Magdeburg Kompakt Nr. 53

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MAGDEBURG KOMPAKT 4. Jahrgang / Nr. 53

Hintergrund • Wissenswertes • Unterhaltung

FREIEXEMPLAR / PREIS IM ZEITSCHRIFTENHANDEL 0,50 EURO

1. Ausgabe August 2015

WWW.MAGDEBURG-KOMPAKT.DE

Tatort Magdeburg

25Jahre Kleines Kompendium der Kriminalität / Seite 9

Jubiläumsfest am 8. August, ab 12 Uhr, in der Lessingstr. 66


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IN DIESER AUSGABE

n Editorial

Vom Bösen und von bösen Buben Liebe Leserinnen und Leser, jetzt wird’s ganz schön kriminell. Wir haben uns in dieser Ausgabe mit den bösen Buben und Mädchen befasst und einen Blick auf das Straftatengeschehen geworfen. Leben wir in einer sicheren Stadt? Eigentlich ja und doch bewegt sich Magdeburg in den Vergleichszahlen zu anderen Großstädten im oberen Drittel. Allerdings war die Situation vor 20 Jahren noch eine andere. 1995 wurden in der Elbestadt über 20.000 Delikte mehr registriert als im letzten Jahr. Es hat sich unter dem Strich etwas zum Besseren bewegt, ohne dass die Verantwortlichen die Hände in den Schoß legen dürften. Wir wollten aber ein wenig mehr als nur Zahlen zeigen. Sie finden im Spezial dieser Zeitung auch einen Beitrag, der sich mit möglichen biologischen Ursachen von antisozialem Verhalten und Gewalt beschäftigt. Ludwig Schumann schreibt über den Umgang mit Tätern nach dem Verbüßen einer Strafe. Möglicherweise vermitteln einige Beiträge keine optimistische Sicht. Doch so düster, wie manches geschrieben steht, ist das Leben nicht. Sehen Sie alles mit der nötigen Gelassenheit und finden Sie auch die unterhaltsamen Seiten in dieser Ausgabe. Viel Spaß beim Lesen. Herzlichst, Ihr Thomas Wischnewski

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DIE DRITTE SEITE

Seite 3 Seite 3

• Momentaufnahme • Eltiten oder „Der Doofe Rest“

ZEITGESCHEHEN

• Verlorene Hoffnung? Seiten 4-5 • Leserpost: Doping – Jubel für die Pharmaindustrie Seite 5 • Willkommen, aber wie? Seite 6 • Lebenserwartung steigt, bleibt aber unter dem Bundesschnitt Seite 6 • Zeitreise: Breiter Weg Nr.13 Seite 7 • Jubiläumsauftakt in Beyendorf Seite 8

KOMPAKT SPEZIAL

• Das Herz – Quelle des Bösen? Seite 9 • Stadt der langen Finger Seiten 10-11 • Wie wahr ist die Wahrheit? Die Stimme verrät die Lüge Seite 12 • Spitzbuben scheuen schlechtes WetterSeite 13 • Wolfs Redlichkeiten Seite 13 • Wir brauchen das Gespräch! Seite 14 • Schutz von Menschen und Werten Seite 15 • Fahrräder auf Abwegen Seite 16 • Dumm gelaufen Seite 16 • Spezialisten auf vier Pfoten Seite 17 • „Das Spannende ist, wie so ein Täter tickt“ Seite 18

LEBENSART

• Rechtzeitige Vorsorge sichert den Abschied nach Wunsch • Nach dem Krebs: Taijiquan stabilisiert Körper und Geist • Wir sind ein „Venefachcenter“ • Bewegung hält länger gesund • Gesund & lecker: Öl • Töpfer- und Keramikkunst auf dem Domplatz • Hohe Temperaturen, niedrige Preise

IMPRESSUM

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Seite 20 Seite 21 Seite 21 Seite 21 Seite 22 Seite 23

Herausgebende Gesellschaft: MAGDEBURG KOMPAKT Ronald Floum & Thomas Wischnewski GbR B Breiter Weg 202, 39104 Magdeburg Telefon: 0391/ 79296750; Fax: 03 91/79296759 Redaktion und redaktionelle Mitarbeit: Thomas Wischnewski (V.i.S.d.P.), Ronald Floum, Birgit Ahlert (Kultur), Tina Heinz, Peter Gercke (Fotos), Heinz-Josef Sprengkamp (Sport), Gastautoren: Ines Elsner, Ludwig Schumann, Steffen Lehmann, Frank Hengstmann, Steffen Naumann, Matthias Utermark, Claudia Meffert, Toralf Sonntag, Veronika Hohmann Wissenschaftliches Kollegium „emeritio“: Prof. Dr. Viktor Otte, Prof. Dr. Gerald Wolf Filmbeiträge: Eulenspiegel Multimedia Magdeburg und Crafty Media Anzeigen: Britta Roders (Tel.: 0391/ 792967 51) Viola Leonarzcyk (Tel.: 0391/ 79 29 67 52) Druck: DruckHaus RIECK Haldensleben GmbH E-Mail: post@magdeburg-kompakt.de Internet: www.magdeburg-kompakt.de Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernimmt die Gesellschaft keine Gewähr. Leserbriefe vertreten nicht automatisch die Meinung der Redaktion. Die Weiterverwendung von Beiträgen, Fotos und eigens für MAGDEBURG KOMPAKT entworfene Anzeigen ist nur mit schriftlicher Genehmigung gestattet. Es gilt die Preisliste Nr. 4 vom 1. Mai 2015

Seiten 24-25

MAGDEBURGER SPORT • Frendschaft aus Tradition

13. August 2015 Ihr Exemplar erhalten Sie zweimal monatlich an derzeit 1.100 Stellen in Magdeburg und Umgebung sowie im Zeitschriftenhandel*! Sie möchten die Zeitung kostenfrei auslegen? Anruf genügt. Telefon: 0391/79296750 *0,50 Euro – Preis im Zeitschriftenhandel

• Sherlock Holmes im Lucky?

Seite 28

TECHNIK RATGEBER • Neues aus der Welt von Audio, HiFi und Computer

Seiten 29-32

KULTUR

• Impro Revival mit Jubiläum Seite 34 • Jan Josef Liefers live in der Festung Seite 34 • LichtZauberFest lässt es glitzern und klingen Seite 35 • Mystische Wesen und Musik im Zoo Seite 36 • André Schinkel: „Das Licht auf der Mauer“ Seite 36 • „Daten-Sklaven“ im Netz? Seite 37

SATIRE/MAGDEBURG INTIM Seite 19

GESICHTER & GESCHICHTEN • Wie Wünsche wahr werden? Einfach locker!

Die nächste Ausgabe erscheint am

Seiten 26-27

• Kreuzworträtsel • Polizeiruf Magdeburg • Epidemische Tendenz einer viralen Lethargie • „Rocky Horror Show“ unter dem Hammer • Agave blüht über dem Dach • So stehen die Sterne • Blutplasma mit Doppeleffekt • Drachenbootrennen für Spaß und Spenden • Meine Ex sagt …

FREIZEIT-TIPPS

Seite 38 Seite 39 Seite 39 Seite 40 Seite 40 Seite 40 Seite 41 Seite 41 Seite 41

• Übersicht zu Kultur, Konzerten, Theater, Ausstellungen, Kino u.v.m. Seiten 42-47


DIE DRITTE SEITE

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Momentaufnahme Kleingärtner sind immer und überall. Selbst vor dem heiligen Fußballrasen machen sie nicht halt. Foto: Peter Gercke

Eliten oder „Der Doofe Rest“

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Jeder Zehnte im Land schafft den Schulabschluss nicht. Und nun?

eder zehnte Schüler in Sachsen-Anhalt verlässt die Schule ohne Abschluss. Damit ist die Quote fast doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Spitzenreiter sind wir auf diesem Gebiet schon länger. Laut Kultusministerium sei der Schnitt von 12,7 Prozent bereits durch das Programm „Schulerfolg sichern“ um 3 Prozent gesenkt worden. Welche Fragen führen uns an den Kern des Problems: Leben bei uns begriffsstutzigere Kinder? Und wenn ja, welchen Anteil daran hat das Elternhaus? Oder sind bei uns einfach die Ansprüche zu hoch? Sollte dies der Fall sein, wer hat das veranlasst? Die Ansprüche des Kultusministeriums scheinen hin und wieder schon über allgemeine Maßstäbe hinaus zu galoppieren. So bekam ein Lehrer aus Frankreich trotz erfolgreichen Staatsexamens und Referendariats hierzulande keine Zulassung. In Berlin war das dagegen kein Problem. Übrigens ist dieses Los kein Einzelfall. Pädagogikstudenten berichten regelmäßig über komplizierte Wege in den sachsen-anhaltischen Lehrerdienst. Gut, man könnte nun vermuten, dass hinter diesen Hürden ein besonderer Anspruch für die Elitenbildung steckt. Das klingt zunächst positiv. Doch bei näherer Betrachtung müsste man schließen, dass genau diese ausgebildeten Eliten später das Land verlassen, weil anderenorts bessere berufliche Perspektiven und höhere Einkommen winken. Sollte also ein derartiges

Konzept in der strengeren Selektion von Schülern und Fachkräften stec-ken, wäre es unterm Strich kurzsichtig gedacht. Meistens stehen Schulen nicht unter einem sonderlich großen Verdacht, außergewöhnliche Qualitäten abzuverlangen. Das Argument einer Elite-Förderung scheint daher unwahrscheinlich. Die andere Seite dieses Schüler-Phänomens wäre in den Defiziten der Heranwachsenden zu orten. Zu fragen wäre ergo: Wo und unter welchen Umständen bzw. wie wachsen diese auf, dass jeder Zehnte am Maßstab allgemeiner Schulbildung scheitert? Letztlich müssten einige Ursachen für einen erfolgreicheren Abschluss bei Eltern und im sozialen Umfeld gesucht werden. Man kann die Tatsache also bejammern und sagen, die vorhandenen Sachsen-Anhalter als Erziehergeneration können wir uns leider nicht neu backen. Oder trifft am Ende doch der alte Spruch aus den 90er Jahren zu, das ehemalige Gebiet der DDR ist mit „Der Doofe Rest“ zu beschreiben? Fürs Selbstwertgefühl aller wäre dies eine fatale Schlussfolgerung. Die weitere Überlegung müsste dann dazu führen, dass die verbliebenen Einwohner in ihrer Grundgesamtheit kaum noch in der Lage wären, die Entwicklung umzukehren. Gott sei Dank gibt es ermutigende Nachrichten über erfolgreiche Mathe-Asse. Doch was nutzen diese den Gescheiterten? Thomas Wischnewski

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ZEITGESCHEHEN

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Verlorene Hoffnung? Wo steht Sachsen-Anhalt? Regierungschef Reiner Haseloff will ein dynamisches Land zeigen, ohne selbst Visionär zu sein. Von Thomas Wischnewski

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offnung, Zuversicht und Visionen – solche Worte tragen Menschen in die Zukunft. Offenbar glauben Politiker, die Bedeutung dieser Vokabeln mit dem Verbreiten netter Floskeln erfüllen zu können. Wie sonst ist die Häufung so inhaltsarmer Redewendungen wie „Wir sind auf einem guten Weg …“, „Wir haben viel erreicht …“ oder auch „Wir packen es an…“ zu erklären. Um das Licht im Anschein bester Entwicklungen zu zeigen, werden Euro-Summen und Zahlenkolonnen aneinandergereiht. Aus dem Zusammenhang gerissen, mögen sie gigantisch klingen und den Eindruck erwecken, die Regierung bewege Kolossales. So möchte man das Heimatland Sachsen-Anhalt als Perspektivregion begreifen und die Früchte aus dem Schaffen der meisten Bürger in guten Händen wissen, die den Ertrag gewinnbringend investieren. Doch sprechen Vergleichsdaten mit anderen Bundesländern oft eine Sprache, in der Mut und Optimismus unter Lethargie und Ideenlosigkeit erdrückt werden. Als die Zeitschrift „Stern“ Mitte Juli die Ergebnisse einer Forsa-Umfrage zur Zufriedenheit mit den Ministerpräsidenten aller 16 Bundesländer veröffentlichte, reichten die Werte für Sachsen-Anhalts Landesvater Dr. Reiner Haseloff nur für den letzten Platz. Im „Stern“ lautete das Fazit zu Haseloff: „Seine Werte sind generell desaströs.“ 54 Prozent der Befragten sind mit der Arbeit des sachsen-anhaltischen Regierungschefs nicht zufrieden. Nur 38 Prozent gaben „zufrieden“ an. Kein Spitzenpolitiker eines anderen Landes sank unter die Marke von 40 Prozent. Kann ein Mensch, der für beherztes Handeln und kühne Entschlüsse stehen sollte, mit solchen Umfrage-Werten auf der Kapitänsbrücke stehen und das Ruder halten? Der CDU-Landesverband sagt Ja. Die Partei hat Reiner Haseloff erneut zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 13. März 2016 gekürt. Kontinuität geht vor Wagnis. Dies könnte auch als Fazit

für den politischen Kurs der Magdeburger Staatskanzlei herhalten. Auf der nationalen Bühne spielt das politische Spitzenpersonal aus dem Lutherland kaum eine Rolle. Ideen und kluge Einwürfe, die eine Debatte um ein Fortkommen der deutschen Gesellschaft bereichern, dringen einfach nirgends durch. Steckt dahinter das Motto „der Klügere gibt nach“ oder ist dies eher ein Indiz für schwache Führungseliten? Vorausgesetzt der Begriff Eliten ist hierbei überhaupt angemessen. Ein paar Fakten: Auf der Guthabenseite SachsenAnhalts findet man Spitzenwerte innerhalb dynamischer Entwicklungen. So billigte man dem Land von 2008 bis 2011 einen zweiten Platz bei der Steigerung des verfügbaren Einkommens zu. Der direkte Einkommensvergleich in absoluten Zahlen zeigt jedoch, dass man in Sachsen-Anhalt den letzten Rang belegt. Wo wenig ist, kann etwas wachsen, möchte man sagen. Das Jobportal Stepstone untersuchte, wie hoch die Bruttogehälter in den deutschen Bundesländern sind. Platz 16 geht an Sachsen-Anhalt. Im Durchschnitt verdient man hier 38.309 Euro im Jahr. In Mecklenburg-Vorpommern beläuft sich der durchschnittliche Jahresverdienst auf 39.377 Euro. Übrigens sind es im Nachbarland Niedersachsen gut 10.000 Euro pro Jahr mehr. Auch die Arbeitslosenquote zeigt eine dynamische Tendenz. Von 2008 bis 2011 sank die Quote um 2,3 Prozent. Das reichte für einen zweiten Platz im Dynamik-Ranking. Nur relativiert sich dieser zweite Platz in absoluten Zahlen: Mit 9,8 Prozent (Stand Juni 2015) bleibt man hierzulande nur Vorletzter vor Berlin (10,5 Prozent). Die Exportquote beträgt in Sachsen-Anhalt 27,8 Prozent. Vorletzter Platz vor Hamburg. Einen echten Spitzenplatz nimmt die Region zwischen Salzwedel und Zeitz im Bereich der öffentlichen Beschäftigten ein. Allerdings von unten gesehen. Auf 1.000 Einwohner kommen statistisch 34,4 Mitarbeiter im öffentlichen Dienst. In Berlin sind es 32,2 Beschäftigte auf 1.000 Einwohner.


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Ein Blick auf die Hochschullandschaft macht ebenfalls wenig Hoffnung. Im Universitätenvergleich der Bundesländer reicht der Index für den Forschungssektor leider nur für den letzten Platz. Im vorderen Feld befindet sich das Land nur bei der Studiendauer. Böse Zungen könnten jetzt interpretieren, das liege daran, weil die Studenten hier schnell wieder weg wollen. Leider ließe sich die Liste der unteren Platzierungen fortsetzen: Schulabgänger ohne Abschluss 12,3 Prozent (vorletzter Platz), Steuerkraft 1.055 Euro je Einwohner (Platz 14), Hartz-IV-Quote 10,1 Fälle auf 100 Einwohner (Platz 14/ Mecklenburg-Vorpommern 9,7 Betroffene auf 100 Einwohner). Wenigstens auf einen ersten Platz bei der Zahl der Einwohnerverluste kann Sachsen-Anhalt verweisen. Ermutigend ist die Tatsache nicht. Nun darf das Leben landauf, landab nicht nur schwarz gemalt werden. Insofern mag man gut gemeinte Heilsbotschaften aus Mündern hiesiger Regierungsvertreter verstehen. Doch helfen sie wenig zur Überwindung. Potjomkinsche Dörfer halfen schon in der Geschichte nicht. Wahrhaftigkeit und Glaubwürdigkeit sind als Fundament für das Formulieren von Aufgaben und Vorhaben allemal besser als die Schönfärberei politischer Akteure. Illusionen finden langfristig kaum Anhänger. Ein Land wie Sachsen-Anhalt unter den gegebenen Bedingungen zu entwickeln und die aktiven Menschen mit Ansporn zu füttern, mag ein kompliziertes Unterfangen sein. Wenn jedoch an der Spitze aufgehübschte Argumente vor kritischer Reflexion kommen, muss sich niemand wundern, dass sich eine wachsende Bürgerschar von Verantwortungsvertretern nicht vertreten fühlt. Im Gedächtnis der Gesellschaft hinterlässt die Regierungsklientel Spuren. Das Umfrageergebnis für Reiner Haseloff wird darin einen Erklärungsansatz finden. Die Fakten bleiben nämlich die Fakten, egal wie rosarot sie verbal eingefärbt werden. Außerdem weben sich auch die charakterlichen Züge eines Menschen in die allgemeine Wahrnehmung. Wenn konträre Meinungen nicht zum gesunden Streit, sondern zu Vertreibung bzw. Entlassung führen, offenbart sich dadurch kein Bild einer starken, selbstbewussten Führungspersönlichkeit. Der Rauswurf der einstigen Wirtschafts- und Wissenschaftsministerin, Prof. Birgitta Wolff, könnte unter solcher charakterlicher Vermutung wie eine

infantile Reaktion gewertet werden. Vor allem deshalb, weil der ziemlich farblose Nachfolger Hartmut Möllring anscheinend nicht als Aktzentsetzer auffallen darf. Wer Entschlossenheit in einer Sache zeigt und sich kämpferisch auf einem Weg gibt, wird als Zugpferd wahrgenommen und kann in den meisten Fällen andere begeistern und mitziehen. Wenn jedoch Entschlossenheit mit Jähzorn und die Vertreibung von Mitstreitern mit Courage verwechselt wird, muss Hochmut als Motiv vermutet werden. Und es scheint kein Einzelfall in den Regierungszimmern der Staatskanzlei zu sein, dass sachliche Kritiker oder in bester Absicht handelnde Ratgeber persönlich abgewatscht, versetzt oder klein gehalten wurden. Ähnliche Züge hört man ab und an auch aus der Machtzentrale des Finanzministers Jens Bullerjahn. Letzterer hat über die vergangenen sieben Jahre derart viele Kompetenzen und Entscheidungsansprüche an sich gezogen, dass andere Ressortleiter ein wenig wie willfährige Marionetten wirken. So bitter die Zahlen sein mögen und so traurig die Interpretationen über die Persönlichkeiten in den Schaltstellen ausfallen, die eigentliche Misere besteht darin, dass echte Eliten als Nachwuchstalente in der Politik kaum sichtbar werden. Haseloff und Bullerjahn – das Führungsduo von CDU und SPD – wollen beide die erste Geige spielen und zugleich dirigieren. Das verbietet sich in jedem Orchester. Wenn dann bei Auftritten im kleinen oder großen Kreis noch falsche Töne ins Spiel kommen, sollte man einen Besetzungsfehler vermuten. Dissonanzen beim Aufführen wirtschaftlicher oder sozialer Kennziffern, bei der Rekrutierung von Führungspersonal oder beim Versuch, Misslichkeiten zu überspielen, eignen sich trefflich, das Land im Akkord an letzte Plätze zu notieren. Den Takt gab der Ministerpräsident am 10. Juli zum CDU-Sommerfest vor seinen Parteifreunden an. Es gelte RotRot-Grün zu verhindern. SPD-Spitzenkandidatin Katrin Budde führt mit dieser Präferenz einen Abgrenzungswahlkampf zum großen Koalitionspartner. Solche Verhältnisse hätten Sachsen-Anhalt schon einmal geschadet. Was hat dem Land wirklich geholfen, muss gefragt werden? Ein Therapeut zeigt dem Patienten den Weg aus der Krise. Wenn der jedoch keinen wirksamen Rat weiß, verliert sich jede Hoffnung.

