»Fahrtenschwimmer«

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FAHRTENSCHWIMMER


Robert Beyer


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Meinen GroĂ&#x;mĂźttern




Mein Großvater Ernst starb viel zu früh im Alter von 64 Jahren an einem warmen Frühlingstag im Jahr 1999. Sieben Monate sollten noch vergehen bis zur Jahrtausendwende. Obschon ich ihn kannte und zu seinem Tod fast 20 Jahre alt war, blieb er mir in Vielem unzugänglich. Für mich war er ein alter Mann mit silbergrauem Haar und verschmitztem Lächeln, zuweilen jovial und ironisch, wenn er seine Geschichten erzählte. Ein Held zum Aufschauen und sich seiner eigenen Kindlichkeit bewusst werden. Ich habe ihn bewundert. Verstanden habe ich ihn nicht. Den Beginn des neuen Jahrtausends gemeinsam mit ihm zu erleben, wäre vermutlich aufregend und erkenntnisreich gewesen. So ruht seine Person in der Vergangenheit des 20. Jahrhunderts. Vielleicht ist das auch gut so. Vielleicht passt seine Geschichte und damit auch die Geschichte meiner Familie eher in das letzte Jahrhundert. In Jahrzehnte des Anfangs und Abbruchs und eines bittersüßen Neubeginns. Ich denke, die Umstände waren auf ihrer Seite.





Mit ins Grab nahm er nicht nur seinen Sinn für gutes Essen und ferne Reisen mit der Familie. Auch sein Erfahrungsschatz aus drei Jahrzehnten Arbeit für die Militärische Auslandsaufklärung der Nationalen Volksarmee bleibt mir und meiner Familie durch seinen frühen Tod verwehrt. Über seinen Dienst durfte er nicht reden und auch nach seiner Entlassung hat er kaum ein Wort verloren. So wissen wir Hinterbliebenen nur wenig über seine berufliche Tätigkeit. Was er hinterließ und woraus ich nun schöpfe, sind zwei Umzugskartons mit Dias. Lange ruhten sie in der gepflegten Ordnung des großelterlichen Kellers. Nun sollen sie mir beim Versuch helfen, die Familiengeschichte aufzuarbeiten. Ich habe erwartet, Antworten auf sein Leben und Wirken als Geheimdienstoffizier eines mittlerweile untergegangenen Staates zu bekommen. Doch sie zeugen nicht von dem, was ihn Tag für Tag beschäftigte. Keine geheimen Dokumente, keine verschwiegenen Aufnahmen einer Füllfederkamera. Die Bilder beschränken sich auf sein Privatleben und zeichnen sich durch eine distanzierte Bildsprache aus. Protokollhaft, beobachtend, manchmal seltsam unbeteiligt.



Es sind bunte Erinnerungen an Urlaube und Familienfeiern. So, wie man sich die Realität für spätere Träume gefügig machen will. Zu einem James Bond des Ostens hat ihn meine Phantasie werden lassen. Es war nicht die Arbeit im Dienste ihrer sozialistischen Majestät, sondern seine Familie, die meinen Großvater umtrieb. Das ist die erfreuliche Wahrheit. Ich trug also die beiden verstaubten Kartons in der Hoffnung aus dem Keller, mehr über meinen Großvater zu erfahren. Ich sollte nicht enttäuscht werden. Er war der geheime General unserer Familienchronik. Tausende Bilder erfasste er von der Mitte der fünfziger Jahre bis zum Fall der Mauer und wir müssen diese nunmehr deuten. Diese Fotografien sind mir fremd und erzählen gleichwohl Vertrautes. Es sind Erinnerungen an die Zeit vor meiner Geburt. Auch wenn ich auf den späten Bildern als kleiner Knirps erscheine, erzählen sie Geschichten vor dem Einsetzen meiner Wahrnehmung. Doch je länger ich sie betrachte, desto wirklicher erscheinen sie mir. Genauso soll es gewesen sein. Genauso will ich sein. Das satte Orwo-Color färbt ab auf meine Tage. Es liegt nichts Exotisches darin. Es ist die Schönheit des Gewöhnlichen. Ein Urlaub, eine Reise. Geburt, Einschulung, und wieder eine Geburt.





