Magdeburg Kompakt Nr. 58

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MAGDEBURG KOMPAKT 4. Jahrgang / Nr. 58

Hintergrund • Wissenswertes • Unterhaltung

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Die Festungsstadt

Magdeburg, wie’s mal war: Die gefallene Festung / ab Seite 19

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2. Ausgabe Oktober 2015

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IN DIESER AUSGABE

n Editorial

DIE DRITTE SEITE

• Momentaufnahme • Freiheit der gelenkten Kultur

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ZEITGESCHEHEN

Faszination Festung Liebe Leserinnen und Leser, Magdeburg hat sich in seiner langen Geschichte im Charakter und Aussehen so oft verwandelt wie kaum eine andere Stadt. Mittelalterliches Zentrum geistigen Lebens und der Niedergang im Dreißigjährigen Krieg stehen in der Chronik. Auferstehung als preußische Festung und deren Fall während der Industrierevolution am Ausgang des 19. Jahrhunderts. Wir haben in dieser Ausgabe etwas von der einstigen Festung sichtbar werden lassen und wünschen Ihnen gute Unterhaltung beim Verweilen auf den folgenden Seiten. Herzlichst, Ihr Ronald Floum

• Wohnzimmerdeutung und Bedeutungsverlust von Politik und Medien Seiten 4-5 • Alle sind willkommen, nur nicht die, die schon da sind Seite 6 • Zeitreise: Breiter Weg Nr. 17 Seite 7 • Trümper: Mitarbeiter sind am Limit Seiten 8-9 • Info-Tag: Aktiv gegen Krebs Seite 10 • Wolfs Redlichkeiten Seite 10

KULTUR

• Jüdische Kultur- und Geschichtstage Seite 11 • Gradwanderung der Frauen im Kabarett Seite 12

MAGDEBURG KOMPAKT

Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht automatisch die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet. Es gilt die Preisliste Nr. 4 vom 1. Mai 2015

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Seite 26 Seite 27

• Flucht aus dem Kriegsknast • Der Fall der Festung • „Als ich Kind war, gab es in der Künette Gärten“ • Geschichte wird erlebbar

Seite 28 Seite 29

LEBENSART

• FrauenZimmer: Erschwingliche Qualität • Lassen Sie die Seele baumeln • Von Minze bis Zimt: Traditioneller Eierlikör neu aufgemischt • 35 Jahre Mensch im Mittelpunkt • Eine Immobilie planen, ist in die Zukunft bauen • Bereit für den Winterschlaf?

IMPRESSUM Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR B Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79296750; Fax: 03 91/79296759 Redaktion und redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Birgit Ahlert (Kultur), Tina Heinz, Peter Gercke (Fotos), Heinz-Josef Sprengkamp, Dr. Rudi Bartlitz Gastautoren: Lars Johansen, Anke Bremer, Ronald Wiener, Ulrike Bäumer, Matthias Braumann, Matthias Kühne Professorenkollegium emeritio: Prof. Dr. Gerald Wolf Filmbeiträge: Eulenspiegel Multimedia Magdeburg und Crafty Media Anzeigen: Britta Roders (Tel.: 0391/ 792967 51) Viola Leonarzcyk (Tel.: 0391/ 79 29 67 52) Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de

Die nächste Ausgabe erscheint am

Seite 31 Seite 31 Seite 32 Seite 33 Seite 34 Seite 35

TECHNIK RATGEBER • Das atmende Klarsein, Märchen und Experimente Seite 13 • Nach der Schönen & Schrecklichen Seite 15 • Geschichten und Lieder aus Irland Seite 15 • Festungsgeflüster Seite 15 • „Rossini“ spielt, was Bach einst in Köthen komponierte Seite 16 • Ein etwas anderes Rumpelstilzchen Seite 16 • Magdeburg-Detmolder „Einheitz-Rock“ Seite 17

MAGDEBURGER SPORT

• Auf die Partner vor Ort ist Verlass

DIE GEFALLENE FESTUNG

Seite 18

• Mauern, Türme, Tore Seite 20 • Festungsbau und -fall sind Militärgeschichte Seite 20 • Die „Magdeburgische Hochzeit“ Seite 21 • Trutzburg Preußens: Sternschanzen & Bastionen Seiten 22-23 • Festungsbegriffe Seite 23 • Rundweg Festung Seiten 24-25

• Neues aus der Welt von Audio, HiFi und Computer

Seiten 36-39

SATIRE/MAGDEBURG INTIM • Kreuzworträtsel • Kabarettisten können klagen • Film verrückt • Verstandesamt: Fälle von illusionärer Verkennung • Kissenschlacht und Feierlaune zum 25. Geburtstag • Song-Quiz mit Hartmut Engler • So stehen die Sterne • „Eine Oase der Kultur“ feiert Jubiläum • Roter Teppich und Torten-Uhr zum 180. • Salonggeflüster: Diesel Down

Seite 40 Seite 41 Seite 41 Seite 41 Seite 42 Seite 42 Seite 42 Seite 43 Seite 43 Seite 43

FREIZEIT-TIPPS

• Übersicht zu Kultur, Konzerten, Theater, Ausstellungen, Kino für Magdeburg und Umgebung u.v.m. Seiten 44-47

RECHTSANWALTSKANZLEI DAHM und Koll. Andreas Dahm Rechtsanwalt

Nicole Scheen Rechtsanwältin

in der GRÜNEN ZIDADELLE VON MAGDEBURG Breiter Weg 10 | 39104 Magdeburg | Telefon: 0391/7 31 61 11 | Fax: 0391/7 34 86 14 | sek@kanzlei-dahm.de | www.kanzlei-dahm.de


DIE DRITTE SEITE

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Momentaufnahme Keiner entkommt der Verkehrsüberwachung: Raser und Falschparker werden auch auf Schienen dingfest gemacht. Foto: Peter Gercke

Freiheit der gelenkten Kultur

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ann man Kultur lenken, also politisch? Die staatliche Förderung kulturellen Engagements scheint allerorten so fest ins Verständnis eingebrannt zu sein, dass man glauben könnte, es stecke ein natürliches Prinzip dahinter. Die Linke in Sachsen-Anhalt verkündet in ihrem aktuellen Konzept, den kulturellen Bereich von administrativer Gängelung lösen zu wollen. Das klingt gut. Wenn weniger Einfluss auf Förderentscheidungen über Inhalte von behördlichen Schreibtischen sowie hierarchischem Absegnen darüberstehender Einzelverantwortung ausgeht, kann so ein Weg nur begrüßt werden. Kultur muss in ihrer Verwirklichung frei sein von Gängelung. Man möchte dem Ansinnen mit Beifall begegnen. In der Vergangenheit regierte das Magdeburger Ministerium unter Leitung des sozialdemokratischen Ministers Stephan Dorgerloh allzu sichtbar in Personal- und Konzept-Entscheidungen hinein. Zur Beruhigung der Gemüter sei angemerkt, dass dies grundsätzlich kein sachsen-anhaltisches Phänomen ist. Leider herrscht dieses Prinzip in ganzen deutschen Land. Deshalb muss den linken Konzeptentwicklern um den Spitzenkandidaten zur Landtagswahl, Wulf Gallert, auch klar sein, dass eine Prinzipienänderung zwar von oben verordnet werden kann, aber letztlich durch die Kulturakteure an der Basis gelebt werden muss. Kultur wird nämlich unter

Vom linken Traum, Kultur von staatlichem Einfluss zu befreien.

den Bedingungen ihrer finanziellen Machbarkeit schon im Grundverständnis an die staatliche Förderung gekoppelt. Konzepte für einzelne Vorhaben tragen deshalb bereits im Entwurf eine Handschrift, die möglichst dem Verständnis der Administration und den Bedingungen von Förderrichtlinien angedient ist. Will man Kulturschaffenden nun offensichtlich konzeptionelle Freiheit versprechen, werden sie zugleich verunsichert, ob sie mit ihren Ansinnen am Ende förderkompatibel sind. Ob allerdings ein weniger in die Kultur hineinregierender Minister oder andere politische Entscheider auf anderen Ebenen per Gesetzesgrundlage, Förderrichtlinie oder Verordnung die Sachbearbeiterköpfe von geschliffenen Verwaltungsdenkmechanismen befreien können, darf bezweifelt werden. So lange institutionelle Kultur vorrangig am staatlichen Fördertopf hängt, bleiben die Mühlen der Ebenen überall wirksam und das LinkenKonzept ein schöner Traum von einer besseren Kulturwelt. Es gilt Kulturräume zu identifizieren, zu schaffen und zu unterhalten. Darin darf keimen und wachsen, was bunte Blüten bringt. Grundsätzlich müssen kulturpolitische Förderentscheidungen über Inhalte zurückgedrängt werden. Auf diese Weise schenkt man Kreativität und künstlerischem Können ein gutes Fundament. Thomas Wischnewski

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ZEITGESCHEHEN

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as erfahren wir von der Welt? Wie wahrhaftig sind Nachrichten? Wer sind die Tatsachenverbreiter oder Ereignisverfälscher in einer Zeit, in der anscheinend überall alles sichtbar wird und jeder alles im Internet veröffentlichen kann? In Deutschland wird das Wort Lügenpresse als verbaler Pranger für traditionelle Medienkanäle verwendet. Öffentlich-rechtliches Fernsehen und Radio, die großen Tageszeitungen und Nachrichtenmagazine und selbst die private TV-Stationen werden immer öfter als gesteuerte und gelenkte Meinungsverbreiter bezeichnet. Das Internet macht es möglich. Jeder klassisch transportierten Nachricht oder Meinung könnte heute quasi jeder öffentlich das Gegenteil entgegenhalten. Je öfter solche Inhalte geteilt werden, um so größer die Aufmerksamkeit. Aus Banalitäten werden Wichtigkeiten, Halbwahrheiten werden wahrhaftig und selbst Lügen mutieren offensichtlich zu Tatsachen. Das sogenannte Meinungsmonopol, das in der Hand politisch kontrollierter Rundfunkanstalten oder von Medienkonzernen bestimmt wird, die maßgeblich von wenigen Familien gesteuert sind, löst sich offensichtlich unter dem millionenfachen

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steckt der Kern, warum sich die richtige oder falsche Seite eines Geschehens nicht mehr so einfach herstellen lässt. Die veröffentlichte Meinung wird heute nicht mehr nur von strukturierten Medien verbreitet. Heute verbreitet sich jede Information, selbst solche, die völlig absonderlich ist und jeder Vernunft entgegensteht. Wer sind nun die Informationsverbreiter? Auf der einen Seite haben sie von Berufs wegen Nachrichten aufschreiben und in den ihnen zur Verfügung stehenden Medien zu veröffentlichen. Die andere Seite bilden jene Netzaktiven, die professionellen Berichten täglich konträre Argumente und Meinungen entgegenhalten. Jeder, der sich daran beteiligt muss Zeit investieren. Neben Journalisten befleißigen sich also tausende User im Internet, um zu kommentieren, zu widersprechen, Gegenbeweise aufzuführen und entsprechend zu verbreiten. Es ist höchst wahrscheinlich, dass in der Internetgemeinde eine Vielzahl an Menschen aktiv ist, die nicht durch Arbeit und Konzentration auf berufliche Erfordernisse abgelenkt sind und deshalb in der Lage sind, dem Nachrichten-Mainstream mit eigen produzierten Inhalten zu begegnen. Wie wahrhaftig solche Informationen und Behauptun-

Fakt ist, dass traditionelle Medien unter der Entwicklung an Einfluss auf die Deutung des Lebens verlieren. Insgesamt kommen schlichtweg zahlreiche Deutungsversuche hinzu. Das macht die Welt und die Einschätzung aller Ereignisse so schwierig und komplex. Es ist ausgesprochen positiv zu sehen, dass die bekannte Medienkanalisierung ein Gegengewicht erhalten hat und einseitige bzw. mangelhafte Darstellungen durch Internetinhalte bereichert oder sogar revidiert werden können. Irgendwo auf der Welt ist immer einer, der näher am Geschehen war, der über detaillierte Informationen verfügt und Mängel an Darstellungen ausräumen kann. Aber der uneingeschränkte Zugang und die niedrigen Hürden für die Nachrichtenverbreitung erlauben eben auch jedem Inhalte zu verbreiten, die mit der Realität wenig zu tun haben. In den sozialen Netzwerken verbreiten sich nicht nur be-

Wohnzimmerdeutung und Bedeutungsverlust von Politik und Medien Mitwirken von Nutzern in den sozialen Netzwerken auf. Eines muss bei allen Vorteilen, die der grenzenlosen Informationsverbreitung zugeschrieben wird, ganz deutlich gesagt werden: Es gibt keine Steigerung von Wahrheit und Objektivität, egal, wie viele Individuen auch immer mit Informationsbausteinen daran mitwirken wollten. Man muss sich ein paar historische Fakten zu eigen machen, um zu verstehen, was Wissensund Meinungsbildung beeinflusst. 1904 wird die Zahl der Journalisten in Deutschland auf 4.600 geschätzt. Zu dieser Zeit war die Anzahl der Zeitungen – an Radio und TV konnte damals niemand in künsten Träumen denken – begrenzt und auch die Leserschar blieb überschaubar. Heute arbeiten im Bundesgebiet rund 76.000 angestellte und freiberufliche Journalisten. Nicht einmal 5.000 Nachrichten- und Meinungstransporteure haben Deutsche fanatisch in den Feldzug für den 1. Weltkrieg geführt. Heute schafft es ein Vielfaches dieser Inhaltsproduzenten nicht, die Bürger des Staates in die eine oder andere Richtung zu beeinflussen. Jeder aufgeklärte Mensch weiß heute, dass sich die Macht einer Wahrheit vorrangig daraus speist, wie viele Individuen sich ihrer annehmen und sie weiter verbreiten. In dieser schlichten Einsicht

Wie wahr ist, was wir über die Welt erfahren? Welches sind glaubwürdige Quellen und wie verändert das Internet die Sicht auf aktuelle Ereignisse. Ein Deutungsversuch. Von Thomas Wischnewski gen sind, kann schwer gemessen werden. Die progressive Seite dieser Erscheinung ist, dass sichtbar wird, dass politische Doktrin auch nur verkürzte Interpretationen über gesellschaftliche Erscheinungen sind. Allerdings wird die verbreitete Gegenmeinung dadurch auch nicht wahrhaftiger.

sondere Ereignisse in rasanter Geschwindigkeit, sondern auch falsche Tatsachenbehauptungen, Lügen und Minipulationen. Bei Facebook wird geteilt, was spannend und interessant erscheint, was ungewöhnlich oder eben einfach anders ist als jede bisher veröffentlichte Nachricht. Jede größere Interessengruppe, die über eine ausreichend große Schwungmasse an Interessenten verfügt, kann für einen Meinungshype im Internet sorgen. Es kommt nur darauf an, einen Köder so auszuwerfen, dass möglichst viele anbeißen und schon schwappt die Nachricht wie eine Flutwelle in alle Wohnzimmer mit Internetanschluss oder aufs Smartphone, dass für manchen heute schon wichtiger geworden ist als ein Auto. Während sich Journalisten noch an Regeln halten müssen, wie die Überprüfung einer Informationen, ihrem Bericht eine Recherche zugrunde legen oder Ansichten verbreiten, die sie sich aus


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berufenem Munde eingeholt haben, kĂśnnen sich das Internetnutzer vielfach ersparen. VerĂśffentlicht wird oft, was sensationell anders ist oder wenigstens so daherzukommen scheint. Diese MĂśglichkeit machen sich vielfach Leute zunutze, die der Welt eine verschwĂśrungstheoretische Beeinflussung einreden mĂśchten. NatĂźrlich lassen sich fast 7,4 Milliarden Menschen durch ein paar geheime mächtige Einzelpersonen lenken und verfĂźhren. Wer’s glaubt, wird selig. Traditionelle Medien haben unter dieser Entwicklung längst die Meinungshoheit verloren. Das darf nicht beklagt werden, erklärt aber den schwierigen Ăœberlebenskampf der nicht Ăśffentlich finanzierten Presselandschaft. AuĂ&#x;er den Kosten fĂźr einen Internetzugang muss man fĂźr Nachrichten nichts bezahlen – egal welche Qualität und GlaubwĂźrdigkeit dahintersteckt. Die Medien mĂśgen ihre Probleme unter dieser Entwicklung haben, ein noch viel grĂśĂ&#x;eres hat indes die Politik. Bisher kamen politische Entscheidungen stets Ăźber die bekannten Medienkanäle an die Ă–ffentlichkeit. Selbst Politiker informierten sich per Presse Ăźber Gegenmeinungen oder bisher unbekannte Argumente. FĂźr die relativ wenigen Parlamentarier wird die verĂśffentlichte Meinung genauso unĂźbersichtlich wie fĂźr jeden BĂźrger. Einfache LĂśsungen oder eine Hauptrichtung fĂźr Ansichten in der BevĂślkerung sind quasi kaum Ăźberblickbar. Das ist einer der wesentlichen GrĂźnde, warum politisches Agieren häufig als hilflos oder weltfremd wahrgenommen wird. In der Sphäre der gesellschaftlichen Normensetzungen kann niemand die Vielfalt der StrĂśmungen angemessen einschätzen. Das bis dato abgeschottete Parlament, dass auf traditionelle Weise die Regeln des Lebens setzt, scheint deutlich mit der Meinungsexplosion Ăźberfordert. Jede Verteidigung politischer Argumente ist derart aussichtslos geworden, weil sie in KĂźrze von Tausenden Menschen im Internet auseinandergenommen werden kann. Oft jedoch mit genauso einfachen Generalisierungen wie die politischen Erklärungen selbst.

„Wir schaffen das“ ist aktuell der wohl meist diskutierte und kritisierte Satz von Bundeskanzlerin Angela Merkel. Den drei Worten wird erst eine Wirkung und Kraft durch die millionenfache Auseinandersetzung in Medien wie im Internet verliehen. Die Merkel-Worte und ihre Folgen sollen hier nicht unterschätzt werden, aber wer glaubt, dass sich allein dadurch Hundertausende FlĂźchtlinge auf den Weg nach Deutschland gemacht hätten, unterliegt einer vereinfachten Deutung aus der Wohnzimmerperspektive heraus. Aufgrund der heutigen InformationsmĂśglichkeiten muss jeder verbreiteten Nachricht mit noch mehr Skepsis begegnet werden. NatĂźrlich spiegeln traditionelle Medien Interessengemenge und Meinungsspektren wider. Während dies einerseits durch die Informationsvielfalt im Internet deutlich wird, offenbart die Virtualität andererseits wie gutgläubig Menschen Nachrichten annehmen. Die wesentliche Folge dieser Entwicklung ist ein grundsätzlicher Verlust an GlaubwĂźrdigkeit auf allen Ebenen. Zweifel wachsen Ăźberall dadurch, weil immer Ăśfter Nachrichten infrage gestellt werden. Dieser Prozess ist unumkehrbar. Während sich institutionelle Medien heute fĂźr fehlerhafte Berichterstattung revidieren mĂźssen, tauchen die Erzeuger von Falschmeldungen oder LĂźgen im Internet einfach ab. Tatsächliche Quellen fĂźr Behauptungen sind oft nicht erkennbar, verbreitet werden deren Inhalte dennoch. Wer seine Informationen ständig aus einer Richtung speist, muss sich den Vorwurf gefallen lassen, dass er seine Einstellungen einseitig verstärkt und letztlich auf eine erfĂźllende Prophezeiung zusteuert. Die Deutung der Welt findet heute mehr und mehr in verengten Wohnzimmern statt. Mag man vor zwanzig Jahren die Erklärungshoheit noch allein TV, Radio und Zeitungen zugeschrieben haben, läuft sie jetzt darauf hinaus, welche Nachrichten und Meinungen sich jeder selbst auf den Bildschirm holt. Die Einseitigkeit klassischer Nachrichtenkanäle ist genauso kritisch zu beurteilen, wie die Meldungen von nicht nachvollziehbaren Quellen im Internet. Wer allerdings ausschlieĂ&#x;lich auf solche Informationen baut, die ihm beispielsweise sogenannte verbundene Freunde auf Facebook zukommen lassen, muss sich nicht wundern, wenn die eigene Weltsicht auf ein Marmeladenglashozizont schrumpft. Trotz aller scheinbar grenzenlosen VerbreitungsmĂśglichkeiten, kann man durch das Internet schnell in einen verklärenden Nachrichten-Morast gezogen werden. Die Akteure an einer virtuellen Meinungsflut sind in der Regel grundsätzlich kluge KĂśpfe. Doch speisen und verbreiten sie ihre Meinungen sowie geteilte Inhalte auch nur aus der Wohnzimmerperspektive. Die Welt wird durch die Sichtbarkeit von Meinungsvielfalt eben nicht wahrhaftiger oder objektiver, sondern eher unĂźbersichtlicher. Orientierungslosigkeit nimmt tendenziell zu, GlaubwĂźrdigkeit insgesamt ab. Nichts an dieser Entwicklung soll aufgehalten werden, nur das Verständnis zur Vorsicht muss wachsen sowie die Sensibilität gegenĂźber jeder inhaltlichen Verbreitung. Politik und Medien werden unter diesen Trends mit Sicherheit weiter an Einfluss und Bedeutung verlieren. Umso fraglicher ist, wer das Verständnis Ăźber die Welt und das eigene Leben bestimmt. Wer dies nur aus dem Internet begreifen mĂśchte, hat noch wenig Ăźber die Bedeutung der eigenen Lebensrealität begriffen.

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§§ Ihr gutes Recht Sind Blitzer-Warner oder Apps erlaubt?

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arf man ein Radarwarngerät oder eine Blitzer App als „Notwehr“ gegen behördliches Blitzen besitzen und nutzen? Kurz gesagt: besitzen ja – benutzen nein! Diese sogenannten Radarwarngeräte auch „Abtaster“ oder Rechtsanwalt „Blocker“ genannt, Ronald Wiener sind grundsätzlich untersagt und auch nicht immer zuverlässig. Der einzig wahre Schutz ist – überaus korrekt – mit erlaubter Geschwindigkeit zu fahren, oder: – nicht so korrekt – seine Chancen durch „Blitzer-Apps“ für das Smartphone zu vergrößern. Sie warnen auf den Meter genau. Stationäre Blitzer sind eingespeichert, mobile werden aktuell von der „community“ gemeldet und der Rest profitiert. Viele Blitzer-Apps sind kostenlos. So weit so gut. Die Frage ist auch hier: Darf man das? Die StVO verbietet Autofahrern ganz klar den Einsatz von Warngeräten im § 23 Abs. 1b Straßenverkehrsordnung. Dort heißt es: „Dem Führer eines Kraftfahrzeuges ist es untersagt, ein technisches Gerät zu betreiben oder betriebsbereit mitzuführen …“ Zu diesen verbotenen Geräten zählen nicht nur die Radarwarn- und -störgeräte, sondern auch Navigationsgeräte mit entsprechender Software. Betriebsbereitschaft wird schon angenommen, wenn das Kabel im Zigarettenanzünder steckt oder im Navi die Software aufgespielt, aber noch nicht aktiv ist. Die Polizei kann die Geräte beschlagnahmen, dabei ist es unwichtig ob sie benutzt werden oder nur betriebsbereit sind. Im europäischen Ausland gelten unterschiedliche Regeln. Vorsicht ist in der Schweiz, den Niederlanden oder Tschechien geboten. Hier gibt es für Blitzer-Apps Geldstrafen zwischen 200 und 7.800 Euro. In Schweden und Serbien drohen sogar Haftstrafen. In Deutschland streiten Juristen darüber, ob ein Handy durch die installierte Blitzer-App automatisch zu einem technischen Gerät mit dieser Bestimmung wird, auch wenn die App nicht aktiv ist. Genau genommen ist es nach wie vor ein Smartphone, wenn auch mit Zusatzfunktion, argumentieren Gegner. Aber ein Beifahrer ist nicht der Führer des Kfz, also wäre dem Fahrzeugführer nichts vorzuwerfen, wenn lediglich der Beifahrer die App benutzt. Auf alle Fälle ist es ratsam, immer und jedes Mal bei einem Bußgeldverfahren fachkundigen Rat einzuholen. Mein Rat: Lassen Sie sich beraten! Rechtsanwalt Ronald Wiener, Magdeburg Fachanwalt für Verkehrsrecht Telefon 0391/8113568

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Alle sind willkommen, nur nicht die, die schon da sind

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ie Lebenshilfe Magdeburg plant an der Leipziger Straße / Ecke Hellestraße seit über zwei Jahren den Bau eines barrierefreien Wohnheimes für Menschen mit Behinderung. Aus Sicht der Geschäftsführerin Heike Woost steigt der Bedarf für ein solches Angebot, weil mehr behinderte Menschen älter werden und sie in vielen Fällen durch den Tod betreuender Eltern auf anderweitige Hilfen angewiesen sind. Obwohl die Planungen fertig sind, seit dem 16. Juni eine Baugenehmigung vorliegt und ein sofortiger Baustart möglich wäre, verweigert die Sozialagentur Sachsen-Anhalt die vertragliche Zusage für die Leistungsübernahme des Bauvorhabens. Das Projekt soll aus eigenen Mitteln finanziert werden. Der Sozialhilfeträger würde nur mit einem Investitionskostenzuschuss für die Miete zur Refinanzierung gefordert sein. Die bisherige Kritik der zuständigen Behörde bezieht sich auf angeblich zu hohe Baukosten und Standards. Der Träger soll weniger Einzelzimmer bauen und Gemeinschaftssanitäreinrichtungen realisieren. Vereinsvorsitzender Dr. KlausDieter Pantke kann die Einwände des Sozialhilfeträgers nicht nachvollziehen. Die ermittelten Baukosten liegen im unteren Bereich des bundesdeutschen Durchschnitts und die Vorgaben zur Senkung von Wohnstandards hält er für unzumutbar. Während einer Pressekonferenz am 12. Oktober fand er gegenüber der Staatssekretärin des Sozialministeriums, Anja Naumann, deutliche Worte: „Es sind weder eine konsensfähige Verständigung, noch fachliche Einsichten in die Realität der zuständigen Behörden erkennbar.“ Auf mehrere Anfragen bei Sozialminister Norbert Bischoff hätte man bisher keine Reaktion erhalten. Die Staatssekretärin fühlte sich während der öffentlichen Darstellung der Sachlage aus Sicht der Lebenshilfe unter Druck und verwies auf die Rechtslage. Klaus-Dieter Pantke und Heike Woost zeigten jedoch, dass Annahmen der Sozialagentur – beispielsweise bei den Baukosten – auf Vergleichsdaten aus dem Jahre 1996 beruhen. Außerdem würde sei-

tens des Landes der aktuellen Entwicklung für die Zahl sowie die Lebens-und Wohnbedingungen behinderter Menschen nicht ausreichend Rechnung getragen. Barrierefreiheit und angemessene Lebensbedingungen würden zwar allerorts gefordert, aber im konkreten Fall laufe man gegen eine Mauer. Für die verantwortlichen Sozialpolitiker mögen die Vorhaltungen der Lebenshilfe zur Unzeit kommen. Während es derzeit möglich ist, aufgrund der Flüchtlingsströme Unterkünfte, Integrations- und Sozialleistungen in neuen Dimensionen bereitzustellen, müssten sich Behinderte mit rechtlichen Standards aus den 50er Jahren zufrieden geben. Ein Mitglied des Bewohnerbeirats der Lebenshilfe brachte seinen Unmut gegenüber der Staatssekretärin auf den Punkt: „Sie wohnen doch bestimmt schön. Wir sind auch Menschen und wollen schön wohnen.“ Der Behindertenbeauftragte des Landes, Adrian Maerevoet stellte den Beteiligten Fachbeamten ein desaströses Zeugnis aus: „…Auch hier ist erkennbar, dass dieser Verwaltung der fachpädagogische Sachverstand völlig fehlt.“ Anja Naumann sicherte die weitere Gesprächsbereitschaft der verantwortlichen Stellen zu. Doch daran will Pantke nach den bisherigen Verhandlungen nicht mehr glauben. Mit der Sozialagentur seien keine sachlich-fachlichen Gespräche mehr möglich. Deshalb suche der Verein auch die Unterstützung der politischen Ebene. SPD-Landtagsabgeordneter Andreas Steppuhn versprach der Lebenshilfe, den Fall in der SPD-Fraktion diskutieren zu lassen und gegebenenfalls auf den Minister einzuwirken. SachsenAnhalt ist laut Sozialgesetzbuch für die rechtzeitige und ausreichende Verfügbarkeit erforderlicher Dienste und Einrichtungen verantwortlich. Der erforderlichen Unterbringung und Betreuung Behinderter käme das Land jedoch nicht nach. Während man Menschen in Not als Flüchtlinge willkommen heißt, fühlen sich auf Unterstützung angewiesene Behinderte wenig willkommen. (tw)

Im Disput: Die Staatssekretärin des Sozialministeriums Anja Naumann, Architekt Ulrich Kirchner, Lebenshilfe-Werk-Geschäftsführerin Heike Woost und Adrian Maerevoet, Beauftragter der Landesregierung für Menschen mit Behinderung (v. li. n. re.). Foto: Viktoria Kühne


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ZEITREISE

Orgel trifft Stummfilm

Breiter Weg 17

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in besonderes Filmkunstkonzert steht am kommenden Sonnabend, 17. Oktober, um 19.30 Uhr, im Kloster Unser Lieben Frauen auf dem Programm. In Kooperation mit den Filmkunsttagen Sachsen-Anhalt zeigt das Gesellschaftshaus anlässlich des 120. Geburtstages des Ausnahmekünstlers Buster Keaton das Meisterwerk des Regisseurs und Darstellers „The General“ aus dem Jahr 1926. Musikalisch interpretiert wird der Film von dem Organisten und Komponisten Carsten-Stephan Graf von Bothmer. Der Musiker gehört zu den angesagtesten Stummfilmmusikern in Deutschland und gilt als legitimer Nachfolger des legendären Stummfilmbegleiters Willy Sommerfeld. Er hat bisher mehr als 500 Stummfilme vor über 90.000 Gästen auf fünf Kontinenten live vertont. Das Filmkonzert wird der Musiker auf der Jehmlichorgel im Kloster Unser Lieben Frauen live zur Vorführung des Stummfilms gestalten.

