IT-DIRECTOR 6/2012

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EIN SERVERSYSTEM, DAS NEUE WEGE BESCHREITET Wir haben den Markt durch Innovationen grundlegend verändert. Über 11.000 zufriedene Kunden sprechen eine deutliche Sprache: 80 % 90 % 40 % 30 %

verbesserte Produktivität von Administratoren reduzierte Bereitstellungszeit verbesserte Anwendungsleistung gesenkte Infrastrukturkosten

Als zentrale Komponente des Cisco Unified Computing System™ sorgen unsere Server für effiziente und produktivere Betriebsabläufe. Das Cisco UCS besticht durch Integration, Automatisierung, Performance und Skalier­ barkeit. Mit Cisco als Partner lassen sich so die Visionen von morgen bereits heute in die Realität umsetzen. Weitere Informationen erhalten Sie unter cisco.de/servers. Das Cisco UCS verfügt über einen integrierten Intel® Xeon®­ Prozessor der neuesten Generation.

© 2012 Cisco Systems, Inc. Alle Rechte vorbehalten. Alle Produkte von Drittanbietern sind Marken der entsprechenden Unternehmen. Intel, das Intel Logo, Xeon, und Xeon Inside sind Marken der Intel Corporation in den USA und anderen Ländern.


vorwort Juni < 2012

Ein Fass ohne Boden? Private Endgeräte und soziale Medien vermischen sich zunehmend mit der Unternehmens-IT. > Im Zuge einer Konsumerisierung der IT nutzen immer mehr Mitarbeiter ihre privaten Endgeräte auch für geschäftliche Zwecke. Darüber hinaus greifen sie von ihrem Arbeitsplatz aus zunehmend eher auf Enduser zugeschnittene Software wie Dropbox, Facebook, Xing & Co. zu. Bei solchen Szenarien sind vor allem die Sicherheitsverantwortlichen gefordert, mögliche Einfallstore in das eigene Netz für Angreifer fest zu schließen.

von Ina Schlücker,

Business Intelligence made

FAST & EASY 9 x Bestnote im BI-Survey10

Neben den technologischen Aspekten müssen insbesondere bei dem Trend „Bring your own Device“ (BYOD) zudem viele organisatorische Fragen geklärt werden. Etwa, wie die für den Arbeitgeber genutzten privaten Endgeräte steuerlich absetzbar sind. Oder wie sich der Support zum einen für die Endgeräte und zum anderen für die darauf genutzten Applikationen gestaltet.

in den Kategorien* Business Achievement Real Time Analysis Cost of Implementation Communication Between Users Innovation Overall Quality and Support Mobile Use Project Length InHouse Implementation

Redakteurin IT-DIRECTOR

Nicht zuletzt geht der Trend nicht spurlos an den Betriebsräten der Unternehmen vorbei. In der Regel erstellt man spezielle Betriebsvereinbarungen. Diese legen fest, wann die Mitarbeiter erreichbar sein müssen und wann nicht. Hier reichen die Möglichkeiten von einer flexiblen Vertrauensarbeitszeit bis hin zu klaren Vorgaben, zum Beispiel: Kein E-Mail-Versand mehr nach 20 Uhr und am Wochenende. Diese und andere Auswirkungen der Consumerization of IT beleuchten wir ab Seite 14 näher. < Viel Spaß beim Lesen!

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www.jedox.com/de/barc.html * Segmente Datenbanken und CPM


INHALt 2012 > Juni

Big Data für neue Sichtweisen: Die meisten Unternehmen schöpfen das Potential von Big Data noch nicht aus.

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AKTuELLES > unTERnEHMEn

7 Think big! Schon seit Jahren hat IBM sein Informationsmanagementportfolio immer weiter aufgerüstet. Damit positioniert sich der Anbieter jetzt auch für Big Data.

8 Allumfassende Infrastruktur HP arbeitet an einer einheitlichen IT-Architektur und verknüpft dafür Hardware, Software sowie Dienstleistungen.

10 SAP setzt auf IT-Trends Statt auf große Softwarepakete konzentriert sich die neue CloudGeschäftseinheit von SAP auf lose gekoppelte Einzelapplikationen.

12 Big Data für neue Sichtweisen Die meisten Unternehmen schöpfen das Potential von Big Data noch nicht aus, lautet das Ergebnis einer aktuellen IDC-Studie.

