Mut&liebe 19/2016 silicon valley offenbach

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BACH

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Liebe Leserinnen und Leser, Es hat gequalmt, gestunken und eine rote Brühe schwamm im Main. Mitten im Stadtgebiet Offenbachs zwischen Innenstadt und Bürgel lag einer der fünf größten Chemiestandorte Hessens. Eigentlich kann man froh sein, dass die Produktion hier beendet wurde. Die einst 'lebenslang' sicheren Arbeitsplätze gab es schon länger nicht mehr und die letzten 70 Arbeiter kämpften 2009 vergeblich gegen die Schließung. Nun ist alles 'platt gemacht', die riesigen Industrieanlagen abgebaut, verschrottet oder ins Ausland verkauft. Ein paar denkmalgeschützte Zeitzeugen sind übrig geblieben, ebenso wie die Hinterlassenschaft von 170 Jahren Chemieproduktion im Boden und im Wasser. Das endgültige Sanierungskonzept des Regierungspräsidenten soll in diesem Jahr vorliegen. Und dann kann es endlich losgehen: 35ha freie Fläche, zentral und sogar landschaftlich schön gelegen, mitten im Rhein-MainGebiet könnte ein Glücksfall für die Stadtentwicklung werden. Wir werfen einen Blick auf das traditionsreiche Gelände und die Pläne für die postindustrielle Zukunft. Im Hafen Offenbach hat die Zukunft schon begonnen. Der ehemalige Industriehafen hat sich zum hippen Wohngebiet für die ganze Region entwickelt. Am So. 31. Juli laden wir wieder dorthin ein, zu unserem jährlichen Yoga-Event, zusammen mit Samana Yoga. Mit Blick auf die Skyline von Frankfurt praktizieren wir hier bereits zum 4. Mal 108 Sonnengrüße auf der Hafentreppe. (Infos unter: //samanayoga.de/). Dann wünschen wir einen schönen Sommer und viel Spaß mit 'Mut&Liebe'. Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik

Impressum mut&liebe - Stadtmagazin Offenbach am Main V.i.s.d.P: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik GbR, Magazin Mut&Liebe, Brinkstr. 47, 63069 Offenbach, Tel.: 069 854541 • Mail: info@mutundliebeoffenbach.de www.mulionline.de

Kostenlose Auslage im ganzen Stadtgebiet, u.a.: OF InfoCenter, Gastronomie, Jugend- & Kulturstätten, vhs, OF-Bildungsbüro, Buchläden, Museen, Stadtbücherei, Einzelhandel, Arztpraxen, Rathaus, Sana Klinikum OF, Wochenmarkt

Redaktion: Petra Baumgardt, Alexander Knöß, Wolfgang Malik, Layout: Petra Baumgardt • www.grafikdesign-baumgardt.de Fotos: wie jeweils angegeben oder Rechte bei den jeweiligen Personen / fotolia.com Titel: Grafik/Foto: © Clariant/schmidtbild.de & fotolia.com Druck: Berthold Druck GmbH, Offenbach

Die Veröffentlichung von Veranstaltungsterminen erfolgt ohne Gewähr. Nachdruck ist nur mit schriftlicher Genehmigung der Herausgeber gestattet. Dieses gilt auch für Aufnahmen in elektronische Datenbanken und vervielfältigungen auf CD-ROM.

Nächste Ausgabe: September 2016 (Anzeigenschluss: 17.08.2016)

Für Druck und Satzfehler besteht keine Haftung. Auflage: 5.000 St.


Monotypie: Andreas Masche

t h e m a 6 Alles auf Anfang… 9 Nachgefragt bei Clariant 10 Arbeitsplatz Hoechst 14 Denkmal & Kunst

g e sch i ch t e n

18 Anilin, Kühe und ein Pelikan 21 Zwangsarbeit in der Industrie

P roj e k t

23 Stadtradeln für den Klimaschutz 26 Rad, Wein & Gesang geht in die zweite Runde 28 Frauen für Offenbach 31 Engagiertes Ehrenamt: Offenbach hilft 41 Planstation 53 Road Movie Urkraine

ar b e i t

30 Ebnet den Weg in den Job: Der Eingliederungszuschuß 34 Probearbeiten heißt jetzt MAG 36 Gelungene Integration

B e w e g e n 4

32 Yoga Hotspot Offenbach m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016


K u ns t w e rk

39 Hidden View 42 Anja Hantelmann 46 Academy of Fine Art Bad Homburg

l i t e ra t u r

48 Ein Leben für die Freiheit 50 Lyrik gegen das Erstarren

Go u r m e t

56 Berdux Weine 59 'Süßes aus dem Netz' 60 Café Hermann 61 Neuer Schlemmermarkt

Info | e r l e b e n | s e h e nsw e r t 64 MUT&LIEBE Auswahl

H ö r b ar 66 CD-Tipps von Udo Boll

75 Cartoon von Leonore Poth

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"…jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…". Der Abschied vom 170 Jahre Chemieproduktion mitten im Stadtgebiet von Offenbach ist den meisten nicht schwer gefallen. Die glorreichen Zeiten, als hier bahnbrechende chemische Verfahren entwickelt wurden und der einst größte Arbeitgeber der Stadt 2000 hochqualifizierte Mitarbeiter/innen beschäftigte, sind schon länger vorbei. Heute wartet das abgeräumte 35ha große Gelände in bester Lage auf zukunftsweisende Innovationen und besonders auf das Sanierungskonzept zu den Altlasten im Boden und im Wasser, das bis Ende des Jahres vorliegen soll.

alles auf anfang… 'silicon valley' offenbach – utopien, visionen und vergangen n Nicht nur in der Leder-, Druck- und Maschinenbaubranche gehörten Offenbacher Firmen zur Weltspitze, auch in der Chemie erlangten Produkte 'Made in Offenbach' weltweite Bedeutung. Bereits 1842 gründete Ernst Sell, damals weit vor den Toren Offenbachs, auf dem Gelände einer alter Ziegelei eine "Teerdestilation und Asphaltfabrik". Sie war nach der pharmazeutischchemischen Fabrik Merck in Darmstadt, das zweitältste Chemieunternehmen Deutschlands. Sell produzierte als erster selbständiger Hersteller in Deutschland Asphaltprodukte. Karl Gottlieb Reinhard Oehler kaufte 1850 das Werk und strukturiert es um, indem er Anilin und Anilinfarben, Fuchsin und Blautöne herstellt. 1850 übernahmen die Söhne Karl und Eduard Oehler das Unternehmen, Eduard Oehler führte es nach dem Ausscheiden des Bruders unter dem Namen "K. 6

Oehler Anilin- und Anilinfarbenfabrik" weiter. Als 1905 die "Chemische Fabrik Griesheim-Elektron" das Werk übernahm, hatte es bereits weltweite Bedeutung erlangt. Die Erfolgsgeschichte ging weiter: Offerbacher Chemiker entwickelten die Formel für licht- und waschfeste Azo-Farbstoffe, als Naphtol AS gingen sie 1912 in die Produktion, das Werk nannte sich nun 'Napthol-Chemie Offenbach'. In den 20er Jahren arbeiten hier bis zu 2300 Menschen. Der auch durch den 1. Weltkrieg bedingte Aufschwung, setzte sich unrühmlich auch während der NS-Zeit fort. Jetzt im Besitz der IG-Farben, gehörte es zu den Unterstützern und Profiteuren des NS-Regimes. Der Absturz kam mit dem Ende des 2. Weltkrieges, die Allierten beschlagnahmten die Produktionsstätte. Die amerikanische Militärrem u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016


Fotos: © Clariant/schmidtbild.de

gierung benutze zeitweise das Gebäude V 1 als Offenbacher Archival Depot (OAD). Über 3,5 Millionen von den Nazis geraubte Bücher, rituelle Gegenstände und Kunstwerke wurden aus der amerikanische Besatzungszone hier im „Collecting Point Offenbach" zusammengetragen. Ziel war es, die Eigentümer im In- und Ausland zu ermitteln und die Gegenstände so schnell wie möglich zurückzugeben. (Siehe auch Mut&Liebe Nr. 3, 2012; Die Geschichtswerkstatt Offenbach hat zum Thema das Buch „Fast vergessen: Das amerikanische Bücherdepot in Offenbach am Main von 1945 bis 1949" veröffentlicht.)

heitsbewältigung im weiten osten offenbachs Die Chemieproduktion wurde bald nach Kriegsende wieder aufgenommen. Nun integriert in die Farbwerke Hoechst, erreichte das Werk Offenbach in den Wirtschaftswunderjahren mit der Produktion von Polyestergrundstoffen, die zur Herstellung von Textilfasern, Folien und PET Getränkeflaschen benötigt werden, eine neue Hochkonjunktur. Die Krise der deutschen Industrie erreichte dann in den 70ern auch Offenbach. Mit wechselnden Besitzern und Konzepten versuchte man noch bis 2010 den Standort zu erhalten. Der Einbruch im Druckgewerbe bedeutete dann endgültig das Aus. Zuletzt hatte die Allessa-Chemie in Offenbach hauptsächlich ein Schönungsmittel für Druckfarben, sogen. Reflex-Blau-Marken, produziert, die nun nicht mehr in gewohtnen Mengen nachgefragt wurden. Zurück blieb ein riesiges Gelände, geprägt von 170

Jahren Chemieproduktion: stillgelegte Industrienanlagen, historische Gebäude, die ehemalige Fabrikantenvilla nebst Park und unbekannte Altlasten. Das traurige Ende einer großen Vergangenheit hat aber auch positive Seiten. Die Nachbarn in Bürgel atmeten auf. Der typische 'Hoechstgeruch' zog nicht

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mehr über den Stadtteil, oder wenn der Wind drehte, über ganz Offenbach. Das Mainufer gewann an Attraktivität und die große Freifläche mitten im Rhein-Main-Gebiet könnte zum Glücksfall für den Wirtschaftsstandort Offenbach werden. Den Abbau der Industrieanlagen hat der jetztige Besitzer, der Schweizer Konzern Clariant, bereits beendet, nichts steht mehr, bis auf fünf denkmalgeschützte Gebäude. Im Offenbacher Masterplan hat man schon Pläne geschmiedet und einen Namen gefunden. "Der 'InnovationsCampus Main' könnte ein Offenbacher Silicon Valley werden", schwärmt Winfried Männche,

Geschäftsführer der GBO. "Anfangs dachten wir noch an die Entwicklung eines Energiepols. Aus dieser Zeit stammt auch das Pelettwerk der EVO, das zur Zeit auf dem Gelände produziert. Nun möchten wir eher Unternehmen der Kreativwirtschaft hier ansiedeln." Aktuell ist die GBO an dem Kauf des grünen Verwaltungsbebäudes an der Mainstraße interessiert. Wie in den Zollamtsstudios und im Ostpol könnten hier günstige Büro- und Atelierräume entstehen, die aber mit mehr Quadratmetern vielfältigere Möglichkeiten bieten. Winfried Männche verspricht sich davon auch Impulse, die auf das gesamte Gelände ausstrahlen.

InnovationsCampus Main – Plan zur Umstrukturierung des ehemaligen Chemiestandortes zwischen Mainstraße und Mühlheimer Straße im Masterplan Offenbach. Plan: © Stadt Offenbach

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Foto: © P. Baumgardt

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Foto: © Clariant/schmidtbild.de

Letztendlich steht und fällt aber alles mit dem Ergebnis der Altlastenuntersuchung und einem endgültigen Sanierungskonzept des Regierungspräsidenten, das aber bis Ende 2016 vorliegen soll. "Wir haben die Hoffnung, dass die Schadstoffbelastung beim Verwaltungsgebäude nicht gravierend ist und wir mit Clariant zu einem guten Abschluß kommen", so W. Männche. Für eine zukünftige Wohnbebauung sieht der GBO Geschäftsführer aber wenig Chancen und auch einige Bereiche, wie der kleine Park hinter der Fabrikantenvilla bleiben wohl noch einige Jahrzehnte für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

nachgefragt bei clariant Mut&Liebe: Wie ist der aktuelle Stand der Entwicklung des Allessa-Geländes? Die letzte Produktionsanlage der Allessa GmbH wurde 2010 stillgelegt. Die Anlagen wurden nach und nach zurückgebaut. Inzwischen stehen nur noch die denkmalgeschützten Gebäude (das Verwaltungsgebäude am Main, das Badehaus an der Friedhofstr., ein Lokschuppen sowie ein Gebäude, das früher als Lager- bzw. Werkstatt genutzt wurde) sowie das neue Badehaus und ein kleines Verwaltungsgebäude am Haupteingang des Geländes an der Kettelerstr.. Die Energieversorgung Offenbach hat 2010 in Anlagen für erneuerbare Energien investiert. Seitdem betreiben sie dort eine Pelletanlage. Im Badehaus sind außerdem Büros vermietet und gegenüber gibt es eine Catering-Firma. Gibt es außer der Stadt Offenbach bereits weitere Interessenten? Die Stadt Offenbach ist kein Interessent im eigentlichen Sinne. Sie ist daran interessiert, dass das Gelände entwickelt wird und in naher Zukunft wieder genutzt wird. Nach dem Kenntnisstand von Clariant möchte die Stadt Offenbach das gesamte Gelände nicht selbst erwerben, um es zu gestalten. Von Seiten GBO besteht Interesse an einem kleinen Teil des Geländes mit dem Verwaltungsgebäude. 9


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Was andere Interessenten betrifft, bestätigt Clariant, dass es immer wieder Anfragen und Gespräche gibt, aber bisher keine konkreten Interessenten. Clariant befindet sich noch nicht in der aktiven Vermarktungsphase, da das Unternehmen zunächst offene Fragen in Bezug auf die weitere Nutzung klären möchte.

Gibt es noch besondere Probleme, die gelöst werden müssen?

Clariant klärt derzeit mit dem Regierungspräsidium, welche Maßnahmen nötig sind, um das Gelände in Zukunft gewerblich zu nutzen. Dafür hat Clariant eigene Bodenuntersuchungen auf Basis der historischen Erkundungen des Geländes angestellt. Die Ergebnisse sind noch in der Bewertung. Erst wenn der RP einen entsprechenden Bescheid erlassen hat, wird die aktive Vermarktungsphase starten, um sicherzustellen, dass Kaufinteressenten den finanziellen Aufwand für weitere Nutzung einschätzen können. Wie sieht das Gelände aus Ihrer Sicht in ca. 10 Jahren aus? Clariant sieht für die Zukunft des Geländes gute Perspektiven im Hinblick auf eine gewerbliche Nutzung. Die gute Stromanbindung bietet dafür beste Voraussetzungen. Außerdem plant das Unternehmen, das Gelände möglichst in einem Stück zu veräußern.

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arbeitsplatz hoechst blüte und niedergang beim größten arbeitgeber in offenbach n Die Geschichte des schleichenden Niedergangs der Farbwerke Hoechst AG in Offenbach beginnt in den 1990er Jahren. Der internationale Wettbewerb, neue Technologien und unternehmerische Fehlentscheidungen führten dazu, dass die Chemieproduktion mit der Schließung des Blaubetriebs, Ende 2009, endgültig eingestellt werden musste. In den Räumen der „Parkside-Studios“ im alten Badehaus an der Friedhofstraße sitzen wir mit dem Betriebsratsvorsitzenden der Allessa GmbH, Reiner Conrad, zusammen, der die vielen Brüche und den Niedergang des Chemiestandortes Offenbach miterlebt hat. Mut&Liebe: Herr Conrad, 1972 begannen Sie im Werk Offenbach Ihre Ausbildung. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit? Reiner Conrad: Die alte Werksschule im Gebäude 402 steht noch heute neben dem Badehaus und es riecht im Chemikalienraum dort noch immer wie früher. Damals waren wir 6 Auszubildende in der gewerblichen Ausbildung zum Chemiefacharbeiter. Der Name wurde später in „Chemikant“ geändert, weil es sich weniger nach Chemie und Arbeit anhörte. Ausgebildet wurden in den gewerblichen Berufen des Chemiefacharbeiters und der Jungwerkerinnen, sowie in den angestellten Berufen, wie den der Laboranten. Da gab es schon soziale Ungerechtigkeiten. So mussten die gewerblichen Auszubildenden, im Gegensatz zu den Angestellten, an der Stechuhr stempeln. Dies wurde jedoch später eingestellt, nachdem in der Hoechst AG ab 1975 der Monatslohn eingeführt wurde. Die Ausbildungsplätze waren sehr begehrt m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016


Foto: © schmidtbild.de

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und nach uns kamen starke Jahrgänge mit jährlich etwa 50 Auszubildenden. Die Hoechst galt als guter Arbeitgeber und eine Anstellung war ähnlich sicher, wie im öffentlichen Dienst, wenn man sich nichts zu Schulden kommen ließ. Die Hoechst AG galt als einer der größten und wichtigsten Arbeitgeber in Offenbach. Wie waren der Zusammenhalt und die Identifikation in der Belegschaft? Man achtete sehr auf die Einheit in den einzelnen Schicht- und Produktionsgruppen, denn wir verbrachten im Rhythmus der Regelschichtdienste mehr Zeit mit den Kollegen, als mit der Familie. Die Menschen waren stolz hier zu arbeiten und achteten aufeinander. Da war schon eine hohe Identifikation mit dem Betrieb vorhanden, der einen guten Standard an sozialen Leistungen anbot. Es gab aber auch Unterschiede und Ansprüche zwischen den Berufsgruppen. Als die Kollegen aus der Kunstfaserherstellung mit uns aus der Farbproduktion im Badehaus duschen sollten, forderten diese Vorhänge an den Duschnischen. Das war vorher niemals Thema. Sie galten als die Mitarbeiter mit den weißen Handschuhen und wir waren eben die mit den bunten Handschuhen. m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016

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Rainer Conrad beginnt 1972 im Alter von 15 Jahren eine dreijährige Ausbildung zum Chemiefacharbeiter bei den Farbwerken Hoechst im Werk Offenbach. 26 Jahre arbeitet er im 12-Stunden Schichtdienst und erlebt dabei die letzte Blütezeit und den schleichenden Niedergang. 1987 wird Conrad zum ersten Mal in den Betriebsrat gewählt. Er kandidiert mit einer EinMann-Liste und erhält auf Anhieb ein Drittel der Stimmen. 2008 wechselt er vom Allessa-Werk Offenbach nach Fechenheim. Heute streitet er als Betriebsratsvorsitzender der Allessa GmbH für die Belange der Beschäftigten und ist Mitglied im Bezirksvorstand Rhein-Main der IndustrieGewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IGBCE) und der Hessischen Tarifkommission. Als ehrenamtlicher Richter wirkt er zudem beim Landesarbeitsgericht Hessen. Weil sie sich bei der Arbeit weniger schmutzig machten als die Kollegen der Farbproduktion? Das lag an den völlig unterschiedlichen Fertigungsabläufen der Produktion. Das Werk in Offenbach war eigentlich zweigeteilt. Zum einen gab es die Farbstoffund Zwischenprodukteherstellung und zum anderen die Kunstfaserherstellung. Im Bereich der Farb- und Zwischenprodukteherstellung arbeiteten wir viel in Handarbeit und im direkten Kontakt mit den Chemikalien. Die Kunstfaserherstellung war durch moderne Steuerungstechnik geprägt. Die dort Beschäftigten hatten weniger direkten Kontakt mit den chemischen Mitteln und daher waren die Kollegen wohl auch etwas „sauberer“ als wir. 11


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Sie arbeiteten tatsächlich in direkter Handarbeit mit den Chemikalien? Konnte da nichts passieren? Es war natürlich nicht ungefährlich und wir hatten sicher auch Betriebsunfälle, wie sie wohl überall in Fabriken vorkommen. In meiner Ausbildungszeit und lange danach arbeiteten wir tatsächlich alles per Hand ab. Das war für uns völlig normal und davor hatte auch keiner Angst. Wir trugen ja auch entsprechende Schutzkleidung. Nach und nach wurden wir technisch unterstützt, zum Beispiel durch hydraulische Fasskipper. Dann kippte die Maschine die Chemikalien in die großen Reaktionskessel. Bis dahin waren 2 – 3 Männer nötig, die die Fässer bis zum Reaktionskessel brachten und den Job erledigten, um den nächsten Arbeitsschritt voran zu bringen. Wie müssen wir uns einen Arbeitsalltag im Betrieb vorstellen? Die Produktion war genau getaktet. Wir arbeiteten in 12-Stunden-Schichten, was natürlich nur mit Sondergenehmigungen erlaubt ist. Nach einem 12 Stunden Tag hatte man 24 Stunden frei nach einer 12 Stunden Nacht 48 Stunden. Für die auswärtigen Kollegen mit langer Anfahrt war das super. Sie mussten im Schnitt nur zu 15 Regelschichten im Monat in den Betrieb fahren. Wir waren eingespielt und konnten uns auf die Kollegen verlassen, was die Übergabe zum Schichtwechsel anging. Die schmutzige Arbeitskleidung wurde im Betrieb abgegeben und im Wochentakt durch frisch gewaschene ersetzt.

heim, handelte die Hoechst AG und nahm dies zum Vorwand unter dem Slogan „stadtgängige Chemie“ das Unternehmen von den nicht mehr wirtschaftlichen Produktionen zu säubern. Im Zuge der Zerschlagung der Hoechst AG wurde 1997 der Betrieb in Offenbach an die Clariant verkauft. Bereits vorher wurde der Kunstfaserbereich als rechtlich selbstständige Einheit ausgegliedert. Von Clariant hat dann 2001 der ehemaliger Hoechst-Manager Seifert, den kompletten Betrieb übernommen und die AllessaChemie GmbH mit Sitz in Fechenheim und den Standorten Offenbach und Griesheim gegründet. Der Niedergang des Offenbacher Standortes konnte dadurch nicht aufgehalten werden, es folgten weitere Stilllegungen wie die des Buntnaphtol- und Acet-Betriebes. Schließlich wurde Ende 2009 nach dem Zwischenprodukte-Betrieb-Ost mit dem Blaubetrieb der letzte Werksbereich in Offenbach geschlossen. Der Bereich der Kunstfaserherstellung wurde ebenfalls 2009 geschlossen. Ein Teilbetrieb wurde in Offenbach komplett auseinander geschraubt, in Kisten verpackt und in Rotterdam wieder aufgebaut. Die Kollegen kämpften wochenlang mit einem Mahnfeuer am Tor Ost gegen die Schließung.

