FilmFacts Südwest 2 | 2016

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Juli July

Produktionsberichte Production Reports Aus den Regionen Regional Film Commissions MFG-Preise MFG Awards Festivals und Events Festivals and Events


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Inhalt Contents

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In Production

Kommen Sie beschwingt durch den Sommer – und freuen Sie sich auf einen Herbst mit vielversprechenden Produktionen. Enjoy the summer—and anticipate an autumn full of promising productions.

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Regional Film Commissions

Neue Ansprechpartner bei den FilmCommissions in den Regionen Ulm und Stuttgart. Schlaglichter auf die Arbeit der Film Commissions. The Film Commissions Region Ulm and Stuttgart are under new management. Highlights of the Film Commissions’ work.

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MFG News

Made in Stuttgart: visuelle Effekte für großes Kino, außerdem MFG-Preise, Förderentscheide und eine Personalie: Petra Olschowski ist neue Aufsichtsratsvorsitzende der MFG. Visual effects for the silver screen made in Stuttgart, plus MFG awards, funding decisions, and executive board changes: Petra Olschowski is the new chairperson.

Inhalt Contents

Impressum Imprint FilmFacts Südwest Juli 2016 July 2016 Herausgeber Publisher MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH Bereich Filmförderung Breitscheidstraße 4, 70174 Stuttgart film.mfg.de Geschäftsführung CEO Prof. Carl Bergengruen

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In Production Die Welt der Wunderlichs Wunderlich’s World Nellys Abenteuer Nelly’s Adventure Eberhard Weber Yamina Fremde Tochter

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Regional Film Commissions

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MFG News

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Short Cuts

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Kino News

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Hot Spots

Redaktion Editorial Team Uwe Rosentreter (V.i.S.d.P.), Rebecca Pfister Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Ausgabe Editorial Staff for this Issue Yvonne Abele, Anika Baumhauer, Arek Gielnik, Maria Gomez, Valérie Hasenmayer, Verena Lemmer, Tina Müller, Regine Pogoda, Daniel Reich, Pamela Schmidt, Simone Schmidt, Constantin Schnell, Ewa Szurogajlo, Lena Wiese, Maren Witthoeft Lektorat Copy Editing manufactur m | Maren Witthoeft Übersetzung Translation Gabriele Glang

Gestaltung Graphic Design Atelier Sternstein, Stuttgart manufactur m, Stuttgart Druck Printing Offizin Scheufele, Stuttgart


Editorial

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Short Cuts

25 Jahre MEDIA: Ohne die Förderung aus Brüssel könnte Soliman seine Reise wohl kaum antreten – nach Baden-Württemberg flossen in den letzten fünf Jahren mehr als 4,5 Mio. Euro MEDIA-Förderung. 25 years of MEDIA: without funding, Soliman would hardly be able to set off on his journey—over the last five years, Baden-Württemberg has received MEDIA subsidies totaling over 4.5 million euros.

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Ausblick: Sun Day Movies – die interkulturellen Filmtage in 2016/2017. Rückblick: 1. Landestagung der Kommunalen Kinos in Baden-Württemberg. Vorschau: Kinostarts im Herbst. Preview: Sun Day Movies—the intercultural film festival in 2016/2017. Review: first state conference for municipal cinemas in Baden-Württemberg. Outlook: premieres in fall.

Liebe Leserin, lieber Leser, allen Grund zum Feiern hatte die renommierte Filmakademie Baden-Württemberg, die im Juli ihr 25-jähriges Bestehen in Ludwigsburg feierte. Noch einmal herzlichen Glückwunsch! Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit mit der Akademie und mit dem SWR als Drittem im Bunde bei der Nachwuchsförderung. Ohne unser gemeinsames Engagement gäbe es zum Beispiel keine Reihe »Junger Dokumentarfilm« im SWR Fernsehen mit ihren vielen überzeugenden und preisgekrönten Arbeiten. Auch viele außergewöhnliche

Dear Reader, The renowned Filmakademie Baden-Württemberg has every reason to celebrate: this July, the Ludwigsburg-based film school turned 25. Happy birthday! We look forward to future partnerships with the academy and with the SWR in supporting new talents. Without this triumvirate’s joint commitment, SWR’s television series “Junger Dokumentarfilm” would not be possible— a creative hotbed for many high-quality, award-winning productions. Numerous excellent feature films would never have been

Bildnachweis Photo Credits Die Fotos der MFG-geförderten Filme stellen uns freundlicherweise die Produzenten, Verleiher und Filmemacher zur Verfügung. Photos of MFG-funded films were kindly provided by producers, distributors, and filmmakers. Übrige Fotos (Seite) Other photos (page) Robert Barlea (7), Andrea Schimak (8 f.), Film Commission Region Ulm (14), Marcus Gyger (19), MWK (21), Filmfest München (23), LKK (25 f.)

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Kino News

Editorial

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Hot Spots

Der Festivalherbst feiert ein großes Jubiläum: 50 Jahre Internationale Hofer Filmtage – wie immer mit dem Fußballereignis des Jahres. Fall’s festivals include a major birthday: the Hof International Film Festival celebrates its 50th anniversary—including the traditional soccer match, of course.

Spielfilme wären nie entstanden, ganz zu schweigen von den Animationsfilmen und -serien, die hochbegabte Absolventinnen und Absolventen der Akademie für den SWR mit Hilfe der MFG hergestellt haben. Die angehenden Filmemacher brauchen unser gemeinsames Augenmerk, den Dreiklang aus hervorragender Ausbildung, geeigneten Sendeplätzen und Geld für die Produktion. Wir werden dafür immer wieder reich belohnt: durch die herausragenden Filme, die wir erhalten. In diesem Sinne grüßt Sie herzlich Ihr Carl Bergengruen

made, to say nothing of the animation films and series created by highly gifted graduates of the academy for the SWR with MFG support. The aspiring filmmakers need our joint nurturing efforts—which comprise excellent education, appropriate broadcasting slots, and subsidies for production. Our efforts are ultimately richly rewarded—with outstanding films. Yours sincerely, Carl Bergengruen

Titel »Nellys Abenteuer« von Dominik Wessely eröffnete das Kinderfilmfest München und startet am 8. September 2016 in den deutschen Kinos. Seine Uraufführung feierte der Abenteuerfilm um die Familie Klabund jedoch bereits Ende Mai in ClujNapoca/Klausenburg – mitten in Transsilvanien – mit 700 begeisterten Zuschauern und Standing Ovations. Ein Abenteuerfilm am Schauplatz Rumänien, in dem man viel erfährt über die Roma, wahre Freundschaft und die Macht der Musik.

Cover Dominik Wessely’s movie “Nelly’s Adventure” opened the Kinderfilmfest München and will be released in German cinemas on September 8, 2016. The film about the adventures of the Klabund family in Romania celebrated its premiere in late May in Cluj-Napoca/Klausenburg—in the middle of Transsylvania—to standing ovations from 700 enthusiastic viewers. Shot in Romania, the movie is about true friendship, the power of music, and the Roma people.


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In Production

Katharina Schüttler, Martin Feifel

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Die Welt der Wunderlichs

In Deutschland leben in 20 Prozent der Familien Alleinerziehende, meist Mütter, mit ihren minderjährigen Kindern – Tendenz steigend, so das Ergebnis einer aktuellen Studie der Bundesregierung. Insbesondere die Lebensumstände der alleinerziehenden Mütter bewogen Regisseur und Drehbuchautor Dani Levy zu seiner aktuellen Kinokomödie »Die Welt der Wunderlichs«. Er möchte zeigen, »wie stark alleinerziehende Frauen sein müssen, und was es für die Beziehung zwischen Mutter und Kind bedeutet, wenn sie nur zu zweit sind.« Geschichten über schwierige Figuren, die eigentlich in einen sogenannten Problemfilm gehören, möchte Levy lieber mit der Leichtigkeit eines berührenden Unterhaltungsfilms erzählen. Damit schließt er an seine in mehreren Kategorien mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnete Kinokomödie »Alles auf Zucker!« aus dem Jahr 2004 an. Erneut hinterfragt er aktuelle Zustände von Familie und Gesellschaft auf humorvolle und zugleich tiefgründige Weise.

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Wunderlich’s World

About 20 percent of German families with minors are headed by single parents, usually mothers—a rising trend, according to the latest government study findings. The circumstances of single mothers in particular touched and inspired director and screenwriter Dani Levy’s latest comedy: “Wunderlich’s World.” He wants to show “how strong single mothers have to be and what the relationship between mother and child means when they are only two.” Levy likes to tell stories about difficult characters, who probably belong in social dramas, with the light touch found in entertainment films. Thus his latest movie complements his award-winning 2004 movie, “Go for Zucker! An Unorthodox Comedy,” which garnered prizes in several German Film Award categories. Once again he takes a closer look at the situation of families and society in a humorous and profound way. In “Wunderlich’s World,” single parent Mimi Wunderlich has her hands full. Her son, Felix, is hyperactive; her ex, Johnny, is

In »Die Welt der Wunderlichs« hat es die alleinerziehende Mimi Wunderlich nicht leicht: Ihr Sohn Felix ist hyperaktiv, ihr Ex-Mann Johnny in Sex, Drugs & Rock’n Roll verstrickt und ihr Vater manisch-depressiv. Weil Mimi eine begnadete, aber bislang erfolglose Singer-Songwriterin ist, meldet Felix sie heimlich bei Second Chance, der neuen großen TV-Casting-Show, an. Die erste Staffel soll in Zürich aufgezeichnet werden. Aber Mimi hat ein Trauma: Vor Jahren hatte sie mit ihrem Ex-Mann Johnny bei einem Song-Contest kläglich versagt und sich damit von ihrem Traum, als Musikerin groß rauszukommen, verabschiedet. Wäre da nur nicht die angebotene Gage, mit der man die Schulden der Familie endlich tilgen könnte. Trotz aller Bedenken macht sich Mimi schließlich auf die Reise in die Schweiz. Aber sie hat die Rechnung ohne ihre liebe Familie gemacht, die sie gegen alle Widerstände zu ihrem großen Auftritt begleitet. Mimi Wunderlich wird von Katharina Schüttler gespielt, zuletzt u. a. zu sehen in dem MFG-geförderten Spielfilm »Elser – Er hätte die Welt verändert«. Für weitere Rollen konnten Burgtheater-Schauspieler Peter Simonischek (»Toni Erdmann«, »Lou Andreas-Salomé«), Christiane Paul (u. a. »Basta. Rotwein oder Totsein«), Steffen Groth (»Weissensee«, »Alles auf Zucker!«), Martin Feifel (»Der Liebling des Himmels«, »Der Mann, der über Autos sprang«) und Hannelore Elsner (»Alles auf Zucker!«, »Jesus liebt mich«) gewonnen werden. Der siebenjährige Ewi Rodriguez stand in der Rolle des Felix’ erstmals vor der Kamera. Wohnort der Familie Wunderlich und einer der Hauptschauplätze des Films ist Mannheim. Dani Levy zur Wahl des Drehortes: »Die Mischung aus Provinz und Kultur, aus Überschaubarkeit und Enge fasziniert mich, zumal ich selbst in einer solchen Stadt aufgewachsen bin.« Seinen Film, in dem es um Musik und psychische Störungen geht, sah Levy hier

wrapped up in sex, drugs, and rock 'n roll; and her father is manicdepressive. Because Mimi is a gifted but till now unsuccessful singer-songwriter, Felix secretly signs her up for “Second Chance,” the new hit tv casting show. The first season is to be recorded in Zurich. But Mimi is traumatized. Years before, at a similar song contest with her ex, she flopped, miserably. Subsequently burying her dreams of becoming a musician forever. If only there weren’t the tempting prize money, which would be enough to pay off the family debt. Finally, despite misgivings, Mimi sets off for Switzerland. But she hasn’t reckoned with her “beloved” family—who wouldn’t miss her grand appearance for the world and insist on joining her, regardless of her protestations. Last seen in “13 Minutes,” Katharina Schüttler plays Mimi Wunderlich. The cast includes Burgtheater actor Peter Simonischek (“Toni Erdmann,” “Lou Andreas-Salomé”), Christiane Paul (“Basta. Rotwein oder Totsein”), Steffen Groth (“Weissensee Saga—a Berlin Love Story,” “Go for Zucker!”), Martin Feifel (“Der Liebling des Himmels,” “Der Mann, der über Autos sprang”), and


In Production

am richtigen Ort angesiedelt, denn Mannheim erlebt er als lebendige, raue, aber auch ehrliche Stadt, deren größtenteils proletarisches Image gut zu den Figuren passt, »ein bisschen wie Hamburg vor 20 Jahren«. Hinzu kam, dass sich der SWR sofort von Idee und Drehbuch begeistert zeigte. So kam es zu dieser fruchtbaren Koproduktion. Und dank der Zusammenarbeit mit der Mannheimer Popakademie entstand der von zwei Studenten komponierte Titelsong »Falling«. Gedreht wurde an 32 Tagen in Hessen, Baden-Württemberg und der Schweiz. Ein zentraler Aspekt für Dani Levy: Handlungen und Schauplätze seiner Filme sollen möglichst authentisch wirken. Ein solches Walk-In-Motiv, ein realer Schauplatz, an dem die Filmemacher kaum Veränderungen vornehmen, fand man für »Die Welt der Wunderlichs« u. a. im Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim.

