IT-MITTELSTAND 1/13

Page 1



vo r wo r t

www.ams-erp.com HANNOVER

5 – 9 MÄRZ 2013

Besuchen Sie uns: Halle 5, Stand E25

Sondermaschinenbau. Anlagenbau. Einzelfer-

Teilen hoch im Kurs

tigung. ams Kunden gehören zu den Besten.

Innovativ. Flexibel. Kundenorientiert. Wie ams.erp Lösungen. Vom Angebot bis zur Auslieferung. Konstruktionsbegleitend inkl. Controlling und Service. In über 500 Projekten mit mehr als

C

ar-Sharing, File-Sharing, Line-Sharing ... überall auf der Welt werden heutzutage Ressourcen untereinander geteilt – sei es das Auto, irgendwelche Musiktitel und Dateien via Tauschbörsen im Internet oder sogar die Telefonleitung. Aber auch der Austausch von Know-how und Erfahrungsberichten beispielsweise über Wikis und Bewertungsportale steht hoch im Kurs. Nicht zu vergessen ist das Teilen von Bildern und Informationen auf Social-Networks wie Facebook, Twitter & Co. Das sogenannte „Sharen“ scheint also ein gesamtwirtschaftliches und -gesellschaftliches Phänomen zu sein. So ist es kaum verwunderlich, dass die Cebit in diesem Jahr das Motto „Shareconomy“ in den Fokus rückt. Dahinter verbirgt sich wohl eine Wortneuschöpfung aus dem Begriff „Share Economy“, der seinerzeit vom Wirtschaftswissenschaftler und Harvard-Ökonom Martin Weitzman geprägt wurde.

19.000 Anwendern. Wir freuen uns auf Sie.

Lea Sommerhäuser,

Redakteurin IT-MITTELSTAND

Die Deutsche Messe versteht unter ihrem „Shareconomy“ wiederum das Teilen und gemeinsame Nutzen von Wissen, Ressourcen und Erfahrungen als neue Formen der Zusammenarbeit. Doch ob sich dieser Begriff in der Branche durchsetzen und auch noch nach der Cebit Bestand haben wird, bleibt abzuwarten. Immerhin greifen erste Unternehmen den Neologismus bereits auf, zumal dieser scheinbar sämtliche Technologien miteinschließt. Ein Shareconomy-Ansatz sind etwa Cloud-Computing-Technologien, die eine zentrale Verwaltung und das Teilen von Daten über die Unternehmensgrenze hinaus ermöglichen. Wir greifen dieses Thema in dieser Ausgabe ab Seite 26 auf und haben auch einige mittelständische Anwender gefunden, die bereits auf die Wolke vertrauen und somit auf den Sharing-Zug aufspringen.

ams

Viel Spaß beim Lesen,

Die ERP-Lösung

Prozesse verstehen. Transparenz gestalten.

Lea Sommerhäuser P.S.: Auch in diesem Jahr ist IT-MITTELSTAND wieder vom

I T - M itt e l s ta n d · A u s g a b e 1 - 2  | 2 0 1 3

www.efp.de

5. bis 9. März auf der Cebit in Hannover (Halle 5, Stand F 36) vertreten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Markt

SEITE

Trends 6

Datenschutz mit Luft nach oben

26

In Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München untersuchte TÜV Süd, inwieweit sich Mittelständler mit dem Thema Datenschutz beschäftigen. 8 Zettelwirtschaft adé

Die Verwaltung von Betriebsmitteln geschieht im Mittelstand meist papierbasiert. Doch es gibt auch IT-gestützte Varianten. Eine erläutert Michael Wack, Geschäftsführer von Identpro, im Gespräch. organisation

cloud computing

Sicherheit 10 Im Visier der Angreifer

Cyber-Attacken gestalten sich immer perfider und ihre Anzahl nimmt stetig zu. Hierzulande bedrohen vor allem fünf versteckte Sicherheitsrisiken die IT-Systeme mittelständischer Unternehmen.

Anwender im Portrait 12 Easy Rider lässt grüSSen

hinter der wolke lauern die Kosten  Cloud Computing kann viel Nutzen bringen – doch nicht bei jeder Anwendung. Mittelständler sollten prüfen, ob sie mit dem herkömmlichen IT-Modell nicht besser fahren und sich interne Systeme mit denen aus der Wolke überhaupt vertragen. Denn nicht überall, wo Cloud draufsteht, ist auch Cloud drin.

Mithilfe eines speziell auf die Modebranche angepassten ERP-Pakets verbesserte der Motorradbekleidungsproduzent Held Biker Fashion seine Arbeitsabläufe.

Strategie 14 Software als Kerngeschäft

Im Interview erläutert Achim Herber, General Manager bei Comparex Deutschland, wie man sich nach der Übernahme des IT-Service-Anbieters Datalog nun stärker im Mittelstand positionieren will.

SEITE

20

Betriebssysteme 18 Migration auf Windows 8

Nur noch ein Betriebssystem für sämtliche Endgeräte im Unternehmen – dafür steht Windows 8. Die Migration auf das neue Betriebssystem sollten Wechselwillige jedoch gut planen und auf Lösungen setzen, die den Umstieg so weit wie möglich automatisieren.

organisation

Titelinterview

SEITE

16

Mit neuem Schub expandieren Im Gespräch mit Peter Walpurgis (re.), CEO der Cayago AG, und Projektleiter Pascal Wizenti

Personality Kürzere Kommunikations-

Standards

wege

Nachgefragt bei Axel Wessendorf, Geschäfts­ führer des Freiburger Softwareherstellers United Planet 4

3 51 78 82 82

Vorwort: Teilen hoch im Kurs Buchtipps zum Thema Business Process Management Veranstaltungen Vorschau auf Heft 3/2013 Impressum I T - M itte l sta n d · A u s g a b e 1 - 2  | 2 0 1 3


Januar/februar 2012 SEITE

SEITE

42

54

software

software

geschäftsprozesse

business Intelligence

Das richtige BPM-Rezept

Durchblick im Datendunkel

Klassische BPM-Tools und -Strategien sind für Mittelständler oft überdimensioniert, ein Return on Invest schwer abzusehen und der Aufwand einfach zu hoch. Doch auch eine schlanke Form des Geschäftsprozessmanagements kann reichen, um Verbesserungen in den Abläufen zu erzielen.

Die Beschleunigung von BI-Lösungen durch neue, hardwareseitige Technologien wie In-Memory verspricht den Anwendern Geschwindigkeitsvorteile und zusätzliche Einsatzmöglichkeiten, z.B. beim Umgang mit großen Datenmengen oder bei der vorausschauenden Planung.