Ehrung für Prof. Marcell Heim

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uf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie wurde der Magdeburger Universitätsprofessor Marcell Heim mit der VolkmarSachs-Medaille ausgezeichnet. Prof. Dr. med. Marcell Heim, Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie des Magdeburger Universitätsklinikums, erhielt die Auszeichnung für seine Verdienste in der klinischen Transfusionsmedizin und sein berufspolitisches Engagement. Laudator Prof. Dr. Reinhold Eckstein von der Universitätsklinik Erlangen würdigte auch seinen Einsatz beim Aufbau der ersten großen Knochenmark- und Stammzellspenderdatei in Ostdeutschland. Zur Koordination von Spendenprogrammen unterschiedlicher Stammzelldateien wirkt er ebenso im Vorstand der Stiftung Knochenmarkund Stammzellspende Deutschland (SKD) mit.

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lein und fein lockte bis zum Kriegsende 1945 Apotheker Dankwortt seine Kundschaft in die „Sonnenapothe“ auf dem Breiten Weg 17. Bereits im Jahr 1727 erwarb der Apotheker Johann Christoph Schilling für 2.000 Taler das Haus. Alte Akten belegen, das schon vor der Zerstörung Magdeburgs im Dreißigjährigen Krieg 1631 hier ein Haus stand, welches allerdings ein Opfer der Flammen wurde. 1672 entstand hier

ein neues Gebäude, das 1682 als „Branntweinhaus“ in den Akten auftaucht. Das auf dem Foto abgebildete dreigeschossige Gebäude entstand wahrscheinlich Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Reste des im Zweiten Weltkrieg am 16. Januar 1945 durch Bomben zerstörten Gebäudes wurden am 17. September 1946 abgerissen - Kosten hierfür 93,26 Reichsmark. Quelle: Stadtarchiv Magdeburg


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MAGDEBURG KOMPAKT

Trümper: Mitarbeiter sind am Limit Rede von Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper zur Flüchtlingssituation in Magdeburg; Stadtrats-Sitzung am 8. Oktober 2015 (gekürzt) … Die aktuelle Debatte ist von mir beantragt worden, weil ich glaube, dass es höchste Zeit ist, dass wir uns im Stadtrat mit dem Thema befassen, denn dieses Thema wird uns in den nächsten Jahren in allen Bereichen der Stadt intensiv begleiten und fordern und man muss die politische Diskussion dazu führen können, ohne dass, wenn jemand seine Meinung sagt, der andere dies als Schwarzmalerei bezeichnet und damit bezichtigt … Die letzte große Diskussion dazu hat Anfang der 90iger Jahre stattgefunden, als nach der Balkankrise ca. 440.000 Menschen nach Deutschland gekommen sind. Und diese heftige Debatte, die auch auf Parteitagen geführt wurde – ich war selbst dabei – führte zum Asylkompromiss des Artikels 16a des Grundgesetzes. Die dort enthaltende Änderung war die Definition der sicheren Herkunftsländer und die Drittstaatenregelung … Wie z.B. eine Familie, in der es inzwischen 9 Kinder gibt, der Vater aber absolut integrationsunwillig ist, kein Deutsch gelernt hat, keine Arbeit aufgenommen hat – diesen kann auch keine Integrationszusage gegeben werden. Die wird nur gegeben, wenn Integrationsbereitschaft erklärt wird – nämlich die deutsche Sprache gelernt wird und Arbeit aufgenommen wird. Falsch war es, den in die Balkanstaaten Zurückgekehrten nicht geholfen zu haben mit wirtschaftlichen Unterstützungsmaßnahmen. Die heutigen Verhältnisse sind dort teilweise erbärmlich. Menschen leben in Hütten ohne Strom, ohne Wasser, ohne alles … Ich möchte jetzt an eine erst kürzlich geführte Diskussion zur Familie Haji erinnern. Das war 2014. Die Stadtverwaltung hatte sich erlaubt, nach deutschem Recht jemanden abzuschieben, der über Italien zu uns kam. Eine Woche später war er wieder da. Wir wurden für unser Handeln in den Zeitungen und Medien extrem angegangen. Politische Diskussionen sind geführt worden darüber, wie schlimm es in Magdeburg zugeht … Die Resultate kennt jeder. Das gehört auch zur Wahrheit dazu, zu sagen, wie wir agiert haben, wie wir mit dem in Deutschland geltenden Recht umgegangen sind … Das Asylverfahren, was wir aktuell haben, ist aus meiner Sicht absolut unpraktikabel. Denn das Abschiebeverfahren mit den beteiligten Behörden funktioniert in Wirklichkeit nicht. Das zeigen alle Zahlen. Bei allem Bemühen, aber mit Gerichtsverfahren, mit Durchführung, mit In-3-Tagen-wieder-hier-sein, Folgeantrag stellen können – ist Abschiebung praktisch nicht durchführbar. Das muss man zur Kenntnis nehmen und deshalb fehlt mir für die aktuelle Forderung, die Verfahren zu beschleunigen und massenweise abzuschieben, die Fantasie, wie das praktisch zu machen ist. Wie sollen so 500.000 Menschen abgeschoben werden? Abholen zu Hause, Ticket bestellen, ins Flugzeug setzen, ärztliche Begleitung gewährleisten, Ordnungsamt beteiligen – wie soll das für diese große Anzahl funktionieren? Am 23. Januar 2015 gab es beim Ministerpräsidenten den ersten Asylgipfel unter Beteiligung von Abgeordneten, Landräten, Spitzenverbänden, Kirchenvertretern. Wir waren dort auch vertreten und haben schriftlich folgende Forderungen eingereicht.

Ich zitiere: „ Der Dissens bei den prognostizierten Zahlen ist aufzulösen.“ Schon damals war unklar, von welchen Zahlen wir eigentlich ausgehen sollten bei der Herstellung von Unterkünften. Dann haben wir geschrieben: „Die Neuregelung der Verteilung von Personengruppen mit Aufenthaltsrecht sicherer Herkunftsländer soll vorgenommen werden.“ Weiter haben wir eine Aufnahmeerweiterung der ZASt gefordert. Im Januar! Und weiter haben wir die Sicherung der gesundheitlichen Erstuntersuchung (Röntgen Impfung, AIDS-Test) Zeitenerstattung der Mehraufwendung usw. für die gesetzlichen Regelungen, die wir vollzogen haben, gefordert. Danach ist mehr als ein halbes Jahr nichts passiert. Erst jetzt versucht man, das alles in Gesetze zu packen, denn Abwarten und Nichtstun hat dazu geführt, dass wir mit den geltenden Methoden nicht mehr klar kommen … Am selben Tag hat der Ministerpräsident eine aus meiner Sicht fatale Formulierung gemacht, indem er das Thema Asyl und Zuwanderung mit dem Thema Arbeitskräftemangel kombiniert hat. Er tat so, als ob die Arbeitskräftesituation über das Thema Asyl gelöst werden kann. Das hat damit aber überhaupt nichts zu tun. Weil im Asylverfahren die Qualifikation keine Rolle spielt, sondern ich gewähre den Menschen, die in Not sind und verfolgt werden Asyl. Und das ist immer befristet. Es gibt kein unbegrenztes Asylrecht … Das macht es aktuell auch schwierig, Unternehmen zu bewegen, Flüchtlinge einzustellen. Denn niemand weiß, was in zwei bis drei Jahren in dem jeweiligen Land sein wird … Aber das könnte gesetzlich geregelt werden. Derzeit ist es das nicht! Dann sind wir alle Ende Juli in den Sommerurlaub gegangen. Zu dem Zeitpunkt hatten wir uns auf ein Verfahren verständigt, die Einrichtungen anzumieten und auszustatten, um die prognostizierten ca. 900 Flüchtlinge bis Jahresende aufnehmen zu können. Im August nach dem Urlaub war alles anders. Wöchentlich wurden und werden neue Zahlen genannt. Von 8.000 wurde inzwischen auf 30.000 und jetzt auf X erhöht. Von 30.000 müsste Magdeburg 3.420 aufnehmen. Wir hatten aber im Januar schon 1.300! Bei allen Berechnungen wird auch immer nur von den neu Ankommenden ausgegangen. Die schon da waren, werden in der ganzen Finanzierungsberechnung nie berücksichtigt! Ich weiß nicht, wer die bezahlen wird! Von daher stimmen die Zahlen, die genannt werden und die in Berlin verhandelt werden, nicht. Die unterstellen nämlich, dass im nächsten Jahr 400.000 kommen, für das ganze Jahr,

oder 800.000 für fünf Monate. Wir wissen bereits heute, dass die fünf Monate Bearbeitungszeit erst ab Antragstellung gilt. Wir kriegen aber heute Menschen, die einen Termin zur Antragstellung im März in Halberstadt haben. Die Zeit bis März muss aber auch berechnet und bezahlt werden … Bis zum 24. September wurden im Fernsehen die Bilder der Massen, die an die Grenzen drängen, gezeigt. Seit diesem Tag nicht mehr. Trotzdem kommen die Menschen noch. Jeden Tag kommen 10.000 Menschen nach Deutschland und müssen jeden Tag versorgt werden. Und wir müssen dabei bleiben in der Stadt und der Stadtverwaltung, dass wir die Menschen menschlich behandeln, ihnen auch so begegnen, wie sich das für jeden anderen Magdeburger auch gehört. Und dass wir jede rassistische, menschenverachtende Äußerung verurteilen und schon gar verurteilen, wenn jemand handgreiflich wird, Gewalt anwendet, Unterkünfte anzündet … Trotzdem kommen wir an die Grenzen dessen was man leisten und machen kann. Das habe ich bereits in einem Interview am 5. September gesagt. Bei der Geschwindigkeit der Aufnahmen kommen wir an unsere Grenzen. Wir sind in Magdeburg natürlich nicht an unseren Grenzen, wenn es um die Unterbringung von 3.000 Menschen geht. Wenn wir


ZEITGESCHEHEN

MAGDEBURG KOMPAKT jedes Jahr 1.000 Flüchtlinge aufnehmen, könnte das ordentlich geplant werden, sowohl die Unterbringung, als auch die Vermittlung von Wohnungen. Das ist aber aktuell nicht der Fall … Ich komme nochmal zu Fragen des Asylrechts: … Die Genfer Flüchtlingskonvention schützt keine Wirtschafts- und Umweltflüchtlinge … Auch Bürgerkriegsflüchtlinge, die aufgrund allgemeiner Kriegsgefahren flüchten, unter dem Schutzbereich des humanitären Völkerrechts, sind nicht vom Anhörungsbereich der Flüchtlingskonvention gedeckt … Es ist doch fraglich am Beispiel Syriens, wer bei den Kämpfen der Rebellen gegen den IS der Verfolgte ist. Es kann nicht sein, dass die UN erklärt, dass alle aufgenommen werden müssen, egal aus welcher Bürgerkriegspartei. Denn die Flüchtlingskonvention entstand 1951 nach dem 2. Weltkrieg für Diejenigen, die von einem Staat, nicht aber von verschiedenen Gruppierungen aus den genannten Gründen verfolgt werden. Deshalb sind jetzt Sonderregelungen zu treffen … Aktuell wurde bekannt, dass Bund und Länder sich geeinigt haben. Der Bund schafft 40.000 Erstaufnahmeplätze und das Land 10.000. Aber die Arbeit der Kommunen und der Verwaltungen beginnt dann erst. Wenn die Menschen bei uns bleiben, brauchen wir Arbeitsmöglichkeiten. Bei derzeit 17.000 Langzeiterwerbslosen in Magdeburg ist dies begrenzt. Die wirklich freien Stellen in Magdeburg sind überschaubar. Von den 2.000 freien Stellen sind 700 Leiharbeitsplätze. Wir sollten allerdings auch sagen, was ist wirklich machbar bei uns? … Wir müssen uns auch Gedanken machen, wie wir die

nächsten Schritte bewältigen, die da heißen Schaffung von Kindergarten- und Schulplätzen, Schaffung von Wohnungen … Wir haben also eine gigantische Aufgabe vor uns und die Pflicht, das gemeinsam zu diskutieren, auch andere Meinungen zuzulassen und nicht das Gesicht zu verziehen, wenn einer mal was sagt, was dem Anderen nicht passt … Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir heute noch einen Beschluss über die nächsten anzumietenden Unterbringungseinrichtungen zu fassen haben. Ich bleibe aber dabei, dass wir in Magdeburg keine Sporthallen oder andere Hallen für die Flüchtlingsunterbringung nutzen werden. Es gibt fast täglich Anfragen, ob wir die Stadthalle oder die Messehallen freigeben können. Ich lehne dies weiterhin kategorisch ab. Damit Sie eine Vorstellung bekommen, um welche Aufnahmedimension es sich derzeit handelt: Wir haben in Olvenstedt einen Block mit viel Diskussion und Aufwand freigegeben und von der Wobau herrichten lassen, in dem jetzt 150 Flüchtlinge leben. Wenn der gesamte Brunnenhof genutzt würde, wären dies 600 Plätze, d.h. ein Quartier mit vier Blöcken löst mein Problem von einem Monat. Im nächsten Monat würde ich aber wieder vier Blöcke benötigen und im übernächsten Monat ebenso! Diese Blöcke gibt es in Magdeburg nicht. Formal richtig ist die Aussage, dass Magdeburg 10.000 leer stehende Wohnungen hat. Diese sind nur nicht in wenigen Tagen herzurichten. Wenn wir – das wäre ja die ganz große Chance, die wir als Stadt hätten – sicher wüssten, Flüchtlinge bleiben jetzt zehn Jahre hier, dann könnte man die schönen Häuser in Salbke oder Westerhüsen sanieren und den Flüchtlingen als Wohnungen anbieten. Der Eigentümer dieser Häuser muss dies aber sicher wissen, denn er muss einen Kredit aufnehmen … und muss sicher sein, dass die Mieteinnahmen noch in zehn Jahren fließen … Und wenn die Privaten das jetzt angehen würden, wäre längst nicht klar, ob das für 4,60 Euro/m2 machbar wäre. Unsere Unterkunftsrichtlinie gilt eben auch für die bleiberechtigten Flüchtlinge, die über das Hartz IV-System Wohnungen bekommen. Intern wird schon mal diskutiert, ob wir von diesem Niveau abweichen können. Ich sage klar Nein! Wenn ich keinen Aufstand in der Stadt provozieren will, kann ich in diesem Punkt nicht differenzieren zwischen den anderen 18.000 Bedarfsgemeinschaften und den Flüchtlingen … Wir sagen, wir machen keine Grenzen zu, aber verlangen in Wirklichkeit, das sollen die Türkei und Griechenland tun, damit keiner mehr nach Deutschland kommen kann. Das ist doch die Wahrheit, die wir zur Kenntnis nehmen müssen. Es ist allerdings auch ein stückweit die Systematik, die im Schengenabkommen steht, nämlich, dass die EU-Außengrenzen geschützt werden und in diesen Ländern der Erstaufnahme das Asylver-

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fahren durchgeführt wird. Dieses Verfahren wurde am 4. September ausgesetzt mit der Entscheidung, zu genehmigen, dass die Registrierung in diesen Ländern nicht erfolgt ist und man nach Deutschland einreisen konnte ohne Registrierung. Und jetzt ist es äußerst schwierig, die Länder wieder zurückzuholen auf den Pfad. Trotzdem bleibt es dabei, dass wir auf kommunaler Ebene eine Aufgabe zu erfüllen haben, die menschlich nachzuvollziehen ist und die wir nach bestem Wissen und Gewissen und mit aller Empathie durchführen werden. Bisher ist alles vernünftig gelaufen! Trotzdem müssen wir uns keine Illusionen machen, dass es in den nächsten Wochen und Monaten so weitergeht. 700 und mehr Flüchtlinge pro Monat aufzunehmen, ist nicht so einfach zu lösen … Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit dieser Aufgabe befasst sind, sind am absoluten Limit. Wenn diese am Nachmittag – also eigentlich zum Feierabend – einen Anruf bekommen, dass bis 23 Uhr Flüchtlinge zu verteilen sind, dann wird es schwierig. Denn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren schon den ganzen Tag im Dienst und haben ihre Arbeit erledigt. Aber wir jammern nicht rum, … aber wir haben auch das Recht, auf die Probleme hinzuweisen. Wir haben z.B. heute früh die Liste bekommen mit den ca. 100 Personen, die heute Abend ankommen und untergebracht werden müssen. Wir haben erfahren, dass die ärztliche Untersuchung der Flüchtlinge in der ZASt Halberstadt nicht mehr vollständig erfolgt. Wir kriegen möglicherweise also Flüchtlinge, die ohne ärztliche Untersuchung herkommen. Also habe ich heute Morgen einen Brief geschrieben, dass ich diese Personen nicht annehmen werde. Dieses Risiko kann ich nicht tragen! Es ist gesetzliche Pflicht der Erstaufnahmeeinrichtung, die ärztliche Untersuchung durchzuführen. Nicht nur meine Mitarbeiter, die heute Abend die Flüchtlinge in unseren Dienstautos auf die Einrichtungen verteilen, müssen sicher sein, dass nichts passiert, dass sie keinen gesundheitlichen Risiken ausgesetzt sind … So, wie es jetzt aktuell läuft ist der Prozess in der Geschwindigkeit nach deutschem Recht nicht beherrschbar … Wenn jetzt das Zurückschicken beschleunigt werden soll, kann es passieren, dass Menschen aus dem Kosovo, die schon mehrere Jahre hier sind, gut Deutsch sprechen, deren Kinder in die Kitas oder in die Schule gehen und vielleicht eine Lehrstelle oder sogar Arbeit haben, zurück müssen, obwohl sie gut integriert sind … Derzeit sind 80 Prozent der Flüchtlinge allein reisende junge Männer. Wir wissen was passieren kann, wenn eine große Gruppe von Männern wie z.B. bei der Armee in einer Kaserne oder eben in einem Lager untergebracht ist. Da ist Integration und Unterbringung in Wohnungen besonders schwierig. Und wenn diese Männer hierbleiben, können sie ihre Familien, ihre Kinder nachholen. Die Frage ist dann, werden aus der einen Million Flüchtlinge dann vier oder fünf Millionen? … In welcher Größenordnung das geschehen wird, weiß derzeit niemand … Allerdings ist es einfacher, eine Familie in Wohnungen unterzubringen, als einzelne Männer … Was ich jetzt fordern würde ist, dass Deutschland absolut keine Waffen mehr außerhalb der NATO und der EU exportiert … Alle Kriegsparteien sind schwer bewaffnet. Sie erhalten die besten Waffen …, aber irgendwann kommen die Waffen zu uns zurück – allein oder mit den Menschen. Vor uns liegt ein komplizierter, rechtlich schwieriger Prozess, auf dem wir die Bevölkerung mitnehmen müssen. Denn sonst werden wir von den Meinungsmachern überrollt und wir geraten in die Defensive. Das darf nicht passieren!


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Freie Waldorfschule zelebriert Jubiläum

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en Magdeburgern einmal „Danke“ sagen, in der Stadt präsent sein - das lag den Kindern, Lehrern und Erziehern der Freien Waldorfschule am Herzen. „Danke“ für die Unterstützung, die sie in den vergangenen 25 Jahren von den Menschen und Institutionen der Stadt erfahren haben. Mit verschiedenen Aktionen, wie dem Verteilen von Blumensamen oder dem Verschenken von selbstgebackenem Gebäck gingen die Schüler der Freien Waldorfschule auf die Menschen in der Stadt zu. Jugendliche der achten Klasse reinigten Stolpersteine und die Kinder der Klasse 5/1 planen einen „Baum der Hoffnung“ an der Ambrosiuskirche in Sudenburg. An diesem Baum sollen selbstgestrickte Mützen, Schals und Handschuhe gehängt werden, die die Magdeburger mitnehmen dürfen. Damit

Schüler präsentieren ihre kunstvollen Marmorgesteine auf der Vernissage.

wollen sie Freude schenken. Doch neben den vielen Aktionen des Dankesagens war allen Beteiligten klar: der 25. Jahrestag muss gefeiert werden. „Doch wie wird man diesem Jubiläum am besten gerecht“, schildert Geschäftsführer Christward Buchholz die Überlegungen vorab. „Mit einem Festakt, einem Kinderfest oder einem öffentlichen Auftritt?“ Es wurde entschieden, innerhalb einer Festwoche, die vom 5. bis 10. Oktober 2015 stattfand, von jedem etwas durchzuführen. Ein Lichteurythmie-Ensemble aus der Schweiz eröffnete eindruckswoll die feierlichen Tage. Im Turmpark in Salbke enthüllten Schüler auf einer Vernisage ihre kunstvollen Arbeiten am Marmorgestein. Zwischen Prof. Dr. Sommer und den 10. Klässlern gab es beim Kolloquium einen kreativen Gedankenaustausch zum Thema „Magdeburg und die Reise zum Mond“. Auch das Engagement von langjährigen Mitarbeitern sollte in dieser Woche Anerkennung finden. Sie wurden im Zuge der offiziellen Feierstunde für Ihren persönlichen Einsatz geehrt. Zum Abschluss der aufregenden Festtage veranstalteten Lehrer, Eltern und Schüler gemeinsam ein Herbstfest. Hier wurde der Grundstein für das neue Eurythmiegebäude auf dem Schulgelände gelegt.

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Info-Tag: Aktiv gegen Krebs

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ktiv gegen Krebs – Sie fragen, Ärzte beraten“. so lautet das Motto des Familien-Infotags, der am 24. Oktober in der Johanniskirche stattfindet. Es ist die bereits 16. Veranstaltung dieser Art, organisiert vom Tumorzentrum Magdeburg/Sachsen-Anhalt e.V. Erneut erwartet die Besucher ein interessantes und vielfältiges Programm rund um das Thema Krebs. Es werden Möglichkeiten der Krebsprävention und Früherkennung ebenso vorgestellt, wie der aktuelle Stand der modernen Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen. Interessierte Besucher und Betroffene können mit Experten diskutieren und sich an zahlreichen Ständen informieren. Start ist mit dem Forum „Abenteuer Gesundheit“. Schüler der 7. Klassen des Einstein-Gymnasiums und den Ökumenischen Domgymnasiums lernen, welchen Einfluss die Sonne auf ihre Haut hat und was das Rauchen mit ihrer Gesundheit anstellt. Die Tanzschule Diefert bereichert diesen Programmpunkt mit Tanzeinlagen und bei einem Quiz rund um die Gesundheit gibt es wider etwas zu gewinnen. Das weitere Tagesprogramm umfasst verschiedene Foren, in denen vor allem Experten aus dem Magdeburger Universitätsklinikum und den Kliniken und Praxen der Region Auskunft geben. Zur Sprache kommen sollen Fragen zum Thema Krebs und Bewegung, was kann jeder selbst im Rahmen der Vorsorge für seine Gesundheit tun und wie kann sich körperliches Training für Krebspatienten positiv auswirken. Ärzte werden über aktuelle Tendenzen in der Therapie von Brustkrebs berichten. Auch über die Möglichkeiten der Krebsfrüherkennung sowie

medikamentöse und operative Behandlungsmöglichkeiten von Tumoren im urologischen Bereich wird es Informationen und Diskussionsmöglichkeiten geben. Im Themenspektrum enthalten sind außerdem Vorträge und Gespräche über die Auswirkungen von Krebserkrankungen auf das Sexualleben von Mann und Frau und darüber, was die Sexualmedizin hier leisten kann. Fatique, eine extreme Erschöpfung, unter der viele Krebspatienten leiden, wird das Thema eines Vortrages sein. Darüber hinaus wird der Schwerpunkt „Blutkrankheiten und Lymphdrüsenkrebs“ von Experten bedient. Den Rahmen der Veranstaltung bilden eine Modenschau des Sanitätshauses Klinz und zahlreiche Stände, an denen man sich informieren und Untersuchungen durchführen lassen kann. Beispielsweise wird die Untersuchung des Kehlkopfes und die Beratung zu Fragen über Krebserkrankungen im Hals-Nasen-Ohrenbereich angeboten, das eigene Blut kann von Labormedizinern analysiert werden und es wird möglich sein, die Funktion der eigenen Lunge testen zu lassen. Darüber hinaus sind zahlreiche Selbsthilfegruppen und Organisationen wie die Sachsen-Anhaltische Krebsgesellschaft e.V., die psychosoziale Krebsberatungsstelle Magdeburg und der Verein für Gesundheit, Bewegung und Sport an der Otto-vonGuericke-Universität Magdeburg e.V., mit vielfältigen Ständen und Beratungsangeboten beim FamilienInfotag in der Johanniskirche vertreten. Aktionstag „Aktiv gegen Krebs“: Sonnabend, 24. Oktober, 10 bis 15 Uhr, in der Johanniskirche. Eintritt ist kostenfrei.