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Hier wurde während des laufenden Betriebs gefilmt. Auch auf der Rennbahn Mannheim-Seckenheim konnte während eines trubeligen Pferderennens gedreht werden. Um diese Authentizität nochmals zu unterstreichen, verzichtet Levy wenn möglich auf lange Proben mit den Schauspielern und inszeniert stattdessen lieber vor laufender Kamera. »Die daraus entstehende Spontaneität unterstreicht die Lebendigkeit und Glaubwürdigkeit der Szenen«, so der Regisseur. »Die Welt der Wunderlichs« ist eine Produktion der Berliner X Filme Creative Pool GmbH und der Schweizer Produktionsfirma Zodiac Pictures. Weltpremiere feierte die Kinokomödie am 29. Juni 2016 auf dem Filmfest München. X Verleih wird »Die Welt der Wunderlichs« voraussichtlich am 13. Oktober 2016 in die deutschen Kinos bringen, Beta Cinema übernimmt den Weltvertrieb. Verena Lemmer Buch und Regie Script and Direction: Dani Levy Kamera Cinematography: Carl-Friedrich Koschnick Szenenbild Scenography: Su Erdt Schnitt Editing: Toni Froschhammer Musik Score: Niki Reiser | Originalton Sound: Raoul Grass Kostümbild Costume Designer: Ingrida Bendzuk Maskenbild Make-up: Martine Felber-Cordey Licht Lighting: Paul Fahle Produktion Production: X Filme Creative Pool /Stefan Arndt, Uwe Schott; Zodiac Pictures/Lukas Hobi, Reto Schaerli Koproduktion Coproduction: SWR, ARTE, ARD Degeto, SRF, SRG, SSR, Teleclub AG Filmförderung Funding: MFG, HessenInvestFilm, DFFF, Schweizer BAK Bundesamt für Kultur, Zürcher Filmstiftung www.x-filme.de

Hannelore Elsner (“Go for Zucker!,” “Jesus liebt mich”). Sevenyear-old Ewi Rodriguez portrays Felix in his first acting role. The Wunderlich family calls Mannheim home, which is one of the main settings in the movie. Director Dani Levy lists his reasons for choosing this setting: “The mix of province and culture, manageable size and narrowness fascinated me, particularly because I grew up in a similar environment.” Levy felt Mannheim was the right place for his movie, which is about music and psychological disorders. To him, Mannheim is a lively, rough, but honest city, whose mostly working-class image fits well with the characters, “a bit like Hamburg 20 years ago,” he adds. In addition, the SWR immediately liked the idea and the screenplay. Thus this fertile coproduction came to be made in the southwest. And thanks to the cooperation with Mannheim’s Popakademie, two of its students composed the movie’s title song, “Falling.” “Wunderlich’s World” was shot in 32 days in Hessen, Baden-Württemberg, and Switzerland. An important aspect for Dani Levy’s films is authenticity in storyline and settings. He found a “walk-in

setting,” a location requiring almost no adjustments on the part of the filmmaker, at the Zentralinstitut für Seelische Gesundheit. The crew was able to shoot during regular business operations. This was also the case at the race course Mannheim-Seckenheim, where scenes could be shot during the hurly-burly of a horse race. To further underscore this authenticity, Levy avoided long rehearsals with the actors, preferring to direct while the camera was rolling. “The resulting spontaneity emphasizes the vividness and credibility of the scenes,” the writer-director explains. “Wunderlich’s World” is a production of Berlin-based X Filme Creative Pool GmbH and the Swiss production company Zodiac Pictures. The screwball comedy celebrated its world premiere on June 29, 2016, at the Filmfest München. X Verleih is scheduled to release “Wunderlich’s World” in German cinemas on October 13, 2016. Worldwide distributor is Beta Cinema. Verena Lemmer

Am Set, von links On the set, from the left: Christiane Paul, Carl Bergengruen, Hannelore Elsner, Steffen Groth, Dani Levy, Ewi Rodriguez, Peter Simonischek, Katharina Schüttler, Martin Feifel, Stefan Arndt


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Familie Klabund The Klabundfamily: Kai Lentrodt, Flora Li Thiemann, Julia Richter

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In Production

Nellys Abenteuer

700 begeisterte Zuschauer und Standing Ovations – das wünscht sich jeder Produzent zur Weltpremiere eines Films. Der Kinderfilm »Nellys Abenteuer« hat diesen Traum für INDI Film aus Stuttgart wahr werden lassen. Nach über zehnjähriger Entwicklungs- und Finanzierungsarbeit feierte der Abenteuerfilm Ende Mai in Cluj-Napoca/ Klausenburg – mitten in Transsilvanien – seine Uraufführung. Das spannende wie humorvolle Drehbuch wurde von Jens Becker und Uta Kalano geschrieben, die Inszenierung übernahm Dominik Wessely. Von Anfang bis Ende war Produzent Arek Gielnik an dem Stoff beteiligt. Neben Unterstützung durch den SWR und den SR konnten Bastei Media und Rommel Film als Koproduzenten gewonnen werden. Bereits das Drehbuch wurde vom BKM gefördert; die Projektentwicklung und die Produktion von der MFG BadenWürttemberg unterstützt, später kamen weitere Filmförderungsanstalten als Partner hinzu.

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Nelly’s Adventure

An enthusiastic audience of 700 and standing ovations—every producer’s dream at a world premiere. The children’s film “Nelly’s Adventure” has made that dream come true for Stuttgart-based INDI Film. After 10 years of development and financial sourcing, the adventure movie finally celebrated its premiere in Cluj-Napoca/ Klausenburg—in the middle of Transsylvania. The exciting and humorous screenplay was written by Jens Becker and Uta Kalano and directed by Dominik Wessely. Producer Arek Gielnik was on board from the start. In addition to support from SWR and SR, Bastei Media and Rommel Film coproduced the project. Script development was funded by the BKM; the MFG Baden-Württemberg provided project development and production funding; other film funding institutions joined the partners later on.

Die Idee, einen Kinderfilm auf Basis eines originären Drehbuchs zu realisieren, wurde vor einigen Jahren noch mit Skepsis aufgenommen. Im Fall von »Nellys Abenteuer« hat sich das Durchhaltevermögen gelohnt. Der Familienfilm nimmt den Zuschauer mit in eine unbekannte Welt. Getragen wird die Geschichte vom Mythos eines unvergesslichen Sommers, von Freundschaft, fremden Kulturen und abenteuerlichen Momenten. Nelly Klabund ist 13 und kann sich wirklich Besseres vorstellen, als die Sommerferien mit ihren Eltern in Rumänien zu verbringen, doch sie fügt sich in ihr Schicksal. Schnell sieht sie sich jedoch in der Annahme bestätigt, die langweiligste Zeit ihres Lebens stehe bevor, als der Ferienflieger auf einem Acker im Niemandsland statt in der Hauptstadt von Siebenbürgen landet. Da ihr Vater – wie immer – am Telefon hängt, verpasst die Familie den Traktor, der die Mitreisenden freundlicherweise kutschiert. Nelly ist bedient. Erst als zwei Männer die Familie in ihrem Auto mitnehmen und Nelly erfährt, dass sie sich gerade mitten in Transsilvanien

Only a few years ago, the idea of making a children’s film on the basis of an original screenplay met with scepticism. In the case of “Nelly’s Adventure,” tenacity paid off. The family movie takes audiences along into an unfamiliar world. The story is sustained by the legend of an unforgettable summer, friendship, foreign cultures, and moments full of adventure. Thirteen-year-old Nelly Klabund can think of better things to do than spend the summer holiday with her parents in Romania, but she resigns herself to her fate. Her assumption that she’s in for the most boring time of her life is soon confirmed when their plane lands in a field in no-man’s land instead of the capital of Transsylvania. Because her dad’s busy with his cell—as usual— the family misses the tractor driver, who kindly transports their fellow travelers. Nelly’s fed up. She perks up, however, after two men pick them up in their car and Nelly finds out she’s in the middle of Transsylvania—Count Dracula country. But not for long: after a fight with her parents, Nelly runs off, gets lost, and


In Production

befindet – dem Land von Graf Dracula – bessert sich ihre Laune. Jedoch nicht lange, Nelly gerät mit den Eltern in Streit, läuft davon und verirrt sich, wird beklaut – von Tibi und Roxana, zwei jugendlichen Roma. Kann es schlimmer kommen? Ja, kann es! Zwar nehmen die Jugendlichen Nelly mit in ihr Versteck und die freundlichen Männer vom Vortag bieten ihr an, sie zu den Eltern zurückzubringen, doch Nelly erkennt zu spät, dass die beiden keineswegs Retter in der Not sind. Schließlich stellt sich heraus: Das alles war ein abgekartetes Spiel! Tibi und Roxana entscheiden sich, ihr zu helfen – und eine abenteuerliche Jagd beginnt, auf der Nelly viel erfährt über die Roma, wahre Freundschaft und die Macht der Musik. Gedreht wurde im Sommer 2015 an verschiedenen Orten in Deutschland und Rumänien. Die außergewöhnliche Landschaft von Siebenbürgen übernimmt an vielen Stellen des Films die Rolle eines weiteren Protagonisten, der Mystik und Spannung verströmt. Neben Shooting-Star Flora Li Thiemann, die Nelly spielt, wurden mit Hagi LĂcĂtuș und Raisa Mihai zwei besondere Talente aus Rumänien entdeckt. In weiteren Hauptrollen sind Julia Richter und Kai Lentrodt sowie die rumänischen Stars Marcel Costea und George Pistereanu zu sehen. Die Rolle des Bösewichts Dr. Wagner übernahm Gustav Peter Wöhler, der eigensinnige Assistent wird von Hannes Höchsmann, einem echten Siebenbürger, gespielt. Mit Rona Hartner konnte als Gast eine in Frankreich und Rumänien bekannte Schauspielerin und Sängerin verpflichtet werden. Nach der Weltpremiere eröffnete »Nellys Abenteuer« am 24. Juni das Kinderfilmfest im Rahmen des Filmfests München und kehrte am 26. Juni nach Sibiu/Hermannstadt, an den Drehort in Siebenbürgen, zurück. Dort konnten bei einem Open Air 2.400 rumänische Zuschauer gemeinsam

is pickpocketed—by two young Roma, Tibi and Roxana. And it gets worse. Although the two adolescents take Nelly to their hideout and the friendly men from the day before offer to reunite her with her parents, Nelly realizes too late that her new young friends are anything but rescuers. It was all a put-up job! But Tibi and Roxana decide to help Nelly—and an adventure chase begins, a journey on which Nelly learns a lot about the Roma, true friendship, and the power of music. Shooting took place in the summer of 2015 at various locations in Germany and Romania. The extraordinary landscape of Transsylvania becomes another protagonist, exuding mysticism and suspense. The cast includes shooting star Flora Li Thiemann as Nelly, along with two special talents from Romania, Hagi LĂcĂtuȘ and Raisa Mihai. The other leads are played by Julia Richter and Kai Lentrodt, along with Romanian stars Marcel Costea and George Pistereanu. The villain, Dr. Wagner, is played by Gustav Peter Wöhler; the obstinate assistant is portrayed by Hannes

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Premiere am

mit Nelly und den anderen Filmhelden fiebern und lachen. Nach weiteren Stationen der Festivaltournee – u. a. Giffoni und Kyōto – bringt Farbfilm-Verleih »Nellys Abenteuer« ab 8. September 2016 bundesweit auf die große Leinwand. Den Weltvertreib übernimmt Beta.

Drehort: Sibiu in Siebenbürgen

Arek Gielnik, Produzent, und Yvonne Abele, Producerin

Buch Script: Jens Becker, Uta Kolano Regie Direction: Dominik Wessely Kamera Cinematography: Knut Schmitz bvk Szenenbild Scenography: Ina Küfner, Bogdan Ionescu Schnitt Editing: Anja Pohl | Musik Score: Franziska Henke Ton Sound: Johannes Doberenz Kostümbild Costume Design: Nadine Kremeier, Dana Istrate Produktion Production: INDI Film Koproduktion Coproduction: Bastei Media, Rommel Film, SWR, SR Filmförderung Funding: MFG, MDM, DFFF, FFA, MBB, BKM

www.indifilm.de/project/nellys-abenteuer/

Höchsmann, a genuine Transsylvanian. Featured guest is actress and singer Rona Hartner, acclaimed in France and Romania. After its world premiere, “Nelly’s Adventure” opened the FilmFest München’s children’s film festival on June 24, returning to Sibiu/Hermannstadt, Transsylvania, two days later. Here, at an open-air screening, 2400 Romanian viewers cheered and laughed along with Nelly and the other movie heroes. After further festival tour stations—including Giffoni and Kyōto— Farbfilm-Verleih will release “Nelly’s Adventure” in German cinemas on September 8, 2016. Beta is worldwide distributor. Arek Gielnik and Yvonne Abele, producers

Premiere at the shooting location: Sibiu in Transsylvania


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Links: Eberhard Weber am Kontrabass, ein Foto aus früheren Tagen Rechts: Eberhard Weber (sitzend) bei einem Konzert während der Dreharbeiten

Left: Eberhard Weber on double bass, a photo from the past Right: Eberhard Weber (seated) at a concert during filming

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Eberhard Weber

Nie wieder wollte er einen Jazzfilm machen, das hatte sich Julian Benedikt eigentlich geschworen. Nach Filmen wie »Chico Hamilton – Dancing to a Different Drummer«, »Blue Note – A Story of Modern Jazz«, »Jazz Seen – The Life and Times of Photographer William Claxton« hatte der Münchner Regisseur, Autor und Produzent wirklich alles vor der Kamera, was weltweit Rang und Namen im Jazz hat: Chico Hamilton, Max Roach, Dee Dee Bridgewater, Tomasz Stanko, Herbie Hancock, Ron Carter, Diana Krall – die Liste ließe sich fortsetzen. Dann sitzt er doch im Schnittraum in Ludwigsburg und forscht nach der Geschichte eines weiteren großen Jazzers: des in Hedelfingen bei Stuttgart geborenen und in Esslingen aufgewachsenen Bassisten und Komponisten Eberhard Weber. Diesmal gibt es aber einen entscheidenden Unterschied: Eberhard Weber kann nicht mehr spielen. 2007, kurz vor einem Konzert in der Berliner Philharmonie, erleidet er im Alter von 67 einen Schlaganfall, kann fortan nicht mehr richtig laufen, seine Finger nicht mehr richtig bewegen. Das Konzert findet ohne ihn statt – und Webers Karriere nimmt ein jähes Ende. »Für viele

