DV-Dialog

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24. April 2012 | 27. Jahrgang | G 30793 E

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Pure Systems kommen

Business Intelligence

AS/400 reloaded: IBM greift die alte Produktidee auf | Seite 11

Eine tabellarische Marktübersicht | Seite 14

Aus dem Inhalt Umschuldung bei Infor von Erfolg gekrönt Merger des ERP-Herstellers mit Lawson abgeschlossen | Seite 2

Im Gespräch mit Roha-Gründer Wolfgang Peter Hartmann, Vorsitzender des Vorstandes der SPH AG

Ganz oder gar nicht  E-Commerce boomt seit Jahren. Da ist für jeden Offline-Marktteilnehmer die Verlockung groß, am vermeintlich reich gedeckten Tisch Platz zu nehmen und sich ein Stück des Kuchens abzuschneiden. Schnell ein paar Softwarebalkone an die Warenwirtschaft angebaut – und schon ist die Tür zum lukrativen E-Business aufgestoßen. Denn das Gebot der Stunde heißt ja Multi-Channel-Vertrieb.

Neuer Power-PlattformChef bei IBM Deutschland

M. Roser

Ralf Dannemann hat jetzt Jürgen Wiegand abgelöst | Seite 2

Kräftig Sparen beim Output

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Doch der Wettbewerb im E-Commerce ist extrem hart und die Anforderungen an den Service sind enorm. 20 Sekunden Wartezeit im Shop? Zu viel – der Kunde klickt zum Wett­ bewerb. Lieferzeit mehr als 24 Stunden? In­akzeptabel für die Generation online. Das Retourenmanagement ist nicht 100 Prozent kundenorientiert? Den Kunden sehen Sie nie wieder. Nur zwei verschiedene Zahlungsmöglichkeiten? Geht gar nicht. Natürlich ist es technisch machbar, all die Funktionen, die nötig sind, um das gefragte Servicelevel zu erreichen, über Schnittstellen an die Warenwirtschaft anzukoppeln. Doch Vorsicht ist geboten, denn sonst werden aus den schmucken Balkonen schnell häss­ liche und vor allem teure Investitionsruinen oder ewige Baustellen. Eine sichere Brücke von einer vorhandenen Warenwirtschaft in den Onlinehandel kann mit einer Standardlösung für E-Commerce geschlagen werden. Derartige Software­ lösungen sind im Markt auch für die AS400-Welt reichlich vorhanden. Aus wirtschaftlicher Sicht sind Standardlösungen nicht nur mittel-, sondern sogar kurzfristig attraktiver als Individualkonstrukte. Ein ROI innerhalb von zwei Jahren ist keineswegs Utopie. Beim Schritt in die Welt des eCommerce sollte die Devise daher lauten: Ganz oder gar nicht. Denn „ganz“ lohnt sich – alles andere gar nicht.

Frühere SoftM schwächelt auch 2011 weiter Von Berthold Wesseler

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ie Zeiten, als jeglicher Output der Computer kontrolliert und optimiert in den Rechenzentren zu Papier gebracht wurde, sind längst passé. Der Grund: Mit dem PCBoom sind in den Unternehmen verteilte Druckerlandschaften gewachsen. Das führt dazu, dass die Unternehmen nach Schätzungen der Marktforscher ein bis drei Prozent ihres Umsatzes für das Drucken und Kopieren ausgeben. Die exakten Kosten des Wildwuchses sind aber meistens ebenso unbekannt wie die Zahl und Art der Drucker und Multifunktionsgeräte im Unternehmen. Sicher ist nur eines: das enorme Einsparpotential. Bis zu 30 Prozent der Druckkosten ließen sich mit einer Optimierung der Druckerflotte erreichen, errechnet die Gartner Group. Weitere Einsparungen

können „Managed Print“-Services und ein stringentes Output-Management bringen. Um Druckkosten zu sparen, sollte die Verantwortung dafür zentralisiert und alle Aufgaben im Zusammenhang mit dem Output-Management in einer Person oder Gruppe gebündelt werden. Dabei ist dann eine Software hilfreich, die diesen Output automatisch ansprechend formatiert, für den Empfänger personalisiert und über unterschiedliche Kommunikationskanäle verschickt. Das heißt: Sie integriert z.B. in ein Angebot oder eine Auftragsbestätigung nicht nur das Firmenlogo, sondern auch ein Foto des bestellten Produktes. Und: Diese Bestätigung wird nicht nur klassisch per Briefpost an den Empfänger gebracht, sondern vielleicht auch per Fax oder per E-Mail. Stammt der Output von der AS/400, kommt die Rede hierzulande schnell auf den Spool Master, mit dem der Wiener

Hersteller Roha Software Support GmbH in den vergangenen 15 Jahren rund 700 Installationen erreicht hat. Mit Firmengründer Wolfgang M. Roser sprachen wir darüber, worauf es bei einem modernen Output-Management ankommt. Für ihn sind neben den Interfaces zu all den Druckern vor allem auch die Schnittstellen zum ERP-System wichtig, denn Dokumente wie z.B. Rechnungen werden in der Regel nicht einzeln gedruckt, sondern über Nacht in Batch-Jobs; es können Hunderte oder Tausende sein. So entstehen Spool-Files mit entsprechend vielen Seiten. Das heißt für den Spool Master: Er muss diese Druckdateien in die einzelnen Rechnungen „zerteilen“, damit diese überhaupt archivierbar sind. Dann zieht er sich das Rechnungsformular, erzeugt die Schlagworte und das PDF-Dokument, das dann archiviert und verschickt wird. Interview Seite 4

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we KEOS Software Service GmbH

BPM ilovekeos.de

Personalabbau, herbe Verluste und Squeeze-Out | Seite 3

Social Business & CRM IBM-Partner GIS bietet SugarCRM ergänzend zu Lotus an | Seite 3

IBS: Neue Strategie, neue Manager Krisengeschüttelter ERP-Hersteller formiert sich neu | Seite 3

Erste IBM-Erfolge mit der City-Cloud-Initiative 28 Vertragspartner für den Mittelstand an Bord | Seite 6

Veda sorgt für Sicherheit Outsourcing zertifiziert für § 11 BDSG | Seite 7 DVD IM INTERNET

SCHLAGZEILEN Dell schluckt Sicherheitsexperten Sonicwall und Thin-Client-Hersteller Wyse dell.de +++ Gefällt mir, amen! Gottesdienst auf Facebook facebook.de +++ Western Digital mit Viviti größter Platten­ laufwerkshersteller: Hitachi Global Storage Technologies für 4,8 Mrd. Dollar gekauft wdc.com +++ Cisco kauft Fernsehsoft­ ware-Anbieter NDS für 3,8 Mrd. Euro cisco.de +++ Windows 8: Fertigstellung im Sommer, Auslieferung ab Oktober? microsoft.de +++ HP legt das PC- und Druckergeschäft zusammen hp.de +++ Google überarbeitet Suchma­ schine google.de +++


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midrange-markt

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unternehmen

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Neuer Power-­ Plattform-Chef bei IBM Deutschland

4 „Gutes Output-Management muss einfach sein!“

Im Gespräch mit Wolfgang M. Roser, Gründer und Inhaber der Wiener Roha Software Support GmbH

6 Hosting-Partner für SilvERP

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ERP-Anbieter nutzt Managed Services des IBM-Partners UBL

alf Dannemann hat jetzt bei IBM Deutschland Jürgen Wiegand als Direktor Power Systems Plattform abgelöst. Wiegand wurde zum Senior Manager Industry Sales Public Sector bei IBM Europa befördert. Dannemann ist für Anwender von IBM i ein alter Bekannter, war er doch schon zweimal – zuletzt ab Juli 2007 – Vertriebsleiter für das System i in Deutschland. Diesen Job hatte er im August 2002 nach dem Ausscheiden seines damaligen Chefs Uwe Rusch bereits einmal ein knappes halbes

6 File-Transfer in der Cloud

Seeburger geht mit HP und Amazon in die Wolke

7 Boom beim Cloud Computing?

Der Branchenverband Bitkom rechnet für 2012 mit einem Umsatzplus um 47 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro

8 Veda weitet Partnerschaft mit IBM aus

Neue HR-Suite jetzt auch für DB2 und Websphere

8 Power-Refurbishing in China

IBM eröffnet Server-Wiederaufbereitungszentrums in Shenzhen

produkte 9 Fitnessplan für Altsysteme

Cap Gemini und IBM entwickeln gemeinsam das Konzept „Agile Legacy Lifecycle“ für bewährte Anwendungen

9 Komplette SAP-Überwachung

Die beiden Monitoring-Tools Boom und Service Tracer sind jetzt kombiniert worden

Erfolgreiche Umschuldung bei Infor

9 Faxen aus der Cloud

Ferrari Electronic erweitert den Faxserver Office Master

Seite

Produkte

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Merger des ERP-Herstellers mit Lawson abgeschlossen

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Infoprint nun ganz Ricoh Ehemaliges Druckergeschäft der IBM jetzt komplett eingegliedet

10 Drei Sichten der Verfügbarkeit

Monitoring, das Bindeglied zwischen Business Service und Business Process Management

10 Rundruf: „Business Process Management“ (BPM) im Mittelstand

Eine Kurzumfrage unter den Midrange-Experten in Deutschland

11 IBM stellt die Pure Systems vor

Wie seinerzeit bei der AS/400: Integration als Designprinzip

12 Kein Weg führt an der Cloud vorbei

Mit Lotus Notes/Domino und Collaboration as a Service neue Potentiale erschließen

12 Gedys Intraware 8 am Start

Cloud oder interne IT: Die Zukunft heißt mobiler Datenzugriff via Web

13 Verschlüsselter Mail-Versand

bwohl Infor bereits im Juli vergangenen Jahres den Abschluss des Kaufes von Lawson Software gemeldet hatte, konnten die letzten, aber nicht unwesentlichen Vertragsdetails erst jetzt erfüllt werden. Beim Abschluss des Mergers des drittgrößten ERP-Herstellers (nach SAP und Oracle) ging es vor allem um die Tilgung der Schulden von Lawson, bisher als Tochter des bereits 2009 erworbenen Infor-Unternehmens Softbrands geführt. Diese Umschuldung haben die beiden Beteiligungsgesellschaften Golden Gate Capital und Summit Partners, denen Infor gehört, jetzt geregelt. Warum es so lange gedauert hat, bleibt unklar.