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Neue Einfallstore: Mitarbeiter wollen im Büro zunehmend die Technik nutzen, die sie von zuhause kennen.

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22 TiTELTHEMA > COnSuMERiZATiOn OF iT

14 Neue Einfallstore Mitarbeiter wollen im Büro zunehmend die Technik nutzen, die sie von zuhause kennen. Die Konsumerisierung der IT stellt aber große Herausforderungen an die Sicherheit. Denn nicht alles, was möglich ist, sollte auch erlaubt werden.

19 Mobile Schutzmaßnahmen Vier neue Symantec-Lösungen sollen CIOs, IT-Verantwortlichen und App-Entwicklern dabei helfen, mobile Geräte und die darauf gespeicherten Apps und Dokumente zu schützen.

Interview mit Thomas Schröder, Geschäftsführer Großkunden und Partner bei der Microsoft Deutschland GmbH, über die Chancen und Risiken der Consumerization of IT

20 Sicherheit geht vor Consumerization der IT ist kein leeres Schlagwort. Auch bei der Flughafen München GmbH ist sie bereits Realität.

30 Nur eine Modeerscheinung? Die Intensität, mit der BYOD derzeit von der IT-Szene aufgegriffen wird, ist bemerkenswert. Dabei lautet der Tenor häufig: „Innovativ und attraktiv, aber anspruchsvoll in der Realisierung.“


Juni < 2012

Fehlerquellen auf der Spur: Softwarefehler können mitunter fatale

Die Unterschrift ist erst der Anfang: Mit Vertragsabschluss ist

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Folgen nach sich ziehen. Doch wie lassen sie sich vermeiden?

ORGAniSATiOn > SOFTWARE-EnTWiCKLunG

32 Fehlerquellen auf der Spur Softwarefehler können mitunter fatale Folgen nach sich ziehen. Doch wie lassen sie sich vermeiden?

38 Saubere Sache

die Outsourcing-Vorbereitungsphase noch nicht erledigt.

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„Backsourcing bedeutet immer eine Herausforderung“

Interview mit Dr. Carsten Bittner, Director Sales & Account Management bei Arvato Systems, über mögliche Stolpersteine in OutsourcingProjekten

Interview mit Stephan Göppert, Vice President Germany bei Genpact, u.a. über die Möglichkeiten einer Source-to-pay-Lösung

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Worauf Unternehmen bei der Wahl ihres Cloud-Providers achten sollten

Ein sogenanntes Clean Code Development kann die Nachhaltigkeit von Software fördern.

52 Wer ist der Richtige?

STRATEGiE > PROZESSMAnAGEMEnT

40 Agil zum Ziel Software treibt die Mehrzahl der Geräte an, mit denen wir täglich umgehen.

STRATEGiE > OuTSOuRCinG

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Baukasten anstatt Standardlösungen

Software für Versorger und Industrie www.psi.de IT Director Inselanzeige 55x40 mm.indd 1

42 Die Unterschrift ist erst der Anfang

Mit dem Vertragsabschluss ist die Vorbereitungsphase für ein Outsourcing noch lange nicht erledigt.

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Mit wenig Aufwand viel erreichen?

Interview mit Evangelos Kopanakis, Geschäftsführer der best-practice innovations GmbH

26.01.2012 13:34:06

48 Die Datenflut schwappt über

Kommentar von Diethelm Siebuhr, Geschäftsführer Central Europe bei Easynet Global Services, über die steigende Datenflut und wie man ihr begegnet

STAnDARDS 3 Vorwort: Ein Fass ohne Boden? 37 Buchtipps zum Thema Software-Entwicklung 56 Veranstaltungen: Termine 58 Letzte Seite: Vorschau und Impressum

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Avira ernennt CTO > Oliver Auerbach hat die Position des Chief Technology Officer (CTO) beim IT-Sicherheitsexperten Avira übernommen. In dieser Funktion ist er für Produktentwicklung und Qualitätssicherung verantwortlich. Zu seinen Zielen zählt die Erforschung neuer Sicherheitstechnologien.

Oliver Auerbach ist neuer CTO bei Avira.

