DV-Dialog 9/13

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2. September 2013 | 28. Jahrgang | G 30793 E

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IBM paradox

Messetrio im Herbst

Umsatz schrumpft, Gewinn steigt weiter | Seite 8

IT & Business, DMS Expo und CRM-Expo in Stuttgart | Seite 10

Aus dem Inhalt Ingram Micro befördert zwei Topmanager Gerhard Schulz und Marcus Adä rücken auf | Seite 2

IT-Dienstleister Centric zufrieden SAP- und Oracle-Partner mit 12 Mio. Euro Nettogewinn | Seite 2

Jürgen Zirke Vorstandsvorsitzender der Agentbase AG, Paderborn

Per DMS die Risiken in Grenzen halten  Dokumentenmanagement, und das ist viel mehr als Office oder Sharepoint, kam als Trend vor ca. 25 Jahren auf, später oft gepaart mit „Business Process Reengineering“ und Workflowmanagement. Doch auch nach dieser langen Zeit liegt gemäß einer Studie, die führende Hersteller im März 2012 beauftragt hatten, der An­teil der installierten Dokumentenmanagementsysteme (DMS) in Firmen mit 50 bis 250 Mitarbeitern nur bei 27,3 Prozent. Sind diese Zahlen wichtig? Nun, es gibt eine ganze Reihe von Vorschriften, die nur mit einem funktionierendem Dokumentenmanagement und dazugehörigen Prozessen erfüllt werden können. Hand auf’s Herz: Wer von uns kann sicher behaupten, er betreibe rechtskonforme und revisionssichere E-Mail-Archivierung, erfülle die „Grundsätze zum Datenzu­g riff und zur Prüfbarkeit digitaler Unter-  lagen“ (GDPdU) und was es sonst noch alles gibt, ganz zu schweigen von Compliance-Anforderungen, Risikomanagement oder Produkthaftung? Abgesehen davon, dass außerdem die Rechtsgrundlagen teilweise in sich widersprüchlich sind, türmen sich hier eine ganze Reihe von Risiken zur persönlichen Haftung der Verantwortlichen auf, die sich nicht ignorieren lassen. Zumal wir auch im Zeitalter von „Social Business“ immer wieder und immer mehr Dokumente produzieren werden. Insofern sollten wir permanent unser Dokumentenmanagement optimieren. Am Preis des eingesetzten Systems dürfte das nicht scheitern, schließlich gibt es auch im Open-Source-Bereich leistungsfähige Software. Aber die Umsetzung erfordert schon ein großes Projekt und permanente Weiterentwicklung. Der Erfolg aber sollte diese Investition wert sein.

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Interview mit

Karl Heinz Mosbach, Geschäftsführer ELO Digital Office, Stuttgart

Content mobil in der Wolke Bechtle-Gewinn erneut geschmälert Foto: Claus Uhlendorf

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as elektronische Archiv hat sich gemausert. Aus dem einst langweiligen, angestaubten Content-, Output- und Dokumentenmanagement ist längst ein mächtiger Hebel in der Hand von IT-Chefs geworden, die den Wandel ihres Unternehmens zum Enterprise 2.0 vorantreiben. Praktisch alle aktuellen IT-Trends spielen bei diesem „Enterprise Content Management“ (ECM) eine wichtige Rolle. Das ist eine Herausforderung nicht nur für die IT-Chefs, die diese Trends in der für ihr Unternehmen passenden Geschwindigkeit in der richtigen Reihenfolge umsetzen wollen, sondern auch für die Hersteller, die in der Entwicklung eine unglaubliche Pace an den Tag legen müssen, um mit der Marktentwicklung Schritt zu halten. Das führte schon in den vergangenen zehn Jahren zu vielen Übernahmen: IBM

kaufte Filenet und Oracle Stellent, EMC schluckte Interwoven sowie Documentum und HP verhob sich an der Übernahme von Autonomy. Jüngstes Beispiel ist der Erwerb der Berliner Saperion AG durch Lexmark für ca. 72 Mio. Dollar; der Druckerhersteller war bereits im Jahr 2010 mit dem Kauf von Perceptive Software in dieses lukrative Marktsegment eingestiegen. Dennoch prägen nicht nur diese Global Player, zu denen auch Microsoft oder Opentext zu zählen sind, den ECM-Markt von heute. Das tun vielmehr innovative Start-ups, die Cloud Computing, mobile Apps oder Social Media elegant in die Praxis umsetzen. Daneben sind es auch manche Pioniere der Branche, von denen viele – wie etwa Ceyoniq, D.velop, Docuware, Easy, Optimal Systems oder SER – in Deutschland beheimatet sind. Zu diesen Pionieren zählt auch die Stuttgarter ELO Digital Office GmbH, deren Anfänge bis 1996 zurückreichen, als die

Unternehmensgruppe Louis Leitz das Geschäftsfeld „Elektronisches Ablegen und Archivieren“ begründete. Das ist die Geburtsstunde der Marke ELO (Elektronischer Leitz Ordner) und auch der Archivsoftware ELO Office, wobei ELO zwar noch das Leitz-L im Namen trägt, aber schon im April 2000 als unabhängige Gesellschaft aus der Leitz-Gruppe ausgegründet worden ist und seither eigenständig am Markt agiert. Angesichts der immer flexibleren, ortsunabhängigeren und mobileren Arbeitsweisen befragte DV-Dialog im Vorfeld der Fachmesse DMS Expo den ELO-Geschäftsführer Karl Heinz Mosbach zu den Auswirkungen dieser Trends im kostenbewussten Mittelstand. Denn ELO hat nicht nur im Mai die Kooperation mit IBM vertieft, sondern verfügt traditionell über Schnittstellen zur AS/400 und über kompetente Partner im Midrange-Markt. Interview Seite 4 ANZEIGE

Hochsommer! Hochverfügbar? I

KEOS

Zuverlässig. Seit 1988. convotis.com

Wachstum mit hohen Personalkosten erkauft | Seite 2

Optimistische Oxaion ERP-Hersteller legt bei den Lizenzen kräftig zu | Seite 3

Remain Software entdeckt Indien Globus Labs neuer Vertriebs­ partner für Gravity | Seite 3

Como Solution kauft You At Notes Notes-basierte CRM-Lösung wird weiterentwickelt | Seite 3

Totgesagte leben länger Spectra Logic feiert Erfolge mit Magnetbandspeicher | Seite 7 DVD IM INTERNET

SCHLAGZEILEN Darf Facebook Schule machen? Minister setzen Grenzen facebook.de +++ Nokia noch nicht über den Berg: harter Wettbewerb, steigende Kosten und sparsame Kunden nokia. de +++ Milliardendeal am Mobilfunkmarkt: O2 kauft E-Plus telefonica.de +++ Amazon hat Wachstumsschmerzen: schnelle Expansion wieder mit Verlusten erkauft amazon.de +++ Siemens soll zur Ruhe kommen: Joe Kaeser zum neuen Chef ernannt siemens.de +++ Deutsche Telekom auf Kurs: gestiegene Kundenzahl in den USA telekom.de +++ Smartphone Waterloo: Blackberry will sich selbst verkaufen rim.com +++ IBM, Oracle und EMC unter der Lupe: Chinesische Regierung prüft NSA-Verbindungen nsa. gov +++ Gleich zwei neue iPhones? Gerüchte um eine Billigvariante apple.de +++ Google sichert sich Eyetracking-Patent für Werbeanzeigen google.de +++


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midrange-markt

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midrange-markt 4 „Gefragt sind intelligente Technologien zur Suche nach Dokumenten!“ Interview mit Karl Heinz Mosbach, Geschäftsführer der ELO Digital Office GmbH, Stuttgart

6 DBCE, die geplante Börse für Cloud-Ressourcen

von Ingram Micro, und wird Mitglied des Executive Leadership Teams. Schulz, der seine neue Aufgabe von Dornach bei München aus wahrnehmen wird, löst Alain Maquet (61) ab, der das Amt vier Jahre lang innehatte und künftig als Senior Executive Vice President für die Verbesserung des operativen Betriebs und für die Umsetzung strategischer Initiativen verantwortlich zeichnet.

RZ-Manager Götz Piwinger erwartet internationalen Preiskampf

6 IT-Manager optimistisch

CHG-Meridian will wachsen: Eigene Bildungsprogramme kontra Fachkräftemangel

7 Topbewertung für Arvato-RZ

Vier Sterne für die Betriebssicherheit

8 Entlassungswelle rollt

Weiteres Sparprogramm: IBM USA verordnete Zwangsurlaub

produkte Die beiden beförderten Topmanager des IT-Großhändlers (von links) auf der Hausmesse IM.Top: Marcus Adä, damals noch Vertriebschef von Ingram Micro, und Gerhard Schulz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ingram Micro Distribution GmbH und DACHH-Chef

9 Cloud-Printing mit dem Nadeldrucker

Dascom tritt Cortados „Cloud Printing Alliance“ bei

9 Upgrades für die Flex Systems

Neue IBM-Angebote für die Migration von AS/400-Workloads

10 Stuttgarter Messetrio

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Ausblick auf drei Herbstmessen auf einen Schlag: IT & Business, DMS Expo und CRM-Expo

Produkte

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DV-Dialog 9/2013 | 2. September 2013

IT-Großhändler beruft Gerhard Schulz zum Europachef

6 Die Börse bringt die Billig-Cloud

unternehmen

Ingram Micro befördert zwei Topmanager

Weltweiter IT-Handel – einfach, schnell und kostengünstig?

