FilmFacts Südwest Ausgabe 1 | 2009

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Produktionsberichte

Südwest

1 | 2009 Februar

FilmFactsSüdwest | 1–2007 | Februar

Neues von Film und Fernsehen aus Baden-Württemberg

Digital Rollout »Henri Vier« und »Der Vulkan« MFG zeigt Klasse Dokumentarfilmpreis

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Inhalt | Impressum

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Close Up

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In produktion

Monumentalfilm, TV-Event-Movie oder ArthausKino aus der Kreativ-Schmiede. Filmproduktionen in Baden-Baden, Freiburg, Mannheim oder Ulm: Es tut sich viel in den Regionen. Und in Stuttgart feiert man ein Jubiläum …

»Digital Rollout« 2009: Alle Berlinale-Kinos sind mit digitaler Technik ausgerüstet, der Südwesten ist Vorreiter. Eine aktuelle Bestandsaufnahme.

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MFG News

Erfolgreiche Festival-Beiträge made in Südwest, supported by MFG. Der Thomas Strittmatter Preis setzt Maßstäbe!

Inhalt 4

Close Up Im Südwesten beginnt die digitale Kinozukunft Eine aktuelle Bestandsaufnahme

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In Produktion Der Vulkan Henri Vier Kosovo-Kosova Schwere Geburt Die Haushaltshilfe Tiere der Großstadt Aus den Regionen

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Nachgefragt

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MFG News

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Short Cuts Südwest Neues aus der Filmakademie Baden-Württemberg Neues aus dem Filmhaus Stuttgart

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Kino News

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Hot Spots

Impressum FilmFacts Südwest – Neues von Film und Fernsehen aus Baden-Württemberg

Titelfoto Sandra Hüller und Julien Boisselier in »Henri Vier«

Herausgeber MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart www.mfg-filmfoerderung.de Geschäftsführung Gabriele Röthemeyer

Redaktion Uwe Rosentreter (V.i.S.d.P.) Birgit Schiffbauer-Jorde (schiffbauer-jorde@t-online.de) MitarbeiterInnen dieser Ausgabe Dr. Stephan Baur, Christian Drewing, Simone Fischer, Karin Franz, Uschi Freynick, Marianne Gassner, Anna Hoffmann, Dr. Kay Hoffmann, Roland Junker, Jean-Young Kwak, Ulla Matzen, Marion Meidlinger, Kristina Müller, Jørn Precht, Silvana Santamaria, Julia Schiemann, Christin Schindler, Kathrin Tabler, Julia Ungerer, Simone Wendel, Cooky Ziesche


Editorial

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Short Cuts

Zusammen mit der fmx ist das Internationale Trickfilm-Festival auf dem Weg zum bedeutendsten Animationsevent weltweit.

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Überraschungsgäste: das Team von »Novemberkind« bei der Verleihung der Filmtheaterprogrammprämien in der Musikhalle Ludwigsburg.

Editorial

Liebe Leser, Fassungslosigkeit ob der Aktualität des von uns geförderten Dokumentarfilms »Das Herz von Jenin« – anders lassen sich unsere Empfindungen nicht beschreiben: Der Konflikt im Nahen Osten ist wieder einmal in den Fokus gerückt. Umso wichtiger ist und wird ein solcher Film, dem wir wünschen, dass er mit seiner zutiefst humanistischen Haltung zum Ende der Auseinandersetzungen beitragen kann. Die Nominierungen des Dokumentarfilms für die Auszeichnungen von »Cinema for Peace« anlässlich der Internationalen Filmfestspiele in Berlin lassen uns hoffen. Ebenso wie der großartige Erfolg zum Kinostart von Katrin Seybolds Dokumentation »Die Widerständigen – Zeugen der Weißen Rose«, einer sehenswerten Aufarbeitung des Widerstands der Münchener Studenten in den Kriegsjahren 1942 und 1943. Seltsam nur, dass wir auf einen solchen Film 60 Jahre warten mussten … In der vorliegenden Ausgabe zur Berlinale und damit auch zur Verleihung unseres Thomas Strittmatter Preises finden Sie wie immer Berichte über aktuelle Produktionen (mit einem kleinen Schwerpunkt auf Arbeiten für die SWR-Reihe »Junger Dokumentarfilm«), Neuigkeiten aus den Regionen,

Grafik und Layout Atelier Sternstein, Stuttgart Druck Leibfarth & Schwarz GmbH & Co.KG, Dettingen/Erms Anzeigen Birgit Schiffbauer-Jorde Anzeigen- und Redaktionsschluss 2/2009: 18. Mai 2009

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Kino News

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Hot Spots

Ausgewählte Termine bis Juni 2009: DOKVILLE mit dem Baden-Württembergischen Dokumentarfilmpreis, Ausstellungstour »100 Jahre Filmland Baden-Württemberg« u. a.

aus der Kinoszene und zahlreiche Termine. Dem Rückblick auf die Aktivitäten der MFG Filmförderung im Jahr 2008 ist eine umfassende Liste aller Förderentscheidungen beigestellt. Sie werden lesen: Wir geben mehr als Geld. Im Themenschwerpunkt hat Kay Hoffmann für uns eine aktuelle Bestandsaufnahme zum Stand der Dinge in Sachen »Digital Rollout« verfasst. Der Südwesten ist demnach offenbar ganz vorn. Das freut uns, handelt es sich dabei doch um eine der zentralen Herausforderungen für die Branche in diesem und den kommenden Jahren. Eine Bitte haben wir zum Schluss: Wenn Sie nicht selbst eines der von uns unterstützten Bildungsangebote der Drehbuchcamps in Freiburg und Wiesbaden wahrnehmen möchten, würden wir uns über die Weitergabe des beigelegten Prospektes an Interessierte sehr freuen. Wir sehen uns in Berlin, in Stuttgart oder anderswo! Es grüßt Sie herzlich Ihr Redaktionsteam

Bildnachweis Die Fotos der MFG-geförderten Filme stellten uns freundlicherweise die Produzenten, Verleiher und Filmemacher zur Verfügung. Übrige Fotos Filmakademie, S. 2, S. 7 Ziegler Film, S. 2 Internationales Trickfilm Festival, S. 3 Roland Beck, S. 3, S. 26, S. 36, S. 38 ropa Media GmbH, S. 5 EM-Filmtheater-Betriebe Mertz, S. 5 IMAX Kinos, S. 6

RTL / Willi Weber, S. 8 Ziegler Film / Reiner Bajo, S. 9 Steffen Staudenmaier, S. 9 Anna Mönnich, S. 15 Projekt Gold, S. 16 Studio Film Bilder, S. 17, S. 35 Tatfilm / Stefan Falke, S. 26 Zürcher Filmstiftung, S. 27 Chris Hirschhäuser, S. 38

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Close Up | Im Südwesten beginnt die digitale Kinozukunft

Im Südwesten beginnt die

digitale Kinozukunft

Medien statt, die das gesamte Spektrum moderner Medienproduktion präsentieren wird; über 40 Prozent der Teilnehmer kommen inzwischen aus dem Ausland.

Eine aktuelle Bestandsaufnahme In allen 28 Kinos der Berlinale wird es 2009 digitale Projektion geben. Schon in den Vorjahren war die Tübinger Bewegte Bilder Medien AG dort aktiv. Jetzt erfolgt der digitale Durchbruch. Neben der Ausstattung der Spielstätten mit digitalen Kinoservern – u. a. von ropa Media GmbH – und Beamern wurden in Berlin drei Mastering Stationen in Betrieb genommen, auf denen mehr als 400 Spiel- und Dokumentarfilme in Digital Cinema Packages umgewandelt werden. Damit hat sich weltweit das erste A-Festival zum Schulterschluss mit serverbasierter Vorführtechnik entschieden. »Die neuen Abspielmöglichkeiten sind wichtig für die Berlinale, denn dem digitalen Kino gehört die Zukunft«, ist Berlinale-Chef Dieter Kosslick überzeugt. Damit reagiert die Berlinale auf den Produktionsalltag. Spielfilme werden zwar überwiegend noch auf 35 mm-Film gedreht – Kodak steigert seine Verkäufe an Filmmaterial stetig –, doch viele Dokumentar- und Fernsehfilme werden schon digital gedreht. In der Postproduktion hat sich die digitale Bildbearbeitung durchgesetzt. Vom 5. bis 8. Mai 2009 findet in Stuttgart mit der fmx (www.fmx.de) zum 14. Mal die in Europa wichtigste Konferenz für Animation, Effekte, Computerspiel und digitale Exkurs I Bewegte Bilder Medien AG, Tübingen Die Firma (www.bewegtebilder.de) hat sich in den 1990er-Jahren zunächst als Kinoausstatter, Open-Air-Veranstalter und Dienstleister für Spezialprojektion und spektakuläre Premieren einen Namen gemacht. So wurde für Filmvorführungen auf der EXPO in Hannover die mit 32 x 14 Metern weltweit größte mobile Leinwand entwickelt. Weitere Felder waren Postproduktion, Sounddesign und Veranstaltungstechnik. Die Tübinger gehören zu den innovativen Pionieren des digitalen Kinos in den Bereichen Digital Mastering, dem Herstellen digitaler Kopien für das Kino aus den unterschiedlichsten Ausgangsmaterialien und der Distribution der digitalen Kopien in die Kinos. Neben der Berlinale wurden u. a. das A-Festival Venedig, die fmx oder das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart mit digitalen Systemen ausgestattet. Im Rahmen des EU-Projektes Reelport erfolgte die Restaurierung und Digitalisierung europäischer Filmklassiker.

I Digitales Kino schon lange angekündigt Das elektronische Kino hat eine Vorgeschichte von über 50 Jahren. In den 1980er-Jahren wurde in den Feuilletons über den Abschied vom Zelluloid und den Tod des Kinos räsoniert. 1996 wurde auf einem Kongress des Europäischen Kino Instituts Karlsruhe der Prototyp eines hochauflösenden Beamers präsentiert und Perspektiven des digitalen Kinos diskutiert. Seitdem wird immer wieder angekündigt, dass das digitale Kino in Kürze kommen wird. Die technischen Empfehlungen der »Digital Cinema Initiative« (DCI), dem Zusammenschluss aller wichtigen Hollywood-Studios, liegen seit Sommer 2005 vor. Sie fordern eine Auflösung von mindestens 2 K, perspektivisch von 4 K, will man Filme der Majors bekommen. Die Festlegung des endgültigen JPEG 2000 D-Cinema-Formats durch die Society of Motion Picture and Television Engineers soll im März 2009 erfolgen. Einen anderen Weg ging Salzgeber Medien, die im Dokumentarfilmprojekt »Delicatessen« (www.delicatessen.org), die 2005 mit europäischer Förderung allein in Deutschland 46 Programmkinos mit 1,4 K-Projektoren (E-Cinema) und Servern ausstatteten. Das Projekt, Dokumentarfilmen eine digitale Abspiel-Plattform zu bieten, konnte sich letztlich nicht durchsetzen. I Im internationalen Vergleich Deutschland zögerlich Andere Länder sind weiter. Führend sind die USA mit rund 5.000 digitalen Kinos. Dort hat sich das Modell der Virtual Print Fee als effektiv erwiesen. Die Majorstudios beteiligen sich an der Finanzierung der Umrüstung der Theater, indem sie für digitale Kopien einen Betrag in einen Fond einzahlen, den sie dadurch sparen, dass sie keine 35 mm-Kopien mehr herstellen müssen. Aus diesem Fond werden die Server und Beamer in den Kinos finanziert, die eine geringere


Close Up | Im Südwesten beginnt die digitale Kinozukunft

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Beispiele für MFG-geförderte Produktionen, die digitalisiert im Kino zu sehen waren: »Ein fliehendes Pferd« von Rainer Kaufmann, »Couscous mit Fisch« von Abdellatif Kechiche, »Memory Books« von Christa Graf

Leasinggebühr zahlen müssen. Demnächst sollen 28.000 der 38.000 Leinwände in den USA auf digitale Projektion umgestellt werden; vom US-Theaterverband wird eine flächendeckende Umstellung angestrebt. Auch in Norwegen werden alle Kinos digital ausgestattet. Die Finanzierung übernimmt der Staat, dem die meisten Kinos gehören. Ende 2008 gab es in Deutschland 179 Kinos mit 1,4 K-Technik, 67 Kinos mit 2 K-Technik, die insgesamt 368 Säle digital bespielen konnten. Zu den frühen Anwendern gehörten ab 2005 die Stuttgarter EM-Filmtheater-Betriebe Mertz, die als erstes Kinounternehmen parallel vier Leinwände digital bespielen konnten und dafür von XDC mit dem Digital Cinema Award ausgezeichnet wurden. Inzwischen sind neun ihrer Kinos am Stuttgarter Schlossplatz digital ausgestattet. Sie arbeiten mit einer monatlichen Leasingrate und sind nach Angaben von Thomas Rietenbach, dem technischen Leiter der Mertz-Kinos, mit der Zuschauerresonanz sehr zufrieden. Die Technik arbeitet problemlos, ermöglicht eine flexiblere Programmierung und Sonderveranstaltungen wie das Internationale Trickfilm-Festival. Die Stuttgarter Kinos gehören bundesweit mit dem Nürnberger Cinecitta (21 Leinwände), dem Münchener Mathäser Filmpalast (14 Leinwände), dem Kinopolis Landshut (11 Leinwände) und dem Cineworld Dettelbach (8 Leinwände) zur digitalen Avantgarde. Peter Erasmus hat sich mit seinen Programmkinos in Stuttgart für die kleinere Lösung des E-Cinema entschieden, ebenfalls das Corso in Vaihingen. Die Kosten für die Ausstattung als E-Cinema beginnen bei 11.000 Euro, für eine Ausstattung als D-Cinema muss man mit 60.000 bis 70.000 Euro rechnen, hinzu kommen die Umbaukosten. Neben dem Platz für Projektoren und Server schlägt vor allem die notwendige Lüftung zu Buche. Mit über 950 Leinwänden in Europa führend ist die belgische Firma XDC; in Deutschland hat sie in Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Firma Film-Ton-Technik (FTT) 163 Leinwände in 51 Städten mit 2 K ausgestattet. Arts Alliance Media, die bereits ein Virtual-Print-Fee-Modell anbieten,

Der CineSuite-Server von ropa ermöglicht die Vorführung jeglicher Haupt- und Vorfilmformate

Im Stuttgarter Gloria-Kino ist dieser 2 K-Christie-Projektor im Einsatz

haben bisher 416 Leinwände in Europa ausgestattet mit Schwerpunkten in UK (257) und Frankreich (138); in Deutschland sind sie bisher nicht aktiv. Weltweit im Geschäft ist Kodak, die mit ihrem Digital Cinema Lösungen für verschiedene Anwendungen bietet, bis zur kompletten Datenverwaltung in den Kinos. Ihr 2 K-Server CineServer JMN 3000 ist in Deutschland jedoch in keinem Kino installiert. Bei Kino-Servern hat sich die IT-Schmiede ropa aus Schwäbisch Gmünd einen Namen gemacht. Europaweit hat sie bereits über 200 CineSuite-Server für 1,4 K-Projektion installiert. Neben dem flexiblen Einsatz für Werbung und Vorprogramm kann man auch das Hauptprogramm damit abspielen. Digitale Kinowerbung eröffnet neue Einnahmemöglichkeiten. Vor allem regionale Kunden können jetzt kostengünstig verschleißfreie und zeitgemäße Werbefilme erstellen lassen. Die Kompatibilität des Servers mit dem RoWo-Werbesystem ermöglicht den Einsatz auch überregionaler Werbung. Die Möglichkeit DVDs in höchster Qualität abspielen zu können, erweitert den Einsatzbereich des Systems und macht es vor allem für den Programmkinobereich zu einer flexiblen Grundlage der Programmgestaltung, ist ropa-Geschäftsführer Stephan Crummenauer überzeugt. Hierbei rechnet CineSuite als einziger derzeit erhältlicher Digitalserver eine DVD in Echtzeit auf HD-Qualität hoch. 2008 wurde von ropa der CineSuite D 2.0 vorgestellt, der die Hollywood-Standards für eine 2 K-Projektion erfüllt.

Exkurs I ropa Media GmbH, Schwäbisch Gmünd Die Firma (www.ropa.de) wurde 1998 gegründet und hat sich von einem reinen Hardwarelieferanten zu einem Systemdienstleister rund um das Thema Kommunikation entwickelt. Seit einigen Jahren hat ropa eigene Techniklösungen für das digitale Kino entwickelt. Ihr Kinoserver CineSuite (www.cinesuite.de) wurde speziell für die Bedürfnisse und Anforderungen der Kinos entwickelt. Das System ist von Verleihern, Werbemittlern und Kinobetreibern unabhängig und daher von allen offen und multifunktionell nutzbar. Größten Wert wurde bei der Entwicklung auf die praktische Anwendung und eine realistische Finanzierbarkeit für Kinobetreiber gelegt.


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Close Up | Im Südwesten beginnt die digitale Kinozukunft

3D-Technik eignet sich besonders für Landschafts- und Abenteuerfilme – hier: »Grand Canyon Adventure 3D« von Greg MacGillivray

I Wer soll Digital Rollout bezahlen?

I Vorteile des digitalen Kinos Nach Ansicht von Carsten Schuffert, Geschäftsführer der Bewegte Bilder Medien AG, gehen die Kinobesucher heute schon oft davon aus, dass die Projektion digital ist, weil sie es von zu Hause gar nicht anders gewohnt sind. Als Vorteile digitaler Projektion sieht er das bessere Bild (Farbgebung, höheres Kontrastverhältnis), besseren Bildstand und vor allem die stabilere Abspielfestigkeit. »Eine Kopie sieht auch nach einem halben Jahr oder nach zwei Jahren aus wie neu, was man bei einer analogen Kopie nicht sagen kann. Bild und Ton sind bei einer digitalen Kopie in der Regel wesentlich besser als eine 35 mm-Serienkopie, die tatsächlich im Einsatz ist.« Der Aufwand für verschiedene Sprachfassungen bzw. Untertitel ist digital wesentlich geringer. Für den Kinobetreiber verspricht das digitale Kino ein breiteres Filmangebot und damit ein interessanteres Programm; zudem sind Live-Übertragungen von Opern oder Sportereignissen möglich. Wenn die Digitalisierungskette komplett etabliert ist, spart der Verleih Kosten für Kopien, jedoch nur, wenn er analoge und digitale Kopien nicht parallel anbieten muss.

Exkurs I Bildauflösung Die Auflösung der Bilder hängt von vielen Variablen ab. Eine wichtige Größe ist jedoch die Anzahl der Bildpunkte, auch Pixel genannt: 1,4 K: 1 36 x 768 Pixel (ca. 1 Mio.) 2 K: 2048 x 1080 Pixel (ca. 2,2 Mio.) 4 K: 4096 x 2664 Pixel (ca. 10,9 Mio.) HDTV: 1 920 x 1080 Pixel (ca. 2 Mio.) PAL: 576 x 560 Pixel (0,3 Mio.)

