IT-DIRECTOR 12/14

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Mit Hana ins Internet der Dinge · Angst vor der Schatten-IT · Der Büroalltag wird mobil Österreich: 4,70 EUR Luxemburg: 4,95 EUR

Schweiz: 8,40 SFr DEUTSCHLAND: 4,30 EUR

12 I 2014

G 31227 I WWW.IT-DIRECTOR.DE

NO

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IM Interview

Mirko Hoffmann, Vertriebsleiter Deutschland bei Stulz Seite 22

RZ-Infrastrukturen

auf der   sicheren   Seite Haben Rechenzentren ausgedient, sollten sämtliche Komponenten umweltgerecht und sicher entsorgt oder recycelt werden. Seite 16

MEDIENHAUS VERLAG Postfach 300111 · 51411 Bergisch Gladbach  »Entgelt bezahlt«

Software-Entwicklung Frühe Tests erhöhen die Qualität und sparen Zeit Seite 44

IT-Markt Deutsche IT-Industrie   international abgeschlagen

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vorwort Dezember < 2014

Keine Frage der Quote Gibt es für die Große Koalition keine drängenderen Fragen zu lösen, als die Frauenquote in Aufsichtsräten? Fast jedes Jahr bringt sie die Politik aufs Tapet, zumeist während des Sommerlochs, wenn im Bundestag gähnende Leere herrscht und sich das politische Geschehen in Urlaubsorten an der Nordsee oder am Mittelmeer abspielt. Doch diesmal rückt sie noch spät im Jahr in den Blickvon Ina Schlücker, punkt des Geschehens. Die Redakteurin IT-DIRECTOR Rede ist von der Quotenfrau. Diesbezüglich hat die Große Koalition im November Folgendes beschlossen: Künftig sollen per Gesetz 30 Prozent der Aufsichtsratspositionen in 108 börsennotierten deutschen Unternehmen mit Frauen besetzt werden. Vor diesem Hintergrund stellt sich zunächst einmal die Frage, in welcher Gesellschaft und in welcher Zeit wir eigentlich leben, wenn per Gesetz die geschlechterspezifische Zusammensetzung hiesiger Aufsichtsräte erzwungen werden muss. Als ob es keine wichtigeren Themen gebe – beispielsweise Datenklau und Wirtschaftsspionage, der Schutz von Privatsphäre oder das unheilvolle Freihandelsabkommen TTIP. Und Hand aufs Herz: Nichts gegen die Kollegen in den Aufsichtsräten, aber welche wichtige Rolle spielen diese eigentlich im Tagesgeschäft von Unternehmen? Vielmehr handelt es sich um ein Kontrollgremium, das vom operativen Geschehen oftmals meilenweit entfernt ist. Zudem finden sich in solchen Ämtern eher alternde Honoratioren oder Mitglieder des altbekannten „Klüngels“. Will man sich als Frau allein um der Quote willen in diesen Kreisen sehen? Wohl eher nicht, denn die Positionen sowohl in

der freien Wirtschaft als auch in öffentlichen Verwaltungen sollten stets nach dem Leistungsprinzip besetzt werden. Die- oder derjenige mit entsprechendem Knowhow sowie der notwendigen sozialen Kompetenz sollte auf eine Führungsposition hin besetzt werden. Allem Aktivismus der Bundesregierung zum Trotz gibt es in der IT-Industrie bereits genug Beweise dafür, dass es auch ohne Quote funktionieren kann. So haben Dell und IBM seit Jahren Deutschland-Chefinnen. In der hiesigen Geschäftsführung von Microsoft tummeln sich gleich vier Kolleginnen und auch bei kleineren Anbietern stößt man auf weibliche Spitzenkräfte. So sitzen beim Sicherheitsspezialist Radware ebenso Frauen in der Firmenleitung wie beim Softwarehaus Autotask. Auch in unserer Redaktion arbeiten drei Kolleginnen. Besuchen wir einschlägige IT-Veranstaltungen, befinden wir uns selten allein unter Männern. Denn IT-Journalistinnen gibt es mittlerweile genug und auch unter den PR-Verantwortlichen der IT-Anbieter tummeln sich viele Frauen. Eine Einschränkung bemerken wir jedoch sehr wohl: Weibliche CIOs sind hierzulande (noch) eher selten. Doch wir sind guter Dinge, in Zukunft auch die eine oder andere IT-Verantwortliche befragen zu dürfen – und dies am besten ohne vorheriges Dekret. Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest sowie einen guten Start ins neue Jahr. Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,

¬ Schreiben Sie uns: E-Mail: redaktion@it-director.de | Twitter: @ITDredaktion | Facebook & Google+: it-director

it-director · Ausgabe 12/2014

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Inhalt 2014 > dezember

Zurück auf die grüne Wiese: Die Schließung von Rechenzentren ist

Land der begrenzten Möglichkeiten: Die deutsche IT-Industrie

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meist mit hohem Aufwand verbunden.

Aktuelles > Unternehmen

8 Mit Hana ins Internet of Things SAP zerlegt seine Business Suite in Einzelapplikationen und stellt ­Lösungen für das Internet der Dinge bereit.

22 Titelthema > RZ-Infrastrukturen

16 Zurück auf die grüne Wiese

„Human Centric Innovation“ lautete das Motto des diesjährigen FujitsuForums in München.

Die Schließung von Rechenzentren und der damit verbundene Rückbau – quasi zurück auf die grüne Wiese – sind meist mit hohem Aufwand verbunden.