Organisation Cloud Computing 32 In Festlaune

Für die Vogelsänger Event GmbH sind zwei Dinge wichtig: ein perfekter Kundenservice und ein nachhaltiges Geschäftsmodell. Eine Schlüsselrolle spielt dabei das Projektmanagement. 36 Mehr Zeit für das wesentliche

Interview mit Dennis Müller, Projektmanager bei dem Logistikspezialisten KD Project Consulting, über die Einführung einer ERP-Cloud-Lösung

50 Barrieren abbauen

Ein Kommentar von Florian Bochtler, Experte für Prozessmanagement bei der IT- und Unter­ nehmensberatung DV-Ratio, über die Vorteile eines integrierten Prozessmanagements speziell für mittelständische Unternehmen. 52 Geschickt experimentieren

Die chemische Industrie zeichnet sich durch einen hohen Automationsgrad, aufwendige Verfahrenstechniken sowie eine große Anzahl von Produkten aus. Ineffiziente Prozesse können in diesem Umfeld für so manchen Mittelständler existenzbedrohend sein.

38 Kinoträume aus der Wolke

Kinos und Museen nutzen die Software der Firma „Ticket. International“. Damit buchen sie Reservierungen oder verwalten Kundendaten. Die Serverkapazitäten kommen aus der Cloud.

... Werner Leibrandt, Leiter Markt- und Wett­ bewerbsstrategie bei Microsoft Deutschland, und Matthias Blatz, Geschäftsführer der Heidelberg IT Management GmbH

Software Business Intelligence Wer flexibel agieren und nicht ständig ums Überleben bangen will, muss seine Liquidität ­steuern. Die notwendigen Fakten stecken in den operativen Daten – passende Methoden und Werkzeuge generieren daraus automatisiert Informationen für ein solides Liquiditäts­ management.

Software 48 „BPM muss nicht komplex sein“

Interview mit Herbert Kindermann, CEO der Metasonic AG, über den Stellenwert des Geschäftsprozessmanagements für den Mittelstand I T - M itte l sta n d · A u s g a b e 1 - 2  | 2 0 1 3

68 Seriöse Siegel?

Helfen Gütesiegel Online-Shop-Betreibern wirklich weiter oder sind sie lediglich eine Beruhigungs­ pille für Verbraucher? Wir sprachen darüber mit Stefan Tischler vom Gütesiegelanbieter Geprüfterwebshop.de.

Praxis IT-Projekte Die mittelständische Trilux GmbH & Co. KG aus Arnsberg optimiert ihre Bestände sowie die eigene Lieferbereitschaft mithilfe von zwei speziellen Softwaremodulen für das Controlling und das Forecasting. 74 Umbau für die Zukunft

Um der zunehmenden Komplexität ihres Rechen­zentrums entgegenzuwirken, entschied sich die in Lindlar ansässige „Schmidt + Clemens-Gruppe“ für eine grundliegende Modernisierung. 76 Auch intern ausreichend

64 Was Firmen wollen

Geschäftsprozesse

Onlineshops

72 Ins rechte Licht gerückt

62 Immer flüssig bleiben 40 Drei Fragen an...

E-Commerce

Der Onlineservice Kompany erstellt branchen­ übergreifende Firmenreports, die als Grundlage für strategische Geschäftsentscheidungen, beispielsweise über zukünftige Partner, Zulieferer oder für die Akquise, dienen sollen.

versorgt

Da sein bisher eingesetztes VirtualisierungsManagement-Tool nicht mehr den Anforderungen entsprach, suchte der Münchener Energieversorger Energie Südbayern GmbH eine neue, zuverlässige und vor allem skalierbare Lösung.

5


M arkt | tre nds

Datenschutz

CRM für den Mittelstand

mit Luft nach oben

In einer aktuellen Kurzstudie will Prozeus aufzeigen, wie kleine und mittlere Unternehmen Customer-Relationship-Management-Systeme (CRM) zur Verbesserung ihrer ­Kundenbeziehungen verwenden können. Da der Erfolg eines Unternehmens oftmals von der Zufriedenheit seiner Kunden abhängt, überrascht es, dass kleine und mittlere Unternehmen die Prozesse rund um ihre Kunden häufig nicht systematisch oder strategisch angehen. So arbeiten viele Firmen immer noch mit einer Mischung aus Excel, Outlook oder gar Notizzetteln. Ohne Kundendaten zentral zu verwalten oder aufzubereiten, können wichtige Informationen verloren gehen. Aber: Eine gute Beziehung zu Kunden mit individuellen Wünschen aufzubauen und zu pflegen, kostet Zeit und Energie. Das ist gerade für Mittelständler nur schwer zu leisten. Hier können CRM-Systeme Hilfestellung geben. Die neue Studie gibt Betrieben einen Leitfaden an die Hand, wie sie solche Systeme für ihre Zwecke nutzen können und worauf sie bei der Einführung achten sollten. Zwei Mittelständler, die bereits CRM-Systeme eingeführt haben, und ein IT-Dienstleister berichten in Interviews über ihre Erfahrungen aus der Praxis. Darüber hinaus beschreibt die Studie die Vorteile von CRM, die Schritte der Umsetzung und die potentiellen Kosten, die entstehen können.  www.prozeus.de

Kurzmeldungen Personen

6

In Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München hat der TÜV Süd die Studie „Datenschutz 2012“ durchgeführt. Dabei wurden mittelständische Unternehmen zu ihrer Einstellung zum Schutz personenbezogener Daten, zu ihrem Informationsstand und zur tatsächlichen Umsetzung befragt.

„Der Schutz personenbezogener Daten Im Bereich „Kunden und Datenschutz“ ist ein so wichtiges Thema, dass es nicht gibt es laut Studie weiterhin Potential für nebenbei erledigt werden kann, sondern Verbesserungen. Bei knapp einem Viertel ein gutes Datenschutzmanagement erforder Unternehmen werden Kunden noch dert“, erklärt Rainer Seidlitz, Leiter ITimmer nicht über die mögliche Verwen- Security bei der TÜV Süd Management dung ihrer Daten informiert, was gegen Service GmbH. Dadurch verändere sich geltendes Recht verstößt. Der größte Hand- auch die Rolle des Datenschutzbeauftragten. Die schriftliche Bestellung lungsbedarf ergibt sich gemäß der Studie im Bereich „Partner einer für diese Rolle geeigneten Datenschutz ist und Datenschutz“. Eine regel- kein Nebenjob Person erfüllt zwar die entspremäßige Überprüfung von Partchende gesetzliche Vorschrift, nern, die mit personenbezogenen Daten aber noch längst nicht alle Anforderungen des Unternehmens in Berührung kommen für den wirksamen Schutz personenbezowie etwa externe Servicecenter, wird in fast gener Daten. Um ein gutes Schutzniveau 60 Prozent der Fälle nicht vorgenommen. zu gewährleisten, sollte der DatenschutzMangelhafter Datenschutz des Partners beauftragte daher die Rolle eines Auditors kann jedoch leicht auf das eigene Unter- und Datenschutzmanagers übernehmen.  nehmen zurückfallen. www.tuev-sued.de