Die digitale Technik für das Kino ist inzwischen ausgereift. Der eigentliche Hinderungsgrund für die Umstellung ist die Finanzierung. Im Moment gibt es drei verschiedene Modelle: 1) das Mietmodell von zum Beispiel XDC, bei dem für Projektor und Server eine monatliche Leasingrate bezahlt wird, die weder von Verleihen noch öffentlicher Förderung subventioniert wird 2) Seit Sommer 2008 wird in Deutschland von XDC ein Modell mit Virtual Print Fee angeboten. Die Kinos verpflichten sich, pro Jahr eine bestimmte Anzahl an Filmen der Majors zu spielen – ein hauptsächlich für große Kinoketten attraktives Modell. 3) Beim Filmtheaterkongress 2008 stellten der Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF) und PricewaterhouseCoopers das »100er-Modell« vor (siehe Beitrag von Rechtsanwalt Dr. Stefan Baur, Seite 18). Dabei sollen die Gesamtkosten für die Digitalisierung der 3.800 permanent betriebenen Kino-Säle in Höhe von 235 Mio. Euro so finanziert werden: 100 Mio. Euro von Verleihern, 100 Mio. Euro aus öffentlicher Hand und jedes Kino müsste 100 Euro pro Leinwand pro Monat zahlen, zu denen 275 Euro Betriebsmehrkosten kämen. I Träume in 3D Eine neue Dynamik entsteht durch die Renaissance von 3D. Das Potenzial hat die IMAX-Gruppe in ihren Spezialkinos seit Jahren erprobt. Dieses Format, das zehnmal so groß ist wie ein 35 mm-Bild, hat neben Naturdokumentationen 2004 dem animierten »Der Polar Express« in 3 D zum Durchbruch


Close Up | Im Südwesten beginnt die digitale Kinozukunft

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Kameras für das Filmakademie-Projekt »3D-Realfilm – Räumliches Sehen ohne Brille«

verholfen. Seitdem wurden über 25 Hollywood-Streifen durch ein Digital Remastering in 3 D-Versionen konvertiert. Das IMAX-Kino Sinsheim gehört zu den vier noch vorhandenen IMAX-Kinos in Deutschland und zeigt ausschließlich 3 D-Filme. Hollywood hat viele neue 3 D-Filme angekündigt und Regisseure wie James Cameron, dessen »Avatar« Ende 2009 in den USA in 3 D startet, sind begeistert von den neuen Möglichkeiten. Sogar erste Musikfilme wie »U2 3D« oder »Hannah Montana« wurden so gedreht. Experten sind sich jedoch einig, dass auch in 3 D vor allem die Inhalte stimmen müssen. Das europäische Publikum ist in diesem Punkt kritischer als das amerikanische, und in Deutschland ist die Resonanz in den 26 vorhandenen 3 D-Kinos eher zurückhaltend. »Es sind bestimmte Genres wie Action, SF oder Animation, bei denen es funktioniert, aber man wird sich nie mit der Freundin einen Liebesfilm mit 3 D-Brille ansehen. Es wird das 2 D-Kino niemals auch nur annähernd ersetzen«, fasst Carsten Schuffert seine Einschätzung zusammen. I Zentrale Datenbank zum digitalen Kino Eine wichtige Basis für die Koordination der Digitalisierung in Deutschland hat die Bewegte Bilder Medien AG aufgebaut. Ihre Plattform www.directcinema.de informiert über alle in Deutschland, Österreich und der Schweiz digital ausgestatteten Kinos, die bei ihnen verwendeten Systemen, Details zu den Sälen und über alle digital verfügbaren Filme. »So ist ein Instrument entstanden, mit dem die verschiedenen Marktteilnehmer aus ganz unterschiedlichen Perspektiven darauf zugreifen können. Verleiher können darüber ihre Filme disponieren und die Kinos den Stand der Belie-

ferung abfragen,« erklärt Schuffert den Hauptnutzen des Portals. Die Datenbank ist personengebunden und mit Passwort geschützt. Die Verschlüsselung digitaler Kopien erfolgt spezifisch für die einzelnen Leinwände und der von ihnen verwendeten Wiedergabesysteme. Es sind wesentlich mehr Informationen nötig, damit das Abspiel funktioniert. Ziel ist es, dass jeder digital verfügbare Film auf allen in Deutschland vorhandenen Systemen abspielbar ist – soweit vom Verleih gewünscht. Über das Portal können Kopien direkt bestellt oder Trailer und Teaser heruntergeladen werden. Diese zentrale Datenbank ist einmalig und die europäische Ausweitung angestrebt. I Inhaltliche Perspektiven Bei allen technischen, finanziellen und politischen Debatten um das digitale Kino kommen oft inhaltliche Diskussionen zu kurz. Wird es zu einer Verbreiterung des Programms kommen und zu einer Wiederentdeckung von RepertoireFilmen? Oder wird die Konzentration auf Blockbuster noch verstärkt? Die Veränderungen des Freizeitmarktes machen es notwendig, sein Publikum zu kennen und dessen spezifische Interessen gut zu bedienen. Der Zukunftsforscher Michael-A. Konitzer fasste in einem Filmecho-Interview die Perspektiven treffend zusammen: »Nach dem digitalen Rollout können – und sollten – Kinos nicht mehr nur Spielfilme anbieten, sondern, wie einzelne Betreiber schon jetzt, ihr Haus für jede Art von gemeinsamen Kultur- und Sportereignissen öffnen. Wichtig hierbei: ein Event muss erstklassig, einzigartig und live sein. Wenn ein Ereignis in der Gruppe mit all den Kommentaren und emotionalen Regungen in Echtzeit erlebt wird, ist das ein unvergleichlicher Effekt.« Text: Kay Hoffmann

Die Unterwasseraufnahmen fü die 3D-Dokumentation »Delfine und Wale« von J.-M. Cousteau wurden mit der Canon EOS 300D realisiert

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In Produktion

Der »Mirabellenstollen« in Stuttgart-Obertürkheim wurde zur Leitstelle der Katastrophenhelfer (v.l.n.r.): Helmut Zierl (Dirk Kammererer), Yvonne Catterfeld (Daniela Eisenach), Xaver Hutter (Rossi), Sheri Hagen (Martina Albers)

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Der Vulkan

Nach über zwei Jahren Recherche und Entwicklung produzierte die teamWorx Television & Film GmbH in Zusammenarbeit mit RTL vom 22. Juli bis 27. Oktober 2008 den großen Event-Zweiteiler »Der Vulkan«. Regie hatte Uwe Janson. Der Film beschreibt das Schreckensszenario eines Vulkanausbruchs in der Eifel und die damit verbundenen Folgen für die Menschen in dem Katastrophengebiet – ein realistisches Drama über einen gesellschaftlichen und logistischen Ausnahmezustand mitten in Deutschland. Vor dem Hintergrund einer unfassbaren Naturkatastrophe erzählt der Drehbuchautor Alexander Rümelin von Menschen in einem Spannungsfeld zwischen Ignoranz und Verantwortungsbewusstsein, zwischen Hilflosigkeit und Heroismus im Kampf um ihre Existenz, ihre Familien, ihre Heimat und ihr Leben. Im Zentrum der Geschichte steht das Schicksal der Bewohner des kleinen Eifelortes Lorchheim. Ex-Feuerwehrmann Michael Gernau (Matthias Koeberlin), der gemeinsam mit seiner Freundin Andrea Matting (Katharina Wackernagel) in Frankfurt ein neues Leben beginnen will, entscheidet sich angesichts der drohenden Katastrophe für seine Heimat. Er kann an der Seite der jungen Wissenschaftlerin Daniela Eisenach (Yvonne Catterfeld) vielen Menschen das Leben retten, doch der Preis ist hoch … Heiner Lauterbach spielt Bankdirektor Gerhard Maug, der seit Jahren über seine Verhältnisse lebt, was er jedoch seiner Frau Renate (Ursula Karven) und seiner Tochter Paula (Sonja Gerhardt) verheimlicht. Mit Katja Riemann, Armin Rohde, Pasquale Aleardi und Jenny Elvers-Elbertzhagen konnten weitere prominente DarstellerInnen gewonnen werden. Tatsächlich ist die Eifel heute immer noch vulkanisch aktiv, ein Vulkanausbruch erscheint nicht ausgeschlossen.

Namhafte Wissenschaftler und Experten haben das aufwändig produzierte Projekt begleitet. Ihre gemeinsame Vermutung: »Die Eifel steht vor einer neuen Phase der Aktivität«, die »in der allernächsten geologischen Zukunft« zahlreiche Eruptionen erwarten lässt. Am Laacher See etwa steigen Gase auf, die als klares Zeichen für eine Magmakammer gewertet werden. Um das Szenario eines solchen Ausbruchs realistisch darstellen zu können, wurde ein zerstörtes Kleinstadtzentrum originalgetreu nachgebaut – mit Geschäften, Wohnhäusern, Hotel, Cafés, Stadtbrunnen und sogar dem Flussbett. Dazu wurden ca. 3.000 qm Häuserfronten aufgebaut, 70 Tonnen Schutt sowie Dächer und Dachstühle von über 30 Häusern verarbeitet. Bis zu 35 Spezialisten arbeiteten acht Wochen fieberhaft daran, den Styroporfassaden ein realitätsnahes Aussehen zu verleihen. Für die Szenen direkt unterhalb des Vulkans in Erdrutsch- und Lavafeldern, glühendem Lavahagel und Ascheregen wurden mit riesigen Baumaschinen einige tausend Tonnen Erde bewegt. Sogar ein im Film durch die Druckwelle des Ausbruchs entstandener Windbruch musste erst geschaffen werden. Reisebusse, LKW und Jeeps wurden erworben, zu »Bundeswehrfahrzeugen« umgebaut. Notfall-Lager für tausende »Opfer« wurden mit Hilfe des Deutschen Roten Kreuzes und des THW aufgebaut, der Einsatz der Hilfskräfte realitätsgetreu dargestellt. Kaum ein Drehtag verging ohne den Einsatz von Pyrotechnikern und Spezialeffekten. Insgesamt waren rund 1.600 Komparsen im Einsatz. Sechs Tage lang war auch Baden-Württemberg Schauplatz von Dreharbeiten. In der im Odenwald gelegenen Bundeswehrkaserne Walldürn wurden »ausrückende Bundeswehrfahrzeuge und -soldaten« aufgenommen. Und in StuttgartObertürkheim diente der »Mirabellenstollen« als Kulisse für ein Lagezentrum, von dem aus der Krisenstab agiert. »Der Vulkan« ist mit einem Budget von knapp 9 Millionen Euro nach »Die Sturmflut« ein weiteres Rekordprojekt von teamWorx und RTL. Produzenten sind Nico Hoffmann, Klaus Zimmermann und Jürgen Schuster, Producerin ist Jean-Young Kwak. Text: Jean-Young Kwak

Buch: Alexander Rümelin Regie: Uwe Janson Kamera: Philipp Sichler Produktion: teamWorx Television & Film GmbH Koproduktion: RTL, World Distribution Telepool Munich, ZEN Productions Förderung: Filmstiftung NRW, FFF Bayern, MFG


In Produktion

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Am Set: Pariser Gasse, in der Henri Vier ermordet wird Unten: Skizze für einen Vorentwurf der Ludwigsburger Szenenbildner von derselben Gasse

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Henri Vier

2001 erwarb Regina Ziegler die Rechte für die Verfilmung von Heinrich Manns Roman »Henri Quatre«. Sieben Jahre hat es gedauert, bis das Budget von über 18 Millionen Euro aufgebracht war und die Dreharbeiten beginnen konnten. »Ich habe in kein Projekt von Ziegler Film in den letzen 35 Jahren mehr Leidenschaft und Energie, aber auch mehr Bereitschaft zum Risiko gesteckt als in dieses«, betont Regina Ziegler. »Ich habe das getan, weil es sich um einen der großen deutschen Stoffe der Weltliteratur handelt, der aus unerfindlichen Gründen bis heute nicht die gebührende Aufmerksamkeit gefunden hat. Ich wünsche mir, dass sich das mit unserem Projekt nun ändert.« Als Koproduzenten für die große internationale Kinoproduktion konnte Regina Ziegler u. a. die französische Produktionsfirma GeTeVe, das spanische Institut del Cinema Catalá/ICC und Wega Film aus Österreich gewinnen. Auch für Regisseur Jo Baier (u. a. »Stauffenberg«) ist es ein Herzensprojekt, das Größte und Anspruchvollste, das er bisher in Angriff genommen hat. Ausgehend von dem berühmten zweibändigen Roman Heinrich Manns »Die Jugend des Königs Henri Quatre« und »Die Vollendung des Königs Henri Quatre« entwickelte er gemeinsam mit der Producerin und Mitautorin Cooky Ziesche ein großes Spielfilmprojekt. Jo Baier: »Einen Kostümschinken über einen französischen König der Renaissance wollten wir nicht drehen! Ich will, in historischem Gewand, einen modernen Film erzählen. Ich möchte, dass man begreift, warum wir diesen Film machen mussten. Weil es um Humanismus geht in einer inhumanen Zeit, weil wir die Toleranz gegen den Fanatismus ins Feld führen, die Menschenliebe gegen den Hass. Wir beschreiben eine böse, geradezu leidenschaftlich böse Gesellschaft der Intrigen, des schrankenlosen Machtanspruches und der Menschenverachtung. Inmitten dieser Gesellschaft gibt es einen, der das Ideal des Humanismus bis zu seinem – gewaltsamen! – Tod lebt und in seinem Herzen trägt: Henri.« Für die Hauptrolle konnte der französische Shootingstar Julien Boisselier gewonnen werden, der 2007 mit dem

Lumiere Award ausgezeichnet wurde. An seiner Seite spielen der katalanische Schauspieler Roger Casamajor (»El Laberinto del Fauno«), Karl Markovics (»Die Fälscher«), Armelle Deutsch (»Le malade imaginaire«) und Chloe Stefani (»Marquise de Pompadour«). Auch auf deutscher Seite begeistert ein Starensemble Joachim Król (»Der bewegte Mann«), Ulrich Noethen (»Ein fliehendes Pferd«), Andreas Schmidt (»Sommer vorm Balkon«), Hannelore Hoger (»Bella Block«), Devid Striesow (»Die Fälscher«), Gabriela-Maria Schmeide (»Halbe Treppe«), Christine Urspruch (»Sams«), Wotan-Wilke Möhring (»Hardcover«), Sven Pippig (»Vier Minuten«) und Sandra Hüller (»Requiem«) wagen die Reise in die Renaissance. Szenenbildner Klaus-Peter Platten, der den Studiengang Szenenbild an der Filmakademie Baden-Württemberg leitet, hat seine Mitarbeiter vor Ort gefunden. Über zwei Monate wurde in Ludwigsburg an den Entwürfen für das Szenenbild von »Henri Vier« gearbeitet. Es entstanden erste Handzeichnungen und Skizzen am Computer, dann folgten Werkund Detailentwürfe, die durch den Bau von Arbeits- und Detailmodellen immer wieder überprüft wurden. Insgesamt arbeiteten an diesem Prozess sechs Architekten und Grafiker. Schließlich wurden die Einzelentwürfe zum Vorentwurf des Szenenbildes zusammengefügt. Am 25. August 2008 begannen die Dreharbeiten. Am 21. Dezember fiel die letzte Klappe. Der Kinostart im Verleih von Central Film ist für den Jahreswechsel 2009/10 geplant. Text: Cooky Ziesche

Buch: Jo Baier, Cooky Ziesche || Regie: Jo Baier Kamera: Gernot Roll Produktion: Ziegler Film GmbH & Co. KG Koproduktion: GeTeVe (Frankreich), Institut del Cinema Catalá/ ICC (Spanien), Wega Film (Österreich), WDR (federführend), BR, SWR, MDR, NDR, ORF, DEGETO, France 2, B. A. Produktion GmbH der Arri Group, Magic Media Company Förderung: Filmstiftung NRW, Medienboard Berlin-Brandenburg, fff Bayern, FFA, dfff, MFG

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In Produktion

Silvana Santamarias Film wird in der SWR-Reihe »Junger Dokumentarfilm« ausgestrahlt werden. Das gleichnamige Förderprogramm für junge Dokumentarfilmregisseure wurde 1999 von der MFG Filmförderung, der Filmakademie und dem Südwestrundfunk initiiert.

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Kosovo-Kosova

»Kosovo-Kosova« erzählt die Geschichte von Haki Resch. Er gehört der Minderheitengruppe der »Ägypter« an, die schon vor dem Krieg von den Serben und heute von den Albanern diskriminiert werden. Haki wohnt seit 15 Monaten in einem 80-Familien-Dorf in der Nähe von Gjakova, das ungefähr 70 Kilometer von Prisˇtina entfernt liegt. Bevor er zurück in den Kosovo kam, hatte er 18 Jahre lang in Deutschland gelebt. Er ist mit einer deutschen Frau verheiratet und hat mit ihr zwei Söhne, die zwei und drei Jahre alt sind. Die Familie Resch wurde getrennt, weil Haki abgeschoben wurde und daran vielleicht auch selbst schuld war. Er ist 28 Jahre alt. Haki lebt im Kosovo in einem kuriosen Spannungsfeld. Gegen die bittere Armut kämpft man entweder, in dem man auf der nahe gelegenen Mülldeponie Wertstoffe aussortiert oder mit »kleinen« Geschäften zu etwas Geld kommt. Gegen die Willkür der Polizei wehrt man sich durch den Zusammenhalt des kleinen Ortes. Und der drohenden Entfremdung von der Familie in Deutschland stemmt man sich mit stundenlangen Telefongesprächen entgegen. Haki ist im Kosovo gelandet, weil er nicht anders kann, aber doch gerne anders wäre. Die Regisseurin Silvana Santamaria war bereits im Mai 2007 im Kosovo, weil sie für ihren Film »Status: Geduldet« die Lebensverhältnisse festhalten wollte, die einer Familie drohen, falls sie abgeschoben würde. Dabei lernte sie den jungen Mann kennen. Er war gerade im Kosovo angekommen und voller Hoffnung, bald zu seiner Frau und seinen Kindern zurückkehren zu dürfen. Die Lebensbedingungen, unter denen er und die anderen Dorfbewohner leben müssen, waren erschreckend. Fast das ganze Dorf war auf

die nahegelegene Mülldeponie angewiesen, um durch das Sammeln von Wertgegenständen wenigstens das Überleben zu sichern. Die albanische Polizei verprügelte willkürlich vermeintliche Diebe. Eingesperrt und diskriminiert lebten Roma, Ashkali und »Ägypter« in dieser Siedlung in der Ungewissheit, ob sie morgen noch genug zu essen haben werden. Immer wieder besuchte Silvana Santamaria Haki Resch im Kosovo und seine Frau und die Kinder in Deutschland. Sie begann schon bald, zusammen mit dem Kameramann Willi Böhm und Tonmann Helmar Jungmann Bildmaterial zu sammeln. Im Frühsommer 2008 war dann der Hauptdreh. Haki war mittlerweile 15 Monate im Kosovo und seine Lebensumstände, familiären Bindungen und Perspektiven hatten sich verändert. Die zehn Jahre seiner Kindheit im Kosovo holten ihn wieder ein. Er begann, seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Er richtete das Familiengrab her, sprach wieder mit seinem Bruder, zu dem er früher ein schlechtes Verhältnis hatte und der auch im Dorf lebt. Er baute sich eine kleine Parallelexistenz zu Deutschland auf. Trotzdem pflegte er weiter den intensiven Kontakt zu seiner kleinen Familie in der Ferne, die selbst in Schwierigkeiten geriet. Einer der Söhne musste operiert werden. So war es unmöglich, dass sie zu ihm kamen. Immer wieder sagte Hakis Frau den Besuch ab. Doch im Juli 2008 war es endlich soweit. Text: Christian Drewing, Silvana Santamaria

Buch | Regie: Silvana Santamaria Kamera: Willi Böhm Produktion: Eikon Südwest GmbH Koproduktion: Filmakademie Baden-Württemberg, SWR Förderung: MFG


In Produktion

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Schwere Geburt

In Koproduktion mit Studenten der Filmakademie und dem SWR hat av independents erneut einen »Jungen Dokumentarfilm« produziert. Nach einer intensiven Drehzeit im Sommer 2008 steht das Projekt nun vor der Fertigstellung. Der Film »Schwere Geburt« begleitet die 26-jährige Katja, die zusammen mit ihrer kleinen Tochter im Stuttgarter Weraheim für junge Mütter lebt. Wie viele junge Frauen glaubt auch Katja, keine gute Mutter zu sein. Im Alltag fühlt sie sich mit ihrem Kind oft überfordert. Von ihrem Freund bekommt sie nicht den emotionalen Halt, den sie sich wünscht. Auch beruflich fehlt ihr eine Zukunftsperspektive. Katja durchlebt die Höhen und Tiefen des Mutterseins. Doch schließlich erkennt sie, dass mit der Geburt eines Kindes auch eine Mutter geboren wird, die in ihre Rolle und ihre Verantwortung erst hineinwachsen muss. Mit dieser Erkenntnis befreit sich Katja allmählich von den erdrückenden Erwartungen ihrer Umwelt. Es gelingt ihr, die Energie zu schöpfen, die nötig ist, um ihr Leben aktiv zu gestalten. »Schwere Geburt« ist der Diplomfilm der Regiestudentin Christa Pfafferott an der Filmakademie Baden-Württemberg, die mit »Fest der Alten« bereits 2007 einen »Jungen Dokumentarfilm« für den SWR drehte. Producerin Kathrin Tabler, Produktionsstudentin der Filmakademie, setzte nach »Fest der Alten« die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Pfafferott fort. Nachdem der SWR seine Unterstützung als Koproduzent zugesagt hatte (Redaktion: Gudrun Hanke-El Ghomri), konnten die Beiden Hans-Hinrich Koch als ausführenden Produzenten gewinnen. Gefördert wurde das ambitionierte Dokumentarfilmprojekt von der MFG. Die Wahl des Produktionsstandorts und somit auch die Suche nach einer geeigneten Protagonistin fiel bewusst auf

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Stuttgart. Es war ein besonderes Anliegen der FilmemacherInnen, eine Geschichte aus dem unmittelbaren Lebensumfeld zu erzählen. Statt langer Reisen zum Drehort sollte eine innere Reise in die Gedankenwelt der Protagonistin stattfinden, in den Mikrokosmos ihrer Familie und die mit dem Mutterbild verbundenen Erwartungen der Gesellschaft. Die Zusammenarbeit zwischen den Studentinnen und der Produktionsfirma av independents orientierte sich am zentralen Grundgedanken der SWR-Reihe »Junger Dokumentarfilm«. Produzent Hans-Hinrich Koch ließ völlige künstlerische Freiheit, stand jedoch in kreativen und organisatorischen Fragen jederzeit beratend zur Seite. Dies verlieh der Arbeit von Christa Pfafferott und Kathrin Tabler einen geschützten Rahmen, in dem sie sich mit ihrem Diplomfilm kreativ verwirklichen und weitgehend unabhängig agieren konnten. In den Bereichen Kamera und Schnitt wurde ebenfalls auf Talente der Filmakademie gesetzt. So war FilmakademieStudent Stevo Arendt für die Bildgestaltung verantwortlich. Absolvent Frank Brandstetter, der bereits die letzten beiden Filme von Christa Pfafferott geschnitten hatte, wurde erneut als Cutter engagiert. Tonmeister war Julian Peuker. Für die Musikkomposition wurde Alex Cortex verpflichtet. Fertiggestellt wird der Film im Februar 2009. Ein Sendetermin im Rahmen der SWR-Reihe »Junger Dokumentarfilm« stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Text: Kathrin Tabler