Seite

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Digitale Workforce

Aktenordner ade – auch für kleine Unternehmen

10 Rundruf: Wie bewerten Sie die Erweiterung der Messe IT & Business? Eine Kurzumfrage unter den Midrange-Experten in Deutschland

m Zuge eines größeren ManagementRevirements bei Ingram Micro wurde Gerhard Schulz (50) am 1. August neuer Europachef. Bislang war er Vorsitzender der Geschäftsführung bei Ingram Micro Distribution, der deutschen Tochter des weltweit aktiven IT-Großhändlers. Für ihn rückt Vertriebschef Marcus Adä (47) nach – und wurde am 1. August neuer DACHH-Chef (DACHH: Deutschland, Österreich, Schweiz, Ungarn) und Vorsitzender der Geschäftsführung der deutschen Tochter. Als Senior Executive Vice President und President Europe berichtet Schulz künftig direkt an Alain Monié, CEO

Finanzvorstand Norbert Rotter will weiter über die finanziellen Eckdaten informieren

Börsenabschied

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„Gerhard Schulz konnte für Ingram Micro das Geschäft in Zentral- und Osteuropa in den vergangenen 13 Jahren deutlich ausbauen und einen wesentlichen Ergebnisbeitrag für unseren Konzern leisten – insbesondere in Deutschland, dem für uns größten und profitabelsten Land in der Region“, erklärte CEO Monié in einer Presseinformation. Zudem sei Schulz eine treibende Kraft beim Aufbau der paneuropäischen Value-Aktivitäten gewesen, der sowohl durch eigenes Wachstum wie auch Akquisitionen gelang. Adä war 2006 – nach einem kurzen Zwischenstopp bei Maxdata – von Tech Data in die Geschäftsleitung von Ingram Micro gekommen.

örsenabschied und Squeeze-out bei der Bielefelder Itelligence AG: Fünf Jahre nach der Übernahme durch den Konzern NTT Data Europe hat die Hauptversammlung des SAP-Partners eine Barabfindung in Höhe von 10,80 Euro für die verbliebenen Minderheitsaktionäre beschlossen, die noch mit 1,57 Prozent am Unternehmen beteiligt sind. „Itelligence bleibt ein eigenständiges Unternehmen im NTT-Data-Verbund mit einer klaren Positionierung als internationaler SAP-Dienstleister“, betonte Finanzvorstand Norbert Rotter. „Entsprechend werden wir auch an einer transparenten Berichterstattung über unsere finanziellen Eckdaten festhalten.“ Itelligence beschäftigt mehr als 2.850 Mitarbeiter in 21 Ländern und erzielte im vergangenen Jahr 407,1 Mio. Euro Umsatz.

www.ingrammicro.de

www.itelligence.de

Vertriebsleiter Adä neuer Geschäftsführer in Deutschland

12 Spot an für Ritmo/i 6

Hit Software füttert Microsofts Lightswitch mit AS/400-Daten Kommentar von Robert Engel, Geschäftsführer von Raz-Lee Security, zu Datensammelwut und Sicherheitspannen

12 Lansa Commerce Edition Mobile

Downsizing des KGSt-Angebotes

Thinkstock/istockphoto

12 Der Fall Snowden – ist mir doch egal!

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b Haushaltskonsolidierung, demografischer Wandel, steigende Erwartungen der Bürgerschaft oder Aufgabenübertragung durch Bund und Länder: Kleinen Kommunen fällt es besonders schwer, den aktuellen Herausforderungen zu begegnen und passende Lösungsstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Um dem besser gerecht werden zu können, hat die Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) nun die zusätzliche Größenklasse 7 (GK 7) für Kommunen mit weniger als 10.000 Einwohnern geschaffen. Auf diese Weise soll das heute von rund 870 kleinen Kommunen (unter 25.000 Einwohner) genutzte Leistungsangebot besser auf Bedürfnisse dieser Zielgruppe zugeschnitten werden.

RPG-App für mobile iOS- und Android-Geräte

13 Onlinetools für Offlinehändler

Sensor zählt Smartphone-Besitzer unter Kunden und Passanten

13 Systematische Schlüsselwertanalysen

Netzlink übernimmt die Aktivitäten der Infosuite Deutschland AG

14 Marktübersicht: Software für das Personalwesen

Eine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot

14 Auf Zukunft programmiert

Viele Neuerungen in der Atoss Staff Efficiency Suite 8.3

16 IBM setzt auf vier „Global Training Provider“

Neuausrichtung des Schulungsgeschäfts: Arrow, Avnet, Global Knowledge und Learn Quest übernehmen die Produkttrainings für IBM

Seite

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Anwendungen

www.kgst.de

Alle Daten immer parat Wie MOL Logistics für einen hochverfügbaren IT-Betrieb sorgt

anwendungen 17 DPD will schneller und präziser werden

12.000 neue Mobilcomputer von Honeywell für die Paketzusteller

17 Neues Softwarefundament

Döllken-Weimar harmonisiert ERP-Landschaft mit Mutter Surteco

18 EU kauft Server in großem Stil

Bechtle liefert IBM-Systeme im Wert von 112 Mio. Euro

19 Sicherheit aus der Cloud

Verwaltung der Web-Security beim Verpackungsspezialisten Multivac

20 MAC Mode schaltet den Webturbo ein

Hosenhersteller führt Websphere-Portallösung ein

22 Sauberer Schnitt

Sägebandhersteller Wikus steigt auf neueste M3-Version um

karriere 23 Veranstaltungen 24 Personalien und Impressum

Neue Wege beim EDI-Vertrieb

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er auch im Umfeld von IBM i aktive EDI-Spezialist Liaison Technologies meldete einen Zuwachs des Datenvolumens in seinem EDI-VAN (Value Added Network) um 118 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Liaison Exchange Network sei damit das viertgrößte EDI-VAN überhaupt. Zu dem Wachstum beigetragen hat auch eine Partnerschaft mit der Firma New EDI, die den Verkauf brachliegender EDI-Ressourcen an Kunden übernimmt, die damit kurzfristig Lastspitzen oder Engpässe überbrücken wollen. New EDI (www.newedi.com) beschleunigt die Beschaffung durch einfache Verträge, unkomplizierte Evaluierungen und günstige Preisstrukturen, die vom Datenvolumen abhängigen. www.liaison.com

Centric zufrieden

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ie holländische Centric-Gruppe hat ihren Geschäftsbericht für 2012 veröffentlicht. Der IT-Dienstleister mit Hauptsitz in Gouda konnte trotz schwieriger Marktbedingungen über 12 Mio. Euro Nettogewinn erzielen. Der Jahresumsatz 2012 stagniert bei rund 525 Mio. Euro auf dem Niveau der beiden Vorjahre, der Gewinn vor Steuern (Ebitda) liegt bei 25 Mio. Euro. Die F&E-Investitionen zielen vor allem auf die Stärkung der Marktposition im Bereich Mobilitätslösungen. Centric hat sein Angebot in diesem Bereich erweitert, beispielsweise mit der mobilen Handelslösung „In Position“ oder dem tragbaren Sensorsystem „Onall“. Außerdem soll das Kerngeschäft mit Business Process Outsourcing (BPO) bei Lohn- und Gehaltlösungen von SAP und Oracle ausgebaut werden. www.centric.eu

Gewinn erneut geschmälert

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uch im zweiten Quartal hat sich das Neckarsulmer Systemhaus Bechtle sein Wachstum – ein Umsatzplus von 4,7 Prozent auf 518,5 Mio. Euro – mit einem Gewinnrückgang um 3,4 Prozent auf 10,4 Mio. Euro erkauft. Der Grund: die hohen Personalkosten. „Die Richtung stimmt!“, erklärte Firmenchef Dr. Thomas Olemotz dennoch. „Wir konnten unseren Marktanteil weiter ausbauen und sind beim Ergebnis in Reichweite zum Vorjahr. Vor allem die Entwicklung unserer inländischen Systemhäuser ist sehr erfreulich, was uns auch für den weiteren Jahresverlauf optimistisch stimmt.“ Die inländischen Systemhäuser legten um 8,9 Prozent auf 303,3 Mio. Euro Umsatz zu. www.bechtle.com


unternehmen

DV-Dialog 9/2013 | 2. September 2013

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Thinkstock/istockphoto

Como Solution kauft You At Notes

Midrange-markt

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Notes-basierte CRMLösung wird auch mobil

www.como-solution.de

Remain Software entdeckt Indien Globus Labs neuer Vertriebspartner für Gravity

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emain Software, ein holländischer Spezialist für Software Change Management auf dem IBM-i-System, wird im Zuge seiner Internationalisierungsstrategie nun auch in Indien aktiv. Dazu wird der neue Vertriebspartner Globus Labs Pvt Ltd ab sofort die beiden Change-Management- und Workflowlösungen in der Anwendungsentwicklung – TD/OMS and Gravity – auch auf dem Subkontinent anbieten.

