IT-MITTELSTAND

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Scan & Watch

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Michael Kuemmerle Mitglied der Geschäftsführung von Giesecke & Devrient und zuständig für „Mobile Security


vo r wo r t

Möglichst

»grün«

Der Spezialist für Document Management

sein

Anfangs war es einfach nur schick, eine eigene Website zu haben. Heutzutage ist diese ein unumgängliches Marketinginstrument für Unternehmen. Denn wer über Google & Co. nicht gefunden wird, der existiert im Grunde nicht und verliert gegenüber potentiellen Kunden an Seriosität. So greifen mittlerweile auch viele Mittelständler auf die Unterstützung eines Internet-Service-Providers (ISP) zurück, um die eigenen Leistungen und Produkte im World Wide Web zu präsentieren. Nicht selten kommt es jedoch aus Kostengründen zu einem Providerwechsel. Damit dieser Wechsel und der damit einhergehende Domain-Umzug reibungslos vonstatten gehen, müssen sowohl Anbieter als auch Anwender wichtige Schritte beachten. Das Thema Kosten beschäftigt die Unternehmen aber nicht nur beim Webhosting, sondern beispielsweise auch im Logistikbereich. Der Grund: die steigenden Energie- und Rohstoffpreise. So denken insbesondere Mittelständler über sinnvolle Wege nach, ihre Transportkosten möglichst gering zu halten. Die entsprechenden Maßnahmen sollen dabei nachhaltig und umweltschonend sein, damit man sich nach außen hin als „grünes“ Unternehmen präsentieren kann. IT-MITTELSTAND greift das Thema Green Supply Chain Management im aktuellen Heft ab Seite 40 auf. Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,

Lea Sommerhäuser

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Lea Sommerhäuser, Redakteurin IT-MITTELSTAND

Ideen, Konzepte und Lösungen von ALOS bieten Optimierung von Geschäftsprozessen auf höchstem technologischen Niveau.

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seITe

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MarKT Trends Mittelständler am Scheideweg Eine aktuelle Ipsos-Umfrage zeigt, dass fast 70 Prozent der Mitarbeiter mittelständischer Unternehmen der Meinung sind, eine flexible Arbeitsweise ermöglicht es, produktiver zu sein.

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10 Mobility verleiht der „Wolke“ Flügel

Innovative mobile Endgeräte und soziale Netzwerke sind laut IDC wesentliche Treiber bei der Nutzung von Cloud-Technologien. organIsaTIon

ouTsourCIng

Anwender im Portrait 12 Wissenstransfer ermöglicht

Die Bender Group verbesserte mit dem Einsatz einer Portallösung die Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter.

ERP-Systeme 14 Planspiele mit Folgen Wie rentabel ERP-Programme für Unternehmen sind, zeigen zwei Beispiele aus dem Mittelstand.

Die Hausaufgaben erledigen Eine eigene Website ist für mittelständische Unternehmen ein wichtiges Marketinginstrument. Hin und wieder kommt es jedoch zu einem Providerwechsel. Damit dieser reibungslos über die Bühne geht, haben sowohl Anbieter als auch Anwender wichtige Hausaufgaben zu erledigen.

Personality 16 Stabilität und Verlässlichkeit

Nachgefragt bei Dr. Christoph Kurpinski, Vorstandvorsitzender der Comarch Software und Beratung AG seITe

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IT-Infrastrukturen 18 IBM stellt neue Produktfamilie vor

Unter dem Namen „Pure Systems“ stellte IBM kürzlich eine Produktfamilie vor, die u. a. die Möglichkeit bieten soll, neue Applikationen schneller zum Laufen zu bringen.

Virtualisierung 20 Drei Fragen an...

… Jochen Polster, Director DACH bei NComputing, und Ralf van Huet, Chief Technologist bei HP Enterprise Services

organIsaTIon

TITelInTervIew

Innovativ mit Druck umgehen Im Gespräch mit Dieter Hansel, Geschäftsführer der Deuschle Druckveredelung GmbH & Co. KG

Personality

seITe

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Stabilität und Verlässlichkeit Nachgefragt bei Dr. Christoph Kurpinski, Vorstandvorsitzender der Comarch Software und Beratung AG

sTandards 5 Vorwort: Möglichst „grün“ sein 52 Buchtipps zum Thema Supply Chain Management 66 Veranstaltungen 68 Vorschau auf Heft 7-8/2012 68 Impressum I T - M I T T e l s Ta n d · a u s g a b e 6 | 2 0 1 2


JUNI 2012 seITe

seITe

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soFTware

PraXIs

suPPlY CHaIn ManageMenT

onlIne-auFTrITT

Grüne Lieferung

Ohne Inhalt keine Optimierung

In Zeiten steigender Energie- und Rohstoffpreise denken insbesondere Mittelständler über Mittel und Wege nach, Transport- und Logistikosten zu senken. Diese Maßnahmen sollten möglichst nachhaltig sein – eine durchaus geeignete Voraussetzung für die Einführung von Green Supply Chain Management.

In der Regel spiegelt sich das eher klassische und familiär geprägte Erscheinungsbild eines Mittelständlers auch in der unternehmenseigenen Internetpräsenz wider. Im Interview erklärt Christian Vollmert, Geschäftsführer von Luna-Park, welche Suchoptimierungsmaßnahmen Erfolg versprechen, um online im richtigen Maße positioniert zu sein.

organIsaTIon

soFTware

PraXIs

Outsourcing

Supply Chain Management

Online-Auftritt

33 Worauf es ankommt

46 Mit Highspeed entlang der Lieferkette

Ein Kommentar von Konstantin Waldau, CEO der Atrada AG, über die Möglichkeiten von Colocation, Hosting und Outsourcing für Mittelständler

Cargobull Parts & Services machte sich nur allein mit Achsteilen einen Namen als Komplettanbieter von Trailer-Ersatzteilen. Lagervorrätige Artikel werden noch am Tag der Bestellung ausgeliefert – möglich machen das exakte Bedarfsprognosen.

60 Stabiles E-Commerce-Rückgrat Das Onlinehandelsunternehmen Max Trader wickelt über 1.000 Bestellungen mit einer E-Commerce-Komplettlösung ab.

34 Transparenz in den Prozessen Um der heterogenen Prozesslandschaft im Unternehmen Herr zu werden, entschied sich die GES eG für die Digitalisierung der Papierprozesse sowie das Outsourcing des Forderungsmanagements. 36 Angst vor Kontrollverlust Interview mit Rudolf Kergaßner, Managing Director bei Ipsoft, über Möglichkeiten und Stolpersteine eines IT-Outsourcings 38 Mehr Flexibilität bei den Kosten

Themen wie Virtualisierung, Cloud Computing und On-Demand-Bezugsmodelle stehen auch für mittelständische SAP-Anwender verstärkt auf der Tagesordnung. Denn sie wollen schneller auf neue Anforderungen reagieren können.

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48 Mehr als klassisches CRM

Im Interview erklärt Karl Schmid, Geschäftsführer der Bowi GmbH, inwiefern Mittelständler von einem zentralen Steuerungsmodul profitieren können, das mehr als nur reine Kundenbeziehungen abbildet. 50 Termintreue erhöht – Lagerkosten gesenkt

Seit Anfang 2011 setzt die Wagner GmbH auf ein neues ERP-System, in Verbindung mit einem modernen MES-System und BDE-Terminals.

62 „Das Glück der Erde liegt

auf dem Rücken der Pferde“ Um die Arbeit effizienter zu machen, setzt Hofmeister Pferdesport auf ein integriertes System, bestehend aus Shopsystem und Warenwirtschaft.

IT-Infrastrukturen 64 Damoklesschwert Die Anforderungen und Strukturen des Schneekettenherstellers Rud sind mit denen eines Großunternehmens vergleichbar – auch und gerade im IT-Bereich.

Geschäftsprozesse 54 Drei Fragen an...