Buch | Regie: Christa Pfafferott Kamera: Stevo Arendt Produktion: av independents Film & TV GmbH Koproduktion: SWR Förderung: MFG

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In Produktion

Die junge Slowakin Martina kümmert sich um den 84-jährigen Max (oben) … unter den kritischen Blicken seiner Frau Lore (unten)

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Die Haushaltshilfe

Januar 2008: Die Stimme einer sympathischen, älteren Frau, Lore (75), erzählt mir am Telefon, dass sie über ihre Agentur von meinem Dokumentarfilmprojekt »Die Haushaltshilfe« gehört hat. Sie lädt mich zu sich nach Hause ein. Wieder eine neue Chance bei der nicht einfachen Suche nach Protagonisten, denn die Vermittlungsagenturen für osteuropäische Haushaltshilfen halten sich sehr bedeckt. Ich mache mich sofort auf den Weg nach Allensbach am Bodensee. Martina, eine junge, schüchterne Slowakin, macht mir die Tür auf. Die Luft riecht nach Medizin und Desinfektionsmitteln. Lore sitzt im Rollstuhl. Ihr Mann Max (84) ist seit fünf Jahren bettlägerig: Für mich zunächst zwei blaue Augen, die mir über den Rand eines riesigen Pflegebettes mitten im Wohnzimmer zuzwinkern. Max und Lore sind seit 48 Jahren verheiratet. Lore und Martina sitzen in einem herrlichen Wintergarten und räumen die Bücher weg. Die alte Dame hat gerade ihrem slowakischen Hausmädchen eine Deutschstunde erteilt. Martina (29) pflegt das Ehepaar in deren eigenen vier Wänden. Alle Drei bemühen sich, mir klar zu machen, dass sie mit dieser Lösung zufrieden sind. Eine moderne Familie, zusammengehalten durch einen wirtschaftlichen Faktor. Lore hat das Haus seit drei Jahren nicht mehr verlassen. Martina hat täglich zwei Stunden Freizeit, die sie am Bodensee verbringt. Mein Film wird sich also hauptsächlich in diesen drei Räumen abspielen. Ich spüre eine unterschwellige Spannung zwischen den beiden Frauen. Juli 2008: Wir drehen und sind seit Wochen in der Wohnung. Ich habe das Gefühl, dass ich mir die heißesten Tage des Sommers ausgesucht habe. Vorsichtig schleichen mein Kameramann Inigo Westmeier und ich in der Wohnung

herum, suchen nach neuen Einstellungen. Inzwischen kennen wir jedes Stück Tapete. Mein Tonmann Clemens Becker schließt das Fenster. Alle schwitzen, Max schläft. Unter der Beobachtung von Lore bauen wir vor seinem Bett die Kamera auf. Auch Lampen müssen noch aufgestellt werden, alles ganz leise. Mein Kameramann und ich sind uns einig über die Brennweite. Schärfe ist gezogen. Wir warten bis Max aufwacht und Martina ihm etwas zu trinken gibt. Das tut sie jeden Tag um Punkt 15.00 Uhr. Sie wartet ebenfalls. Max fängt an sich zu bewegen. Kamera läuft. Martina flüstert und streichelt ihn sanft wach. Er macht die Augen auf und will trinken. Alles langsam wie in Zeitlupe. Auf einmal hört er auf zu atmen. Ich bekomme Panik. Hatschi! Er musste niesen. Martina freut sich über die plötzliche Energie, lächelt ihn an, hält seine Hand, wischt ihm die Nase. Lore ist eifersüchtig, kommt sofort angefahren, gibt Anweisungen: »Er muss mehr trinken, hat doch nur noch eine Niere.« Wir mit unserer Kamera stehen im Weg, müssen blitzschnell umbauen. Lore kommt mit ins Bild. Martina reagiert auf den Befehlston, doch das Lächeln ist ihr aus dem Gesicht gewichen. Der Dreh mit Lore und Max hat uns sehr bewusst gemacht, dass Lebenszeit etwas sehr Kostbares und Begrenztes ist. Und Martina opfert ihre jungen Jahre, um einem deutschen Ehepaar einen angenehmen Lebensabend zu ermöglichen. Hier wird nicht mit Arbeitskraft gehandelt, sondern mit der Lebenszeit von osteuropäischen Frauen. Der Film ist ein Diplomprojekt der Filmakademie BadenWürttemberg und wurde im Rahmen der SWR-Reihe »Junger Dokumentarfilm« sowie der MFG Filmförderung und dem Caligari Filmförderpreis realisiert. Er wurde im Februar 2009 fertiggestellt. Text: Anna Hoffmann

Buch I Regie: Anna Hoffmann Kamera: Inigo Westmeier Produktion: sommerhaus filmproduktion Jochen Laube, Stephan Grobe Förderung: Caligari Filmförderpreis, MFG


In Produktion

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Tiere der Großstadt

»Ein Waschbär überlebt eine Seereise in einem Container mittels Bier- und Hundefutterdosen«. Diese kurze Zeitungsnachricht inspiriert uns zu dem Skript für den Animationsfilm »Tiere der Großstadt«. Der Stoff erhält Drehbuchförderung von der MFG Filmförderung und wird weiterentwickelt. Beate Ehrmann unterstützt das Projekt dramaturgisch. An der endgültigen Fassung des Drehbuchs ist Susan Schulte maßgeblich beteiligt. Im Storyboard wird jede Einstellung der Geschichte skizziert: Das Leben in N.Y. City ist rau, das merkt Charles Miller, der Waschbär vom Land, sofort. Futter und Wohnraum sind knapp, die Tiere der Großstadt eher hart als herzlich. Enttäuscht verlässt Charles die Stadt auf einem chinesischen Frachter – leider eine Verwechslung, der noch andere Missgeschicke folgen sollen. Gut, dass es auch Freunde gibt – und glückliche Zufälle. Die MFG fördert zusammen mit dem BKM auch die Produktion und wir beginnen mit dem Charakterdesign der Tierfiguren. Nach genauen Zeichnungen werden Plastilinmodelle und für die meisten Charaktere mimisch verschiedene Gesichter gefertigt. Um die Figuren bespielbar zu machen und vervielfältigen zu können, müssen Formen gebaut werden. Für alle Tiere entstehen bewegliche Skelette. Nach dem Abformen kann die Figur zum ersten Mal getestet und ausprobiert werden. Unsere Darsteller, die vier Waschbären, der Hund und die Katze, der Seevogel und die Spinne, sind bereit für ihren Auftritt. Als Basis für die Animation werden im Tidalwave Studio in Karlsdorf die Stimmen der Tiere aufgenommen. Schauspieler des Staatstheaters Karlsruhe, André Wagner, Jannek Petri und Friedhelm Becker, sprechen Waschbär, Hund und Vogel. Die Schauspielerin Katharina Giesbertz gibt der Katze ihre Stimme und Wogong Zhang spricht die Chinesen. Parallel nehmen die

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miniaturisierten Sets und Requisiten der Großstadt Gestalt an – alles gerät prächtig, genau wie wir uns das vorgestellt haben. Dann wird gedreht – Stopptrick – Bild für Bild. In unserem Studio arbeiten wir an zwei Sets. In einem der Sets ist der »Drehort« aufgebaut, im anderen sind Einstellungen vor Grün oder Blau möglich. Jede Situation wird genau geplant, eingerichtet und beleuchtet. Die Animation kontrollieren wir über Videoausspiegelung und fotografieren in 2 K-Auflösung. Fast alle Bilder werden digital bearbeitet, Composings erstellt und Effekte hinzugefügt. So entsteht die Welt der »Tiere der Großstadt« mit Häuserkulissen, ziehenden Wolken, Regen und Wellen. Das Sound- und Musikkonzept des in Marbach lebenden Komponisten Oliver Heise pointiert jede Situation des Films und kreiert so ein einheitliches Kleid für den Film, wobei ein kleines Orchester die Musik der Tiere einspielt. Mit den Schauspielern Florian Stiehler und Antonio Brunetti entsteht neben der deutschen Version auch eine englischsprachige für den internationalen Markt. Als Ende 2008 unser 17-minütiger Animationsfilm »Tiere der Großstadt« fertig ist, wird das Material bei Spot Service auf 35 mm ausbelichtet. Nun sind die Tiere auf dem Weg zu den Festivals. Text: Christin Schindler

Buch | Regie: Christin Schindler, Claus Bäuerle Produktion, Animation: Christin Schindler, Claus Bäuerle Musik und Sounddesign: Oliver Heise Förderung: BKM, MFG

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In Produktion

In der Welt des Films heißt es Laufen lernen. Für die beweglichen Posen des Raben Socke (hier vor 3D-Hintergund) hat Studio 88 hunderte Skizzen angefertigt

Aus den Regionen IP

»Der kleine Rabe Socke« Steckbrief der Kinofilm-Produktion von Studio 88

Titel: »Der kleine Rabe Socke – Gemeinsam bin ich stark« Vorlage: Basierend auf den beim Esslinger Verlag J. F. Schreiber GmbH seit 1996 erscheinenden Büchern von Autorin Nele Moost und Illustratorin Anett Rudolph hat Akkord Film Produktion GmbH die umfangreichen Verfilmungsrechte für die Figur und ihren Kosmos erworben und auf die Koproduktionsgemeinschaft mit Studio 88 GmbH Baden-Baden übertragen. Verkäufe: Über drei Millionen Bücher haben sich seit dem Erscheinen des ersten Bilderbuches allein in Deutschland erfolgreich verkauft. Hinzu kommen zahlreiche Merchandisingprodukte, Hörspiele usw. Damit gehört »Der kleine Rabe Socke« zu den bestverkauften Pre-School-Titeln auf dem deutschen Markt. Qualität: Die mit Witz und Gefühl erzählten Erlebnisse des Raben sind in jedem Band einzigartig und liebevoll illustriert. Dank der hohen Qualität der Texte und Illustrationen erfreut sich die Marke sehr großer Beliebtheit bei Jung und Alt. Zielgruppe: Kernzielgruppe sind 3- bis 8-Jährige, Eltern und Großeltern als Meinungsbildner. Inhalt: Angelehnt an das erfolgreiche Buch »Alles erlaubt«, wird der Film für die Zielgruppe nachvollziehbar und positiv erlebbar einen großen dramaturgischen Bogen spannen und

gleichzeitig die beliebtesten Highlights der bekanntesten Bücher szenisch erzählen. Partner: Telepool bekundet bereits starkes Interesse, den Weltvertrieb zu übernehmen. Gespräche mit einem weiteren europäischen Koproduzenten werden geführt. Marktanalyse: »3 Rosen« (Berlin) hat analysiert, dass für den Film mit einer bereits so gut eingeführten Hauptfigur ein großes Vermarktungspotenzial sowohl im Kino als auch auf dem DVD-Markt vorhanden ist. Drehbuch: Die Autorin Katja Grübel arbeitet zur Zeit unter Federführung von Akkord Film an der zweiten Drehbuchfassung. Animation: Design und Look des Films sollen die Atmosphäre der Bücher wiedergeben. Eine klassische 2D-Animation bei den Figuren mit einem 3 D-Anteil bei Hintergründen und Gegenständen wird federführend von Studio 88 Baden-Baden hergestellt. Förderung: Mit Hilfe einer Projektvorbereitungsförderung der MFG Filmförderung entstehen zur Zeit die Basisarbeiten am Artwork wie zum Beispiel die Erstellung einer Design-Bible sowie das Drehbuch. Beider Fertigstellung ist für das erste Quartal 2009 geplant. Zeitplan: Stoff- und Animationsentwicklung sollen bis Sommer 2009, die Kino-Fassung bis Winter 2010 fertiggestellt sein. Länge: Ca. 75 Minuten Auswertung: Kino- und DVD Text: Roland Junker

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Film fördert Tourismus

Wenn attraktive Bilder aus Region und Land ein Millionenpublikum erreichen, ist dies nicht nur ein hervorragendes Marketing für den Filmstandort, sondern kann im Idealfall zu einem spürbaren Wachstum des Tourismus führen. Fernsehreihen wie »Der Bulle von Tölz« oder »Die Schwarzwaldklinik« sowie die verschiedenen Schauplätze der Tatort-Krimis erzeugen einen unschätzbaren Werbe- und Imageeffekt für die jeweilige Region. Das Thema »Film & Tourismus« wird auf einer Konferenz am 20./21. März 2009 in Marseille Marketingstrategien und mögliche Synergieeffekte intensiv beleuchten. Die Französische Film Commission/Film France lädt hierzu alle interessierten Film Commissions und Tourismusboards ein. www.eufcn.net www.film.region-stuttgart.de


In Produktion

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Abschlussarbeit an der Akademie für darstellende Kunst, realisiert mit Hilfe der Film Commission Region Ulm

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EUFCN auf der Berlinale

Das European Film Commissioner Network ist erstmalig mit einem Gemeinschaftsstand im European Film Market der Berlinale vertreten. 26 europäische Film Commissions werben dort für ihre Film-Regionen. Die Film Commission Region Stuttgart und die Film Commission Metropolregion Rhein-Neckar sind mit dabei. www.eufcn.net www.film.region-stuttgart.de

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Polyphon goes South

Eine der größten deutschen Produktionsfirmen ist nun auch in Freiburg vertreten: Zum Jahresanfang 2009 bezog die in Hamburg ansässige »Polyphon Film- und Fernsehgesellschaft GmbH« (u. a. »Traumschiff«, Schwarzwaldklinik«, »Doctor’s Diary« »Familie Dr. Kleist«, »Pfarrer Braun«) ihre neuen Räumlichkeiten, die vom location office region freiburg in Zusammenarbeit mit einer Immobilienfirma vermittelt werden konnten. »Wir waren vom ersten Moment angetan von der offenen Aufnahme und den produktiven Begegnungen hier in Freiburg«, erklärte Christoph Bicker von Polyphon Südwest. Erstes Fernsehprojekt der »Neuen« im Freiburger Raum ist im Frühjahr die Fortsetzung der Serie »Tiere bis unters Dach«. Die ersten beiden Teile wurden im Herbst vergangenen Jahres gedreht. Für die insgesamt dreizehnteilige Reihe lässt die ARD 28-minütige Episoden produzieren, wobei der SWR federführend ist. Unter der Regie von Jörg Grünler (»Neger, Neger, Schornsteinfeger«) stehen Heikko Deutschmann und Floriane Daniel u. a. vor der Kamera. »Wir finden hier eine optimale Mischung aus einmaligen Drehorten und viel Talent. Aus mehr als 500 begeisterten Kindern der Region haben wir 15 Rollen gecastet – mit tollem Ergebnis«, schwärmt Produzentin und Geschäftsführerin Beatrice Kramer. Und auch die Infrastruktur stimme in Freiburg. Das location office region freiburg hat dazu in langjähriger Unterstützungsarbeit wesentlich beigetragen. www.locoff.de

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»Escortservice« feiert Premiere im Ulmer Xinedome

Im Februar 2009 präsentiert die Film Commission Region Ulm im Xinedome die Premiere des in Ulm gedrehten Kurzfilmdebüts »Escortservice«. Anna Mönnich, Absolventin der Akademie für darstellende Kunst in Ulm, schrieb zusammen mit Hauptdarsteller Manuele Pilloni das aktionsreiche, skurrile und aufwändig zu realisierende Drehbuch für das Science-Fiction-Märchen in wenigen Tagen. In der Produktion war sie für Regie, Drehbuch und Organisation zuständig, daneben betätigte sie sich auch selbst als Darstellerin. Die Suche nach den richtigen Locations war nicht einfach, doch dank der Unterstützung der Film Commission Region Ulm wurden schließlich trotz des engen Zeitrahmens alle benötigten Drehorte gefunden. In einer Halle in Senden wurde das Soundoffice installiert und eine 60 qm große Druckerhalle im ehemaligen Daiber-Areal wurde für die Dreharbeiten ausgeräumt, neu gestrichen und den Anforderungen des Filmteams entsprechend umgebaut. Kinoqualität erlangte der Sound mit Unterstützung des Meloton Studios München. www.film.regionulm.de

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In Produktion

Hoch genug für das Treppenhaus im

Hergestellt mit Equipment aus der

Film von Produzent Rüdiger Heinze –

Überwachungstechnik

die Halle im Remstal

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»Das Zimmer« – Acht Meter hoch!

Die ersten Dreharbeiten zum MFG-geförderten Spielfilm »Das Zimmer«, den die Ludwigsburger Zum Goldenen Lamm Filmproduktion mit dem Hessischen Rundfunk und arte herstellt, fanden im November 2008 in Marokko statt. Seit 20. Januar 2009 wurde in der Region Stuttgart gedreht. Die Haupthandlung des Films spielt in einer leerstehenden Wohnung. Die Szenenbildnerin Anne Schlaich hatte das Set entworfen, das in einer geeigneten Halle nachgebaut werden musste. Aufgrund spezieller Anforderungen an die gesuchte Location wie zum Beispiel die besondere lichte Höhe, gestaltete sich die Objektsuche zu Beginn schwierig. Doch nach zahlreichen Recherchen der Film Commission Region Stuttgart und dank der Unterstützung durch regionale Wirtschaftsförderer war man schließlich erfolgreich: In der Gemeinde Korb im Remstal wurde die passende Halle (ehemaliges Schnitzer-Areal) gefunden. Dort stand dem Team aufgrund eines Deckendurchbruchs zwischen den Stockwerken die benötigte Raumhöhe von mindestens acht Metern zur Verfügung. Das Drehbuch zum Film stammt von Michael Dreher, der auch die Regie führt. Die Film Commission hatte den Produzenten u. a. zwei weitere Möglichkeiten zur Auswahl gestellt: das »Salamander Areal« in Kornwestheim sowie die große »Werfthalle Göppingen«. Dieser denkmalgeschützte, ehemalige Flugzeughangar mit einer Gesamtfläche von 4.500 m2 und einer Höhe von 10,5 m ist zusätzlich mit reichlich Büro- und Künstlerräumen inklusive Dusche/WC ausgestattet. Für Dreharbeiten gleichermaßen wie für Veranstaltungen jeder Art bestens geeignet. www.film.region-stuttgart.de www.productionguide.de || www.locationguide.de

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Mannheimer Thriller für Max Ophüls Preis nominiert

Als Produktionsfirma Projekt Gold hat das Autoren- und Regie-Duo Mario A. Conte und Simone Wendel aus Mannheim seit 2005 bereits mehrere Dokumentationen und Spielfilme realisiert. Der 63-minütige Thriller »Record 12« mit Meret Becker in der Hauptrolle erlebt als einer der elf Nominierten im Wettbewerb um den Max Ophüls Preis in der Kategorie »Mittellanger Film« seine Uraufführung. Gedreht wurde »Record 12« an zwei idyllischen Pfälzer Schauplätzen. Dank der großzügigen und gastfreundlichen Unterstützung in der Region waren es optimale Locations. »Record 12« fesselt auf eine subtile Weise, fordert den Zuschauer zum Verfolgen und Enträtseln auf und erzeugt eine beklemmende Atmosphäre durch die komplexe Überwachungsästhetik: Eine Frau wird in ihrem Haus von Kameras beobachtet. Plötzlich schließen sich die Rollläden und das Haus wird komplett verriegelt. Ihr wird allmählich klar, dass sie eine Gefangene in ihren eigenen vier Wänden ist. Gefördert wurde der Abschlussfilm der Hochschulen FH Mainz (Mario A. Conte) und FH Darmstadt (Simone Wendel) mit Mitteln der Hessischen Filmförderung und der Rheinlandpfälzischen Medien- und Nachwuchsförderung. Momentan arbeiten die beiden u. a. an einem ThrillerDrehbuch, dessen Entwicklung von der MFG Filmförderung unterstützt wird. Projekt Gold wird in Kürze »Record 12« in einer interaktiven Multi-Angle-DVD-Fassung vorlegen, bei der die Zuschauer selbst die Überwachungskameras ansteuern können. www.projekt-gold.de


In Produktion

Erfolgreicher Kurzfilm: »No Room for Gerold« von Animationskünstler Daniel Nocke und … Erfolgreiche Auftragsproduktion: Der animierte Regenschirm präsentiert im ZDF seit Jahren das Wetter (unten)

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20 Jahre jung: Studio Film Bilder ist eine Marke für Animation