Über welche Kanäle rekrutieren Sie Fachkräfte für Ihre IT-Abteilung? Stellenanzeigen in Printmedien 44,6 % Allgemeine Stellenbörsen (z.B. Monster, Stepstone) 19,6 % Spezielle IT-Jobportale 10,3 % Bundesagentur für Arbeit 25,0 % Eigene Webseite/Social-Media-Kanäle 37,3 % Zusammenarbeit mit Hochschulen 8,3 % Eigene Ausbildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen 25,0 % Persönliche Kontakte 35,3 %

Vertrauen

Sonstige 13,2 %

in Printanzeigen

Keine Angabe/Weiß nicht 21,1 % Basis: 200 deutsche Unternehmen und Organisationen mit 10-999 MA. Gewichtete Datenauswertung | Mehrfachnennungen möglich Quelle: Techconsult für IT-MITTELSTAND

Sage stärkt Mittelstandsgeschäft

Oracle-Manager für Plex Systems

;; Die britische Sage Group hat einen neuen, gesamteuropäischen Geschäftsbereich für ihr Mittelstandsgeschäft ­gegründet. Geschäftsführer des neuen Bereichs ist ­Christophe Letellier.

;; Plex Systems, Anbieter cloud-basierter ERPLösungen für Fertigungsunternehmen, ernennt Jason Blessing zum n ­ euen CEO.

I T - M i t t e l s ta n d · A u s g a b e 1 - 2  | 2 0 1 3


Druckerupdates: eine Sache von Minuten, keine Wochenendschicht. Der MFP. Neu definiert von HP. Unsere Ausgangsbasis war die bekannte Zuverlässigkeit von HP LaserJets. Ergänzt haben wir ein preisgekröntes, zeitsparendes Tool für das Management Ihrer Druckerflotte. HP Web Jetadmin gibt Ihnen die nötige Flexibilität und Kontrolle, um mehr Drucker mit deutlich weniger Aufwand zu verwalten und zu sichern1. Lernen Sie die neuen HP LaserJet Multifunktionsdrucker kennen: hp.com/de/mfp. Oder rufen Sie uns an: 069-9999 154922.

Make it matter.

1 HP Web Jetadmin wurde von Buyer’s Laboratory Inc. mit der Höchstbewertung von 5 Sternen ausgezeichnet. Besuchen Sie www.hp.com/go/wja, um den BLI-Bewertungsbericht für April 2011 anzusehen. HP Web Jetadmin ist kostenlos und steht unter www.hp.com/go/webjetadmin zum Download bereit. Abgebildetes Modell: HP LaserJet Enterprise 500 color flow MFP M575c, inklusive zusätzlicher 500 Blatt Papierzuführung (CF084A) und Printer Cabinet (CF085A). © 2012 Hewlett-Packard Company, L.P. 2 Die Kosten für den Anruf hängen vom jeweiligen Vertrag mit Ihrem Telefonanbieter ab. Bitte erkundigen Sie sich bezüglich der Gebühren für den Anruf einer Festnetznummer direkt bei Ihrem Telefonanbieter.


markt | tre nds

Aktuelle DMSMarktübersicht  Moderne DokumentenManagement-Systeme (DMS) helfen den IT-Verantwortlichen, mit der Flut von Informationen im Unternehmen zurechtzukommen. Die Auswahl an unterschiedlichen Systemen ist jedoch riesig. Die DMS-Marktübersicht von Bitkom Research und Zöller & Partner soll helfen, eine passende Lösung zu finden. Auf über 1.200 Seiten in gedruckter oder elek­ tronischer Form werden 62 Dokumenten-ManagementSysteme detailliert vorgestellt. Aktuelle DMS-Lösungen unterscheiden sich in Funktionsumfang und Größe teilweise deutlich voneinander. Viele neue Lösungen gehen über die Standardfunktionen weit hinaus, wie die Marktanalyse zeigt: Die elektronische Akte, E-Mail-Archivierung, Webclients, mobile Clients sowie Teamfunktionen (Collaboration) gehören zusätzlich zu den klassischen Archivund DMS-Funktionen bei einer zunehmenden Menge von Produkten mittlerweile zum Standard. Auch bei den Anbietern gibt es große Unterschiede: Eine wachsende Anzahl von kleinen und mittleren Softwarehäusern konkurriert auf dem Markt mit internationalen DMSHerstellern. An dieser Stelle will die DMS-Marktübersicht alle wesent­lichen Informationen zusammenführen.

Zettelwirtschaft adé Die Verwaltung von Betriebsmitteln im Mittelstand geschieht meist papierbasiert. Doch es gibt auch IT-gestützte Varianten. Eine erläutert Michael Wack, Geschäftsführer von Identpro, im Gespräch. ITM: Herr Wack, wie verwalten mittelständische Unternehmen heutzutage ihre Betriebsmittel? Michael Wack: Wenn überhaupt erfassen die Firmen ihre Werkzeuge, Maschinen oder Computer meistens in Papierformularen oder Excel-Tabellen. In manchen Handwerksbetrieben gibt es auch Ausgabestellen für bestimmte Werkzeuge. Dort tragen sich die Mitarbeiter in Listen ein, wenn sie sich etwas ausleihen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass diese manuellen Systeme oft nur unregelmäßig gepflegt werden. Folglich gehört die Suche nach Betriebsmitteln in vielen Unternehmen zum Alltag. Das kostet Zeit und führt im schlimmsten Fall zur Unterbrechung laufender Produktionsprozesse. ITM: Was bringt eine IT-gestützte Betriebsmittelverwaltung? Wack: Wer den Überblick über seine Betriebsmittel hat, vermeidet lästiges Suchen und sorgt für störungsfreie Prozesse. Außerdem lässt sich in einem Betriebsmittelverwaltungssystem zu jedem Betriebsmittel eine

Die Marktübersicht kann unter folgendem Link bestellt werden: www.bitkom-research.de/ marktberichte

Kurzmeldungen Produkte

8

„Eine webbasierte Anwendung kann Unternehmen helfen, ihre Betriebsmittel im Blick zu behalten“,… … argumentiert Michael Wack, Geschäftsführer von Identpro.

