Nextklima II

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NEXT KLIMA WAS MÜSSEN WIR TUN, UM BIS 2050 DEN CO2-AUSSTOSS UM 80% ZU SENKEN?

Ergebnisse, Fragen und Inspirationen zur Stadt im Dialog Veranstaltung „Ein Masterplan Klimaschutz für Hamburg“ vom 20.10.2010 im Unilever-Haus, HafenCity


Einleitung Kann eine Metropole wie Hamburg ihre wirtschaftliche Entwicklung mit den Zielen des Klimaschutzes vereinen? Ja, sie kann: Im Februar 2009 kürte die Europäische Kommission Hamburg zur „European Green Capital“, also zur Umwelthauptstadt Europas 2011. Die Auszeichnung zeigt, dass eine wachsende Stadt wie Hamburg durchaus eine Vorreiterposition in Sachen Umweltschutz einnehmen kann. 2011 steht also ganz im Zeichen des Themas Umwelt – einer der ersten Schritte wurde am 20. Oktober im Rahmen der Reihe „Stadt im Dialog“ gemacht: Die Stadt Hamburg stellte ein Gutachten vor, das erstmalig genaue Zahlen über bestehende CO2Emissionen liefert. Es zeigt, mit welchen Maßnahmen Hamburg und seine Bürger die verabschiedeten Klimaschutzziele für 2020 und 2050 erreichen können. Das Gutachten zum Masterplan Klimaschutz für Hamburg findest Du hier:

Und was tust Du, um das Klima zu schützen? Ideen gefragt! Das Klima schützen wollen alle. Einen wichtigen Beitrag leisten Politik und Wirtschaft, zum Beispiel durch die Sanierung von Gebäuden, neue Mobilitätskonzepte und eine umweltgerechte Energieversorgung. Aber auch Du kannst eine Menge tun, um das Klima zu schützen: Bus und Bahn nutzen, Deine Heizkosten kritisch hinterfragen, beim Kauf von Produkten auf Umweltverträglichkeit achten. Vor allem aber kannst Du mit konkreten Ideen mithelfen, die Vision vom klimagerechten Leben Realität werden zu lassen. Wie bewegen wir uns in zwanzig Jahren durch die Stadt? Wie sehen Wohnungen aus, die Energie erzeugen? Kannst Du Dir vorstellen, eines Tages Energieproduzent zu sein? Gestalte den Masterplan Klimaschutz mit! Ergebnis des Umwelthauptstadt-Jahres 2011 soll ein „Masterplan Klimaschutz für Hamburg“ sein. Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt lädt Dich ein: Gestalte mit Deinen Ideen und Wünschen diesen Masterplan mit!

www.hamburg.de/contentblob/2577372/data/gutachten-masterplan.pdf 2


In mehreren Workshops wirst Du 2011 die Gelegenheit haben, Dich am Masterplan Klimaschutz zu beteiligen. Im Mittelpunkt dabei: Was können wir konkret tun, um zum Klimaschutz beizutragen? Welche Maßnahmen bringen wieviel? Zum Beispiel: Was macht es aus, wenn Du einmal mehr in der Woche anstatt mit dem Auto, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Deiner Arbeit fährst? Ist dies nur ein Tropfen auf den heißen Stein oder trägst Du bereits mit solch einer Kleinigkeit dazu bei, das Klima zu schonen und Deinen CO2-Ausstoß zu vermindern? Diese und andere Fragen wollen wir mit Dir diskutieren. Die auf den folgenden Seiten dargestellten drei Szenarien sollen Dich anregen, über die Zukunft nachzudenken und uns schon heute über www.nexthamburg.de mitzuteilen, mit welchen Schritten man Deiner Meinung nach etwas für den Klimaschutz tun kann. Brauchen wir ganz neue Ansätze, um die Herausforderungen zu bewältigen? Oder helfen auch die kleinen Maßnahmen? Was sind Deine Ideen zum Klimaschutz und was tust Du eventuell schon heute, um CO2 einzusparen? Wir freuen uns auf Deine Beiträge!