Klar ist, wie Lawson seine Schulden refinanzieren soll: Das jetzt als Teil einer neuen GGC-Holding namens Combo Co mit Sitz in der Steueroase Cayman-Inseln geführte Unternehmen hat für knapp 1,3 Mrd. neue Schuldverschreibungen angeboten, für neun bzw. zehn Prozent Zinsen und Fälligkeit im Jahr 2019. Unklar ist, wie viele neue Schuldverschreibungen verkauft werden konnten. Combo Co übernimmt als neue Holding die bisherigen Infor-, Softbrands- und Lawson-Anteile.

Infor-CEO Charles Phillips sieht das Unternehmen klar auf Kurs zu langfristigem Wachstum und nachhaltiger Finanzstärke

Insgesamt hat Infor in den letzten zwölf Monaten über 1 Mrd. Dollar frisches Kapital erhalten; in einer Pressemitteilung vom 5. April ist auch von 2,8 Mrd. Dollar Jahresumsatz und einer Bruttomarge von 28 Prozent die Rede. In den letzten fünf Quartalen sei es gelungen, über 2.000 neue Kunden zu überzeugen und den Lizenzumsatz um 15 Prozent zu steigern. Rund 500 alte Kunden hätten nach einer Pause wieder einen Wartungsvertrag abgeschlossen. Alles gute Nachrichten, die vielleicht mit Blick auf einen zweiten Anlauf für den seinerzeit abgesagten Börsengang lanciert wurden.

Drei neue Modullösungen der Byte Action GmbH

13 ERP-Sytem an Lotuslive

Datenintegration, der Schlüssel zum Erfolg von SaaS-Projekten

14 Marktübersicht: Business Intelligence und Analytics

Eine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot

15 Siron Enterprise Cockpit Designer

Management-Intelligence für SAP- und Microsoft-Systeme

Seite

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Ralf Dannemann (links) kennt die MidrangeWelt noch aus AS/400-Zeiten. Der bisherige Power-Chef Jürgen Wiegand (rechts) ist neuer Senior Manager Industry Sales bei IBM Europa

Anwendungen

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anwendungen 17 Management mehrsprachiger Verkaufsunterlagen

Express nutzt den neuen BPI Publisher auf der AS/400

17 Spannungsschutz auch in der IT

Dehn + Söhne konsolidieren heterogene Softwarelandschaft

18 Transparenz für Flamcos Vertriebsprozesse

25 Prozent Zeitersparnis dank Einführung von Dochouse CRM

19 Eine Wolke kommt selten allein

Inform meldet Erfolge mit Cloud-basierter Inventursoftware

22 Turbo für den Speditionsbetrieb

Wie Dachser für ein zeitnahes Tracking & Tracing der Packstücke sorgt

22 Mobile Datenterminals als Bordcomputer

TIS liefert 300 weitere PSV3-Terminals für Raben

karriere 23 Veranstaltungen 24 Personalien und Impressum

Get Blue mit IBM

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ehr als nur Schulung verspricht IBM mit der neuen Veranstaltungsreihe „Get Blue“, die Geschäftspartner fit machen soll in Sachen IBM-Software. Ab sofort können sich Partner in den sechs regionalen Partnership Solution Centern zu Zukunftsthemen kostenfrei schulen lassen. Das Angebot richtet sich an Vertriebsmitarbeiter, aber auch an Pre-Sales-Mitarbeiter. Ziel des modular aufgebauten Schulungsprogramms ist es, zusätzliche Mitarbeiter auszubilden und für neue Lösungen weiterzubilden, um sie auf entsprechende Zertifizierungen vorzubereiten. Das Schulungsspektrum umfasst die Themen Business Analytics (Cognos/SPSS), Social Business (Lotus), Virtualisierung, Sicherheit sowie alle Bereiche rund um Tivoli. www-05.ibm.com/de/events/ swg-partner-academy-getblue

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Vorbereitung für einen neuen Anlauf an die Börse?

BI sorgt für Harmonie Yamaha Music: Vertriebsdaten europaweit konsolidiert

Jahr kommissarisch innegehabt. Er berichtet nun direkt an Rick Newman, den frisch aus den USA in Schwaben eingetroffenen Sales-Chef für Power. Im Laufe der Jahre hat Ralf Dannemann bei IBM Deutschland die Volume-Teams aller Server-Brands geleitet und stand auch an der Spitze der „Industry Systems“. Jetzt ist er für die Power Systems verantwortlich – also zusätzlich zu IBM i auch für die Plattformen AIX und Linux darauf.

Avnet schluckt Ascendant Techno

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er IT-Großhändler Avnet wird Ascendant Technology übernehmen, eine auf die Entwicklung durchgängiger IBM-Lösungen spezialisierte IT-Beratung mit Gesellschaften in Nordamerika, Europa, Brasilien und Indien. Im Jahr 2011 erwirtschaftete Ascendant mit rund 500 Mitarbeitern etwa 90 Mio. Dollar Um­satz, durch Definition, Design und Implementierung von Software-Anwendungen in den Bereichen E-Commerce, Portale, Collaboration, Content-Management sowie durch IT-Automatisierung und Cloud Computing. Dank der internationalen Aufstellung von Ascendant will Avnet seinen Händlern künftig mehr Geschäftschancen im Bereich Services und Lösungen aufzeigen. www.ts.avnet.com/de/

Frisches Kapital für SugarCRM

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ie aufstrebende kalifornische Softwareschmiede SugarCRM hat eine Finanzierungsrunde über 33 Mio. Dollar Fremd- und Eigenkapital abgeschlossen. Die Finanzierungsrunde wurde von der amerikanischen Kapitalgesellschaft New Enterprise Associates (NEA) angeführt, deren Venture-­Partner Brooke Seawell nun auch im Board of Directors bei SugarCRM sitzt. Neben der Kapitalgesellschaft NEA sind auch die Silicon Valley Bank und Golden Hill Capital als Investoren beteiligt. Aber auch alle bisherigen Investoren, wie Draper Fisher Jurvetson und Walden International, steuern weiterhin Kapital bei. Darüber hinaus konnte das Unternehmen seinen Kundenkreis 2011 um 2.700 neue Anwender weltweit erweitern. Mit mehr als einer Million Nutzern ist die Software nun laut CEO Larry Augustin die dritthäufigst ge­­­ nutzte CRM-Lösung weltweit. www.sugarcrm.de

CEO Larry Augustin: Mehr als eine Million User nutzen unsere CRM-Lösung


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Midrange-markt

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Social Business meets CRM

Frühere SoftM ­weiter in der Krise

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So plant Schrader eine Integration der Sugar-Applikation in das GIS Collaboration Center. Das ist eine web­ basierte Plattform für Social Business, die GIS-Kunden schnellen Zugang zu den Collaboration-Lösungen der IBM ermöglichen soll. Grundvoraussetzung für die Entscheidung zugunsten von Sugar war die Partnerschaft des CRM-Herstellers mit IBM. Sie garantiert die Integrations­ fähigkeit in die IBM-Lösungen. WichTom Schuster, Managing Director bei SugarCRM: „GIS wird als einer der führenden IBMSoftware-Partner in Deutschland unser Partnernetzwerk nachhaltig prägen.“

tig ist auch die Unabhängigkeit von Infrastrukturen. Die Sugar-Applikation lässt sich als Server- und Cloud-Variante implementieren und ist auch als Solution Edition für IBM i erhältlich. Matthias Baldauf/we

Kurz notiert

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as kalifornische Softwarehaus SugarCRM intensiviert gemeinsam mit der GIS GmbH, Hannover, auch hierzulande die Aktivitäten im IBM-Umfeld. GIS bietet SugarCRM nun als primäres CRM-Produkt an. Die Geschäftsführung ist vor allem von den SocialMedia-Funktionen und den guten Anwendungsmöglichkeiten auf mobilen Endgeräten überzeugt. Damit will der Systemintegrator die Nachfrage seiner Kunden nach der Integration sozialer Netzwerke wie Facebook oder Xing in ihre CRM-Strategien bedienen. Thomas Schrader, Geschäftsführer der GIS, sagt dazu: „Mit den IBMLösungen für Social Collaboration und SugarCRM haben wir das am besten integrierbare Angebot im Bereich Social Business.“

IBM-Partner GIS bietet nun SugarCRM ergänzend zu Lotus an

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ach einem erneuten Umsatzrückgang um 8,4 Mio. auf 28,5 Mio. Euro (Vj. 36,9) musste die Münchener Comarch Software und Beratung AG (früher SoftM) im Geschäftsbericht wieder ein deutlich negatives operatives Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) ausweisen. Unterm Bilanzstrich steht der Jahresfehlbetrag von 5,5 Mio. (Vj. 6,2) Euro.

Personalabbau, Umsatz­ rückgang, herbe Verluste und Squeeze-Out

IBS: Neue Strategie, neue Manager Der krisengeschüttelte ERP-Hersteller formiert sich neu

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er schwedische ERP-Hersteller International Business Systems (IBS) hat sich nach der Übernahme durch die Investmentgesellschaft Symphony Technologies im Juni 2011 neu positioniert. Ebenfalls verändert präsentiert sich jetzt der Vorstand – mit David Rode als neuem General Manager für die Region EMEA und Hiten Varia als General Manager APAC. Dazu kommen als neue Vorstandsmitglieder Mike Verdeyen (Chief Technology Officer) und Melanie Ofenloch (Chief Marketing Officer).

Rode hat 20 Jahre Managementerfahrung, in Softwarefirmen wie Imany, Lec­tra, Intentia und Information Builders; bei Intentia war er AmerikaChef bis zur Fusion mit Lawson im Jahr 2006. Varia kommt von JDA und bringt 17 Jahre Führungserfahrung bei i2 Technologies mit. Für die Entwicklungsstrategie und Technologie-Roadmap zeichnet jetzt CTO Mike Verdeyen verantwortlich, der von Red Prairie kommt. Von der Agentur Weber Shandwick kam schließlich die Marketingleiterin Melanie Ofenloch zu IBS. we

Drittes Debüt für IBS Enterprise 7  IBS hat Ende Februar erneut die Verfügbarkeit der lang erwarteten Software IBS Enterprise Version 7 angekündigt. Neben Funktionen für die Distribution brachten die Schweden ergänzend Cloud-, BusinessIntelligence- und Planungsfunktioen sowie mobile Lösungen für IBS Enterprise auf den Markt. Version 7 der ERP-Software, die bereits im Oktober 2010 und ein Jahr später

erneut auf den Markt gebracht worden war, läuft nicht mehr nur auf IBM i, sondern jetzt auch auf Windows-Servern. Die neue IBS Distribution Cloud kann auf einem Mix von IBM-i- und Windows-Servern implementiert werden, während IBS Mobility ERP-Interfaces auf iOS-, Android-, und Windows-Mobile-Geräten bereitstellt.  www.ibs.net

Aus dem vorläufigen Geschäftsbericht seien einige der jetzt vorliegenden Eckdaten der Comarch-Bilanz zusammengestellt: Demnach verbesserte sich nach erheblichen Restrukturierungen das EBITDA gegenüber dem Vorjahr um 0,5 Mio. auf – 1,2 Mio. Euro, während der Verlust beim Konzern-EBT von 7,1 auf 4,4 Mio. Euro gedrückt werden konnte. In diesen Zahlen sind einmalige – nicht ausgabenwirksame – Buchverluste durch eine Firmenwertabschreibung in Höhe von 0,5 Mio. (Vj. 2,9) Euro enthalten. Die Entwicklungskapazität wurde in 2011 vermindert, ist aber noch relativ hoch; damit verbunden waren relativ hohe fixe Personalaufwendungen.