„Oliver Auerbach hat in den letzten 15 Jahren tiefen Einblick in alle operativen Bereiche von Avira gewonnen und kennt unser Geschäft wie seine Westentasche“, so Tjark Auerbach, Gründer und CEO von Avira. „Zudem bringt er den Blick der Social-Media-Generation unserer Anwender mit. Als CTO wird er gewährleisten, dass wir bei uns die Bedürfnisse unserer Kunden erkennen und Sicherheit immer wieder neu erfinden können.“ Auerbach startete ­seine Karriere bei Avira 1997 mit einer Ausbildung im Virenlabor, später verantwortete er den Aufbau eines neuen Virenlabors in Bukarest. Zuletzt war er als Vice President für das Marketing verantwortlich. < Im Internet: www.avira.com

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Neuer Deutschland-Chef Der IT-Dienstleister Comparex und der im Februar 2012 übernommene Service-Anbieter Datalog wachsen weiter zusammen. > Achim Herber, CEO der Datalog, verantwortet seit Kurzem nun das gemeinsame Deutschlandgeschäft. Damit tritt Herber die Nachfolge von Walter Denk an, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat, um eine neue Herausforderung in der TKBranche anzutreten. Der laut Anbieter überraschende, aber reibungslose Personalwechsel soll von einem gelebten Integrationsprozess zeugen, den beide Firmen seit der Übernahme gestalten und der Ende des Jahres abgeschlossen sein wird. „Ich freue mich, dass wir mit Achim Herber einen Top-Manager gewonnen haben, der unser Geschäft versteht und über ausgezeichnete Kontakte verfügt“, betont Dr. Klaus Elsbacher, CEO der Comparex Group. Und weiter: „Unser Wachstumsziel lautet, den Umsatz in den nächsten drei Jahren auf zwei Milliarden Euro zu

verdoppeln. Das erreichen wir nur, wenn wir unsere Position in bestehenden Kundensegmenten festigen und weiter ausbauen“, führt Els­ bacher aus. Achim Herber sammelte nach dem Studienabschluss als Diplom-Kaufmann in diversen IT-Unternehmen in Deutschland und den USA Branchenkenntnisse, trat 1999 in die Datalog ein und verantwortet als Vorstandvorsitzender das Geschäft des in München ansässigen IT-Beratungshauses. < Im Internet: www.comparex.de

Achim Herber, neuer Deutschland-Chef bei Comparex

Kyocera beteiligt sich an Aki > Die Kyocera Document Solutions Deutschland GmbH gibt ihre Beteiligung an dem Experten für softwarebasiertes Druck­ management Aki GmbH bekannt. Der japanische Anbieter will damit seine Kompetenz im Beratungsund Lösungsgeschäft weiter ausbauen. Die Akquisition sei ein weiterer Baustein in der strategischen Ausrichtung zum Anbieter von Dokumenten-Management-Lösungen im Rahmen der weltweiten

Umfirmierung zur Kyocera ­Document Solutions Inc. Aki soll mit seinem unabhängigen Geschäftsmodell eine sinnvolle Ergänzung zum dem von Kyocera darstellen. Die Produkte des Anbieters stehen zukünftig allen ­Kyocera-Vertriebspartnern zur Verfügung. So erhalten Kunden zugeschnittene Lösungen, die ihre Unternehmensprozesse effizienter gestalten sollen. < Im Internet: www.kyocera.de


unternehmen < aktuelles

Think big!

Neuer Vice President für Quantum

Schon seit Jahren hat IBM sein Informations-­ managementportfolio immer weiter aufgerüstet. Damit positioniert sich der IT-Anbieter jetzt auch für einen neuen Trend: Big Data. > Dass die Datenvolumen wachsen – jeden Tag kommen rund 2,5 Trillionen Bytes hinzu –, ist nicht die einzige Herausforderung in der näheren Zukunft. Auch Geschwindigkeit und Vielfalt sind Themen, die Big Blue unter dem Akronym VVV – Volume, Velocity, Variety – zusammenfasst. Dazu tragen auch Technologien wie RFID oder der zunehmende Einsatz von Sensoren bei, beispielsweise in Fahrzeugen. „Es geht darum, auch Datenströme, die nur kurz zur Verfügung stehen, also Data in Motion, als Informationen in die Prozesse zu bekommen“, sagte Bodo Körber, Director of Informations Management auf dem IBM-Forum Ende April in Berlin. Als wichtigen Treiber von Big Data machte Körber die sozialen Medien aus, rund 80 Prozent der Daten seien unstrukturiert. Auch sie sollen künftig in die eigenen analytischen Prozesse der Unternehmen einbezogen werden. Data Ware­