… Eckhard Wernich, Geschäftsführer Jeeves Deutschland, und Henning Kortkamp, geschäftsführender Gesellschafter Bpi Solutions GmbH

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markt | Tre nds

Mittelständler

Urteilsticker Zusammengestellt von Kleiner Rechtsanwälte (www.kleiner-law.com)

am Scheideweg

BGH: Haftung für RSS-Feeds Auf Homepages vieler Unternehmen werden fremde RSS-Feeds eingebunden, um die Nutzer über fremde Internetseiten und andere interessante Neuigkeiten zu informieren. Das Problem hierbei ist, dass man als Verwender die RSS-Feeds nicht laufend auf Rechtsverletzungen kontrollieren kann und befürchten muss, auf Unterlassung in Anspruch genommen zu werden, falls die RSS-Feeds Rechte Dritter verletzen. Die Rechtslage war in diesem Punkt bisher unklar. Doch der Bundesgerichtshof hat diese Frage nunmehr geklärt (Urteil vom 07.03.2012, Az. VI ZR 144/11). In dem vom Bundesgerichtshof entschiedenen Fall hatte ein Betreiber eines Informationsportals die Beiträge verschiedener Internetseiten als RSS-Feed eingebunden, u.a. auch einen RSS-Feed von „bild. de“. Dort erschien ein Artikel zu RAF-Terroristen, welcher die Persönlichkeitsrechte verletzte. Die Betroffene nahm daraufhin sowohl „­ bild. de“ als auch das Informationsportal auf Unterlassung in Anspruch und verlangte Ersatz ihrer Abmahnkosten. Der Bundesgerichtshof verneinte jedoch eine Haftung des Informationsportals, da sich dieses die Inhalte des RSS-Feeds nicht zu eigen gemacht hatte, sondern die dargestellten Inhalte als fremd gekennzeichnet wurden. Auch eine Verletzung von Prüfungspflichten verneinte der Bundesgerichtshof, denn wer fremde Inhalte verbreite, sei grundsätzlich nicht verpflichtet, die Beiträge vor der Veröffentlichung auf eventuelle Rechtsverletzungen zu überprüfen. Das würde den Betrieb eines Informationsportals unzuträglich hemmen. Für die Praxis bedeutet die Entscheidung des Bundesgerichtshofs eine Erleichterung der Haftung beim Einbinden fremder RSS-Feeds. Voraussetzung ist aber, dass die Inhalte auch hinreichend deutlich als fremd gekennzeichnet sind.

Kurzmeldungen personalien

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Eine Umfrage von Citrix zeigt, dass fast 70 Prozent der Mitarbeiter mittelständischer Unternehmen der Meinung sind, eine flexible Arbeitsweise ermögliche es ihnen, produktiver zu sein. Bisher bieten allerdings nur 37 Prozent der Firmen Tools an, mit denen ihre Mitarbeiter flexibel arbeiten können. Die Umfrage wurde im März 2012 von dem Marktforschungsinstitut Ipsos unter mehr als 1.000 Mitarbeitern in kleinen und

So kommunizieren deutsche KMU wirklich Telefon 85 % E-Mail (Laptop/PC) 64 % E-Mail (Smartphone) 31 % Messaging/SMS (Smartphone) 29 % Online- und Videokonferenzen (Laptop/PC)

Mobile Arbeitsweisen Gemäß der Erhebung gaben nur 37 Prozent der Befragten an, dass sie die Möglichkeit haben, von einem anderen Ort als ihrem Büro aus zu arbeiten. Allerdings glauben 62 Prozent der Befragten, dass sie die Arbeit, die sie an ihrem Computer im Büro erledigen, auch an anderen Orten ausführen könnten. Die Befragten sehen die größten Vorteile eines mobilen und flexiblen Arbeitszeitmodells darin, keinen ganzen Urlaubstag für persönliche Termine nehmen zu müssen (48 Prozent), effektiver arbeiten zu können (41 Prozent), konzentrierter zu arbeiten (35 Prozent) und ohne Unterbrechung produktiv zu sein (36 Prozent).

Alles digital?

20 %

mittleren Unternehmen (KMU) in Deutschland durchgeführt und zeigt, welche Auswirkungen persönliche Interaktion von Angesicht zu Angesicht und das Thema „Vertrauen“ auf die Arbeitsweise von Mittelständlern in Deutschland haben und wie wichtig sie für das Verständnis der gegenwärtig stattfindenden Entwicklungen sind.

Quelle: Citrix

www.citrix.de

So flexibel sind Arbeitsmodelle in deutschen KMU

37%

63%

der Befragten haben die Möglichkeit, ihren Arbeitsort flexibel zu wählen.

der Befragten gehen ihrer Arbeit ausschließlich von ihrem Unternehmensarbeitsplatz aus nach.

Quelle: Citrix

Leaseweb ernennt Herke Plantenga

Neuer Deutschlandchef für Comparex

◗ Herke Plantenga wurde mit Wirkung zum 1. Juni zum neuen Geschäftsführer der Leaseweb Deutschland GmbH ernannt. Er übernimmt die Position von Wiethold Wagner, der nun den Vertrieb und das Neugeschäft weiter vorantreiben wird.

◗ Comparex und der im Februar 2012 übernommene Anbieter Datalog wachsen weiter zusammen. Achim Herber, CEO der Datalog, wird ab sofort das gemeinsame Deutschlandgeschäft verantworten.

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t r e n d s | m arkt

Beliebtes Angriffsziel

Cloud-Leitfaden

Was für Wirtschaftsexperten schon lange als unbestritten gilt, entdecken jetzt auch Cyberkriminelle für sich: die Bedeutung des Mittelstands. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngst veröffentlichte 17. Auflage des Sicherheitsberichts Internet Security Threat Report von Symantec. Demnach sind kleine und mittlere Unternehmen bei Angriffen aus dem Internet immer häufiger erstes Ziel von Hackern. GEZIELTE ANGRIFFE Die Hälfte aller gezielten Attacken richtete sich 2011 gegen Unternehmen mit weniger als kleine und mittlere Großunternehmen 2.500 Mitarbeitern. In knapp (2.500+ MA) Unternehmen (1-2.500 MA) einem Fünftel der Fälle beschäftigten die betroffenen Organisationen sogar weniger als 250 Angestellte. Gemäß der Studie des Sicherheitsspezialisten haben Cyberkriminelle erkannt, dass sie leichter in große Firmen einbrechen können, indem sie einen 18% 42% Umweg gehen: nämlich über kleine der Zielpersonen stammen Unternehmen aus der Führungsebene sowie kleinere und vergleichsweise Forschung und Entwicklung schlecht abgesicherte Zulieferer. Quelle: Symantec Ein weiteres Ergebnis des Reports: Das Jahr 2011 war von höherer Quantität und Qualität in Sachen Schadcode geprägt. Deutschland rückte auf den europäischen Spitzenplatz bei Malware-Aktivitäten – weltweit stiegen die Cyberangriffe um 81 Prozent auf insgesamt 5,5 Mrd. an. Insbesondere Smartphone-Nutzer sollten sich verstärkt in Acht nehmen, da die Zahl der Malware-Varianten für mobile Endgeräte sprunghaft stieg. www.symantec.com/de

50%

50%

April 2012

Positive

Investitionsaussichten Die wirtschaftliche Dynamik der mittelständischen Unternehmen ließ im April gegenüber März nach. Der Index der realisierten Umsätze sank in diesem Monat um zehn Punkte und erreichte 115 Zähler. Der aktuelle Rückgang der wirtschaftlichen Dynamik erfolgte von einem hohen Stand der ökonomischen Aktivität, somit fiel er nicht ganz so stark ins Gewicht und es überwogen weiterhin deutlich die Unternehmen mit gestiegenen Umsätzen. Die wirtschaftlichen Perspektiven sind für die kommenden drei Monate weiterhin sehr positiv. Der Vergleich mit dem Vorjahr zeigt einen deutlich niedrigeren Indikator der realisierten Umsätze, er liegt zehn Punkte unter dem Wert vom April 2011. Auch die

Kurzmeldung Corrigendum

Zukunftsaussichten reichen nicht an das Vorjahresniveau heran und bleiben fünf Zähler hinter dem Wert des Vormonats zurück. Treiber der wirtschaftlichen Entwicklung waren eindeutig die Wirtschaftszweige Industrie und Handel, deren Lageindikatoren 140 Punkte überschritten. Im Finanzgewerbe und den öffentlichen Verwaltungen hielten sich die Unternehmen mit gestiegenen und rückläufigen Umsätzen die Waage. Umsatzeinbußen in hohem Maß mussten die Versorger einstecken, hier erreichte der Indikator keine 80 Punkte. www.techconsult.de | www.fujitsu.com

› In der letzten Ausgabe von IT-MITTELSTAND (5/2012) wurde versehentlich ein Firmenname falsch geschrieben. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen und reichen die Korrektur nach:

Martin Träger ist Sales Director bei dem ITDienstleister MTI.

