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MiGaY

zeitschrift für lsbt-migrant_innen ausgabe 02 | april 2010 | kostenlos www.MiGaY.at


www.spoe.at

Sozialdemokratische Homosexuellenorganisation

Hans, 64

Heinrich, 59

just married! Inhalt Nr. 02

www.soho.or.at

S. 2 S. 3 S. 4 S. 8 S. 10 S. 12 S. 14 S. 16 S. 18 S. 20 S. 22 S. 24 S. 25 S. 26 S. 28 S. 30 S. 32 S. 34 S. 35

Inhaltsverzeichins MiGaY-Message Coverstory Thema Frauenseiten Heimatnews Anils Hexenkessel Interview Stimme aus der Szene Community: Türkisch Community: Englisch Community: Polnisch Community: Slowenisch Community: BKS Community: Spanisch Community: Griechisch Eventpics Link-Navigator Impressum & Offenlegung

MiGaY Nr. 02 Von Yavuz Kurtulmus Ausländer ... raus? EP: Eingetragene Partnerschaft Sexualität der Praxis Aus Heimat und Ferne Eine kleine... Visit from Mama Vielfalt ist ganz wichtig - Teil 2 Think outside your box Türkçe English Polski Slovenščina Bosanski/hrvatski/српски Castellano Ελληνικά 5 Jahre BallCanCan / PITBULL Internationale LSBT-Websites


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MiGaY-Message

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Liebe MiGaY-Community! Es hat zwar gedauert, aber nun ist MiGaY wieder da – vollgepackt mit spannenden Geschichten, interessanten Beiträgen und aktuellen News aus aller Welt. Auch die Zeit seit der letzten Ausgabe haben wir dafür verwendet, in und mit der Community präsent zu sein und viele spannende Projekte mitzugestalten. Deswegen, weil auch wir ein Teil der Community sind und wir nur gemeinsam für Gleichstellung und Akzeptanz kämpfen können, ist unsere Stimme auch wichtig. Zum Beispiel bei der eingetragenen Partner_innenschaft: einerseits ist es ein wichtiger Meilenstein, dass – auch binationale – gleichgeschlechtliche Paare eine rechtliche Absicherung ihrer Beziehung bekommen, andererseits geht auch uns der Kampf um völlige Gleichstellung – etwa punkto Adoption oder Standesamt. Da sind, für euch und für uns und für die Community als ganze, immer dabei. Und nicht nur dort: auch dann, wenn es um den Kampf gegen Ausländerfeindlichkeit, Homophobie oder Menschenrechte überhaupt geht. Besonders gefreut habe ich mich im Dezember über den GALA-Award: diesen bekamen wir auch dafür, dass wir eure Stimmen in den Alltag der LSBT-Community in Österreich bringen. An alle, die dabei mitgearbeitet oder uns motiviert haben, für all die Unterstützung aus der Community, möchte ich mich hiermit ganz herzlich bedanken. Unsere Motivation kommt übrigens vor allem von auch, aus der Community. MiGaY lebt nicht nur mit der Community, sondern in der Community. Wir sind immer froh eine Anlaufsstelle für Fragen, eine Quelle für Infos, eine Atmosphäre für offene Gespräche zu sein. MiGaY ist eben viel mehr als eine Zeitschrift: wir sind immer da.

Viel Spaß mit der neuen Ausgabe wünscht euer Yavuz


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Coverstory

Ausländer ... raus? Von wegen wer diskriminiert wird, tut selber nicht diskriminieren: Ausländer_innenfeindlichkeit ist in der Szene leider kein Fremdwort. Dagegen was zu tun muss daher gemeinsame Sache sein. Samstagabend in einem im Bett auf ihn warte, telefoWiener Szenelokal, 2006. Eine niere ich noch schnell mit eiSzene, wie wir es alle in ir- nem Freund. Natürlich in meigendeiner Form sicher schon ner Muttersprache. Was sich kennen: wir schauen uns ge- als ein Fehler erweist. genseitig an, und die Chemie „Du bist Ausländer?“, fragt passt. Er kommt näher und er. „Ja, wenn du‘s so haben schüttet Komplimente aus. magst, schon. Kommst du?“ Und flott sind wir am Weg zu „Sorry, ich treibe es nicht mit ihm nach Hause, jeder mit so Ausländern.“ Gut so, denseinen Vorstellungen, was dort ke ich mir, denn ich treibe es geschehen wird. Als ich bereits nicht engstirnigen Menschen.

Nachdem ich mich angezogen habe bittet er noch, ganz und gar nicht schüchtern oder zurückhaltend, in meinen Rucksack und meine Hosentaschen reinzuschauen, ob ich nicht aus seiner Wohnung etwas mitgehen habe lassen. Dabei lässt er übrigens anmerken, ich habe im Lokal „doch gar nicht wie ein Ausländer ausgeschaut.“


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Fotocredit: Muhamed Mešić

Ausländer raus

Ausländerfeindlichkeit? populären österreichischen Von wegen. Bei der letzten Community-Websites gezeigt Nationalratswahl 2008 in haben. Dass diese Parteien der Österreich wählten mehr als LSBT-Community auch nicht ein viertel aller Menschen gerade freundlich gegenüberParteien, die sich bewusst stehen – was wir spätestens mit fremdenfeindlichen und seit der Debatte um die eingeangstschürenden Parolen tragenen Partnerschaften wiszum Wahlerfolg aufarbeite- sen – schien dabei die meisten ten. Es ist nicht zufällig dass nicht zu stören. Wie mir mal ein genau diese Parteien „die gewisser Herr Swoboda – der Ausländer“ als permanentes Nachname ist übrigens tscheWahlkampfthema entdeckt chisch, und daher ausländisch – in einem Lokal erklärt hat, „es haben. Viele ihrer Stimmen beka- is‘ wichtig dass diese Parteien men diese Parteien auch von für Österreich was machen, lesbischwulen Wähler_in- ob‘s für mi was machen is nen – wie etwa Umfragen bei mir wurscht.“ Dabei ließ er

anmerken, es gibt „Ausländer die er geil findet, und die hätte er gern im Land, wenn‘s nicht alle Stricher [sic] wär‘n. Aber seine Nachbarn die nicht mal Deutsch können gehen ihm schon auf den Wecker.“ Und dazu noch: die Rufe allerseits her, das Fremdenrecht zu „verschärfen“ und es nach noch strengeren Kriterien durchführen zu lassen, werden im LSBT-Mainstream abseits des Aktivismus wie im Rest der Bevölkerung schöngeredet oder totgeschwiegen. Zitate wie aus einem Beispiel für Hetzblätter hört man auch


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Ausländer raus

Fotocredit: Muhamed Mešić (2)

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im schwullesbischen Alltag oft: die „bösen Ausländer“ nehmen „uns“ die Arbeitsplätze weg und leben danach von „unserem“ Arbeitslosengeld weiter. Dazu können sie kein Deutsch, sind alle homophob und vermehren sich so schnell, dass „echte“ Österreicher bald im Lande nur mehr zu einer Minderheit werden. Eine solche „Integrationsdebatte“ mit lauter Ängsten und Vorurteilen ist natürlich höchst fragwürdig. Viele jener Menschen mit „Migrationsvordergrund“ werden oft auch innerhalb der Szene in klassische Stereotypenschachtel hineingeschoben. Lesbische, transsexuelle oder schwule Migrant_innen müssen aber – ob Osteuropäer, Türken, Brasilianer oder Asiaten,