»Wir widmen uns seit 20 Jahren dem Trickfilm in allen Spielarten. Unser Fokus liegt dabei auf der Kreation – zeitgemäß und originell in Design und Storytelling. Bei der Realisation kombinieren wir traditionelles Animationshandwerk mit avancierter Computertechnik«, sagt die Produktionsleiterin Simone Fischer, die zum Kernteam gehört, das in der Fabriketage im Stuttgarter Osten voller grafischer und filmischer, digitaler und analoger Produktionsmöglichkeiten arbeitet. Produzent ist Thomas Meyer-Hermann und Tobias Pfeiffer der technische Leiter. Dazu kommt ein fester Kreis von namhaften Regisseuren, Animatoren, Designern und Technikern, aus dem sich je nach Auftrag und Anforderung das Projekt-Team bildet. Das Besondere ist die zweigleisige Arbeit. Parallel zur Auftragsproduktion entstanden jedes Jahr ein oder zwei künstlerische Kurzfilme. »Kunst und Kommerz sind bei unseren TV-Serien und den geplanten Langfilmen kein Widerspruch«, erläutert Simone Fischer. Diese Projekte basieren auf den Eigenkreationen der unabhängigen Kurzfilme und nutzen gleichzeitig die professionelle Struktur und die Marktorientierung der Auftragsproduktion. Ein Schwerpunkt im Auftragsbereich ist animiertes TV-Design: Neben Jingles für TV-Sender wird zum Beispiel das ZDF-Wetter nach dem Heute-Journal seit fünf Jahren von dem mit StopMotion animierten Regenschirm präsentiert. Tanzende Kühe für Südmilch waren die ersten Werbefiguren, die von Film Bilder-Zeichnern zum Leben erweckt wurden. Für Spielfilme wie »Joey« (Roland Emmerich), einer der ersten Film Bilder-Aufträge, »Lola rennt« und »Die drei Räuber« hat das Studio Special Effects gezeichnet, Titel und animierte Szenen hergestellt. Nicht zuletzt solche Dienstleistungen waren es, die das Studio zur Initiierung eigener

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Langfilmprojekte anregten: »Mirrorland« von Phil Mulloy und »Jesus« von Andreas Hykade sind noch nicht vollständig finanziert. In der Musikszene hat sich das Studio früh einen Namen gemacht. Der Cartoonclip »Zehn kleine Jägermeister« verhalf den Toten Hosen fünf Wochen lang auf den Platz 1 der Charts und wurde mit dem Echo Award 1996 belohnt. Das Knetvideo »Ich wär so gern so blöd wie du« für Tic Tac Toe erhielt den Preis für den besten Werbefilm auf dem Trickfilmfestival in Annecy. Ausnahmslos alle Musicclips liefen auf Viva oder MTV, viele Songs landeten in den Top-Charts. Computerspiele sind ein Aufgabenfeld, in dem Studio Film Bilder erste Erfahrungen sammelt und mit den beiden interaktiven Filmen zur Serie »TOM & das Erdbeermarmeladebrot mit Honig« eine ambitionierte eigene Spielentwicklung ins Netz gestellt hat. Neben der Auftragsarbeit fand eine ganze Reihe unabhängig produzierter Kurzfilme den Weg vom Zeichentisch auf die Kinoleinwand, zum größten Teil mit Unterstützung der MFG Filmförderung. »Rubicon«, »Yankale«, »Mr. Chocolate«, »Die Schöpfung«, »Ring of Fire«, »Der moderne Zyklop«, »Die Strafe Gottes«, alles Filmtitel, die auf Festivals rund um den Globus Aufmerksamkeit erregten und mit über 100 Preisen ausgezeichnet wurden. Zwei jüngere Werke sind besonders erfolgreich: »Kein Platz für Gerold« von Daniel Nocke und »The Runt« von Andreas Hykade. »Animierte Trickfilmserien sind ein neuer Schwerpunkt«, so Fischer. »Nach Mini-Serien wie ›Karl Anton‹ und ›German Deathmatch‹ versuchten wir uns im bisher größten Studioprojekt, der TOM-Serie (s. S. 35). Mit ›The Bunjies‹ ist eine weitere Serie in Vorbereitung: vier schulpflichtige Häschen in der stärksten Rock’n’Roll-Band der Welt.« Aus Anlass des Firmenjubiläums zeigt das Ottawa International Animation Festival im Oktober 2009 eine Retrospektive des Studios, das dort 2008 mit »The Bunjies« am Wettbewerb teilnahm. Zuvor kann man die Schau vom 14. bis 19. April beim Filmfest Dresden erleben. Und im Rahmen des Internationalen Trickfilm-Festivals in Stuttgart steigt eine große Jubiläumsparty. www.filmbilder.de

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Nachgefragt

Together for your film

Nachgefragt Kultur- oder Wirtschaftsförderung: Der sogenannte »Digital Rollout« in den Kinos ist seit geraumer Zeit ein viel diskutiertes Thema. Vor allem über die Frage, wer die anstehenden Investitionskosten tragen soll, wird leidenschaftlich gerungen. In diesem Heft befasst sich Rechtanwalt Dr. Stephan Baur mit der Vereinbarkeit geplanter Finanzierungsmodelle mit den Rechtsgrundsätzen europäischer Wettbewerbshüter.

N

Film Laboratory | Videopostproduction Visual Effects | Titles | Digital Intermediate | Separation Mastering Archiving | Digital Cinema Mastering Sound | Cinema

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THE BEST SUPPORT YOUR VISION CAN GET

Die Digitalisierung des Kinos

Das Jahr 2009 markiert den Auftakt zur flächendeckenden Digitalisierung des deutschen Kinos. Der sogenannte »Digital Rollout« beginnt auch gleich mit einem Paukenschlag. So sollen im Rahmen der diesjährigen Berlinale 29 Kinos mit digitalen Servern ausgestattet werden. Die Vorteile der Digitalisierung liegen dabei auf der Hand. Insbesondere der Filmvertrieb profitiert von Kosteneinsparungen, da der Aufwand für die Herstellung analoger Filmkopien entfällt. Dies wiederum gereicht auch den Produzenten zum Vorteil, nachdem niedrigere P&A-Kosten ein früheres Recoupment erwarten lassen. Ebenso wird die bis dato notwendige Konvertierung von Filmen an das europäische PAL-Format überflüssig, was gerade für kleinere Filmproduktionen einen erleichterten Marktzutritt und somit eine größere Filmvielfalt für das Kinopublikum verspricht. Jede Medaille hat aber bekanntlich zwei Seiten. Am Anfang stehen zunächst erhebliche Investitionskosten von ca. 300 Mio. Euro für die Umrüstung der 3.800 Kinosäle in Deutschland. Pro Digital-Installation müssen Kinobetreiber 60.000 bis 70.000 Euro aufbringen. Abhängig von der jeweiligen Zahl der Leinwände kann dies selbst bei kleineren Kinos zu einem Investitionsaufwand von mehreren hunderttausend Euro führen. Entsprechend hitzig wurde auch die Debatte geführt, wer diese Investitionen übernimmt. Derzeit mehren sich die Anzeichen, dass das sogenannte. »100er-Modell« einen gangbaren Lösungsweg bietet. Danach würden sich Verleiher, Kinobetreiber sowie die öffentliche Hand (Bund, Länder, Gemeinden sowie Filmförderungen) mit jeweils rd. 100 Mio. Euro am Umrüstungsprozess beteiligen. Über die Details wird derzeit allerdings noch verhandelt, zumal die EU-Kommission mit Argusaugen über die beihilferechtlichen Implikationen


Nachgefragt

dieses Finanzierungsmodells wacht. Zwar können gemäß Art. 87 EG-Vertrag Beihilfen zur Förderung der Kultur und der Erhaltung des kulturellen Erbes als mit dem gemeinsamen Markt vereinbar angesehen werden. Voraussetzung ist jedoch, dass hierdurch die Handels- und Wettbewerbsbedingungen in der Gemeinschaft nicht in einer Weise verändert werden, die den gemeinsamen Interessen der Mitgliedsstaaten zuwiderläuft. Dies erklärt auch, warum im Zuge des zum 1. Januar 2009 novellierten Filmförderungsgesetzes zunächst einzelne Hilfsmaßnahmen für die Kinodigitalisierung unter den Vorbehalt gestellt wurden, dass diese mit den Regelungen der Europäischen Kommission vereinbar sind. Entscheidend wird es somit darauf ankommen, die EUWettbewerbshüter von der »kulturellen Komponente« des deutschen Finanzierungsmodells zu überzeugen. Ohne ein solches stünden rund 1.500 Leinwände in Deutschland mit einem Jahresumsatz von weniger als 100.000 Euro vor dem Aus, weil die notwendigen Investitionen in die digitale Umrüstung für sie unrentabel wären. Aber selbst größere Kinoketten könnten ohne einheitliches Finanzierungsmodell der Verlockung erliegen, sich bei der Digitalisierung Finanzierungshilfen der US-amerikanischen Studiobetriebe zu bedienen, was im Ergebnis ebenfalls kontraproduktiv für ein diversifiziertes Filmangebot wäre. Angesichts dessen trägt gerade der in Deutschland angestrebte Förderansatz einer flächendeckenden Kinodigitalisierung dazu bei, dass nicht nur in Großstädten, sondern nach wie vor auch in ländlichen Regionen Filmkunst in all ihren Facetten vorgeführt werden kann. Insofern besteht Hoffnung, dass zumindest ein modifiziertes »100er-Modell« mit entsprechenden Härteklauseln für kleinere Kinos Chancen hat, das Brüsseler Wohlwollen zu finden. Angeregt wurde dabei, filmkulturell engagierte Kinos sowie Kinos in Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern unter bestimmten Bedingungen von den durch die Kinobetreiber aufzubringenden Finanzierungsbeiträgen zu befreien. Wie auch immer am Ende eine Einigung aussehen wird. Eines zumindest zeigt das anhaltende Ringen um eine tragfähige Lösung. Es bleibt spannend, auch nach dem Startschuss für den »Digital Rollout«. Text: RA Dr. Stephan Baur (Stuttgart) Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht Haver & Mailänder Rechtsanwälte

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MFG News

Meilenstein beim weiteren Ausbau des Filmstandorts Baden-Württemberg MFG Filmförderung blickt auf erfolgreiches Jahr zurück

2008 wurden bei der MFG Filmförderung Baden-Württemberg für die Bereiche Drehbuch, Produktionsvorbereitung, Produktion, Postproduktion, Verleih / Vertrieb sowie für die Unterstützung sonstiger Strukturmaßnahmen insgesamt Mittel in Höhe von rund 8,5 Mio. Euro bereitgestellt. Die Förderentscheidungen im Einzelnen finden Sie hier im Heft ab Seite 23. Besonders wichtig für die Infrastruktur ist, dass der sogenannte Baden-WürttembergEffekt im Produktionsbereich gegenüber dem Vorjahr von 195 Prozent auf 201 Prozent gesteigert werden konnte: Einem Gesamtfördervolumen von rund 5 Mio. Euro (Vorjahr: 4,2 Mio. Euro) stehen in BadenWürttemberg geplante Projektkosten in Höhe von etwa 10,2 Mio. Euro (Vorjahr: 8,2 Mio. Euro) gegenüber.

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Nach zahlreichen internationalen Festivaleinladungen und

Das Afghanistanheimkehrer-Drama »Nacht

Auszeichnungen (u. a. in Cannes) wird »Tulpan« 2009 auch

vor Augen« sowie »Das wahre Leben« wurden

in Deutschland zu sehen sein

mehrfach ausgezeichnet

Auch die Kooperation mit der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) wurde erfolgreich fortgesetzt. Die Zahl von 21 Fördermaßnahmen im Vorjahr (mit einem Gesamtvolumen von rund 546.000 Euro) konnte auf 29 Maßnahmen – vorwiegend im medienpädagogischen Bereich – und ein Fördervolumen von 600.000 Euro gesteigert werden. Der wichtigste Meilenstein im weiteren Ausbau des Filmstandorts Baden-Württemberg ist jedoch in der Entwicklung der neuen Filmkonzeption Baden-Württemberg zu sehen. Sie wurde noch Ende des Jahres vom Kabinett beschlossen und sieht eine mittelfristige Erhöhung des Fördervolumens im Bereich Filmproduktion auf rund 14 Mio. Euro vor. In einem ersten Schritt wurde die Erhöhung von 3 Mio. Euro für 2009 und weitere 2 Mio. Euro für das Jahr 2010 beschlossen. Mit der Anschubfinanzierung der ARDVorabendserie unter dem vorläufigen Arbeitstitel »Made in Germany« und der ZDF-Serie »SOKO Stuttgart« sollen laut Medienminister Professor Dr. Wolfgang Reinhart nachhaltige Produktionsstrukturen am Standort aufgebaut werden: »Beide Serien zusammen haben ein direktes Umsatzvolumen von rund 30 Mio. Euro. Allein bei der SOKO werden etwa 45 Prozent des Etats in Baden-Württemberg bleiben.«

»Novemberkind« mit Anna Maria Mühe

»Das wahre Leben« mit Ulrich Noethen und Katja Riemann

Die Filmkonzeption empfiehlt darüber hinaus, Schwerpunkte in den besonders Erfolg versprechenden Bereichen der Animation, der Nachwuchsförderung, des Werbe- und Wirtschaftsfilms zu setzen. I Das eine tun, das andere nicht lassen Die bisherigen Grundsätze zur Förderung der Filmkunst, der Kinos und der Festivals sowie der Filmausbildung werden nicht aufgegeben. »Im Gegenteil: Die kulturelle Filmförderung bleibt Grundlage und neben den genannten Schwerpunkten sollen auch die bisher starken klassischen Förderbereiche wie etwa Dokumentarfilme von den zusätzlichen Fördermitteln profitieren«, erklärte Reinhart. Die hohe Kompetenz der MFG-Juroren in der Auswahl künstlerisch anspruchsvoller Stoffe steht außer Frage und wird alljährlich durch die zahlreichen Festivalteilnahmen und Preise für MFG-geförderte Produktionen belegt. An dieser Stelle soll nur eine kleine Auswahl der im Jahr 2008 ausgezeichneten Arbeiten genannt werden. Der Festivalhit »Tulpan«, das Spielfilmdebüt von Sergey Dvortsevoy, hat u. a. in Cannes den Prix Un Certain Regard, den Prix de


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l’Education Nationale und den Prix de la Jeunesse erhalten. Sowohl für Spielfilm wie auch für Dokumentarfilm ging der First Steps Award 2008 an von der MFG unterstützte Arbeiten: »Nacht vor Augen« von Brigitte Maria Bertele und »Sonbol«; Niko Apels Doku über die gleichnamige iranische Ralleyfahrerin wurden mit dem Regie-Nachwuchspreis geehrt. Hayo Freitags Animationsfilm »Die drei Räuber« begeistert das Publikum weltweit – auch auf dem Animationsfestival in Annecy, wo er den Publikumspreis einheimste. Die beiden nachstehenden Dokumentarfilme wurden in Deutschland ausgezeichnet: »Zwischen Wahnsinn und Kunst« von den Gebrüdern Beetz mit dem renommierten Adolf Grimme Preis in Gold sowie Thomas Lauterbachs »Hochburg der Sünden« mit einer Goldenen Taube des Internationalen Dokumentarfilmfestivals Leipzig. Der Preis der deutschen Filmkritik ging an »Das wahre Leben« von Alain Gsponer. Den Überraschungserfolg 2008 jedoch erzielte die erste Regiearbeit von Christian Schwochow. Zusammen mit seiner Mutter Heide Schwochow hatte er das Drehbuch zu »Novemberkind« geschrieben. Die von Jochen Laubes sommerhaus filmproduktion realisierte Umsetzung mit Anna Maria Mühe und Ulrich Matthes in den Hauptrollen überzeugte gleichermaßen die Kritik wie das Publikum: Der Film gewann nicht nur den Publikumspreis des Festivals Max Ophüls in Saarbrücken: Bis zur Drucklegung dieser Ausgabe der FilmFacts Südwest wollten rund 150.000 Besucher das Debüt in den deutschen Kinos sehen. Auch Connie Walthers »Schattenwelt«, eine Produktion von Gambit (Ludwigsburg) mit Nextfilm (Berlin) hatte Erfolg: Der Film lief im Wettbewerb des Filmfestivals Rom.

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FilmFactsSüdwest | 1–2009 | Februar

»Hochburg der Sünden« von

»Die Klasse« von

Thomas Lauterbach

Laurent Cantet

I Preise und Auszeichnungen der MFG Im Rahmen der Berlinale, eines der bedeutendsten Filmfestivals weltweit, wird alljährlich in der Landesvertretung BadenWürttemberg der Drehbuchpreis der MFG Filmförderung vergeben. Minister Professor Dr. Wolfgang Reinhart ehrte 2008 zwei Preisträger: Beate Rygiert für »Bronjas Erbe« und Susanne Schneider für »Es kommt der Tag« erhielten die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung zu gleichen Teilen. Letzteres Drehbuch wurde inzwischen mit Iris Berben und Katharina Schüttler in den Hauptrollen – größtenteils in BadenWürttemberg verfilmt: Susanne Schneiders Regiedebüt wird voraussichtlich 2009 in die Kinos kommen. Ein kleines Jubiläum feierten MFG Filmförderung und Unifrance mit ihrem gemeinsam gestifteten Verleihförderpreis: Zum 10. Mal wurde der Gewinner der mit 20.000 Euro dotierten Auszeichnung im Rahmen der Französischen Filmtage ausgewählt. Über das Preisgeld freute sich der Münchener Concorde Film Verleih, der den Gewinner »Die Klasse / Entre les murs« im Januar in die deutschen Kinos brachte. Mit dem Verleihförderpreis wird die Kinoauswertung eines französischen Spiel- oder Dokumentarfilms in Deutschland unterstützt, um dem Film eine größere Präsenz zu verleihen.

»Es kommt der Tag« mit Iris Berben, Sebastian Urzendowski und Katharina Schüttler

»Schattenwelt« mit Ulrich Noethen kommt im Juni 2009 in die deutschen Kinos

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Auch 2008 wurden die Kinos im Südwesten für ihr kulturell herausragendes Programm ausgezeichnet. Medienminister Professor Dr. Wolfgang Reinhart und MFGGeschäftsführerin Gabriele Röthemeyer übergaben an 52 Kinobetreiber aus BadenWürttemberg Preis-Urkunden, verbunden mit Preisgeldern von insgesamt rund 170.000 Euro. Mit dem Spitzenpreis von 15.000 Euro zeichnete die Vergabejury die beiden Mannheimer Kinos Atlantis und Odeon aus (siehe S. 36). Zum Jahresende wurde im Rahmen des Fernsehfilm-Festivals Baden-Baden 2008 zum 9. Mal der Nachwuchs-Regiepreis »MFG-Star« vergeben. Die von der MFG gestiftete Auszeichnung für ein in BadenBaden vorgestelltes Regiedebüt ist mit einer Carte Blanche für eine Weiterbildung oder ein Stipendium verbunden. Der alleinige Juror Matthias Brandt wählte Christian Schwochow für »Novemberkind« aus. Nominiert waren zudem Matthias Kiefersauers »Baching«, Nana Neuls »Mein Freund aus Faro« und »Die Tränen meiner Mutter« von Alejandro Cardenas-Amelio.


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Geben mehr als Geld: MFG-Geschäftsführerin Gabriele Röthemeyer und Medienminister Professor Dr. Wolfgang Reinhart treiben den Ausbau des Filmstandorts BadenWürttemberg voran

I Animation – eine Stärke im Südwesten Ein ganz besonderer Schwerpunkt der Arbeit der MFG liegt in der Unterstützung von in Baden-Württemberg angesiedelten Produktionsfirmen, die Animationsfilme herstellen. Im Rahmen des Internationalen TrickfilmFestivals zeigte der Wettbewerb »Young Animation« die besten Filme von Nachwuchsfilmern sowie von Studenten internationaler Film- und Kunsthochschulen. Die MFG Filmförderung Baden-Württemberg stiftete gemeinsam mit der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) den Preis für den besten Studentenfilm in Höhe von 2.500 Euro. Insgesamt gab es 650 Einreichungen, von denen 67 Filme in vier Programmen gezeigt wurden. Außerdem unterstützte die MFG den internationalen Workshop Writing for Animation sowie eine Werkschau, basierend auf drei MFG-geförderten Drehbüchern (u. a. »Das kalte Herz«), die gezielt für den Animationsfilm initiiert wurden. Das Cartoon Forum in Ludwigsburg war für Baden-Württemberg als Animationsstandort das absolute Highlight 2008. Nach Angaben

der Veranstalter besuchten rund 800 Produzenten, Kreative, Investoren, Verleiher und Sendervertreter die 19. Ausgabe der Vorschau auf die neuesten europäischen Animationsprojekte für Fernsehen, Kino und Neue-Medien-Plattformen. Insgesamt wurden 63 Projekte aus 14 Ländern mit einem Budget von 200 Millionen Euro präsentiert. Als Motor für neue Projekte baut die Branche weiterhin größtenteils auf den Abschluss von Koproduktionsvereinbarungen. Etwa ein Drittel der Projekte konnte sich die Finanzierung mit einem Gesamtbudget von 70 Millionen Euro in Folge ihrer Präsentation in Ludwigsburg sichern. Ein zunehmender Trend – der sich bereits auf den vorangegangenen Ausgaben von Cartoon Forum abzeichnete – bleibt auch in diesem Jahr aktuell: 21 Prozent der diesjährigen Projekte wurden speziell für neue Plattformen wie Handys, Internet oder Videospiele entwickelt.

