GrenzEcho E 2013

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Design: Norbert Küpper 117

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54. Jahrgang / Nummer 172 )

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Ml'tTWOCH-' 29. Juli 1981 Martha

ST.VITHERi'ZEITUNG

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Schauerneigung

Bei der Prinzenhochzeit zeigt das· Königreich .seinePt:acht

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Millionen verfolgen die Hochzeit in Iondon em Bildschirm Erneute Unruhen in Liverpool trüben die Freude LONDON, 27. - Im offenen Landauer, von vier Apfelschimmeln gezogen, hat Königin Elizabeth II am heutigen Vormittag zusammen mit Prinz Philip den Buckingham-Palast verlassen und damit den prachtvollen Hochzeitszug durch die Londoner City zur St, Pauls-Kathedrale eröffnet. Rote Uniformen mit goldenem Tressenschmuck, schwarze Bärenfellmützen, die blankgestriegelten Pferde der "Eskorte des Souveranse beherrschten das Straßenbild, als die Monarehin sich der seit Stunden wartenden, begeistert jubelnden Menge zeigte •. Elizabeth trug ein aquamarinblaues Seidenkleid und einen Mantel in gleicher Farbe. Die Hochzeit des Thronfolgers Prinz Charles mit der 20jährigen Lady Diana . Spencer zeigte das. Königreich Großbrltannien In ail seiner Pracht: Es war ein omzieller Feiertag für das ganze Land. und Teenager wie Großmütter jubelten dem Brautpaar zu.-~ha~les ist 'nach Meinungsumfragen inzwischen popùlärer als die. Königin sel.bst. u~d die "Märchenprlm.essln« Diana ISt

innerhalb weniger Monate seit der Verlobung der Liebling der ganzen Nation geworden - .~in pa~r un~erd.rückte Tränen In der Öffentlichkeit Sind Schlagzeilen und minutenlange Berichte an erster Stelle der Fernsehnachrichten wert. Auf der Mall. der breiten. von Parks umgebenen Avenue vom Palast zum Trafa~?~r ~quare. fol~t.en di~ Mitglieder der komglichen Familie bel sonnigem,

Asyl für Bani-Badr

-Frankreich nahm gestürzten Iran-Präsidenten auf

paris.,-Z9. ~ Der frühere iranische Staatspräsident Abolhassan Bani-Sadr ist am heutigen Mittwochmorgen an Bord einer iranischen Boeing 707 auf dem Militärflughafen von Evreux westlich von Paris eingetroffen. Frankreich gewährte dem geflüchteten Politiker politisches Asyl .. In -Frankreich hatte vor dem Sturz . Präsidenten Abolhassan Bani-Sadr audes Schah auch Ayatollah Khomeini ßcr Landes brachte. hattevor ihrer LariAsyl gefunden. Von dort war es ihm dung in Paris vergeblich in der Türkei möglich. den endgültigen Sturz vo~ und ini griecl~ischen Teil Zyperns ~m Reza Pahlevi zu oragrusteren. Ba~lLand.~er~abunls nachg~sl!cht.. Dle~ teilte das tur~lsche Außenministerium In AnSadr traf überraschend ,um 4.30 U~r. In Frankreich ein ... Zuvorha.tten einige k ara mit. Agenturen den Uberflug G~lechenlands Iran hat durch ein unbekanntes iranisches FlugAuslieferungsantrag zeug gemeldet. Die Asyl.gewähr~ng für gestellt Bani-Sadr ist an die Bedingung geknüpft. daß der .E~~~räsident "kei~.e~Das iranische Außenministerium hat lei politische Aktivitäten auf französieinen Antrag an die französische Regieschem Territorium unternirnrnt«. ~urung gerichtet. den ehemaligen' Präsißenminister Claude Cheysson erklarte . denten Abolhassan Bani-Sadr auszulievor der Presse. daß Frankreich grundfern. Ein Sprecher erklärte auf Anfrage. sätzlich jedem politischen Flüchtling man habe ausreichende Dokumente Asyl gewähre. über Vergehen des 47jährigen. BaniSadr sei mit einem Flugzeug der iraniTürkische Regierung schen Luftwaffe vom Typ Boeing 707 verweigerte Landeerlaubnis und von dem Piloten. der bereits den Die Maschine der iranischen LuftSchah' nach Ägypten gebracht habe, waffe. die den entmachteten ira~ischen ,geno~n worden.