Afrikaner oder von sonst wo xenophobem Populismus soll auch immer – oft auch mit ei- der Community als ganzer ein nem Paradox leben: man wirkt wichtiges Signal liefern. Das als „Fremder“ exotischer und Projekt, das 2009 bei der daher sexuell attraktiver, aber Regenbogenparade vorgestellt als Mitbürger ist man oft gleich wurde, wird im kommenden der gefährliche und der miss- Jahr fortgesetzt. brauchende. Gut genug fürs Bei einem Problem „es ist Bett, aber nicht gut genug im nicht mein Problem“ zu sagen Lande bleiben zu dürfen? hat sich übrigens immer schon Um dem entgegenzuwir- als ein falscher Ansatz erwieken haben sich 2009 mehre- sen. Wenn man Probleme gere Organisationen vorgenom- meinsam zu verstehen und bemen, die lesbischwultranse seitigen versucht, kann man Community zum Nachdenken auch einander besser versteüber Ausländer, Fremdenrecht hen. Daher sagen wir lautstark und Fremdenfeindlichkeit zu nein zur Homophobie, nein zur bewegen. „qwir gegen rechts“ Transphobie und auch nein zur verbindet unterschiedliche Ausländerfeindlichkeit. Akteure, darunter auch MiGaY, Und der vom Anfang der um eine Kampagne die dem Geschichte – der ist jetzt selRechtsruck bei lesbischen ber Ausländer. In Frankreich. und schwulen Wähler_innen Mit wem er‘s jetzt treibt will ich entgegen wirken soll. Ein kla- aber nicht unbedingt wissen. Muhamed Mešić res nein zu Hetze, Hass und


Ulrike Lunacek setzt sich

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Europaparlamen mit den Grünen im

rechte • Frauen- und Lesben Europa s hte • ein sozial gerec gspolitik ßen- und Entwicklun Au in hte ec nr he sc en M • te rung der Finanzmärk • eine strikte Regulie olitik sp on ati igr würdige M • und eine menschen te an ssen will schreibe bit Wer Näheres dazu wi u .e pa ro roparl.eu ulrike.lunacek@eu ich angeben) re be ns (Bitte Interesse

www.dielunacek.at www.greens-efa.org www.gruene.at


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Thema

EP: Eingetragene Partnerschaft Das am Internationalen Tag der Menschenrechte beschlossene Gesetz schaffte neuerliche Diskriminierungen und ist lediglich ein wichtiger erster Schritt zur umfassenden Gleichstellung… Es ist jetzt also seit rund 3 Monaten wirklich möglich: Manche müssen aufs Magistrat, andere werden es wohl in Schönbrunn (Wien) oder im Marmorsaal (Salzburg) vollführen. In Kärnten gab es Anfang Jänner eine „Protestheirat“, um die Zuständigen darauf aufmerksam zu machen, dass homosexuelle Frauen und Männer „keine Nummer, sondern Menschen“ sind. Auch wenn lesbische und schwule Paare teils nur auf magistratischen Bezirksämtern (Städte) bzw. Bezirkshauptmannschaften (Land) unterschreiben können (also Amtshäuser, nicht Standesämter), ist hier und da ein „Wieso nicht?“ zu vernehmen: Im ersten Monat wurden insgesamt 76 Verpartnerungen verzeichnet, davon 58 schwule und 18 lesbische Paare… Offiziell ist es ab Anfang Jänner 2010 gleichgeschlechtlichen Paaren möglich, eine eingetragene Partner_innenschaft einzugehen. Das am 10. Dezember 2009 im österreichischen Nationalrat beschlossene Gesetz ist jedoch bei weitem keine wirkliche Gleichstellung: Über 40 Abweichungen vom bestehenden Eherecht blieben bestehen (Links

unten beachten). Und da geht es nicht nur darum, dass z.B. die Bezirkshauptmannschaften, die am Land für die Schließungen zuständig sind, weder die Software noch die Erfahrung oder das Know-How dafür haben. Der symbolische Wert der Abweichungen ist klar (ja nicht den Familienbegriff ins Spiel bringen, Stiefkindadoption zu unterbinden versuchen etc.). Das lässt sich auch gut bei der eigenen Namenskategorie aufzeigen: einen „Nachnamen“ statt „Familiennamen“ wird dann jemand besitzen, der/die sich eintragen lässt. Das ist nicht nur diskriminierend, sondern kommt einem Zwangs-Outing gleich. Dasselbe wäre der Fall beim Ausfüllen des Meldezettels gewesen: Seit 16. Februar ist jedoch auf den Meldebestätigungen der Personenstand nicht mehr zu sehen, dank des Einsatzes einiger (grüner) Politiker_innen. Und eines noch an dieser Stelle: ein ungewolltes Coming-Out vermeiden können, hat nichts mit Verleugnung der Sichtbarkeit zu tun! Wir wollen gleichgestellt und sichtbar sein, aufgrund der teils noch sehr

homophoben Gesellschaftsstrukturen ist es jedoch unangebracht „richtige“ Gleichstellung durch ein Zwang-Outing zu definieren. Wer das

nicht ve r s te h e n mag, der/die möge sich einen chinesischen Pass besorgen oder einen Bescheid, wo sein/ ihr Personenstand vermerkt ist, einer irakischen Behörde vorlegen… Trotzdem: Wir freuen uns! Eines ist jedenfalls für Lesben und Schwule mit Migrationshintergrund bzw. Drittstaatsangehörige sicher: das Fremdenrecht ist „drinnen“. Hier


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Eingetragene Partnerschaft

vorweg: MiGay unterstützt die Forderungen von Initiativen wie „Ehe ohne Grenzen“ und distanziert sich klar vom Lob des bestehenden Fremdenrechts. Eine binationale homo,- wie heterosexuelle Lebensgemeinschaft ist längst kein Randgruppenphänomen mehr. Die Hürden, von denen viele binationale

Paare aufgrund des österreichischen Fremdenrechts und erneut der Fremdenrechtsnovelle 2009 (ebenso in Kraft ab 1. Jänner 2010) betroffen sind, sind aber beachtlich: Beschleunigte Verfahren bei Straffälligkeit, erweiterte Mitwirkungspflichten, Gebietsbeschränkung im Zulassungsverfahren, Unterbinden von Folgeanträgen - nur um einige Verschärfungen zu nennen. Nur: So kritikwürdig

das österreichische Fremdenrecht auch ist, so ist es ebenso wichtig, dass gleichgeschlechtliche Paare davon jetzt Gebrauch machen können. In welchem Jahrhundert? Also freuen wir uns und gleichzeitig bedauern wir so einiges, was die Gesetzgebung dieses Landes mit sich bringt. Und dann fragen wir uns auch, ob es sowieso nicht längst Zeit für eine Ehe-Reform an sich wäre: Erstens war die Ehe seit Beginn der Industrialisierung ein Instrument zur Reproduktion der (männlichen) Arbeitskraft. Zweitens war die Ehe eine Institution zur Regelung von Geburten und Kindererziehung (Anerkennung nur ehelich geborener Kinder, Stigmatisierung von unverheirateten Müttern). Und tatsächlich war vor der Einführung des Wohlfahrtsstaates Ehe und Familie die wichtigste Not- und Solidargemeinschaft. Bis weit ins 19.Jahrhundert übten Kirche und weltliche Obrigkeit eine straffe Kontrolle über die Ehe aus. Mit der Entwicklung des Absolutismus wurde die Eheschließung auch vermehrt unter staats- und bevölkerungspolitischen Gesichtspunkten geregelt: Heiraten mit Ortsfremden oder Nichtansässigen wurde behindert oder gar verboten. Vielerorts machte man eine Heirat vom