I Standortpräsentation und Vernetzung Die MFG vertritt das Land Baden-Württemberg auch auf dem internationalen Parkett: So war die Filmförderung unter dem Label »FOCUS Germany« nach der Berlinale in der ersten Jahreshälfte 2008 auch wieder im Deutschen Pavillon beim Festival in Cannes dabei, um die internationale Präsenz der regionalen Förderer zu stärken. Zur festen Größe hat sich die von der MFG initiierte Begegnung des internationalen Fachpublikums im Rahmen des weltweit größten Animationsfilmfestival in Annecy entwickelt. Die Vernetzung der Branche treibt die MFG Filmförderung mit mehreren Maßnahmen voran. Neben den grenzüberschreitenden Koproduktionstreffen mit Frankreich und der Schweiz ist die Unterstützung der 2008 vom Haus des Dokumentarfilms bereits zum 4. Mal organisierten zweitägigen Veranstaltung DOKVILLE beispielhaft zu nennen. Diesmal drehte sich alles um das Thema »Dokumentarfilm 2.0 – Gefangen im Netz oder völlig neue Möglichkeiten?« Auch der monatliche »Jour Fixe«, zu dem alle Filmschaffenden des Landes eingeladen sind oder die von der MFG organisierten Locationtouren in die Regionen BadenWürttembergs haben sich als Branchentreff bewährt. Indem sie den Filmschaffenden mit Hilfe der regionalen Filmcommissions die interessantesten Motive und die ausgezeichneten Voraussetzungen für Dreharbeiten im Südwesten vermittelt, leistet die MFG Filmförderung einen wichtigen Beitrag zur Präsenz des Landes in den Medien. Text: Uwe Rosentreter

Die Studio Film Bilder-Produktion »The Bunjies« ist ein aktuelles Beispiel für erfolgreiche, im Südwesten realisierte Animationsfilme


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Förderentscheide 2008

I Drehbuchförderung

» Babydaddy (AT) | Tragikomödie, Kino | Drehbuch: Marc O. Seng | Antragsteller: Funkfilme /Alexander Funk Filmproduktion, Ludwigsburg » Der Stollen | Historisches Drama, Kino/ TV | Drehbuch: Philipp Koblmiller | Antragsteller: Philipp Koblmiller, Ludwigsburg » Elly Beinhorn – Fesseln der Freiheit | Melodram, Fernsehen | Drehbuch: Ulrich Knödler | Antragsteller: neue deutsche Filmgesellschaft mbH, Unterföhring » Göttertage | Biopic, Kino | Drehbuch: Gabriele Glang, Martina Fluck | Antragsteller: Gabriele Glang, Geilingen » Laible & Frisch | Serie, Fernsehen, 6 × 30 Minuten | Drehbuch: Sebastian Feld u. a. | Antragsteller: Schwabenlandfilm GmbH, Dettingen an der Ems » Petting statt Pershing | Familienfilm, Kino/ TV | Drehbuch: Daniel Oliver Bachmann | Antragsteller: Daniel Oliver Bachmann, Stuttgart » Radio Zhora | Antikriegsfilm, Kino | Drehbuch: Carsten Unger | Antragsteller: Carsten Unger, Ludwigsburg I Produktionsvorbereitung

» Annie & Boo | Animationsfilm, Kino | Drehbuch: Benjamin Quabeck | Regie: Johannes Weiland, Saschka Unseld | Antragsteller: Studio Soi Filmproduktion GmbH & Co. KG, Ludwigsburg » Brent Spar | Spielfilm, Kino | Drehbuch: Ludger Pfanz | Antragsteller: Niama Filmproduktion GmbH, Stuttgart; Planet Film und Fernsehproduktion GmbH, Ettlingen » Der kleine Rabe Socke | Animationsfilm, Kino/ DVD | Drehbuch: Katja Grübel | Regie: Sandor Jesse | Antragsteller: Studio 88 Werbe- und Trickfilm GmbH, Baden-Baden » Der Rattenfänger | Spielfilm, Kino/ TV | Drehbuch: Carsten Unger | Regie: Carsten Unger | Antragsteller: Gifted Films, Reza Bahar, Ludwigsburg » Profile des Islams | Dokumentarfilmreihe, TV, 4 × 30 Minuten | Drehbuch: Wolfgang Rommel, Hartmut Schwenk | Regie: Wolfgang Rommel | Antragsteller: Schwenk Film GmbH, Stuttgart

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» Soko Stuttgart | Fernsehserie, 20 × 45 Minuten | Drehbuch: Axel Hildebrand, Andreas Knaup, Ralf Lönhardt u. a. | Regie: Gero Weinreuter, Didi Danquart, Michael Schneider u. a.| Antragsteller: Bavaria Fernsehproduktion GmbH, Geiselgasteig I Produktionsförderung

» Adopted | Dokumentarfilm, TV | Drehbuch: Gudrun Widlok, Rouven Rech | Regie: Gudrun Widlok, Rouven Rech | Antragsteller: Torero Film GbR, Konstanz » Anatolische Liebesbriefe | Spielfilm, Kino | Drehbuch: Yilmaz Arslan | Regie: Yilmaz Arslan | Antragsteller: Yilmaz Arslan, Mannheim » Auf Wiedersehen Tibet | Dokumentarfilm, Kino/ TV | Drehbuch: Maria Blumencron | Regie: Maria Blumencron | Antragsteller: Kick Film GmbH, München » Buscando la Plata – der tägliche Kampf auf den Straßen Santiagos | Dokumentarfilm , TV | Drehbuch: Sarah Moll | Regie: Sarah Moll | Antragsteller: Sarah Moll, Stuttgart » Das Geheimnis des Malteserkreuzes | Kurzfilm, Kino, 30 Minuten | Drehbuch: Telemach Wiesinger, Wolfgang Lehmann | Regie: Telemach Wiesinger, Wolfgang Lehmann | Antragsteller: Tiger TV Film- und Fernsehproduktion GmbH, Bühl » Das Sandmännchen und der verlorene Traumsand | Animationsfilm, Kino/ TV | Drehbuch: Katharina Reschke, Jan Claudius Strathmann | Regie: Toby Genkel | Antragsteller: scopas medien AG, Frankfurt/Main; Movie Company Film und Fernseh GmbH, Hamburg; Motion Works GmbH, Halle » Das Schiff des Torjägers | Dokumentarfilm, Kino | Drehbuch: Kristine Kretschmer, Heidi Specogna | Regie: Heidi Specogna | Antragsteller: teamWorx Television & Film GmbH, Ludwigsburg » Der Flur | Spielfilm, Kino/ TV | Drehbuch: Didi Danquart, Stephan Weiland | Regie: Didi Danquart | Antragsteller: Noirfilm GmbH & Co. KG, Karlsruhe » Der Mann, der über Autos sprang | Spielfilm, Kino | Drehbuch: Nick BakerMonteys | Regie: Nick Baker-Monteys | Antragsteller: ophir film GmbH, Berlin » Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf | Liebesdrama, TV | Drehbuch: Johanna Stuttmann | Regie: Matthias Luthardt | Antragsteller: Eikon Südwest GmbH, Stuttgart

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» Freed Pigs | Spielfilm, Kino/ TV | Drehbuch: Tomasz Thomson | Regie: Tomasz Thomson | Antragsteller: Noirfilm GmbH & Co. KG, Karlsruhe » Henri Vier | Spielfilm, Kino | Drehbuch: Jo Baier, Cooky Ziesche | Regie: Jo Baier | Antragsteller: Ziegler Film GmbH & Co. KG, Berlin » Landschaftsgeschichten | Dokumentarfilm, TV | Drehbuch: Marcus Welsch | Regie: Marcus Welsch | Antragsteller: Noirfilm GmbH & Co. KG, Karlsruhe » Mamas Seele | Spielfilm, Kino/ TV | Drehbuch: Jochen Nitsch | Regie: Jochen Nitsch | Antragsteller: Tiger TV Film- und Fernsehproduktion GmbH, Bühl » Milk Milk Lemonade | Animationsfilm, Kino | Drehbuch: Ged Haney | Regie: Ged Haney | Antragsteller: Studio Film Bilder, Stuttgart » Königin im Ring (AT: Mit harten Bandagen – Regina Halmichs letzter Kampf) | Dokumentarfilm, Kino | Drehbuch: Simone Jung | Regie: Simone Jung | Antragsteller: jungwiehagen film, Frankfurt » Parkour | Spielfilm, TV | Drehbuch: Rüdiger Heinze | Regie: Marc Rensing | Antragsteller: Rüdiger Heinze Filmproduktion GbR, Ludwigsburg » Poll | Spielfilm, Kino | Drehbuch: Chris Kraus | Regie: Chris Kraus | Antragsteller: Kordes & Kordes Film GmbH, Stuttgart » Remake, Remix, Ripoff | Dokumentarfilm, Kino/ TV | Drehbuch: Cem Kaya | Regie: Cem Kaya | Antragsteller: TeamWorx Television & Film GmbH, Ludwigsburg » Schwestern | Spielfilm, Kino/ TV | Drehbuch: Anne Wild | Regie: Anne Wild | Antragsteller: Dreamtool Entertainment GmbH, Ludwigsburg » Vulkan | Spielfilm, TV | Drehbuch: Alexander Rümelin | Regie: Uwe Janson | Antragsteller: teamWorx Television & Film GmbH, Köln » Whore’s Glory | Dokumentarfilm, Kino | Drehbuch: Michael Glawogger | Regie: Michael Glawogger | Antragsteller: Quinte Film, Freiburg


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I Junger Dokumentarfilm

» Die Haushaltshilfe | Junger Dokumentarfilm, TV | Drehbuch: Anna Hoffmann | Regie: Anna Hoffmann | Antragsteller: Tiger TV Film- und Fernsehproduktion GmbH, Bühl » König Kurt | Junger Dokumentarfilm, TV | Drehbuch: Maik Bialk | Regie: Maik Bialk | Antragsteller: M. Schlömer Filmproduktion » Kosovo-Kosova | Junger Dokumentarfilm, TV | Drehbuch: Silvana Santamaria | Regie: Silvana Santamaria | Antragsteller: Eikon Südwest GmbH, Stuttgart » Rabenmutter | Junger Dokumentarfilm, TV | Drehbuch: Christa Pfafferott | Regie: Christa Pfafferott | Antragsteller: av independents Film & TV GmbH, Ludwigsburg I Verleihförderung

» Die Widerständigen – Zeugen der Weißen Rose | Dokumentarfilm, Kino | Drehbuch: Karin Seybold | Regie: Karin Seybold | Antragsteller: Basis-Film Verleih, Berlin » Ein Geheimnis | Spielfilm, Kino | Drehbuch: Claude Miller, Natalie Carter | Regie: Claude Miller | Antragsteller: Arsenal Filmverleih GmbH, Tübingen » Eldorado | Spielfilm, Kino | Drehbuch: Bouli Lanners | Regie: Bouli Lanners | Antragsteller: Kool Filmdistribution GbR, Freiburg » Frohe Zukunft | Dokumentarfilm, Kino | Drehbuch: Bianca Bodau, Claudia Mützefeldt | Regie: Bianca Bodau | Antragsteller: Tiger TV Film- und Fernsehproduktion GmbH, Bühl » Good! Movies: Video on Demand | Online Plattform | Antragsteller: MAXmedien GmbH, Tübingen » Hölderlin Edition | Spielfilm, Dokumentarfilm, Experimentalfilm, Kino | Drehbuch: Harald Bergmann | Regie: Harald Bergmann | Antragsteller: Harald Bergmann Filmproduktion, Berlin » La Paloma. Sehnsucht. Weltweit. | Dokumentarfilm, Kino | Drehbuch: Sigrid Faltin | Regie: Sigrid Faltin | Antragsteller: Real Fiction Filmverleih, Köln » Memory Books – Damit Du mich nicht vergisst … | Dokumentarfilm, Kino | Drehbuch: Christa Graf | Regie: Christa Graf | Antragsteller: Kick Film GmbH, München » Menschen Träume Taten | Dokumentarfilm, Kino | Drehbuch: Andreas Stiglmayr | Regie: Andreas Stiglmayr | Antragsteller: Stiglmayr Film, Achern

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» Moosgeschichten | Dokumentarfilm, Kino | Drehbuch: Klaus Peter Karger | Regie: Klaus Peter Karger | Antragsteller: Karger Film Kultur und Video, Villingen-Schwenningen » Novemberkind | Spielfilm, Kino | Drehbuch: Heide und Christian Schwochow | Regie: Christian Schwochow | Antragsteller: Schwarz Weiss Filmverleih OHG, Bonn » Tengri | Literaturverfilmung, Kino | Drehbuch: Marie Jaoul de Poncheville, Jean-François Goyet | Regie: Marie Jaoul de Poncheville | Antragsteller: alpha Medienkontor GmbH, Weimar » XXY | Spielfilm, Kino | Drehbuch: Sergio Bizzo, Lucia Puenzo | Regie: Lucia Puenzo | Antragsteller: Kool Filmdistribution GbR, Freiburg » Zwischen Wahnsinn und Kunst. Die Sammlung Prinzhorn | Dokumentarfilm, TV | Drehbuch: Christian Beetz | Regie: Christian Beetz | Antragsteller: Gebrüder Beetz Filmproduktion, Köln I Referenzmittelprojekte

» Actrices | Spielfilm, Kino | Drehbuch: Valeria Bruni Tedeschi, Noémy Lvovsky | Regie: Valeria Bruni Tedeschi | Antragsteller: Piffl Medien GmbH, Berlin » Küss mich bitte! | Spielfilm, Kino | Drehbuch: Emmanuel Mouret | Regie: Emmanuel Mouret | Antragsteller: Arsenal Filmverleih GmbH, Tübingen » Little Paris | Spielfilm, Kino | Drehbuch: Miriam Dehne | Regie: Miriam Dehne | Antragsteller: Kinostar Filmproduktion GmbH, Stuttgart » Man on wire | Dokumentarfilm, Kino | Drehbuch: Philippe Petit | Regie: James Marsh | Antragsteller: Arsenal Filmverleih Tübingen » Teenage Angst und The saddest Boy in the World | Kombination Spielfilm, Kino und Kurzspielfilm | Drehbuch: Holger Jäckle | Regie »Teenage Angst«: Thomas Stuber | Regie »The saddest Boy in the World«: Jamie Travis | Antragsteller: Salzgeber & Co. Medien GmbH, Berlin

»Man on Wire«: Philip Marshs mehrfach ausgezeichnetes Dokudrama über den Hochseilartisten Philippe Petit wurde für den Dokumentarfilm-Oscar nominiert

I Weitere Maßnahmen » Standortpräsentation Auftritte bzw. Unterstützungen Berlinale | Cannes | Annecy | Haugesund | German Films | Ausstellung 100 Jahre Filmland Baden-Württemberg | Archivierung MFG-geförderter Filme im Landesarchiv | Location-Datenbank | Regionale Filmcommissions | Internetauftritt filmlandBW.de » Preisvergaben Thomas Strittmatter Preis | MFG-Star | Rolf-Hans-Müller-Preis | Filmtheaterprogrammprämien | Verleihförderpreis » Professionalisierungsmaßnahmen Discovery Campus Masterschool | Drehbuchworkshop beim Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart | Drehbuchcamps in Freiburg und Wiesbaden | Drehbuchschulung EU »Sources« | Pygmalion Plus | Coaching Vertriebserlöse | EAVE Stipendien | Stipendien DeutschFranzösische Masterclass | First Contact (Einstiegsberatung in die Filmbranche Baden-Württembergs) » Vernetzung, Fachtagungen Monatlicher Branchen-Jour Fixe | DOKVILLE | Locationtour | DeutschFranzösisches Filmtreffen | Filmsymposium Mannheim | Initiativen der German Filmcommissions | Cine-Regio | Produzentenforum aus Anlass der Entwicklung der neuen Filmkonzeption » Markterschließung Rheinisches Koproduktionstreffen | Cartoon Forum | First Pitch Zürich | Zusammenarbeit mit MEDIA Antenne Strasbourg, zweisprachiger Newsletter » Begleitende Vermarktungsmaßnahmen Premieren | Präsentation MFG-geförderter Produktionen bei Filmfestivals | Deutscher Kurzfilmpreis unterwegs | HDF-Kongress Baden-Baden | Kooperation mit Theater Rampe Stuttgart


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Thomas Strittmatter Preis verliehen

Im Rahmen der Internationalen Filmfestspiele Berlin überreicht Minister Professor Dr. Wolfgang Reinhart in der Landesvertretung Baden-Württembergs den Thomas Strittmatter Preis 2009 der MFG Filmförderung. Unter 42 Einreichungen nominierte die Jury vier Drehbücher, die damit bereits ein Preisgeld von 2.000 Euro erhalten: Den Mittelalter-Krimi »Isenhart« des an der Filmakademie Baden-Württemberg ausgebildeten Drehbuchautors Holger Karsten Schmidt, das Sozial-/Jugenddrama »Bis auf’s Blut« des Regiestudenten Oliver Kienle, ebenfalls von der Filmakademie, die Sommerkomödie »Schwestern« aus der Feder von Anne Wild, die sie u. a. mit Dreamtool Entertainment in Ludwigsburg realisieren wird sowie von Dokumentarfilmer Andres Veiel (»Black Box BRD«,

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»Der Kick«) die Adaption einer biografischen Erzählung, die im Studentenmilieu der 1960er-Jahre spielt. Durch das Programm führt die gebürtige Heidelbergerin Maggie Peren. Dass sie aus Baden-Württemberg stammt, war nicht der alleinige Grund, sie um die Moderation zu bitten: Vor neun Jahren wurde die Autorin und Regisseurin selbst als Preisträgerin geehrt. Freche Dialoge und eine charmante Schlagfertigkeit zeichneten damals ihr Erfolgs-Drehbuch »Kiss and Run« aus. Ein Highlight des Abends wird Sebastian Kochs Lesung aus dem diesjährigen Gewinnerbuch. Auch Koch stammt aus BadenWürttemberg und ist Grimme-Preis-Träger (»Tanz mit dem Teufel« und »Die Manns – Ein Jahrhundertroman«), für seine Leistungen in zahlreichen Fernsehspielen und Kinofilmen (»Stauffenberg«, »Das Leben der Anderen«) ist er mit dem Deutschen Filmpreis und dem Bayerischen Filmpreis geehrt worden.

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Der zum 11. Mal vergebene Drehbuchpreis erfreut sich zunehmender Beliebtheit – nicht zuletzt, weil das mit ihm verbundene Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro für den glücklichen Gewinner eine willkommene Anerkennung darstellt. Für Vorjahrespreisträgerin Susanne Schneider hat sich der jahrelange Aufwand gelohnt: Ihr Gewinnerbuch »Es kommt der Tag« mit Iris Berben und Katharina Schüttler in den Hauptrollen befindet sich derzeit in der Postproduktion und kommt voraussichtlich noch in diesem Jahr ins Kino. Diese Produktion war zugleich das Regiedebüt der Autorin. Großer Dank gebührt der prominent besetzten Jury mit Autorin Nina Grosse (TVReihe »Franziska Luginsland«), Regisseurin Connie Walther (»Schattenwelt«), Schauspieler Ulrich Matthes (»Novemberkind«) und Regisseur Stefan Krohmer (»Sommer 04«) für ihr einfühlsames Engagement um die eingereichten Bücher. bsj

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Vier Nominierungen für Adolf-Grimme-Preis!

Die beiden MFG-geförderten Spielfilme »Das wahre Leben« von Alain Gsponer und »Mogadischu« von Roland Suso Richter haben in dem Wettbewerbskontingent »Fiktion« Chancen auf eine Auszeichnung. Hannah Herzsprung ist für ihre Nebenrolle in »Das wahre Leben« nominiert, wofür sie bereits den Deutschen Filmpreis bekam. Nina Haun hat es mit dem Casting für »Mogadischu« (Thomas Kretschmann, Herbert Knaup, Christian Berkel, Jürgen Tarrach u. a.) auf die Nominierungsliste geschafft.

Kinostarts | Festivals | TV-Ausstrahlungen MFG-geförderter Filme 12.2.2009, arte Esmas Geheimnis – Grbavica, Regie: Jasmila Zbanic 5.–15.2.2009, 59. Internationale Filmfestspiele Berlin Das Vaterspiel, Regie: Michael Glawogger || Die Spielwütigen, Regie: Andres Veiel || Krabat, Regie: Marco Kreuzpaintner || Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf, Regie: Matthias Luthardt || Solas, Regie: Benito Zambrano 5.–21.2.2009, 32. Portland International Film Festival Eldorado, Regie: Bouli Lanners || Küss mich bitte, Regie: Emmanuel Mouret || Tulpan, Regie: Sergey Dvortsevoy 24.2.2009, Premiere | 26.2.2009, Kinostart Menschen Träume Taten, Regie: Andreas Stiglmayer 23.4.2009, Kinostart Eldorado, Regie: Bouli Lanners 29.4.2009, ARD, 20.15 Uhr Die Frau, die im Wald verschwand, Regie: Oliver Storz 25.6.2009, Kinostart Schattenwelt, Regie: Connie Walther


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Generalkonsul Christian Dumon und

»Die Klasse« von

»Das Vaterspiel« von

Staatsrätin Dr. Claudia Hübner bei

Laurent Cantet

Michael Glawogger

der Preisübergabe an Markus Zimmer

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Verleihförderpreis von Unifrance und MFG an »Die Klasse«

Es sei ihr eine Freude, dass der Verleihpreis von uniFrance und MFG Filmförderung an den französischen Film »Die Klasse« übergeben werde, der bereits in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, sagte die Staatsrätin und Aufsichtsratsvorsitzende der Filmakademie Baden-Württemberg, Dr. Claudia Hübner, am 20. Januar 2009 bei der feierlichen Preisübergabe in Stuttgart an den Concorde FilmverleihGeschäftsführer Markus Zimmer. Die symbolische Scheckübergabe fand im französischen Generalkonsulat im Beisein von Generalkonsul Christian Dumon statt. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis, der je zur Hälfte von der MFG Filmförderung und der französischen Filmpromotionsagentur Unifrance getragen wird, unterstützt den Kinostart eines französischsprachigen Films in den deutschen Kinos. Er wurde in diesem Jahr zum 10. Mal vergeben. Der Gewinner wird traditionell bei den Französischen Filmtagen Tübingen-Stuttgart ausgewählt. Die Milieustudie von Laurent Cantet schildert das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen und den Versuch eines jungen Lehrers, seinen Schülern Respekt, Toleranz und Disziplin zu vermitteln. Sein Bemühen

wird vor dem Hintergrund der allgemeinen Bildungsmisere so eindrucksvoll wie unterhaltsam dargestellt. Im Anschluss an die Filmvorführung am Tag der Preisübergabe traten mehrere Schulklassen mit der französischen Lehrerin Anne Langlois in einen angeregten Dialog. Sie hatte berichtet, dass »Die Klasse« von der Öffentlichkeit in Frankreich sehr positiv aufgenommen worden war, von der Lehrerschaft jedoch eher kritisch.