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n Leserpost Doping – Jubel für die Pharmaindustrie Leserzuschrift zum neuen Antidopinggesetz

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ls am Sport interessierter Bürger möchte ich auch wissen, wie die Höchstleistungen unserer Eliten, sei es nun auf dem Fußballfeld, sei es im Diskus-Ring oder auf dem Centre Court, zustande kommen. Wie viel „echte“ Leistung wird uns Zuschauern da geboten? Mit welchem Anteil und mit welchen Ergebnissen durch Leistungsoptimierung, sprich Doping, ist dabei zu rechnen? Kann ich mich über sportliche Erfolge noch freuen oder bejubele ich nur Leistungen und Kompetenz der Pharmaindustrie? Als Sportkonsument ist das Produkt Leistungssport nur schwierig zu beurteilen. Zu groß waren die Enttäuschungen, sei es nun das Staatsdoping in der DDR, die weitestgehend unaufgeklärten Dopingvergehen in der Bundesrepublik vor 1990 oder die Ereignisse rund um den Radsport in der jüngeren Vergangenheit. „Menschen scheinen nicht dafür geschaffen, jeden Tag mit dem Fahrrad über hohe Berge zu fahren oder sich 250 kg auf die Brust fallen zu lassen“, so habe ich es unlängst gelesen. Mit dem neuen Antidopinggesetz möchte der Staat künftig dopende Athleten hinter Gitter bringen. Möchte er das wirklich oder werden wir nur veralbert? Soll damit künftig Baumanns Zahnpasta geschützt werden oder ist es eine deutsche Reinwaschung vor dem internationalen Publikum? Kürzlich sendete der MDR einen interessanten Beitrag zu diesem Thema. Kritik zum Gesetzentwurf kam von vielen Seiten. Der DOSB-Chef betonte, dass zwischenzeitlich auch bedeutende Professoren, die anfangs vom neuen Gesetz überzeugt waren, jetzt Unmut dazu äußern. Nur unser Bundesinnenminister ist vom Erfolg (s)einer harten Herangehensweise überzeugt. Besonders interessant ist die verkündete Absicht, eine strafrechtliche Verfolgung auch auf Dopingkonsumenten im Bereich des Freizeitsports zu übertragen. Kann man Doping in diesem Bereich überhaupt vom Medikamentenmissbrauch abgrenzen? Dürfen diese Leute dann nicht mehr joggen? Müsste in der JVA Burg dann ggf. extra ein Bereich für Manager errichtet werden? Fragen über Fragen. Weitaus mehr Antworten konnte ich in dem im Mai erschienen Buch „Doping, Stasi und die neue Führung“ erhalten. Der Magdeburger Medizinrechtler Dr. Dirk Gopengießer, früherer Diskuswerfer, Feuerwehroffizier und Nachwuchstrainer für Leichtathletik sowie sein früherer auch wortwörtlich „kleiner Chef“ bei der Feuerwehr, Major & Kriminalhauptkommissar a.D. Peter Dunsch, nehmen in aller Offenheit und auch unter Beschreibung eigener Verwicklungen im DDR-System Stellung zur Problematik. Man sollte doch dem Innenminister ein paar Zeilen daraus vorlesen, damit er künftig wenigstens weiß, wovon er eigentlich spricht. Die bereits vor mehreren Monaten wohl zufällig in die öffentliche Diskussion geratene Problematik – ich erinnere an untergemischte „Hilfsmittel“ auch in der Fußballbundesliga – ist nun in vollem Gange. Auf das Ergebnis bin ich gespannt. Es wird wohl eine griechische Lösung geben. Michael Heidmann, Magdeburg


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n Job-Ratgeber Der Job und selbst gemachte Gefahren

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eder weiß es und jeder tut es: während der Arbeitszeit private Nachrichten auf dem Handy lesen und versenden oder zu privaten Zwecken im Internet surfen bzw. sich von Facebook, Twitter & Co. unterhalten zu lassen. Was geschieht dabei unbewusst? Sie ahnen es, man rutscht schleichend in eine gewisse Abhängigkeit gegenüber diesen Steffen Naumann Infokanälen bzw. dem ei- Jobagentur genen Smartphone. Ganz sicher leiden unter diesem Verhalten Konzentration und Produktivität am Arbeitsplatz. Was können Folgen sein? Mangelhafte Produkte, Fehler in Anschreiben oder Berichten, vergessene Aufgaben und mehr. Die Leistungskraft einer ganzen Firma oder Behörde kann sinken. Und wenn man Ihnen auf die Schliche kommt, droht im ungünstigsten Fall noch die Kündigung. Bei allen Vorteilen, die man der modernen Kommunikationstechnik verdankt, es gibt eben auch Schattenseiten. Wichtig ist nur, dass man sich dessen bewusst ist und die Risiken nicht negiert. Sie benötigen die Fähigkeit zur Selbstreflexion über das eigene Verhalten und eine gesunde Portion zur Selbstkritik. Vermeiden Sie sogenanntes Multitasking, lesen Sie Ihre E-Mails bestenfalls nur in Intervallen, anstatt jede sofort einzeln zu lesen. Gewichten Sie Aufgaben nach Dringlichkeit und Zeitaufwand. Teilen Sie große Projekte in viele kleine, leicht zu erledigende Schritte auf. 20 Stunden verbringen Mitarbeiter im Durchschnitt pro Woche im Netz und fünf Stunden surft man dabei zu privaten Zwecken auf Webseiten. Damit liegt das Internet laut einer Studie auf Platz eins der Faktoren, die die Produktivität negativ beeinflussen. Die sinkende Produktivität wird sich auf Ihre Arbeitsbedingungen auswirken. Herzlichst Ihr Steffen Naumann

Willkommen, aber wie?

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ardon, aber ich bin ein langsamer Leser, und deshalb verpasse ich immer den Zeitraum, innerhalb dessen es noch angemessen ist, als Leser seine Stimme zu erheben. Aber es gibt Dinge, da habe ich einfach Klärungsbedarf. Neulich bekam ich per E-Mail vom Land Sachsen-Anhalt eine Nachricht ins Haus: Jemand hatte ein Gesuch gestellt und das war abschlägig beschieden worden. So etwas kommt vor. Das ganze kriegte ein „Geschmäckle“, weil es diese farbliche Fröhlichkeit vorgaukelnde Willkommenswerbung des Landes aufgedruckt enthielt. Wir wollen ja jetzt „Willkommen“ heißen. Ich schlage eine bekannte Tageszeitung in SachsenAhalt auf und sehe furchterregend groß das Foto unseres Innenministers, der dem Reporter im Gespräch erklärt: „Nicht jeder kann bleiben!“ Das ist die Headline. Dazu zeigt der Innenminister erklärenderweise mit der rechten Hand eine Unterschrift zur Headline: Daumen und Zeigefinger ergeben in dieser Haltung ein Zeichen, dass im Straßenverkehr mit bis zu 750 Euro geahndet würde, Wem zeigt er das? Dem Reporter? Den Lesern? Oder denen, die nicht bleiben dürfen? Und da

sind wir schon beim Problem: Radio Brocken erzählt mir, dass die Aufnahmeheime für Ayslbewerber „aus allen Nähten platzen“. Am Tag darauf erfahre ich vom selben Sender, dass die ersten syrischen Asylbewerber in einer Zeltstadt des Roten Kreuzes untergebracht werden müssen. Logisch, wenn´s platzt. Meine Frau sagte überzeugend einfach: „Dass die sich nicht schämen. Seit Jahren wissen wir, dass mehr Flüchtlinge kommen werden. Alle konnten sich darauf vorbereiten.“ Haben sie ja auch: In endlosen Debatten, ab wann das Boot voll ist. Will sagen: Willkommenskultur wird von oben vorgegeben. Wer öffentlich lediglich darüber nachdenkt, wer wann wie schnell abzuschieben ist, ständig Wasserstandsmeldungen durchgibt: Das Boot ist voll, Heime platzen aus alles Nähten, wirft, ob er will oder nicht, geistig bereits die Brandsätze, die später realiter auf Heime fliegen. Auch Brandsätze werden, bevor sie fliegen, im Kopf gebastelt. Und, ich wollte ja meine Frage formulieren: Ist das jetzt die Willkommenskultur, die wir in SachsenAnhalt meinen? Ludwig Schumann

Lebenserwartung steigt, bleibt aber unter dem Bundesschnitt

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ach der allgemeinen Sterbetafel 2010/12 für Sachsen-Anhalt beträgt die Lebenserwartung für einen neugeborenen Jungen 75 Jahre und 10 Monate. Die Lebenserwartung eines neugeborenen Mädchens ist 6 Jahre und 5 Monate höher und beträgt 82 Jahre und 2 Monate. Laut Statistischem Landesamt hat sich die Lebenserwartung in Sachsen-Anhalt seit 1992 um 6 Jahre und 5 Monate für männliche Neugeborene und um 5 Jahre und 5 Monate für weibliche Neugeborene erhöht. Nach den aktuellen Berechnungen kann ein 60jähriger Mann noch mit einer ferneren Lebenserwartung von durchschnittlich 20 Jahren und 3 Monaten rechnen, das sind 4 Jahre und ein Monat mehr als 1992, als die erste Sterbetafel für Sachsen-Anhalt berechnet wurde. Für eine gleichaltrige Frau ergeben sich statistisch noch weitere 24 Lebensjahre und 6 Monate, das sind 4 Jahre mehr als 1992. Diesen Ergebnissen liegen die aktuellen und auf Basis des Zensus 2011 berechneten Sterblichkeitsverhältnisse zugrunde. Sachsen-Anhalt verkürzte den Abstand zum Bundesdurchschnitt für männliche Neugeborene auf ein Jahr und 11 Monate und auf 7 Monate für gleichaltrige Mädchen. Für Deutschland beträgt die Lebenserwartung 77 Jahre und 9 Monate für neugeborene Jungen bzw. 82 Jahre und 10 Monate für neugeborene Mädchen. Auf der Ebene der einzelnen Bundesländer haben die Männer in Baden-Württemberg mit 79 Jahren und die dort lebenden Frauen mit 83 Jahren und 8 Monaten die höchste Lebenserwartung bei der Geburt. Die niedrigsten Werte wurden mit 75 Jahren und 10 Monaten für Männer in Sachsen-Anhalt und 81 Jahren und 11 Monaten für Frauen im Saarland berechnet.

Statistisch gesehen erhöhte sich die Lebenserwartung der Neugeborenen in Sachsen-Anhalt.


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ZEITREISE Breiter Weg 13

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u dem Haus Breiter Weg 13 - auch als Brauhaus und Gasthof „Zu den drei Lilien“ bekannt - findet sich in den Akten im Magdeburger Stadtarchiv als Besitzer Hans Bünemann. Das Grundstück war einst zweigeteilt. Den nördlichen Teil besaß im selben Jahr Bernd Knopf. Später erwarb diesen Teil der Gastwirt Michael Österreich, der in seinem Wappen drei Lilien als Haus-

zeichen führte. 1688 wurden beide Grundstücke durch den Erwerb des Handelsmannes Johann Heinrich Hellmuth vereint. Bis zum Umbau 1889 beherbergte das bis dahin zweigeschossige Gebäude ein Brau- und Schankhaus. Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgte der Umbau zum viergeschossigen Wohn-und Geschäftshaus. Die unteren Geschosse wurden durch Ladenbauten sowie

Schaufenstervergrößerungen verändert. Die Fassade beherrscht der trapezförmige Mittelerker. Den Übergang zum Dach bildet eine figurengeschmückte Attika, deren vier Figuren allerdings zwischen 1937 und 1941 entfernt wurden. Bis zur Zerstörung 1945 war der Kaufmann G. Methner aus Quasnitz bei Leipzig Eigentümer des Hauses, der hier ein Stoffgeschäft führte.


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n Kompakt Die Geschichte von 34 Jahren „Mauer“

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um 54. Jahrestag des Mauerbaus am 13. August 1961 ist ab dem 4. August die Ausstellung „Die Mauer. Eine Grenze durch Deutschland“ in der Außenstelle Magdeburg des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU, Georg-Kaiser-Str. 7) zu sehen. Auf 20 großformatigen Plakaten wird die Geschichte der Berliner Mauer und der innerdeutschen Grenze erzählt. Dargestellt werden die politischen Umstände, die zum Bau der Mauer führten sowie Geschichten von Fluchten und Fluchthilfe, aber auch dem Alltag entlang der innerdeutschen Grenze und in der geteilten Stadt. Schließlich endet die Ausstellung mit dem Fall der Mauer und der juristischen Aufarbeitung des Grenzregimes im vereinten Deutschland. Gezeigt wird sie bis zum 28. August und kann jeweils montags bis freitags zwischen 8 und 18 Uhr besichtigt werden. Ebenfalls am 4. August lädt die Außenstelle des BStU interessierte Bürgerinnen und Büger zur regulären monatlichen Archivführung ein. Beim Rundgang können sich Besucher einen Eindruck von den Hinterlassenschaften des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) im ehemaligen Bezirk Magdeburg verschaffen. Ausstellungsmaterial und Einblicke in Beispielakten Inoffizieller Mitarbeiter und Betroffener vermitteln ein Bild von der Arbeitsweise der Stasi. Der Eintritt ist frei. (ab)

Magdeburger Sichtweisen: Der Fotograf Steffen Lehmann betrachtet mit seinen Luftaufnahmen - geschossen aus einer FotoDrohne - diesmal die Kreuzung Ernst-Reuter-Allee und Otto-vonGuericke-Straße. Zu sehen ist das City-Caree Magdeburg, das vor 18 Jahren seine Pforten öffnete. Täglich besuchen mehr als 25.000 Kunden das Einkaufszentrum, das mehr als 50 Geschäfte und ein Großkino enthält. Allerdings hat diese Aufnahme die Verkehrssituation noch ohne Tunnel festgehalten. Demnächst wühlen sich hier Bagger in die Tiefe, die eine neue Verkehrstrasse errichten.

Steffen Lehmann Tel.: 039204 - 910448 • Mobil: 0160 - 94 29 291 Googeln Sie unter: Luftbilder Magdeburg Lehmann

Jubiläumsfest in Beyendorf

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ie letzten Wochen standen in BeyendorfSohlen ganz im Zeichen des Festjahres zum 1050-jährigen Bestehen von Sohlen. Höhepunkt des Jubiläums ist das dreitägige Fest, das vom 31. Juli bis zum 2. August stattfindet. Ortsbürgermeister Siegfried Geue holte schon die Fanfare raus - nicht um den Takt vorzugeben, sondern das Festwochenende mit einem bunten Programm einzuläuten. Am 31. Juli gibt es ab 18 Uhr in der Sohlener Kirche den Festakt, den ein Facke-

lumzug der Freiwilligen Feuerwehr und der Kindertagesstätte zum Dorfplatz abschließt. Am Samstag, den 1. August geht es zünftig zur Sache. Um 13 Uhr sticht der Ortschaftrat ein Faß Freibier an und der Bauernmarkt wird eröffnet. Ein buntes Rahmenprogramm bietet Unterhaltung bis in den Abend. Der Sonntag, 2. August, startet ab 10 Uhr mit der Altenweddinger Blasmusik und einem Bötelwettessen. Schausteller bieten die ganzen drei Tage Unterhaltung für die jüngsten Festgäste.


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Das Herz – Quelle des Bösen? Der Psychologe und Kriminologe Adrian Raine will einen biologischen Marker für „das Böse“ gefunden haben: ein niedriger Ruhepuls.

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estürzung stellt sich ein und Neugier wird wach, wenn wir von einer begangenen Straftat erfahren. Wie kam es dazu? War es nicht zu verhindern? Welche Gründe lassen Menschen straffällig werden? Liegt es am Charakter? Trägt das Elternhaus eine Mitschuld? Wurde etwas bei der Erziehung versäumt? Welche möglichen Einflüsse hat das soziale Umfeld? Existieren etwa biologische Gründe? Kriminelles, gewalttätiges und antisoziales Verhalten stellt die Menschheit noch immer vor Rätsel. Seit Jahrtausenden suchen Philosophen, Kriminologen und Sozialwissenschaftler die Ursachen für das Begehen von Straftaten. Das Böse als Gegenteil vom Guten muss eine Wurzel in der menschlichen Natur haben. Darüber streiten sich die Gelehrten seit man moralisch falsches Handeln deutet. Doch zunächst musste die Moral entstehen und die daraus abgeleiteten Normen, damit dagegen jemand verstoßen bzw. eine Tat als verwerflich definiert werden konnte. Die Entstehung aller Kultur ist gleichsam die Initiierung ihrer Schattenseiten. In der christlichen Religion wird Luzifer – eigentlich der „Morgenstern“ – bald zum Teufel gewandelt. Dem Menschen wohne eben nicht nur das Gute, sondern auch das Böse inne. Der italienische Arzt, Psychiater und Gerichtsmediziner Cesare Lombroso (1835 1909) versuchte, anhand äußerer Körpermerkmale eine Typisierung von Verbrechern vorzunehmen. Doch jeder weiß, dass schon ganz nette, sympathische Nachbarn als schreckliche Mörder entlarvt wurden. Es scheint also kein wirkliches Indiz in der tieferen Natur des Men-

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schen zu geben, das auf einen negativen Verhaltenscode im Bauplan unseres Wesens hinweist. Natürlich wissen wir heute von genetischen Defekten, die sehr wahrscheinlich gewalttätiges Handeln hervorrufen, aber warum sich jemand aus sexuellem Trieb an Kindern vergreift, kann auch die Genetik nicht erklären. Anomalien im Gehirn gelten als eine von vielen Ursachen für gewalttätiges und kriminelles Verhalten. Adrian Raine, Professor für Kriminologie, Psychiatrie und Psychologie an der Universität von Pennsylvania und führender Forscher auf dem Gebiet der biologischen Grundlagen der Gewalt, will jedoch einen Hinweis gefunden haben, warum Menschen gegen Normen verstoßen oder gar zu Mördern werden. Seiner Meinung nach birgt das autonome Nervensystem einen wichtigen Risikofaktor für Regelverstöße aller Art: einen langsamen Puls. „In meinem ersten Forschungsprojekt als Doktorand an der University of York in England stellte ich fest, dass ein niedriger Ruhepuls charakteristisch für antisoziale Schuljungen war.

