulia geendet, was im Fürstentum Tristania liegt, das formal zum Magischen Königreich Athanesia gehört, auf Karcanons heissem Subkontinent Kezunsea.

Während über das Geschehen und die Beratungen auf dem Druidenkonvent, der den Konvent Aller Weisen im Jahr 450 n.P. vorbereiten und eine gemeinsame Position zu finden, gemeinsam gegenüber allen Priestern und Zauberern, die beim nächsten Konvent in sechs Jahren eingeladen sein werden, Stillschweigen bewahrt wird… wollen wir euch nach einigen Teilnehmenden und Themen in den letzten Boten von Karcanon zumindest mehrere geäusserte Gedanken vorstellen.

Mein Weg zum Druiden

Gedanken auf dem Wege zum Druidenkonvent nach Bethulia, so und in anderen Worten mit vielen Druiden dort geteilt Ragall von Silur, im Sommer des Jahres 441 n.P.

In 71 Lebensjahren habe ich Zeit gehabt zu erleben, zu lernen, zu werden und zu sein.

Heerführer und Diplomat lernte ich nach dem Wunsch meines Vaters als Jugendlicher und in beiden Rollen fühle ich mich weder gut noch glücklich, auch wenn ich Heere begleitet habe und es wieder tun werde, wenn sich die Notwendigkeit ergibt, auch wenn ich Botschaften schreibe und Reden halte und meine Heimat Silur vertrete, in der Vergangenheit im Kaiserlichen Rat in Chalkis oder jetzt hier.

Chnumpriester bin ich durch meine Wahl zum König von Silur im Jahre 404 n.P., denn der König von Silur ist stets zugleich auch höchster Chnumpriester des Reiches. Der Kaplan von Silur vertritt mich als Seelsorger und die Religion des Hirten zählt in meiner Heimat nur einige tausend Seelen und mein Sohn Dorim ist mir im Amt des Herrschers nachgefolgt. Doch Priester des Vaters bin ich weiterhin, so wie ich sein Gläubiger bin, durch meine Geburt und meine Erziehung in einer Adelsfamilie meiner Heimat.

Geweihter der Dena bin ich am Stein der Dena geworden, als die Weihe eines Vertreters der Lichtliga die Möglichkeit war das Wohlwollen der Göttin zu mehren um das Tor im Bel- Arad zu schließen. Sie ist Göttin meines Volkes und meiner Heimat und fühle mich der Dame Silurs stets verbunden. Die Weihe ist von mir und, daran glaube fest, auch von Dena gewollt und immer seitdem bin ich ihr nahe.

Als Magier tauche ich ein einziges mal in einer Beschreibung der Gäste des Magiertreffens von Silur auf, in der ich zum Bezauberer erklärt werde. Es ist vielleicht eine Schmeichelei im Überschwang für alles Magische in den Monaten nach dem Magiertreffen, denn ich habe keine entsprechende Ausbildung genossen und nicht als solcher gewirkt.

Fakt hingegen ist die Wirkung meiner Magie bei der Eroberung der Festung Reanndt- tenn in Karalo- Floran. Aber habe ich den Zauberwind tatsächlich als Magier gewirkt, dank nach einer Initiation zum Zauberwirker der Großen Magie durch meinen Freund und mein Vorbild Katuum von Taron don Umn? Oder hat mir der Hüter des Tales des Lebens den Zauber gelehrt, war aber mein Wirken nicht viel mehr eine Manifestation der Macht Denas in mir, ihrem Geweihten? Oder war es meine erste machtvolle Tat als Druide, gilt dieser besondere Zauber nicht als Geschenk des Donnerers an uns Druiden?

Denn in all den Jahren seit meiner Kindheit habe ich die Nähe, das Wissen und die Weisheit der Druiden gesucht, beginnend mit der Freundschaft mit Yum, der aus einer Familie silurischer Druiden kam und dem Spiel in den Springsteinen, den Steinkreisen hinter Haus Barkan, meinem Elternhaus. Den glücklichen Sommer des Jahres 378 n.P. lebte ich in ihrem Haus und lehrte mich sein Vater Wind und Wasser und Erde, Pflanze, Tier und Mensch. Seine Mutter wies mich, den Fremden, den Adelssohn schroff zurück. Sie vertrat ein verschlossenes, der Mehrheit der Menschen abgewandtes Druidentum, eine Einstellung, die ich für falsch halte.