Historie anlegen. Die Verantwortlichen erfahren so auf Knopfdruck, welche Reparaturen, Wartungsarbeiten oder Prüftermine anstehen oder bereits abgeschlossen wurden. Das schafft zusätzlich Planungs- und Revisionssicherheit. ITM: Dennoch scheuen offenbar viele Mittelständler die Investition in eine entsprechende Software. Wack: Deshalb bieten wir eine Datenbankanwendung in der Cloud an. Statt selbst eine Lösung zu installieren und zu betreiben, buchen und nutzen Unternehmen ihre Betriebsmittelverwaltung im Internet. Das System lässt sich beliebig skalieren, bezahlt wird pro Betriebsmittel und Monat. ITM: Gepflegt werden muss das System aber trotzdem. Wie sorgen Unternehmen bei ihren Mitarbeitern für die notwendige Disziplin? Wack: Indem sie die Datenerfassung so einfach wie möglich machen. Wir kombinieren die Cloud-Anwendung zu diesem Zweck mit Auto-ID-Techniken: Unternehmen bekleben ihre Betriebsmittel dazu mit Barcodes, RFID- oder NFC-Etiketten. Die hinterlegten Daten lassen sich mit entsprechenden Lesegeräten erfassen und werden automatisch an die Datenbankanwendung in der Cloud übermittelt. Da sich viele Smartphones heute schon als Barcode- oder zum Teil sogar als NFC-Reader nutzen lassen, müssen die Unternehmen dazu auch nicht mehr unbedingt in spezielle Lesegeräte investieren.  Silke Kilz

Internet erobert die Produktionsbetriebe

Zahlungsprozesse vereinfachen

;; Zur Steuerung von Unternehmensprozessen durch Information und Kommunikation hat die Fasihi GmbH eine neue webbasierte Software entwickelt, die in Produktionsbetrieben zum Einsatz kommt.

;; Mit „One-Page-Checkout“ präsentiert Docdata Payments ein neues Abrechnungsmodul, mit dem Webshops in der Lage sein sollen, ihre Conversion Rate zu optimieren.

I T - M i t t e l s ta n d · A u s g a b e 1 - 2  | 2 0 1 3


N SIE UNS

BESUCHE

FEEDBACK PINGPONG? DA SPIEL ICH NICHT MIT.

VOM

z 5.– 9. mCeÄBr IT AUF DER 26! halle 4.c

Mit box heißt es jetzt machen statt mailen. Sie arbeiten einfach gemeinsam mit anderen online an ein und demselben Dokument. Über den Rechner, übers Tablet und sogar übers Smartphone. Mehr dazu auf www.businessmarketplace.de/box

ERLEBEN, WAS VERBINDET.


markt | s ich er h ei t

Cyber-Attacken gestalten sich immer perfider und ihre Anzahl nimmt stetig zu. Hierzulande bedrohen vor allem fünf versteckte Sicherheitsrisiken die ITSysteme mittelständischer Unternehmen.

Im Visier der Angreifer O

bwohl heute in den Medien fast täglich vor IT-Sicherheitsrisiken gewarnt wird, gehen viele mittelständische Unternehmer immer noch davon aus, dass derartige Angriffe ohnehin nur „den Großen“ gelten. Die Realität sieht jedoch anders aus: Das Bedrohungsrisiko richtet sich nach dem Wert der jeweiligen Daten und nicht nach der Größe des Unternehmens.

technologien ausgeben. Dabei sollten Mittelständler ihr Augenmerk besonders auf fünf Sicherheitsfallen richten, die oftmals übersehen werden:

1. Unvorsichtige Mitarbeiter Ein nicht zu unterschätzender Schwachpunkt im täglichen Geschäftsbetrieb ist der Faktor Mensch. Egal ob ein Mitarbeiter nun Zugriff auf eigentlich geschützte Daten hat, Daten und Datenträger nicht ordnungsFür Mittelständler steht dabei – verglichen mit einem gemäß löscht bzw. entsorgt oder versehentlich eine Spam-Nachricht per E-Mail, Mobiltelefon oder FaceGroßunternehmen – viel mehr auf dem Spiel. Ein book öffnet: Die eigenen Beschäftigten sind oftmals einziges Sicherheitsproblem kann ausreichen, um die über Jahre aufgebaute Infrastruktur zu zerstören. Viele selbst Hauptverursacher von Sicherheitsproblemen. Mittelständler treffen hierfür bereits geeignete AbwehrAbsolut unerlässlich sind daher Richtlinien, die den maßnahmen. Nach Untersuchungen von IDC werden Umgang mit Daten sowie mit den im Unternehdiese Unternehmen bis zum Jahr 2015 nicht weniger mensnetz genutzten Tools und Geräten vorschreiben. als 5,6 Mrd. Dollar für entsprechende SicherheitsDiese Forderung ist umso wichtiger, je mehr Systeme und Technologien aus dem persönlichen Bereich im Arbeitsalltag verwendet werden. In Zukunft werden immer mehr Mitarbeiter Tablets und Smartphones auch im beruflichen Alltag nutzen, um Routine­aufgaben zu Aufgespürte Sicherheitslücken in Unternehmen weltweit vereinfachen. Das Unternehmen büßt damit jedoch 450   1998 Kontrolle über die Sicherheit seiner Daten ein. Richt1999 900  linien, Aufklärung zu Sicherheitsthemen und Festle2000 1.300  gung von Standards sind daher von großer Bedeutung. 2001 1.750 

Viel zu lückenhaft

2002

2.800 

2003

2.900 

2004

3.500 

2005

5.000 

2006

7.000 

2007

6.500 

2008

7.850 

2009

6.950 

2010

8.800 

2011

7.100 

2012

8.950  Quelle: IBM X-Force Research and Development | 1998 - 2012 (prognostiziert)

Kurzmeldungen Anwendungen

10

2. Soziale Netzwerke Soziale Netzwerke sind insbesondere als Plattformen für das Marketing und Kommunikation geeignet. Allerdings können die hier veröffentlichten Informationen sehr direkte Auswirkungen auf den Geschäftsbetrieb des Unternehmens haben. Genauso wie die Mitarbeiter das Unternehmen im persönlichen Umfeld öffentlich repräsentieren, geschieht dies auch in sozialen Netzwerken. Dabei entstehen Risiken – nicht nur bezüglich der Markendarstellung. Das Engagement von Mitarbeitern in sozialen Netzwerken kann das Unterneh-

Voller Durchblick

Nebenstellen zu- und abbuchen

;; Den Relaunch des Webshops „Alp-jagd.at“ hat die Agentur Online Design Werbung & Medien im Auftrag des Jagdausrüsters aus dem oberösterreichischen Altheim abgeschlossen.

;; Die Falkensteiner Michaeler Tourism Group setzt im neuen Hotel Schladming die cloud-basierte Nfon-Telefonanlage ein – so lassen sich Nebenstellen in den verschiedenen Zimmern je nach Auslastung monatlich zu- und abbuchen.

I T - M i t t e l s ta n d · A u s g a b e 1 - 2  | 2 0 1 3


s i c h e r h e i t | m ar kt

men auch anfällig für IT-Sicherheitsrisiken machen. Zum Beispiel können bei unzulässigen Zugriffen auf den Account Informationen verloren gehen oder unbedacht zu viele Informationen preisgegeben werden. Hier gibt es etliche Möglichkeiten, um solche Risiken zu minimieren – allen voran der Passwortschutz. Darüber hinaus ist die Formulierung entsprechender Leitlinien für jeden Mitarbeiter, der soziale Netzwerke nutzt, entscheidend. Die Verantwortlichen sollten innerhalb dieser Richtlinien vorgeben, welche Netzwerke genutzt werden dürfen. Zudem sollten sie ihre Mitarbeiter mit Hinweisen zum adäquaten Verhalten in sozialen Medien unterstützen.