Das Systemhaus Globus Labs ist das jüngste Mitglied des Partnernetzes von Remain, das bereits weite Teile des Globus abdeckt: Nord- und Südamerika, Europa, Asien/Pazifik, Australien und China. Der neue Partner wird die Produkte für das Software-Change- und Workflowmanagement nicht nur in Indien anbieten, sondern auch RemainKunden in der Region vor Ort beraten und mit technischem Support und Training unterstützen. In Deutschland,

Optimistische Oxaion

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er Ettlinger ERP-Hersteller Oxaion erwirtschaftete im abgelaufenen Geschäftsjahr 2012/2013 (Stichtag 30. April) einen Umsatz von 11,1 Mio. Euro. Das ist eine Steigerung um 1,3 Prozent zum Vorjahr. Das Umsatzwachstum bei Oxaion ist auf die Lizenzerlöse zurückzuführen, die laut Uwe Kutschenreiter, OxaionVorstand Vertrieb und Marketing, um mehr als 30 Prozent gestiegen sind. Knapp unter Vorjahresniveau blieben die Dienstleistungsumsätze, was auf die Auslieferung der neuen Programmversionen in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres zurückzuführen ist. Geprägt war das abgelaufene Geschäftsjahr von den Investitionen in die neuen Programmversionen Oxaion Business Solution 7.1 für die Plattform IBM i und Oxaion Open 4.0, die beide seit Herbst 2012 zur Verfügung stehen. „Die Nachfrage nach Releasewechseln ist erfreulich hoch“, berichtet Dieter Eisele, Oxaion-Vorstand für das Bestandskundengeschäft. „Das führt zu einer guten Auslastung der Beratung und wird sich positiv auf die Dienstleistungsumsätze im laufenden Geschäftsjahr auswirken.“

Dieter Eisele, als Vorstand der Oxaion AG für die Betreuung der Bestandskunden verantwortlich

Best Practices verbessern die Anwendungsentwicklung

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Die CRM-Software unterstützt Unternehmen, die ihr Kundenmanagement auf Basis von Notes betreiben wollen. Damit lassen sich alle Kundenkontakte inklusive Mails, Schriftverkehr und Terminkalender verwalten. Anwender können mit Hilfe der Applikation „CRM“ darüber hinaus Projekte steuern oder Marketingkampagnen durchführen. Die Applikation „Workflow“ erlaubt die Anpassung des Dokumentenmanagements an die Arbeitsprozesse im Unternehmen sowie die Einbindung von Notes-Anwendungen anderer Anbieter. Mit „xSearch“ steht ein Tool für die gezielte Suche nach Dokumenten über mehrere Notes-Datenbanken hinweg zur Verfügung. „Express Mailing“ ist eine Anwendung zum Erstellen personalisierter Serien-Mails. Die Firma Como mit Sitz in Lauf an der Pegnitz ist ein IT-Systemhaus, dessen Kernkompetenz in den Bereichen Entwicklung und Administration von Applikationen für die Plattformen IBM Notes und Blackberry liegt. Geschäftsführer Marcus Prell sieht im Kauf der Software You At Notes eine wichtige Erweiterung des Portfolios. „Wir sind von der Software durch lange eigene Erfahrung als Anwender und Vertreiber absolut überzeugt“, erklärt Prell. „Im nächsten Schritt werden wir sämtliche Anwendungen im vollen Umfang auch für mobile Endgeräte zur Verfügung stellen.“ Die Hamburger You At Notes GmbH will sich laut Geschäftsführer Walfred Marzahn künftig auf mobile Notes-Lösungen und das neue Kernprodukt Domino to go fokussieren.

kurz notiert

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ie Como Solution GmbH hat ihr Portfolio erweitert und die Notesbasierten Softwareprodukte des langjährigen Partners You At Notes GmbH erworben. Ab sofort wird das gleichnamige CRM-System von den fränkischen IT-Spezialisten vertrieben und im nächsten Schritt zur vollen MobileFähigkeit weiterentwickelt.

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Die Systemsoftwareschmiede Compuware sucht weiter einen Käufer, nachdem zu Jahresbeginn ein 2,3 Mrd. Dollar schweres Übernahmeangebot des Hedgefonds Elliott Management als zu niedrig abgelehnt worden war. Als mögliche Käufer werden der Rivale CA Technologies, die neuen Eigen­tümer von BMC Software und andere Finanzinvestoren gehandelt. Mit dem BMC-Käuferkonsortium um Bain Capital und Golden Gate Capital soll es bereits erste Gespräche gegeben haben. Compuware hatte 2012 mit weltweit knapp 4.600 Mitarbeitern und 7.100 Kunden rund 1 Mrd. Dollar Umsatz gemacht. www.compuware.de

Der Darmstädter IT-Dienstleister Profi entlastet seinen Stammsitz in der Otto-RöhmStraße und bezog Mitte August in der Gräfenhäuser Straße 85B neue Räumlichkeiten. Der zusätzliche Standort beherbergt künftig das Vertriebs- und Technikteam; die zentralen Aufgaben verbleiben am Stammsitz. Ein Novum ist die Einrichtung von Gast­ arbeitsplätzen für Partnerunternehmen. Profi beschäftigt aktuell rund 340 Mitarbeiter an 14 Standorten in ganz Deutschland. www.profi-ag.de

Österreich und der Schweiz übernimmt diese Aufgabe der Essener Remain-Partner Vogelbusch. „Tools, die mit Best Practices die Anwendungsentwicklung verbessern, werden in fast allen Branchen dringend gebraucht“, kommentiert Mohammad Azahar, Gründer und CEO von Globus Labs, in einer Pressemitteilung die frisch besiegelte Partnerschaft. Gemeinsam werde man indischen Unternehmen helfen, im Lebenszyklus der Anwendungsprogramme speziell die Nachverfolgbarkeit von Änderungen und die Kontrolle über den Prozess der Software-Entwicklung zu verbessern.

Zur Oxaion-Bilanz hinzugerechnet werden müsste noch der Umsatz der Automotive-Tochter DTM, der aber nicht kommuniziert wird. Im vergangenen Jahr lag der konsolidierte Oxaion-Umsatz bei 13,2 Mio. Euro. Die Mitarbeiterzahl blieb konstant bei 150. Dass der Oxaion-Umsatz im Geschäftsjahr 2010/2011 – vor der DTM-Übernahme – noch bei 12 Mio. Euro und damit über den aktuellen 11,1 Mio. Euro lag, ist auf die Auslagerung der Hardwaresparte zurückzuführen. Hier arbeitet Oxaion seither eng mit dem ITSystemintegrator Basycs zusammen, so dass die Hardware-Umsätze wegfallen.

www.vogelbusch.de

www.oxaion.de ANZEIGE

*AS2 − Die sichere Datenautobahn für effektiven EDI-Austausch

Ein RZ im Kornfeld: Die Bielefelder Itelligence AG will mit einem weiteren Rechenzentrum ihren Outsourcing-Standort Bautzen signifikant ausbauen. Der zweitteilige Neubau – ein RZ für rund 5.000 Server und ein Bürogebäude mit rund 150 Arbeitsplätzen – soll auf einem rund 14.000 m2 großen Grundstück ab 2015 das größte RZ des SAPPartners in Deutschland werden. Itelligence ist seit 1998 in Bautzen präsent; 2001 wurde dort das erste RZ eröffnet. Heute sind es bereits drei – für insgesamt 100.000 User. www.itelligence.de

Die Verschmelzung des Outsourcers Info AG, Hamburg, auf die Kölner Mutter QSC ist durch die Eintragung in das Handelsregister Köln wirksam geworden. Damit erlischt das im Juli 2012 übernommene Unternehmen Info – und auch der Firmenname wird nicht weitergeführt. Der Hauptsitz der QSC bleibt in Köln; die Info-Standorte bleiben erhalten. Die neue QSC ist nun einer der größten mittelständischen Anbieter von IT- und Netzwerkservices aus einer Hand in Deutschland. www.qsc.de

Vorteile der AS2-Kommunikation »

Entfall der Sammelrechnung bei der elektronischen Rechnungsübertragung

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Kann jede Art von Geschäftsdokumenten übermitteln

RZ-Kompetenzen vereint: Angesichts der weiter steigenden Nachfrage nach Rechenzen­trumslösungen haben sich die vier Unternehmen ProRZ Rechenzentrumsbau, RZ-Products, RZ-Services sowie Securisk zur DC-Datacenter-Group GmbH zusammengeschlossen, die sich als Komplettanbieter für physikalische IT-Infrastrukturen versteht. Diesem Verständnis wollen die Töchter gerecht werden, indem sie das gesamte Aufgabenspektrum von Analyse und Planung kompletter Rechenzentren über die schlüsselfertige Errichtung von IT-Standorten bis zu anschließenden Service und Wartungsleistungen abdecken.

Für Unternehmen jeder Branche Nutzt durchgängig Standardtechnologie Hoher Sicherheitsstandard Schneller ROI durch geringe laufende Kosten De-facto-Standard für B2B-Messaging Sicherheit: Daten können für den Transport verschlüsselt werden

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Zuverlässig- und Unanfechtbarkeit durch Sende-/Empfangsbestätigung (MDN)

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Integrität: Schutz der Daten vor nachträglicher Manipulation

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Authentizität von Sender und Empfänger gewährleistet

www.datacenter-group.de

Der sichere und standartisierte Kommunikationsweg für effektiven Datenaustausch auf IBM Power Systems und IBM i.

www.i-effect.de

In den USA Fuß fassen will Cancom, eines der größten deutschen Systemhäuser, mit der Gründung einer Tochterfirma im kalifornischen Palo Alto. Ziel ist es, in den USA die Marktchancen beim Cloud Computing durch die Vermarktung der eigenen AHP Private Cloud wahrzunehmen. Außerdem will Cancom so IT-Trends frühzeitig erkennen und neue Produkte und Lösungen schneller lancieren. www.cancom.de


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DV-Dialog 9/2013 | 2. September 2013

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Interview mit Karl Heinz Mosbach, Geschäftsführer der ELO Digital Office GmbH, Stuttgart

„Gefragt sind intelligente Technologien zur Suche nach Dokumenten!“ Fragen: Berthold Wesseler | Fotos: Claus uhlendorf