12 Der Weg ist das Ziel

30 Den IT-Betrieb zurückgeholt

Aktuelle Studien belegen, dass sich hybride Cloud-Architekturen bei ­immer mehr Unternehmen ­etablieren. Mit einer Initiative will Netapp diesen Trend ­unterstützen.

Durch den Bau von drei neuen ­Rechenzentren hat der Kran­ spezialist Terex MHPS seine bis ­dato ausgelagerten SAP-Systeme wieder ins Unternehmen geholt.

10 Der Mensch im Mittelpunkt

14 Mobiler Arbeitsalltag Unter dem Titel „Enterprise ­Mobility: vom Schlagwort zum ­Produktivitätswerkzeug?“ fand vergangenen November ein Work­ shop in Köln statt.

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ist international abgeschlagen.

it-director · Ausgabe 12/2014

Interview mit Mirko Hoffmann, Vertriebsleiter Deutschland bei der Stulz GmbH

32 Datenschutz am Serverschrank Interview mit Peter Magnusson, ­Geschäftsführer von Emka, über Verschlusslösungen für das eigene Rechenzentrum

34 Die Ressourcen aufgerüstet CBC, ein Produktions- und ­Broadcast-Unternehmen der ­Mediengruppe RTL Deutschland, brachte seine Speicherlandschaft auf den neuesten Stand der ­Technik.


dezember < 2014

Der frühe Vogel fängt den Wurm: Ein frühes Testen von Software

Großsystem aus einem Guss: Wie IT-Architekturen in der ­Entwicklung mit Scrum gesteuert werden können

­erhöht die Qualität und spart sowohl Zeit als auch Kosten.

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Strategie > IT-Markt

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Land der begrenzten ­Möglichkeiten

Im globalen Wettbewerb spielt die deutsche IT-Industrie eine eher ­untergeordnete Rolle.

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48 Großsystem aus einem Guss Wie Architekturen für große ­I T-Systeme im Rahmen der Ent­ wicklung mit der Projektmethode Scrum gesteuert werden können Anzeige

Strategie > IT-Fachkräfte

52 Interne Kaderschmiede Interview mit Dr. Markus Müller, IT-Chef der Telekom, über den ITFachkräftemangel in Deutschland

Standards Organisation > Software-Entwicklung

44 Der frühe Vogel fängt den Wurm

Software für Versorger und Industrie www.psi.de

Ein frühes Testen von Software ­erhöht nicht nur die Qualität, ­sondern spart dabei auch Zeit und IT Director Inselanzeige 55x40 mm.indd Kosten.

46 „DevOps ist die Brücke“ Interview mit Jared Ruckle, Senior Product Manager bei Centurylink Cloud, über DevOps im Praxis­ einsatz

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3 Vorwort: Keine Frage der Quote 55 Buchseite zum Thema Kommunikation 56 Veranstaltungen: Termine 58 Letzte Seite: Vorschau und Impressum

26.01.2012 13:34:06

50 „Standardsoftware allein ist

kein Allheilmittel“

Interview mit Arne Schultz, Leiter Development & Integration Services bei der Innobis AG

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Neuer Deutschland-Chef > Ende Oktober 2014 hat Lifesize, ein Spezialist für HDVideokonferenzen, Thomas Spiegl zum Country Manager für Deutschland ernannt. Spiegl ist bereits seit über vier Jahren bei dem Unternehmen tätig, zuletzt als Key Account Manager. In seiner neuen Rolle Thomas Spiegl, Lifesize übernimmt er die Verantwortung für die Verbreitung des Portfolios des Anbieters im deutschen Markt und berichtet an Andreas Wienold. < Im Internet: www.lifesize.com/de

Teamverstärkung bei Concur > Seit November 2014 verantwortet Achim Deboeser die Landesorganisation von Concur in DACH. Zuvor war er u.a. als Vice President bei Informatica tätig. Bei Concur, einem Anbieter im Bereich Geschäftsreisemanagement, der überdies kürzlich von SAP übernommen wurde, leitet Deboeser den gesamten Endkundenvertrieb, das Business Development, den technischen Presales sowie das Marketing. „Als meine Hauptaufgabe sehe ich es, großen Unternehmen und dem gehobenen Mittelstand die End-to-End-Lösung für das Geschäftsreisemanagement zu vermitteln, das Kunden- und Partnerportfolio zu stärken sowie das Wachstum in der DACH-Region voranzutreiben“, erklärt Deboeser. < Im Internet: www.concur.de

Weiterhin Mangel an IT-Fachkräften Laut einer Studie bleibt der Fachkräftemangel in technischen und IT-Berufen unverändert hoch. > Seit 2012 veröffentlicht der Personaldienstleister DIS gemeinsam mit TNS Infratest im Fachkräftekompass regelmäßig repräsentative Zahlen rund um Trends und Entwicklungen im Bereich der Fachund Führungskräfte. Für die jüngste Ausgabe wurden erneut über 250 Entscheidungsträger und Personalverantwortliche aus verschiedenen Branchen zu ihren Einschätzungen befragt. Besonders schwer trifft der Mangel an ausgebildeten IT-Spezialisten die großen Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten. Hier machten 43 Prozent einen Bedarf an Fachkräften in ihrem Unternehmen aus. Verstärkt wird dieser zusätzlich durch fehlenden akademischen Nachwuchs: 29 Prozent der Befragten gaben an, auch Stellen für studierte Informatiker nicht ausreichend besetzen zu können. Zusammen mit ausgebildeten Fachkräften in gewerblichen und handwerklichen Berufen und Ingenieuren zählen IT-Spezialisten noch immer zu den gefragtesten Fachkräften. Neben dem noch immer hohen Bedarf an