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Chance auf Oscar!

»Die Klasse«, der Film von Laurent Cantet mit dem französischen Originaltitel »Entre les Murs«, ist im Wettbewerb um den Oscar für den besten nicht englischsprachigen Film nominiert. Er konkurriert u. a. mit dem deutschen Titel »Der Baader Meinhof Komplex« von Uli Edel.

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Berlinale 2009 Mit fünf MFG-geförderten Filmen

Michael Glawoggers Kinofilm »Das Vaterspiel« wird im Panorama gezeigt. Die Literaturadaption von Josef Haslingers Roman wurde 2007 von einer internationalen Koproduktionsgemeinschaft realisiert, an der

die Kölner Tatfilm sowie Lotus Film Wien und Polaris Films Paris beteiligt waren. Von Regisseur Glawogger hatte die MFG bereits die mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnete Dokumentation »Workingman’s Death« gefördert. Auch sein allerneuestes Projekt »Whore’s Glory« entsteht wieder mit der Freiburger Quinte Film und Unterstützung der Filmförderung Baden-Württemberg. Noch eine Literaturverfilmung: Marco Kreuzpaintner hat Otfried Preusslers Roman »Krabat« für die große Leinwand adaptiert. Das Fantasy-Abenteuer wurde größtenteils in Rumänien, aber auch im Schwarzwald in Szene gesetzt. Der u. a. mit Shooting Star-Kandidat David Kross, Daniel Brühl, Hanno Koffler und Robert Stadlober prominent besetzte Film läuft in der Reihe German Cinema. Masterclass-Absolvent Matthias Luthardt (»Pingpong«) übernimmt den Juryvorsitz für die Reihe Perspektive Deutsches Kino und präsentiert als Special seinen aktuellen Spielfilm »Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf« . Die Koproduktion der Stuttgarter Eikon Südwest mit dem Südwestrundfunk wurde 2008 in Baden-Württemberg gedreht. Zwei weitere Beiträge wetteifern um den Panorama Publikumspreis, der in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert. Aus diesem Anlass gibt es ein Wiedersehen mit den Publikumslieblingen der vergangenen zehn Jahre. Darunter sind zwei MFGgeförderte Filme: »Die Spielwütigen« von Dokumentarfilmer Andres Veiel aus dem Jahr 2003 sowie der 1998 von dem Spanier Benito Zambrano inszenierte Spielfilm »Solas«.

Anne Langlois, Protagonistin aus »Die Klasse«, mit Gabriele Röthemeyer im französischen Generalkonsulat


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»Novemberkind« von

»Weitertanzen« von

»Krabat« von

Christian Schwochow

Friederike Jehn

Marcus Kreuzpaintner

Der Südwesten in San Francisco

Das 14. Festival des deutschsprachigen Films Berlin & Beyond, organisiert vom Goethe-Institut San Francisco, gilt als wichtiges kulturelles Ereignis an der amerikanischen Westküste. In den vergangenen beiden Jahren wurden dort zwei MFGgeförderte Filme als Publikumsliebling auserkoren: 2008 »Paulas Geheimnis« (Gernot Krää) und 2007 »Vier Minuten« (Chris Kraus). Vom 15. bis 21. Januar 2009 waren erneut MFG-geförderte Filme im Programm, die einen hervorragenden Eindruck von der Schaffensbreite im Südwesten Deutschlands vermittelten: »A Hero’s Welcome«, der mehrfach ausgezeichnete Spielfilm »Nacht vor Augen« von Brigitte Maria Bertele, Christian Schwochows Film »Novemberchild« und last but not least »La Paloma – Longing Worldwide«, eine Dokumentation des rund um den Globus bekannten Liedes. Zu sehen war eine weitere Dokumentation – mit biografischem Bezügen: »Von einem der auszog« ist die Abschlussarbeit des Filmakademie-Absolventen Marcel Wehn, der darin Wim Wenders in seinen frühen Jahren porträtiert. Die Filmvorführung war eine ansprechende Geste: Wenders selbst wurde auf dem Festival für sein Lebenswerk geehrt. www.berlinandbeyond.com

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Nominiert für Schweizer Filmpreis 2009

Im Rahmen der Solothurner Filmtage sind zwei von der MFG unterstützte Produktionen für den Wettbewerb um den Schweizer Filmpreis QUARTZ 2009 ausgewählt worden. »Du Bruit dans la Tête« von Vincent Pluss ist eine deutsch-schweizerische Koproduktion von intermezzo films (Genf) und Komplizen Film (München). Die schweizerisch-österreichisch-deutsche Koproduktion »Tandoori Love« hat Oliver Paulus mit Pandora Film realisiert. Der Filmpreis QUARTZ 2009 wird im Rahmen der »Langen Nacht des Schweizer Films« am 7. März in Luzern verliehen. www.schweizerfilmpreis.ch

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MFG in Solothurn

Sechs von der MFG Filmförderung unterstützte Projekte waren auf den Solothurner Filmtagen zu erleben: »Tandoori Love« von Oliver Paulus stand ebenso im Wettbewerb um den »Prix du Public« wie »Du Bruit dans la Tête« von Vincent Pluss. Die rasante Liebeskomödie »Tandoori Love« im Stile von Bollywood-Filmen wurde im Berner Oberland und in Indien gedreht. Der Spielfilm lief 2008 auf den Hofer Filmtagen und eröffnete die Filmschau Baden-Württemberg. Zu sehen waren außerdem: »Die Widerständigen« (Regie: Katrin Seybold), »Nacht vor Augen« (Regie: Brigitte Maria Bertele), »Little Paris« (Regie: Miriam Dehne), »Weitertanzen« (Regie: Friederike Jehn), alle vier in der Sektion »Passagen«, und »Tulpan« im Programm (Regie: Sergey Dvortsevoy). Der Pitch von Stefan Hillebrand hatte Erfolg: Für sein Buch »Vaterglück« bewilligte die MFG ihm und Antragsteller NIAMA Drehbuchförderung

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»First Pitch« Zürich – Stuttgart

»First Pitch« geht in die 2. Runde: die gemeinsame Veranstaltung der Züricher Filmstiftung und der MFG Filmförderung findet am 7. und 8. April 2009 in Markdorf/ Bodensee statt. 2008 gab es unter Federführung der Züricher Filmstiftung ein erfolgreiches Debüt, das in diesem Jahr mit einem vielseitigen Programm fortgesetzt werden soll. Vom Planspiel mit dem Thema »Finanzierung von Koproduktionen«, über eine PitchingRunde mit Präsentation der Stoffe ausgewählter AutorInnen, bis zu individuellen Meetings, in denen Produzenten, Autoren und Finanziers ins Gespräch kommen können, bietet das Treffen viele Möglichkeiten, sich sachkundig zu machen. Im Mittelpunkt stehen Fragen und Probleme im Rahmen grenzüberschreitender Stoffentwicklung und Koproduktionen: Wie können finanzielle Ressourcen optimal genutzt und Stoffe für deutsch-schweizerische Koproduktionen entwickelt werden? Ein besonderes Anliegen der Veranstaltung ist es, AutorInnen die Möglichkeit zu bieten, ihre Stoffe schon in der Entwicklungsphase zur Diskussion zu stellen. www.mfg-filmfoerderung.de/firstpitch


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Fünf Filme mit Aussicht auf »Lola«

Die MFG Filmförderung ist mit insgesamt fünf Filmen im Rennen um die Nominierungen zum Deutschen Filmpreis 2009. T Die Literaturadaptation »Krabat« von Claussen+Wöbke+Putz ist gleich mehrfach in folgenden Kategorien ausgewählt: »Programmfüllender Spielfilm«, »Beste Kamera / Bildgestaltung«, »Bester Schnitt«, »Bestes Szenenbild«, »Bestes Kostümbild«, »Beste Filmmusik« und »Beste Tongestaltung«. Die Produzenten von »Krabat« konnten sich im Januar 2009 bereits über die Auszeichnung als »Bester Jugendfilm« beim Bayerischen Filmpreis freuen. T »Novemberkind«, eine Jochen Laube – sommerhaus filmproduktion, ist ebenfalls im Wettbewerb um den Titel »Programmfüllender Spielfilm« sowie um den Titel »Beste Kamera / Bildgestaltung«, »Beste Filmmusik«, »Bestes Drehbuch« und »Beste Regie«. Ferner kann sich Anna Maria Mühe Hoffnungen auf eine Nominierung für die »Beste darstellerische Leistung – weibliche Hauptrolle« machen. T In der Entscheidung um die Vorauswahl des »Programmfüllenden Dokumentarfilms« setzte sich »Die Widerständigen – Zeugen der weißen Rose« von Katrin Seybold durch. T »Nacht vor Augen« von Johanna Stuttmann hat es in die Vorauswahl für Nominierungen in der Kategorie »Bestes Drehbuch« geschafft. Die Autorin war 2007 bereits mit dem Thomas Strittmatter Preis der MFG Filmförderung ausgezeichnet worden. Hanno Koffler kann auf eine Auszeichnung seiner Schauspielkunst in der Kategorie »Beste darstellerische Leistung – männliche Hauptrolle« hoffen. T Nina Gnädig wurde für ihre Rolle der Barbie in Miriam Dehnes »Little Paris« in der Kategorie »Beste darstellerische Leistung – weibliche Nebenrolle« vorausgewählt. Auch in der Kategorie »Beste Filmmusik« konkurriert das u. a. in Crailsheim gedrehte Tanzdrama um eine Nominierung.

Susanne Zeller-Hirzel in »Die Widerständigen«

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Die Widerständigen kommen zu Wort

Am 28. Januar lud die MFG zur Baden-Württemberg-Premiere einer außergewöhnlichen Produktion ein. Zum Kinostart des Dokumentarfilms »Die Widerständigen – Zeugen der Weißen Rose« wurde im Stuttgarter Atelier am Bollwerk Vergangenheit lebendig. Neben der Regisseurin und Autorin Katrin Seybold waren die drei Zeitzeugen Elisabeth Hartnagel (Schwester von Hans und Sophie Scholl), Susanne Zeller-Hirzel und Heiner Guter (beide Ulmer Freundeskreis) zugegen. Bei Seybolds Film handelt es sich um die erste dokumentarische Gesamtdarstellung der Widerstandsarbeit der Münchner Studenten in den Kriegsjahren 1942/43: Gefährten, Freundinnen und Geschwister erzählen, wie sie Flugblattaktionen unterstützten, wie sie Gestapoverhöre und Volksgerichtshof überstanden – manche, die niemand vorher gefragt hat. Viele bislang unbekannte Tatsachen über das Umfeld, die Helfer und Freunde der Weißen Rose bringt Katrin Seybolds spannend aufgebaute Recherche zu Tage. Die sehenswerte und aufschlussreiche Dokumentation wurde von der Katrin Seybold Film GmbH realisiert; der Berliner Basis-Film Verleih bringt ihn in die Kinos.

MN

Christoph Palmer zu Gast beim Jour Fixe

Um den Filmstandort voran zu treiben, müsse man viel Geld in die Hand nehmen. Die Filmkonzeption II sei ein Schritt auf dem richtigen Weg, betonte Dr. Christoph Palmer beim sehr gut besuchten Jour Fixe, zu dem die MFG Filmförderung im Rahmen der Eröffnung der 14. Filmschau eingeladen

hatte. Palmer kennt sich aus. Er selbst war als Minister im Staatsministerium an der Entwicklung der Filmkonzeption im Jahr 2000 beteiligt. Sie gilt als der Grundstein für den Ausbau des Film- und Medienstandortes Baden-Württemberg. Seit November 2008 ist Palmer Vorsitzender der Geschäftsführung der »Allianz deutscher Produzenten – Film und Fernsehen«. In der Produzentenallianz haben sich die größten deutschen Filmproduzenten zusammengeschlossen. Palmer erläuterte den hiesigen Filmschaffenden, dass er als Schwerpunkt seiner Aufgabe die Interessenvertretung der Mitglieder, zum Beispiel in Rechtsfragen wie Online-Verwertungsrechten und in Tarifverhandlungen sehe. Priorität habe künftig auch die Außendarstellung in Richtung Politik und Öffentlichkeit, wie er erklärte. Baden-Württembergische Filmproduzenten sind mit Ausnahme der Karlsruher noirfilm in der neu gegründeten Allianz noch nicht vertreten. Diese haben sich als Arbeitsgemeinschaft Baden-Württembergischer Film- und TV-Produzenten formiert und stehen mit der Produzentenallianz in engem Kontakt. Der Arbeitsgemeinschaft hatte zur neuen Filmkonzeption kritisch Position bezogen. Hans Hinrich Koch, einer der Sprecher der AG, hofft jedoch, dass die Umsetzung sich für die Produzenten im Land positiv auswirken wird.

MN

MFG-Star an Christian Schwochow

Im Rahmen des Fernsehfilm-Festivals BadenBaden 2008 wurde Christian Schwochow für »Novemberkind« mit dem MFG-Star ausgezeichnet. MFG-Geschäftsführerin Gabriele Röthemeyer überreichte den Preis im Rahmen der feierlichen Abschlussgala. Die von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg finanzierte Auszeichnung ist für den Regisseur mit einer Carte Blanche für eine Weiterbildung oder ein Stipendium verbunden. Der Abschlussfilm von FilmakademieAbsolvent Christian Schwochow wurde von der Ludwigsburger sommerhaus filmproduktion in Koproduktion mit dem SWR und der Filmakademie Baden-Württemberg realisiert. Die MFG und die Kulturelle Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern unterstützten die Produktion gemeinsam. Schwarz Weiss Filmverleih brachte »Novemberkind« schließlich im November


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Christian Schwochow

2008 ins Kino, wo der Film bis Ende Januar 2009 über 145.000 Zuschauer begeisterte. Mit der »herausragenden schauspielerischen Ensembleleistung, angeführt von einer herzergreifenden Anna Maria Mühe« begründete der alleinige Juror Matthias Brandt seine Entscheidung. Dieses Urteil bestätigte sich: Die Schauspielerin kam in die Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis, »Novemberkind« wurde insgesamt in sechs Kategorien nominiert. bsj

MN

Schub für Kindermedienland?

Mit einer Panel Diskussion über die brisante Frage, ob »Computerspiele als Kulturgut« gelten können und welche Rolle sie in Zukunft in der Familienunterhaltung spielen werden, ging im November letzten Jahres die Veranstaltungsreihe PYGMALION PLUS in Ludwigsburg zu Ende. Im Rahmen des von der Europäischen Union und der MFG Filmförderung unterstützten Stoffentwicklungsprogramms für Kinder- und FamilyEntertainment hatten rund 20 erfahrene DrehbuchautorInnen in zwei Trainingsphasen ein Coaching über professionelle Stoffentwicklung sowie über erfolgreiche Vermarktung von Projekten erhalten. Die Spielebranche boomt. Computerspiele, Handy, DVD, Fernsehen oder Internet – die digitale Nutzung der Medien ist auf dem Vormarsch und gewinnt an gesellschaftlicher und kultureller Relevanz. Die in der Öffentlichkeit kontrovers diskutierte Rolle der Computerspiele wurde vom Gros der Panel-Teilnehmer positiv beurteilt. Gerade die neuen Medien, ohne die heutige Familien – Eltern wie Kinder – kaum noch auszukommen scheinen, besitzen nach Meinung vieler Teilnehmer durchaus kreatives und kommunikatives Potenzial. Keynotes von Burkhard Järisch, Daimler Benz AG, und Axel von Maydell, morgen

MFG News

studios GmbH in Berlin, stimmten die Teilnehmer ein. Primehouse-Geschäftsführer Frank Stehling, der zusammen mit MFG-Geschäftsführerin Gabriele Röthemeyer Gastgeber der Veranstaltung war, zeigte sich überzeugt, dass Unterhaltungsformate, wenn sie sich sowohl an Eltern als auch an Kinder richten, durchaus eine integrative Funktion besitzen und nahezu einen Gegenentwurf bilden können zu der gängigen Vorstellung, dass intensive Mediennutzung zu Vereinsamung, Gewaltbereitschaft und mangelnder Sozialkompetenz führe. Crossmediale Entwicklungen gewinnen an Bedeutung, die Verbindung von Filmen, Internet und Spielen wird immer enger. Darauf geht auch der SWR ein: Christine Strobl, Leiterin der Abteilung Kinder- und Familienprogramm, berichtete, dass der Sender versuche, in neuer Form TV und Internet zu verbinden und so auf das Nutzungsverhalten von Kindern und Jugendlichen und ihre Anforderungen an den Content einzugehen. Wie entwickelt sich das Potenzial medialer Plattformen und Formate? Was bringt die Zukunft der Familienunterhaltung? Die lebhafte Diskussion regte Stehling zu dem Vorschlag an, eine Veranstaltungsreihe zum Thema »Family Entertainment« zu institutionalisieren. Die ideale Infrastruktur für ein solches Vorhaben findet sich seiner Meinung nach im Film- und Medienzentrum Ludwigsburg, denn Filmproduzenten und Animationsstudios befinden sich in nächster Nachbarschaft. Darüber hinaus war dort der Auftakt recht vielversprechend. »Eine wiederkehrende Veranstaltung könnte auch der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg einen Power-Schub bringen«, hoffte Stehling. Einreichungen für die kommende Runde des Stoffentwicklungsprogramms für Kinderund Family-Entertainment PYGMALION PLUS werden seit Januar 2009 entgegengenommen. www.pygmalionplus.org

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FilmFactsSüdwest | 1–2009 | Februar

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MFG unterstützt Marktzugang

Mit Begeisterung nahmen die hiesigen Filmproduzenten an einer erstmals mit Unterstützung der MFG Filmförderung in Baden-Württemberg angebotenen Fortbildungsveranstaltung teil: In Kooperation mit der rmc rinke medien consult ging es um die Optimierung von Vertriebserlösen. Rund zwanzig Produzenten waren beim Workshop und auch das darauf aufbauende, mehrstufige individuelle Coaching war ausgebucht. Ziel der MFG war es, baden-württembergische Filmschaffende auf ihrem Weg zur weiteren Professionalisierung zu unterstützen. Die erhielten hilfreiche Tipps, insbesondere für die bei jedem Filmprojekt notwendigen Finanzierungsgespräche mit Banken und/oder potenziellen Kapitalgebern. Besonderes Augenmerk wurde auf die Auswertung von Lizenzrechten, von den in den vertraglichen Vereinbarungen steckenden Chancen auf Erlöse sowie auf ein optimiertes Vertriebscontrolling gerichtet. Thomas Meyer-Hermann, einer der teilnehmenden Produzenten, resümiert zum Abschluss: »Im Studio Film Bilder dreht sich zur Zeit vieles um die Themen Finanzierung und Vermarktung von Trickfilmserien. Deshalb kam für uns das Coaching genau zum richtigen Zeitpunkt. Großes Lob an Herrn Franken und Herrn Schust für die klare und sachkundige Vermittlung der wirtschaftlichen Aspekte des Filmemachens! Und vielen Dank an die MFG für die Unterstützung!« ur

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David Kross deutscher Shooting Star

1,4 Millionen Zuschauer begeisterte David Kross als Hauptdarsteller in »Krabat«. Zuletzt stand der 18-Jährige für »Der Vorleser« neben Stars wie Kate Winslet, Ralph Fiennes, Bruno Ganz und Hannah Herzsprung vor der Kamera. Im Rahmen der Berlinale präsentierte die European Film Promotion das Super-Talent beim Shooting Star-Event der internationalen Filmbranche, wo er Deutschland vertreten durfte.