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Nachweis eines Mindestvermögens abhängig, um die „Vermehrung von Armen“ zu verhindern. Wohnungsnot oder das Warten auf das väterliche Erbe waren weitere Ehehindernisse. Die Bedeutung der Ehe wie auch das konkrete Zusammenleben der Eheleute haben sich im Verlauf der Zeit enorm gewandelt. Und die Geschichte der Ehe ist auch heute keineswegs zu Ende geschrieben, ihre Monopolstellung als einzig legitime Lebensform für Paare hat sie allerdings wohl verloren. Stattdessen gibt es mehr ledige Menschen, mehr uneheliche Kinder, mehr Kinder, die die Scheidung ihrer Eltern miterleben und/oder in Patchwork-Familien leben, als je zuvor. Viele Verhaltensforscher und Evolutionsbiologen betrachten zudem den heutigen Menschen als nicht fähig und willens, auf Dauer eine monogame Beziehung zu leben, andere sprechen von Lebensabschnittspartner_innen. Das alles aber nicht deshalb, weil man andere Formen des Zusammenlebens anerkennt: Die Institution Ehe verschwindet nicht, sondern wandelt sich nur – wie jede von Menschen geschaffene Institution über die Jahrhunderte dies tut bzw. von Menschen verändert wird. Und das zu Recht. Nur das Recht kommt nicht so recht nach… Ewa Dziedzic


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Frauen: Sexualität der Praxis

Frauenseiten Credit: feastoffun.com/Creative Commons

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„Sexualität muss nicht zwin- sowohl in den Migrant_innen ration zu einer Ablehnung der gend als identitätsstiftend ge- -Communities (und jeglichen Verantwortlichkeit. dacht werden - sie kann auch interkulturellen OrganisatiWelche Maßnahmen werden einfach eine Praxis sein“, onen), wie auch in Frauen-/ in Österreich dagegen gesetzt? sagt Bettina Büchler, die am Lesben-NGOs konfrontiert. Kaum welche. Bis 2005 der Geografischen Institut der Uni- Lesben werden verfolgt, indem Verein ViennaMix, dann gibt es versität Bern über „Doing Iden- sie zwangsverheiratet werden, noch LesMigraS (www.lesmitities: Travelling Concepts of Gewalt in der Herkunftsfamilie gras.de) als eine europaweite Gender and Sexuality“ forscht. erfahren, psychiatrisiert oder Vernetzung von lesbischen MiSie hat 30 queere Frauen kriminalisiert werden. grantInnen, schwarzen Lesben, mit Migrationshintergrund in Da die Lebensweise oft als Lesben- und MigrantInnen-Proder Schweiz interviewt und „Verrat an der Herkunftskultur“ jekten sowie Einzelpersonen, stellt fest: „Von Migrantinnen betrachtet wird, führen viele die sich gegen mehrdimenwird grundsätzlich angenom- ein „Doppelleben“. Gerade bei sionale Diskriminierungen men, dass sie heterosexuell lesbischen Frauen mit Migra- einsetzen. sind, und Lesben werden nicht tionshintergrund können sich Dieser Verein schaffte auch als migrantisch gesehen.“ Auf die Diskriminierungserfahrun- in Österreich ein wenig Bewedie Frage, wie sie an die In- gen überlappen. Mal mehr, gung. Die Auseinandersetzung terviewpartner_innen herkam, mal weniger. Mal vielleicht gar mit Rassismus, kulturellen meint sie: „Ein wichtiger Kanal nicht. Unterschieden, Homophobie waren auch Anwältinnen und Tatsache ist, dass in LesBi- und diskriminierenden StrukAnwälte von Migrantinnen, die Schwulen & Transgender Or- turen allgemein bleibt also ein um ihr Bleiberecht kämpfen.“* ganisationen, NGOs oder der konfliktreicher und aufschlussDiese prägnanten Aussagen Community (die selbst oft von reicher Prozess. Und MiGay sprechen für sich. Und be- Werten der „Dominanzkultur“ bemüht sich mit allen Intereshalten ihren Wahrheitsgehalt geprägt sind) Aspekte wie eth- sierten weitere Handlungsstraauch in Österreich: Lesbische nischer Hintergrund oder öko- tegien zu entwickeln. Frauen haben oft (manchmal nomische Verhältnisse ausgeweniger als mit ihrem Ou- blendet werden. *WOZ vom 4.6.2009: «Sexualiting) mit dem Framdenrecht Nicht zuletzt führt aber die tät kann auch eine Praxis sein» zu kämpfen. Sie sind mit Er- fehlende Auseinandersetzung Interview: Noëmi Landolt Ewa Dziedzic fahrungen von Homophobie mit Homosexualität und Mig-


Unbenannt-1 1

04.02.10 18:06


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Heimatnews

Aus Heimat und Ferne Von Lettland nach Burundi über Indien und USA. Kurze News aus der LSBT-Welt. HAITI: Nach dem starken Erdbeben in Haiti haben sich international auch LGBT-Organisationen stark gemacht, um den Überlebenden nach der tödlichsten Naturkatastrophe der neueren Menschheitsgeschichte zu helfen, darunter das „Rainbow World Fund“, eine in San Francisco ansässige Organisation, unterstützt seit 2004 Entwicklungsprojekte im Land und die weltweite größte lesbischwule Organisation für Entwicklungshilfe darstellt. Auch die International Gay & Lesbian Human RightsCommission (IGLHRC) hat sich an einem weltweiten Spendenaufruf für die Opfer des Erdbebens gemacht. CHINA: Im Peking, der Hauptstadt des bevölkerungsreichsten Landes der Welt,hat die Polizei am 15. Jänner doch einen Schönheitswettbewerb für Schwule verhindern können. Dies wäre die erste Mr. Gay-Wahl in China, die nach langen Vorbereitungen im Pekinger „Lan Club“ hätte stattfinden sollen. Der Sieger der Show im Lan-Club sollte als einer von 32 Kandidaten am weltweiten „Mister Gay“Wettbewerb am 10. Februar in der norwegischen Hauptstadt Oslo teilnehmen. USA: Das Ranking der „Gayest Cities in America“, welches die renommierte US-amerikanische Zeitschrift „Advocate“ in ihrer Februarausgabe bringt, brachte ein überraschendes Ergebnis: Atlanta, die größte Stadt des Südstaates Georgia, ist die „schwulste Stadt“ der vereinigten Staaten. Gerade die Offenheit der dortigen Szene trotz einer stark konservativen Umgebung hat die Stadt zu einem Anziehungspunkt für die LGBT-Bevölkerung gemacht: so sind in Atlanta eine der größten Pride-Paraden sowie die größte LGBT-Buchhandlung der USA beheimatet. BELGIEN: Die belgische katholische Kirche hat einen neuen Oberhaupt: Mgr. André-Mutien Léonard wird ab 2010 das Erzbistum Malines-Bruxelles leiten. Er hatte 2007 homosexuelle als „Menschen mit einer Blockade in der normalen psychologischen Entwicklung bezeichnet“, bezweifelt die Wirksamkeit von Verhütungsmitteln und beschreibt die Homosexualität als eine „anormale Orientierung.“ Belgien ist eines jener europäischen Ländern, wo homosexuelle heiraten dürfen. KUBA: Die Tochter des kubanischen Präsidenten, Mariela Castro, die sich bereits mehrmals öffentlich für LSBT-Rechte eingesetzt hat, bestätigte nach Angaben von Presseagenturen dass kubanische Transsexuelle eine Geschlechtsanpassung auf Kosten der Krankenversicherung vornehmen dürfen. Castro erklärte gleichzeitig, dass es demnächst geouteten Schwulen und Lesben erlaubt werden soll, Mitglied der KP zu werden. Am Schwenk der Regierung gibt es jedoch auch Kritik: viele Funktionäre meinen, dass sich das Land die teuren Operationen nicht leisten könne.