Zum selben Ergebnis kam ich später bei einer Studie an der University of Nottingham“, schreibt Raine in seinem Buch „Als Mörder geboren“ (das Buch erschien im Januar bei Klett-Cotta). Sein Fazit: Menschen, die zu antisozialem Verhalten neigen oder häufiger gegen Regeln verstoßen, haben im Schnitt einen langsameren Puls. Während andere Biomarker oft bei mehreren psychischen Erkrankungen zu beobachten sind, ist die niedrige Herzrate vergleichsweise spezifisch für antisoziales Verhalten. Im langsamen Puls könnte sich Furchtlosigkeit widerspiegeln. Denkbar wäre auch, dass die Betreffenden stärkere Stimulation brauchen, um ihr Erregungsniveau zu regulieren. „Möglicherweise holen sich Kinder mit chronisch niedrigem Erregungsniveau einen Erregungsschub, wenn sie jemanden verprügeln, Ladendiebstähle begehen, sich einer Straßengang anschließen oder Drogen nehmen. Die traurige Realität ist, dass Regelverletzungen den meisten Kindern und Jugendlichen Spaß machen“, so der Psychologe. Männer haben generell eine niedrigere Herzfrequenz als Frauen. Daraus wäre ableitbar, warum die meisten Straftäter Männer sind. In Zwillingsstudien hätte sich laut Raine gezeigt, dass der Ruhepuls in bemerkenswertem Maß erblich ist. Außerdem stellt man fest, dass Kinder krimineller Eltern im Schnitt einen niedrigen Ruhepuls haben. Berücksichtige man, dass es eine signifikante Erblichkeit für aggressives Verhalten von Kindern und antisoziales Verhalten von Erwachsenen gibt und dass Eltern antisoziales Verhalten an ihre Kinder weitergeben, könnte die niedrige Herzfrequenz einer der Erbmechanismen sein, die diese Übertragung von einer Generation auf die nächste erklären. Wenn sich dieser Zusammenhang zwischen Herzfrequenz und Verhalten herstellen lässt – Raines Untersuchung liegt eine große Metaanalyse mit Daten von insgesamt 5.868 Kindern und Jugendlichen zugrunde – könnte antisoziales Verhalten mit hinreichender Wahrscheinlichkeit vorausgesagt werden. Welches Schicksal droht künftigen Generationen, wenn ihnen quasi von Geburt an eine negative Sozialprognose bescheinigt werden würde? Und die niederschmetterndste Erkenntnis aus allem ist: Die Quelle des Bösen ist das Herz – das wohl poetischste Symbol der Liebe. Thomas Wischnewski


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MAGDEBURG KOMPAKT

erfasste Fälle + 311 aufgeklärte Fälle + 673 AQ +1,7 %

Erfasste und aufgeklärte Fälle

Deliktsbereiche – Anteil an der Gesamtkriminalität Diebstahl gesamt

AQ in %

60,0

50.000

14.931 Fälle Anteil: 48,5% , AQ = 31,6%

Vermögen / Fälschung

5.658 Fälle Anteil: 18,4% , AQ = 87,2%

Fallzahlen

55,0 40.000 50,0

30.802 Fälle insgesamt

45,0

30.000

Sonstige Straftaten nach StGB

5.562 Fälle Anteil: 18,1% , AQ = 55,6%

40,0 20.000

35,0 30,0

Rohheitsdelikte

Nebengesetze

25,0

3.184 Fälle Anteil: 10,3% , AQ = 83,5%

1.249 Fälle Anteil: 4,1% , AQ = 93,2%

10.000

0

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

20,0

35.246 32.031 32.292 33.654 30.551 31.593 29.111 28.453 28.779 30.491 30.802

erfasst

aufgeklärt 19.581 18.463 18.857 19.036 16.340 17.487 16.808 15.675 15.359 16.077 16.750 55,6

AQ in %

57,6

58,4

56,6

53,5

55,4

57,7

55,1

53,4

52,7

54,4

Absoulte Fallzahlen Magdeburger Straftaten im Zehn-Jahres-Vergleich.

Sexualdelikte

Tötungsdelikte

210 Fälle Anteil: 0,7% , AQ = 82,9%

8 Fälle Anteil: < 0,03% , AQ = 100%

Unterscheidung der Kriminalität nach ausgewählten Deliktsgruppen.

Magdeburg: Stadt der langen Finger Die Kriminalitätsstatistik zeigt das Straftatengeschehen in der Stadt, sagt aber wenig über das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger aus. Von Thomas Wischnewski

W

ie sicher lebt man in Magdeburg gemessen an der erfassten Kriminalität? Laut Frank Bendzka, Leiter des Polizeireviers Magdeburg (Interview S. 13), sei die Landeshauptstadt eine ganze normale Großstadt. Es passieren hier keine außergewöhnlichen Delikte, die anderenorts nicht auch geschehen würden. Ein de-

taillierter Vergleich mit anderen deutschen Städten zeigt die Elbestadt in der Kriminalitäts-Häufigkeitsziffer (Straftaten pro 100.000 Einwohner) an 9. Stelle. Mehr Straftaten geschehen anhand dieser Kennzahl nur in noch größeren Metropolen. Frankfurt am Main, Köln und Berlin sind die Spitzenreiter (s. Grafik S. 11). Städte, die sich mit der Magdeburger Einwohnerzahl vergleichen lassen - fast alle liegen deutlich unter den hier anfallenden Delikten. Die Zahlen sind aber noch lange kein Ausdruck für das Sicherheitsgefühl der Menschen in einer Kommune. Sicherheit ist ein zutiefst subjektiv geprägtes Bild, das durch viele Faktoren gespeist wird. Die Nachrichten – also die öffentliche Wahrnehmung – über Verbrechen spielen dabei eine große Rolle. Klar, dass in Millionenstädte viel häufiger über außergewöhnliche Taten berichtet wird. So ist beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, in der Elbestadt Opfer eines Tötungsdeliktes zu werden, verschwindend gering. 2014 wurden 8 Fälle erfasst. Ein Jahr zuvor waren es noch 21. Die Aufklärungsquote betrug 100 Prozent. Kein Fall blieb ergo ohne ermittelten Täter. Es sind vor allem die Diebstahldelikte, die in Magdeburg die Statistik nach oben treiben. Mit 14.931 bekannt geworde-

Rohheitsdelikte gesamt Anteil Raubstraftaten

4.500 an/aus Kfz. 1687 Fälle, AQ = 15,8 % Anteil 11,3 %

Anteil Körperverletzungen

4.000 3.643 3.355

3.500

3.528 3.125

3.106

3.000

in/aus Wohnungen 604 Fälle, AQ = 35,6 % Anteil 4 %

14.931 in/aus Ladendiebstahl Wohnungen 604 Fälle, 2764 Fälle, AQ AQ==35,6 91,8%% Anteil18,5 4 %% Anteil

AQ 2014 = 83,5 % (2013 = 83,4 %)

Rohheitsdelikte

Diebstahlsdelikte

in/aus Boden/Keller 2598 Fälle, AQ = 8 % Anteil 17,4 %

nen Straftaten umfasst der Bereich fast die Hälfte der Gesamtkriminalität (2014: 30.802 Fälle). Es ist die Stadt der langen Finger. Insbesondere der Fahrradklau schlägt hier besonders zu Buche. Ein Viertel aller Diebstähle entfallen auf entwendete Drahtesel (3.783 Fälle). Die hohe Anzahl drückt auch die Aufklärungsquote. Schließlich konnte im vergangenen Jahr nur jeder 5. Fahrraddiebstahl einem Täter zugeordnet werden. Magdeburg ist in Sachsen-Anhalt nicht nur Hauptstadt und Regierungssitz, sondern nimmt auch die Spitzenposition im Kriminalitätsgeschehen ein. So lag Halle mit knapp 12.000 Delikten gemessen auf 100.000 Einwohner nur auf dem 3. Platz im Landkreisvergleich. Aber sind die nüchternen Zahlen – so verheerend sie auch erscheinen mögen – wirklich geeignet, um die Sicherheit an der Elbe zu beschreiben? Mit Sicherheit nicht. Die Zahlen sind eben kein Ausdruck für das Sicherheitsgefühl für die Menschen in einer Kommune. Schaut man 20 Jahre zurück stößt man 1995 in Magdeburg auf über 52.000 erfasste Straftaten. Die absoluten Fallzahlen haben sich über diesen Zeitraum drastisch reduziert. Auch die Jugendkriminalität ist extrem zurückgegangen. Lag deren An-

sonstige Diebstähle 2571 Fälle, AQ = 19,6% Anteil 17,2 %

2.812

2.905

2.925

1.914

1.862

3.093

3.184

2.500 2.428

2.000

von Fahrrädern 3783 Fälle, AQ = 20,3 % Anteil 25,3 %

2.918

1.500

2.265

2.231 1.908

2.017

2.025

1.999

1.930

2.024

1.000 500

in/aus Büro/Lager 625 Fälle, AQ = 20,3 % Anteil 4,2 %

von Kfz. 293 Fälle, AQ = 32,4 % Anteil 2 %

0

302

282

388

322

323

368

250

255

271

274

276

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

2012

2013

2014

Grafik links: Unterschiedliche Diebstahlsdelikte; Grafik rechts: Fallzahlen zu Rohheitsdelikten; Quelle: Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Nord


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MAGDEBURG KOMPAKT teil vor 20 Jahren noch bei 33 Prozent, sind die Straftäter unter 21 Jahre heute nur noch in 18,8 Prozent aller Fälle vertreten. Die häufig von älteren Menschen geäußerte Meinung, das Leben würde immer unsicherer werden oder man könne sich kaum noch auf die Straße trauen, spiegelt sich in der örtlichen Kriminalitätsstatistik kaum wider. Der sehr oft befürchtete Handtaschenraub bei älteren Frauen geschah in Magdeburg 2014 insgesamt sechs Mal. Gestiegen sind im Vergleich zu den Vorjahreserhebungen dagegen die Sexualstraftaten und die Rauschgiftdelikte. 37 Vergewaltigungen wurden von der Magdeburger Polizei 2014 erfasst, 66 Mal sexueller Missbrauch von Kindern und 42 Verstöße für den Besitz und die Verbreitung pornografischer Erzeugnisse registriert. Allerdings liegen hier die Aufklärungsquoten über alle Deliktgruppen fast alle bei mehr als 90 Prozent. Magdeburgs Straftatenregister hat sich auf einem durchschnittlich hohen Niveau eingepegelt. Die Aufklärung über alle Bereiche liegt bei 54,4 Prozent. Mit aktuell 440 Beamten im Polizeirevier Magdeburg muss der Anfall der Straftaten bewältigt werden. Statistisch geschehen täglich 84 Verbrechen entlang der Elbe. Man muss kein besonderer Pfiffikus sein, um zu erkennen, dass dies mit 440 Schutzpolizisten und 150 Kriminalbeamten nicht bis zum letzten Spitzbuben beherrscht werden kann. Trotzdem ist die Polizeidichte in Sachsen-Anhalts gegenüber westdeutschen Bundesländern relativ hoch. Im Land kommen auf je 1.000 Einwohner 3,4 Polizisten. Übrigens sind es in Bayern (2,4) und Baden-Württemberg (3,0) in der Dichtemessung weniger und dennoch sind die Häufigkeitszahlen der Länder in der Kriminalität viel besser als die in Sachsen-Anhalt. Eine höhere Dichte geht anscheinend nicht mit weniger Verbrechenszahlen einher. Beachten muss man dabei, dass die absoluten Zahlen der Bediensteten in den Südländern wesentlich höher liegen. Die Sichtbarkeit von Polizei macht sich im Straftatengeschehen allerdings deutlich bemerkbar. So geschahen bei den zahlreichen Demonstrationszügen von Magida und Anti-Magida aufgrund der hohen Polizeipräsenz kaum Straftaten. Die pure Anwesenheit von Uniformen wirkt abschreckend auf Kriminelle. Registrierte Kriminalitat in den Stadten ab 200.000 EinwoEs ist zu vermuten, dass das Sicherheitsgefühl der Magdeburger in den nächsten Jahrzehnten weiter abnimmt. Aufgrund der demografischen Veränderung der Altersstruktur der Einwohner wächst der Anteil älterer Menschen rapide. Damit könnten auch Ängste und Unsicherheitsgefühle zunehmen. Abnehmende physische Fähigkeiten und sinkende Sicherheit bedingen sich. Der Innenpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Rüdiger Erben, vermutet infolge der Demografie auch einen Anstieg bei den älteren Straftätern sowie eine Zunahme von Ladendiebstählen. Die aktuelle Fallzahl von 2014 betrug 2.764 Fälle. Innerhalb solcher Kriminalitätserscheinungen muss vermutet werden, dass Täter häufiger alte Menschen sein werden, die möglicherweise nur eine karge Rente beziehen. Eine hohe Aufmerksamkeit in der Statistik wird regelmäßig dem Bereich links- und rechtsextremer Straftaten gewidmet. Und die Polizei muss sich hier häufig vorwerfen lassen, dass sie entweder auf dem einen oder anderen Auge blind sei. Die eigentliche Politisierung der Sicherheitsbeamten geschieht aber eher durch die Kritiker als jene, die

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Registrierte Kriminalität in den Städten ab 200.000 Einwohner. Quelle: Bundeskriminalamt

sich nun mal wegen des Rechts mit Kriminalität beschäftigen müssen. Grundsätzlich muss nämlich jeder Verstoß – egal, welcher Richtung ein Täter oder eine Täterin angehört – gleichbehandelt werden. Die Zuordnung zu einer Gruppierung sei für die Polizei von nachrangigem Interesse, beteuert auch Kriminaldirektor Frank Bendzka. Insgesamt ist der Anteil der politisch motivierten Taten relativ konstant. Die Befürchtungen, immer öfter Opfer eines Verbrechens durch Internet- oder Computerkriminalität zu werden, ist anhand der ausgewiesenen Zahlen nicht nachweisbar. Die heutigen Möglichkeiten, einen Täter zu ermitteln, ist aufgrund der nachzuvollziehenden Spuren im Internet relativ

leicht. Wirksame Verschleierungsmethoden beherrschen nur ausgesprochene Hacker-Experten. Magdeburg muss sich trotz der hohen Häufigkeitsziffer im Sicherheitsbereich nicht schlechter reden als andere deutsche Städte. Wenn man hier Vergleiche anstellen wollte, dann muss man auch stets die tieferen Wurzeln von Kriminalität betrachten. Eine wesentliche Triebkraft für antisoziales Verhalten bleiben die existenziellen Lebensbedingungen und gravierende Unterschiede in Einkommenssituationen. Da Sachsen-Anhalts Hauptstadt nach wie vor viele Menschen beherbergt, die mit sehr geringen Einkommen auskommen müssen, sprudelt die Quelle für Diebstähle oder andere Eigentumsdelikte fleißig weiter.


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n Buchtipps Ihr da! Einblicke und Ausblicke Texte aus dem und in den Knast Eine besondere Anthologie

D

er Beginn eines Dialogs. Strafgefangene „drinnen“ und Bürger „draußen“ sind Schülerinnen und Schüler, ein Journalist, eine Bibliothekarin, Schriftsteller aus SachsenAnhalt. Die „drinnen“ sind Strafgefangene unterschiedlichen Alters, junge aus der JVA Raßnitz und Ältere aus der JVA Burg. Darunter auch welche, die bereits wieder „draußen“ sind. Sie schreiben über sich, manchmal mit schwer auszuhaltender Offenheit, sie schreiben aber auch ganz einfach als Erzähler oder Dichter. Wie die „draußen“. Ihr da! Schaut einfach mal ins Buch. - Lebensberichte, Prosatexte und Gedichte von Strafgefangenen wie auch von Schülern und freien Autoren aus Sachsen-Anhalt - ein sehr ungewöhnlicher Dokumentarband - Nachdenken, Einander zuhören, Erkenntnisse gewinnen – für die „drinnen“ und die „draußen“ gleichermaßen gewinnbringend Herausgegeben von Jana Büttner, Ludwig Schumann und dem Friedrich-Bödecker-Kreis in Sachsen-Anhalt e.V. 208 Seiten, gebunden mit s/w-Fotos von Beatrice Dittmann BuchVerlag für die Frau ISBN 978-3-89798-470-7 Preis: 16,90 Euro

Tödlicher Skorpion Kriminalroman von Bernd Kaufholz

I

n ihrem ersten Fall ermittelt Bernd Kaufholz’ Protagonistin Tanja Papenburg in Magdeburg und Umgebung. Die Rechtsanwältin gerät in die laufenden Untersuchungen gegen einen Serienmörder, der es auf Prostituierte abgesehen hat. Papenburg versucht, Licht in das Dunkel der Tötungsdelikte zu bringen, und stößt dabei auf einen seit Jahren ungeklärten Mordfall. Eine Mauer des Schweigens und Verstrickungen zwischen Wirtschaft, Politik und Justiz erschweren die Ermittlungen – und plötzlich schwebt sie selbst in Lebensgefahr. Erschienen im Mitteldeutschen Verlag. 208 Seiten, gebunden ISBN 978-3-95462-242-9 Preis: 9,95 Euro

MAGDEBURG KOMPAKT

Wie wahr ist die Wahrheit? Die Stimme verrät die Lüge

L

ügen, Täuschen, verdrehen, vergessen oder verdrängen – alles Begriffe, die von der eigentlichen Wahrheit wegführen oder sie gar verändern. Um einem Täter eine Straftat nachzuweisen, müssen Tatsachen mittels Sachbeweisen oder Zeugenaussagen zusammengetragen werden. Es geht um die eindeutige Identifizierung eines Täters. Das ist oft gar nicht so einfach, weil weder Polizei noch das später beurteilende Gericht die Straftat selbst erlebt haben. Liegen keine oder keine hinreichenden Sachbeweise vor, muss man sich möglicherweise auf Zeugenaussagen verlassen, so lange der Täter kein umfassendes Geständnis ablegt. Doch nicht nur Täter sagen vor Gericht nicht immer die Wahrheit. Auch Zeugen fabulieren viel zwischen Dichtung und Wahrheit. Dabei müssen die Aussagen noch nicht einmal vorsätzlich falsch sein. Viele zeugenschaftlichen Einlassungen vor Gericht oder während einer polizeilichen Vernehmung sind durch Wahrnehmungsdefizite gefärbt. Man kennt solche starken Sätze wie: Ich habe es genau gesehen… Ich war doch dabei … Trotzdem können zwei Menschen am selben Ort ganz andere Beobachtungen gemacht haben. Wir können uns nie sicher sein, ob jeder dieselbe Farbe gesehen hat. Und man muss stets wissen, dass unser Hirn in der Lage ist – oft gar nicht anders kann –, jede Erinnerungslücke selbstständig auszukleiden. Was wir erinnern, ist häufiger eine Illusion als wir denken. Stehen dann vor einem Richter im ungünstigsten Falle mehrere Beteiligte und alle beschreiben ein Geschehen anders. Jedes Gericht steckt in so einem Fall in einem großen Dilemma. Der Wahrheit versucht man sich dann meistens mit der Annahme über die Glaubwürdigkeit der Aussagen zu nähern. Doch der Glaubwürdigkeit eines Zeugen auf die Spur zu kommen, ist eine extrem vage Prognose. Gerichte dürfen es sich nicht so einfach machen, wie es häufig unter dem Urteil der Volksmeinung geschieht. Da steht ein Angeklagter vor Gericht und die Allgemeinheit möchte ihm schnell die Schuld für eine schreckliche Tat aufladen. Der Groll ist groß und von überallher schreit es nach Sühne. Bleibt eine Tat jedoch nicht eineindeutig nachweisbar und ein Gericht kommt aufgrund weniger Indizien und einigen Zeugenaussagen, die vielleicht nicht hundertprozentig

glaubwürdig erscheinen, zu einem relativ milden Urteil, dann werden Richter in der Öffentlichkeit scharf kritisiert und der Rechtsstaat wird infrage gestellt. Es gibt jedoch Instanzen und Einrichtungen, die Dichtung und Wahrheit viel häufiger unter die Lupe nehmen – und das sogar, ohne dass ein Betroffener davon weiß. Geheimdienste nutzen bereits seit den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Stimmanalyseverfahren, mit dem man hohe Wahrscheinlichkeitsaussagen über wahre oder unwahre Aussagen machen kann. Der amerikanische Dienst CIA nutzt das Stimmanalyseverfahren wahrscheinlich schon seit Ende der 70er Jahre. Gemessen werden dabei nicht hörbare Frequenzen der Stimmlippen, die Rückschlüsse auf einen inneren Erregungszustand zulassen. Dieser Ausschlag wird am Diagramm selbst dann sichtbar, wenn man sich gelassen und selbstbewusst geben möchte, sich also bewusst verstellt bzw. trainiert hat, sich zu verstellen. Der innere Erregungszustand kann nicht verborgen werden. Deshalb können aus dem Zusammenhang der geäußerten Aussagen hohe Wahrscheinlichkeiten für die Glaubwürdigkeit des Betreffenden abgeleitet werden. Die modernen technischen Möglichkeiten lassen solche Messungen heute schon während eines Telefonats zu. Möglicherweise können solche Technologien irgendwann auch für Unternehmen oder für private Zwecke nutzbar sein. Man könnte theoretisch einen Partner schon mit einer entsprechenden App auf dem Smartphone bei einer Lüge überführen. Man darf sich jedenfalls ziemlich sicher sein, dass heute jeder Geheimdienst, auch die deutschen diese Glaubwürdigkeitsüberprüfungen verwendet. Im Übrigen werden die Aussagen sogar verlässlicher eingestuft als die Ergebnisse eines klassichen Lügendetektors. Der deutschen Justiz bleibt der Einsatz solcher Mittel immer noch verwehrt. Zur Beweisführung dürfen sie nicht verwendet werden. Bei der Aufklärung von Kapitalverbrechen oder besonders scheußlichen Gewaltverbrechen, bei denen keine ausreichenden Sachbeweise vorgelegt werden können, hätte der Einsatz dieser Technik sicher Potenzial, um Täterund Zeugenaussagen stichhaltiger überprüfen zu können. So lange solche Verfahren jedoch nicht genutzt werden können, wird vor Gericht ganz sicher weiter gelogen, dass sich die Balken biegen. Nur biegen sie sich eben nicht. (tw)


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MAGDEBURG KOMPAKT

Spitzbuben scheuen schlechtes Wetter Kriminaldirektor Frank Bendzka, Leiter des Magdeburger Polizeireviers, über die gewöhnliche Großstadtkriminalität und Straftaten-Phänomene bei Demonstrationen oder schlechtem Wetter. MAGDEBURG KOMPAKT: Herr Kriminaldirektor, wo steht denn die Landeshauptstadt Magdeburg in Sachen Kriminalität? Frank Bendzka: Magdeburg ist diesbezüglich eine ganz normale Großstadt. Sie finden hier alles, was es anderswo auch gibt. Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, also Drogenkriminalität, damit einhergehend Straftaten, die mit der Beschaffung im Zusammenhang stehen, als auch das gesamte Spektrum der Diebstahls- und Einbruchsdelikte sowie Straftaten gegen Leben und Gesundheit. Müssen sich Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Revier in bestimmten Stadtbezirken besonderen Deliktsarten widmen? Es gibt keinen Stadtteil, dem wir eine besondere Aufmerksamkeit schenken müssten. Unser Blick geht immer über die ganze Stadt. Aktuell haben wir keine Erkenntnisse, dass es Schwerpunktregionen für Banden gibt, beispielsweise im Drogenbereich.