4. Einsatz neuer Technologien Gerade kleinere Firmen müssen heute besonders schnell, intelligent und innovativ agieren, um sich im Wettbewerb behaupten zu können. Eine Möglichkeit dazu besteht in der schnellen Übernahme neuer Technologien. Dabei wird moderne Mobiltechnologie zu einem immer wichtigeren Teil des Geschäftslebens. Mobile Technologien bergen jedoch Risiken, über die sich jeder Nutzer im Klaren sein muss und die durch Schutzmaßnahmen abgesichert werden sollten. Unternehmen sollten nur dann einer Ablage von Daten auf mobilen Endgeräten zustimmen, wenn diese Geräte auf geeignete Art und Weise verwaltet und geschützt werden können. ­Mobile-Device-Management-Lösungen und Malware-Anwendungen bieten dafür leistungsfähige Tools. Sie helfen bei der Risikominimierung sowie der Löschung von Daten bei einem Verlust des Gerätes, oder beim Unternehmensaustritt eines Mitarbeiters. 5. Unbeabsichtigte Softwaredownloads

Viele mittelständische Unternehmen unterschätzen oftmals die Gefahren, die durch unbeabsichtigte Softwaredownloads verursacht werden. Schützen können sich die Verantwortlichen davor durch genauere Protokollierung der von den Mitarbeitern besuchten Seiten und angeklickten Links. Zudem gibt es eine Reihe von Technologien, die gegen derartige Angriffe schützen. Dazu gehören 3. Bedrohungen durch Web-Content-Filtering, Internet Protocol Webapplikationen Security (IPS), Malware-Sandboxing und Viele Mittelständler nutzen externe Pro- schließlich White­listing-Anwendungen wie vider zum Hosten von Webapplikationen. etwa von IBM Deutschland, die mit AusDabei wird oft angenommen, dass sich der nahme aller explizit angegebenen Applibetreffende Partner schon um das Thema kationen keinerlei Installation weiterer Applikationssicherheit kümmern wird – die Anwendungen zulassen. Der Schlüssel für Realität sieht jedoch oftmals mehr Datensicherheit liegt in der passenden Vorsorge. Hat ganz anders aus. Vor der Zusammenarbeit mit einem Provider Technologien man hier die richtigen Maßnahgilt es daher zu klären, welche bergen Risiken men ergriffen, kann man sich Sicherheitsmaßnahmen zum die aufwendige AuseinanderSchutz der Daten getroffen werden und wie setzung mit den Folgen eines Angriffs diese Sicherheit auch dann gewährleistet ersparen. Die Vorsorge beginnt mit der wird, wenn die Daten anderer Kunden in Bewertung der Bedrohungsumgebung der Mitleidenschaft gezogen werden sollten. aktuellen Unternehmenslandschaft sowie Darüber hinaus kann man auch Tools wie der Umsetzung geeigneter Verfahren zum einen Blackbox-Scanner einsetzen, um Schutz des wichtigsten Wirtschaftsgutes Schwachstellen innerhalb der Webanwen- des Unternehmens: den eigenen Daten.  dungen des Providers auszuschließen. Gerd Rademann

Kurzmeldungen Unternehmen

Sicher durch die Wolken ;; Dem Business-Software-Anbieter Weclapp wurde mit der erfolgreichen ISO-27001-­ Rezertifizierung die Informationssicherheit bestätigt.

I T - M i t t e l s ta n d · A u s g a b e 1 - 2  | 2 0 1 3

"Corporate Planner Finance – auch ein Teil von mir." Stephan Gandelheidt, Controller, BeNEX GmbH, Beteiligungsgesellschaft der Hamburger Hochbahn AG Kunde seit 2004

Corporate Planner Finance – Die Softwarelösung für Integrierte Finanzplanung. Corporate Planning hat gemeinsam mit Controllern mittelständischer Unternehmen eine einzigartige Software entwickelt, die operatives Controlling, Integrierte Finanzplanung und Konsolidierung vereint. Das Ergebnis: Praxiserprobt. Einfach. Überzeugend. www.cp-finance.de Besuchen Sie uns auf der CeBIT, Halle 6, Stand A32.


markt | anwender im p o r t r a i t

Motorrad-, Lederbekleidung oder Handschuhe – Held Biker Fashion bietet ein umfangreiches Sortiment für Asphaltcowboys.

12

I T - M i t t e l s ta n d · A u s g a b e 1 - 2  | 2 0 1 3


an we n d e r im po r tr ai t | m arkt

Easy Rider lässt grüSSen Mithilfe eines speziell auf die Modebranche angepassten ERP-Pakets verbesserte Held Biker Fashion, ein Hersteller von Motorradbekleidung, seine Arbeitsabläufe.

D

Persönliche Daten

Integration der Finanzbuchhaltung

Kurz und knapp …

Damit sämtliche Unternehmensprozesse reibungslos ablaufen, suchte der Mittelständler nach einem neuen ERP-System (Enterprise Resource Planning). Im Rahmen eines Auswahlverfahrens, bei dem sowohl namhafte Microsoft-Dynamics-Partner als auch Branchenspezialisten mit eigener ERP-Plattform teilnahmen, setzte sich die Stuttgarter W+P Solutions mit ihrem Branchenpaket Fashion-AX gegen den Wettbewerb durch. „Für uns war schnell klar, dass Dynamics AX 2012 die richtige Plattform ist und die ERP-Lösung Fashion-AX unsere Ansprüche an die Branchenfunktionalität Die Held GmbH erfüllt. Der von uns gewählte Dienstleister Branche: (Motorrad-) bietet zudem eine hohe Prozesskompetenz, Bekleidung und Zubehör womit wir die Qualität und Prozesseffizienz Hauptsitz: Burgberg-Erzflöße in unserem Unternehmen steigern könim Allgäu nen“, erklärt Markus Held, Mitinhaber und Gründung: 1946 Vertriebsleiter der Held GmbH. Gesamtmitarbeiterzahl: 100 Zahl der IT-Mitarbeiter: einer Mit dem neuen Branchenpaket ersetzte die Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr: 27 Mio. Euro Held GmbH ihre bisherige, recht unflexi www.held.de ble ERP-Lösung. Als weiterer Grund galt die a priori vorhandene Integration einer Finanzbuchhaltung. Mitentscheidend war auch, dass die neue Lösung die Möglichkeit einer Portalanbindung besitzt sowie eine flexible Gestaltung der Lagerverwaltungsprozesse ermöglicht. Außerdem besteht ein anpassungsfähiges Supportmodell, das kurzfristig nach den aktuellen Bedürfnissen des Kunden gestaltet werden kann.