Aus Heimat und Ferne

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PORTUGAL: Die portugiesische Regierung hat mitte Dezember in einem Beschluss eine Änderung des portugiesischen Zivilgesetzbuches beschlossen, mit der eine geschlechtsneutrale Formulierung die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnen sollte. Laut dem portugiesischen Kabinettsminister Pedro Silva Pereira habe sich hiermit jedoch nichts in der Frage der Adoption geändert. Der Verein ILGA Portugal beschrieb die Gesetzesänderung als “historisch”, obwohl es “bedauernswert” sei, dass die Adoption nicht dabei miteinbezogen wurde. Portugal ist damit das sechste europäische Land, und die erste europäische Republik, die die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnet. USA: In Dezember wählte die amerikanische Stadt Houston, im erzkonservativen Bundesstaat Texas, eine Lesbe als Bürgermeisterin. Die dreifache Mutter Annise Parker lebt mit ihrer Partnerin Kathy und den drei Kindern und hat vor der Politik 20 Jahre in der Ölindustrie gearbeitet. Der Sieg der demokratin wurde als große Überraschung gesehen. Auch weitere amerikanische Städte haben lesbische oder schwule Bürgermeister_innen, darunter Portland (Oregon), Providence (Rhode Island), oder Cambridge (Massachussets). HONDURAS: Am 13. Dezember wurde auf offener Straße in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa der 25-jährige LGBT-Aktivist Walter Tróchez umgebracht. Er hate sich als Gegner des Staatsstreichs in Juni ausgesprochen, mit dem eine welle homophober Gewalt angefangen hatte. Reporters Without Borders schrieb über Walter, „Er habe um die Wahrheit über das Staatstreich und um die Anerkennung sexueller Minderheiten gekämpft, und sein Engagement für die Menschenrechte mit dem eigenen Leben bezahlt.“ LUXEMBURG: Der luxemburigsche Justizminister François Biltgen erklärte im Parlament, dass sein Land noch heuer die Ehe für Schwule und Lesben öffnen wird. Fünf der sechs Parlamentsparteien sprachen sich für die Öffnung der Ehe aus. Auch wenn der Entwurf nicht die Gleichstellung in der Adoption beinhalten wird, ist es gut möglich, dass die Stiefkindadoption ermöglicht wird. Bereits 2004 hatte Luxemburg nach dem französischen Vorbild eine eingetragene Partnerschaft eingeführt. SWASILAND: Das kleine südafrikanische Land wird von einer Mordgeschichte bewegt, deren Hauptprotagonistinnen ein lesbisches Paar sind: am 22. Dezember wurde der leblose Körper von PitsengVilakati im Ngwane Park gefunden,und zehn Tage später ihre Lebensgefährte, ThuliRudd, verhaftet. Organisationen wie die IGLHRC haben die Justiz im Swasiland gebeten, den Mordprozess - der mit großem Interesse der Öffentlichkeit verfolgt wird - gerecht und objektiv durchzuführen. In Swasiland wird Homosexualität mit Gefängnisstrafe geahndet, dennoch lebten Pitseng Vilakati und ThuliRudd ihre Liebe trotz Schikanen öffentlich. Links zu weiteren LBGT-Infos im Link-Navigator >>


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Anils Hexenkessel

Eine kleine ... Visit from Mama* Panik!!! Mama macht Urlaub - und kommt die ungeoutete lesbische Tochter besuchen. Gar nicht so ungewöhnlich, oder?

Fotocredit: lefthandrotation / Creative Commons

„Schnell, nimm die Poster von den Wänden herunter! Und räum die Büste von Sappho in der Halle weg! Schatzi, du wirst es nicht glauben, aber meine Mutter kommt! Sie macht Urlaub… und ist jetzt schon unterwegs!“ So fängt so manch´ Paniksituation einer „ungeouteten“ Frauan. Kurz: Die Mutter weiß die Wahrheit über ihre Tochter nicht. Ohne sich vorher zu melden, stattet sie dieser unangekündigt einen Besuch ab. Was machen wir in solchen Situationen? Sie jedenfalls stellt ihre Freundin als Mitbe-

wohnerin vor. Fühlt sich dabei den Frauen geben mit ihren tragar nicht wohl fühl. Mit Schuld- gisch-komischen Songs vor allem gefühlen beladen. Sie lügt. Die die Lebensrealitäten von LGBTI Frau an ihrer Seite bleibt cool. Menschen wieder, besonders die Wahrscheinlich versucht sie zu der Lesben. Mit der Ermutigung verstehen, warum das notwen- ihres Chors produzierten sie zwei dig ist. Andere Sitten, andere Län- Alben - 1993 und 1996. Sie interder? Nein, hier ist es das Gleiche. pretierten die berühmtesten WerZufrieden, mit der Situation und ke von Mozart, Bizet, Rossini, Verder spontanen Lösung des „Pro- di, Beethoven und nahmen sie blems“, ist sie dennoch nicht. „… mit ihren eigenen witzigen wie Ich will, dass deine Mutter endlich bissigen Versen auf. Themen wie alles erfährt,“ hört sie sich sagen. Coming-out, Feminismus wie beGut, dann unterstützen wir einan- schriebene Alltagssituationen solder, denkt sie: Die Mutter soll am len zum Denken und/oder LaEnde die Wahrheit über ihre Toch- chen anregen. So geht es im Text ter wissen. „Propaganda“ um Homophobie „Ich werde ihr alles sagen, be- und „Ode to Grethe“** stellt eine vor sie zurückfährt! Aber, bitte, Kritik an der immer noch geltensteck diese kompromittierenden den „frag´ nicht – sag´ nichts“ Bücher weg und vergiss nicht, die Politik in der US- Army dar. Photos im Schlafzimmer wegzuDie zwei Alben des Duos, „Muräumen, danke!“ tiny at the Matinee“ und „Opera Die Zeilen stammen von ei- for the Masses“ sind zwar nicht nem lesbischen Paar, das meh- weltweit bekannt – geschätzt, vor rere Jahre bei einem feministi- allem in der New Yorker LGTBI-Beschen Chor wegung, werden sie allemal. sang. Derivati*Eine Kleine Visit from Mama: ve Duo ist der Eine Kleine Nachtmusik, Mozart, Name der musi- Album „Opera for the Masses“ kalischen Verbin**1992 in Amerika wurde dung: Sopran, Susan Oberstin Margarethe „Grethe“ Nivert (vom Beruf Psy- Cammermayer wegen ihrer sexuchiatristin) und mezzo- ellen Orientierung aus dem Militär Sopran, Barbara Glen entlassen. Dieser bekannte Fall (vom Beruf Kranken- wurde 1995 auf BBC als TV-Film schwester). Die bei- gezeigt Anil Üver


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Interview

Vielfalt ist ganz wichtig – Teil 2 Unser Interviewgast ist die Wiener Stadträtin Sandra Frauenberger, die sowohl für die Wiener Integrationspolitik als auch für die Arbeit für und mit LSBT-Wiener_innen zuständig ist. Und ihre MIGaY (Yavuz Kurtulmus): 2004 ist die EU erweitert worden, einige weitere Länder – etwa die Türkei oder die Balkanländer – warten immer noch vor den Türen der EU. Glauben Sie, dass der Beitritt dieser Länder zur EU ein wichtiges Signal wäre für die Menschen dort und hier, Menschen aus und in diesen Ländern, was die Gleichstellung von Lesben, Schwulen und Transgenders betrifft?