Die FTAPI Software GmbH will mit ihrem neuen Kurzleitfaden praktische Hinweise für die Planung und Umsetzung von Cloud-Projekten geben. Cloud-Speicherdienste sollen den Austausch von geschäftlichen Dateien über Unternehmensgrenzen hinweg vereinfachen. Was auf den ersten Blick praktisch und einfach aussieht, kann sich jedoch schnell als Sicherheitsrisiko entpuppen. Eine aktuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für sichere Informationstechnologie zeigt, dass gängige Cloud-Speicherdienste in der Regel nicht ausreichend vor Datenverlust oder -manipulation schützen. Keiner der untersuchten Anbieter verwahrt die gespeicherten Dateien wirklich sicher.

Der Kurzleitfaden „Cloud-Lösungen für den Austausch von Geschäftsdateien richtig planen" soll Tipps geben, wie IT-Verantwortliche das Thema Datensicherheit in der Cloud richtig angehen sollten.

Sicherheitslücken klaffen häufig schon auf dem Weg der Dateien in die Cloud und im Bereich der Zugriffsrechte. „Die Fraunhofer-Studie zeigt, dass eine Diskussion um die Sicherheit von Geschäftsdateien in der Cloud längst überfällig ist“, sagt Stephan Niedermeier, Entwicklungschef bei FTAPI Software. Das Ergebnis der Studie beweise einmal mehr, dass sich Cloud-Speicher derzeit für den Einsatz im geschäftlichen Bereich nur bedingt eignen. Um die Vorteile der Wolke dennoch langfristig nutzbar zu machen, bedarf es ganzheitlicher Konzepte, die Kontrolle und Flexibilität sinnvoll verbinden. Vor diesem Hintergrund soll der Kurzleitfaden praktische Hinweise und Tipps geben, wie ITVerantwortliche das Thema Datensicherheit in der Cloud richtig angehen sollten. Zudem zeigt er auf, worauf bei der Planung und Umsetzung der passenden Cloud-Strategie zu achten ist. Besonderes Augenmerk wird auf die Bereiche Integration von Daten, Anwendungen und Prozesse, Dateisicherheit in der Cloud sowie Identitätsund Zugangsmanagement gelegt.  www.ftapi.com/cloud

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markt | tre nds

Mobility verleiht der „Wolke“ Flügel

Innovative mobile Endgeräte und soziale Netzwerke sind laut IDC wesentliche Treiber bei der Nutzung von Cloud-Technologien.

D

er Trend hin zu neuen Arbeitsumgebungen unter Einbezug privater IT-Geräte ist in deutschen Unternehmen nicht mehr aufzuhalten. Das geht aus dem aktuellen Whitepaper „Cloud Computing und Consumerization of IT in Deutschland 2012“ hervor, das IDC im Auftrag von Microsoft Deutschland verfasst hat. Rund zwei Drittel der 156 befragten Verantwortlichen aus Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern haben demnach den Bedarf erkannt und planen den mobilen Zugriff auf Geschäftsdaten innerhalb der nächsten zwei Jahre. Mehr als jeder zweite Befragte (56 Prozent) sieht dabei vor

allem in der zunehmenden Mobilität und Flexibilität den größten Nutzen, sich mit dem neuen Trend zu beschäftigen. Nach Einschätzung von Microsoft bestätigen die Ergebnisse der Studie, dass der Trend Consumerization of IT in direktem Zusammenhang mit Cloud Computing steht. Cloud-Services seien eine Schlüsseltechnologie, um Anwender-, Sicherheitssowie Supportfragen im Zusammenhang mit der Nutzung von privaten Endgeräten im geschäftlichen Alltag zu lösen. „Wir als IT-Anbieter sind daher in der Pflicht, Unternehmen Lösungen für den sicheren Umgang mit diesem Trend im Rahmen ihrer

IT-Strategie anzubieten“, erklärt Thomas Schröder, Geschäftsführer Großkunden und Partner bei Microsoft Deutschland. Nach seinen Worten verfolgt Microsoft dabei einen ganzheitlichen Strategieansatz. „Mit unserem Produktportfolio decken wir Endgeräte, traditionelle Software und Cloud-Dienste ab und bieten Unternehmen Sicherheit, eine Verwaltungsumgebung sowie eine einheitliche Entwicklungsumgebung für Anwendungen“, so Schröder.

Weniger Sicherheitsbedenken Der Anspruch an den mobilen Zugriff auf Geschäftsapplikationen und -daten ist jedoch divergent. Während Anwender den einfachen und schnellen Zugriff auf mobile Geschäftsapplikationen erwarten, muss „Consumerization of IT ist eine Entwicklung, die Unternehmen nicht ignorieren können“, betont Thomas Schröder, Geschäfts­führer Großkunden und Partner, Microsoft Deutschland GmbH.

Welche Hindernisse existieren in Ihrem Unternehmen für die

Consumerization der IT?

„Mit der Reife der Public-Cloud-Services sinken auch die Sicherheitsbedenken der Unternehmen“, erklärt Wafa Moussavi-Amin, Analyst und Geschäftsführer bei IDC Central Europe GmbH.

n = 156 | Mehrfachnennungen möglich | n IT-Entscheider | n Business-Entscheider | Quelle: IDC

Sicherheitsbedenken 70 % 62 % Aufwendiger IT-Support durch die Vielzahl unterschiedlicher Geräte und Betriebssysteme 49 % 23 %

20 %

die IT-Abteilung die Sicherheit der Daten gewährleisten. Der Schlüssel dafür liegt laut IDC in der Cloud. „Standen in der Vergangenheit viele Unternehmen Cloud Computing bezüglich Sicherheit und Datenstandort kritisch gegenüber, zeigen die aktuellen Ergebnisse, dass sich diese Sichtweise geändert hat. Mit der Reife der Public-Cloud-Services sinken auch die Sicherheitsbedenken der Unternehmen“, erklärt Wafa Moussavi-Amin, Analyst und Geschäftsführer bei IDC Central Europe. Um den Herausforderungen der Consumerization of IT zu begegnen, sollten Unternehmen schrittweise vorgehen, um Erfahrungen zu sammeln. Zur Vermeidung von unkontrolliertem Wildwuchs von mobilen Endgeräten und interaktiven Collaboration-Tools gilt es, eine Strategie und einen ganzheitlichen Ansatz zu entwickeln.

12 %

Siegfried Dannehl

Unklare rechtliche Situation/Compliance 47 % 42 % Unbewusstes Fehlverhalten der Anwender 45 % 26 % Unternehmensrichtlinien erlauben Nutzung privater mobiler Endgeräte nicht 37 % 16 % Unklare Zuständigkeit für Support 34 % 22 % Fehlende Disziplin/bewusstes Fehlverhalten der Anwender 30 % 22 % Mangelnde Internetverbindung/Bandbreite 30 % 19 % Fehlende Nutzungsregeln/Unternehmens-Policy

Kurzmeldungen produkte

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Kennzahlen-Cockpit

Modulares Bausteinkonzept

◗ Das neue Softwaremodul Cockpit von HS – Hamburger Software zeigt Entscheidungsträgern die wichtigsten ­Finanzkennzahlen zur aktuellen Betriebslage.

◗ HP Asset Live ist eine Mittelstandslösung für IT-Asset-Management. Das Asset Management unterstützt Entscheider u.a. bei der Neuanschaffung von Hard- oder Software und beim Software-Lizenz-Management.

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Gerüstet für heute. Bereit für morgen. Der neue IBM System x3650 M4 Express Server. Das Wichtigste für das Wachstum eines Unternehmens: eine optimierte IT-Umgebung. Deshalb ist der neue IBM System x® 3650 M4 Express Server mit den neuesten Intel® Xeon® Prozessoren der E5-2600er Serie die perfekte Plattform für Ihre zentralen Geschäftsanwendungen. Er ist nicht nur marktführend in puncto Zuverlässigkeit1, sondern bietet bis zu 80 % mehr Rechenleistung2, bis zu viermal mehr Arbeitsspeicher3 und eine höhere Netzwerkbandbreite4 als 2-Socket-Systeme der Vorgängergeneration. Und zusammen mit dem Expertenwissen der IBM Geschäftspartner erhalten Sie eine IT-Umgebung, die für Wachstum und Erfolg in Ihrem Unternehmen sorgt. Heute schon arbeiten wie morgen. Mit den neuen IBM System x Servern.