Ende der 50er Jahre waren mein Großvater Ernst und meine Großmutter Erika jünger als ich es jetzt bin. Mich fasziniert die Vorstellung, ihnen theoretisch an Erfahrung und Wissen voraus zu sein. Ich wünschte, ich könnte ihre damaligen Träume lesen. Ein Studium im fremden Moskau stand ihnen bevor. Eine noch junge Nation in der fernen Heimat legte große Hoffnung in die zukünftige Wissenselite. Sie sollten sie nicht enttäuschen.







Zum Internationalen Frauentag am 8.März schenkte mein Großvater meiner Großmutter georgische Mimosen. Sie leisteten sich überdies einige Flaschen Khvanchkara, eine ausgesprochen süffige georgische Weinsorte. Für meine frisch verliebten Großeltern war es ein Schatz. Sie waren unterwegs auf einem Schiff mit hartem hölzernen Dielenboden. Auf diesem ging bei stürmischem Seegang das Netz mit den sechs Flaschen zu Bruch. Einen kurzen Moment lang war das tragisch, aber letztlich einerlei. Bald darauf heirateten die beiden.








1958 Flitterwochen R端gen






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eine Großmutter ist eine engagierte Frau. Sie zog zwei Kinder groß und wirkte gleichzeitig als Professorin für Politische Ökonomie des Sozialismus an der Humboldt Universität zu Berlin. Selbst im Zelturlaub kreisten ihre Gedanken oft um die Frage der Durchsetzung des Leistungsprinzips in der DDR, während sie Schmalzfleisch aus der Dose anrichtete. Von ihrem Vater Richard hatte sie das unerschütterliche Selbstvertrauen und den Ehrgeiz geerbt. So wie er es einst vom einfachen Schlosser zum Direktor der Piesteritzer Stickstoffwerke brachte, so erlangte sie nach fleißigen Lehrjahren höchste akademische Weihen an der Universität. Das Verhältnis zu meiner Großmutter änderte sich nach dem Tod ihres Mannes. War sie mir zuvor eher als gütige Dame erschienen, die dem Jüngsten der Familie zum Erwachen in der ehrwürdigen Karlshorster Villa Süßes ans Bett stellte, sind wir nunmehr Freunde geworden. Zwar liegen 45 Jahre zwischen uns, trotzdem unterscheiden sich unsere Träume und Wünsche und oft auch unser Verhalten kaum. Ich habe ihre zuweilen schroffe Art im Gegensatz zu meiner Mutter nie kennengelernt. Ich genieße das Glück des Enkels. Mich hat sie verhätschelt und stets in allem unterstützt.










1964 Studienfahrt Prag









1964 Ausflug D端bener Heide








Die anspruchsvolle Arbeit hat meine Großeltern gewiss erfüllt. Aber ebenso wichtig, wie der Staatsdienst in der abgeschirmten Geheimdienstzentrale oder das Vermitteln ökonomischer Prinzipien in vollen Hörsälen, war der Familienurlaub. Man verreiste so oft es sich einrichten ließ und es scheint, als hätte meine Familie auf nichts verzichten müssen. Hochgebirge wurden bezwungen, Freibäder geentert, Wälder durchforstet und schattige Plätze an Meeresküsten besetzt. Es ist erstaunlich, wie viel Gepäck neben vier Personen ein Trabant fassen konnte und welche Anzahl von Kilometern der Zweitakter überstand. Später reiste man bequemer im cremefarbenen Zastava und orangenem Lada, aber meist mit Zelt auf dem Dachträger und später sogar mit einem Qek Junior als Wohnwagen im Schlepp. Nicht immer gelang es, die Politik im Urlaub ruhen zu lassen. So brach der Prager Frühling 1968 mit aller Wucht in die beschauliche Ruhe des Böhmerwaldes ein. Mein Großvater bekam glücklicherweise die Information übermittelt, dass die Armee seines Vaterlandes nicht intervenieren würde. Und so ließ er sich wahrscheinlich ein einziges Mal zu einer Indiskretion hinreißen und weihte die tschechischen Nachbarn ein. Aus lauter Freude darüber fand ein ausgiebiges Saufgelage statt und ein kleiner Kreis der Wissenden feierte mit meiner Familie bis tief in die Nacht.











In den späteren Jahren gönnte sich unsere Familie immer öfter den Luxus eines ausgiebigen Urlaubes in einem ungarischen Thermalbad. Meine Großeltern genossen die wohltuende Wirkung auf die in die Jahre gekommenen Gelenke und kamen problemlos mit der zuweilen zweifelhaften Wasserqualität zurecht. Mir hingegen bescherte sie als kleinem Kind die Ruhr.