In unserem Unternehmen spielt die IT … … in der Disposition, Waren- und Lagerwirtschaft sowie Finanzbuchhaltung die wichtigste Rolle.

ie mittelständische Held Biker Fashion beliefert rund 3.000 Fachhändler direkt in Deutschland, Österreich, Frankreich, England und Italien. Mit Hilfe von Generalimporteuren exportiert das Unternehmen in alle übrigen europäischen Länder sowie Asien, USA und Südamerika. 100 Mitarbeiter arbeiten in Produktion, Verwaltung und Vertrieb in Deutschland sowie über ein Joint-Venture-Abkommen weitere 300 Mitarbeiter in Ungarn. Jährlich legt der Experte für Motorradbekleidung einen 450 Seiten starken Fachhändlerkatalog in fünf Sprachen auf.

Name: Markus Held Alter: 31 Jahre Hobbys: Motorradfahren, Fußball, Saxophon Ausbildung und Werdegang: Diplom-Betriebswirt (FH) Derzeitige Position: Mitinhaber und Vertriebsleiter bei Held Biker Fashion

In unserer Branche muss ITseitig in der Regel am meisten in … … ein branchenspezifisches ERP-System investiert werden, das die Prozesse genau abbilden und mit dem man flexibel auf Veränderungen reagieren kann. Die notwendigen Mittel vorausgesetzt, würde ich sofort … … die Einführung eines integrierten Produkt-Daten-Management-Systems anstoßen. Von IT-Anbietern für den ­Mittelstand erwarte ich … … einen persönlichen Kontakt zu Mitarbeitern, die kompetent auf die Besonderheiten des Unternehmens eingehen und gemeinsam Lösungen umsetzen. Optimaler Support zeichnet sich dadurch aus, dass … … es kurze Reaktionszeiten gibt und Serviceverträge flexibel wählbar sind.

Dorit Kruse, IS

I T - M i t t e l s ta n d · A u s g a b e 1 - 2  | 2 0 1 3

13


markt | s tr at egi e

ITM: Herr Herber, was können mittelstän­dische Kunden künftig von Ihnen erwarten? Achim Herber: Software ist unser Kerngeschäft. Neben der Lizenz- und Beratungskompetenz im MicrosoftUmfeld erhalten die Kunden Zugang zu einem erweiterten Produkt- und Servicespektrum von mehr als 3.000 Herstellern. Zudem profitieren sie dank des weltweiten Software-Einkaufs von sehr günstigen Konditionen.

Desweiteren stellen auch unsere Services eine Bereicherung für Mittelstandskunden dar. So stehen ihnen nun in der Lizenz- und Comparex-Akademie umfangreiche Kursangebote zur Verfügung. Zudem gibt es gemäß unserer Erfahrung in mittelständischen Unternehmen in der Regel eine rückläufige Zahl an IT-Experten. Unser „Multivendor Helpdesk“ bietet mit flexiblen Abrufmodellen gerade diesen Kunden zertifizierten Support „rund um die Uhr“.

Software als Kerngeschäft

ITM: Was wird sich nach der Übernahme für die bisherigen Datalog-Kunden verändern? Herber: In der Vergangenheit konnten Datalog-Kunden nicht in aller Angebotsbreite und Versionstiefe der Softwareprodukte beraten werden. Nur Schwergewichte wie Comparex können zu verschiedenen Themen wie Cloud-Infrastruktur, Virtualisierung und Collaboration spezialisierte Fachteams ins Rennen schicken. So sind wir jetzt der Experte für alle Softwarefragen von Adobe bis Zenoss.

Im Interview erläutert Achim Herber, General Manager bei

Dank unserer Größe und Profitabilität können wir zudem in Entwicklungen investieren, von denen alle Kunden profitieren können. Ein Beispiel ist „Sam2Go“, ein Service, der im Gegensatz zu vielen anderen Angeboten am Markt dauerhafte Lizenzsicherheit gewährleistet. Kurzum: Bewährtes bleibt auch nach der Übernahme bestehen, wird angereichert um die Kernkompetenzen des jeweils neuen Partners und ergänzt um alle Vorteile, die die internationale Comparex-Gruppe vorhalten kann.

Comparex Deutschland, wie man sich nach der Übernahme des IT-ServiceAnbieters Datalog vor gut einem Jahr nun stärker im Mittelstand positionieren will.

Besuchen Sie uns: CeBIT in Hannover 05.–09. 03. 2013 Halle 11, Stand E06

eltefa in Stuttgart

Make

easy.

20.–22.03.2013 Halle 9, Stand A11

RiMatrix S: Das erste Rechenzentrum in Serie. Einfach anschließen und fertig.


s tr ate g i e | m arkt

ITM: Welche Soft- und Hardwarebereiche wollen Sie speziell für den Mittelstand ­künftig weiter ausbauen? Herber: Zuletzt haben wir u.a. unsere Position als Microsoft Large Account Reseller (LAR) weiter gefestigt und wir halten aktuell 2.350 Zertifizierungen von 55 Herstellern vor. Klares Ziel ist es, bei unseren Mittelstandskunden als der „Single-Source-Software-Lieferant“ gesetzt zu sein.

„Wir haben in verschiedenen Projekten die Erfahrung gemacht, dass die Private Cloud inzwischen längst im Mittelstand angekommen ist“, erklärt Achim Herber, General Manager bei Comparex Deutschland.

Hintergrund

Auch Hardware ist ein wichtiges Thema für uns, allerdings nicht im klassischen Handelsgeschäft. Wir fokussieren uns hier auf eine projektspezifische Beratung und Beschaffung, die ein hohes Know-how voraussetzt. Dies kommt besonders bei infrastrukturnahen Projekten im gehobenen Mittelstand zum Tragen, etwa bei der Implementierung zukunftsfester privater Cloud-Umgebungen. Hier arbeiten wir u. a. mit den Hardwareherstellern Cisco, EMC und Netapp.

modernisiert und konsolidiert werden, um eine zukunftsorientierte und leistungsfähige IT-Infrastruktur aufzubauen. Dafür vereinen wir neue Infrastruktur-, Virtualisierungs- und Managementtechnologien: Microsoft System Center 2012 mit SCCM + App-V, Hyper-V 3.0 sowie Citrix Xen Desktop 5.6.

ITM: Zu welchen Projekten werden Sie als Dienstleister hinzugezogen? Herber: Momentan führen wir Projekte im Software Asset Management, in der klassischen Virtualisierung, aber auch im Bereich der Collaboration durch. Ein Beispiel: Wir betreuen aktuell einen Kunden im Energieumfeld in Hessen bei der Umstellung seiner IT. In naher Zukunft kommen nicht mehr nur neue Fat-Clients zum Einsatz, sondern auch verschiedenste Endgeräte. Somit sinken die Kosten für die benötigten PC-Komponenten und Infrastruktursysteme, dafür kann in den Ausbau der zentralen Rechenzentren in Frankfurt am Main investiert werden. Denn diese sollen

ITM: Inwieweit spielen in den Projekten neue Technologien wie Cloud Computing und Big Data bereits eine Rolle? Herber: Das skizzierte Projekt besitzt eindeutig Bestandteile einer Private Cloud. Wir haben in diesem und anderen Projekten die Erfahrung gemacht, dass die Private Cloud inzwischen im Mittelstand angekommen ist. In Gesprächen mit unseren Kunden stellen wir jedoch immer wieder fest, dass das Vorurteil „exorbitant teuer“ mitschwingt. Wir entwickeln in unseren Projekten Lösungen, die auch für den Mittelstand erschwinglich sind. Als Trend deutet sich das Thema der Migration vertrauter Anwendungen in Browser-Apps an.