Das kann sein. Ist das aber möglicherweise auch ein Ergebnis des demografischen Wandels und einer älter werdenden Bevölkerung?

Menschen haben oft Angst davor, Opfer eines Wohnungseinbruchs zu werden. Sind solche Ängste berechtigt? Von den rund 30.000 Straftaten, die wir 2014 in Magdeburg erfasst haben, entfallen 604 auf den Bereich Einbrüche. Für jeden, der davon betroffen war, ist so etwas schrecklich. Gemessen an der Gesamtkriminalität ist die Wahrscheinlichkeit jedoch gering. Viele Einbrüche richten sich gegen Firmen oder Geschäfte. Für die ist der Schaden auch immens, aber eine besonders große Angst muss man aus den Zahlen nicht ableiten. Das Bild über das Kriminalitätsgeschehen wird vorrangig durch eine zugespitzte Berichterstattung in den Medien verzerrt. Daraus kann man keine wirklichkeitsnahen Schlüsse ziehen. Wegen der Magida-Demonstrationen und Gegendemonstrationen hatte die Polizei eine Menge zu tun. Wirkte sich das auf einen Anstieg bei politisch motivierten Delikten aus? Wir haben keinen Ausschlag in der Statistik festgestellt. Logistisch und personell ist die Polizei natürlich gefordert. Aber es gibt einen anderen interessanten Aspekt. Die häufig hohe Polizeipräsenz führt dazu, dass insgesamt weniger Straftaten verübt werden. Daran kann man die Wirkung eines hohen Überwachungsdrucks ablesen. Übrigens: wenn es im Winter stark schneit, bleiben anscheinend nicht nur normale Menschen lieber zu Hause, sondern auch Spitzbuben. Bei extremen Wetterlagen sinkt die Kriminalität ebenfalls.

Kriminaldirektor Frank Bendzka, Leiter des Polizeireviers Magdeburg. Foto: Peter Gercke

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n Wolfs Redlichkeiten Die Erfindung der Kriminalität

Die Demografie mag ihren Anteil daran haben. Die Ursachen für Kriminalität sind jedoch derart komplex, dass man dies nicht allein darauf zurückführen kann.

1995 war ein Drittel der erfassten Täter unter 21 Jahre alt. Wie sieht das heute aus? Der Anteil ist in den vergangenen zehn Jahren von 27,6 Prozent auf 18,8 Prozent gesunken. Das ist ein bemerkenswerter Rückgang in der Jugendkriminalität. Da haben wir mit Engagement in der Prävention vor allem in Schulen gegengesteuert.

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Magdeburg stand mal an der Spitze bei Fahrraddiebstählen. Hat sich die Situation verbessert? Nicht wirklich. Bei den Großstädten ab 200.000 Einwohner belegen wir nach wie vor den 2. Platz. Magdeburg erfüllt einfach gute Bedingungen. Erstens werden Fahrräder häufig innerhalb von Beschaffungskriminalität gestohlen. Sie sind leicht zu haben und leicht zu verkaufen. Außerdem gibt es stets ein gutes Angebot. Der hohe Studentenanteil ist ein Grund dafür. Studierende nutzen das Rad gern als günstiges Verkehrsmittel. Fragen: Thomas Wischnewski

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önnen Tiere eigentlich kriminell sein? Ein Löwenmann zum Beispiel, ist er kriminell, ein Kindesmörder, wenn er als neuer Rudel-Chef die Jungen tötet, um mit den Damen des RuProf. Dr. Gerald Wolf dels eigene zu zeugen? Nein, er könne ja nichts dafür, hört man da sagen, es sei seine Natur. Wenn aber nicht von unseren tierischen Verwandten überkommen, dann muss unsere kriminelle Ader etwas Menschliches sein, etwas Humanes! Und tatsächlich, kriminell zu sein, setzt Rechtsbewusstsein voraus, nämlich im vollen Bewusstsein Unrecht tun – man klaut, betrügt, mordet. Früher gab es dafür keine sozialen Hilfsprogramme, und die Strafen waren oft drakonisch. Was Unrecht ist, wurde durch Gesetzeswerke geschärft. Zum ersten Male kamen sie mit dem Codex UrNammu auf, im Zweistromland vor etwa 4000 Jahren. Die Schärfe kodifizierten Rechts ließ man solche, die dagegen verstießen, durch die Schärfe des Schwertes oder des Hackebeils spüren. Waage und Schwert sind die Attribute Justitias, wie sie in anmutiger Gestalt so manche unserer Gerichtsgebäude ziert. Die Scharia sorgt in entsprechenden Gesellschaften noch heute für diese Praxis: Geklaut, und gleich wird die Hand abgehackt. Natürlich nicht bei uns. Im Gegenteil, da wird die Polizei verdünnt, um den Dieben ihren Broterwerb nicht so schwer zu machen. Und die Kaufhäuser, die schlagen die Verluste ganz einfach dem Kaufpreis hinzu. Ein scharfes Schwert ohne metallene Klinge ist die Ächtung. Obwohl als Ahndungsprinzip uralt, nutzen unsere tierischen Verwandten dieses Erziehungsmittel nicht. Es wirkt nur unter Menschen, und zwar solchen, die sich persönlich kennen, und funktioniert bei der Ahndung von Unredlichkeiten, auch denen der kriminellen Art. Dagegen hilft oft nur noch Abtauchen in die Anonymität der großen Städte. Interessanterweise gibt es eine Form der Kriminalität, bei der es nicht um Vorteilsnahme geht: Diebstahl allein des Kicks wegen, Kleptomanie genannt. Auch Reiche tun so was. Wenn die Kleptomaninnen und Kleptomanen ihre Finger lang machen, rumort es in ihren Mandelkernen, einem relativ kleinen Gebiet tief drinnen in den Schläfenlappen unseres Gehirns. Die Mandelkerne sind für die Generierung von Angst und Furcht zuständig und haben u. a. Verbindungen zu den eng benachbarten Belohnungs- oder Glückszentren des Gehirns. Und genau das ist es, was diese Leute kriminell werden lässt, die Lust an der Angst, als kriminell entdeckt und bloßgestellt zu werden. Prof. Dr. Gerald Wolf Mitglied des Kollegiums „emeritio“


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MAGDEBURG KOMPAKT

Wir brauchen das Gespräch!

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rgendwo in Sachsen-Anhalt. Neben der Stelle des Sozialarbeiters wird noch eine Stelle geschaffen für jemand, der sich um die kulturellen Belange kümmern soll: Eine Gruppe junger Gitarrenspieler will sich gründen. Es gibt Interessenten für ein Jugendtheater. Andere wollen miteinander rappen. Mit anderen Worten: Es gibt eine Reihe Engagierter. Einer unter den Interessenten für diese Stelle scheint alle Kriterien wunderbar zu erfüllen. Die Wahl fällt auf ihn. Er tritt die Stelle an. Die Jugendlichen merken: Der kann was, obwohl er bereits die Dreißig weit hinter sich gelassen hat. Manchmal scheint er ein bisschen spießig. Aber wer ist schon vollkommen. Das Theater macht seine ersten Aufführungen. Unter den Zuschauern ist jemand, der den Regisseur und Theaterleiter kennt. Er flüstert es einem anderen Zuschauer zu. In der kommenden Woche wissen die Eltern der Jugendlichen, die den Club besuchen, was der Mitarbeiter des Jugendklubs für eine Lebensgeschichte hat: Er ist haftentlassen. Ein Lebenslänglicher. Nach 17 Jahren ist er nun wieder frei. Können Sie sich vorstellen, was jetzt passieren wird? Irgendwo in Sachsen-Anhalt. In einem Dorf steht ein leeres, vom neuen Besitzer hergerichtetes Haus. Aus dem Ort gibt es keine Mietinteressenten. Irgendwann beziehen zwei Männer das Haus, die niemand aus dem Ort kennt. Aber bald spricht es sich herum, dass beide viele Jahre wegen sexuellen Missbrauchs gesessen haben. Sie haben

ihre Strafe verbüßt. Sie haben noch in Erinnerung, was hier passierte? Wir haben in Deutschland zwei Geschichten mit der Todesstrafe. In der DDR wurde sie erst 1987 abgeschafft. In der Bundesrepublik Deutschland entledigten sich die Väter des Grundgesetzes, übrigens nicht in Übereinstimmung mit der Mehrheit des Volkes, der Todesstrafe laut Artikel 102 des Grundgesetzes. Die lebenslange Freiheitsstrafe ist die höchste Strafe, die das Strafrecht kennt. Wobei es auch hier in Europa unterschiedliche Auslegungen des Begriffs gibt. In Deutschland versteht man unter der lebenslangen Freiheitsstrafe einen Freiheitsentzug auf unbestimmte Zeit, mindestens aber 15 Jahre. Danach kann der Strafrest zur Bewährung ausgesetzt werden. Nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts von 1977 gebieten das Rechtsstaatsprinzip und die Menschenwürde, dass einem Verurteilten die Möglichkeit eingeräumt werden muss, irgendwann die Freiheit wiederzuerlangen. Der Freilassung geht ein Gutachten voraus, das den Strafgefangenen beurteilt und als Grundlage der Entscheidung bei Gericht dient. Soweit so gut. Wir haben gesellschaftlich in Deutschland nur eine Geschichte, mithin in beiden ehemaligen Deutschlands, wie mit dem Umstand umgegangen wurde, dass es kein Todesurteil mehr gibt: Es wurde in der Gesellschaft nie wirklich eine Diskussion geführt, wie wir als Gesellschaft mit Men-

schen umgehen, die nach der Verbüßung ihrer Strafe wieder in unsere Mitte kommen. Unbestimmte Ängste werden da ausgelöst. Eine ganz üble Rolle in der gesellschaftlichen Diskussion spielten Politiker-Äußerungen wie die des Altkanzlers Schröder: „Wegsperren – und zwar für immer“ eine unheilvolle Rolle, zumal sie in einer zwar angeheizten Situation gesagt wurden, der Altkanzler aber wohl wusste, dass dieses Diktum zum einen Folgen haben würde, zum anderen den tatsächlichen Fakten extrem widerspricht. Im Gegenteil, trotz rückläufiger Zahlen heizte das Wort des Bundeskanzlers die Diskussion an. In der Folge mag auch mancher, der sich das ansonsten überlegt hätte, mit diesen grunddämlichen Aufklebern „Todesstrafe für Kindesmissbrauch“ durch die Gegend gefahren sein. Wenn aber Strafe kein Selbstzweck ist, sondern in die Gesellschaft zurückführen soll, muss die Gesellschaft in den Prozess einbezogen werden. Der Prozess kann gut und gern in der Schule beginnen. Als ich in diesem Jahr das Buch „Ihr da!“ – geschrieben von Strafgefangenen in Burg und Raßnitz, aber auch von Schülern in Magdeburg und Tangermünde – in etlichen von Sachsen-Anhalts Schulen mit der dankenswerten Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalts in 9. bis 11. Klassen vorstellen durfte, kam es zu lebhaften, aber immer ausgesprochen konstruktiven Diskussionen. Wir brauchen das Gespräch! Ludwig Schumann


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Schutz von Menschen und Werten D

as beliebteste Gefühl neben der Liebe ist Geborgenheit. Der Wunsch nach Sicherheit ist bei den meisten Menschen tief verwurzelt. Die einen fühlen sich in einer Partnerschaft geborgen, anderen vermittelt das Haus oder die Wohnung Wohlbefinden und Schutz. Doch was ist, wenn die sicher geglaubte Umgebung nicht mehr sicher ist. Wenn es Menschen gibt, die ungefragt eindringen. Gerade das vertraute Gefühl der heimischen Sicherheit bekommt Risse, wenn Familien einem Einbruch zum Opfer fallen, weiß Jens Fritsche Sicherheitsberater der PRO SAFE GmbH in Magdeburg.

Der finanzielle Schaden kann durch Versicherungen ersetzt werden. „Doch die Psyche der Opfer ist meist sehr geschädigt“, weiß der Fachmann. Selbstvorwürfe, Angst und Hilflosigkeit halten Einzug in das Bewusstsein. Die Experten der Sicherheitsfirma PRO SAFE werden seit zehn Jahren von Firmen und Privatpersonen beauftragt, so etwas zu verhindern. Sie sichern Menschen und Werte in Häusern, Wohnungen, Geschäften und Objekten verschiedener Größe. Jens Fritsche: „Wir erstellen für jeden Kunden eine kostenlose Bedarfs- und Sicherheitsanalyse. Die Wünsche

nach der Art der Absicherung sind sehr speziell. Wir können unterschiedlichste Konzepte und den Einbau von Sicherheitstechnik anbieten. So kann beispielsweise durch Alarm Schutzpersonal von uns gerufen werden, das die Situation vor Ort prüft und gegebenenfalls Täter verfolgt oder Gefahren abwehrt. Parallel werden Polizei und vorher festgelegte Ansprechpartner kontaktiert.“ Die Möglichkeiten des Schutzes reichen von der präventiven Beratung bis hin zur GPS-Überwachung. Auch Menschen und Autos könnten so gefunden werden. Mehr dazu auch unter www.prosafe-online.de

„Bei mir bricht schon keiner ein“ oder „Ich habe nichts, was jemand klauen würde“ sind nur einige der gängigen Irrtümer und falschen Annahmen, wenn wir über die Gefahren von Einbrüchen reden. Sie beweisen ein leider realitätsfremdes Verständnis von Sicherheit und den Folgen, wenn die heimische Geborgenheit erschüttert wird. Hier eine Übersicht typischer Fehlannahmen:

Vorurteile & Mythen – das Sicherheitsteam der PRO SAFE GmbH stellt Irrtümer richtig.

ren Alarmanlagen auf Einbrecher haben, ist statistisch erwiesen.

„Wer einbrechen will, schafft es auch trotz aller technischen Sicherungen.“ Falsch: Die wenigsten Einbrecher gehören in die Sparte der gut ausgerüsteten Profis. Haus- und Wohnungseinbrecher sind häufig Gelenheitstäter, die sich durch gute mechnaische und elektronische Sicherung abhalten lassen. Die Erfahrung zeigt: Diebe wollen sich schnell bedienen. Je mehr Hindernisse man dem Einbrecher in den Weg legt, umso seltener erreicht er sein Ziel.

den tagsüber zwischen 6 und 21 Uhr statt. Durch Beobachtung (Klingeln, Anrufe) wird vorher die Abwesenheit der Bewohner festgestellt. „Ich bin ja versichert und bekomme alles ersetzt.“ Aber: Keine Versicherung kann ideelle Werte ersetzten oder die psychischen Folgen von Einbrüchen ausgleichen. Manche Haushalte sind zudem unterversichert.

„Einbrecher kommen nur nachts und da bin ich sowieso zu Hause.“ Falsch: 42 Prozent der Wohnungseinbrüche fin-

„Von außen sichtbare Alarmanlagen sind eine Einladung für Diebe.“ Falsch: Die abschreckende Wirkung, die sichtba-

„Bei mir wird nicht eingebrochen, denn bei mir ist nichts zu holen.“ Falsch: Fast jeder unterschätzt die Werte, die er zu Hause hat. Außerdem weiß ein Einbrecher meist nicht vorher, ob es sich für ihn lohnt. „Ich habe meine Wertsachen zuhause versteckt.“ Fakt: Es gibt kein Verstck, dass der Einbrecher nicht kennt. Am besten sind Wertsachen in einem Wertschutzschrank untergebracht, der von der Versicherung zugelassen ist. „Urlaubszeit ist Einbruchszeit“ Fakt: In der Sommer- und Urlaubszeit gibt es einen Anstieg bei den Einbruchszahlen. Jedoch ist die Urlaubszeit nicht Haupteinbruchszeit, denn am meisten wird in der dunklen Jahreszeit von Oktober bis März eingebrochen.“


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n Dumm gelaufen In Kriminal-Filmen und -Serien geschehen doch häufig erstaunliche Sachen, die nur erfunden sein können. Hin und wieder ereignet sich jedoch auch in der Realität Skurriles ...

Ein Einbruch kann anstrengend sein

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in 23-Jähriger Magdeburger war im vergangenen Oktober in eine Laube der Kleingartenanlage „Am Vogelsang“ eingebrochen. Dort hatte er sämtliche Schränke durchwühlt und das muss so kräfteraubend gewesen sein, dass der junge Mann dort gleich eingeschlafen war. Der 77-jährige Eigentümer der Gartenanlage entdeckte ihn am nächsten Vormittag und rief die Polizei. Die Beamten weckten den 23-Jährigen und stellten bei einer Überprüfung fest, dass gegen ihn ein Haftbefehl wegen vorangegangener Eigentumsdelikte vorlag. Er musste sein nächstes Nachtlager deshalb in der Justizvollzugsanstalt in Burg aufschlagen.