n Wolfs Redlichkeiten Gutnachbarlich

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er Mensch sei ein „zoon politikon“, meinte Aristoteles vor zweieinhalbtausend Jahren, ein „soziales Wesen“. Und tatsächlich, was wäre der Mensch ohne seine Gemeinschaft! Ich stehe am Fenster, schaue über die Straße zur Stadt hin, sehe mich um – nichts von all dem, was mich umgibt, stammt von mir, alles haben Mit-Menschen geschaffen. Auch den Kugelschreiber in meiner Hand, das Blatt Papier, die Buchstaben und die Sprache, in der ich schreibe. Ohne die Einbettung in die Gesellschaft würde mein Gemüt verdorren. Kaum etwas ist uns wichtiger als die Familie, die Freunde und die Kollegen und die Nachbarn. Einzelhaft gehört zu den schlimmsten Strafmaßnahmen. Auch für die mit uns verwandten Affen ist soziale Isolation eine schwere Zumutung. Schimpansen, einzeln gehalten und vor die Alternative gestellt, entweder Leckerbissen oder eine Klappe öffnen, um die Hordenmitglieder beobachten zu können, bevorzugen regelmäßig die Klappe. Jüngere Forschungen belegen, dass für unser soziales Empfinden ein im Gehirn

gebildetes Hormon den Ausschlag gibt. Es ist das Oxytocin, auch Liebes-, Kuschel- oder Vertrauenshormon genannt. Ein Sprühstoß in die Nase verabreicht, und schon fördert es den Gemeinschaftssinn und verstärkt das Mitgefühl. Bei der Gewinnteilung im sog. „Ultimatumspiel“ gehen jene, die zuvor Oxytocin erhalten haben, deutlich großzügiger mit dem Partner um. Auch zeigt sich, dass bei stark mitfühlenden Menschen die Menge des körpereigenen Oxytocins im Blut größer ist als bei anderen. Indes, das Hormon taugt nicht so einfach für die Lösung unserer sozialen Probleme. Selbst wenn man von Schwierigkeiten bei der Anwendung und von anderen offenen Fragen absieht, lässt es gutnachbarliche Beziehungen nicht etwa beliebig wachsen. Im Gegenteil, Fremden gegenüber kann es die Feindseligkeit fördern. Manche Wissenschaftler ziehen daher vor, statt vom „Liebeshormon“ vom „Stammeshormon“ zu sprechen. Also doch lieber auf den Verstand bauen? Kalter Verstand anstelle von Herz? Eines ist gewiss: Je mehr wir über uns und die Welt wissen, desto weniger neigen wir zu Floskeln wie: „Ist doch alles klar, wir müssen eben einfach ...!“ – Nichts ist einfach, am wenigsten sind wir es selbst. Auch unsere Nachbarn sind es nicht. Und schon gar nicht, wenn sie aus der Fremde kommen. Prof. Dr. Gerald Wolf Mitglied im Professorenkollegium emeritio


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Jüdische Kultur- und Geschichtstage

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rinnern heißt die Devise, das am 26.Oktober, um 19.30 Uhr. Sie Wissen voneinander verbessern setzt sich in ihren Songs künstlerisch und Mitgefühl befördern. So mit den Ereignissen der Reichspolauten die Antriebe der Initiatoren der gromnacht am 9. November1938 jüdischen Kultur- und Geschichtstage auseinander. in Magdeburg, die noch bis zum 30. Ebenfalls hervorzuheben ist am Oktober im Forum Gestaltung in der 20. Oktober, um 20 Uhr der ergreiBrandenburger Straße 10 und an anfende Liederzyklus aus dem „Tagederen Orten stattfinden. „Noch buch der Anne Frank“, vom Magdeimmer macht mangelndes Wissen burger Komponisten Klaus-Dieter und fehlende Empathie oft sprachKopf. Begleitet wird die Sängerin los“, so Geschäftsführer Norbert PohlMartina Doehring vom lettischen Piamann. 2015 jährt sich die Veranstalnisten Aivars Kalejs. Den musikalitungsreihe, die zum festen Bestandschen Höhepunkt setzt die britische teil der städtischen Kulturlandschaft Pianistin und Komponistin Julie Sasgehört, zum 8. Mal. son. Die britische Tageszeitung „The Das Forum Gestaltung hat im ZuGuardian“ lobte ihre Darbietung auf sammenwirken mit vielen Vereinen dem Londoner Jazz Festival als einen Martina Doehring interpretiert den Liederzyklus aus dem „Tagebuch der und Institutionen ein vielschichtiges der „Top Ten Highlights“. Sie gibt das Anne Frank“ vom Magdeburger Komponisten Klaus-Dieter Kopf. Programm zusammengestellt, das Abschlusskonzert am 30. Oktober die Intentionen der Protagonisten um 20 Uhr. Weitere Hinweise auf und Künstler eindrucksvoll widespieeinzelne Veranstaltungen erfahren gelt. Noch bis Ende des Monats sind Konzerte, Inist unter anderem das höchst emotionale LiederInteressierte Infokasten siehe unten. Das komszenierungen, Filme, Vorträge, Lesungen, Gespräprogramm der aus St. Petersburg stammenden, plette Programm ist zu finden unter che und viele Begegnungen geplant. Ein Highlight mehrfach ausgezeichneten, Natalia Gonochova www.forum-gestaltung.de

Veranstaltungen: Donnerstag, 15. Oktober Musikalischer Nachmittag Makor – „Amol iz geven... - Es war einmal..“ Jüdischer Frauenverein BeReshith e.V. – 17.00 Uhr im Forum Gestaltung Film Erziehung vor Verdun (1. Teil) Regie: Egon Günther Nach der Vorlage von Arnold Zweig 19.30 Uhr im Forum Gestaltung Freitag, 16. Oktober Film Erziehung vor Verdun (2. Teil) 19.30 Uhr im Forum Gestaltung Samstag, 17. Oktober Geocaching Auf den Spuren jüdischen Lebens in Magdeburg – Um vorherige Anmeldung unter kant@zeitreise-manufaktur.de oder 0176 / 32187692 wird gebeten. – Landesvereinigung kulturelle Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e. V. und Zeitreise-Manufaktur 10.00 Uhr / Treffpunkt: Kulturhistorisches Museum Sonntag, 18. Oktober Musikalischer Abend „Lieder der Vergangenheit: Freud und Leid“ – Sergei Kolmanovski Sozial-Kulturelle Vereinigung Meridian e.V. –15.00 Uhr im einewelt Haus (Schellingstraße 3-4) Konzert „Wir sind 15 Jahre jung“, so der Titel des Nachmittags, der von Svetlana Ozerskaja (Chorleitung, Klavier, Gesang) gestaltet wird. Mit: Vera Kagan (Violine), Alexander Semenchukov (Tänzer und Choreograf),

Ala und Gennadiy Vinogradski (Domra, Akkordeon), Musikschülerinnen und -schüler des Telemann-Konservatoriums Magdeburg, Alexandra Mutmacher: Moderation, Solo Gesang – Weltunion Magdeburger Juden e.V. –14.00 Uhr, Forum Gestaltung

Vortrag Waltraut Zachhuber „Situation der Magdeburger Juden im Jahr 1945“ – Musik: Khalida Fradkin, Klavier – Arbeitsgruppe „Stolpersteine für Magdeburg“, 18.00 Uhr im Forum Gestaltung

Samstag, 24. Oktober Führung Führung zu den Stolpersteinen im Stadtteil Neue Neustadt – 10.00 Uhr ab Lübecker Str. 8b (nahe Neustädter Friedhof)

Montag, 19. Oktober Gespräch „Jüdische Soldaten im Kampf gegen den Faschismus“– Zweisprachig:russisch/ deutsch - JSK „Ludwig Philippson Zentrum“ e. V. 15.00 Uhr, Forum Gestaltung Gespräch „Der Krieg kam in unser Haus“ – zweisprachig (deutsch/russisch) – Jüdischer Frauenverein BeReshith e.V. 16.00 Uhr im FrauenNetzwerk (Immermannstraße 19) Lesung Chaim Noll – „Der Schmuggel über die Zeitgrenze. Erinnerungen.“ Literaturhaus Magdeburg e.V. 19.00 Uhr im Literaturhaus Magdeburg (Thiemstraße 7)

Donnerstag, 22. Oktober Film und Buchpräsentation „Lauf Junge, lauf“ Spielfilm, Deutschland/2014 Regie: Pepe Danquart – 19.30 Uhr im Forum Gestaltung

Sonntag, 25. Oktober Konzert Konzert des Laien-Ensembles „Die singenden Herzen“ der Synagogengemeinde zu Magdeburg 14.00 Uhr, Forum Gestaltung Konzert Konzert des Chors der Synagogengemeinde zu Magdeburg „Scharim Meridian“ – 16.00 Uhr im Forum Gestaltung Gespräch Rabbiner Benjamin Soussan und Pfarrer i. R. Gerhard Zachhuber „Warum lacht Sara? – Humor im Judentum“ – 18.00 Uhr im Forum Gestaltung

Dienstag, 20. Oktober Konzert „Aus dem Tagebuch der Anne Frank“ Liederzyclus von Klaus-Dieter Kopf Mit Martina Doehring, Sopran und Aivars Kalejs, Klavier – DIG e.V. Arbeitsgemeinschaft Magdeburg – 20.00 Uhr Forum Gestaltung Mittwoch, 21. Oktober Sitzung Offene Sitzung des Literaturzirkels „Deutsch- jüdische Schriftsteller“ JSK „Ludwig Philippson Zentrum“ e. V. –10.00 Uhr im einewelthaus (Schellingstraße 3-4)

Freitag, 23. Oktober Theatrales Purim-Spiel Von Kindern, für Kinder – JSK „Ludwig Philippson Zentrum“ e. V.–15.00 Uhr im einewelthaus (Schellingstraße 3-4) Schabbatfeier LE DOR VA DOR - Von Generation zu Generation – Um Anmeldung wird gebeten, Tel: 0391/40224173 Jüdische Gemeinde zu Magdeburg e.V. – 18.00 Uhr in den Räumen der Jüdischen Gemeinde zu Magdeburg e V. / Markgrafenstraße 3 Theater - Film - Gespräch Theater Hans-Werner Kroesinger „Die Kindertransporte“ Regie: Wolf Bunge Mit Corinna Breite, Friederike Walter, David Ehmig, Jonas Hartmann Kurzfilm Eric Esser – „Chaja und Mimi“ Theater Bertolt Brecht „Die jüdische Frau“ Regie: Wolf Bunge Mit Corinna Breite und Jonas Hartmann Im Anschluss Gesprächsrunde mit den Regisseuren – 20.00 Uhr, Forum Gestaltung

Montag, 26. Oktober Konzert Natalia Gonochova, Gitarre, Klavier, Gesang – Jüdische Gemeinde zu Magdeburg e.V.– 19.30 Uhr im Forum Gestaltung Mittwoch, 28. Oktober Lesung Andrea von Treuenfeld – „Remigration“ – Deutsch-Israelischen Gesellschaft 19.30 Uhr im Forum Gestaltung Donnerstag, 29. Oktober Lese-Konzert Ulli Blobel liest aus „BERLIN I BERLIN“ 20.00 Uhr im Forum Gestaltung Freitag, 30. Oktober Abschlusskonzert Julie Sassoon– „Solo Piano“ 20.00 Uhr im Forum Gestaltung


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Gratwanderung der Frauen im Kabarett „DIE kaufen wir uns“ heißt das dritte Programm des Doppels Marion Bach und Heike Ronniger in der Zwickmühle. Premiere ist am 17. Oktober.

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rauen können politisch. Zuhause. Ihre Meinung haben. Doch auf der Bühne? Im Kabarett? Ist wenig Weibliches zu entdecken. Und das bisschen Ladies Night wurde nach dem Erfolg im dritten öffentlich-rechtlichen Fernsehen ins Erste geholt – und Richtung Mitternacht verschoben. Anders in Magdeburg. In der Zwickmühle bringen Marion Bach und Heike Ronniger ihr nunmehr drittes Programm auf die Bühne. „Unsere Quotenfrauen“, nennt Kabarettchef Hans-Günther Pölitz sie augenzwinkernd. „Und wir haben unseren Quotenmann“, kontert Marion Bach. Der besetzt den Platz links außen – am Klavier. Im Wechsel wird das Frauen-Duo begleitet von den Musikern Oliver Vogt und Christoph Deckbar. Und die haben sogar ab und an etwas zu sagen. „Für Manches brauchen wir einen Mann“, meint die Bach dazu: „Und seien es nur blöde Einwürfe.“ Frauen machen anders Kabarett als Männer. Nicht weniger gut, betont Zwickmühlenchef Hans-Günther Pölitz. Aber eben anders. Sie bringen andere Facetten ein, andere Ansichten, andere Darstellungen. Frauen machen sich ungern zum Deppen, weiß Pölitz.

„DIE kaufen wir uns“ mit Marion Bach und Heike Ronniger, am Klavier begleitet im Wechsel von Christoph Deckbar und Oliver Vogt. Regie: Frank Voigtmann; Buch: Marion Bach; Texte: Hans-Günther Pölitz, Olaf Kirmes, Rainer Otto, Wolfgang Schaller, Jörg Fabricius, Dietmar Jakobs. Premiere: 17. Oktober (bereits ausverkauft). Weitere Termine unter www.magdeburgerzwickmuehle.de

Doch Kabarett brauche immer einen Dummen. Ein Mann bekommt dafür reichlich Lacher. Herricht & Preil sind legendäre Musterbeispiele. Für Frauen ist das eine Gradwanderung. Sie werden schnell mit einem „Die ist aber blöd“ abgetan. Auch macht es einen Unterschied, ob Frauen allein oder mit einem Mann auf der Bühne agieren. Hans-Günther Pölitz: „Sie können Dinge machen und sagen, da wäre bei uns sofort die Gleichstellungsbeauftragte zur Stelle.“ Marion Bach: „Wir Frauen gehen leichter miteinander um, da gibt es mehr Vertrautheit.“ Mit Heike Ronniger ist sie seit langem befreundet. „Wir verstehen uns auch ohne Worte.“ Außerdem passen die beiden auch optisch gut zusammen, erklären sie. „Wie Legosteine“, so Bach, „ihr Hintern passt genau in mein Hohlkreuz“. Sie können witzig. Und politisch. In Kombination. Dazu noch musikalisch! Das verspricht beste KabarettUnterhaltung. Mit zwei Programmen hatten sie auf der Zwickmühlen-Bühne bereits Erfolg. Allerdings war der Start nicht hindernisfrei: Anfangs kamen vor allem Frauen. Was vielleicht auch am Titel lag. „Damenwahl“ war jedoch alles andere als seichtes Geblödel zum Kaffeekränzchen. Mit „Ausgebucht für eine Macht“ holten sie den G8-Gipfel in die Börde. Und Männer ins Publikum. Jetzt bringen sie erneut ein Nummernprogramm auf die Bühne. „Das macht es möglich, auf das aktuelle Tagesgeschehen schneller und flexibler zu reagieren“, erklärt Regisseur Frank Voigtmann. Heike Ronniger verrät: „Die griechische Tragödie wurde schon zweimal umgeschrieben.“ Wird es tragisch? „Nein.

Das ist ja die Kunst beim Kabarett – lachen, worüber man weinen sollte“, antwortet Marion Bach. Im neuen Kabarettprogramm erklären Bach und Ronniger die Welt. Natürlich. Aus Frauensicht. Bei aller Politik spielen sie dabei auch mit Klischees. Frauen kaufen gern. Ein. Sich was. Diese beiden wären aber keine Kabarettistinnen, wenn es nicht weit darüber hinausginge. Die kaufen sich auch mal einen Politiker. Oder eine Meinung. Oder gleich zur Verkündigung ein ganzes Medium. Worum es sonst noch geht? Darauf hat Marion Bach einen Reim gemacht: Die Wirtschaft jongliert, die Bank wird saniert. Der Reiche kassiert, der Arme erfriert. Die Regierung taktiert, der Wandel stagniert. Das Geld wird hofiert, das Denken kastriert. Ein Feindbild kreiert, bis der Hass dann marschiert. Die Werbung traktiert, der Käufer pariert. Dem Volk wird serviert, dass alles floriert. Wer so uns an der Nase rumführt, zu denen sagen wir ungeniert, egal ob sie heißen Hinz oder Kunz: „DIE kaufen wir uns“. Frauenkabarett ist eben auch in ihrer Bewerbung anders. Birgit Ahlert

Die Damen werden von den Herren liebevoll umrahmt (v.l.): Oliver Vogt, Heike Ronniger, Marion Bach, Christoph Deckbar, Frank Voigtmann. Foto: P. Gercke


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„Die Maulwerker“ sind am 1. November, 17 Uhr, beim „Speakers“-Konzert im Kloster Unser Lieben Frauen zu erleben.

Rod Mason & His Hot Five

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in exzellenter Jazzer der Sonderklasse und Europas führender Trompeter im Stil von Louis Armstrong ist Rod Mason. Er fühlt sich seit seiner Jugend dem New Orleans Jazz der 20er Jahre, vor allem aber der Musik von Louis Armstrong verpflichtet. Der 1940 geborene Rod Mason wuchs in einer verjazzten Familie auf. Schon während seiner Schulzeit spielte er Posaune. 1959 stieg er bei der Profi-Band „Cy Lauri Band“ ein, später wurde er Gründungsmitglied der Monty Sunshine Jazzband, spielte in der „Paramount Jazzband“ und der „Dutch Swing College Band“. 1985 gründete er die „Hot Five“. Sie gelten im traditionellen Jazz als europäische Spitzenformation. Zu diesem Konzert bringt uns Rod Mason den Drummer Nils Conrad mit. Er ist ein junger Stern am Jazzhimmel und Gewinner des Kobe Jazz Street Award 2013. Seine spektakulären Schlagzeugsoli begeistern das Publikum. Dabei schöpft das Ausnahmetalent Nils Conrad, der nach eigenen Angaben seit seinem vierten Lebensjahr Schlagzeug spielt, alles aus. Sein minutenlanges Spiel inklusive Stick-Jonglage beschert ihm oft stehende Ovationen. Rod Mason and His Hot Five als Gast: Nils Conrad 5. November 2015 Karstadt-Kulturbühne in der 2.Etage Kartenvorverkauf an der Service-Kasse

Das atmende Klarsein, Märchen und Experimente

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ie menschliche Stimme als ältestes „Musikinstrument“ steht ab 29. Oktober im Mittelpunkt des SinusTon-Festivals. In einem kontrastreichen Programm werden Werke für Stimmen, Instrumente und Elektronik zu erleben sein. Dazu gehören „Klassiker“ des Repertoires, wie Luigi Nonos Das Atmende Klarsein für Chor, Bassflöte und Live-Elektronik und die Speech Songs von Charles Dodge, eines der ersten Musikstücke für Computerstimme überhaupt, faszinierende neuere Werke von Richard Barrett, Cathy van Eck oder Pierre Jodlowski und Uraufführungen von Auftragswerken von Roman Pfeifer (Deutschland), Arsalan Abedian (Iran) und Miyuki Ito (Japan). Allen Programmen gemeinsam ist die Verwendung der menschlichen Stimme und sprachlicher Strukturen, die die Grundlage für die Komposition ungewöhlicher instrumentaler und elektroakusti-

scher Klangbilder darstellen. Namhafte internationale Interpreten experimenteller Musik kommen nach Magdeburg. Eröffnung ist am 29. Oktober, 18 Uhr, im Gesellschaftshaus, u.a. mit „Speech Songs“ und dem Vortrag „Sprache in elektronischer Musik“. Anschließend Konzert mit „Vocaloid“. Weitere Programmpunkte sind u.a. „Machandelboom“, ein Hörstück für Erwachsene nach den Brüdern Grimm von Rolf Riehm (30.10., 21.30 Uhr, Stadtbibliothek), „Das atmende Klarsein“ (31.10., 19 Uhr, Konzerthalle im Kloster) mit dem renommierten Spezialensemble für experimentelle Vokalmusik Auditivvoka und das Familienkonzert „Peter und der Wolf“ am 1. November, 14 Uhr, in den Gruson-Gewächshäusern. Klanginstallationen bietet das Programm „voiceXtensions“ am 31.10., 21.30 Uhr, im Kloster Unser Lieben Frauen. Weitere Termine unter www.sinuston.org.

SINUS

TON MAGDEBURGER TAGE DER ELEKTROAKUSTISCHEN MUSIK

29. OKTOBER

— 1. NOVEMBER 2015 MAGDEBURG

KLANGSPRACHEN

Tickethotline: (0391) 533 480 | www.sinuston.org



KULTUR

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■ Festungsgeflüster

Rollende Steine rocken in der Festung

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Nacht der Schönen & Schrecklichen

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o könnte es schaurig-schöner sein als in einer alten Festungsanlage? Nirgends! Und weil viele Besucher das bereits ebenso sahen, gibt es in diesem Jahr gleich zwei Halloween-Partys in der Kulturfestung! Eine lange Nacht

der Schönen und Schrecklichen gibt es sowohl am 29. als auch am 31. Oktober! Schräge Monster, freche Hexen und andere tanztollwütige Gestalten treffen sich auf dem Dancefloor im großen Geistersaal und im alten Kanonengang. Jeweils ab 21 Uhr.

otgesagte leben länger. Sagt man so. Ist auch so! Sehen wir an unserer Festung! Auferstanden aus Ruinen! Und zur Kulturfestung gemacht! Jetzt kommen die Steine sogar in Bewegung! Rollende Steine! Kennen Sie doch! Englisch! Zur Tarnung! Rolling Stones... Eine ganze Nacht lang! Allerdings nicht ganz original. Die Festung ist ja auch „reloaded“ mit neuen Steinen! Musikalisch heißen die neuen Steine „Broncos“ und „Sticky Strings“. Na, wem’s gefällt! Rocken können die jedenfalls! Hab ich schon gehört! Ist auch nicht zu überhören! „It's Only Rock'n'Roll But We Like It!“ Um es mit den Rolling Stones zu sagen! Ich werde das im Blick behalten! Und Sie? Machen Sie mit, bei der RollingStones-Nacht am 17. Oktober ab 20 Uhr in der Kulturfestung! Abmarsch! Der Festungskommandant

Geschichten und Lieder aus Irland A

nne Wylie singt die Geschichten der grünen Insel, sie singt von Helden vergangener Zeit, von Hirten und Fischern, von Liebe und Tod. Sie weiß um die Kraft der gälischen Sprache, sie gräbt nach den Wurzeln der keltischen Lieder. Ihre Stimme ist klar - auch mal rau, mal verrucht. Sie kommt aus Irland, aufgewachsen in Dublin und vertraut mit den uralten Sagen, die berichten von den Gefahren der Seefahrt, von der Armut in windschiefen Hütten, vom Glück ... Anne Wylie hat eine der wichtigsten Folk/EthnoStimmen Europas. Schon mehrfach verzauberte die irische Sängerin das Publikum der Festung Mark und wird erneut am 1. November

zwischen den historischen Mauern das Publikum in ihre Heimat entführen. Durch ihre Stimmgewalt spannt sie einen großen Bogen zwischen Schwere und Leichtigkeit und verleiht ihren Liedern einen unverwechselbaren Charakter. 1. November, 20 Uhr (Einlass 19 Uhr) Anne Wylie: Songs und Sounds of Ireland Festung Mark, Oberes Gewölbe


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KULTUR

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„Rossini“ spielt, was Bach einst in Köthen komponierte Konzert mit Liedermacher am 31. Oktober in der Pauluskirche

W Lennocks-Party mit Musiker-Kollegen

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ie Band Lennocks steht seit 15 Jahren für handgemachte Live-Musik. Ursprünglich schmiedete Jan-Michael Langner Musiker und Cover-Konzept in Neuruppin. Doch seit 2005 lebt Langner in der Elbestadt und scharrte Musiker aus Magdeburg und Umgebung um sich. Jüngstes Mitglied ist Viktoria Pieper. Als Frontfrau gibt sie der bisherigen Männer-RockFormation natürlich einen besonderen Pepp. Jetzt will die Band den 15. Geburtstag feiern. Am 31. Oktober hat Jan-Michael Langner befreundete Musiker eingeladen, um in der Magdeburger Feuerwache eine zünftige Come-TogetherParty zu zelebrieren. Die Rolling Stone Coverband „Starfucker“ aus Berlin mit Frontmann Mike Kilian ist mit von der Partie, die Magdeburger Kollegen „Kellergeister“ spielen auf und „The Truth“ gibt sich die Ehre. Zum diesjährigen Halloween muss man sich also nicht nur gruseln, sondern kann ab 20 Uhr in der Feuerwache einen bunten Geburtstags-Live-Mix erleben.

ir haben zur Unterhaltung des Publikums ein paar wunderbare Stücke ausgewählt“, kündigt Marco Reiss an, der Leiter des Rossini-Quartetts. Auf dem Programm steht u.a. das Zweite Brandenburgische Konzert, das Johann Sebastian Bach in Köthen komponierte. In der Begleitung des Quartetts sind zu erleben: Henning Ahlers Das Rossini-Quartett tritt mit Verstärkung auf, u.a. mit Kammermusiker Yoichi (Oboe), Tilman Yamashita, Kammersängerin Ute Bachmaier, Beate Schneider von der MagdeSchneider (Corno burgischen Philharmonie sowie mit Sänger und Autor Stefan Müller. da caccia /Trompete), Beate Schneider (Flöte) und Yoichi Yamashita (Violine). nung und Zuversicht“ und wird veranstaltet vom Außerdem wird Kammersängerin Ute Bachmaier Unternehmen Abendfriede. Der Erlös kommt der vom Theater Magdeburg auftreten, u.a. mit HänHospizarbeit der Pfeifferschen Stiftungen zugute. dels „lacia pin pianga“ und Mozarts „Heidenrös(Eintritt: 8 Euro, Tageskasse 10 Euro). lein“. Ergänzt wird das Programm vom LiedermaDas Konzert am 31. Oktober beginnt um 14.30 cher und Sänger Stefan Müller. Die Moderation Uhr in der Pauluskirche, Goethestraße. Eintrittskarübernimmt der bekannte Schauspieler Wolfgang ten gibt es in allen Filialen des Veranstalters Klose. Das Konzert steht unter dem Titel „HoffAbendfriede sowie unter Tel. 0391 / 543 27 06.

Ein etwas anderes Rumpelstilzchen

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„Starfucker“ und „Kellergeister“.

15 Jahre Lennocks Live Come-Together-Party 31. Oktober 2015, ab 20 Uhr Feuerwache, Magdeburg-Sudenburg Infos: www.lennocks-live.de

ie kennen schon alle Märchen, glauben Sie? Weit gefehlt! Denn die Schaubühne Magdeburg wird die Geschichte vom „Rumpelstilzchen“ völlig neu auf die Bühne bringen! Bei ihrer vorweihnachtlichen Aufführung, die kurz vor dem Nikolaustag im Magdeburger AMO Kulturhaus Premiere hat. Dann gibt es die Variante, die Till Eulenspiegel erzählt ... Was hat er nur wieder angestellt, der alte Müller? Entspannt im Sonnenschein bei vollem Weinbecher hat er einmal mehr seiner Fantasie freien Lauf gelassen. Doch was nur für die Ohren des gutgläubigen Nachbarn bestimmt war, hat der finstere Schatzmeister spitz gekriegt. Und nun glaubt auch noch der König, dass man aus Stroh

Gold spinnen kann. Und schon muss Müllers Tochter den Schlamassel ausbaden. Hilfe bietet ihr ein Zauberer. Doch sein Preis ist hoch … So weit, so bekannt. Allerdings hat sich Autorin Peggy Meinecke allerhand Neues einfallen lassen. Die Regie übernahm Knut Müller-Ehrecke, der u.a. für seine unterhaltsamen Inszenierungen auf dem Theaterschiff bekannt ist. Premiere ist am 5. Dezember. Eintrittspreise: Kinder: 6 Euro, Erwachsene: 8 Euro, Gruppen ab 10 Kinder: 5 Euro/Kind und 1 Erzieher frei. Rumpelstilzchen Weihnachtsmärchen der Schaubühne Magdeburg Samstag, 5. Dezember, um 13 und 15 Uhr, AMO Kulturhaus


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Magdeburg-Detmolder „Einheitz-Rock“

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ie Deutschen feierten am 3. Oktober nach 25 Jahren Wiedervereinigung Silberhochzeit. Die Einheit schrieb aber auch ganz persönliche Geschichten von Menschen aus Ost und West, bei der Freundschaften, gemeinsame Projekte oder künstlerische Bindungen entstanden. Der Magdeburger Scheselong-Gründer Michael Kranz lernte 1990 den Detmolder Architekten Mike Müller kennen. Beide begegneten sich damals in „Molls Laden“. Das verbindende Element war die Musik. Jeder hatte bis dahin eigene Wege an der Gitarre beschritten. Während Micha Kranz als Profimusiker durch die DDR gezogen war, frönte Mike Müller dem Metier eher als Hobby in seiner Formation „Indian Motorcycle Band“. Eine Leidenschaft neben den Lebensaufgaben blieb die Musik für beide – Scheselong-Mann Kranz war beruflich längst zur Fotografie gewechselt. Und in 25 Jahren wuchs die Freundschaft zwischen den beiden mit gemeinsamen musikalischen Aktionen und unzähligen Gesprächen. Seit der Magdeburger 2014 Scheselong 3.0 formte, lautet das Motto der Band nun „Älter, Härter, Bässer“. Gerade Grooves, rockige Sonds, unverblümt subtil-ironische deutsche Textpassagen, die Urtriebe, Lebensmisslichkeiten und ungewöhnlich gewöhnliche Schlussfolgerungen an die Ohren des Publikums transportieren – das ist die aktuellverwurzelte Traditionshandschrift von Scheselong. Am 21. November (Einlass ab 19 Uhr) wird diese

n Kompakt

„Lage(bericht) 89“: Die Stimmung im Revolutionsjahr

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timmungsbilder aus dem Jahr der Friedlichen Revolution zeigt eine Ausstellung, die seit dem September in der Außenstelle Magdeburg des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) zu sehen ist. Dazu gehören etwa Beschwerden zu der über zehnjährigen Wartezeit auf ein neues Auto, aber auch deutliche Anzeichen dafür, dass die Situation im Lande sich politisch und wirtschaftlich zuspitzte. Die Ausstellung „Lage(bericht) 89“ des Bürgerkomitees Magdeburg e.V. dokumentiert Schilderungen und Stimmungsbildern der Staatssicherheit 1989 aus dem ehemaligen Bezirk Magdeburg. Darunter sind auch Reaktionen auf die Wahlfälschung im Frühjahr sowie die desolate Wirtschaftslage. Die Dokumente zeigen den zunehmenden Vertrauensverlust der Bevölkerung in die staatliche Führung, der zum Erstarken der Opposition führte und damit zum Machtverlust der SED. Am 3. November lädt die Außenstelle interessierte Bürgerinnen und Bürger wie an jedem ersten Dienstag im Monat zur monatlichen Archivführung ein. Beim Rundgang können sich Besucher einen Eindruck von den Hinterlassenschaften des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) verschaffen. Ausstellungsmaterial und Beispielakten vermitteln ein Bild von der Arbeitsweise der Stasi. Bei Vorlage des Personalausweises kann ein Antrag auf Akteneinsicht gestellt werden.