Im Februar 2012 übernahm der ITDienstleister Comparex die Datalog Software AG. Der 1974 in München gegründete IT-Service-Anbieter Datalog verfügt über ein komplementäres Portfolio sowie über eine starke Position im deutschen Mittelstandsmarkt. Als einer der europäischen Marktführer bietet Comparex eine Expertise im Softwaremarkt; zudem betreut der ITDienstleister weltweit etwa 15.000 Kunden, darunter insbesondere öffentliche Verwaltungen, Industriefirmen sowie mittelständische Unternehmen.

Im Gegensatz dazu ist Big Data im Mittelstand noch nicht präsent. Wir beschäftigen uns theoretisch damit, aber Kundenanfragen gibt es noch nicht. Wir verfolgen die Entwicklungen der großen Hersteller genau, jedoch gibt es noch kein Werkzeug, welches die Bedürfnisse des Mittelstandes abbildet. Die heute in mittelständischen Unternehmen anfallenden Datenmengen bekommen wir mit den vorhandenen Tools wie Sharepoint und Enterprise-SearchLösungen gut in den Griff.  IS


markt | pe rs o na l i t y

IT-MITTELSTAND befragt die Verantwortlichen der großen IT-Anbieter. In dieser Ausgabe:

Axel Wessendorf, Geschäftsführer von United Planet

Kürzere Kommunikationswege Unter Mittelstand verstehe ich … … 99 Prozent aller Unternehmen in Deutschland, von denen etwa 4.500 unsere Kunden sind. Gerade der deutsche Mittelstand ist eine äußerst interessante Zielgruppe: Nirgendwo sonst auf der Welt ist die Innovationskraft so hoch wie hier, fast jeder zweite mittelständische Weltmarktführer kommt aus Deutschland.

Der Mittelstand hebt sich von Großkonzernen dadurch ab, dass … … er flexibler auf Marktveränderungen reagieren und neue Entwicklungen schneller aufnehmen kann. Dadurch ist es ihm möglich, Trends schneller zu erkennen und Innovationen zügiger auf den Markt zu bringen als Großkonzerne.

Um als IT-Spezialist im Mittelstand Erfolg zu haben, bedarf es … … guter Ideen und innovativer Lösungen, die den Anwendern dabei helfen, ihre Prozesse zu optimieren und sie zu einem schnellen Return on Invest führen. Wichtig ist hierbei, dass die Software leicht

verständlich und einfach zu handhaben ist – und dass die Unternehmen sie sich auch leisten können.

Was die IT anbelangt, ist der Mittelstand … … zu Recht sehr wählerisch. Es wird nur Software eingesetzt, die wirtschaftlich ist und von der die Unternehmen auch tatsächlich profitieren.

Die durchschnittliche IT-Grundausstattung im Mittelstand besteht aus … … einem Office-Paket, einem Antivirenprogramm und einer ERP-Lösung. Auch Unternehmensportale gehören immer mehr zur Standardausstattung, um Informationen intern zu verteilen und Workflows zu managen.

Charakteristisch für IT-Investitions­entscheidungen im Mittelstand ist, dass ... … sie sehr gut durchdacht sein müssen, da die Ressourcen begrenzt sind.

Die typischen IT-Probleme des Mittelstandes … … entstehen häufig dadurch, dass die ITLandschaft in den Unternehmen sehr heterogen und teilweise zu komplex ist. Da die verschiedenen Lösungen oftmals nicht richtig miteinander harmonieren, entstehen Informations- und Datensilos und die Prozesse geraten ins Stocken.

Als Lösung für diese Probleme favorisiere ich … … unsere Lösung Intrexx Enterprise Portal. Sie lässt sich einfach über die vorhandenen Systeme „legen“ und bettet Daten aus diesen Systemen reibungslos in Prozessabläufe ein. Damit erhält das Unternehmen eine zentrale Plattform zur Steuerung der betrieblichen Prozesse und sorgt für eine systemübergreifende Datenkonsistenz. Bereits getätigte Investitionen werden gesichert, Ressourcen eingespart und die Komplexität wird reduziert.

Handlungsbedarf auf IT-Seite im Mittelstand sehe ich … … vor allem im Bereich der internen Kommunikation. Häufig sind die Kommunikationswege sehr lang und ineffizient, Informationen sind oft nur schwer auffindbar. Die Lösung für dieses Problem bieten moderne Social-Business-Plattformen: Sie beschleunigen den Informationsaustausch und fördern die Zusammenarbeit. So verringern sie den Bedarf an internen E-Mails und zeitraubenden Meetings.

Was Vertrieb und Marketing angeht, bevorzuge ich … … hohe Qualität und Professionalität. Wir sind in erster Linie objektive Berater unseres Kunden. Und wenn wir das gut machen, kauft der Kunde uns das Produkt auch ab. Auch ohne Vertriebsmitarbeiter. United Planet ist darüber hinaus eine moderne Marke, mit der sich ein Kunde gerne schmückt.  16

I T - M i t t e l s ta n d · A u s g a b e 1 - 2  | 2 0 1 3


pe r s o n al i ty | m arkt

Persönliche Daten Name: Axel Wessendorf Alter: 52 Jahre Familienstand: ledig Größtes Hobby: Fotografieren

Karriere Ausbildung: Steuerfachwirt Beruflicher Werdegang: langjährige Tätigkeit in der Steuerberatung, 1989 Gründung der Lexware GmbH in Freiburg, 1998 Gründung der United Planet GmbH Derzeitige Position: Geschäftsführer von United Planet