Michael Vorderstraße, DIS AG

ERP- und SAP-Beratern benötigen die Unternehmen auch Entwickler für mobile und webbasierte Anwendungen sowie Netzwerk- und Infrastrukturspezialisten. „Betrachtet man die Entwicklung über die letzten zwei Jahre kann man trotz des hohen Bedarfs von einer gewissen Entspannung sprechen“, erläutert Michael Vorderstraße, Geschäftsbereichsleiter Information Technology bei der DIS AG. Zwar liegen die aktuellen Werte gleichauf mit denen aus dem Jahre 2012, jedoch bereits wieder deutlich unter den Höchstständen, die 2013 verzeichnet wurden. „Dies liegt zum einen daran, dass Unternehmen teilweise ihre ITStellen ins Ausland verlagert haben, zum anderen verzeichnen wir zunehmend ausländische Fachkräfte, die nach Deutschland kommen und offene Stellen besetzen können“, so Vorderstraße. Hatten 2013 nur 35 Prozent der Befragten angegeben, zum Anforderungsprofil passende Bewerber zu finden, lag der Anteil 2014 bei 45 Prozent – und damit auf dem höchsten Wert seit zwei Jahren. Hinzu kommt, dass laut der Studie Positionen für Führungskräfte in der IT im Durchschnitt erst nach 8,57 Monaten besetzt werden können. Auf diese Entwicklung reagieren die Unternehmen vor allem durch interne und externe Qualifizierungen sowie eine Erhöhung der Arbeitszeiten. < Im Internet: www.dis-ag.com

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Ein offenes Gespräch über die Veränderungen im x86-Server-Markt

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unternehmen < aktuelles

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Mit Hana ins Internet of Things SAP zerlegt seine Business Suite in Einzelapplikationen und stellt Lösungen für das ­Internet der Dinge bereit. Technische Basis ist in beiden Fällen Hana. Denn die In-Memory-Datenbank bleibt das bestimmende Element in der Produktstrategie der Walldorfer, wie die jüngste Technologiekonferenz in Berlin zeigte. > Für die Anwender dürfte viel Interessantes dabei gewesen sein bei der „Teched && D-code“ im November in Berlin. So stellten die Walldorfer etwa ihre Produktstrategie zu S-Innovations vor, die laut Technikvorstand Bernd Leukert „der nächste logische Schritt in der

Weiterentwicklung der Business Suite“ ist. Dabei zerlegt SAP seine betriebswirtschaftliche Standardsoftware in verschiedene Einzelapplikationen, um sie dem Anwender zur Verfügung zu stellen – zugeschnitten auf verschiedene Geschäftsszenarien und Branchen.

„Wir machen den nächsten logischen Schritt in der

Weiterentwicklung unserer Business Suite“, betont Technikvorstand Bernd Leukert.

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Bereits auf der Anwenderkonferenz Sapphire Mitte des Jahres hatte der Softwerker S-Finance vorgestellt. Die dahinter steckenden Applikationen bieten alle wichtigen Funktionen für Prozesse in der Finanzbuchhaltung, die sich damit deutlich beschleunigen lassen sollen. Dies war somit das erste Beispiel für die Anwendungen mit dem Label „S-Innovations“. Auf der Technologiekonferenz verkündete man nun, wie es weiter geht: S-Finance sei zur Zeit als On-Premise-Lösung sowie als Angebot für die Managed Cloud verfügbar, berichtet Sven Denecken, Vice President of Cloud Solutions and Head of Co-Innovation. Ab Januar werde die Applikation auch als Service aus der Public Cloud angeboten. Dann sollen auch weitere Lösungen vorgestellt werden. Geplant sind Applikationen für die Kundeninteraktion, den Handel, das Beschaffungswesen und die Bestandsverwaltung. Diese sollen grundsätzlich On premise, in der Managed Cloud sowie in der Public Cloud bereit gestellt werden. Technische Basis für sämtliche Lösungen ist die In-Memory-Datenbank Hana. Diese ist auch der Grund für den Buchstaben S im Namen der Produktfamilie. Denn der steht für „simple“ – also einfach. Dies bezieht sich auf das vereinfachte Datenmodell. Mit Hana als Basis sparen sich die Anwender


unternehmen < aktuelles

Die diesjährige „Teched && D-code“ fand im November in Berlin statt. laut Leukert Indizes und Voraggregation bei der Verarbeitung der Daten, wenn sie künftig Applikationen der S-Innovations nutzen. So soll sich die Menge der zu verarbeitenden Daten um einen beträchtlichen Teil reduzieren lassen – bis um den Faktor 40, so der Plan des Anbieters. Ihrer In-Memory-Lösung Hana haben die Walldorfer außerdem mit dem Service Pack 9 (SPS09) ein Update verpasst. Sie haben das System mit neuen Funktionen ausgestattet, die zum Teil schon lange erwartet wurden. Dazu gehört etwa die Mehrmandantenfähigkeit. Durch diese soll es nun einfacher sein, mehrere Datenbank-Workloads in der Cloud bereitzustellen und zu verwalten. Cloud-Nutzer können sich dann Computing- und Speicherressourcen teilen. Zu den weiteren Features zählen Dynamic Tiering, mit dem die Daten anhand von vorab definierten Regeln auf verschiedene Speichermedien verschoben werden können, sowie Smart Data Streaming, das die Verarbeitung von Informationen in Echtzeit ermöglicht. SPS09 sei „die größte Ankündigung, seitdem Hana auf dem Markt ist“, meint Matt Zenus, Senior Director für die HanaPlattform-Lösungen. Ohnehin dreht sich bei dem Softwarehaus nach wie vor alles um Hana. Die Datenbank ist auch die