Inhalt Stell Dir vor … Gebäudesanierung 2050

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Stell Dir vor … Energieversorgung 2050

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Stell Dir vor … Mobilität 2050

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Bisherige Ideen Zukunftcafés

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Bisherige Ideen Ideenpool Nexthamburg

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Ergebnisse Podiumsdikussion

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Ergebnisse 22 Hamburger melden sich zu Wort Die Senatorin Statements von Anja Hajduk

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Kernpunkte Das Gutachten

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So geht’s weiter Deine Ideen

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Fakten Hamburgs Ziele

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Stell Dir vor … 2050 wohnen wir in hermetisch abgeriegelten Gebäuden. Was hält 2050 die Wärme im Winter drin und im Sommer draußen?

„Meine Großeltern erzählen mir immer, wieviel Energie in den Häusern ihrer Zeit verschwendet wurde. Damals drang ein Großteil der Wärme im Winter ungenutzt nach draußen. Im Sommer wurden mechanische Klimaanlagen dazu verwendet, die Hitze aus den Gebäuden zu pusten. Es wurde damals wohl überwiegend diskutiert, wie man umweltfreundlich Energie produziert. Es ist ihnen wohl gar nicht bewusst gewesen, wieviel Energie jeder einzelne verschwendet hat. Wie kann ich mit meinem Verhalten dafür sorgen, dass wir erst gar nicht soviel Energie produzieren müssen?“ 4


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Š Aperture8 | Dreamstime.com


Wie antwortest Du auf diese Fragen?

Abdichten ohne sich abzuschotten? • Weißt Du, wieviel Geld Du im Monat für Heizen und Lüften ausgibst?

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• Spürst Du, wenn Dein Zimmer ein Grad weniger geheizt ist? Dies würde 6% an Heizkosten sparen.

• Musst Du im Herbst alle Zimmer heizen?


• Inwieweit würdest Du Dich als Mieter an einer Sanierung Deines Gebäudes beteiligen, um Heizkosten zu sparen?

• Kokosfaser, Holzwolle, Korkplatten, Polystyrol, Calciumsilikat – es gibt viele Dämmstoffe. Weißt Du, womit in Deinem Haus gedämmt wird?

• Würdest Du auf Deinen Balkon verzichten, um Heizkosten zu sparen?

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Stell Dir vor ‌ 2050 muss jeder Bßrger mehr Energie produzieren als verbrauchen. Wie sieht das konkret aus?

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„So viel Widerstand hat es bei keinem Gesetz bisher gegeben. Wegen der drastischen Energiekrise soll jetzt jeder Deutsche mehr Energie produzieren, als er verbraucht. Sonst hagelt es Strafen. Die Leute sind auf die Straße gegangen, haben die alten Kraftwerke besetzt. Hat alles nichts genützt. Da müssen wir wohl durch. Die da oben haben ja lange genug geschlafen. Technisch geht das wohl, der Staat hilft ja auch mit Geld. Wo aber kann ich anfangen, Energie zu produzieren?“

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Wie antwortest Du auf diese Fragen?

Ist bald jeder sein eigener Energiekonzern? • Würdest Du Dir ein Mini-

windrad auf den Balkon stellen?

• Kannst Du Dir vorstellen,

dass deine Fassade anstatt aus Klinkern aus Solarzellen besteht?

• Würdest Du häufiger mit

Deinem Trimmrad fahren, wenn Du damit Deinen Fernseher betreiben könntest?

• Könntest Du Dir vor-

stellen, mit Deinen Nachbarn ein Kraftwerk zusammen zu betreiben?

• Glaubst Du, Deutschland

kann 2050 den Energiebedarf noch decken, auch ohne Atomkraft?

• Wenn Du die Wahl hast,

selbst Energie erzeugen zu müssen, oder mit Einschränkungen beim Energieverbrauch leben zu müssen; wofür würdest Du Dich entscheiden?