IBM System x3650 M4 Express

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Best.-Nr.: 7915E2G Intel® Xeon® Prozessor E5-2620 1x 8 GB RDIMM-Hauptspeicher 2x 300 GB 10K 2,5" HS SAS, RAID Controller M5110e (no battery) 2x 550 W HS Power Supply, Multiburner 1 Jahr Gewährleistung, 3 Jahre freiwilliger Herstellerservice

IBM System Storage® DS3524 Express

2.094,– € (inkl. MwSt.)*

6.296,– € (inkl. MwSt.)*

monatl. IBM Leasingrate: 57,79 € (inkl. MwSt.)**

monatliche IBM Leasingrate: 167,47 € (inkl. MwSt.)**

Best.-Nr.: 7914E3G Intel® Xeon® Prozessor E5-2620 1x 8 GB RDIMM-Hauptspeicher Open Bay, 2,5" HS SAS/SATA, RAID Controller M5110 (no battery) 1x 550 W HS Power Supply, Multiburner 1 Jahr Gewährleistung, 3 Jahre freiwilliger Herstellerservice

Best.-Nr.: 1746A4D, 49Y1836 6-Gbps-SAS-Schnittstellen, optional 8-GB-FC-Anschluss Dual Controller fasst bis zu 24 Festplatten 1 Jahr Gewährleistung, 3 Jahre freiwilliger Herstellerservice Plus: 8x 300 GB Hot-Swap-fähige 2,5"-SAS-Festplatten

Trade-In-Programm für IBM Express Seller:

Neuen Server kaufen – Altgerät in Zahlung geben. Bei welchen Geschäftspartnern Sie die IBM Express Seller Produkte direkt bestellen können, erfahren Sie unter

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TBR Report: IBM System x® x86 servers: Meeting the demands of today’s enterprises by combining value and support, January 2012. Quelle: Intel-Leistungsvergleich mit SPECfp*_rate_base2006 Benchmark. Ausgangswert von 267 mit 2S Intel® Xeon® Prozessor X5690 (3,46 GHz, 6 Kerne, 12 MB L3, 6,4 GT/s, 130 W) der letzten Generation, veröffentlicht auf www.spec.org am 6.9.2011. Geschätzter neuer Wert von 486 mit 2S Intel® Xeon® Prozessor E5-2690 (2,90 GHz, 8 Kerne, 20 MB L3, 8,0 GT/s, 135 W), basierend auf Intel-eigenen Messungen vom 6.9.2011 mit zwei Intel® Xeon® Prozessoren E5-2690, Turbo aktiviert, EIST aktiviert, Hyper-Threading aktiviert, 64 GB Arbeitsspeicher (8x 8 GB DDR3-1600), Red Hat* Enterprise Linux Server 6.1 Beta für x86_6, Intel® Compiler 12.1. 3 x3650 M4 unterstützt bis zu 768 GB Arbeitsspeicher mit 32-GB-LRDIMMs in 24 Speichersteckplätzen. Die Vorgängergeneration x3650 M3 unterstützt maximal 192 GB Arbeitsspeicher. 4 Standardausstattung vier 1-GBit/s-Ethernetanschlüsse. Unterstützt integriertes 10-GBit/s-Ethernet mit Virtual Fabric (ohne Steckplatzbelegung). Server der Vorgängergeneration bietet zwei 1-GBit/s-Ethernetanschlüsse. Für 10-GBit/s-Ethernet muss ein PCI Express-Steckplatz belegt werden. *Alle Preise sind Einzelhandelsverkaufspreise von IBM, gültig ab 1. April 2012. Die Preise können je nach Konfiguration schwanken. Die Einzelhändler legen ihre eigenen Preise fest, daher können die Wiederverkaufspreise an die Endverbraucher schwanken. Produkte unterliegen der Verfügbarkeit. Die Preise können ohne vorherige Mitteilung geändert werden. Es kann sein, dass im Einstiegspreis Festplatte, Betriebssystem oder andere Elemente nicht enthalten sind. Wenn Sie am aktuellsten Preis in Ihrem geografischen Gebiet interessiert sind, setzen Sie sich bitte mit Ihrem IBM Ansprechpartner oder Ihrem IBM Geschäftspartner in Verbindung. ** Monatliche IBM Leasingrate inkl. MwSt., bei 36 Monaten Laufzeit und einem Vertragsvolumen von mind. 4.000 Euro. Die Finanzierungsangebote sind freibleibend, gelten vorbehaltlich einer positiven Bonitätsprüfung durch IBM und richten sich ausschließlich an Geschäftskunden. IBM Gewährleistungsregelung zu den aufgeführten IBM System x Produkten: 1 Jahr Gewährleistung, 3 Jahre freiwilliger Herstellerservice. Die Bedingungen dieses freiwilligen Herstellerservice liegen der Lieferung bei bzw. sind unter ibm.com/servers/support/machine_warranties abrufbar. Die Gewährleistung gemäß den Geschäftsbedingungen der IBM, insbesondere die Gewährleistungsfrist von zwölf Monaten, bleibt davon unberührt. IBM, das IBM Logo, ibm.com, IBM System x und IBM System Storage sind Marken oder eingetragene Marken der International Business Machines Corporation in den Vereinigten Staaten und/oder anderen Ländern. Die komplette Liste der IBM Marken siehe unter: http://www.ibm.com/legal/us/en/copytrade.shtml. Intel, das Intel Logo, Intel Inside, das Intel Inside Logo, Xeon und Xeon Inside sind Marken oder eingetragene Marken der Intel Corporation oder ihrer Tochtergesellschaften in den Vereinigten Staaten und/oder anderen Ländern. © 2012 IBM Corporation. 1 2


m arkt | anwender i m P o r t r a i t

Wissenstransfer ermöglicht Die Bender Group aus dem mittelhessischen Grünberg verbesserte mit dem Einsatz einer Portallösung die Zusammenarbeit ihrer Mitarbeiter.

Auch im Gesundheitswesen kommen Produkte der Bender Group zum Einsatz

Die Bender Group Branche: Elektroindustrie Standort: Grünberg, Mittelhessen Gründungsjahr: 1946 Gesamtmitarbeiterzahl: 700 Zahl der IT-Mitarbeiter: 13 Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr: 90 Mio. Euro www.bender-de.com

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an we n d e r i m Po r tr ai t | markt

D

ie Kombination aus einer modernen Wissensplattform und einer Workflow-Lösung ermöglicht es dem auf elektrische Sicherheit spezialisierten hessischen Familienunternehmen, papierlastige Prozesse online abzubilden und diese zu beschleunigen. Gleichzeitig lässt sich der Wissenstransfer und -erhalt innerhalb des Unternehmens fördern. Vor Projektstart im August 2010 gab es bei der Bender Group weder ein einheitliches Intranet noch eine Collaboration-Software. Es existierten papierbasierte Workflows und einige Insellösungen, jedoch kein stringentes Dokumentenmanagement. Informationen konnten daher nur schwer mit einer größeren Zielgruppe geteilt und gemeinschaftlich bearbeitet werden. Ein strategisches Ziel des mittelständischen Unternehmens war es deshalb, den internen Wissensaustausch zu verbessern, Wissen langfristig zu speichern und auffindbar zu machen. Das Mitarbeiterportal sollte grafische Stilelemente der Webpräsenz enthalten, um ein ähnliches Look-and-Feel zu garantieren und intern eine hohe Akzeptanz zu erzeugen. Ein Team von Power-Usern sowie ein gemeinsam erarbeitetes Regelwerk zur Portalnutzung sollten die Einführung weiter erleichtern. Nach dem Auswahlprozess entschied sich die Bender Group schließlich für den Einsatz von Microsoft Sharepoint als strategische Plattform für Collaboration und den Realisierungspartner IPI GmbH. Der Microsoft-Partner entwickelte gemeinsam mit dem Software-Anbieter Nintex und Bender-Mitarbeitern die Workflows zur Unterstützung von Prozessen innerhalb der Unternehmensgruppe. Während das langfristige Ziel besagt, bis Ende 2012 alle papierbasierten Formulare in Sharepoint abzubilden, sollte mittelfristig eine Auswahl an Prozessen automatisiert werden. Die Mitarbeiter werden auf diese Weise

langsam an die Nutzung des Portals herangeführt. Schon heute werden alle ITHelpdesk-Anfragen über ein zentrales Ticketsystem im Portal gesteuert, um den hohen Qualitätsstandard der Bender Group stetig zu steigern.