David Kross als Krabat in Marco Kreuzpaintners Film


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FilmFactsSüdwest | 1–2009 | Februar

Short Cuts Südwest

Neues aus der Filmakademie Baden-Württemberg SC

Filmakademie beim Festival Max Ophüls Preis 2009

Fünf Filmakademie-Produktionen waren beim 30. Filmfestival Max Ophüls Preis in Saarbrücken zu sehen. Im Wettbewerb Langfilm: »Kronos« von Olaf F. Wehling. Im Wettbewerb der mittellangen Filme: »Schlaraffenland« von Sarah Mettke. Im Wettbewerb Kurzfilm: »Withered Flowers Blooming« von Martin Schreier sowie in der Sektion Sprint: »Das Brautkleid« von Johanna Icks und »Fräulein Schmidtmeyer« von Maximilian Feldmann.

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Vier Filme im Programm der Berlinale

Gleich vier Produktionen der Filmakademie haben es in diesem Jahr in das Programm der 59. Internationalen Filmfestspiele Berlin geschafft. Alle werden in der Reihe Perspektive Deutsches Kino zu sehen sein. Die Reihe hat sich mittlerweile zu einem prominenten Forum für den jungen deutschen Film und zu einem der Publikumslieblinge der Berlinale entwickelt. Mit dabei ist der Spielfilm »Jedem das Seine« von Regisseur Stefan Schaller, eine Geschichte über Diskriminierung und Ungerechtigkeit. Außerdem wird Lars-Gunnar Lotz seinen 50-Minüter »Für Miriam« vorstellen: Die Mathematiklehrerin Franziska wird unverschuldet in einen Verkehrsunfall verwickelt, bei dem eine Mopedfahrerin stirbt. Gequält von Schuldgefühlen und Selbstvorwürfen, lässt sich die junge Frau auf eine Beziehung mit dem Bruder der Toten ein. Der dritte Spielfilm im Bunde ist Martin Buskers »Höllenritt«, eine schwarzhumorige Komödie über einen Jungen und seine schwierige Beziehung zu seinem Vater. Das Quartett komplettiert der Dokumentarfilm »Wir sind schon mittendrin« von Elmar Szücs. Gemeinsam mit seinen drei engsten Schulfreunden begibt sich der Regisseur auf die Suche nach dem verbindenden Generationsgefühl der heute Dreißigjährigen.

SC

PORSCHE DAVID AWARD 2008

Ein wahres Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich die zehn nominierten Spots von Werbefilm-Studierenden aus aller Welt beim fünften PORSCHE INTERNATIONAL STUDENT ADVERTISING FILM AWARD »David 2008«. Die Qualität war im Jubiläumsjahr so hoch, dass sich zwei Spots den gleichen Platz teilen mussten. Die glücklichen »Champions« wurden am 13. November 2008 im Rahmen einer glanzvollen Preisverleihung ausgezeichnet. Ganz oben auf dem Siegertreppchen stand Mario Zozin von der Filmakademie mit dem Spot »Pure Performance« für Adidas. Die Entscheidung für den 2. Platz fiel der internationalen Jury besonders schwer: Thilo Ewers mit »They Will Come to Town« und Aleksander Bach mit »I Love You« – beide ebenfalls von der Filmakademie – teilten sich den Preis. Der 3. Platz ging an Galed Hamed von der Netherlands Film and Television Academy für seinen Spot »Children«. Adrian Jäschke, Gregor Türk und Katja Wörz von der Münchner Akademie U5 erhielten für »Sakromat« den Sonderpreis in Form von Fluggutscheinen des Sponsors »Germanwings«. Insgesamt waren die Fachleute begeistert vom Facettenreichtum und der Kreativität der eingereichten 81 Werbespots. Sie stammten in diesem Jahr von Studierenden aus zehn Nationen. Vom Social Spot bis zum klassischen Commercial reichte die Bandbreite, die sich aller Stilmittel von szenischen über dokumentarische bis zu animierten Sequenzen bediente.

»Teenage Angst« im Kino Am 29. Januar brachte Salzgeber mit Unterstützung der MFG das Debüt von Regiestudent Thomas Stuber ins Kino. »Teenage Angst« wurde 2008 mehrfach ausgezeichnet, u. a. beim Studentenfilmfest »Sehsüchte« in Potsdam.


Short Cuts SĂźdwest

ÂťHochburg der SĂźndenÂŤ von Thomas lauterbach

Neues aus dem Filmhaus Stuttgart SC

Filmschau-Preise fĂźr MFG-gefĂśrderte Dokumentationen

Bei der 14. Filmschau Baden-Wßrttemberg haben das Filmbßro Baden-Wßrttemberg und die FilmCommission Region Stuttgart im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung zum 7. Mal den FÜrderpreis der BadenWßrttembergischen Filmindustrie verliehen. Den Dokumentarfilm-Wettbewerb gewann der Filmakademie-Absolvent Thomas Lauterbach mit Hochburg der Sßnden. Er begleitete den Theaterregisseur Volker LÜsch bei seiner Medea-Inszenierung mit 17 muslimischen Laiendarstellerinnen am Schauspielhaus in Stuttgart. Manches Weltbild geriet dabei ins Wanken, schwäbisch und osmanisch, Regisseur und Hausfrau prallen aufeinander. Hochburg der Sßnden wurde von der Ludwigsburger Produktionsfirma INDI Film in Koproduktion mit dem SWR und mit Unterstßtzung der MFG FilmfÜrderung fßr die Reihe Junger Dokumentarfilm realisiert. Der Film ist beim Leipziger Dokfest mit einer Goldenen Taube ausgezeichnet worden. Mit Sonbol wurde ein weiterer MFG-gefÜrderter Junger Dokumentarfilm geehrt: Niko Apel erhielt fßr seine bereits mehrfach preisgekrÜnte Dokumentation ßber eine iranische Ralleyfahrerin die lobende Erwähnung. Den Wettbewerb um den besten Kurzfilm gewann Herzhaft (Regie: Martin Busker, Filmakademie), die lobende Erwähnung erhielt Der Weihnachtswessel (Regie: Matthias Mßller, Lazi Akademie). In der Kategorie Animationsfilm erhielt Baba Yaga (Regie: Maryna Shchipak) den Haupt-

preis, die lobende Erwähnung ging an ÂťOperation Terror TapeÂŤ (Regie: Matthias Maffo Bittner). Der Gegenwert des FĂśrderpreises, der an den Regisseur des Gewinnerfilms verliehen wird, betrug 2008 Ăźber 100.000 Euro. Er besteht aus Sachleistungen wie Filmmaterial, Synchronsprecherstimmen, Schnittplätzen und vielen weiteren Leistungen, die es dem Gewinner ermĂśglichen, zukĂźnftige Projekte zu realisieren. Im Rahmen der 14. Filmschau fand auch der Wettbewerb um den Jugendfilmpreis statt, der unterstĂźtzt von der MFG FilmfĂśrderung in sieben Kategorien vergeben wurde. Die Preisträger des Wettbewerbs um den Jugendfilmpreis 2008 lauten: T Bester Film und Beste KamerafĂźhrung: ÂťDie VerwandlungÂŤ (Christian Haardt und die Gruppe ÂťStage-on-ScreenÂŤ des Landestheaters TĂźbingen) T Beste schauspielerische Leistung und Beste Ensembleleistung: ÂťEnte Chop SuiÂŤ (Andreas Nguyen und das Team ÂťMag-FightersÂŤ) T Bestes Drehbuch: ÂťZugzwangÂŤ (Felix FaiĂ&#x;t, Adrian Copitzky und Frank Kayan) T Beste Visual Effects: ÂťThe StoneÂŤ (Alexander Dang, Ivana Puljiz, Jelena Puljiz und Elisabeth Dang) T Beste Titelanimation: ÂťBluesÂŤ (Jonathan Skawski, Anna Reile, Johannes Hildebrandt, Juliane Gottfried, Florian Rummler, Irina Busl und Erika Reile) T Sonderpreis Filmmusik Komposition und Arrangement: ÂťEnte Chop SuiÂŤ.

FilmFactsSßdwest | 1–2009 | Februar

&ULL 0ACKAGE F~R &ILM UND &ERNSEH +REATIVE $IE +APAZITiTEN DES &ERNSEH 0RODUKTIONSBETRIEBS DES 372 KyNNEN JETZT AUCH VON $RITTEN ~BER DIE 372 -EDIA 3ERVICES 'MB( IN !NSPRUCH GENOMMEN WERDEN )NTENSIVER DENN JE WERDEN DABEI +OOPERATIONEN IN "ADEN 7~RTTEM BERG GEPFLEGT ZUM "EISPIEL BEI 0ROJEKTEN DER &ILMAKADEMIE ,UDWIGSBURG ODER DER -&' $IE 372 -EDIA 3ERVICES 'MB( BIETET &ULL 3ERVICE MIT 0ARTNERN IM -ARKT ZU ERSCHWINGLICHEN +ONDITIONEN $AS !NGEBOT UMFASST !NIMATION 'RAFIK !USSTATTUNG SOWIE ALLE 0RODUKTIONS UND 0OSTPRODUKTIONS LEISTUNGEN INKL +OPIERWERK %IN !NGEBOT AUS DEM ,AND F~RS ,AND

!NSPRECHPARTNER 372 -EDIA 3ERVICES 'MB( '" )NFRASTRUKTUR 0RODUKTIONSMITTEL (ELGA "ONKOSCH (ANS "REDOW 3TRA†E "ADEN "ADEN 4EL

www.filmbuerobw.de www.film.region-stuttgart.de

&AX WWW SWRMEDIASERVICES DE

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FilmFactsSüdwest | 1–2009 | Februar

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Wie weiter mit dem KoKi Stuttgart?

Short Cuts Südwest

Seit der Insolvenzbekanntgabe im Sommer 2008 wird um die Zukunft des Kommunalen Kinos Stuttgart gerungen – und um die des Filmhauses, in dem es bisher seinen Sitz hatte. Viele Fragen, konzeptionelle und finanzielle, sind noch offen. Das Kommunale Kino soll erhalten bleiben. Auf diesen gemeinsamen Nenner konnten sich die verantwortliche Bürgermeisterin, der Kulturausschuss sowie die Betroffenen verständigen. Und der Gemeinderat ergänzt, dass er auch das Filmhaus erhalten wolle, »in vertretbarem Kostenrahmen« und »am besten mit Kommunalem Kino«. Die Mieter halten das Kommunale Kino für einen unverzichtbaren Kernbestandteil des Filmhauses, denn es stehe »in einer Linie mit den Theatern, Museen, Bibliotheken und soziokulturellen Zentren«, die sich in nächster Nähe befinden. Petra von Olschowski (Kunststiftung Baden-Württemberger) und Marianne Gassner (FilmCommission Region Stuttgart) vertraten im Namen der

sogenannten »Sachkundigen Bürger im Kulturausschuss« in einem Brief an Oberbürgermeister Wolfgang Schuster eine ähnliche Position. Ihr Ziel ist ein »Film-Kristallisationspunkt« im Herzen von Stuttgart, nicht ohne ein unabhängiges Kommunales Kino. Zu einem wachsenden Filmstandort gehört ihrer Meinung nach ein attraktives Filmhaus sowohl mit Kommunalem Kino und filmrelevanten Vereinen und Unternehmen, als auch mit einer ansprechenden Gastronomie. »Die Landeshauptstadt Stuttgart sollte diesen Standort nicht aufgeben, auch um zukünftig von einem Aufwärtstrend der Filmindustrie in der Region nicht abgeschnitten zu werden.« Die sachkundigen Bürger appellieren mit Unterstützung von zahlreichen prominenten Stuttgarter Kulturschaffenden und Kulturvermittlern wie zum Beispiel Marion Ackermann und Sean Rainbird, den Intendanten von Oper und Schauspiel und MFGGeschäftsführerin Gabriele Röthemeyer an die Stadt, Synergien mit renommierten Events wie dem Internationalen Trickfilm Festival, der fmx sowie Bollywood & beyond zu nutzen. bsj

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Seminare verschoben

Auch die Interspherial Drehbuchschule, die bisher in den Räumen des Stuttgarter Filmhauses und im Saal II des Kommunalen Kinos ihre Seminarveranstaltungen abhielt, ist von der Situation des KoKi betroffen: da die Räumlichkeiten nur bedingt nutzbar sind, werden die bei Jung-Autoren beliebten Kurse erst wieder im Oktober 2009 stattfinden können, gab der Leiter und Geschäftsführer der Interspherial Drehbuchschule, Jørn Precht, im Januar bekannt. www.interspherial.com


Short Cuts Südwest

FilmFactsSüdwest | 1–2009 | Februar

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Regina Halmich kämpfte zwölf Jahre lang mit harten Bandagen, jungwiehagen film begleitete die »Königin im Ring«

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30. Filmfestival Max Ophüls Preis

Seit 30 Jahren engagiert sich das Saarbrücker Filmfestival Max Ophüls Preis für den jungen deutschsprachigen Film. Es hat sich als wichtigstes Forum für die Förderung neuer Talente aus Deutschland, Österreich und der Schweiz etabliert. Im Jubiläumsjahr feierte »ganz« Saarbrücken das Festival der blauen Herzen, dessen Organisatoren sich erneut über wachsende Besucherzahlen und über mehr eingereichte Filme als je zuvor freuten. Immer wieder sind hier auch MFG-geförderte Filme ausgezeichnet worden. 2008 erhielt »Novemberkind« von Christian Schwochow den Publikumspreis, Niko Apels Debüt-Dokumentation »Sonbol« wurde mit einer lobenden Erwähnung bedacht. Im Wettbewerb um den 30. Max Ophüls Preis standen in diesem Jahr 15 abendfüllende Spielfilme, die aus 130 eingereichten Werken ausgewählt wurden. Darunter war auch »Der Tag, an dem ich meinen toten Mann traf« von Matthias Luthardt (»Pingpong«), ein MFG-gefördertes Projekt der Stuttgarter Produktionsfirma Eikon Südwest: Alle halten den verschollenen Ingenieur Robert für tot, nur seine Frau Helene glaubt fest an seine Rückkehr. Eines Abends sieht sie ihren Mann bei einem Konzertbesuch plötzlich vor sich stehen. Dass er sie nicht erkennt, erklärt sie sich mit einem unfallbedingten Gedächtnisverlust. Niemand bringt sie zur Einsicht, dass es sich wohl um eine Verwechslung handelt. Für Helene beginnt eine Gratwanderung zwischen Wahn und Wahrheit. Im 2008 neu geschaffenen Wettbewerb um den Dokumentarfilm war jetzt wieder ein

MFG-gefördertes Projekt nominiert: Die »Königin im Ring« von Simone Jung feierte in Saarbrücken ihre Uraufführung. Zwölf Jahre ist Regina Halmich Box-Weltmeisterin im Fliegengewicht, als sie beschließt, ihre Karriere im Profisport zu beenden. Der Film begleitet die »Königin im Ring« bei ihren letzten beiden Kämpfen im Jahr 2007 und zeichnet das Porträt einer jungen Frau, die dem weiblichen Boxsport zum Durchbruch verholfen hat. Markus Welters von der MFG unterstützten Film »Im Sog der Nacht« erlebten die Zuschauer im SPEKTRUM. Im SPEKTRUM EUROPA lief »Tulpan«, das auf internationalen Festivals erfolgreiche MFG-geförderte Spielfilmdebüt von Sergey Dvortsevoy. www.max-ophuels-preis.de

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»Das Fräulein« auf DVD

Neu im Videoverleih ist Andrea Stakas Film »Das Fräulein«, der neben zahlreichen Auszeichnungen auch mit dem Goldenen Leoparden im Internationalen Wettbewerb des Filmfestivals von Locarno geehrt wurde. Quinte-Film realisierte die MFG-geförderte deutsch-schweizerische Filmproduktion mit dem ZDF/ Das kleine Fernsehspiel als Koproduzent. Im September 2008 wagte das einfühlsame Drama um drei Frauen, die aus dem früheren Jugoslawien kommend nun in der Schweiz ihr Glück suchen, den Kinostart in New York. Jetzt veröffentlichte die Filmgalerie 451 »Das Fräulein« auf DVD. bsj www.filmgalerie451.de

Ein Toast auf den Trickfilm

Das 16. Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart ’09 feiert vom 5. bis 10. Mai 100 Jahre deutscher Animationsfilm. 1909 entstand mit »Prosit Neujahr« von Guido Seeber der erste deutsche Animationsfilm. Diesen Jahrestag feiern die Organisatoren des Trickfilm-Festivals mit einer ausführlichen Retrospektive. Das Open-Air-Programm lockt mit der animierten Dokumentation »Waltz with Bashir« (Golden Globe 2009). Michael Faust, einer der Macher, präsentiert sie persönlich. Im Internationalen Wettbewerb können sich die Festivalbesucher auf zwei Oscar-nominierte Kurzfilme freuen: »La maison de Petits Cubes« (K. Kato) und »This Way Up« (Smith & Foulkes). Mit zahlreichen Highlights wie der Best-ofAnimation-Reihe und hochkarätig besetzten Drehbuchworkshops in Zusammenarbeit mit der MFG wartet das Rahmenprogramm auf. Zum dritten Mal in Folge wird der weltweit einzigartige Deutsche Animationsdrehbuchpreis verliehen (siehe S. 39). Neu auf dem Stuttgarter Schlossplatz ist die GameZone, wo Animation und Computerspiele verschmelzen. Hier gibt es für Spielefans neue Techniken, Installationen und Inhalte zu erproben. Weiter vertieft wird die fruchtbare Zusammenarbeit mit der fmx/09: Mit ihren 6.000 Fachbesuchern entwickelt sich das Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart 2009 zur bedeutendsten und größten Veranstaltung für Animationsfilm. Die weltweit herausragende Bedeutung des Festivals belegt die stetig zunehmende Zahl an Einreichungen: Im Internationalen Wettbewerb um den Hauptpreis, den Goldenen Trickstar, sind sie gegenüber 2008 um 12 Prozent gestiegen, auch zum Wettbewerb Young Animation wurden mehr Filme als im Vorjahr eingereicht. Ob Young Animation, Tricks for Kids, Animovie, Animated Series oder Under Commission: »Wir decken mit den Wettbewerbskategorien das gesamte Spektrum des Animationsfilms ab«, freut sich der künstlerische Leiter Ulrich Wegenast. bsj www.itfs.de


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Short Cuts Südwest

»Mogadischu« – Traumquote für TV-Ereignis des Jahres 2008: Der Fernsehfilm von Roland Suso Richter, der mehr als 7 Mio. Zuschauer fesselte, war mit einer Dokumentation des SWR sowie einer Diskussionssendung kombiniert

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Filmwinter wärmte die Seele

Wer wissen wollte, was Film- und Medienkunst abseits der großen Kinoleinwand und des abendlichen TV-Programms zu bieten haben, der war beim 22. Filmwinter goldrichtig. Ein phänomenales Programm überraschte die Besucher an vier Tagen mit immer neuen Blickwinkeln und bizarren Wort-Bild-Kombinationen. In Film und Medienwettbewerben dominierten in diesem Jahr »satirische und provokante Blicke auf Phänomene unserer Zeit«. In einem der sechs Kurzfilmprogramme war u. a. der MFG-geförderte Experimentalfilm »Passage« von Telemach Wiesinger zu sehen, der in Filmbildern die Geschichte aussterbender Metallgiganten beschrieben und belichtet hat. Ein Highlight war in der Reihe Filmemacher-Portraits die WernerNekes-Werkschau, u. a. mit dem Klassiker »Uliisses«. Das engagierte Team von Wand5-Mitarbeitern und -Netzwerkern hatte es in diesem Jahr nicht leicht, da das Filmhaus in seinem desolaten Zustand ursprünglich nicht bespielt werden sollte. Dann aber doch! Mit Lichtinstallationen und der den Organisatoren eigenen Kreativität gelang es, selbst die Umgebung zum Medienexperiment zu gestalten. Gute Stimmung herrschte auch bei den Parties mit wechselnden Bands und DJs. www.wand5.de

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Eine schwierige Liebe …

Unter dem vielversprechenden Titel »Eine schwierige Liebe – TV-Autoren und Redakteure suchen neue Wege« hatte das Haus des Dokumentarfilms zur Herbsttagung geladen. Während der gut besuchten Veranstaltung bestätigte sich bald, was Redakteure und TV-Autoren ohnehin schon befürchteten: dass nämlich neue Wege für eine gedeihliche Zusammenarbeit zu finden, gar nicht so einfach ist. Sachzwänge wurden auf beiden Seiten thematisiert. Die Frage stand im Raum, wer denn ärmer dran sei – der Redakteur, der in täglich mehr als 12-stündiger Arbeit bei geringem Etat viel zu viele »unbrauchbare Filmvorschläge« abfedern muss oder doch der Fernsehfilm- oder Dokumentarfilmautor, der unterbezahlt ist und kaum die Mittel für gründliche Recherchen aufbringen kann und dessen Exposés nicht ankommen. Im Grunde seien Redakteure und Autoren Komplizen, denn beide wollen gute Filme senden. Für gute Recherchen fehle meistens das Geld. Sigrid Faltin, Regisseurin und Produzentin u. a. von »La Paloma«, plädierte für »Begegnungen auf Augenhöhe«. Doch der Redakteur habe die Macht, für die anderen gehe

es hingegen um die Existenz. Nicht die »schwierige« sondern die »gemeinsame« Liebe zum Film wäre die ideale Basis für die Kommunikation der Autoren, Redakteure, Produzenten einerseits und der Sender andererseits. SWR-Intendant Peter Boudgoust konstatierte eine »Renaissance des Faktischen«. Für die Filmschaffenden wäre es sicher hilfreich zu wissen, wie es darum künftig in den Sendern bestellt ist. Der SWR soll im Dokumentarischen innerhalb der ARD jedenfalls führend sein. bsj

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SWR-Intendant Peter Boudgoust

… ist seit dem 1. Januar 2009 als Geschäftsführer an der ARD-Spitze, die der SWR turnusgemäß übernommen hat. Eines seiner wichtigsten Ziele ist eine neue Plattform für die Jugend. Das Internet als Konkurrent des Fernsehens mache ihm keine Angst, so Boudgoust. Es sei das Übertragungsmedium der jungen Generation. Er hatte bereits 2008 einen Vorstoß in Richtung You Tube gewagt. Ein eigener ARD-Jugend-Kanal neben dem sehr erfolgreichen Kinderkanal ist laut Boudgoust »absolut wünschenswert«, um den Nutzungsgewohnheiten junger Menschen gerecht zu werden.