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Stell Dir vor ‌ 2050 ist Autofahren so out wie heute Rauchen. Wie bewegt man sich 2050 durch die Stadt?

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„Man hatte es ja kommen sehen. Schon um 2020 war klar: Elektromobile lösen das Mobilitätsproblem nicht wirklich. Schon damals war der Strom viel zu teuer. Und mit der Brennstoffzelle kamen sie auch nicht in den Quark. Kein Erdöl mehr, Straßenmaut überall, Strom zu teuer: Selber ein Auto zu haben ist heute einfach unerschwinglich geworden. Nur noch Reiche leisten sich das. Und wir? Wie kommen wir von A nach B?“

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Wie antwortest Du auf diese Fragen?

Wann bist Du das letzte Mal Fahrrad gefahren? • Wärst Du bereit, zwei Tage

in der Woche auf Dein Auto zu verzichten und mit dem Bus zur Arbeit zu fahren?

• Bist Du bereit, Dein Auto

mit anderen zu teilen? Carsharing ist ein effektives Konzept, um das Automobil effizienter zu nutzen.

• Im Durchschnitt besitzen

zwei Drittel der Deutschen ein Auto. Was denkst Du, wieviel Bundesbürger 2050 auf ein Auto kommen?

• Wann bist Du das letze Mal

Fahrrad gefahren?

• Weißt Du, wie lange unsere

Ölreserven bei jetzigem Verbrauch noch ausreichen?

• Würdest Du den ÖPNV

intensiver nutzen, wenn es eine Stadtbahn in Hamburg gäbe?

• Wenn Du ein kostenloses

HVV Ticket bekommen würdest, würdest Du den ÖPNV häufiger nutzen?

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BISHERIGE IDEEN Zukunftcafés Im Rahmen der Hamburger Zukunftswochen hat Nexthamburg für die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Bürgerideen gesammelt. Hier ein paar Auszüge:

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Pfandkaffeebecher

Minihäuser

Solarstraßenbahn

Wieso gibt es keine Kaffeebecher mit Pfand, die man in jedem Kaffeeladen zurück geben kann? Henrike

Miniwohnungen/Häuser wären auf Parkplätzen möglich, wenn man dann die Autos reduziert oder abschafft. Eda

Viele Hamburger wünschen sich eine Straßenbahn. Man könnte eine Straßenbahn entwickeln, die ihre Energie zum Teil aus Solarzellen durch die Energie der Sonne bezieht.

Bürger-Solarstromanlage in Pinneberg

Urbaner Skilift

Jeder Bürger kann sich beteiligen mit 100€, max. jedoch 10.000€. 60 Gesellschafter bilden eine UG und erhalten über 20 Jahre eine Einspeise-Vergütung von 46,75 c/kWh. Pinneberger Anlage leistet 17kW und erzeugt ca. 8000kWh im Jahr. Ziel: CO2-Minderung – weg von Öl + Gas! Klaus

Magnetbänder, an denen kleine Gondeln hängen (Seilbahn-/Skiliftähnlich), in die man immer und überall einsteigen kann. Für max. sechs Leute, aber es kommt alle paar Sekunden eine Gondel vorbei. Kleine Magnetbänder (platzsparend) auch als Bürgersteigalternative anwendbar.

Vorreiter grüner Energie

Flexibles Arbeiten

Meine Idee zur alternativen Energiegewinnung ist, dass man statt Atomkraftwerken die Energie von Algen nutzen sollte. Diese können nämlich binnen kurzer Zeit die Energie für ein Space Shuttle erzeugen. Das würde bedeuten, dass man keinen radioaktiven Abfall mehr produzieren würde. Das Problem bei dieser Art der Energiegewinnung ist, dass man noch nicht weiß, wie man die Energie der Algen nutzen kann. Das kann aber bestimmt erforscht werden! Außerdem wären Algen KW absolut umweltfreundlich und Ludwig produzieren kein CO2.

