DV-Dialog

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1. Oktober 2012 | 27. Jahrgang | G 30793 E

10 | 2012

Performance-Kicker Power7+

Messe-Duo in Stuttgart

Neue IBM-Power-System-Modelle wohl noch in diesem Jahr | Seite 9

Vorschau auf IT & Business und DMS Expo 2012 | Seite 10

Aus dem Inhalt Erfreuliches Wachstum Systemhaus Computacenter gewinnt zu viele Aufträge | Seite 2

Rekorde mit Fremdwartung Rimini Street und Spinnaker Support meldeten starkes Umsatzwachstum | Seite 2

Tobias Frech, stellv. Vorstandsvorsitzender des Interessensverbunds der Java User Groups e.V. (iJUG)

Interview mit Jan Oetjen, Geschäftsführer für Web.de und GMX bei der 1&1 Internet AG

Oracles Licht auf Java wirft auch Schatten

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Start der De-Mail

IDC hat jetzt die Position von Oracle in der Rolle als Java-Steward untersucht. Die Beurteilung des amerikanischen Softwarekonzerns zweieinhalb Jahre nach der Sun-Übernahme fällt sehr positiv aus. Bemerkenswert ist, dass IDC in der Studie die Meinung der Java-Community nicht reflektiert. Oracle hat wieder Schwung in die Sprache Java gebracht und ihre Weiter­entwicklung belebt. Bedachtes Vorgehen ist jedoch auch in Zukunft angebracht, um die Stärken von Java nicht durch zu viele neue Features zu zerstören. Positiv ist, dass Oracle im OpenJDKProjekt andere Hersteller wie Apple, Red Hat, IBM und SAP mit ins Boot geholt hat. Allerdings fehlt hier weiterhin eine breite Committer-Basis, da das OpenJDK-Projekt sehr stark von Oracle-Mitarbeitern dominiert ist. Bei Jenkins, Open Solaris und Open Office hatte Oracle Probleme, mit Communitys zu interagieren. Wünschenswert wäre eine Klarstellung, was Oracle daraus gelernt hat und welche Schlüsse man daraus zieht. Das Vorgehen bei Android erscheint riskant und nur auf Finanzinteressen ausgerichtet zu sein. Das ist zwar grundsätzlich o.k., allerdings wären inzwischen sowohl aus monetärer als auch aus technischer Sicht Alternativen möglich. Diese scheint Oracle nicht in Betracht zu ziehen, was eine riskante Strategie für die künftige Relevanz von Java im Mobile-Bereich ist. Zweieinhalb Jahre nach der Sun-Übernahme bleibt das Urteil gemischt. Der Java-Kernbereich läuft zum Glück ganz gut. Aber es ist nicht sicher, ob Oracle das Prinzip „Community“ wirklich verstanden hat. Und: Bei JavaFX und im Bereich „Mobile“ muss Oracle auf jeden Fall deutlich nachlegen.

GS1 Germany und GS1 US gründen 1Worldsync Foto: daniel torz

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it dem Start der De-Mail auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin machte die Deutsche Telekom endlich ihre Ankündigungen wahr und sorgt nun für Konkurrenz zum E-Postbrief im digitalen Briefverkehr. Mit 1&1 startete ein weiteres Schwergewicht der Internetbranche die Identifikation für den neuen Service De-Mail. Beide folgen auf Francotyp-Postalia; die MentanaClaimsoft GmbH als Softwaretochter des Komplettdienstleisters für die Postbearbeitung hatte ihr De-Mail-Angebot schon zur Cebit auf den Markt gebracht. Von Beginn an hat die Telekom ihre beiden Großkunden Allianz und TargoBank beteiligt; zudem testeten 40 weitere Großunternehmen das rechtsverbind­liche E-Mail-System. Die Voraussetzungen dafür schafft das De-Mail-Gesetz aus dem Jahr

2009, das am 3. Mai 2011 in Kraft trat und eine rechtsverbindliche E-Mail-Kommunikation überhaupt erst ermöglicht. In Kraft ist aber auch das Steuerverein­ fachungsgesetz, das seit 2011 den Versand elektronischer Rechnungen per E-Mail gestattet, also keine De-Mail erfordert. Enttäuscht ist Elmar Müller, Vorstand des Deutschen Verbandes für Post, Informationstechnologie und Telekommunikation (DVPT), vom Preis für das De-Mail-Standardprodukt der Telekom: 39 Cent bei maximal 10 MB. „Dieser Preis kann nicht das letzte Wort sein“, glaubt Müller. „Als Hybridversion ist er angemessen und zwingt sicherlich ihrerseits die Post AG zur Nachbesserung ihrer Preise.“ Im günstigsten Fall zahlen Firmenkunden 20 Cent für eine De-Mail. Für Müller macht die De-Mail nur Sinn, wenn sie keine deutsche Insellösung bleibt. Insoweit trifft es sich gut, dass die digitale Agenda der Europäischen

Kommission in der aktuell in Brüssel verhandelten neuen Verordnung einer grenzüberschreitenden Verwendung elektronischer Signaturen für eine effektive elektronische Identifizierung im digitalen Binnenmarkt vor dem Abschluss steht. Im Rahmen des EU-Projektes Stork beteiligen sich 17 Mitgliedstaaten. Bereits seit zwei Jahren bietet die Post den erwähnten E-Postbrief, der zwar mehr Möglichkeiten als De-Mail bietet, allerdings nicht im Geschäftsverkehr mit Behörden nutzbar und mit 55 Cent zudem noch erheblich teurer ist. Für Geschäftskunden gibt es außerdem eingeführte Wettbewerbsprodukte von Anbietern wie Regify, Itella oder eben Mentana-Claimsoft. Vor diesem Hintergrund befragten wir Jan Oetjen, Geschäftsführer für Web.de und GMX bei der 1&1 Internet AG, die noch in diesem Jahr ebenfalls ein De-Mail-Angebot lancieren will. Interview Seite 4

Standardisierung des Produkt­ datenmanagements | Seite 2

Mit iCluster zu neuen Ufern IBM i, ein Eckpfeiler in der Strate­ gie von Rocket Software | Seite 3

Neuorganisation macht sich bezahlt IT-Dienstleister Centric meldet gutes Jahresergebnis | Seite 3

Führungswechsel im DCW-Geschäft All for One Steeb will mehr Kontakt zu DCW-Kunden | Seite 7

Common im Umbruch Vorstand des Anwendervereins neu formiert | Seite 8 DVD IM INTERNET

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midrange-markt

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DV-Dialog 10/2012 | 1. Oktober 2012

midrange-markt

1Worldsync gegründet

4 „Eine Kommunikationszentrale für die elektronische Kommunikation“ Interview mit Jan Oetjen, Geschäftsführer für Web.de und GMX bei der 1&1 Internet AG

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6 Comarch verbessert die Profitabilität der ERP-Tochter

Frühere SoftM erwartet 2012 keine beträchtlichen Verluste mehr

6 Command legt weiter zu

Tochter Oxaion mit neuer Struktur und neuer Automotivelösung

7 Stoßrichtung „ERP in der Cloud“

Epicor übernimmt den AS/400-Experten Solarsoft

7 Führungswechsel im DCW-Geschäft

All for One Steeb will den Kontakt zu den DCW-Kunden intensivieren

8 Common im Umbruch

Vorstand des Anwendervereins neu formiert – Jahrestagung im Jubiläumsjahr wieder in Göttingen

produkte 9 Performance-Kicker im Servermarkt

IBM bringt Servermodelle mit dem neuen Prozessor Power7+ wohl noch vor Weihnachten auf den Markt

Oliver Tuszik, CEO von Computacenter Deutschland, hat langfristige Serviceverträge „mit einem bis dahin nicht gekannten Volumen gewonnen“

9 Pureflex für die City Cloud

10 Messe-Tandem in Stuttgart

Gesundes Wachstum

Computacenter: Kräftige Investitionen in „Erbringungsstrukturen“

IT & Business und DMS Expo fokussieren vom 23. bis 25. Oktober die Unternehmens-IT

www.1worldsync.com

Erfreuliches Wachstum

UBL will gemeinsam mit IBM individuelle IT-Services für den Mittelstand forcieren

Seite

ur besseren Standardisierung des Produktdatenmanagements fusionieren GS1 Germany und GS1 US ihre beiden Tochtergesellschaften SA2 Worldsync und 1Sync und gründen damit das neue Unternehmen 1Worldsync. Hersteller, Händler und Dienstleistungsunternehmen sollen von diesem Zusammenschluss profitieren, dank der Entwicklung und Implementierung von Lösungen und Services für globale Informations- und Kommunikationsprozesse. 1Worldsync soll den konsumentenorientierten Daten­austausch über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg vorantreiben. Die Geschäftsführung von 1Worldsync übernimmt Nihat Arkan, vormals CEO bei SA2 Worldsync.

Produkte

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Neuer 5250-Emulator Java-Version von IBM i Access Client in Sicht

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er britische IT-Dienstleister Computacenter konnte seinen Gruppen­ umsatz im ersten Halbjahr um 4,2 Prozent auf aktuell 1,42 Mrd. britische Pfund steigern, während der Gewinn vor Steuern um zehn Prozent auf 24,0 Mio. Pfund sank.