Erwartet für 2013 endlich schwarze Zahlen aus München: Prof. Janusz Filipiak, Gründer und CEO der Comarch S.A., Krakau

Das Ergebnis wurde durch Sonderaufwendungen für den Personalabbau in Höhe von ca. 0,8 Mio. Euro belastet. Am Jahresende 2011 beschäftigte die frühere SoftM inklusive Freiberufler 244 (Vj. 318) Mitarbeiter. Durch die Einbindung in die Comarch Group, Krakau, sei es gelungen, „dieses finanziell sehr schwierige Jahr zu bewältigen“, heißt es.

Die weltweiten IT-Ausgaben sollen in diesem Jahr nur um 2,5 Prozent auf 3,7 Billionen Dollar steigen, hat die Gartner Group ihre ursprüngliche Wachstumsprognose von 3,7 Prozent zurückgeschraubt. Die Anpassung mache nur der wieder erstarkte US-Dollar nötig, nicht jedoch Einsparungen bei den ITInvestitionen, so die Analysten. Bei stabilen Wechselkursen erhöhen sie ihre Prognose sogar auf 5,2 Prozent. www.gartner.com

Auf der Hannover Messe stellt Cisco in diesen Tagen einen neuen Geschäftbereich vor, der speziell für den Aufbau intelligenter Netze im Bereich der industriellen Automatisierung gegründet wurde. Dazu kommt als neue Produktfamilie eine industrielle Switch-Plattform, die alle wichtigen Komponenten des industriellen Firmennetzes integrieren soll. www.cisco.de

Clevere Lösungen im IT-Infrastrukturgeschäft entwickeln und implementieren will die No Risk Solution GmbH, Unterschleißheim. Laut Geschäftsführer Christoph Hasler beschäftigt man sich insbesondere mit der Risikoprävention und Ausfallvorsorge in der IT. Dabei stehe die Power-Plattform mit dem Betriebssystem IBM i als sicherste Lösung und „nicht hackbares System“ ganz klar im Vordergrund. Haslers Credo: „Ist die IT-Plattform sicher, dann können sich die IT-Verantwortlichen auf die Sicherheit der darauf aktiven Dienste konzentrieren.“ www.norisksolution.de

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Zwei neue IBM-Niederlassungen in Polen: Mit weiteren Büros in Kattowitz und Breslau will der Computerkonzern seine bereits seit 1991 währende Präsenz im Nachbarland ausbauen. Im Bild: Anna Sienko, General Managerin IBM Polen & Baltikum mit Dr. Maciej Bluj, dem stellvertretenden Bürgermeister von Breslau (links) und Aleksander Skorupa (Präsident Niederschlesiens). www.ibm.de

Netzwerk erweitert: Der bundesweit aktive Systemhausverbund Grouplink wächst weiter – drei neue Partner unterstützen mit ihrem Know-how die übrigen 16 Mitgliedsfirmen. Die Newcomer heißen: Abbino GmbH, ein Experte im Bereich der Beschaffungs­ logistik, ICT AG, Entwickler von MultimediaSystemlösungen, sowie Netsol4u GmbH, Planer und Realisierer vom Netzwerken. www.netzlink.com

Der Archivsoftwarehersteller Optimal Systems übertraf seine Prognose und schloss das Jahr 2011 mit einer Umsatzsteigerung von knapp 18 Prozent auf 29,1 Mio. Euro ab, auch dank Neukundenprojekten etwa bei Edeka, Degewo oder Pro Sieben Sat1. Nach einem Zuwachs von 23 Mitarbeitern sind derzeit in den zwölf Gesellschaften der Firmengruppe 278 Personen beschäftigt. www.optimal-systems.de

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Herr Roser, immer mehr Computer ver­ arbeiten immer mehr Daten und erzeugen somit immer mehr Output. Was sind vor diesem Hintergrund die wesentlichen An­ forderungen an eine moderne Software für das Output-Management? Wolfgang M. Roser: Wer auch immer Computer für eine Aufgabe nutzt, ist an dem Ergebnis ihrer Arbeit interessiert – am Output des Computer. Weil in fast jedem Unternehmen immer mehr Menschen immer häufiger einen Rechner nutzen, gleichzeitig aber auch immer weniger Zeit haben, halte ich es für entscheidend, dass eine moderne Software das Output-Management sehr schnell und einfach machen sollte. Was meinen Sie damit konkret? Roser: Man sollte sehr schnell definieren können, was mit bestimmten Spool-Files passieren sollte – und anschließend zügig überprüfen können, ob das auch tatsächlich wie vorge­ sehen klappt. So kann im Spool Master beispielsweise sehr schnell festgelegt werden, dass ein bestimmter Text in jeder Auftragsbestätigung mitgeschickt wird, ohne dass dazu die originalen Programme verändert werden müssten. Die Software erkennt automatisch, dass ein SpoolFile eine Auftragsbestätigung enthält, und fügt diesen Text an der vorgegeben Stelle automatisch ein – bei jeder Auftragsbestätigung, die im Spool landet. Das geht an einem einzigen Arbeitsplatz. Und zwar sehr schnell und unternehmensweit unabhängig davon, ob es um einen oder um 3.000 Drucker geht. Das heißt: Spool-Themen wie elektronische Formulare müssen nicht mehr für jeden einzelnen Drucker gelöst werden, sondern es reicht eine einzige Vorgabe im Spool Master. Das Gleiche gilt aber auch für E-Mails oder PDFDokumente. Eine zentrale Definition reicht – und der erzeugte Output entspricht den Vorgaben der Corporate Identity des Unternehmens.

„Gutes OutputManagement muss einfach sein!“ Fotos: Manuela K. Fischer

Wenn es um Steuerung und Kontrolle des Output geht, kann Software hilfreich sein, die den Output automatisch ansprechend formatiert, für den Empfänger personalisiert und über diverse Kommunikationskanäle verschickt. Das heißt: In ein Angebot oder eine Auftragsbestätigung wird vielleicht nicht nur das Firmenlogo integriert, sondern auch ein Foto des bestellten Produktes. Und: Diese Bestätigung kann nicht nur klassisch per Briefpost verschickt werden, sondern auch per Fax oder per E-Mail. Stammt der Output von der AS/400, kommt schnell die Rede auf den Spool Master, mit dem der Wiener Hersteller Roha Software Support GmbH in den vergangenen 15 Jahren rund 700 Installationen erreicht hat. Mit Firmengründer Wolfgang M. Roser sprachen wir darüber, worauf es bei einem modernen Output-Management ankommt.

Lohnt es sich, auch Output von PC und Unix-Servern auf der AS/400 zu verwalten? Roser: Das kann sein. Es funktioniert aber nur, wenn dieser Output vorher in irgendeiner Form auf die AS/400 gebracht worden ist. Wir haben Kunden, die erzeugen auf dem PC Textdateien, schicken diese auf die AS/400 und generieren dort daraus ein Spool-File, aus dem Spool Master dann ein ansehnliches PDF-Dokument macht und dieses anschließend verschickt. Ähnlich funktioniert es, wenn der Output von einem Unix- oder Linux-System stammt. Der IT-Chef muss nur dafür Sorge tragen, dass der Output zuverlässig auf die AS/400 kommt – den Rest regelt Spool Master. Dazu muss die Software sehr flexibel sein ... Roser: Das ist beim Output-Management sozusagen das A und O. Unsere Software ist aber nicht deswegen so flexibel, weil wir bei Roha alle so schlaue Burschen sind, sondern weil es unsere Grundidee ist, neue Funktionen, die ein Kunde braucht, so zu entwickeln, dass wir sie in den Standard übernehmen, wenn wir erkennen, dass sie auch für andere Kunden oder Interessenten von Nutzen sein könnte. Dann haben alle etwas davon. Können Sie ein Beispiel nennen? Roser: Vergangene Woche war ich bei einem deutschen Versandhändler. Den hatte unser Konzept überzeugt, das gesamte OutputManagement des Unternehmens von einem einzigen Arbeitsplatz aus zu steuern. Allerdings fehlten noch zwei Funktionen, die dem IT-Chef wichtig waren. Das haben wir noch in der gleichen Woche geprüft und entschieden, diese beiden Funk­ tionen in den Standard aufzunehmen, weil sie auch für andere nützlich sein können. Letztlich ist der heutige Spool Master Zug um Zug über die Jahre genau so entstanden: Als Sammlung von Funktionen für das Output-Management, die unsere Kunden brauchen. Weil die Software so flexibel ist, können wir solche neuen Funktionen auch sehr schnell realisieren.

Text: Berthold Wesseler

Im Gespräch mit Wolfgang M. Roser, Gründer und Inhaber der Wiener Roha Software Support GmbH

Für mich sind diese Vorteile so erwähnenswert, weil Spool Master sie als native AS/400-Anwendung erbt. Das heißt: Wir als Softwarehersteller müssen uns nicht in dem Maße darum kümmern. Vor allem müssen wir in unserer Software nicht mögliche Ausfälle oder Sicherheitsprobleme des Servers ausbügeln. Das macht für uns, aber auch für unsere Kunden das Output-Management viel einfacher, denn Spool Master läuft wie die AS/400 immer. Unsere User müssen nicht wie bei Lösungen auf anderen Plattformen ständig nachprüfen, ob die Dienste überhaupt verfügbar sind oder ob diese ihre Aufgabe ordnungsgemäß erledigt haben. Das müssen sie nicht, weil alle Dienste auf der AS/400 erbracht werden. Zusammen mit der enormen Performance, die mit Power7 mittlerweile verfügbar ist, ein unschätzbarer Vorteil für modernes Output-Management.