Teamräume und neue Onlineprozesse Als weiteres großes Teilprojekt wird bei Bender die Eingangsrechnungsverarbeitung auf Basis von ECSpand und Nintex 2010 Workflow umgesetzt. Mit durchgehenden, elektronischen Prozessen sorgt diese Lösung für eine automatisierte Erkennung, digitale Prüfung, Kostenzuordnung und Genehmigung von Rechnungen in Verbindung mit SAP. Die unterschiedlichen Auswertungsmöglichkeiten in Sharepoint bieten eine Übersicht über alle rechnungsbezogenen Daten und ermöglichen jederzeit eine Detailanalyse. Alle Medienbrüche wurden beseitigt und manuelle Schritte für die papierlose Rechnungsverarbeitung minimiert. Auf Basis der kollaborativen Plattform konnte Prozesstransparenz für alle Beteiligten geschaffen werden. Dadurch lässt sich nicht nur die Produktivität der Mitarbeiter steigern, sondern auch die Rechnungen über Standortgrenzen hinweg schneller verfügbar machen. Die Bender Group schaffte es, mit dem Mitarbeiterportal, zahlreichen Teamräumen und neuen Onlineprozessen die Zusammenarbeit der Mitarbeiter zu verbessern: „Wir sind auf dem richtigen Weg, um Wissen in unserem Unternehmen langfristig zu speichern, Prozesse zu automatisieren sowie unsere Mitarbeiter aktiv in die Definition dieser Prozesse mit einzubinden – für eine bessere Zusammenarbeit und Effizienz“, erklärt Oliver Böhmer, CIO der Bender Group, abschließend.  Leonie Walter

Mit einem neuen Portal können die Mitarbeiter der Bender Group in Zukunft enger zusammenarbeiten.

Persönliche Daten Name: Oliver Böhmer Alter: 42 Jahre Größtes Hobby: Kochen Werdegang: Ausbildung zum Mechaniker, Webentwicklung, Entwicklung von Anwendungssoftware, Systemadministration, IT-Leitung bei einem mittelständischen Unternehmen Derzeitige Position: CIO bei der Bender Group

Kurz und knapp ... In unserem Unternehmen spielt die ­Informations- und Kommunikationstechnologie die wichtigste Rolle ... … in Produktion, Vertrieb, Entwicklung, Vernetzung sowie in der abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit. In unserer Branche muss IT-seitig in der Regel am meisten investiert werden in … … die Stabilität und Verfügbarkeit der IT allgemein sowie in die Standortvernetzung, Sicherheit und ERP-Systeme. Die notwendigen Mittel vorausgesetzt würde ich sofort folgendes ITK-Projekt anstoßen … … keines, da bei uns bereits alle wichtigen IT-Projekte laufen. Von daher würde ich die Mittel in Ausbildung und Nachwuchsförderung investieren. Von ITK-Anbietern für den Mittelstand erwarte ich … … Termin- und Kostentreue, schnelle Reaktionszeiten, kontinuierlichen und qualitativ hochwertigen Support. Optimaler Support zeichnet sich dadurch aus, dass … … die Probleme der Anwender ­verstanden und zeitnah behoben werden.

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markt | e rp - sys t em e

Planspiele mit Folgen Wie rentabel ERP-Programme für Unternehmen sind, zeigen zwei Beispiele aus dem Mittelstand.

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anchmal ärgert sich Michael Aigner über seine Software. Der Großhändler sitzt im württembergischen Laichingen und verkauft bundesweit Solarmodule. Damit diese auf Hausdächern oder Energieparks Sonnenstrahlen in Strom umwandeln können, läuft bei Aigners Firma Aton-Solar eine rasante Prozessschleife. Lkw-weise kauft sein Team die rund zwei Quadratmeter großen Aluminiumrahmen an, in deren Mitte eine Verklebung aus Glasplatte, Folie und Solarzelle ein kleines Kraftwerk bildet. Am Fuße der Schwäbischen Alb wandern die Module ins firmeneigene Lager, wo sie kommissioniert werden und versandbereit auf ihre Auslieferung innerhalb der nächsten Tage warten. Damit der Chef alle Warenflüsse überblickt und weil das mittelständische Unternehmen, das 2005 gegründet wurde, in 2012 auf mehr als 24 Mio. Euro Umsatz mit PV-Anlagen für Einfamilienhäuser und kleine Gewerbebetriebe wachsen will, kaufte Aigner vor vier Jahren ein ERP-Programm. Das bündelt neben den üblichen Angebots-, Auftragsbestätigungs-, Rechnungs- und Lieferdaten auch den Warenbestand und sortiert Bestellungen den 140 Stammkunden zu. Das sind Handwerksbetriebe und Solarfirmen, die die Module auf die Dächer montieren.

„Ärger gibt es mit dem Programm immer wieder bei Streckengeschäften“, sagt Aigner. Wenn etwa Speditionen Solarmodule direkt vom Hof des Herstellers auf die Baustelle liefern, andere Waren aber aus dem Lager hinzukommen. „Dann rutschen die Bestandsveränderungen durcheinander“, schimpft Aigner, weil die Software hier nicht alle Eventualitäten berücksichtige.

Immer wieder Ärger mit der Software

Michael Aigners Firma Aton-Solar verkauft bundesweit Solarmodule – 60.000 Stück alleine im vergangenen Jahr.

Seit 2004 setzt der Seil- und Hebetechnikspezialist Carl Stahl aus Süßen ein ERPProgramm ein.

Das Küchenstudio Helmut Hauck aus Schelklingen setzt auf Solarwatt mit Hilfe von Aton-Solar.

Wünschenswert wäre auch, wenn die Software Geldflüsse und Bankdaten abgleichen könnte. „So planen wir unsere Liquidität eben parallel zum Programm“, raunzt der Sonnenmodul-Großhändler. Hier soll ihn das ERP-System unterstützen. Mit Übersicht und regelmäßig gepflegt, liefere es Informationen über das Kaufverhalten der Kunden. „Wir sehen etwa, welche Betriebe ihr Zubehör nicht bei uns kaufen und können diese darauf ansprechen“, erklärt der Chef. Ein anderes Beispiel: Seit 2004 setzt der Seil- und Hebetechnik-Spezialist Carl Stahl aus Süßen ein ERPProgramm ein. Inzwischen arbeiten alle 20 deutschen Service- und Produktionsstandorte mit der integrierten Software. Die Module decken praktisch alle Unternehmensbereiche ab. „Lagerware wie Seile oder Karabiner liefern wir um bis zu 50 Prozent schneller aus als früher“, sagt Controlling-Leiter Tobias Kehrer.

Rasantes Wachstum nicht ohne ERP Hintergrund für die Automatisierung der Administration ist wie bei Aigner das rasante Wachstum. „Das wäre in diesem Tempo nicht ohne ERP gegangen“, meint Kehrer. Inzwischen hätten sich Lagerbestände um bis zu 15 Prozent reduziert, weil durch Auswertungen deutlich wurde, dass größere Zentrallager rentabler arbeiten als viele kleine Lagereinheiten. In der Fertigung sieht es etwas anders aus. Kehrer schätzt, dass rund 70 Prozent der Produktion ERP-gestützt fertigt. Die Serien mit hohen Stückzahlen würden über das ERP-System abgewickelt, weil etwa Seile für die Türschlösser in Autos nach immer gleichen Regeln, mit denselben Maschinen, Kalkulationen, Stücklisten und Ressourcen gefertigt würden. Im Sonderbau, wenn es etwa um speziell konstruierte Lastaufnahmemittel geht, sei die ERP-Software derzeit noch nicht effektiv. Immer wenn geringe Stückzahlen aus unterschiedlichen Komponenten gefertigt würden, die man separat berechnen müsse, siegen herkömmliche Hilfsmittel wie Excel-Listen oder technische Zeichnungen gegenüber der pflegeintensiven ERP-Lösung. Michael Sudahl

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Transparente Datenhaltung

Erstellung internationaler Unterlagen

◗ Mit dem Ziel einer transparenten Datenhaltung führte die Daniel Schrauben GmbH die CRM-Software SmartCRM ein. Das Unternehmen kann nun schneller und kundenfreundlicher arbeiten.

◗ Die Rietberger Möbelwerke, inhabergeführtes Unternehmen mit Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb von Wohnmöbeln, führt den neuen Bpi Publisher zur Erstellung internationaler Verkaufsunterlagen ein.