Speziell in Deutschland viele parallele Projekte

10 Rundruf: Was ist beim Dokumentenmanagement in der Cloud zu beachten? Eine Kurzumfrage unter den Midrange-Experten in Deutschland

12 Schnelleres Backup, mehr Sicherheit

Quantums Disk-Backup-Appliances jetzt mit „File Shred“-Funktion

12 Komplexe SAN-Prozesse im Griff

„iStorage Manager“ steuert die Services zur Systemsicherung und -spiegelung

13 LTO6-Spezifikation fertig

Magnetbänder mit bis zu 6,25 Terabyte Speicherplatz im Anflug

14 Marktübersicht: Software für EDI- und B2B-Lösungen

Eine tabellarische Übersicht über das aktuelle Produktangebot

14 Datenaustausch über die Cloud

Procad Proom: Dateien in virtuellen Projekträumen sharen

15 Schlanke Output-Optimierung

MM-print/400, ein Tool maßgeschneidert für IBM i

CEO Mike Norris sprach Ende August von Wachstumsschmerzen, speziell auch in Deutschland. Das Problem seien mehrere parallele Projekte gewesen, so dass man 7 Mio. Pfund in zusätzliches Personal und die Erbringungsstrukturen investiert habe, um die Kundenerwartung zu erfüllen und den künftigen Erfolg sicherzustellen. Das drückte die Profitabilität in Deutschland. Der Umsatz in Deutschland wuchs im ersten Halbjahr um 7,5 Prozent auf 718,7 Mio. Euro. Mit 478,6 Mio. Euro hatte das Produktgeschäft, das 3,7 Prozent zulegte, daran den größten Anteil. Noch positiver entwickelte sich das Servicegeschäft: Dieses wuchs in

den ersten Monaten 2012 im Verhältnis zum ersten Halbjahr 2011 um 16 Prozent auf 240,1 Mio. Euro. Das war gleichzeitig auch das Problem, denn dieses Wachstum basiert zum großen Teil auf zahlreichen Dienstleistungsverträgen, die Computa­­ center Ende vergangenen Jahres in Deutschland gewinnen konnte. „Um die Services in der gewohnten Qualität zu erfüllen“, sei in Mitarbeiter und Erbringungsstrukturen investiert worden, heißt es in einer Presseinformation, „so dass der operative Gewinn auf 6,6 Mio. Euro sank, während er 2011 noch bei 9,7 Mio. Euro lag“. „2011 haben wir langfristige Serviceverträge mit einem bis dahin nicht gekannten Volumen gewonnen“, kommentiert Oliver Tuszik, Vorstandsvorsitzender und CEO der Kerpener Computacenter-Tochter, die Bilanz. „Das war sehr erfreulich, stellte uns aber bei dem aktuellen Fachkräftemangel vor Herausforderungen. Die Investitionen wirken sich aktuell auf unseren Gewinn aus, werden sich aber auf Dauer auszahlen.“

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it über 12,7 Mio. Euro Umsatz verzeichnete die dbh Logistics IT AG 2011 ein Umsatzwachstum von 11,3 Prozent, vor allem dank Erfolgen mit der Zollsoftware Advantage Customs. Neue Zollverordnungen kurbelten das Geschäft an, wie zum Beispiel die elektronische Voranmeldung von Waren – seit 2011 Pflicht bei der EU-Einfuhr und -Ausfuhr. Die dbh-Entwicklung Advantage Pre-Declaration verfügt über Schnittstellen zu allen 27 Systemen der EU-Mitgliedsstaaten und konnte sich als Lösung zur Warenvoranmeldung am Markt etablieren. Auch die bevorstehende Eröffnung des Jade/Weser-Hafens warf 2011 große Schatten voraus: dbh liefert wesent­ liche Bestandteile der IT-Infrastruktur für Zollabwicklung und Warenumschlag. Weitere Aktivitäten fanden rund um den Hamburger Freihafen statt, dessen Auflösung Ende dieses Jahres unmittelbar bevorsteht. www.dbh.de

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16 Allianz von BCD und Zend

Zusammenarbeit mit Blick auf Open Source bei der Modernisierung bewährter AS/400-Anwendungen

Rekorde mit Fremdwartung

16 Raz-Lee Security stellt DB-Gate vor

Externe Datenquellen für den vollen Zugriff geöffnet

Anwendungen

Seite

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Großes Lager für kleine Teile

Claas mit neuem automatischen Kleinteilelager

anwendungen 17 Webrelaunch bei Nintendo

Migration von zwölf Länderauftritten in acht Sprachen geplant

18 Hundert Prozent sicher ohne Magnetband

AS/400-Anwender Mid-Continent Group nutzt Virtual Tape für Backups

18 Realtime-Überblick über 3.000 Jobs

Logistikdienstleister Geodis BM verbessert das Systemmanagement

19 Optimum an Verfügbarkeit angestrebt

Ströer Out-of-Home Media AG setzt auf Outsourcing

21 Pick by Voice im Getränkelager

Großhändler Nordic modernisiert das Lagerverwaltungssystem

22 Ebro rechnet mit Comarch

ERP-Umstellung beim langjährigen SC/400-Anwender

karriere 23 Veranstaltungen 24 Personalien und Impressum

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ekorde mit Third-Party-Software­ wartung für SAP und Oracle melden unisono die beiden größten einschlägigen Anbieter, Rimini Street und Spinnaker Support. Offenbar wächst die Nachfrage mit der Bereitschaft, den Wartungsvertrag des ERP-Herstellers zu kündigen, denn der Umsatz von Spinnaker wuchs nach Firmenangaben im 1. Halbjahr um 44 Prozent. Die Zahl unterschriebener Kundenverträge liege sogar um 55 Prozent höher als im Vorjahres-

zeitraum, hieß es. Absolute Zahlen zu Umsatz, Gewinn oder Kundschaft waren nicht zu erfahren – außer dass man nach der Versytec-Übernahme im März jetzt mehr als 160 Firmen mit der ERP-Software JD Edwards betreue. Die wesentlich größere US-Firma Rimini Street legte beim Umsatz im 2. Quartal 2012 um 30 Prozent auf 10,5 Mio. Dollar zu und betreut jetzt rund 500 Kunden beim Einsatz von SAP- oder Oracle-Software.

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Quintiqs neue D-A-CH-Zentrale

uintiq hat im Juni ein neues Büro in Düsseldorf eröffnet. Der holländische Hersteller von Planungssoftware will hier Ende 2012 30 Mitarbeiter beschäftigen. Insgesamt investiert Quintiq in den nächsten fünf Jahren 30 Mio. Euro in den deutschen Markt. www.quintiq.de

Skandinavien im Blick

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ie Hamburger Honico GmbH ist ab sofort Vertriebspartner der norwegischen Firma Neptune Software. Mit deren Tools können „Lightweight Web Applications“ schneller entwickelt und vollständig in SAP integriert werden. Die Applikationen können dabei in einheitlichem Look, auch unter Berücksichtigung eines „Corporate Designs“, unabhängig von der Plattform und den Endgeräten (Smartphone, Tablet oder Desktop-PC) die SAP-Prozesse abbilden. Außerdem hat Honico nun auch eine Zweigstelle in Oslo eröffnet, um skandinavischen Raum für seine Produkte DSR und Capture Man besser zu erschließen, – und wird dabei von Neptune Software unterstützt. www.honico.de


unternehmen

DV-Dialog 10/2012 | 1. Oktober 2012

Firmenjubiläum bei Genius Inside

Mit iCluster zu neuen Ufern IBM i, ein Eckpfeiler in der Strategie von Rocket Software

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m September feierte der Projekt­ management-Software-Hersteller Genius Inside in Lindau am Bodensee sein 15-jähriges Bestehen – und gab erneut ein zweistelliges Umsatzwachstum bekannt. Ein großer Teil wird der SaaS-Lösung Genius Project On-Demand zugeschrieben. Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Unternehmen seinen globalen Kundenstamm im ersten Halbjahr 2012 um 40 Prozent vergrößern, auf heute über 650 Kunden weltweit. Genius Project, das mit der neuen Version 7 auch Social-Media-Funktionen über die Collaboration-Plattform Genius Live! liefert, gibt es heute als SaaS-, Inhouse- und Lotus-Notes-Lösung, inklusive konfigurierbarer Dashboards und Berichte und einer leistungsstarken Workflow-Engine. Die Softwareschmiede Genius Inside wurde 1997 gegründet, um Unternehmen mit auf Lotus Notes basierten Lösungen dabei behilflich zu sein, Projektanfragen besser zu managen und zu priorisieren sowie sicherzustellen, dass die besten Leute an den vielversprechendsten Projekten arbeiten – und dass die Projekte pünktlich ihren Abschluss finden. www.geniusinside.de

Neuorganisation macht sich bezahlt

Midrange-markt

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ocket Software, 1990 als Hersteller von Mainframe-Tools gegründet, ist seit der Akquisition von Seagull Software im Jahr 2006 still und leise zu einer beachtlichen Größe im AS/400Markt gewachsen. 2011 kam mit Aldon ein Hersteller von Tools für das „Software Lifecycle Management“ hinzu und in diesem Jahr mit iCluster ein Hochverfügbarkeitsprodukt. Das waren nur drei von mehr als 30 Akquisitionen der vergangenen Jahr, mit denen die Software­ schmiede Rocket ihren Expansionskurs forciert, um die Unternehmensgröße

Datagroup setzt auf Service

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bis 2017 zu verdreifachen. Der AS/400Markt trägt dabei rund ein Viertel zum Gesamtgeschäft bei; dieses Geschäftsfeld wird auf derzeit rund 65 Mio. Dollar Umsatz mit ungefähr 9.000 Kunden geschätzt. Rocket-Manager Brian Starr wird in der US-Presse mit der Aussage zitiert, dass in Zukunft noch wesentlich mehr Firmenübernahmen zu erwarten seien. „Wir halten IBM i für eine wichtige Plattform“, so Starr weiter. „Rocket unterstützt den IBM-i-Channel so gut, wie es eben geht.“

as Systemhaus Datagroup AG steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr um 27 Prozent auf 66,38 Mio. Euro. Der signifikante Ausbau des Segments „Solutions und Consulting“ wurde fortgesetzt. „Mit Consinto haben wir seit unserem Börsengang im Jahr 2006 bereits den 15. Kauf eines Unternehmens bzw. Unternehmensteils erfolgreich über die Bühne gebracht“, kommentierte Max H.-H. Schaber, Vorstandsvorsitzender der Datagroup, die Bilanz. Der damit einhergehende Ausbau des Servicegeschäftes spiegele sich deutlich auf der Ertragsseite wider. „Seit 2006 haben wir jährlich ein durchschnittliches Umsatzplus von über 31 Prozent erzielt, das Ebitda ist in diesem Zeitraum jährlich um durchschnittlich 27 Prozent gewachsen.“ Für das Gesamtgeschäftsjahr 2011/2012 geht Schaber nunmehr von einem Umsatzanstieg auf über 140 Mio. Euro aus.