- Telearbeit ist weit vorangeschritten. Mit Laptop und WiFi ausgestattet kann 2050 der Arbeitnehmer selbst entscheiden, wo er arbeitet - Konventionelle Büros sind meist nur noch bei Großkonzernen (Global Players) anzutreffen - Leute können sich zusammen ein Büro mieten. Dort kann jeder an seinen Projekten arbeiten. Alle haben differenzierte Kompetenzen und helfen sich gegenseitig - Desktop Sharing wird Standard Urbantron im Büroalltag

Alternative Verpackungsmaterialen Wir sind dafür, dass Erdbeeren nur in Papp- oder Holzschalen verkauft werden, anstatt in Plastikschalen. Denn diese bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen und sind besser zu entsorgen und zu recyclen. Doreen

Das Jahr 2050 in Hamburg? Ich stelle mir vor, dass die Innenstadt autofrei sein wird. Die Menschen fahren gut gelaunt zur Arbeit mit dem Fahrrad, Straßenbahn oder mit Bussen. Entlang der Straßen hätte man Geranientöpfe, Vergissmein-Nicht und Rosen. Plastik und Autos würden vom Wörterbuch gebannt werden… die existieren nämlich nicht mehr. Auf dem Platz entstünden Oasen der Ruhe, der Erholung, in denen Menschen sich nett unterhielten, weil sie Zeit für einander hätten. Das wäre meine Vorstellung …


Modulare Bürostadt Die Bürostadt von morgen setzt sich aus einzelnen mobilen Bürozellen zusammen (vielleicht auf dem Wasser), die sich je nach momentanen Arbeitsverhältnissen an größeren Firmenmodulen andocken können. Udo

Digitaler Park Ich stelle mir einen Park vor, der anstatt durch Straßen durch Projektionsflächen begrenzt ist. Auf diese Weise werden Einblicke von Parks aus anderen Teilen der Welt projiziert. Ein internationaler Park entsteht, der es ermöglicht, sein (eigenes) Parkerlebnis mit Parkbesuchern aus der ganzen Welt zu teilen.

Stromerzeugende Joggingstrecke In einer beliebten Joggingstrecke durch den Park sind energieerzeugende Bodenplatten eingelassen. Laufen durch die Natur und diese dabei mit Ökostrom schützen!

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BISHERIGE IDEEN Ideenpool Nexthamburg Seit Mai 2009 ist Nexthamburg aktiv, sammelt Ideen zur Stadt von morgen und versucht gemeinsam mit Bürgern aus den besten Ideen richtige Projekte zu machen. Im Rahmen zahlreicher Ideen machten sich die Bürger auch Gedanken zum Thema Klimaschutz. Mehr Informationen zu den Ideen: www.nexthamburg.de

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Alle Dächer mit Solarpaneelen

Feuerwerke in Maßen

Bikeways – Fahrradschnellstraßen

Ein Elbsperrwerk versorgt Hamburg

Eine Seilbahn von Altona bis nach Wilhelmsburg

Einfamilienhausgebiete zurückbauen

Wissenspark für Umwelttechnologie in Moorburg

Flachdächer von Bürogebäuden nutzen

GrundeinkommensPilotzone Reiherstiegviertel

Gyms, die Strom erzeugen


Hängende Kleingärten

Helios 21 – Solarplattform Hamburg

Kostenloses HVVTicket für jeden Hamburger Bürger

Atmosphärenpark zum Klimaschutz

Ökologischer Stadtteil auf dem Bahngleisdreieck Altona

Parkkraftwerke – Stromerzeugung aus Parkhäusern

Quartierskraftwerke für jeden Stadtteil

Spurwechsel – ohne Auto in die Stadt

Treetops – Waldsiedlung Harburger Berge

Wärmedämmung im Backstein-Look

Mini-Bauernhof auf St. Pauli

Weiße Dächer für den Klimaschutz

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ERGEBNISSE der Podiumsdiskussion

Moderation: Margit Bonacker Geschäftsführerin Konsalt GmbH

Podiumsteilnehmer:

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Pieter Wassmuth

Anja Hajduk

Alexander Porschke

Generalbevollmächtigter der Vattenfall Europe AG für Hamburg und Norddeutschland

Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt HH

Vorsitzender NABU Hamburg

Dr. Helmuth-M. Groscurth Geschäftsführer arrhenius und Autor des Gutachtens


Hat der PKW-Verkehr eine Zukunft? Was muss getan werden, dass Alternativen mehr in Anspruch genommen werden?