Wann wurde ersichtlich, dass die goldenen Zeiten vorbei waren? Bis in die 1990er Jahre hatte man so etwas wie eine „es geht weiter“-Perspektive. Mit der Globalisierung drückte jedoch der internationale Wettbewerb auf den Markt. Die sogenannten „Tigerstaaten“ in Asien, allen voran Indien arbeiteten unter untragbaren Bedingungen. Da standen Menschen völlig ungeschützt barfuß in der Fabrik und hinter dem Werk begannen die Abwasserseen, die die Landschaft vergifteten. Gegen diese Art der Produktion konnten wir nicht konkurrieren. Gab es einen direkten Auslöser, dass der Standort Offenbach aufgegeben wurde? Es war ein schleichender Prozess mit mehreren Brüchen in der Historie. 1993 nach dem Störfall in Gries12

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Verloren dabei alle Mitarbeiter ihre Arbeit oder konnten Teile der Belegschaft übernommen werden? Was wurde für die Beschäftigten getan, die keine Perspektiven mehr hatten? Es gab Vorruhestandsregelungen und Abfindungen, viele der Offenbacher Kollegen konnten auf die Standorte in Höchst, Fechenheim oder Griesheim verteilt werden. Einzelschicksale waren insbesondere bei Führungskräften festzustellen. Es war schwierig, ihnen eine vergleichbare Position in anderen Werken anzubieten. Kollegen, die nicht weiterbeschäftigt werden konnten, erhielten neben einer Abfindung ein Angebot zu einer Transfergesellschaft zu wechseln. Hier wurden die Mitarbeiter für den Arbeitsmarkt vorbereitet und weiterqualifiziert. Das war ein gemeinsamer Weg, der Unternehmensleitung, des Betriebsrates und der Gewerkschaft. Man hat verstanden, dass eine Abfindung irgendwann aufgebraucht war und die Vorbereitung für den Arbeitsmarkt über Transfergesellschaften für die Beschäftigten nachhaltiger war. So konnten etliche Kollegen nicht nur über Wasser gehalten werden, sondern fanden schnell bei anderen Firmen einen Job. Von dieser Erfahrung konnten wir als Betriebsrat bei der Schräglage der Allessa 2013 profitieren.

Foto: © Clariant/schmidtbild.de

Gibt es noch Kontakte zwischen den ehemaligen „Offenbachern“? Vereinzelt natürlich schon, aber es hat sich schon mit der Zeit verlaufen. Man kennt sich, aber die Identifikation hat mit den Schließungen natürlich nachgelassen. Es gab mal ein oder zwei gemeinsame Feste. Einige Schichtgruppen, ehemalige und aktive Kollegen treffen sich eher in kleinen Gruppen privat auf dem Weihnachtsmarkt oder zu anderen regelmäßigen Terminen. Zum Abschluss: Sind Sie manchmal etwas wehmütig, wenn Sie an Offenbach denken? Man muss akzeptieren, dass sich die Zeiten verändert haben. Hier hat sich ja auch alles verändert und kaum etwas erinnert an damals. Am Ende hoffe ich sehr, dass das Badehaus nicht weiter verfällt. Es wäre zu schade für dieses wunderschöne Gebäude. MUT&Liebe: Vielen Dank! Das Gespräch führte Alexander Knöß

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denkmal & kunst

Fotos: © Clariant/schmidtbild.de

das ehemalige sozialgebäude der hoechst AG

n Es ist eines der wenigen noch erhaltenen Gebäude auf dem Gelände der AllessaChemie - das ehemalige Badehaus. Ganz richtig ist die Bezeichnung nicht, da sich im Gebäude noch Speisesäle, Küche und Aufenthaltsräume befanden. Es sieht fast wie ein Sakralbau aus mit seinen Bogenfenstern und den großen Uhren im Turm, deren Zeiger nicht stillstehen, wenn auch ansonsten im Waschraum des Sozialbaus die Zeit stehengeblieben scheint. Über die wechselvolle Geschichte des Areals geben die Namen Auskunft, die hier früher die Eingangspforte zierten: Dr. Ernst Sell Teerdestillation, Eduard Oehler Anelinherstellung, Griesheim-Elektron, Hoechst, IG Farben, Hoechst AG, Clariant, Allessa. Im ehemaligen Sozialgebäude residieren in den oberen Stockwerken seit 2008 das Parkside-Fotostudio, 2011 kamen KONZEPT FÜNF, eine Inhabergeführte Werbeagentur, und 2014 die international anerkannte Graffiti-Künstler-Agentur artmos4, hinzu. Der Eingang ist sehr gut erhaltenes 50er Design, das Fotostudio im ehemaligen Speisesaal für die „besseren“ Angestellten (Das Mittagessen drei Mark mit Bedienung, Arbeiter waren mit zwei Mark fünfzig dabei, mussten sich ihr Essen jedoch an der Ausgabe holen.) atmet förmlich das Flair der frühen 60er. Im Untergeschoss dagegen steht seit Mitte der 70er des vergangenen Jahrhunderts die Zeit denkmalgeschützt still. Wo Generationen von Arbeitern ab 1911 ihren Schweiß ab14

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spülten, herrscht nun eine eigenartige Stimmung. Die Luft flimmert ein wenig durch die zu den Oberlichtern einfallende Sonne, durchgängig gekachelte Wände, Duschnischen mit eingelassenen Seifenschalen, gekachelte Badewannen, halb in den Boden versenkt, und Rohre, Ventile und offene Flansche. In einer der Wandkachelseifenschalen ist ein Stück Seife liegen geblieben. Nach kurzem Erschrecken setzt sich die Erkenntnis durch, dass es 40 Jahre her ist, dass hier einer endgültig das Wasser abgedreht hat und etwas sehr Persönliches eines Menschen zurückgeblieben ist. Die alten Spinde wurden abgebaut. Das macht den Raum licht und begreifbar.

© privat

Dieser Atmosphäre haben sich die Künstler Ursula Zepter und Andreas Masche angenommen. Beide verbindet Offenbach und eine Ausbildung zum Farblithografen. Ursula Zepter ist Offenbacherin durch und durch, auch wenn sie mittlerweile ihr Atelier in Oberhausen hat. Geboren quasi gegenüber der Hoechst AG kehrt sie in der bildnerischen Auseinandersetzung zu ihren Wurzeln zurück. „Man kam ja nicht rein, war aber als Kind schon neugierig, was da hinter den Mauern passiert, da war immer der Versuch, durch ein Loch im Zaun zu schauen“. Sie hat an der Hochschule für Gestaltung Offenbach, damals noch zwei Semester lang „Werkkunstschule Offenbach am Main“, ihr Diplom gemacht und aktiv als Studentenvertreterin an deren Umgestaltung mitgewirkt. Andreas Masche kommt aus Braunschweig, er hat am Städel in Frankfurt und an der Gesamthochschule Kassel studiert, seit 2005 ist sein Atelier in Offenbach.

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Beide beschäftigen sich in ihren Arbeiten immer wieder mit dem Thema Stadt und Raum. Bei Andreas Masche sind es leere verlassene Räume: Das leere Haus, die Großmarkthalle, Fredenhagen und nun das Badehaus. Ursula Zepter mischt munter die Topographie von Frankfurt und Offenbach in ihren Main-Town-Feeling Bildern. Über den Bund Offenbacher Künstler haben sich beide kennen und schätzen gelernt und irgendwann war es soweit: „Komm wir machen was zusammen.“ Wer das in den Raum gestellt hat, weiß keiner von beiden mehr zu sagen, und doch verstehen sie sich nicht als Künstlerpaar, das sich zu einer gemeinsamen Arbeit zusammengefunden hat. Jeder arbeitet eigenständig und mit seinen Mit15


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Fotos: © Thomas Lemnitzer

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Zeichnung: Ursula Zepter

teln am Thema, an einer Überzeugung, der Idee. Ursula Zepter hat für sich das Zeichnen wiederentdeckt und kombiniert dieses mit Fotografien zu farbigen Collagen, was zur Folge hat, dass die „Realität“ sich mit dem Subjektiven verbandelt. Andreas Masche benutzt die Monotypie, eine alte Drucktechnik, die nur ein Original erzeugt, um der „Kachelwelt“ etwas von der Faszination dreidimensionaler Form zu entreißen und sie graphisch wiederzugeben. Einig sind sich beide, dass nur aus der Kenntnis der Formensprachen der Vergangenheit neue, bleibende Stile entstehen können. Warum gehen Künstler dann in leere Räume? Im Gespräch stellt sich schnell heraus, dass es nicht um die Wiedergabe von Eindrücken geht – „Die erschließen sich nur durch die eigenen Erfahrungen und den Erfahrungshintergrund“ – sondern um etwas zu erhalten, eine Öffentlichkeit zu schaffen von Orten, die, wenn auch denkmalgeschützt, aus dem Bewusstsein zu verschwinden drohen. „Nur so lassen sich Orientierungspunkte erhalten. Mit dem Verschwinden solcher Punkte wird auch der Bewohner der Stadt aus seiner Umgebung m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016


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Monotypie: Andreas Masche

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katapultiert. Der Erhalt, selbst ein Umbau oder anderweitige Nutzung ist identitätsstiftend für Menschen, die schon lange hier wohnen, immer hier wohnen, aber auch für jene, die neu hinzukommen, für diese sind solche Entdeckungen auch verbindend. Das ist Geschichte, das macht Geschichte mit Menschen. Sie stellt Verbundenheit her. So steht das Badehaus für Hoechst, für Farbenherstellung, für Produktionsweisen, Lebensbedingungen, die wir schon kaum noch nachvollziehen können. Man muss sich einfach mal vorstellen, da baden zwanzig, dreißig Männer gemeinsam, waschen sich den Schmutz der Schicht ab, in einem Raum! – wo ist so was noch nachvollziehbar.“ Es wäre zu wünschen, dass der jetzigen Eigentümer des Gebäudes (es ist nicht die Stadt Offenbach sic.) Möglichkeiten findet, dem Ort, der früher ja nicht öffentlich war, heute Öffentlichkeit zu verschaffen. Auch wenn die Entwicklung des gesamten Areals noch Jahre dauern kann, sollte man das Badehaus nutzen, wenn auch nur temporär, sei es mit Ausstellungen oder bei Führungen, als Museum, Konzertraum, vieles ist vorstellbar. Mit den Bildern kann man sich schon bald vertraut Thomas Lemnitzer machen. m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016

© privat

Badehaus Andreas Masche/Ursula Zepter

Zeichnungen/Monotypien/Collagen/Digital-Collagen Eröffnung: 30.06.2016 um 19.00 Uhr bok Galerie Salon 13 Raum 305 in den Zollamt Studios, Frankfurter Str. 91, Offenbach vom 01.07. – 23.07.2016 Öffnungszeiten: Do. – Sa. 17.00 – 20.00 Uhr 17


Oehler-Werk mit Villa und Park, ca. 1883, Stadtarchiv Offenbach

anilin, kühe und ein pelikan der chemiefabrikant dr. eduard oehler

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n Es heißt, er sei sozial gewesen, ein „großzügiger Wohltäter“. Es heißt, er habe die altbewährten Maßstäbe verschoben und sei deswegen bei seinen Fabrikantenkollegen unten durch gewesen. Es heißt auch er sei „ein Pfadfinder der deutschen chemischen Industrie“ gewesen. Es heißt, er habe viele Bedienstete gehabt, die damals über uns in den Mansardenkammern wohnten. Mit Sicherheit aber haben er und seine Frau Elise die Natur geliebt, den Blick auf den Main vom schmiedeeisernen Balkon vor unserem Kinderzimmer aus, das bei uns noch „grüner Salon“ hieß, bestimmt auch das Sonnenlicht, das abends durch die roten und blauen Scheiben im Wintergarten, dem Blumenzimmer, fiel. Vor allem auch den Marmorkamin, auf dem unsere Stofftiere saßen und die damals noch jungen Kastanienbäume, deren Früchte wir sechzig Jahre später gesammelt haben. Wer in einer der Werkswohnungen in der alten Fabrikantenvilla und dem riesigen Garten auf dem ehemaligen Fabrikgelände der Oehlers, dem heutigen Allessa-Industriepark Mainstraße zwischen Offenbach und Bürgel aufgewachsen ist, hat sich sein Bild von den Leuten gemacht, die hier ihre Spuren hinterlassen haben. Wenn wir mit unseren Rollern durch Hof und Garten fuhren, träumten wir von dem gläsernen Gewächshaus mit seinen exotischen Pflanzen, von den Enten, Hühnern, Flamingos, dem Pelikan und den Pferden, die hier einmal herumstolziert sein sollen, vor allem aber von den Kühen, die Milch mit Schweizer Aroma produzierten. Speziell dafür soll damals wagonweise das Futterheu aus der Schweiz angeliefert worden sein. Denn, das wussten wir auch, Oehler kam aus der Schweiz. Eduard Oehler wurde am 13. Juni 1837 in Aarau geboren. Sein Vater war gebürtiger Frankfurter und unterrichtete als Philologe an der Aarauer Kantonschule. Seine Mutter war die Tochter des Gründers und Leiters dieser Schule, eine resolute Schweizerin, die ihn sehr förderte. Nach seiner Schulm u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016


© privat

G e sch i ch t e n

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zeit in Aarau studierte er in Zürich und Paris Chemie, angeregt durch das neue Betätigungsfeld seines Vaters. Oehler Senior war inzwischen mit der Familie nach Offenbach umgezogen und hatte dort die Teer- und Asphaltdestillationsfabrik Dr. Sell in der heutigen Mainstraße 169 gekauft und in die Firma Karl Oehler umgewandelt. Er hatte vor, sie auf ein neues Verfahren umzustellen, auf die Herstellung von Anilin und Anilinfarben, wobei ihn sein Sohn Eduard fachkundig unterstützen sollte. Oehler Senior beschäftigte inzwischen mehrere Hundert Mitarbeiter und die Produktion lief gut an. Schon bald übergab er die Firma seinen Söhnen. Eduard war für den chemischen Bereich zuständig und Bruder Karl für den kaufmännischen. Wenig später lernte Eduard dann Elise Zeller kennen. Ihre „natürliche Frische“, wie er es nannte, beeindruckt ihn so stark, dass die beiden schon ein halbes Jahr später heirateten und insgesamt sieben Kinder in die Welt setzten. 1878 schied Karl aus der Firma aus und Eugen musste alle Geschäfte alleine führen. Im selben Jahr wurde er zum Geheimrat befördert. Sein Unternehmen blühte. In alle Welt exportierte er seine Anilinfarben, nach Russland, China und Japan. Er wusste, wie er seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an sich binden konnte. Unter seinen Fabrikantenkollegen hatte er den Ruf, die „Proleten“, wie sie die Arbeiter abwertend nannten, zu „verwöhnen“. Werkswohnungen in gesunder Lage, eine Betriebskrankenkasse, eine Kantine mit Frühstück und Mittagessen, Waschmöglichkeiten, eine Krankenstation, eine Betriebsfeuerwehr, bei der er im Ernstfall selbst mitanpackte, all das war damals keine Selbstverständlichkeit. Einmal stand er bei den Löscharbeiten bis zum Gürtel im Wasser, um seine Verbrennungen zu kühlen. Sein Mitstreiter starb bei diesem Manöver. 19


Eduard Oehler, Zeichnung O. Richter, © Frankfurter Rundschau

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Quellen: M 618, Stadtarchiv Offenbach; AZ 72/ 96, Akte: 1528, Stadtarchiv Offenbach; Offenbacher Zeitung vom 1.9.1942, Stadtarchiv Offenbach; M 618/45 „Offenbacher Lebensbilder. Geheimer Kommerzienrat Eduard Oehler“, in: Offenbacher Volkszeitung vom 23.11. 1922; M 618/12, Stadtarchiv Offenbach, Adress-Buch der Stadt Offenbach a. Main, Offenbach 1885; „In Offenbach gab es die erste Volksaktie“, in: Frankfurter Rundschau vom 30.6.1960, M 618/11, Stadtarchiv Offenbach; „Abgewrackt, verschrottet und verkauft“, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 6.8. 2011; „Einst der größte Arbeitgeber“, in Offenbach Post vom 8. 8. 2011 „In Offenbach gab es die erste Volksaktie“, in: Frankfurter Rundschau vom 30. 6. 1960

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Oehler hatte auch ein ausgeprägtes Gesundheitsbewusstsein. Hinter seiner Villa legte er einen großen Obst- und Nutzgarten an, baute Ställe und Vollieren für seine Tiere, eine Sporthalle, eine Reit- und Kegelbahn, einen Spielund Turnplatz und Tennisplätze, auf denen meine Mutter in den 30er und 40er Jahren noch spielte. Vor der Tür hatte er ein eigenes Bootshaus mit einer Badeanstalt, die in jeder Saison aufgebaut wurde. Der Höhepunkt seiner Pioniertätigkeit war die Einführung von Volksaktien, mit denen er seine Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer am Gewinn beteiligte. Sein fortschrittliches Bewusstsein zeigte sich auch im Privatleben. Er hatte einen ausgeprägten Familiensinn, der unter Männern damals nicht unbedingt üblich war und empfing gerne Gäste. Drinnen und draußen wurde gefeiert, auf dem Parkettboden vor dem Kaminfeuer oder hinten im Garten bei Lampionschein. Außerdem besaß er ein Ferienhaus in Thun, das er humorvollerweise, „Schönörtli“ nannte. Hier unternahm er mit den Frauen und jüngeren Kindern ausgedehnte Ausflüge und mit seinen Freunden und älteren Kindern Bergtouren und das bei Wind und Wetter. Er genoss sein Privatleben bis zu dem Zeitpunkt als seine Frau krank wurde und schließlich im Alter von 41 Jahren starb. Um den Schicksalsschlag zu verarbeiten, schrieb er nicht nur Tagebuch, sondern beauftragte einen Maler und einen Bildhauer ihr Konterfei zu verewigen. Außerdem fing er an, sich auch über die Grenzen seiner Fabrik hinaus sozial zu engagieren. Für den Alice-Frauenverein kaufte er ein Haus in der Rödernstraße und unterstützte so die Arbeit der evangelischen Schwestern. Als posthumes Geschenk für seine Frau gründete er die Elise-Oehler-Stiftung und ermöglichte dadurch den Bau der Kleinkinderschule Bieber-Bürgel, eines Jugendhorts und eines Spitals für arme Offenbacher Kinder. Zehn Jahre später lernte er eine Tänzerin aus Russland näher kennen, die 35 Jahre jüngere Viktoria Budzbanowska und heiratete ein zweites Mal. Etwa zeitgleich versuchte er mit seinem Schwiegersohn Ferdinand Boehm, der seit Jahren sein Teilhaber war, sein Werk zu erweitern und eine Säureproduktionsfabrik zu bauen. Als die Stadt seinen Antrag ablehnte verkaufte er sein Werk an Griesheim-Elektron und zog nach Frankfurt. Mit 71 Jahren erlebt er noch die Geburt seines achten Kindes und starb kurz darauf unerwartet an einem Schlaganfall. Nur zwei Mauern und eine Straße trennen sein Familiengrab mit den glänzenden Goldlettern und dem mächtigen Engel mit Fanfare auf dem Alten Friedhof von seinem ehemaligen Werksgelände und von der Palletanlage der Energieversorgung Offenbach (EVO), die heute dort arbeitet. Was hätte er wohl zu dieser neuen Technologie gesagt und zu dem Bewusstsein, das dahinter steht? Er als Pionier, immer offen für neues Denken in jeder Hinsicht, ob sozial oder fachlich. Erneuerbare Energien, nachwachsendes Holz als Rohstoff statt fossiles Erdöl, Nutzung natürlicher Ressourcen, CO2-neutrale Energie aus Resthölzern und ausgedienten Paletten und Kisten zu Pallets gepresst? Mit Sicherheit hätte ihm das imponiert. Angelika Amborn-Morgenstern

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 l i t e ra t u r G e sch i ch t e n

zwangsarbeit

in der industrie In der NS-Zeit mussten in Offenbach von 1939 bis 1945 5000 – 6000 Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter schuften. Etwa ein Drittel von ihnen waren Frauen. Das Durchschnittsalter lag zwischen 20 und 25 Jahren. Sie kamen aus der damaligen Sowjetunion, Polen, dem damaligen Jugoslawien, Rumänien, Bulgarien, Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Ungarn, Italien, Spanien und Andorra. Ihre Rechte und der Umgang mit den ZwangsarbeiterInnen waren je nach ihrer Herkunft sehr unterschiedlich und streng geregelt. Sie waren in 37 Lagern untergebracht, die über das ganze Offenbacher Stadtgebiet verteilt waren. Im kleinsten Lager lebten 7 Menschen, im größten an der Sprendlinger Landstraße 220 waren es an die 360 Frauen und Männer. Sie arbeiteten in der Industrie, bei der Reichsbahn, in der Landwirtschaft, dem städtischen Versorgungsheim, Garten- und Friedhofsamt, Krankenhaus sowie bei der Straßenbahn, in kleinen Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben und in Privathaushalten. Die Industriebetriebe, in denen mit dem Kriegsbeginn 1939 viele Arbeitskräfte fehlten, brauchten die meisten ZwangsarbeiterInnen. Auf der Liste der Fabriken, die beim Arbeitsamt Zwangsarbeitskräfte anforderten, stehen alle damals in Offenbach vertretenen Firmen, die nachweisen konnten, dass sie kriegswichtig produzierten. Dies waren hauptsächlich die metallverarbeitenden Fabriken, die Chemie- und die Lederwarenindustrie. IG-Farben beschäftigte ZwangsarbeiterInnen Die „IG-Farben“ waren ein Zusammenschluss verschiedener Unternehmen der chemischen Industrie, zu denen die damalige „Naphtol-Chemie Offenbach“ gehörten. Nach der Liste der „Deutschen Arbeitsfront“ (DAF) von April 1943 waren bei „IG-Farben“ zu diesem Zeitpunkt zusammen 111 Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter beschäftigt, davon 84 Frauen und 2 Kinder. Sie kamen hauptsächlich aus der Ukraine, Weißrussland und Kaukasien. Untergebracht waren sie auf dem Firmengelände in dem Gebäude hinter dem Uhrentürmm u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016

Wilhelmsplatz 12 D-63065 Offenbach Fon: 069 883333 Fax: 069 885040 www.buchladenammarkt.de Mail: info@buchladenammarkt.de

chen. Nach dem Bericht eines Zeitzeugen konnte man die Frauen zeitweise durch das Tor im Innenhof der Fabrik sehen. Er berichtete auch, dass seine Mutter einmal einen Kinderwagen vor dem Eingang stehen ließ, damit die Frauen ihn sich in einem unbemerkten Moment holen konnten, was auch geschah. Über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Frauen, Männer und Kinder in diesem Lager ist nichts bekannt. Man kann allerdings davon ausgehen, dass auch hier die Versorgung und Unterbringung sehr schlecht war. In Offenbacher Zwangsarbeiterlagern starben über 100 Insassen, darunter viele Säuglinge und Jugendliche. Sie erhielten kaum medizinische oder hygienische Unterstützung, mussten sehr hart arbeiten und wurden oft geschlagen. Sie bekamen wenig zu essen, und sie durften bei Luftangriffen nicht in die Schutzbunker gehen. Auf dem Neuen Friedhof in Offenbach befindet sich am südöstlichen Ende ein Gräberfeld für 89 Zwangsarbeiterinnen und -arbeiter, die in Offenbach starben. Barbara Leising / Geschichtswerkstatt Offenbach

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STADTRADELN 2016 vom 04.06. – 24.06.2016

Anmeldung und Infos unter: www.stadtradeln.de www.offenbach.de/klimaschutz

Rettungsstationen bei Fahrradpanne

Die gemeinsame Aktion 'LUFT&LIEBE' von Fahrradladen artefakt und Mut&Liebe geht weiter. An diesen Orten und Ausflugszielen in und um Offenbach stehen rote Werkzeugkisten zur Verfügung, in denen sich Flickzeug, Fahrradschläuche, sowie Notwerkzeuge befinden.