Datagroup-Chef Max H.-H. Schaber: Seit 2006 15 Akquisitionen gestemmt

Eine neue Niederlassung in Kuala Lumpur/ Malaysia hat Seeburger eröffnet. Bis Ende des Jahres hat sich der B2B-Integrations­ experte ehrgeizige Ziele gesteckt und will die malaysische Basis nutzen, um seine Reichweite in Asien zu erhöhen und weitere bedeutende Geschäftsabschlüsse mit zwei lokalen Firmen abzuschließen. www.seeburger.de

Eine Kooperation gegen Fachkräftemangel und für Weiterbildung haben die Gesellschaft für Informatik und die Initiative D21 beschlossen. Vorrangiges Ziel der Zusammenarbeit ist es, den Informatik­ fachkräftemangel durch gezielte Aktivitäten in Schulen zu bekämpfen und die Weiterbil­ dung älterer Arbeitnehmer zu fördern. www.initiatived21.de

Globale Ausrichtung und Vision: Trubiquity, Anbieter der EDI-Software Truedx, hat eine Rebranding-Initiative und eine neue Website gestartet. Beide sind darauf ausgerichtet, das gesamte Softwarespektrum für Managed File Transfer (MFT) sowie Automatisierungsund Integrationsservices zu präsentieren. www.trubiquity.de

Mit einem Volumen von ca. 200.000 Euro investierte MAC IT-Solutions groß in Green IT, u.a. in den Austausch der Serveranlage. Die neuen Server bieten eine bessere Ausnutzug der Energie als in der Vergangenheit. Darüber hinaus bezieht der Flensburger Hersteller von Versandhandelssoftware die Elektrizität aus erneuerbaren Energien und hat sich dieses mit dem Zertifikat „Renewable Plus“ durch den TÜV Rheinland bestätigen lassen. www.mac-its.com

www.rocketsoftware.com

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Individuell | Mobil | Kollaborativ

Lexmark, ein am 27. März 1991 aus IBM ausgegründeter Druckerhersteller, steigt ganz aus dem Geschäft mit Tintenstrahldru­ ckern und Zubehör aus – und nicht nur wie zuvor angekündigt im Privatkundengeschäft. Die Druckerproduktion läuft Ende 2013 aus, die Fertigung von Verbrauchsmaterialien Ende 2015. Rund 1.700 Arbeitsplätze fallen weg. In Zukunft will Lexmark sich ganz auf Services und Laserdrucker beschränken. www.lexmark.de

IT-Dienstleister Centric meldet gutes Jahresergebnis Centric, ein internationales IT-Unternehmen mit über 5.000 Mitarbeitern, hat im vergangenen Jahr seine Organisation neu ausgerichtet und mehrere Geschäftsbereiche integriert, um seine Wettbewerbsposition zu stärken und den Kundenservice weiter zu optimieren. Die ICT-Organisation ist Teil der Centric B.V., die mehr als 15.000 Mitarbeiter beschäftigt. Der Bereich HR & Payroll Solutions, eine Kernkompetenzen des Unternehmens, wurde zudem durch die Übernahme der SAP-HCM-Aktivitäten von Magma IT Solutions im Oktober 2011 erweitert. Die deutsche Niederlassung Centric IT Solutions GmbH soll in diesem Rahmen ihren Geschäftsbereich SAP HCM ebenfalls weiter ausbauen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz ist Centric mit rund 70 Mitarbeitern vertreten. Ein Schwerpunkt liegt bei Oracle-Anwendungen, insbesondere bei der ERP-Software JD Edwards.

kurz notiert

www.datagroup.de

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er holländische IT-Dienstleister Centric hat 2011 zwar nur ein minimales Umsatzplus von 0,5 Prozent auf 529 Mio. Euro erzielt, den Gewinn aber um 66 Prozent auf 20 Mio. Euro gesteigert. Ursache war eine Reorganisation, die den Abbau von rund 250 Arbeitsplätzen zur Folge hatte.

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Der SAP-Partner Itelligence hat in der Stadt Blue Ash im Großraum Cincinnati (Ohio/USA) sowohl seinen neuen Hauptsitz in Nord­ amerika als auch ein neues Rechenzentrum eröffnet. Das über drei Hektar große Itelli­ gence-Gelände beherbergt zwei Gebäude – ein neues Bürogebäude mit einer Fläche von ca. 6.500 m2 und das RZ entsprechend der Tier-IV-Definition des Uptime Instituts mit einer Fläche von ca. 1.500 m2. Vor Ort sind rund 350 Itelligence-Mitarbeiter beschäftigt.

IHR WEG ZUM ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFT

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Die Bluhm Systeme GmbH, Hersteller von Kennzeichnungstechnik, hat den B2B-­ Onlineshop bluhmstore.de eröffnet – für Standard-Artikel wie Blanko-Etiketten, Ther­ motransferfolien sowie Desktopdrucker, bei denen keine Beratung notwendig ist. Derzeit ist eine kleine Auswahl von Artikeln im Shop. „Die Auswahl wird sukzessive erweitert“, verspricht Marketingleiter Frank Klemmer.

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Die Centric-Zentrale in Gouda/Niederlande

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Interview mit Jan

DV-Dialog 10/2012 | 1. Oktober 2012

Oetjen, Geschäftsführer für Web.de und GMX bei der 1&1 Internet AG

„Wir wollen eine Kommunikationszentrale für die gesamte elektronische Kommunikation bieten!“ TEXT: Berthold Wesseler | Fotos: daniel torz

Herr Oetjen, zur IFA haben Sie die Identifikation für den neuen Service DeMail gestartet. Was ist das Neue daran? Jan Oetjen: Der Start von De-Mail läutet die endgültige Ablösung der Briefpost als wichtigste Kommunikationsform zwischen Behörden, Unternehmen und Privatpersonen ein. Mit De-Mail kommt die Rechtsverbindlichkeit in die elektronische Kommunikation. Sie schließt damit eine Lücke: Heute entsteht schriftliche Kommunikation meistens bereits digital, wird dann ausgedruckt, kuvertiert und frankiert, um sie danach per Brief zu versenden. In den meisten Firmen wird der Schriftverkehr anschließend wieder eingescannt, um ihn elektronisch weiterzuleiten und zu archivieren. Dieser Weg ist zwar äußerst umständlich und kostenintensiv, war bisher aber die einzige Möglichkeit, rechtsverbindliche Nachrichten zu versenden. Mit De-Mail können diese nun auch ohne Medienbruch direkt elektronisch und dennoch rechtssicher übertragen werden. Was macht De-Mail für ein mittelständisches Unternehmen interessant? Wo sehen Sie die Einsatzfelder? Oetjen: De-Mail ist für die Mittelständler genauso interessant wie für die Privatkunden

und Großunternehmen, weil sie ein enormes Kosteneinsparungspotential auf der einen Seite und einen Geschwindigkeits- und Effizienz­ gewinn auf der anderen Seite bietet. Direkte Kosten werden bereits beim Porto gespart: Den 39 Cent für eine De-Mail stehen Vollkosten von über 70 Cent für einen Normalbrief entgegen. Druck- und Faxkosten sowie Ausgaben für Umschläge, Briefmarken und Briefpapier fallen bei De-Mail nicht an. Durch die Freikontingente in den 1&1-Tarifen ist die Ersparnis durch De-Mail sogar noch höher. Zudem erübrigen sich durch De-Mail Diskussionen, ob und wann Nachrichten eingegangen sind, weil dies jederzeit klar belegbar ist. Gerade mittelständische Unternehmen, die mit geringen Verwaltungsbudgets auskommen müssen, werden darüber hinaus von den Vorteilen der automatischen Archivierung profitieren: Wo man vorher mühsam Ordner nach einem Behördenschreiben durchsuchen musste, reicht bei De-Mail die Eingabe eines Suchbegriffs im DeMail-Postfach, um das gewünschte Dokument zu finden. Ferner kann der Unternehmer von überall aus auf seine elektronische Post zugreifen und sie bearbeiten.

Können Sie das an Beispielen verdeut­lichen? Oetjen: Alles, was bis vor Kurzem auf Basis der rechtlichen Voraussetzung noch per Brief ver-

„Gerade mittelständische Unternehmen, die mit geringen Verwaltungsbudgets auskommen müssen, werden darüber hinaus von den Vorteilen der automatischen Archivierung profitieren!“ sendet werden musste, ist zukünftig Einsatzfeld für die De-Mail. Ganz konkrete Anwendungsfelder sind beispielsweise Verträge, AGB-Änderungen und Kontoauszüge, für die bisher aufgrund der gesetzlichen Anforderungen Papierpost erforderlich war. Mit De-Mail können Sie diese Dokumente direkt elektronisch erhalten und haben sie automatisch archiviert. Gleiches gilt für Rechnungen, Behördenschreiben etc., die man sonst für den Steuerberater mühsam zusammenstellen musste. Auch im Vertrieb gibt es klare Vorteile: Ein Angebot per De-Mail lässt sich schneller verschicken, beantworten oder korrigieren als auf dem Papierweg.