Grundlage für die Lösungen, mit denen man das Internet der Dinge adressiert. Hana in der Cloud fungiert dabei als Brücke zwischen den Maschinen und den Geschäftsanwendungen im Unternehmen. Das System sammelt die Daten, die z.B. von den Sensoren aus der Fabrikhalle kommen, analysiert sie und bereitet sie für Systeme wie etwa ERP-Software auf. Nach diesem Prinzip wurden bereits Lösungen für den Logistikbereich, die Fertigung und Predictive Maintenance entwickelt. Bei letzterer werden Daten von Maschinen regelmäßig erfasst und mit Hana ausgewertet. So sollen Störungen frühzeitig erkannt werden – im Idealfall, bevor sie tatsächlich eintreten. Das Internet der Dinge findet aber nicht nur in den Fabrikhallen statt. Auf der Konferenz demonstrierte Gernot Bernert, Geschäftsführer des Hygieneunternehmens Hagleitner, einen weiteren Einsatzort für Hana. Seine Firma stattet öffentliche Toiletten mit den notwendigen Geräten und Materialien aus. Und diese hat Hagleitner nun mit Sensoren versehen. Durch die Korrelation und Analyse der verschiedenen Daten auf Basis von Hana lässt sich nun immer aktuell erkennen, wie bestimmte Materialien verbraucht werden. „Wir bauen quasi ein Google of Washrooms auf“, so Bernert. Der Nutzen: Das Unternehmen kann damit zum Beispiel Logistikprozesse verbessern und Lagerkosten einsparen. Außerdem ergeben sich neue Geschäftsmodelle wie etwa Pay-per-use-Konzepte. Nach Bernerts Auftritt auf der Veranstaltung stand IoT für viele Teilnehmer nicht mehr nur also Akronym für Internet of Things, sondern auch für Internet of Toilets. < Markus Strehlitz

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Der Mensch im Mittelpunkt „Human Centric Innovation“ lautete das Motto des diesjährigen Fujitsu-Forums, das am 19. und 20. November in München stattfand. Mit 13.000 Teilnehmern aus 81 Nationen feierte die Veranstaltung einen neuen Besucherrekord. > In seiner Eröffnungsrede erläuterte Tango Matsumoto, Executive Vice President & Head of Global Marketing, wie sich sowohl für Unternehmen als auch für die Gesellschaft durch den „Human Centric Innovation“-Ansatz ein großer Nutzen generieren lässt. Durch die Zusammenarbeit mit Firmen und Regierungsstellen in unterschiedlichen Bereichen wie Energie, Transport, Lebensmittel, Gesundheit, Umwelt und Bildung möchte der Anbieter eigenen Angaben zufolge dazu beitragen, soziale Innovationen zu fördern und Lösungen hervorzubringen. Weil das Internet und andere ITKTechnologien in alle Bereiche und Aspekte des Lebens, der Geschäftswelt und Infrastruktur vordringen, entsteht nach den Worten von CTO Dr. Joseph Reger eine hypervernetzte Welt. Digitale und analoge Geschäftsvorgänge und Prozesse konvergieren auf Grundlage von Informations- und Kommunikationstechnologien. Neuerungen werden schneller eingeführt, neue Wertbeiträge und Geschäftsfelder geschaffen sowie bestehende grundlegend transformiert. Mit der jährlich stattfindenden Veranstaltung richtet sich der Hersteller an IT-Entscheidungsträger, Rechenzentrumsexperten und Mitarbeiter in IT-Abteilungen, Projektmanager und IT-Architekten sowie Berater und Anwender. Im Rahmen von 65 Vorträgen, Diskussi-

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Neue Anwendungsbereiche wie das Internet der Dinge bewirken nach Ansicht von CTO Dr. Joseph Reger künftig eine Aufteilung in „digitales“ und „digitalisiertes“ Geschäft. onsforen und Workshops sowie einer Ausstellung in der neue Produkte, Lösungen und Services präsentiert und demonstriert wurden, hatten Besucher Gelegenheit, Eindrücke vom optimalen Zusammenspiel von Mensch, Information und Infrastruktur zu gewinnen. Unter der Modellbezeichnung Primeflex stellte der Hersteller unter anderem eine Reihe neuer integrierter Systeme vor, die nicht nur aus Server-, Speicher- und Konnektivitätslösungen bestehen, sondern zusätzlich Software- und Management-Layer bieten und für spezielle Aufgaben vorinstalliert und getestet sind. „Kunden wählen integrierte Systeme, um die Projektzeit zu verkürzen und Unwägbarkeiten zu beseitigen, denn diese Lösung ist schneller und weniger riskant als der Versuch, Komponenten auf eigene Faust zu integrieren“,

erklärte Ayman Abouseif, Vice President Product Marketing. Die Primeflex-Familie reicht aktuell von Virtualisierung bis Cloud, von ERP bis In-Memory, von Microsoft bis SAP und von Big Data bis High Performance Computing. 2015 wird die Produktlinie nach Angaben von Abouseif weiter wachsen. Der ebenfalls auf dem Forum vorgestellte „Kiss-Report – Eine vereinfachte und rationalisierte IT zur Maximierung der Wertschöpfung von SAP-Anwendungen und Hana“ zeigt Einschätzungen und Erwartungen internationaler Akteure auf, wenn es darum geht, maximal von SAP-Anwendungen und der Hana-Plattform zu profitieren. Grundsätzlich haben Kunden demnach vier Schlüsselforderungen: die Effizienz ist zu steigern, externe Kunden sind schneller und besser zu bedienen, Anwendungen und Systeme sollen rationalisiert werden und die Geschäftskontinuität ist zu gewährleisten. Diese Einstellungen spiegeln sich auch in den Anforderungen an die IT wider. Hier stehen vor allem eine bessere Abstimmung von IT und Geschäftsanforderungen, die Standardisierung und Internationalisierung von Systemen, die Reduzierung von Kosten sowie die Ausschöpfung der Potentiale, Funktionalitäten und Innovationen, die die Lösungen der Walldorfer mitbringen, im Fokus. Nicht zuletzt will Fujitsu in den kommenden drei Jahren 345 Mio.