Main-Turm • Hafen OF & Schiffsanlegestelle Bürgel Markthaus am Wilhelmsplatz Wiener Hof • Langener Str. 23, OF-Bieber Amt für Umwelt, Energie und Klimaschutz

Obermühle • Obermühlstr. 63, OF-Bieber Gaststätte Zur Heumache • Waldhofstr. 500, OF-Bieber

MOJITO • Seligenstädter Straße 34, OF-Bieber Schiffchen Rumpenheim • Schmiede Gasse 8 Naturfreunde Mühlheim • Am Maienschein 467, Mühlheim Berliner Straße 60 63065 Offenbach am Main Tel.: 069 8065-2557 umweltamt@offenbach.de www.offenbach.de/klimaschutz

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WeinCafé Selig • Große Maingasse 6, Seligenstadt


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stadtradeln für den klimaschutz Auch in diesem Jahr ist die Stadt Offenbach wieder dabei, wenn es heißt: „In die Pedale treten und Fahrwege statt mit dem Auto lieber mit dem Fahrrad zurücklegen.“ Radfahren hält fit, spart Geld, Zeit und Energie! Neben dem Spaß, den das Radfahren bietet, wird in diesen 3 Aktionswochen aufgezeigt, wieviel CO2 Ausstoß sich mit dem Fahrrad einsparen lässt. In 2015 wurden 116.771 km geradelt und 16.815 kg CO2 in Offenbach eingespart. Steigen Sie in diesem Jahr mit in den Sattel und treten Sie in die Pedale für den Klimaschutz. Bei dieser Aktion können alle mitmachen: ob Sie in Offenbach arbeiten oder wohnen, ob groß oder klein. Unter www.stadtradeln.de können Sie ein Team anmelden oder einem Team beitreten. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Kilometer auf dem Weg zur Arbeit oder privat zurückgelegt werden. Es geht ganz allein darum, dass Sie Fahrrad fahren! Offenbach radelt in diesem Jahr vom 04. bis 24. Juni. Angeradelt wird am 04.06. auf der Offenbacher Woche um 15.00 Uhr vor dem Zelt des Amts für Umwelt, Energie und Klimaschutz.

Fotos: Anett Janke Fotografie Offenbach | www.anett-janke.de |

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Eine gute Gelegenheit das Radfahren für Alltagswege auszuprobieren, ist sicherlich beim Stadtradeln mitzumachen. Der Gedanke, an einer gemeinsamen Aktion teilzunehmen, motiviert auch FahrerInnen, die sonst eher in der Freizeit oder selten fahren. Ich möchte im Team RADhaus die Kolleginnen und Kollegen motivieren mitzufahren, die vielleicht noch einen kleinen Anschub brauchen. Außerdem macht es mir Spaß ein Vorbild zu sein und im Dienst in Offenbach jeden Außentermin mit dem Fahrrad wahr zu nehmen. (Dr. Anna-Christine Sander, Teamkapitänin)

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Teamkapitän: Dr. Wolfgang Christian

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em e.V. d n Ta nbach eam T b Offe u Cl Radfahren mit dem Tandem ist für manche Menschen die einzige Möglichkeit, diese naturnahe und gesunde Art der Bewegung ausüben zu können. Die Freude an der Bewegung und am Erleben zu teilen, ist etwas unbeschreiblich Schönes und motiviert bei jedem Wetter. Mit dem Rad kommt man überall hin, in der Stadt oft auch schneller als mit dem Auto. Zumindest wenn es die Möglichkeit gibt, am Stau vorbei zu fahren, man nicht immer wieder künstliche Hindernisse umfahren muss (Drängelgitter) oder an extra Ampeln (benutzungspflichtiger Radweg) warten muss, obwohl der parallele Autoverkehr noch fahren darf... (Teamkapitän: André Koch)

Ein riesen Vorteil Offenbachs ist seine zentrale Lage in Rhein-Main. Es müssten einfach mehr Menschen realisieren, wie schnell und stressfrei man nach Frankfurt radelt, wie schön eine Tour nach Seligenstadt, ein "Ritt" durch den Wald oder zum Feldberg ist. Die Stadt tut viel fürs Radfahren – den inneren Schweinehund jedoch, muss jeder selbst überwinden. Spaß machen die Ausfahrten der Critical Mass in Frankfurt oder Offenbach. Wer's einmal mitgemacht hat, macht's wieder. (Teamkapitän: Roman Köller)

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C ADFach Team nb e f OF Ich wünsche mir fürs Radfahren in Offenbach eine bessere Infrastruktur, besseren Straßenbelag, freie Fußgängerzone; mehr Nutzung von Lastenrädern für Kleintransporte auf Kurzstrecken und andere neue Ideen. Durch die Arbeit im ADFC, Touren und Ausflüge mit Bekannten und Verwandten; versuche ich ein Beispiel zu geben, wie vorteilhaft es ist, mit dem Rad zu fahren. (Teamkapitän: Detlev Dieckhöfer)

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geht in die zweite runde: Auch 2016 findet das Radsport- und Weinfest statt. Do. bis So. 21. – 24. Juli,am Hessenring in OF RAD, WEIN & GESANG startet dieses Jahr bereits einen Tag früher, mit einem Open-Air-Kino am Donnerstag, 21. Juli im Hessenring. An diesem Abend öffnen die Getränke- und Essenstände und laden zum gemeinsamen Start in die Sommerfesttage. So kann sich jeder zum Picknick vor der Leinwand versorgen. Der Film startet mit Einbruch der Dunkelheit und läuft bis ca. 23.00 Uhr. Eintritt ist frei – Spenden willkommen. Am Freitag geht es mit dem Weinfest weiter – so beginnen wir das Wochenende und den Feierabend im Park. Die Gastronomen haben einiges anzubieten und es gibt unter den Bäumen allerhand auszuprobieren. Bei diesem Anlass wird natürlich auch Musik gemacht – und zwar live! – so entfaltet sich ein sommerliches Bürgerfest. Aber es gibt noch mehr Rahmenprogramm: Es startet ein Radballtunier mit Jugendmannschaften aus verschiedenen Vereinen.

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Am Samstag steht Rennsport auf dem Programm: Es wird das "Offenbacher OMNIUM" als Rundstreckenrennen bis in die Abendstunden ausgetragen. Neu dieses mal: Auch hier wird die Jugend am Start sein. Zu Beginn der Rennen (ca. 14.00 Uhr) werden Wettbewerbe der 13 – 16 Jährigen ausgetragen. Natürlich gibt es Essen und die Getränke fließen in Strömen. Später kommen die Amateure und Profis dazu – deren Rennen bis in die Abendstunden gehen. Nach der Siegerehrung wird aber noch genügend Zeit für eine gemeinsame Party sein. Auch am Sonntag drehen wir noch mal auf. Am Vormittag starten wir auf dem noch abgesperrten Rundkurs Hobby- und Spassrennen. Und der zweite Teil Radball geht auf des Spielfeld – eine tolle Gelegenheit diesen Sport kennen zu lernen – und auch mal auszuprobieren. Foto: Rainer Kraus/blende13

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Schon im Sommer 2015 drehte sich am Hessenring in Offenbach alles um das Radfahren und den Radsport. Der Rundkurs um die Grünanlagen war Austragungsort für ein Radrennen. Und das am heissesten Wochenende des Jahres! Die Besucher sprachen damals vom "Höllenritt um den Hessenring". Zeitgleich fand im Park ein Radballturnier statt, es wurde Einrad gefahren und das Stadtradeln kam zum Finale. Das alles – und noch einiges mehr wird es auch 2016 geben.

Gegen Mittag werden die Aktiven des Stadtradeln zusammen kommen und ihre Ergebnisse und Sieger feiern. Im Umfeld informieren Initativen, Vereine, Radgeschäfte usw. zur Radkultur in Offenbach. Wer / Was steht hinter der Veranstaltung? RAD, WEIN & GESANG ist kein "Event" einer Veranstaltungsagentur. RAD, WEIN & GESANG wird VON Offenbachern FÜR Offenbacher organisiert. Den sportlichen Teil richten zwei Offenbacher Radsportvereine aus: RSC-Bürgel und RV Germania Bieber 1896 – OBC 1882 Die sportliche Veranstaltung wird durch ein attraktives gastronomisches Rahmenprogramm erweitert. Unter den Bäumen der Grünanlage bieten Offenbacher Gastronomen und Händler ein Weinfest an. Die Weine kommen von: Markthaus am Wilhelmsplatz / Genussverstärker am Goetheplatz / Vino Monte aus Bieber / Midi-BiB aus dem Ostkreis.

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Getränke ohne Alkohol und Biere kommen von der Radsportfamilie Kampfmann, die uns als Großhändler auch mit der notwendigen Ausstattung für das Fest unterstützt. Die Gestaltung von Logo, Plakat und Zeitung stammt aus der Designmacherei mit Peter Reichard. Die Planung und Anmeldung des Ganzen organisiert artefakt Offenbach – der Radladen am Starkenburgring. Möglich gemacht wird das Fest aber erst durch die Unterstützung von Sponsoren. Eine herausragende Unterstützung übernimmt die OFFENBACH POST, die es auch 2016 ermöglicht eine umfangreiche Veranstaltungszeitung zu produzieren. So lässt es sich in Offenbach feiern!

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frauen für offenbach ein netzwerk zur erkundung offenbacher vielfalt von Ingrid Walter / walter-wortware.de

2006 – 2016: 10 Jahre frauen für offenbach Jubiläumsfest: 10. Juni, ab 19.00 Uhr Atelierhaus B71 H, Bettinastr. 71 n Am 10. Juni gibt es Grund zu feiern: Das Netzwerk um Konstanze Schneider, Frauen-für-Offenbach feiert sein 10-jähriges Bestehen ab 19.00 Uhr im Atelierhaus B71 H, in der Bettinastraße – zum rauschenden Fest sind alle eingeladen, die sich dem Netzwerk verbunden fühlen. 2006, in dem Jahr, in dem der Offenbacher Oberbürgermeister Horst Schneider sein Amt antrat, wollte Konstanze Schneider in Sachen Gesellschaft auch nicht tatenlos bleiben. Ein herkömmliches Charity-Engagement war ihr aber nicht genug. Sie wollte Offenbacherinnen kennenlernen, Kontakte knüpfen und fördern und gemeinsam mit ihnen Offenbach erkunden und erforschen – denn in Offenbach blühen viele Blumen im Verborgenen. Auch einen Verein wollte Konstanze Schneider nicht gründen – das war ihr zu bieder. Sie hatte etwas Anderes im Kopf und traf sich kurzerhand mit fünf Freundinnen. Diese waren fortan die Planungsgruppe und gründeten 28

ein Netzwerk für Frauen, die gemeinsam die Vielfalt ihrer Stadt erkunden wollen und dabei zwanglos ins Gespräch kommen. Einige von ihnen wie Anneliese Medem, Sybille Beseler, Barbara Levi-Wach und Inge Gareis übernehmen heute noch vielfältige Aufgaben für das Netzwerk. Zur Gründung trafen sich die fünf Frauen mit je zehn Freundinnen im Sheraton Hotel zu einem Open Space. Dort wurden Ideen ausgetauscht, darüber, was in Offenbach fehlt – besonders für Frauen. Man kam überein, dass das kulturelle Angebot der Stadt damals nicht so vielseitig und auch nicht so bekannt war. Insgesamt nahmen die Frauen Offenbach als eine Stadt wahr, in der es viel Unentdecktes gab, was irgendwo in Hinterhöfen schlummerte. Diese verstecken Engagements und Initiativen, sowohl im kulturellen als auch im sozialen Bereich wollte man erkunden und bekannt machen. Außerdem wollte man selbst interessante Veranstaltungen für Frauen organisieren, die für einen akzeptablen Preis zu besuchen waren. m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016


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Das Interesse war von Anfang an groß und so entwickelte sich das Netzwerk dynamisch. Heute besteht die Planungsgruppe aus neun Frauen, darunter noch drei Gründungsmitglieder und sechs neue Engagierte. Gemeinsam trifft man sich, spinnt Ideen und entwickelt das Programm für 3 – 4 Monate im Voraus, das dann auf der Website, die Anneliese Medem stets aktuell hält und pflegt, angekündigt wird. „Sie ist die Kontaktperson, wenn es ums Netzwerk geht, erstellt Teilnehmerlisten und denkt an alles“, sagt Konstanze Schneider. fenbach und Frankfurt besucht. Hierbei möchten die Frauen die Schwellenangst, die sich oft vor Kultur aufbaut, abbauen und nicht zuletzt spielt die Geselligkeit eine große Rolle. Eine dritte Veranstaltungsreihe gesellt sich um neue Geschäfte und Cafés in Offenbach, die oft von Frauen eröffnet werden, die Mut zum Unternehmerinnenrisiko beweisen. In diesem Rahmen hat man die Käserei L’Abbate, die Etagerie, den Offenbacher Filmklubb oder die Cafébar Laier besucht.

Schon bald hatten sich drei Hauptgruppen für die Veranstaltungen herausgebildet: Die Frühstücksgruppe findet sich in sozialen Einrichtungen zusammen, bringt das Frühstück in Form von lecker selbstgemachten Speisen mit, und informiert sich über die Arbeit der Organisation. Bei diesen Treffen wird entweder Geld gesammelt für die Einrichtung oder die Frauen übernehmen ehrenamtliche Aufgaben dort. Solche Frühstückstreffen, die immer samstags um 11 Uhr stattfinden, gab es u.a. schon bei der Aidshilfe, bei der Caritas, bei der Jugendmusikschule und bei der Hospizbewegung. Die zweite Gruppe widmet sich der Kultur. Es werden Lesungen von Offenbacher Schriftstellerinnen und Schriftstellern organisiert oder Ausstellungen in Ofm u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016

Eine einzigartige und immer hochkarätig besetzte Veranstaltung ist die Podiumsdiskussion „Frauen und Erfolg“, die jedes Jahr am Beispiel dreier erfolgreicher Frauen darstellt, wie unterschiedliche Wege von Frauen im Berufsleben und in Führungspositionen aussehen können. In diesem Jahr saßen bereits zum 8. Mal drei Frauen auf dem Podium und schilderten ihre Erfahrungen aus dem Berufsalltag und die Erlebnisse, die zu wichtigen Entscheidungen geführt haben. Thema ist dabei auch der etwas andere Führungsstil von Frauen. Im Sommer findet zum 5. Mal die Weiße Tafel statt, diesmal am 14. August im Rumpenheimer Schlosspark. Die Weiße Tafel möchte nach französischem Vorbild Menschen aus der Nachbarschaft zusammenführen, ebenfalls zwanglos bei einer der schönsten Sachen der Welt – nämlich beim Essen. Jeder, der kommt, bringt etwas Selbstgemachtes mit und/oder auch das ein oder andere geistvolle Getränk. Das sind schöne, unbeschwerte Zusammenkünfte, bei denen wie übrigens bei allen Veranstaltungen auch Männer willkommen sind. In früheren Jahren stand die Weiße Tafel bereits auf dem Wilhelmsplatz, in Bürgel, in Bieber und Tempelsee. 29


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Im Rahmen der Veranstaltungen der Kulturinitiative t e x t o u r a schließlich wird das Netzwerk als kreatives Gebilde weitergewebt: Es werden Aktionen organisiert, die die Kreativität zum Hauptthema haben. In diesem Sinne werden Menschen, Orte, Räume, Träume miteinander verknüpft – nicht nur für wirtschaftliche, sondern hauptsächlich auch für kreative Aktivitäten. Auch wenn am 10. Juni 2016 in der Bettinastraße das zehnte Jubiläum mit Fotorückblicken begangen wird und alle herzlich eingeladen sind, die bisherige Arbeit des Netzwerks nochmals Revue passieren zu lassen, haben Konstanze Schneider und ihre engagierten Mit-

streiterinnen künftig noch viel vor: So möchte das Netzwerk noch stärker jüngere Frauen (im Moment liegt die Altersstruktur zwischen 40 und 80 Jahre) und Migrantinnen ansprechen. Die Frauen waren beispielsweise zu Gast bei Offenbachs Türkisch Deutschem Klub. Hier möchte Konstanze Schneider ansetzen. Bei allen Aktivitäten soll der Netzwerkgedanke an erster Stelle stehen, frei nach dem Motto: das Netz webt sich weiter. Denn im Netzwerk entsteht auch der Dialog – und der ist schließlich das Wichtigste, damit unsere Gesellschaft und unsere Offenbacher Stadtgemeinschaft gut funktionieren.

ebnet den weg in den job: der eingliederungszuschuss Arbeitgeber können von der Agentur für Arbeit einen Eingliederungszuschuss (EGZ) erhalten, wenn sie Menschen einstellen, die beruflich nicht von Anfang an voll einsetzbar sind.

"Der Arbeitsmarkt hat sich verändert. Es gibt einen Trend weg vom Arbeitgebermarkt hin zum Arbeitnehmermarkt. Das merken Unternehmen schon seit langem. In einigen Sparten wird es zunehmend schwieriger, den Wunschkandidaten oder die Wunschkandidatin ohne Defizite zu finden“, sagt Thomas Iser, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenbach. Dagegen lässt sich etwas machen. Mit dem Eingliederungszuschuss. Einen Eingliederungszuschuss (EGZ) können Unternehmen erhalten, wenn sie Frauen oder Männer einstellen, deren Vermittlung erschwert ist und die - noch - nicht über die erforderlichen beruflichen Er30

fahrungen und Kenntnisse verfügen. Die Minderleistung, die zu erwarten ist, muss über den Rahmen der üblichen Einarbeitung hinausgehen. Höhe und Dauer des EGZ richten sich nach dem Umfang der Einschränkung der Arbeitsleistung – und nach den Anforderungen des jeweiligen Arbeitsplatzes. Als Eingliederungszuschuss kann die Arbeitsagentur dem Arbeitgeber bis zu 50% des Arbeitsentgelts erstatten – maximal zwölf Monate lang. Dabei muss sichergestellt sein, dass der Lohn das tarifliche oder ortsübliche Gehalt nicht übersteigt. Der ArbeitgeberAnteil am Gesamtsozialversicherungsbeitrag wird ebenfalls berücksichtigt. Bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern über 50 kann die Förderdauer auf bis zu 36 Monate ausgedehnt werden. Für behinderte Menschen kann EGZ ebenfalls länger gezahlt werden, aber nur, soweit die Minderleistung im Regelförderzeitraum nicht ausgeglichen werden kann. Bei Fragen zu EGZ können sich Arbeitgeber an Ihre persönliche Ansprechpartner wenden – oder den Arbeitgeber-Service unter der kostenlosen Hotline 0800 4 5555 20 oder unter offenbach.arbeitgeber@arbeitsagentur.de kontaktieren. m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016


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engagiertes ehrenamt offenbach hilft Stabsstelle Offenbach hilft Freiwilligenzentrum Offenbach Domstr. 81 / OF / Tel: 069 82 36 70 39 E-Mail: offenbach-hilft@fzof.de www.offenbach-hilft.de

Das aktuelle Team der Stabsstelle „Offenbach hilft“: (v.l.) Katja Lenz, Monika Pröse, Luigi Masala und Sigrid Jacob. Foto: Katja Lenz

n Stabsstelle ist ein sperriges Wort, aber so wird sie nun genannt – die Stelle, die seit September letzten Jahres Freiwillige in ihrem Engagement in der Flüchtlingshilfe unterstützt und die vielfältigen Hilfsangebote koordiniert. Oberbürgermeister Horst Schneider hat die Stabsstelle „Ehrenamtliche Flüchtlingshilfe“ ins Leben gerufen, als im Herbst 2015 – zunächst in Turnhallen, dann in der Erstaufnahmeeinrichtung im Kaiserlei – Flüchtlinge nach Offenbach kamen. Von städtischer Seite gehörten Reinhard Knecht und Luigi Masala dazu und vom Freiwilligenzentrum Sigrid Jacob, Azimet Avci, Katja Lenz und Monika Pröse. Eine Einladung zum Gastmahl – gemeinsames Essen und Gespräche, auch mit Händen und Füßen. Foto: Katja Lenz

Bis Ende April, bis zur Schließung der Erstaufnahmeeinrichtung, wurden in über 100 Projekten über 1.400 Einsätze von Freiwilligen gezählt – ob in der Kleiderkammer, Sprachvermittlung, Beschäftigung wie Malen oder Spielen, Begegnung wie Gastmahl oder Kino im Hafen 2, bei Festen … Nun nennt sich die Stabsstelle als vierköpfiges Team „Offenbach hilft“ und hat das gleichnamige Internetportal entwickelt, mit dem sich Interessierte über ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlingshilfe und Integration informieren können. Mehr als 2000 Flüchtlinge wurden in Offenbach begrüßt und hielten sich zeitweise in der Stadt auf. Darunter waren auch viele Familien mit Kindern, elf von ihnen haben sogar den Geburtsort Offenbach. Sie konnten nicht bleiben, aber geblieben ist eine große Hilfsbereitschaft in der Stadt, die „Offenbach hilft“ nun unter dem Begriff der Integration verorten möchte. Denn eines hatte sich auch während dieser aufregenden Monate gezeigt: Viele Freiwillige bedauerten sehr, dass das Zusammensein mit den Flüchtlingen nur von kurzer Dauer war, intensivere persönliche Kontakte waren nicht immer möglich. Dieses jedoch gibt es bei den Integrationsprojekten wie Patenschaften oder Alltagsbegleitung und anderes mehr. Auch Qualifizierungen und Schulungen sind „Offenbach hilft“ ein wichtiges Anliegen, darüber hinaus ist die Stabsstelle Mittler zwischen den Ehrenamtlichen,