Welche Vorteile gegenüber klassischen Wegen, wie Mail mit digitaler Signatur oder EDI, machen De-Mail attraktiv? Oetjen: Die De-Mail bietet Rechtssicherheit: Sie haben auf der einen Seite die Rechtsgültigkeit des Transports sowie die Verbindlichkeit der Zustellung und auf der anderen Seite die Verbindlichkeit des Dokuments an sich. Nur über das De-Mail-Gesetz werden beide Aspekte abgedeckt und damit z.B. auch die Zustellfiktion, wie sie beim Brief gilt, auf den elektronischen Raum übertragen. Das heißt: Eine verschickte De-Mail gilt nach Ablauf der Zustellfrist als zugestellt. Dies gilt bei der E-Mail mit Signatur nicht. Außerdem können Sie mit De-Mail die Zustellung jederzeit auch tatsächlich nachweisen – und alle Kommunikationspartner sind eindeutig identifiziert. Der Sicherheitsgewinn ist sowohl für den Absender als auch für den Empfänger ein deutlich höherer. Was muss ein IT-Chef tun, um De-Mail in die Workflows und Geschäftsprozesse seines Unternehmens zu integrieren? Oetjen: Es gibt ein sehr breites Spektrum an Möglichkeiten, die sich an den verschiedenen Anforderungen der Firmen orientieren. Sie können sehr einfach anfangen – beispielsweise über die Nutzung einer einfachen webbasierten


Jan Oetjen

DV-Dialog 10/2012 | 1. Oktober 2012

Schnittstelle oder eines Plug-ins für das verwendete E-Mail-System – sei es nun mit Outlook, Lotus oder auch Thunderbird. Der IT-Chef kann natürlich auch eine volle Integration in das Dokumenten-ManagementSystem durchführen, das seine Firma verwendet. Ich denke, für ein mittelständisches Unternehmen ist eine schrittweise Integration von De-Mail empfehlenswert: Ein einfacher Start beispielsweise mit einem Outlook-Plug-in ermöglicht den direkten und unkomplizierten Einstieg. Im Lauf der Zeit kann De-Mail dann je nach Bedarf immer tiefer in die Systeme eingegliedert werden. Wichtig ist aber die umgehende Sicherung der De-Mail-Domain, denn hier werden die Namensräume sehr schnell knapp. Die Integrationen in Standardsoftware sind bereits im Entstehen. Anbieter wie IBM mit Lotus oder Microsoft mit Outlook und Exchange arbeiten die Integration von De-Mail in ihre Produkte ein. Desweiteren wird es Anbieter mit Speziallösungen geben, die über Schnittstellen dieser Systeme natürlich auch Plug-ins anbieten.

Was kostet den Mittelständler De-Mail? Oetjen: Der erste Kostenfaktor sind die Transaktionskosten – also das Porto, das bei der De-Mail entsteht. Diese Kosten sind aber wie beschrieben deutlich geringer als das, was heute beim postalischen Briefversand entsteht. Bei den Integrations- bzw. Lizenzkosten ist es sehr schwer, eine pauschale Zahl zu nennen, weil es eine so große Bandbreite an Integrationsmöglichkeiten gibt. Mit einem Outlook-Plug-in entstehen keine oder nur sehr geringe Integrationskosten. Eine tiefgreifendere Integration wird dementsprechend teurer. Die De-Mail-Domain gibt es im Basispaket mit De-Mail-Freikontingenten bereits für 9,99 Euro pro Monat. Gibt es von Ihnen oder Ihren Partnern ­Projektunterstützung? Wie sieht diese aus?

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titelinterview

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„Wir gehen davon aus, dass die digitalisierbare Kommunikation im Laufe der Zeit auch digitalisiert wird.“ Jan Oetjen Kritiker bemängeln an De-Mail die fehlende Internationalität. Was müssen international tätige Mittelständler beachten? Oetjen: Die De-Mail ist von Anfang an auch im Hinblick auf die Internationalisierung geschaffen worden. Es gibt für international tätige Unternehmen mehrere Möglichkeiten, De-Mail auch international zu nutzen. Erstens ist es durchaus möglich, dass ein in Deutschland ansässiges Unternehmen auch seine Niederlassungen im Ausland mit De-Mail ausstattet und dann über die Landesgrenzen hinweg rechtsverbindlich digital kommunizieren kann. Das haben Unternehmen gezeigt, die an der Pilotphase in Friedrichshafen teilgenommen haben. Desweiteren ist im De-Mail-Gesetz vorgesehen, dass das De-Mail-System eine Schnittstelle hin zu anderen nationalen Systemen bietet, um eine Interkonnektivität und Interoperabilität sicherzustellen. Die einzige Voraussetzung dafür ist natürlich ein ausreichender Sicherheitsstandard dieser jeweils nationalen Systeme, der durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik überprüft und gewährleistet wird. De-Mail ist technisch so aufgesetzt, dass es im Kern auf dem SMTP-Protokoll beruht, was einer Interoperabilität im technischem Sinne praktisch keine Hürden auferlegt, so dass man Oetjen: Der E-Postbrief der deutschen Post ist kein Konkurrenzprodukt zur De-Mail. Er ist nicht nach dem De-Mail-Gesetz akkreditiert und damit nicht rechtssicher. Faktisch ist der E-Postbrief vom gesetzlichen Rahmen her nichts anderes als ein normaler E-Mail-Dienst mit einer geschlossenen Benutzergruppe. Im Vergleich zu den übrigen De-Mail-Anbietern sehen wir den Hauptvorteil bei Web.de und GMX natürlich in der Reichweite: Wir vereinen über 50 Prozent der privaten E-Mail-Nutzer in Deutschland auf die Marken Web.de und GMX. Damit sind wir in der Lage, unseren Nutzern eine Kommunikationszentrale für ihre gesamte elektronische Kommunikation zu bieten. Wer sich in sein E-Mail-Postfach einloggt, kann ohne weitere Hürde – lediglich mit der Eingabe einer PIN – in sein De-Mail-Postfach gelangen. In dieser Verbindung von E-Mail und De-Mail liegt der Schlüssel zum Erfolg. Wir erreichen jeden zweiten deutschen Internetnutzer mehrmals pro Woche über sein E-Mail-Postfach.

Oetjen: 1&1 wird für alle Kunden, sowohl im Privatkundensegment als auch bei den Gewerbetreibenden und den Geschäftskunden, die De-Mail-Integration ermöglichen. Sei es über Plug-ins, die zur Nutzung notwendig sind, oder durch Gateway-Lösungen, die man vor die eigenen Mailserver schalten kann. Tiefgreifende Integrationen werden durch Systemhäuser angeboten werden. Wobei das Unternehmen dann den Anbieter seines Vertrauens auswählen kann, um diese Installation durchzuführen.

Wie unterscheiden sich die Marken Web.de, GMX und 1&1 beim De-Mail-Angebot? Oetjen: Web.de und GMX richten sich mit ihren Angeboten vor allem an Privatnutzer und bieten allen Nutzern einer Web.de- oder GMX-Adresse ein komplett kostenloses De-Mail-Basispaket. 1&1 ist sehr stark auf Geschäftskunden, Gewerbetreibende und KMUs fokussiert und bietet hier ein günstiges Paket mit Freikontingenten und eigener De-Mail-Domain.

hier z.B. sehr leicht ein Gateway zwischen den rechtssicheren E-Mail-Systemen in Österreich, der Schweiz und Deutschland schaffen kann.

De-Mail ist vom klassischen Mailverkehr separiert. Mit welcher Entwicklung rechnen Sie z.B. mit Blick auf die Nutzerzahlen und das Nachrichtenvolumen bei De-Mail? Oetjen: Der gesamte Briefverkehr in Deutschland besteht aus ca. 66 Mio. Briefen pro Tag. Wir erwarten, dass potenziell 80 Prozent des Briefmarktes mit einem Umsatz von bisher etwa 10 Mrd. Euro jährlich digital abgewickelt werden kann. Wegen der großen Kostenersparnis auf der einen Seite sowie dem Bequemlichkeits- und Effizienzgewinn auf der anderen Seite gehen wir davon aus, dass diese digitalisierbare Kommunikation im Lauf der Zeit auch digitalisiert wird. Ob das nun in zwei, fünf oder zehn Jahren erreicht sein wird, hängt von der Entwicklung des Marktes ab. In Dänemark nutzt bereits über die Hälfte der Bevölkerung ein elek-

tronisches Briefsystem. Hierzulande zeichnet sich ein ähnlich großes Interesse ab: Praktisch ohne Marketingaufwand haben sich bei Web. de und GMX schon über eine Million Nutzer eine De-Mail-Adresse reserviert. Auf Einrichtungsgebühren, monatliche Grundgebühren sowie Vertragslaufzeiten haben wir gänzlich verzichtet. Zudem kann die notwendige Identifikation kostenlos durch unseren Service zu einem wählbaren Termin an der eigenen Haustür oder am Arbeitsplatz durchgeführt werden, ohne sich in einer Filiale in die Schlange stellen zu müssen. Damit sind die Einstiegshürden für De-Mail sehr niedrig.

Die Deutsche Post hat mit dem E-Postbrief ein vergleichbares Angebot lanciert und andere Anbieter wie Telekom oder Francotyp-Postalia machen ebenfalls De-Mail-Angebote. Wo sehen Sie die Unterschiede, wo die Vorteile und Stärken von GMX/Web.de?

Was überzeugt Sie davon, dass Privat­leute De-Mail tatsächlich nutzen werden? Oetjen: Die Privatanwender werden sehr schnell die Vorteile der De-Mail erkennen: Man ist unabhängig von Öffnungszeiten, muss keine Briefmarken mehr kaufen und sich nirgendwo mehr in die Schlange stellen, um ein Einschreiben aufzugeben. Man kann tatsächlich auch um 23.59 Uhr noch in sprichwörtlich letzter Sekunde eine wichtige termingebundene Information rechtzeitig verschicken. Wenn Unternehmen durch De-Mail über die Hälfte ihrer Versandkosten einsparen, eröffnet sich zusätzlicher finanzieller Spielraum. Sie könnten Kunden, die sich ein De-Mail-Postfach einrichten, damit beispielsweise in der Kontoführungsgebühr einen Rabatt gewähren, wenn die Kontoauszüge nicht mehr einmal im Monat per Brief verschickt werden müssen. Anders als die genannten De-MailAnbieter sind Sie noch kein akkreditierter Diensteanbieter. Warum nicht? Oetjen: Wir bieten De-Mail bei drei Marken an und müssen dieses Mehrmarkensystem akkreditieren lassen, was einen höheren Komplexitätsgrad darstellt und mehr Zeit in Anspruch nimmt, als nur ein System mit einer Marke akkreditieren zu lassen. Der Akkreditierungsvorgang selbst dauert drei bis vier Monate – da befinden wir uns jetzt mittendrin. Im vierten Quartal wird der Vorgang voraussichtlich abgeschlossen sein.