ösungen für das „Enterprise Content Management“ (ECM) unterstützen Unternehmen dabei, die Informationen und Dokumente besser zu sortieren und auffindbar zu machen. Außerdem stellen ECM-Lösungen die Daten für mobile Endgeräte bereit und ermöglichen den Mitarbeitern, Informationen mit anderen zu teilen. Die Hauptfunktionen moderner DMS-/ECMLösungen sind Aktenmanagement, E-Mail- und Workflowunterstützung. Künftig dürften mobile Zugriffsmöglichkeiten via Web, Smartphone oder Tablet-PC an Bedeutung gewinnen. Solche ECM-Technologien werden verstärkt nachgefragt, konstatierte der Branchenverband Bitkom auf der Cebit. Im Jahr 2013 soll demnach der Umsatz mit entsprechender Hard- und Software sowie den Services dazu in Deutschland auf über 1,6 Mrd. Euro wachsen. Das wäre eine Steigerung von 6,3 Prozent im Vergleich zu 2012, als 1,5 Mrd. Euro umgesetzt wurden. Am stärksten wird Software nachgefragt (700 Mio. Euro oder rund 44 Prozent des Marktes). ECM-Services folgen mit 673 Mio. Euro Umsatz, während 2013 in Hardware 235 Mio. Euro investiert werden sollen. Jeder der drei Marktbereiche wird laut Bitkom im Vergleich zu 2012 wachsen, vor allem wegen des wachsenden Datenaufkommens. Bisher setzen vor allem größere Unternehmen auf entsprechende Lösungen, wie die aktuelle Studie „ECM im Mittelstand“ des Bitkom zeigt. Insgesamt setzt knapp jedes dritte der befragten Unternehmen (29 Prozent) eine spezialisierte ECM-Lösung ein. Bei Unternehmen mit 201 bis 5.000 Mitarbeitern ist es sogar jedes zweite (54 Prozent). Dagegen greifen nur 17,5 Prozent der Unternehmen mit 51 bis 200 Mitarbeitern auf ein ECM-System zurück. Um in einem harten Kostenwettbewerb mithalten zu können, müssen jetzt aber auch die Mittelständler mehr in die Effizienz und Produktivität ihrer Dokumentenverarbeitung investieren, sieht nicht nur der Bitkom hier ein großes Potential für die Anbieter. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Verbreitung von ECM-Lösungen im Mittelstand „in absehbarer Zeit“ um bis zu 28 Prozent steigen wird. Der Informationsdienstleister Ama ermittelte im Jahr 2011, das zwei von drei Mittelständ-

lern (hier Unternehmen zwischen 50 und 250 Mitarbeiter) noch nicht auf DMS/ECM setzen und nur 27,3 Prozent entsprechende Systeme nutzen. Das heißt im Umkehrschluss: Preis und Funktionalität sind auch nach über 20 Jahren Produktentwicklung noch nicht auf dem Niveau angelangt, dass die Anbieter im Mittelstand und bei kleineren Unternehmen damit punkten können. Argumente für ein ECM-Produkt aus Kundensicht sind neben Komplexität und Aufwand: die Integrationsfähigkeit in die IT-Umgebung (inbesondere auch die AS/400-Welt), die Anwenderfreundlichkeit, ein praktikables Management der Zugriffsrechte, die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben und Compliance-Anforderungen. Das wichtigste Kriterium bei der Anschaffung des ECM-Systems ist und bleibt laut Bitkom aber seine Funktionalität – gerade auch im Mittelstand. Knapp zwei Drittel der Befragten (62 Prozent) legen darauf den größten Wert. Die reinen Anschaffungskosten gehören dagegen nur bei 15 Prozent zu den relevanten Kriterien. Für jeden Zweiten (50 Prozent) sind das KostenNutzen-Verhältnis sowie die Eignung für den Mittelstand entscheidend. Vom ECM-Einsatz erhoffen sich Mittelständler vor allem schnelleren Informationszugriff (67 Prozent). 57 Prozent gehen vom reduzierten Aufwand für die Dokumentation aus. Der ortsunabhängige Zugang zu Dateien und Informationen, etwa per Smartphone, ist für ein Drittel ein weiteres Motiv für den ECM-Einsatz. Ist eine ECM-Lösung in einem deutschen Unternehmen installiert, können im Durchschnitt 50 bis 100 Prozent der Mitarbeiter darauf zugreifen. Die Durchdringung liegt damit deutlich höher als bei CAD- oder ERP-Systemen, die 25 bis 50 Prozent aufweist. Interessant ist für Mittelständler, die über eine ECM-Einführung oder -Erweiterung nachdenken, aber auch die Kostenbetrachtung. Durchschnittlich liegen die Investitionen pro ECMArbeitsplatz laut Bitkom bei 1.500 Euro, wobei es allerdings erhebliche Schwankungen durch Projektkonstellation und gewählte Lösung gibt. Aufgeteilt betragen die Lizenzkosten für Software 50 Prozent, der Implementierungsaufwand 34 Prozent und sonstige Investitionen (wie Hardware) 16 Prozent.

Herr Mosbach, ELO hat jüngst die Kooperation mit IBM erweitert. Warum? Karl Heinz Mosbach: ELO entwickelt schon seit längerem spezifische Lösungsangebote für IBM-Kunden. So lassen sich unsere ECM-Suiten beispielsweise direkt in die Lotus-Notes-Umgebung integrieren oder als zentrale Datenbasis die DB/2-Datenbanktechnologie nutzen. Wei­ tere Vorteile bringt die nahtlose Verzahnung mit IBM-spezifischen Technologien wie Websphere oder DR550. Die Vertiefung und der Ausbau der Kooperation mit IBM war da nur ein logischer Schritt. Denn die Anzahl an ELO-Kunden, die IBMTechnologie einsetzen, steigt stetig an. Dank der engen Zusammenarbeit können unsere Kunden sicher sein, dass das Zusammenspiel der ELOECM-Systeme mit IBM-Systemkomponenten reibungslos funktioniert.

Mosbach: ELO verfolgt generell eine Vermarktung über zertifizierte und qualifizierte Partner. In der Partnerfamilie befindet sich neben den genannten Partnern noch eine Reihe weiterer, denen wir vollstens vertrauen. Gerade mittelständische Unternehmen sind darauf angewiesen, fachkompetente Lösungspartner wie n-komm und Noeske an ihrer Seite zu haben. ELO selbst liefert die ECM-Infrastruktur, die Partner steuern die passgenaue Dienstleistung und das Lösungs-Know-how bei. So erhält der Kunde ein funktionierendes, effizientes Leistungspaket.

Was ändert sich dadurch für ELO-Kunden? Mosbach: Der eine Faktor ist der Preis. ELO kann seinen Kunden durch die mit IBM geschlosse­ nen Rahmenabkommen günstigere Angebote unterbreiten. Zudem stellt die Kooperation für die Kunden sicher, dass in die gemeinsamen Lösungen jeweils das neueste technologische Know-how einfließt. Was bringt die Partnerschaft für Neukunden, insbesondere die IBM-Anwender unter ihnen? Mosbach: Gerade für Neukunden bietet die Kooperation direkt auf ihre Belange zugeschnittene Komplettpakete für den Einstieg. Sie sorgen dafür, dass die ECM-Technologie schnell und reibungslos implementiert werden kann, so dass keine unnötigen Ressourcen gebunden werden oder Kosten entstehen. ELO selbst arbeitet mit vielen Partnern zu­sammen, darunter auch IBM-Experten wie Noeske oder n-komm. In welchen Bereichen setzen Sie auf Partner, was macht ELO – speziell im IBM-Umfeld – selbst?

Noeske liefert eine AS/400-Schnittstelle zu ELOs ECM-Software, die bei Autohäusern, Banken oder der Lufthansa erfolgreich im Einsatz ist. Welche Stärken kann Ihre Windows-basierte Lösung ausspielen, um native ECM-Lösungen auf dem ECM-Server zu übertrumpfen? Mosbach: Zuerst möchte ich sagen, dass der Kunde bei ELO nicht auf die Windows-Plattform festgelegt ist. Unsere ECM-Systeme sind darauf ausgelegt, plattformunabhängig zu agieren. So können Kunden auch andere Betriebssysteme, wie IBM AIX oder Linux, wählen. Allerdings hat Windows unbestritten in bestimmten Themenbereichen noch Vorteile, insbesondere wenn es um preisgünstige Tools wie z.B. OCR-Software geht. Es gibt auf dem Markt einfach eine höhere Zahl an Windows-kompatiblen Add-on-Komponenten, die meist auch preislich attraktiver sind. Doch wie gesagt läuft ECM von ELO auch pro-

„Unsere ECM-Systeme sind darauf ausgelegt, plattform­ unabhängig zu agieren. So können Kunden auch andere Betriebssysteme, wie IBM AIX oder Linux, wählen.“


Karl Heinz Mosbach

DV-Dialog 9/2013 | 2. September 2013

Können Sie konkrete Beispiele nennen? Mosbach: Ein gutes Beispiel dafür sind die genannten OCR-Softwarekomponenten. Mit n-komm ist zu Jahresbeginn ein weiterer IBM-Experte zu den ELO-Partnern gestoßen. Mit welcher Zielsetzung? Mosbach: Die Zielsetzung ist ganz klar: Wir wollen den IBM-Kunden durch weitere leistungsstarke Partner zusätzliche Betreuungsund Lösungskompetenz an die Hand geben. Auf n-komm können wir uns dank jahrelanger Erfahrung in verschiedenen Projekten voll und ganz verlassen.