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Initiativen, Organisationen und städtischen Ämtern. Die neue Erstaufnahmeeinrichtung im ehemaligen Honeywell-Gebäude ist bislang noch nicht bezogen. Ob und wann wieder Flüchtlinge nach Offenbach kommen, war bis Redaktionsschluss nicht abzusehen. Aber aus der Vergangenheit haben wir gelernt: es kann ganz schnell gehen. Dann sind die vielen freiwilligen Helfer und die Stabsstelle „Offenbach hilft“ vorbereitet. Monika Pröse

Foto: Klaus W. Linke

n Es ist noch gar nicht mal so lange her, da wagte sich Ramona, Gründerin und Inhaberin von Samana Yoga das, wovon viele Menschen oft nur träumen. Die Erfüllung ihres innigsten Herzenswunsches; und damit auch den Sprung ins kalte Wasser. Raus aus dem gut bezahlten Job im schnelllebigen Medien-Business, hinein in die Selbständigkeit, in eine Welt voller Achtsamkeit, Freude, Ausgeglichenheit und auch Risiko. Für die Eröffnung ihres ersten Yoga Studios im Jahr 2010 wählte die gebürtige Bornheimerin ausgerechnet Offenbach aus. „Der Bedarf war da. Das Angebot in der Stadt überschaubar“ begründete die Jungunternehmerin damals ihre Entscheidung. „Doch für mich entscheidende waren die Menschen, die ich hier traf und der Spirit der Stadt, der mir bei meinen ersten Erkundungstouren durch Offenbach sofort positiv auffiel“ erzählt Ramona heute. „Die Menschen sind so aufgeschlossen, so freundlich… und dankbar, selbst für die kleinen Dinge des Lebens. Da blieb mir gar keine ande32

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Foto: samana yoga

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yoga hotspot offenbach samana yoga in neuen räumen frankfurter str. 59-61, offenbach

re Wahl“ sagt sie und fügt an „ich habe Offenbach und die Menschen hier sofort ins Herz geschlossen und ich bin jeden Tag dankbar dafür, diese Entscheidung für Offenbach und für mich getroffen zu haben“. Ihr Mut und ihre Entscheidung für Offenbach zahlten sich schon bald aus. Nach der Eröffnung in dem rd. 90 Quadratmeter umfassenden Yoga Atelier in der Geleitstraße folgten schon bald erste Engagements von Businessyoga- und Firmenkunden. Ihre Outdoor Yoga Events wie das jährlich zweimal stattfindende rooftopYoga auf dem Maintower sowie die mit ihrer Kollegin gegründete Charity-Initiative Yoga for the Cure, haben Ramona weit über die Grenzen von Offenbach und das Rhein-Main-Gebiet bekannt gemacht. Soviel Engagement zahlt sich nicht nur aus, sondern macht auch Mut und Lust auf Mehr. Im März 2016 setzte Ramona dann zum nächsten großen Schritt an und eröffnete auf gut 200 Quadratmeter das neue Samana Yoga in zentralster Lage inmitten von Offenm u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016

bach. In der Frankfurter Straße 59-61 gibt es nun viel Raum, ohne dass die Liebe zu Ihren Yogaschülern und für die Details auf der Strecke bleiben. Für Ramona, ein Bekenntnis eine Liebeserklärung zum Standort, zu Offenbach und den Menschen die hier leben. Und so hat die Wahl-Offenbacherin noch vieles vor. Gerade erst, hat sie als eine der ersten Yogaschulen im Rhein-Main-Gebiet überhaupt, das Kursangebot um Aerial Yoga erweitert – ein Yogastil, bei dem die Teilnehmer, in von der Decke hängenden Tüchern, Yoga in nahezu Schwerelosigkeit praktizieren. Im Oktober 2016 steht dann das Yoga Highlight des Jahres an – der Yoga Retreat nach Myanmar, in das goldene Land. Wer mehr über Ramona, das Samana Yoga und über Yoga allgemein erfahren möchte, dem sei ein Besuch auf der Website des Yogastudios empfohlen. Wir sind gespannt, was sich Ramona in Zukunft noch alles für uns, für Yoga und für Offenbach einfallen lässt. http://samanayoga.de 33


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Arbeit

probearbeit heiĂ&#x;t jetzt MAG „On the Job“ beweisen, dass man‘s kann – das geht problemlos. Auch während der Arbeitslosigkeit. Die Arbeitsagentur muss nur rechtzeitig eingeschaltet werden. „On the Job“, Probearbeit, Praktikum – es gibt viele Namen fĂźr das, was bei der Arbeitsagentur „MaĂ&#x;nahmen bei einem Arbeitgeber“ oder kurz „MAG“ heiĂ&#x;t. „Dahinter verbirgt sich die MĂśglichkeit, in einem Unternehmen sein KĂśnnen im beruflichen Alltag unter Beweis zu stellen“, erläutert Sascha Wirth, Teamleiter Arbeitgeber-Service der Agentur fĂźr Arbeit Offenbach. Wer arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht ist, kann zur Probe arbeiten, um auf diesem Weg die Eignung fĂźr eine Tätigkeit in einem Unternehmen festzustellen – fĂźr maximal sechs Wochen. Währenddessen bezieht man das Arbeitslosengeld weiter und erhält zusätzlich die Fahrtkosten von der Arbeitsagentur, so dass keinerlei Kosten entstehen. So kĂśnnen beide Seiten in Ruhe ĂźberprĂźfen, ob sie zueinander passen: der Betrieb und der oder die Arbeitsuchende.

Die „MaĂ&#x;nahmen bei einem Arbeitgeber" (MAG) sind eine individuelle FĂśrderleistung. Das heiĂ&#x;t, sie mĂźssen vom arbeitslos Gemeldeten einzeln vorher beim zuständigen Arbeitsvermittler beantragt werden. Wo das sein soll und fĂźr wie lange, wird im persĂśnlichen Gespräch festgelegt. Das Ziel ist klar definiert: Vermittlungshemmnisse sollen abgebaut oder aber die Eignung fĂźr den Zielberuf oder alternative Tätigkeiten festgestellt werden. Nur bei Zustimmung der Arbeitsagentur ist die MAG mĂśglich. Wichtig ist, dass diese vor Beginn der MaĂ&#x;nahme erteilt wird – eine nachträgliche Beantragung ist nicht mĂśglich. Haben Sie noch Fragen zu MAG? Dann sprechen Sie mit den Fachleuten der Agentur fĂźr Arbeit Offenbach. Einen Termin kĂśnnen Sie unter der kostenlosen Hotline 0800 4 5555 00 vereinbaren.

Kennen Sie schon EGZ und MAG?

Rßckenwind fßr den neuen Job Lernen Sie MÜglichkeiten kennen, die den Weg in Beschäftigung durch Probearbeit und finanzielle FÜrderung unterstßtzen. Fragen Sie Ihren persÜnlichen Ansprechpartner oder rufen Sie die Hotline an.

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Agentur fĂźr Arbeit Offenbach Tel.: 0800 4 5555 00 (Arbeitnehmer) Tel.: 0800 4 5555 20 (Arbeitgeber) Offenbach@arbeitsagentur.de

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ar b e i t

gelungene integration

Foto: Jörg Baumann

Die gemeinnützige Integrationsgesellschaft ESSWERK kocht täglich 1.200 Mittagessen und erledigt Serviceleistungen für 40 Schulen und Kindereinrichtungen – ein Gespräch mit Geschäftsführer Mike Gräf n 2006 starteten 4 Besucher der Lebensräume Tagesstätte in Obertshausen mit dem Verteilen des Mittagessens und Säubern des Geschirrs in einer Kita der Nachbargemeinde. Aus der Idee, außerhalb der Tagesstätte im „normalen Arbeitsleben“ stundenweise zu arbeiten, entwickelte sich die gemeinnützige Integrationsgesellschaft ESSWERK.

Mike Gräf, Dipl. Pädagoge, Geschäftsführer der ESSWERK Integrationsgesellschaft mbH 36

von Johann Kneißl, alleMunde – anders kommunizieren www.allemunde.de Herr Gräf, Sie hatten die Idee. Wie sieht nach 10 Jahren die Arbeit bei ESSWERK aus? 250 Menschen finden heute in der Firma Arbeit, darunter 50 in einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. In zwei Schulküchen und in einer öffentlichen Betriebskantine werden 1.200 Essen für Stadt und Kreis Offenbach zubereitet und ausgeliefert – darunter auch für die Schillerschule, Rudolf-Koch-Schule und Leibnizschule. In der AlbertSchweitzer-Schule kümmern wir uns nur um die Abrechnung des Essens, an der Lauterborn-, LudwigDern- und Anne-Frank-Schule geben wir zusätzlich auch Essen eines anderen Anbieters aus und reinigen das anfallende Geschirr. Zum Service gehören neben dem Verteilen des Essens und Spülen des Geschirrs ein Onlinebestellsystem und die Abrechnung mit Eltern, Caterern und Behörden. Auch werden Dienste m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016


Psychosoziale Dienste für Mensch und Gemeinschaft

wie der Betrieb von Kantinen, Schulkioske und Schulmediatheken übernommen. Wie wird die Arbeit von der Kundschaft wahrgenommen? Wir sind heute ein etablierter Anbieter mit einem umfassenden Service. Mittagstisch und Personalservice kommen sehr gut an und gehören in der Öffentlichkeit zur Normalität – wie das gemeinsame Arbeiten von Menschen mit und ohne Behinderung. Der soziale Aspekt spielt für Auftraggeber zwar eine Rolle, die Einschränkungen der Menschen sind aber ins Arbeitsumfeld integriert und haben für unsere Kunden keine vordergründige Bedeutung mehr. Wir müssen uns nicht mehr erklären. Das ist für mich Inklusion pur! Die ersten Arbeitstage: Wie ist der Einstieg? Wir erstellen keine Anamnese. Auch wird die Einschränkung nicht groß angesprochen. Sie ergibt sich bei der Arbeit. Das schafft Vertrauen und führt zu Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten. Menschen die gemeinsam arbeiten wollen, treffen sich in der Küche. Dort findet sich alles: Ich kann Gemüse schneiden, dem Koch anreichen, die Spüle übernehmen. So zeigt sich schnell, was geht und der eigene Erfolg wird spürbar, der Nutzen der Arbeit direkt erlebt. Das trägt zur Gesundung bei. Jeder bekommt seine Chance! Wer findet bei ESSWERK Arbeit? Bei uns arbeiten gesunde und chronisch erkrankte Menschen genauso wie Menschen, die nach einer Akuterkrankung aus der Klinik direkt vom ersten Arbeitsmarkt zu uns kommen. Wir fördern Menschen in den ersten Arbeitsmarkt oder entwickeln bei ESSWERK eine Beschäftigung, die Leistungsstand, Entwicklungsmöglichkeit und sozialrechtlichen Status miteinander verbindet. Wie wird die Arbeit von den Beschäftigten erlebt? Die Arbeit strengt an, fordert physisch und psychisch. Ich nehme aber einen großen Zusammenhalt wahr, spüre auch, dass sie mit Freude bei der Arbeit sind, Zufriedenheit ausstrahlen. Die Menschen erfahren für ihre Arbeit Wertschätm u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016

Die Stiftung lebensräume Offenbach am Main ist seit 1982 als gemeinnützige Organisation regional tätig. Wir kümmern uns um Menschen mit psychosozialen Beeinträchtigungen und unterstützen sie in allen Lebensbereichen: Von der Wohnung bis zur Arbeit, von der Behandlung bis zur Betreuung. In den Zweckbetrieben und Beteiligungsgesellschaften von lebensräume bieten qualifizierte Mitarbeiter spezialisierte Dienste an, immer individuell und abgestimmt auf den Einzelnen.

ESSwerk Integrationsfirma in Stadt und Kreis Offenbach Verpflegungsdienste an Schulen | Catering | Beschäftigungsmaßnahmen | Arbeitstraining | Berufsbildung | Ausbildung (geplant)

LEBENSRÄUME Gemeindepsychiatrie in Stadt, Ost- und Westkreis Offenbach Psychosoziale Kontakt- und Beratungsstellen | Tagesstätten |Betreutes Wohnen | Wohnheime für psychisch behinderte Menschen

LEBENSRÄUME Gesundheitsdienste für Offenbach und im Rhein-Main Gebiet Integrierte Versorgung Psychiatrie | Netzwerk psychische Gesundheit | Psychotherapie Beratung

LEBENSRÄUME Arbeitshilfen für Stadt u. Kreis Offenbach Integrationsfachdienst für Schwerbehinderte im Arbeitsleben | Arbeitsdiagnostik | Arbeitstraining und Belastungserprobung | Fallmanagement | Job Coaching | Projekt All inklusiv

Stiftung LEBENSRÄUME Offenbach am Main Starkenburgring 31 | 63069 Offenbach T +49 69 838316-0 | F +49 69 838316-16 www.lebsite.de | info@lebmail.de


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ar b e i t

zung von außen, sie übernehmen Verantwortung. Auch beobachte ich, dass Krisen gemeinsam gemeistert werden, die Menschen sich untereinander stützen. Gesunde und Kranke. Wir haben innerbetrieblich den Prozess von Verständnis, Akzeptanz und Wertschätzung durchlaufen. Zum Schluss: Was gibt es heute zu essen? Für die Schulen Hamburger aus Rindfleisch mit knackigem Salat oder nur vegetarisch, als Nachtisch Obstquark. Für die Kitas Putenbrust mit Kartoffeln und gesüßtem Naturjoghurt oder Spaghetti (Bio-Nudeln) mit Tomatensoße und frischem Obst. 1.200 Teller!

 Kontakt ESSWERK Integrationsgesellschaft mbH Jacques-Offenbach-Str. 12 63069 Offenbach Tel.: 069 83009786-11 Mike.Graef@lebmail.de www.lebsite.de/betriebe/esswerk

 ESS | PLAN:

www.schulessen.lebensraeume-of.de

Respekt – Vielen Dank für das Gespräch.

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hidden view

k u ns t w e rk

die verborgenen geschichten alltäglicher orte

situatives kunstprojekt im öffentlichen raum

Foto: Jessica Schaefer

n Der grüne Dreieichpark, der belebte Wilhelmsplatz, der Alte Friedhof, der Spielplatz Ecke Christian-Pleß-Str., die Haltestelle „Stadtgrenze“ – Sie alle kennen diese Orte, passieren sie regelmäßig, erledigen dort Alltägliches oder flanieren durch die Grünanlagen hindurch. Doch die prächtigen alten Baumbestände, Denkmäler im Jugendsstil, und Parkanlagen mit Wasserspielen haben noch mindestens eine verborgene Geschichte, auf die man erst bei genauerer Betrachtung kommt: Es sind ihre in den Hintergrund geratenen, historischen Bedeutungen, die heute meist im Verborgenen schlummern. Es gibt einige Geschichten zu erzählen, so war zum Beispiel das Stadtgebiet des heutigen Offenbachs einst eine von Bächen durchzogene Sumpflandschaft, unter dem Kopfsteinpflaster des beliebten Wochenmarkts befinden sich immer noch die Reste des ersten großen Friedhofs, der ehemalige Richtplatz an der Hermannstr. wurde zum Spielplatz. Dies sind einige der Orte und geschichtlichen Begebenheiten, die in der Ausstellung aus dem Verborgenen ans Licht geholt werden. Denn die Sichtbarmachung dieser ins Vergessen geratenen Plätze ist Ausgangpunkt und gleichzeitig Ziel des Kunstprojektes „Hidden View“ (engl. „Verborgener Blick“), welches ab dem 19. August bis zum 16. Oktober an zahlreichen Orten in Offenbach zeitgenössische Kunst im Öffentlichen Raum zeigen wird. m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016

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k u ns t w e rk

hidden view / 19.08. bis 16.10. / innenstadt OF

künstlerinnen/künstler: Marc Aschenbrenner, Julia Bünnagel, Luka Fineisen,

Geheimagentur, Jochem Hendricks, Katie Holten, Gereon Krebber, Jana Müller, Fabrizio Prevedello, Thomas Rentmeister, Elsa Tomkowiak Es wird zu dem Projekt Führungen, einen Faltplan zu den Orten und ein Begleitprogramm, auch für Kinder und Jugendliche, geben. Schauplätze sind u.a. der Alte Friedhof, der Dreieichpark, der Vorplatz des Ledermuseums. Weitere Informationen: www.offenbach.de/kultur

Foto: Jessica Schaefer

Eingebettet ist „Hidden View“ in das Großprojekt „TRANSIT“ des Kulturfonds Frankfurt RheinMain, welcher dabei auch mit der Kulturregion FrankfurtRheinMain kooperiert. Das Großprojekt „TRANSIT“ versteht die Region als Zwischenstation, es geht um Menschen auf Reisen, um Identität und Kommunikation, um territoriale Veränderungen und transformierte Stadträume. Das Offenbacher Projekt untersucht die Bedeutung von Raum, Ort und Zeit, welche stets einem transitorischen Prozess unterliegen: Für Stadtbewohner wird Neues schnell zum Vertrauten und Vertrautes wird fremd. Mit dem Fokus auf die Orte des täglichen Lebens lenkt „Hidden View“ dabei bewusst den Blick auf die verborgenen unscheinbaren Seiten in unserem Stadtbild. Denn Denkmäler, Grenzen und auch Grabmäler sind nicht nur auf ihr physisches Objekt beschränkt, sondern erzählen Geschichten der Veränderung. Im Auftrag des Amts für Kultur- und Sportmanagement der Stadt Offenbach laden die beiden Kuratorinnen Nadia Ismail und Britt Baumann Künstlerinnen und Künstler ein, diesen transitorischen Wandel sichtbar zu machen. Elf namhafte, internationale Künstlerinnen und Künstler aus den verschiedensten Disziplinen, wie Bildhauerei und Installation, werden durch ihre Arbeiten das Thema „Transit“ im öffentlichen Raum der Stadt kommentieren. Zahlreiche Kunstinstallationen werden also das Stadtbild in den Sommermonaten beleben, und bisher unbemerkte und vergessene Facetten der Offenbacher Geschichte zutage fördern. Das Besondere hierbei ist: Alle künstlerischen Interventionen sind In-Situ Arbeiten, d.h. sie entstehen an Ort und Stelle und sind auch nur für jene Plätze konzipiert. Kunst verlässt das Museum. Sie werden überrascht von Skulpturen die zwischen Bäumen auftauchen, bunten Konstruktionen, und spontanen Einladungen zu Mitmach-Performances. Der veränderte Blick auf die Stadt durch urbane Kunst ist ein wahres Besucherhighlight und eine Spurensuche, auch für all jene die dachten, dass sie ihre Heimat bereits richtig gut kennen. 40

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n „Regionale Wettbewerbsfähigkeit“ RWB und „Europäischer Fonds für regionale Entwicklung“ EFRE sowie hessisches EFRE-Förderprogramm „Lokale Ökonomie“ heißen die Förderprogramme in schönem Bürokratendeutsch, deren Gelder in den vergangenen fünf Jahren an Offenbacher Kreative verteilt wurden. Kurz 'planstation' nannte das Team Oliver Wittmann und Loimi Brautmann ihre Koordinierungsstelle, die ebenso unbürokratisch und effektiv dafür sorgte, das dies auch funktionierte. Im Gegensatz zu anderen Kommunen, die ebenfalls an dem Förderprogramm teilnahmen, aber zum Teil die Fördergelder gar nicht abriefen, wurde das Offenbacher Programm 2013 nochmal verlängert und aufgestockt. Nun hat das Urban Media Project (L. Brautmann/O. Kremershof ) den Abschlussbericht zum Projektende vorgestellt. "Insgesamt war das Projekt für den Kreativstandort Offenbach ein großer Erfolg", erklärt Jürgen Amberger, Leiter der Wirtschaftsförderung. "Seit 2007 hat sich die Zahl der Unternehmer im Bereich der Kreativwirtschaft mehr als verdoppelt von ca. 1200 auf zur Zeit rund 3000. Für einige waren auch die Fördergelder mitentscheidend für den Standort Offenbach." 151 Anträge wurden zwischen 2010 und 2015 gestellt, 142 wurden bewilligt und letztlich 133 realisiert. Mit 194.405 Euro Fördergeldern wurden Investitionen in Höhe von 684.922 Euro getätigt. Vom Computer bis zur Kaffeemaschine reicht die Liste der 'Hardware', hierfür konnten 30% Förderung beantragt werden, Fortbildungen wurden mit 50% bezuschußt. Die Geförderten, viele Start-ups aus dem Umfeld der HfG, aber auch etablierte Künstler und Unternehmer verpflichteten sich mindestens fünf Jahre in der Stadt zu bleiben und die Büroadresse musste im ausgewiesenen Fördergebiet liegen. Dieses umfasste die östliche Innenstadt rund um den Ostpol, das Nordend, den Bereich um die Hochschule für Gestaltung (HfG) bis zur Bismarckstraße und schließlich kamen, nach der Verlängerung des Programms 2013, noch die Zollamt-Studios hinzu. Die Ausweisung eines Fördergebietes gehörte zu den Vorgaben des EFRE Programmes. Kreative mit der 'falschen' Adresse z.B. auf der anderen Seite der Bahnlinie hatte leider Pech gehabt. m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016

proj e k t

erfolgreiches projektende nach fünf jahren "Da gab es manchmal Härtefälle, dies ließ sich aber leider nicht ändern", so Oliver Kremershof vom Urban Media Project. "Wir waren froh, dass es gelang die Zollamtsstudios noch mit aufzunehmen." Rund 100 Geförderte konnten sich jedenfalls über eine finanzielle Unterstützung freuen. Und der Standort Offenbach profitiert von der positiven Kampagne, sowie durch neue Unternehmensideen.