unternehmen < aktuelles

Euro in seinen neu gegründeten Unternehmensbereich „Global Delivery“ investieren, um neue IKTDienstleistungen und -Lösungen auf den Markt zu bringen. Die globale Standardisierung der ServiceAngebote soll Kunden dabei unterstützen, ihre Ziele schneller zu er-

reichen und ihre geschäftlichen Aktivitäten global auszurollen. Seit Gründung des neuen Unternehmensbereichs im April dieses Jahres hat man nach eigenen Angaben bereits etliche namhafte Kunden gewonnen. Außerdem erweitert der Hersteller seine Investitionen

in die Entwicklung künftiger disruptiver Servicelösungen – z.B. einen analysefokussierten Kundendienst, der Endkunden zur aktiven Teilnahme einlädt und dadurch anfallende Servicekosten für Organisationen verringert. < Siegfried Dannehl

Vorsicht vor der Schatten-IT Im Rahmen des Eco-Kongresses diskutierten die Teilnehmer vergangenen November in Köln über das Problem der Schatten-IT in Zeiten von Cloud Computing und das ­Potential von Smart-Home-Lösungen. > Zum zweiten Mal in Folge lud der Internetverband Eco zu seinem Jahreskongress ins Kölner Rheinenergie-Stadion ein. Geboten wurde ein interessantes Programm mit verschiedenen Gästen, darunter etwa Raùl Krauthausen, Gründer der Aktionsgruppe „Sozialhelden“, oder Prof. Dr. Metin Tolan von der TU Dortmund, der gleich zu Beginn der Veranstaltung in seinem Vortrag über die in rund 726 „Star Trek“-Episoden eingesetzten Technologien des 23. Jahrhunderts referierte. Dabei kam er u.a. zu folgendem Fazit: Während die laut den Filmemacher in Zukunft liegenden Datenmengen und Speicherkapazitäten mittels Big Data, Machine2-Machine und dem Internet der Dinge schon heute Realität sind, werden Teleportationen à la „Beam me up, Scotty“ auch in fer-

ner Zukunft kaum möglich sein. In einer weiteren Themenrunde ging es dann unter dem Motto „Physicalization vs. Virtualization“ wieder um Handfestes aus der IT. Dabei unterstrich Viktor Hagen, selbsternanntes Mainframe-Urgestein und Evangelist bei Cisco Systems, die Gefahr von Dropbox, Skype & Co. für die Unternehmens-IT. Laut Hagen gehe es vor allem darum, die „Public Cloud“ sicher in die eigenen virtuellen Strukturen einbinden zu können. Dies könnte man etwa dadurch realisieren, indem man für jeden Mitarbeiter eine eigene, sichere Identität auch für öffentliche Cloud-Dienste installiert. Nicht zuletzt brachte eine anschließende Podiumsdiskussion zutage, dass sich immer mehr Anbieter auf Technologien rund um das „Smart

Im November gastierte der Eco-Kongress im Kölner Rheinenergie-Stadion.

Home“ konzentrieren, auch um sich auf dem künftigen Wachstumsmarkt entsprechend positionieren zu können. Denn laut Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitgliederservices beim EcoVerband, müssen die Anbieter nunmehr die richtigen Entscheidungen treffen: „Wir stehen in den Anfängen der Smart-Home-Ära. Bis 2020 werden weltweit mehr als 50 Milliarden Geräte online und steuerbar sein.“ Neben Consultant Dr. Bernd Kotschi diskutierten RockethomeGründer Yüksel Sirmasac und Prosyst-Gründer Daniel Schellhoss über aktuelle und kommende Entwicklungen der Smart-Home-Technik. Dabei setzen Energieversorger, Stadtwerke sowie Unternehmen aus den Bereichen Haustechnik, Healthcare, Consumer Electronics und Telekommunikation bereits auf entsprechende Lösungen – von der Steuerung von Hauselektronik über Energiemanagement bis hin zu Haussicherheit. Ferner arbeitet auch die Automobilindustrie an Möglichkeiten, Fahrzeuge und Eigenheime zu verbinden. < IS