Wo sehen Sie – im Vergleich zu anderen Produkten – die grundsätzlichen Stärken der DMS/ECM-Lösungen von ELO? Mosbach: Unsere Stärken stützen sich auf mehrere Säulen. Zum einen zeichnen sich unsere Produkte durch die erwähnte Plattformunabhängigkeit aus. So können wir auch in nativen Umgebungen arbeiten. Zum anderen runden leistungsstarke Middleware-Komponenten wie der Business Logic Provider (BLP) unser Port­ folio ab. Mit ihnen können Fachapplikationen aus den Bereichen Kundenbeziehungsmanagement (CRM), Unternehmensressourcenplanung (ERP) oder Konstruktion (CAD) ohne hohen Programmieraufwand in das ECM-System integriert werden. Vorteilhaft ist dabei das flexible Schnittstellenkonzept, das Änderungen bei einer Schnittstelle automatisch auf die restlichen überträgt. So entfällt das sonst notwendige Scripting bzw. die Neuprogrammierung. Über einen Designer, eine grafisch ansprechende Benutzeroberfläche, kann der BLP individuellen Gegebenheiten angepasst werden. Er lässt sich somit schnell einsetzen, um Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten. Ein weiteres Differenzierungsmerkmal ist unsere Multi-Client-Strategie. Sie stellt sicher, dass unser ECM mit jeder Art von Endgerät reibungslos interagiert. Eine Stärke ist das Plug-in-Konzept von ELO? Wie funktioniert das – und was hat der Kunde davon? Mosbach: Dem sogenannten Plug-in-Konzept mit seinen Beispielvorlagen (früher Muster­ lösungen) liegt die leistungsfähige Basisarchitektur zugrunde. Es basiert auf standardisierten Bausteinen, wodurch sich Fachanwendungen wie Vertragsmanagement oder Rechnungseingangsverarbeitung einfacher branchenspezifisch erweitern lassen. Die vorgefertigten Business-Templates können rasch an kundenindividuelle Anforderungen angepasst werden. Sie setzen auf den Standardversionen der ELO-Serverbase wie Applikations-, Automatisierungs- sowie Workflowdiensten auf und sind flexibel skalierbar. Individuelles ­Customizing und Möglichkeiten zur Script­ erweiterung sorgen hier für die maßgeschneiderte Unternehmensfachapplikation. Man archiviert Informationen ja, um sie wiederzufinden. Welche Trends sehen Sie bei der Suchtechnologie? Mosbach: Der Trend bei den Suchtechnologien wie unserer iSearch geht ganz klar hin zu intelligenten Lösungen, die über neue Methoden wie Autovervollständigung, Synonymthesaurus, linguistische Suche, Wissenslandkarten u.a. verfügen. Sie alle führen den Nutzer wesentlich

titelinterview

Anbieter nicht zufrieden sein sollte. Ein Konkurs des Dienstleisters ist eine weitere Situation, in der klar definiert sein muss, wie man an seine Daten kommt und wie eine Systemmigration dann ablaufen kann.

blemlos auf den nativen IBM-Servern, die sich leichter in Windows integrieren lassen als in andere Plattformen und somit die Performance steigern.

Gibt es weitere IBM-Experten unter den ELO-Partnern? Für welche Aufgaben? Mosbach: Es gibt eine Reihe weiterer IBM-Experten in unserem Partnernetzwerk. Sie sind auf vielfältige Themen spezialisiert, wie z.B. die Produktlinie Websphere oder die neue IBMAnwendung Billing Online, mit der man seit dem Frühjahr IBM-Rechnungen, -Gutschriften und -Zahlungen online ansehen und organisieren kann. Der Fokus liegt zum Teil aber auch auf klassischen Infrastrukturthemen wie den SpeicherSubsystemen DR550. Dank dieser breitgestreuten Expertise können wir garantieren, dass der Kunde jederzeit die auf seine Ansprüche zugeschnittenen Komponenten und Betreuung erhält.

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„Der Trend bei den Suchtechnologien wie unserer iSearch geht ganz klar hin zu intelligenten Lösungen, die über neue Methoden wie Autovervollständigung, Synonymthesaurus, linguistische Suche oder Wissenslandkarten verfügen.“ schneller und sicherer zu eindeutigen Ergebnissen. Jedes leistungsfähige ECM sollte über ein solches Modul verfügen. iSearch ist deshalb ein fester Bestandteil unserer ECM-Standardversionen. Wir nutzen iSearch intensiv auch bei uns intern, was die Wissensverfügbarkeit immens gesteigert hat.

Cloud Computing ist in aller Munde – und wird auch ein großes Thema auf der DMS Expo sein. Wie praxistauglich ist diese Technologie heute schon für Archivierung und Dokumentenmanagement im Mittelstand? Welche Strategie verfolgt ELO hier? Mosbach: Über unsere Lösungspartner bieten wir Private-Cloud-Lösungen an. Dabei erfolgt die Speicherung der archivierten Daten in deutschen Rechenzentren, was angesichts der derzeitigen Diskussion um die Ausspähaktion der NSA ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist. Zudem bietet ELO die Möglichkeit, sensible Geschäftsdaten verschlüsselt aufzubewahren – und zwar mit einer leistungsfähigen Technologie, die nicht so einfach zu knacken ist. Gemeinsam mit den Partnern wird durch entsprechende Mechanismen wie einen dezidiert abgesicherten Datenzugriff sowie Verschlüsselung für hohe Sicherheit gesorgt. Wichtig für eine erfolgreiche Cloud-Strategie ist eine Enterprise-fähige Systemarchitektur. Denn an eine Cloud-fähige ECM-Lösung werden in Bezug auf Sicherheit, Mandantenfähigkeit und Performance hohe Anforderungen gestellt. ELO bietet hier erprobte Lösungen im Enterprise-Umfeld. Gibt es technische oder organisatorische Voraussetzungen, die dafür geschaffen werden müssen – oder typische Stolpersteine, die (gemeinsam mit den Partnern) zuvor aus dem Weg geräumt werden müssen? Mosbach: Wenn Unternehmer sensible Daten und Businesslogik außer Haus verlagern, ist ein Partner ihres Vertrauens unentbehrlich. Kritische Faktoren sind der Ort bzw. das Land, in welchem die Daten gespeichert werden, und die Backup- bzw. Recovery-Möglichkeiten bei Störfällen. Desweiteren ist eine hohe Servicequalität im Interesse des Nutzers. Nicht unerheblich ist auch die Thematik, wie leicht sich die Daten von einem Cloud-Anbieter auf einen anderen verlagern lassen. Dies spielt dann eine Rolle, wenn der Kunde mit dem

Ein zweiter Megatrend sind mobile Anwendungen, kurz Apps. Welche Einsatzbereiche will ELO hier adressieren? Welche Technologien wählen Sie, um den mobilen Hardwarezoo von heute zu domestizieren und ein langfristig tragfähiges Fundament zu schaffen? Mosbach: Eine Besonderheit, die ELO auch im mobilen Umfeld ausspielt, ist die Multi-ClientStrategie. Sie ermöglicht das einfache Andocken beliebiger Drittsysteme an die leistungsfähigen ELO-Applikationsserver. So können wir mit überschaubarem Aufwand auch gerätespezifische Apps für die unterschiedlichsten Hersteller bereitstellen. Auf der DMS Expo zeigen wir beispielsweise unsere jüngste Generation der ECM-App „ELO for Mobile Devices“. Sie bietet Nutzern des Apple-Betriebssystems iOS sowie der AndroidPlattform die Möglichkeit, per Smartphone oder Tablet-PC flexibel auf ihr Archiv zuzugreifen. Möglich ist jedoch auch ein mobiler Zugriff über die klassische Variante, sprich per browserbasiertem Frontend. Speziell auf das Endgerät abgestimmte Apps zeichnen sich jedoch stets durch einen höheren Benutzerkomfort und größere Performance aus. Ende September findet die erwähnte DMS Expo nicht mehr nur im Doppelpack mit der IT & Business in Stuttgart statt, sondern erstmals auch mit der CRM Expo. Wie bewerten Sie als Vertreter der DMSBranche diese Entwicklung?

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Mosbach: Mit der CRM Expo gesellt sich ein weiteres bedeutendes und spannendes Business­ element zur Messe Stuttgart. Durch den Verbund von DMS/ECM-, ERP- und CRM-Anbietern an einem Ort erhält der Besucher nun ein geschlossenes Portfolio. In Stuttgart finden Interessierte einen repräsentativen Überblick über Lösungen zur Geschäftsprozessoptimierung für ihr Unternehmen vor.

Wie wird ELO in Stuttgart vertreten sein? Welche Neuheiten zeigen Sie? Mosbach: ELO ist auf der DMS Expo in Halle 5 an Stand A11 vertreten. Wir werden unsere Lösungen gemeinsam mit unseren Businesspartnern auf rund 400 m2 vorstellen. Somit sind wir einer der größten Aussteller der DMS Expo. Dies unterstreicht zum einen sicherlich die Bedeutung der Messe für uns, zum anderen aber auch unsere immer stärker werdende Position auf dem ECM-Markt. Neu ist die schon erwähnte jüngste Version der kostenlosen App „ELO for Mobile Devices“, die sich nun auch an die Android-Community richtet. Sie ermöglicht die Teilnahme an Workflows sowie das Sichten und Bearbeiten von Dokumenten, sogar im Offlinemodus. Zudem lässt sich der Business Logic Provider nun mit noch mehr Drittanwendungen verbinden. Seine flexiblen Schnittstellen und das einfache Customizing sorgen für hohen Bedien­ komfort und eine optimale Zusammenarbeit zwischen ECM- und Fachapplikation. Mit im Messeportfolio sind auch die bereits angesprochenen Beispielvorlagen. Basierend auf den vorgefertigten Business-Templates können diese einfach und schnell an kundenindividuelle Anforderungen angepasst werden. Herr Mosbach, vielen Dank für das Interview!


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kooperationen Mit einer neuen Finanzierungs-App können IBM-Partner in Deutschland nun jederzeit und überall Finanzierungslösungen für ihre Kunden prüfen und abschließen. Die Partner können ihren Kunden auch indivi­ duelle Finanzierungsvorschläge liefern und innerhalb von Minuten Kreditzusagen mit einem Blackberry, iPhone oder AndroidHandy erzeugen. Die weltweit erste App eines B2B-Finanzdienstleisters soll künftig in über 50 Ländern verfügbar sein. www.ibm.com/financing/de Thinkstock/istockphoto

Bei der IBM-Plattform Notes/Domino will die Group Business Software AG hat mit der Conats GmbH kooperieren. Die Collaboration-Experten der GBS sichern sich so den Zugriff auf den Faxserver von Conats, die im Gegenzug auf die Expertise von GBS im Modernisierungsbereich zurückgreifen kann.