Sandra Frauenberger: Ich jeden weiteren Schritt. MIGaY: Was würden Sie aber glaube, dass es noch zu früh ist von einem Beitritt dieser auf europäischer Ebene für die Länder zu sprechen, da es LSBT-Bevölkerung erwarten? eine Latte an Hausaufgaben Sandra Frauenberger: Es zu erledigen gäbe. Der Beitritt kann an Leitlinien auf dieser an sich ist, wenn es keine Re- Ebene viel entstehen, über glementierung gibt, noch kein die dann auch auf nationaler Garant dafür, dass sich für Ebene entsprechend Druck die Menschenrechte in einem gemacht werden kann. Das Land etwas ändert. Für mich „Gute“ an der EU ist, dass solaber ist der Respekt dieser che Leitlinien, wenn sie einmal Rechte in allen Bereichen na- zu Richtlinien werden, eine Wirhezu eine Voraussetzung für kung auf nationaler Ebene ha-


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ben. Wir haben in der Frauenpolitik sehr vom Beitritt zur EU profitieren können: Z.B. hätten wir ohne die EU in Österreich nie die Umkehr der Beweislast erreicht. Also warum nicht stärker diesen Ansatz nützen, um uns auch in der LSBT-Politik Argumente zu verschaffen und auf der nationalen Ebene etwas zu bewegen? Das tun auch unsere Menschen „draußen in Brüssel“. Ich würde mich freuen, wenn die EUArbeit mit ihren Vorgaben noch vehementer wäre. Wir in der Stadtpolitik machen auch unsere Schritte – jetzt fehlt in der Mitte nur noch die Bundespolitik. Und da waren wir vor einem Jahr, zumindest ist das mein Eindruck, leider schon etwas weiter. MIGaY: Wie meinen Sie das? Sandra Frauenberger: Meine Erwartung ist, dass Justizministerin und Innenministerin weiter hinten ansetzen, als wir schon einmal waren. MIGaY: Schlagwort: Bundesregierung. Wie zufrieden sind Sie mit der Zusammenarbeit in Ihrem Arbeitsbereich? Sandra Frauenberger: Im Zusammenhang mit diesem Thema würde ich mir erwarten, dass es endlich die Möglichkeit gibt, das, was wir vor einem Jahr schon erarbeitet haben, tatsächlich auch umzusetzen. Dann bin ich auch

Fotocredit: Muhamed Mešić (2)

Vielfalt ist ganz wichtig - Teil 2

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wieder zufrieden. glaube nur, es sollte nicht so MIGaY: Zurück zu Wien: sein, dass man aus der ComWürden Sie sich in Wien über munity heraus eine Funktion mehr Migrant_innen in der kriegt, um ein_e Vertreter_in Kommunalpolitik freuen? der Community zu sein. Nein, Sandra Frauenberger: Na- im Gegenteil: Man muss am türlich – ich sag‘s einmal so, Gesamtprozess Teil haben. Wir gelungene Integration hat brauchen Migrant_innen, die dann stattgefunden, wenn in diesem Sinne nicht nur das die Partizipation abgesichert Thema Integration oder Zuwanist. Ich komme aus der Sozi- derung bearbeiten, sondern in aldemokratie und wir haben all den unterschiedlichen Bewesentliche Gruppen, in de- reichen unserer Gesellschaft: nen mittlerweile viele Mig- Umwelt, Wohnen, Gesundheit, rant_innen mitarbeiten, auch Bildung, usw. Das ist mein Ziel schon in gewählten Positionen, – Partizipation, aber volle Parund das ist ganz wichtig. Ich tizipation. In allen Bereichen. Das Bild der Migrant_innen hat sich über die Jahre auch geändert, mit einer viel stärkeren sozialen Anbindung heute – das ist ein großes Potential für die Stadt. Und genau dieses muss man sichtbarer machen. Auch sie werden heute und morgen diese Stadt entscheidend mitprägen. MIGaY: Und zum Schluss: Eine Botschaft aus Ihrem Herzen für unsere Leser_innen! Sandra Frauenberger: Leisten Sie weiterhin Ihren Beitrag zur Gestaltung dieser Stadt: Lassen Sie sich Mut machen, Ihr Leben so zu leben, wie Sie es leben wollen, und dass das möglich bleibt, dafür sorgen wir in dieser Stadt. Dafür gibt‘s Wien. MIGaY: Wir danken! Yavuz Kurtulmus


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Stimme aus der Szene

Think outside your box Mein Name ist Oliver Ritter und ich bin der Betreiber des Blogs „think outside your box“. Oft werde ich gefragt, wieso ich blogge bzw. warum ich mit meiner Homosexualität nach außen so offen umgehe? Nun, die 2 Fragen sind leicht zu beantworten. Erstens versuche ich durch mein Blog ein kleines Stück an Aufklärungsarbeit zu leisten. Aufklärungsarbeit dahingehend, dass zwar einerseits Lesben und Schwule heutzutage viel mehr Freiheiten genießen als noch vor einigen Jahren, jedoch andererseits in breiten Teilen der Gesellschaft

tragenen Partnerschaft für Lesben und Schwule ist hier nur ein Beispiel unter vielen. Ja, einerseits bringt es in vielen Bereichen Gleichstellungen und rechtliche Verbesserungen, in anderen widerrum werden mit ideologischen (und falschen) Argumenten Lesben Oliver Ritters Website und Schwulen ihre Rechte Vorurteile und Homophobie all- vorenthalten. Auf diese Dinge gegenwärtig sind. möchte ich hinweisen und aufMit meinem Blog will ich die merksam machen. Leser_innen wachrütteln, dass Zweitens sehe ich nicht es - auch wenn Mensch noch ein, warum ich als homoso unpolitisch sein sollte - „wir“ sexueller Mann, meine tagtäglich für „unsere“ Rechte Orientierung verbergen soll. Die Menschen müssen beeinstehen müssen. Das Gesetz zur Einge- greifen, dass Homosexualität


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eine völlig normale sexuelle Orientierung ist. Ich würde mir wünschen, dass viel mehr Lesben und Schwule offen zu sich stehen und die Sichtbarkeit von Diversität erhöhen würden. Doch diese Selbstverständlichkeit ist bis dato nur ansatzweise gegeben. Und ja, manchmal versuche auch ich meine Homosexualität zu verbergen. In Situationen wo ich bedroht werde. Leider wurde ich bereits Opfer von homophober Gewalt bzw. habe auf meinem Blog bereits (Mord)Drohungen erhalten. Gerade derartige Ereignisse bestätigen mir, dass ein nachhaltiges Eintreten für „unsere“ Rechte heutzutage

wichtiger denn je ist. Egal ob im Alltag, bei Kundgebungen oder mit den Möglichkeiten

von Web 2.0. Wir sind Teil der Gesellschaft und dafür blogge ich. Oliver Ritter

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Fotocredit: Oliver Ritter (2)

Think outside your box

Gilt ab mind. 2 Besonnungseinheiten, kann nicht in Bargeld abgelöst werden, pro Person nur ein Gutschein einlösbar, gültig bis Dezember 2010.


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Community: Türkisch

Fotocredit: Lauren Close, Yogurinha Borova

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Kadın Kıyafeti ve Düzene Aykırılık In Istanbul, seit ein paar Monaten darf die Polizei die Männer, die auf den Straßen mit Frauenkleidern unterwegs sind, spricht, „Transvestiten“ halten und sie mit Geld bestrafen. Je mehr Strafe einE Polizist/in zuschreibt, desto mehr „Bonus“ bekommt er/sie. Türkiye’deki yasal düzenlemeler ayrımcılığı önlemede yetersiz kalıyor. Ayrımcılıkla ilgili yasaları coğu hukukçu da tam olarak bilmiyor. Oysa ayrımcılık idari işlemlerden, idarenin günlük pratiğinden kaynaklanıyor. Ayrımcılık vakalarının yüzde 95‘i yasa boyutunda değil, uygulamada. İdari eylemlerin ve özel alandaki ilişkilerin düzenlenmesi gerek. Uygulamayı sağlayacak mekanizma yok. Türkiye’de özellikle İstanbul‘da travesti ve transseksüellere karşı şiddet giderek artıyor .Cinsel yönelim ve cinsiyet kimliklerinden

dolayı travesti ve transseksüeller hayatın her alanında ayrımcılığa ve şiddete maruz kalıyorlar. Bunun en son örneği İstanbul’da yaşanmakta. Polis artık sokakta kadın kıyafetiyle gezen erkeklere, yani travestilere „düzene aykırı davranış“ sergiledikleri gerekçesiyle para cezası kesebiliyor. Üstelik bu polisler bonus sistemi ile kestikleri ceza miktarına göre ödüllendirilmekteler. Bunun yanında, travesti ve transseksüellere karşı suç işleyen kişiler, „ben onu kadın sanmıştım; beni gasp etmeye kalktı; bana ters ilişki

teklif etti…“ gibi bahaneler ileri sürerek ceza indirimlerinden yararlanabiliyorlar. Bizler, devletin ve polisin bu tür uygulamalarla travesti ve transseksüeller üzerindeki baskıyı artırmayı hedeflediğini biliyoruz.. Asıl amaç, bu insanları sokaklardan silmek ve evlerine hapsetmek. LGBT dernekler ve gruplar ise bu ayrımcılğa ve şiddete karşı mücadele etmeye devam edeceklerini, yaptıkları basın açıklamalarıyla ve eylemlerle halka duyurmaya devam ediyorlar. Anıl Üver