Scheselong: Stefan Schulz, Michael Kranz, André Geiger, Jürgen Ali Albrecht (v.l.n.r.) Magdeburger Scheselong-Gangart im Oli-Kino mit dem Repertoire der bluesrockigen „Indian Motorcycle Band“ gemixt und als „Einheitz-Rock“ auf die Bühne gebracht. Eine Männerfreundschaft, zwei Bands, mehr Musik und viel Spaß als Einheits-Erlebnis. Und nach dem Termin in Magdeburg gibt es ein „Einheitz-Rückspiel“ beider Bands in Mike Müllers Heimat-Landkreis Lippe. (tw)

EINHEITZ-ROCK „Scheselong“, Magdeburg „Indian Motorcycle Band“, Detmold Oli Lichtspiele Magdeburg, Olvenstedter Str. 25 21. November 2015, Einlass ab 19 Uhr Tickets: 13 Euro (VVK); 15 Euro (AK) Oli-Kartentelefon: 391/53548622 Kartenhaus im Allee Center: 0391/5313559

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SPORT

MAGDEBURG KOMPAKT

Auf die Partner vor Ort ist Verlass Wie der SC Magdeburg wirtschaftliche Standortnachteile wettmacht.

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eld schießt eben doch Tore. Eine These, die zu äußern es mittlerweile keiner allzu großen Verwegenheit mehr bedarf. Eine Behauptung zudem, die nicht nur im Profifußball, sondern ebenso in der Handball-Bundesliga nahezu Woche für Woche mit Fakten belegt wird. Egal, ob der Blick nun auf die Titelträger der, sagen wir, letzten Dutzend Jahre oder eben die aktuelle Tabelle fällt. Oben stehen, von Ausnahmen zu Beginn einer Saison vielleicht einmal abgesehen, in der Regel die, die auch in einer Geld-Rangliste der Vereine die Spitzenplätze einnehmen. Haben wir es hier also quasi mit einem inzwischen unverrückbaren Naturgesetz des Sports zu tun? Haben die, die per Herkunft und fehlender Wirtschaftskraft (die im Osten nämlich) oder mangels reicher Mäzene (gleichfalls Ost) nicht zum privilegierten Kreis der finanziell Begüterten gehören, haben die möglicherweise nie mehr eine Chance, in Deutschlands zweitwichtigster Mannschaftssportart ganz oben mitzumischen? Marc Schmedt zögert kurz mit einer Antwort, verneint dann jedoch die Frage. Er sieht das nicht so; zumindest nicht ganz so. Als sich MAGDEBURG KOMPAKT mit dem Manager des SC Magdeburg in diesen Tagen in der Geschäftsstelle des Traditionsvereins trifft, breiten sich auf dessen Schreibtisch diverse Statistiken aus, an einem Wandboard und auf seinem Computer prangen Zahlen. Sie zeigen, wie der SCM versucht, mit bisher nicht beschrittenen Wegen und zum Teil unkonventionellen Mitteln den Anschluss an die Spitzenklubs wieder herzustellen. Wirtschaftlich wie sportlich. Auch wenn der SCM selbst seit einiger Zeit keine eigenen Etatzahlen mehr veröffentlicht (Schmedt: „Die Kriterien, nach denen diese Zahlen für die einzelnen Bundesligisten zusammengestellt werden, sind nicht mehr vergleichbar“), zeigen Erhebungen beispielsweise des Magazins „Handball Inside“, dass die Magdeburger für ihr Team eine Summe zur Verfügung haben, die zwischen 20 und im Extremfall bis zu fast 50 Prozent unter denen der Spitzenklubs (Kiel, Flensburg, Mannheim) liegt. „Dies auszugleichen, ist natürlich enorm schwer“, sagt der 46-jährige ehemalige Banker. „Im strukturschwächeren Osten existieren eben nicht die Großunternehmen, die ein Sponsoring wie in den westlichen Landesteilen ermöglichen. Wir haben es hier oft nur mit den verlängerten Werkbänken westdeutscher Firmen zu tun. Deshalb versuchen wir mit unseren Möglichkeiten, den Nachteil fehlender Wirtschaftskraft wettzumachen.“ Aber wie sehen diese Möglichkeiten nun aus? „Wir besitzen zwei Chancen“, betont Schmedt. „Zum einen müssen wir über die Breite wachsen. Zum anderen unseren großen Trumpf, die Verwurzelung in der Region, ausspielen.“ Dabei greift der Begriff Region durchaus weiter als er üblicherweise

mit den Landstrichen zwischen Altmark und Burgenland umrissen wird. „Mittlerweile geht der Blick ebenso nach Sachsen und Thüringen wie nach Mecklenburg-Vorpommern.“ Der SCM profitiert dabei von der Tatsache, dass er der einzige Verein aus dem Osten ist, der es nach der SCM Handball-Manager Wende geschafft Marc-Henrik Schmedt. hat, sich fest im Foto: Peter Gercke gesamtdeutschen Handball zu etablieren. Er gehört seit 1991 ununterbrochen der Bundesliga an, wurde 1996 Pokalsieger, 2001 Meister und 2002 als erstes deutsches Team überhaupt Champions-League-Gewinner. Das honorieren die Fans, gestern wie heute. Seit 2010, als der gebürtige Rheinländer bei den Grün-Roten die Manager-Funktion übernahm, wurde der Partnerpool der Sponsoren systematisch ausgebaut. „Seit drei Jahren verfolgen wir ein konsequentes Regionalkonzept“, fügt er hinzu. Dies ist auch eine Reaktion darauf, dass sich als aussichtslos erwiesen hatte, welt- oder zumindest deutschlandweit agierende Top-Unternehmen für eine Zusammenarbeit gewinnen zu wollen. „Wir möchten zeigen, wir schaffen das auch ohne Firmen wie etwa Coca Cola oder SAP.“ Mit 320 sogenannten Partnern verfügt der SCM inzwischen über die breiteste Sponsoren-Struktur in der gesamten Liga. Darauf ist man stolz. Zu Recht. „Auf die Partner vor Ort ist Verlass und die Unternehmen in SachsenAnhalt sind sich der Strahlkraft des Imageträgers SCM bewusst“, unterstreicht Schmedt. „Dazu kommt die identitätsstiftende Funktion des SC Magdeburg, transportieren wir doch das Selbstbewusstsein und die wirtschaftliche Kraft der ganzen Region nach ganz Deutschland und Europa.“ Als vor knapp drei Jahren der Hauptsponsor, die Brauerei Hasseröder, sicher nicht ohne Zutun der Bremer Konzernzentrale, absprang, beschritt man beim SCM einen seinerzeit von einigen zunächst belächelten, aber auf jeden Fall ungewöhnlichen Weg. Aus der Not wurde eine Tugend gemacht: Unter dem Motto „Wir für Magdeburg“ taten sich 17 heimische Unternehmen zusammen, die jeweils für ein Spiel pro Saison als Brustsponsor auf den Trikots der Spieler erscheinen. Mit diesem Modell ist man jetzt bereits in die dritte Spielzeit gegangen. „Dadurch sind wir nicht mehr auf Gedeih und Verderb von einem Großen abhängig“, erläutert der Manager, „setzen auf Vielfalt, haben sozusagen das Risiko auf viele Schultern verteilt.“ Inzwischen stößt das „Magdeburger Modell“ sogar bei dem einen oder anderen Westverein auf Interesse, wird Schmedt zuweilen gefragt: „Wie macht ihr das eigentlich?“ Heute ist es so, dass etwa 60 Prozent des Saison-Etats der Grün-Roten durch Einnahmen aus

dem Sponsoring generiert werden, 30 Prozent kommen durch den Ticketverkauf rein, die restlichen zehn Prozent laufen unter der Rubrik „Sonstiges“ (u.a. TV-Gelder). Eine ganz bestimmte Idee ist es, die sich hinter all den vielfältigen Aktivitäten des Machers und seiner Marketing-Mannschaft verbirgt: Der SCM soll als unverwechselbare Marke angesehen werden. Im TV hat man dieses Ziel bereits erreicht. Dort steht der Klub in einer Untersuchung für die Saison 2014/15, hoppla, an der Spitze der Bundesliga, ganz klar vor dem Branchen-Riesen THW Kiel. Das gilt sowohl für die Anzahl der gesendeten Beiträge (356 SCM/290 Kiel) als auch für die Reichweite. So sahen deutschlandweit mehr als 67 Millionen Sportfans van Olphen & Co. auf der Platte in Aktion, bei den Norddeutschen waren es gut 49 Millionen. Um die eigene Popularität zusätzlich zu befördern und die Marke zu kräftigen, unternimmt die Bundesliga-Mannschaft alljährlich eine Tour quer durch Sachsen-Anhalt, präsentiert sich in kleinen Orten („Wir wollen in der Fläche wahrgenommen werden“), bietet Handball zum Anfassen. Für die Anziehungskraft der Partien in der heimischen GetecArena (7.200 Plätze) spricht, dass mit über 4.000 verkauften Dauerkarten nicht nur ein neuer Rekord verzeichnet wurde, sondern der Ansturm auf die Plätze im VIP-Bereich gleichfalls alle bisherigen Dimensionen sprengte: Die Karten für die nunmehr 750 Plätze gingen im Sommer weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. In ein paar Wochen dann, wenn der SCM nach mehrjähriger Pause wieder in den Europapokal eingreift, wird es ein weiteres Novum im Handball geben: Mit dem Slogan „WILLKOMMEN WELTOFFEN Sachsen-Anhalt“ werben die Magdeburger auf ihren Trikots kontinentweit für ein tolerantes Bundesland. „Wir könnten uns für das Willkommmenslogo kaum einen geeigneteren und glaubwürdigeren Botschafter wünschen als unseren erfolgreichen Bundesligisten. Er verkörpert in idealer Weise Willkommenskultur und Weltoffenheit“, freut sich denn auch pflichtgemäß CDU-Ministerpräsident Reiner Haseloff. Nicht nur am Rande: In der Kaderplanung hat sich der SCM für einen Mittelweg zwischen Legionären und einheimischen Spielern entschieden. Auf acht ausländische Akteure kommen neun mit deutschem Pass. Die Ausländerquote des Vize-Pokalsiegers liegt damit leicht über dem Durchschnitt der Liga. Dieser ist im Vergleich zur letzten Saison von 38,5 auf 35,5 Prozent gesunken. Bei aller Bedeutung des Wirtschaftlichen (so war Magdeburg in der Bundesliga ein Vorreiter bei der hochmodernen LED-Bandenwerbung), weiß Schmedt dennoch: Ohne weitere sportliche Meriten – die in der vereinseigenen Hochglanzbroschüre mit dem etwas sperrigen Begriff „regionale Weltklasse“ umschrieben werden – sind alle anderen Anstrengungen zwar nicht für die Katz‘, aber höchstens die Hälfte wert. Deshalb hat er als Zielmarke vorgegeben: Den Abstand nach oben Stück für Stück verringern, „die Top 5 als realistisches Ziel für die nächsten drei Jahre anzugehen“. Das Zeug dazu hat das Team. Oder, wie ein Bundesliga-Kenner kalauernd meinte: „Der SCM ist heute wieder seines eigenen Glückes Schmedt.“ Rudi Bartlitz


Die gefallene Festung Von der gesch端tzten Stadt bis zum Sieg der Industrie


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SPEZIAL

Festungsbau und -fall sind Militärgeschichte

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agdeburg war eine gewaltige Festung. Unter preußischer Ägide entstand ein millitärisches Bollwerk, das im ganzen Land seinesgleichen suchte. Und doch hielt das ausgeklügelte Befestigungssystem der Zeit nicht stand. Allerdings sind die wehrhaften Mauern keinem kriegerischen Angriff zum Opfer gefallen. Die Elbestadt explodierte mit Beginn der Industrialisierung quasi von selbst. Damit einher ging ebenfalls eine rasante Entwicklung der Militärtechnik. Festungsanlagen wie sie Magdeburg schützen sollten, waren strategisch kaum noch von Bedeutung. Die Wirtschaftskraft der Stadt war stärker als alle Gräben und Mauern zusammen. Unser aktueller Blick in das Gesicht der Stadt kann wenig verständlich machen, wie sich das Leben im Inneren der Mauern anfühlte. Man kann aber mit offenen Augen durch existierende, mittelalterliche Städtchen wie Quedlinburg oder Tangermünde spazieren. Wer aufmerksam hinsieht, erkennt schnell, dass diese Orte eng bebaut sind. Unsere heutige Vorstellung von einer grünen Stadt mit Parkanlagen, Bäumen und begrünten Flächen hatte innerhalb damaliger Stadtmauern keinen Platz. Der erste, der in der Magdeburger Festung für Grün sorgte, war übrigens Fürst Leopold von Anhalt-Dessau. Während seiner Regierungszeit wurde der Fürstenwall umgewidmet. Mit Erdaufschüttungen und einigen Umbauten entstand eine Mischung aus Park, Wohnungen und Wirtschaftsbetrieben. Dieses Ensemble ist in Teilen noch sichtbar. Manche zeitgenössische Vorstellung darüber, dass Menschen während der Renaissance und folgenden Epochen ein leichtes oder abenteuerlustiges Leben geführt hätten, ist eine romantisierte Verklärung. Enge, Dunkelheit, Feuchtigkeit, Frieren in kalten Monaten, Hunger, schwere Arbeit und Drill waren Normalität. Die Alltagsgeschichte ist leider zu wenig dokumentiert. Vor der Industrialisierung waren Lesen und Schreiben unter’m gemeinen Volk nicht weit verbreitet. Deshalb fehlen uns detaillierte Aufzeichungen und Lebensbeschreibungen aus Sicht der unteren Schichten. Die Regierenden ordneten für ihre strategischen Erwägungen den Festungsbau an, die einfachen Leute mussten ihn errichten. Der dynamische Aufschwung der Magdeburger Schwerindustrie mit einhergehender Zuwanderung und Bevölkerungsexplosion war auch der Militärwirtschaft geschuldet. Magdeburg wandelte sich vom Verteidigungsort zur Rüstungsschmiede. Die Festungsmauern enstanden nicht nur aus militärischen Erwägungen, sondern wichen auch aus solchen Gründen. Der Fall der Festungsanalagen mag zwar bauhistorisch ein Verlust sein, für die Entwicklung der Stadt sowie der heute möglichen Lebensqualität in Magdeburg war dies eine wichtige Voraussetzung. Heute gibt es viele Magdeburger, die mit engagierten Taten an die bauliche Stadtgeschichte erninnern. Mauern, Forts und Wehranlagen werden in einige Details wieder sichtbar. Damit schenken sie aktuellen und künftigen Generationen eine Möglichkeit, auf vielfältige Weise in die facettenreiche Geschichte Magdeburgs eintauchen zu können. Thomas Wischnewski

MAGDEBURG KOMPAKT

Mauern, Türme, Tore Schon im Mittelalter war Magdeburg eine Stadt mit Mauern

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eit der Urbanisierung des fruchtbaren Landes an der Elbe stritten sich Menschen um die Vorherrschaft in den Siedlungen. Schon im frühen Mittelalter ließ kein geringerer Herrscher als Karl der Große nach einem Hoftag im Jahr 777 in Paderborn zum Sturm auf das Sachsenland blasen. Mit Schwert und Flammen sollten die „Heiden“ im Magdeburger Raum bekehrt werden. Karls Truppen stießen bis zur Elbe bei Magdeburg vor und zwangen die slawischen Stammesfürsten zum Kniefall vor den Franken. Von nun an sicherten Kastelle und Grenzbefestigungen den Handelsplatz „Magadoburg“. Wegen seiner militärischen Bedeutung stieg die Ansiedlung in den Rang eines Königshofes. Die Eroberer errichteten Wälle, Palisaden und Spitzgräben um den heutigen Domplatz - die erste Bastion entstand. Unter Heinrich I. (von 919 bis 936 König des Ostfrankenreiches) entwickelte sich der Königshof zum herrschaftlichen Sitz. Feste Steinbauten verdrängten die damaligen Grubenhäuser, die Holzkirchen wichen den festen Gemäuern der Gotteshäuser der Pfalz. Otto I. (lebte von 912 bis 973) ließ den Dombereich von Mauern umgeben, die dem Ansturm der Slawen und Polenkönige standhielten. Und auch im Laufe der folgenden Jahrhunderte schanzte sich

Der Turm „Kiek in de Köken" stammt aus dem Jahr 1434. Seinen Namen erhielt er, weil die Wächter von oben in die erzbischöfliche Küche schauen konnten.

Magdeburg immer mehr ein: Die Altstadt mit den kleinen Ansiedlungen schützten Palisaden und Gräben. Die Bischöfe Wichmann von Seeburg und Albrecht I. von Käfernburg errichteten im 13. Jahrhundert Mauerringe und wehrhafte Wohntürme. Die Erzbischöfe ließen den Palisadenzaun am relativ sichern Elbufer einreißen und durch eine Steinmauer ersetzen. Diese Wehranlagen boten den Anwohnern bereits Schutz im Krieg mit Heinrich dem Löwen. Die Sudenburg im Süden und Neustadt im Norden hatten eigene, allerdings weniger starke Befestigungen. Die umlaufende Steinmauer mit ihren Wehrgängen war geschützt von Türmen, so dem Welschen-, dem Hünen- und dem Tartaren-Turm. Wachleute kontrollierten die Zugänge zur Stadt an den Pforten und Toren: Nach Süden waren das Sudenburger Tor, nach Westen das Ulrichstor und das Schrotdorfer-Tor, nach Norden das Krökentor und die Hohe Pforte. Das Brücktor führte nach Osten zur Elbe. Die Verteidigung der einzelnen Mauerbereiche unterstand den Pfarrbezirken und damit unter Aufsicht des Erzbischofs. Im 13. Jahrhundert gelang es den Einwohnern, dem Erzstift die Wehrhoheit abzukaufen. Damit bekam der Bischof Bargeld in seine stets klamme Kasse, die Stadt dagegen gewann ein Stück mehr Handlungsfreiheit. Als die Eigenverwaltung der Stadt durch die Bürger an Bedeutung gewann, bekamen Gilden und Zünften einzelne Mauerbereiche von den Stadträten zur Verteidigung zugeteilt. Bei einer geschätzten Zahl von 10.000 Einwohnern konnte die Stadt etwa 2.000 Wehrfähige auf die Mauern und vor die Wälle schicken. Ihre Waffen mussten die Einwohner allerdings selber aufbringen. Regelmäßige städtische Kontrollen prüften die Funktionsfähigkeit von Lanzen, Äxten, Schwertern und Armbrüsten. Loskaufen von diesem Wehrdienst konnte man sich allerdings nicht. Im Gegenteil: Besserverdienende waren sogar verpflichtet, Pferde bereitzuhalten. Darüber hinaus mussten sich alle Bürger, die älter als zwölf Jahre waren, an den Ausbesserungsarbeiten der Befestigungsanlage und an Schanzdiensten beteiligen. Befreit vom Wehrdienst waren nur der Klerus und die Mönche der Klöster und Stifte, denn sie mussten ja schließlich für den Erfolg ihrer kampfbereiten Mitbürger beten. Für die Kriegszüge des Erzbischofs ins Umland aber wollte der Rat nicht immer wieder die Söhne Magdeburgs aufs Schlachtfeld schicken. Man heuerte stattdessen kampferfahrene Söldner an. Als im 14. Jahrhundert moderne Kriegstechnik wie Pulverwaffen, Handröhren und Kanonen aufkamen, reagierte Magdeburg sofort: Die Verteidigungsstrategen verlegten das Gefechtsfeld von der Stadt aus gesehen weiter nach außen. Von einem zusätzlichen niedrigen Mauergang aus konnten Geschütze nun das feindliche Aufmarschgebiet beschießen. Neue Bollwerke und Rondelle sicherten die Flanken. Mit Elbewasser fluteten die Baumeister einen ringsum verlaufenden Graben. Damit war Magdeburg auf dem Landweg nur noch über Brücken erreichbar. Vor und hinter den Gräben sicherten Doppeltürme den Zugang zur Stadt. Magdeburg war damit eine der besten gesicherten Festungen im Deutschen Reich. Bis zum Jahr 1631 gelang es keinem feindlichen Soldaten, seinen Fuß in die Stadt zu setzen... (rf)


SPEZIAL

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Die „Magdeburgische Hochzeit“ „Unser Hergotts Canzlei“ rüstet auf und wächst zur Festung

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m Jahr 1517 veröffentlichte Martin Luther in Wittenberg seine 95 Thesen und prangerte öffentlich kirchliche Missstände an. Dies zog eine Spaltung der Kirche in „Altgläubige" und „Protestanten" nach sich. 1524 leisteten die Magdeburger einen Eid auf das neue Bekenntnis, und die Stadt war damit die erste in Deutschland, die geschlossen zum lutherischen Glauben übertrat. In Erwartung militärischer Auseinandersetzungen mit dem Erzbischof verstärkte der Stadtrat die Befestigungen. 1525 entstand eine Mauer mit Wall am Elbufer, die 1536 an der südlichen und nördlichen Ecke mit Rondells ergänzt wurde, die in die Elbe hineinragten. Ab 1546 führten Hauptwall und Hauptgraben dann auch an der Südseite der Stadt von der Sebastianskirche bis zum Dom. Magdeburg entwickelte sich zum WiderstandsZentrum gegen den katholischen Glauben und wurde auch als „Unser Herrgotts Kanzlei“ bezeichnet. Gelehrte, die vor den katholischen Truppen im Schmalkaldischen Krieg aus Wittenberg geflohen waren, verfassten nun in Magdeburg ihre antikatholischen Schriften. Von 1547-1562 wurde die Reichsacht über die Stadt verhängt. Die wachsende Bedrohung der Stadt machte eine stärkere Befestigung notwendig. Deshalb wurden 1550 die südlichen Festungsanlagen durch den Bau der Heydeck-Schanze an der Südwestecke nahe der Sebastianskirche ergänzt. So konnte „die feste Stadt“ 1550/51 der Belagerung der kaiserlichen Truppen unter Kurfürst Moritz von Sachsen und dem Markgrafen Albert von Brandenburg 13 Monate lang standhalten. 1618 begann in Europa ein Krieg, der später als „30-jähriger Krieg“ in die Geschichte eingehen sollte. 1625 wurde vor dem südlichen Elbrondell das Bollwerk „Gebhardt“ gebaut und vor dem nördlichen Elbrondell das „Neue Werk“, ergänzt durch Vorschanzen, Kronund Hornwerke zur Si-

cherung des Hauptwalls, der zahlreichen Stadttore und der Zollschanze am östlichen Ufer der Elbe. Erstmals trafen nun kaiserliche Truppen in Magdeburg ein. 1629 führte der Krieg zu wachsenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Magdeburg verwehrte eine Tributzahlung von 150.000 Talern. Der Kaiser reagierte darauf mit einer Belagerung der Stadt. 1630/31 wurden die Festungsanlagen unter der Leitung von Oberst Dietrich von Falkenberg nochmals verstärkt. Dieser war mit einem Trupp schwedischer Soldaten im Auftrag des Schwedenkönigs Gustav Adolf in Magdeburg und ließ vorgelagerte Schanzen, Werke und „Trutzen“ in Westerhüsen, Buckau und den Elbwerdern, sowie von der Kreuzhorst, Prester und Cracau bis zur Zollschanze anlegen. 1631: Vor der Stadt Magdeburg lagern mehr als 30.000 Söldner in ihren Stellungen. In der Stadt harren 35.000 Menschen aus, verbarrikadiert in Kirchen, Kellern, Festungen. Am 10. Mai gibt Feldherr Tilly den Befehl zum Sturm - nach nur drei Stunden ist die Festung gefallen. Munitionsknappheit, die Übermacht der Angreifer und ein Großbrand nach einer verherenden Kanonade - die Söldner Tillys erstürmen Magdeburg vom Norden aus. Ein bisher noch nie beschriebenes Inferno setzte ein. Die entfesselte Soldateska macht die Stadt mit beispielloser Grausamkeit dem Erdboden gleich. Bis zu 20.000

Menschen erliegen diesem Massaker. Zeitgenössische Schriften berichten, dass die Elbe mit Toten voll war. Nur der Dom und einige wenige Häuser überstanden den Brand und die Eroberung. Der Begriff „magdeburgisieren“ ging als Synonym für „völlig zerstören, auslöschen“ ging in die deutsche Sprache ein. Das Bildnis der „Trauernden Magdeburg“ (links), eine Begleitfigur des Wormser Lutherdenkmals, steht als Sinnbild für die Vernichtung Magdeburgs und für die Grausamkeiten des Krieges. Nachdem die Söldner die Stadt völlig leerplünderten und von den wenigen Überlebenden auch noch Lösegeld erpresst hatten, begann in den Feldlagern vor den Toren der Stadt die Zeit der Siegesfeiern. Diese Gelage gingen als „Magdeburgische Hochzeit“ - eine symbolische Hochzeit des „Junkergesellen Tilly“ mit der „Magdeburger Jungfrau“ - in die Geschichte ein. Den mehr als 4.000 Menschen, die sich im Dom Schutz gesucht hatten, drohte das Schicksal aller Magdeburger. Der damalige Domprediger Dr. Reinhard Bake rettete sie mit einem Kniefall vor Tilly und bat für alle Überlebenden um Gnade. Tilly gewährte von da an allen Überlebenden Schutz und erließ am 14. Mai 1631 den Befehl, das Plündern einzustellen. Zehn Tage später brach Tilly mit seiner Armee auf und ließ als Stadthalter Graf Mansfeld mit 5.000 Söldnern zurück, die den katholischen Glauben in den wiederaufgebauten Kirchen durchsetzen sollten. Der Schutt- und Aschehaufen, in den der Dreißigjährige Krieg Magdeburg verwandelt hatte, zählte nur noch 200 Häuser. Der Überlebenswille und die Tatkraft der Magdeburger siegten jedoch, und schon bald entstanden erste Pläne für den Wiederaufbau. (rf)


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Trutzburg Preußens: Sternschanzen & Bastionen