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DBCE, die künftige Börse für Cloud-Ressourcen

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ie berichtet, will die Deutsche Börse im 1. Quartal 2014 die erste unabhängige Handelsplattform für sogenannte IaaS-Ressourcen (Infrastructure as a Service) in Betrieb nehmen (siehe DV-Dialog 7-8/2013, Seite 8). Im ersten Schritt sollen Speicherkapazität und Rechenleistung gehandelt werden; ein „Derivatehandel“, bei dem zwischen Vertragsabschluss und Nutzungsbeginn ein definierter Zeitraum liegt, ist für 2015 angedacht. Das im Mai mit der Berliner Zimory GmbH gegründete Joint Venture Deutsche Börse Cloud Exchange AG soll dann „den ersten neutralen, sicheren und transparenten Handelsplatz in Betrieb nehmen“. Ein Vertragsabschluss soll weniger als eine Minute dauern statt wie heute noch üblich 9 bis 15 Monate.

Von Standardprodukten kann heute allerdings keine Rede sein, wie der Blick auf Service- bzw. Ressourcendefinition, Preise, Beschaffung und Bereitstellung verdeutlicht. Für ihr Management kommen neben Zimory Connect auch Softwaretechnologien wie Open Stack oder vCloud in Betracht.

Neutraler Handelsplatz, kurze Erfüllungsfrist Also bleibt noch viel Grundlagenarbeit, soll doch sichergestellt sein, dass alle Nutzer des Marktplatzes problemlos auf die verschiedenen, gekauften Cloud-Kapazitäten zugreifen können. „Aufgrund des hohen Standardisierungsgrads geht das über die Börse sehr schnell, effizient und zu tagesaktuellen Preisen“, sagt etwa Frank Strecker, verantwortlich für das Cloud-Geschäft von

Die Börse bringt die Billig-Cloud  Die Idee des Spotmarktes beim Energiehandel will die Deutsche Börse AG auf Cloud-Ressourcen übertragen. Dafür hat sie zusammen mit anderen Geldgebern 16 Mio. Euro in das Berliner Start-up „Zimory“ investiert und die DB Cloud Exchange AG als Cloud-Marktplatz lanciert.

www.idl.eu

Die Illmer Investment Performance Consulting AG mit Sitz in Schaffhausen und der Software-Anbieter Comarch bündeln ihre Kompetenzen für Banken und Versicherungen. Als eines der ersten gemeinsamen Angebote wurde nun „Reporting as a Service“ lanciert. „In Kombination mit den Kompetenzen von Comarch im Bereich Cloud Computing lassen sich somit IT-Lösungen realisieren, die optimal in die jeweilige Anwenderumgebung integriert sind“, erklärte Gründer Dr. Stefan Joachim Illmer. www.comarch.de

Der Hamburger Web-Content-ManagementAnbieter Coremedia hat eine enge Zusammenarbeit mit der E-Commerce-Beratung Movento angekündigt. Die vor allem auf E-Commerce- und CRM-Lösungen im SAPUmfeld spezialisierten Schweizer sollen Unternehmen bei der Einführung von Coremedias Live Context unterstützen, der von SAP zertifizierten Personalisierungs- und Kontextualisierungslösung für Onlineshops.

RZ-Manager Götz Piwinger erwartet einen internationalen Preiskampf im IaaS-Markt Anbieter lassen sich nach zwei klassifizierten Regionen buchen: USA und EU. Es gelten die jeweiligen Datenschutzbestimmungen des Standortes. Später ist geplant, eine Auswahl nach Ländern und sogar nach

Bundesländern mit den jeweils dort gültigen Regeln anzubieten. „Die Mehrzahl der Leistungen werden mit niedrigen Sicherheitsgarantien angeboten“, vermutet Götz Piwinger, Gründer der Initiative German Cloud. Das könnte auch in anderer Hinsicht „verheerende Auswirkungen“ haben: „Während wir in Deutschland unsere Data Center zunehmend ‚green’ ausstatten, spielt das in anderen Ländern keine Rolle. In der Konsequenz spiegelt sich dies im Preis wider. Umweltbewusstsein ist anders.“ Piwinger erinnert daran, dass Rechenzentren Unternehmen sind, in denen Menschen beschäftigt werden. „Dies sind nicht nur Administratoren und Entwickler, sondern alle, die zum Betrieb einer solchen Anlage benötigt werden“, so Piwinger. „Nun scheint ein internationaler Preiskampf im IaaS-Markt zu beginnen, denn Asien und Russland werden nicht lange zusehen. Dort, wo es um Preiskampf auf des Messers Schneide geht, werden die Arbeitsbedingungen zwangsläufig schlechter.“ www.german-cloud.de

T-Systems. Rechnerleistung und Speicherplatz können bei der DBCE befristet oder unbefristet bezogen werden. Auch die Lokation kann standardmäßig vertraglich fixiert werden. Für die SLAs gibt es drei Standardausprägungen: Premium, Plus oder Medium. All das lässt sich wahlfrei kombinieren. Die Simulationsumgebung dafür steht bereits zur Verfügung; bis zum Herbst soll die Produktspezifikation abgeschlossen sein. Nach einer Testphase, die am Jahresende beendet sein soll, startet dann der Spotmarkt, der je nach Vertrag eine zeitnahe Lieferung und flexible Verteilung der Kapazitäten bietet. „Als mittelständisches Systemhaus sieht die Profi AG ihre aktive Mitarbeit am Aufbau eines solch innovativen Marktplatzes als strategisches Investment in den Aufbau neuer Marktzugänge und Geschäftsmodelle rund um das Thema Cloud-Computing“, erklärt Manfred Lackner, Vorstand der Profi Engineering Systems AG. Damit baue man die Kernkompetenz im Bereich Cloud-Infrastruktur und die „strategische Ausrichtung als Cloud-Integrator“ (siehe DV-Dialog 7–8/2013, Seite 6) weiter aus.

Der TÜV Rheinland entwirft das Zulassungsverfahren Damit der weltweite Handel von Cloud-Ressourcen tatsächlich so sicher und schnell verlaufen kann wie der von Aktien oder natürlichen Rohstoffen, müssen sich die Anbieter der DBCE einem gründlichen Zulassungsverfahren unterziehen. Das wird von TÜV Rheinland konzipiert, der das Projekt als unabhängiger Partner begleitet. „Dieses Angebot wird das Cloud Computing insbesondere im Mittelstand sehr beflügeln. Wir freuen uns, dass die Deutsche Börse auch hier großen Wert darauf legt, eine nicht nur hochprofessionelle, sondern auch sichere Plattform zu betreiben“, erklärte Ulrich Fietz, Finanzvorstand bei TÜV Rheinland. we

www.coremedia.com

Die Norderstedter Wien Computer Expert GmbH hat die langjährige Zusammen­arbeit mit Lexmark vertieft. Nach den Nadel­druckern hat das im AS/400-Umfeld erfahrene Systemhaus für Auto-ID- und Druck­systeme auch die Laserdrucker dieses Herstellers in sein Sortiment aufgenommen. www.wien-computer.de

Citrix hat den langjährigen Partner Bechtle zum „Citrix Cloud Advisor“ ernannt. Damit würdigt der Hersteller Bechtles Ausbildungsoffensive rund um seine Cloud-Technologien. www.bechtle.com

www.avaya.de

Thinkstock/istockphoto

Avaya erweitert sein Partnerprogramm Connect, an dem derzeit bereits 46 Partner teilnehmen, und rückt damit die Händler in den Fokus seiner Go-to-Market-Strategie. Finanzielle Anreize sollen den Partnern helfen, ihre Rentabilität zu steigern. Im Zentrum stehen dabei umfangreiche Rabattaktionen.

Die Firmenzentrale von CHG in Weingarten (Baden-Württemberg)

Weltweiter Handel mit IT-Ressourcen geplant

www.gbs.com

IDL, Anbieter von Lösungen für das BusinessPerformance-Management (BPM), ist von Microsoft zum Gold-Partner für Application Development ernannt worden. Gemeinsame Angebote für die Azure Cloud – im ersten Schritt die Konsolidierungslösung im SaaSFormat – und Windows-8-Apps sollen schon in Kürze verfügbar werden. IDL arbeitet mit zahlreichen ERP- und Fibu-Herstellern zusammen; im AS/400-Markt sind das z.B. Comarch, K+H Software oder Oxaion.

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IT-Manager optimistisch

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er weltweit in 19 Ländern tätige Technologiemanager CHG-Meridian ist nach einem starken zweiten Quartal zuversichtlich, die Ziele für das Gesamtjahr zu erreichen.

Eigene Bildungsprogramme kontra Fachkräftemangel „Dank unseres hohen Internationalisierungsgrades lassen sich Schwächen einzelner Regionen leichter ausgleichen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Jürgen Mossakowski. „Wenn traditionell starke Märkte wie Frankreich oder Italien schwächeln, kommen andere, die das ausgleichen können.“ Insbesondere in Deutschland habe sich die Lage deutlich verbessert: Hier kletterte das Neuinvestitionsvolumen in den ersten sechs Monaten auf 214 Mio. Euro, rund 18 Mio. Euro mehr als vor einem Jahr. Insgesamt legte die Gruppe beim Neuinvestitionsvolumen um 8,3 Prozent auf 416 Mio. Euro zu.