Dreistigkeit kennt keine Grenzen

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a ein 44-jähriger Magdeburger seinen Dienstwagen vermisste, ging er im Herbst des vergangenen Jahres zur Polizei, um den Diebstahl anzuzeigen. Ein Beamter konnte das Auto ausfindig machen. Der Mann wurde jedoch nach einer Befragung wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz, Fahren ohne Fahrerlaubnis und des Verdachtes der Unfallflucht angezeigt. Denn der Dienstwagen war nicht gestohlen worden, sondern war am Vorabend in einen Unfall verwickelt. Der 44-jährige Fahrer war geflüchtet und hatte sich also unfreiwillig der Polizei gestellt. Zudem fand der Beamte heraus, dass dem Magdeburger bereits Wochen zuvor der Führerschein abgenommen worden war und ein Haftbefehl wegen Drogenbesitzes gegen ihn vorlag.

MAGDEBURG KOMPAKT

Fahrräder auf Abwegen M agdeburg hat ein Problem. Ständig kommen in dieser Stadt Fahrräder abhanden. Es vergeht kein Tag, an dem ein Nachbar, eine Freundin, ein Arbeitskollege, die Bekannte eines Bekannten sich darüber empört, dass der Drahtesel geklaut wurde. Vermehrt werden soziale Netzwerke genutzt, um dem Ärger Luft zu machen. Aus dem Hausflur in der So-und-so-Straße in Buckau wurde heute Nacht ein Fahrrad samt Anhänger geklaut, schrieb vor wenigen Tagen ein Facebook-Nutzer und bat auf diesem Weg auch gleich um Hilfe … falls irgendwer irgendetwas irgendwo gesehen hat. Im Fahrradkeller, auf dem Hinterhof, angekettet vor dem Allee Center, am Bahnhof oder auf dem Campus – nirgends sind die Zweiräder sicher. Seit Jahren rangiert die Landeshauptstadt auf den vorderen Plätzen der Fahrraddiebstahl-Statistik. Wirklich kein Grund zur Freude. Nach Angaben der polizeilichen Kriminalitätsstatistik wurden in Magdeburg im vergangenen Jahr 3.783 Fahrräder gestohlen. Das heißt, pro Tag kamen zehn Räder abhanden. Die Aufklärungsquote der Polizei lag dabei bei 20 Prozent. Vor zehn Jahren wurden 2.646 Fahrräder als gestohlen gemeldet (Aufklärungsquote 22 Prozent), vor fünf Jahren 2.865 (Aufklärungsquote 36 Prozent). Die meisten Fahrraddiebstähle konnte die Polizei 2008 aufklären – damals verschwanden 2.486 Zweiräder, bei 42 Prozent der Fälle wurde der Dieb ermittelt. Woran liegt es, dass Magdeburg in dieser Negativ-Statistik einen Spitzenplatz belegt. Werden die Diebe immer dreister? Oder gibt es immer mehr Drahtesel die geklaut werden können? Schließlich eignet sich das Vehikel sehr gut, um von A nach B zu kommen, ohne an einer der zahlreichen Baustellen Zeit zu verlieren, zudem ist es umweltschonend und ein bisschen Bewegung schadet doch auch

nicht ... Oder liegt es daran, dass die Menschen ihre Fahrräder nicht ausreichend sichern? Zwei unterschiedliche Fahrradschlösser seien eine Möglichkeit, den Diebstahl zu erschweren, rät die Polizei. Dann könne man Vorder- und Hinterrad anschließen sowie den Rahmen. Es hilft natürlich auch, das Schloss nicht nur als Wegfahrsperre zu nutzen, sondern das Fahrrad an einen fest verankerten Gegenstand zu ketten. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) verweist darauf, dass die Stadt in der Pflicht ist, mit einer ausreichenden Zahl an Fahrradbügeln das Anschließen auch zu ermöglichen. Hilfreich wäre dabei, reichlich Abstand zwischen den Abstellmöglichkeiten zu gewähren – 70 Zentimeter bei tiefer Radeinstellung, 50 Zentimeter bei abwechselnd hoch/tiefer Radeinstellung, empfiehlt der ADFC. Leider ist das nicht überall gegeben. Auch ist es an einigen Fahrradbügeln nicht möglich, den Rahmen anzuschließen, sondern nur Vorder- oder Hinterrad. Aber egal, mit welchen Mitteln man versucht, sein Fahrrad gegen Diebstahl zu immunisieren. Wirklich sicher ist es vermutlich nur, wenn man es ständig im Auge hat … oder wenn man darauf sitzt. Beruhigend? Nicht wirklich. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass Magdeburg seine Spitzenposition als Schwarzes Loch für Fahrräder an Cottbus abgegeben hat – zumindest was das Verhältnis zwischen Einwohnerzahl und Raddiebstählen betrifft. Das hat das Verbraucherportal billiger.de ermittelt. Demnach wurden im vergangenen Jahr in der zweitgrößten Stadt Brandenburgs 2.030 Fahrräder je 100.000 Einwohner gestohlen. In Magdeburg waren es 1638. Und an dritter Stelle befindet sich Münster in NordrheinWestfalen. Dort kamen 1509 Fahrräder pro 100.000 Bewohner abhanden. Auch ok, es muss ja nicht immer der erste Platz sein … Tina Heinz

Von der Reeperbahn ins Gefängnis

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ereits in den 1990er Jahren hatten zwei 29-Jährige Magdeburger – bewaffnet mit Maschinenpistolen – eine Bank überfallen und dabei 5.000 D-Mark erbeutet. Übermütig begaben sie sich nach Hamburg, um dort das Geld auf der Reeperbahn zu verprassen. Den Fluchtwagen parkten sie in einer Nebenstraße und ließen die Waffen auf dem Rücksitz liegen. Eine Polizeistreife entdeckte das verdächtige Fahrzeug. Die beiden konnten schließlich festgenommen werden, als sie sich auf der Davidwache meldeten, weil sie das Auto in der Nebenstraße nicht mehr finden konnten.

Rad ab in der Goethestraße... Foto: P. Gercke


SPEZIAL

MAGDEBURG KOMPAKT

Diensthunde: Spezialisten auf vier Pfoten

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anchmal passiert es, dass der Mensch an seine Grenzen stößt. Bei seiner Arbeit beispielsweise. Eventuell kann er auf Unterstützung hoffen – von Maschinen, von anderen Personen oder gar von Tieren. Bei der Polizei (aber auch bei Militär und Zoll) kommt es des Öfteren vor, dass der menschliche „Spürsinn“ nicht ausreicht. Dann werden Diensthunde eingesetzt, wie im Fall der vermissten Inga aus Schönebeck. Um einen Hund für den Diensteinsatz ausbilden zu lassen, müssen Eigenschaften wie Unterordnungsfreude, Schutztrieb und vor allem eine gute Nasenleistung gegeben sein. Besonders geeignet sind daher Airedale-Terrier, Belgische Schäferhunde, Deutsche Schäferhunde, Deutsche Boxer, Dobermänner, Flandrische Treibhunde, Holländische Schäferhunde, Hovawarte, Riesenschnauzer und Rottweiler, die in Deutschland als Diensthunderassen zugelassen sind. Die Tiere werden hauptsächlich als Schutzhunde und Spürhunde eingesetzt. Ein Schutzhund wird darauf trainiert, auch in Extremsituationen seinem Begleiter zu gehorchen. Im Ernstfall muss er Täter stellen können – das bedeutet manchmal, auch Menschen gezielt anzugreifen und auf Befehl des Hundeführers ohne Zögern wieder abzulassen. Aufgrund dieser Besonderheiten sind der Einsatz von Hunden gegen Menschen und die vorangegangene Ausbildung in Deutschland streng geregelt und hauptsächlich Behörden vorbehalten. Wollen Wachoder Sicherheitsdienste Schutzhunde einsetzen, benötigen sie eine Sondergenehmigung. Bei der Ausbildung werden beispielsweise das Zufassen und das Festbeißen an einem stark gepolsterten Schutzarm sowie die Unterordnung trainiert. Wichtig ist

ebenfalls, das Tier darauf zu schulen, kein Futter von Fremden anzunehmen. Spürhunde kommen Dank ihres exzellenten Geruchssinns häufig zum Einsatz. Sie zählen zu den Makrosmatikern (zu Deutsch etwa „Großriecher“), d.h. ein besonders großer Anteil ihrer Nasenschleimhaut ist mit einem Riechepithel überzogen, weshalb sie sich mithilfe der Nase besonders gut orientieren können. Ein Dackel beispielsweise verfügt über 125 Millionen Geruchszellen, ein Schäferhund sogar über 220 Millionen. Der Mensch kommt gerade auf circa 5 Millionen Geruchszellen. Spürhunde werden darauf trainiert, Sprengstoff, Brandmittel, Drogen, Bargeld oder Personen ausfindig zu machen. Sogenannte Mantrailer können bei der Suche nach Menschen verschiedene Gerüche – die Duftmoleküle – voneinander unterscheiden und sich trotz anderer Geruchseinflüsse ausschließlich an den Geruchsmerkmalen der gesuchten Person orientieren. Anders als Fährtenhunde, die auf freien Flächen zum Einsatz kommen, können Mantrailer auch in Gebäuden und auf bebauten Flächen bei der Suche behilflich sein. Eine polizeiähnliche Tätigkeit eines Diensthundes wurde erstmals Anfang des 12. Jahrhunderts bekannt, als Stadtwächter einen Hund in der französischen Hafenstadt Saint-Malo nachts einsetzten. Bekannt wurden Polizeihunde auch 1816 in England zum Aufspüren von Whiskyschmugglern. 1896 stellte die Stadt Hildesheim für Nachtwächterdienste Doggen ein, dem sich die Städte Schwelm und Braunschweig anschlossen. Eine Spezialausbildung bei der Polizei wurde allerdings erst in den 1970er Jahren, zunächst in Hamburg, eingeführt. (th)

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n Scharfe Sprüche

Handzahm mit Curry

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eute, Leute, hört das denn nie auf? Wisst ihr, als ich noch jung und unschuldig war, glaubte ich noch mit jedem Tag würde die Welt besser. Und was haben wir heute? Pustkuchen! Nix da von wegen überall Peace and Love. Menschen hauen sich immer noch gegenseitig die Taschen voll, schlagen anderen den Schädel ein und stiebitzen, was das Zeug hält. Ich glaube, die Welt ist nicht um einen bösen Jungen oder ein mieses Mädchen ärmer geworden. In der Schule hat man uns mal beigebracht, das Sein bestimmt das Bewusstsein. Wenn das richtig gewesen ist, hat sich am Sein wohl nichts verändert. Im Gegenteil, es sind nur noch mehr Dinge dazugekommen, die einer dem anderen neidet und die man sich wegnehmen kann. Und die unzähligen Weltwundererklärer, die jedem erklären müssen, warum wer mit seiner Meinung daneben liegt. Also schlussfolgern wir, die Welt ist schlecht und wer ist die Welt? Richtig: Wir alle. Und dann gibt’s da noch die Schechten der Schlechten. Das sind jene, die anderen etwas streitig machen wollen, egal, ob es ein Handy, Money, die Freundin oder die Meinung ist. Klauen, Randalieren und Gewalt – das geht mir alles mächtig auf den Zeiger. Sonst ist mir ja ziemlich viel Wurst, also richtig Currywurst. Bei bei Straftaten bleibt selbst mir die schärfste Wurst im Halse stecken. So’ne richtig scharfe Wurst kann ja Wunder bewirken. Nur bei den Hohlköpfen, da scheint nichts zu wirken. Wenn ich mir die Sache aber mal so richtig durch Olafs Gedankenuniversum drehe, komme ich da auf eine echt knorke Idee. Mir haben die Currywürste über die Jahre alle Flausen weggeäzt. Das funktioniert sicher auch bei den ganz bösen Seelen. Ich plädiere dafür, jedem Knasti eine CurryTheapie zu verabreichen. Das sollte man hinter Gittern mal ausprobieren. Wahrscheinlich kann bei entsprechender Intensität die Hälfte vorzeitig wegen guter Führung entlassen werden. Glaubt ihr nicht? Bei meinem Rezept ist bis jetzt noch jeder handzahm geworden, auch die dunkelsten Gestalten. Einfach vorbeikommen, wenn ihr einen komischen Kumpel habt. Ich beweise es euch.

Bis gleich, Euer Olaf vom Curry54 am Hassel


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Magdeburger Mordsgeschichten

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pektakuläre Mordsgeschichten passieren nicht nur im Magdeburger Polizeiruf. Es ist wirklich haarsträubend, was sich alles schon im alten Magdeburg zugetragen hat. Die Ottostadt ist ein Ort mit Filmcharakter und mörderischer Vergangenheit. Die öffentliche Stadtführung „Magdeburger Mordsgeschichten“ lässt wahre Kriminalfälle an „dunklen“ Orten der Stadt wieder aufleben. Der Stadtchronist kennt die Hintergründe zu den wahren Magdeburger Kriminalfällen, über die schon der Journalist Bernd Kaufholz in seinen zahlreichen Kriminalromanen wie „Der Ripper von Magdeburg“ oder „Tödlicher Skorpion“ schrieb. Hier Auszüge aus dem Repertoire der Stadtführer: ❒ Tatort Goldschmiedebrücke. In der öffentlichen Stadtführung lauschen die Zuhörer schauerlichen Begebenheiten, Orte des Grauens werden aufgesucht. Zum Beispiel der „Tatort Goldschmiedebrücke“, wo geschildert wird, wie Dr. Faust einen Kellnerjungen zu Magdeburg gefressen hat. ❒ Tatort Heiliggeistkirche. Aufzeichnungen der Geistlichen der Kirche über eine Kindsmörderin lassen einem den kalten Schauer über den Rücken laufen. Es begab sich zudem am 7. August des Jahres 1611. Großer Tumult und Gedränge am Krökentor: Menschenmassen umdrängen das vor dem Krökentor errichtete Schafott. Ein Ackerknecht steht vor dem Scharfrichter, dann läuft etwas schief … ❒ Rolands letzter Kampf. Auch über den Magdeburger Roland (Foto unten) gibt es eine Geschichte, die einen das Gruseln lehren kann. Mehr Informationen dazu gibt es beim Stadtrundgang „Magdeburger Mordsgeschichten“. ❒ Im Visier: Magdeburger Drehorte. Auch fiktive Tatorte können in dieser Führung auf Wunsch besucht werden: Beispielsweise die Drehorte, die schon für zwei Fälle im „Polizeiruf 110“ des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) für Hingucker sorgten. So ließen die Filmemacher im Sommer 2014 einen Teil des Katharinenturms, im Nordabschnitt des Breiten Weges, explodieren. ❒ Details zur Führung: Die öffentliche Führung „Magdeburger Mordsgeschichten“ findet jeden zweiten Freitag im Monat um 19 Uhr statt und dauert 1,5 Stunden. Erwachsene zahlen 6 Euro, Kinder die Hälfte, kostenlos mit der Magdeburg Tourist Card. Die Tickets sind bei der Tourist-Information erhältlich, Ernst-Reuter-Allee 12, Telefon 0391/83 80-4 03, www.magdeburg-tourist.de.

MAGDEBURG KOMPAKT

„Das Spannende ist, wie so ein Täter tickt“ Als Autor auf den Spuren historischer Kriminalfälle war Bernd Kaufholz über Jahre und veröffentlichte mehrere Bücher. Birgit Ahlert unterhielt sich mit ihm darüber. Herr Kaufholz, Sie haben Erfahrungen mit Kriminalfällen in Magdeburg. Wie ergiebig ist die Stadt für einen Kriminalautoren? Die Landeshauptstadt ist zwar nicht riesengroß, aber es gab einige spektakuläre Fälle. Durch langjährige Recherche, angefangen durch Gerichtsberichterstattung, habe ich einiges entdeckt. Vor allem die früheren Fälle sind sehr interessant gewesen, spätere nicht mehr so spektakulär - Kriminalisten mögen da eine andere Auffassung haben. An welche spektakulären Fälle denken Sie? An den großen Brand im Großen Haus, dem jetzigen Opernhaus, beispielsweise. Der Täter wurde bis heute nicht gefunden. Und natürlich an das ehemalige Haxenhaus, dem wohl größten Fall, den es gab. Drei Tote in den 1970er Jahren und der Täter mordete in den 1990er Jahren noch einmal, eine 17-jährige Gymasiastin in Brandenburg. Damals wurde er für Totschlag verurteilt, 1994, darüber haben alle den Kopf geschüttelt. Er erhielt sozusagen zwei Jahre „Rabatt“, weil er zu DDR-Zeiten schon im Gefängnis saß. Inzwischen ist er wieder frei, wurde 2012 aus der Haft entlassen. Er bekam keine Sicherheitsverwahrung. Unglaublich. Und dann war da der Mörder vom Rotehornpark in den 1970er Jahren. Es hat 10 Jahre gedauert, bis der ergriffen wurde – und das passierte nur aus Zufall. Abends waren Frauen der Bonbonfabrik in Rothensee nach der Spätschicht überfallen worden. Die Polizei entwickelte ein Täterprofil und fasste den jungen Mann aus Wolmirstedt schließlich. Der gestand dann völlig unerwartet Morde im Rotehornpark und im Herrenkrug. Der Tod das Managers der Kastelruther Spatzen in Magdeburg schaffte es sogar ins Fernsehen, in die Liste der spektakulärsten Fälle Deutschlands. Er ist noch immer ungeklärt. Warten Sie auf mein neues Buch, da wird der Fall „nebenbei“ aufgeklärt. Nach jetzigem Stand wird es „Das Vermächtnis des Kommissars“ heißen und 2016 erscheinen. Der Fall bietet den Hintergrund. Auch in Ihrem vorigen Buch, im Kriminalroman

Bernd Kaufholz ist Jahrgang 1952 (Skorpion), geboren in MD (wohnt heut im JL), verheiratet, Zerspanungsfacharbeiter und Journalist, bis 2012 bei der Volksstimme, 19 Jahre Chefreporter. Jetzt im öffentliche Dienst tätig. Buchautor seit 1999, erster Roman: „Tödlicher Skorpion“ (2014).

„Tödlicher Skorpion“, gab es eine wahre Geschichte – den Fall des Unternehmers Paul Saib, der 2001 in seinem Haus erschossen aufgefunden wurde. Sie schreiben über Verwicklungen von Politik, Wirtschaft, Sport und Justiz… Es mag Ähnlichkeiten im Buch geben, aber ich verweise auf Seite vier des Buches: „Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig und unbeabsichtigt.“. Natürlich schreibt ein Autor auch immer aus Sicht seiner eigenen Erfahrungen und erfindet daraus neue Geschichten. Doch in diesem Buch haben sich Leute erkannt, an die ich gar nicht gedacht hatte … Warum haben Sie nach Ihren neun Büchern über authentischer Fälle zum fiktiven Schreiben eines Kriminalromans gewechselt? Weil die interessanten historischen Fälle abgehandelt waren. Sie reichen bis in die 80er Jahre. Danach ginge es mehr um Kleinkriminalität oder überschnitt sich mit Persönlichkeitsrechten. Was war für Sie leichter: authentisch oder fiktiv zu schreiben? Bei den authentischen Fällen gibt es Tatsachen und die Grundinformationen werden in literarische Form gebracht. Dabei ist es interessant zu schauen, wie so ein Täter tickt. Fiktives Schreiben ist eigentlich das Schlimmste, was es für einen Journalisten gibt, der sonst über Tatsachen berichtet. Weil man sich alles selbst ausdenken muss. Ich hatte die Grundidee; alles andere zu erfinden, war eine Herausforderung. Mir war es wichtig, einen besonderen Typ Ermittler zu kreiieren. Als Krimifan weiß ich: Über diese Person finden die Leser zur Geschichte. Mit Tanja Papenburg ist mir das wohl ganz gut gelungen. Sie waren mit Ihrem „Tatort Magdeburg“ sogar auf der Theaterbühne im Schauspielhaus. Wird es eine Fortsetzung geben? Das ist für die nächste Spielzeit angedacht, ja. Dann kommen die Fälle jeweils mit einem gewissen Augenzwinkern auf die Bühne.