Mit Otto gehört…

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as wäre Magdeburg ohne die steinernen Zeugen seiner Geschichte als Festungsstadt?! Keine Frage, wir Magdeburger waren immer gut darin, dicke Mauern zu errichten, um unsere schöne Stadt zu schützen. Meist hat das ja auch geklappt; bis in die jüngste Vergangenheit. – Wenn ich nur an die stattlichen Sandwälle beim Hochwasser denke… Aber manchmal kann man es mit den Mauern auch übertreiben. Ich denke da an meine Nachbarin, die Frau Schmitz. Die ist eigentlich eine ganz Nette. Aber sie hat ein kleines Problem, genauer gesagt: ein Hörproblem. – Als ihr Nachbar weiß ich das. Beim Fernsehen brauche ich nämlich nur noch das Bild; vorausgesetzt, ich schaue das gleiche Programm wie Frau Schmitz nebenan. Der Ton kommt immer ausreichend laut durch die Wand… Drei Anläufe habe ich schon unternommen, um Frau Schmitz zu meinem kaiserlichen Hörakustiker einzuladen. Nicht, dass sie sauer gewesen wäre. „Im Prinzip“, hat sie mir gesagt, „weiß ich ja, dass mit meinen Ohren was ist.“ – Mit der Einladung habe ich trotzdem auf Granit gebissen. Es ist gerade so, als hätte Frau Schmitz um ihr Problemchen auch eine Mauer errichtet, damit keiner ran kommt. Und das ist schade! Schließlich ist Hören keine Sache, die man einfach von sich weg schieben kann. Wer nicht gut hört und nichts dagegen tut, der sitzt gemeinsam mit seinem Problem hinter der unsichtbaren Mauer. Der ist dann selbst so eine Art Festung, und die anderen kommen immer weniger an ihn ran. Nicht hören können, trennt von den Menschen, hat mal ein kluger Kopf gesagt. Und die klugen Köpfe von heute sagen, dass schlechtes Hören ernsthaft krank macht. Also, Frau Schmitz, wenn Sie das jetzt lesen, dann geben Sie Ihrem Herzen doch endlich einen Stoß! Es ist so leicht! Sie müssen gar keine Mauern einreißen. Sie müssen nur eine Schere nehmen, den kleinen Test-Coupon da unten ausschnippeln und zu der angegebenen Adresse gehen. Also dann, man hört sich. Ihr Otto der Besserhörer

Hörtest-Gutschein

ach der Zerstörung 1631 mussten die meisten Überlebenden Magdeburg verlassen. Der Schutt- und Aschehaufen, in den der Dreißigjährige Krieg Magdeburg verwandelt hatte, zählte nur noch wenige Häuser. Seuchen forderten weitere Todesopfer - die Einwohnerzahl sank bis 1639 auf 450 Seelen. Eine der bedeutendsten und einflussreichsten Städte Mitteleuropas, war damit nahezu ausgelöscht und vollständig entmachtet. Bereits 1632 trat Otto von Guericke als Festungsbauingenieur in seiner Heimatstadt in schwedische Dienste und entwarf nach umfangreichen Vermessungsarbeiten einen Plan der Stadt. Guericke erstellte in seiner Eigenschaft als Festungsbaumeister das „Geometrische Grundverzeichniss der abgebranten Stadt Magdeburgk wie dieselbe mit Ihren Wallen, Mauren, Strassen, Marckten und ändern platzen gelegen und beschaffen“. Auf dieser Basis plante er den Wiederaufbau und die Modernisierung der Stadt, unter anderem durch Verbindungsstraßen mit Zugang zur Elbbrücke. Guerickes Vorschläge ließen sich zwar nicht in die Tat umsetzen - schließlich war er kein Stadtplaner -, aber er rettete immerhin Magdeburgs altes Stadtbild vor dem Vergessen. Bis 1636 wurden bereits einige der gesprengten Befestigungen wieder instandgesetzt. Nach dem Ende des 30-jährigen Krieges und des 1648 geschlossenen „Westfälische Friede“ kam das nunmehr vollkommen unbedeutende Magdeburg an Brandenburg-Preußen. Im Jahr 1666 besetzten brandenburgische Truppen unter Feldmarschall von Sparr die Stadt. Sie setzten verschiedene Festungsanlagen wieder instand und bauten die „Zollschanze“ mittels Turm zur „Turmschanze“ um. Ein Erlass des „großen Kurfür-

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Die Zitadelle auf dem Elbwerder (Gemälde von Helmut Menzel) und die „Langen Kerls“ des Soldatenkönigs in einer historischen Nachstellung.

sten“ Friedrich Wilhelm zum Bau einer Zitadelle vom Juni dieses Jahres gilt als „Geburtsurkunde“ der Festung Magdeburg. Die fünfeckige Zitadelle lag an drei Seiten nah am Fluss und war somit „sturmfrei". Die Bürger zeigten sich wenig begeistert: Sie wollten sich nicht beschützen lassen und fürchteten wohl eher ihre eigene Bewachung. Die „Zitadelle" ließ den Zeitgenossen nicht umsonst Schauer über den Rücken laufen: Schließlich sollte sie Jahrzehnte lang als berüchtigte Haftanstalt dienen. 1680 ging das Erzstift Magdeburg endgültig an Brandenburg-Preußen über, als „Herzogtum Magdeburg“. Im gleichen Jahr beschloss der Kurfürst den Ausbau der Stadt zur Festung. Als starke Landfestung sollte Magdeburg fortan das brandenburgische Kernland in Richtung Westen absichern. Als „Gouverneur von Stadt und Festung Magdeburg" tritt 1702 der junge Fürst Leopold von Anhalt-Dessau seinen Dienst an. Der zackige Kommisskopf wird der Nachwelt als der „Alte Dessauer" bekannt bleiben. Fürst Leopold holte1715 den niederländischen Spezialisten Gerhard Cornelius Walrave an die Elbe. Und der entwarf etwas völlig Neuartiges: eine doppelte Umwallung mit großer Tiefe, gestaffelt von Gräben, Bastionen und Schanzen samt vorgelagerten Forts. Innerhalb der „Turmschanze“ entstand die Friedrichstadt. Die Zitadelle und andere bestehende Bollwerke und Schanzen wurden in die Anlage eingebunden. Teile der Neustadt und Sudenburg - nach dem Dreißigjährigen Krieg gerade erst wieder aufgebaut - mussten weichen, Ländereien wurden ohne jegliche Entschädigung beschlagnahmt. Der Bau der Festung kostete natürlich: Stadt, Kloster und Dompropstei mussten dafür aufkommen. Magdeburg wurde nun vollends zur Soldatenstadt: Ein Viertel al-


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Festungsbegriffe Außenwerk: zwischen Hauptumwallung und Glacis liegendes Werk, wie ein Ravelin oder ein Hornwerk Bastion: stark befestigtes Festungswerk, so angelegt, dass sich durch Frontal- und Flankierungsfeuer Facen und Flanken gegenseitig schützen können Bollwerk: eine vorgelagerte Anlage, also Bastion, Geschützturm oder Rondell Enceinte: Festungsgürtel/Umwallungslinie Enveloppe: zweite Umwallungslinie, bestehend aus Außenwerken Esplanade: ermöglicht ein freies Schussfeld durch eine ebene, voll einsehbare Fläche zwischen einer Zitadelle und der direkten Stadtbefestigung Fort: zu selbständiger Kampfführung befähigte, vorgeschobene Anlage, zum Sichern strategisch wichtiger Orte im Vorfeld Glacis: flache Aufschüttung vor dem gedeckten Graben, als freies Schussfeld gestaltet

Um die Ausmaße der Festungsanlagen erahnen zu können, steht in der Bastion Cleve dieses Modell.

ler Einwohner gehörte dem Militär an, und die Garnisionsgebäude prägten die Stadt. Das Soldatenleben jener Zeit hatte seine Härten: Nicht selten wurden die jungen Männer zwangsweise rekrutiert oder mithilfe von Alkohol als Soldaten verschleppt. Der Domplatz und der Neue Markt wurden für Exerzierübungen und zum Marschieren ausgebaut. 1714 zogen die Regierungsbehörden zu Land und zu Wasser von Halle nach Magdeburg um. Die Palais am Domplatz dienten als Regierungsgebäude zur Unterbringung vornehmer Gäste und als Wohnhäuser hoher Staatsbeamter. „Soldatenkönig“ Friedrich Wilhelm I. baute Preußen zu einer unabhängigen Militärmacht aus und reformierte Wirtschafts-, Sozial-, Bildungs- und Finanzpolitik. In seinem Auftrag wurde Magdeburg ab 1716 zur stärksten Festung Preußens ausgebaut. Ein äußerer Gürtel von Bastionen und Nebenwerken verstärkte die Süd-, West-, Nordwest- und Nordfront der Festung zusätzlich, wofür elbseitige Teile der ursprünglichen Sudenburg und Neustadt weichen mussten. Zwischen 1721 und 1725 entstand das stärkste Verteidigungswerk der alten preußischen Festung Magdeburg, das Fort Berge. Wegen seiner Sternform als „Stern“ bezeichnet, markierte es die südlichste Ausdehnung der Festung. Während des Siebenjährige Krieg von 17561763 beherbergte die Zitadelle, als „sicherster Ort der Monarchie“ die königliche „Schatztruhe“ Friedrich II. - bekannter als „Friedrich der Große“ oder „Alter Fritz“. Edelmetalle, Juwelen und Wertgegenstände aller Art waren in Magdeburg sicher. Die ihm folgenden Monarchen vernachlässigten während ihrer Regierungszeit Heer und Festungen. Das Offizierskorps vergreiste, die Soldaten wurden schlecht bezahlt, mussten sich oft Nebenbeschäftigungen suchen und desertierten nicht selten. So hatten die napoleonischen Truppen 1806 leichtes Spiel und erhielten Magdeburg. Schon wenige Tage nach der Besetzung aller militärischen Anlagen durch napoleonische Truppen kehrten wieder geordnete Verhältnisse in Magdeburg ein. Die Bürger begannen sich mit den französischen Besatzern zu arrangieren. In den folgenden Jahren wurde die Festung unter napoleonischen Festungskommandanten gesichert und ausgebaut. Es entstanden Schanzen im Südwesten und auf dem Großen Werder. Der Fürstenwall wurde verstärkt und die Vorstädte Sudenburg

Hornwerk: in den Graben vorgeschobene bastionierte Front der Außenwerke einer frühneuzeitlichen Festung, bestehend aus zwei durch eine Kurtine verbundene Halbbastionen und eingefasst durch zwei gerade Linien

und Neustadt auf Kosten ihrer Bewohner vollständig abgerissen und an anderer Stelle neu aufgebaut, um ein freies Schussfeld zu bekommen. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig und der Abdankung Napoleons 1814 zogen die französischen Truppen von der Elbe ab. Magdeburg wurde zur Hauptstadt der neuen preußischen Provinz Sachsen, die sich aus den Regierungsbezirken Magdeburg, Merseburg und Erfurt zusammensetzte und blieb weiterhin eine Festung. Alte Stadttore wurden modernisiert, Bastionen mit Blockhäusern und Pulvermagazinen ergänzt. Von 1820-1825 entstanden Verteidigungskasernen im Festungsgürtel, wie die Kasernen „Ravensberg“ und „Magdeburg“, auf dem Gelände der ehemaligen gleichnamigen Tenaillen. Der Fortschritt machte vor Magdeburg keinen Halt: Um die erste Eisenbahnstrecke Magdeburg Leipzig in die Festungsstadt integrieren zu können, musste am Elbufer Gelände aufgeschüttet und zur Elbe hin mit einer Mauer abgefangen werden. Die Eisenbahnstrecke führte durch das Glacis des SternForts und wurde von diesem und der verstärkten Bastion Cleve geschützt. Dort entstand das Leipziger Eisenbahntor, das erste Eisenbahntor Deutschlands, wo die Eisenbahn in die Festung geführt wurde. In den 1850-er Jahren mussten Teile der unmittelbar an die Stromelbe heranreichenden Festungswerke der Eisenbahnstrecke Magdeburg Wittenberge weichen. Um den Brückenbau der neuen Strombrücke in Verlängerung des Johannisbergs zu ermöglichen, forderte die neue Straßenführung den Umbau der Bastion „Kronprinzessin“. Sie wurde teilweise zurückgebaut und abgerundet, um eine dem Verkehrsaufkommen gerecht werdende Straßenführung realisieren zu können. Ein Ende des Festungsbaus allerdings war noch nicht abzusehen. 1866 begann man den Bau eines Fort-Gürtels. Von 1871-73 entstand ein neuer Festungsring mit Hauptwall und Hauptmauer, Kavalieren, Kaponnieren und Ravelins sowie neuen Stadt- und Eisenbahntoren. Die Sternschanze wurde mit ungeheuren Kosten umgebaut und in die Festungswerke der neuen Südfront eingebunden. Die Kasematten des Donjon wurden erweitert, um Platz zur Unterbringung von 2000 Mann Besatzung zu schaffen. Am südöstlichen Punkt der neuen Kernfestung entstand das Kavalier I „Scharnhorst“. (rf)

Kaponniere: Grabenkoffer, Grabenwehr - frei im Graben stehendes, oft zweigeschossiges, schusssicheres Bauwerk zum Bestreichen des Grabens in zwei Richtungen Kasematte: schusssicherer Raum in den Festungswerken Kavalier: Geschützstellung an taktisch wichtigen Punkten, die benachbarten Werke deutlich überragend, zur feldseitigen Rundumverteidigung Kontereskarpe: äußere Mauer oder Böschung eines Festungsgrabens Kronwerk: äußere Mauer oder Böschung des Festungsgrabens, bestehend aus zwei Halbbastionen und einer Vollbastion, verbunden durch Kurtinen Kurtine: zwischen zwei Bastionen, Kavalieren oder Bollwerken liegender Wallabschnitt Lünette: mit je zwei Facen und kurzen Flanken versehenes, spitzwinkliges Werk, ähnlich einer Bastion Manier: Festungsbausystem mit charakteristischen Merkmalen in Grundriss und Profil Mitteltraverse: Wall mit Kasematte, der zwischen Kehlund Frontseite eines Forts verläuft und dessen Innenhof in zwei Bereiche unterteilt Palisade: an der oberen Seite angespitzte Holzpfähle, dicht aneinandergereiht in die Erde gerammt, als geschlossene Wand mit wallähnlicher Funktion Poterne: überbauter Verbindungsgang zum gedeckten Bewegen innerhalb einer Befestigungsanlage und der Wälle Protze: Wagen zum Transport eines Geschützes, vor den Pferde eingespannt werden konnten Ravelin: Vorschanze - von Gräben umgebenes selbstständiges Werk vor einer Kurtine, überragt von den benachbarten Bastionen Rayon: an Festungswerke anschließendes Gelände, dessen Bebauung besonderen Einschränkungen unterlag, um im Angriffsfall schnell ein freies Schussfeld schaffen zu können Rondell: herausragender Wehrturm mit gerundetem Grundriss und großer Geschützplattform, kaum höher als die vorgelagerten Wälle Schanze: Befestigungsanlage größtenteils aus Erde bestehend Tracé: Festungsplan mit eingezeichneter Hauptkampflinie und strategisch wichtigen Anlagen Traverse (Querwall, Zwerchwall): erhöhter Wall quer zur Wallkrone, gedecktem Weg oder Laufgraben, zum Schutz vor Flanken- oder Rückenfeuer Zitadelle: kleine geschlossene Festung innerhalb einer größeren Festung oder Teil der Hauptbefestigungslinie der größeren Festung und letzter Rückzugsort für die Garnison


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Zu Fuß die Festung entdecken: Der Förderung von Erhalt und Kenntnis der Magdeburger Festungsanlagen als Bestandteil der Geschichte unserer Heimatstadt hat sich die Interessengemeinschaft Festungsanlagen im Kultur- und Heimatverein Magdeburg e.V. verschrieben. Die Überreste der Magdeburger Befestigungsanlagen, insbesondere des 19. Jahrhunderts, sind noch heute überall im Stadtbild zu finden. Gut erhaltene Kavaliere, eine Doppelkaponniere an der ehemaligen Westfront und viele andere Bauwerke lassen bei einer Besichtigungstour die Ausmaße der Festung Magdeburg erahnen.

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Kavalier Scharnhorst

Mit Einführung moderner und wirksamerer Feuerwaffen, insbesondere gezogener Geschütze und deren größerer Reichweite, begann man das veraltete Festungskonzept zu verändern und die äußere Verteidigungslinie weit vor die Stadtumwallung zu legen. Nach 1871 begann der Bau der neuen Festungsanlagen im Süden und Westen der Stadt. Äußerster Punkt an der Elbe war das Kavalier l „Scharnhorst“.

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Eisenbahntore am Elbbahnhof

Die Tore waren für die Eisenbahngesellschaften vorgesehen und führten in das Innere der Festung. In diesem Bereich gab es ursprünglich zwei Tore. Durch eines führten fünf durch das andere zwei Gleise. Die Torpassagen waren durch Kasematten flankiert.

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Sudenburger Tor (neu)

Das neue Sudenburger Tor wurde im Zuge der Festungserweiterung ab 1869 errichtet und 1896 wieder beseitigt. Es war ein breitgelagertes, zweigeschossiges, ziegelverblendetes Tor mit zwei Durchfahrten und Fussgängerpassagen. Heute sind noch Reste zu entdecken.

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Kavalier 4

Das 1871-1873 errichtete Kavalier sicherte mit seinem Südflügel das Helmstedter Eisenbahntor. Die ehemaligen Traversen sind beseitigt. In der Kehle des Nordflügels befanden sich das Kriegspulvermagazin sowie die Mannschafts- und die Geschossladekasematte. Nach 1900 wurde der Südflügel mit dem Eisenbahntor beseitigt

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Hauptgraben

Die Westfront entstand von 1869-1874 im Zuge der Stadterweiterung nach Westen, nachdem die Erweiterung des umwallten Raumes infolge der Bevölkerungsexplosion in den Jahren 1740-1846 notwendig wurde.

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Kavalier 5 und Ravelin 2

Der Mittelabschnitt der Westfront wurden durch diese Bauwerke gesichert. Das Kavalier 5 mit seiner imposanten Doppelkaponniere ist gut erhalten. Die Spitze des Ravelin 2 mit dem Saillantbereich wurde mit dem Bau des Magdeburger Rings beseitigt. Die Reverskasematte des Kavalier 5 sollte im Belagerungsfall die Mannschaft zur Verteidigung des Ravelins aufnehmen. Da dieser nicht eintrat, diente sie der Festungsartillerie als Ingenieur-Belagerungs-Depot. Das Kriegspulvermagazin befandt sich im Südflügel. Errichtet wurde die Anlage 1871-1873.

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Kavalier 6

Das offene Kavalier sicherte ebenfalls den Mittelabschnitt. Es verfügte über ein zweietagiges Kasernenkasemattenkorps und ist in den Wall eingefügt. Kriegspulvermagazine befanden sich in den beiden Seitenflügeln. Ein verteidigungsfähiger Torbau bildete den Zugang über eine Poterne.


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Ravelin 3

Von der Anlage ist fast nichts erhalten geblieben. Die wesentlichste Veränderung erfolgte mit dem Bau des magdeburger Rings (1970). Der Grundriss ist durch die Straßenführung des Editharings noch zu erahnen. Die Saillantkaponniere wurde bei der Umgestaltung der Parkanlage zur Errichtung des ehem. Reichsbahnamtes erhalten.

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Bastion Braunschweig

Auf Befehl begann 1866 die Anlegung des Fortgürtels mit 12 Außenforts, der in den Jahren 1870 bis 1891 mit weiteren Zwischenwerke ergänzt wurde. Die Forts bildeten einen Ring mit bis zu zehn Kilometern Durchmesser um die Kernfestung. Nach Aufgabe der Festung wurden die Forts weiterhin militärisch genutzt oder vom Magistrat erworben. Die ehemalige Bastion Braunschweig wurde 1895 anlässlich der Deutschen Gartenbauausstellung umgestaltet. Es entstand der Königin-Luise-Garten und später die umliegenden Villen. Vom einstigen Fortgürtel sind nur Reste erhalten.

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Kaserne Mark

Die Kaserne Mark stellt eine Doppelfunktion als Wehranlage und Kaserne dar und repräsentiert eine besondere, selten anzutreffende Architektur. Eine Reihe glücklicher Umstände und Zufälle haben uns das Baudenkmal bewahrt. Inzwischen ist aus der einstigen Kasernenanlage ein lebendiges Kulturzentrum entstanden.

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Bastion und Rondell Preußen

Die Bastion entwickelte sich in mehreren Etappen aus dem nördlichsten Befestigungspunkt von 1365 (Hauptwall mit Welschem Turm) ab 1713 „Preußen“. Von 1904 bis 1980 Künstlerakademie, entwickelte sich die Lukasklause in der Folgezeit zum Museum und Domizil der Otto-vonGuericke Gesellschaft.

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Bastion „Kronprinz“ (Zitadelle)

Die Zitadelle war einst ein wichtiger Bestandteil des Festungsgürtels, der Inbegriff für die Stärke der Festung Magdeburg. Errichtet in den Jahren 1680-1702 mit fünfeckigem Grundriss, umgeben von Bastionen, war die Zitadelle zur militärischen Sicherung des Elbüberganges gedacht. Ab 1706 waren die Kasematten bewohnbar. Heute existiert der imposante Bau bis auf Reste der Bastion „Kronprinz" und dem ehemaligen Artilleriedepot nicht mehr.

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Altes Sudenburger Tor

Seit 1306 als Torhaus bezeugt, ist die Anlage von 1546. Das Tor bestand aus einem breiten Torhaus aus Bruchsteinen mit gewölbter Tordurchfahrt und einer Brücke über den Stadtgraben. Im Zuge der Stadterweiterung begann ab 1870 der Totalabriss. Im Jahre 2008 bei Bauarbeiten freigelegt, ist es seit 2011 zu besichtigen.

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Fürstenwall/Möllenvogtei

Der Fürstenwall war eine clevere Lösung des Fürsten Leopold l. von Anhalt-Dessau: Da in Magdeburg keine Flächen für Parkanlagen zur Verfügung standen, wurde dieser Ort des Lustwandelns in das Festungswerk integriert

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Bastion „Gebhardt“ (Cleve)

In der Zeit zwischen 1525 und 1536 entstanden die elbseitigen Stadtmauern. An der neuen Südostecke errichtete man das doppeletagige Rondell „Gebhardt“ mit Gewölben für kleine Geschütze im Inneren. Die Poterne als Zugang zum Vogteigarten wurde 1890 angelegt. 2010 wurde die freigelegte Anlage der Öffentlichkeit übergeben.

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Altes Leipziger Eisenbahntor

Deutschlands ältestes Eisenbahntor schützte die erste Eisenbahnstrecke von Magdeburg nach Leipzig (1840).

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Fort 12

Das Fort 12 wurde in den 1870er Jahren umgebaut. Mittig gab es ein Blockhaus und drei Poternen führten in den Graben. Die Poternen sind heute noch sichtbar. Der Graben war mit Wasser gefüllt. In den 1920er Jahren zur Freilichtbühne umgestaltet, ist es heute ein Ausflugsort mit Café.


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n Schief gelaufen

Großartige Aussicht

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enn man sich als Geschäftsinhaber einen Standort für den eigenen Laden aussuchen könnte, wo wäre das? In der Innenstadt natürlich. Dort, wo viel los ist. Eigentlich kann ich hinter diesen Punkt ein Häkchen setzen. Mein Geschäft befindet sich am Breiten Weg – zwar etwas abseits der Haupteinkaufswege, aber frau findet mich dennoch. Dass „Querstyle“ nicht direkt im Zentrum der Shopping-Möglichkeiten angesiedelt ist, hat Vorteile: Das Geschäft geht nicht unter, sondern sticht aus dem Angebot in diesem Abschnitt des Breiten Weges hervor. Und ich kann den schönsten Ausblick genießen. Ich habe direkten Domblick und kann mehr als nur die Türme bewundern. Und unser Dom ist – wie ich finde – deutlich ansprechender und einladender als das Kölner Pendant. Schaue ich nach links, kann ich mich an der Buntheit und an den Rundungen des Hundertwasserhauses erfreuen. Und am Abend sehe ich die leuchtende Front des Katharinenturms. Wende ich den Kopf nach rechts, streift mein Blick die historischen Fassaden des Hasselbachplatzes. Zudem befinden sich das Kulturhistorische Museum, die Hegelstraße, der Fürstenwall und die Bastion Cleve in unmittelbarer Nähe. Wenn ich daran denke, dass ich während meines Studiums in Leipzig in den 1990ern nur ungern nach Magdeburg zurückkam, muss ich den Kopf schütteln. Es wurde und wird viel getan, um beispielsweise Altes zu erhalten. Ohne die Lukasklause, die Festung Mark, Ravelin II, die alte Stadtmauer oder das Kloster Unser Lieben Frauen wäre die Stadt trostlos und ich mittendrin. Und ich bin glücklich und dankbar, dass all dies zu Fuß von meinem Geschäft aus zu erreichen ist. Falls Sie auch mal den Ausblick genießen wollen, kommen Sie vorbei. Vielleicht finden Sie auch das passende Kleidungsstück für einen Spaziergang zu den altehrwürdigen Gemäuern der Stadt. Ihre Anke Brämer Anzeige

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Flucht aus dem Kriegsknast Die Festungsanlagen erzählen Knastgeschichten aus vergangenen Epochen

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ie Festung Magdeburg diente jahrzehntelang als berüchtigtes Gefängnis. So war selbst der Festungsbauer Walrave selbst nach 27-jähriger Tätigkeit für den König fast ebenso lange sein „Gast": Die Kostenabrechnungen waren wohl zu hoch oder ungenau und seine Bewerbungsgespräche mit den Österreichern waren Friedrich II. ein Dorn im Auge. Auch Friedrich Freiherr von der Trenck saß in der Festung bis zu seiner Begnadigung 1763 ein. Fritz Reuter gibt in seinem Roman „Ut mine Festungstid" über den Magdeburger Zwangsaufenthalt Auskunft. Und Werner von Siemens entwickelte hier gar die galvanische Vergoldung und Versilberung von Metallen, da er in seiner Zelle elektrolytische Versuche anstellen durfte. Neben dem polnischen Dichter Josef Ignacy Kraszewski saß auch Josef Pilsudski in der Festung ein, der kurz nach seiner Entlassung zum polnischen Staatspräsidenten aufstieg. Der 1. Weltkrieg, mit einem bis dahin noch nie dagewesenen riesigen Einsatz von Menschen und Materialien, hatte eine immense Zahl Kriegsgefangener zur Folge. In Magdeburg befand sich ein Offizierslager im Kavalier I „Scharnhorst“, mit dem dazugehörigen Wagenhaus. Am 1. Mai 1916 waren dort 409 Offiziere russischer, französischer, belgischer und englischer Herkunft untergebracht. Hinzu kamen 103 Gefangene mit Mannschaftsdienstgraden, die von den Offizieren getrennte Räume bewohnten. Einige wurden für die persönliche Bedienung als Ordonanz abgestellt, andere als Arbeiter zur Unterhaltung des Lagers eingesetzt. Im Kavalier I gab es aus baulichen Gründen keine Wasserleitung und keine Abortanlagen mit Wasserspülungen. Daher wurden gesonderte Latrinen eingerichtet. Als Waschgelegenheit auf den