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Eberhard Weber

No more jazz films, Julian Benedikt had promised himself. For “Chico Hamilton—Dancing to a Different Drummer,” “Blue Note— A Story of Modern Jazz,” “Jazz Seen—The Life and Times of Photographer William Claxton,” the Munich-based director, writer, and producer had filmed all the big names in the international jazz scene: Chico Hamilton, Max Roach, Dee Dee Bridgewater, Tomasz Stanko, Herbie Hancock, Ron Carter, Diana Krall—the list goes on. Then one day in Ludwigsburg, he found himself in the cutting room, researching another acclaimed jazzer: bass player and composer Eberhard Weber. But this time, there was an important difference: Eberhard Weber no longer plays music. In 2007, when he was 67, Weber suffered a stroke just before a concert in the Berliner Philharmonie. He suddenly couldn’t walk or move his fingers properly. The concert took place without him—and Weber’s career ended abruptly. “For a lot of people, it’s inconceivable:

Menschen ist das undenkbar: ein Musiker, der nicht mehr spielt«, sagt Benedikt. »Es war auch sicher nicht einfach für ihn als Macher, plötzlich einen Gang runterzuschalten. Aber ich glaube, er sieht seine Situation eher als Herausforderung und hat es akzeptiert, dass er nicht mehr spielen kann.« Schwer vorstellbar, wo Weber doch die Rolle des Kontrabasses im Jazz revolutionierte. Während er in den 1960er-Jahren noch den Stil der Amerikaner nachahmte, suchte er zunehmend nach seiner eigenen Handschrift, ließ sich einen fünfseitigen elektrischen Kontrabass bauen und erspielte sich einen festen Platz in der internationalen Jazzszene. Januar 2015, zu seinem 75. Geburtstag, veranstalten Webers ehemalige Kollegen in Stuttgart ein Jubiläumskonzert. Die Ludwigsburger Filmproduktionsfirma AV Independents ist vor Ort und hat spontan die Idee, über Eberhard Weber einen Dokumentarfilm zu drehen. Kurzerhand holen sie sich Julian Benedikt für ihr Projekt mit an Bord. Benedikt kannte den Bassisten eigentlich gar nicht besonders gut, aber genau wie Weber nach seinem eigenen Sound forschte, forscht auch der Regisseur und beginnt – zunächst mit 30 Stücken auf dem Laptop – in eine unbekannte Welt einzutauchen. Das mache er eigentlich immer so, meint er.

a musician who doesn’t play,” says Benedikt. “No doubt it wasn’t easy for him, as a mover and shaker, to suddenly shift down a gear. But I think he perceives his situation as a challenge. He has accepted that he can no longer play.” Hard to imagine, given that Weber revolutionized the role of the double bass in jazz. Although he started out imitating the American style of jazz during the 1960s, he soon developed his own signature, had himself a five-string electric double bass built, and eventually became firmly established in the international jazz scene. For his 75th birthday, in January 2015, Weber’s former colleagues in Stuttgart organized a jubilee concert. Ludwigsburg-based AV Independents spontaneously suggested shooting a documentary about Eberhard Weber, and without further ado, Julian Benedikt was brought on board for the project. Benedikt didn’t know the bass player particularly well, but—like Weber—the director has always sought his own signature and


In Production

Aber wie einen Film über einen Musiker machen, der gar nicht mehr spielt? Für Benedikt schnell klar: »Über die Musik! Sie gibt den Rhythmus eines Films und im Grunde genommen auch die Geschichte vor. Vieles, was die Menschen nach außen gar nicht zeigen können oder wollen, das können sie in der Musik zum Ausdruck bringen. Und das ist bei Eberhard Weber auch der Fall.« So beginnt Ende 2015 der Dreh. Zunächst führt die Reise nach Florida, wo Benedikt die ehemaligen Kollegen Gary Burton (Vibrafon) und Mike Di Pasqua (Schlagzeug) interviewt, anschließend nach New York zu dem Gitarristen Pat Metheny und schließlich in ein kleines französisches Dorf in der Nähe von Nîmes: Hier hat der halbseitig gelähmte Weber seine Wahlheimat gefunden. Mit Drehs in Esslingen, im Elternhaus, bei Freunden und zuletzt in Berlin, wo die Karriere Webers endete, sind nach 15 Drehtagen die Arbeiten im Juni 2016 abgeschlossen. Die Aufnahmen werden nun mit Konzertszenen aus den Archiven des SWR kombiniert. Die Dokumentation wird im SWR-Fernsehen zu sehen sein, doch wer glaubt, »Eberhard Weber« sei nur ein Film für die Liebhaber des Jazz, der irrt: »Mein Anspruch war von Anfang an, den Film auch für eine Zielgruppe zu öffnen, die außerhalb der Jazzfans liegt«, betont Benedikt. »Das Thema

began to delve into this unknown world, starting with 30 pieces on his laptop. This is, in fact, how he always works, he explains. But how do you make a film about a musician who no longer plays? The answer was soon clear to Benedikt: “You make it about music! The music sets the rhythm of a film and essentially also the story. A lot of things people can’t or won’t show on the outside can be expressed through music. And this is the case with Eberhard Weber.” Shooting began in late 2015, first in Florida, where Benedikt interviewed former colleagues Gary Burton (vibraphone) and Mike Di Pasqua (drums). The next station was New York, where Benedikt visited guitarist Pat Metheny. Finally, Benedikt traveled to Weber’s adoptive domicile, a small French village near Nîmes. Another 15 shooting days took place in June 2016 in Esslingen, at his parents’ house, at friends’, and finally in Berlin, where Weber, partially paralyzed, involuntarily ended his career. The recordings are now being combined with concert scenes gleaned from the SWR’s archives.

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Schlaganfall und wie die verschiedenen Phasen im Leben uns immer wieder herausfordern, gehen jeden etwas an.« Deswegen trug der Film zunächst den Arbeitstitel »Crossing the Nile«. »Das ist natürlich der Fluss des Lebens, den wir alle überqueren müssen. Durch sehr aktive und bewegte Zeiten, dann aber auch durch Zeiten, in denen wir unser Leben komplett ändern oder all das aufgeben müssen, was unser Leben zuvor ausgemacht hat. Das Leben ist Musik und Musik ist das Leben.« Die Musik von Eberhard Weber und seine außergewöhnliche Lebensleistung waren schließlich ausschlaggebend dafür, dass Julian Benedikt sich überreden ließ, einen weiteren Film über den Jazz zu machen.

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Links: Julian Benedikt (r.) und Johannes Kaltenhauser auf den Spuren von Eberhard Weber in New York Rechts: Eberhard Weber in seiner Wahlheimat Südfrankreich

Rebecca Pfister

Buch und Regie Script and Direction: Julian Benedikt Kamera Cinematography: Johannes Kaltenhauser Schnitt Editing: Sascha Seidel Ton Sound: Toni Felixberger Produktion Production: AV Independents Koproduktion Coproduction: SWR Filmförderung Funding: MFG www.avindependents.de

The documentary will be aired on SWR television. However, those who think “Eberhard Weber” is a film only for jazz aficionados are mistaken: “From the first, my aspiration was to make a film that also appeals to audiences who don’t necessarily consider themselves jazz fans,” Benedikt stresses. “The issue of strokes, and how life’s diverse phases continuously challenge us, is relevant to everyone.” That’s why the film is titled “Crossing the Nile.” “This refers to the river of life, of course, which we all must traverse. During very active and moving times, but also during times when we’re forced to change our life completely or give up everything that was important in our life before. Life is music and music is life.” Eberhard Weber’s music and his extraordinary accomplishments ultimately persuaded Julian Benedikt to make another film about jazz. Rebecca Pfister

Left: Julian Benedikt (r.) and Johannes Kaltenhauser on Eberhard Weber’s trail in New York Right: Eberhard Weber in his adopted country: southern France


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In Production

Großes Team für einen ambitionierten Kurzfilm: am Set im Stuttgarter Osten Large team for an ambitious short film: on the set in Stuttgart’s east end

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Yamina Ein Kurzfilm über eine Abschiebung

Eine kleine Wohnung im Stuttgarter Osten. Sie sieht aus wie die einer ganz normalen deutschen Familie – Fotos an den Wänden, buntes Spielzeug im Kinderzimmer, auf dem Esstisch in der Küche ein Geburtstagskuchen. Von ihren Nachbarn aber unterscheiden sich die Bewohner. Hier wohnt die Familie Diambu aus Nigeria: Vater Jamal, die 18-jährige Tochter Yamina und der kleine Sohn Nadir. Nach der Bombardierung ihres Heimatortes durch die islamistische Terrorgruppe Boko Haram und dem Tod der Mutter sind sie vor acht Jahren nach Deutschland geflohen und hofften auf ein friedliches Leben. Das konnten sie auch weitgehend führen, bis eines Tages die Polizei vor der Tür steht mit einem Abschiebebeschluss für Yamina – und ihr Vater nicht da ist. Schrecklicher Alltag in Deutschland. Die Familie Diambu existiert allerdings nicht, die Wohnung im Stuttgarter Osten hingegen schon. Setdesigner haben sie nach den Vorstellungen von Tobias Mrosek und Maria Schülke eingerichtet, Wänden und Möbeln einen abgenutzten Anstrich verpasst. Die beiden Studierenden der Hochschule der Medien Stuttgart (HdM) drehen hier ihren Kurzfilm »Yamina«. Was im Herbst 2014 als Hochschulprojekt begann, nimmt bald größere Dimensionen an, als die beiden anfangen zu recherchieren. »Ich wollte unbedingt einen Kurzfilm mit einer dramatischen Story machen«, so Regisseur Tobias Mrosek. »Nach Gesprächen mit Asylsuchenden haben wir gemerkt, welcher Kosmos an Geschichten dahintersteckt.« Als sie im Internet auf das Schicksal eines Mädchens stoßen, das über Nacht ohne ihre Familie abgeschoben wurde, sind sie schockiert – und die Geschichte ihrer Hauptfigur Yamina ist gefunden.

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Yamina A Short Film about Deportation

A small apartment in eastern Stuttgart. A seemingly normal German family—with photos on the walls, colorful toys in the kid’s room, a birthday cake on the kitchen table. But there’s a difference between the occupants and their neighbors. The Diambu family who live here are from Nigeria: Jamal, the father; his 18-year-old daughter, Yamina; and his little son, Nadir. After the Islamic terrorists Boko Haram bombed their home village and Jamal’s wife died, they fled to Germany eight years ago, hoping for a peaceful life. And mostly this was possible. Until one day police knock on their door, with deportation papers for Yamina— and her father isn’t home. Appalling reality in Germany. The Diambu family, however, is fictitious; the apartment in eastern Stuttgart is real. Set designers have furnished it entirely according to Tobias Mrosek and Maria Schülke’s ideas. Walls and furniture have been given a coat of

Mrosek und Produzentin Schülke entscheiden sich, aus dem als Abschlussarbeit geplanten Film ein von der HdM unabhängiges Projekt zu machen. Sie gründen eine GbR und machen sich auf die Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten. Neben der Förderung durch die MFG und Unterstützung aus dem Zweckerfüllungsfonds Flüchtlingshilfen des Bischöflichen Ordinariats der Diözese Rottenburg-Stuttgart, bekommen sie über 4.000 Euro per Crowdfunding zusammen. Die im Stuttgarter Osten ansässige East End Film gewinnen sie als Koproduzent und den Verleih übernimmt Licam, der neben dem Filmequipment auch Mitarbeiter für das Set bereitstellt. Doch wie kann man mit einem Kurzfilm einem derart komplexen Thema gerecht werden? Die Filmemacher möchten nur einen kleinen Ausschnitt aus der Tragödie zeigen und sich auf ein Einzelschicksal beschränken. Bei all den Zahlen und Statistiken stumpfe man irgendwann bloß ab, sagt Mrosek. Dabei soll »Yamina« das Thema Flucht und Abschiebung so authentisch wie nur möglich rüberbringen: Nicht nur die Geschichte der nächtlichen Abschiebung einer Her-

paint that makes everything look worn. The two Stuttgart Media University students shoot their short film “Yamina” here. What began in the fall of 2014 as a university project quickly took on bigger dimensions as their research deepened. “I really wanted to make a short film with a dramatic story,” says director Tobias Mrosek. “After talking with asylum seekers, we realized there’s a universe of stories waiting to be told here.” Researching online, they stumbled upon the story of a girl deported overnight, without her family, a fate so shocking that they realized they had found their story. Mrosek and producer Schülke decided to make a film project independent of their originally conceived graduate thesis film. They formed a private company and started looking for funding. In addition to MFG Baden-Württemberg funding and earmarked subsidies from the diocese Rottenburg-Stuttgart, they raised over 4,000 euros through a crowd-funding compaign. Stuttgart-based East End Film joined them as coproducer; Licam took over as distributor, and provided camera equipment and set crew.