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midrange-markt

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kooperationen Start frei für die City Cloud in Kempen: Der IBM-Partner Blue Consult hat mit IBM einen Vertrag für eine City Cloud am Niederrhein unterzeichnet. Darüber bietet das System­ haus individuelle IT-Services. „Der Mittel­ stand aus der Region kann in unserer City Cloud lokale IT-Services für Datenspeiche­ rung und Anwendungsmanagement bezie­ hen“, sagte Marc Metzler, Berater bei Blue Consult. „Durch das Cloud Computing lassen sich fixe IT-Kosten in variable Monatsraten umwandeln, so dass er seine Investitionen auf Kernaufgaben fokussieren kann, statt sie für IT-Infrastrukturprojekte auszugeben.“ www.blue-consult.de

Neues Outsourcingangebot: Der IBM-Partner Dreger IT unterstützt seit dem Frühsommer mit der City Cloud Frankfurt den Mittelstand im Rhein/Main-Gebiet mit Rechenkapazitä­ ten, Anwendungen und Datenspeicherung nach deutschem Sicherheitsstandard. Der Grundstock dieser City Cloud ist ein hoch­ verfügbares Rechenzentrum auf Basis von IBM-Technologie. www.dreger.de

Die b.i. active Softwareberatung, die Microsoft-Partner beratend und operativ in den Bereichen Entgelt und Zeitwirtschaft unterstützt, empfiehlt jetzt Veda HR Entgelt für Microsofts ERP-Lösung Dynamics NAV. Deren Lohndaten sind durch Schnittstellen auch mit Dynamics NAV nutzbar. www.biactive.de

Der Essener Softwarehersteller Gfos, in den Bereichen Personalzeiterfassung, Zutritts­ kontrolle und MES mit mehr als 3.000 Ins­ tallationen weltweit, arbeitet jetzt auch bei SAP-Projekten mit Datafox GmbH zusam­ men. Dieser Hersteller von robusten Daten­ erfassungssystemen für Zeiterfassung und Zutrittskontrolle aus Geisa in Thüringen unterstützt dazu die SAP-Lösung Gos.comm, die laut Hersteller bei über 450 Projekten im SAP-Umfeld zum Einsatz kommt. SAP HRPDC, PP-PDC und powered by SAP Netweaver sind die Schnittstellen, die beide Hersteller gemeinsam bedienen. www.datafox.de

Der Kölner ERP-Hersteller Gus Group erwei­ tert die bereits 2008 begonnene Zusam­ menarbeit mit der Blueend Web Applications AG bei der Entwicklung webbasierter Anwendungen. Das auf maßgeschneiderte Internetlösungen und Digital Engineering spezialisierte Wiesbadener IT-Unterneh­ men war bereits an der Entwicklung der neuen Benutzeroberfläche der Gus-OS Suite (Feature Pack 5.2) beteiligt. Jetzt soll die Weboberfläche der Branchenlösung für die Belange der pharmazeutischen, chemischen und Ernährungsindustrie auf die Besonder­ heiten von mobilen Endgeräten wie Tablets und Smartphones optimiert werden. www.gus-group.com

Hartung Consult, eine Berliner Unter­ nehmensberatung für internationale SAP-­ Projekte, schließt eine Allianz mit der SPV AG. Ziel ist es, international agierenden Kunden mit komplexen Ansprüchen an die Lagerabwicklung, Kommissionierung und hoher Variantenvielfalt einen lösungsorien­ tierten Beratungsansatz zu bieten. SPV bringt die serviceorientierte Lösung zur situati­ ven Steuerung der Logistik, SPV.iWN, in die Kooperation ein. www.hartung.de

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DV-Dialog 10/2012 | 1. Oktober 2012

Command legt weiter zu Tochter Oxaion mit neuer Struktur, neuen Releases und neuen Branchenlösungen

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ie im Vorjahr meldet das im AS/400-Markt verwurzelte Ettlinger Softwarehaus Command Wachstum – um 1,5 Prozent auf 32,2 Mio. Euro Umsatz. Für das laufende Geschäftsjahr 2012/13 ist ein ähn­ liches Wachstum geplant.

Profitabilität verbessert Frühere SoftM erwartet 2012 keine beträchtlichen Verluste mehr

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er Vorstand der Comarch Software und Beratung AG geht davon aus, dass nicht nur der Jahresumsatz 2012 deutlich geringer sein wird, sondern auch der Verlust. Er geht davon aus, dass der Umsatz 25,4 Mio. Euro erreichen wird, bei einem Ebitda von etwa 2,5 Mio. Euro – auch weil man sich von unprofitablen Geschäftsfeldern und vielen Mitarbeitern trennt. Die Bilanz des ERP-Herstellers für das erste Halbjahr 2012 spiegelt die Strategie wider, sich aus dem Geschäft mit der Systemintegration zurückzuziehen. Insgesamt belief sich der Umsatz in den ersten sechs Monaten auf 11,5 Mio. Euro (Vj. 14,7). Dazu trugen Standardsoftware 6,8 Mio. Euro (Vj.: 7,5), Beratung 4,3 Mio. Euro (Vj.: 5,2), Systemintegration: 0,4 Mio. Euro (Vj.: 2,0). Zum Stichtag 30. Juni 2012 beschäftigte der Konzern 233 Mitarbeiter (inklusive Freiberufliche) gegenüber 280 am Ende des Vorjahresquartals und 250 zum Jahresende 2011.

SAP-Tochter Cormeta steuert die Hälfte zum Umsatz bei Im letzten Geschäftsjahr 2011/2012 (zum 30. April) konnte die Unternehmensgruppe Command, die aus den Töchtern Cormeta, Cortility und Oxaion (siehe eingeklinkten Artikel) sowie dem Geschäftsbereich Dokumentenmanagement/Archivierung (DMS) besteht, den Umsatz leicht von 31,7 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf 32,2 Mio. Euro steigern. Parallel wurde die Belegschaft ausgebaut, von 246 auf aktuell 260 Mitarbeiter. Im Vorjahr konnte Command zwölf Prozent beim Umsatz zulegen. Knapp die Hälfte des Umsatzes steuert mit 15,5 Mio. Euro die SAP-Tocher Cormeta bei. Durch die Ausgründung des ehemaligen Geschäftsbereiches IS-U in das Schwesterunternehmen Cortility im September 2011 fiel er niedriger aus als im Vorjahr (18,3 Mio. Euro). „Auch im zurückliegen-

Command-Vorstand Gerhard Kunkel rechnet auch im neuen Geschäftsjahr wieder mit Wachstum

den Geschäftsjahr haben wir wieder ordentlich zugelegt. Nimmt man den durch den Wegfall des Geschäftsbereichs bereinigten Umsatz, liegt der Zuwachs bei fast 2 Mio. Euro“, freut sich Cormeta-Vorstand Holger Behrens dennoch. Zurzeit sind bei dem Ettlinger IT-Dienstleister rund 90 Mitarbeiter beschäftigt.

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odesys, Anbieter von ERP-Lösungen für den Mittelstand, hat mit Wirkung zum 1. September die Proratio GmbH erworben und integriert deren gesamtes Produktportfolio. Mit Proratio will der 1992 gegründete ERP-Experte Godesys, der mehr als 550 Kunden betreut, seine Kompetenz für Integrationen im SAP-Umfeld und in Sachen BI ausbauen, so Firmengründer

Godelef Kühl. „Tiefgreifendes Knowhow in den Bereichen SAP-Schnittstellen und Business Intelligence wird auch seitens unserer Kunden immer mehr gefordert.“ Proratio verfügt über eine eigene SAPSchnittstelle, die es erlaubt, Dritt­ anwendungen unter Berücksichtigung der im SAP-System angelegten UserBerechtigungen zu integrieren. Und die Java-Neuentwicklung von Proinfo, der ursprünglich für die AS/400 entwickelten Proratio-Software zum Konditionsmanagement in Konsumgüterindustrie und Großhandel, adressiert genau die Branchen, in denen auch Godesys aktiv ist. www.godesys.de

Neue Tochter Cortility legt ihre erste Bilanz vor

www.command.de

Das operative Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) war in den ersten sechs Monaten mit 0,1 Mio. Euro (Vj. –2,2) wieder knapp positiv – hauptsächlich aufgrund der begrenzten Aktivität im Bereich Systemintegration. Das Ebit verbesserte sich von –4,1 Mio. auf –0,9 Mio. Euro. Die deutliche Besserung bei den Finanzzahlen veranlasst den Vorstand zu der Prognosse, dass die Unternehmensgruppe 2012 „keine beträchtlichen Verluste wie in den vorangehenden Jahren erleben“ sollte. Im Geschäftsbericht werden weitere positive Entwicklungen aufgezeigt. Der operative Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit konnte in den ersten sechs Monaten mit 4,9 Mio. Euro (Vj. 2,8) annähernd verdoppelt werden wie der Auftragseingang für Softwarelizenzen, der auf 2,5 Mio. Euro (Vj. 1,4) stieg. Diese Steigerung ist hauptsächlich auf den Abschluss des Vertrages mit der Finanz Informatik (Sparkassen-Finanzgruppe) im zweiten Quartal zurückzuführen. Und: Der Finanzmittelbestand lag zum 30. Juni bei 3,9 Mio. Euro (Vj. 0,7). Die Comarch Software und Beratung AG betreut heute nach eigenen Angaben mit rund 230 Mitarbeitern an 15 Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz über 3.000 Kunden. Sie ist Teil der Comarch Group, eines weltweit tätigen IT-Konzerns mit Hauptsitz in Krakau und ca. 3.500 Mitarbeitern in 17 Ländern. Wie dem Geschäftsbericht zu entnehmen ist, haben die Comarch Software und Beratung AG und Comarch Schilling GmbH im Juli eine Vereinbarung unterzeichnet, um die Tochter in die Muttergesellschaft einzugliedern.

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Godesys kauft den BI-Experten Proratio

Auch Cortility hat die Bilanz für das erste Geschäftsjahr vorlegt, mit einem Umsatz von 4,6 Mio. Euro. „Damit liegen wir voll im Plan“, so das Fazit des Prokuristen Klaus Nitschke zur Ausgründung aus Cormeta. Die rund 30 Mitarbeiter hätten bereits Neukunden gewinnen können.