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Der Weg ist das Ziel Aktuelle IDC-Studien belegen, dass sich hybride Cloud-Architekturen bei immer mehr Unternehmen als bevorzugte IT-Konzepte etablieren. Mit einer Software- und ServiceInitiative will der Speicherspezialist Netapp diesen Trend unterstützen. > „Hybride Cloud-Konzepte bilden die Plattform für zukunftssichere IT-Architekturen. Sie sichern den Unternehmen eine größtmögliche Wahlfreiheit unter den unterschiedlichen Sourcingmodellen“, erklärt Alexander Wallner, Area Vice President Central EMEA bei Netapp. Seine Einschätzung wird gestützt durch eine aktuelle IDCStudie unter 200 IT-Verantwortlichen deutscher Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern. Demnach wird eine Mischung aus verschiedenen IT-Delivery-Modellen – traditionelle, klassische IT-Services wie Outsourcing, Private Clouds und die Nutzung einzelner Public-Cloud-Services – die ITStrukturen der Unternehmen in den nächsten Jahren bestimmen. Die Marktanalysten beobachten, dass selbst die „Early Adopters“, die bislang eher einen privaten cloud-basierten Ansatz verfolgten, inzwischen Hosted Private Clouds oder Public-Cloud-Services für spezifische Lösungen stärker in Erwägung ziehen. Die Erwartungen des Managements und der Fachbe-

reiche an Effizienz, Skalierbarkeit und Agilität sollen so endlich umgesetzt werden. „Der CIO steht dabei vor der Herausforderung, diese hybriden Umgebungen ganzheitlich zu managen und die verschiedenen Datenquellen miteinander zu verknüpfen. Außerdem gilt es in Zukunft, ‚echte‘ hybride Umgebungen zu schaffen“, meint ResearchAnalyst Matthias Kraus. Die Auswahl der passenden Cloud-Delivery-Modelle ist seiner Ansicht nach vor allem von der selbst gezogenen „Sicherheitslinie“ abhängig. Geschäftskritische Daten und Applikationen wie ERP werden aufgrund der Compliance-Bedenken eher in privaten Cloud-Umgebungen betrieben. Andere Anwendungen, wie Collaboration oder CRMLösungen werden häufiger als Public-Cloud-Service genutzt werden. Mit neuen Software- und ServiceAngeboten will Netapp dieser Entwicklung Rechnung tragen. „Wir verfolgen die Strategie, dass das Datenmanagement in allen Bereichen einer Hybrid Cloud miteinander verbunden sein und im Ein-

„Die Bereitstellung und Integration verschiedener Services und das Software-DefinedDatacenter sind die nächsten logischen Schritte: Plattformunabhängig sollen Server, Storage und Netzwerk durchgängig softwarebasiert sowie sicher verwaltet werden“, betont IDC-Analyst Matthias Kraus.

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klang funktionieren muss, um ein übergreifendes System zu bilden. Diese ‚Data Fabric‘ sorgt für einen nahtlosen Transport der Daten von einem Bereich der Cloud zum nächsten“, erläutert Wallner. Zu den jetzt vorgestellten Technologiekomponenten gehört u.a. die 8.3 Version des Storage-Betriebssystems Clustered Data Ontap. Die darin beinhaltete MetroclusterSoftware soll ein einheitliches Disaster Recovery für SAN- und NAS-Speicherdienste in einer Scale-Out-Architektur bieten. In der ersten Version von Cloud Ontap wird die Leistungsfähigkeit einer virtualisierten Software-Instanz von Ontap 8.3 mit der Skalierbarkeit von Amazon Web Services (AWS) kombiniert. Die Lösung nutzt patentierte Technologie des Herstellers und kombiniert diese mit den Vorteilen des OnDemand-Computing von CloudServices. Durch diesen Ansatz können in der gesamten HybridCloud-Umgebung einheitliche Datenservices genutzt werden. < Siegfried Dannehl

Ein einheitlicher Datenlayer, der den einfachen Austausch von Daten zwischen unterschiedlichen Service-Providern bei voller Kontrolle ermöglicht, lässt das hybride Cloud-Modell Realität werden“, so Alexander Wallner, Area Vice President Central EMEA bei Netapp.


unternehmen TATA CONSULTANCY SERVICES < ADVERTORIAL < aktuelles

Strategische Beratung:

IT- und Geschäftskompetenz bündeln Digitale Technologien sind künftig Haupttreiber für geschäftliches Wachstum. IT-Verantwortliche sind darum gefordert, Innovation strategisch zu unterstützen. Mit Bordmitteln allein ist das oft kaum zu schaffen. Berater mit Business- und IT-Kompetenz können helfen. > Experten nennen sie die „Five Digital Forces“: Cloud, Mobile, Big Data, Social Media sowie Künstliche Intelligenz und Robotik. In Kombination können sie ganze Unternehmen und Branchen auf den Kopf stellen — man denke an Amazon. Innovationspotenzial steckt nahezu überall: in Geschäftsmodellen, Produkten und Dienstleistungen, in Kundensegmentierungen, Vertriebskanälen, Prozessen und Arbeitsumgebungen.

Erfolgsmodell: IT und Business strategisch vereinen.

IT als strategischer Schlüssel Die weltweit erfolgreichsten Unternehmen haben IT und Business bereits zusammenführt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Tata Consultancy Services (TCS). „Leader“, also besonders weit fortgeschrittene Unternehmen, verfolgen demnach eine ganzheitliche Strategie, die alle digitalen Initiativen bündelt. Sie wissen dadurch mehr über Kundenbedürfnisse (61 Prozent der Leader gegenüber 34 Prozent bei Nachzüglern), verfügen über bessere Bedarfsprognosen (33 Prozent vs. 18 Prozent) und passen ihre Angebote differenzierteren Zielgruppen an (30 Prozent vs. 17 Prozent). Wie können Dienstleister dabei helfen, dieses Potenzial auszuschöpfen?

Technologie und Business verschmelzen Für viele Unternehmen hat sich ein End-toEnd-Ansatz bewährt, der von strategischer Beratung über die Implementierung bis hin zum Software-Support reicht. Die Consultants verfügen über aktuelle Kenntnisse in den Anforderungen einzelner Branchen, den Markttrends und den Wechselwirkungen zwischen IT und Business. Aus Beratungssicht sollte jedes Transformationsprojekt vier Bereiche abdecken.