Zimmern standen jedem Offizier ein persönlicher Waschständer mit Becken und Kanne zur Verfügung. Die Räume waren mit Petroleumhängelampen beleuchtet und mit Öfen ausgestattet. Für die Ernährung galten für die Offiziere andere Richtlinien als in den Mannschaftslagern, da diese von der deutschen Heeresleitung ein Gehalt bekamen und sich daher selbst verpflegen mussten. An alkoholischen Getränken waren täglich zwei Flaschen Bier und sonntags eine halbe Flasche Wein gestattet. Das Essen wurde auf den Zimmern durch die Ordonanzen serviert. Die Gefangenen hatten die Möglichkeit zu sportlicher oder kultureller Betätigung. Es wurde musiziert, gemalt und gebastelt. Außerdem wurden von der deutschen Heeresverwaltung in verschiedenen Sprachen Zeitungen herausgegeben. Auch eine Lagerbibliothek stand zur Verfügung. Im Jahre 1916 verbrachte hier auch der spätere Staatspräsident Frankreichs, General Charles de Gaulle, einige Wochen als Kriegsgefangener. Eine interessante Anekdote wird von Anselme Marchal erzählt. Er konnte mit Roland Garros, einem berühmten Flieger, aus dem Gefangenenlager flüchten. Marchal schreibt, dass er nach der Entlassung aus dem Zivilgefängnis Magdeburg ins Kavalier Scharnhorst, dem strengsten Gefangenenlager in Deutschland, überführt wurde. Ende Dezember 1917 traf er dort Roland Garros. Binnen sechs Wochen hatten sie eine Möglichkeit ausgetüftelt, um aus dem Lager herauszukommen. Sie nähten sich Zivilsachen und fälschten deutsche Uniformen, mit deren Hilfe sie unerkannt zu entkommen hofften. Am 14. Februar 1918 rüsteten sich die beiden Flüchtlinge mit ihren selbst angefertigten Zivilsachen aus und zogen die gefälschten deutschen Mäntel drüber. Nachdem sie sich noch ihre „Säbel“ aus Holz umgeschnallt hatten und ihre Mützen in einem stolzen Winkel aufsetzten, sahen sie wie richtige deutsche Offiziere aus. Als es dunkel wurde, marschierten beide unbehelligt an drei Posten vorbei zum Tor heraus. Draußen verwandelten sie sich in friedliche deutsche Bürger und konnten Deutschland verlassen. Der Lagerkommandant wurde nach Bekanntwerden der Flucht in „Unehren” entlassen. Eine ganze Armee der Berliner Geheimpolizei konnte nicht herausfinden, wie den beiden die Flucht gelingen konnte. (rf)


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Der Fall der Festung Magdeburg stößt an seine Grenzen - die Industrialsierung erfordert Wachstum

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agdeburger Festungsbaugeschichte im Laufe der Jahrhunderte: Die Anlagen mit ihren Wällen waren am Ende größer und wichtiger als die Stadt selbst. Der „Alte Fritz“ wollte sogar die Einwohner komplett nach Schönebeck umsiedeln. Die Festung nahm 200 Hektar ein, das Areal der Elbestadt dagegen nur 120 Hektar. Insgesamt fünf Tore samt Sicherungsanlagen führten aus der Altstadt hinaus. Die Ausdehnung war mit Beginn der Industrialisierung durch die Ringbefestigung eng begrenzt. Doch die Bevölkerung zwischen 1815 und 1840 wuchs rasant. Es war der prozentual größte Bevölkerungsanstieg einer deutschen Stadt in diesem Zeitraum. Die Altstadt verdoppelte nahezu ihre Einwohnerzahl von 1812 (28.000 Menschen) bis 1840 (51.000). Sudenburg war von 764 Menschen im Jahr 1818 auf 2.800 Einwohner im Jahr 1840 angewachsen und auch in der Neustadt verdoppelten sich die Einwohner im selben Zeitraum auf 7.500 Menschen. Oberbürgermeister Francke sprach 1842 im Magistrat den drückenden Platzmangel an und verfügte, die Stadterweiterung zu prüfen. Wohnverhältnisse, der Mangel an Licht und Luft und die sanitären Anlagen waren schlichtweg katastrophal. Zwischen 1780 und 1846 wuchs die Bevölkerung um das Doppelte, der verfügbare Raum blieb hingegen gleich. Das stete militärische Interesse prägte die gesamte Stadtentwicklung und bremste städtebauliches wie auch wirtschaftliches Wachstum aus. Das preußische Kriegsministerium war noch nicht bereit,

die einengenden Festungsanlagen zu beseitigen; erst in den 1870er Jahren wurden die strengen Bestimmungen gelockert. Auf den freigeräumten Arealen der alten Festung entwickelten sich großzügige Bürgerquartiere, wie um den Hasselbachplatz, zwischen Hauptbahnhof und Kaiserstraße (Otto-vonGuericke-Straße) sowie um die Augustastraße (Hegelstraße). Auch außerhalb der neuen Festungsmauern setzte ein Bauboom ein. Denn die moderne Kriegstechnik, besonders die Entwicklung von Geschützen mit größerer Reichweite und Treffsicherheit, stellte den Sinn der Festungsanlagen längst in Frage. Der Drang zur Industrialisierung setzte den Magistrat unter Druck. Magdeburg brauchte Platz und keine Festungen. Ab 1860 begann die Diskussion um die Eingemeindung der Vorstädte - es mangelte überall an Wohnraum. Den ersten Kaufvertrag mit dem Militärfiskus für neues Gelände schloss die Stadt 1871. Damit kam es zu einer sprunghaften Expansion in alle Richtungen: Die Einwohnerzahl verdreifachte sich, Magdeburg entwickelte sich zu einem industriellen Zentrum. Wasser und Schiene trug wesentlich dazu bei und es wuchs ein Verkehrsknotenpunkt wichtiger Linien. Mit der Erweiterung und dem Rückbau der Verteidigungslinien gab es endlich auch Platz für Schulen, den Bahnhof und ein neues Stadttheater. 1904 wurde auch das Kavalier II „Stern“ abgerissen. Reste seines einstigen Eingangstores stehen heute am Domplatz. Am 1. April 1912 kam mit Aufhebung der Festungskommandantur das endgültige und von vielen Magdeburgern ersehnte Ende der Festungszeit. Etliche der robusten Bauwerke jedoch fanden auch weiterhin Nutzung. Erst in den kommenden Jahren begann man große Teile der Anlagen abzutragen. Viele Anlagen wurden überbaut und fanden neue Nutzer. Heute sind nur noch wenige Spuren der einstigen gewaltigen Festung zu finden. Sie sichtbar zu machen und zu erhalten hat sich die Fachgruppe Festungsanlagen im Kultur- und Heimatverein Magdeburg e. V. auf die Fahnen geschrieben. (rf) Abriss und Sprengung des Kavalier II „Stern“ im Jahr 1904.

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n Café-Geschichten

Auf der Spur der alten Festung zum Kaffee

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n dieser Ausgabe geht es zurück in das geschichtliche Magdeburg. Das ist ja genau unser Thema! Das Beste ist: Bei uns sind Sie mittendrin! In der Geschichte der Stadt. Zum einen haben wir im Café zahlreiche Fotos, die Ansichten vom alten Magdeburg zeigen. Straßen, Häuser, Plätze, Parks ... Selbst ich als Magdeburger Kind entdecke immer wieder „neues Altes“. Eine schöne Ergänzung zu den historischen Geschichten, die Sie in dieser Ausgabe lesen können. Historie zum Anschauen und Anfassen gibt es außerdem direkt bei uns in der Nähe. Das Sudenburger Tor beispielsweise. Auf der anderen Seite steht, unübersehbar, der Dom – natürlich. Nicht umsonst das Wahrzeichen der Stadt. Das älteste Bauwerk der Gotik auf deutschem Boden. Wunderschön anzusehen. Ein Spaziergang führt dahinter zum Fürstenwall, entlang an der Bastion Clewe und der Möllenvogtei mit dem romantischen Garten … Wer sich nicht so genau auskennt, kann dafür den Stadtplan nutzen, der auf den Seiten 24/25 die historischen Zeugen aus der Festungszeit kenntlich macht. Das wäre doch ein schöner Ausflug, zu dessen Finale Sie zur Entspannung gern bei uns einkehren können. Lassen Sie sich verwöhnen, genießen Sie feinen Kaffee und die Auswahl an Eis, Torten und Kuchen, beispielsweise nach Alt-Magdeburger Rezepten. Dazu bieten wir Ihnen außerdem Blicke auf die Historie der Stadt, mit zahlreichen Fotos in unserem Café. Das ist sogar schon morgens möglich, ab 8 Uhr, bei einem gemütlichen Frühstück. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. Ihre Ulrike Bäumer, Bedienung von Gemäldestube und Café Alt Magdeburg Anzeige

Das Café „Alt Magdeburg“ ... mit Gemäldestube ist leicht zu finden in der Grünen Zitadelle, Breiter Weg 8a; zu erreichen über den Innenhof und bei schönem Wetter auch über die Terrasse (Kreuzgangstraße). Frühstück ab 8 Uhr – dafür empfehlen sich Reservierungen unter Tel. 0391/5 82 31 54.


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„Als ich Kind war, gab es in der Künette Gärten“

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ier standen 12 Häuser, während des Krieges wurden alle weggebombt, bis auf eins“, erzählt Otto Biermann und zeigt mit seiner Gehhilfe auf die andere Seite der Künette. Der 93-Jährige war vom Sanierungsverein „Ravelin 2“ eingeladen worden, das Ravelin-Gelände zu besuchen und über dessen Geschichte zu plaudern. Er kann sich gut erinnern und weiß so manche Geschichte zu erzählen: „Dort war die Tischlerei Wolter, daneben Lebensmittel Hansch, der Sohn war Musiker von Beruf, die Eltern wohnten in Nummer 12. Dahinter haben sie einen Hühnerstall gebaut.“ Auch ein Kunsthändler aus der Leiterstraße hatte sein Lager hier, er verkaufte alte Uhren in den Westen, erinnert sich der Rentner. Das Innere der Festungswallanlage wurde nach dem letzten Krieg zu Wohnungen umfunktioniert. Bis 1967 sind die noch genutzt worden. Daneben entstanden Werkstätten wie die Schlosserei von Otto Biermann. Bis 1980 war er hier tätig, dann wechselte er in die Sternstraße. Wie sein Blick über das Gelände schweift, lässt Erinnerungen ahnen. Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, als er in über zwei Metern Höhe zwei Metallhalterungen entdeckt: „Die habe ich angebracht, um einen Unterstand zu befestigen.“ Seit 1990 war er nicht mehr

Otto Biermann (93) erinnert sich an das Leben im Ravelin: an Wohnungen, Schießstand, Gärten und seine Schlosserei. Von Birgit Ahlert hier. Zuvor hatte er selbst Interessierte über die Anlage geführt, auch Dia-Vorträge gehalten. Lächelnd dankt er Rüdiger Stefanek und Rudolf Kahl vom Sanierungsverein Ravelin 2, dass sie ihn noch einmal zu seiner alten Wirkungsstätte gefahren haben. Allein zu Fuß hätte er den Weg nicht mehr geschafft. Bilder hat er dabei, Schwarz-weiß-Fotografien: „So sah es damals hier aus.“ Die Vereinsmänner sind begeistert. „Herr Biermann ist für unseren Verein wie ,Goldstaub’“, schwärmt Stefanek. „Geschichten aus erster Hand gibt es nur von Zeitzeugen, und die sind selten geworden.“

Als Junge hat er am Ravelin gespielt, erzählt Otto Biermann. „Ich konnte in die Künette gucken, da waren Gärten drin.“ Pech war, wenn es stark regnete, erinnert er sich, „dann war die Ernte hin“. Die Künette hatte keinen Abfluss. Besonders schlimm kam es 1978. Da stieg das Wasser nicht nur über den 3,50 Meter tiefen Graben, sondern bis in die Gebäude: „20 Zentimeter in der Werkstatt!“ Die nächste Erinnerung lässt seine Stirn in Falten legen: Hinter dem Ravelin, den Berg hinauf, fanden Schießübungen der Hitlerjugend statt. „Entschuldigen Sie“, sagt er leise, „aber das war nun mal so“. Die Vereinsmänner machen mit ihm eine Rundfahrt, zur anderen Seite, in die Maybachstraße. DerZugang dort wird von einem Metallschieber gesichert. „Den haben wir damals provisorisch angebracht. Hält noch immer“, sagt Otto Biermann und schmunzelt. Wo heute der Verein eine provisorische Werkstatt hat, „war früher unser Lager“, erzählt er dann. Seinerzeit gelangte man über eine Klappbrücke dorthin. Die gibt es seit langem nicht mehr. Aber vielleicht bald wieder? Zumindest plant das der Sanierungsverein. Zuvor muss einer der Pfeiler wieder errichtet werden. Das soll originalgetreu passieren, dafür werden passende Steine organisiert. Der Senior lauscht der „Jugend“ und kommentiert ihr Vorhaben: „Erstaunlich, was Sie hier schaffen!“


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Geschichte wird erlebbar In ihrer Freizeit sanieren 35 Enthusiasten das Ravelin 2

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ie Mitglieder der Fachgruppe Festungsanlagen im Kultur- und Heimatverein forschen in der Stadtgeschichte, organisieren Fachreisen und Veranstaltungen wie die Festungstage, die alle zwei Jahre Gäste aus ganz Deutschland anlokken. Sie packen auch selbst an, um Teile der einstmals größten preussischen Festung zu erhalten. So manches Stück Mauer haben die Festungsfreunde bereits wieder sichtbar gemacht. Wie das Ravelin 2 an der Maybachstraße, das sich als regelrechtes Schmuckstück entpuppte. Allerdings zeigte sich,

dass dort die Sanierungsaufgaben sehr umfangreich werden. Deshalb gründete sich im vorigen Jahr dazu der Sanierungsverein Ravelin 2. Derzeit zählt er 35 Mitglieder mehrerer Generationen, vom Studenten bis zum Senior. Die Enthusiasten haben in ihrer Freizeit bereits rund 20.000 Stunden Arbeit investiert. Aus dem überwuchterten und verdreckten Gelände wurde ein historisches Schmuckstück, das nach Absprache besichtigt werden kann. 800 Besucher gab es allein am Tag des offenen Denkmals. Tausende zoge es Pfingsten zum Mittelalterfest Spectaculum Magdeburgense zur Anlage. Regelmäßig organisieren Festungsfreunde Führungen, die an historischer Tafel im Ravelin enden. Eine Konkurrenz zur Festung Mark soll nicht entstehen: „Wir sehen das Ravelin als Ergänzung“, betont Vereinsvorsitzender Rüdiger Stefanek. Es sollen keine größeren Kulturveranstaltungen stattfinden. „Wir wollen Geschichte zeigen und den Bezug zum Heute herstellen.“ Dafür stehen Investitionen an: Stromanschluss (Kosten: 7.000 Euro), eine Zisterne (10.000 Euro), Toiletten (100.000 Euro). Wer dem gemeinnützigen Verein helfen oder durch Spenden unterstützen möchte, findet InRundgang mit „preussischem Offizier“ Rüdiger Stefanek und „Feldweformationen unter: bel“ (Sebastian Rühmann) in der Maybachstraße. Foto: Sanierungsverein www.ravelin2-magdeburg.de

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n Führungen/Termine Zu Gast im Jahr 1630: Einmal im Monat freitags entführt „Dietrich von Falkenberg“ Interessierte in das Jahr 1630, vor der Zerstörung Magdeburgs im 30-jährigen Krieg. Der Gang führt vom Dom über den Fürstenwall, an der Milchkuranstalt entlang zu den geheimnisvollen Gewölbe der alten Bastion Gebhardt/Cleve, wo in der Puterne eine historische Tafel mit Speis und Trank angerichtet ist und ein Film über das Jahr 1630 gezeigt wird. Anschließend geht über den Möllgenvorgteigarten am historischen Stadttor entlang zurück zum Domplatz. Festes Schuhwerk ist erforderlich! Nächste Termine: 23. Oktober, 20. November, jeweils 17.30 Uhr.

Preussischer Rundgang: Offiziere des des alten Magdeburger IR 66 führen entlang der Festungsanlagen und ins Innere der Doppelkaponniere und der Kehlkasematte, wo Kaffee & Kuchen, Getränke u.a. warten. Auch hier ist festes Schuhwerk zwingend erforderlich. Nächste Termine: 25. Oktober, 22. November, jeweils um 14 Uhr. Eintrittskarten für die Führungen gibt es bei „Magdeburg Souvenir“ am Domplatz und auf der Internetseite des Vereins. Zum Advent im Ravelin 2 lädt der Verein am 19. und 20. Dezember. Aktuelle Informationen: www.festung-in-magdeburg.de

Historische Dokumente und Utensilien

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er Sanierungsverein ist immer interessiert an historischen Informationen und Bildern, einige brachte Otto Biermann bei seinem Besuch mit ins Ravelin 2. Das linke Foto unten zeigt ihn mit Rudolf Kahl und Rüdiger Stefanek. Mit-

glieder des Vereins haben bei Aufräumarbeiten historische Originalteile gefunden, sie gesäubert und zur Besichtigung aufgearbeitet (Bild Mitte). Erhalten ist noch eine Originaltür; sie weist erhebliche Schäden auf und soll saniert werden. Fotos: B. Ahlert

Zu den Festungsanlagen gehörten Rayonhäuser. Der Verein zeigt ein Modell beim Rundgang.



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FrauenZimmer: Erschwingliche Qualität

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or ein paar Monaten noch war es fast unmöglich, einen Parkplatz in der Nähe der Krügerbrücke oder dem Ulrichplatz zu ergattern. Momentan gibt es in dieser Hinsicht keine Probleme. Des einen Freud, des anderen Leid. Denn seitdem der Tunnelbau den Verkehr um den Damaschkeplatz gelähmt hat, gibt es zwar mehr freie Parkplätze, aber die Geschäftsinhaber vor Ort klagen über die fehlende Laufkundschaft. So auch Heike Zimmermann, Inhaberin der Boutique „FrauenZimmer – Mode am Ulrichplatz“. Vor elf Jahren hatte sich die Wahl-Magdeburgerin in der Modebranche selbständig gemacht. Früher als Maschinenbauingenieurin im SKET und später bei Porta tätig, entschloss sie sich zu einem Berufswechsel – sie wollte das machen, wofür ihr Herz brennt, woran sie Spaß hat. Damenmode verkaufen, Frauen beraten. Seit dem Herbst 2004 musste Heike Zimmermann drei Mal aufgrund von Dauerbaustellen den Standort wechseln. Seit 2013 findet man ihr Geschäft in der Krügerbrücke – und nun stellt sie der Tunnelbau erneut auf die Probe. „FrauenZimmer“ spricht junge und junggebliebene Damen an. „Es gibt besondere Kleidungsstücke in den Größen 36 bis 50 ... Mode, die nicht überall erhältlich ist“, schildert Heike Zimmermann. Individuell und hochwertig, aber auch erschwinglich soll es sein. Keine Massenware. Individuell ist auch die Beratung. Schließlich sollen sich die Kundinnen nicht verkleidet fühlen und zu keiner Entscheidung überredet werden. Ebenso viel Wert wie auf gute

Beratung legt die Geschäftsinhaberin auch auf Mode aus dem mitteldeutschen Raum. „Es ist mir wichtig, einheimische, kleinere Unternehmen zu unterstützen.“ So füllen u.a. Marken aus Apolda, Chemnitz und Dingelstädt Regale und Kleiderständer. Auch Accessoires von mitteldeutschen Anbie-

Heike Zimmermann legt in ihrem Geschäft viel Wert auf individuelle Mode zu erschwinglichen Preisen. Foto: Peter Gercke

Lassen Sie die Seele baumeln

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n der Nähe des Hasselbachplatzes, neben dem Edeka im Breiten Weg, befindet sich ein kleines Wohlfühl-Paradies. Von außen recht unscheinbar, offenbart sich hinter den Fensterscheiben eine Welt aus Kosmetik, Mode und Wellness. Es ist Diana Gruners Reich – hier im DG Beauty Salon sorgen sich die Inhaberin und vier weitere Mitarbeiter um das Wohlbefinden der Kunden. Die Angebotspalette ist vielfältig und reicht von dauerhafter Haarentfernung über Nagelmodellage, Pediküre, Hautbehandlung, professionelle Kosmetik bis hin zur Massage. Ein großer sowie drei kleinere Räume stehen für die Behandlungen zur Verfügung.

Diana Gruner (Mitte) eröffnet am 16. Oktober ihren Beauty Salon im Breiten Weg. Foto: P. Gercke

Diana Gruner ließ sich bereits 1987 zur Kosmetikerin ausbilden, war in diversen Bereichen dieses Berufszweigs tätig – u.a. mobile Fußpflege – und eröffnete schließlich 2013 ihren eigenen Salon in Harbke. Nun möchte sie diesen Wohlfühl-Service auch in Magdeburg anbieten. „Am 16. und 17. Oktober feiern wir die offizielle Eröffnung und bieten unseren Kunden 10 Prozent Rabatt auf alle Dienstleistungen und Produkte. Das gilt auch für die Kosmetik-Produkte von ‚Malu Wilz‘, mit denen wir hier arbeiten“, erklärt Diana Gruner. Am meisten gefragt seien derzeit ausgefallenes Nageldesign, worauf sich eine der Mitarbeiterinnen spezialisiert hat, und die dauerhafte Haarentfernung. „Nicht nur Frauen, sondern auch Männer interessieren sich vermehrt für diese Dienstleistung“, schildert die Kosmetikerin. „Wir verwenden dazu ein IPL-Gerät. Lichtenergie-Impulse wirken bei dieser schmerzfreien Methode auf die Haarfollikel und das Pigment im Haar ein und das Wachstum wird am Ursprung gehemmt.“ Man müsse einige wenige Behandlungen einrechnen, um unerwünschte Haare auf Dauer loszuwerden. Neben zuverlässigem technischen Gerät setzt Diana Gruner vor allem auf Kompetenz und Freundlichkeit der Mitarbeiterinnen. „Sie haben eine sehr gute Ausbildung erhalten, wurden staatlich geprüft. Das ist mir wichtig in einer Zeit, in der sich jeder während eines Wochenend-Seminars umschulen lassen kann.“ Nur wenn das Gesamtpaket stimmt, könnten sich die Kunden auf die Qualität verlassen. (th)

tern sind erhältlich. „Dennoch haben wir auch internationale Mode, etwa feine, schlichte Strickwaren aus Irland, Dänemark und Spanien sowie andere europäische Modelabels.“ Hauptsache die Qualität stimmt ... Bei der diesjährigen Messe „Winterträume“, vom 30. Oktober bis zum 1. November, ist Heike Zimmermann auch mit einem Stand vertreten. Interessierte können sich zudem bei der täglichen Modenschau in der Messehalle über die sportlich bis elegante Auswahl an Kleidungsstücken aus dem „FrauenZimmer“ informieren. Bei der Herbst- und Wintermode wird in dieser Saison wieder auf Strick gesetzt. Ob bei Jacken, Pullovern oder Mützen. Ob in den Farben Rosé, Mint, Champagner, Grau oder Schwarz. Der Fokus liegt hier auf weicher, edler, wertvoller und ultraleichter Wolle, die hautfreundlich ist. (th)

Inh. Heike Zimmermann Krügerbrücke 2, 39104 Magdeburg Tel.: 0391 / 6 11 11 59 Öffnungszeiten: Mo - Fr: 10 - 18 Uhr Sa: 10 - 15 Uhr


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Von Minze bis Zimt: Traditioneller Eierlikör neu aufgemischt

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önnen Sie sich noch an Charlotte von Altenweddingen erinnern? Das Huhn, das in eben diesem Ort auf dem Geflügelhof lebt und im KOMPAKT MAGAZIN des Julis aus dem Nähkästchen plauderte? Charlotte hatte ja so einiges verraten. Zum Beispiel, dass Braunes über neuen Eierlikörsorten brüten … Mit Vorfreude – und einer gewissen Ungeduld – warten seitdem Freunde des cremig-süßen Getränks auf die Vorstellung der neuen Variationen. Und nun ist es endlich so weit! Längere Zeit habe sie getüftelt, um die Geschmacksrichtungen herauszufiltern, die wohl am besten mit Eierlikör harmonieren, sagt Antje Brandt von der Altenweddinger Geflügelhof KG. Wann immer sie eine spontane Eingebung hat – „ganz entspannt, ohne Druck“ –, notiert sich die Betriebswirtin die Idee und versucht diese dann umzusetzen. Auch hier greift ihre Maxime: Es wird nichts in die Flaschen abgefüllt, was ihr nicht auch schmeckt. „Etwas zu verkaufen, das ich selbst nicht für gut befinde, macht in meinen Augen keinen Sinn“, meint Antje Brandt. Und so wurde gegrübelt und getestet, bis alle zufrieden waren – von den Familienmitgliedern bis hin zu ausgewählten Verkostern. Gewiss hat auch Charlotte ihr Okay gegeben. Unter den fünf neuen Sorten dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein. „Wir möchten unseren Kunden eine größere Vielfalt bieten“, erklärt Antje Brandt. „Manche mögen den traditionellen, gelben Eierlikör am liebsten, andere sind experimentierfreudig und trinken auch gern etwas ausgefallenere Sorten.“ Ob die eine oder andere Variation eher Frauen oder Männer anspreche? Da

könne die Betriebswirtin keine Tendenz feststellen. „Verallgemeinernd lässt sich vielleicht sagen, dass Frauen eher die helleren und Männer eher die dunkleren Sorten bevorzugen. Aber Ausnahmen gibt es dabei natürlich auch …“

Jeder Mensch weiß bestimmt selbst am besten, welche Zutaten die Geschmacksnerven kitzeln. Wer bei der Vorstellung, Schokolade und Minze zu kombinieren, so ausflippt wie die Briten, dem sei der Schoko-Minze-Eierlikör empfohlen. Gewissermaßen die flüssige Variante der quadratischen After-Eight-Täfelchen. Einen weiteren Vergleich könnte man beim Schoko-Nuss-Praliné-Eierlikör

anstreben. Dieser schmeckt nach zartschmelzendem Nougat, was an einen bekannten und beliebten nussig-süßen Brotaufstrich erinnert. Und auch Freunde des Karamells kommen auf ihre Kosten, dafür sorgt der feine Crème-Brûlée-Eierlikör. Zwei weitere besondere Varianten, die pünktlich zum Weihnachtsgeschäft in den Regalen stehen, sind der Schoko-Zimt- und der Schoko-Lebkuchen-Eierlikör. Geeignet für all diejenigen, die die Feiertage nicht mehr abwarten können oder auf der Suche nach einem speziellen cremig-süßen Geschenk sind. Falls es unter den Lesern von MAGDEBURG KOMPAKT nun Personen gibt, die einige (oder alle) neue Eierlikör-Varianten reizvoll finden, die aber nicht so experimentierfreudig sind – für die hat Hof-Huhn Charlotte einen Tipp: Schauen Sie doch im Hofladen vorbei, um die neuen Geschmackssorten zu testen. Oder besuchen Sie den Stand der Altenweddinger Geflügelhof KG beim Schokoladenfestival in Wernigerode, das vom 28. Oktober bis zum 1. November stattfindet. Auch am ersten oder am dritten Advent-Wochenende können Sie bei „Advent in den Gewölben“ in der Festung Mark die neuen Sorten probieren und sich so in Ruhe entscheiden. (th) Breite Straße 45 39171 Sülzetal, OT Altenweddingen Tel.: 03 92 05 / 6 96 82 www.braunes.com

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Individuelle und gute Pflege braucht auch Zeit

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Der VSB 1980 e.V. feierte sein 35-jähriges Bestehen. Fotos: Eroll Popova

35 Jahre Mensch im Mittelpunkt

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emeinsam feiern – das stand am 10. Oktober auf der Tagesordnung der 770 Anwesenden im Maritim Hotel. Grund dazu gab es durchaus, denn der Verein für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg e.V. feierte sein 35-jähriges Bestehen – nicht nur mit Reden und Ehrungen, sondern mit viel Spaß und Elan bei Musik, Tanz und Akrobatik. Der VSB 1980 hat sich in den vergangenen 35 Jahren zum mitgliederstärksten Verein im Bereich des Reha-Sports in Sachsen-Anhalt entwickelt – mit mehr als 2.500 Mitgliedern. In einer Zeit, als Themen wie demografischer Wandel und Inklusion noch keine Rolle spielten und Rehabilitations- und Behindertensport in unserer Gesellschaft kaum Beachtung fanden, erkannten einige Personen, wie wichtig es ist, MenEtwas fürs Auge: Aktobatische Einlagen von Kira Rabenstein (li.), etwas für die Ohren: Musik von Ladies Live (re.) und finanzielle Unterstützung für den VSB (re. unten).

schen mit Behinderung oder Menschen nach einer Erkrankung aufzufangen, sie sportlich herauszufordern und sie unter dem Dach eines Vereins in den Alltag zu integrieren. Der vorausblickende Vorstand, die unermüdlichen Mitarbeiter und die zahlreichen ehrenamtlichen Unterstützer haben den VSB 1980 vorangetrieben und auf Erfolgskurs gebracht. Aber auch Förderer wie die Stadtsparkasse, die Strehlow GmbH, die SWM und der Kroschke Cup e.V. haben ihren Teil dazu beigetragen. (th)

VSB 1980

Große Diesdorfer 104a 39110 Magdeburg Tel.: 0391/ 5 61 65 14 www.vsb-magdeburg.de

ehandle andere so, wie du von ihnen behandelt werden willst“ – so lautet die Goldene Regel der praktischen Ethik. Ein Grundsatz, den sich Nadine Lübek auch für ihren beruflichen Alltag auf die Fahnen geschrieben hat. Als Inhaberin und Pflegedienstleiterin des „Nada“ Pflegeservices steht für sie der Mensch im Mittelpunkt. „Besonders bei Tätigkeiten im Bereich der Pflege, sollte man sich stets vor Augen führen, wie es wäre, wenn man selbst davon betroffen ist. Wie möchte ich, wenn ich in dieser Situation bin, vom Pflegepersonal behandelt werden?“, fragt Nadine Lübek und rückt damit die Goldene Regel in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. „Dazu gehört beispielsweise auch, dass man sich für die Menschen, die man pflegt, ausreichend Zeit nimmt und nicht nur schnell das Nötigste erledigt.“ 2014 wurde der „Nada Pflegeservice“ mit Sitz in Ottersleben gegründet. Sieben Mitarbeiter sorgen sich um Hilfebedürftige im gesamten Stadtgebiet und auch im südlichen Umland. Vier Säulen tragen die Rundumversorgung – bestehend aus der Behandlungspflege, der häuslichen Grundpflege, der hauswirtschaftlichen Hilfe und der Beratung. Das Nada-Team kommt dort zum Einsatz, wo sich die Menschen am wohlsten fühlen – in ihren eigenen vier Wänden, dem vertrauten Zuhause. „So können wir die Selbständigkeit der Pflegebedürftigen fördern und erhalten“, erklärt Nadine Lübek. „Zudem ist es uns sehr wichtig, alle bedürfnisorientiert, individuell und nach dem aktuellsten fachlichen sowie ethischen Wissensstand zu behandeln.“ Dass die Inhaberin auf diese Prinzipien setzt, kommt nicht von ungefähr. Sie hat den Beruf von Grund auf gelernt, war als Pflegedienstleiterin in diversen Einrichtungen tätig und unterrichtete zudem als Dozentin an der Pflegefachschule den Nachwuchs. Die Qualitätsprüfung des ambulanten Pflegedienstes zeigt, dass ihre Grundsätze keine leeren Phrasen sind. Denn „Nada“ schnitt dabei mit der Note 1,0 ab und liegt damit über dem bundeslandweiten Durchschnitt.