Wir reden nicht mehr nur über Papier, son­ dern auch über elektronischen Output? Roser: Natürlich, obwohl der Schwerpunkt beim Einsatz von Spool Master nach wie noch der Druck ist. Schon seit Jahren kommen aber immer neue Anforderungen hinzu, sei es die Erzeugung von PDF-Dokumenten aus den Spool-Dateien, sei es der Versand von Dokumenten per Mail an die Empfänger – oder sei es die elektronische Archivierung. All das geschieht automatisch, ohne dass der Absender dazu etwas tun oder gar programmieren müsste. Dabei ist der Spool Master so „intelligent“, dass er bei einem Serienbrief erkennt, wie er den Empfänger am besten erreicht: per Briefpost, Fax oder E-Mail. Es gibt ja Kunden, die keine Mails erhalten wollen oder kein Faxgerät haben. Da bleibt dann nur die Briefpost. Umgekehrt lässt sich Papier und Porto sparen, wenn statt eines Briefes eine E-Mail verschickt wird, falls das möglich ist. Viele Quellen erzeugen Output. Gibt es ­Besonderheiten, wenn er von IBM i stammt? Roser: Es gibt viele Vorteile, besonders die schon seit AS/400-Zeiten gewohnte Stabilität, Performance und Sicherheit des Servers. Diese Vorteile nimmt man oft als selbstverständlich hin und lernt sie erst dann zu schätzen, wenn der Output einmal von einer anderen Plattform aus kontrolliert und gesteuert werden soll.

Wie tragen Sie bei dieser Form der Ent­ wicklung dafür Sorge, dass Spool Master kein starres und unbeugsames (Standard-) Softwareprodukt wird, sondern eine beweg­ liche und „mitwachsende“ Lösung bleibt, die sich einfach an die höchst unterschied­ lichen Anforderungen Ihrer Kunden anpas­ sen lässt? Dass sie also nicht nur für die Roha-Entwickler einfach zu erweitern ist, sondern auch für die Roha-Kunden einfach zu implementieren und anzupassen? Roser: Das Wichtigste: Unsere Entwickler stehen permanent im direkten Kontakt mit unseren Kunden. Sie entwickeln also nicht in einem Elfenbeinturm theoretisch wunderbare Funktionen, sondern wissen genau, worauf es in der täglichen Praxis des Output-Managements ankommt und was unsere Kunden sich vom Spool Master noch wünschen. Unsere Entwickler sprechen nicht nur mit den Systemadministratoren, sondern besuchen auch unsere Kunden und arbeiten vor Ort als Anwendungsberater. Sie verstehen also nicht nur die Probleme in der Praxis, sondern haben auch ein ureigenes Interesse daran, Implementierung, Betrieb und Anpassung so einfach wie möglich zu gestalten. Das heißt zum Beispiel auch, dass sie bei Funktionserweiterungen darauf achten, dass bei einer neuen Version die Default-Werte für die Parameter so gesetzt sind, dass sich bei einem Versionswechsel das Erscheinungsbild


wolfgang m. roser

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des Output nicht ändert. Das dürfte ja auf keinen Fall passieren. Genauso wichtig wie das Verständnis der Kundensituation ist aber auch unsere SoftwareArchitektur: Wir haben einfach das bewährte Konzept der AS/400-Kommandos auf Spool Master übertragen. Die Funktionalität ist zwar im Laufe der Jahre enorm angewachsen, doch sie wird auf diese Weise sehr übersichtlich und klar strukturiert implementiert und bereitgestellt.

Wie meinen Sie das? Roser: Nehmen Sie z.B. den Copy-Befehl der AS/400. Dafür gibt es mittlerweile rund 30 verschiedene Parameter, über die der User bis ins kleinste Detail festlegen kann, wie genau diese Kopie aus­sehen soll. Analog gehen auch wir vor: Meistens reicht es, einen Parameter einer Funktion zu erweitern, beispielsweise bekommt beim Formatieren der Parameter Schrift als zusätzliche Optionen die Fonts, die in der Corporate Identity eines Neukunden, aber bisher noch nicht im Spool Master vorgesehen sind. Manchmal erhält eine Funktion auch einen neuen Parameter. Seltener gibt es völlig neue Funktionen, etwa als wir Archivierung oder den Versand per E-Mail eingeführt haben – mit dem Befehl „Mail Spool File“. Solche Funktionen stellen wir als Module bereit, die der Kunde separat kaufen kann. Wer keinen Mailversand braucht, muss ihn auch nicht bezahlen. Ähnlich ist es mit den Barcodes. Irgendwann haben wir im Spool Master das Modul Barcode eingeführt. Damals haben wir uns aber nicht hingesetzt und sämtliche Barcodes programmiert, sondern nur die wichtigsten. Immer wieder kamen welche hinzu, die unsere Kunden vermisst haben. Jetzt bilden wir 30 Barcodes ab, nächste Woche werden es 32 sein. Für die Kunden heißt das nur: Es gibt ein neues Modul, das sie zusätzlich verwenden können. Falls sie es nicht brauchen, tangiert sie das überhaupt nicht. Solche Module gibt es heute z.B. für elektronische Formulare, Laserdrucker, Fax, Office oder Internet. Der Output erfolgt ja nicht mehr nur per Drucker auf Papier, sondern auch z.B. per E-Mail oder PDF. Worauf ist zu achten, damit man all die verschiedenen OutputKanäle wirklich im Griff behalten kann? Roser: Vor allem darauf, dass die gebräuchlichen Standards und Normen eingehalten werden. Dazu zählt in erster Linie die Unterstützung aller wichtigen Druckerstandards, vom Zeilen­ drucker über den Laserdrucker bis hin zum ­Etiketten-, Barcode- und RFID-Drucker, von SCS und IPDS/AFP bis hin zu den diversen PCL- und PDF-Formaten. Beim PDF-Dokument ist z.B. der Standard PDF/A wichtig, wenn das Dokument archiviert werden soll. E-Mails werden meist per SMTP verschickt, dem Simple Mail Transfer Protocol. Zum Abrufen der E-Mails vom Ziel­server existieren verschiedene Standardverfahren, etwa das POP3- oder IMAP-Protokoll, Webmail oder auch X.400. Dazu kommen aber auch andere Standards, wie etwa die digitale Signatur als rechtsverbind­ liche „Unterschrift“ unter der E-Mail, die auch Verfälschungen der E-Mail erkennbar macht. Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine digitale Signatur wie gesagt rechtlich eine qualifizierte elektronische Signatur darstellen, die dann eine zur manuellen Unterschrift eines Briefes gleichwertige Rechtskraft besitzt. Hier gibt es aber in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedliche Gesetze und Normen, die wir mit dem Spool Master präzise abbilden, wenn unsere Kunden das brauchen. Sie müssen sich dann darum gar nicht mehr kümmern. Beherrscht Spool Master die digitale Signa­ tur, wie sie in Deutschland verlangt wird? Roser: Schon seit mehr als zwei Jahren, auch wenn sie aktuell nicht mehr Pflicht ist für Rechnungen, die das Finanzamt anerkennt. Mails mit qualifizierter Signatur sind aber neben EDI das technische Verfahren der Wahl. Dabei wird die deutsche Signatur anders gehandhabt als bei uns in Österreich. Und in Spanien, wo wir sie für einen Kunden ebenfalls realisiert haben, ist es wieder anders. Allerdings ist es für unsere Kunden schwierig, die Rechnungen mit digitaler Signatur zu verschicken, weil sie dafür wiederum das Einverständnis ihrer Kunden benötigen, die diese elektronische Rechnung dann ja jahrelang für das Finanzamt vorhalten müssen. Daher

hapert es hier noch an der breiten Akzeptanz – und zwar in allen Ländern.

Die Grenzen zu Dokumentenmanagement, Workflow oder Archivierung sind fließend. Was sind die originären Aufgaben im Out­ put-Management? Welche Aufgaben sollte eine solche Software erledigen können? Roser: Die wichtigste Aufgabe ist der Anschluss ans Archivsystem. Da gibt es die unterschiedlichsten Produkte und Schnittstellen. Unser Ehrgeiz ist: Wir wollen alle Archivsysteme anschließen, die bei unseren Kunden im Einsatz sind. Angefangen haben wir mit Infostore und Easy; mittlerweile sind eine ganze Reihe weiterer Produkte hinzugekommen und unsere Erfahrung ist an dieser Stelle so groß, dass wir weitere Systeme schnell anschließen können. Es gibt zwar allgemeine Standards wie PDF oder Tiff, doch in der Praxis ist es so, dass ein Archivsystem neben dem PDF- oder Tiff-Dokument

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„Unsere Kunden können über eine klar definierte Schnittstelle kleine Programme ergänzen, die bestimmte firmenspezifische Aufgaben erledigen. Danach übernimmt wieder der Spool Master und automatisiert den Rest.“ Wolfgang M. Roser

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Das Exit-Programm könnte aber solche Dokumente auch aussteuern, für die es weder Faxnummer noch Mailadresse gibt, damit sich ein Sachbearbeiter darum kümmert und diese gegebenenfalls ergänzt. Man kann jeder Rechnung überdies ein Kennzeichen mitgeben, wie sie verschickt werden soll – z.B. ein „M“ (per Mail), ein „F“ (per Fax) und ein „P“ (per Post).

Außer Flexibilität sind Performance und Skalierbarkeit gefragt. Wie sorgen Sie dafür? Roser: Sie haben Recht. Wie wichtig sowohl Performance als auch Skalierbarkeit sind, macht ein Vergleich unseres kleinsten und unseres größten Kunden deutlich. Unser kleinster Kunde ist ein Autohaus mit einem einzigen Drucker, der mit Spool Master seine Rechnungen, Mahnungen und Berichte verwaltet. Unser größter Kunde dagegen druckt an einem Wochenende Rechnungen im Wert von etwa zwei Milliarden Euro; das sind zehn Euro-Paletten, einen Meter hoch mit Papier beladen. Alle diese Rechnungen werden parallel elektronisch archiviert. Diese Bandbreite kann Spool Master abdecken; beide Kunden haben die identische Software. Wir brauchen für unsere Software, die im Spoolsystem des Betriebssystems mitläuft, natürlich eine gewisse Rechenleistung. Doch bei den Maschinen, die IBM heute baut, ist das eigentlich kein Thema mehr. Anders als früher auf der guten alten AS/400 ist heute auf einem Power System nicht einmal mehr spürbar, ob Spool Master gerade arbeitet oder nicht. Auch für die nötige Sicherheit sollte gesorgt werden. Welche Aspekte sind hier relevant für das Output-Management? Wie sollten diese am besten adressiert werden? Roser: Für große Sicherheit sorgt allein schon die AS/400. Darüber hinaus sind auch hier Exit Points nützlich, denn wir haben Kunden, deren Spool-Files wir nicht einmal anschauen dürfen. Dafür können sie über eigene Exit-Programme sorgen, die wir nicht kennen. Es kann sein, dass nicht einmal der Systemadministrator einen Einblick erhält. Er muss zwar dafür sorgen, dass der Output erzeugt wird, darf aber keine Kenntnis davon erlangen. Auch das ist mit Spool Master möglich. Es gibt Banken, die manche Dokumente nur in bestimmten Abteilungen oder auf bestimmten Druckern erzeugen. Spool Master verhindert, dass diese Dokumente woanders gedruckt werden können. Darüber hinaus können wir heikle Dokumente, wie Lohnzettel, zusätzlich mit einem Kennwort schützen. Werden diese Lohnzettel elektronisch verschickt, sind sie mit diesem Kennwort verschlüsselt, wobei das Kennwort entweder vorgegeben sein kann oder nach einem festen Algorithmus – auch dynamisch – aus dem Dokument erzeugt wird, so dass nur der Empfänger dieses Kennwort rekonstruieren und damit das Dokument entschlüsseln kann. Das könnte die zweite, dritte und vierte Stelle des Bruttogehaltes sein; dass kennt bei uns in Österreich kein Kollege so genau, sondern nur der Empfänger.

auch die zugehörigen Schlagworte erwartet, über die das Dokument dann wiedergefunden werden kann. Für diese Verschlagwortung im Archiv gibt es keinen Standard; sie ist in jedem Produkt anders geregelt.