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anja hantelmann n "Die Malerei ist ewig. So wie mit gleichen Worten immer wieder neue Geschichten erzählt werden, bleibt die Malerei heute und auch noch in 100 Jahren eine wichtige, künstlerische Ausdruckform". (Anja Hantelmann)

Foto: Nicolas Carbenay

86 x 90cm oder 95 x 140cm, Eitempera auf Leinwand – weder in Format noch Technik sind Anja Hantelmanns Arbeiten spektakulär. Auffallend ist dagegen die realistische, oft bis ins Detail durchgezeichntete Malweise. Man sieht alles ganz genau. Flüchtige Momente, gewöhnliche Situationen und Bewegungen dauern an. Die Banalität des Alltags steht still und wandelt sich zu irritierenden Eindrücken. Fast haptisch spürbar sind die zerknäulten Kissen und die verschlungenen Bettdecken; merkwürdige Zeichen intimer Momente in fremden Hotelbetten in der Serie "Was das Zimmermädchen sieht" (2013). Oder es verdichten sich Assoziationen von dunklem, kühlen Wasser im Zyklus 'Im See' (2007, 2008). Wasser, das trägt oder hinabzieht. Die regungslose Schwimmerin im See, taucht sie auf, oder sinkt sie gerade hinab? Aus verschiedenen Perspektiven umkreist die Malerin das Motiv. Die Betrachtenden bleiben in der Schwebe, sich selbst überlassen, es gibt keine eindeutige Aussage. "Während des Malens beschäftigt mich immer wieder die Frage, was Realität eigentlich ausmacht". (A.H.) "Ausgehend von einer Assoziation oder einem Gefühl, versuche ich das Motiv möglichst real zu erleben." Mit Foto- und Filmarbeiten teilweise mit Modellen setzt Hantelmann die Motive real in Szene, begibt sich dabei aber mit in das Geschehen. Bei den Seebildern z. B. bewegt sich ein Modell nach Hantelmanns Anweisungen im See. Sie selbst steht dabei auch im Wasser. "Es geht mir nicht nur um das Beobachten, das Thema muss so zusagen erst durch mich hindurch gehen, fühlbar sein." (A.H.) Das Bild ist somit das Endprodukt eines performativen Prozesses. Malerei und Performance, mit dieser ungewöhnliche Kombination beschäftigte sich Anja Hantelmann schon während ihres Studiums. Nach einigen Semstern an der HfG Offenbach und einem Erasmus Stipendium in Manchester, studierte sie anschließend an der HBK Saarbrücken bei Prof. Bodo Baumgarten (Malerei) und bei der herausragenden Performance- und Videokünstlerin Prof. Ulrike Rosenbach. Die Avantgardekünstlerin experimentierte bereits Anfang der siebziger Jahre mit den damals neuen künstlerischen Medien Video-, Performance und multimediale Installation. Ihre Arbeiten sind geprägt von großer Intensität und politischer Auseinandersetzung auf sehr hohem künstlerischen Niveau. Die anspruchsvolle, unkonventionelle Lehrerin ist ein wichtiger Impuls in Anja Hantelmanns künstlerischer Entwicklung. 1996 beendete Hantelmann ihr Studium mit einer Diplomarbeit in Malerei. "Diese war allerdings eine Installation mit Kopfkissen", erzählt Anja Hantelmann. "Mein Diplom habe ich aber trotzdem bekommen. Während meines Studiums habe ich eigentlich nur abstrakt gearbeitet. Die realistische Malerei kam erst später und ich merkte dann, dies ist genau das, was ich machen möchte."

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Anja Hantelmann | Im See 6, Eitempera auf Leinwand, 95 x 140 cm, 2007

Anja Hantelmann | Im See 2, Eitempera auf Leinwand, 95 x 140 cm, 2007


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Anja Hantelmann gelingt es, den performativen Ansatz in die Malerei zu übertragen. Eigene Empfindungen/ Erinnerungen des Betrachters treffen sich mit den dargestellten Momenten und entwickeln individuelle Assoziationsketten. Viel treffender beschreibt der befreundete Literaturpreisträger Frank Witzel Hantelmanns Arbeit anlässlich der Ausstellungseröffnung 2008 in der Galerie Friedrich Witzel, Frankfurt: "… Wir schauen uns ein Bild an, und gerade weil wir nicht wissen, um was es eigentlich geht, weil wir Bilder glücklicherweise nicht verstehen und analysieren können, hören wir vielleicht für einen Moment mit dem Denken auf und gelangen in einen Zwischenzustand. Für mich geht es in den meisten Bildern von Anja Hantelmann um solche Zwischenzustände. Menschen im Wasser, in der Luft, im Angesicht von etwas Ungewissen, im Schlaf, mit verbundenen Augen, sich selbst in Lichtkorridoren suchend, sich selbst in Spiegeln begegnend. Für die meisten von uns mögen diese Momente unbemerkt vorüberziehen, aber dass Anja Hantelmann sie aufgreift und festhält, weist über den rein ästhetischen Genuss der Malerei hinaus auf ein Lebensgefühl, dass dem Alltag und der ewigen Wiederkehr des Gleichen mit der inneren Bereitschaft begegnet, genau dort und nicht in einer konstruierten Welt der sich übertrumpfenden Wichtigkeiten und historischen Ereignisse den entscheidenden Sinn der eigenen Existenz zu erkennen: im Vergänglichen, im Flüchtigen, im Augenblick." Viele Jahre war die Künstlerin im bok (Bund Offenbacher Künstler) aktiv, aktuell engagiert sie sich im Kreativbeirat der Stadt Offenbach und bei der GEDOK Frankfurt Rhein Main. Anja Hantelmann lebt und arbeitet in Rumpenheim. In entspannter Atmosphäre in ihrem Scheunenatelier bietet die Künstlerin Interessierten auch die Möglichkeit eigene kreative Erfahrungen zu sammeln: "den Staub des Alltags von der Seele zu waschen". (Infos & Anmeldung: Anja Hantelmann, anja.art@web.de, www.anja-hantelmann.eu oder .de) Wir freuen uns sehr die Künstlerin im Juni in unserer Mut&Liebe Ausstellungskooperation mit der Galerie Artycon am Wilhelmsplatz mit ihren neuen Arbeiten vorzustellen. Anja Hantelmann | Geierfüße 01, Eitempera auf Nessel, 48 x57 cm, 2014

Anja hantelmann Galerie 2, OF m u t &Artycon l i e b e Wilhelmsplatz  K u ns t-

w e rk 25. juni bis 16. juli 2016 Vernissage: Sa. 25. juni | 11.00 – 14.00 Uhr weitere Öffnungszeiten nach Vereinbarung, Tel. 069/985 583 51 oder 0179 1065469 Finissage: Sa. 16. juli | 11.00 – 14.00 Uhr www.artycon.de | www.mulionline.de www.anja-hantelmann.eu (od. de)

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n In der Academy of Fine Art Bad Homburg können Kunstinteressierte, Studenten, Schüler und Vertreter vieler kreativer Berufe das Zeichnen und Malen nach den Methoden der europäischen Kunstakademien des 19. Jahrhunderts lernen. In vier aufeinander aufbauenden Unterrichtsstufen vermitteln erfahrene Lehrer neben den künstlerischen Fertigkeiten das Verständnis von Farben, Formen und Proportionen in den Gattungen Porträt, Akt, Landschaftsmalerei und Stillleben. Weltweit gibt es nur wenige Akademien, die sich dieser Thematik bis heute angenommen haben und dieses Gebiet der klassisch akademischen Kunst wieder aufleben lassen. Was in Florenz, Barcelona, London, Paris, Moskau und New York gelehrt wird, kann man endlich auch in Deutschland an der Academy of Fine Art in Bad Homburg erlernen.

academy of fine art bad homburg malen und zeichnen lernen, wie die alten meister In Deutschland ist eine Schule dieser Art bisher einzigartig. Angehende Künstler, Designer, Tätowiere und Illustratoren sollen auf ihr Berufsleben und den Kunstmarkt schon während ihres Studiums vorbereitet werden. Deshalb bieten wir zusätzlich zu unserem Kunstunterricht Seminare und Vorträge zu Themen, die der Professionalisierung des Künstlers dienen, an. Ein professionelles, internationales Lehrer Team sorgt für ein anspruchsvolles Lernen. Die Lehrer gehen dabei aufmerksam auf jeden Leistungsstand der Studenten ein, um sie bestmöglich zu fördern. Das Ziel dabei ist es, jedem Studenten eine handwerklich hochwertige Ausbildung zu geben. Die Qualität, die die Studenten durch diese intensive Ausbildung im Zeichnen und Malen erreichen, spricht dabei für sich selbst. Die Academy of Fine Art Bad Homburg ist mit ihrem akademischen, aber dennoch flexiblen Studienprogramm ein idealer Ausbildungsort. Dabei spielt es keine Rolle, ob Kunstbegeisterte ihre persönliche Begabung ausbauen möchten oder Studenten eine Karriere als Künstler anstreben. Die Akademie bietet neben einem Voll- und Teilzeitstudium auch Workshops mit 46

spezifischen Themen an. Wie sich bereits herausgestellt hat, ist diese intensive Ausbildung nicht nur für Studenten, sondern auch für bereits etablierte Künstler, Grafiker, Architekten, Produkt-Designer, Modedesigner, Digital Artists, Storyboarder, ja sogar Tätowierer – einfach für alle, deren kreative Arbeit auf der Fähigkeit zeichnen zu können, basiert, interessant.

 Informationen zum Lehrprogramm finden Sie auf: www.akademie-malen-zeichnen.de Oder besuchen Sie uns einfach an einem unserer Infoabenden mit interessanten Live-Vorführungen unserer Lehrer an jedem letzten Dienstag im Monat von 18.00 – 20.00 Uhr. Academy of Fine Art GmbH Daimlerstr. 13 | Bad Homburg v.d.H.

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Ina Manthey – Fliegende Fische Coaching

Workshop – Zufrieden und stark im Alltag mit Diabetes Mit diesen 4 Modulen möchte ich Sie unterstützen, Ihren Diabetes gut in Ihren Alltag zu integrieren. Lernen Sie sich besser kennen und nutzen Sie Ihre Fähigkeiten, um gesteckte Ziele zu erreichen.

Modul 1: Wie aus Wünschen Ziele werden! 09. Juli 2016 / 10. September, 15:00-18:00 Uhr

Modul 2: Mit meinen Stärken Ziele erreichen! 13. August 2016 / 15. Oktober, 15:00-18:00 Uhr

Modul 3: „Dranbleiben“ – motiviert Ziele erreichen! 24. September 2016 / 12. November, 15:00-18:00 Uhr

Modul 4: Erfolge feiern – aus Mißerfolgen lernen! 29. Oktober 2016 / 10. Dezember, 15:00-18:00 Uhr

 Infos: fliegende-fische.net/angebote/workshops/

Coaching und Mediation für Menschen mit Diabetes

Diese Abbildung wurde inspiriert durch die bikablo® Publikationen, www.bikablo.com

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Zufrieden und stark im Alltag mit Diabetes – Finden Sie die ideale Struktur für Ihren Alltag und Ihr Leben, die Sie motiviert und unterstützt. Ina Manthey – Fliegende Fische Coaching www.fliegende-fische.net | info@fliegende-fische.net

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L i t e ra t u r

© Michael Koch

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ein leben für die freiheit – 40 jahre im gefängnis Das Buch über den indianischen Gefangenen Leonard Peltier ist jetzt im TraumfängerVerlag erschienen. Autor Michael Koch, Mitarbeiter beim Jugendamt Offenbach, engagiert sich seit Jahren für dessen Freilassung und die Rechte indigener Völker. n In den Hollywoodfilmen der 60er Jahre waren sie wilde Horden, bei Karl May "edle Rothäute". Mit den üblichen Klischees über "Indianer" aufgewachsen, interessierte sich Michael Koch auch noch als Schüler für die Situation indigener Menschen in den USA, die amerikanische Bürgerrechts- und Red-PowerBewegung. Über die Konfrontation mit dem Fall des seit 40 Jahren inhaftierten Aktivisten Leonard Peltier, begann M. Koch sich intensiv mit der Geschichte und aktuellen Lebensbedingungen der ursprünglichen Bewohner Nordamerikas auseinanderzusetzen. Ein Flyer zur Unterstützung der Begnadigung Leonard Peltiers fiel ihm bei einer Kanadareise im Sommer 48

2000 zufällig in die Hände. Zu dieser Zeit saß der American Indian Movement-Aktivist bereits seit 24 Jahren im Gefängnis, verurteilt für den Mord an zwei FBI-Agenten. Die Tat konnte ihm allerdings nie zweifelsfrei nachgewiesen werden. Zurück in Deutschland gründete Michel Koch gemeinsam mit seiner Frau Claudia Weigmann-Koch Tokata LPSG Rhein Main e.V., einen Verein zur Unterstützung indianischer Jugend-, Kultur- und Menschenrechtsprojekte & LPSG (Leonard Peltier SupportGroup). Schnell war die neue, kleine aber sehr agile Initiative in einem großen Netzwerk von Menschenrechtsaktivisten integriert. Kontakte zum indigenen Amerika entstanden, m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016


mut&liebe Vortragsreisen und Benefizkonzerte wurden organisiert. Über das OffRock Musikprojekt des Jugendamtes Offenbach, ein Arbeitsbereich von Michael Koch und Claudia Weigmann-Koch, entstand ein beeindruckendes Jugendaustauschprojekt für Offenbacher Schülerinnen und Schüler mit Reisen in die Indianerreservate. 2011 begann Koch gemeinsam mit Michael Schiffmann an dem Buch über Leonard Peltier und die indigene Widerstandsbewegung, zunächst im Auftrag des Laika-Verlages, zu arbeiten. Aufwändig recheriert, mit Originaldokumenten und Interviews mit Zeitzeugen, untersuchten sie die Aktenlage, Hintergründe und historische Zusammenhänge. Nach einem Verlagswechsel konnte das fertige Werk, dem zusätzlich eine zweistündige DVD beiliegt, nach 5 Jahren endlich im Frühjahr 2016 auf der Leiziger Buchmesse vorgestellt werden. Aus den geplanten 130 Seiten sind fast 500 geworden und das Thema ist leider nach wie vor aktuell. Peltier, inzwischen 71 Jahre alt und schwer erkrankt, sitzt immernoch in einem US-Hochsicherheitsgefängnis. Alle amerikanischen Präsidenten von Jimmy Carter bis Barack Obahma haben sämtliche Begnadigungsersuche bis heute abgewiesen. Namhafte Politiker, Künstler und Promiente setzten sich vergeblich für ihn ein. "He is our Nelson Mandela", heißt es in der indianischen Community. Mit dem Unterschied, dass dieser nach 27 Jahren Haft frei kam. Peltier ist längst zum Symbol der andauernden Unterdrückung indigener Völker und deren Kultur geworden.

L i t e ra t u r

"Neben dem Engagement für einen Einzelnen geht es längst um Menschenrechte und Lebensbedingungen indigener Völker weltweit", so Michael Koch. "Und letztendlich auch um unsere eigenen. Die Vernichtung des Regenwaldes am Amazonas zerstört z. B. die Lebensgrundlagen der dort lebenden Menschen, hat aber ebenso gobale Auswirkungen auf unser Klima." In letzter Minute gelang es den Autoren eine Erklärung Leonard Peltiers als Schußwort mit aufzunehmen, der letzte Satz lautet: "…Ich fühle, dass jeder von euch, der für meine Freiheit gekämpft hat, Teil eines größeren Kampfes der Indigenen um vertragliche Rechte, Souveränität und unser aller Überleben ist. Wenn ich eines Tages heimgerufen werde, gebt diesen Kampf bitte nicht auf." (L.P., 06.02.2016)

Buchvorstellung 25.8.2016 im Schanz, Mühlheim 24.9.2016 Buchladen "geschichten*reich" Seligenstadt "Ein Leben für die Freiheit – Leonard Peltier und der indianische Widerstand" ist im Buchhandel erhältlich, oder kann direkt beim Verein TOKATA bestellt werden. Mail: lpsgrheinmain@aol.com

TOKATA e.V. ruft aktuell zu einer Postkartenaktion ans Weiße Haus zur Begnadigung von L. Peltier auf.

© Michael Koch

Weitere Infos unter: www.leonardpeltier.de

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L i t e ra t u r

lyrik gegen das erstarren autoreninterview francisco cienfuegos Der Offenbacher Lyriker und Erziehungswissenschaftler Francisco Cienfuegos veröffentlicht seinen ersten deutschsprachigen Lyrikband „Reger Laut im Zwischenraum – Vertonungsskizzen gegen das Erstarren“.

n Ich bin mit dem Autor im Café Frieda verabredet. Gegenüber am Sophie-von-La-Roche-Park das weiße Blütenmeer der Kirschbäume. Hier ist es wunderbar ruhig, unser beider Blick fällt auf die mannshohe und morbide Ziegelsteinmauer am Nachbargrundstück, dahinter ein verwunschener Garten mit ausladendem Baumbestand. „Eine Metapher für Lyrik – was mag wohl hinter der Mauer sein“, beginnt der Autor und ergänzt: „Lyrik hat die Funktion, hinter die Fassade zu sehen, das Verborgene zu entdecken, innezuhalten, die Welt anders zu spüren.“ Unser Gespräch nimmt schnell an Fahrt auf, wird sprühlebendig, herzerfrischend. Wir sind uns einig darüber, dass die Lyrik in unserem schnelllebigen und oftmals lauten Alltag keinen leichten Stand hat. „Wir benutzen die Sprache funktional und sehr reduziert, die Lyrik steht dazu im Widerspruch“, sagt Cienfuegos, der seit 1998 in Offenbach lebt und im Alter von 2 Jahren 1965 von der südspanischen Kleinstadt Isla Cristina in der Region Andalusien nach Frankfurt-Sachsenhausen kam. Als kleiner Junge habe er oft „die große Eiche“ durchs kleine Fenster des Kinderzimmers, das er mit seinen drei Geschwistern teilte, „kontemplativ“ betrachtet. Mit 10 Jahren begann er „die Welt beobachtend zu erforschen und schreibend zu entdecken“. So habe er sich bereits „lange vor der Wissenschaft als staunender Wortpfadfinder und somit als Dichter gefühlt“. Der promovierte Pädagoge lehrt an der Fachschule für Sozialwesen, ist Lehrbeauftragter an der Fachhochschule für Soziale Arbeit in Frankfurt und lehrte auch im Rahmen eines Forschungsstipendiums an 50

© Johann Kneißl

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der Universität Sevilla. Seine Schwerpunkte bilden die Bindungsforschung, Lern- und Entwicklungstheorie, Interkulturelle Pädagogik, Kommunikationstheorie sowie Psychoanalyse. Der schmale Lyrikband mit 60 Seiten im PaperbackFormat ist ein wortmächtiger und bildstarker Gedichtzyklus mit emotionaler Tiefe: „Die Welle/Türmt sich auf/Kräuselt sich/Ein letztes Mal/Und/Zerschellt am Ufer/Mit gewaltiger Sanftmut/Durchdringt sie/Den Sand“ (DER ENTFLOHENE TRAUM EINER MUSCHEL). Der Autor rückt das gesprochene Wort ins Zentrum seiner Lyrik – die lebendige Kommunikation zur Überwindung von Distanz im zwischenmenschlichen Beziehungsraum. „Geht das Wort verloren/stirbt das Denken ab/grenzen uns nur noch spurlos ab/weil wir uns in der Sprachlosigkeit/nichts mehr zu sagen haben/nehm u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016


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Zyklus Briefklammer aus gebrauchter Zeit im matten Farbenspiel rostigen Metalls. Wie angebrochener Tag und aufgeplatzte Sonne im flüssigen Morgengrauen liegt einfach auf dem Tisch nur da. Auf geschriebenem Papier entpuppt sich eigentlich die Ankunft als Reise. Wie endlos gehäutete Sehnsucht. Getröpfelte Anschmiegsamkeit, die sich ins Denken bohrt und in den Schläfen pocht geduldig, stetig aushöhlend schneidend. In Tinte verwurzelter Gedankendraht. Entrückter verwehter Zwischenraum. Der abgerissene Blick bebt nach so weit, dass er sich wölbt und so laut, dass die sanft-gläserne Geräuschkulisse übriggebliebener Vergangenheit ausbricht und in das Hiersein entweicht. Leseprobe aus „Reger Laut im Zwischenraum – Vertonungsskizzen gegen das Erstarren

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men uns nur noch selbst wahr/schaffen uns im Andern ab/sprich mit mir/erkenne mich-dich/und ich werde leben“ (VORRAUM). Er wählt für das Coverbild die Elemente Wasser und Feuer: Im tiefen Brunnen gibt die klare Wasseroberfläche den Blick auf den lebendigen Quellengrund frei, das lodernde Feuer – im Überdruckverfahren gestaltet – bringt Energie in unser Leben. Wie auch der Name des Autors: Cienfuegos heißt übersetzt „100 Feuer“. Passend dazu die erotischen Gedichte: „Deine Lippen beißen sich/in meinem Mund/fest und zierlich/zart verborgen./(…) Ich schmecke deinen Nacken/sauge dich ein/langsam und immer/mehr./Streife umher/durch deinen nackten Körper/querbeet.“ (CORPUS) Auch der Titel ist Programm: Lassen wir den „regen Laut“ in uns lebendig werden und zu authentischen Wörtern und Sätzen heranwachsen, können wir den „Zwischenraum“, den diffusen Raum der zwischenmenschlichen Begegnung, überwinden, uns annähern, unser Gegenüber verstehen. Und ist der „rege Laut“ zu lebendigen Wörtern, zur Melodie geworden, kann „das Erstarren“ überwunden werden. „Wir definieren uns über die Sprache, wollen, dass unsere Wörter verstanden werden und wir uns dabei selbst entdecken. Lyrik arbeitet mit Metaphern, überhöht und macht damit die Realität erträglich, macht sie in ihrer tieferen Bedeutung verstehbar“, erläutert mit Herzblut der Autor und ergänzt: „Lyrik hat in diesem Sinne etwas Therapeutisches für den Leser: sie gibt kein Ziel vor, regt an, erzeugt Emotionen oder erweckt verloren geglaubte Kräfte neu und zapft damit die inneren Ressourcen der Menschen an.“ Francisco Cienfuegos legt uns mit seinen emotionsstarken Gedichten wahre „Vertonungsskizzen gegen das Erstarren“ in die Hände. Ich fühlte mich schnell von den wortmächtigen Sprachlandschaften, Gegensätzen und sanftmütigen Tönen angezogen: „Brüllende Gischt:/Schaum voller Innbrunst./Die Bewegung der Stille/sucht/ noch,/sucht noch den Ton/aus Wasser und Wind/aus Salz und rauschender Tiefe.“ (BEGINN). Der Autor verfremdet und experimentiert, eröffnet neue Sprachräume, verleitet uns zum spielerischen Umgang mit Sprache(n): „Pfirsich und Kartoffel/Melocotón y patata/Pfirsich und patata/Patata y Pfirsich/Co-ta-kar-pfir/Sich-pa“ (ZERFREMDUNG UND BEWÄLTIGUNG – ZWEIKANALTON-VARIATIONEN). Da moderne Lyrik selbst kundigen Lesern nicht gleich auf den ersten Blick zugänglich ist, hat Francisco Cienfuegos vorgesorgt: er gibt uns im ersten Gedicht VORRAUM den „literarischen Code“ in die Hand. Der Gedichtband ist in 5 Kapiteln zyklisch angelegt. Drei Innenkapitel bauen aufeinander auf und bilden „die Hauptsäulen des Bandes“. Kapitel I beginnt mit „Erscheinungsbild“ und beschäftigt sich mit den Vorgaben und Äußerlichkeiten unserer Welt (siehe Leseprobe „Zyklus“). 51