Jürgen Mossakowski, Vorstandsvorsitzender von CHG-Meridian

CHG-Meridian versteht sich laut Mossakowski als Technologiemanager im IT-, Investitionsgüter- und Healthcare-Bereich. Man „kümmere“ sich um alles, von der Beratung und Konzeption über Beschaffung, Implementierung, Entsorgung sowie Wiederaufbereitung bis hin zum Weiterverkauf von Gebrauchtgeräten, der sich – in Verbindung mit der Aufbereitung im eigenen Technologie- und Servicezentrum nahe Frankfurt/Main – positiv entwickele. Man habe im ersten Halbjahr rund 190.000 Gebrauchtgeräte – vorrangig Computer, Notebooks, Drucker und Bildschirme – weitervermarktet. Vor allem bei Geräterückführung und Datenlöschung wurde im ersten Halbjahr eine deutliche Steigerung verzeichnet: Rund 45.000 Computer und Notebooks wurden einer sicheren Datenlöschung nach TÜV-Standard unterzogen. Wegen des angestrebten Wachstums will Mossakowski die Zahl der Mitarbeiter bis zum Jahr 2014 auf über 500 in Deutschland und mehr als 900 weltweit steigern – von aktuell 449 Mitarbeitern bzw. 769. Der weitere Personalausbau soll auch durch Ausbildungsplätze und ein bundesweites Traineeprogramm realisiert werden. „Aufgrund unseres nicht ganz einfachen Geschäftsmodells und des Fachkräftemangels sind wir darauf angewiesen, Mitarbeiter selbst aus- und weiterzubilden“, weiß Mossakowski. www.chg-meridian.de


strategien

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midrange-Markt

Totgesagte leben länger

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ie oft wird von interessierter Seite (Platten- und Flash-Speicherherstellern) das Magnetband als antiquiert und angestaubt dargestellt? Doch ITChefs wissen die Zuverlässigkeit und Transportfähigkeit des Mediums nach wie vor zu schätzen. Außerdem können sie rechnen – und die Kosten pro Terabyte sind auf Band einen Faktor zehn niedriger als auf Platte, von FlashSpeicher ganz zu schweigen.

Spectra Logic feiert Erfolge mit Magnetbandspeicher Gerade bei Pionieren des Big Data Computing (wie z.B. Google oder Amazon) erlebt Tape eine regelrechte Renaissance, wie die jüngste Bilanz von Spectra Logic deutlich macht.

Kann jetzt auch mit LTO6-Laufwerken ausgestattet werden: Die Bandbibliothek T-Finity kann damit mehr als 300 PB verwalten

Der Hersteller von Magnetbandbibliotheken meldete eine Rekordnachfrage nach dem Flaggschiffprodukt T-Finity. Allein im zweiten Halbjahr 2012 habe man 550 Petabyte Speicher in Form von Bibliotheken installiert. Als Beispiel wird das National Center for Supercomputing Applications (NCSA) angeführt. Dort wird ein „Nearline Data Repository“ gebaut. Mit 380 Petabyte eines der größten Datenarchive der Welt biete es Platz für 5.054 Jahre Video in HDTV-Qualität. www.spectralogic.com

HDS rückt näher an Europas Kunden

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itachi Data Systems, die IT-Tochter des japanischen Hitachi-Konzerns, hat Ende Juni das neue Auslieferungszentrum (European Distribution Center, kurz EDC) im niederländischen Zaltbommel in Betrieb genommen. Es ist mit 2.000 m2 Nutz­fläche etwa zweieinhalbmal so groß wie sein Vorgänger im nahe gelegenen Waardenburg. Das integrierte Briefing-Center erlaubt es HDS nun, sowohl Kunden als auch Partner für Fachgespräche zu empfangen. Darüber hinaus gibt es im neuen Gebäude auch ein Testzentrum. Dort werden vollständig getestete, individualisierte Proof-of-Concept-Modelle für Kunden aufgebaut. Die fertigen Lösungen können im Anschluss direkt europaweit verschickt werden, so dass eine unmittelbare Inbetriebnahme durch die jeweiligen Anwender möglich ist. Bisher waren die Aufbauten in den USA erfolgt, so dass das neue EDC einen deutlich effizienteren Zugang zu den europäischen Märkten sicherstellt. www.hds.de

Das neue europäische Auslieferungszentrum von HDS in Holland

Nach der Übergabe des Zertifikats (von links): Roland Broch (Eco-Verband) mit Oliver Bürgel und Jesko Jacobs (beide Arvato), Monika Graß (Grass Consulting, Eco Datacenter Expert Group), Thomas Chlebowski und Markus Schwarz (beide Arvato)

Topbewertung für Arvato-RZ

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as Rechenzentrum der Bertelsmann-Tochter Arvato Systems wurde im Rahmen des Data Center Star Audits (DCSA) als erstes RZ in Deutsch-

land nach den neuen, anspruchsvolleren Kriterien mit vier Sternen für die Betriebssicherheit und mit einem zusätzlichen grünen Stern für die Ener-

gieeffizienz ausgezeichnet. Das RZ wurde in den vergangenen Jahren mit vielen baulichen und technischen Veränderungen modernisiert. Zusätzlich wurden verschiedene Maßnahmen, z. B. Kaltgangeinhausungen oder Freikühlung, für ein ganzheitliches Energieeffizienzkonzept umgesetzt. Diese Veränderungen waren nun auch der Anlass, das Rechenzentrum von einer neutralen Stelle auditieren zu lassen, um den aktuellen Stand abzuprüfen. Als sinnvolle Ergänzung zum bereits vorhandenen Sicherheits-Zertifikat ISO 27001 kam für die Betriebssicherheit laut Arvato-Manager Thomas Chlebowski nur das sehr streng ausgelegte und marktrelevante RZ-Audit des Eco-Verbands in Frage – in den fünf Kategorien Redundanzkonzept, organisatorische Sicherheit, bauliche Sicherheit, Versorgungssicherheit und technische Sicherheit.

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In allen Kategorien lagen die Ergebnisse im Schnitt bei sehr guten 93 Prozent, wobei Arvato in den Punkten bauliche und organisatorische Sicherheit nahezu an die 100 Prozent herankam. Besonders punkten konnte man zudem mit der Klimaversorgung sowie mit der maximal möglichen Bewertung für Datennetze und Netzinfrastruktur. Chlebowski weist auf das „Datacenter

Vier Sterne für die Betriebssicherheit Infrastructure Management“ (DCIM) hin, dass noch nicht branchenüblich ist. Demnach sind wichtige Komponenten doppelt ausgebaut (alle weiteren mit einer Reservekomponente), wodurch sie ohne Einschränkung der Verfügbarkeit austauschbar sind. www.arvato-systems.de ANZEIGE


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midrange-Markt

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strategien

DV-Dialog 9/2013 | 2. September 2013

IBM USA verordnet Zwangsurlaub Konsortium „Open Power“ mit Google und Nvidia gegründet Auch in Rochester mussten viele IBMer unfreiwillig schlecht bezahlten Urlaub nehmen

Mit der Übernahme des israelischen Software-Unternehmens Trusteer will IBM den Bereich Sicherheitssoftware ausbauen. Sieben der größten Banken in den USA und neun der größten Banken in Großbritannien nutzen bereits die Trusteer-Lösungen, um Malware auf mobilen Endgeräten zu identifizieren und zu entfernen. Als Teil der Ankündigung plant IBM auch die Schaffung eines Cybersecurity-Labors in Israel mit mehr als 200 Forschern und Entwicklern, das sich auf „Mobile Security“ und die Bekämpfung von Cyberbedrohungen, Malware, Internet-betrugsversuche und -straftaten konzentriert. Israelische Medien berichten von einem Kaufpreis zwischen 0,8 und 1 Mrd. Dollar. www.trusteer.com

www.godesys.de

Kewill, auch hierzulande aktiver britischer Anbieter multimodaler Transportsoftware mit über 600 Kunden, will durch die Übernahme des indischen Softwarehauses Four Soft das Angebot im Bereich Supply-ChainExecution-Software ausbauen. Four Soft unterstützt mit seiner Software für Logistikdienstleister, Einzelhändler und Hersteller insgesamt mehr als 400 Kunden mit mehr als 60.000 Anwendern aus 120 Ländern. www.kewill.com/de

Thinkstock/istockphoto

Reach IPS, ein amerikanischer Provider von Cloud-Services, hat die siebste Generation seiner Plattform A-Connect angekündigt, die mit mehr als 1.000 „Legacy-Applikationen“ getestet worden ist. A-Connect unterstützt nun Betriebssystem-Releases mit einem Stand bis zurück ins Jahr 1997, darunter auch OS/400, AIX, Linux oder Windows. Es sei Kompatibilität mit 16 unterschiedlichen Datenbanksystemen erreicht worden, meldet der Provider. www.ReachIPS.com

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egen der schlechten Hardwaregeschäfte mussten viele IBMer im August eine Woche Sonderurlaub nehmen – für ein Drittel ihres Gehalts. Betroffen waren die meisten US-Mitarbeiter der Systems and Technology Group (STG). Um die Hardwaregeschäfte anzukurbeln, wurde gemeinsam mit Google, Mellanox, Nvidia und Tyan das Konsortium „Open Power“ gegründet – als offene Entwicklungszusammenarbeit auf Basis der Mikroprozessorarchitektur Power.