In meine Jugend, in der ich Juristerei und Kriegswesen studieren sollte strich ich durch die Wäldern um Belfalas und erstieg die Berge von Morossos. Ich wollte Druide sein, doch das Druidentum wurde mir verwehrt. Am Ende des vierten und am Anfang des fünften Jahrhunderts nach Pondaron bestimmte Isolationismus und Wahrung der eigenen Geheimnisse das Handeln der vier Hohen Kheitara der Zauberwirker Silurs. Zum Nachteil aller wurden alleine in der eigenen Tradition aufgewachsene Kinder initiiert und ausgebildet. Weder Bereitschaft noch Tauglichkeit wurden mir abgesprochen, alleine der Zufall meiner Geburt verwehrte mir das Druidentum. Dennoch wurden mein Bemühen, Zugang zum Druidentum zu gewinnen gewürdigt. Als junger Mann vermittelte ich zwischen der Krone Silurs und den Druiden in Angelegenheiten des Druidenregimes, des Ausgleiches zwischen Wildland und Nutzland, der so wichtig ist für die Fruchtbarkeit Silurs. Ich heiratete Froya von Archrim wurde dreifacher Vater.

Der Amon Gawaith wählte mich zum König von Silur. Meine wichtigste Aufgabe war es, nach der Flucht nach Yslannad, bei der unter vielen anderen meine erste Frau starb mein Volk im Exil zusammenzuhalten und ihm nach unserer Heimkehr eine glückliche Zukunft zu eröffnen. Sie liegt im spirituellen und im magischen, zugleich in den Händen von Druiden und Priestern, von Magiern und Schamanen. Bekannt ist sicher die ALMAKAN, die Kaiser Bofri Akademie der magischen Künste. Sie lehrt Weise aller vier Hohen Kheitara und Schamanen und Magier, Priester und Druiden unterrichten dort gemeinsam. Gemeinsam haben die vier Hohen Kheitara am Weisentreffen von Silur teilgenommen.

Einem wohlbestellten Garten gleich legte ich Silur in die Hände meines ältesten Sohnes Dorim und reiste nach Ophis, nach Karalo- Floran, wo mich Martyna, meine zweite Frau heiratete, wo ich wieder Vater wurde und Freunde fand. Reisen führten uns durch den Wald von Mannar, zum Wald von Aran und schließlich in die Kaiserstadt Chalkis. Die Erlebnisse und Begegnungen dieser Reise sollen bei anderer Gelegenheit erzählt werden.

In Chalkis bestimmte lange der Aufbau des Kaiserreiches Karcanon mein Leben. Das Glück des Druidentumes fand ist erst wieder, als im Jahre des Heimes 433 n.P. Tiere und Pflanzen aus Silur für den von Sunrise von Sakila angeregten Heiligen Hain der Stadt eintrafen. Ein Zeichen Denas geschah und ich begleitete mit vielen anderen die Gaben Silurs in den Wald. Vielleicht weil ich endlich bereit war, vielleicht wegen einer glücklichen Fügung aus Ort und Zeit, vielleicht durch die Magie anwesender Personen und Mächte, gewiss aber mit der Gnade von Dena und Chnum, Jaffna und Dondra, Parana und Anur, wurde ich schließlich, vor bald einem Jahrzehnt zu dem, was ich immer sein wollte, schon immer war, was ich bin und sein werde: Druide.

* * * * *

Meine Sicht des Druidentumes

Gedanken auf dem Wege zum Druidenkonvent nach Bethulia, so oft und in diesen oder anderen Worten mit vielen Druiden dort geteilt Ragall von Silur, im Sommer des Jahres 441 n.P.

Unser Druidentum ordnet sich auf mancherlei Weise.

In Athanesia gehören wir dem Orden vom Grünen Kreuz an und sind dessen Regeln unterworfen. Hier gilt uns der Master Herbal als Großer Druide, der einer festgefügten Hierarchie vorsteht, der alle Druiden unterworfen sind. Darin ist übergeordneten Druiden zu gehorchen und diese haben das Recht den ihnen nachgeordneten Druiden zu befehlen. Hier verehren wir Aene als Schöpfer der Natur, manche verehren zusätzlich einen der Alten Götter, gerne Parana oder auch Chnum. Man erkennt eine festgefügte Ordnung und eine Kette von Befehl und Gehorsam. Man mag an einen Baum denken, mit einem Stamm, einigen Ästen, vielen Zweigen und unzählbaren Blättern.