Bodo Körber, Director of Informations ­Management bei IBM

houses müssten diese Vielfalt abbilden, um die entsprechenden Daten verarbeiten zu können. Der Anbieter setzt bei seiner BigData-Plattform auf das OpenSource-Framework Apache Hadoop, wichtige Bestandteile sind Infosphere Big Insights und Netezza. Die Software wird als CloudLösung angeboten. Der Ansatz dabei ist, bestehende Daten-Management-Technologien für strukturierte Daten zusammenzuführen mit komplementären, neuen Ansätzen der Datenexploration. Die Daten sollen dazu nicht erneut umgeschaufelt, sondern an Ort und Stelle analysiert werden. Pünktlich zur Veranstaltung verkündete das IBM-Management die Übernahme des Pittsburgher Unternehmens Vivisimo. Dessen Software für Informationszugriff und Discovery soll ermöglichen, unternehmensweit über mehrere Systeme hinweg auf große Datenmengen zuzugreifen und diese zu analysieren. „Die kollektive Intelligenz im gesamten Unternehmen anheben“ nennt Vivisimo das. Und wer braucht eigentlich Big-Data-Technologien? „Ich empfehle, das eigene Geschäftsmodell mal auf den Prüfstand zu stellen und herauszufinden, wo sich das Thema nutzen lässt“, riet Professor Peter Chamoni von der Uni Duisburg-Esssen und fügte ironisch hinzu: „Je eher, desto besser, dann kann man auch die meisten Fehler selbst machen.“ <

> Ab sofort bekleidet Xavier Guerin die Position des Vice President EMEA Sales bei Quantum. Guerin blickt auf eine über 20-jährige Karriere in führenden Technologieunternehmen und multinationalen Teams zurück. Zuletzt fungierte er als Area Director für Südeuropa, Benelux und den Mittleren Osten bei Isilon. In seiner jetzigen Rolle berichtet er direkt an Ted Stinson, Senior Vice President Worldwide Sales, und ist für die Sales- und Field-Aktivitäten von Quantum im gesamten EMEARaum verantwortlich.

Xavier Guerin, Vice P­ resident EMEA ­Sales bei Quantum

„Quantum besitzt ein starkes Portfolio, das sich den Datenspeicherbedürfnissen der Kunden rund um physikalische, virtuelle, Cloud- und Big-Data-Umgebungen widmet“, sagt Guerin, und weiter: „Ich freue mich über die Möglichkeit, mit dem Vertriebsteam und Channel-Partnern in ganz Europa sowie im Mittleren Osten und Afrika zusammenzuarbeiten.“ < Im Internet: www.quantum.com/de

Daniela Hoffmann

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Allumfassende Infrastruktur HP arbeitet an einer einheitlichen IT-Architektur und verknüpft dafür Hardware, ­ oftware sowie Dienstleistungen. Auf der Anwenderkonferenz Discover präsentierte S man zudem Technologien, mit denen sich die Datensicherung- und -wiederherstellung beschleunigen lassen. > „Infrastruktur ist unsere Basis“, sagte Meg Whitman zu Beginn ihrer Keynote, mit der sie die Discover 2012 in Las Vegas eröffnete. „Wir sind stolz darauf, im Infrastrukturgeschäft zu sein“, so die HP-Vorstandsvorsitzende weiter. Den Vorstoß ins Softwaresegment – von ihrem Vorgänger Leo Apotheker initiiert – hat Whitman deutlich gebremst. Software spielt wieder eine eher untergeordnete Rolle bei HP. Vielmehr geht es darum, durch eine Konvergenz der hauseigenen Hardund Softwareprodukte sowie der Dienstleistungsangebote den Anwenderunternehmen eine einheitliche ITArchitektur aus einer Hand anbieten zu können. Das dazugehörige Konzept heißt Converged Infrastructure. „Wir müssen mehr sein als nur die Summe unserer Teile“, formulierte es Whitman.