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Kapitel II führt uns die stetige Veränderung unserer Welt vor Augen. Im dritten Kapitel „Widerschein“ geht es um Wiedererkennen, Sozialisierung, Identitätsbildung: „Du kannst dir/nur selbst/wahrhaftig/wahnhaft/fremd sein/Überfremdung entsteht in dir“ (FILMRISS). Das erste Kapitel „Null“ mit der Überschrift „Am falschen Ende“ bildet die Klammer zum vierten und letzten Kapitel, das auf Seite 60 mit offenen Ausgang endet: „Als sie zu Hause/ankommt,/ist der Mann da./Wartet./Sie fragt verwundert: 'Du lebst?'/'Ich weiß nicht, ich warte nur.'/'Auf mich?'" Sollen wir als Leser jetzt den Gedichtband ins Regal stellen? Liegt nicht jedem Ende ein neuer Anfang zugrunde? Die letzte Frage „Auf mich?“ fordert doch „EINE ANTWORT“ – oder? Der Leser kann getrost sein: Unter dem gleichnamigen Titel kann er im Kapitel „Null“ wieder von vorne anfangen zu lesen, sich auf die Suche nach Antworten machen: „Ich weiß nicht/ob er auf sie gewartet hat/weiß nicht/ob er immer noch/wartet (…) so nah/so ganz/ganz nah“. „Die Lyrik ist mir eine Herzensangelegenheit“, sagt Francisco Cienfuegos am Ende des Gesprächs. Und er scheint die Menschen zu erreichen, mit seinen Texten zu berühren. In Deutschland und Spanien ist er in Kulturzentren und Sprachinstituten mit lyrisch-musikalischen Lesungen ein gern gesehener Gast. www.facebook.com/francisco.cienfuegos • www.milagualyrik.com von Johann Kneißl, alleMunde – anders kommunizieren www.allemunde.de

Francisco Cienfuegos: Reger Laut im Zwischenraum. Vertonungsskizzen gegen das Erstarren Verlag Berger, Horn/Wien Softcover, 60 Seiten 1. Auflage 2015, 16,90 Euro ISBN 978-3-85028-727-2

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road movie urkraine –

ein Film über die Liebe der Menschen zu ihrem Land © Lutz Jahnke

n Im Rahmen der Lichter Filmtage Frankfurt, auch „kleinen Berlinale“ genannt, wurde am 30. März 2016 im Deutschen Filmmuseum die 65-minütige Dokumentation „Road Movie Ukraine“ aus dem Jahre 2015 aufgeführt. Dieser beschreibt die filmische Reise von Olga Petrova und Lutz Jahnke quer durch zahlreiche Regionen der Ukraine mit all seinen Generationen von Menschen, deren Träume und Ängste im Mai 2014 kurz nach Beginn des Krieges. Bereits kurz nach den Dreharbeiten erregte das Roadmovie der beiden ehemaligen HfG Offenbach-Absolventen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. Designerin/Künstlerin Olga und afip-Inhaber/Designer Lutz stehen uns Rede und Antwort zur emotionalen Hommage an die Ukrainer in ihrem täglichen Leben mit dem Krieg. Das Interview führte Sabine Börner m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016

Mut&Liebe: "Road Movie Ukraine" wurde im Rahmen der "Lichter Filmtage" im Deutschen Filmmuseum Frankfurt aufgeführt. Die Premiere war ausverkauft. Habt ihr damit gerechnet? Lutz: Wir sind ganz pünktlich im Foyer angekommen. Niemand da. Kein Plakat. Kein Hinweis. Kein Schild. Niemand an der Kasse. Kein Filmfest! Da hab ich mir 'nen Weißwein besorgt, um dem Schlimmsten schon mal vorzubeugen. Was dann geschah, war für mich einfach unglaublich schön: So dermaßen viele bekannte und aber vor allem unbekannte Gesichter hatte ich beim besten Willen nicht erwartet! Das Schlimmste war: Es mussten leider sehr Viele vor der Tür warten, aber Sicherheit geht vor! Olga: Lutz hat großartige Werbung gemacht. Außerdem hatten wir Glück, dass wir noch am gleichen Tag im Radio über unseren Film sprechen durften. Ich habe mir keine Sorgen gemacht aber auch keine Hoffnung. So etwas funktioniert am besten: Wenn man nichts erwartet. 53


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Ich persönlich habe euren Dokumentarfilm als betont ruhigen Film erlebt, aber keine Sekunde als langweilig empfunden. Was macht den Film so interessant, ja fast spannend? Olga: Abwechslung zwischen Musik, Tanz und Dialog. Sehr sorgfältige Aussortierung beim Text. Sympathische Details. Lutz: Ich empfinde den Film als spannend, weil er mit meinen gesamten Vorurteilen mit diesem verstrahlten Land aufgeräumt hat. Die sind wie wir. Vielleicht sogar besser, denn es wohnt in ihnen noch so eine Art Zusammenhalt. Ich meine, der Kopf hat irgendwie eine Verbindung zum Herzen und umgekehrt. Und weil diese Menschen gewohnt sind, zu improvisieren, merkt man ihnen in den bewegten Bildern diese Freude am Leben an. Keiner weiß, was morgen kommt, aber zusammen kommt auf jeden Fall ein „Morgen“! In eurem Roadmovie sieht man oft tanzende Menschen – auf der Straße, im Regen. Das gehört zum täglichen Leben in der Ukraine. Warum sehen wir dies hier nicht im Alltag? Lutz: Ich komme ja vom Land, dort hatte ich schon immer das Gefühl, die Menschen sind manchmal so wie ihre Umgebung – das Fichtelgebirge. Dann kam ich nach Offenbach zum Studieren, natürlich auch mit der Hoffnung, dass dort so eine unbekannte Freiheit herrscht, ein Urzustand des Seins... aber ich habe auch da oft zu spüren bekommen, dass die Leute verklemmt waren und mit dem Unbekannten oft ihre Schwierigkeiten haben. Im Film ist es wohl so wie im Leben, man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein und wird vom Glück eingeholt, wenn man beginnt, sich zu bewegen. Spannend finde ich Menschen, die andere mitnehmen auf ihre Reise durch den Regen und durch das Licht. Olga: Es war unsere Entscheidung, für so eine Sprache – nämlich das Tanzen. Es war eine zusätzliche Verstärkung, um die Bewegung des Landes zu zeigen. Die Menschen waren so offen, dass sie unter allen Umständen mitgemacht haben. 54

Der Mittelpunkt des Films ist der Mensch, nicht der Krieg. Einige Premieren-Zuschauer haben dies wahrscheinlich umgekehrt erwartet. Warum bilden die Menschen das Zentrum eurer Dokumentation? Olga: Wer leidet denn durch den Krieg? Es war unmöglich, kämpfende Menschen zu filmen. Und der Krieg hat gerade angefangen. Es bestand Hoffnung, aber auch die große Angst. Dies bekamen wir von den Menschen vermittelt. Aber zeigen wollten wir den Frieden. Lutz: Wir beide, so habe ich das in Erinnerung, waren enttäuscht von der Berichterstattung. Olga hatte oft von der Propaganda erzählt, die in den russischen Medien ablief. Also sagte Olga zu mir: „Wir fahren jetzt in die Ukraine und sprechen die Menschen auf ihre tagtägliche Wahrheit an.“ Was man im Film nicht sieht, ist, dass viele Menschen uns in ihr Leben einluden. Wir haben von morgens bis abends andauernd nur gemenschelt – 17 Tage lang. Wenn man genau hinsieht, kann man in manchen der Augen dem Krieg begegnen, nur Panzer rollen keine. Ein Besucher fragte nach der Vorführung, warum das Thema "Glück" bei eurem Film solch eine große Rolle spiele. Olga, Du hast die beste Antwort des Abends mit einer einfachen Gegenfrage gegeben: "Warum denn nicht?" Warum beschäftigen sich die Menschen mit dem Unglück und nicht mit dem Glück? Olga: Ich glaube, dass die Menschen sich ausschließlich mit dem Glück beschäftigen. Immer und überall. Alle hoffen sogar, durch Hässlichkeit an das Glück zu kommen. Glück ist Ruhe. Leider ist es manchmal ein langer Weg bis dahin. m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016


© Lutz Jahnke

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Ich habe begeistert den Filmsaal verlassen, so wie eine Menge anderer Zuschauer. Wie erklärt ihr euch diese Begeisterung? Was macht eure Dokumentation so besonders? Olga: Wir haben den Film nach unserem Geschmack gestaltet. Also haben wir einen guten. Lutz: Wir sind mit Liebe in den Krieg gezogen. Da hatten sich die Menschen in der Ukraine entschlossen, uns im Krieg mit Liebe zu begegnen. Letztes Jahr seid ihr nochmal zu den Protagonisten eures Films in die Ukraine zurückgekehrt. Wie habt ihr das Wiedersehen empfunden? Was hat sich seitdem verändert? Lutz: Eine herzliche Erinnerung, für mein Leben lang. Die Menschen haben kapiert: Zusammen muss man es machen. Olga: Wir haben leider nicht alle unsere Protagonisten getroffen. Es war sehr herzlich. Einige sind jetzt wie Verwandte. Um manche mache ich mir Sorgen. Würde sie jetzt gerne besuchen. Es hat sich Vieles verändert. Es ist wieder ein Jahr her. Ich glaube, die Menschen haben es nicht leicht. "Road Movie Ukraine" hattet ihr im Reisegepäck. Wie waren die Reaktionen auf euren Film? Lutz: Ein paar wussten, dass wir wieder kommen und haben uns sehnsüchtig in Empfang genommen. Wir wurden von staatlichen Einrichtungen, Dorfkinos, Milizen in Kasernen, Kulturschaffenden, KaffeeHäusern, temporären Pop-Up-Bars, Kunst-Festivals, Pubs, Restaurants noch am selben Tag wahrgenommen, beworben und direkt am selben Abend abgespielt. Ein riesiges „Danke“ bleibt zurück. Olga: Viele sagten, dass der Film sehr erholsam wäre. Viele waren froh, dass es in ihm keine Propaganda gibt, sogar dankbar waren sie dafür. Ja, die Menschen waren sehr dankbar. Haben die Dreharbeiten in der Ukraine eure Einstellung zum Leben und anderen Bereichen geändert, bzw. habt ihr euch weiterentwickelt? Olga: Mit diesem Film haben die größten Veränderungen in meinem Leben angefangen. Lange nach der Produktion gab es Stillstand. Ich war immer gut nur für kurze Strecken. Dies war mein erster Marathon. Danach habe ich lange gebraucht. Jetzt geht 55


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es weiter. Gelernt habe ich, nicht so schnell aufzugeben. Ja, ich hoffe, dass ich nicht aufgebe. Lutz: Alles bestätigt. Mut haben. Menschen mit auf die Reise nehmen und gemeinsam mit den zur Verfügung stehenden Werkzeugen Hand anlegen. Es klappt, ich verspreche es! Wenn man jetzt den Irrsinn mit einer Kamera festhalten müsste, ich kann das jetzt auf eine besondere Weise, durch Olga. Sie hat mein ganzes Leben verändert. An mich geglaubt hat sie, ich hatte nämlich noch nie einen Film gedreht. Aber ich wollte immer schon. Tadaaa! Wer hat euer Filmprojekt unterstützt? Lutz: Sehr, sehr viele Menschen. Mit Rat, mit Tat, mit Ton, mit Atmosphäre, mit Beziehungen, mit Begeisterung, unter Tränen, mit der EC-Karte, mit Köpfchen, mit Charme, ...und ganz besonders Julian Flockton, die hessische Filmförderung, Guido Hettinger, Daniel Zuta, Jochen Kessler, Michael Schwinn, Marianne Scheuplein, Klaus Jahnke, das Rahmen-Studio Petrova, und gut weitere 300 Leute plus die ganzen Zuschauer vor unserer Leinwand. Olga: Lutz hat die Menschen liebevoll aufgezählt, die uns finanziell unterstützt haben. Ich bin meiner Familie sehr dankbar und unseren Protagonisten. Während der Produktion waren wir uns beide die größte Unterstützung. Wo und wann können wir "Road Movie Ukraine" sehen? Gibt es weitere Anfragen von Programmkinos, Filmfesten und TV-Stationen? Lutz: Nach Frankfurt, Offenbach und Wiesbaden ist Berlin gerade in Planung, genauso wie Köln und München. Olga: Ja, Lutz hat einige erwähnt. Wir hoffen auch, dass die Festivals uns anlächeln werden. Mit welchem einfachen Satz kann man euren Film beschreiben? Olga: Alles hat seinen Sinn. Lutz: Road Movie Ukraine — ein Film über die Liebe der Menschen zu ihrem Land. http://www.roadmovieukraine.de/ https://www.facebook.com/RoadMovieUkraine 56

berdux weine – von Christine Ciampa n Das Ehepaar Berdux-Pusch wirkt etwas abgekämpft, aber zufrieden. Kein Wunder – in der Rekordzeit von nur zwei Wochen haben die Weinhändler ihre neue Filiale am Wilhelmsplatz 10, das ehemalige Villa Vinum, renoviert, eingerichtet und wie geplant am 16. April eröffnet. „Ohne unsere Freunde und unsere treuen Mitarbeiter hätten wir das nie geschafft“, sind sich beide einig. Auch die erste Veranstaltung ging schon erfolgreich über die Bühne. Zum Tanz in den Mai bei Live-Musik bevölkerten viele gut gelaunte Gäste die gemütliche Vinothek und Weinbar bis spät in die Nacht. Berdux Weine ist ein Familienbetrieb, in dem heute drei Generationen zusammen arbeiten. Den Grundstein für den Respekt und die Liebe zum italienischen Wein legte der Firmengründer Walther Berdux bereits 1978. Von Haus aus Mineralölhändler (Kohlen-Berdux war in Offenbach seit 1928 eine Marke) begann der Senior im Rahmen seiner Geschäftsbeziehung zur Agip, italienische Weine nach Deutschland zu importieren. 1998 stieß seine Tochter Birgit, eine gelernte m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016


Fotos: © Thomas Lemnitzer

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Vinothek und Weinbar Berdux am Wilhelmsplatz 10 Montags: 15.00 – 19.00 Uhr Dienstag – Freitag: 10.00 – 19.00 Uhr (an Markttagen bereits ab 09.00 Uhr) Samstags: 09.00 – 16.00 Uhr

etiketten waren nie ausschlaggebend

Lieblingsweine/Tipps: Weißwein: Lugana (Gardasee) und Poem (Monte delle Vigne) Rotwein: Nabucco (Emiglia Romagna) und Maremonte (Maremma) m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016

Hotelfachfrau, dazu. Anhand eines kleinen Katalogs belieferte man Privatkunden, die Qualität der Ware und die praktizierten „ehrlichen Kaufmannstugenden“ sprachen sich herum. Friedrich Pusch, der seine künftige Frau auf einer Konferenz der Wirtschaftsjunioren in Berlin kennengelernt hat, zog der Liebe wegen nach Offenbach. Mit dem Einstieg des studierten Betriebswirtes im Jahr 2000 professionalisierte sich der Betrieb zunehmend, man begann, neben den Privatkunden auch die Gastronomie, Hotellerie und den Fachhandel zu beliefern.. Die Philosophie „Qualität setzt sich durch“ stand im Hause Berdux nie zur Debatte. Dazu gehören neben der Tradition auch Innovation und Risikobereitschaft. Die Familie legt Wert darauf, Weingüter, die noch wenig bekannt sind, mit kleinen Auflagen, zu entdecken und im Markt zu platzieren. Unabdingbar dafür sind häufige Reisen nach Italien und die persönliche Kontaktpflege zu den Winzern. Nahezu der gesamte Katalog wird direkt vor Ort eingekauft, ohne zwischengeschaltete Agenturen. Die Geschäfte beru57


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hen auf Handschlag, Respekt und gegenseitigem Vertrauen, es gibt kaum schriftliche Verträge. Daraus sind über die Jahre ein wertvolles Netzwerk und enge Freundschaften gewachsen. „Etiketten waren nie ausschlaggebend. Wenn ich von etwas überzeugt bin, dann mache ich das auch“, sagt Friedrich Pusch. „Ich muss ihn mal loben, er hat wirklich einen guten Riecher“, fügt seine Frau hinzu. Ein gutes Beispiel dafür ist das Weingut Zymé in Venetien, das Pusch entdeckte und dessen Erzeugnisse er als Erster importierte. Mittlerweile hat die Fachwelt von Robert Parker bis Gambero Rosso die außergewöhnlichen Weine mehrfach mit Höchstnoten dekoriert. Trotz des „Hypes“ ist Winzer Celestino Gaspari seinen Förderern bis heute treu geblieben. Von Friedrichs Pusch „Riecher“ profitieren nicht nur der Großhandel, sondern auch die Privatkunden. 250 Positionen umfasst der Katalog, jede einzelne mit Leidenschaft und Sorgfalt ausgesucht. Die reguläre Karte der Weinbar listet eine große Auswahl an offenen Weinen, darüber hinaus können Gäste fast jeden Wein im Sortiment probieren. „Das ist eine Bandbreite, die sonst keiner anbietet“, bemerken die Inhaber stolz. Zum Wein werden köstliche Kleinigkeiten zum Essen serviert, alles marktfrisch und saisonal. Ein Regal mit italienischer Feinkost wie Öle, Essig, Soßen oder Pasta ergänzt das Sortiment, das künftig auch noch Weine aus anderen europäischen Ländern umfassen soll neben feinen Bränden und Champagner. Regelmäßige Veranstaltungen sind in Planung: Weinverkostungen, Winzerpräsentationen, Kooperationen mit anderen Anrainern am schönsten Platz Offenbachs. Birgit Berdux-Pusch betont abschließend: „Die Nachbarn hier am Wilhelmsplatz haben uns alle sehr herzlich aufgenommen, das hat uns besonders gefreut!“ m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016


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süßes aus dem netz – www.kuchenbaecker.com

Liebe Leserinnen und Leser,

In Offenbach passiert sehr viel, an vielen Stellen wird gebaut und gewerkelt, was man derzeit besonders an der Entwicklung des Hafens sehen kann. Nun soll sich also auch auf dem ehemaligen Allessa Gelände einiges tun. Wie immer ist das Offenbacher Mut&Liebe Magazin ganz nah am Geschehen dran und berichtet über die Veränderungen und die neuen Hot Spots der Stadt. Für die Sommermonate habe ich mir etwas Fruchtiges für Sie einfallen lassen. Die Erdbeer-Saison startet und auch die Wilderdbeeren werden bald am Wegesrand zum Vernaschen anregen. Deshalb habe ich eine leckere Erdbeertorte gebacken. Für eine 20cm Obstbodenform wird benötigt:

Erdbeertorte Für den Boden: 250g Mehl • 2 TL Backpulver • 3 Eier Größe M 380 ml Milch • 1 Pck. Vanillezucker 400g Blaubeeren (frisch oder TK) Butter zum Ausbacken Für die Puddingcreme: 500g Mascarpone • 100g Zucker 60ml Weißwein (Pinot Grigio) 1 Pck. Vanillezucker

Für din Belag: ca. 300g Erdbeeren • Pck. roten Tortenguss • 1 Esslöffel Zucker • 125ml Wasser m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016

So geht's: Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Obstbodenform mit Butter ausfetten und mit gemahlenen Mandeln ausstreuen. Das Mehl wird mit dem Backpulver in einer Schüssel vermischt. Die übrigen Zutaten dazu geben und mit den Rührstäben des Handmixers oder der Küchenmaschine kurz verrühren und dann auf höchster Stufe zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig in die Form füllen und auf der zweiten Schiene von unten 15 Minuten im vorgeheizten Ofen backen. Obstboden etwa 10 Minuten in der Form ruhen lassen und dann auf ein mit Backpapier belegtes Kuchengitter stürzen und vollständig erkalten lassen. Für den Pudding Milch in einen Topf geben. Speisestärke mit einigen Esslöffeln von der Milch glattrühren. Das Mark der Vanilleschote und den Zucker dazugeben und aufkochen lassen. Die Stärkemischung dazugießen und unter Umrühren etwa eine Minuten köcheln lassen. Pudding einige Minuten abkühlen lassen und dann auf dem Obstboden verteilen. Die Erdbeeren putzen und dann nach Belieben auf der Puddingschicht verteilen. Tortenguss mit 125ml Wasser und Zucker nach Packungsanweisung zubereiten und über die Erdbeeren gießen.