In Production

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Corazon Herbsthofer in der Titelrolle Corazon Herbsthofer in the lead

anwachsenden ohne ihre Familie beruht auf einer wahren Begebenheit, auch der tiefe Glaube der Familie Diambu und weitere reale Details sind ins Drehbuch eingeflossen. Ende Mai 2016 wird »Yamina« an sechs Tage gedreht. Über 20 Studierende, Schauspieler und Filmschaffende arbeiten in der dunklen, schwülen Wohnung. Die Titelrolle wird mit Corazon Herbsthofer besetzt, die bereits große Erfolge dank ihrer Auftritte im Ludwigshafener »Tatort« feiern konnte. Die Rolle des Vaters übernimmt Elie James Blezes. Noch ganz neu im Schauspielgeschäft ist der neunjährige Gabriel aus Leonberg, der den anspruchsvollen Part von Nadir übernimmt: Nadir ist für die Schwester der einzige Ansporn zum Überleben. Und als die Geschwister auseinandergerissen werden, bietet die Fantasie des Jungen für Yamina einen Moment der Flucht aus der schrecklichen Realität. Eine wichtige Rolle spielt dabei »Der kleine Prinz«, die Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry. Mittels 2DAnimation werden die märchenhaften Sequenzen umgesetzt und mit den Realfilmaufnahmen kombiniert. Während der Produktion ist die Flüchtlingsthematik nicht nur in den Medien allgegenwärtig, auch im Alltag vieler Menschen ist sie angekommen und heizt die Stimmung in Deutschland auf. Mrosek über seinen Film: »Ich möchte mit diesem kleinen Ausschnitt aus dem Leben die Leute wachrütteln: Schaut nicht schief auf eure Nachbarn, nur weil sie eine andere Hautfarbe oder Kultur haben. Sie haben Dinge gesehen und erlebt, die ihr euch nicht einmal vorstellen könnt!« Doch wie und wo erreicht man die breite Masse? Bestimmt nicht auf Filmfestivals, wo »Yamina« auch gezeigt werden wird. Am liebsten sähen sie ihren Film im Fernsehen, aber auch in Bildungseinrichtungen wollen Mrosek und Schülke ihn zeigen, genauso wie im Vorprogramm der Kinos mit anschließender Diskussion. Empathie – nichts

But how can a short film do justice to such a complex subject? The filmmakers want to show only a fragment of the larger tragedy, focusing on one individual’s fate. All those numbers and statistics eventually just desensitize a person, says Mrosek. “Yamina” aims to convey the issues of escape and deportation as authentically as possible. Not only is the story of an adolescent’s nocturnal deportation without her family based on a true incident; the family’s abiding faith is also based on authentic details from the filmmakers’ research. “Yamina” was shot during a week in late May 2016. Over 20 students, actors, and film professionals worked in the dark, humid apartment. Twenty-year-old Corazon Herbsthofer, who has already garnered success for her appearances in the Ludwigshafen “Tatort” series, was cast as the lead. Elie James Blezes plays the father, Jamil. A newcomer to the film business, nine-year-old Gabriel from Leonberg, was cast in the complex role of Nadir, Yamina’s Bruder. Nadir is his sister’s sole reason to survive; when the family is torn apart, the boy’s imagination offers the only

anderes möchten sie den Zuschauern in einer scheinbar im Chaos versinkenden Welt entlocken. Rebecca Pfister

Idee Idea: Tobias Mrosek, Maria Schülke Buch und Regie Script and Direction: Tobias Mrosek Kamera Cinematography: Jens Spöri Szenenbild Scenography: Tim Peter Schnitt Editing: Daniel Maier Musik Score: Judith Hermann, Markus Schöpke, Robert Hübner Ton Sound: Volker Pehl Kostümbild Costume Design: Sonja Elena Christner Maskenbild Make-up: Rudeina Konstantini Licht Lighting: Julia Schlingmann Produktion Production: Mrosek | Schülke Filmproduktion, East End Film GmbH Koproduktion Coproduction: Licam GmbH, Studio Flox GmbH Filmförderung Funding: MFG – zudem private und kirchliche Spender, u. a. über Kickstarter www.yamina-film.com

moment of respite from brutal reality. An important element of the story is Antoine de Saint-Exupéry’s tale, “The Little Prince.” With the help of 2D animation, the fairy-tale sequences are interwoven with live-action footage. During production, the refugee issue was omnipresent in the media—as it is in daily life for many people—and it continues to raise hackles throughout Germany. Mrosek sees his film as a way to raise awareness: “I want this fragment of life to wake people up. Don’t disregard your neighbors just because they have a different skin color or culture. They’ve seen and experienced things you can’t even imagine!” But how to reach a wider audience? Not at film festivals, where “Yamina” will be screened. Mrosek and Schülke hope their short film will be aired on tv and shown at educational institutions, or screened during cinema interludes, with a discussion afterwards. In a world that appears to be sinking into chaos, the filmmakers aim to elicit nothing less than empathy from their audiences. Rebecca Pfister, communications trainee, MFG Film Funding

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In Production

Die unspezifische Typologie Mannheims war für die

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Fremde Tochter

Wahl des Drehorts entscheidend. Elisa Schlott als Lena

The unspecific typology of Mannheim made it an ideal location. Elisa Schlott as Lena

Die 17-jährige Lena wird unverhofft schwanger. Farid, der Vater des Kindes, ist Moslem. Zwei Welten prallen aufeinander – und stehen Kopf. Ihre Liebe, die nicht sein darf, nicht sein kann, stellt nicht nur das junge Paar vor eine ultimative Zerreißprobe. Lena (Elisa Schlott) ist bei ihrer Mutter Hannah (Heike Makatsch) aufgewachsen. Trotz der Widrigkeiten des Alltags haben sie sich bisher gemeinsam gut durchs Leben geschlagen. Als Lena während ihres Putzjobs Farid (Hassan Akkouch) kennenlernt, nimmt ihr Leben allerdings eine Wendung. Farid ist Auszubildender und will etwas aus seinem Leben machen, zudem ist er überzeugter Moslem. Lena lehnt »Arabs« ab, Farid findet »Bitches« unmöglich. Trotz-

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Fremde Tochter

Seventeen-year-old Lena unexpectedly gets pregnant. The soonto-be father, Farid, is Muslim. Two worlds collide—and are turned upside down. Their love, which defies societal mores, poses a challenge not just for the young couple. Lena (Elisa Schlott) was raised by her mother, Hannah (Heike Makatsch). Until now, the two of them have managed to cope with daily life’s adversities. But when Lena, who works as a cleaning woman, meets Farid (Hassan Akkouch), her life takes an unexpected turn. Farid, an apprentice, wants to make something out of his life. He’s also a committed Muslim. Lena rejects “Arabs”; Farid dismisses “bitches.” Nevertheless, they fall in love. When Lena discovers she’s pregnant, it’s time to make some decisions—which not only put the couple to the test, but also their environment. Lena wants to be with Farid and is considering converting to Islam. The opposition and prejudice

dem verlieben sich die beiden ineinander. Als Lena schwanger wird, müssen Entscheidungen getroffen werden, die das Paar, aber vor allem ihr Umfeld vor große Herausforderungen stellen. Lena will mit Farid zusammenbleiben und kann sich vorstellen, zum Islam zu konvertieren. Doch in Farids Familie wächst die Ablehnung der Beziehung. Und für Lenas Mutter Hannah bricht allein bei der Vorstellung, ihre Tochter könne eine Muslima werden, eine Welt zusammen. Dem geballten Widerstand aus Ablehnung und Vorurteilen ihrer Familien kann die noch unsichere Beziehung des jungen Paares kaum standhalten. Im April und Mai 2016 wurde »Fremde Tochter« in Mannheim gedreht. Es ist der zweite Spielfilm von Stephan Lacant, der – gemeinsam mit Karsten Dahlem – auch das Drehbuch verfasst hat. Dahlem hat bereits als Koautor am

the young couple faces spell disaster for their still insecure relationship. Director Stephan Lacant’s second film, “Fremde Tochter,” was shot in April and May 2016 in Mannheim. Lacant also cowrote the screenplay with Karsten Dahlem, his coauthor for the 2013 award-winning, MFG-funded movie “Free Fall.” “Fremde Tochter“ was subsidized by the MFG Filmförderung Baden-Württemberg, coproduced by SWR, with Stefanie Groß as editor, and produced by Christoph Holthof and Daniel Reich’s kurhaus production. The script had a rocky start because the filmmakers wanted to understand what might attract a teen from a devoutly Christian or western atheist background to Islam. Not until we realized our film wasn’t intended to fathom the essence of Islam were we able to develop a modern Romeo and Juliette story, in which the protagonists are sucked into the confrontation between two such different religions and cultures.


In Production

Drehbuch für »Freier Fall« mitgewirkt, ein mit mehreren Preisen ausgezeichneter, ebenfalls MFG-geförderter Film von Stephan Lacant aus dem Jahr 2013. »Fremde Tochter« wurde gefördert von der MFG Filmförderung Baden-Württemberg, koproduzierender Sender ist der SWR, mit Stefanie Gross als betreuender Redakteurin. Die Produktion lag in den Händen der kurhaus production von Christoph Holthof und Daniel Reich. Bis das Drehbuch stand, waren mehrere Anläufe notwendig, da die Filmemacher anfänglich die Frage umtrieb, worin die Faszination des Islam für christlich-religiös oder westlichatheistisch geprägte Jugendliche besteht. Erst nachdem klar war, dass mit der Geschichte nicht das Wesen des Islam filmisch ergründet werden soll, konnte der Stoff als eine moderne Romeo-und-Julia-Geschichte entwickelt werden, die von der Spannung aus der Konfrontation zweier, in unterschiedlichen Lebenswelten aufgewachsenen und von ihnen religiös wie kulturell geprägten Charakteren lebt. Dass Mannheim der Drehort sein wird, stand von Beginn an fest. Der Film sollte eine Geschichte erzählen, die auch an einem anderen Ort genau so hätte passieren können. Die Stadt Mannheim in ihrer unspezifischen Typologie, die eine Wiedererkennbarkeit der im Film gezeigten Milieus und Lebenswelten eröffnet, erlaubte es, den Film universell anzulegen. Zudem haben wir bei unserem letzten Dreh in Mannheim, einem ARD-Degeto-Film, sehr gute Erfahrungen mit der Stadt und der FilmCommission Metropolregion Rhein-Neckar gemacht, die auch dieses Mal die Dreharbeiten umfänglich unterstützt haben. Wir danken der MFG und dem SWR für die Förderung und Unterstützung. Unser besonderer Dank gilt dem gesamten Filmteam, das in einer fröhlichen Konzentriertheit Unmögliches möglich gemacht hat.

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Momentan befinden wir uns im Schnitt und planen, die Postproduktion in diesem Jahr abzuschließen.

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Lena und Farid (Elisa Schlott, Hassan Akkouch) trotzen der Ab-

Daniel Reich, Produzent

lehnung Lena and Farid (Elisa Schlott,

Buch Script: Stephan Lacant, Karsten Dahlem

Hassan Akkouch) defy opposition

Regie Direction: Stephan Lacant Kamera Cinematography: Michael Kotschi Szenenbild Scenography: Jurek Kuttner Schnitt Editing: Monika Schindler Musik Score: Dürbeck & Dohmen Ton Sound: Christoph Schilling Kostümbild Costume Design: Bettina Marx Maskenbild Make-up: Dana Bieler, Irina Schwarz Licht Lighting: Mirko Fricke Produktion Production: kurhaus production Koproduktion Coproduction: SWR/verantwortliche Redakteurin: Stefanie Groß Filmförderung Funding: MFG www.kurhausproduction.de

From the beginning, it was clear that Mannheim would be the film’s setting. The story could happen just like this in any number of other places, and Mannheim’s unspecific typology underscores the recognition factor as well as the film’s universality. Also, for our last project, an ARD-Degeto film, we had excellent experiences with Mannheim and the FilmCommission Metropolregion Rhein-Neckar, which again contributed extensive support for this current production. We are grateful for support and funding from the MFG Filmförderung Baden-Württemberg and SWR. In particular, we’d like to thank the entire team for their joyful concentration in making the impossible possible. At the moment we are in the editing phase and hope to complete postproduction by the end of the year, in time to submit the film to next year’s Berlinale. Daniel Reich, producer

Lena erwägt, zum Islam zu konver tieren Lena considers converting to Islam


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Regional Film Commissions

Neues Trio in Ulm New tri0 in Ulm: Jessica Böhm, Katharina Bill, Dr. Reinhard Reck (von links from left)

Aus den Regionen FC

Film Commission Region Ulm

∂ Neue Ansprechpartnerinnen und -partner in Ulm

Neue Ansprechpartnerinnen und -partner für die Film Commission Region Ulm sind Jessica Böhm, Katharina Bill und Dr. Reinhard Reck. Seit 1. Juni sind sie zuständig für den von der IHK Ulm und der MFG Filmförderung BadenWürttemberg finanzierten Beratungs- und Informationsservice für die Filmbranche. Das neue Team kann auf Erfahrungen in den Bereichen öffentlich-rechtliches Fernsehen und Filmdreh zurückgreifen. Ihre Vorgängerin Pamela Schmidt hat die Film Commission Region Ulm nach fünf Jahren verlassen, um sich wieder Vollzeit ihrer Tätigkeit als freie Szenenbildnerin und Locationscout zu widmen. Eines der wichtigsten Projekte unter Schmidt war der 2014 größtenteils in Ulm gedrehte MFGgeförderte Film »Ein Geschenk der Götter« von Oliver Haffner, der mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. ∂ Neue Webseite der Film Commission Region Ulm

Die Film Commission Region Ulm ist in neuer Aufmachung online. Das moderne Erscheinungsbild der Homepage zeigt sich übersichtlich und kompakt. Ohne großen Suchaufwand erhalten Filmschaffende auf www.filmcommission-ulm.de

Regional Film Commissions FC

Film Commission Region Ulm

∂ New Advisory Team in Ulm As of June 1, the Advisory and Information Services team for the Film Commission Region Ulm comprises Jessica Böhm, Katharina Bill, and Dr. Rein hard Reck. Funded by the IHK Ulm and the MFG Filmförderung, the new team draws on a wealth of experience in the areas of public television and film shooting. After a five-year stint at the Film Commission Region Ulm, predecessor Pamela Schmidt returns to her former career as a fulltime freelance set designer and location scout. One of the most important projects under her aegis was Oliver Haffner’s awardwinning movie, “Ein Geschenk der Götter,” shot mostly in Ulm. ∂ New Website The Film Commission Region Ulm has updated its online look. The website’s new design is clear, concise, with quick and easy

einen Überblick über die Region, mögliche Drehorte und aktuelle Veranstaltungen. Wer auf der Suche nach Locations und Crew für ein aktuelles Filmprojekt ist, bekommt nach Kontaktaufnahme individuelle Vorschläge aus dem internen Archiv über Locations und Filmschaffende in der Region übermittelt. www.filmcommission-ulm.de

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FilmCommission Baden-Baden/ Karlsruhe

∂ Besuch des Stuttgarter Pre Fixe und Jour Fixe

Auf Einladung der FilmCommission Baden-Baden/Karlsruhe, der MFG Filmförderung Stuttgart und des Filmboards Karlsruhe fuhren an die 20 Filmschaffende aus der Region Baden-Baden/Karlsruhe im März gemeinsam nach Stuttgart. Ziel war der Besuch der MFG-Veranstaltung Pre Fixe, bei der sich der VeDRA – Verband für Film- und Fernsehdramaturgie e.V. vorstellte, und des sich anschließenden Jour Fixe. Hier bot sich den Teilnehmenden die Gelegenheit, mit Vertretern der MFG Filmförderung und anderen Filmschaffenden aus dem Südwesten ins Gespräch zu kommen. Für den Herbst ist ein erneuter Besuch der inspirierenden Stuttgarter Branchenveranstaltungen geplant. Der Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben. www.film.baden-baden.com

access to information of interest to film professionals. The website offers an overview of the region, shooting locations, and the latest events. If you need locations and professional crew for a current film project, contact us: we’ll send you recommendations culled from our archive. www.filmcommission-ulm.de

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FilmCommission Baden-Baden/ Karlsruhe

∂ Invitation to Stuttgart’s Pre Fixe and Jour Fixe in Fall After the success of its recent visit to the MFG-sponsored Pre Fixe and Jour Fixe in Stuttgart, the FilmCommission Baden-Baden/ Karlsruhe plans to repeat the event in fall. Film professionals from the Region Baden-Baden/Karlsruhe will have the opportunity to attend a relevant presentation, followed by a networking get-together with professionals from the southwest. Date to be announced in due time. www.film.baden-baden.com


Regional Film Commissions

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Preisträger in der Kategorie Bester Film bei den 99 Fire Films Award 2016: »Entscheidung« Winner of the 99 Fire Films Award 2016 in the category Best Film: “Entscheidung”

∂ Filmdrehs in der Region Baden-Baden/Karlsruhe

Produktionsfirmen aus dem In- und Ausland konnte die Film Commission im Frühjahr bei ihren Fragen zu Drehorten und -genehmigungen unterstützen. Im März war ein Fernsehteam für die BBC in der Region unterwegs. Ein japanisches Team filmte für eine Dokumentation des Fernsehsenders TV Asahi in und um Baden-Baden. Und im Mai war der Kurort Kulisse für die Servus TV-Serie »kulTour mit Holender«.