Im Juni lud HP zur Anwenderkonferenz Discover 2012 nach Las Vegas. Diese einheitliche Architektur soll den gesamten ITRessourcen einer Firma als Basis dienen – unabhängig davon, ob diese klassisch im eigenen Rechenzentrum betrieben werden, in einer Private Cloud oder in einer öffentlichen Datenwolke liegen. So brachte HP vor ein paar Monaten die Lösung Cloudsystem auf den Markt, die als eine einheitliche Plattform für Private-, Publicund Hybrid-Cloud-Umgebungen dient. Auf der Konfe-

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renz zeigte HP Erweiterungen dieser Plattform. Dazu zählen u.a. Bursting-Möglichkeiten. Bei Bedarf können Unternehmen zusätzliche IT-Ressourcen aus dem Cloud-Portfolio anderer Anbieter beziehen. Im Fall von Cloudsystem sind dies Amazon Web Services sowie Savvis. Backup- und Recovery-Prozesse beschleunigt HP zudem mit einer Technologie, die der IT-Konzern durch die Übernahme von Autonomy hinzugewonnen hat. Die Daten-Management-Software Idol wurde mit den Backup- und Recovery-Systemen von HP integriert. Das Besondere an Idol: Die Software erkennt die Bedeutung von unstrukturierten Informationen und kann diese entsprechend klassifizieren. „Das ermöglicht uns Datensicherung und -wiederherstellung auf semantischer Basis“, erklärt David Scott, Vice President bei HP. Daten lassen sich kontextbezogen speichern und wiederfinden. So werden nur die wirklich relevanten Informationen gesichert. So versucht HP, die innovative Technologie von Autonomy mit den eigenen Produkten zu kombinieren und deren Leistungsfähigkeit dadurch zu steigern. Und nach Meinung von Experton-Analyst Andreas Zilch hat HP einige Softwareperlen im Portfolio. Trotzdem hält er die Abkehr vom Softwaregeschäft für richtig: „Wir sind grundsätzlich skeptisch, ob in der heutigen Zeit der Ausbau des Softwarebereichs für einen An­ bieter strategisch sinnvoll ist.“ Je weiter sich der ­G esamtmarkt in Richtung Cloud und Software as a Service entwickle, umso mehr gerieten etablierte Software-Anbieter unter Druck. „Vielleicht kein guter ­Zeitpunkt für HP, um in diesen Markt einzusteigen“, glaubt Zilch. Insgesamt vermisst er jedoch eine klare Strategie und eine Vision beim US-Konzern. „Wo zum Beispiel IBM für Smarter Planet und T-Systems für Core Beliefs steht, fehlt bei HP ein ganzheitlicher ­A nsatz, der das komplette Produkt- und Serviceportfolio umfasst.“ Auch in Las Vegas war noch keine ­Vision zu erkennen. < Markus Strehlitz


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Telekom ist Testsieger im Test „Deutsche Mobilfunknetze“ 08/2011 mit der Gesamtnote „Gut“.

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Laut Stiftung Warentest 08/2011

Heft 12/2011

Laut connect Magazin 12/2011

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aktuelles aktuelles > unternehmen

SAP setzt auf IT-Trends SAP hat einen Strategiewechsel vollzogen: Statt auf große Softwarepakete kon­zentriert sich die neue Cloud-Geschäftseinheit auf lose gekoppelte Einzelapplikationen, wie die weltweite Anwenderkonferenz Sapphire im Mai in Orlando zeigte. > „Absolut innovativ und frisch.“ Mit diesen Worten beschrieb Berater und Geschäftssoftware-Experte Wolfgang Martin den deutschen IT-Anbieter SAP bereits nach der europäischen Anwenderkonferenz Sapphire im vergangenen Jahr. SAP habe sich neu erfunden, so Martin. Diesen Weg setzen die Walldorfer Softwerker nun fort, wie auf ihrer weltweiten Kundenveranstaltung in Orlando zu sehen war. Die drei großen Trends, die derzeit das IT-Business bestimmen, geht auch SAP konsequent an: Cloud Computing, Big Data und Mobility. Im Cloud-Geschäft habe SAP die Chance, sich zu etablieren, meint Martin. Die Lösungen seien gereift. „Mit der Akquisition von Successfactors hat man zudem viel Cloud-Know-how eingekauft.“ Die Bedeutung von Successfactors bestätigt auch eine organisatorische Maßnahme. Gründer und CEO Lars Dalgaard steht jetzt an der Spitze einer neuen Geschäftseinheit, in der alle Cloud-Technologien von SAP zusammengefasst sind. In Orlando war es ihm vorbehalten, einen radika-