1. Business Consulting: Die Beratungspartner unterstützen das Unternehmen zunächst dabei, die geschäftlichen Potenziale innovativer Technologien strategisch herauszuarbeiten.

2. Technology Consulting: Dann gilt es, eine Transformationsagenda für die technischen Aspekte zu definieren. Das Projektteam ermittelt die passenden IT-Architekturen und -Lösungen.

3. Change Management: Die „disruptiven“ Auswirkungen von Innovationsprojekten können die Unternehmensstruktur nachhaltig verändern. Effektives Veränderungsmanagement ist darum ein Muss.

4. Program Management: Digitale Transformationen setzen sich aus vielen miteinander

verknüpften Teilprojekten zusammen. Für nahtlose Abläufe und agile Projektabwicklung braucht es bestens abgestimmte Planung, Leitung und Controlling.

Der Weg zum digitalen Unternehmen Im Zuge des digitalen Fortschritts haben sich die Innovationszyklen enorm verkürzt. Zugleich beschleunigt der Wettbewerb: Jedes zweite Unternehmen, das im Jahr 2000 in der Fortune 500 gelistet war, ist heute daraus verschwunden. Die Effekte der „Five Digital Forces“ könnten sogar noch einschneidender sein. Mit einem Partner, der Technologie- und Beratungskompetenz vereint, gewinnen Unternehmen die nötige Agilität, um diese Herausforderung zu meistern. <

ÜBER TATA CONSULTANCY SERVICES (TCS)  > Tata  Consultancy  Services  ist  ein  weltweiter  Anbieter  von  IT   und  Outsourcing   Services,  Beratungs-  und   Geschäftslösungen, die global agierenden Unternehmen schnellen, nachhaltigen Nutzen eröffnen. Das einzigartige Global Network Delivery Model TM von TCS beinhaltet ein beratungsorientiertes, integriertes ITPortfolio und IT gestützte Services. < WEITERE INFORMATIONEN FINDEN SIE UNTER: www.tcs.com/de

Kontakt zum Autor: Dr. Kay Müller-Jones, Head of Consulting Practice, Tata Consultancy Services | E-Mail: germany.marketing@tcs.com

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Mobiler Arbeitsalltag Unter dem Titel „Enterprise Mobility: vom Schlagwort zum Produktivitätswerkzeug?“ veranstaltete der IT-Dienstleister Seven Principles (7P) vergangenen November ­gemeinsam mit der Deutschen Medienakademie einen Workshop in Köln. > Auf dem Programm standen diverse Vorträge rund um das mobile Arbeiten, wobei weder aktuelle Trends noch konkrete Anwendungsszenarien zu kurz kamen. So warf man einen Blick auf die künftige Entwicklung des 5G-Netzes, dem Nachfolger des derzeit verfügbaren Long-Term-Evolution-Mobilfunkstandards (LTE, 4G). Das neue Netz soll noch schneller und leistungsfähiger sein. Demzufolge sei es dank geringer Latenzzeiten bei gleichzeitig hoher Übertragungsqualität insbesondere für das „Internet der Dinge“ sowie Industrie-4.0-Lösungen bestens geeignet. Als einen weiteren Trend machten die Anwesenden flexible Arbeitszeitmodelle wie auch Arbeitsplätze aus. Der klassische Alltag an einem Büroschreibtisch mit einer Arbeitszeit von 9 bis 17 Uhr hat laut den Referenten zunehmend ausgedient. Vielmehr dominieren die „Mobile Worker“, die mittels entsprechender Endge-

räte von unterwegs aus auf geschäftliche E-Mails, Termine und Firmenapplikationen zugreifen können. Hier ermögliche der Standard „Web Realtime Communication (WebRTC)“ mittlerweile Videokonferenzen in hoher Qualität auch über das Smartphone. Doch die mobile Zukunft verspricht nicht nur Vorteile, sondern auch potentielle Gefahren, wie so mancher Vortrag aufzeigte. Als Knackpunkte wurden z.B. mobile Sicherheit, Lizenzmodelle für Cloud-Services oder die Einhaltung des Datenschutzes aufgeführt. So betonte Andreas Grove vom Security-Spezialisten Mediatest Digital, dass insbesondere mobile Endgeräte und darauf laufende Apps für Hacker als attraktive Ziele auserkoren werden. Von daher sollten IT-Verantwortliche großes Augenmerk auf eine zentrale Verwaltung der Geräte, am besten mittels Mobile Device Management, achten. Hinsichtlich dem App-Download

Die Metronom Eisenbahngesellschaft

hat ihr Zugpersonal zu Servicezwecken mit iPads ausgestattet.

In einem Media Markt

kam kürzlich erstmals eine Google-Glass-Anwendung am Point of Sale (POS) zum Einsatz.

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könne sich laut Grove für Unternehmen die Erstellung einer Blackund Whitelist lohnen. Ebenfalls von Vorteil seien hinterlegte Regeln für den Download kritischer Apps. In diesem Fall könnte das Gerät entweder automatisch komplett zurückgesetzt werden oder der Nutzer erhält die Aufforderung, unsichere Apps zu löschen.

