ÖGFLA Sondermagazin Mai 2011

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Bildung

Wissen als Schlüssel für Paraguays Zukunft Uni in Asuncion: Modernes Bildungszentrum mit Spital

Ein Wiener baut eine deutschsprachige Schule

Was Rektor Pedro Gerardo Gonzales, ein Agrar-Ingenieur, der ÖsterreichDelegation unter Führung des Dritten Parlamentspräsidenten Martin Graf vorstellte, war beeindruckend: Die größte Uni des Landes in der Hauptstadt Asunción hat 41.000 Studenten, denen 70 Studienrichtungen angeboten werden. Der Grund für die hohe Anzahl an Beschäftigten - hier arbeiten 6000 Menschen - ist ein Spital, das sich auf dem Campus befindet und von der Universität betrieben wird.

Renate und Gerhard Bayer betreiben das Hotel Austria in Ciudad del Este, der östlichsten Stadt Paraguays und Grenzstadt zu Brasilien.. Gerhard Bayer hat seine Wurzeln in Wien. Sein Großvater, der den Ersten Weltkrieg mitmachte und 1934 nach Südamerika ging, stammt aus dem Bezirk Meidling. Bayer ist aber nicht nur Gastronom, sondern macht sich auch Sorgen um die Bildung. Er ist 2. Vorsitzender der Mozart-Schule, sein Freund Manfred Roswang 1. Vorsitzender. Gemeinsam haben sie ein großes Ziel: Sie wollen in den nächsten Jahren eine deutschsprachige Schule eröffnen. Auf einem zwei Hektar großen Grundstück wird 14 km außerhalb der Stadt schon fleißig daran gearbeitet, der Rohbau ist so gut wie fertig. Weitergebaut wird, wenn Geld da ist. 80.000 Euro fehlen noch, 30.000 um das Notwendigste fertig zu stellen.

Rektor Gonzales, Dienstherr von 6.000 Beschäftigten, empfängt Martin Graf und die österreichische Delegation.

FPÖ übergibt 1000 Euro an Deutsche Schule

24 Lehrer, ein Schuldirektor und eine Sekretärin müssten bezahlt werden, klagt Loidol. Das sei bei einem Schulgeld von 28 Euro in der unteren Stufe bis 70 Euro in den oberen Stufen nicht immer leicht. Der Staat würde lediglich eine einzige Klasse finanziell unterstützen. Spontan sagte Martin Graf, zu, sich für eine Art Patronanz in Österreich einzusetzen. Als Soforthilfe wurden von der FPÖ tausend Euro übereicht. Der Nationalratsabgeordnete Gerhard Deimek und der Zweite Wiener Landtagspräsident Johann Herzog übergaben gemeinsam mit Graf den Scheck.

Johann Herzog, Gerhard Deimek und Martin Graf (v.r.n.l.) unterstützten die Deutsche Schule Independencia mit einer Spende von 1000 Euro. Links: Direktor Matias Loidol.

Unzensuriert.at (3)

Die Deutsche Schule Independencia ist Herzstück und der ganze Stolz der gleichnamigen Kolonie mit rund 2000 deutschstämmigen Bürgern. Sie wurde 1956 gegründet und kämpft seit damals um das finanzielle Überleben. Derzeit werden rund 150 Schüler von der Grundschule bis zur zwölften Klasse unterrichtet, nie mehr als zwölf Schüler pro Klasse, erzählt Direktor Matias Loidol, dessen Vorfahren aus Oberösterreich stammen.

Der Wiener Gerhard Bayer führt in Ciudad del Este ein Hotel, ist Funktionär der Mozart-Schule und Bauherr einer deutschsprachigen Schule. 17


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