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Location Office Region Freiburg

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FilmCommission Bodensee

Unterschiedlichste Film- und Fernsehteams konnte die Region Freiburg im ersten Halbjahr 2016 willkommen heißen. Den Start machte das Freiburger Filmkollektiv BlackwoodFilms, das die Kurzfilme »Liebe« (Regie: Natalja Althauser) sowie »Beatrice und Ben« (AT) drehte. Für eine Woche war der Fernsehsender VOX zu Gast, der für die Sendung »Shopping Queen« Produktionsbüro und Set in Freiburg einrichtete. Für Dreharbeiten war zudem der Hessische Rundfunk in Freiburg, im Kaiserstuhl und in der Region Taubergießen unterwegs. Die Beiträge zu den Themen Kulinarik, Freizeit und Umwelt werden im Rahmen der Sendung »Service Reisen« zu sehen sein. »Über die Grenzen – Alles auf eine Karte« lautet der Arbeitstitel eines Pilotfilms, den die Polyphon Südwest im Auftrag der ARD drehte. Drehorte waren u. a. die grenznahen Städte Lahr und Kehl sowie Orte im Elsass. Schließlich waren Studenten der Hochschule Offenburg zu Gast: Simon Schneckenburger drehte in Kirchzarten den 30-minütigen Spielfilm »Am Tag der Sterne«, zugleich seine Abschlussarbeit im Studiengang Medien, Gestaltung und Produktion. www.locoff.de

Wenn auch etwas abseits der großen und bekannten Filmlandschaften gelegen, hat die Vierländerregion Bodensee filmisch einiges zu bieten. So schätzen nicht nur regionale Filmschaffende die vielfältigen Motive der Region, auch internationale Produktionen entdecken den grenzüberschreitenden Raum zunehmend für sich. Bekanntlich fand der »Tatort« am Bodensee über Jahre hinweg eine Heimat. Doch auch die britische Schauspielerin Keira Knightley durfte bereits durch die historischen Gassen von Konstanz flanieren und bei den Dreharbeiten für den MFG-geförderten Film »Eine dunkle Begierde« auf dem restaurierten Schaufelraddampfer Hohentwiel – ebenfalls ein Schauplatz für »James Bond« – einen Blick auf das grandiose Alpenund Seepanorama erhaschen. Ein Grund zur Freude für die Filmproduktion umbelichtet! aus Konstanz: »Entscheidung« wurde beim 99 Fire Films Award 2016 in der Kategorie Bester Film ausgezeichnet. Die FilmCommission Bodensee unterstützt Filmprojekte in der Vierländerregion Bodensee – über Ländergrenzen rund um den Bodensee hinweg. www.filmcommission-bodensee.de

∂ Shooting in Region Baden-Baden/Karlsruhe This spring the FilmCommission assisted numerous national and international production companies with diverse queries about shooting locations and permits: An English television crew was under way in the region for the BBC; a Japanese team shot in and around Baden-Baden for TV Asahi, and the spa town served as a backdrop for Servus TV’s series “kulTour mit Holender.”

gastronomy, leisure, and environment will be aired on its “Service Reisen” program. For its ARD-commissioned pilot “Über die Grenzen—Alles auf eine Karte” (WT), Polyphon Südwest shot footage in the border towns Lahr and Kehl. Simon Schnecken burger’s 30-minute movie was shot in his native town, Kirchzarten: “Am Tag der Sterne” is the Offenburg University graduate’s thesis film.

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Location Office Region Freiburg

The Location Office welcomed a wide variety of film and television teams during the first half of 2016. Freiburg-based BlackwoodFilms shot two shorts: “Liebe,” directed by Natalja Althauser, followed by “Beatrice und Ben” (WT). TV broadcaster VOX set up production offices for a week-long shoot of its “Shopping Queen” series. And the Hessischer Rundfunk filmed in Freiburg, the Kaiserstuhl, and the Taubergießen conservation area: features on

www.locoff.de

FilmCommission Bodensee

Although the four-country region around Lake Constance may be a bit off the beaten path when it comes to the film industry, it has plenty to offer. Local film professionals have long appreciated the region’s manifold motifs, but international productions are increasingly discovering the transnational area’s assets. The FilmCommission supports film projects in the four-country region. www.filmcommission-bodensee.de

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FilmFactsSüdwest

Links: Geballte Kreativität – 13 Kreativschaffende aus dem Südwesten in Cannes Rechts: 360°Dokumentation der Bauarbeiten für Stuttgart 21

Left: Concentrated creativity in Cannes: 13 creative professionals from the southwest Right: 360° documentary on the Stuttgart 21 railway construction

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Regional Film Commissions

Film Commission Region Stuttgart

∂ Baden-Württemberg in Cannes

Die BW Lions, zehn Kreativschaffende aus dem Südwesten, haben auch in diesem Jahr wieder am Cannes Lions International Festival of Creativity teilgenommen, darunter sowohl Vertreter aufstrebender Start-ups als auch großer Agenturen wie Jung von Matt/Neckar oder Panama. BadenWürttemberg International, die MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, das Netzwerk Kreativwirtschaft Baden-Württemberg und die Film Commission Region Stuttgart organisierten die Delegationsreise zum wichtigsten Treff der Kreativbranche. Mit im Gepäck hatten die BW Lions die essenzielle Frage: »Was ist der Wert von Kreativität?« Antworten darauf und Trends, die sie vor Ort aufgespürt hat, präsentierte die Delegation beim Cannes Lions Report in Stuttgart, zwei weitere Reports folgen im Herbst: ∂ 05. Oktober in Mannheim und ∂ 1 5. November in Ulm. Mehr Infos unter: www.bwlions.de

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Film Commission Region Stuttgart

∂ Baden-Württemberg in Cannes

The BW Lions—ten creative professionals from the southwest, including representatives of up-and-coming start-ups, as well as large agencies such as Jung von Matt/Neckar and Panama—once again took part in the Cannes Lions International Festival of Creativity. Baden-Württemberg International, the MFG Medienund Filmgesellschaft Baden-Württemberg, the Netzwerk Kreativ wirtschaft Baden-Württemberg, and the Film Commission Region Stuttgart organized the trip to the sector’s most important meeting. In their upcoming Cannes Lions Reports, the BW Lions delegation will share the insights gleaned with regard to the value of creativity, as well as trends to watch out for: October 5 in Mannheim, and November 15 in Ulm. www.bwlions.de.

∂ Werkstattgespräch bei MXO Media AG

Regelmäßig ermöglicht die Film Commission Region Stuttgart mit ihren Werkstattgesprächen einen Blick in den Arbeitsalltag außergewöhnlicher Vertreter der Filmbranche. Im Juni ging es zu MXO Media AG. Die Firma wurde 2014 von Studierenden der Hochschule der Medien als Start-up ins Leben gerufen. Ihre zwei Steckenpferde – der Dokumentar- und der Industriefilm – werden hauptsächlich in 360°Projekten realisiert wie zum Beispiel in Form der fortlaufenden Dokumentation der Bauarbeiten für das Bahnprojekt Stuttgart 21. Den Teilnehmern des Werkstattgesprächs wurde neben einem Einblick in die Arbeit der MXO Media AG auch die mit Leidenschaft aufgebaute Sammlung alter Videospielautomaten präsentiert und verschiedene Virtual RealityBrillen demonstriert. Zudem wurde den Gästen der sogenannte Virtualizer vorgestellt, ein Laufband mit virtuellem 360°-Erlebnis, für dessen Entwicklung die MXO mitverantwortlich zeichnet.

∂ Workshop Talk at MXO Media AG

The Film Commission Region Stuttgart regularly organizes workshop talks with exceptional representatives from the film sector. In June, MXO Media AG hosted a behind-the-scenes tour of its premises. The start-up was founded in 2014 by Stuttgart Media University graduates. Their two passions—documentaries and industrial films—are mainly 360° projects, e. g., the continuous documentary on the Stuttgart 21 railway construction. Workshop participants were invited to view the company-owned collection of old video slot machines and various virtual-reality glasses, as well as the “Virtualizer,” a 360° audiovisual conveyor belt, which MXO helped develop.


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www.Nellys-Abenteuer.de /nellysabenteuer

Neuer Ansprechpartner: Jens Gutfleisch leitet seit Juli 2016 die Film Commission Region Stuttgart New contact person: as of July 2016 Jens Gutfleisch is director of the Film Commission Region Stuttgart

∂ Neuer Leiter der Film Commission Region Stuttgart

Jens Gutfleisch ist seit Anfang Juli neuer Leiter der Film Commission Region Stuttgart. Seit 2012 hat der 36-Jährige als Projektleiter und Digitalisierungsexperte bei der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) gearbeitet und folgt nun Christian Dosch, der die Film Commission sieben Jahre leitete. Bislang betreute Gutfleisch u. a. die Themen Computerspiele, Erweiterte und Virtuelle Realität sowie Transmedia – Themen, die er nun in seiner neuen Position weiter ausbauen möchte: »Moderne Technologie erlaubt es heute, digitale Prozesse enger in die Bewegtbildproduktion einzubinden«. Beim Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart hat Jens Gutfleisch die Game Zone mitaufgebaut und etabliert. Bei der Film Commission war er bereits während seines Studiums an der Universität Mannheim tätig und knüpfte dort erste Kontakte zur regionalen Filmwirtschaft. www.film.region-stuttgart.de

∂ New Director As of July, Jens Gutfleisch is the new director of the Film Commission Region Stuttgart. Prior to this appointment, the 36-yearold was project manager and digitalization specialist for the Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS) since 2012. Gutfleisch replaces Christian Dosch, who directed the Film Commission during the last seven years. To date, Gutfleisch was responsible for computer games, augmented and virtual realities, and transmedia, among other themes—themes he plans to expand in his new position. “Today, modern technologies allow digital processes to be more closely integrated with moving pictures production.” He helped to establish the Game Zone at the International Festival of Animated Film Stuttgart. While still a student at the University of Mannheim, Gutfleisch was already working for the Film Commission Region Stuttgart; his first contacts to the regional film sector date from this period. www.film.region-stuttgart.de

Eröffnungsfilm 33. Kinderfilmfest München


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MFG News

Kostenloser wöchentlicher MFG Newsletter | film.mfg.de/de/newsletter

Lotte Reiniger Preis 2016 für Lotte Reiniger Award 2016 for »Afternoon Class« von by Seoro Oh

Zwei Lolas für Two Lolas for »Above and Below« von by Nicolas Steiner

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Deutscher Filmpreis für »Above and Below«

Die MFG-geförderte Produktion »Above and Below« von Nicolas Steiner bekam im Mai gleich zwei Lolas: Über die Auszeichnung Bester Dokumentarfilm durften sich die Produzenten Helge Albers, Cornelia Seitler und Brigitte Hofer von Flying Moon und Maximage freuen. Die Lola für die Beste Kamera/Bildgestaltung ging an den Filmakademie-Absolventen Markus Nestroy. Er konnte sich damit gegenüber den Kameraleuten der Spielfilme »Herbert« und »Ich und Kaminski« durchsetzen. Die deutsch-schweizerische Koproduktion »Above and Below« wurde von der Flying Moon Filmproduktion mit Maximage (CH), der Filmakademie Baden-Württemberg und dem ZDF/3sat mit Unterstützung der MFG Filmförderung realisiert. Nominiert für den Deutschen Filmpreis 2016 waren zudem die beiden MFG-geförderten Produktionen »Democracy – Im Rausch der Daten« (David Bernet) und »Das Tagebuch der Anne Frank« (Hans Steinbichler).

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German Film Awards for “Above and Below”

The MFG-funded production “Above and Below” by Nicolas Steiner won two Lolas in May: producers Helge Albers, Cornelia Seitler, and Brigitte Hofer of Flying Moon and Maximage received the Best Documentary Award. The Lola for Best Cinematography went to Filmakademie Baden-Württemberg graduate Markus Nestroy, who prevailed over the cinematographers from “A Heavy Heart” and “Ich und Kaminski.” The German-Swiss coproduction “Above and Below” was produced by Flying Moon Filmproduktion and Maximage (CH), the Filmakademie BadenWürttemberg, and ZDF/3sat, with funding from the MFG.