len Strategiewechsel zu verkünden. Im Cloud-Bereich wird sich SAP künftig auf Einzellösungen konzentrieren – auf Applikationen, die nur noch lose miteinander verknüpft sind. Das ist eine klare Abkehr von den großen Softwarepaketen, für welche die Walldorfer sonst bekannt sind. Dalgaard bringt die Neuausrichtung mit einem Satz auf den Punkt: „Das ist eine Anti-SuiteStory.“ Er habe viele Diamanten in SAPs Softwareportfolio entdeckt, berichtet Dalgaard. Und aus den vielen verschiedenen Technologien sollen nun eigenständige Cloud-Applikationen entwickelt werden. Die neue Geschäftseinheit unter Dalgaards Führung konzentriert sich auf vier Lösungsbereiche: Mitarbeiter, Finanzen, Kunden und Lieferanten. So ist nun zum Beispiel SAPs Lösung zur Verwaltung von Gehaltsabrechnungen auch aus der Datenwolke verfügbar. Sie wird dabei mit dem HR-System Employee Central von Successfactors integriert. Die cloud-basierte Lösung Financials On-Demand unterstützt Unternehmen dabei, ihre Finanzprozesse sowie Auftragsabwicklungs- und Bezahlvorgänge zu steuern. Im Bereich Kunden bietet Sales On-Demand Funktionen zur Vertriebssteuerung sowie für Marketing und Social Selling. Eine weitere neue Lösung ist Sourcing On-Demand für die strategische Beschaffung sowie das Lieferanten- und Vertragsmanagement.

Strategie und Roadmap stimmen Neben der Cloud sind große Datenmengen – also Big Data – ein Thema, das die IT-Branche derzeit besonders umtreibt. SAP setzt dabei auf seine In-Memory-Datenbank Hana. Anwenderbeispiele zeigen, dass sich die Datenanalyse auf Basis von Hana extrem beschleuni-

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unternehmen < aktuelles

gen lässt – in Einzelfällen um den Faktor 100.000. Sukzessive sollen alle SAP-Technologien in die Lage versetzt werden, auf der Datenbank zu laufen. Auf der Sapphire stellte man nun neue Applikationen auf Basis von Hana vor. Dazu zählen etwa Lösungen für Planung, Analyse und Kundenbeziehungsmanagement. Die Datenmanagementlösungen „Data Services“ und „Information Steward“ bieten Funktionen, um auch unstrukturierte Informationen zu analysieren – also Dokumente oder E-Mails. Und diese Systeme sollen bald auch auf Hana laufen. Zudem werden sich mit Hilfe der In-Memory-Technik künftig nicht nur analytische, sondern auch transaktionale Daten verarbeiten lassen. „In Richtung Transaktionsorientierung zu gehen, ist mehr als folgerichtig“, sagt Experte Martin. Generell stimmten bei Hana die Strategie und die Roadmap. Davon ist Bill McDermott offenbar auch

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Bill McDermott, Co-CEO bei SAP: „Wir sind zurzeit der am schnellsten wachsende Datenbankanbieter der Welt.“

Successfactors-Gründer und CEO Lars Dalgaard steht jetzt an der Spitze einer neuen Geschäftseinheit, in der alle Cloud-Technologien von SAP zusammengefasst sind.

Wer das „Traumziel SAP-Outsourcing“ erreichen möchte, sollte dieses Büchlein im Gepäck haben. Auf 92 Seiten vermittelt das Buch aktuelles Grundwissen, räumt mit Vorurteilen auf und schildert aus der Sicht von mehr als 20 Jahren Erfahrung, wie auch Ihr Unternehmen die Etappen-Ziele: „Kosten reduzieren“ und „Freiräume gewinnen“ erreicht. Stimmungsvolle Bilder, knackige Kapitelüberschriften, viele Infokästen und allgemeinverständliche Formulierungen machen aus dem vermeintlich trockenen Thema eine kurzweilige Lektüre. Bestellen Sie Ihr persönliches Exemplar!