Gebäude schneller oder besser sanieren? Oder gleich abreißen und neu bauen?

Ausbau, Umbau oder Abbau? Ist das Fernwärmenetz noch zeitgemäß?

Dr. Helmuth-M. Groscurth

Anja Hajduk

Pieter Wassmuth

„Alternativen müssen attraktiv sein.“ „Wir müssen darüber reden, Autofahren unattraktiver zu machen.“

„Es ist in diesem Bereich schon viel erreicht worden. Wir kennen aber auch die Technologien um hierbei noch viel weiterzukommen.“

„Das Leitungsnetz, das wir heute haben, ist zunächst auf zentrale Erzeugung ausgelegt – unabhängig von der Frage, ob das in Zukunft noch das richtige Konzept ist.“

Alexander Porschke

Anja Hajduk

„Es gibt in Hamburg einen relativ guten Kenntnis-, Vernetzungs- und Kooperationsstand zwischen den verschiedenen Akteuren. Wenn das nicht unterminiert werden würde durch Reduktion der entsprechenden Anstrengungen von Bundesseite, dann könnte man die Hoffnung haben, dass die tatsächlich schwierigen Themen bewältigt werden können.“

„Es ist in diesem Innovationszyklus, den wir bei der technologischen Entwicklung haben, nicht einfach, die besten Rahmenbedingungen sehr lange festzulegen. Um so wichtiger ist es, jetzt in einen Dialog einzutreten.“

Alexander Porschke

„Die geforderte deutliche Minderung beim PKW- und LKW-Verkehr ist diametral im Gegensatz zur derzeitigen Senatspolitik.“

Anja Hajduk

„Wenn man beim CO2-Ausstoß sieht, wie hoch der Anteil ist, der aus dem PKW-Verkehr kommt, dann glaube ich, haben wir ein riesiges Potential – wenn wir es schaffen, die Menschen dafür zu gewinnen.“

Pieter Wassmuth

„Man muss neue Technologien auch erproben und ausprobieren.“

Alexander Porschke

„Es muss bald entschieden werden. Es ist eine Entscheidung von großer Tragweite.“

Dr. Helmuth-M. Groscurth

„In vielen Fällen ist es die Frage: Lohnt es sich ein altes Gebäude entsprechend zu sanieren oder ist es wirtschaftlicher, es abzureißen und neuzubauen.“

Dr. Helmuth-M. Groscurth

„Fernwärme sollte CO2-arm, also ohne Steinkohle, betrieben werden.“

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zu Wort.

Eine Aus wahl:

Jochen Menzel,

Ein Bürger

vom Zukunftsrat Hamburg, sieht es durchaus positiv, dass in der HafenCity neue Ideen zum Klimaschutz verwirklicht werden. Negativ merkt er an, dass dieser positive Effekt aufgrund der hohen Wohnfläche pro Einwohner in der HafenCity wieder verloren geht.

fragt sich, welche Kosten auf jeden Bürger bei der energetischen Sanierung zukommen.

Mirko Weissheim,

Herr Schneider,

Unternehmer und Mitglied der Initiative „Moorburg Trasse stoppen“, merkt an, dass der Einsatz der Initiative den Bau der Fernwärmetrasse verzögert hat. So sei es nun möglich, grundsätzlich über den Sinn der Fernwärme zu diskutieren, ohne dass unveränderliche Tatsachen geschaffen wurden. Er fordert zudem, dass Initiativen direkter in Entscheidungsprozesse und Diskussionen miteinbezogen werden.

von der SAGA-GWG, vermisst im Gutachten das Szenario einer dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung.