LEBENSART

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Rechtzeitige Vorsorge sichert den Abschied nach Wunsch Abendfriede-Serie, Teil 2 / Ideelle und finanzielle Möglichkeiten

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, ist nicht nur die Trauer groß. Es sind viele Wege zu erledigen, Entscheidungen zu treffen. Was gehört alles zum Abschied vom Leben?

■ Kompakt Sommerferien an der VHS

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ie Städtische Volkshochschule ändert in den Sommerferien vorübergehend ihre Öffnungszeiten. Vom 27. Juli bis 7. August stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Leibnizstraße 23 ausschließlich dienstags von 10 bis 12 Uhr für Informationen und Anmeldungen zu den Angeboten des Herbstsemesters zur Verfügung. Außerhalb dieser Öffnungszeiten kann man im Internet unter www.vhs.magdeburg.de rund um die Uhr die aktuelle Übersicht zum kompletten Programm sowie zu verfügbaren Plätzen und zusätzlichen Angeboten einsehen und seine Anmeldung anschließend bequem online vornehmen. Auch per Post (Leibnizstraße 23, 39104 Magdeburg) und per Fax (03 91/53 54 77 29) sind Anmeldungen für Kurse und Veranstaltungen möglich. Das neue Semester startet am 31. August.

bewegt -

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agdeburg Kompakt geht dieser Frage in einer Serie nach und informiert gemeinsam mit dem Unternehmen Abendfriede Bestattungen über Möglichkeiten, Hintergründe, Abläufe und Besonderheiten. Heute geht es um die Frage, ab wann und vor allem wie eine Vorsorge möglich ist. So ungern sich viele Menschen mit dem Tod beschäftigen, so zahlreich haben sie eine Vorstellung davon, wie ihr persönlicher Abschied aussehen bzw. nicht geschehen soll. Die beste Voraussetzung dafür, dass alles nach Wunsch verläuft, ist eine gut durchdachte Vorsorge. Sie nimmt zudem den trauernden Angehörigen die Last der Entscheidung und ja, bestenfalls auch die der Finanzierung. Die Vorsorge beginnt bereits bei der ganz persönlichen Festlegung, wer stellvertretend für uns Entscheidungen treffen darf, wenn wir es nicht mehr können. Beispielsweise bei Krankheit, einem Unfall, oder sei es, dass Körper oder Geist auf andere Weise eingeschränkt sind. Deshalb empfiehlt Birgit Möhring, Teamleiterin bei Abendfriede, zur Vorsorge schriftlich festzuhalten: ➣ Patientenverfügung ➣ Vorsorgevollmacht ➣ Bestattungsvorsorge

auch Sie?! Vielseitige Sportangebote erwarten Sie im Kneipp-Verein Magdeburg e.V. 39108 Magdeburg

➣ 1. private Lebensversicherung ➣ 2. Sterbegeldversicherung Eine Bestattungsvorsorge, die die Finanzierung einschließt, kann in jeder Abendfriede-Filiale abgeschlossen werden. Darin enthalten sind dann die Wünsche für die ganz individuelle Beisetzung, vom letzten Ruheplatz über die Art der Trauerfeier bis hin zur Frage, welche Musik gespielt werden soll. Und wichtig: die Finanzierung. Die kann sehr unterschiedlich ausfallen und seit dem Wegfall des sogenannten Sterbegeldes (Zuschuss der Krankenkasse) empfiehlt sich eine private finanzielle Vorsorge. Bei Abendfriede bedeutet das: Es wird für die Interessenten ein Treuhandkonto eingerichtet, auf dem das Geld festgelegt ist. Für die Finanzierung gibt es drei Möglichkeiten:

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➣ Einmalzahlung der Gesamtsumme ➣ Ratenzahlung ➣ private Versicherung

Die erstgenannten können privat festgehalten werden; Vordrucke dafür gibt es beispielsweise im Internet. Allerdings haben die Formulierungen so ihre Tücken. Wer auf Nummer Sicher gehen will, lässt sich dazu beraten. „In persönlichen Gesprächen geben wir gern Informationen dazu und stellen gemeinsam mit den Interessenten das für sie Passende zusammen“, sagt Birgit Möhring. Für die Bestattungsvorsorge gibt es zwei Möglichkeiten einer Vorsorgeversicherung:

Letztlich schützt die Bestattungsvorsorge davor, in einem Pflegefall seine finanziellen Rücklagen zu verlieren, weist Birgit Möhring hin. Denn das eingezahlte Geld ist nicht pfändbar und verbleibt auf dem Treuhandkonto bis der Moment des Abschieds gekommen ist. Das Unternehmen Abendfriede Bestattungen besteht seit 18 Jahren und hat Filialen in Magdeburg, Wolmirstedt und Schönebeck. (ab)

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n Elb-Erlebnisse

70 Zentimeter – und dann ist Schluss

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in und wieder türmen sich Wolken am Horizont, die das Gefühl vermitteln, die Welt könnte gleich untergehen. Dann: heftiger Regen für mehrere Minuten, Blitze gefolgt von lautem Donner. Und schon ist es wieder vorbei. Viel Wasser, was da scheinbar in wenigen Minuten auf die Erde fällt. Die Elbe beeindruckt das in keiner Weise. Seit Wochen zeigt der Pegelstand an der Strombrücke 74, 78, 83, 76 Zentimeter. Die Schiffsführer der Weißen Flotte sitzen daher wie auf heißen Kohlen. Zwar musste bislang keine Fahrt ausfallen. Aber sollte der Pegel unter die 70-Zentimeter-Marke fallen, wäre Schluss. Besonders bitter wäre das mit Blick auf Riverside at Night – das Musikfest entlang der Elbe findet am Samstag, 1. August, statt. Von der Strandbar, über die Stadthalle, Le Frog, Montego Beachclub, Torro Grosso, Milchkuranstalt und Elbelandhaus bis zum Mückenwirt zieht sich die Musikmeile. Und die Weiße Flotte bietet mit der „Sachsen-Anhalt“ Pendelfahrten zwischen dem Petriförder und dem Mückenwirt an. Die Abfahrtszeiten am Petriförder sind 20.15 Uhr, 21.30 Uhr, 22.45 Uhr und um Mitternacht. Vorausgesetzt die Elbe führt ausreichend Wasser. Wer bei Riverside at Night per Schiff pendeln möchte, sollte sich kurz vorher direkt bei der Weißen Flotte informieren. Weitere Informationen und Tickets über die angebotenen Schiffsfahrten erhält man unter der Telefonnummer 0391 / 532 88 90 oder auf der Internetseite: www.weisseflotte-magdeburg.de per E-Mail: info@weisseflotte-magdeburg.de

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Nach dem Krebs: Taijiquan stabilisiert Körper und Geist

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onzentriert. Die Bewegungen ruhig, aber bestimmt. Gleiches gilt für seine Stimme, wenn er spricht. Die Gelassenheit und Beherrschung, die René Taurer ausstrahlt, sind wohl das Ergebnis jahrelanger Ausübung von Taijiquan und Qigong. Entschleunigung. Auf den Körper, den Geist und die Atmung konzentrieren. Das vermittelt der 35-Jährige auch den Teilnehmern, die seine Kurse beim Verein für Sporttherapie und Behindertensport 1980 Magdeburg e.V. besuchen. „Das Angebot wird größtenteils von Frauen wahrgenommen, die nach einer Krebserkrankung mit dem Reha-Sport beginnen – häufig sind dies Brustkrebspatientinnen. Aber es nehmen auch zwei Männer teil“, erklärt René Taurer. Zwei Kurse bietet der VSB 1980 im Rahmen des Gesundheitssports derzeit an. Dabei geht es vor allem darum, Stress ab- und die körperliche Fitness sowie die Bewegungsfähigkeit aufzubauen. Der aus Krottorf stammende Sportwissenschaftler vermittelt diverse Taijiquan- und Qigong-Techniken und gibt Tipps für den Alltag. Atemübungen, Körperwahrnehmungs- und Bewegungsübungen, Konzentrations- und Meditationsübungen bilden das Gerüst der Kurse. „Ebenso wichtig ist aber die Gemeinschaft – die Teilnehmer lernen sich kennen,

tauschen ihre Erfahrungen aus und unterstützen sich gegenseitig“, erzählt der 35-Jährige Kursleiter. „Zudem können sie das festigen, was sie bei der Reha bereits gelernt haben. Zuhause, wo der Alltag die Menschen im Griff hat, ist das leider nicht immer möglich. Aber beim Taiji können sich die Teilnehmer ganz auf sich konzentrieren.“ Das Interesse für Wushu (Oberbegriff für die chinesischen Kampfkünste) hatte René Taurer schon in seiner Jugend entdeckt. Beim Studium der Sportpädagogik intensivierte er seine Kenntnisse und spezialisierte sich auf Taijiquan und Qigong. In seiner Abschlussarbeit thematisierte er Einflüsse der Sporttherapie bei der Krebsnachsorge. „Wir haben hier mit Unterstützung des VSB 1980 eine Studie durchgeführt, die den nachhaltigen Erfolg von Taijiquan bei der Krebsnachsorge belegt – besonders im psycho-sozialen Bereich“, erzählt René Taurer. Auch aus diesem Grund war es ihm wichtig, beim VSB einen Taijiquan-Kurs für Menschen mit gesundheitlichen Problemen zu etablieren. (th)

VSB 1980

Große Diesdorfer 104a 39110 Magdeburg Tel.: 0391/ 5 61 65 14 www.vsb-magdeburg.de


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n Treffpunkt Gesundheit

Wir sind ein „Venenfachcenter“

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ine Leistung, die jede Apotheke anbietet, ist das Anmessen von Kompressionsstrümpfen oder -strumpfhosen. Ein aus medizinischer Sicht unerlässliches Hilfsmittel für all diejenigen, die unter Krampfadern oder schwachem Bindegewebe leiden oder ein anderes Venenleiden haben und somit an den Folgen der Durchblutungsstörungen im venösen Bereich erkranken könnten. Frühzeitig erkannt sind Venenleiden gut therapierbar. Doch meist reicht es nicht aus, sich einfach einen Stützstrumpf zuzulegen. Der Strumpf muss passgenau sein, einen gewissen Druck auf die Venen ausüben, richtig angezogen werden und er bedarf besonderer Pflege. All das gehört zu einer guten Beratung, die eine gewisse Qualifikation voraussetzt. Nicht umsonst belegen unsere Mitarbeiter, die diese besondere

Aufgabe übernehmen, ein entsprechendes Seminar und erhalten ein Zertifikat. Auch gegenüber den Krankenkassen, die die Kosten für eine Kompressionstherapie übernehmen, erfolgt dieser Nachweis. Wir möchten, dass sich unsere Kunden mit der Betreuung in unserer Apotheke wohlfühlen. Mit der Erfüllung von Voraussetzungen wie zum Beispiel regelmäßige Weiterbildungen und nachhaltige Qualifikation der Apotheken-Mitarbeiter zu kompetenten Ansprechpartnern für das Thema Venengesundheit und das zur Verfügung stellen der aktuellsten Strumpfmuster und auch Strumpffarben, tragen wir den Titel "Venenfachcenter". Gerne beantworten wir auch ihre Fragen oder messen ihre nächste Strumpfhose fachgerecht an. Herzlichst Ihre Claudia Meffert

n Genießer-Tipps

Gesund und lecker: Öl

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le als wertvolle Zugabe zu Speisen sind eine Wissenschaft für sich. Gesund sollen sie sein – manche mehr, andere weniger. Forscher hielten eine Zeit lang Olivenöl aufgrund seiner ungesättigten Fettsäuren für das gesündeste Pflanzenöl. Zwischenzeitlich nahmen Distelund Rapsöl diesen Rang ein. Heute ist man der Meinung, dass auch Lein-, oder Walnussöl wegen des besonders günstigen Verhältnisses von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren für die Gesundheit gut sind. Vor allem Omega-3-Fettsäuren können das Risiko für Fettstoffwechselstörungen und Bluthochdruck mindern. Zudem haben einige dieser Stoffe die Eigenschaft, Entzündungen zu hemmen, die Blutgerinnung zu fördern und Blutgefäße zu erweitern. Bei Vom Fass finden Sie eine bunte Palette an gesunden Ölen, die noch dazu geschmackliche Besonderheiten aufweisen. So können Sie jede Speise verfeinern. Beispielsweise mit Walnussöl vierge aus gerösteten Nüssen, das sich besonders zum Backen und für die Kalte Küche eignet. In Verbindung mit

diversen Salaten kommt der intensive Nussgeschmack hervorragend zur Geltung. Auch das edle Pistazienkernöl harmoniert hervorragend mit Salat sowie mit Fischgerichten, z. B. Lachs oder Jakobsmuscheln, aber auch mit Desserts und Cremespeisen. Probieren Sie es doch mal zu Vanilleeis. Das Erdnussöl ist aufgrund seines intensiven Geschmacks nicht jedermanns Sache, passt jedoch wundervoll zu asiatischen Gerichten und enthält wichtiges Vitamin E. Ihnen gesunde Genüsse Ihr Toralf Sonntag, Inhaber VOM FASS

Bewegung hält länger gesund

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ahlen belegen es - die sogenannten „Lifestyle“-Erkrankungen sind auf dem Vormarsch. Bewegungsmangel, ständiger Stress und falsche Ernährung geben dem Körper den Rest. Vor allem der Mangel an Bewegung ist eine der Hauptursachen für einen Typ-2-Diabetes - täglich erkranken 750 Menschen daran neu. Ein Risikofaktor ist Übergewicht. Denn gerade in der Taille ist nicht einfach nur Fett abgelagert. Bauchspeck ist hormonell aktiv und beeinträchtigt die Wirkung des Stoffwechselhormons Insulin. Der Schlüssel zur Lösung dieses Problems liegt in regelmäßiger körperlicher Aktivität und einer sofortigen Ernährungsumstellung. Muskelarbeit wirkt ebenso wie Insulin und bewirkt, dass Zucker aus dem Blut in die Körperzellen aufgenommen wird. Dort wird er als Energielieferant ge- und verbraucht. So kann Bewegung helfen, den Blutzucker zu senken. Diabetiker, die Medikamente einnehmen oder spritzen, können dann häufig sogar ohne diese auskommen. Bei „Reviderm skinmedics“ im Breiten Weg 202 gibt es ein breites Spektrum an Personaltraining, um den Ausreden „keine Zeit“ oder „das bringt ja doch nichts“ Paroli zu bieten. Das angebotene EMS-Training hilft zeitsparend intensiv den Körper zu stärken, die Fettverbrennung anzukurbeln. Wie EMS-Training wirkt und was Sie für sich tun können, um Ihren Körper auch bis ins hohe Alter vital zu erhalten und die „Problemchen“ mit den überflüssigen Pfunde zu lösen erfahren Sie am besten bei einem persönlichen und unverbindlichen Beratungstermin. Ihre Ines Elsner, Inhaberin REVIDERM skinmedics

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magdeburg

Ines Elsner

Breiter Weg 202 • 39104 Magdeburg Telefon: 0391/56397030 www.reviderm-skinmedics-magdeburg.de


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LEBENSART

MAGDEBURG KOMPAKT

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 Veronikas Verkehr & mehr  Kompakt

Magdeburger entscheiden mit

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Telefonieren? Nein! Essen und trinken?

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Das Telefonieren am Steuer ist verboten. So viel ist allgemein bekannt. Wer erwischt wird, handelt sich ein saftiges Bußgeld ein. Essen und trinken, so die Meinung vieler Verkehrsteilnehmer, ist nicht verboten, obwohl es den Fahrer genauso ablenkt. Ich wurde gefragt: Wie sehen es die Beamten, wenn ich mit dem Sandwich in der einen und dem Kaffee in der anderen Hand im fahrenden Auto gesehen werde? Richtig ist: Alles, was wir neben dem Autofahren machen, lenkt ab. Sei es die Bedienung des Navi, der Griff zum Brillenetui, das Öffnen der Wasserflasche, das Reichen eines Spielzeugs und natürlich essen, trinken und rauchen. Einige sagen, essen und trinken sei erlaubt, da die Fahrzeuge ja gekühlte Handschuhfächer bzw. Mittelarmlehnen haben und auch entsprechende Getränkehalter. Aber wer sagt, dass dieses auch während der Fahrt erlaubt ist? Für den Beifahrer bestimmt, aber was ist mit dem Fahrer? Fakt ist: Nicht alles was nicht verboten ist, ist im Umkehrschluss erlaubt! Im § 1 der StVO ist die Grundregel definiert: “Jeder Verkehrsteilnehmer hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.“ Das bezieht sich auch auf etwaige Nebentätigkeiten wie Telefonieren mit Freisprecheinrichtung, das Bedienen eines Radios oder Essen usw. Sollte jemandem durch diese genannten Ablenkungen ein Fahrfehler passieren, bei dem ein Anderer zu Schaden kommt, trifft diesen meist eine Mitschuld (sprich die Versicherung holt sich einen Teil der Kosten vom Verursacher zurück). Das Essen am Steuer ist nicht das einzige gefährliche Verhalten, mit dem Deutschland europaweit unrühmlich auffällt: Die Bundesbürger sind auch absolute Pausenmuffel. Doch dazu mehr beim nächsten Mal. Bis bald, Ihre Veronika (Fahrschule Veronika & Co.)

ach der Mitarbeit am Ideenblatt sind die Magdeburgerinnen und Magdeburger erneut aufgerufen, sich aktiv am Arbeitsprozess zum Verkehrsentwicklungsplan (VEP) 2030plus zu beteiligen. Am 1. August beginnt eine Internet-Umfrage auf www.magdeburg.de, die vor allem der Bewertung von Handlungsmöglichkeiten und Prioritäten zur Entwicklung des Verkehrssystems Magdeburg sowie der Bewertung von im Gespräch befindlichen Infrastrukturprojekten dienen soll. Selbstverständlich können auch weiterhin persönliche Maßnahmenvorschläge in die Diskussion eingebracht werden. Mit der internetbasierten Umfrage sollen die Magdeburgerinnen und Magdeburger auch weiterhin aktiv in den Prozess der Maßnahmenentwicklung eingebunden werden. Daher bittet die Landeshauptstadt Magdeburg alle Magdeburgerinnen und Magdeburger, Pendlerinnen und Pendler, Gäste und Freunde der Stadt, sich rege an der

Umfrage zu beteiligen und ihre persönlichen Erfahrungen einzubringen. Die Umfrage ist vom 1. bis 31. August 2015 über die Internetseite der Landeshauptstadt Magdeburg (www.magdeburg.de; Stichwort: Verkehrsentwicklungsplan) erreichbar. Die Umfrage wird anonym durchgeführt. Die Beantwortung der Fragen ist in wenigen Minuten möglich. Es werden keine persönlichen Daten erhoben. Im Mai und Juni dieses Jahres waren die Magdeburgerinnen und Magdeburger gebeten worden, ihre ganz persönlichen Vorschläge zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in Magdeburg einzubringen. Die Möglichkeit, sich über das Ideenblatt an der Entwicklung Magdeburgs zu beteiligen, wurde sehr intensiv genutzt. Die Projektleitung erreichten rund 500 Maßnahmenvorschläge. Diese werden derzeit gesichtet, gebündelt und für die Diskussionen am Runden Tisch aufbereitet. Den Magdeburgerinnen und Magdeburgern sei an dieser Stelle für ihr großes Engagement herzlich gedankt. Die Ergebnisse der Umfrage werden wie die Ergebnisse der „Ideenblätter“ aufbereitet und anschließend veröffentlicht.