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EIN SERVERSYSTEM, DAS NEUE WEGE BESCHREITET Wir haben den Markt durch Innovationen grundlegend verändert. Über 11.000 zufriedene Kunden sprechen eine deutliche Sprache: 80 % 90 % 40 % 30 %

verbesserte Produktivität von Administratoren reduzierte Bereitstellungszeit verbesserte Anwendungsleistung gesenkte Infrastrukturkosten

Als zentrale Komponente des Cisco Unified Computing System™ sorgen unsere Server für effiziente und produktivere Betriebsabläufe. Das Cisco UCS besticht durch Integration, Automatisierung, Performance und Skalier­ barkeit. Mit Cisco als Partner lassen sich so die Visionen von morgen bereits heute in die Realität umsetzen. Weitere Informationen erhalten Sie unter cisco.de/servers. Das Cisco UCS verfügt über einen integrierten Intel® Xeon®­ Prozessor der neuesten Generation.

© 2012 Cisco Systems, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Alle Produkte von Drittanbietern sind Marken der entsprechenden Unternehmen. Intel, das Intel Logo, Xeon, und Xeon Inside sind Marken der Intel Corporation in den USA und anderen Ländern.


markt | pe rs o na l ity

IT-MITTELSTAND befragt die Verantwortlichen der großen IT-Anbieter. In dieser Ausgabe:

Dr. Christoph Kurpinski, Vorstandsvorsitzender der Comarch Software und Beratung AG

Stabilität und Verlässlichkeit Unter Mittelstand verstehe ich … … das Rückgrat unserer Wirtschaft. Ich sehe dabei weniger die Größe dieser Unternehmen, wie Umsatz oder Anzahl der Mitarbeiter, sondern eher die Eigentumsverhältnisse. In den meisten Unternehmen des Mittelstandes stehen Gründer bzw. Gründerfamilien an der Spitze oder zumindest behalten sie die Kontrolle über die Geschicke des Unternehmens. Für mich persönlich ist Mittelstand auch ein Synonym für Beständigkeit und sanfte Veränderung in der Wirtschaft.

Der Mittelstand hebt sich von Großkonzernen dadurch ab, dass … … er langfristiger ausgerichtet ist und Entscheidungen nicht anonym getroffen werden. Der Mittelstand versucht auch anders mit konjunkturellen Problemen umzugehen als Großkonzerne. Man versucht immer die Kernbelegschaft zu halten und den wirtschaftlichen Erfolg durch Innovation, Prozessoptimierung und Steigerung der Produktivität zu sichern. Es ist die eben angesprochene sanfte Veränderung bestehend aus Erfahrung und technologischer Affinität.

Um als IT-Spezialist im Mittelstand Erfolg zu haben, bedarf es … … die Ziele, Methoden und das Wertesystem des Mittelstandes zu verstehen. Als Comarch Deutschland zählen wir uns auch zum Mittelstand und versuchen langfristige und zuverlässige Lösungen für unsere Kunden zu liefern. Wir achten dabei nicht nur auf die Wirtschaftlichkeit und Effizienz der Lösung, sondern denken noch an die Mitarbeiter des Kunden, die unsere Systeme bedienen. Dabei stehen die Ergonomie und leichte Erlernbarkeit im Vordergrund. Mit den wachsenden Anforderungen unserer mittelständischen Kunden weiten wir entsprechend unser Angebots­ portfolio aus. Wir haben mit Finanz- und ERP-Systemen begonnen. Heute liefern wir Business Intelligence, EDI, ECM und Loy16

alty-Komponenten hinzu, die gemeinsam eine perfekte Enterpriselösung (e-Enterprise Produkte) bilden.

Was die IT anbelangt, ist der Mittelstand … … sehr unterschiedlich aufgestellt. Wir haben einerseits Traditionsunternehmen, die trotz Alter auf neueste Technologie ­setzten, wie auch recht junge Unternehmen, die „vergessen“ haben, ihre IT entsprechend anzupassen. Grundsätzlich werden IT-Systeme nur dann neu „angepackt“, wenn man durch diese Veränderungen eine Kostenoptimierung oder Produktivitätssteigerung erreichen kann. Viele unserer Systeme werden seit über 15 Jahren bei Kunden eingesetzt und leisten immer noch gute Arbeit. Bei schnell wachsenden Unternehmen, die auch ins Ausland gehen oder andere Anbieter übernehmen, verändert sich entsprechend auch die IT-Landschaft.

Die durchschnittliche IT-Grundausstattung im Mittelstand besteht aus … … vielen einzelnen Systemen, die zu unterschiedlichen Zeitpunkten eingeführt wurden. Oft sind in die Jahre gekommene Individuallösungen im Einsatz, die zu Reporting-Zwecken durch Excel ergänzt werden. Durch die dadurch fehlende Integration ist auch der Daten- und Informationsfluss im Unternehmen sehr eingeschränkt. Oft ist man mit der Leistung der einzelnen Systeme sehr zufrieden, nur die unternehmensweite Steuerung und Kontrolle leiden darunter.

Charakteristisch für IT-Investitionsentscheidungen im Mittelstand ist … … der Wunsch nach Investitionssicherheit. Mittelständische Unternehmen wollen eine hohe Rentabilität ihrer Investitionen. Daher ist auch die Stabilität und Verlässlichkeit des IT-Partners von großer Bedeutung. Sie wollen, dass der IT-Partner

ihre Bedürfnisse versteht und die Sprache des Mittelstands spricht. Ebenfalls stehen für den Mittelstand die Funktionalität und Leistungsfähigkeit als auch die Technologie der Anwendung im Fokus.

Die typischen IT-Probleme des Mittelstandes sind … … der Mangel an Kollaboration der einzelnen im Einsatz befindlichen IT-Systeme. Zu viele Insellösungen verlangsamen Prozesse und erschweren die Abstimmung der verschiedenen Unternehmensbereiche. Auch die Verteilung der Zuständigkeiten innerhalb der Unternehmen birgt Risiken. Der Produktionsleiter interessiert sich für ERPLösungen, der Leiter der Buchhaltung für die Finanzlösung und der IT-Leiter sitzt oft zwischen mehreren Stühlen. Solche Kompetenzverteilung kann die Sicherheit der Infrastruktur gefährden, da man bei Netzwerk- und Data-Center-Lösungen spart. Ausfälle der Server und Datenbanken sind dann die Folge. Hier kann das Hosting durch einen erfahrenen Infrastrukturanbieter preiswerte Abhilfe schaffen.

Als Lösung für diese Probleme favorisiere ich … … eine voll integrierte, moderne und webbasierte IT-Lösung, die sowohl ERP als auch Anwendungen für Business Intelligence, Finanzen, ECM/DMS und EDI in Form einer voll integrierten Prozessplattform bietet. Bei solch einer Lösung werden Prozessbrüche vermieden und unvollständige Schnittstellen sind kein Thema mehr. Desweiteren sollte der Anbieter in der Lage sein, die gesamte Plattform als Software as a Service (SaaS) in der Cloud anzubieten. Durch die offene Architektur erlauben solche Systeme eine nahtlose Integration bestehender Systeme in die Gesamtlösung bzw. eine schrittweise Ablösung „alter“ Applikationen durch moderne und offene Komponenten. Selbstverständlich versuchen wir diese beiden Ansätze bei unseren Kunden und Interessenten zu forcieren.  I T - M itt e l s ta n d · A u s g a b e 6  | 2 0 1 2


pe r s o n al it y | m arkt

Persönliche Daten Name: Dr. Christoph Kurpinski Alter: 58 Jahre Familienstand: verheiratet, zwei Kinder Größte Hobbys: Rad- und Skifahren, Tauchen

Karriere Ausbildung: Studium und Promotion an der TU Ilmenau im Fachbereich Technische Kybernetik. Beruflicher Werdegang: Nach seinem Studium war Dr. Kurpinski im Management verschiedener Unternehmen der IT- und Telekommunikationsbranche, wie z.B. Philips, O.tel.o, Callino und ­Dtms tätig. 2006 startete er seine eigene Unternehmung CK-Consult in Mainz mit Fokus auf InterimManagement und Technologieberatung. Seit 2009 war er als COO der Click-and-buy-Gruppe tätig. Seit September 2011 verantwortet er als Vorstandsvorsitzender die Geschicke der Comarch Software und Beratung AG in München. Derzeitige Position: Vorstandsvorsitzender der Comarch Software und Beratung AG

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markt | it-Inf r a s t r u k t u r en

IBM stellt neue Produktfamilie vor Unter dem Namen „Pure Systems“ hat IBM kürzlich in München eine neue Produktfamilie vorgestellt, die – so der Hersteller – nicht nur Server, Storage, Netzwerke und Managementsoftware integriert, sondern auch Expertenwissen. Der Vorteil für die Kunden soll in kostengünstigeren IT-Infrastrukturen und der Möglichkeit liegen, neue Applikationen schneller zum Laufen zu bringen.