Was macht Spool Master? Roser: Wenn er ein Spool-File in PDF-Dokumente umwandelt, kann der Anwender die Schlagworte definieren, die automatisch extrahiert und für das Archiv bereitgestellt werden, zum Beispiel Datum, Kundenname, Produkt und Rechnungsnummer. Diese Schlagworte kann Spool Master direkt im Dokument mitgeben oder auch in eine Indexdatei schreiben, weil er erkennt, dass ein Dokument eine Rechnung oder eine Bestellung ist. Dann ist klar, welches Formular mit welchen Schriften beim Druck verwendet wird. Dann ist aber auch klar, dass das Dokument archiviert werden soll – und wo genau die Schlagworte stehen, die dafür extrahiert werden müssen. Stösst Spool Master da nicht manchmal an seine Grenzen? Roser: Das kann schon sein, weil hier sehr viele Firmenspezifika unserer Kunden eine Rolle spielen, die man nicht im Standard abbilden kann. Das ist aber kein Problem, weil wir das im Pro-

duktkonzept berücksichtigt haben und deshalb genau an dieser Stelle „Exit Points“ vorgesehen haben. Das heißt: Unsere Kunden können über eine klar definierte Schnittstelle kleine Programme ergänzen, die diese firmenspezifischen Aufgaben erledigen. Danach übernimmt wieder der Spool Master. Diese kleinen Programme kann der Kunde selbst erstellen oder diese Aufgabe an uns übertragen.

Können Sie ein Beispiel nennen? Roser: Angenommen, die Rechnungen sollen per E-Mail verschickt werden. Dann kann es sein, dass in der Rechnung keine Mailadresse des Kunden steht. In dem Fall steuert Spool Master einen Exit Point an. Dann sucht ein kleines Programm aus dem Kundenstamm die Mailadresse heraus und übergibt sie an Spool Master, der dann regulär weiterarbeitet. Das läuft alles vollautomatisch. Falls das Exit-Programm keine Mailadresse findet oder der Kunde die Rechnung nicht per Mail wünscht, könnte es eine Faxnummer suchen und Spool Master die Information mitgeben, dass die Rechnung per Fax verschickt werden soll. Und gibt es keine Faxnummer, würde die Rechnung gedruckt und per Post verschickt. So wäre jeweils der kostengünstigste Versandweg sichergestellt.

Worauf ist bei der Einbettung von Schriften, Bildern, Logos oder Grafiken zu achten? Roser: Wir kombinieren die eingebauten Grafik­ fähigkeiten der AS/400 mit den wesentlich besseren Gestaltungsmöglichkeiten des Mac oder PC. Logos, Fotos, Grafiken oder Schriften können wir von dort importieren und in die auf der AS/400 erzeugten Dokumente einbetten; die elektronischen Formulare und ihre Bestandteile werden also nicht zur Laufzeit von einem PCServer geholt. Sie können natürlich auch farbig sein. Viele Kunden drucken aus Kostengründen schwarzweiß, wünschen das zugehörige PDFDokument aber dennoch bunt. Welche Neuerungen beim Spool Master stehen kurz- und mittelfristig an? Roser: Im Moment arbeiten wir an der Version 5.2, die bis zum Sommer fertig werden soll. Diese Version wird auch QR-Codes beherrschen, zweidimensionale Barcodes, die heute für Produktinformationen oder Werbezwecke verwendet werden. Das Jobmanagement wird ebenso weiter verbessert wie die Formulargestaltung und die PDF-Erzeugung, die wir weiter vereinfachen und beschleunigen wollen. Unsere Idee ist, dass dafür in der Regel keine IT-Experten mehr nötig sind, sondern dass hier Anwender selbst Hand anlegen können. Und nicht zuletzt werden wir auch neue Druckermodelle und zusätzliche Archivsysteme anschließen können.


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midrange-markt

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cloud computing

DV-Dialog 4/2012 | 24. April 2012

kurz notiert

File Transfer in der Cloud

Die vielerorts zu beobachtenden Spannungen zwischen den Fach- und IT-Abteilungen könnten sich durch eine durchdachte Cloud-Strategie beseitigen lassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, die Forrester Consulting im Auftrag von BMC Software durchgeführt hat. Die Studie mit dem Titel „Delivering on High Cloud Expectations“ legt nahe, dass die Business-Teams dazu neigen, die IT zu umgehen, um auf eigene Faust schnell Public-Cloud-Services nutzen zu können. Der Wunsch nach schnellen, kostengünstigen Implementierungen neuer Softwaresysteme setzt die IT-Abteilungen folglich stark unter Druck. Dementsprechend müssen IT-Chefs ihre Planung überarbeiten, um Leistungen aus Public Clouds in ihre Cloud-Gesamtstrategien einzugliedern.

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Bildquelle: Rainer Sturm/Pixelio.de

er EDI-Pionier Seeburger AG, Bretten, hat Cloud-Kooperationen mit Amazon und HP geschlossen. Demnach wird File Exchange (SEE FX), eine Kernkomponente von Seeburgers Managed File Transfer (SEE MFT) für den sicheren, nachvollziehbaren und regelkonformen Datenaustausch zwischen Anwendern, sowohl in die neue HP-Plattform cCell Services integriert als auch in die Amazon Web Services (AWS).

www.bmc.com/de-DE

Cloud-EDI: Die kanadische ERA Consulting Group setzt für den EDI-Anschluss der ERP-Systeme Microsoft Dynamics NAV and Oracle JD Edwards auf die Cloud-basierte Integrationslösung der kalifornischen Softwareschmiede Alligacom. Die EDI-Lösungen von Alligacom sind weltweit erhältlich – über die Niederlassungen in Nordamerika und das Partnernetzwerk.

28 Vertragspartner an Bord Erste IBM-Erfolge mit der City-Cloud-Initiative für den Mittelstand

www.alligacom.com

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Innerhalb der nächsten drei Jahre soll sich die Anzahl der Unternehmen, die mit Cloud Computing ihre Geschäftsmodelle neu gestalten wollen, von 16 auf 35 Prozent mehr als verdoppeln, besagt eine neue IBM-Studie. 62 Prozent der Befragten sehen in einer intensiveren Zusammenarbeit mit externen Partnern einen Schlüsselfaktor für den Cloud-Einsatz, weitere 56 Prozent wollen damit neue Absatzkanäle und Märkte erschließen. www.ibm.de

Die beiden US-Firmen Symmetry (www. sym-corp.com) und Connectria bieten CloudLösungen speziell für AS/400-Anwender. SAP-Partner Symmetry verspricht, AS/400Lösungen für die Kunden auf dem aktuellsten Stand zu halten und z.B. mit PHP zu ergänzen, während Connectria sein HostingAngebot, nach zwei Jahren Entwicklung mit IBM, jetzt um das Power System i in der Connectria Cloud erweitert hat. Der Einstiegspreis liegt bei 495 Dollar/Monat, die angebotene Rechnerpower skaliert von 595 bis über 50.000 CPW.

nfang März hatte IBM auf der Cebit die City Cloud für mittelständische Unternehmen lanciert (siehe DV-Dialog 3/2012, S. 16). Zum ersten CityCloud-Partner, der NCT GmbH aus Trebur, hatten sich eine Woche darauf bereits 27 weitere gesellt, die eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet hatten. Von Kiel bis Reutlingen, von Krefeld bis Dresden – die City Cloud soll in die deutschen Städte einziehen. IBM will mittelständische Kunden nicht länger aus den eigenen Rechenzentren bedienen, sondern Partner unterstützen, die in ihren lokalen Rechenzentren unterschiedliche Cloud-Dienste anbieten, die auf die spezifischen Anforderungen des Mittelstandes zugeschnitten sind.

www.ibm.de

Die ersten 28 IBM-Partner für die City Cloud Nord

Ost

Ort

Stadt/Region Partner

Kiel

Schleswig-Holstein

Netuse AG

Braunschweig

Hannover

Netzlink Informationstechnik GmbH

Hamburg

Hamburg

Janz IT AG

Bremen

Bremen

Comp-Pro Systemhaus GmbH

Bremen

Bremen

Datagroup Bremen GmbH

Bremen

Bremen

Meko-S GmbH

Dresden

Dresden

SHD System-Haus-Dresden GmbH

Leipzig

Leipzig

Proinsys IT-Systemhaus GmbH

Mittenwalde

Dahme-Spreewald

Intercom Consulting

Köln

Köln

Haubner IT GmbH

Krefeld

Niederrhein

Intersolute GmbH

Remscheid

Bergisches Land

S Gesellschaft für   R Informations­technik

Eschweiler

Aachen

innen Ges. für Elektro- und   W Kommunikationstechnik mbH

Aachen

Euregio Aachen

Synaix

Trebur

Rhein-Main

NCT GmbH

Darmstadt

Rhein-Main

Byte Action GmbH

Neu-Isenburg

Rhein-Main

UBL Informationssysteme GmbH

Mannheim

Rhein-Neckar

Cema AGa

Passau

Donau-Inn

Inox-tech GmbH

Augsburg

Schwaben

IQ Solution GmbH

München

München

ip Management Informations   m Partner

Kirchweidach

München

Liberatus IT GmbH

Gemmrigheim

Ludwigsburg

Luithle & Luithle IT-Services

Denkendorf

Esslingen

Nägele IT Services GmbH

Appenweier

Baden

Leitwerk AG

Ettlingen

Karlsruhe

Netplans GmbH

Reutlingen

Neckar-Alb

Terrabit GmbH

Holzgerlingen

Böblingen

Levigo Systems GmbH

www.connectria.com

West

Klimafreundliche Rechenzentren: Level 3 Communications gab bekannt, dass alle fünf deutschen Colocation-RZ vollständig mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Diese Umstellung kann allein im Jahr 2012 die CO2-Emissionen für die fünf Standorte um ca. 29.400 Tonnen reduzieren, was der CO2-Absorption von ungefähr 245.000 Bäumen entspricht. Der Vertrag von Level 3 mit Clean Energy Sourcing (Clens, www.clens. eu) in Deutschland ist die erste Abmachung ihrer Art. Clens ist ein vom TÜV anerkannter Anbieter klimafreundlicher Energie.