WENN SCHON PFLEGE, DANN NADA! Pflege zu Hause, damit das Leben der Patienten so lange wie möglich selbstbestimmt bleibt. Alt Ottersleben 54 39116 Magdeburg Telefon: 0163-745 44 35 www.nada-pflege.de


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Wohnen heute

Eine Immobilie planen, ist in die Zukunft bauen

Die Planungen für eine Immobilie bergen oft StolRaffiniert abgezogen! persteine, die erst als spätere Folge erkennbar werorbei sind die Zeiten, wo die Dunstabzugshaube als lauter, klobiger und die Kopffreiheit den. Es ist deshalb wichstörender Schlot über den Herd hing. Gestalterische Vielfalt und praktische Zusatzfunktionen der tig, jedes Detail beim neuen Dunstabzugshauben-Generation werten jede Hausbau auf NotwendigKüche auf. Sogenannte Kopffrei-Hauben sind, mit ihrer leicht geschwungen Form und minimalistischen keit hin zu prüfen. Proportionen nicht nur ein Blickfang für jede Küche, Matthias Braumann, Fachberater Küche & Bad

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sondern schützen die Rückwand gleichzeitig vor Koch- oder Bratspritzern. Trotz reduzierter Optik haben sich Funktionalitäten und Leistungsstärke der neuen Dunstabzugshauben deutlich erweitert. Neben intergierten, blendfreien LED-Kochfeldbeleuchtungen erweckt z.B. eine zusätzliche LED-AmbienteBeleuchtung den Eindruck, als würden die Hauben regelrecht an der Wand schweben. Eine Innovation, die sich optisch nicht aufdrängt sind Dekkenhauben, die auch gleichzeitig als Deckenleuchte fungieren. Technisch raffiniert, leistungsstark und völlig unauffällig arbeiten Systeme mit Randabsaugungen. Seitliche Lüftungsklappen am Kochfeld sind aus antimagnetischem, rostfreiem Edelstahl gefertigt und lassen sich getrennt voneinander öffnen. Durch eine Kombination aus Adsorption, bei der sich Fett, Öl und Schmutz im Filterraum sammeln und sich an einer leicht zu reinigenden Oberfläche ablagern, und Absorption, wo sich Fett, Öl und Schmutz im inneren eines Fettfilters sammeln ist maximale Kochhygiene gewährleistet. Diese Lösung lässt sich mit jedem gewünschten Kochfeld, herstellerunabhängig kombinieren. Formschön, Funktional und Leistungsstark – so geht Dunstabzug heute!

Von Matthias Kühne

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ede Investition ist ein Vorhaben, das in die Zukunft reicht. Wenn Sie also die Planung für die eigenen vier Wände in Angriff nehmen, gestalten Sie gleichsam Ihr künftiges Leben. Grundsätzlich klingt das positiv und das ist es auch. Trotzdem darf man nie den Sinn für die Realität verlieren. Zukunft ist nun einmal für jeden Menschen end-

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lich. Außerdem kann niemand wirklich vorhersagen, welche Unwegsamkeiten das künftige Leben für jeden bereit hält. Jobverlust, Krankheit, Unfälle und Trennung – all das sind schwerwiegende Einschnitte, die jeden Lebensplan zerstören können. Natürlich soll niemand wegen solcher düsteren Unwahrscheinlichkeiten die Hoffnung für die eigene Zukunft verlieren. Wenn jedoch die Finanzierung einer Immobilie beispielsweise auf das Leben eines Ehepaares baut und die finanziellen Spielräume außerhalb der Tilgungsverpflichtungen sehr knapp bemessen sind, entsteht bei Trennung oder schwerer Krankheit schnell ein Dominoeffekt, der oft beide Menschen in ein noch größeres Dilemma stürzen kann. Deshalb ist es immer wieder wichtig, darauf hinzuweisen, dass am Anfang aller Planungen der Grundstein für die späteren Kosten gelegt werden. Auf die Auswahl des geeigneten Grundstücks kommt es an. Lage, Größe, aber auch die Gegebenheiten vor Ort bestimmen den Preis. Ob es in der Stadt oder im Dorf liegt, bedeutet in meisten Fällen: Entweder kleines Grundstück oder schlechtere Lage. Bauherren sollten die Entscheidung, wegen eines großen, aber preiswerten Grundstücks aufs Land zu ziehen, gut abwägen. Die Infrastruktur kann unzureichend und die Fahrt zur Arbeit zu lang und auf Dauer sehr kostspielig werden. Und der Wiederverkaufswert ist im Vergleich zu einem Stadthaus geringer. Beim Bau von Reihen- und Doppelhäusern lassen sich zwar Grundstücke klein halten und damit preiswert halten, dafür sollten Bauherren auf guten Schallschutz achten. Eine Vorstellung, wie das Haus aussehen soll, haben die meisten. Viele überschätzen jedoch die Größe des neuen Hauses und das dafür nötige Budget. Für eine vierköpfige Familie sollte man nicht mehr als 120 bis 140 Quadratmeter planen. Eine kleinere Wohnfläche verringert außerdem den Energiebedarf. Wer mehr möchte, muss mit deutlich höheren Kosten rechnen, rund 1500 Euro pro Quadratmeter und darüber. Die Kosten sinken ebenfalls, wenn man klare Grundrisse wählt, im Innern auf massive Wände, in der Fassade auf Vor- und Rücksprünge wie Erker und Nischen verzichtet. Balkone und Dachterrassen gehen ebenfalls ins Geld. Wer anstelle einer Gaube ein Dachflächenfenster plant, erwirtschaftet damit schon fast die Einbauküche. Die Abwägung, was im Einzelfall sinnvoll sein kann, bleibt stets ein schwieriger Entscheidungsprozess. Vor allem, wenn man später den Verzicht bereut und anschließende Änderungen am Haus noch teurer werden, als sie gleich mit zu planen. Ich kann Ihnen aus über 20 Jahren Finanzierungserfahrung fast unendliche Möglichkeiten über Stolpersteine bei der Hausplanung berichten. Aber Erfahrung hilft auch bei den Entscheidungen. Risiko und Folgen, an die Sie heute noch nicht denken, hat der Fachmann im Blick. Es geht ja nur um Ihre Zukunft. Sie sollten dafür ein solides Fundament bauen und kompetenter Rat kann dabei helfen.


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Bereit für den Winterschlaf?

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Mailin Marrero Miss Germany Intercontinental ist Auszubildende bei Büschel Immobilien

Büschel hat nicht nur die schönsten Wohnungen, sondern auch die schönsten Mitarbeiterinnen.

uch wenn uns der Herbst noch einige schöne Tage beschert hat, die zum Baden im heimischen Becken verführten – die Pool-Saison ist nun leider vorbei. Und alle, die sich so lange wie möglich an ihrem Pool erfreuen möchten, sollten ihn bald in den Winterschlaf schicken. Noch bevor der erste Frost in den Erdboden kriecht. Denn nur so ist in der kommenden Saison wieder Badespaß garantiert. Wer im Besitz eines Fertigbeckens ist, sollte dieses beispielsweise reinigen und anschließend das Wasser mit einem Winterschutzmittel versehen. Dadurch werden das Ablagern von Kalk und Algenwachstum unterdrückt. Ebenfalls wichtig ist, den Wasserspiegel im Becken abzusenken und alle Rohrleitungen von Wasser zu befreien, um so eventuelle Frostschäden zu vermeiden. Da durch Regen oder Schneeschmelze auch während des Winters größere Mengen Wasser in den Pool gelangen können, ist es notwendig, alle Leitungen nach dem Entleeren mit Stopfen zu versehen, damit sie sich nicht wieder mit Wasser füllen. Alles, was nicht frostsicher ist – etwa die Sandfilteranlage oder die Wärmepumpe – sollte von der Poolanlage demontiert und in einem frostfreien Raum verstaut werden. Zu guter Letzt ist es sinnvoll, den Pool abzudecken. Das verhindert die Verschmutzung und erleichtert im Frühjahr die Inbetriebnahme. Unterschiedliche Systeme – von der Poolplane bis zur Schiebehalle – erfüllen diesen Zweck. Für Fragen und wertvolle Tipps steht das qualifizierte Personal der Pool- und Freizeitwelt Koch zur Verfügung. Gern können Sie uns auch vom 30. Oktober bis zum 1. November auf der Messe „Winterträume“ in den Magdeburger Messehallen besuchen.

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enthaltsamer Mensch

Held der Argonautensage spött. Randbemerkung

alkenartiger Vogel

span. Mehrzahlartikel

Roman von Stanislaw Lem

USSchauspieler † (Errol)

Außerirdischer einer TV-Serie

31. Oktober 2015

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deutscher Autopionier †

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SATIRE

MAGDEBURG KOMPAKT

Kabarettisten können klagen

D

ie politische Landschaft derzeit angemessen zu beurteilen und dann noch satirisch zu beleuchten, darf als schwieriges Unterfangen gesehen werden. Frank Hengstmann und Bernd Kurt Götz stellen sich mit ihrem neuen Duo-Programm „Lerne klagen ohne zu leiden“ der Herausforderung trotzdem. Natürlich steht dabei auch das Flüchtlingsgeschehen im Mittelpunkt. Doch wer vermutet, hier würde nur einseitig bekrittelt, Flüchtlingsgegner und -besorgte von Schönwetterreden mit Stigmatisierung besetzt, liegt falsch. Hengstmann und Götz haben gelernt, auf der Bühne zu klagen und leiden dabei wenig. Inhaltlich schauen sie bei ihrem Duett auf beide Seiten einer Medaille und kommen oft genug zum Schluss, dass es keine einfachen Erklärungen für komplexe Ereignisse geben kann. Alles ist eben immer eine Frage des Betrachterstandpunktes. Gartenbesitzer klagen, dass Nachbarn in die falsche Windrichtung grillen. Unternehmer klagen, dass junge Arbeitnehmer nicht mehr an Wochenenden arbeiten wollen und auch nicht nach 18 Uhr. Komisch ist nur, dass sich stati-

stisch die Arbeitszeit in Deutschland weiter verkürzt. Aber mit Statistiken ist das ja immer so eine Sache. Frank Hengstmann und Bernd Kurt Götz klagen jedenfalls über das Eine wie das Andere, sodass wenigstens das Publikum nichts mehr zu klagen hat. Sprachlich hätte das Programm an der einen oder anderen Stelle sicher spitzfindiger und schärfer ausfallen können. Doch es ist kompliziert mit dem komplizierten Geschehen. Auf der Höhe der kabarettistischen Unterhaltung sind die Akteure auf der Bühne in jedem Fall und ganz besonders, wenn es um die musikalischen Einwürfe geht. Da brilliert Hengstmann am Klavier und Götz als Kammersänger – Letzterer zumindest im komischen Versuch der Sängerfigur. Wer klagen will, sollte sich am besten selbst einen Eindruck vom Hengstmannschen Götz-Leiden machen. „Lerne leiden ohne zu klagen“ von & mit Frank Hengstmann und Bernd Kurt Götz Regie: Sebastian & Tobias Hengstmann Kabarett „…nach Hengstmanns“ Nächste Termine: 15., 18., 21. Oktober, 19:30 Uhr

Film verrückt

Tipps von Lars Johansen

I

ch möchte hier regelmäßig Filme oder Serien empfehlen, die Sie im Kino oder auf dem Bildschirm zuhause einmal anschauen sollten. Dabei möchte ich Ihren Blick auf eher Ungewöhnliches lenken. Beginnen wir mit neuen DVDs: „Tag der Abrechnung“ ist ein Hard-Boiled-Krimi aus den 70ern, als Charles Bronson noch nicht jeden Mist drehen musste, um die Rente zu sichern. Hier gibt er den lässigen Schriftsteller Raymond St. Ives, der nur das Nötigste tut, um über die Runden zu kommen, und in einen Erpressungsfall verwickelt wird, der ihn einige Leichen finden lässt. Von Bronsons Hausregisseur J. Lee Thompson ein wenig schwerfällig inszeniert, ist es trotzdem eine angenehm entspannte Abendunterhaltung. Oder wie wäre es mit einem Bond ohne James Bond? Bei „Mohn ist auch eine Blume“ hat immerhin Bond-Regisseur Terence Young Regie geführt. Ein riesengroßes Staraufgebot (Omar Sharif, Marcello Mastroianni, Rita Hayworth u.v.a.) springt durch einen bunten Agentenfilm aus den späten 60ern, in dem es darum geht, den welt-

weiten Drogenhandel einzudämmen. Gestorben wird viel und so richtig versteht man auch nicht immer, worum es gerade geht, aber die Kurzauftritte der Star-Riege entschädigen für vieles. Zu guter Letzt noch eine Trashgranate allerersten Ranges: „Das Geheimnis der Todesinsel“ ist eine deutsch-spanische Produktion von 1962. Mel Welles, der eigentlich Ernst Ritter von Theumer heißt, führte die Regie in einem unglaublich sinnfreien Kinospaß. Auf einer abgeschiedenen Insel fallen viele Menschen einem Vampir zum Opfer. Bei diesem handelt es sich um einen Baum. Der ist ungefähr genauso aktiv und furchterregend wie ein schlafender Rehpinscher. Kein Wunder, dass die Opfer immer überrascht stehen bleiben und auf ihr Ende warten. Wenn man so etwas mag, was ich tue, hat man sehr viel Vergnügen. Für den Kinobesuch möchte ich empfehlen, einmal mehr den Moritzhof aufzusuchen. „Der Staat gegen Fritz Bauer“ ist kluges, intensives, aufklärerisches und großes Schauspielerkino aus Deutschland.

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Bescheide vom Verstandesbeamten KnülligDingeldeu

Fälle von illusionärer Verkennung?

Z

ur rechten Zeit am rechten Ort das Richtige zu sagen, mag eine schwierige Angelegenheit sein. Vor allem Politiker stehen permanent unter dem Druck, angemessene Worte finden zu müssen. Wenn sie allerdings an notwendiger Stelle gar nichts sagen und sich im Nachhinein noch darüber aufregen, dass um sie herum unwidersprochen vor allem Falsches geredet wurde, dann müssen sie sich einer verstandesamtlichen Prüfung unterziehen. Sören Herbst, Landtagsabgeordneter und Stadtrat für die Partei Bündnis 90/Die Grünen, beklagte sich kürzlich im Magdeburger Rathaus über Bürgermeinungen während einer Informationsveranstaltung in der Petri Kirche zur Flüchtlingssituation in der Stadt. Seiner Überzeugung nach hätten dortige Teilnehmer vor allem irrende Informationen weitergegeben, und sie seien in ihren Äußerungen vielfach von falschen Tatsachen ausgegangen. Solchen Meinungen müsse man konsequent entgegentreten. Jedoch war dem studierten Sozialwissenschaftler dieser Gedanke während der Bürgerversammlung nicht gekommen. Erst knapp eine Woche später forderte er vor den Stadträten ein offensives Informationsauftreten gegenüber Halbwahrheiten. Aus Sicht des Verstandesamtes erschließt sich nicht, warum Herr Herbst seine Haltung nicht in der Petri Kirche vertreten hatte, sondern erst im Rathaussaal. Außerdem fordert er von anderen ein Verhalten ein, das er selbst nicht leisten kann. Es muss vermutet werden, dass hier entweder das geistige Leistungsvermögen stark verzögert ist oder ein Fall illusionärer Verkennung vorliegt, bei dem reales und reflektiertes Geschehen nicht in Einklang gebracht werden können. Dem Betroffenen wird dringend geraten, sich einer verstandesamtlichen Prüfung zu unterziehen. Wiederholungen derartig kognitiver Beeinträchtigungen können hoch infektiös sein. Eine mögliche epidemische Ausbreitung muss von verstandeswegen amtlich verhindert werden. i.A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat

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MAGDEBURG KOMPAKT

So stehen die Sterne

WIDDER 21.03-20.04.

Ziehen Sie endlich Konsequenzen, wenn sich Ihnen der Partner nicht endlich öffnet. Sonst kommen Sie innerlich nie zur Ruhe.

Reizen Sie den Chef jetzt nicht voreilig und unbedacht zum Widerspruch. Er denkt nämlich seit langem über Ihre STIER 21.04.-20.05. Beförderung nach.

ZWILLINGE 21.05-21.06.

Nutzen Sie die schönen Sonnentage des Herbstes zu ausgedehntem Aufenthalt in der Natur. Das richtet Sie bestimmt wieder auf.

KREBS 22.06.-22.07.

Hören Sie dem Partner wieder besser zu. Wenn Sie aneinander vorbeireden, werden Sie sich immer mehr voneinander entfernen.

LÖWE 23.07.-23.08.

Treten Sie Missständen im Team offensiv entgegen. Ihre Projekte werden nur erfolgreich sein, wenn alle an einem Strang ziehen.

JUNGFRAU 24.08.-23.09.

Lassen Sie mal alle Fünfe grade sein. Sie müssen nicht immer von einem Termin zum anderen hetzen und sich völlig verausgaben.

WAAGE 24.09.-23.10.

Lassen Sie sich nicht zu neuen amourösen Abenteuern verleiten. Denken Sie daran, was Sie sich gemeinsam geschaffen haben.

SKORPION 24.10.-22.11.

Lassen Sie sich im Beruf nicht auf kleinliche Ränkespiele im Team ein. Einigen Kollegen sind Sie offensichtlich viel zu ehrgeizig.

SCHÜTZE 23.11.-21.12.

Werfen Sie jetzt trübe Gedanken über Bord und finden Sie wieder zu Ihrer Zuversicht. Dann werden Sie vor Elan nur so sprühen.

Die nächste Zeit steht ganz im Zeichen inniger Liebe. Lassen Sie den Partner spüren, wie wohl STEINBOCK Sie sich jetzt mit ihm 22.12.-20.01. fühlen. Treffen Sie die Entscheidung für einen neuen Job mit Überlegung. Sprechen Sie sich diesWASSERMANN bezüglich vor allem auch 21.01.-19.02. mit der Familie ab.

FISCHE 20.02.-20.03.

Sie haben sich in letzter Zeit zu sehr verausgabt. Schränken Sie Ihre Aktivitäten auf ein Minimum ein und entspannen Sie sich.

Kissenschlacht und Feierlaune zum 25. Geburtstag

A

llen Grund zum Jubeln gab es am 8. Oktober beim Wohneinrichter MACO am Flugplatz. Mehr als 300 Gäste kamen zum 25. Geburtstag und konnten neben der Jubiläumsparty auch den neuen 4.000 Quadratmeter großen Erweiterungsbau bestaunen, der zu diesem Anlass seine Pforten öffnete. Jetzt verfügt MACO über eine Gesamtfläche von 22.000 Quadratmetern

Austellungsfläche. Gründer und Chef der MACO-Gruppe Rolf Rabe stellt auch seinen Sohn und Nachfolger Allessandro Rabe (mi.) vor, der künftig die Geschicke bei MACO mitbestimmt. Von der ersten Stunde an in Magdeburg vor Ort ist Hausleiter Matthias Utermark (li.), der seit 25 Jahren mit seinem Team für anspruchsvolles Wohnambiente bei den Kunden sorgt.

Song-Quiz mit Hartmut Engler

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m 7. Oktober war Popsänger Hartmut Engler im Radio SAW Funkhaus zu Gast. Der Frontmann von PUR stellte im Studio das neue Band-Album „Achtung“ vor. Doch wie gut kennt der 53-jährige seine eigenen Songs? Nach einem Interview im Studio lockte radio SAW Moderator Jan Seifert den Sänger in die Tiefgarage. Unten angekommen spielten SAW-Mitarbeiter mit Engler das PUR-Song-Quiz und stellten vier Lieder der Band als Bilderrätsel dar. Am Ende schlug sich der Stargast erfolgreich und erriet alle Songs „Indianer“, „Abenteuerland“, „Ein graues Haar“ und „Wer hält die Welt“. Übrigens auf dem Album halten Engler und Bandkollegen für die Fans jede Menge Überraschungen bereit. Allen voran sogar das Duett „Wer hält die Welt“ mit keinem Geringeren als Xavier Naidoo. Dominiert wird die Platte vom Titelsong. Anfangs wie Synthesizer-Pop kommt der Song mit dreckigem Sound daher und lässt ein kräftiges Schlagzeug donnern. Aber auch die PUR-typischen Geschichten kommen nicht zu kurz: „Anni“ getextet zum 90. Geburtstag von Englers Mutter, ist eine Ergänzung zum PUR-Hit „Wenn sie diesen Tango hört“.


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 Salongeflüster

„Eine Oase der Kultur“ feiert Jubiläum

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s war die Vision von Rainer Löhr (l.), dass aus der ehemaligen Feuer(wehr)wache am Ambrosiusplatz ein Raum für Kultur wird. Auf seine Initiative hin wurde vor 20 Jahren dieses Haus erschlossen für das Podium Aller Kleinen Künste (PAKK eV.). Mit Clownin Tippi (Christiane Böhm), Lorenz Wühler von PAKK e.V., Feuerwache-Chefin Nadja Gröschner und zahlreichen anderen Gästen feierte er jetzt das 20jährige Bestehen sowie 25 Jahre PAKK e.V. und

freute sich: „Die Feuerwache ist eine Oase der Kultur geworden.“ Die kümmert sich zudem um soziale Anliegen: Statt Blumen und Geschenke wünschten sich beide Jubilare Spenden für die Klinikclowns. Sie bringen kleinen Patienten in den Krankenhäusern der Stadt sowie im Umland Spaß, Spiel, Musik und Geschichten, bringen ihnen damit Trost und Hoffnung. Denn lachen ist gesund. Einen Spendenlink gibt es auch auf der Internetseite www.feuerwachemd.de.

Roter Teppich und Torten-Uhr zum 180.

A

ls sie morgens gegen 8 Uhr zum Eingang ihres Geschäfts „Uhren Meyer“ kamen, glaubten die Krietschs ihren Augen nicht zu trauen: Ein roter Teppich war davor ausgerollt worden, eine Überraschung von Olaf Kammerer (Reiseagentur Kammerer) zum 180. Bestehen des Traditionsunterneh-

mens in der Halberstädter Straße. Seit 1. Oktober 1996 wird es von der Goldschmiedfamilie geführt. Zahlreiche Gratulanten kamen zur Jubiläumsfeier; zu den Präsenten gehörte u.a. diese Torten-Uhr, die für unseren Fotografen von Anett, Jana und Wolfgang Krietsch vor dem Geschäft präsentiert wurde.

Diesel Down Wort-Coiffeur Lars Johansen

N

eulich hatte ich einen Kunden im Geschäft, der mir beinahe schon leid tat. Das wirre Haar hing ihm strähnig in die Stirn, und er sah abgerissen aus, obwohl er eigentlich ziemlich wohlhabend ist und sogar eine eigene Villa im Herrenkrug hat. Als ich ihn fragte, was denn los sei, fing er an, bitterlich zu weinen und klagte mir sein Leid. Angefangen hatte es damit, dass er sich über die Aufnahmestelle für Flüchtlinge in seiner Nachbarschaft beschweren wollte. Dazu musste er in die Innenstadt. Mit dem Diesel konnte er nicht fahren, weil die Umweltplakette ja nicht mehr gilt, denn er fährt einen VW. Die Straßenbahn fuhr, wie mittlerweile meistens, auch nicht. Es blieb ihm also nur das Fahrrad, und das haben sie ihm in der Hauptstadt der Fahraddiebe natürlich geklaut. Da war er so frustriert, dass er sich mit den Autoabgasen in der Garage selbst entleiben wollte. Der Diesel ist aber in Innenräumen so abgasarm, dass auch das scheiterte. Nun packt er das Nötigste zusammen und versuchte, sich nach Braunschweig durchzuschlagen. Kaum war er dort angekommen, fragten Polizisten, die ihn aufgegriffen hatten, weil er so heruntergekommen aussah, wo er denn herkomme. Als er Sachsen-Anhalt erwähnte, kam er umgehend in Abschiebehaft, denn da wir hier wirtschaftlich die rote Laterne haben, gelten die Magdeburger in Niedersachsen als Wirtschaftsflüchtlinge und werden umgehend abgeschoben. Zusammen mit ein paar anderen, gelang es ihm zu fliehen und über Umwege wieder in das Land einzureisen. Nun ist er zwar wieder hier, hat aber nur begrenztes Aufenthaltsrecht und kann jederzeit ausgewiesen werden. Jetzt hätte er sich an Trümper gewandt, weil er ihn doch früher beim Wahlkampf unterstützt habe. Der aber wolle ihn nicht mehr kennen und sofort abschieben lassen. Er sei erneut geflohen und jetzt hier. So habe ich ihm erst einmal die Haare geschnitten, und er sieht fast wieder wie ein Einheimischer aus. Vielleicht kriegt er so ja doch noch das Bleiberecht. In diesem Sinne: Der Nächste bitte.


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FREIZEIT-TIPPS

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Mittwoch,

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... und außerdem

14.10.

Tango Argentino / Tangounterricht mit Frank Röhrig / 19.00 Uhr / anschließend ab 21 Uhr Tango-Café Übungsabend / Feuerwache Süd

Konzerte Wenzel & Band: Viva La Poesía / Konzert im Rahmen der Jubiläumsfeiern 20 Jahre Feuerwache, 25 Jahre PAKK e.V. / 20.00 Uhr / Feuerwache Süd

Freitag,

16.10.