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ach internen Untersuchungen von IBM leiden die IT-Abteilungen der Unternehmen heute unter einem Investitionsstau. „Die Mehrheit der CIO und CEO sehen Komplexität und Veränderung als Kernherausforderungen“, meint Andreas Wodtke, Vice President Systems and Technology Group bei IBM Deutschland. Als „Hindernis für raschen Fortschritt“ werde die Komplexität des eigenen Systems angesehen, so Wodtke. Auch Ferdinand Prezenski, Director for Worldwide Database/ISV Sales bei IBM, kennt die Schwierigkeiten der Anwender: „Weniger als 30 Prozent des IT-Budgets stehen für neue Lösungen zur Verfügung.“ Und weiter: „Zwei Drittel aller IT-Projekte verzögern sich.“

Entscheidendes Unterscheidungsmerkmal sind nach IBM-Darstellung sogenannte „Patterns“, zu deutsch „Muster“. Die „IBM Patterns“ sollen zeitaufwendige Aufgaben wie Konfiguration, Bereitstellung und laufende Aktualisierungen automatisieren. Daneben liefern mehr als 100 unabhängige Software-Anbieter „ISV Patterns“ – sprich Anwendungen, die als „Pure Systems Ready“ zertifiziert sind. Die Kombination von Hardware und Software erinnert an ein schon älteres „Pattern“ aus dem Hause IBM, das „Application System/400“ AS/400, das heute unter dem Namen „System i“ vertrieben wird und schon seit langer Zeit Server, Storage, Netzwerk und Software in einer Maschine integriert. Wie Ferdinand Prezenski hervorhebt, eignen sich Pure Systems, um rasch e­ igene Anwendungen zum Laufen zu bringen. Der Aufwand für Installation und Wartung werde „drastisch reduziert“, IBM habe viele bewährte Konzepte neu zusammengeführt, um „einen Quantensprung in der IT-Kostenreduktion“ zu erreichen, so der Fachmann.

Mittel gegen Innovationsstau Um Mittel und Wege gegen den Innovationsstau bereitzustellen, hat IBM nach eigener Darstellung in den vergangenen vier Jahren keine Kosten und Mühen gescheut. Angeblich wurden 2 Mrd. Dollar in Forschung, Entwicklung und Akquisitionen investiert. Als Ergebnis wurde nun die „neue Systemfamilie“ präsentiert, die zusätzlich zu den Server-Familien wie „System x“, „System p“ und „System z“ vertrieben wird. Das neue IBM-Pure-Flex-System kombiniert Server-, Storage- und Netzwerk­ ressourcen laut Pressetext „in einer hoch automatisierten, sicheren und einfach zu verwaltenden Maschine“. Integraler Bestandteil des Systems ist der „Flex Systems Manager“, der „aus Puzzleteilen ein integriertes System macht, das sich aus einer Hand managen und virtualisieren lässt“, so Wolfgang Maier, vom Global Research & Development von IBM.

Komplettsysteme mit zertifizierter Software Insoweit handelt es sich bei Pure Systems um das Angebot von IBM auf dem Gebiet des „Converged Computing“. Konkurrenten wie HP, Cisco und Dell haben in den letzten Jahren ähnlich zusammengestellte Komplettprodukte auf den Markt gebracht. IBM zieht jetzt nach und betont zugleich die Unterschiede.

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Private Self-Service-Clouds

Andreas Wodtke, Vice President Systems and Technology Group bei IBM Deutschland, glaubt, dass die Anwender die Komplexität des eigenen Systems als Hindernis für raschen Fortschritt ansehen.

Die neue Produktfamilie ist nach Darstellung des Herstellers auch die Lösung der Wahl für alle Firmen, die automatisch skalierende „private Self-Service-Clouds“ aufbauen wollen. Bereits bei der Anlieferung seien alle Pure Systems für die Integration in die Cloud vorbereitet. Das erste Kind der neuen Familie lernt das Laufen mit x86, nachfolgende Geschwister sollen die Fortbewegung mit Power-Prozessoren erlernen können. Vier Betriebssysteme – Windows, AIX, Linux und i5/OS (System i) – werden unterstützt. Auch das konfliktfreie Miteinander von Brüdern und Schwestern soll es geben. Wie immer bei dem Versprechen der Kostenreduktion in der IT müssen Anwender zuerst Geldbeträge überweisen, um sodann Vorteile zu erzielen, die sich in Euro und Cent oft schwer messen lassen. Der USListenpreis für ein Mitglied der Pure-Systems-Familie beginnt bei 100.000 US-Dollar, die Preisskala ist nach oben weit offen.  Johannes Kelch

Logistik-Update für das Ölgeschäft

Luxushotels setzen auf IT-Integration

◗ Die Raffinerie Heide GmbH hat Implico mit der Einführung von Open TAS beauftragt. Das Terminal Management und Terminal Automation System wird dort die Altsysteme von zwei Wettbewerbern ablösen.

◗ Die Hotels Villa Leopoldo Principe, Villa Sassa, Esplanade und Kurhaus Cademario haben sich für die integrierte ERPLösung H4S – Hotel 4 SAP Business One – von MTF Business Solutions und für Kassensysteme von TCPOS entschieden.

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Überzeugend in Preis und Leistung. Die neuen Samsung LED Large Format Displays der MD-Serie verbinden die Vorzüge moderner LED-Technologie mit einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis. Ob zur Präsentation von Angeboten, zur Firmendarstellung oder einfach zur Unterhaltung von Kunden und Besuchern: Samsung LED Large Format Displays bieten nahezu grenzenlose Möglichkeiten für eine moderne Kommunikation. Die Informationen lassen sich nicht nur innovativ und wirkungsvoll über die großformatigen Displays übermitteln – dank moderner LEDTechnologie überzeugen die LFDs auch mit einer leichten Bauweise, einem geringen Stromverbrauch und einer langen Lebensdauer.

Effizient kommunizieren mit der neuen MD-Serie: Die Modelle der MD-Serie richtet sich an preisbewusste Anwender, die von den Vorzügen der LED-Technologie profitieren möchten und dabei viel Wert auf ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis legen. Die schlanken Displays mit modernem Direct-LED-Backlight sind dank Displaygrößen von rund 81 cm (32 Zoll) bis hin zu rund 139 cm (55 Zoll) vielseitig einsetzbar. Vor allem in Einkaufszentren und Ladengeschäften oder in Firmenlobbys und Empfangsräumen präsentieren sie Botschaften aufmerksamkeitsstark und hochwertig. Über den integrierten MagicInfo Lite Player können die gewünschten Multimedia-Inhalte im Handumdrehen eingespielt und wiedergegeben werden – wahlweise per Netzwerk, USB-Speichermedium oder internem Speicher.

Leistungsstark und vielseitig einsetzbar: Die neue SyncMaster MD-Serie bietet moderne LED-Technologie zum attraktiven Preis.

SyncMaster

MD-Serie

Bildschirmgrößen

MD32B LED: MD40B LED: MD46B LED: MD55B LED:

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Auflösung

1.920 x 1.080 Pixel

Helligkeit

350 cd/m2

Kontrast (statisch)

5.000:1

Reaktionszeit

8 ms (G/G)

Betrachtungswinkel (h/v)

178°/178°

Signaleingang

analog, digital

Signalanschlüsse

HDMI, DVI-D, 15 pin D-Sub, Component, Composite Video

Besonderheiten

Integrierter Mediaplayer (per USB), MagicInfo Lite Player, RS-232C Loop, MDC über RS-232C/RJ-45, Audioaus- und eingang (3,5 mm Klinke), integrierter Lautsprecher (10 W x 2 Ch), 1 x USB 2.0

UVP

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markt | virt u a l i s i er u ng

Die Desktopvirtualisierung im Unternehmen ist die konsequente Weiterentwicklung der Server-, Speicherund Netzwerkvirtualisierung. Dabei wird der komplette PC virtualisiert und über ein simples Terminal oder einen Thin Client ohne mechanische Bauteile und ohne eigenen Plattenspeicher bereitgestellt.