Fast der gesamte europäische Hochadel sowie die Staatschefs der Commonwealth-Länder gaben sich ein Stelldichein zur Hochzeit in London. König Baudouin und Königin 'Fabiola sind bereits am Dienstag nach London geflogen. ' Getrübt wird die Festfreude durch Meldungen über erneute Unruhen in der Stadt Liverpool. Am Mittag bestätigte sich. daß diese Auseinandersetzurigen erstmals ein Todesopfer gefordert haben. (Fortsetzung Seite lU)

Marokkaner stahlen den Bischofsring Mechelen, 29. - Die Polizei von. Mechelen ist den Einbrechern auf die Spur gekommen. die Mitte Juni bei einem nächtlichen Einbruch in das erzbischöfliche Palais den Bischofsring des Primas von Belgien, Msgre Danneels, entwendet haben. Es handelt sich um zwei junge Marokkaner. von denen einer inzwischen in Mechelen selbst -festgenommen werden konnte. Sein Komplize ist noch flüchtig und hat sich nach - Aussagen des 20jährigen Festgenommenen mit der ungewöhnlichen Beute ins Ausland absetzen können.

GffEUTE Wählen ab 18:-Nur wenige mit der Politik vertraut Immer mehr fahren zum Tanken über die Grenze

Zehntausende »Prozession«

säumten bei Sonnenschein die Strallë~' bei; V'~rbeizug 'der des Hochzeitspaares und der vielen Gäste' am heutigen Mittag. _ lUPI-Funkbild)_

Tausende Erdbeben-Tote? Zweites starkes Beben in Südostasien

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Teheran, 29. dpa - Bei einem zweiten schweren Erdbeben in der südostiranischen . Region Kerman sind am Dienstagabend 'nach einer' Meldung der Nachrichtenagentur PARS vermutlich 4 000 bis 5 000 Menschen ums Lebe~ gekommen.

SPORT: Mindestens fünf Dörfer wurden völJubiläumsturnier lig zerstört. Wie ein iranischer Runddes MGC Eupen S.12 funkreporter berichtete. sind bisher alAS-Junioren . lein in der ebenfalls vom Beben betrofnen Zuschlagshundertsteln bezahlen. fenen Provinzhauptstadt Kerman 40 Turniersieger Menschen tot geborgen worden. 200 Da der Beamtenapparat 'der Wallonie in Dänemark S.13 . der 450 Verletzten würden in den viel großer sein wird 'als derjenige FlanALLGEMEINES: Krankenhausern der Stadt behandelt. derns, kommt dieser Frage natürlich für Das geophysikalische Institut in Teden künftigen Haushalt der Wallonie eine Geht's den ))Daltons« heran hatte am Dienstagabend um besondere Bedeutung zu. Daß es so ist, an den Kragen? S.2 20.55 Uhr (19.25 MESZ) das Beben sehen die Flamen maliziôs als eine der wallonischen Besonderheiten an, die sie künftignicht mehr mitfinanzieren wollen, während die Frankophonen eine plausible Erklârung vorweisen: in der wald- und wasserreichen Wallonie stellt die Wasser- und Forstverwaltung dieses Plusan Beamten. -Davon profitiert aber - siehe die für das (Von unserem Brüsseler Mitarbèiter) ganze Land lebenswichtigen Wasserrekg Brüssel, 29 . .:.. Premierminister. .handlungen beteiligt. die auf serven - auch Flandern. Mark Eyskens erklärte nach einem der Regierungsebene stattfinden. Bevor diese Frage eine für beide Seiten zahlreichen Ministerräte. die in den befriedigende Losung gefunden hat, wird Die umstrittenen letzten Tagen stattfanden. die Verhandnoch viel Wasser durch die TrinkwasserStrafbestimmungen ,lungen zwischen einer belgisehen und leitungen die Sprachgrenze überquert und einer luxemburgischen Delegation über AusWenn auch die öffentlichen ausder »wallonischen« Maas über den AIdie Rundfunk- und Fernsehprobleme einandersetzungen zwischen Belgien bertkanal zum »flämischen« Hafen Antbeider Länder' würden fortgesetzt, Im und Luxemburg bezüglich der Einfühwerpen geflossen sein. Flamen-und Wallorung von Werbesendungen im belginen bleiben im gleichen Boot, auch wenn - Verlaufe dieser letzten Juliwoche werde eine zweite Gesprächsrunde stattsehen Fernsehen etwas' abgeflaut sind, sie nach zwei Richtungen schauen und finden. Dann werde er den Bericht der so ist das Problem bei weitem noch nicht mehr im gleichen Takt rudern. Kommission zur Kenntnis nehmen. nicht vom Tisch gewischt. Ganz im GeDarum muß man auch an der Realität des genteil! Auf luxemburgisoher Seite ist gestern von der Volksunie gemalten brueDie belgisehe Delegation wird von man besonders über die belgisehe ghelhaft-üpf.igen Bildes von dem Wirt-dern Generalsekretär im AußenAnkündigung erbost wonach in das .schaftswuTläerland Flandern, falls es nur ministerium präsidiert.· die luxernbelgisehe Gesetz über die Werbeseibständig und ohne den Klotz am Fuß burgisehe von einem Regierungssendungen -ein Artikel mit StrafWallonie wäre, zweifeln. kommissar. Weder 'die RTBF/BRT bestimmungen aufgenommen werden HT noch die RTL sind' direkt an den Ver-