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Thomas Strittmatter Preis an Katinka Kulens Feistl

Der mit 20.000 Euro dotierte Drehbuchpreis der MFG Filmförderung Baden-Württemberg wurde in diesem Jahr zum 18. Mal vergeben. Preisträgerin des Jahres 2016 ist die Autorin und Regisseurin Katinka Kulens Feistl für ihr Drehbuch »Irmas wildes Herz«. Von der Qualität des Werkes konnten sich die über 300 Gäste der feierlichen Preisübergabe in der Landesvertretung in Berlin überzeugen. Aus der Jurybegründung: »Die

Jury erkennt den Thomas Strittmatter Preis 2016 mit großer Sympathie einem Drehbuch zu, das auf lebensbejahende, fast heitere Weise die Geschichte einer älteren Frau erzählt, die ein junges Mädchen geblieben ist, einer Frau, die keine Berührungen mag, obwohl sie sich danach sehnt. Katinka Kulens Feistl zeichnet ihre Irma mit einer Brüchigkeit, Verrücktheit und Wärme, die vor allem in der Beziehung zum machohaften LKWFahrer Dillon überrascht, bezaubert und große emotionale (Kino-)Momente hat.« film.mfg.de/de/forderung/preise/thomas-strittmatter-preis

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Lotte Reiniger Preis für »Afternoon Class«

Der von der MFG Filmförderung BadenWürttemberg gestiftete Lotte Reiniger Förderpreis für Animationsfilm, benannt nach der Pionierin des Animationsfilms, Katinka Kulens Feistl bei der Preisverleihung in Berlin im Februar 2016 Katinka Kulens Feistl at the awards ceremony in Berlin in February 2016

Two other MFG-funded productions were nominated for the German Film Award 2016: “Democracy—Im Rausch der Daten” (David Bernet) and “Das Tagebuch der Anne Frank” (Anne Frank’s diary) by Hans Steinbichler.

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Thomas Strittmatter Award goes to Katinka Kulens Feistl

“with great sympathy to a life-affirming, almost cheerful story of an older woman with the heart of a young girl, a woman who can’t stand to be touched, yet desires nothing less. Katinka Kulens Feistl describes Irma in all her fragility, craziness, and warmth, catching us off guard especially in the relationship with the macho truck driver Dillon, surprising and enchanting with great emotional (movie) moments.”

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The 2016 MFG Filmförderung Baden-Württemberg 20,000 euro screenplay award went to writer-director Katinka Kulens Feistl for “Irmas wildes Herz” (Irma’s wild heart). The federal state offices in Berlin hosted the awards ceremony, attended by over 300 guests. The jury conferred the Thomas Strittmatter Award 2016

Lotte Reiniger Award for “Afternoon Class”

The MFG-sponsored Lotte Reiniger Promotion Award for Animated Film, named after the internationally renowned silhouette animation pioneer, went to Seoro Oh in 2016 for “After-


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Maxim Mehmet, Miriam Stein, Urs Egger, Marie Bäumer, Pasquale Aleardi (von links from left)

ging 2016 an Seoro Oh für seine Arbeit »Afternoon Class«. Der Film schildert den Kampf eines Schülers gegen die Müdigkeit seines Körpers im Nachmittagsunterricht. Die 2D-Computeranimation entstand am südkoreanischen Chungkang – College of Cultural Industries in Seoul. Der Lotte Reiniger Preis für den besten Abschlussfilm einer Filmschule wurde zum siebten Mal vergeben und ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro verbunden. Ein weiterer Nachwuchspreis, der Preis für den besten Studentenfilm, der von der MFG Filmförderung zusammen mit der LFK Landesanstalt für Kommunikation mit einem Preisgeld von 2.500 Euro ausgestattet ist, ging an Dina Velikovskaya. Ihre 2D-Computeranimation »Pro Mamu/About a Mother« erzählt die Geschichte einer Mutter, die ihren Kindern alles gegeben hat, sodass es scheint, als bleibe ihr nichts mehr. Doch das Leben eröffnet ihr neue Möglichkeiten. Beide Preise wurden im Rahmen des Internationalen Trickfilmfestivals verliehen. film.mfg.de/de/forderung/preise/lotte-reiniger-preis

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»Gotthard« feiert Weltpremiere in Locarno

Alljährlich zieht es im August Cineasten aus aller Welt nach Locarno, an die Nordspitze des Lago Maggiore. Dort findet in diesem Jahr vom 3. bis 13. August das 69. Internationale Filmfestival von Locarno statt. Inhalt statt Glamour ist die Intention von Festivaldirektor Marco Solari, der die Tradition des Autorenkinos bewahren möchte. 2016 stehen Polen und Südasien im Fokus der Förderprogramme. Alljährliches Highlight sind die Open-Air-Filmvorführungen auf

großer Leinwand vor der Kulisse der Piazza Grande, zu denen tausende Besucher erwartet werden. Bereits am Abend vor Festivalbeginn, am 2. August, feiert »Gotthard« auf der Piazza Grande seine Weltpremiere. Der TV-Zweiteiler schreibt das Jahr 1873 und erzählt vom Bau des ersten Eisenbahntunnels durch das Schweizer Sankt-Gotthard-Massiv, basierend auf der Geschichte dreier junger Menschen. Der Film von Urs Egger ist eine Produktion von Zodiac Pictures und MMC Zodiac und wurde von der Zürcher Filmstiftung, der Film- und Medienstiftung NRW und der MFG Baden-Württemberg gefördert.

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»Independence Day: Wiederkehr« – für die visuellen Effekte zeichnen VFX-Spezialisten aus Stuttgart mitverantwortlich Visual effects for “Independence Day 2— Resurgence” were in part created by Stuttgart’s VFX artists

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MFG fördert »Independence Day: Wiederkehr«

Mit »Independence Day« und der Geschichte über einen Angriff von Aliens auf die Erde feierte der deutsche Regisseur Roland Emmerich 1996 einen Welterfolg. Vor allem die visuellen Effekte, mit der etwa die Zerstörung des Weißen Hauses oder ganzer Weltmetropolen in Szene gesetzt wurden, setzten Maßstäbe für zukünftige Actionund Katastrophenfilme. Nach 20 Jahren kam Mitte Juli die Fortsetzung »Independence Day: Wiederkehr« in die deutschen Kinos. Zwar übernimmt Will Smith nicht mehr die Rolle des Helden im Kampf gegen die Außerirdischen, Action-Spektakel bietet der Film aber allemal. Für die Realisierung eines Teils der visuellen Effekte waren die Stuttgarter VFX-Spezialisten von LUXX Studios und Mackevision verantwortlich. Beide Firmen sind Mitglieder des MFG-initiierten Animation Media Clusters Region Stuttgart

noon Class.” The film shows a student’s battle to stay awake during afternoon class. The 2D computer animation was produced in Chungkang—College of Cultural Industries in Seoul, South Korea. The 10,000 euro Lotte Reiniger Award for the best graduate film was presented for the seventh time. Dina Velikovskaya received the 2,500 euro young talent award, cosponsored by the MFG Filmförderung and the LFK Landesanstalt für Kommunikation, for best student film. Her 2D computer animation “Pro Mamu/About a Mother,” drawn on paper, tells the story of a mother who has given her children everything, seemingly leaving herself with nothing. But life holds new opportunities. Both awards were presented at the International Festival of Animated Film in Stuttgart.

(AMCRS). Unterstützung durch die MFG erhielten die LUXX Studios im Rahmen der 2015 initiierten Line-Producer-Förderung für VFX und Animation. film.mfg.de

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MFG vergibt 3,6 Mio. Euro für 25 Projekte

In ihrer zweiten Vergabesitzung im Mai 2016 bewilligten die Juroren der MFG Filmförderung Baden-Württemberg rund 3,6 Millionen Euro für insgesamt 25 Projekte aus den Bereichen Drehbuch, Produktionsvorbereitung und Produktion. Unter den geförderten Projekten sind zehn Dokumentarfilme, wobei bis auf einen alle Filme von baden-württembergischen Unternehmen realisiert werden. Vier Projekte werden für die von der MFG mitinitiierten Reihe Junger Dokumentarfilm im SWR-Fernsehen hergestellt. Sie widmen sich gesellschaftlich brisanten Themen wie aktuellen Krisensituationen, den Problemen gesell-

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“Gotthard” premieres in Locarno

Every August, cineasts from around the world descend on Locarno, at the northern end of Lago Maggiore. This year the 69th Festival del Film Locarno will be held from August 3–16. Content takes precedence over glamor, says festival director Marco Solari, who wants to preserve the heritage of auteur cinema. This year’s support program focuses on Poland and South Asia. The open-air screenings against the backdrop of the Piazza Grande are an annual highlight drawing thousands of visitors. On August 2, on the evening before the official start of the festival, “Gotthard” will celebrate its world premiere on the Piazza Grande. The twopart tv movie opens in the year 1873, and tells the

schaftlicher Minderheiten, der Integration von an Alzheimer Erkrankten und dem Rückgang der Geburtenrate in Deutschland. Des Weiteren erhalten fünf Kinder- und Jugendfilme eine Förderung durch die MFG, darunter drei Fortsetzungen erfolgreicher Kino-Animationsfilme. Mit 550.000 Euro ging die höchste Fördersumme an »Der kleine Rabe Socke – Die Suche nach dem verlorenen Schatz«. Insgesamt können sich 16 Produktionsfirmen und zwei Autorinnen aus Baden-Württemberg über die Unterstützung freuen. Die Fördersumme für Produktionsvorbereitung geht an vier Projekte, die sich den Themen Extremsport, indigene Lebensformen, Rottweiler Narrensprung und einer TV-Miniserie um einen getöteten jungen Afrikaner widmen. film.mfg.de

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Petra Olschowski folgt auf Jürgen Walter

Petra Olschowski ist seit 12. Mai 2016 Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Die parteilose Stuttgarterin ist als Nachfolgerin von Jürgen Walter (Bündnis 90/Die Grünen) auch Aufsichtsratsvorsitzende der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg. Sie hat nach einem Studium der Kunstgeschichte und

story of the construction of the first railway tunnel through Switzerland’s Saint-Gotthard Massif, based on the stories of three young people. Urs Egger’s film, a Zodiac Pictures and MMC Zodiac production, was funded by the Zürcher Filmstiftung, the Film- und Medienstiftung NRW, and the MFG Baden-Württemberg.

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MFG funds “Independence Day 2—Resurgence”

With “Independence Day,” the story of an alien invasion, German director Roland Emmerich celebrated worldwide success in 1996. Especially the visual effects, which included the destruction of the White House and entire cities, set standards for future action and disaster movies.


MFG News

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Mit Glasfasernetz den Vorsprung ausbauen Studie »ASAPnet« präsentiert

Neue Aufsichtsratsvorsitzende der MFG Medienund Filmgesellschaft Baden-Württemberg Petra Olschowski

Germanistik an der Universität Stuttgart zunächst als freie Journalistin und freie Lektorin für den Kunstbuchverlag Hatje Cantz und die Bundeskunsthalle in Bonn, als Dozentin für Kostümkunde und Kunstgeschichte sowie als Kuratorin von Ausstellungen im Inund Ausland gearbeitet. Von 1996 bis 2002 war sie nach einem Volontariat als Redakteurin bei der Stuttgarter Zeitung tätig, wo sie zunächst im Sportressort, dann in der Innenpolitik und schließlich im Feuilleton tätig war. 2002 wechselte sie als Geschäftsführerin an die Kunststiftung Baden-Württemberg GmbH, wo sie spartenübergreifend Förderprogramme entwickelte. Von 2010 an leitete sie als erste Rektorin die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Sie war mehrere Jahre als Sachkundiges Mitglied im Kulturausschuss des Stuttgarter Gemeinderats engagiert und hat bisher zahlreiche Ehrenämter inne, u. a. als Vorsitzende des Württembergischen Kunstvereins, als Mitglied des Kuratoriums der Künstlersozialkasse des Bundes, in der Kommission Kunst am Bau Baden-Württemberg und im Kuratorium der Triennale Kleinplastik in Fellbach.

Twenty years later, the sequel premiered in German cinemas in July: “Independence Day: Resurgence.” Some of the visual effects were created by the VFX artists at Stuttgart-based Mackevision and LUXX Studios; both companies are members of the MFG-initiated Animation Media Cluster Region Stuttgart (AMCRS). LUXX Studios received MFG subsidies through the newly launched line-producer funding for VFX and animation in 2015. film.mfg.de

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MFG grants 3.6 million euros for 25 projects

At its second allocation session in May 2016, the MFG Filmförderung Baden-Württemberg jurors approved grants totaling roughly 3.6 million

Baden-Württemberg und speziell die Region Stuttgart haben sich im Bereich Animation und visuelle Effekte zum führenden deutschen Standort mit internationaler Bedeutung entwickelt. Ein Standortvorteil ist, dass die Produktionsstudios für die Verarbeitung ihrer Daten das Höchstleistungsrechenzentrum der Universität Stuttgart (HLRS) nutzen können. Bislang können die großen Datenmengen – die Volumen der Filmprojekte umfassen oft mehrere Terabyte –allerdings allein über Festplatten übertragen werden. Um die Zusammenarbeit u. a. mit dem HLRS weiter zu verbessern und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu erhalten, wird eine verbesserte Glasfaservernetzung angestrebt. Eine Planungsstudie mit dem Titel »ASAPnet – Glasfaservernetzung für Animations- und VFX-Studios in der Region Stuttgart«, die maßgeblich von der Wirtschaftförderung Region Stuttgart (WRS) und der Film Commission Region Stuttgart unter Christian Dosch initiiert wurde, sollte klären, welche realisierbaren Möglichkeiten der Glasfaservernetzung für Animationsund VFX-Studios sowie Kreativareale existieren und wie diese im Hinblick auf technische, betriebswirtschaftliche und logistische Kriterien zu bewerten sind. Die mit der Durchführung der Studie beauftragte Dr.-Ing. Nepustil & Co. GmbH präsentierte im Juni ihre Ergebnisse und zeigte ein Lösungsmodell für die Glasfaservernetzung auf. Die Planungsstudie hat insofern Pilotcharakter, da mit ihr erstmals auf der Basis konkre-

euros for a total of 25 projects in the areas of screenplay development, preproduction, and production. The funded projects comprise 10 documentaries; all but one of these will be produced by BadenWürttemberg-based enterprises. Four projects will be produced for the SWR series Junger Dokumentarfilm, co-initiated by the MFG. In addition, four children and youth films were granted subsidies, including three sequels of successful animated movies for cinema. The highest subsidy, 550,000 euros, went to a “Raven the Little Rascal” sequel: “Die Suche nach dem verlorenen Schatz” (the search for the lost treasure). A total of 16 production companies and two writers from Baden-Württemberg received funding. film.mfg.de