Dauercampen faszinierte vor Jahrzehnten nicht nur ausschließlich das Spießbürgertum. Vom Proletarier, Angestellten bis zum Akademiker tummelte sich der Berliner an den Sommerwochenenden auf kargem Brandenburger Boden. Staubtrockene Kiefernwälder, die wie eine preußische Armee in Reih und Glied der bunt gewürfelten Ansammlung von Zelten Schatten spendeten, waren unsere Sommerhäuser. Dank der Berliner Bauwut während der Gründerzeit, die einst nach Tonnen von Kies verlangte, füllten sich die Tagebaue im ausgehenden 19. Jahrhundert mit Grundwasser. An einem jener Seen ließen sich meine Großeltern Ende der sechziger Jahre dauerhaft nieder. Man nannte ihn, was er war: Kiessee. So unaufgeregt der Name klingt, so unterhaltsam waren die Wochenenden. Es wurde gebadet, gewandert, gebadet, gegrillt, gebadet, getrunken und wieder gebadet. Es gab ein einfaches Freilichtkino, einen spartanischen Waldladen und einen strengen Platzwart. Das Radfahren auf dem Gelände war verboten. Es gab Sommerfeste, Neptuntaufen und Touren mit dem Paddelboot. Das Grillen ab Waldbrandstufe 3 war verboten. Eichhörnchen flitzten über den Zeltdächern, Spinnen verwebten die Waldwege und Spechte zertrümmerten die Morgenstille. Leider war es auch verboten, auf der nahe gelegenen Mülldeponie Schätze zu bergen. Wir sammelten Walderdbeeren, Schirmpilze und aßen Nudeln mit Ketchup und Salami.








1968 Familienurlaub Bรถhmerwald










Meine Mutter Änne ist das erstgeborene Kind und trug damit die Last der Verantwortung. Für sich selbst und gelegentlich für ihren jüngeren Bruder Heiner. Ihre Eltern waren vielbeschäftigte Staatsdiener und gerade von der älteren Tochter wurde Linientreue verlangt. Sie wuchs in einem liebevollem Elternhaus auf und genoss eine vorbildliche Erziehung. Und doch stand sie zuweilen im Schatten der Karriere ihrer übergroßen Eltern. Sie lernte sich durchzusetzen und was man ihr verweigerte, hat sie sich notfalls einfach geschnappt. Sie durfte jede Katze haben, die sie wollte und als Norbert ihr Interesse an Katzen ablöste, hat sie ihn gegen den Willen ihrer Eltern heimlich nachts über die Hintertür ins Haus schlüpfen lassen. Sie bewohnte glücklicherweise die Veranda mit Gartenanschluss. Norbert wurde mein Vater. Sie war eine gute Schülerin. In der 8.Klasse jedoch interessierten sie wohl eher die Jungs, als gute Noten. Hinzu kam, dass sie sich in Rebellion übte und mit Plastiktüten voller West-Reklame an der Schule umher lief. Dies hatte einen Tadel zur Folge und ein einziges Mal musste mein Großvater seinen militärischen Rang beim Direktor einsetzen. Das rettete den Platz in der Vorbereitungsklasse für die Erweiterte Oberschule. Später studierte sie Germanistik, heiratete aus Liebe ihren Prinzen und lehrte mich, an Märchen zu glauben.














1969 Familienurlaub DarĂ&#x;




















Onkel Heiner war sicher nicht das einfachste Kind. Seiner sechs Jahre älteren Schwester war er oft eine Plage, wenn sie ihn abends im Viertel suchen musste. Seine Freude an Zündeleien teilte weder die Polizei, die ihn daheim abliefern musste, noch die Feuerwehr, die mit Mühe einen Brand der Karlshorster Garagen verhindern konnte. Heute lässt er erfolgreich Häuser bauen, anstatt sie abzubrennen.







Kurz vor Weihnachten 1970 wurde ein Spielzeuggewehr dem rechten Auge meines Onkels zum Verhängnis. Anstelle des Gummipfropfens zielte sein Cousin Frank mit einem Bleistift auf ihn und traf versehentlich das Auge. Zwei Operationen musste Heiner über sich ergehen lassen, ohne dass seine Sehstärke wieder vollständig hergestellt werden konnte. Eine beschädigte Linse und ein bezaubernder Silberblick blieben zurück.