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DIE SENATORIN Statements von Anja Hajduk „Wir haben uns für diese Stadt im Dialog Veranstaltung entschieden, weil es wichtig ist, dass man bei den sehr großen Herausforderungen, die wir bei der Zukunftsgestaltung unserer Stadt vor uns haben, auch die Geduld und Energie aufbringen müssen, sich recht komplexen Sachverhalten zu stellen und sich mit unterschiedlichen Vorstellungen auseinanderzusetzen.“

„Ich bin froh, dass wir dieses Gutachten haben, um aufzuzeigen wie groß die Herausforderungen sind. Es zeigt aber auch, dass wir in bestimmten Bereichen heute schon technologische Lösungen haben.“

„So eine große Herausforderung kann motivierend wirken, wenn man die Nerven hat, auch intensiv miteinander zu reden und man alle an einen Tisch bringt.“

„Der Sinn dieses Gutachtens ist es, mit unterschiedlichen Akteuren, auch mit unterschiedlichen Meinungen umzugehen, um daraus einen Masterplan Klimaschutz zu machen, der so breit getragen wird, dass er auch Hoffnung auf Umsetzung hat.“

„Es zeigt eben auch, dass wir heute vor grundsätzlichen Entscheidungen stehen.“

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Abschlussstatement

Die Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt sieht den Kern des Gutachtens darin, die Dimension der Herausforderungen aufzuzeigen, die Hamburg in Bezug auf den Klimaschutz zu bewältigen hat. Es zeigt außerdem die Möglichkeiten auf, die sich uns bereits jetzt bieten. Wichtige Weichenstellungen für die zukünftigen politischen Entscheidungen, die in Zukunft im Dialog mit den Bürgern und den betroffenen Akteuren beschlossen werden müssen, stehen an. Was soll mit dem Fernwärmenetz passieren? Welches Konzept stellt eine klimaverträgliche Energieversorgung der Hansestadt sicher? Was müssen wir bei den dringenden Gebäudesanierungen beachten, um die Klimaschutzziele zu erreichen? Wie können wir den KFZ-Verkehr verringern ohne die Mobilität zu gefährden? Diese Themen möchte die Senatorin in Zukunft weiter mit den Bürgern diskutieren, um somit eine breite Bevölkerung für die Themen zu gewinnen. Im Zuge dessen wünscht sie sich für das Umwelthauptstadtjahr 2011 einen Masterplan Klimaschutz, der so mit viel Rückendeckung aus der Bevölkerung eine hohe Wirkung entfalten kann.

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KERNPUNKTE des Gutachtens

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Fünf Absätze für Deine Ideen: Das Basisgutachten zum Masterplan Klimaschutz für Hamburg stellt mögliche Maßnahmen vor, wie CO2-Emissionen in den Schlüsselbereichen Gebäudesanierung, Energiegewinnung und Mobilität vermindert werden können. Bis 2020 soll der CO2-Ausstoß im Vergleich zu 1990 um 40% pro Jahr verringert werden. Bis 2050 sollen es dann 80% sein. Hamburg hat bereits in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht – doch waren es 2006 noch 5,5 Mio. Tonnen zu viel! Bestehende Regelungen der EU, des Bundes und Hamburgs werden bei konsequenter Durchführung bereits dafür sorgen, dass im Jahr 2020 3,9 Mio. Tonnen weniger ausgestoßen werden. Dies wird durch die Nutzung erneuerbarer Energie (2,0 Mio. t), die energetische Sanierung (1,1 Mio. t) sowie effizientere PKW- und LKW-Konzepte (0,7 Mio. t) erreicht. Um die angepeilten 5,5 Mio. Tonnen pro Jahr zu erreichen, bedarf es nun weiterer 1,6 Mio. Tonnen an Einsparungen. Die wichtigsten Maßnahmen sind: a) Fernwärmeversorgung ohne Steinkohle mit bis zu 0,48 Mio. t CO2-Reduktion, b) Die Verringerung von PKW- und LKW-Fahrten in der Stadt (0,38 Mio. t), c) Freiwilliger Bezug von grünem Strom (0,25 Mio. t), d) Energetische Sanierung der Gebäude (0,22 Mio. t). Das Gutachten empfiehlt, Bürger in einen transparenten und ergebnisoffenen Prozess einzubinden. Die Beteiligung der Betroffenen an der Planung der Zukunft hilft, spätere Akzeptanzprobleme zu vermeiden. Denn eines ist klar: Die Herausforderungen des notwendigen Klimaschutzes werden Bürgern und Unternehmen erhebliche Lasten aufbürden.