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Kostenloser wöchentlicher MFG Newsletter | film.mfg.de/de/newsletter

Präsentation der ASAPnet-Studie

ter Anwendungen die Herausforderungen im Bereich Glasfaser aufgezeigt werden. Zudem sind die Erkenntnisse auch für andere Branchen mit hohem Rechenbedarf und Datenvolumen nutzbar. Den im Animation Media Cluster Region Stuttgart (AMCRS) zusammengeschlossenen Firmen empfiehlt die Studie, einen Nachfragepool zu bilden, um ihre Position gegenüber den Anbietern zu stärken, die Kosten für die reine Leitung (Dark Fiber) getrennt von den Kosten für Dienste anzufragen sowie einen gemeinsamen Glasfaserknoten für Animations- und Visual EffectsStudios zum HLRS aufzubauen. wrs.region-stuttgart.de/asapnet

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The Map is the Territory is the Map

tischer Abschluss des Forschungsprojektes »remediate II« ausgetragen. In zwei Halbzeiten spielten sich neun Experten unterschiedlichster Fachrichtung jeweils den Ball rund um Begriffe wie Territorium, Geopolitk, Mapping, Verortung im öffentlichen Raum zu. Auf dem Spielplan stand der Wandel des Bezugs von Karte und Territorium durch und in den digitalen Medien und welchen Einfluss dieser auf die Lebenswelt hat. Den Zuschauern auf den Rängen eröffnete sich u. a. die Einsicht, dass auch dieses auf den ersten Blick authentische Medium ihre Sicht auf die Welt prägt. Denn, ob politisch, wirtschaftlich oder kulturell, es ist stets intentionsgeleitet, was und wie etwas auf Karten dargestellt wird. Dessen sollte man sich als Nutzer bewusst sein. Die digitale Okkupation realer Orte wird im weiteren Spielverlauf durch die Schaffung

Vor dem Anpfiff des EM-Viertelfinales Wales gegen Belgien am Freitag, den 1. Juli in Lille wurde in der Merz Akademie in Stuttgart das international besetzte Symposium »The Map is The Territory is the Map« als themaPräsentation an der Merz Akademie im Rahmen von »remediate II« Presenting at “remediate II,” hosted by the Merz Akademie

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Petra Olschowski Succeeds Jürgen Walter

Since May 12, 2016, Petra Olschowski has been appointed state secretary for the Ministry of Science, Research, and Arts Baden-Württemberg. The Stuttgart native, who has no party affiliation, also succeeds Jürgen Walter as chairperson of the board of the MFG Medien- und Filmgesellschaft. After studying art history and German studies, she worked as a freelance journalist and editor, as well as exhibitions curator. After her traineeship she worked as an editor at the Stuttgarter Zeitung from 1996 to 2002, before taking over the management of the Kunststiftung Baden-Württemberg GmbH. In 2010 she became the first woman rector of the Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.

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The Map is the Territory is the Map

On July 1–2, the Stuttgart-based Merz Akademie hosted a symposium titled “The Map is The Territory is the Map,” with experts from around the world to wind up the research project “remediate II.” Nine experts from diverse disciplines discussed the current debate and positions surrounding terms like territory, geopolitics, mapping, physical and digital localization of information in public space, i.e., how the relationship between map and territory is affected by digital media and what influence the latter has on our world. It became clear that at first glance the authentic media of the map influences how we view the world. How maps are designed and what they depict is always shaped by politics,

von Räumen in der virtuellen Realität durchsetzt und die Datenflut damit weitergetrieben. Jeder Smartphonenutzer trägt dazu bei, Daten zusammenzutragen, die in sogenannten Echtzeitkarten gezeigt werden. Ob wir durch diese Informationsverdichtung den Orten näherkommen oder uns eher von ihnen entfernen, diese Frage lässt sich wohl nur individuell beantworten. Im Oktober geht es in die Verlängerung. Dann werden die Ergebnisse der Workshops, die am Folgetag unter der Leitung von Tracy Rolling und Lucas Verweij stattgefunden haben, sowie alle in »remediate II« entstandenen Arbeiten in einer Abschlusspräsentation gezeigt. Hintergrundinformationen und eine Aufzeichnung des Ereignisses sind auf der Homepage der Merz Akademie abrufbar. Regine Pogoda www.merz-akademie.de/events

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Jour Fixe / Pre Fixe Termine 2. Halbjahr 2016

Die baden-württembergische Filmszene trifft sich jeden 2. Montag des Monats auf Einladung der MFG zum Austausch und Knüpfen neuer Kontakte. Auch Sendervertreter sind immer wieder zu Gast. Diese Besuche werden im wöchentlichen Newsletter der MFG – film.mfg/de/newsletter – und auf film.mfg.de frühzeitig angekündigt. ∂ Ort: Theater Rampe in Stuttgart, Beginn: 19 Uhr ∂ Termine: 12. September | 10. Oktober | 14. November | 12. Dezember Der Pre Fixe findet einmal im Quartal vor dem monatlichen Jour Fixe statt, Beginn jeweils 18 Uhr. Termin und Thema werden im Newsletter der MFG frühzeitig angekündigt.

economics, or culture, i.e. by intention, of which the map user should always be aware. The digital occupation of real places is increasingly infiltrated by the creation of virtual spaces, which in turn drives the flood of data. Every smartphone user contributes to the compilation of data, which is transmitted in socalled real-time maps. The question of whether this aggregation of information allows us to get to know these places better or the opposite can only be answered individually. The results of the two-day “remediate II” workshops, which took place under the leadership of Tracy Rolling and Lucas Verweij, will be presented in a final round at the Merz Akademie in October. Background information and a report of the event may be found at: www.merz-akademie.de/events


MFG News

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Von links from left: Jana Raschke (Produzentin producer), Stefanie Groß (SWR), Soleen Yusef (Buch, Regie script, direction), Mehmet AktaȘ (Produzent producer), Carl Bergengruen (CEO MFG), Igor Dovgal (Koproduzent coproducer)

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25 Jahre Filmakademie

Unmittelbar vor dem offiziellen Festakt am Abend des 14. Juli, für den sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann als Redner angesagt hatte, präsentierte die Filmakademie Baden-Württemberg den MFG-geförderten Spielfilm »Haus ohne Dach« von Soleen Yusef, der beim Filmfest München mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino ausgezeichnet wurde. Die 1991 gegründete Filmakademie BadenWürttemberg zählt heute zu den international führenden Einrichtungen in Sachen Filmausbildung. Das praxisorientierte Lehrkonzept »Learning by Doing« macht das Studium in Ludwigsburg zu einer einzigartigen Erfahrung. Betreut und unterrichtet werden die durchschnittlich 500 Studierenden von über 300 hochkarätigen Fachleuten aus der Film- und Medienbranche. Vom ersten Semester an erarbeiten die Stu-

dierenden der drei Studiengänge ›Film + Medien‹ (mit den Studienschwerpunkten Animation, Bildgestaltung/Kamera, Dokumentarfilm, Drehbuch, Fernsehjournalismus, Interaktive Medien, Montage/Schnitt, Motion Design, Szenenbild, Szenischer Film, Werbefilm), ›Produktion‹ sowie ›Filmmusik + Sounddesign‹ (mit den Studienschwerpunkten Filmmusik und Filmton/ Sounddesign) ihre Filme gemeinsam. Darüber hinaus verfügt die Filmakademie über ein eigenes, 2002 gegründetes Institut

für Animation, Visual Effects und digitale Postproduktion, das international einen hervorragenden Ruf genießt. Das Institut ist zuständig für die Ausbildung in den Studienschwerpunkten Animation und Interaktive Medien, bietet digitale Postproduktion für alle Abteilungen der Filmakademie, führt Forschungsprojekte durch und organisiert jährlich die von der Filmakademie veranstaltete FMX, die europaweit führende Fachkonferenz für Effekte, Animation, Virtuelle Realität, Games und Transmedia.

AB DONNERSTAG, 18. AUGUST MINA

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IM KINO!

HONEYMOON MIT SCHWIEGERVATER Die Fo

Nach Motiven des Bestsellers „Antonio im Wunderland“

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MEDIA- und MFG-gefördert: »Democracy – Im Rausch der Daten« von David Bernet

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25 Jahre MEDIA

Als die Europäische Kommission 1991 das Förderprogramm MEDIA ins Leben gerufen hat, war die Karlsruherin Maren Ade noch ein Teenager. 25 Jahre später wird in Cannes ihr von MEDIA unterstützter Film »Toni Erdmann« als Sensation bejubelt. Die Goldene Palme geht dann letztendlich an »I, Daniel Blake« von Ken Loach, der ebenfalls mit MEDIA-Unterstützung entstanden ist. Das sind nur die jüngsten Erfolgsgeschichten der EU-Förderung. Im letzten Vierteljahrhundert

Short Cuts

investierte das Programm 2,4 Milliarden Euro in die audiovisuelle Branche in Europa und entwickelte sich, wie der zuständige EU-Kommissar für digitale Wirtschaft und Gesellschaft, Günther H. Oettinger, betont, »zum Qualitätszeichen für europäische Filme«. Seit 2014 ist MEDIA Teil des Rahmenprogramms Creative Europe und unterstützt die Entwicklung, Produktion und Distribution von jährlich 2.000 Projekten für Kino, TV und digitale Plattformen aus mittlerweile 39 Mitgliedsländern des Programms. Nach Baden-Württemberg flossen allein in den letzten fünf Jahren mehr als 4,5 Millionen Euro MEDIA-Förderung an zahlreiche Projekte und Initiativen. Neben aktuellen Film- und Webprojekten wie »Die Reise des Elefanten Soliman« vom Film- und Fernsehlabor Ludwigsburg oder »Democracy – Im Rausch der Daten« von INDI Film fördert MEDIA regelmäßig das Internationale Trickfilmfestival in Stuttgart ITFS, das Weiterbildungsprogramm für Nachwuchsproduzenten Atelier Ludwigsburg–Paris und seit neuestem auch das

Koproduktionstreffen Animation Production Day APD. Mit der EU-Förderung bringen baden-württembergische Verleiher wie Camino oder Arsenal europäische Filme in die deutschen Kinos und der Weltvertrieb Sola Media erwirbt internationale Rechte von Filmwerken aus Europa. Durch die MEDIA-Unterstützung für das Kinonetzwerk Europa Cinemas fließen jährlich europäische Fördergelder an derzeit 28 Filmtheater in der ganzen Region, wie das Forum22 in Bad Urach oder das Kulturzentrum Linse in Weingarten. Bis Ende 2020 stehen bei Creative Europe MEDIA weitere 800 Millionen Euro an Fördergeldern zur Verfügung. Über die Fördermöglichkeiten für Projekte aus BadenWürttemberg berät das Informationsbüro Creative Europe Desk München. info@ced-muenchen.eu

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Kino News

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Sun Day Movies 7 Landkreise – 7 Kommunen – 7 Kinos Bewegte Integration im Rahmen interkultureller Filmtage 2016/2017

Das Anliegen Bilder sind es, die uns den Schrecken von Krieg, Flucht und Vertreibung nahebringen. Bilder sind es, die uns immer wieder emotional bewegen, uns aufrütteln und nicht selten subtile Angst vermitteln. Bilder sind es aber auch, die uns zu sozialem Engagement auffordern und es so ermöglichen, mit anderen Menschen in Verbindung zu treten und sie anzunehmen in ihrem Anderssein sowie Verständnis und Vertrauen zu entwickeln. Die Idee Mit Sun Day Movies will der Landesverband der Kommunalen Kinos (LKK) die positive Kraft der Bilder nutzen, um Menschen einander näher, miteinander ins Gespräch und gemeinsam in Aktion zu bringen. Das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg geförderte Modellprojekt möchte als Impuls dienen und eine unkomplizierte Beteiligung und Partizipation möglich machen. Das Konzept Von Oktober 2016 bis April 2017 treffen sich einmal monatlich, jeweils sonntags, Einheimische, Geflüchtete und Asylsuchende zu einem Sun Day Movie. Das Filmprogramm und die thematischen Begleitveranstaltungen sollen Besuchern aus unterschiedlichsten Kulturen die Lebenswelt des jeweils anderen zeigen und vermitteln. Nicht Krieg und Gewalt stehen hier – wie leider so oft – im Mittelpunkt. Durch Begegnungen im und um den Kinosaal soll Neugierde geweckt werden auf die andere Kultur. Abseits der gängigen Fernsehästhetik berichten die ausgewählten Filme über Menschen, Landschaften und Kulturen

Vielfältiges Programm und großer Beratungsbedarf bei der 1. Landestagung des LKK Baden-Württemberg in Pforzheim

in aller Welt, aber auch über die Region, in der sich die Besucher treffen. Mit Hilfe des Veranstaltungskonzeptes sollen Treffen ermöglicht und neue Kontakte geknüpft werden. Damit dies gelingt, sollen möglichst viele regionale Projektpartner und Vereine in sechs definierte Themenbereiche, wie zum Beispiel kulinarisches oder musikalisches Kino, eingebunden werden. Dieses Konzept zielt vor allem auf den ländlichen Raum in Baden-Württemberg ab. Das Planungsteam Das erfahrene Team des LKK übernimmt mit den Kinos vor Ort die Planung und Organisation der Veranstaltungen, berät bei der Auswahl von Filmen und Referenten, unterstützt in Bezug auf Kooperationsveranstaltungen und übernimmt die Pressearbeit, einschließlich der zweisprachigen Dokumentation (englisch/deutsch). Die Fortsetzung Die Veranstaltungsreihe wird aus Mitteln des Innovationsfonds Baden-Württemberg und mit Unterstützung der jeweiligen Kommunen finanziert. Eine erhoffte Fortsetzung kann die Initiative finden, wenn sich die beteiligten Landkreise, Kommunen und Kinos für das Projekt begeistern lassen und engagieren – und andere Kommunen auf den gemachten Erfahrungen aufbauen und dem Beispiel landesweit folgen. Kontakt Sun Day Movies-Projektbüro: Gisela Gerst und Verena Schlossarek sundaymovies@gmx.de www.sundaymovies.de | www.lkk-bawue.de