Töpfer- und Keramikkunst auf dem Domplatz

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ach dem Erfolg 2014 werden sich auch dieses Jahr im Wahrzeichen der Stadt wieder Kunstkeramiker und Töpfer präsentieren. Die rund 75 Teilnehmer kommen aus Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Hessen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen, Litauen, Ungarn und der Ukraine und natürlich aus SachsenAnhalt. Seit eh und je erliegt der Mensch der Faszination, die von Ton und Keramik ausgeht. Diese Faszination ergibt sich aus den Möglichkeiten, Ton mit einfachsten Mitteln zu bearbeiten und dabei schöne und praktische Dinge zu erhalten. Bereits in der Steinzeit beherrschten unsere Vorfahren das Material Ton, in der Gegenwart erhält die Töpferei ihren Stellenwert eher als Kunsthandwerk mit vortrefflichen Keramikarbeiten. Filigraner Raku Schmuck, typische Braun- und traditionelle Bürgel-Keramik, künstlerische Einzelstücke, aber auch lustige Töpferarbeiten, Gebrauchs- und Gartenkeramik werden mit dem „Reiz des Besonderen“ ihre Anziehungskraft ausüben und zeigen,

dass Keramik und Töpferei-Artikel nicht aus der Mode gekommen und auch nichts sind, wofür sich nur Ältere interessieren .Textil-, Stein- und Holz-Designer, Korbmacher ergänzen den Markt, und so wechselt sicher nicht nur klassische Keramik den Besitzer, sondern auch so mancher andere Artikel aus handwerklicher Fertigung. Töpfermarkt auf dem Magdeburger Domplatz Sonnabend, 1. August von 10:30 - 18:00 Uhr Sonntag, 2. August von 11:00 -17:00 Uhr


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Wohnen heute Matthias Utermark, Hausleiter MACO Möbel Magdeburg

Personalverkauf – manchmal geht auch mehr!

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ber 23.000 Quadratmeter Verkaufs- und Lagerfläche, über 70 fest angestellte Mitarbeiter, Versicherungen, Strom, Wasser und viele weiteren Nebenkosten - ein wirtschaftlich funktionierendes Möbelhaus muss täglich aufs Neue gut kalkuliert sein. Dies gilt auch für die offerierten Verkaufspreise. Die Transparenz über die neuen Medien und der permanente Preisdruck verlangen den Möbelhäusern bei der Preisgestaltung viel ab. Wir schreiben seit 25 Jahren gesunde „Schwarze Zahlen“, weil uns die Magdeburger und das Umland treu geblieben sind. Einmal im Jahr sagen wir hierfür DANKESCHÖN und machen den Möbelkauf für unsere Kunden und Kooperationspartner zu attraktiven Personalkonditionen möglich. An zwei Tagen bieten wir Ihnen Möbel, Küchen, Lampen und Boutiqueartikel zu Vorzugspreisen an. Solche Personalrabatte sind bei MACO Möbel nicht nur ein Instrument der Mitarbeiter- sondern auch der Kundenbindung. Am Freitag, den 31. Juli und Samstag den 1. August erhalten sie auf unsere besten Hauspreise nochmals 15 Prozent Personalrabatt. Personalrabatt-Karten, die Sie hierfür benötigen, erhalten Sie von unseren Mitarbeitern vor Ort überreicht. Schauen Sie einfach an den Vortagen schon einmal vorbei. Lassen Sie sich kompetent beraten und reservieren Sie Ihr ausgewähltes Möbelstück für die Personalverkaufs-Tage. Ihr Matthias Utermark Hausleiter MACO Möbel Magdeburg 0391-6262620 kundendienst@maco-md.de

DIE BESSEREN IDEEN. DIE BESSEREN PREISE.

Hohe Temperaturen, niedrige Preise

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er Sommer ist derzeit in Hochform, wenn auch ein wenig launisch. Zuverlässiger sind da die Preise bei Bianca H. – die befinden sich im Gegensatz zu den Temperaturen im Sinkflug und bewegen sich bis zum 8. August auf diesem niedrigen Niveau. „Wir haben vieles aus der aktuellen Kollektion stark reduziert, von Sommerkleidern über klassische Blusen bis hin zu Jeans ... unter anderem die Marken Sandwich, Monari, Marc Aurel oder Blue Fire Jeans“, sagt Bianca Heidler, Inhaberin des Geschäfts für Damenmoden in der Goldschmiedebrücke. Von klassisch elegant bis hin zu lässig – hier findet frau alles, worin sie sich wohlfühlt. „Und das ist für uns das wichtigste: Unsere Kundinnen sollen sich wohlfühlen. Deshalb legen wir auch großen Wert auf guten Service“, betont Bianca Heidler. Dazu gehören nicht nur die kompetente und freundliche Beratung, sondern auch die kostenlose Änderung von in der Boutique erworbenen Kleidungsstücken. „Das ist für uns selbstverständlich: Wenn eine Hose beispielsweise zu lang ist, dann kürzen wir ... kostenlos.“ Und auch wenn wir bei diesen Temperaturen noch nicht an einen Jahreszeitenwechsel denken wollen – die Modebranche tut es. „Die ersten Stücke aus der Herbst- und Winterkollektion sind bereits eingetroffen“, erklärt die Geschäftsinhaberin schmunzelnd. Klassiche Manteljacken, dazu Statement Shirts und Biker Jeans, leichte Stricküberwürfe zu seidigen Shirts mit Prints, aber auch lockere Strickponchos kombiniert mit Leder – das haben die Mode-Firmen aus Deutschland, Dänemark, Italien und den Niederlan-

den zu bieten. Neu im Sortiment: wunderschöne Kleider der Firma Ana Alcazar. Bianca H. Mode Exklusiv Goldschmiedebrücke 17, 39104 Magdeburg Montag bis Freitag von 10 bis 19 Uhr, Samstag von 10 bis 17 Uhr geöffnet

Ioannis und Konstantin Bakalopoulus. Foto: Peter Gercke

Feiern Sie bei uns! Jugendweihe, Geburtstag oder Einschulung wir richten ihr Fest aus. Genießen Sie die griechische Gastlichkeit und unsere Spezialitäten.

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GESICHTER & GESCHICHTEN

MAGDEBURG KOMPAKT

Wie Wünsche wahr werden? Einfach locker! Vor 25 Jahren gründete Hans-Peter Kamieth die „Sunny Fahrschule“. Vieles in seinem Leben wirkt sehr locker. Doch steckte immer mehr dahinter.

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as willst du eigentlich noch erleben? Diese Frage stellte sich Hans-Peter Kamieth im Dezember 2011. Warum fragt das ein Mensch, der auf ein facettenreiches Leben schaut? Der Inhaber der Magdeburger „Sunny-Fahrschule“ war gerade aus der Narkose einer Bypass-Operation erwacht. Kamieth musste für die Antwort nicht lange überlegen. „Ich will noch einmal auf die Bühne“ – so formulierte er den Wunsch der Wünsche. Für manche mag das Vorhaben ungewöhnlich, unerreichbar oder verrückt klingen. Für den damals 57-Jährigen war es ein Herzenswunsch fürs wieder schlagende Herz. Einfach nur locker. Und wirft man einen genaueren Blick auf den Lebensweg des Unternehmers, erkennt man Stationen, die ganz oft wie eine Erfüllung von Herzenswünschen aussehen. Hoch im Norden, in Beetzendorf bei Salzwedel, wird Hans-Peter Kamieth am 8. Januar 1954 geboren. In Jübar, unweit von Klötze, wächst er auf. Besucht hier die Polytechnische Oberschule. Sein Vater der Jübarer Bürgermeister spielt Akkordeon und Schlagzeug. Seine Mutter ist Leiterin der örtlichen Kaufhalle und singt im Chor. Musik wird für den Altmärker schon früh zu einem wichtigen Zeitvertreib. Er spielt Schalmei und singt. Die 60er Jahre prägen den Jugendlichen musikalisch. Die Beatles sind längst Idole. Das Zeitalter des Klassikrocks blüht auf. Der Faszination dieses Stils kann sich auch HansPeter Kamieth nicht entziehen. Den ersten Bandkontakt bekommt er über seinen Freund, den Gitarristen Jörg Homeier. Hier kümmert er sich um die Technik. Hauptsache dabei sein. Wünsche können wahr werden, wird er sich gedacht haben. Der Hauch von wilder Freiheit, Rebellion gegen den vorherrschenden Zeitgeist sowie weibliche Bewunderung, die Musikern entgegenwehte, wirkten magisch auf die junge Generation dieser Zeit. Hans-Peter Kamieth nimmt Musikunterricht, macht die erste Bekanntschaft mit der Gitarre und singt. Seine Heiner und Jochen steckt mit der Leidenschaft an und zeigt ihnen das Spielen auf sechs Saiten. In

seinem Ausbildungsbetrieb, dem Kombinat Elektronische Bauelemente Klötze (KEB) spielt der Elektronikfacharbeiter erstmals „die erste Geige“ und steht als Sänger und Gitarrist der KEB-Band selbst auf der Bühne. Mit dem wenige Jahre älteren Sänger Hannes Andratschke schließt er Freundschaft und fährt mit ihm regelmäßig nach Magdeburg. Die Maschinenbaumetropole war für den jungen Mann vom Lande eine völlig andere Welt. Für seine damalige Lebenserfahrung ein gigantischer Schmelztiegel für Ideen und Möglichkeiten. Nachdem Andratschke die Band „Actus Purus“ verlässt, gründete Kamieth mit den verbliebenen Musikern die „301 Band“. Musik war jetzt ganz zum Lebensmittelpunkt avanciert. Der spätere Lagerjob im Kraftverkehrs- und Instandsetzungskombinat Magdeburg (KIK) hatte eher eine Alibifunktion und ermöglichte Freiräume, um Auftritte leisten zu können. Ein Herzenswunsch ging in Erfüllung. In den nächsten Jahren suchte er die Bandbühne mit den besten Entfaltungschancen. Nach der „301 Band“ entstanden die „301 Bluesband“, „Elbstadtformation“ und „Roulette“. „Hape“ – so wird Kamieth von seinen Wegbegleitern genannt – sammelte weiter Erfahrungen. Er arbeitete an der Seite von Friedhelm Ruschak, Gregor, Jürgen und Kerstin Schienemann – lauter Magdeburger Musiker, die die Szene damals mitbestimmten. Trotz seines Anspruchs, sich musikalisch entwickeln und verwirklichen zu wollen, verlor er das berufliche Fundament nicht aus den Augen. 1976 ließ er sich zum Fahrlehrer ausbilden und heuerte 1978 bei VEB Taxi an. Die Anstellung erhielt er erst im zweiten Anlauf. Der Typ mit langen Haaren, Cowboy-Stiefeln und Doktor-Tasche erschien dem damaligen Chef zu locker und vielleicht etwas dekadent. Der Stellvertreter nahm ihn dann doch, als sich der Chef im Urlaub befand. In dieser Zeit musste Hans-Peter Kamieth allerdings mit einem schweren Schicksalsschlag leben. Zuvor hatte sich der 7. August 1977 als schwarzer Tag in sein Leben geschnitten. Er lag in Gardelegen im Krankenhaus. Seine Ehefrau, mit der er seit einem Jahr verheiratet war, sowie sein Vater kamen bei einem Verkehrsunfall auf dem Weg zu ihm in die Klinik ums Leben. Mit 23 Jahren schleppt man ein derart niederschmetterndes Ereignis wie eine Strafe mit sich herum. Als alleinerziehender Vater der damals einjährigen Tochter Beatrice musste für die Elternrolle allein Verantwortung übernehmen. Das Leben muss weiter gehen und Wünsche hören nicht auf. 1984 gibt es mit Conny eine neue Ehefrau an seiner Seite und 1986 erblickt mit Claudia seine zweite Tochter das Licht der Welt. Inzwischen sah sich Hans-Peter Kamieth auch musikalisch angekommen. Beim Kali-Ensemble Zielitz war er Conférencier und Sänger. Tourneen ins sozialistische Ausland lieferten neue Eindrücke und öffneten sicher

auch seinen Blick auf die Zeitgeschichte. Denn 1989 gehörte Hans-Peter Kamieth zu den vielen Menschen, die wochenlang unermüdlich auf die Straße gingen, um sich für gesellschaftliche Änderungen in der DDR einzusetzen. Meinungsfreiheit, Reisefreiheit und berufliche Selbstständigkeit – das waren jetzt seine geäußerten Wünsche an das Leben. Im selben Jahr kollabierte der Staatsapparat und diese Wünsche waren zum Greifen nah. Im Wende-November beschloss er sein Glück in Hannover zu suchen. Sogar ein Job-Angebot als Fahrlehrer hatte er schon in der Tasche. Bei der Grenzpassage in Marienborn machte ihn ein Offizier darauf aufmerksam, dass er seinen Pass abgeben müsse und am nächsten Tag nicht einfach wieder einreisen könne. „Hape“ wollte aber einreisen. Da war noch ein Gig mit der Band zu absolvieren. Und Gigs gingen vor Katastrophe. Das ist ein altes Musikergesetz. Die Musik hatte gewonnen. Hannover verloren. Die politische Wende ging mit neuen Möglichkeiten einher. Berufliche Selbstständigkeit war einer seiner bedeutenden Wünsche gewesen. Jetzt konnte er den Wunsch anpacken. Zugleich brach aber der Lebensinhalt Musik weg. Mit Beginn des deutschen Vereinigungsjahres 1990 schmiss er den Job als Fahrlehrer beim staatlichen Taxi-Betrieb. Dann mie-


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GESICHTER & GESCHICHTEN

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25 Jahre Die Sunny Fahrschule feiert 25. Geburtstag und wer will, kann mitfeiern. Am 8. August 2015, ab 12 Uhr, dreht sich an der Magdeburger Lessingstraße 66 ein Kinderkarussell. Es gibt Zuckerwatte, Erfrischungen, Currywurst und Schnuppertests am Fahrtrainer. Von 17 bis 18 Uhr und von 19 bis 20 Uhr spielt nebenan, in der Bar „Tante Käthe“, die Band „Doc-Hape-Z“ auf.

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tete er Räume in der Lessingstraße 66. Zementsäcke mussten geschleppt und die heruntergekommenen Zimmer für die eigene private Fahrschule hergerichtet werden. Vielleicht funktionieren solche Vorhaben nur, weil Kamieth – wie er selbst sagt – eben ein „lockerer“ Typ ist, der nicht nur Träume träumt, sondern Träume in Taten verwandeln kann. „Locker“ – das ist kein Image, das man sich selbst verpasst. Wenn Hans-Peter auf den eigenen Weg zurückblickt, kommen Reflexionen hervor, die zeigen, dass Gelassenheit und Souveränität mit gelebten Erfahrungen zu tun haben und nicht mit aufgesetzter Lockerheit. Er war nämlich stets viel zielstrebiger als nur „locker“. Das erste Fahrschulauto, ein Nissan Sunny“ wurde Namenspatron der Firma. „Sunny Fahrschule“ – das ist nun seit 25 Jahren ein Begriff in der Region. Rund 10.000 Menschen haben unter der Anleitung von Hans-Peter Kamieth und seinen Team-Kollegen den Führerschein gemacht. Heute stehen Bruder Jochen und Tochter Beatrice als Kollegen und Stütze an seiner Seite. Als Chef wollte er in dieser Zeit mehr als „nur“ Fahrlehrer sein. 20 Jahre lang, von 1992 bis 2012, agierte er in Stellvertreterfunktion im Vorstand des Landesverbandes der Fahrlehrer und prüfte künftige Ausbilder im Fach. Andere Fahrschulen beurteilte er als Gutachter und psychologisch fachliche Bera-

tungen kann er ebenfalls geben. Verkehrssünder, die Punkte abbauen wollen oder sich auf eine Medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) vorbereiten wollen, sitzen bei Kamieth am Tisch. Was willst du eigentlich noch erleben? Über die Antwort muss „Hape“ 2011, nach 22 Jahren nicht nachdenken. Als Fahrschul-Unternehmen hat er sich mit seinen neun Mitarbeitern etabliert und eine eigene Bühne gebaut. Was er wirklich vermisst, das ist die Musik, die ihn in den Jahren nach der Schule maßgeblich geprägte. Wünsche können wahr werden, wenn man wirklich will. Natürlich nicht immer. Doch HansPeter Kamieth schaut auf seine Erfahrung, und so ein „lockerer“ Typ wie er, der kennt eine Menge Leute. Also fanden sich Gleichgesinnte. 2012 steht er beim „Impro Revival“ in der Festung Mark mit seiner neuen Band „Doc-Hape-Z“ auf der Bühne und feiert ein ganz persönliches Comeback. Im Publikum steht Stephan Trepte, ein alter Freund und Sänger bei Bands wie „Reform“ und „Lift“. Der macht ihm Mut und bestärkt ihn, weiter zu machen. Das Urteil eines Musikerkollegen ist ihm enorm wichtig. Locker ist eben nicht einfach locker. Wer auf der Bühne steht, braucht Publikum, Beifall und Anerkennung. Anderenfalls wäre der Wunsch nicht richtig in Erfüllung gegangen und so locker, wie

„Hape“ als Mensch sein wollte, wäre er dann bestimmt nicht. Von seinem Idol Udo Lindenberg schaut er sich gern noch etwas Lockerheit ab. Hin und wieder besucht er dessen Konzerte. An der Wand seines Büros hängt eine handsignierte Schallplatte, so richtig aus Vinyl. „Die Brücke in den Osten“ hat ihm Lindenberg höchst persönlich darauf geschrieben. Die Widmung besorgte Tochter Claudia, die jetzt bei Radio „Fritz“ Künstler trifft, die „Hape“ gern getroffen hätte. Da trägt sich offenbar durch die eigene Familie ein Wunsch weiter, ein anderer, weil Bruder Jochen mittlerweile nicht nur Fahrlehrer-Kollege ist, sondern auch Bandmitglied bei „Doc-HapeZ“. Heiner, der ältere Bruder, hält der Musik ebenso die Treue und tritt in der Altmark regelmäßig als Solist auf. Eigentlich scheint der Kamiethsche Lebensweg ganz locker zu sein. Wer tiefer schaut, weiß, dass hinter locker nicht lässig steckt, sondern Arbeit an Herzenswünschen. Dabei kann sogar das Herz stehenbleiben, emotional oder gesundheitlich. Aber das müsse man locker sehen, hält einem Hans-Peter entgegen. Was passiert, das passiert und Wünsche sind zum Wahrwerden. Lockere Sprüche – die liebt „Hape“ auch und gibt sie gern weiter. Doch das ist eine andere lockere Geschichte. Thomas Wischnewski


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SPORT

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Zum 15. Mal treffen TuS 1860 und der 1. FCM seit 1998 am 4. August zum Freundschaftsvergleich aufeinander. In diesem Jahr begehen beide Vereine besondere Jubiläen: 155 Jahre TuS 1860 und 50 Jahre 1. FCM. Foto: Rolf Briedenhahn

