MEDI-LEARN Zeitung 03/2005

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MLZ

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Juni 2005

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Surftipps

Praxiseinblicke Wer in der Unfallchirurgie famulieren oder arbeiten möchte, sollte die Prinzipien und Methoden der operativen Knochenfixierung verstehen. Agnieszka Wolf verschafft Famulanten, PJlern und jungen Ärzten einen Praxiseinblick in den Ablauf einer unfallchirurgischen Operation und stellt die Prinzipien der Knochenfixierung dar. www.medi-learn.de/ST0007

PathoBasiliensis Dahinter verbirgt sich eine frei zugängliche Online-Lernumgebung für Studierende der Medizin, Ärztinnen und Ärzte sowie interessierte Laien, erstellt von Dr. med. Katharina Glatz-Krieger und Herrn Dr. Dieter Glatz (Institut für Pathologie, Uni Basel). Das Angebot setzt sich aus Online-Lernmodulen sowie Tools zur Selbstevaluation zusammen, die alle Gebiete der Pathologie wie Autopsie, Makroskopie, Histologie und Zytologie abdecken. www.medi-learn.de/ST0008

Staatsexamen CH Diese Webseite ist eine Informations-Plattform von Studierenden für Studierende an der Uni Zürich. Im Unterpunkt Skripte sind von den Professoren die wichtigsten Prüfungsinhalte für die klinischen Staatsexamina zusammengefasst. Die Infos könnt ihr euch auch als pdf-Dokumente downloaden.

Interview mit praktizierenden Ärzten Eine intellektuelle Herausforderung! Name: Dr. med. Andreas Jerrentrup Studienort: Marburg Studium: März 1990 – November 1996 Facharztrichtung: Internist Alter: 36 Jahre

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n der Reihe „Interview mit Ärzten“ veröffentlichen wir an dieser Stelle das Gespräch mit Herrn Dr. med. Andreas Jerrentrup, der unseren kleinen Fragenkatalog freundlicherweise beantwortet hat. Beschreibe bitte kurz Deinen Werdegang (Studienverlauf etc.). Welche Höhepunkte und welche Tiefpunkte gab es im Medizinstudium? Das Studium habe ich direkt nach meinem Zivildienst begonnen, Physikum habe ich nach dem 4. Semester gemacht. Das 1. Staatsexamen kam nach dem 6. Semester, das 2. Staatsexamen nach dem 11. Semester, nachdem ich mir ein Semester Auszeit zum Lernen genommen hatte. Im Anschluss daran habe ich das PJ absolviert. Zwischenzeitlich habe ich natürlich diverse Famulaturen gemacht, zum Teil im Ausland. Im siebten Semester habe ich mit einer experimentellen Doktorarbeit

www.medi-learn.de/ST0009

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zwai Aus ains (Anästhesie-Intensivmedizin-Notfallmedizin-Schmerztherapie) mach zwai: Der Kooperationspartner von MEDI-LEARN www.zwai.net betreibt unter Federführung von Hanno H. Endres und Holger Beuse ein Webportal zum Bereich Anästhesie- und Intensivpflege, das auch für Medizinstudenten mehr als einen Besuch wert ist. Ihr findet hier Buchvorstellungen und Fachartikel aus dem Bereich Anästhesie- und Intensivpflege und nicht zuletzt eine ordentliche Portion schreiberischen Humors unserer Kollegen aus Münster. Der Besuch der Webseite lohnt sich also in mehrfacher Hinsicht. www.zwai.net

Was hast Du am Tag Deines 3. Stex gemacht, nachdem Du die Prüfung hinter Dir und damit das Medizinstudium abgeschlossen hattest? Mit den anderen Prüflingen richtig gefeiert und ausgelassen das Examen begossen!

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Kurzlehrbuch Pointenkunde Vor dem Hintergrund der mittlerweile fast unüberschaubaren Witzfülle ist es für eine effektive Partyvorbereitung absolut unerlässlich, eine am Besucherkreis orientierte Witzauswahl zu treffen. Hierfür hat Rippenspreizer die Partys und medizinischen Aufenthaltsräume der letzten zehn Jahre analysiert und ausgerechnet die Witze extrahiert, die immer wieder erzählt werden. Diese Sammlung ist exakt am Pointenkatalog (PK1 bis PK3) orientiert.

in der Inneren Medizin begonnen. Was die Tiefpunkte betrifft: Da erinnere ich mich an die demotivierenden, weil teilweise sehr theoretischen und praxisfernen Momente in den ersten sechs Semestern und die völlige Fehleinschätzung des Zeitbedarfs einer experimentellen Doktorarbeit: Statt anderthalb Jahren, quasi neben dem Studium, hat es letztendlich fünf Jahre gedauert. Die Höhepunkte waren für mich die Freiheiten des Studierens, die letzten 4 klinischen Semester mit zum Teil exzellenten Kursen und das PJ, besonders die Tertiale Anästhesie und Innere Medizin.