Die Services reichen von Betrieb und Support über Hardware- und Software­ leistungen bis hin zu individueller Beratung und Konzeption. Egal ob Waterkant, Neckartal, Niederrhein oder Erzgebirge – bald schon soll der Mittelstand bundesweit auf mindestens eine City Cloud zugreifen können. Der Clou: Mittelständler beziehen aus der City Cloud lokale ITLeistungen, die von der lokalen Datenspeicherung nach deutschem Recht bis hin zum kompletten Anwendungsmanagement reichen. Zudem bieten die IBM-Partner vor Ort individuelle Services, Beratungen und IT-Lösungen an, die das City-Cloud-Angebot ergänzen und abrunden.

Mitte

Süd

www.level3.com

Südwest

E-Mails aus der Wolke  Die 1992 gegründete Byte Action GmbH, ein IT-Dienstleister im Bereich E-Mail-Management für mittelständische Unternehmen aus Münster, bietet ab sofort als „IBM City-Cloud-Partner“ in seinen lokalen RZ Cloud-Services an. Byte Action betont dabei den IT-Sicherheitsaspekt mit den beiden Softwarelösungen BytStor Mail und MAV² für das E-Mail- bzw. Workflow-Management. Mit den Modullösungen Byte Action Bill, Mail und Pay versprechen die Münsteraner einen Schutz beim Dokumentenversand per E-Mail. Ebenso sicher könnten nun auch die firmeninternen Daten in die lokale City Cloud von Byte Action transferiert werden. Dort erbringt das Unternehmen in seinen Rechenzentren vor Ort die IT-Services für seine Kunden. Der Clou des City-Cloud-Konzepts ist genau dieser bedarfsorientierte und lokal verfügbare IT-Service für den Mittelstand. Im Fall von Byte Action reichen diese Services von der Datenspeicherung vor Ort bis hin zum kompletten Anwendungsmanagement. Die lokale Datenspeicherung erfolgt rechtskonform nach deutschen Datenschutzrichtlinien. Basis ist ein hochverfügbares RZ mit IBM-Technologie, das nach deutschen Sicherheitsstandards betrieben wird. Auch Byte Action betreibt alle virtuellen und dedizierten Server in deutschen Rechenzentren. Auf Basis eines Private-Cloud-Ansatzes werden Rechnerkapazitäten, Datenspeicherungen und Anwendungen bedarfsorientiert bezogen und bezahlt. Der Name des plattformunabhängigen Softwarepaketes MAV² steht für MailManagement, automatische Archivierung und Verwaltung & Verteilung. Mit diesem Paket will es Byte Action ermöglichen, E-Mails revisionssicher und datenschutzgerecht zu archivieren und gleichzeitig die gezielte Verteilung & Verwaltung der E-Mail-Anfragen vorzunehmen. Damit nichts liegen bleibt, werden die elektronisch eingehenden Kundenanfragen (z.B. Aufträge, Bestellungen, Reklamationen oder auch Gesprächsnotizen) von MAV² teil- oder vollautomatisiert an definierte Abteilungen geleitet. So erreicht etwa eine Angebotsanfrage den entsprechenden Mitarbeiter und ist gleichzeitig auch für das ganze Team in der Abteilung sichtbar. Die sich aus dieser Anfrage ergebende Kommunikation bleibt für alle Mitarbeiter nachvollziehbar. Auch im Krankheitsfall und bei der Urlaubsvertretung ist jeder im Team auskunftsfähig.  Olaf Heckmann

Seeburger geht mit HP und Amazon in die Wolke SEE FX unterstützt auch den Austausch von Daten auf der AS/400. Unter den Multi­mandanten- und Cloud-Optionen der HP cCell Services findet sich eine durch HP gemanagte „Cloud in a Box“ mit nutzungsbezogenem Zahlungsmodell, die sich im RZ des Kunden implementieren lässt. Der Kunde kann entscheiden, von welchem Ort aus die Cloud-Services bereitgestellt werden: aus dem eigenen RZ, vom RZ eines lokalen Serviceproviders aus oder über HP. Die cCell Services sind sofort einsetzbare IT-Services, die über standardisierte Cloud-Zellen (cCells) bereitgestellt werden. Diese Services werden über eine ­so­ genannte Broker-Plattform zentral gemanagt und ge­bündelt. Auf diese Weise können sie über verschiedene Cloud-Zellen hinweg genutzt und über allgemeine Marktplätze bereitgestellt werden. Der Kunde zahlt eine nutzungsbezogene, monatliche Gebühr. Mit Ausnahme einer einmaligen In­stallationspauschale fallen keine weiteren Investitionen oder Festkosten an. Die HP cCell Services werden im ersten Schritt in Deutschland angeboten und sind Teil der HP Enterprise Cloud Services. Seeburger plant, auf dieser Basis auch weitere BIS-Komponenten anzubieten: das B2B-Gateway und die SAP Solution Extensions. www.seeburger.de

Hosting-Partner für SilvERP

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it der yQ-it GmbH hat sich ein weiterer „Software as a Service“Anbieter für das Hosting seiner Lösung in der UBL Cloud entschieden: Silv­ ERP, ein browserfähiges ERP-System für kleine und mittelgroße Betriebe in Handel und Produktion, wird über das Internet angeboten.

ERP-Anbieter nutzt Managed Services des IBM-Partners UBL „SilvERP wird im UBL RZ auf PowerInfrastruktur gehostet“, erklärt Dieter Dasberg, Geschäftsführer der in Seligenstadt ansässigen yQ-it, die schon lange mit UBL zusammenarbeitet. „Damit können wir unseren Kunden SilvERP in der Cloud auf neuester IBMTechnologie zur Verfügung stellen – und das zu einem günstigen Einstiegspreis ab 39 Euro pro User und Monat. Darüber hinaus können Kunden auch dedizierte Server aus der Cloud beziehen.“ Als Datenbank kommt DB2 for i zum Einsatz. Die Vorteile sind für Dasberg offensichtlich: „Der Kunde benötigt nur ein internetfähiges Endgerät und eine Internet­anbindung an das UBL-Rechenzentrum. Kosten für die Anschaffung und den Betrieb von Servern, Backup, Konfiguration und Administration entfallen.“ www.ubl-is.de


cloud computing

DV-Dialog 4/2012 | 24. April 2012

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midrange-markt

Managed HR-Services

Veda verspricht Sicherheit

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ie Alsdorfer Veda GmbH hat die in § 11 des Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG) geforderten Überprüfungen der technischen und organisatorischen Maßnahmen erfolgreich durchlaufen.

er SAP-Partner Centric Deutschland will den Geschäftsbereich Managed Services, der auch einen BPO-Service zur Auslagerung der Entgeltabrechnung umfasst, in nächster Zeit „forciert ausbauen“.

Outsourcing zertifiziert für § 11 BDSG „Nach § 11 BDGS ist der Auftraggeber für die Einhaltung der Vorschriften dieses Gesetzes und anderer Vorschriften über den Datenschutz verantwortlich“, erklärt Udo Meyer, Manager Outsourcing bei Veda. „Wir als Dienstleister müssen unseren Kunden daher die einfache Überprüfung der organisatorischen und technischen Gegebenheiten ermöglichen. Die Zertifizierung vereinfacht den Abstimmungsprozess enorm. Outsourcing soll Arbeit erleichtern – und das möglichst von Anfang an.“

Centric mit SAP-Services für den Mittelstand

Besonders stark soll 2012 der Umsatz mit Geschäftskunden zulegen, auf gut 3 Mrd. Euro; im Vorjahr war es rund 1 Mrd. Euro weniger. Der Hauptteil dieser Umsätze entfällt mit 1,4 Mrd. Euro auf Cloud-Dienstleistungen, wie Software as a Service (das Bereitstellen von Programmen via Internet), Platform as a Service (die Bereitstellung von Entwicklungsumgebungen via Internet) und Infrastructure as a Service (etwa die Bereitstellung von Speicher- oder Rechnerkapazität via Internet). Investitionen in Cloud-Hardware machten 1,1 Mrd. Euro aus, Integration und Beratung gut 500 Mio. Euro. Insgesamt soll der deutsche Markt für Produkte und Dienste der Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik laut Bitkom-Prognose im Jahr 2012 um 1,6 Prozent auf 151 Mrd. Euro wachsen.

Basis dafür ist ein Dienstleistungsspek­ trum für SAP HCM, von der Beratung über Projekte bis zum Support; dazu kommen Add-ons zu SAP HCM. Die Centric-Gruppe, eines der größten ITUnternehmen der Benelux-Länder mit 5.300 Mitarbeitern, führt monatlich bereits mehr als eine Million Entgelt­ abrechnungen für ihre Kunden durch. Mit der erst kürzlich abgeschlossenen Akquisition von Magma IT hat das Unternehmen seinen Geschäftsbereich Personalwirtschaft nochmals deutlich erweitert. Geschäftsführer René Nowotny visiert jetzt in diesem Segment ein deutliches Wachstum an und hat dafür auch in ein neues Rechenzentrum in Düsseldorf investiert. Interessant für Neukunden sei auch ein eigens entwickeltes Datenmigrations-Tool, das bei der Einführung von SAP HCM zur Datenübernahme aus Vorgängersystemen zum Einsatz kommt, so Nowotny; die standardisierte, IT-gestützte Migration garantiere eine effiziente und sichere Implementierung. Im deutschsprachigen Raum ist Centric mit über 70 Mitarbeitern an drei Standorten vertreten; Hauptsitz ist Oberhausen. Ein weiterer Schwerpunkt neben SAP liegt in der Beratung, Einführung, dem Support und Hosting von Oracle-Anwendungen, insbesondere der ERP-Software JD Edwards.

www.bitkom.org

www.centric.eu

Boom beim Cloud Computing? Bitkom rechnet 2012 mit Umsatzplus um 47 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro

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as Marktvolumen für Cloud Computing in Deutschland übersteigt nach Einschätzung des Branchenverbandes Bitkom in diesem Jahr die Grenze von 5 Mrd. Euro; der Umsatz soll 2012 voraussichtlich um 47 Prozent auf 5,3 Mrd. Euro klettern.