überzeugt. „Wir sind zurzeit der am schnellsten wachsende Datenbankanbieter der Welt“, erklärt SAPs Co-CEO. „Und ich halte es für realistisch, dass wir bis 2015 die Nummer zwei im Datenbankmarkt sein werden.“ Ähnlich erfolgreich wollen die Walldorfer auch im Geschäft mit mobilen Lösungen sein. Seit geraumer Zeit geht der Software-Anbieter dieses Thema verstärkt an – u.a. durch die Übernahme von Sybase und die Eröffnung eines eigenen Appstores. Zu den bereits vorhandenen SAP-Apps sind nun noch weitere hinzugekommen. Dazu zählen Anwendungen für den Personalbereich, den Vertrieb und Mobile Commerce. So können zum Beispiel Geschäftsreisende mit der App „Travel Expense Report“ ihre Reisekosten mit dem Mobilgerät erfassen. Belege lassen sich etwa per Smartphone fotografieren und ins Backend-System schicken. Daneben präsentierte man mobile Mini-Anwendungen für bestimmte Branchen wie das Gesundheitswesen, Versicherungen und den Handel. Eine Reihe bereits existierender Apps – zum Beispiel im Bereich Vertrieb – sind nicht mehr nur für iPhones und iPads verfügbar, sondern können auch auf AndroidGeräten genutzt werden. <

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Markus Strehlitz

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aktuelles aktuelles > unternehmen

Big Data für neue Sichtweisen Die meisten Unternehmen schöpfen das Potential von Big Data noch nicht aus, so lautet das Ergebnis einer aktuellen IDC-Studie. Insbesondere durch die Kombination aus Cloud Computing und Big Data bieten sich jedoch flexible Möglichkeiten und neue Sichtweisen an. > Obwohl Analysten wie Gartner Big Data längst als Datensätze aus unterschiedlichen Quellen mit anderen Megatrend ausgemacht haben, ist der rapide steigende kombiniert, können neue öffentliche Services generiert Wert von Daten als strategische Ressource für das und damit wichtige Innovationen umgesetzt werden. Kerngeschäft weitgehend unerkannt. So sehen laut Performancedaten in Echtzeit erlauben UnternehIDC-Studie bisher nur 15 Prozent der befragten Füh- men kontrollierte Experimente, um ihre Bedürfnisse rungskräfte in Deutschland Big Data Analytics als vor- zu identifizieren und damit die Leistung zu steigern. wiegend vom Business getriebenes Thema an, 40 Pro- Wenn etwa ein Pharmahersteller seine Forschungsdazent hingegen als reines Spezialgebiet der IT. Doch ist ten aggregiert, kann er mit Simulationen und vorauszu erwarten, dass der Zugang zu Daten und deren schauenden Modellierungen von neuen Wirkstoffen Analyse künftig mehr Einfluss auf den Wert eines Un- und Medikamenten herausfinden, wie er seine Resternehmens haben als seine Marke. Im Big-Data-Kon- sourcen am wirksamsten einsetzen kann. Damit lassen text existiert eine Reihe von Mögsich Kosten sparen und die Forlichkeiten, die die Struktur und das schungs- und Entwicklungspipeline Management von Unternehmen erheblich verkürzen. Ein weiteres grundlegend verbessern können. Beispiel: Mit dem Sammeln und Der zeitnahe Zugang aller StakeAuswerten von Big Data kann der holder zu relevanten InformatioEinzelhandel seine Waren und schafft Transparenz nen kann in Unternehmen hohes Dienstleistungen genau auf feinkör ermöglicht neue Sichtweisen Innovationspotential freisetzen nige Bevölkerungs- und Kunden analysiert Kundenbedürfnisse ­ und damit zu großer Kostenersparsegmente zuschneiden. Cross Selund schafft höhere Kundenzu­ nis und Wertschöpfung führen. ling, standortbezogenes Marketing, friedenheit Derzeit entdecken z.B. viele BehörIn-Store-Verhaltensanalysen, Mik bedient sich Algorithmen den in Deutschland den „Open rosegmentierung von Kunden und ermöglicht Innovationen Data“-Gedanken und machen mehr eine verbesserte Kundenerfahrung verbessert die Produktivität und mehr Datenbanken der Öffentüber möglichst alle Marketing- und reduziert Netzwerkausfälle lichkeit zugänglich. Werden diese Vertriebskanäle hinweg helfen senkt IT-Kosten Händlern, ihren Umsatz pro Kauf steigert Effizienz vorgang zu steigern. Quelle: IDC-Whitepaper: „Big Data Analytics in Deutschland 2012”, Januar 2012 Laufen Analysen komplexer Daten als vollautomatische Prozesse, lassen sich die Fehlerrisiken minimieren und Entscheidungen verbessern. So haben produzierende Unternehmen mit Big Data erstmals die Möglichkeit, auch nach dem Verkauf Kontakt zu ihren z.B. vernetzten, mit Sensoren ausgestatteten Waren zu halten. Damit kann der Vertrieb mit aktuellen Nutzerdaten optimiert werden. Kommt es im Fertigungsprozess zu Störungen, lassen sich Fehlerquellen zeitnah identifizieren, Supportmöglichkeiten ausloten und frühzeitig Korrekturen einleiten. Darüber hinaus

