In ihren collagierten Zeichnungen verbindet Mandy Witt Schlagwörter und alltäglich-situative Jedermanns-Zitate mit merkwürdig karikierten Figuren. Dem Zeichnerischen der Linien setzt sie dabei plane, digital angelegte Farbflächen mit minimalistischer Farbigkeit entgegen: Gängige Muster an personifizierten Spezifika. Die durch den Raum schwirrenden Wörter und Sätze erinnern an intrinsische Monologe – Dauerbrenner-Ohrwürmer, die widerhallen, unter sich begraben, vereinnahmen oder nur kurz aufblitzen.
Was haben ein Hirschgeweih, ein unterkörperloses Geistermädchen und eine Totenkopftapete gemeinsam? Gleich einer performativen Theatersequenz inszeniert Mandy Witt eine fragwürdig-komische Dreiecksbeziehung mit 1,75 sichtbaren Protagonisten. In Mandy Witts Zeichnungen finden sich leicht Geschichten – auch und vor allem über die Figuren und Seiten hinaus. Die ausgelösten Momente spinnen sich, wie von selbst, zu Über-Eck-Beziehungen (...).
(Autorin: Franziska Harnisch)