Deutliche Aufhellung der Perspektive

Kompetenz im SAPUmfeld gestärkt

Oxaion investiert in die Zukunft  Der ERP-Hersteller Oxaion beendete mit Ende April das Geschäftsjahr 2011/2012 mit einem Umsatz von 10,9 Mio. Euro. Rechnet man die neue Tochter DTM hinzu, liegt der Umsatz bei 13,2 Mio. Euro, zehn Prozent über dem Vorjahresniveau. Der nominelle Rückgang des eigentlichen Oxaion-Umsatzes (Vorjahr 12 Mio. Euro) ist auf die Auslagerung der Hardwaresparte zurückzuführen; die Umsätze aus Lizenzerlösen, Dienstleistungen und Pflegeerträgen rangieren auf Vorjahresniveau. Der konsolidierte Umsatz (inklusive des zu Beginn des vergangenen Geschäftsjahres erworbenen Lüdenscheider Automotive-Experten DTM Datentechnik) beträgt 13,2 Mio. Euro. Das abgelaufene Geschäftsjahr war geprägt von hohen Entwicklungsaufwendungen. Gemeinsam mit der DTM wurde eine ERPBranchenlösung Automotive entwickelt, die der Öffentlichkeit im Oktober auf der Fachmesse IT & Business in Stuttgart erstmals präsentiert werden soll. Alle branchenrelevanten Funktionen für die Automobilzulieferer seien mittlerweile in die plattform-

unabhängige ERP-Lösung Oxaion Open integriert, so Vorstand Uwe Kutschenreiter. Neben der neuen Programmversion Oxaion Open 4.0. steht auch die Oxaion Business Solution 7.1. im Herbst zur Auslieferung bereit. Entwicklungsschwerpunkte waren bei beiden Paketen die Bereiche PPS, ­Projektmanagement und Servicemanagement. Mehr als 150 Kundenwünsche seien in die neuen Releases eingeflossen, heißt es aus Ettlingen. Per Internet bestimmen die Kunden aus einer Vielzahl von Vorschlägen die wichtigsten und nehmen damit in hohem Maße direkt Einfluss auf die Entwicklung des Standards, erläutert Dieter Eisele, Vorstand für den Bestandskundenbereich. Umstrukturiert wurde auch die Hardware­ sparte. Soft- und Hardware bietet man jetzt gemeinsam mit Basycs an, wobei dieses Systemhaus für die Oxaion-Kunden zudem Leistungen wie Serverkonsolidierungen, Virtualisierung oder die Anbindung an externe Speicher (SAN) erbringt.

Dieter Eisele, Vorstand für den Bestandskun­ denbereich: Mehr als 150 Kundenwünsche in neuen Releases berücksichtigt

Uwe Kutschenreiter, Vorstand Marketing und Vertrieb: Blickt auf ein ereignis­reiches, aber auch richtungsweisendes Geschäftsjahr zurück

Ralf M. Haaßengier/we

Siemens mit Perfect Costing

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it der Übernahme der Perfect Costing Solutions GmbH in Göppingen will Siemens seine Product-Lifecycle-Management-Software weiter ausbauen. Perfect Costing entwickelt und vertreibt seit mehr als zehn Jahren Softwarelösungen für Kostenmanagement und -schätzung in der diskreten Fertigung mit Schwerpunkt in der Automobilindustrie. Die neu erworbene Gesellschaft mit rund 50 Mitarbeitern, über 240 Kunden und

mehr als 8.000 Anwendern wird der Siemens-Geschäftseinheit PLM Software zugeordnet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. „Unsere Produkte unterstützen sowohl in der Supply Chain, etwa bei der Einkaufspreisanalyse, als auch bei der Wertschöpfung, z.B. bei der Vor- und Angebotskalkulation“, sagt Andreas Tsetinis, CEO bei Perfect Costing. „Das Management wird durch eine lückenlose Datenhaltung und Historie von Projekten sowie wirtschaftlichen Kennzahlen in seinen Entscheidungsprozessen faktenbasiert unterstützt.“ Mit der Übernahme mehrerer Softwarefirmen hat Siemens das Angebot an Industriesoftware ausgebaut, etwa mit UGS (USA, 2007), Innotec (Deutschland, 2008), Elan Software (Frankreich, 2009), Active Tecnologia em Sistemas de Automação (Brasilien, 2011), Vistagy (USA, 2011) sowie in diesem Jahr auch die IBS AG (Deutschland). www.siemens.com/industryautomation


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DV-Dialog 10/2012 | 1. Oktober 2012

Stoßrichtung „ERP in der Cloud“

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it dem Kauf von Solarsoft Business Systems will der ERP-­Her­ steller Epicor seine Position in vertikalen Schlüsselmärkten stärken, das Lösungsport­folio erweitern und neue Optionen für Cloud Computing und Managed Services bieten.

Epicor übernimmt den AS/400-Experten Solarsoft Die Epicor Software Corporation, ERPSpezialist für Fertigungs- und Handelsunternehmen, kündigte Mitte September eine Vereinbarung zur Übernahme des Privatunternehmens Solarsoft Business Systems an. Verkäufer ist der Eigentümer des ERP-Herstellers, die Investmentgesellschaft Marlin Equity Partners. „Die Akquisition macht im Hinblick auf die Unternehmenskultur und auch aus technologischer Sicht Sinn“, sagte Pervez Qureshi, Präsident und CEO von Epicor. Der Solarsoft-Kauf ist Epicors erst große Akquisition, seit der Investor Apax Partners durch die Fusion mit Activant im Frühjahr 2011 ein knapp 900 Mio. Dollar Jahresumsatz starkes neues Schwergewicht in der globalen ERP-Branche formiert hat. Die Übernahme soll bis Anfang November vollzogen sein. Pervez Qureshi, Präsident und CEO von Epicor: „Die Akquisition macht im Hinblick auf die Unternehmenskultur und auch aus technolo­ gischer Sicht Sinn!“

Solarsoft ist spezialisiert auf Enterprise Resource Planning (ERP) für den Mittelstand sowie Managementsysteme für Fertigung und Handel. Die Wurzeln des Unternehmens, das derzeit mit 450 Mitarbeitern fast 2.000 Kunden in 16 Zeitzonen bedient und rund 90 Mio. Dollar Jahresumsatz erzielt, reichen zurück bis in das Jahr 1986. Der Firmenname wurde im November 2007 geprägt, nach der Fusion der kanadischen CMS Software Inc. mit der britischen Firma XKO Software. Flaggschiffprodukt ist die ERPSoftware iVP, die für Fertigungsunternehmen, Handel und Großhandel konzipiert ist und auf der Plattform IBM i läuft.

AS/400-ERP iVP für Fertigungsund Handelsunternehmen Die Übernahme soll Epicors Angebot im Markt der Unternehmenslösungen für diskrete Fertigung und Handel sowie für Großhandel-Management Lösungen erweitern, speziell in vertikalen Schlüsselindustrien wie Holz und Baustoffe, Automobil oder Druck und Verpackung. Epicor erwähnt hier in der Presseinformation explizit die Manufacturing Execution Systems (MES) von Solarsoft sowie auch seine Steuerungslösungen, die weitreichende Möglichkeiten der Messung, Überwachung und Optimierung von Produktions- und Fertigungsprozessen bieten. „Zusammen haben wir über 22.000 Kunden – und unsere gemeinsamen Umsätze erreichen jährlich 1 Mrd. USDollar“, kommentiert Shawn McMorran, CEO von Solarsoft, die Übernahme. „Damit werden wir Teil eines der größten Anbieter für Unternehmenssoftware weltweit.“ Neben dem Hauptsitz in den USA sowie der deutschen Niederlassung in Frankfurt am Main ist Epicor mit über 60 Filialen und Büros rund um den Globus vertreten. we

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Führungswechsel im DCW-Geschäft

Erwartungen bei Umsatz und Gewinn ver­ fehlt: Mit einem bescheidenen Umsatzplus von zwei Prozent auf 168,8 Mio. Dollar musste sich die im AS/400-Markt verwur­ zelte JDA Software Group im zweiten Quar­ tal begnügen. Der Nettogewinn des Herstel­ lers von Handelssoftware schrumpfte sogar auf 10,6 Mio. Dollar, nach 12,7 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum.

All for One Steeb will den Kontakt zu DCW-Kunden intensivieren

www.jda.com

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as Ausscheiden des Ge­ schäfts­führers Gerd Scheuerer, der in die Geschäftsleitung der FIS GmbH wechselt, und den bevorstehenden Ruhestand von Dr. Oswald Walter nimmt der SAP-Partner All for One Steeb zum Anlass, die Führung des im Dezember 2011 mit Steeb erworbenen DCW-Geschäftes neu zu strukturieren und direkt beim Vorstandssprecher Lars Landwehrkamp zu verankern. Scheuerer, seit 2005 in verschiedenen Positionen für die damalige SAPTochter Steeb leitend tätig, war zuletzt Geschäftsführer der Steeb GmbH und Mitglied der Geschäftsleitung von All for One Steeb. Dort war er für die Bereiche Stammkundenmanagement, Service & Support, Personal sowie für die Fusion mit Steeb zuständig. Dr. Oswald Walter ist Leiter des DCW-

All for One Steeb AG plant OSC-Übernahme  Die All for One Steeb AG, Filderstadt, plant den Erwerb von zunächst 60 Prozent der Anteile an dem 1993 gegründeten SAP-Partner „Open Systems Consulting“ (OSC). Die Lübecker Firmengruppe erzielte mit insgesamt rund 80 Mitarbeitern zuletzt ca. 8 Mio. Euro Jahresumsatz. Mit der Beteiligung will All for One Steeb die lokale Präsenz in Norddeutschland ausbauen und so die Kundenbetreuung deutlich intensivieren. „OSC und All for One Steeb arbeiten bereits viele Jahre erfolgreich als Geschäftspartner zusammen“, erklärt Lars Landwehrkamp, Vorstandssprecher der All for One Steeb AG. OSC betreue eine große Kundenbasis in der Konsumgüter- und Prozessindustrie sowie in der betrieblichen Logistik. „Diese gute Basis wollen wir gemeinsam weiter kräftig ausbauen“, so Landwehrkamp weiter. Deshalb habe man mit den drei Aktionären der Myosc.com AG (Dr. Dietmar Kamp, Timm Nissen und Peter Duve) eine Absichtserklärung unterzeichnet, die letztlich eine vollständige Übernahme inklusive der Tochterfirmen vorsieht. Demnach will die All for One Steeb AG zunächst 60 Prozent der Aktien an der Gesellschaft erwerben, die übrigen 40 Prozent nach Beendigung eines mehrjährigen Earn-out-Zeitraums. Die drei Gründer sollen Vorstände von Mysosc.com sowie Geschäftsführer von deren Töchtern blei-