WeI bezahlt?

Eine handfeste Auseinandersetzung konnte demnächst Flamen und Wallonen noch stärker entzweien, ars kurzlieh der peinliche Streit um die Milliarden für den wallonischen Stahl. . Auch diesmal geht es um Milliarden, aber - was noch schlimmer ist - um ein Prinzip. Das Kernkilbinett hat sich gestern neben Haushaltsfragen mit der Regionalisierong der Verwaltung befaßt. Als positiv wurde schon gewertet, daß dieses delikate Dossier überhaupt einmal aufgeschlagen wurde. Man kam sich, so heißt es vorsichtig,»in Randproblemen näher«, und um den Rest soll sich eine Arbeitsgruppe aus der Premierminister und Präsidenten regionalen Exekutiven kümmern. Aber dieser »Rest« hat es in sich. Es geht dabei um die arundsatzirase derFinanzierung, Für die Frankophonen ist die Sache klar: Laut RegierungserklUrung des Kabinetts Martens IV sollen die Funktionäre, die von der Zentraladministration zur Verwaltung der Gemeinschaften und Regionen überwechseln, vom Zentralstaat bezahlt werden. Mitrichten, sagen die Flamen, denn die Dotationen für diese neuen Einheiten wurden endgültig mit Gesetz vom 9. August 1980 festgelegt; ihren Verwaltungsapparat müssen Regionen und Gemeinschaften aus dem ihnen ab dem kommen.den Jahr,zustehenden Anteil aus dem Steueraufkommen und, wenn nôtig, aus eige-

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nur leicht dunstigem Wetter in Kutschen. Fahnen wehten am Straßen rand, alle Laternenmasten waren mit Blumen in den Nationalfarben geschmückt.

mit einer Stärke von 6.9 bis sieben auf der Richterskala registriert. Qe't Gouverneur der Provinz Kerman teilte mit. daß . Rettungsoperationen ,mit Unterstützung der Luftwaffe seit dem frühen Morgen im Gange seien. Für die vom Erdbeben Betroffenen würden Decken. Lebensmittel und Kleidung benötigt. Das Beben, bei dem ebenfalls 'nur wenige Kilometer östlich von Kerman gelegenen Stadt - Golbaf, das am II. Juni dieses Jahres mindestens I 000 Todesopfer gefordert hatte. waren 6.8· Grad gemessen worden, In einem beispiellosen Einsatz hatten iranische Stellen auch mit internationaler Unterstützung einen erfolgreichen Rettungseinsatz organisiert.

Belgisch-Iuxemburgische Meinungsverschiedenheiten uberEinrûhrung von"Wer"ef~rttsehen nicht beigelegt

soll. Belgièr oder belgisehe Unternehmen. die einem ausländischen Sender' Werbeaufträge erteilen, sollen bestraft werden. Eine ähnliche Strafbestimmung befindet sich übrigens in dem Straß-. burger Abkommen gegen den Betrieb von Schwarzsendern auf hoher See. Wer solche Sender finanziell un-terstützt, macht sich strafbar. In Luxemburg hat diese Möglichkeit. strafrechtliche Verfolgungen .einzuleiten, scharfe Reaktionen hervorgerufen. Die belgisehe Regierung- wurde jetzt von einer Mitteilung des größten luxernburgischen Bearntenbundes, der »Coopèration générale de la Fonction (Fortsetzung Seite-Z)

29. Juli Kärntner 1981 · GrenzEcho Wirtschaft


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