Short Cuts Südwest

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Goethe Institut verbreitet deutschen Film Buchtipp

Fast 70 Filmvorstellungen pro Tag – damit ist das Goethe Institut einer der größten Verleiher des deutschen Films im Ausland. Tobias Mosig stellt in seinem Buch »Goethe Institut e.V.: Weltvertrieb für deutsche Filme?« die Filmaktivitäten des wichtigsten deutschen Kulturbotschafters in über achtzig Ländern vor. Er geht der spannenden Frage nach, inwieweit durch die kulturelle Filmarbeit in Verbindung mit German Films das Exportpotenzial des deutschen Films unterstützt werde. Mosigs aufschlussreiche Analyse ist 2008 zum Preis von 25 Euro im Vistas Verlag Berlin erschienen, herausgegeben vom Erich Pommer Institut.

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Sonntag ist TOM-Tag

… und 2009 ist TOM-Jahr! – Ein ganzes Jahr lang werden jeden Sonntag um 10.20 Uhr zwei der beliebten Episoden um den Zeichentrickhelden TOM im Kinderkanal ausgestrahlt. »TOM & das Erdbeermarmeladebrot mit Honig« ist eine Trickfilmserie

von Studio Film Bilder in Koproduktion mit dem SWR. Regisseur ist Andreas Hykade, Sprecher ist Dirk Bach. In 26 fünfminütigen Folgen macht sich TOM auf die Suche nach dem Leckerbissen. Mit von der Partie sind natürlich TOMS alte Freunde, viele neue kommen dazu: die Kuh Luisa, der Gurkenkaiser und die

Frösche Grungo, Punkto, Streipo und Limbo. Auf der wöchentlich aktualisierten Webseite können Kinder die Folgen noch einmal anschauen – oder TOM in den interaktiven Filmen helfen, an seine Leibspeise zu kommen. www.tomportal.de || www.filmbilder.de

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Kino News

Freute sich über Spitzen-

Lobte die Preisträger:

Das Team von »Novemberkind« über-

Moderierten im Duett:

Gute Stimmung in der

preis: Dr. H. Laumann

Gabriele Röthemeyer

raschte die Anwesenden

Dietrich Förster und

festlichen Musikhalle

Bernd Winter (rechts)

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Verleihung der Filmtheaterprogrammprämien 2008

Die Verleihung der Filmtheaterprogrammprämien im November in Ludwigsburg war wie immer ein festlicher Abend. Minister Professor Dr. Wolfgang Reinhart überreichte zusammen mit MFG-Geschäftsführerin Gabriele Röthemeyer die zahlreichen Preise und Urkunden an die PreisträgerKinos. Als dann der Trailer von »Novemberkind« gezeigt wurde, erschienen unter dem Beifall der Gäste unerwartet die Produzenten, der Regisseur Christian Schwochow und die beiden Hauptdarsteller Anna Maria Mühe und Ulrich Matthes auf der Bühne. Sie hatten es sich nicht nehmen lassen, vom naheliegenden Caligari-Kino, wo die Premierenfeier von »Novemberkind« stattfand, einen Abstecher zu machen. Den Spitzenpreis nahm dann Dr. H. Laumann für ein herausragendes Jahresfilmprogramm in den beiden Mannheimer Kinos Atlantis und Odeon entgegen. bsj

KN

Schauburg in Karlsruhe ist VdF-Champion

Der Verband der Filmverleiher e.V. hat aus insgesamt 30 nominierten Kinos u. a. Herbert Born von der Schauburg in Karlsruhe mit dem Kino-Champion ausgezeichnet. Der Laudator Martin Kochendörfer, Vorstand der X Verleih AG, erklärte: »Herbert Born ist mit Leib und Seele Kinomacher und Filmliebhaber. Seine Besucher bindet er extrem gut an sein Haus, sicherlich auch, weil sein Programm vielseitig und ideenreich ist. Er hat mit hohem Aufwand und unter Einsatz eigener finanzieller Mittel die Schauburg wieder aufgebaut und ist neuen Ideen gegenüber immer offen geblieben.«

Mit dem Kino-Champion bedankt sich der VdF für die kompetente Betreuung seiner Filme und setzt ein Zeichen für die Bedeutung des Kinos als kulturelle Begegnungsstätte. Die Schauburg war 2007 mit dem Spitzenpreis der Filmtheaterprogrammprämien für das Jahresprogramm 2006 vom Land BadenWürttemberg ausgezeichnet worden. www.schauburg.de

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15 Jahre Programmkino in Fellbach-Schmiden

Fünfzehn Jahre ist es her, seit das OrfeoKino am 14. Januar 1994 auf Initiative der Stadt Fellbach und des Ludwigsburger Kinokult e. V. seine Pforten öffnete und damit die lange Durststrecke beendete, während der die Kappelbergstadt Fellbach ein Jahrzehnt lang ohne Kino auskommen musste. Das Konzept, außergewöhnliche Filme in einzigartigem Ambiente zu zeigen, führte sehr rasch zum Erfolg. Im ältesten Haus des Stadtteils Schmiden gelegen verbindet es moderne Kinotechnik und VeranstaltungsSpecials mit dem Ambiente eines Gewölbekellers aus dem 16. Jahrhundert. Mit seinem anspruchsvollen Kinoprogramm hat es sich zu einem renommierten Programmkino gemausert. Zahlreiche Preise an das Orfeo von Bund und Land sind der Beweis dafür. www.kinokult.de/

KN

Deutscher Kurzfilm 2008 unterwegs

Der »Deutsche Kurzfilmpreis« feierte den Auftakt seiner Kinotour: Die Nominierten und die Preisträger können zusammen mit den Gewinnern des Short Tiger – in drei unterschiedlichen, abendfüllenden Themenpaketen – geordert werden. www.kurzfilmpreisunterwegs.org

KN

Kino & Kirche lädt ein

»Mensch, wo bist du?« ist das Motto des Evangelischen Kirchentags im Mai 2009. Ungewöhnliche und sehr unterschiedliche Antworten geben die Filme aus der Reihe »Kino & Kirche«, die im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung von evangelischer und katholischer Kirchengemeinde in Bietigheim-Bissingen in den »OlympiaLichtspielen« vorgeführt werden. Einmal im Monat sind interessierte Kinogänger eingeladen zu Film und Gespräch. Am 11. März, 1. April und 6. Mai finden die nächsten Vorstellungen statt. www.kino-und-kirche.de

KN

Kinoticker

» » Das Kino Klappe in Kirchberg an der

Jagst wurde mit dem Förderpreis für besondere Verdienste um Heimat- und Brauchtumspflege, Kunst und Kultur ausgezeichnet. » » Das forum 22 in Bad Urach feierte sein 20-jähriges Bestehen. » » In Schorndorf wurde der Traumpalast um drei Kinosäle erweitert. » » In Offenburg eröffnete ein neues Multiplex-Kino. » » Im Rahmen des Filmfestes MannheimHeidelberg wurde VISION Kino, das Netzwerk für Film- und Medienkompetenz, mit dem Filmkulturpreis für sein Engagement im Bereich der Jugend-Filmbildung ausgezeichnet. » » Das Kneipenkino startete mit großem Erfolg in seiner neuen Spielstätte im Pfullinger Gasthof »Südbahnhof«. » » Der neu gestaltete Kinosaal des Kommunalen Kinos in Esslingen verspricht komfortable Kinosessel, mehr Platz und Beinfreiheit zwischen den Sitzreihen und eine leistungsstarke Lüftungsanlage.


Hot Spots

HS

MFG Jour Fixe »Sources« 3. März 2009 | 19.00 Uhr

Die Gruppe Biopic des Autorenfortbildungs- und Stoffentwicklungsprogramms »Sources 2« ist zu Gast an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Auf Einladung der MFG werden einige Teilnehmer am Abend des 3. März in Stuttgart beim Jour Fixe erwartet, wo die Gelegenheit besteht, sich mit ihnen auszutauschen. Angesagt haben sich u. a. Produzent Ludger Pfanz, Isabelle Sissi Hüetlin und Dramaturgin Heidrun Schleef. T Ort: SET, c/o Filmgalerie 451 www.mfg-filmfoerderung.de

HS

spotlight 2009 12. Internationales Werbefilmfestival 26. bis 27. März 2009

Kalkman returns! Wie bereits 2008 wird spotlight auch in diesem Jahr von GrimmePreisträger Oliver Kalkofe moderiert. Die bei Profis und Publikum gleichermaßen beliebte Veranstaltung findet dieses Jahr in Ravensburg statt. Damit kehrt das größte

deutsche Werbefilmfestival an seinen Ursprungsort zurück, wo mit der umgestalteten Oberschwabenhalle eine neue, erweiterte Spielstätte für ein großes Publikum zur Verfügung steht. Im Wettbewerb werden sowohl für die Profis als auch für die Studenten zwei Kategorien unterschieden: die traditionelle Sparte TV & Kino und die neue Sparte web & mobile für Internet und Handy . In der Fachjury sind Experten aus den Bereichen Kreation und Gestaltung, Lehre und Forschung, Marketing und Medien vertreten. Sie bewertet unabhängig von der Publikumsjury die eingereichten Beiträge beider Wettbewerbe. Die Geschäftsführerin der MFG Filmförderung Gabriele Röthemeyer hat im Jahr 2009 erneut den Vorsitz für den Studentenwettbewerb »Spotlight for Students« inne. Das Werbefilmfestival wird von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg, der Landesanstalt für Kommunikation und dem Staatsministerium Baden-Württemberg finanziell unterstützt. www.spotlight-festival.de

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FilmFactsSüdwest | 1–2009 | Februar

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100 Jahre Filmland Baden-Württemberg Jubiäumsausstellung tourt durchs Land

Die eindrucksvolle Schau über die Geschichte der Filmproduktion im Land, die im Auftrag des Hauses des Dokumentarfilms unter der Leitung von Astrid Beyer realisiert wurde, kann im Frühjahr in drei Städten bewundert werden: T Ulm, Ulmer Museum: bis 1. März 2009 T Freiburg, Südwestrundfunk: 19. März bis 7. Mai 2009 T Karlsruhe, Regierungspräsidium: 14. Mai bis 21. Juni 2009. Von den Anfängen in Freiburg und den »Neckarwestern« aus Heidelberg über die beliebten Heimat- und Bergfilme aus den 1950er-Jahren bis zu aktuellen Highlights aus den Bereichen Spiel-, Dokumentar-, Animations- und Werbefilm präsentiert die Ausstellung alle Facetten des Mediums Film. Zum Preis von 10 Euro ist ein Katalog mit weiterführenden Texten und vielen Fotos erschienen. www.100jahre-filmland.de

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FilmFactsSüdwest | 1–2009 | Februar

Hot Spots

dem Verleihförderpreis von MFG/Unifrance ausgezeichnete französische Spielfilm »Die Klasse« (Laurent Cantet). Für den Sprachunterricht ist er in der Originalfassung verfügbar. Daneben sind weiterhin Klassiker wie »Vier Minuten« (Chris Kraus), »Requiem« (Hans-Christian Schmid) oder »Luther« (Eric Till) zu bewundern. Die drei Verantwortlichen der Schul-

www.schulkinowoche.lmz-bw.de

Kinowoche im Südwesten haben alles bestens im Blick: Hanns-Georg Helwerth, Regine Laun, Michael Jahn (v.l.n.r.)

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39. Filmtheaterkongress 21. bis 23. April 2009 | Baden-Baden

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Film- und MedienJour Fixe 2009 Filmboard Karlsruhe

Die Treffen finden jeweils am 1. Montag im Monat statt: Eingeladen sind Film- und Medienschaffende sowie Filminteressierte, der Region Karlsruhe. Ort: Restaurant Kleiner Ketterer, Adlerstraße 34 | Beginn: 19:00 Uhr www.filmboard.karlsruhe.de

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Schwerpunktthemen im Programm u.a.: T Auswirkungen des neuen FFG auf die Kinobranche T Wie ist der aktuelle Stand in Sachen Digitalisierung? T Zukunftsweisende Strategien für die Content-Verwaltung im Zuge der beginnenden Digitalisierung T Strategien für Medien im Umbruch. Begleitet wird der Kongress traditionell von einer großen Branchenmesse mit Ausstellern aus allen Bereichen der Kinoindustrie sowie von Tradeshows der Verleiher.

»Kino« auf dem Stundenplan

www.hdf-kino.de

9. bis 13. März 2009

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Während der 3. SchulKinoWoche BadenWürttemberg, die das Landesmedienzentrum Baden-Württemberg mit Vision Kino, dem Netzwerk für Film- und Medienkompetenz, veranstaltet, werden landesweit in etwa 60 Kinos ausgewählte Filme aus deutscher und internationaler Filmproduktion angeboten. Die MFG Filmförderung ist auch in diesem Jahr Partner der SchulKinowoche und lud zu einem Informationsgespräch im Vorfeld der Verleihung der Kinoprogrammprämien ein. Zusammen mit Michael Jahn, Projektleiter der SchulKinowochen bei Vision Kino, diskutierten Hanns-Georg Helwerth (Leiter LMZ Baden-Württemberg) und Regine Laun (Projektleiterin SchulKinowoche), wie in diesem Jahr die Kinowoche noch erfolgreicher gestaltet werden könnte. Neu im Programm ist 2009 der MFG-geförderte Kinohit »Krabat« (Marco Kreuzpaintner), die Fantasy-Verfilmung nach Otfried Preusslers Roman, der in BadenWürttemberg auf dem Lehrplan steht. Neu ist auch der Oscar-nominierte, in Cannes 2008 mit der Goldenen Palme und mit

DrehbuchCamp 2009 18. bis 23. Mai 2009 | Freiburg

Hochaktuell sind im ersten DrehbuchCamp des Jahres 2009 der Workshop von Drehbuchautor und -lehrer Wolfgang Kirchner: »Vom Buch zum Film – Literaturverfilmungen«, von Dokumentarfilmer Andres Veiel: »Dokumentarischer Kinofilm« sowie von Lektor und Drehbuchagent Ingo Fließ: »Ich habe ein Drehbuch geschrieben, was nun?«. Im Rahmen des Freiburger DrehbuchCamps wird SWR-Redakteurin Stefanie Groß zu einem Vortrag über die SWR-Reihe »Debüt im Dritten« erwartet. Während des Internationalen TrickfilmFestivals Stuttgart werden vom 5. bis 8. Mai 2009 Drehbuch-Workshops durchgeführt, die für das Curriculum des DrehbuchCamps anerkannt werden. Seit 1996 bringt das DrehbuchCamp zwei Mal im Jahr freie AutorInnen und Produzenten mit Regisseuren, Redakteuren und Produzenten der öffentlich-

Kurzfilm »Der Goldene Nazivampir von Absam II«, Regie: Lasse Nolte

rechtlichen Fernsehanstalten ARD und ZDF zusammen. 2008 haben insgesamt 216 TeilnehmerInnen das Kursangebot in Freiburg bzw. Wiesbaden genutzt. Die sowohl als einzelne Bausteine wie auch aufeinander aufbauend innerhalb von drei Jahren insgesamt buchbaren Veranstaltungen und Seminare vermitteln das dramaturgische Handwerkszeug zur Entwicklung von fiktionalen und dokumentarischen Stoffen, das angehende DrehbuchautorInnen befähigt, sich am Markt zu behaupten. Mit der Vergabe von Stipendien (Übernahme der Kursgebühren) unterstützt die MFG Filmförderung angehende AutorInnen bei der Entwicklung ihrer Filmvorhaben und auf ihrem Weg der Professionalisierung. Einreichschluss für Anträge zur Förderung: 12. März 2009. www.drehbuchcamp.de

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Independent Days 9 Karlsruhe 22. bis 26. April 2009

Die Arbeiten können unterschiedlicher nicht sein. Nuanciert, feinfühlig und sensibel die einen, provokant, kritisch und frech die anderen. Das Programm der fünf Festivaltage reflektiert die ganze Bandbreite des unabhängigen Filmschaffens. Erstmalig findet ein von der MFG Filmförderung unterstütztes Rahmenprogramm statt. Verschiedene Workshops laden zu Diskussion und Information ein: T »Dokumentarfilm: Technik und Gestaltung – Siamesische Zwillinge?!« Leitung: Joachim Wossidlo T »Von Delphinen und Kängurus – No-Budget-Produktion in der Praxis« Leitung: Martin Blankemeyer T »Einladen zum Fühlen – Emotionen im Film«, Leitung: Michael Ruf www.independentdays.de


Hot Spots

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16. Internationales Trickfilm Festival 2009

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5. bis 10. Mai 2009 Stuttgart / Schlossplatz

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fmx/09 und Animation Production Day 5. bis 8. Mai 2009

Bereits am zweiten Tag des TrickfilmFestivals wird der von der Evangelischen Kirche in Deutschland gestiftete Animationsdrehbuchpreis verliehen. Im Rahmen der Veranstaltung werden Ausschnitte des prämierten Drehbuches professionell präsentiert. Die Auswahljury nominiert vier deutschsprachige Drehbücher. Im vorigen Jahr hatten Autoren 31 Drehbücher eingereicht. Preisträger 2007 war »Der letzte Neandertaler« von John Chambers. www.itfs.de

Die fmx/09 ist erneut Treffpunkt für Profis der globalen Visual Effects-Community. Animation bzw. VFX stehen künftig verstärkt im Dienst des Narrativen. Das spiegelt sich in so aktuellen Themenschwerpunkten wie »Immersive Design«, »Transmediales Storytelling«, »World Building«, »Neue stereoskopische Anwendungen« und »Neue Games-Technologien« wider. Parallel verhandeln Produzenten und Investoren am Animation Production Day (bis zum 7. Mai) Finanzierungs- und Verwertungsstrategien für ihre Spielfilmprojekte.

DOKVILLE 2009 18. und 19. Juni 2009

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Highlights 2009 9./10. Juni 2009

Die Filmakademie Baden Württemberg lockt mit den besten Filmen des Studienjahres 2008/2009. Das Programm war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt.

Im Juni 2009 ist es wieder so weit: In Ludwigsburg findet zum 5. Mal der Branchentreff DOKVILLE statt; wie immer im Kulturzentrum beim Rathaus. Das Thema diesmal: Erfolg am Medienmarkt. Förderung, Finanzierung, internationaler Vertrieb, Kooperationen und Serviceagenturen für Kleinproduzenten sollen dabei in Referaten und Diskussionen, vor allem aber mit Fallstudien behandelt werden. Am Abend des 18. Juni wird im Rahmen von DOKVILLE außerdem der Baden-Württembergische Dokumentarfilmpreis verliehen. Mit dem Preisgeld von 20.000 Euro, gestiftet vom SWR und der MFG, gehört er zu den höchstdotierten Dokumentarfilmpreisen. Dazu kommt der Förderpreis des Hauses des Dokumenarfilms und – zum ersten Mal – ein Preis der Stadt Ludwigsburg. Die feierliche Verleihung dieser Auszeichnungen findet auch in diesem Jahr wieder in der Musikhalle in Ludwigsburg statt. www.hdf.de/d/dokville/index.html

www.fmx.com || www.animationproductionday.de

www.drehbuchcamp.de Seit 12 Jahren Drehbuch-Workshops in den Bereichen Fiction und Doku.

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Verleihung am 6. Mai 2009

Im Herzen der Stadt ist der Schlossplatz die Location für Freunde eines der wichtigsten Events um den Animationsfilm weltweit (siehe S. 33).

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Deutscher Animationsdrehbuchpreis

FilmFactsSüdwest | 1–2009 | Februar

18.-23.5. in Freiburg 31.8.-5.9. in Wiesbaden

Eine Kooperationsveranstaltung von Filmförderung Baden-Württemberg (MFG), Hessischer Filmförderung und ARD.ZDF Medienakademie, unterstützt von ARD Degeto und der Freiburg Wirtschaft Touristik Messe GmbH (FWTM)

Telefon 07634-591 316 info@drehbuchcamp.de www.drehbuchcamp.de


16. INTERNATIONALES TRICKFILM FESTIVAL FESTIVAL OF ANIMATED FILM STUTTGART ’09 05. – 10. MAI 2009 www.ITFS.de

International Competition AniMovie Young Animation Animated Series Tricks for Kids Under Commission

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