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Community: Englisch

Fotocredit: foto 1: Mike Barwood, Max Design, www.maxdesign.co.za Luiz for Joburg Pride, www.joburgpride.org

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Living in the Rainbow Nation Südafrika wird auch „Regenbogennation“ genannt. Es war das erste Land Afrikas, in dem die gleichgeschlechtliche Ehe eröffnet wurde. Doch wie lebt die LSBT-Community in Südafrika wirklich? Back in 1993, Nelson Mandela’s ANC pledged to support the legal recognition of same-sex marriages. Under Apartheid, homosexuality was a crime punishable by up to seven years in prison. But when South Africa’s “Rainbow Constitution” was adopted, it was a global legal landmark as South Africa (SA) became the world’s first country to prohibit discrimination based on sexual orientation in the Constitution. When, in December of 2006, SA became Africa’s first

country to legalize same-sex marriage, it underlined the difficulty of recognition for LGBT people. South African couples can choose whether they want their partnership to be a civil partnership or a marriage. Yet the social reality of LGBT people in SA is still grim. Black South Africans experience particularly high rates of violence and sexual abuse. According to research in SA media, 64% of all black gay men said they had reasons to fear being sexually assaulted. Dawie Nel, director of OUT, said the “level of

violence seems to be unique to SA, as does the HIV rate among black lesbians.“ There are 5 million people with HIV in South Africa. But there are signs of change, too. Prominent gay rights activists, including Constitutional Court judge Edwin Cameron, are joined by prominent advocates such as Archbishop Desmond Tutu in raising public awareness about HIV, homophobia and gay rights in all segments of South African society. Yavuz Kurtulmus



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Community: Polnisch

Polska ≠ poLGBTska Zbliża się warszawski Europride i też wiele osób z Austrii się wybiera do stolicy. Ale jak wygląda sytuacja prawna osób LGBT w Polsce? Nie najlepiej – ale wbrew pozorom nie aż tak żle jak się czasem wydaje. Stosunki homoseksualne zostały zdepenalizowane w 1932 roku – Polska to jeden z pierwszych krajów w Europie. Współcześnie w polskim prawie nie ma żadnych przepisów, które bezpośrednio dyskryminują osoby homoseksualne – bezpośrednio. Prawo gwarantuje pewien zakaz dyskryminacji bazujacej na orientacji seksualnej zawarty w kodeksie pracy z 1974 r. i zabrania jakiejkolwiek dyskryminacji w zatrudnieniu ze względu na orientację seksualną. Artykuł 18 zawiera obowiązek równego, ze względu na orientację seksualną, traktowania osób w zakresie nawiązania i rozwiązania stosunku pracy, warunków zatrudnienia, awansowania, dostępu do szkoleń w celu podnoszenia kwalifikacji zawodowych. Osoba, wobec której pracodawca naruszył zasadę równego

Fotocredit: ndemi / Creative Commons

Polen hat zwar keine Gesetze, die LGBT-Personen direkt diskriminieren. Dennoch fehlt in Polen ein Gesetz, welches konkret Verhetzung aufgrund von Sexualität unter Strafe stellen würde. Und: die polnische Verfassung verbietet gleichgeschlechtliche Partner_innenschaften.

traktowania w zatrudnieniu, ma prawo do odszkodowania. Ponadto zgodnie z Ustawą o promocji zatrudnienia i instytucjach rynku pracy pracodawcy, informując o nowych miejscach zatrudnienia, nie mogą formułować wymagań dyskryminacyjnych ze względu na orientację seksualną. Kodeks karny nie zakazuje wprost nawoływania do nienawiści na tle orientacji seksualnej. Podobnie nie chroni wprost przed znieważeniem ze względu na orientację seksualną. W 2007 roku rząd Tuska przygotował projekt ustawy nadającej ochronę przed dyskryminacją z powodu m.in. orientacji seksualnej w kilku

kwestiach m.in. zabezpieczenia społecznego, opieki zdrowotnej, oświaty i szkolnictwa wyższego. W polskim ustawodawstwie nie istnieje żadna prawna forma uznania związków jednopłciowych. Zgodnie z art. 18 Konstytucji z 1997 roku małżeństwo może zawrzeć jedynie dwoje ludzi, kobieta i mężczyzna. Ten przepis powoduje, że małżeństwa par jednopłciowych są w Polsce zakazane. Nie stoi to jednak na przeszkodzie wprowadzenia cywilnych związków partnerskich dla par jednopłciowych. Jaki z tego wniosek? Jest czego rządać na Europride! Ewa Dziedzic


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Fotocredit: Muhamed Mesic / MiGaY

Community: Slowenisch

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We are family Das neue slowenische Familiengesetz erlaubt erstmals gleichgeschlechtlichen Partnern den Abschluß einer Ehe oder die gemeinsame Obsorge über Kinder Slovenija je vložila predlog za nov družinski zakonik. Prvič naj bi pojem družine vključeval tudi istospolne pare. To jesen je Slovenijo razburkala debata o istospolnih razmerjih, za katero je bil povod predlog o novem družinskem zakoniku. Ministrstvo za delo, družino in socialne zadeve, ki je predlog vložilo, v tem osnutku družine ne pojmuje več izključno kot partnerstvo med žensko in moškim z otrokom/ki, temveč v širšem pomenu kot življenjsko skupnost otroka z obema staršema ali z drugo odraslo osebo, neodvisno od spola te osebe. Ta novost je odločilnega pomena, saj je pojem družine tako mogoče razširiti na možnost, da partnerja istega spola skupaj skrbita za enega ali več otrok.

V Sloveniji so zakon o registraciji istospolne življenjske skupnosti sprejeli leta 2005. Sklene se jo pred matičarjem, dovoljena pa je osebam od dopolnjenega 18. leta starosti. V Sloveniji je bilo od julija 2006 (ko je zakon o registraciji istospolne partnerske skupnosti stopil v uporabo) do konca leta 2008 registriranih 18 istospolnih partnerskih skupnosti. S sprejetjem zakona se je kmalu porodila vrsta pravnih vprašanj: tako recimo partnerja oz. partnerki nista imeli enakih dednih pravic kot partnerji v heteroseksualnih zakonskih zvezah, kar je proti slovenski ustavi in je bilo kasneje usklajeno z ustavo. Tako zakon trenutno predpisuje pravice za sledeča skupna področja: skrbništvo, dedovanje, pravico

do skupnega lastniškega stanovanja in neomejen dostop do informacij v primeru obolenja enega izmed partnerjev. Čeprav zvenijo ti predpisi obetavno, je resničnost v praktičnem življenju še dosti oddaljena od enakopravnosti istospolnih zakonskih skupnosti, kot to kažejo vsakdanje zgodbe. Eden izmed primerov: če hočete pred dopustom npr. skleniti počitniško zavarovanje, se lahko kot heteroseksualni par brez težav zavarujete v okviru družinskega zavarovanja. Tukaj ni potreben nikakršen dokaz o zakonski skupnosti. Pri istospolni zvezi to ni mogoče. Kaj naj je družina, v tem primeru odloča v končnem primeru le zavarovalna polica. Danijela Janosević