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FilmFactsSüdwest

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1. Landestagung der Kommunalen Kinos in Baden-Württemberg »Wie kommt der Film auf die Leinwand?« Ein Rückblick

Als Teil seines Beratungsprogramms führte der baden-württembergische Landesverband der Kommunalen Kinos (LKK) seine erste Landestagung im März in Pforzheim durch. Der LKK konstatierte bereits vor Jahren, dass es in Baden-Württemberg zunehmend Initiativen gibt, die in bürgerschaftlichem Engagement ein Kino übernehmen oder gar ein Kino ganz neu in ihrer Gemeinde etablieren möchten. Der erhebliche Beratungsbedarf dieser Gründungsinitiativen konnte dank des Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst von Mitte 2015 bis Mitte 2016 auf professioneller Basis durch Reiner Hoff, Constantin Schnell und Verena Schlossarek durchgeführt werden. Als Teil des Beratungsprogramms war von Anfang an eine Landestagung vorgesehen. Auch die MFG Filmförderung Baden-Württemberg sagte ihre Unterstützung zu und so konnte am 13. März 2016 in Pforzheim im soziokulturellen Tagungszentrum Osterfeld die Tagung mit über 80 KoKi-Machern und Kinoprofis stattfinden. Als Auftakt und zur Einstimmung präsentierte bereits am Abend zuvor im KoKi Pforzheim Douglas Wolfsperger seinen wunderbaren Dokumentarfilm aus dem Jahr 2001 »Bellaria – So lange wir leben«, eine Hommage an das Kino. Der Tagungsvormittag widmete sich exemplarisch der ebenso breiten wie bunten


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Kino News

LKK-Vorstand und Organisatorin der Tagung Verena Schlossarek

Landschaft kommunaler Filminitiativen. In Kurzpräsentationen zeigten Kinomacher aus Pforzheim, Ketsch, Trossingen, Stuttgart und Aalen, wie sie ihre kommunale Filmarbeit betreiben. Der Nachmittag gehörte den Präsentationen verschiedener Organisationen – des Bundesverbandes kommunaler Filmarbeit e.V. (BkF), der Filmförderungsanstalt (FFA) und der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) – sowie einer Vorstellung des neuen LKK-Projekts Sun Day Movies (siehe Beitrag S. 25). Abschließend wurde in vier Workshops praxisnahes Wissen für die Kinobetreiber vermittelt: Eine Einführung in die Programmgestaltung gab Christine Müh, Geschäftsführerin und Programmrat des Kommunalen Kinos Pforzheim; Rita Baukrowitz vom Metropolis-Kino in Hamburg widmete sich dem Thema Projektentwicklung und Networking anhand eines konkreten Beispiels; Einblicke in Verleih und Recht gaben Pascal Meißner (bkf), Käte Scheffner (Arsenal Filmverleih) und Verena Schlossarek (LKK); und der vierte Workshop widmete sich der Finanzierung und MFG-Landesförderung, geleitet von Maria Gomez, (MFG Filmförderung) und Verena Schlossarek (LKK). Es zeigte sich, dass in den Bereichen Recht, Finanzierung und Verleih noch ein großer Beratungsbedarf besteht. Der LKK wird sich um Fördergelder bemühen, um in diesen Themenfeldern dezentral Weiterbildungen anbieten zu können. Bei einer Trailershow zum Abschluss der Tagung gaben die Verleiher Arsenal, Camino, Drei Freunde, Drop-Out, Kinostar, EZEF und zusätzlich die Kurzfilmagentur Hamburg den Teilnehmern ein paar Eindrücke aus ihren aktuellen Filmprogrammen mit auf den Weg. Die Rückmeldung seitens der Teilnehmer war durchweg positiv. Auch der LKK als Organisator zeigte sich erfreut, dass an der Tagung so zahlreiche Kinobegeisterte teilgenommen haben. Der Kongress führte einerseits vor Augen, wie unterschiedlich die KoKis im Land aufgestellt sind: von der

überschaubaren Gruppe Ehrenamtlicher über die bürgerschaftlich getragene Genossenschaft bis hin zum professionellen Kinobetrieb mit mehreren Festangestellten – es war alles vertreten. Es zeigte sich andererseits aber auch, wie wichtig die Arbeit dieser Kinogattung ist und wie sehr man vom Austausch profitieren kann. Alle Beteiligten sprachen sich für eine weitere Tagung aus; eine Durchführung im Jahresrhythmus würde die Kräfte des LKK allerdings übersteigen, sodass eine Neuauflage für das Jahr 2018 geplant ist. Constantin Schnell

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Kinoticker

 Die Lochmann Filmtheaterbetriebe eröffneten am 7. Juli ein neues TraumpalastKino in Leonberg mit insgesamt zehn Sälen und etwa 1.200 Sitzplätzen. Der Neubau bietet 3D-Technik und DolbyAtmos-Soundsystem in allen Sälen, vier davon mit beweglichen Sitzen für ein 4D-Kinoerlebnis.  Nach einer dreimonatigen Umbaupause erstrahlen die Kammerlichtspiele in Crailsheim in neuem Glanz: Das EinLeinwand-Filmtheater der WagnerEntertainment GmbH präsentiert sich mit neuem Konzept als Premium-Kino und Event-Location.  Die Mannheimer Filmtheaterbetriebe Spickert planen ein Multiplex-Kino mit zehn Sälen und 1.250 Sitzplätzen in Neustadt an der Weinstraße (RheinlandPfalz), das sie zusätzlich zum CinemaxX und Cineplex in Mannheim sowie dem Cineplex in Bruchsal betreiben wollen.

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Kinostarts

11.08.2016 »The Lake«, Regie: Steven Quale 18.08.2016 »Antonio, ihm schmeckt’s nicht«, Regie: Sven Unterwaldt 08.09.2016 »Nellys Abenteuer«, Regie: Dominik Wessely 15.09.2016 ´ »Enklave«, Regie: Goran Radovanovic 06.10.2016 »Unsere Zeit ist jetzt«, Regie: Martin Schreier 13.10.2016 »Jonathan«, Regie: Piotr J. Lewandowski; »Die Welt der Wunderlichs«, Regie: Dany Levy 20.10.2016 »Das kalte Herz«, Regie: Johannes Naber 27.10.2016 »Das Versprechen – Erste Liebe lebenslänglich«, Regie: Karin Steinberger, Marcus Vetter

»Das Versprechen«, ab 27.10. im Kino

03.11.2016 »Pettersson und Findus 2 – Das schönste Weihnachten überhaupt«, Regie: Ali Samadi Ahadi; »Morris aus Amerika«, Regie: Chad Hartigan

 Das Cinema Quadrat in Mannheim feiert in diesem Jahr 45-jähriges Bestehen.  Das Kino Kandern feiert 2016 seinen 60. Geburtstag.  Aus den Universum Arthaus-Kinos in Heilbronn werden die Kinostar ArthausKinos im Marrahaus. Die Kinostar Theater GmbH eröffnet am 25. August vier Säle mit insgesamt 430 Plätzen.

»Morris aus Amerika« ab 03.11. im Kino

01.12.2016 »Polder – Tokyo Heidi«, Regie: Samuel Schwarz, Julian M. Grünthal 29.12.2016 »Die Blumen von gestern«, Regie: Chris Kraus


Hot Spots

FilmFactsSüdwest

| 2–2016

| Juli July

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»God of Happiness« von by Dito Tsintsadze

1. bis 4. Dezember das Jugendfilmfestival jungen Filmschaffenden eine Plattform bieten. An den Nachwuchs werden Preise in neun Kategorien vergeben. Um einen Film beim Jugendfilmpreis einzureichen, sollte man in Baden-Württemberg wohnen und das 22. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die Einreichfristen für Filmschau wie Jugendfilmpreis enden am 31. August. HS

Festivals und Branchenevents

∂ 38. Biberacher Filmfestspiele

Einreichfrist: 15. August Die Biberacher Filmfestspiele finden dieses Jahr vom 2. bis 6. November statt. Das Festival beschäftigt sich ausschließlich mit dem deutschen Film und sieht sich seit seiner Gründung dem deutschsprachigen Nachwuchfilm verpflichtet. Spielfilme, Dokumentarfilme, Kurzfilme und Fernsehfilme können bis zum 15. August eingereicht werden. Intendant Adrian Kutter wählt bis zum 10. September die Arbeiten aus. Eine Chance auf eine der acht Auszeichnungen haben Produktionen, die noch nicht im Kino oder TV gezeigt wurden. 2015 ging der Goldene Biber an Dito Tsintsadze für seinen MFG-geförderten Spielfilm »God of Happiness«. www.biberacherfilmfestspiele.de

www.filmschaubw.de | www.jugendfilmpreis.de

∂ 12. Arabisches Filmfestival

Tübingen | 7. bis 15. Oktober Es gilt als das wichtigste Festival für den neuen arabischen Film im deutschsprachigen Raum. Eine Auswahl innovativer und künstlerisch anspruchsvoller Spiel- und Dokumentarfilme spiegeln das aktuelle cineastische Geschehen in den arabischen Ländern und bieten zugleich Einblick in die weltpolitisch brisante Region. Das Festival möchte ein differenziertes Bild des Nahen Ostens und der arabischen Welt fördern. Drei Filme, die 2015 auf dem Festival zu sehen waren, wurden 2016 für einen Oscar ® nominiert. Das Filmfestival wird seit 2005 vom Verein Arabischer Studenten und Akademiker Tübingen veranstaltet und findet in Zusammenarbeit mit dem internationalen DAVO-Kongress statt. Informationen zum Begleit- und Filmprogramm, Gästen und Familientag ab Mitte September. www.arabisches-filmfestival.de

∂ 22. Filmschau Baden-Württemberg

und Jugendfilmpreis Stuttgart | Einreichfrist: 31. August Die Filmschau – das Schaufenster des aktuellen Filmschaffens in Baden-Württemberg – wird vom 30. November bis 4. Dezember wieder den Roten Teppich ausrollen. Im Rahmen der Filmschau wird vom

14. bis 16. Oktober Der Ton ist eines der wichtigsten Elemente eines Films, doch wird er meist nur hintergründig wahrgenommen. Der Bedeutung der akustischen Elemente, der Musik und des Sounddesigns im Film widmet sich das

HS

∂ Arabisches Filmfestival

Festivals and Industry Events in the Southwest

∂ 22nd Filmschau Baden-Württemberg and

Jugendfilmpreis Stuttgart | Submissions deadline: August 31 From November 30 to December 4, Stuttgart will roll out the read carpet for the state’s filmmakers at its annual Filmschau. Concurrently, from December 1–4, young talents compete for awards in nine categories at the Jugendfilmfestival. To submit a film for the Jugendfilmpreis, contestants must reside in Baden-Württemberg and be no older than 22 years. Submissions deadline for both Filmschau and Jugendfilmpreis is August 31. www.filmschaubw.de | www.jugendfilmpreis.de

∂ 31. Mannheimer Filmsymposium

Tübingen | October 7–15 The most important festival for new Arab film in German-speaking countries celebrates its 12th anniversary. The program of innovative and artistically sophisticated feature films and documentaries reflects current events in Arabic countries and offers insights into this geopolitically volatile region. The festival aims to raise awareness and understanding of the Middle East and the Arab world. Three of the films shown at last year’s festival were nominated for the Oscar® in 2016. The festival was launched in 2005 and is sponsored by the Verein Arabischer Studenten und Akademiker Tübingen in cooperation with the international DAVO congress. More information about the program and guests in mid-September: www.arabisches-filmfestival.de

diesjährige Mannheimer Filmsymposium. Unter dem Titel »Sounds of Cinema« werden Filmvorführungen, Vorträge, Werkstattgespräche und Diskussionen geboten. Das Symposium möchte das Wechselspiel zwischen Akustischem und Visuellem in den Blick – und ins Ohr – rücken, aber auch auf die Stille als künstlerisches Element eingehen. Veranstaltungsort ist das Cinema Quadrat, das auf eine 45-jährige Tradition zurückblicken kann. www.cinema-quadrat.de ∂ 50. Internationale Hofer Filmtage

Einreichfrist: 2. September Im März 2016 verstarb der Gründer und künstlerische Leiter der Hofer Filmtage Heinz Badewitz. Unter neuer Leitung wird nun das Jubiläumsfestival vom 25. bis 30. Oktober stattfinden. Unter den insgesamt 130 Spiel-, Kurz- und Dokumentarfilmen, die auf dem Programm stehen, sind etwa die Hälfte Independent-Filme aus aller Welt. Und so wird das Festival auch im 50. Jahr seinem Gründungsgedanken gerecht, Plattform für junge Nachwuchsregisseure zu sein. Eingereicht werden können Filme jeder Länge und jeden Genres, die jedoch vor dem Festival nicht veröffentlicht oder vorgeführt wurden. Und: Fußballschuhe nicht vergessen! – »Filmemacher sind auch gute Fußballspieler.« (Heinz Badewitz) www.hofer-filmtage.com

∂ 31st Mannheimer Filmsymposium Mannheim | October 14–16 Sound is one of the most important and crucial elements of film, yet it is often perceived as mere background. This year’s Mannheimer Filmsymposium will focus on acoustics, music and sound design in film. Titled “Sounds of Cinema,” the program offers film screenings, lectures, workshop talks, and discussions. Focus of the symposium will be the interplay between the acoustic and the visual, as well as the role of silence as an artistic element in film. The symposium will be held at the municipal Cinema Quadrat in Mannheim, which boasts a 45-year history. www.cinema-quadrat.de



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