Gutachten: www.hamburg.de/contentblob/2577372/data/gutachten-masterplan.pdf

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SO

GEHT’ S WEITER

Die drei vorgestellten, futuristisch anmutenden Szenarien sowie die Ideen aus dem Zukunftscafé und von der Nexthamburg Website geben einen Vorgeschmack auf das, womit wir und unsere Kinder uns in absehbarer Zeit beschäftigen werden. Ob wir wollen oder nicht. Du hast nun die Chance, unterhalb dieses E-Papers Deine Fragen, Ideen und Anmerkungen zum Thema bei Nexthamburg zu hinterlassen. Alle Beiträge werden der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt weitergeleitet. Einige der im Zukunftscafé und von Nexthamburg gesammelten Fragen, wurden bereits während der Podiumsdiskussion am 20.10.2010 im UnileverHaus der Senatorin gestellt. Mach mit: www.nexthamburg.de/stadtimdialog/nextklima

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FAKTEN Hamburg hat sich Ziele gesetzt 2008

Bewerbung zur European Green Capital (Europäische Umwelthauptstadt). Ziele: Senkung der CO2-Emissionen um – 40% bis 2020 – 80% bis 2050

2009

Ernennung zur European Green Capital 2011 durch die Europäische Kommission.

2010

Vorstellung des in Auftrag gegebenen Basisgutachtens zum Masterplan Klimaschutz für Hamburg – Möglichkeiten zur Verringerung der CO2-Emissionen im Rahmen einer Verursacherbilanz

2011

Hamburg ist Umwelthauptstadt. Alle Hamburger Bürger und Akteure aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft sind dazu aufgerufen, den Masterplan mitzugestalten. Dazu werden Klimaschutzdialoge mit Bürgern und Experten durchgeführt. Denn gegen die Bürger können die immensen Herausforderungen des Klimaschutzes nicht gemeistert werden.

Bis 2020 sind es 10 Jahre. Es stellt sich die Frage, welchen Beitrag jeder Einzelne leisten muss, um die genannten Ziele zu erreichen.

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Next Klima Magazin zur Stadt im Dialog Veranstaltung „Ein Masterplan Klimaschutz für Hamburg“ am 20.10.2010 von 19-21 Uhr im Unilever-Haus, HafenCity Herausgeber: Nexthamburg V.i.S.d.P: Rajiv Patwardhan Redaktion: Nexthamburg Layout: Feinschliff – Büro für Gestaltung Kontakt: Nexthamburg UG (haftungsbeschränkt) Lobuschstraße 5-7 22765 Hamburg 040 74 392 632 mail@nexthamburg.de Eine Kooperation mit der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen sind für die Allgemeinheit bestimmt; sie erheben weder Anspruch auf Vollständigkeit noch auf Richtigkeit. Bildquellen wurden nach bestem Wissen recherchiert. Sollten dennoch Urheberrechte verletzt worden sein, bitten wir darum, uns zu kontaktieren. Bildrechte für Bilder, die nicht anders gekennzeichnet sind: Nexthamburg.

Nexthamburg wird als Pilotprojekt der Nationalen Stadtent- wicklungspolitik vom Bundesministerium für Verkehr, Bauen und Stadtentwicklung seit 2009 gefördert.

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