Der Cloud-Markt soll bis 2016 auf rund 17 Mrd. Euro wachsen „In den kommenden Jahren bleiben die Wachstumsraten aller Voraussicht nach im zweistelligen Bereich“, glaubt Bitkom-Präsident Dieter Kempf – und prophezeit, dass der Cloud-Markt bis 2016 sogar auf rund 17 Mrd. Euro wachsen soll. Das Angebot reiche von einfachen Speichermöglichkeiten für Fotos und Filme im Web für Privatnutzer bis zu komplexen Anwendungen für Unternehmen. Udo Meyer, Manager Outsourcing bei Veda: „Wir als Dienstleister müssen unseren Kunden die einfache Überprüfung der organisatorischen und technischen Gegebenheiten ermöglichen.“

Das Zertifikat „Check 11“ bestätigt Outsourcing-Kunden die vom Gesetz geforderte Sicherheit und Compliance bei der Verarbeitung personenbezogener Daten. Das ist wichtig bei der Auslagerung des gesamten Payroll-Prozesses, aber auch beim Outsourcing von Teilbereichen wie dem Meldeservice. Denn am Anfang geht es für Kunden und Interessenten zunächst darum, den internen Umgang eines Dienstleisters mit sensiblen Personendaten abzuklären. Von Datenschutz über Zugriffs- und Zutrittsrechte sowie den Umgang mit Soft- und Hardware bis hin zur Schulung und Information der Mitarbeiter müssen Unternehmen eine Vielzahl von Faktoren mit ihrem künftigen Anbieter abklären. Die Zertifizierung „Check 11“ erleichtert den auslagernden Unternehmen diese Arbeit, da sie diesen Bereich nicht mehr gesondert betrachten müssen. Da Veda zusätzlich eine Zertifizierung nach IDW PS 951 Typ B vorweisen kann, muss auch das auf die Outsourcing-Dienstleistung bezogene interne Kontrollsystem (IKS) nicht aufwendig geprüft werden. Outsourcing-Dienstleister mit flexi­ bler Servicetiefe profitieren laut Meyer von dem Trend, administrative Routinen auszulagern. Der Geschäftsbereich Outsourcing bei Veda sei 2011 erneut um 25 Prozent gewachsen, führt Meyer als Beweis für die Dynamik in diesem Bereich an. Im Full-Service-Providing für Payroll könne man sogar ein Wachstum von 40 Prozent vorweisen. Andrea Goffart

SAP Hosting on Demand

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auch Lagerfläche für wichtige Unter­ lagen und Datenträger – ab 10 Euro im Monat pro Regalmeter, der für etwa acht Aktenordner reicht. Die Server im Atombunker werden nicht nur mit den aktuellen Betriebssystemen IBM i 6.1 und 7.1, sondern auch mit alten Versionen bis zurück auf V4R2 betrieben. Darauf sind nach aktuellem Stand zusammengezählt etwa 27.000 Benutzerprofile aktiv. „Wir werden weitere Server anschaffen, um die aktuelle Nachfrage nach Maschinen mit V6 und V7 bedienen zu können“, erklärt Scherer in seinem Newsletter. Interessant sei auch, „dass sehr viele Kunden aus aller Welt mit einer älteren Betriebssystemversion wie V5R3 arbeiten wollen – scheinbar ist dies noch sehr häufig eingesetzt. Und trotz aller Unkenrufe sind RPG und der Green Screen nicht totzukriegen. Viele Menschen steigen immer noch in die RPG-Entwicklung ein.“

uch für SAP-Anwender stehen Themen wie Virtualisierung, Cloud Computing und On-Demand-Bezugsmodelle auf der Tagesordnung, denn sie wollen schneller auf neue Anforderungen reagieren können, etwa bei Ausweitung oder Rückgang ihres Geschäfts. Gefragt ist die vertikale Skalierung der Umgebung, also die Veränderung der CPU-Leistung und der verfügbaren RAM-Speicherkapazitäten, ebenso wie deren horizontale Skalierung. Dabei geht es um die Bereitstellung zusätzlicher Systeme oder deren rasche Abschaltung, wenn sie aktuell nicht mehr benötigt werden. Ebenso um den parallelen Betrieb von SAP-Entwicklungs-, Test- und Produktivsystemen. Mit dem Konzept „SAP Hosting on Demand“ will BASF IT Services auf diesen Trend reagieren, auf Basis der von Netapp, Cisco und Vmware gemeinsam entwickelten Flexpod-Architektur. Die BASF-Experten haben bisher insgesamt fünf unterschiedliche „Use Cases“ definiert und evaluiert. Die virtualisierte Plattform, die viel schneller als Lösungen auf dedizierten Servern bereitgestellt werden kann, benötigt weniger Server- und Storagekapazität und spart dadurch beim Anwender Kosten ein. „Neue SAP-Systeme können damit kurzfristig bereitgestellt werden, Systemkopien sind innerhalb von Minuten möglich“, heißt es aus Ludwigshafen. „Und die Abrechnung der Leistung erfolgt auf Wunsch nach dem tatsächlichen Verbrauch.“

www.rzkh.de

www.basf-it-services.com

Umzug in den Atombunker

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as Rechenzentrum Kreuznach, ein auf Power-Server der IBM spezialisiertes Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen, will seit den Anfängen der AS/400 immer technisch auf der Höhe der Zeit sein – auch in Fragen der sicheren Datenverarbeitung. Deshalb ist das RZKH auch physikalisch bestens für den Schutz der Kundendaten vorbereitet. Ein Atomschutzbunker aus den 60er-Jahren wurde für den Betrieb als Backup-Rechenzentrum umgerüstet und bietet jetzt Datenschutz auf höchstem Niveau – unter der Erde. Die Wände sind mehrere Meter dick, die Stahltüren halten auch direkte Bombentreffer aus – auch wenn dieser Fall hoffentlich nie eintritt. Das Relikt aus dem Kalten Krieg eignet sich laut RZKH-Geschäftsführer Holger Scherer ideal zur Bewahrung wichtigster Daten auch vor größeren Katastrophen wie Brand, Wasser oder FlugzeugAbstürzen. Deshalb vermietet Scherer

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KoOperationen Arvato Systems erweitert sein Portfolio im Bereich E-Commerce jetzt um einen weiteren Baustein: Die eShop-Produktpalette der Oxid eSales AG, die auch auf dem System i nutzbar ist. Somit bietet Arvato nun außer den beiden mächtigen Multichannel-­ Commerce-Lösungen von Hybris und SAP weitere Lösungen für mittlere Vorhaben im Bereich E-Commerce an, die individuell auf die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse zugeschnitten werden. Die E-Shops von Oxid können mit wachsenden Anforderungen der Unternehmen bis zum MultichannelCommerce erweitert werden. www.arvato-systems.de

Mehr als 110 neue Vertriebspartner weltweit in acht Monaten gewonnen hat der ERP-Hersteller Infor nach eigenen Angaben bis Mitte März. Grund für diesen „Boom“ sei vor allem der Start des Infor Partner Network (IPN) im vergangenen Juni. Zu den neuen Partnern gehören Brinel, Cambridge Online Systems Limited, Consultoria e Serviços Ltda., Ibis, Lucidity Consulting, Premier Computing sowie Vicor Business Services. Jeff Abbott (Foto), Vice President Global Alliances and Channels bei Infor, soll in den kommenden drei Jahren 400 neue ResellerPartnerschaften abschließen. www.infor.de

Mehr als 150 Kunden schützen ihre Daten und IT-Prozesse bereits mit Cloud-basierenden HA/DR-Lösungen von Maxava, erklärte der neuseeländische Hochverfügbarkeitsspezialist anlässlich der Inbetriebnahme seiner neuen Microsite www.maxavacloud. com als einschlägiger Informationsquelle im Internet. Maxava entwickelt schon seit Jahren Cloud-fähige Hochverfügbarkeits- und Disaster Recovery-Lösungen für IBM i, unter anderem mit Partnerfirmen wie Sungard. Solche Cloud-Provider können den BackupServer virtualisieren und darauf auch mehrere Kunden hosten, in Form von (Disaster) Recovery as a Service (DRaaS bzw. RaaS). www.maxava.com

Ab Juni stellt Microsoft mit der „Small Busi­ ness“-Kompetenz eine neue Qualifizierungsmöglichkeit (aktuell: 29 Kompetenzen) im Partnernetz zur Verfügung. Das Angebot richtet sich an Partner, die sich auf Lösungen für kleine und mittelständische Unternehmen spezialisiert haben. Im Rahmen der neuen Kompetenz können sie ihr Know-how zu Windows 7, Windows Server, Small Business Server 2011 und Office 365 erweitern. Geplant sind weiterhin Zertifizierungen für Windows Intune und CRM Online. www.microsoft.de

Kurz bevor Dell Anfang April die Übernahme des Thin-Client-Herstellers Wyse bekannt gab, wurde eine „strategische Vertriebspartnerschaft“ mit Igel Technology geschlossen. Nach einigen erfolgreichen Kunden­ projekten können ab sofort alle Behörden auch das „Universal Desktop“-Portfolio des ­Bremer Thin-Client-Herstellers direkt bei Dell beziehen. Zu den gemeinsamen Kunden zählt bereits das Bundesamt für Justiz in Bonn, dem Igel im Jahr 2011 seinen ein­ millionsten Thin Client verkaufte. www.dell.de


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trends

DV-Dialog 4/2012 | 24. April 2012

kurz notiert

Addison holt Topmanager von SoftM

Mit Gusexperts hat der Kölner ERP-­Hersteller Gus Group, ein Spezialist für die Prozess­ industrie, sein Schweizer Partnerprogramm auf Deutschland ausgeweitet, um die ERPSuite für weitere Software-Anbieter zu öffnen. In der Schweiz konnten GusexpertsPartner im Juni 2011 die Hepart AG aus Kreuzlingen als neuen Kunden begrüßen, in den Folgemonaten dann die Firmen Tillotts Pharma, Dr. Wild und Wellauer AG Spirituosen Tabak und Tabakwaren.