Comedy/Kabarett

Konzerte

Ganz schön 3st / Hengstmanns / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“ Meins, wie es sinkt und kracht / Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Tänzchentee / 20.00 Uhr / Molls Laden Game Over Baby: Wenn am Ende noch Zeit ist, vielleicht / 20.00 Uhr / Moritzhof

Kleines Kino

Comedy/Kabarett Der besondere Tipp: „Sternthaler“ von Astrid Griesbach nach Grimm wird ab 14. Oktober wieder im Puppentheater aufgeführt. Die Geschichte ist empfohlen für Besucher ab 4 Jahren und war in der vorigen Saison komplett ausverkauft. Jetzt gibt es eine neue Chance, dieses zauberhafte Märchen zu erleben.

Der Staat gegen Fritz Bauer / 16.15 und 19.30 Uhr / Moritzhof Awake - Das Leben von Yogananda (OmU) / 18.15 Uhr / ‘Moritzhof Babai / Eröffnung der Filmkunsttage SachsenAnhalt, in Anwesenheit des Regisseurs / 19.00 Uhr / Studiokino

Führungen

Comedy/Kabarett

Kleines Kino

Kunstpause / kurze Führung in einer der Ausstellungen / 12.30 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

Für die Jüngeren

Donnerstag,

Lerne klagen, ohne zu leiden / Frank Hengstmann und Bernd K. Goetz / 19.30 Uhr / „nach Hengstmanns“ Die Erde hat 'ne Scheibe oder Sie bewegt uns doch / Kugelblitze Sabine Münz, Lars Johansen, Ernst-Ulrich Kreschel/ 20.00 Uhr / Zwickmühle

Filmkunsttage: Who Am I Kein System ist sicher (9.00 Uhr), Magdeburg sein (11.30 Uhr), Judgment Grenze der Hoffnung (17.00 Uhr), Ma Folie (19.00 Uhr), Wettbewerb Kurzfilm (21.00 Uhr) / Studiokino Wochenenden in der Normandie (OmU) 16.15 Uhr / Moritzhof Hockney (OmU) / 16.30 Uhr / Moritzhof Schmidts Katze / 20.00 Uhr / Moritzhof

Sternthaler / von Astrid Griesbach nach Grimm / ab 4 Jahre / 9.00 und 10.30 Uhr / Puppentheater Kunst mit Kindern / ab 6 Jahre / 15.00 Uhr / Kunstmuseum im Kloster Vilja und die Räuber / Kinderfilm / 17.00 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte Bio-Abendmarkt / 16.00 Uhr / Moritzhof

15.10.

Konzerte Sven van Thom: So geht gute Laune / WohnzimmerKonzert / 20.00 Uhr / Moritzhof

Theater/Show Das Tagebuch der Anne Frank / Mono-Oper in vier Szenen / P 12 / Premiere / 19.30 Uhr / Opernhaus, Podium

Kunst/Literatur 20 Jahre Erzählcafé Spätlese / Nadja Gröschner & Dieter Niemann, dem Urvater dieser Reihe / 15.00 Uhr / Feuerwache Süd

Margrit Fritsche: Die Atlantikfalle / Lesung / 19.30 Uhr / Stadtbibliothek, Breiter Weg

Für die Jüngeren Sternthaler / von Astrid Griesbach nach Grimm / ab 4 Jahre / 9.00 und 10.30 Uhr / Puppentheater

ManniFestSpiele / Frank Hengstmann / 19.30 Uhr / „…nach Hengstmanns“

Kunst/Literatur Tabea Wollner: Scheherezade und ihrem König / Geschichten 100 Jahre später / Lesung / 19.30 Uhr / Feuerwache Süd

Kleines Kino Filmkunsttage: Staatsdiener (11.30 Uhr), Chingachgook - Die große Schlange (15.30 Uhr), Die Hälfte der Stadt (18.00 Uhr), Alki, Alki (20.00 Uhr) / Studiokino

Für die Jüngeren Sternthaler / von Astrid Griesbach nach Grimm / ab 4 Jahre / 9.00 und 10.30 Uhr / Puppentheater Kleine und große Freunde / Kurzfilmprogramm / Filmkunsttage / 10.00 Uhr / Studiokino


FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT

Führungen Auf zum Schichtl / Erlebnisführung / ab 6 J. / 19.00 Uhr / Puppentheater

... und außerdem

Schmidts Katze / 17.00 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren KinderKino: Rico, Oskar und die Tieferschatten (15.00 Uhr), Vilja und die Räuber (15.30 Uhr) / Moritzhof

Musik / Eintrittskarten an der Theaterkasse im Opernhaus / 12.30 und 14.00 Uhr / Blauer Bock Stabat Mater / Ballett von Gonzalo Galguera / Uraufführung / 16.00 Uhr / Opernhaus

Neueröffnung: DG Beauty Salon / mit Cocktails von Tee hoch N, Modenschau, Comedy/Kabarett Show-Schminken, 10 Pro... und außerdem Lerne klagen, ohne zu leizent Eröffnungsrabatt / 13.00 Uhr / Breiter Weg 227 Neueröffnung: DG Beauty den / Frank Hengstmann Salon / mit Cocktails von und Bernd K. Goetz / 17.00 Schools out Party / 21.00 Uhr / AMO Gaydance / LesBiSchwule Susanne Bard & Jörg Schüttauf Party / P 18 / 23.00 Uhr / Feuerwache

in

Sonnabend,

17.10.

Konzerte Musikschau Schottland / 20 Dudelsack-Pipers, 45 Tänzerinnen und eine Band mit 20 Musikern / 15.00 und 20.00 Uhr/ Getec-Arena Orgel trifft Stummfilm / Filmkunstkonzert / 19.30 Uhr / Konzerthalle Kloster Unser Lieben Frauen Don Simon Band / 20.00 Uhr / Molls Laden Niels Frevert: Morgen ist egal / 20.00 Uhr / Moritzhof

Uhr), Die Maisinsel (15.30 Uhr), Feuchtgebiete (17.30 Uhr), Abschlussfilm: Eisenstein in Guanajuato (20.00 Uhr) / Studiokino Der Staat gegen Fritz Bauer / 17.30 Uhr / Moritzhof

Für die Jüngeren MAX – Das Kinderfilmfest: / u.a. Der kleine Rabe Socke 2, Giraffada, Rettet Raffi, Die Legende der weißen Pferde, Rico, Oskar und das Herzgebreche, Der kleine Drache Kokosnuss / ab 10.00 Uhr / Moritzhof Kuddelmuddel / Puppentheater Krimmelmokel / 16.00 Uhr / Moritzhof Sternthaler / ab 4 Jahre / 16.30 Uhr / Puppentheater

Führungen Eine Tragikomödie von Dirk Heidicke

Lucas Foglia: Frontcountry / Führung durch die Ausstellung / 15.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

... und außerdem 12. Magdeburg Marathon / 9.00 Uhr / Messe Magdeburg, Elbauenpark Spielzeitauftakt mit Tag der offenen Tür in Theater und FigurenSpielSammlung / mit Kreativangeboten für die ganze Familie, Flohmarkt und Tombola / 11.00 bis 17.00 Uhr / Puppentheater 2025: 20 Jahre Feuerwache + 25 Jahre PAKK e.V. / Tag der offenen Tür mit Jubiläums-Führungen und Kunstauktion / ab 14.00 Uhr / Feuerwache Süd Kunstauktion „2025“ / mit Werken von 20 Künstlern (Annerose Bekker, Dieter Ladewig, Peter, Bärbel Röber, Rainer Hirsch, Kathrin Bunzenthal, Helga und Frank Borisch, Heinz Israel u.a.) und 20+25 Kunstwerken / 17.00 Uhr / Feuerwache Süd

Theater/Show

Abschied vom Blauen Bock – Eine Chance, die nie wiederkehrt! / Das Bürger Ensemble Magdeburg spürt Erinnerungen 30. und 31. Oktober, ehemaliger Bewohner auf / 20 Uhr, Stadthalle, Führungen, Kurzlesungen, im Blüthnersaal Schauspiel, Tanz und Musik / Eintrittskarten an Nach erfolgreichem Gastspiel in Hamburg der Theaterkasse im Opernhaus / 12.30 und ...S mit zehn ausverkauften Vorstellungen, kommen Su14.00 Uhr / Blauer Bock sanne Bard und Jörg Schüttauf noch einmal zu zwei AufWir sind keine Barbaren / tritten nach Magdeburg. Am 30. und 31. Oktober präsenvon Philipp Löhle / 19.30 tieren sie „Abraham“, Dirk Heidickes Stück über den Uhr / Schauspielhaus Ein Maskenball / Oper von gleichnamigen Komponisten. Jeweils ab 20 Uhr im Blüthnersaal der Stadthalle. Karten unter Tel. 0391/ 53 Giuseppe Verdi / günstiger 43 80 und www.kammerspiele-magdeburg.de mit der SWM-Card / vorab „Einblick“ (19.00 Uhr) / 19.30 Uhr / Opernhaus Europa tanzt /47. Interna- Tee hoch N, Modenschau, Uhr / Kabarett „...nach Show-Schminken, 10 Pro- Hengstmanns“ tionales Tanzturnier / Montag, zent Eröffnungsrabatt / DIE kaufen wir uns / 20.00 Uhr / Stadthalle 13.00 Uhr / Breiter Weg 227 neues Programm von MaComedy/Kabarett Konzerte Ballon Party / 22.00 Uhr / rion Bach & Heike RonniManniFestSpiele / Frank Festung Mark ger, mit Christoph Deckbar Dreieck – Vierseitig / Jazz! Hengstmann / 19.30 Uhr / / 17.00 Uhr / Zwickmühle Entdeckungen im Schau„…nach Hengstmanns“ spielhaus / 20.00 Uhr / Sonntag, Kunst/Literatur Schauspielhaus, Foyer Kleines Kino Familiennachmittag / ab 6 Filmkunsttage: Fliegende Theater/Show Kunst/Literatur Jahre / 15.00 Uhr / KunstAbschied vom Blauen Chaim Noll: Der SchmugFische oder Kunst kennt museum im Kloster Bock – Eine Chance, die gel über die Zeitgrenze. Erkeine Behinderung (11.30 Kleines Kino innerungen / 19.00 Uhr / Uhr), Das Herz des Piraten nie wiederkehrt! / Das Filmkunsttage: Auf der Bürger Ensemble MagdeLiteraturhaus, Thiemstr. 7 (15.00 Uhr), The Duke of Skala von 1-10 (11.30 Uhr), Burgundy (17.00 Uhr), Pet- burg spürt Erinnerungen Für die Jüngeren ehemaliger Bewohner auf / DEFA-Verbotsfilme: Barting Zoo (19.00 Uhr), MAX – Das Kinderfilmfest: Führungen, Kurzlesungen, fuss ohne Hut, Es genügt Schau mich nicht so an u.a. Rettet Raffi, Der kleine nicht 18 zu sein (14.00 Schauspiel, Tanz und (21.00 Uhr) / Studiokino

10-2015

45

Veranstaltungen Oktober – Januar 47. INTERNATIONALES TANZTURNIER „Europa tanzt“ 17. Oktober 2015, 20 Uhr. Schautänze der Weltmeister und Wettbewerb in den Standardund lateinamerkanischen Tänzen. Stadthalle Magdeburg KINDERWELT 24. + 25. Oktober 2015, 10 bis 18 Uhr. Spielen. Einkaufen. Informieren. Verkaufsausstellung mit Programm, Aktionen und Vorträgen. MESSE MAGDEBURG MAGDEBURGER GESUNDHEITSTAGE 24. + 25. Oktober 2015, 10 bis 18 Uhr. Informieren. Testen. Gesund bleiben. Neueste Trends der Gesundheitsbranche. Informationen von Klinikpersonal und Vorsorgetests möglich. MESSE MAGDEBURG 11. MAGDEBURGER MEERESANGELTAGE UND 6. RAUBFISCHANGELTAGE 7. November 2015, 9 bis 18 Uhr, 8. November 2015, 10 bis 17 Uhr. Neuheiten und Trends. Programm mit Workshopangeboten und Vorträgen. MESSE MAGDEBURG ERICH VON DÄNIKEN 21. November 2015, 17 Uhr. Geheimnisvolles Ägypten. AMO Kulturhaus DRESDNER KREUZCHOR 29. November, 16 Uhr. Traditionelles Adventskonzert in der Johanniskirche DIE SCHNEEKÖNIGIN 12. Dezember 2015, 16 Uhr, 13. Dezember 2015, 16 Uhr. Märchenhaftes Weihnachtsballett Theaterballettschule Magdeburg. AMO Kulturhaus MARLENE JASCHKE Nie wieder vielleicht. 23. Januar 2016, 20 Uhr. AMO Kulturhaus

19.10.

Infos unter Tel. 0391 5934-50 und www.mvgm.de Tickets online kaufen: www.magdeburgticket.de

18.10.

ALLE HIGHLIGHTS. ALLE TICKETS. DEUTSCHLANDWEIT. BEI. MAGDEBURG TICKET.

Telefon 0391 5334-80 Ernst-Reuter-Allee 12 • 39104 Magdeburg


46

10-2015

FREIZEIT-TIPPS kracht / Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kleines Kino

MAGDEBURG KOMPAKT

Falk: Mama / WohnzimmerKonzert / 20.00 Uhr / Moritzhof Konstantin Wecker: 40 Jahre Wahnsinn / 20.00 Uhr / Theater Magdeburg, Opernhaus

work hard - play hard / Film & Gespräch / 18.00 Uhr / Moritzhof Wochenenden in der Nor- Theater/Show mandie (OmU) / 18.15 Uhr Der Prozess / Kammeroper in zwei Akten / von Philip / Moritzhof Glass / Deutsche ErstaufFür die Jüngeren führung / WiederaufMAX – Das Kinderfilmfest: nahme / 19.30 Uhr / Der kleine Rabe Socke 2, Schauspielhaus Rettet Raffi, Die Legende Comedy/Kabarett der weißen Pferde, GirafLerne klagen, ohne zu leifada, Rico, Oskar und das den / Frank Hengstmann Herzgebreche, The Lego und Bernd K. Goetz / 19.30 Movie, Mediterranea / ab Drache Kokosnuss, The Uhr / Kabarett „...nach 9.00 Uhr / Moritzhof Lego Movie, Die Legende Großeltern und Enkel / Fe- Hengstmanns“ der weißen Pferde, Die rienprogramm / ab 6 J. / Boxtrolls / ab 9.00 Uhr / 10.00 Uhr / Kunstmuseum Kunst/Literatur Duo Spezial: Das Glück, Moritzhof Kloster Unser Lieben anderen Menschen beim Sternthaler / ab 4 Jahre / Frauen Leben zuzuschauen/ Le10.30 Uhr / Puppentheater Sternthaler / ab 4 Jahre / 10.30 Uhr / Puppentheater sung mit Karsten Steinmetz und Katharina Dienstag, Schaare / 19.00 Uhr / LiteMittwoch, raturhaus Theater/Show Café Monaco / ErlebnisLiteraturklub / Lutz Seiler: Konzerte abend der Kultur / 20.00 „Kruso“ / Treffpunkt Büh- Operetten zum Kaffee / Uhr / Puppentheater 15.00 Uhr / Gesellschaftsneneingang / 19.30 Uhr / Für die Jüngeren haus, Gartensaal Schauspielhaus Die Bremer StadtmusiJay Alexander: Geh aus Comedy/Kabarett mein Herz / Kirchentour / kanten / für junge Hörer / Meins, wie es sinkt und 18.30 Uhr / Johanniskirche 10.00 Uhr / Gesellschaftshaus Großeltern und Enkel / Ferienprogramm / ab 6 J. / 10.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Kunst mit Kindern / für Kinder ab 6 Jahre / 15.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

20.10.

21.10.

Thomas Freitag: Nur das Beste! Die Jubiläumsedition - eine ganz persönliche Auswahl / Gastspiel / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kleines Kino

Mo. Di.

Mi. Do. Fr.

Sa. So.

11:15 - 12:15 13:00 - 14:30 15:00 - 16:30 11:15 - 12:15 13:00 - 14:30 15:00 - 16:30 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 13:30 - 14:30 15:00 - 17:15 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 14:30 15:00 - 16:30 11:15 - 12:15 13:00 - 14:30 15:00 - 16:30 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 15:00 - 17:15 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 13:30 - 14:30 15:00 - 17:15

Stadtfahrt Stadtfahrt Stadtfahrt Stadtfahrt Stadtfahrt mit Anbindung Herrenkrug Westerhüsen Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Stadtfahrt mit Anbindung Herrenkrug Westerhüsen Stadtfahrt Stadtfahrt mit Anbindung Herrenkrug Westerhüsen Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Kaffeefahrt Richtung Schönebeck

Tickets und Reservierungen

Schifffahrtsbüro am Petriförder Petriförder 1 Tel.: 0391 - 5 32 88 91 www.weisseflotte-magdeburg.de

Tourist-Information Ernst-Reuter-Allee 12 Tel.: 0391 - 8 38 04 03 www.magdeburg-tourist.de

Comedy/Kabarett

Ganz schön 3st / Hengstmanns / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“ Die Erde hat 'ne Scheibe Für die Jüngeren oder Sie bewegt uns doch / MAX – Das Kinderfilmfest: Programm der Kugelblitze/ u.a. mit Rettet Raffi, Der 20.00 Uhr / Zwickmühle kleine Drache Kokosnuss, The Lego Movie, Hockney, Kunst/Literatur Andreas Altmann: FrauenDer Sommer mit Mamã, geschichten/ Lesung / Stella – Kleine große 20.00 Uhr / Moritzhof Schwester / ab 9.00 Uhr / Moritzhof Großeltern und Enkel / Fe- Kleines Kino Nicht schon wieder Rudi! / rienprogramm / ab 6 J. / 20.15 Uhr / Moritzhof 10.00 Uhr / Kloster Unser Der Sommer mit Mamã / Lieben Frauen 21.00 Uhr / Moritzhof Schmidts Katze / 20.15 Uhr / Moritzhof

... und außerdem

Tango Argentino / Tangounterricht mit Frank Röhrig / 19.00 Uhr / anschließend ab 21 Uhr Tango-Café Übungsabend / Feuerwache Süd

Freitag,

23.10.

Konzerte Die Mokka-Milch-Eisbar lebt! / Jubiläumsprogramm: 50 Jahre Team4 /

Magdeburger Weiße Flotte

Fahrplan Nachsaison 2015 (01.10. - 01.11.)

Stabat Mater / Ballett von Gonzalo Galguera / Musik von Gioacchino Rossini / 19.30 Uhr / Opernhaus

Für die Jüngeren MAX – Das Kinderfilmfest: u.a. mit Der kleine Rabe Socke 2, Giraffada, Rettet Raffi, Rico, Oskar und das Herzgebreche, Die Legende der weißen Pferde, Der Sommer mit Mamã / ab 9.00 Uhr / Moritzhof Großeltern und Enkel / Ferienprogramm / ab 6 J. / 10.00 Uhr / Kloster Unser Lieben Frauen

Sonnabend,

24.10.

Konzerte Mick D. And The Bravehearts / 20.00 Uhr / Molls Laden Rainald Grebe & Die Kapelle der Versöhnung / 20.00 Uhr / AMO

Führungen

Theater/Show

Kunstpause / kurze Führung in einer der Ausstellungen / 12.30 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

Das blaue Licht / Premiere / skurriles Märchen über die Suche nach dem eigenen Platz im Leben und in der Welt / ab 9 Jahre / 19.00 Uhr / Puppentheater Schön im Zwielicht / Ein musikalischer Abend mit Susanne Bard / 19.30 Uhr / Feuerwache Süd

Donnerstag,

22.10.

mit Thomas Natschinski, seiner neuen CD und Konzerte Christine Döhn mit Stories Donots: Karacho Tour / aus den wilden Jahren / 20.00 Uhr / Altes Theater 20.00 Uhr / Feuerwache Lambert: Stay In The Dark Crossfire / 20.00 Uhr / / 20.00 Uhr / Moritzhof Molls Laden Olaf Berger & Johnny Theater/Show Logan / zum 30-jährigen Elektra / Oper von Richard Bühnenjubiläum / 20.00 Strauss / Magdeburger Uhr / AMO Erstaufführung / Premiere Theater/Show / 19.30 Uhr / Opernhaus Schön im Zwielicht / muComedy/Kabarett sikalischer Abend mit SuZärtlichkeiten mit Freun- sanne Bard / 19.30 Uhr / den / Rico Rohs und Ines Feuerwache Süd Fleiwa Quartett / 19.30 Kruso / nach Lutz Seilers Uhr / „.nach HengstRoman / Uraufführung / manns“ 19.30 Uhr / Schauspielhaus

Comedy/Kabarett DIE kaufen wir uns / Marion Bach, Heike Ronniger, Oliver Vogt / 15.00 und 20.00 Uhr / Zwickmühle Prolästerrat: Erbgut / Das zweit älteste Studentenkabarett Deutschlands präsentiert unter der Regie von Helga Spielberger sein neues Programm / 19.30 Uhr / Feuerwache Süd Ganz schön 3st / Hengstmanns / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“ Patric Heizmann: Ich bin


FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT

dann mal schlank – Das Erfolgsprogramm /20.00 Uhr / Festung Mark

Messe KINDERWELT / spielen, einkaufen, informieren / Verkaufsausstellung mit RahmenproFür die Jüngeren gramm, Aktionen und VorMAX – Das Kinderfilmfest: trägen / 10.00-18.00 Uhr / u.a. mit Der kleine Rabe, Messe Magdeburg, Halle 2 The Lego Movie, Rettet Magdeburger GesundRaffi, Schmidts Katze / ab heitstage / Trends in der 14.00 Uhr / Moritzhof Gesundheitsbranche, Vorsorge und Klinikpersonal Messe/Märkte vor Ort / 10.00-18.00 Uhr / Messe KINDERWELT / Messe Magdeburg, Halle 1 spielen, einkaufen, informieren / 10.00-18.00 Uhr / Messe Magdeburg, Halle 2 Magdeburger Gesundheitstage / informieren, testen, gesund bleiben / 10.00-18.00 Uhr / Messe Magdeburg, Halle 1

... und außerdem 16. Familien-Infotag: Aktiv gegen Krebs / 10.00 Uhr / Johanniskirche 1. FC Magdeburg – SV Wehen Wiesbaden / 14.00 Uhr / MDCC-Arena Dance with ... / mit Oliver Schories & Sputnik Heimattour / P 16 / 21.00 Uhr / Festung Mark Angerfist / Party / 22.00 Uhr / Altes Theater

Sonntag,

25.10.

Konzerte 1. Kammerkonzert / mit Werken von Ludwig van Beethoven und Dmitri Schostakowitsch / 11.00 Uhr / Schauspielhaus Andreas Kümmert: Live & Akustisch / 20.00 Uhr / Feuerwache Süd

Comedy/Kabarett Ganz schön 3st / Hengstmanns / 17.00 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“ Die Erde hat 'ne Scheibe oder Sie bewegt uns doch / Programm der Kugelblitze / 17.00 Uhr / Zwickmühle

Kleines Kino Der Staat gegen Fritz Bauer / 17.30 Uhr / Mo-

ritzhof

Führungen Besichtigung eines Stückes Stadtgeschichte / öffentliche Führung / Anmeldung über Tourist-Information / 14.00 Uhr / Festung Mark

Montag,

26.10.

Comedy/Kabarett Lars Johansen: Magdebürger Nachschlag / WohnzimmerKabarett / 19.30 Uhr/ Moritzhof

Kleines Kino Der Sommer mit Mamã (OmU) / 20.15 Uhr / Mo-

ritzhof

Für die Jüngeren Das blaue Licht / Märchen nach Grimm / ab 9 J. / 9.00 und 11.00 Uhr / Puppentheater

Dienstag,

27.10.

Comedy/Kabarett

Mediterranea / 19.30 Uhr / Meins, wie es sinkt und Moritzhof kracht / Marion Bach und Hans-Günther Pölitz / Für die Jüngeren 20.00 Uhr / Zwickmühle MAX – Das Kinderfilmfest: René Marik: ZeHage! Best u.a. mit Rettet Raffi, Der Of+X / 20.00 Uhr / AMO

kleine Drache Kokosnuss, Die Boxtrolls, The Lego Movie, Der kleine Rabe Socke 2, Die Legende der weißen Pferde, Giraffada / 10.00 Uhr / Moritzhof

Kleines Kino Der Sommer mit Mamã / 10.30 Uhr (KinderwagenKino), 16.15 und 18.15 Uhr / Moritzhof

Messe/Märkte

Für die Jüngeren

46. Magdeburger Münzbörse / 9.00 Uhr / AMO

Das blaue Licht / Märchen nach Grimm / ab 9 Jahre /

10-2015

47

9.00 und 11.00 Uhr / Puppentheater Emil und die Detektive / ab 8 J. / 11.00 und 14.00 Uhr / Schauspielhaus Das Kuscheltierkonzert / 1. Kinderkonzert des Theaters Magdeburg / Musikalisches Märchen für Orchester und Erzähler / ab 5 Jahre / 11.30 Uhr / Zoo

Mittwoch,

28.10.

Konzerte Madsen / Kompass Tour / 20.00 Uhr / Altes Theater

Comedy/Kabarett Mit anderen Worten / Hengstmann-Brüder / 19.30 Uhr / Kabarett „...nach Hengstmanns“ DIE kaufen wir uns / Marion Bach, Heike Ronniger, Oliver Vogt / 20.00 Uhr / Zwickmühle

Kleines Kino Nicht schon wieder Rudi! / 19.00 Uhr / Moritzhof Der Staat gegen Fritz Bauer / 20.30 Uhr / Mo-

ritzhof

Für die Jüngeren Das blaue Licht / nach Grimm / ab 9 J. / 9.00 und 11.00 Uhr / Puppentheater Kunst mit Kindern / für Kinder ab 6 Jahre / 15.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

... und außerdem Kochschule / 19.00 Uhr / Villa Böckelmann, Lüttgen Ottersleben 18A

Ausstellungstipps 2025: Jubiläumsausstellung Magdeburger Kulturszene Der Titel „2025“ könnte auf die beabsichtigte Ernennung zur Kulturhauptstadt hinweisen. Doch die Zahl ergibt sich doppelsinnigerweise auch aus zwei Jubiläen, die derzeit in der Sudenburger Feuerwache gefeiert werden: 25 Jahre PAKK e. V. (Podium Aller Kleinen Künste) und das 20-jährige Bestehen des Kulturzentrums selbst. In der „Galerie da oben“ werden deshalb geschichtliche Rückblicke gezeigt. Fotografische Dokumente aus der Gründerzeit des Vereins, Bilder von Gästen und Veranstaltungen. Ein wunderbarer Rückblick auf die Magdeburger Kulturszene der vergangenen Jahrzehnte. Die Ausstellung ist ausschließlich im Jubiläumsmonat Oktober zu sehen. Besondere Kunstwerke

werden außerdem am 18. Oktober gegen 17 Uhr präsentiert: Bei einer Auktion! 25 Bilder und 20 Keramiken, Plastiken und Schmuckstücke kommen unter den Hammer. Darunter Werke von Anne Rose Bekker, Helga und Frank Borisch, Rainer Hirsch, Dieter Ladewig, MaxGrimm, Ingrid Müller-Kuberski, Elisabeth Heinemann, Günther Gerth, Nadja Gröschner, Dagmar Schubert, u.a. Der Erlös kommt der Finanzierung des Kulturzentrums zu Gute. Querstyle vereint Mode und Malerei „(Ein)blicke“ ist der Titel der Ausstellung in der Boutique Querstyle im Breiten Weg 214. Gezeigt werden Bilder von Dieter Hecht, Mischtechnik und Collagen auf Leinwand. Besichtigung ist

möglich zu den Öffnungszeiten: montags bis freitags 10 bis 18.30 Uhr, samstags 10 bis 14 Uhr. Kostenfrei. Lore Krüger: Ein Koffer voller Bilder. Fotografien Die Ausstellung im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen zeigt Fotografien aus den Jahren 1934 – 1944. Die deutsch-jüdische Fotografin Lore Krüger erlebte und überlebte Emigration, Widerstand, Verhaftung, Internierungslager, Verfolgung und Exil nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und während des Zweiten Weltkrieges. Ihre beeindruckenden Bilder geben nicht nur einen tiefen Einblick in das Leben europäischer Intellektueller im Exil, sondern auch einen seltenen, persönlichen Blick auf die politischen Ereignisse jener Zeit.


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