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Community: Bosnisch/Kroatisch/Serbisch

Ex-YU: Pravo na batine? Während in entwickelten demokratischen Staaten die LGBT Bewegung (lesbian-gay-bisexual und transgender Personen) Rechte für Kindesadoption fordern, ist im ehemaligen Jugoslawien das primäre Hauptaugenmerk Gewalt an der LGBT Bevölkerung zu verhindern. Prava homoseksualaca u bivšim državama Jugoslavije = pravo na batine? Istopolni brakovi, tj. razni oblici partnerstva, mogući su u određenim demokratskim zemljama širom sveta: Dok su u naprednim državama u 21. veku gej brakovi i usvajanje dece postali jedna od glavnih tema LGBT (lezbejskog, gej, biseksualnog kao i transrodnih osoba) pokreta, u državama bivše Jugoslavije se glavni zahtevi odnose na sprečavanje nasilja nad LGBT populacijom. U SFRJ su gej odnosi, tj. odnosi izmedju dva muškaraca bili zabranjeni do 1974. godine, kada je

njihovo regulisanje ustavom S rbija : „Homoseksualci prebačeno na republički nivo. Slovenija je hitro dekriminizosu bolesni!“ vala homoseksualnost, dok je Mada je Srpsko lekarsko društvo 14. npr. Bosna i Hercegovina to uradila tek posle rata, 1996. maja 2008. godine konačno godine. Lezbejke su trpele isti priznalo da homoseksualnost društveni pritisak, ali ujedno nije bolest, prihvativši sa bile manje prisutne u zakon- zakašnjenjem od 18 godina skim zabranama, što se ne odluku Svetske zdravstvene može tumačiti većom toleran- organizacije o skidanju homocijom, već odbijanjem prihva- seksualnosti sa Međunarodne tanja lezbejstva, tj. neozbiljnog klasifikacije oboljenja, po isshvatanja lezbejskih odnosa. trazivanjima objavljenim u O tome govori i sama činjenica “Biti gej u Srbiji”, više od 75% da homoseksualne žene, paral- stanovništva Srbije još uvek elno sa razvojem feminističkog veruje da je homoseksualnost pokreta, tek krajem 19. veka bolest koju treba lečiti. počinju da se definišu kao zaU Srbiji gej brakovi nisu sebna grupa ljudi. mogući, iako su bili glavna tema


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tokom rasprave o Predlogu zakona protiv diskriminacije, jer član 62 Ustava Srbije definiše brak kao „uniju muškarca i žene“. Sličnu ustavnu zabranu u Evropi ima još samo Letonija. I pravo u Hrvatskoj i BiH definiše brak kao “zajednicu muškarca i žene”. Ipak, Srbija je jedina zemlja u Evropi koja zabranjuje i vanbračne gej zajednice, jer je i vanbračna zajednica Porodičnim zakonom definisana kao „zajednica muškarca i žene“. To je „u kontekstu politički konzervirane patrijarhalne i nacionalistički frustrirane Srbije sasvim logično i očekivano“, smatra Biljana Kovačević-Vučo iz Komiteta pravnika za ljudska prava. „Srbija je homofobično društvo koje sistematski vrši nasilje i diskriminaciju nad LGBT osobama“, navodi se u aktuelnom GSA izveštaju o stanju ljudskih prava u Srbiji. LGBT osobe još uvek ne mogu da ostvare pravo na javno okupljanje, u Srbiji se ni u 2009. godini nisu stekli uslovi za održavanje najavljene Parade ponosa. Dok srpski državnici ovu temu izbegavaju, podršku gej brakovima u Albaniji dao je sam premijer, Sali Beriša, koji je najavio da će njegova vlada doneti zakon kojim se legalizuje uvođenje gej brakova. U Albaniji postoje dve aktivne organizacije tako da se u tom smislu situacija može porediti sa Kosovom ili Makedonijom.

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Fotocredit: ALDE Press Office/www.alde.eu (2)

Ex-YU: Pravo na batine?

H rvatska : „Može, ali da se ne vidi.“ Legislativa u Hrvatskoj dozvoljava seksualne odnose između pripadnika istog spola ukoliko su oboje punoletni i pristaju na to. Služenje vojnog roka u Hrvatskoj vojsci je takođe dozvoljeno. U isto vreme se u ovoj zemlji homoseksualnim parovima ne dozvoljava usvajanje dece. Hrvatski zakon o istopolnim zajednicama u principu daje dva prava: pravo na uzdržavanje i pravo na stecanje zajedničke imovine. Međutim, iako postoji zakon koji reguliše sklapanje zajednice, paradoksno je to da ne postoji mogućnost registrovanja. Usvajanje dece istopolnim parovima nije dozvoljeno. Prema zakonu o zaštiti pacijenta, pravo donošenja odluka u hitnim medicimskim slučajevima imaju, osim užih članova familije, samo bračni partneri. Partner takođe ne može dobiti državljanstvo na

osnovu istospolne zajednice, kao što je to dozvoljeno heteroseksualnim bračnim partnerima u Hrvatskoj. Člankom 13. Amsterdamskog ugovora je uslovljeno da sve zemlje koje žele pristupiti Evropskoj uniji prethodno moraju da donesu antidiskriminatorne zakone po pitanju LGBT prava. Stoga preostaje nada da će Srbija legalizovati gej brakove kada bude postojao istinski konsenzus o ulasku u Evropsku uniju, mada je ovakav postupak rizičan sa obzirom na visoku netrpeljivost prema LGBT osobama u samom društvu. Bez obzira na proklamovanje evropskih integracija i vrednosti bi političari i mediji u budućnosti trebali značajno više pažnje da posvete LGBT pitanjima u Srbiji sa ciljem senzibilizacije javnosti za prihvatanje LGBT zajednice, uklanjanja predrasuda, homofobije i diskriminacije. Samo na ovaj način može doći do konačnog ostvarenja jednakosti pred zakonom i van njega. Jelena A. / Muhamed M.


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Community: Spanisch Fotocredit: J. Nosé (1), T. Page/truthout; Adapted: A. Beccaria,the journey 1972

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Orgullo Rioplatense Uruguay und Argentinien haben die fortschrittlichsten Rechtsbestimmungen für die LSBT-Community – und der Kampf geht weiter Cuando Alex Freyre y José María Di Bello solicitaron una licencia de matrimonio al registro civil de la capital argentina en abril, su petición fue denegada. La pareja comenzó una batalla legal que terminó en la concesión de una licencia de matrimonio por un tribunal. El alcalde conservador de Buenos Aires, Mauricio Macri, dijo que no apelaría la decisión. Como dijo Macri, „este es un paso importante, porque tenemos que aprender a vivir en libertad sin perjudicar a los derechos de los demás.“ De este modo, Alex y José Maria podrían haberse convertido en la primera pareja gay

casada en América latina. En el día de la ceremonia prevista, el Tribunal Supremo dictó una sentencia anulando la sentencia inicial y citando que el Tribunal Administrativo no era competente para decidir si los artículos del Código Civil eran

constitucionales o no. Para Freyre, Di Bello y la comunidad de activistas argentinos, la batalla continúa. En la otra orilla del Río de la Plata, Uruguay es el primer país latinoamericano que permite uniones civiles homosexuales por ley nacional. Desde septiembre, parejas en una unión civil también pueden adoptar niños conjuntamente. Sin embargo, a pesar de los importantes progresos realizados, la comunidad LGBT en los dos países aún tiene que luchar contra los desafíos de una sociedad conservadora. Muhamed Mešić Gabriel Arroyo