In Silur denken wir das Druidentum als einen Wald mit zahlreichen verschiedenen Pflanzen, mit Bäumen, Sträuchern und Kräutern, unterschiedlich groß und doch gleichberechtigt Teile eines Ganzen. Wir fühlen uns brüderlich und schwesterlich als Wald vereint, das Land vor dem Sturme, der die Krume fortbläst und vor den Dünen, welche es in Wüste verwandeln wollen, schützend. In diesem Bild haben alle Druiden ihren Raum, Bäume gleich Athanesia und Kraut wie ich und viele Gefährten. Im Walde ist das Kraut nicht Baum sondern wächst nach Art des Krautes und bringt Frucht auf seine Art. Ein Wald bedarf keines Zwanges und keines Gehorsams, er wächst wild und frei und in ewiger Veränderung.

Denn der Baum fällt und schafft eine Lichtung für viele Kräuter, welche doch nicht ewig bleibt, denn ein neuer Baum wird dort wachsen. Doch die Kräuter finden einen neuen Platz, wo ein anderer Baum fiel. Wir Druiden wissen den Wald im ewigen Wechsel, wir trauern nicht um den gefallenen Baum und nicht um die überwucherte Lichtung. Beides ist Wald und beides bleibt im ewigen Kreislauf von werden und vergehen, Leben.

Für das Leben stehen alle Druiden ein, gleich ob wir Kraut sind oder als Stamm, Ast oder Blatt Teil eines Baumes. Im lebendigen Wald der wir sind haben wir alle Raum. Ich glaube fest daran, dass Solidarität, Freundschaft, Respekt und das gemeinsame Ziel für das Leben einzustehen ein besseres Band sind als Befehl und Gehorsam. Einigkeit in Freiheit und Vielfalt erscheint meine Antwort auf die Spaltung von Neu- Thulia.

Einig in Freiheit und Vielfalt für das Leben einstehend, so möchte ich Druiden, denen ich begegne, sammeln. Ich möchte mit so vielen Druiden unterschiedlicher Traditionen wie es mir möglich ist in Athanesia reden, dass wir aus freiem Willen ein vielfältiger, ein sich wandelnder und ein deswegen ewiger Wald werden, ein Wald, der sich seiner Vielfalt und Freiheit bewusst ist, der Tannenwald und Kirschhain ist, Pappeln und Buchen oder Erlen enthält, in dem Apfelbäume und Efeu wachsen. Ein Wald, der hier als Symbol steht, für Berg und Strand und Sumpf und See und Ebene, für alle Orte des Lebens.

Nur wenn wir uns gegenseitig die Freiheit unserer Vielfalt einräumen können wir ein alle Druiden umfassender Wald sein. Ohne Zwang gibt es keine Unterdrückung und ohne Unterdrückung keinen Grund dem Walde zu fliehen. Ich glaube fest daran: Jeder von uns tritt für das Leben ein. Wir sprechen das Wort Leben mit unterschiedlichem Zungenschlag, doch immer ist Leben das Wort was wir sagen.

So können wir Vorbild sein, dass sich Priester und Magier und Schamanen zu uns stellen, wenn die Gefahr für das Leben groß wird. Nicht weil einer der ihren oder einer der unseren führt und alle unter seine Herrschaft zwingt sondern weil wir nebeneinander auf freien Stücken und mit aller Kraft für das Leben einstehen. Das Ziel, das Eintreten für das Leben eine uns.

So bin ich glücklich, hier so vielen Druiden so vieler unterschiedlicher Kulturen, so vieler unterschiedlicher Reiche, so vieler unterschiedlicher Religionen zu begegnen, ein jeder aus freien Stücken hier in Bethulia. Ich glaube fest daran, dass wir ein Band der Freundschaft zwischen uns knüpfen das uns eint, das wir gemeinsam die Kraft des Lebens spüren wenn wir beieinander stehen, dass wir in Freiheit eine lichte Zukunft haben.

Die Druiden Silurs - Ansichten von Annelka Levsvik, im Adlermond 442 n.P.

1.

Wurzelnd in der Kultur des Ersten Volkes Silurs und bald nach Pondaron wiederbelebt von den sich nun auf der Insel siedelnden Gefährten König Jermays, die in den heiligen Stätten dieses Volkes ihre Initiation erfuhren sind wir Druiden Silurs ein wesentlicher Teil der von Spiritualität und Magie geprägten silurischen Kultur. Einem 400 Jahre alten Baume gleich verzweigen wir uns mannigfaltig und blieben doch eins in unserem Bemühen, der Natur gegen ihre Feinde beizustehen und ein gedeihliches Miteinander von Wildnis und Kultur zu erreichen.

"Der Wald ist und wächst in rechter Weise, er bedarf keines Menschen Hand. Es ist der Mensch, der des Rates des Druiden im Umgang mit dem Walde bedarf, zu seinem Wohle und zum Wohle des Waldes." Die altertümliche Sprache klingt, als ob sie ewigkeitenalte druidische Weisheit formuliert.

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