1971 Familienurlaub Polnische Beskiden










Kurz nach der Geburt meiner Mutter 1959 bekamen meine frisch vermählten Großeltern das Erdgeschoss einer Villa im Berliner Stadtteil Karlshorst zugewiesen. Man teilte sich das Haus zwar mit einer zweiten Familie im Obergeschoss und damit auch das Bad. Aber wenn meine Großmutter später meinte, sie lebten in gewöhnlichen Verhältnissen, so ist das doch eine Untertreibung. Immerhin bewohnte man den Salon und die Veranda bot einen direkten Zugang zum Garten. Dieser war eine Oase mit Nusssträuchern und einem riesigen Birnbaum, der mehr Früchte abwarf, als unsere Familie jemals verzehren mochte. Sie konnten dort speisen, ruhen, spielen und eine Tanne pflanzen, die Jahrzehnte später gefällt wurde, um anschließend 20 Meter weiter im Wohnzimmer als Weihnachtsbaum zu enden. Die Zimmer und Schränke boten einen schier unerschöpflichen Schatz an Dingen, Reisesouvenirs, Büchern und Geschichten. Dazwischen spross recht ansehnlich allerlei absonderliches Grünzeug, dessen Vitalität heute noch jedem Gärtner Rätsel aufgibt. Praktisch musste es sich in diesem geschäftigen Haus selbst versorgen. Aber es fühlte sich einfach wohl - wie jeder von uns.





Da es sich bei der Straße vor dem Haus um eine Spielstraße handelte, konnten man sein Reich von den Zimmern über den Garten bis auf den Asphalt ausbreiten. Vom Haus aus unternahmen wir ausgedehnte Spaziergänge in die Umgebung, die mit märchenhaft anmutenden Straßennamen, einem Tierpark und einem dichten Wald die Nähe zum hektischen Stadtzentrum vergessen ließ. Bis in die Mitte der sechziger Jahre war es Gästen ausschließlich mit einem Passierschein gestattet, das Quartier zu betreten. Man befand sich schließlich in direkter Nachbarschaft zu sowjetischen Offizieren, den „Freunden“, wie sie meine Großeltern zu nennen pflegten. Seltsame Freunde. Sie kamen nie zum Tee vorbei.






1972 Familienurlaub Niedere Tatra












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er Urlaub im Kleinen fand in meiner Familie Ausdruck durch die Tradition des Sonntagsausflugs. Es gibt wohl keinen Winkel in Brandenburg, der nicht von meinen Großeltern durchforstet wurde. Kiefernwälder, Klöster, Burgen, Seeumrundungen. Letztlich war es unwichtig, wohin einen die Füße trugen. Mittags hieß es „Sie werden platziert“. Und auf der Heimreise, die ich, sobald ich mit von der Partie war, behaglich eingekeilt auf der Rückbank zwischen Großmutter und Mutter verschlief, wurde an irgendeiner Bäckerei gehalten und Kirschkuchen mit Streusel besorgt.












1973 Familienurlaub Riesengebirge









1975 Familienurlaub Bulgarische Schwarzmeerk端ste










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an liebte das Feiern und vor allem Geburtstage oder Jubiläen boten einen willkommenen Anlass, Delikatessen und reichlich Alkohol aufzufahren. Die Damen überboten sich in der Wahl ihrer exklusiven Garderobe und auch die Herren taten das ihnen Mögliche. Und alle rauchten um die Wette. Dazwischen sprangen die Kinder umher, wurden mit Süßigkeiten und importierter Dosenananas verwöhnt und Onkel Heiner nutzte die Gelegenheit, bereits in jungen Jahren die Bekanntschaft mit dem Freund Alkohol aus unbeaufsichtigten Gläsern zu schließen.