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er CEO Ralf Gärtner, im letzten Jahr selbst aus dem Vorstand beim ERP-Anbieter Comarch (früher SoftM) zur Addison gestoßen, hat zwei weitere Topmanager von seinem früheren Arbeitgeber zu dem Anbieter von Software für Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und mittelständische Unternehmen geholt: Marco Moormann (42) als Leiter des Kundenservice und Thomas Hoffmann (44), der bereits seit dem vergangenen Oktober das Partnermanagement leitet. Mit Moormann ist der Bereich Kundenservice (Kundenberatung, Hotline und Akademie) neu in Addisons Geschäftsleitung vertreten. Die setzt sich jetzt aus insgesamt fünf Personen zusammen, neben Moormann CEO Gärtner, Andreas Hermanutz (Marketing & PR), Ralf Kurka (Produkt & Strategie) sowie Christian Römer (Finanzen).

ww.gus-group.com

Zusammengerückt: Der IT-Systemintegrator Basycs aus Kraichtal und die IT-Beratung IB Solution aus Heilbronn intensivieren ihre Zusammenarbeit und kooperieren künftig auch im Bereich Governance-, Risk- und Compliance-Management (GRC). So wollen beide Unternehmen den Bestands- und Neukunden, insbesondere aus dem Mittelstand, ein gebündeltes GRC-Portfolio anbieten, insbesondere für die auch wegen gesetzlicher Audit- und Compliance-Anforderungen komplexen GRC-Prozesse im SAP-Umfeld, wie etwa Benutzerverwaltung und -überwachung oder auch Zugangskontrolle.

Das IBM Innovation Center (IIC) befindet sich in der neuen IBM-Zentrale in Ehningen

Veda weitet Partnerschaft mit IBM aus

www.basycs.com

Neue HR-Suite jetzt auch für DB2 und Websphere

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Im Rahmen einer 2011 ab­geschlossenen Zusatzvereinbarung zwischen dem ERPHersteller Infor und den Zollexperten von ZWF Software & Consulting erhalten InforKunden ab sofort Beratungsressourcen und IT-Expertise zu den Themen Atlas, Sanktionslistenprüfung, Präferenzkalkulation und Exportkontrolle aus einer Hand. Die Module Präferenzkalkulation und Exportkontrolle inklusive Sanktionsmonitor bietet Infor jetzt auch mit seinem Export-Manager XDEX selbst an. Dies ist besonders für das produzierende Gewerbe mit komplexen Stücklisten und eigenständigem Export interessant, aber auch für Unternehmen, die Exporteure beliefern sowie für alle Automobil-Zulieferer. www.zwf.de

Partnerschaft zweier Modernisierungs­ experten: Um ihre Präsenz in Europa auszubauen, hat die Asna Group eine Vertriebspartnerschaft mit Transoft für England und Irland geschlossen. Das ist eine auf Anwendungsmodernisierung und -migration spezialisierte Tochter der britischen Iris Software Group, die ihre Ticketing-Software Talent und das ERP-Paket Chorus auch bei rund 600 AS/400-Kunden im Einsatz hat. Transoft-Chef John Frith will einen Fokus auf die Anwendungsmodernisierung mit dem Tool Asna Wings legen, „das eine einfache Ablösung der 5250 Green Screens durch ein natives .Net-basiertes Browser-Interface ermöglicht.“ Bisher erzielte Asna rund 30 Prozent des Umsatzes in Europa. www.asna.com

Außerhalb der USA wachsen will Intellichief LLC, ein amerikanischer Anbieter von Software für das Dokumentenmanagement auf der Plattform IBM i (iSeries, AS/400). Mittel zum Zweck sind jetzt neue Kooperationen mit drei Vertriebspartnern des ERP-Herstellers Infor: den beiden britischen Unternehmen Open Business Solutions und CSI News sowie Softworx aus Südafrika. www.intellichief.com

ach einem dreitägigen Workshop im IBM Innovation Center (IIC) hat die Alsdorfer Veda ihre Zusammenarbeit mit IBM von der reinen Hardwareauf die Softwareebene ausgeweitet. Mehr als 900 Firmen – vom Mittelstand bis zum Großkonzern – nutzen Lösungen in den Bereichen Human Resources, Finance & Accounting von Veda, viele auch auf der AS/400 und ihren Nachfolgemodellen. Die neue Generation J-Ware+ der Personalsoftware der Alsdorfer bewies nun im IBMLabor ihre Plattformoffenheit und Lauffähigkeit auf DB2 und Websphere. Nach dieser Erweiterung des Plattformspektrums will Veda nun auch auf IBM i integrierte Lösungen mit J-Ware+ im Bereich des HR-, Bildungs- und Kompetenzmanagements anbieten. Die Ergänzung der Datenbank-Alternativen soll für Kunden und Interessenten mit AS/400-Historie den Einstieg in moderne HR-Prozesse vereinfachen. „Die Entwicklung von Software ist ein evolutionärer Prozess“, erklärte Vedas Produktmanager Thomas Lindt bereits vor zwei Jahren im Interview mit DVDialog die Vorgehensweise. „Dieser Prozess muss die Anforderungen von Technik und Anwendung auf einen Nenner bringen.“

Um an dieser evolutionären Entwicklung zu partizipieren, müssen Anwender von Vedas speziell auf die AS/400 zugeschnittenen Classic Line auf die Produktlinie J-Ware umsteigen, die sich seit sechs Jahren in der Praxis bewährt. „Wir rücken bei dieser Produktlinie die Prozesse absolut in den Mittelpunkt“, betont Lindt. Mit der Implementierung gehe eine Prozess-

Tuning- und Skalierbarkeits­ tests auf Power7-Infrastruktur analyse einher, als Grundlage für den Einstieg in ein zielgerichtetes Change Management. Der Kunde erhalte so eine akkurate Prozessüberwachung, um z.B. lange Liegezeiten von Dokumenten oder andere Schwachstellen feststellen zu können. „Uns ist daran gelegen, dass unsere Partner Lösungen aus einem Guss bieten können“, ergänzt Kurt Armbruster, IDR Technology Executive bei IBM Deutschland. „In den drei Tagen im IIC hat Veda gezeigt, dass die neue Lösungsgeneration die technischen Voraussetzungen für eine einfache Portierung mitbringt.“ Das Innovation Center unterstütze die Partner dabei,

Power-Refurbishing in China

www.ibm.de

CEO Ralf Gärtner war im letzten Jahr selbst aus dem Vorstand beim ERP-Anbieter Comarch (früher SoftM) zur Addison gestoßen

Moormann hatte zuletzt leitende Positionen bei Comarch inne. Viele Jahre war er in der Geschäftsleitung der Rechnungswesen-Tochter Schilling, deren langjähriger Geschäftsführer Jens Göbel seit 2011 ebenfalls für Addison arbeitet, in Beratung und Produktmanagement tätig. Völlig neu geschaffen wurde Hoffmanns Position. Als Leiter Partner­ management soll er zusätzlich einen in­direkten Vertrieb aufbauen. Dafür hat er ein Partnerprogramm ent­ wickelt, das direkten und indirekten Vertrieb durch eine partielle Doppelquotierung gemeinsam an Vertriebserfolgen partizipieren lassen soll.

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„Profis für Profi“

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as Systemhaus Profi Engineering Systems AG weitet seine Initiative „Profis für Profi“ zur Mitarbeitergewinnung und -bindung aus. „Wir investieren massiv in bestehendes und zukünftiges Personal“, erklärt Vorstand Lutz Hohmann. Als umsatzstärkster IBM-Partner in Deutschland wolle man seine Position als innovatives Sys-

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it der Eröffnung des ersten Server-Wiederaufbereitungszentrums in Shenzhen gab IBM Anfang März bekannt, dort bis 2014 jährlich etwa 100.000 Altgeräte (Server, PC) aufbereiten zu wollen. Die neue Einrichtung erweitert die Wiederaufarbeitungsstätten von IBM weltweit, auch in Deutschland am Standort Mainz. Die Shenzhen-Anlage ist zunächst für Midrange-Server (Power Systems und für ihre Vorgänger) gedacht. Sie werden generalüberholt, geprüft, instand gesetzt und zertifiziert. Die Anlage soll rasch erweitert werden und 2014 jährlich bis zu 100.000 Geräte (LowEnd- sowie Midrange-IBM- und NichtIBM-Server sowie PCs) aufbereiten. IBM plant, bestimmte ältere PowerSysteme von Kunden zurückzukaufen, wenn diese auf neue Modelle umsteigen wollen. „Die Nachfrage nach ITProdukten in den Schwellenländern wächst, aber nicht alle Unternehmen wollen neue Produkte kaufen“, weiß Richard Dicks, General Manager, IBM Global Asset Recovery Services.

mit Technologie, Expertenwissen und Schulungen. Dort gebe es aktuelle Power7-Systeme zum Testen und Validieren der Lösungen in vorbereiteten Hard- und Software­­umgebungen, etwa für Tuning- und Skalierbarkeitstests. Das IIC hilft Softwarehäusern so bei der Optimierung ihres Angebots auf IBM-Hardware und der Integration ihre Anwendungen mit IBM-Software. Es gibt auch konkrete Hilfestellung von IBM-Experten bei der Portierung auf IBM-Technologien, beim Test auf IBM-Hardware und Beratung bei der Implementierung hinsichtlich Design, Migration und Best Practices. „Wir helfen bei der Portierung auf IBM-Software“, sagt Christian Jen­ dreczek, Manager des IIC in Ehningen. „Ob es um Umstellung von Lotus-Lösungen via Xpages, um die Anbindung von Lotus Connections, Tivoli-Security-Lösungen oder IBM Compiler geht: Zu allen Softwareprodukten erhalten ISVs bei der Migration professionelle Unterstützung.“ Ein anderes Beispiel sei die Unterstützung bei Cognos-Reporting als zeitgemäßes Berichtswesen, das sich in bestehende Business-Intelligence-Lösungen beim Kunden integrieren lässt.

Systemhaus Profi Engineering investiert in Personal

Die Millionenstadt Shenzhen in China

temhaus und attraktiver Arbeitgeber weiter ausbauen. Mit einer Verdopplung der Zahl der Auszubildenden und Studierenden innerhalb eines Jahres auf nunmehr 30 Personen, Tendenz weiter steigend, will er für den notwendigen Nachwuchs sorgen. Zudem gibt es mit Profi Kolleg auch interne Fortbildungsmöglichkeiten: Experten des Systemhauses und externe Referenten vermitteln in Schulungen und Vorträgen ihr Fachwissen. So sind z.B. in den letzten drei Monaten über 40 Kollegen in Sachen Projektmanagement ausgebildet worden. www.profi-ag.de


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