I T - M i t t e l s ta n d · A u s g a b e 1 - 2  | 2 0 1 3

17


markt | be tr i ebs sys t em e

G

roßformatige Kacheln statt Icons, neben Programmen nun auch Apps: Das Design von Windows 8 ist eindeutig die wichtigste Innovation des neuen Betriebssystems von Microsoft. Für Unternehmen bedeutet das: Sie benötigen künftig nur noch ein einziges Betriebssystem, denn das neue sorgt für ein durchgängig einheitliches Oberflächen-Feeling. Und die Anwender können mit oder ohne Touchscreens arbeiten, da beide Varianten unterstützt werden. Hersteller haben bereits reagiert und für Windows 8 optimierte Geräte auf den Markt gebracht. 1. Über die SoftwareverteilungsmechanisDell beispielsweise stellte jüngst Notemen des Windows-Servers: Mit ihnen books und Tablets als Hybridvarianten lässt sich die Migration weitgehend für den Geschäftseinsatz vor. Darunter automatisieren. Nachteil: Unter Umstänist das Convertible-Ultrabook XPS 12. den muss das Upgrade über mehrere Wechselt der Anwender per KlappmeDurchgänge und Tage erfolgen. chanismus in den Tablet-Modus, verdeckt der Touch-Bildschirm die Tastatur. 2. Mit Hilfe einer System-ManagementLösung: Sie kann die für die Migration nötigen Aufgaben nachts vorbereiten. Entscheidet sich ein Unternehmen für Starten die Nutzer ihren Rechner, können den Wechsel, ist eine gründliche Vorsie bereits mit Windows 8 arbeiten. bereitung erforderlich. Die erste Aufgabe der IT-Abteilung sollte immer eine 3. Via Desktopvirtualisierung: MitarbeiBestandsaufnahme sein: Welche Rechter können mit Desktop-PC, Notebook, ner sind in welcher Abteilung wofür im Tablet oder Smartphone von jedem Ort Einsatz? Dieses Vorgehen klingt selbstauf ihre persönliche Arbeitsumgebung verständlich, ist aber alles andere als zugreifen. trivial, denn oft sind in der Vergangenheit vorgenommene Änderungen nicht lückenlos dokumentiert. Darum muss die IT klären, welche Anwendungen und Daten die jeweiligen Mitarbeiter für ihre tägliche Arbeit benötigen und wie die bislang verwendeten Systeme konfiguriert sind. Alle diese Informationen müssen durchgängig dokumentiert werden, nicht zuletzt auch im Hinblick auf künftige Projekte. Eine wertvolle Hilfestellung für die Migration des Betriebssystems können Dienstleistungen geben wie das „Windows 8 Readiness Assessment“ der Dell Pro-Consult Services.

Drei Wege zu Windows 8

Nur noch ein Betriebssystem für

sämtliche Endgeräte im Unternehmen – dafür steht Windows 8. Die Migration auf das neue Client-Betriebssystem sollten Wechselwillige aber gut planen und auf Lösungen setzen, die den Umstieg so weit wie möglich automatisieren.

Migration auf Windows 8 Kurzmeldungen Anwendungen

18

Administration per Turnschuh Bei der Migration selbst sollte die IT-Abteilung auf Lösungen setzen, die den Prozess so weit wie möglich automatisieren. In vielen mittelständischen Unternehmen ist bei solchen Projekten nach wie vor eine „Administration per Turnschuh“ üblich: Die IT-Mitarbeiter gehen von Büro zu Büro und tauschen die Software manuell aus. Dabei verwenden sie Produkte für die Erstellung von Images oder auch selbst geschriebene Skripts. Der Haken dabei: Diese Methode ist aufwendig und fehleranfällig. Es ist beispielsweise nicht garantiert, dass bei der Migration auch tatsächlich alle Benutzer­ einstellungen und Firmendaten übertragen werden.

ZweckmäSSige Ordnung von Dokumenten

Zuverlässige Kontaktpflege

;; Die beiden Microsoft-Partner Yaveon AG und D.velop International GmbH geben die partnerschaftliche Zusammenarbeit bei der Umsetzung von Informationsmanagementprojekten bekannt.

;; Bei der Kanzlei Rath, Anders, Dr. Wanner & Partner werden mit Hilfe von „Cobra CRM Plus” Adressen gesammelt und für Marketingkampagnen gezielt ausgewählt.

I T - M i t t e l s ta n d · A u s g a b e 1 - 2  | 2 0 1 3

n


b e tr i e b s sys te m e | m arkt

Diese Probleme lassen sich durch eine automatisierte Migration auf Windows 8 vermeiden – beispielsweise über die Soft­wareverteilungsmechanismen des ­Windows-Servers. Aber auch dieses Vorgehen bringt einen Nachteil mit sich: Denn idealerweise werden Unternehmen das Upgrade bei mehreren Rechnern gleichzeitig durchführen, etwa bei der ersten Anmeldung im Netz und damit üblicherweise zu Arbeitsbeginn. Diese Vorgehensweise kann allerdings sehr viel Bandbreite belegen und die Client-Rechner dadurch für längere Zeit blockieren. Abhängig von der Netzkapazität lässt sich ohnehin nur eine begrenzte Anzahl von Geräten gleichzeitig mit der neuen Software versorgen. Das heißt: Das Upgrade muss in diesem Fall in mehreren Durchgängen erfolgen – und kann sich so über viele Tage hinziehen. Dies wiederum bedeutet zusätzliche Planungsarbeit für den parallelen Betrieb von Rechnern mit dem alten Betriebssystem und solchen mit Windows 8. Gestaltet sich die Migration aufgrund der Gegebenheiten komplex, können SystemManagement-Lösungen Abhilfe schaffen. Sie sind beispielsweise in der Lage, auch in heterogenen Hardware-Umgebungen eine

Mit Hybridgeräten aus Notebook und Tablet können die Anwender von Windows 8 – je nach

Einsatzgebiet und Wunsch – mit oder ohne Touchscreen arbeiten. Hier im Bild das ConvertibleUltrabook XPS 12 von Dell.

Inventarprüfung und -bewertung vorzu- Ein anderer Weg, Windows 8 im Unternehnehmen. Von einem zentralen Remote- men auszurollen, ist die DesktopvirtualisieStandort aus lässt sich damit Windows 8 rung. Bei dieser Methode werden auf dem außerdem für jeden vernetzten Rechner Server virtuelle Clients eingerichtet, die automatisch zur Verfügung stellen. Auf fortan jederzeit von jedem beliebigen Gerät dieselbe Weise können künftige Patches genutzt werden können. Das Betriebssysund Updates durchgeführt werden. Benut- tem muss also nicht mehr Rechner für zerspezifische Dateien und Einstellungen Rechner installiert werden. Stehen in der lassen sich von der SystemFolge Änderungen an, muss die Management-Lösung ebenfalls IT-Abteilung diese lediglich an Nutzung von zur Verfügung stellen. Mit Hilfe den virtuellen Desktops vorjedem Beliebivon Templates wird dabei exakt gen Gerät aus nehmen. Die Mitarbeiter könfestgelegt, welche Daten an welnen wiederum mit Desktop-PC, chen Client übertragen werden sollen. Notebook, Tablet oder Smartphone von Diese Aufgaben können die Anwender jedem Ort auf ihre persönliche Arbeitsumüber Nacht vorbereiten. Starten die Nutzer gebung inklusive sämtlicher individueller ihren Rechner, können sie auf ihren Clients Einstellungen zugreifen.  direkt mit Windows 8 arbeiten. Marcus Reuber

Enterprise-Content-Management

Besuchen Sie uns: Halle 3 · Stand F30

Tickets: www.elo.com/cebit


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.