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Mit welcher Motivation hast Du Dich entschieden, Medizin zu studieren? Eigentlich wollte ich nach dem Abitur Physik studieren. Die Motivation für das Medizinstudium hat sich erst durch den Zivildienst im Rettungsdienst des Deutschen Roten Kreuzes ergeben. Wie bewertest Du die Motivation rückblickend? Heute mache ich genau das, was ich mir damals für die Zukunft vorgestellt habe. Ich arbeite in einer Klinik schwerpunktmäßig in der internistischen Intensivmedizin und gleichzeitig als Notarzt auf einem von der Klinik besetzten NEF (Notarzteinsatzfahrzeug). Rückblickend war die Entscheidung, Medizin zu studieren, genau richtig! Wie sieht der Alltag als Arzt für Dich heute aus? Was macht Dir am meisten Spaß? Was am wenigsten? Der Alltag ist durchaus anspruchsvoll und dabei sehr abwechslungsreich – einer der großen Vorteile der Medizin. Neben der eigentlichen Stationsarbeit bin ich in die Funktionsdiagnostik eingebunden (an einem Tag Endoskopie, am nächsten Ultraschall, dann Ergometrien, Lungenfunktionsuntersuchungen usw.). Dazu springt man immer wieder tageweise in die Notaufnahme oder in den Notarztdienst. So ist kein Tag wie der andere, man macht jeden Tag immer noch neue Erfahrungen. Die Arbeit mit den Patienten und die ständige intellektuelle Herausforderung, denn kein Patient ist wie der andere, selten sind die Symptome einer Krankheit bei zwei Menschen wirklich gleich, die Diagnostik und Therapiemöglichkeiten werden immer weiter entwickelt. Das ist es, was die Medizin für mich ausmacht – und was auch unglaublichen Spaß macht.

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isikofaktor Geschlecht: Die Chance, einen akuten Herzinfarkt zu überleben, ist für Männer deutlich besser als für Frauen, berichten Experten beim Deutschen Kardiologenkongress in Mannheim. Das dürfte allerdings weniger medizinische Gründe haben als gesellschaftliche. Weil das Herzinfarktrisiko von Frauen noch immer unterschätzt wird, werden sie später und weniger intensiv behandelt als Männer. Das Risiko, einen akuten Herzinfarkt und die Reanimation vor Einlieferung in ein Krankenhaus nicht zu überleben, ist für Frauen um ein Drittel höher als für Männer. Das ist das Ergebnis einer Studie von Dr. Birgit Frilling aus Ludwigshafen. „Kardio-vaskuläre Erkrankungen sind die Haupttodesursache von Frauen, ihr Risiko für solche Erkrankungen wird jedoch noch immer sowohl von den Frauen selbst als auch von den behandelnden Ärzten unterschätzt“, sagt Dr. Frilling. Diese Tatsache hat auch massive Auswirkungen auf ihre Überlebenschancen bei einem aku-

Am wenigsten Spaß machen naturgemäß die patientenfernen reinen Verwaltungstätigkeiten (DRG-Kodierung, Beantwortung von Anfragen der Krankenkassen, der Verwaltung etc.). Zum Glück sinkt langsam der Zeitaufwand für solche Tätigkeiten, da unter dem Druck der DRG-Abrechnung die Krankenhaus-EDV tatsächlich verbessert wird und dadurch etwas Arbeitserleichterung bietet. Welche Tipps würdest Du Studenten, die jetzt vor der Entscheidung stehen, Medizin zu studieren, mit auf den Weg geben? Der Beruf „Arzt“ ist ganz klar immer noch (m)ein Traumberuf. Die Chancen für den ärztlichen Nachwuchs stehen in den nächsten Jahren aller Wahrscheinlichkeit nach sehr gut, so dass man sich um eine Arbeitsstelle eher wenig Sorgen machen muss. Aber auch das Studium kann man so planen und gestalten, dass man für den zukünftigen Chef richtig interessant wird: Gerne gesehen werden neben einem kurzen Studium Aufenthalte im Ausland (Auslandsfamulaturen, Auslandssemester, PJ-Tertial im Ausland). Solide Englischkenntnisse sind mittlerweile fast ein Muss, zumal die ganz aktuelle Fachliteratur für Kliniker praktisch nur noch in Englisch zur Verfügung steht. EDVGrundkenntnisse werden ebenfalls erwartet. Falls man sich schon während des Studiums auf eine Fachrichtung festlegt, ist es günstig, in dieser seine Doktorarbeit zu schreiben. Engagierte Doktoranden werden insbesondere in den forschenden Kliniken und Abteilungen gerne nach dem Studium übernommen! Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen! Von dem Buch „Greten, Innere Medizin“ verlosen wir unter allen Teilnehmern drei Exemplare – einfach Namen eintragen und schon bist Du dabei: www.medi-learn.de/gw435

ten Herzinfarkt. Dr. Frilling und ihr Team hatten in ihrer Untersuchung den Krankheitsverlauf von knapp 1.000 Herzinfarktpatienten untersucht, ein Viertel davon Frauen. Der Vergleich ergab zahlreiche Geschlechterunterschiede: Die so genannte Prähospitalzeit – also die Zeitspanne zwischen Auftreten des Herzinfarkts und Einlieferung in ein Krankenhaus, die für die Überlebenschancen bei einem Infarkt entscheidend ist – war bei Frauen deutlich länger als bei Männern, nämlich 90 Minuten versus 76 Minuten. Ein anderer entscheidender Unterschied: Frauen bekamen seltener eine akute Reperfusionstherapie als Männer (71,3 Prozent versus 77,4 Prozent). Das alles hat dramatische Folgen für die Frauen: „Sie haben eine um ein Drittel höhere Mortalität als Männer“, fasst Dr. Frilling zusammen. „Effektive und wiederholte Aufklärungsmaßnahmen sind notwendig, um das Bewusstsein von Frauen für ihre Gefährdung zu schärfen sowie ihre medizinische Versorgung im Rahmen des akuten Myokardinfarktes zu verbessern“, fordert die Ludwigshafener Herzspezialistin. Weitere Infos: http://www.dgk.org Quelle: http://www.idw-online.de


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