Hat in Lübeck eingekauft: Lars Landwehrkamp, Vorstandssprecher der All for One Steeb AG

ben. Das sind die OSC Open Systems Consulting GmbH, Lübeck, die OSC Smart Integration GmbH und OSC Business Solutions GmbH, beide Hamburg, sowie die OSC Business Xpert GmbH, Burgdorf. All for One Steeb versteht sich als „verlässlicher Generalunternehmer für den Mittelstand“ und betreut mit rund 700 Mitarbeitern über 2.000 Kunden aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Automobilzulieferindustrie, der Konsumgüterindustrie, dem technischen Großhandel und dem projektorientierten Dienstleistungsumfeld. Dirk Sonntag

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Die Wiener Beratungsgruppe Plaut konnte den Umsatz im 1. Halbjahr um 14 Prozent auf 12 Mio. Euro steigern; der Vorsteuer­gewinn wuchs von 420.000 auf 469.000 Euro. Der Auftragsstand lag bei 14.600 Arbeitsta­ gen; dies entspricht einer rechnerischen Reichweite von fünf Monaten. Besondere Dynamik weisen die Landesgesellschaften in Rumänien, Tschechien, Polen und Russ­ land auf; in Summe stieg ihr Umsatz um 43 Prozent auf 4,6 Mio. Euro. Als Teil der Unternehmensgruppe msg sieht Plaut große Chancen, hier auch mit Lösungen aus dem Gruppenverbund weitere Erfolge zu erzielen. www.plaut.de

Gerd Scheuerer (links), ehemaliger Geschäftsführer der Steeb GmbH und Geschäftsleitungsmitglied bei All for One Steeb AG, leitet seit Oktober die neue Stabstelle Business Development beim SAP-Partner FIS GmbH. Wechselt bald in den Ruhestand: Dr. Oswald Walter, Leiter des DCW-Teams

Teams in Bensheim. Die neue Organisation steht schon fest, ist allerdings personell noch nicht ganz fix. Jedenfalls wird das DCW-Geschäft führungsmäßig direkt bei Landwehrkamp verankert, erhält jedoch zusätzlich feste Zuordnungen auf den drei Stufen Bereichsleitung, Vertrieb/Bestandskundenbetreuung und Teamleitung (Bensheim).

Erweiterte Softwarepflege auch über das Jahr 2016 hinaus? Wie DV-Dialog erfuhr, heißt der Kandidat für die Bestandskundenbetreuung Otto Hess, Leiter des Geschäftes rund um Bovac, eine Warenwirtschaftssoftware für Bosch-Vertragshändler, die sich seit über vier Jahrzehnten im Einsatz befindet.

„Wir verfügen heute nicht nur über ein verbessertes Gesamtbild“, konstatiert Pressesprecher Dirk Sonntag. „Vielmehr konnten wir bereits einiges an zusätzlichen Geschäftsmöglichkeiten identifizieren und sehen gute Chancen, dieses Geschäft auch langfristig positiv zu entwickeln.“ Neben dem eigentlichen DCWGeschäft sollen zusätzliche Impulse zum Tragen kommen, etwa im Bereich Analytics. „Wir wollen uns den DCWKunden und ihren Entwicklungsmöglichkeiten aus unterschiedlichen Blickwinkeln verstärkt zuwenden“, verspricht Sonntag. Man arbeite gleichfalls daran, die erweiterte Softwarepflege auch über 2016 hinaus zu verlängern; das wünschen sich viele DCW-Anwender ebenso wie den Kauf der Software­ rechte, die noch bei SAP liegen.

Nach einem Verlust in Höhe von 2,1 Mio. Dol­ lar bei 3,5 Mio. Dollar Umsatz im 2. Quartal meldete der auch im AS/400-Umfeld aktive Speicherhersteller Crossroads Systems jetzt, dass Iron Mountain, ein Dienstleister für die sichere und rechtmäßige Aufbewahrung von Dokumenten, für 3 Mio. Dollar 582.524 Crossroads-Aktien erworben hat. Zusätzlich beinhaltet der Deal den einmaligen Ein­ kauf von Ingenieurleistungen im Wert von 2,2 Mio. Dollar, so dass Iron Mountain ins­ gesamt 5,2 Mio. Dollar in Crossroads inves­ tiert. Außerdem will Iron Mountain mit der Strongbox, die das Linear Tape File System (LTFS) mit Plattenspeichern kombiniert, die Kosten für die Langzeitdatenspeicherung maßgeblich senken. www.crossroads.com

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Ab sofort ist das Buch „FATCA – Das Kompen­ dium – Die Umsetzung des Foreign Account Tax Compliance Act“, herausgegeben von der Aschaffenburger Pass Consulting Group, im Buchhandel erhältlich. Das Buch erklärt die für die Umsetzung erforderlichen Schritte ausführlich. Zudem werden die Hin­ tergründe und Motive – auch mit Blick auf die bereits wirksamen US-Quellensteuerre­ gime – beleuchtet. Das Schlusskapitel nennt konkrete Lösungsansätze für die fachliche und IT-technologische Umsetzung der FATCAAnforderungen im Unternehmen. Das FATCAKompendium kostet 39,90 Euro und hat einen Umfang von 320 Seiten. www.pass-fatca.com

Am 30. Juni schloss die PCS Systemtechnik GmbH, ein auch im AS/400-Umfeld aktiver Hersteller von Datenerfassungsgeräten, das Geschäftsjahr 2011/12 mit einem Umsatz­ plus von 8,5 Prozent auf 12,9 Mio. Euro ab. PCS beschäftigt derzeit 85 Mitarbeiter in München und Essen. Die Serienlieferung der neuen Produktfamilie Intus 5600, die erst­ mals auf der Cebit vorgestellt wurde, soll im vierten Quartal 2012 anlaufen. www.pcs.com

Der Saarbrücker IT-Dienstleister Orbis AG blieb im ersten Halbjahr weiter auf seinem profitablen Wachstumskurs. Der Umsatz legte um 23,9 Prozent knapp 17 Mio. Euro zu, das Konzernergebnis nach Steuern sogar 42,5 Pro­ zent auf 0,8 Mio. Euro. Zum 30. Juni beschäf­ tigte Orbis 301 Mitarbeiter (Vorjahr 257). www.orbis.de


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akquisitionen

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trends

DV-Dialog 10/2012 | 1. Oktober 2012

Common im Umbruch

Vorstand des Anwendervereins neu formiert – Jahrestagung im Jubiläumsjahr wieder in Göttingen

E IBM will mit Texas Memory Systems einen Spezialisten für schnelle Flashspeicher (Solid State Disc, SSD) übernehmen. Gegründet 1978, beschäftigt das in Houston ansässige Unternehmen TMS rund 100 Mitarbeiter. Es beliefert auch OEM-Abnehmer wie Dell, nicht aber die IBM, die bisher SSD-Produkte von TMS-Rivalen wie Stec, Smart Modular oder Fusion-io verwendet. In Deutschland sind die auch zum Power System kompatib­ len Ramsan-Produkte von TMS bisher über die PSP GmbH erhältlich. www.ramsan.com

Trimble, ein weltweit aktiver Hersteller GPS-basierter Positionierungstechnologien, hat die Übernahme von TMW Systems für 335 Mio. Dollar bekannt gegeben. TMW, ein US-Hersteller von Enterprise-Software für die Transportindustrie, wurde 1983 gegründet, beschäftigt rund 500 Mitarbeiter und bedient über 2.000 Kunden, darunter viele AS/400Anwender. TMW hatte seit der Übernahme durch die Investmentgesellschaften Wachovia Capital Partners und Peppertree Capital im Jahr 2005 selbst etliche Akquisitionen getätigt. Jetzt wird TMW in den Geschäfts­ bereich Trimble Mobile Solutions integriert.

igentlich sollte die Jahrestagung im November der Höhe­ punkt im Jubiläumsjahr des Anwendervereins Common Deutschland werden, der in diesem Jahr 25 Jahre alt wird. Aber es kam ganz anders. Querelen im Vorstand und unerwartet große Finanzprobleme setzten die Akzente, so dass Geschäftsführerin Christa Beck nicht zum Feiern zumute ist. Im Gegenteil: Sie fühlt sich wie in einem schlechten Film. Immerhin gibt es aber auch gute Nachrichten: Die Jahreskonferenz findet statt, der Vorstand wird neu formiert und eine Sonderumlage von 100 Euro unter den Mitgliedern soll die Liquidität des Vereins sichern. Aber der Reihe nach: Anfang des Jahres wurde ein gefährlicher Verlust offenkundig. Praktisch gleichzeitig kamen Vorwürfe wegen falscher Spesenabrechnungen des Vorstands Dirk Voße-

kaul auf, der diese Anschuldigungen zurückweist und gegenüber DV-Dialog als „völlig falsch“ bezeichnet. Vorstandssprecher Frank Pade schaltete schließlich den Rechtsanwalt ein. Außerdem suspendierte Pade im Frühjahr den Schatzmeister Bernd Mench vorläufig, weil er die wirtschaftliche Situation des Vereins falsch dargestellt und einen unrealistischen Haushaltsplan für 2012 aufgestellt habe. Diese sich zuspitzenden Probleme im Vorstand der Common Deutschland führten letztlich zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 24. August in Frankfurt, die zum Zweck der Amtsenthebung von Voßekaul und Mench einberufen wurde. Voßekaul und Mench traten dort beide zurück. Die fraglichen Reisespesen wurden auf Beschluss der Mitgliederversammlung per Mahnbescheid von Voßekaul eingefordert; darüber wird

wohl noch in diesem Jahr das Amtsgericht entscheiden. „Da nicht alle Vorstandsmitglieder, die diese Situation durch eigenes Handeln oder Unterlassen herbeigeführt bzw. zu verantworten haben, die gebote­nen persönlichen Konsequenzen gezogen haben, ist die erforderliche vertrauensvolle Basis für eine weitere Zusammenarbeit mit der derzeitigen Vereinsführung nicht mehr gegeben“, kritisierte Ingo Junker, Vorsitzender des DCWAnwenderkreises und langjähriges Common-Mitglied, das Krisenmanagement, der nach der Mitgliederversammlung ausgetreten ist. Allerdings stehen solchen Austritten nach der Versammlung auch neue Mitglieder gegenüber. Gerade in diesen Krisentagen ist ein handlungsstarker Vorstand gefragt, der Common wieder auf Kurs bringt. Deshalb hat der verbliebene Vorstand