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ie virtuellen PCs könnten dann zwar vor Ort betrieben werden, doch in der Regel stellt sie das Unternehmen im Rechenzentrum (bzw. in einer „Private Cloud“) bereit. Ziel ist es, die enormen Kosten für den Einsatz traditioneller PCs zu senken, von der Anschaffung über Reparaturen bis hin zu Helpdesk und Systemadministration, um den IT-Betrieb aufrechtzuerhalten. Weitere VDI-Vorteile sind die Unabhängigkeit vom Betriebssystem für jeden Arbeitsplatzrechner und sichere, isolierte Desktops. Und jeder Thin Client wird zentral verwaltet und ist im Netzwerk erreichbar. Allerdings ist es leichter gesagt als getan, die optimalen Nutzung einer VDI wirklich netzwerkübergreifend in verschiedenen Infrastrukturen einzurichten. IT-MITTELSTAND hat zwei Experten dazu befragt. ITM: Worauf muss ein Mittelständler besonders achten, damit er die erhofften Einsparungen bei der Virtualisierung seiner Desktopinfrastruktur auch tatsächlich erzielt? Jochen Polster: Zwei grundsätzliche Themen müssen bei der Installation einer vir-

tuellen Desktopinfrastruktur (VDI) beachtet werden: Die „Total Cost of Aquisition“ (TCA) und die „Total Cost of Ownership“ (TCO). TCO, also die Kosten der Infrastruktur über einige Jahre, ist bei den meisten VDI-Lösungen günstiger als bei einer traditionellen PC-Infrastruktur, da Energieund Managementkosten stark verringert werden. Die meisten VDI-Lösungen am Markt sind aber in der Anschaffung (TCA) erheblich teurer als klassische PCs. Dazu kommt, dass fast immer speziell ausgebildete IT-Fachleute erforderlich sind. Gerade bei kleineren Firmen führt diese Tatsache dazu, dass Virtual Desktops noch keine große Verbreitung erlangt haben. NComputing setzt genau an diesem Punkt an, indem eine kostengünstige und vor allem auch einfach zu verwaltende Ende-zu-Ende-Lösung angeboten wird. Stichwort: Alles aus einer Hand. Damit wird VDI-Technologie sowohl bei TCA als auch TCO günstiger als PC-Installationen. Und das bei gleichzeitig hoher Benutzerzufriedenheit, da die volle Multimediafähigkeit der PCs erhalten bleibt, was bei den meisten anderen Lösungen nicht der Fall ist.

Jochen Polster, Director DACH bei NComputing

Ralf van Huet, Chief Technologist bei HP Enterprise Services

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v i r t ual i s i e r un g | m arkt

Ralf van Huet: Eine Umstellung bloß der Kosten wegen lohnt sich meistens nicht: Der Einführungsaufwand ist groß, der Betrieb wird komplizierter, und das frisst die Einsparungen schnell wieder auf. Ein erfolgreicher Wechsel zu einer Virtual-Desktop-Infrastruktur muss daher in eine Strategie eingebettet sein, die die komplette IT-Infrastruktur einbezieht. Erst mit einer standardisierten und konsolidierten IT-Landschaft ist der zentralistische Ansatz einer Arbeitsplatzvirtualisierung und ihre effektive Nutzung überhaupt umsetzbar. Auf diese Weise kann man dann auch die Betriebskosten deutlich senken. Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist dabei die Akzeptanz der Anwender. Deshalb ist es schon in der Planungsphase wichtig, die Anwender einzubinden, ihre Anforderungen festzuhalten und bei der Umsetzung immer wieder zu überprüfen. ITM: Wie kann der IT-Chef die damit verbundenen Risiken für Störungen vermindern, die das Tagesgeschäft empfindlich behindern könnten? van Huet: Dazu braucht es ein maßgeschneidertes Vorgehen, denn jedes Unternehmen hat völlig unterschiedliche technische Voraussetzungen und eigene Anforderungen an Security und Verfügbarkeit. Eine Lösung „out of the box“ ist daher selten der Weg zum Erfolg. HP erarbeitet in solchen Projekten gemeinsam mit den IT- und Fachabteilungen des Kunden einen passenden Transformationspfad für die individuelle Zielsetzung. Dann werden die neuen Systeme in einer Pilotumgebung getestet. Erst wenn in dieser Umgebung alle Probleme erkannt und behoben sind, wird mit der Umsetzung der Lösung begonnen. Dabei werden die Anwender in jedem Projektstadium einbezogen, um ihre Akzeptanz sicherzustellen. Dieser Prozess hat sich bereits in Hunderten von Projekten bewährt. Polster: Gerade VDI-Technologien erlauben die Einrichtung von sehr zuverlässigen Systemen. Die Ausfallwahrscheinlichkeit der Clients ist extrem niedrig. Zum einen sind ja keine bewegten Teile vorhanden, zum anderen ist die Möglichkeit des Aufspielens von Schadsoftware – wie Viren etc. – minimiert, wenn nicht ausgeschlossen. Darüber hinaus können Mittel, die bei den Clients eingespart werden in eine hochverfügbare Serverlösung investiert werden, so dass das gesamte System erheblich zuverlässiger und sicherer wird, I T - M itt e l s ta n d · A u s g a b e 6  | 2 0 1 2

als es bei PC-Arbeitsplätzen jemals der Fall sein kann. ITM: Stichwort „Bring your own Device“: Sollten die IT-Chefs auch Endgeräte wie Smartphone oder Tablets in die Virtualisierung der Desktopinfrastruktur einbeziehen? van Huet: Es ist wichtig zu verstehen, aus welchem Grund ein Unternehmen über ein mögliches Bring-your-own-DeviceKonzept nachdenkt: Welche Nutzer stehen im Fokus? Welche Applikationen werden genutzt? Um welche Geschäftsprozesse geht es? Erst wenn solche grundlegenden Fragen geklärt sind, kann man die Frage beantworten, ob und wo BYOD sinnvoll ist. Bei der Umsetzung müssen dann sowohl technische als auch organisatorische Details beachtet werden, etwa die Einführung zusätzlicher Sicherheitsmechanismen und entsprechende Betriebsvereinbarungen. ANZEIGE

BYOD wird in Zukunft eine immer größere Rolle spielen. Deshalb muss jede ITStrategie dieses Modell berücksichtigen – egal, ob es sofort oder erst in Zukunft geplant ist. Wichtig ist dabei ein Konzept, das neben der Wahlfreiheit für den Anwender die Verfügbarkeit und Sicherheit des Zugriffs gewährleistet. Polster: Meiner Meinung nach wird es ITVerantwortlichen schwerfallen, die Verwendung von auch privaten Smartphones und dergleichen zu verhindern. Spätestens wenn die Führungsebene danach verlangt, werden Sie Wege finden müssen. Es gibt heute viele, auch sichere Verfahren, dies zu bewerkstelligen. Insbesondere die Verwendung von Virtual Desktops oder zumindest eine „Virtual Application Delivery“ erlauben eine sichere und elegante Lösung.

Startpaket für die Private Cloud

Das Compellent Storage Center SAN von Dell

200 virtuelle Maschinen in einer Private Cloud? Keine Hexerei mit einem Komplettpaket, das Dell und Microsoft gemeinsam entwickelt haben. Die neue Virtualisierungslösung, die in einer Private Cloud bis zu 200 virtuelle Maschinen hosten kann, nennt sich „Dell vStart 200m“. Dell und Microsoft bieten mit diesem Komplettpaket aufeinander abgestimmte Komponenten, die einen leichten Einstieg in die Arbeit mit einer Private Cloud erlauben sollen. Der Starterpack besteht aus DellServern, Massenspeicher, Netzwerkkomponenten, Rack, Verkabelung, Microsoft Hyper-V und Windows Server 2008 R2 Data Center Edition. Die Bausteine der Lösung sind vorkonfiguriert und nach kurzer Zeit einsatzbereit, denn alle Module sind bei der Lieferung bereits vollständig miteinander verbunden. Darüber hinaus lässt sich die Lösung nahtlos in die bestehende Infrastruktur integrieren. Verwaltet wird das Paket mit der Advanced-Infrastructure-Management (AIM)-Software von Dell. Dazu gehören auch die Integration in Microsoft System Center sowie drei Jahre Dell Pro Support. Die neue Lösung ist für die Referenzarchitektur „Microsoft Private Cloud Fast Track“ zertifiziert. Unternehmen können damit eine vorhandene Virtualisierungslösung problemlos in eine Private Cloud überführen.  Ingo Steinhaus

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