Offenes Entwicklungs­ modell für Power-Systeme In der Woche ab dem 24. oder 31. August schickte IBM viele Arbeiter zu stark reduzierten Bezügen in Betriebsferien. Manager waren ausnahmsweise sogar noch schlechter dran – sie erhielten für diese Woche gar keinen Lohn, erklärte ein IBM-Sprecher gegenüber

der Nachrichtenagentur Bloomberg. Zuvor hatte IBM bereits über 3.300 amerikanische Mitarbeiter entlassen, davon die meisten aus der HardwareSparte. Außerdem hatte es Gespräche mit Lenovo über den Verkauf von Teilen der STG gegeben, die aber im Mai – offenbar wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen – abgebrochen worden sind. Um die Hardwaregeschäfte langfristig wieder anzukurbeln, hat IBM am 6. August gemeinsam mit Google, Mellanox (einem israelischen NetzwerkAnbieter), Nvidia und dem taiwanesischen Serverlieferanten Tyan das Konsortium „Open Power“ ins Leben gerufen, das Server-, Netzwerk-, Speicher- und GPU-Beschleuniger-Technologie für die nächste Generation von Hyperscale- und Cloud-Rechenzentren entwickeln soll. Die Mitglieder erhalten dazu Zugang zum geistigen Eigentum der IBM an Power8-Hardware und -Software; wenn daraufhin Google als größter Serverhersteller der Welt von Intels x86-Architektur auf Power

IBM paradox: Umsatz schrumpft, Gewinn steigt weiter  Für das zweite Quartal meldete IBM einen Umsatzrückgang um drei Prozent auf 24,9 Mrd. Dollar. Der Gewinn schrumpfte sogar um 17 Prozent auf 3,2 Mrd. Dollar, weil für den Abbau von bis zu 8.000 Arbeitsplätzen 1 Mrd. Dollar verbucht worden sind. Ohne diesen Sonderaufwand wäre der Gewinn um drei Prozent auf etwa 4,3 Mrd. Dollar gestiegen. Der Umsatz in der Region EMEA stagnierte bei 7,8 Mrd. Dollar. Nicht nur die Hardwaresparte schwächelte, sondern auch das Geschäft mit Services wie Outsourcing, während der Verkauf mit Software etwas besser lief. IBM schrumpfte das fünfte Quartal in Folge, um den Gewinn pro Aktie zu steigern. Laut Finanzchef Mark Loughridge ist deshalb auch ein größerer Verkauf geplant, der aber wahrscheinlich nicht mehr dieses Jahr über die Bühne gehe. Gerüchte besagen, dass es sich um Teile der Serversparte (Bladecenter, Intel-Systeme) handelt, die an Lenovo gehen könnten. Der Umsatz mit Hardware sank um zwölf Prozent auf 3,8 Mrd. Dollar. Die einzelnen Produkte schlugen sich dabei unterschiedlich gut. Während die Mainframes zulegten, brach der Umsatz mit Power System um 24 Prozent ein. Allerdings legte IBM hier gegenüber dem ersten Quartal um sieben Prozent zu; Loughridge sprach von „bescheidenen Fortschritten“ trotz des Umsatzrück-

gangs. Er erwartet weitere Verbesserungen mit wachsender Marktakzeptanz der neuen Power7+-Technologie in der zweiten Jahreshälfte. Stolz ist Loughridge auf die Pure Systems, von denen seit der Ankündigung im April 2012 über 6.000 Stück in mehr als 100 Ländern weltweit verkauft worden seien. Der Umsatz mit dem System x dagegen schrumpfte um zehn Prozent, der mit Storage-Hardware um sechs Prozent. Die gute Nachricht zum Schluss: Die STG arbeitete im zweiten Quartal wieder profitabel (die Rückstellungen für die geplanten Entlassungen nicht eingerechnet); auf dieser Basis rechnet Loughridge jetzt auch für das Gesamtjahr 2013 wieder mit profitablen Hardwaregeschäften. Auch insgesamt ist Loughridge für das Gesamtjahr 2013 optimistisch und erhöhte die Prognose für das operative Ergebnis je Aktie um 20 US-Cent auf mindestens 16,90 Dollar. Das scheint allerdings nur Bilanzkosmetik, wie sie von der Wall Street goutiert wird, weil hier die realen Sonderbelastungen (wie jetzt durch die Entlassungen) einfach „virtualisiert“ werden. Somit ist von einer Anhebung der Gewinnprognose die Rede, obwohl sie für den Gewinn je Aktie eigentlich wegen der Entlassungen um 45 Cent auf 16,25 Dollar gesenkt worden ist.

Jens Beier, auch künftig verantwortlich für Neo Solutions bei Fritz & Macziol

SAP-Expertise aus einer Hand

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ie bisherige Tochter Neo Business Partners GmbH wird zum 1. September als neuer Geschäftsbereich Neo Solutions in die Fritz & Macziol Software und Computervertrieb GmbH integriert. Damit sollen zusätzliche Synergien erschlossen werden, indem die mobilen und CRM-Lösungen aus dem Neo-Portfolio das SAP-Angebot des Ulmer Systemhauses ergänzen. Zuvor hatte der IBM-Partner Fritz & Macziol mit ähnlicher Begründung bereits die Integration der ebenfalls 2008 übernommenen Softwaretochter Stas GmbH bekannt gegeben (siehe DV-Dialog 7–8/2013, Seite 7). Der bisherige Neo-Standort Hannover wird ausgebaut, weitere Berater und Entwickler mit SAP-Know-how werden eingestellt. www.fum.de

Thinkstock/istockphoto

Der Mainzer ERP-Hersteller Godesys hat rückwirkend zum 1. Januar 2013 den PPSSpezialisten Ifax GmbH inklusive aller Rechte von Steinhilber Schwehr erworben und verstärkt damit sein Know-how im Fertigungsbereich. Godesys will das Produktportfolio Ifax.open weiterentwickeln, die Marke eigenständig fortführen und langfristig in die Lösungen investieren. Sämtliche Mitarbeiter werden übernommen und am Ifax-Geschäftssitz in Konstanz verbleiben. Ifax war erst 2010 von der Steinhilber Schwehr AG erworben worden. Zu den Kunden von Ifax zählen beispielsweise Auma Riester, Hekatron, TQ Systems oder Zetex Neuhaus.

umschwenken würde, wäre das ein durchschlagender Markterfolg. Anfänglich will man sich auf die Integration von Nvidias CUDA-Technologie in das Power-Ökosystem konzentrieren. Die „Compute Unified Device Architecture“ soll es Programmierern erleichtern, Programmteile auf den Grafikprozessor der Grafikkarte zu verlagern, die zusätzliche Rechenkapazität für parallelisierbare Programmabläufe bereitstellt. Dazu wird ein „gemeinschaftliches Entwicklungsmodell“ verwendet, dass die Art und Weise grundlegend ändern soll, in der Hardware für das RZ entwickelt und genutzt wird, erklärte IBMManager Steve Mills. Die Vorteile: mehr Wahlfreiheit, Flexibilität und Adaptionsmöglichkeiten für Entwickler dank der Offenheit des Konzepts.

Entlassungswelle bei IBM rollt Die im April angekündigte Entlassungswelle bei IBM läuft auf Hochtouren. Zwischen dem 12. Juni und Ende Juli ist nach Zählung der Gewerkschaft Alliance@IBM allein in Nordamerika bereits mehr als 3.300 Mitarbeitern gekündigt worden. Weltweit soll es in diesem Jahr 6.000 bis 8.000 Entlassungen geben, da auch Europa und die aufstrebenden BRIC-Staaten betroffen sind. Insgesamt beschäftigte IBM Ende letzten Jahres 434.000 Menschen. In den USA kocht der Zorn in der Belegschaft schon so hoch, dass über die Forderung nach dem Rücktritt von CEO Ginni Rometty diskutiert wird, weil sie die Mitarbeiter missbrauche. Wörtlich heißt es bei der Alliance@IBM: „The leadership only cares about money. In the drive to reach the goals of Roadmap/Roadkill 2015 CEO Rometty has neglected and disrespected IBM‘s greatest asset – its employees.“ Auch in Deutschland sollen, je nach Quelle, bis Jahresende zwischen 600 und 900 IBMer gehen. Das Unternehmen selbst hält sich bedeckt; es werden schon lange keine Angaben zur Beschäftigung in den Landesgesellschaften mehr gemacht. Massiv betroffen von den aktuellen Entlassungen ist die Hardwaresparte der IBM; in der Systems and Technology Group (STG) fallen laut Alliance@IBM in Nordamerika mehr als 1.500 Jobs weg, also fast die Hälfte der seit dem 12. Juni Ausgezählten. Darunter sollen z.B. 60 Stellen in der Entwicklungsabteilung für das Betriebssystem IBM i sein, aber auch 30 Mitarbeiter aus der weltweit aktiven Kundenbetreuung. www.endicottalliance.org

Umstrukturierung der Wagner Group

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ie Wagner Group, Anbieter innovativer Brandschutzlösungen aus Langenhagen, hat Anfang August personelle und strukturelle Änderungen vollzogen. Die 1989 gegründete Tochter Wagner Bayern, aktiv mit Brandschutzlösungen für Schienenfahrzeuge, fokussiert künftig auch weitere Gebiete, wie z.B. den anlagentechnischen Brandschutz im Luftfahrtverkehr und im Zusammenhang mit der Produktion und Lagerung von Lithium-Batterien. Zum Geschäftsführer neben Dr. Markus Müller wurde Dipl.-Ing. Markus Kock (44) berufen. Zeitgleich hat sich Christoph Kainz nach 24jähriger Firmenzugehörigkeit aus der Geschäftsführung von Wagner Bayern zurückgezogen. Auch im Wagner-Stammhaus Langenhagen gibt es personelle Veränderungen. So übernimmt Joachim Cors als Bereichsleiter den neuen Bereich Organisation und Infrastruktur. Sein Nachfolger als Leiter Anlagenbau International ist der bisherige technische Leiter Dipl.-Ing. Markus Hamann. Wagners Kompetenz bei Branderkennungs- und Brandvermeidungsanlagen reicht auch bis in die Rechenzentren. www.wagner.de

Markus Kock ist am 1. August in die Geschäftsführung der Wagner Bayern GmbH eingetreten


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