Tritt im November zur Vorstandswahl nicht mehr an: der Vorsitzende Frank Pade

Kommissarisch in den Common-Vorstand berufen: Uwe Rusch (Advantegy GmbH)

Ebenfalls neuer kommissarischer Vorstand: Rainer Zielonka (IBM)

http://global.trimble.com/de/

Fusion in Amerika: Die Investmentgesell­ schaft Candescent Partners will mit Quadrant Software und Softbase zwei ihrer Beteiligungen zu einem Unternehmen ver­ schmelzen. Quadrant ist spezialisiert auf Dokumentenmanagement auf der Plattform IBM i, Softbase auf Test- und EntwicklungsTools für IBM-Mainframes. Softbase wird nun als Geschäftsbereich von Quadrant geführt. Wie Candescent weiter mitteilte, sind jetzt weitere Akquisitionen von Experten für IBM i und die Datenbank DB2 geplant, um Kunden im IBM-Ökosystem zusätzliche Angebote zu unterbreiten. www.candescentpartners.com

Ende August verkündete IBM den Zukauf der Kenexa Corp. für 1,3 Mrd. Dollar. Dabei handelt es sich um einen 1987 gegründeten US-Anbieter von Bewerber-ManagementSystemen, der mit 2.800 Mitarbeitern rund 8.900 Firmen jeglicher Branche in insgesamt 21 Staaten weltweit betreut; von München aus ist Kenexa auch hierzulande aktiv. Die beiden größten Kenexa-Rivalen sind bereits im vergangenen Jahr übernommen worden – Taleo im ­Februar für 1,9 Mrd. Dollar von Oracle und Success Factors im Dezember für 3,4 Mrd. Dollar durch SAP. IBM will den Kenexa-Kauf bis zum Jahresende abschließen. www.ibm.de

Mehr Schulungen: Als neue Mehrheitsgesell­ schafterin der Media Train GmbH will die IT2 Solutions AG, eine IT-Dienstleisterin für SAP HR aus Henstedt-Ulzburg, ihre Leistun­ gen im Bereich der Personalwirtschaft aus­ bauen. Media Train bietet Schulungen und Seminare für Führungskräfte und Mitarbeiter von Firmen unterschiedlichster Branchen an, die von Grundlagen- und Aufbauschulungen des Office-Paketes bis hin zu individuellen Software-Entwicklungen reichen. www.it2-solutions.com

Der Ricoh-Konzern hat eine beträchtliche Investition in PTI Marketing Technologies getätigt, einen Anbieter von Web-to-Printund Personalisierungslösungen für Druck­ dienstleister. Mit dieser Investition soll die Entwicklung neuer „Marketing Collateral Management Tools“ vorangetrieben werden. www.ricoh.de

Pade, wie in der Vereinssatzung vorgesehen, mit Rainer Zielonka und Uwe Rusch zwei „kommissarische Vorstände“ bestellt. Gemeinsam wollen die drei bis zur Jahreskonferenz vom 11. bis 13. November in Göttingen die Weichen für die Zukunft stellen. Zu den vordringlichen Aufgaben zählt Pade, der sich nicht wieder zur Wahl stellen will, einen tragfähigen Finanzund Etatplan, ein Konzept für Veranstaltungen und Workshops, „die nachgefragt und dann auch gebucht werden“, sowie die Fokussierung von Common auf Kernbereiche und die Partnerschaften, die für die Mitglieder wichtig sind. Ausbauen soll Common die Anwenderkreise und Fachgruppen für die Interessengruppen im Verein. Das Programm für die Jako ist allen Turbulenzen zum Trotz entwickelt worden und stand bei Redaktionsschluss laut Pade „zu mehr als 80 Prozent“ mit zugesagten Referenten. Vorgeschaltet ist wie immer die reguläre Mitgliederversammlung, die diesmal aufgrund der Neuwahlen für alle Vorstandsämter und der Neuausrichtung von Common existentiell sein dürfte. „Die vergangenen Monate waren mehr als nur anstrengend, denn neben der operativen Führung des Vereins musste auch die kritische Situation im Vorstand gemeistert werden“, schrieb Pade den Mitgliedern. „Lassen Sie uns gemeinsam die Common-Zukunft gestalten und unterstützen Sie Ihren Verein aktiv.“ Berthold Wesseler

Neue Förderprogramme für Softwarepartner IBM ermöglicht den Partnern kundenspezifische Vertriebsstrategien

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it den Programmen „Business Partner Led Model“ (BPLM) und „IBM Solution Accelerator Incentive“ will IBM den Softwarevertrieb über Partner forcieren. Beide laufen bereits seit Jahresbeginn.

Business Partner Led Model und Solution Accelerator Incentive „Wir wollen den Vertrieb über unsere Geschäftspartner ausbauen“, sagt Roger Klug, Business Unit Executive Channel Sales bei der IBM Software Group. „Aus diesem Grund gestalten wir unsere Vertriebsmodelle für unsere Geschäftspartner flexibler als bisher und bieten attraktive Konditionen, die auch bei kleineren Umsätzen im Softwarebereich entsprechend Profit Roger Klug, Business Unit Executive Channel Sales bei der IBM Software Group: „Geschäfts­ partner erhalten von uns technischen Support durch IBM-Experten sowie höhere Gewinnmar­ gen mit zusätzlicher Unterstützung bei Ausbildung, Marketing oder Pre-Sales-Aktivitäten.“

abwerfen.“ Geschäftspartner sollen ihr Portfolio zielgenauer an die spezifischen Anforderungen ihrer Kunden und Märkte anpassen können. Kombinierte Angebote aus Software und Hardware sowie ein Fokus auf Markt, Industrie oder Produkt versprechen ihnen höhere Margen. Es geht dabei um IBM-Software der Familien Rational, Tivoli, Lotus/Collaboration Solutions, Business Analytics (z.B. Cognos und SPSS), Industry Solutions, Information Management, Security sowie Websphere. Das Programm IBM Solution Accelerator Incentive berechtigt die Partner, Software und Systeme sowie Geschäftslösungen kombiniert zu verkaufen. Hierfür wurde der Mindestumsatz pro Auftrag auf 20.000 Dollar gesenkt – bisher lag die Untergrenze bei 50.000 Dollar, wobei sich die Incentives aus zwei Elementen zusammensetzen. Zum einen gibt es eine Prämie für Software und Systeme und zum anderen eine Prämie, die sich auf die Geschäftslösungen bezieht. Das Programm BPLM ist ein Vertriebsmodell, mit dem Partner ihr individuelles Kundenset definieren können. Es basiert auf den drei Säulen Markt, Industrie und Produkt. So kann ein Partner innerhalb von BPLM auswählen, ob er seine IBM-Software industriespezifisch zusammenstellt oder sich über die Marken wie beispielsweise Tivoli und eine bestimmte Region im Markt differenziert. So will IBM das autonome Geschäft der Geschäftspartner im Softwarebereich ausbauen. www.ibm.com/software/de/

Energieeffizienz im RZ verbessert

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echenzentren und Server werden immer energieeffizienter, konstatiert der Branchenverband Bitkom. Die Zahl der Server ist demnach zwischen 2008 und 2011 um sieben Prozent auf gut 2,3 Millionen gestiegen – gleichzeitig sank der gesamte Stromverbrauch in diesem Zeitraum um vier Prozent auf 9,7 Terawattstunden (TWh).

Zahl der Server steigt, ihr Stromverbrauch sinkt Dank der verbesserten Energieeffizienz konnten allein im vergangenen Jahr insgesamt 1,4 TWh eingespart werden. Trotzdem wuchsen die Stromkosten für die Rechenzentren zwischen 2008 und 2012 aufgrund der stark gestiegenen Strompreise um zwölf Prozent, ergab eine aktuelle Studie des BorderstepInstituts im Auftrag des Bitkom. Laut Studie werden die Stromkosten bis 2015 um weitere 200 Mio. Euro steigen. „Stromkosten sind mittlerweile mit Abstand der größte Kostenblock in Rechenzentren“, weiß Bitkom-Vizepräsident Volker Smid. Entsprechend hoch sei die Wirkung auf die Wettbewerbsfähigkeit der RZ-Betreiber. Smid sieht mehrere Gründe dafür, dass es gelungen ist, den langjähri-

gen Trend zu mehr Stromverbrauch umzukehren. Zum einen sei die Informationstechnik selbst effizienter geworden; insbesondere konnte der Stromverbrauch von Servern gesenkt werden, wenn sie nicht voll ausgelastet sind. Außerdem sei weniger Energie für die Klimatisierung des RZ sowie seine unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) nötig. „In einem durchschnittlichen Rechenzentrum verbrauchen Klimatisierung und USV ca. 40 Prozent des gesamten Stroms“, rechnet Volker Smid vor. Durch Green IT solle der Stromverbrauch in der Zukunft um rund ein weiteres Viertel gesenkt werden. Die deutschen Rechenzentren (das sind laut Bitkom alle Räume mit mindestens drei physischen Servern) verbrauchen rund 1,8 Prozent der gesamten Stromproduktion hierzulande; dafür sind vier mittelgroße Kohlekraftwerken nötig. Dieser Anteil ist konstant geblieben, da wegen der Wirtschaftskrise und aufgrund anderer Energiesparmaßnahmen der Stromverbrauch insgesamt zurückgegangen ist. Übrigens: Knapp zwei Drittel aller Server waren 2011 in Rechenzentren installiert, der Rest wurde als Standalone-Rechner betrieben. Holger Skurk


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