Mit dem iPad auf dem Gleis … Wie erwähnt wurden im Laufe der Veranstaltung auch mehrere Praxisbeispiele aufgezeigt. So berichtete Stefan Kühle, Business Development Manager bei 7P, über den Einsatz einer mobilen App beim Zugpersonal der Privatbahn Metronom Eisenbahngesellschaft mbH. Ein Ziel des Projekts war die Verbesserung des Services, weshalb man sämtliche Mitarbeiter mit Smartphones ausgestattet hat. Über die Devices können sie nun bei jedem Halt des Zuges aktuelle Statusinfos über die Bahnhöfe durchgeben – etwa ob die Aufzugsanlage oder der Fahrkartenautomat auf dem Gleis defekt sind. Desweiteren ist die App auch für Endkunden nutzbar, so dass sich Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkungen wie Rollstuhlfahrer oder ältere Menschen kurzfristig online anmelden können, um Hilfe beim Einstieg zu erhalten. Auch wies Stefan Kühle auf eine erfolgreich umgesetztes Projekt bei Vorwerk


unternehmen < aktuelles

hin. Die vorrangig auf den Direktvertrieb spezialisierte Firmengruppe hat seine Mitarbeiter mit iPads ausgestattet. Dank der Devices können sie nun vor Ort beim Kunden Informationen über das eigene Portfolio per Vertriebs-App abrufen und im Gespräch gleichzeitig auch alle relevanten (Kunden-)Daten aufnehmen. Ein weiteres Plus ist laut Kühle das in diesem Zusammenhang von 7P entwickelte mobile Gateway, welches einen direkten Zugriff auf das im Unternehmen eingesetzte SharepointPortal ermöglicht. Nicht zuletzt berichtete Alissia Iljaitsch, Executive Director EMEA bei der Vector-

form GmbH, vom Einsatz einer eigens entwickelten Google-GlassAnwendung am Point of Sale: Im Rahmen einer Digital@CampusVeranstaltung für Media-SaturnMitarbeiter in Ingolstadt kam in einem neueröffneten Media Markt erstmals eine Google-Glass-App zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen virtuellen Rundgang, um Zukunftsszenarien zu testen und den Mitarbeitern neue Anwendungsmöglichkeiten zu demonstrieren. In diesem Fall setzt der Kunde die Brille auf und wird über verschiedene Touch Points durch den Markt geleitet. Laut Iljaitsch hat das Beispiel den Teilnehmern

einen Vorgeschmack darauf gegeben, welche Möglichkeiten die künftige Anwendung von Smart Glasses bieten und welche Chancen darin liegen. Über dieses Beispiel hinaus erprobe Vectorform laut Alissia Iljaitsch derzeit weitere Einsatzszenarien von sogenannten Wearables, wobei auch zunehmend die für kommendes Jahr angekündigte Apple Watch in den Fokus rückt. Klassische Anwendungsbereiche sieht Iljaitsch dafür vor allem im Gesundheitswesen, in der Fitness- und Sportbranche sowie für Angebote rund um Entertainment und Lifestyle. < IS

Druckerflotte zentral verwaltet > Bereits seit einigen Jahren ist der Output-Anbieter abgeschlossen und verwaltet worden. Es stellte sich auKyocera auf dem Gartner-Symposium in Barcelona ßerdem heraus, dass 80 Prozent der Multifunktionsgepräsent, um seine Managed Document Services einem räte des Unternehmens nur mit bis zu 20 Prozent ihrer internationalen Fachpublikum näherzubringen. Dabei maximalen Kapazität ausgelastet waren. Das bedeutet, hilft es ungemein, wenn der Druckerverantwortliche dass sehr viel Geld umsonst ausgegeben wurde. eines weltweiten Industriekonzerns über seine ErfahNach der Analyse strukturierte Kyocera die Flotte rungen mit diesen Services berichtet. So bestärkt Juan des Stahlkonzerns um. Sie umfasst nun weniger MoMiguel Gil vom Stahlproduzenten Acelor Mittal die delle, die alle ähnliche Oberflächen besitzen und mit Verantwortlichen des japanischen IT-Anbieters in ih- einem Treiber auskommen. Das gesamte DMS wurde rer Strategie, die Anwender mit Service- und Bera- zentralisiert, was die Kosten senken und die Effizienz tungsleistungen rund um den Dokumenten- und Work- erhöhen soll. SLAs wurden für jeden Standort festgeflowprozess überzeugen zu können, denn Hardware legt. Zudem wurden globale Druckrichtlinien erarbeiallein entscheidet nicht mehr über tet, die Farbverbrauch sowie Papierden Projekterfolg. Bei Acelor Mittal müll reduzieren sollen. bestand die Schwierigkeit darin, Ferner wurde ein Flottenmanagedass es aufgrund der heterogenen ment-Tool installiert, durch das UpDruckerlandschaft kein zentrales dates, Toner- und Support-Warnun Einsparungen dank festgelegter DruckÜberwachungs- oder Rechnungsgen zentral verwaltet werden könund Farbdruckregeln sowie verschlankter Druckerflotte stellungssystem gab, mit dem die nen. Darüber hinaus stellt das Tool Mehr Transparenz durch zentrale Kontrolle und zugleich die Senkung Verbrauchsdaten bereit, anhand ­Be­stellung, technische Tätigkeiten der Kosten für den Dokumentenderer die zentralen Rechnungen für und Rechnungsstellung Output möglich gewesen wären. den Stahlriesen erstellt werden. Die Genauere Messung der Gerätedaten inkluDie meisten Flottenverträge waren Rechnungen sind so detailliert, dass sive standortübergreifender Vergleiche in den einzelnen Ländergesellschafdie Kosten intern zugeordnet wer Zentrales Helpdesk ten und Niederlassungen vor Ort den können. < Standortabhängige Service-Level-­ Vereinbarungen gewährleisten gp mit unterschiedlichen Lieferanten

Outputmanagement bei Acelor Mittal

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