mushroom magazine July/August 2012

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GEMA

GEMA-Tarifreform 2013 Deutsche Clubkultur steht vor einer Krise Nach dem drohenden Ende der Welt 2012 kommt es jetzt noch dicker: Das Ende der deutschen Clublandschaft steht bevor, und zwar pünktlich zum 1. Januar 2013.

pic: Nachtagenten.de

Ab dann müssen Clubs, Veranstalter und Kneipen nämlich deutlich mehr Geld dafür hinlegen, dass sie die Musik anderer Leute spielen. So viel mehr, dass es gar heißt, 60 - 80% von ihnen könnten direkt dicht machen. Verantwortlich für diese besorgniserregende Entwicklung ist die GEMA, genauer gesagt: Ihre Tarif-Reform

2013. Der eine oder die andere hat sicher schon mit zustimmender Geste auf den Like-Button unter Parolen wie „GEMA Kacken!“ geklickt. Aber was genau hat es mit der Geschichte eigentlich auf sich? Wird das wirklich so heiß gegessen, wie es gekocht wird? Um es vorweg zu nehmen: Ja.

Eine gute Idee GEMA steht für Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte. Die gleichnamige Organisation ist eine so genannte Verwertungsgesellschaft. Buchstäblich ver-Wert-et, also zu Geld gemacht werden von ihr die Urheberrechte von Musikern. Und das ist an und für sich eine sehr gute Sache. Die grundsätzliche Idee: Discotheken, Clubs, Kneipen, Radiosender, usw. verdienen maßgeblich Geld damit, dass sie Musik spielen. Allerdings praktisch nie ihre eigene, sondern die von anderen. Es ist also nur fair, dass diese „anderen“ ein kleines Stück von jenem Kuchen abbekommen, der sich z.B. „Einnahmen einer Clubnacht“ nennt. Natürlich kann ein Musiker aber nicht in allen Tanzschuppen und Kneipen der Republik gleichzeitig sein, um dort zu lauschen, ob seine Werke gespielt werden, und dann freundlich nach einem Obolus dafür zu fragen. An dieser Stelle kommt die Verwertungsgesellschaft ins Spiel: Der Musiker beauftragt sie mit der Verwaltung seiner Urheberrechte. In Deutschland

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