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gourmet Fotos: © Thomas Lemnitzer

hermann kleines großstadtcafé von Ingrid Walter / walter-wortware.de n Das Café Hermann ist eine wirkliche Neuerung in Offenbach: Denn es ist ein kleines Großstadtcafé, wie man es sonst nur in Berlin, Paris oder Wien findet. Angesiedelt hat es sich in einer Straße, die zurückerobert werden möchte von ihren Bürgern, zumal sie in der Nähe des interessanten Alessa-Areals und des Mainufers liegt. Das Hermann befindet sich genau gegenüber des Ostpol Gründerzentrums und ist ein modernes Kaffeehaus, das den Weg lohnt. Schöne große Fenster, hübsche Tapete und ein Interieur in schwarz/weiß sowie Holz – insgesamt eine Mischung aus modernem Design mit einem Touch aus den 60ies. Man spürt, dass die Räume mit Bedacht und Kennerblick hergerichtet wurden. Die Sanierung des ehemaligen Latino-Etablissements hat immerhin 3 1/2 Monate und auch eine hübsche Summe in Anspruch genommen. Heike Schneckener ist studiere Architektin und bevor sie nach Offenbach kam, hat sie zehn Jahre lang Metropolenluft in Paris geschnuppert. Ein wenig Pariser Flair hat sie ins Hermann mitgebracht. 60

Das Offenbacher Café führt sie mit ihrem Lebenspartner Jeff Fernandez. Der ist als ehemaliger Maschinenbau-Ingenieur zur See gefahren. So und durch die nordische Herkunft von Heike erklärt sich die Vorliebe für das Schiffsmotiv, das auch das Logo ziert. Im Hermann ist Jeff für das Backen und das Kochen

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Café Hermann coffee, lunch & more Hermann-SteinhäuserStraße 40 • OF • Di. – Fr. 08.30 – 18.30 h Sa. + So. 09.00 – 19.00 h montags Ruhetag

mit pariser flair zuständig. Die Kuchen erfüllen den Raum mit köstlichem Duft, wenn sie nacheinander aus der Küche auf die Theke wandern, darunter Apfelkuchen, American Cheesecake, Zitronenkuchen, Zimtkuchen und Bananenkuchen (der die philippinische Herkunft von Jeff verrät). Außerdem gibt es Frühstück oder Pancake mit Ahornsirup und über Mittag leckere kleine Speisen, die ebenfalls frisch gekocht werden, wie verschiedene Quiches mit Salat oder Frühlingsrollen mit Reis. Den ganzen Tag über gibt es Eierspeisen und Chikinini (kleine Sandwiches mit Tomaten und Mozzarella oder Käse mit Schinken). Dazu gibt es Stern-Kaffee von der Privatrösterei Wissmüller in Frankfurt und andere Getränke, demnächst wohl auch das berühmte Offenbacher Bier von Jozip Budimir. Für den Sommer plant das Betreiberpaar eine Terrasse direkt am Café, die Genehmigung ist bereits durch – und zur EM wird auch mal kurzzeitig ein Bildschirm installiert. Ansonsten ist das Hermann ein hübscher ruhiger Ort, an dem es sich angenehm lesen, plaudern oder arbeiten lässt – freies WLAN inklusive. m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016

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neuer schlemmer markt – treffpunkt für

liebhaber von echten offenbacher spezialitäten

♣ Der Laden der Käserei L’Abbate ist ein Hofladen, der zur Manufaktur gehört und deshalb klein. Am Samstagvormittag schlängeln sich die Einkäufer schon mal etwas länglich in den Hof hinaus. Aus dieser Not machen Andrea L’Abbate und andere Gleichgesinnte nun eine Tugend. „Warum sollen die Besucher hier nur freudlos warten?“, fragten sich Andrea und Giuseppe L’Abbate. Schön wäre es doch, wenn das Warten zum Vergnügen würde und die Genießer bereits während des Wartens im Hof hier und da ein leckeres Häppchen zu sich nehmen könnten. Die Idee war im Kopf und wurde weiter gesponnen als die beiden Eheleute sich ein Stelldichein bei den Offenbacher Worscht-Designern im Hof der ehemaligen Metzgergei Grünewald gaben, um die kesselfrische Wurst von Björn Pittelkow und Peter Steigerwald zu kosten. Die Bratwurst und der Presskopf nach traditionellen Rezepten begeisterten die L’Abbates. Und da die Bieberer Straße 100 für Samstags-Marktbummler doch etwas abgelegen erscheint, beschloss man sich auf halber Strecke bei den L’Abbates im Hof zu treffen. Der Schlemmermarkt nahm Gestalt an: Außerdem mit vom Marktbeschicker-Team sind die Genusswolke mit ihren handgemachten Gelees, Chutneys und Saucen sowie die regionale Hobbyimkerei, ebenfalls von Björn Pittelkow und Familienmitgliedern betrieben. Seit dem 9. April lohnt sich der kleine Fußweg aus der Stadt zur Käserei L’Abbate noch mehr. Dort, wo eine junge Frau mit roter Schürze Häppchen auf einem Tablett anbietet, geht es hinein in die Hofeinfahrt zum micro-regionalen Schlemmermärktchen. 61


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Dort kann der Morgen vielleicht mit einem Würfelchen Tenero gekrönt von Apfel-Quitten-Gelee der Genusswolke beginnen. Oder mit einem Löffelchen Honig aus Bieber: Denn am Stand der Hobbyimkerei gibt es Honig von regionalen Bienen beispielsweise Frühlings- oder Sommerblüte, mit den dazugehörigen Blütenpollen. Daneben wird eine Vielfalt anderer sortenreiner Honige wie Kastanien-, Löwenzahn-, Rapps- oder Weißtannenhonig angeboten. Dazu fährt Jörg Pittelkow mit seinen Bienenstöcken in die entsprechende Gegend, wie in den Oden- oder Schwarzwald. Außerdem gibt es noch Honige mit natürlichem Aroma wie Sanddorn, Vanilleschote oder Rosenöl aus Steinfurt. Wie bei den meisten Imkern erhält man am Stand auch wertvolle Hautprodukte mit Honig oder Propolis. Am originellen Grill der Worscht-Designer gibt es verschiedene leckere Bratwürste von fein über halbgrob bis grob und selbstverständlich handgemacht – da kann die Grill-Saison kommen. Für ihre Würste verwenden die Worscht-Designer hauptsächlich Schweinefleisch aus Bayern, das Fleischgroßhändler Peter Steigerwald sorgsam einkauft. In ihrem Wagen bieten die beiden sogenannte Rohwurst an (also verschiedene Mettwürstchen und Pfefferbeißer), daneben

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gibt es Kochwurst (Blutwurst, Leberwurst, Presskopf, Graupen- und Mengwürstchen), Rauchfleisch und die erwähnte Bratwurst. Offenbacher können sich aus Kindertagen vielleicht noch an die helle Hirnwurst erinnern. Diese schmeckt tatsächlich wie früher das Scheibchen, das man als Kind über die Theke gereicht bekam. Hirn ist übrigens keins drin. Der Name entstand durch Sprachwandel und ist abgeleitet von Herrenwurst (eine feine Wurst für feine Herren). Einige Wurstliebhaber kennen die Bratwürste schon von Ausflügen auf den Bieberer Berg und können nun auch samstags in Innenstadtnähe die leckeren Spezialitäten mit dem Geschmack von früher kosten und einkaufen. Tradition mit einem Schuss Moderne gibt es bei der Genusswolke. Marina Caktas kocht und rührt in ihrem Marmeladen-Labor JamLab würzige Chutneys, fruchtige Gelees, leckere Pestos und Saucen aus frischem regionalen Obst und Gemüse und Bio-Zutaten. Moderne Raffinesse kommt durch interessante Zusammenstellungen und wenig bekannte Gewürze wie Schabziger Klee oder langer Pfeffer hinzu. Die Chutneys, Gelees und Saucen schmecken besonders gut auf herzhaften „Unterlagen“ wie Käse, Fleisch und Wurst. Das Brot kann man getrost weglassen. Neu sind jetzt die sogenannten Frühstücksschnäppchen, leckeres Johannisbeer- oder Schlehengelee oder die köstliche BBQ-Sauce mit Whisky und Gewürzen. m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016


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Schlemmermar kt serei L’Abbate, Bieberer

im Hof der Kä

Wenn man sich durch all diese Leckereien durchprobiert hat, ist man plötzlich und ganz unerwartet im kleine Käseladen an der Reihe und kann sich mit leckerem Mozzarella und Ricotta, gewonnen aus Biomilch vom Sonnenhof in Nieder-Ramstadt eindecken. Aus der hauseigenen Ricotta wird nun auch ein Tiramisu gemacht, das angenehm leicht ist. Die Käserei L’Abbate ist seit kurzen auch Station auf der Hessischen Milch- und Käsestraße. Sie wurde vom Verein „Landesvereinigung für Milch und Milcherzeugnisse Hessen“ vor sechs Jahren eröffnet. Zu den 34 Partnerbetrieben gehören Molkereien, Hofkäsereien, Direktvermarkter, Bauernhofcafés, Straußwirtschaften

Nächste Termin e: 04. und 18. Ju ni,

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Str. 23

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und Landgasthöfe. Bei L’Abbates werden täglich etwa 140 Kilogramm Käse aus 1.000 Litern Milch produziert. Ganz stattlich für eine kleine Hof-Käserei – und durchaus verständlich, dass da die Schlange mal lang werden kann, weil das Ehepaar viel zu tun hat. Aber das Warten wird nun nicht mehr lang, denn der kleine Schlemmermarkt findet alle zwei Wochen im Höfchen statt. Ingrid Walter | walter-wortware-de

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hafenkino open air Freut euch auf den Beginn der Hafenkino Open Air Saison! Am ersten JuniWochenende geht es los - mit Filmen aus der Karibik und Indien. Eventuell jedoch schnappt sich ein „Kino zu Flucht“ Film die Sommer-Ouvertüre: diese donnerstägliche Filmreihe zieht bei ausgesprochen gutem Wetter nach draußen um – in kleinem Rahmen, auf der oberen Wiese, zwischen Obstbäumen und Klee-Feldern. Folge meiner Stimme von Hüseyin Karabey eröffnet den Kurdistan-Schwerpunkt dieses Monats. Die Freitage und Samstage hingegen erwarten euch wie gehabt: Leinwand vorm Fluss. Dahinter die Schiffe und das glitzernde Wasser. Vor den Filmen gibt es oft ein Konzert, um das Warten auf den Sonnenuntergang zu versüßen. FR 03 Sand Dollars (OmU) SA 04 Umrika FR 10 The Revenant - Der Rück kehrer (OmU) SA 11 Brooklyn - Eine Liebe zwischen den Welten (OmU) FR 17 Ein neues Leben - In Grazia di Dio(OmU) SA 18 Agnes FR 24 El Clan SA 25 Suffragette - Taten statt Worte (OmU) Leinwand am Main, bei Regen in der Halle. KINO ZU FLUCHT DO 02 Folge meiner Stimme Were dengê min (OmU) DO 09 Sonita (OmU) DO 23 Song of my Mother Klama dayika min (OmU) Bei sehr schönem Wetter draußen (auf der oberen Wiese). 64

25 jahre jazz e.V.

monsieur periné

themenkonzert: LOUIS ARMSTRONG

präsentiert von kai schmidt artists

Zum 25jährigen Bestehen des JAZZ E.V. OFFENBACH darf eine Musikgröße nicht fehlen. Louis Armstrong ist der Musiker, der der Welt das Swingen und Scatten beibrachte. Das Themenkonzert wurde von Ruth Eichhorn und Dr. Johannes Bähr konzipiert. Der Trompeter Joachim Loesch und HOT FOUR EXTRA sorgen für Louis' Atmosphäre. "Tea For Two" und Swings von vier LAPISLAZULls werden erklingen. Hansei Billing, bekannter R&B Sänger ist mit auf der Bühne. Das OFFENBACHER JAZZQUARTETT swingt durch den Abend im Bücherturm ... Oh, What A Wonderful World! Eintritt: 10,- / 8,- Euro

Grammy-Gewinner beehren nicht allzuoft unsere Stadt. Bei dem aktuellen „Latin Grammy“-Gewinnern („Best New Artist“) Monsieur Periné ist es nun schon das dritte Mal, dass sie die Bühne des Hafen 2 in einen „Suin a la Columbiana“-Hexenkessel verwandeln. Ihr Erfolgsrezept beruht auf ihren ganz eigenen Musikstil, der unverkennbar Django Reinhards Swing Manouche mit den südamerikanischen Musikstilen Cumbia, Son, Bolero, Currulao, Tango bis zu Samba auf besondere Weise verquickt. Und dann ist da der Gesang von der bezaubernden Catalina Garcia, als unverwechselbarer Mittelpunkt, auf diesem leichtlebigen, virtuos gespielten Instrumentalgerüst, das das Paris der 30er Jahre mit dem jungen Bogóta von heute verbindet. Live ist die Band nach ausgedehnten Touren in Europa und Lateinamerika und mit zwei neuen Musikern, nochmal druckvoller, reifer und vielseitiger geworden. Kolumbiens Superstars machen den Sound für den Sommer mit südamerikanischer Lebensfreude par excellence.

 03. Juni, 19.30 Uhr,

Stadtbibliothek, Herrnstraße 84

jazz am lilitempel – 18./19.06. openair auf dem mainuferfest Ein Fest mit dieser Auswahl an kulturellen und kulinarischen Feinheiten ist in der Region einzigartig. 25 JAHRE JAZZ E.V. OFFENBACH und die Bühne im Lilipark sind auf ein starkes Programm eingestellt. Eintritt frei.

 Sa., 18. Juni, 18.00 Uhr

CAFÉ COM PÂO 20.00 Uhr R&B v.d. BACK ROOTS

 So., 19. Juni, ab 14.00 Uhr

mit LAPISLAZULI | 14STRING DUO HOT FOUR | FRANK SPANNAUS PETER J. KUNZ-VON GYMNICH

 28. Juni, 20.00 Uhr

Hafen 2


mainturm

l'osteria

mit neuem angebot

– mediterranes flair am hafen

Der Hafen-Leuchtturm erweitert sein Angebot und bietet zukünftig nicht nur Freizeitspaß am, sondern auch auf dem Wasser! In Kooperation mit Windsurfing Rhein-Main werden im Hafenbecken Kurse in der Trendsportart Stand-UpPaddling (SUP) organisiert, sowie eine Verleihstelle für SUP-Boards eingerichtet. Im gastronomischen Bereich wandelt sich der Leuchtturm an der Offenbacher Hafentreppe zur Snackbar und bietet nun auch warme Speisen, sowie Cocktails an. Insbesondere die lateinamerikanischen Fingerfood-Varianten eignen sich perfekt, um bei einem erfrischenden Cocktail entspannt den Sonnenuntergang im Liegestuhl zu genießen.  Mo. - Fr.: 16.00 - 21.00 Uhr Sa.: 11.00 - 22.00 Uhr So./Feiertag: 11.00 - 21.00 Uhr Bei gutem Wetter abends länger geöffnet! www.mainturm.de

Im Rhein-Main-Gebiet ließ sich das italienische Restaurantkonzept erstmals 2011 mit einer L‘Osteria in Frankfurt am Westhafen nieder. Im Frühjahr eröffnete jetzt ein Restaurant der L'Osteria-Gruppe mit im neuen Luv & Lee Gebäude am Hafen Offenbach. Bei schönem Wetter kann man die südländische Atmosphäre auf der mediterran gestalteten Terrasse direkt am Hafenbecken mit einem einzigartigen Blick auf die Frankfurter Skyline erleben. Hier haben circa 160 Gäste Platz. Bekannt ist die L’Osteria für die „beste beste“ Pizza und Pasta d’amore. Die riesige Pizza mit dem krossen Boden kommt aus dem Steinofen und wird auf Wunsch auch für zwei Personen mit unterschiedlichen Belägen serviert. Daneben gibt’s noch zahlreiche andere Klassiker der italienischen Küche wie Antipasti, Salate und leckere Dolci – abgerundet von einer Wochenkarte mit saisonalen Köstlichkeiten. Die Preise sind fair. „Ob Familien, Pärchen, Studenten oder Geschäftsleute – sie alle können ihre Lieblingsspeisen hier in einer lebendigen Umgebung genießen“, so Franz Findeis, Geschäftsführer der FFSysgastro GmbH.  L’Osteria Offenbach Am Hafendeck 6 - 8, Offenbach Mo – Sa.: 11.00 – 24.00 Uhr; So./Feiertag: 12.00 – 24.00 Uhr Tel.: 069/42731200 www.losteria.de

te n t k om p e d l ich f re u n e rt p re i s w Christian-Pleß-Straße 1A • 63069 Offenbach a. M. • Tel.: 069/84 12 56

➜ www.fahrschule-urban.com

m u t & l i e b e J u n i / J u l i / A u g u s t 2016

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CD tipps von udo boll

KJK Sandgasse

Sandgasse 26 | VVk: www.adticket.de – KJK

Psych Rock

Für die Einen nur eine alte Band die seit 47 Jahren immer das gleiche spielt, für die Anderen der längste Trip seit es Space Rock gibt. Eine lange Karriere mit allen Höhen und Tiefen, vom Club ins Stadion und wieder zurück. Mal weit oben, dann wieder tiefer gelegt, doch immer unverwechselbar Hawkwind. Nun kommt die Band mit einem Konzeptalbum um die Ecke, das typischen Themen wie Computertechnologie vs. Mensch beinhaltet. Mastermind Dave Brock hat wieder eine tolle Band zusammengestellt, die den Hawkwind Sound ins Jahr 2016 transportieren und das beste Album seit der frühen achtziger „Levitation“-LP liefern.

King Gizzard And The Lizard Wizard – Nonagon Infinity PIAS – GoodToGo Dass sich die durchgeknallten Australier wiederholen kann man beim besten Willen nicht behaupten. Nach dem lupenreinen PsychRock des Debuts folgte jazziger Prog mit vier 10-Minüter auf Album Nummer zwei. Ende 2015 beglückte uns die Band mit sommerlich akustischen Folksongs mitten im Winter. Und jetzt das hier: Eine atemund pausenlose 40 minütigen Tour de Force durch das PsychSpaceKrautRockUniversum. Schnell, euphorisch, grell, bunt und immer auf den Punkt.

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Royal Souther Brotherhood – The Royal Gospel RufRec. - InAkustik

Blues/Swamp/Soul

Cherry Red – GoodToGo

Sa, 11.06. Eintritt: 5,- / bis 22.00 Uhr: 2,50 Kopfüber in die Nacht mit DJ Woodstock Di, 13.09. 19.30 Uhr, VVK: 12,- / AK: 15,Jeff Young Band (Keyboarder v. Jackson Brown)

Es wird Sommer und pünktlich liefern die Stammgäste dieser Seite ihr neues Album ab. Ein reichlich gewürztes Gumbo mit Orleans Funk Soul Blues, beseelt gespielt und fein abgeschmeckt. Ideal für jeden Grillnachmittag. Bon Appetit

The Rides – Pierced Arrow Provogue – GoodToGo

Graham Nash – This Path Tonight Blue Castle – Warner

Blues / Folk

Hawkwind – The Machine Stops

Psych Rock

www.offenbach.de/kjk-sandgasse-gesamtveranstaltungen

Nachdem es die Herren Crosby, Stills und Nash geschafft haben sich endgültig zu verkrachen und mal wieder kein Wort miteinander wechseln, geht jeder seine eigenen Wege. Stephen Stills wendet sich wieder mit seinen „Rides“ Kumpels Kenny Wayne Sheperd und Barry Goldberg dem Blues zu und lässt es ordentlich krachen. Die beiden Gitarristen harmonieren hervorragend und treiben sich zu Höchstleistungen an. Mancher Song kommt zwar etwas sehr altbacken daher, doch der überwiegende Teil rockt. Wesentlich ruhiger und etwas bedachter geht Graham Nash ans Werk. Ein Abschieds- (von den alten Weggefährten und Ehefrau) und gleichzeitig ein Anfangs-Album (neue Liebe und wieder gefundene Kreavität). Souveräner Folkrock mit Tiefgang - ein reifes Alterswerk. Trotz der starken stimmlichen Präsenz Nashs fehlt mir persönlich die gesangliche Unterstützung der ehemaligen

Sa, 17.09. 19.30 Uhr, VVK: 17,- / AK: 21,-

Difinity Roxx (USA, Megabasistin von Beyonci) ganz dem R&B, Soul, Hip Hop und Funk verfallen. Weltklasse-Bassistin, Rapperin, Unterhalterin & GastProfessorin an der Bootsy Collins Funk University. Fr, 23.09. 19.30 Uhr, VVK: 18,- / AK: 23,Clem Clempson Band & Pete Brown: Jack Bruce Tribute

Di, 04.10. 19.30 Uhr, VVK: 14,- plus Geb. / AK: 18,Hattler Di, 18.10. 19.30 Uhr, VVK: 12,- / AK: 15,Meena Cryle & Chris Fillmore Band 22.10. 19.30 Uhr, VVK: 8,- / AK: 10,Cover to Cover feat. Michel Koch 26.11. 19.30 Uhr, VVK: 16,- / AK: 20,Miller Anderson Band


OF

stadt infos

02.06. – 05.06.2016 • Innenstadt, Offenbach

Offenbacher Stadtfest „21. Offenbacher Woche“

Aktionsbühnen, Cat-Walk, Fotoshootings, tolle Angebote und viel Live-Musik: Zum 21. Mal laden der Gewerbeverein Treffpunkt Offenbach e.V. und die Stadt Offenbach zur Offenbacher Woche in die Innenstadt und locken vom 2. Juni bis zum 5. Juni mit einem attraktiven Programm. Besonders zum verkaufsoffenen Sonntag, 13.00 bis 19.00 Uhr, präsentiert die Stadt sich als spannende Einkaufsmeile für die ganze Familie.

12.06.2016 • Mainufergelände an der Carl-Ulrich-Brücke

14. Dragon-Cup

18.06. – 19.06.2016

30. Mainuferfest Offenbach Zwischen Büsingpalais und Isenburger Schloss

03.07.2016 • 11.00 – 17.00 Uhr

Runter vom Sofa – Raus aus dem Haus Familiensportfest • Sana Sportpark am Wiener Ring Runter vom Sofa – Raus aus dem Haus unter diesem Motto steht das Familiensportfest im SANA Sportpark in Offenbach. Sport, Spaß und Bewegung für die ganze Familie bestimmen den Tagesablauf. Das Familiensportfest mit einer Vielzahl von Mitmachangeboten, die von Sportvereinen und Organisationen präsentiert werden, lädt ein zum Probieren und Erleben der vielen Sportmöglichkeiten. Weitere Attraktionen und ein umfangreiches Programm mit Vorführungen der Vereine werden außerdem angeboten. Eintritt frei.