1977 Urlaub Kroatische Adriak端ste
















So sehr mir Konventionen widerstreben, so sehr liebe ich Weihnachten. Ich bin meiner Familie dankbar, dass sie dieses Fest vor jedem Trend und jedem Klischee bewahrte und es einfach nur ein warmer Moment des Einhaltens blieb. Seit der Geburt meiner Mutter bis zu meiner Volljährigkeit wurde der Heilige Abend in Karlshorst bei den Großeltern verbracht. Der Höhepunkt war stets der Auftritt meiner Großmutter, verkleidet als Weihnachtsmann. Ein gütiger Knecht Ruprecht, auch wenn er gern drohend mit der Rute wedelte und bei jedem Geschenk auf einem Gedicht oder Lied beharrte. Ich mag mich nicht mehr erinnern, wann genau die Illusion verflog, aber ein erster Verdacht keimte, als mir die Vorliebe des Alten für den selben Cognac auffiel, den sonst meine Großmutter genoss.




1978 Familienurlaub Bulgarische Schwarzmeerk端ste












Eine Kleinstadt hinter Dresden war unser Familienanschluss ans Dorf, nach dem sich jeder Großstädter gelegentlich sehnt. Mein Großvater Ernst wurde in Nossen geboren und seine Mutter Hedwig lebte dort bis zu ihrem Tod Ende der achtziger Jahre. Wir alle liebten unsere herzensgute Großmutsch, die zeitlebens das herrliche Gründerzeithaus neben der Gerberei am Fluss bewohnte. Über der Stadt thront das Schloss, im Tal plätschert die Freiberger Mulde. Der große Kurfürst August von Sachsen verbannte einst seine Mätresse, Gräfin Cosel, und sperrte sie für eine Nacht in das Schloss. Die Äbwässer der Sämischledergerbung wurden bis vor 20 Jahren unbekümmert in den Fluss gekippt. Zum Gesang der Grillen legte sich im Sommer zuweilen der beißende Geruch der Chemikalien über den Fluss. Beides verhieß sorglose Ferien auf dem Land.





Anna, genannt „Tanti“, war die Schwägerin meiner Urgroßmutter und Directrice der Nossener Puppenfabrik. Sie heiratete nie und hinterließ keine Kinder. Wahrscheinlich aus dem einfachen Grund, dass kein Mann es mit ihr aufnehmen konnte. Diese anspruchsvolle Attitüde stand im Gegensatz zu ihrer liebevollen Art. Sie hat die Kinder zweier Generationen mit großgezogen.


80er Jahre Urlaub Krim










Neben der Heimatstadt meines Großvaters, bot das sächsische Rübenau meiner Familie die zweite Möglichkeit der Landflucht. Dort fanden drei Generationen unserer Familie über Jahrzehnte hinweg Frieden in einer Privatunterkunft bei zwei rüstigen Rentnern und deren Katzen. Wir waren untergebracht im ehemaligen Kuhstall und das Erzgebirge bot Raum für Familientreffen, ausgedehnte Wanderungen und Skitouren. Man traf sich und feierte gemeinsam Silvester, drückte sich die Nasen an den Auslagen der zum Export in den Westen bestimmten Holzschnitzereien platt oder trank einfach zu viel grässlich grünen Kräuterschnaps. Mein Vater überlebte einmal knapp den Genuss einer Pilzsorte, die wohl im Übereifer des Sammelns in den Korb rutschte. Sonst verliefen die Aufenthalte im geruhsamen Takt, den der südöstlichste Zipfel der Heimat vorgab.




















80er Jahre Studienfahrt Mittelasien





































Robert Beyer FAHRTENSCHWIMMER

Familiengeschichten mit den Bildern meines GroĂ&#x;vaters Ernst Grotjan

Konzeption, Text, Gestaltung und Satz Robert Beyer

Betreuung Prof. Wiebke Loeper, Fachhochschule Potsdam

Schrift Super Grotesk

Druck AusDruck Schaare & Schaare GbR/Berlin

Buchbindung Papier & Buch Atelier, Agentur/Berlin

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die des Abdrucks und der fotomechanischen oder digitalen Wiedergabe.

Š 2011 Robert Beyer/Berlin, www.robertbeyer.org


Nº .......... von 9+IV Exemplaren

Danke

Opa

All jenen, die meinen Großvater fotografierten und deren Urheberschaft nach so vielen Jahren nicht mehr nachvollziehbar war.

Wiebke Loeper und Lina Ruske für den Glauben an die Fotografie.

Meiner geliebten Familie. Allen voran Christoph dafür, im richtigen Moment zu viele Fragen zu stellen und meinen Eltern dafür, im richtigen Moment keine Fragen zu stellen.

Astrid Höffling, Dorothea Müller und Jutta Simson für ihre Hilfe und gute Laune.



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