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Community: Greichisch

Fotocredit: alexdecarvalho / Creative Commons

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Wie sichtbar darf eine Lesbe sein? Seit 10 Jahren treffen sich in Athen engagierte Lesben - und kämpfen um Sichtbarkeit und Akzeptanz. „Es sei durchaus möglich in haben. Da wird nämlich auch Griechenland als Lesbe zu le- die „heilige“ Tradition von ben“, so die Lesbische Gruppe Heirat oder Hetero-Beziehung Athen (ΛΟΑ) – „solange dies - welche Haushaltsarbeit, still und heimlich passiert“. Mutterdasein und zunehmend Doch wenn sich lesbische auch Erwerbsarbeit inkludiert Frauen zusammenschließen aufgebrochen. Und das, was in und z.B. für ihr Recht auf al- einer (Groß-)Stadt im Rahmen ternative Familienmodelle ein- von Anonymität noch „irgendtreten, sich am Arbeitsplatz wie“ lebbar ist, kommt am als Lesbe zu erkennen geben Land einem Urteil gleich: Es oder das klischeehafte, me- droht die soziale Isolation. diale Image von Frauen in In Athen hat sich im Jahr Frage stellen, wird es sehr 2000 nicht nur aus den geungemütlich. Dann beginnt nannten Gründen eine Gruppe nämlich der tägliche Kampf von lesbischen Frauen etabum Anerkennung und frau liert: Im Rahmen der damalimuss mit den Konsequenzen gen Athens Gay Pride war es leben, einen doch so „priva- möglich geworden, dass sich ten“ Bereich des Lebens in diese Frauen zu einer kollekdie Öffentlichkeit getragen zu tiven Gruppe formen. Um die

Sichtbarkeit von Lesben zu verstärken, um das Gefühl des Allein-Seins aufzulösen und um bestimmte gesellschaftliche Ursachen für die Verdammung der (weiblichen) Homosexualität aufzuzeigen. Es ging und geht auch darum, die „Kraft des Gemeinsamen“ zu nutzen, darum, eigene Bedürfnisse auszumachen, mögliche Identitäten zu erfassen oder ganz einfach darum, andere lesbische Frauen kennen zulernen. Seit dem organisiert die ΛΟΑ wöchentliche Treffen, wo Themen wie Beziehung zur Familie, zu sich Selbst, zur eigenen Sexualität oder auch Homophobie - der eigenen und


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Wie sichtbar darf eine Lesbe sein?

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Η Λεσβιακή Ομάδα Αθήνας

die der anderen - debattiert werden. Daneben veranstaltet Λεσβιακή Ομάδα Αθήνας Partys für Frauen, lesbische Filmvorführungen und nimmt an der Athens Gay Pride sowie am Antirassistischen Festival teil. An zwei Abenden im Monat bieten die Frauen der ΛΟΑ auch im Einwanderer_innenZentrum Beratung an. Die Gruppe ist jedenfalls ein großer Erfolg auf dem Weg zum mehr Recht auf

Sichtbarkeit. Und zumindest im urbanen Raum scheint es gelungen zu sein eine „kleine Oase“ für lesbische Frauen zu schaffen. Doch das ist bei Weitem nicht das Ende: Die Erschließung des ländlichen Raumes in Hinblick auf queere Denk- und Lebensweisen ist ein „harter Brocken.“ Und die ortodox- patriarchale Tradition in Griechenland macht es nicht leichter. Meropi Tzanetakis

Η Λεσβιακή Ομάδα Αθήνας είναι η παλαιότερη και πιο δραστήρια ομάδα γυναικών, λειτουργώντας αδιάλειπτα από το 2000. Η ομάδα είναι μια προσπάθεια να αφουγκραστούνε τις ίδιες τους τις ανάγκες, να ψηλαφίσουνε την ταυτότητά τους και τελικά να αναγνωρίσονμε τους εαυτούς τους και να γίνουνε επιτέλους ορατές. Στις εβδομαδιαίες συναντήσεις της ΛΟΑ κάθε Τρίτη οι γυναίκες επεξεργάζονται θέματα όπως οι σχέσεις τους με την οικογένεια, με τον εαυτό τους, με τη σεξουαλικότητά τους, η ομοφοβία η δική τους και των άλλων. Πέρα από την εβδομαδιαία συνάντηση η ΛΟΑ οργανώνει σε τακτική βάση πετυχημένα πάρτυ, προβολές λεσβιακών ταινιών, συμμετέχει στο Athens Pride, στο Αντιρατσιστικό Φεστιβάλ κ.ά. Επίσης, δύο Πέμπτες τον μήνα κρατάει το μπαράκι στο Στέκι Μεταναστών. Linktipp: www.sapphogr.net/loa/ index.htm http://clubs.pathfinder. gr/lesviakiomadaathinas/217594


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Eventpics

5 Jahre BallCanCan Fünf Jahre BallCanCan – fünf Jahre Heimatklänge Was ist Heimat? Jeder verbindet bekanntlich etwas anderes damit. Was dem einen seine Berge, ist der anderen ihr Lodenjanker. Seit fünf Jahren versorgt Sabrina Andersrum ihre Freunde und Fans mit

dem Soundtrack zu ihren eigenen Heimatfilmen. Jenseits der Sozialromantik für WeltmusikFans gibt es hier knallharten Pop, alte Klassiker und ganz viel Herzblut vom Balkan, wobei die geografische Einschränkung zwischen Ost, West, Süd oder Nord verschwindet: Balkan ist da, wo das Zuhause

ist, egal ob das gerade am Clubschiff Johann Strauss, dem „Mutterschiff“ von BallCanCan, oder bei einer der anderen zahllosen Stationen, die die Party in ihrer wechselvollen Geschichte absolviert hat. Bei BallCanCan wird miteinander getanzt, egal ob hetero oder queer. So bunt gemischt wie die Musik ist auch das Publikum: Die nette bosnische Transe von nebenan, die schicke

Fotocredit: BallCanCan

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BallCanCan / Pitbull

österreichische Lesbe aus der Chefinetage oder der von der Sonne gebräunte MA48-Arbeiter türkischer Abstammung, hier treffen sie sich alle.

Am 27. März 2010 feierte die alte Heimat in der neuen Heimat Geburtstag: BallCanCan wurde 5 und Sabina Andersrum lud alle zum Geburts-

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tagsfest am Clubschiff Johann Strauss (Schwedenplatz/Donaukanal) ein, mit zu feiern, egal ob andersrum oder nicht. www.ballcancan.com

PITBULL-Clubbing

Fotocredit: PITBULL

Das neue „PITBUL - Bear & Butch Clubbing“ für Kerle und Bären erfreut sich immer größerer Beliebtheit! Die nächste Termine sind 23. April und 14. Mai 2010, alle Infos, Pics und Free Tickets auf: www.pitbull-clubbing.at


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Offenlegung Offenlegung nach §25 MedienG: MiGaY - Verein zur Integration und Förderung von homosexuellen Migrant_innen, 1070 Wien, Lindengasse 24/9. ZVR: 243026952, Telefon: 0699/ 14 04 1980, E-Mail: office@migay.at Der Verein MiGaY – Verein zur Integration und Förderung von homosexuellen Migrant_innen dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, bezweckt die Förderung, Information und Integration von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen mit migrantischer Abstammung oder Migrationshintergrund in Österreich. Der Verein setzt sich aktiv für die Wahrung der Menschenrechte und Menschenwürde, sowie für Akzeptanz und Anteilnahme am gesellschaftlichen Leben. Vereinsobfrau: Dr. Mag. Ewa Agata Dziedzic. Blattlinie: Förderung der Vereinsziele (Förderung, Information und Integration von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgender, intersexuellen und queeren Menschen mit migrantischer Abstammung oder Migrationshintergrund in Österreich).


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