Die Vorteile von Big Data:

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unternehmen < aktuelles

macht es Big Data Unternehmen möglich, Servicepakete zur präventiven Wartung zu schnüren. Welche bestehenden Geschäftsmodelle von Big Data aufgebrochen werden, lässt sich nicht genau vorhersehen. Ein mögliches Szenario ist, dass etablierte Branchenführer, die an überkommenen Geschäftsmodellen und alten Infrastrukturen festhalten, von Konkurrenten überholt werden, die Kundendaten aus Sensoren und Social Media schnell verarbeiten und auf diese reagieren können.

Zwei Ansätze für Big Data Mit Hana (High-Performance Analytic Appliance) hat SAP eine Lösung entwickelt, mit der Unternehmen die vier genannten Ansätze für Big Data durchgängig erschließen können. Die Lösung basiert auf der In-Memory-Technologie, die es erlaubt, Millionen von Datensätzen im Hauptspeicher in Echtzeit zu analysieren. Über diese Datenbanktechnologie hinaus gibt es die Möglichkeit, die Datenmengen weltweit verteilt zu halten und getrennt sowie parallel zu verarbeiten. Dazu bietet es sich an, Big Data mit einem weiteren Megatrend zu kombinieren: Cloud Computing. Denn um die riesigen Datenmengen an verschiedenen Orten zu speichern und zu verarbeiten, bedarf es verteilter Rechenleistung, die flexibel und dynamisch zur Verfügung gestellt wird. Mit NoSQL-Datenbanken und globalen Infrastructure-as-a-Service-Lösungen (IaaS) gibt es eine Reihe guter Möglichkeiten, Big Data auf Basis von Cloud Computing mit vertretbarem Zeit- und Geldaufwand zu betreiben. Bei vielen Daten handelt es sich um

geschäftskritische und sensible Informationen, die hohe Anforderungen an die Sicherheit und IT-Governance stellen. Daher sollten Unternehmen gerade beim Thema Big Data Private-Cloud-Ansätze verfolgen, die im eigenen Haus oder gemeinsam mit einem CloudAnbieter umgesetzt werden. Dabei wird der Zugang zu den Netzen durch Sicherheitsmechanismen auf einen abgeschlossenen Nutzerkreis beschränkt. „Für Unternehmen bieten wir mit unserem dynamischen Portfolio die Möglichkeit, Big Data auf einer Private Cloud zu betreiben“, erläutert Ulrich Meister, Mitglied der Geschäftsführung von T-Systems und Leiter Systems Integration. „Rechenleistung, Speicherkapazitäten und Bandbreite können nach Bedarf abgerufen werden.“ Die Nutzer sparen dadurch Eigeninvestitionen in neue IT-Systeme und können kurzfristig über die notwendigen Ressourcen für Big Data verfügen. Dabei ist es eine Herausforderung, Big Data in die Cloud zu überführen. Dazu müssen laut ForresterAnalyst Holger Kisker vier Säulen der Information Governance – Datenqualität, -sicherheit, -standardisierung und -lebenszyklus – neu überdacht werden. Hier spricht vieles für eine End-to-end-Strategie in der Cloud. Denn je mehr Integrationspunkte eine CloudLösung mit anderen Anwendungen hat, desto mehr Sicherheitsangriffspunkte gibt es. Allerdings brauchen Unternehmen bei der Umsetzung dieser Strategie kompetente Unterstützung. Denn es ist keineswegs einfach, ganze Geschäftsprozesse und Big Data in die Cloud zu überführen. < Danielle SchooF

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