© Rainer Kraus/blende13

Erleben Sie ein unvergessliches Wochenende am Main beim 14. Offenbacher Drachenbootrennen. Rhythmische Trommelschläge hallen wieder über den Main zwischen Isenburger Schloß und Lilipark. Spannende Rennen um viele Pokale, ein unterhaltsames Rahmenprogramm und eine festliche Siegerehrung garantieren allen Teilnehmern und Zuschauern ein außergewöhnliches und bleibendes Erlebnis. Eintritt frei.

juni juLi august

© Bernd Georg

Fest der Vereine mit buntem Kultur-, Musik- und Sportprogramm. Auch im 30. Jahr seines Bestehens erwartet die Besucher des Mainuferfestes wieder ein Programm so bunt und lebendig wie die Stadt: Theater, Kunst, Tanz, Kultur und allerlei Kulinarisches gibt es an zwei Tagen auch in diesem Jahr wieder zu entdecken. Mehr als 120 Vereine und Initiativen präsentieren sich und ihr Angebot entlang der Mainstraße sowie rund um das Kulturkarree und sorgen für ein abwechslungsreiches Sportund Kulturprogramm. Im Hof des Büsingpalais gibt es ein Bühnenprogramm, dort tritt am Samstagabend unter anderem eine regional bekannte Rockband auf. Und wie in jedem Jahr macht der Jazz e.V. die Open-Air Bühne im Lilipark zur Heimat von Blue Note, Improvisation und Offbeat.

21.07 – 24.07.2016 • Grünanlage am Hessenring

Rad, Wein & Gesang

An diesen Tagen dreht sich am Hessenring in Offenbach alles um das Radfahren und den Radsport. Den sportlichen Teil richten zwei Offenbacher Radsportvereine RSCBürgel und RV Germania Bieber 1896-OBC 1882 aus. Neben Aktionen und Wettkämpfen gibt es ein Weinfest und ein umfangreiches Musik- und Kulturprogramm.

06.08.2016 •19.00 Uhr • Büsingpark, Offenbach

Offenbacher Lichterfest Offenbachs Open-Air Highlight! Parkillumination und Open-Air Konzert (von Klassik bis Rock) der Neuen Philharmonie Frankfurt vor dem Büsingpalais. Einen Abend lang erstrahlt der Büsingpark von Offenbach im Glanz von 70.000 Windlichtern – kunstvoll arrangiert von ortsansässigen Vereinen. Musikalisch wird der Park mit einem Crossover-Konzert der Neuen Philharmonie Frankfurt in Szene gesetzt. „Männersachen“ lautet das diesjährige Programm. Im Park herrscht Picknickatmosphäre – je nach Belieben wird auf Decken oder Stühlen das Konzert verfolgt und zu selbstgemachten Köstlichkeiten oder Speisen der umliegenden Gastronomie „diniert“. Eintritt wird erhoben, Infos unter www.offenbach.de/veranstaltungen

11.08. – 15.08.2016 • Innenstadt, Offenbach

Offenbacher Bierfest

Eintrittskarten: OF InfoCenter, Salzgäßchen 1, OF Tel. 069 / 840004-170 E-Mail: info@ofinfocenter.de

Zum Bierfest Anfang August verwandelt sich die Offenbacher Innenstadt zwischen Rathaus und dem Einkaufszentrum KOMM zu einem großen gemütlichen Biergarten. Jedes Jahr gibt es eine wechselnde Auswahl an verschiedenen Biersorten: vom kühlen Blonden über ein würziges Dunkles bis hin zu den Bierfest-Klassikern wie Kloster Andechs, Eibauer und Früh Kölsch. Abwechslungsreich gestaltet sich auch das Rahmenprogramm zum Fest durch Live-Auftritte regional bekannter Bands.


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Er l e b e n

RUK

J U J U N N 20

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E.V. Mausoleum OF- Rumpenheim • Schlosspark

Highlights Programminfos unter: www.ruk-ev.de

Vollständiges Prorgamm auf hafen2.net

HAFEN 2

OPEN AIR KINO FR 03 Sand Dollars SA 04 Umrika FR 10 The Revenant SA 11 Brooklyn

FR 17 SA 18 FR 24 SA 25

Ein neues Leben Agnes El Clan Suffragette

KINO ZU FLUCHT DO 02 Folge meiner Stimme DO 09 Sonita DO 23 Song of my Mother

LIVE MI 01 FR 03 SA 04 FR 10 SA 11 SO 19 FR 24 DI 28

Spain Judy Birdland Mark Berube Tim McMillan Indigorado Rob Moir Francesca Lago Monsieur Periné

NACHT FR 10 Sommerflug SA 11 Einzelkind, Randy Fox FR 24 Chez Damier SA 25 Latitude

Sa. 11.06. | Olivier Sanrey | Alle Garstig! | | Einlass: 19.30 | Beginn:20.00 | 12,- EUR | Fr. 15.07. | Werner Brix | Mit Vollgas zum Burnout | Einlass: 19.30 | Beginn: 20.00 | 12,- EUR |

Sa. 20.08. | RUK im Park | Das RUK-Sommerfest im Rumpenheimer Schlosspark. Wie jedes Jahr gehört der frühe Abend dem gemeinsamen Entspannen, Plauschen, MIDSUMMER Spielen mit Kind und Kegel, alten und neuen Freunden, SA 25 Mittsommerfest (Spiele, Syrische & Afghanische Musik, Essen, 15 Uhr) dem Essen und Trinken. Auch für Unterhaltung ist gesorgt, S t a d t u.a. m von a g a z Leaves i n und dem Frankfurter Trio Swing Chestnut SPORT Belleville. Ab 21.00 Uhr gibt's dann richtig was auf die SO 12 Ukraine – Deutschland Ohren, und zwar von Captain Overdrive. (Auch alle anderen EM-Spiele als Projektion)

HAFEN 2, Kulturzentrum und interdisziplinäre Plattform, Nordring 129, D 63067 Offenbach

unterstützer/innen gesucht:

künstler finden bilder zum grundgesetz Der Kunstverein Offenbach plant eine besondere Ausstellung zum Thema: "Künstler/innen finden Bilder zum Grundgesetzt“, gerade im Bezug auf die Flüchtlingsthematik ein wichtiges, hochaktuelles Thema. Um das Projekt zu realisieren, bewirbt sich der Verein um eine 2.000-Euro-Spende aus dem Wettbewerb der Sparda-Bank Hessen. Mit einem Kick auf www.sparda-vereint.de/voting/spardafruhjahrsaktion- 2016 /das-grundgesetz-kunstlerinnen-finden-bilder/ können Unterstützerinnen und Unterstützer noch bis zum 7. Juni für das Projekt stimmen und 2.000 Euro für Offenbach sichern!

 Weitere Infos: www.kunstverein-offenbach.de

| Einlass: 17.00 | Beginn: 21.00 | Eintritt frei | Fr. 02.09. | Marcus Jeroch | Seh-Quenzen | Einlass: 19.30 | Beginn: 20.00 | 12,- EUR |

11.06. Tag der Handarbeit

Auftakt für die jährliche Charity-Strickaktion zugunsten der Tafeln in Deutschland. In Offenbach laden Maschenwahn und Etagerie zum gemeinsamen Nadelschwingen. Wollspenden und -angebote sowie viele Anleitungen stehen bereit, für das leibliche Wohl wird wie immer gesorgt. Bunt wird es von 15.00 bis 20.00 Uhr, im und vorm Laden. Etagerie & Maschenwahn |Domstr./Ecke Tanunsstr.)

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Er l e b e n

erleben

Netzwerk 'Frauen für Offenbach' www.frauen-fuer-offenbach.de Fr. 10.06. |19.00 Uhr| Atelierhaus Bettina 71H, Bettinastraße 71 | Eintritt: 5,10 Jahre Netzwerk " Frauen für Offenbach" Do. 23.06. |11.00 Uhr| Markthäuschen am Wilhelmsplatz | Eintritt: 7,Lesung von Bernd Köstering aus seinem neuen Offenbach Krimi " Falkenspur " in Kooperation mit dem bam, Buchladen, Hessische Küche und musikalische Begleitung Sa. 09.07. |19.00 Uhr| Ort auf Anfrage Frühstück zum Thema " Aktiv altern in Lauterborn"

Anmeldung & Kontakt: info@frauen-fuer-offenbach.de oder 069/85709005

bam buchladen am Markt | www.buchladenammarkt.de Do. 02.06. |20.00 Uhr | bam – Buchladen am Markt, Wilhelmsplatz 12 | „111 Gründe Kickers Offenbach zu lieben“ Buchvorstellung mit Petra Hutschenreiter und Markus Horn.

W58 • Mehrgenerationen-Wohnhaus

Weikertsblochstraße 58, Offenbach

Fr. 24.06./29.07./26.08. | jeweils 16.00 Uhr | Bank-Kollektiv Lesung einer Kinderbuchautorin | Boulespielen auf der Grünfläche

Mi. 27.07. | 18. 00 Uhr | Repair-Café mit dem dem BUND Fr. 05.08. | 19.00 Uhr | Gute-Laune-Singen (Open-air) mit dem Ensemble „Gesang und Satire So. 07.08. | 17.00 Uhr | Theater-im-Hof „Leidenschaft, die Freude schafft“

mit dem T-Raum Ensemble | Hoföffnung mit Bewirtung ab 15.30 Uhr

Kunstverein Offenbach im Komm | Aliceplatz (1. Stock) Mo. – Sa.: 14.00 – 20.00 Uhr | www.kunstverein-offenbach.de Ausstellung im Juni: Vernissage am Fr. 03.06. | 19.00 Uhr | Rob Mainhattan, Fotos und Friedrich Höfer, Skulpturen Ausstellung im Juli: Vernissage am Fr. 08.07. | 19.00 Uhr | Gruppenausstellung SERENDIPITY PARK mit 10 Künstlern Maria Bauhofer, Frederik Baur, Tim Bolender, Katja Lolling, Jonas Flechenstein, Hanna Heinzelmann, Sina Hensel, Olga Jakob, Lola Läufer, Robert Loos Ausstellung im August: Vernissage am Fr. 05.08. | 19.00 Uhr | Gerd Kanz, Malerei und Ralf Weber, Skulpturen

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Mut&Liebe präsentiert: Anja Hantelmann | Malerei |25.06. – 16.07. | In Kooperation mit der Galerie Artycon, Wilhelmsplatz 2, OF Vernissage: Sa. 25. Juni, 11.00 - 14.00 Uhr / Galerie Artycon, www.artycon.de Finissage: Sa. 16. Juli, 11.00 - 14.00 Uhr Weitere Termine nach Vereinbarung: 069 985 583 51 od. 0179 1065469

108 Sonnengrüße auf der Hafentreppe |31.07. | 19.00 – 21.00 Uhr In Kooperation mit Samana Yoga Offenbach Bereits zum 4. Mal laden wir zu unserem Yoga-Event auf der Hafentreppe ein. Mit Blick auf den Main und die Frankfurter Skyline: Ein Hauch von Indien, nicht am Ganges, sondern in Offenbach am Meer. Für alle Yoga-Level geeignet. Anja Hantelmann / Geierfüße

Ohne Anmeldung, Teilnahme kostenfrei.

31. Juli 2016 | hafentreppe | 19.00 uhr

Theater im t-raum | Wilhelmstr. 13, OF, | Infos und das komplette Programm auf www.of-t-raum.de Komödiensommer 2016 Gezeigt werden drei Erfolgsstücke des t-raums und es gibt auch eine Premiere (Alle Termine sind kompatibel mit den Spielen der Deutschen Fußballmannschaft) Sa., 04.06. + Sa.11.06.| Schrecklich Glücklich Komodie von Klaus Pieber und Uli Brée Sa. 18.06., Fr. 24.06. + Fr. 01.07. | Achterbahn Komodie von Éric Assous Sa. 09.07. + Sa. 16.07.| Gut gegen Nordwind Komodie nach dem Roman von Daniel Glattauer

PREMIERE: Liebe Second Hand Komödie von Derek Benfield t-raum-Produktion mit Sarah C. Baumann und Frank Geisler; Regie: Alexandra Odri Bernhard und Marion beginnen eine leidenschaftliche Liaison, die darin mündet, dass er sich von seiner Frau Carola scheiden lassen will. Die aber fährt ihm mit einer unverhofften Nachricht in die Parade. 22 Jahre später, begegnen Bernhard und Marion sich zufällig in einem Kaufhaus wieder und schon bald flammt ihre alte Liebe wieder auf und alles scheint sich zu wiederholen. Eine fetzige romantische Komödie, in der stille Momente mit turbulenter Komik abwechseln.

Fr. 22.07., Sa. 23.07., Sa., 30.07., Sa. 06.08., Sa. 13.08., Sa. 20.08. und Sa. 27.08.2016 jeweils um 20.00 Uhr.


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Offenbacher Sonntagskonzerte Der Verein „Musik im Park e.V.“ bietet im Dreieichpark leichte Klassik und nostalgische Unterhaltungsmusik, gespielt von einem zehnköpfigen Salonorchester mit Sänger. Dazu wird ein Kaffee- und Kuchenbuffet angeboten. Eintritt frei. So. 12.06. und 03.07. | 15.00 bis 17.00 Uhr |Konzert-Pavillon im Dreieichpark

Picknick- und Flanierkonzerte im Schloßpark Rumpenheim Einen Nachmittag lang können die Besucher des Musikfestes klassische Musik in den unterschiedlichsten Besetzungen erleben, vom Streichquartett über den Solisten am Flügel bis zum Posaunen Quartett. Verteilt im ganzen Park spielen professionelle Ensembles ihre Konzertprogramme. Für Sitzgelegenheiten und ein gastronomisches Angebot ist gesorgt, aber man kann auch mit dem eigenen Picknickkorb kommen. Abschlusskonzert mit Orchester um 19.00 Uhr. Tageskarte 12,- Euro / Kinder frei. So. 17. 07. | 14.00 bis 20.30 Uhr | Schloßpark Rumpenheim

30. Mainuferfest Offenbach Das Fest der Vereine am Mainufer ist sicher eines der Lieblingsfeste der Offenbacher. Zum 30. Mal verwandeln 123 teilnehmende Vereine das Kulturkaree zwischen Isenburger Schloss und Büsingpalais in eine bunte Meile mit Tanzvorführungen, Vereinspräsentationen und natürlich Kulinaria aus aller Herren Länder. Musikalischer Höhepunkt auf der Bühne im Büsingpalais ist der Auftritt der Funky Vibes. Sie heizen den Hof am Samstagabend ab 20.00 Uhr ordentlich auf und bei Soul-Klassiker und Kult-Songs der 80er, Top-40-Hits und aktuelle Nummern darf getanzt werden. Jazzliebhabern sei der Lilipark ans Herz gelegt, dort sorgt der Offenbacher Jazz e.V. an beiden Veranstaltungstagen traditionell für ein abwechslungsreiches Programm aus Samba, Blues über Swing, Pop und Ragtime. Das Team von MUT&LIEBE Stadtmagazin Offenbach ist wie immer auch mit einem Stand dabei und freut sich auf euern Besuch. Ihr findet uns gegenüber der Stadtbiliothek.

Sa./So. 18. und 19.06. | Sa. 16.00 – 01.00 Uhr, So. 10.00 – 20.00 Uhr | Zwischen Büsingpalais und Isenburger Schloss

BOK - Galerie Salon 13 Zollamt Studios, 3. St., R. 305, Frankfurter Str. 91 | ww.bok-of.de | Öffnungszeiten: Do. – Sa.: 17.00 – 20.00 Uhr 'Badehaus' Andreas Masche/Ursula Zepter

U. Zepter / A. Masche

Zeichnungen/Monotypien/Collagen/Digital-Collagen Masche und Zepter arbeiteten getrennt, jeder nach seinen Ideen, nach seiner Arbeitsweise. Die Arbeiten sind nach Fotografien entstanden, die auch eine Hommage an das alte Badehaus auf dem ehemaligen Hoechst-Gelände geworden sind. An die Architektur, an die Geschichte, die Entstehung und die jahrzehntelange Nutzung. Mittels der Zeichnung rückversichert sich Ursula Zepter regelmäßig ihres direkten Zugriffs auf die Wirklichkeit. Andreas Masches Arbeiten zeigen industrielle Innenräume, leer und ungenutzt, die keinen anderen Sinn mehr haben, als sich selbst zu zeigen. 01.07. – 23.07. | Vernissage: Do. 30.06. | 19.00 Uhr | 71


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s e h e nsw e r t

sehenswert n Haus der Stadtgeschichte Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr Sa. und So: 11.00 bis 16.00 Uhr Eintritt: 2,50 e Alle Programminfos unter: www.haus-der-stadtgeschichte.de

Haus der Stadtgeschichte Herrnstr. 61, OF 1916– 2016: 100 Jahre Synagoge an der Goethestraße Die wechselvolle Geschichte eines markanten Offenbacher Gotteshauses. 12.06. – 01.12. | Vernissage: 12.06. | 15.00 Uhr | Eine Ausstellung im Lesesaal des Stadtarchivs. Öffnungszeiten: Di, Do. 9.00 - 12.00 u. 13.30 - 15.30 Uhr

Holger Dey-Roth: „Schattenhelle“ Die Gedächtnisausstellung zeigt Phasen und Stationen im Schaff en des vielseitigen Offenbacher Künstlers Holger Dey-Roth (1956 - 2014), der sich vor allem als Maler verstand. Er liebte die Farbe, beherrschte sie und experimentierte mit ihr. Neben autonomen und konkreten Arbeiten finden sich in Dey-Roths Bildwelten Traum und Realität miteinander verwoben. 26.06. – 31.07. | Vernissage: So. 26.06 | 15.00 Uhr

Jahresausstellung Offenbacher Freizeitkünstler e.V. Präsentiert wird eine bunte Vielfalt an künstlerischen Techniken: Glasgravur, Speckstein, Arbeiten in Holz, Silber, Fotografien und mit Stift und Pinsel… 07.08. – 28.08. | Vernissage: So. 07.08. | 15.00 Uhr | Begrüßung durch Museumsleiter Dr. Jürgen Eichenauer

Radtour und Führung auf der Route der Industriekultur

Holger Dey-Roth

Das Haus der Stadtgeschichte ist Ausgangspunkt einer ca. 15 km langen Radtour, die u.a. zur 1994 abgerissenen Atlanta-Gewürzmühle und zu den Standorten der früheren Firmen Kaiser-Friedrich-Quelle sowie Glockenbrot führt. So, 21.08. | 14.00 – 17.30 Uhr | mit Anita Kremer | Anmeldung erforderlich (max. 20 Radfahrende).

Workshop Kinderwerkstatt Bunterkund: Museum erleben Briggi Brautmann geht mit den Jüngsten ins Museum. Danach wird gemalt, gestaltet und geformt. Für Kinder zwischen 2 und 5 Jahren. Treffpunkt an der Museumskasse. Infos: Funda.Karaca@offenbach.de und 069-8065-2475 Jeden 2. und 4. Dienstag im Monat von 14.30 – 15.30 Uhr. Genaue Termine entnehmen Sie bitte unserer Webseite www.haus-der-stadtgeschichte.de.

n DLM Deutsches Ledermuseum www.ledermuseum.de Di. bis So.: 10.00 bis 17.00 Uhr Eintritt: 8,00 e /erm.: 3,00 e

DLM Deutsches Ledermuseum Frankfurter Str. 86, OF LEDERPALAST – Kino Kulinarisch BIRNENKUCHEN MIT LAVENDEL mit gefüllter Kalbsbrust, Gorgonzola & Birnenkuchen "Die Sommer-Sonne-Wohlfühlkomödie des Jahres!" Fr. 24.06. | Einlass 19.30 Uhr, Filmbeginn 20.00 Uhr | Infos: s. homepage

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s e h e nsw e r t

sehenswert LEDER – BEGLEITER DURCHS LEBEN Sonderausstellung im DLM Deutschen Ledermuseum Das Deutsche Ledermuseum in Offenbach ist das weltweit einzige Museum, das die Herstellung, Verzierung und Verwendung des Materials Leder dokumentiert und präsentiert. Für eine innovative Weiterentwicklung des DLM ist ein Querdenken über alle Sammlungsbereiche vorgesehen. In dieser Ausstellung unter der Leitung von Dr. Inez Florschütz, Direktorin des DLM, wird dieser Gedanke zum ersten Mal aufgegriffen und umgesetzt. 03.07. bis Ende 2016 | Vernissage: Sa. 02.07. | 18.00 Uhr

Boxhandschuhe von Max Schmeling © DLM

n Klingspor-Museum Di, Do, Fr: 10.00 bis 17.00 Uhr; Mi: 14.00 bis 19.00 Uhr; Sa und So: 11.00 bis 16.00 Uhr, Eintritt: 2,50 e, erm: 1,50 e Mittwochs Eintritt frei

Klingspor-Museum Herrnstr. 80, OF, www.klingspor.de Im Zwischenreich von Form und Farbe. Ina Lorenz noch bis 19.06.

Laut, bunt und böse. Ottfried Zielke Was Ottfried Zielke provoziert, gibt er von sich. WortBildGemenge so deutlich wie eindringlich. Ottfried Zielke seziert seine Zeit und Gesellschaft. Frappant seine Ausdruckskraft in der Kunst des Zeichenweisen. Ob lyrisch ausladendes Buch oder giftige Karte – das Klingspor Museum freut sich an seinen Werken, die Zielkes Oeuvre repräsentieren. Er ist 80, seine Arbeit unverschämt jung. noch bis 14.08. 06.07. | 19.00 Uhr | Künstlergespräch zur Ausstellung mit Verleger Uwe Warnke, Berlin und Dr. Stefan Soltek. Eintritt + 1,50 Euro So. 14.08. | 15.00 Uhr | Finissage Buch des Monats August: New American Haggadah Jonathan Safran Foer, Nathan Englander, Jeffrey Goldberg, Lemony Snicket, Rebecca Newberger Goldstein und Nathaniel Deutsch: Das könnte das 'Who is Who' der modernen jüdischen US-amerikanischen Intellektuellen sein und ist es vermutlich auch. Gemeinsam haben sie aber eine neue Haggadah herausgebracht, die New American Haggadah. Mit Oded Ezer kommt noch ein innovativer israelischer Typograph hinzu. Ein gutes Beispiel dafür, was alles machbar ist und wie man sich dem Thema annähern kann. Fr. 05.08. | 14.00 Uhr

Ferienspiele im ‚Klingspor Museum‘ Dru(e)ck dich aus – mach' dein eigenes Buch! Für Kinder ab 6 Jahren. Kosten 35,- Euro/Woche Die Kinder sollten ein kleines Proviantpaket mitbringen. Teilnehmerzahl begrenzt, daher Anmeldung bis 01. Juli 2016 erwünscht! 18.07. bis 21.07. | täglich 9.00 bis 13.00 Uhr

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