Freundschaft aus Tradition Fußballfest in der Neustadt: 155 Jahre TuS 1860 gegen 50 Jahre 1. FCM Jeder Sport bezieht seine Spannung aus der Tatsache, dass man vorher nicht weiß, wie's ausgeht. Es gibt Ausnahmen. Gerry Linekers Bonmot von 1990 nach dem WM-Halbfinale Deutschland gegen England ist berühmt geworden: „Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen die Deutschen.“ Ein Spiel, von dem man weiß, dass es eigentlich nur einen Sieger haben kann, findet seit 1998 in der Neuen Neustadt statt, genauer in der Zielitzer Straße 28. Zum bereits 15. Mal treffen dort TuS 1860 Magdeburg-Neustadt und der 1. FC Magdeburg aufeinander. TuS 1860 ist der älteste Sportverein der Stadt, er wurde am 10. August 1860, damals noch als Männerturnverein (MTV) 1860 Neustadt, gegründet. Er fusionierte 1938 mit Viktoria 96, einem der Gründungsmitglieder

des Deutschen Fußballbundes (1900) und nahm sogar dreimal an den Endrundenspielen um die deutsche Meisterschaft teil. Das Spiel TuS 1860 – FCM ist meist am Ende der Vorbereitungszeit des FCM auf die neue Saison. In diesem Jahr hat der Aufsteiger in die 3. Liga schon die ersten beiden Saisonspiele gegen RW Erfurt und den 1. FSV Mainz 05 II hinter sich. Das Spiel findet am 4. August passend zum 155-jährigen Vereinsjubiläum des TuS 1860 statt. Auch der FCM ist ja in einem Jubiläumsjahr, kann am 22. Dezember auf eine 50-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken. 3. Liga – der FCM ist mit dabei: Der Verein knüpft mit dem Aufstieg wieder an seine besten Jahre an: 1974 Europapokalsieger und in den 70er-Jahren dreimal DDR-Meister. „Die Stadt ist blau-weiß, sie lebt und liebt Fußball“, sagte FCMTrainer Jens Härtel in einem MDR-Interview. Die Fans machen mit spektakulären Fahnenaktionen auf den Verein, ihre Fußballleidenschaft und damit die Sportstadt Magdeburg aufmerksam. Das Interesse der Medien hat sich vervielfacht. Schon im vergangenen Jahr hatte selbst das österreichische Fachblatt „Ballesterer“ an das Europacup-Finale gegen AC Mailand erinnert. Das Auftaktspiel zur 3. Liga gegen RW Erfurt sahen über 20.000 live im Stadion und zig Millionen Fans vor den Bildschir-

men. FCM-Präsident Peter Fechner sagte der „Sport-Bild“, er habe neuerdings Mitgliedsanträge stets bei sich: „So viele Leute sprechen mich an und wollen bei uns Mitglied werden. Deshalb habe ich die Formulare immer griffbereit.“ 3. Liga – der TuS 1860 ist auch mit dabei: mit Felix-Benjamin Schwermer, dem erstklassigen Schiedsrichter, der als Nachwuchskicker wiederum eine FCM-Vergangenheit hat. Das Ergebnis des Spiels TuS 1860 – FCM ist zweitrangig. Tore gibt’s am 4. August, um 18 Uhr (Einlass: ab 16 Uhr), erfahrungsgemäß reichlich. Ein Fußballfest ist es sowieso. Zumal die Verbindung zwischen den Vereinen traditionell hervorragend ist. Zuletzt wechselten mit Stefan Otremba und Daniel Engel zwei Nachwuchstrainer und mit Nick Müller einer der talentiertesten Nachwuchskicker vom TuS 1860 in das Sparkasse-Nachwuchsleistungszentrum des FCM. Typisch für Nick: Er bleibt auch als FCM-Spieler Mitglied beim TuS 1860. Die TuS-1860-Fußballkneipe von Jörg Schmidt war rappelvoll und ganz in blau und weiß gekleidet, als der FCM sein entscheidendes Aufstiegsspiel bei Kickers Offenbach mit 3:1 gewann. Die Jubelarien nach den FCM-Toren waren Sekunden später auf der gut besuchten TuS-Facebookseite zu sehen. Kurze Zeit später war das FCM-Jubiläum


SPORT

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Fußballtradition in Zahlen

Anlass für den 1. Kita-Fair-Play-Cup, den die GWA Neustädter Feld und der TuS 1860 Neustadt auf dem Vereinsgelände organisierten. Vor dem Kicken der Kita-Fußball-Kids auf dem Kunstrasen wurde gebastelt und gemalt: Stadien, Aufstellungen, Wimpel u.v.a.m., was man jetzt noch am neuen Sozialtrakt des Vereins bewundern kann. Im Finale gewann übrigens „Team Beck“ (=FCM-Gegenwart) gegen „Team Streich“ (=FCM-Vergangenheit), beide aus der Kita Kuschelbären, mit 4:1. Beim TuS 1860 sind die kleinen und großen FCM-Fans ihren Idolen ganz nah. Und es gibt kaum einen schöneren Platz für den Fußballfan, als die alten Kastanien und die natürlichen Tribünen der ehemaligen preußischen Festungsanlagen an der Klosterwuhne. Das Fort VII wurde zwischen 1866 und 1873 angelegt. Von diesem Fort sind Teile des Walls, der Poterne und der Traversen erhalten geblieben und bilden heute als natürliche Tribünen eine besondere Spielkulisse. Kein Wunder, dass seit einiger Zeit auch die Finalspiele um den Stadtpokal beim TuS 1860 stattfinden. 2014 gewann hier vor großer Zuschauerkulisse der TuS 1860 sein „Finale dahoam“ gegen Germania Olvenstedt mit 1:0. An solche Erfolge will der Verein in den nächsten Jahren anknüpfen. Der Verein ist

Jahr 1998 2000 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2011 2012 2013 2014

Spiel Ergebnis Zuschauer TuS 1860 - FCM 0:11 525 TuS 1860 - FCM 0:14 551 TuS 1860 - FCM 0:5 565 TuS 1860 - FCM 0:3 428 TuS 1860 - FCM 1:6 433 TuS 1860 - FCM 0:7 612 TuS 1860 - FCM 1:4 750 TuS 1860 - FCM 0:7 795 TuS 1860 - FCM 1:10 1.450 TuS 1860 - FCM 1:5 702 TuS 1860 - FCM 0:15 757 TuS 1860 - FCM 0:10 935 TuS 1860 - FCM 1:6 814 TuS 1860 - FCM 0:13 732

überregional bekannt für seine gute Nachwuchsarbeit, die unter dem Label „Neustadttiger“ firmiert. Die Großfeld-Nachwuchsmannschaften der Fußballer spielen in der Landesliga bzw. Verbandsliga. Und auch die erfolgreiche Handballmannschaft der Damen hat jüngst den Aufstieg in die Verbandsliga geschafft. „Wir wollen mit den Fußballern der I. Herren in der kommenden Serie auch ein Wörtchen mitsprechen, wenn es in der Landesklasse 2 um Spitzenplätze oder sogar den Aufstieg in die Landesliga geht“, sagte Tino Beyer, der „Trainer-Präsident“ des TuS 1860 Magdeburg-Neustadt, der trotz stressigen Jobs als Chef eines Arbeitsvermittlers und vieler Aufgaben im Verein 2015 sogar den Trainer A-Schein abgelegt hat. TuS 1860 Magdeburg-Neustadt ist nicht nur ein seit Jahrzehnten bekannter Fußball- und Handballverein, der sogar einen Welthandballer (Henning

Fritz), einen DDR-Nationalspieler (Otto Frähsdorf) oder einen Fußball-Bundesliga-Kicker (Marcel Maltritz) hervorgebracht hat. Der Verein ist mit über 700 Mitgliedern einer der größten in Magdeburg, hat neben einer großen Fußball- und Handballabteilung auch eine florierende Schachabteilung, eine große Gymnastik- und Tischtennisgruppe. Das Vereinsgelände ist ein gesellschaftlicher Mittelpunkt in der Neustadt, ein Ort für Feste, Feiern und Events über die Vereinsgrenzen hinweg – vom Osterfeuer bis zum Hundefrisbeeturnier. Aber er ist vor allem ein Ort für den sportlichen Wettkampf – selbst wenn am 4. August bei vielen zwei Herzen in der Brust schlagen, ein schwarz-gelbes und ein blauweißes. Das führt nicht zu Herzrhythmus-Störungen, sondern garantiert die Freude über jedes Tor und jeden gelungenen Spielzug. Viel Spaß! Heinz-Josef Sprengkamp


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Späteinsteiger sind willkommen

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arkus Seewald kommt glücklich und, wie man dem verschwitzten T-Shirt entnehmen kann, ordentlich ausgepowert an das Netz. Es folgt eine Unterweisung seiner jungen Trainerin, Tina Troschke, was er an seinen künftigen Aufschlägen verändern könnte. Denn Markus Seewald spielt seit zwei Jahren Tennis und es gibt noch einiges zu verbessern. Seine Kinder gingen diesem Sport schon seit längerem nach. Da kam ihm irgendwann die Idee, es selbst zu probieren. Er rief im LuckyFitness.de in Magdeburg an und schilderte sein Vorhaben. An sich ein ganz normaler Vorgang. Nur hier nicht, denn Markus Seewald ist behindert und hat nur noch ein Bein. Eine Protese ersetzt das vor zwanzig Jahren durch einen Unfall verloren gegangene linke Bein. Die körperliche Behinderung ist für seine Trainerin Tina Troschke kein Problem. Sie stimmte die Übungen und Trainingseinheiten auf die Bedürfnisse ihres neuen Schützlings ab. Seit dem sind Trainerin und Sportler ein gutes Team. Das Tennisspielen hat sein Leben zusätzlich bereichert, berichtet Markus Seewald. „In der Tennisschule vom LuckyFitness.de trainieren Kinder im Alter ab 5 Jahren neben Erwachsenen und Senioren“, erklärt der Leiter Dr. Michael Heinz. „Wir können unsere Gruppen- oder Einzeltrainings ganzjährlich anbieten, da wir in unseren Hallen wetterunabhängige Bedingungen haben.“ Vier gut ausgebildete Trainer kümmern sich um die Förderung der Tennisbegeisterten. In der Wintersaison will das LuckyFitness.de die erfolgreiche Kampagne „TennisXPress“ einführen. Diese Aktion richtet sich an erwachsene Einsteiger. Auch sie können in kurzer Zeit das Spielen erlernen. Ziel ist es, dank des Einsatzes langsamerer Bälle und kleinerer Plätze nach sechs Trainingseinheiten sowohl Techniken, Taktiken als auch die Regeln grundlegend zu beherschen und selbst Matches auszutragen. „Ein hervorragendes Mittel für Vereine und Trainer, um Erwachsene zum Tennissport zu bringen“, findet Dr. Michael Heinz. (vl)

Sherlock Holmes im Lucky? Neuer Erlebnistag verspricht Kindergarten- und Schulkindern einen unvergesslichen spiel- und sporterfüllten Tag. Das Motto heißt: „Mach mit - bleib fit“.

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Tina Troschke und Markus Seewald.

ie begrüßen sich die Menschen in Neuseeland oder auf der tibetischen Hochebene? Reicht man sich in Ägypten die Hand? Es gibt unzählige Begrüßungsrituale auf der Welt. Eine Vielzahl davon haben die kreativen Mitarbeiter des Vereins LuckyFitness.de Magdeburg zusammengestellt. Sie kommen zu Beginn eines für Kindergärten, Schulen und Horte konzipierten Erlebnistages zum Einsatz. Beim Eröffnungsspiel „Begrüßungen aus aller Welt“ sagen sich die Kinder beispielsweise Stirn an Stirn, wie in Neuseeland guten Tag. Oder sie strecken sich die Zungen heraus um dann pfeifend die Luft einzuziehen. Denn so begegnen sich manche Tibeter. So lernen die Kinder auf spielerische und vergnügliche Weise, wie unterschiedlich die Gesten in den einzelnen Regionen der Welt sein können und haben einen vergnüglichen Start in den Erlebnistag. Nachdem die herzlichen Begrüßungen ausgetauscht sind, gilt es zu prüfen, ob in den Kids ein kleiner Sherlock Holmes schlummert, so die Idee des Lucky-Teams. Denn als nächste Herausforderung steht das Spiel „Detektiv“ auf dem Erlebnis-

plan. Es werden gegenüberstehende Paare in zwei Reihen gebildet, wobei die eine Kinderreihe die andere eingehend studiert. Nun wenden sich die kleinen „Holmes“ und die andere Reihe darf Hemdknöpfe öffnen, Brillen austauschen oder Haarzöpfe wechseln. Wichtig ist, dass eine Kleinigkeit verändert wird. Schließlich muss die kleine Gemeinheit vom wachsamen Detektiv erkannt werden. Danach werden die Rollen getauscht. So oder auch mit anderen Gruppenspielen könnte ein Erlebnistag für Kindergarten oder Hortkinder im LukkyFitness.de in der Salzmannstraße in Magdeburg beginnen. „Wir wollen eine sportliche Brücke zwischen den Kindereinrichtungen und unserem Verein schlagen“, so Randy Schwartz Trainer und Mitinitiator der Aktion „Mach mit - bleib fit“. Es soll ein gesundheitsorientiertes Angebot für Kinder darstellen, dass die koordinativen, motorischen und geistigen Fähigkeiten fördert sowie das Selbstvertrauen und den Teamgeist stärkt. Alle Bereiche können am Erlebnistag ausprobiert werden. Egal ob Fußball in der Soccerarena, Badmintonspiel, Schnupperkurs in der Tennishalle, Bowlen oder Klettern, Hüpfen und Rutschen im Spieleparadies MaxiMax - es gibt ausreichende Möglichkeiten den Spaß an der Bewegung zu fördern. „Die personelle Absicherung des Erlebnistages übernehmen zum größten Teil wir“, erklärt Randy Schwartz. „Wir haben fachspezifische, gut ausgebildete Trainier, die durch die einzelnen Bereiche führen und den Betreuern zur Seite stehen. Zum Ausklang gibt es für alle einen kulinarischen Lekkerbissen in unserem Gastrobereich.“ Mehr Informationen über die Anmeldung einer Kindergarten- oder Schulgruppe zum Erlebnistag im LuckyFitness.de erhalten Interessierte unter der Telefonnummer 0391/625470. (vl)


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Das Zuhause stets im Blick

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as Funk-Überwachungsset TVAC18000A von ABUS bietet eine Erstaustattung für die eigene Videoüberwachung undbesteht aus einem Netzwerk-Rekorder und zwei Funk-Außenkameras. Die Außenkameras bieten eine professionelle Bewegungserkennung mit Alarmfunktion sowie Infrarot-Nachtsicht. Mit dem Rekorder lassen sich bis zu vier Kameraaufnahmen gleichzeitig aufnehmen. Über einen App-Zugriff ist es von unterwegs möglich zu sehen was sich im Überwachungsbereich ereignet. Das kompakte Überwachungsset sichert kleinere Objekte bei Tag und Nacht zuverlässig ab. Die VGA-Auflösung sorgt für eine brillante Bildschärfe - auch bei Dunkelheit. Eine sensible Bewegungserkennung detektiert bewegte Vorgänge im Erkennungsfeld der Kamera und meldet im Falle eines unbefugten Zutritts Alarm. Die Installation des Funk-Überwachungssets erfolgt ebenfalls via App und über einen QR-Code. Schnell und komfortabel realisieren so auch technische Laien das Videoüberwachungssystem. Da die Kommunikation aller Komponenten drahtlos über Funk erfolgt, lässt sich eine effiziente Datenkompression wird das Datenvolumen der Bilddaten auf ein Minimum reduziert und so mit Anschluss einer externen 500-GB-Festplatte eine bis zu drei Monate durchgehende Aufzeichnung realisiert. Die Aufzeichnungen erfolgen entweder auf Micro-SD-Karte oder via USB-Port auf einer externen Festplatte mit maximal 2 TB. Alle Speichermedien sind als Zubehör erhältlich und können je nach Präferenz in das FunkÜberwachungsset integriert werden.

Einfach durch die Tür blicken

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rickdiebstähle sind eine wachsende Gefahr, und gerade Menschen im Seniorenalter sind der Dreistigkeit der ungebetenen Besucher oft schutzlos ausgeliefert. Ist die Tür erst einmal geöffnet, ist man ungebetenen Gästen oftmals schutzlos ausgeliefert. Ein Türspion ist daher Grundvoraussetzung für Ihre Entscheidung, wem Sie die Tür öffnen. Der digitale Türspion ABUS DTS2814 besteht aus einer 0,3 Megapixel-Kamera mit aktivem Pixelsensor. Der Erfassungswinkel von 105° vor der Tür wird dank der Weitwinkeloptik vergrößert, so dass Sie garantiert sehen, wer vor Ihrer Tür steht. Dies erhöht den Anwesenheitsschutz für Bewohner. Mit der Übertragung des Bildes zum Display über Datenkabel kann die Türstärke bis zu 110 Millimeter betragen, das ist ungefähr das Doppelte eines herkömmlichen Türspions. Besonders komfortabel ist das Ansehen des Bildes auf dem 2,8 Zoll Display: nach Betätigen des „Ein“-Knopfes erhält man sofort ein klares und helles Bild vom Geschehen vor der Tür. Ideal ist dieser Türspion für Personen mit Behinderungen (z.B. Rollstuhlfahrer), kleinere Menschen oder Brillenträger. Aber auch in Gästehäusern, Ferienwohnungen, Hotels usw. können Sie diesen Türspion anbringen. Die Abdeckrosette kann eine Öffnung mit einem Durchmesser von maximal 50 Millimetern abdecken. So hat man aus verschiedenen Winkeln – auch gleichzeitig – die Möglichkeit „durch die Tür“ zu blicken.

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Kabelose Kamera überwacht das Haus

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nter dem Motto: „Keine Kabel, keine Drähte, Keine Sorgen“, brachte Netgear mit der Arlo Smart Home-Sicherheitskamera die branchenweit erste zu hundert Prozent kabellose Kamera mit kristallklarem High-Definition-Video auf den Markt. Diese Weltneuheit ist der Durchbruch im Bereich der Heimsicherheit und leistet auf einfache und komfortable Weise einen erheblichen Beitrag zur Sicherheit privater Wohnungen und Häuser im Innen- und Außenbereich sowie in kleinen Geschäften oder Kiosken, die sich kein teures, umfassendes VideoSicherheitssystem installieren wollen. Die Arlo-Sicherheitskamera überwacht das Zuhause, den kleinen Laden oder einen Kiosk sowohl im Innen- als auch Außenraum bei Tag und dank Nachtsichtfunktion auch nachts. Die Kombination von einfacher Installation, reinem kabellosem Batteriebetrieb, Wasser- und Wetterbeständigkeit sowie der sehr kompakter Form ermöglicht eine Anbringung einfach überall, ohne externe Stromversorgung oder störende Kabelverlegung. Arlo ist so klein wie ein Stück Seife und kann leicht und diskret überall platziert werden.

In Echtzeit informiert Arlo den Nutzer sofort per EMail oder über die App, wenn die Bewegungssensoren der Kamera eine Aktivität erkennen. Sogar andere Nutzer können per E-Mail eingeladen werden und Zugriff auf die Kameras erhalten, wenn man zum Beispiel im Urlaub ist und seinen Verwandten die Überwachung des zu Hause überlassen will. Die intuitive und kostenlose Arlo-App nimmt bei Bewegungen im Kameraradius Videostreams auf und speichert diese in der Cloud. Auf die Aufzeichnungen kann der Nutzer in seinem kostenlosen PrivateCloud-Speicher zu jeder Zeit zugreifen. Die Steuerung und Anpassung der Bewegungssensoren und die Änderung individueller Einstellungen sind einfach in der App vorzunehmen. Arlo benachrichtigt den Nutzer sofort bei jeder Bewegung und bietet die Möglichkeit, bis zu vier Kameras gleichzeitig auf dem Computer, Notebook oder mobilen Endgerät zu überwachen. Das Einsteiger-System besteht aus einer Basisstation, die ganz einfach mit dem InternetRouter zu Hause verbunden wird. Dazu kommen je nach Set wahlweise ein, zwei, drei oder vier kabellose Kameras und die kleinen Magnethalterungen, an die die Kameras ganz einfach angeklickt werden. Die Installation des Sy-

stems dauert wenige Minuten und geht auch Nutzern, die keine technischen Vorkenntnisse haben, sehr leicht von der Hand. Zusätzliche Kameras können jederzeit auf Knopfdruck hinzufügt werden.

Heim-Spion im Edeldesign D ie kaffeedosengroße HD-Kamera Withings Home ist eine elegante HDKamera mit Umgebungssensoren, die Ihr Heim zu einem gesünderen Ort mit noch mehr Sicherheit machen. Das Multifunktions-Gerät ist Kamera, Lautsprecher, Lampe und Raumluft-Sensor in einem. Withings Home ist keine gewöhnliche Kamera. Die Video-Aufnahmen der HD-Kamera lassen sich jederzeit aufs Tablet oder Smartphone anzeigen. Die in Withings Home integrierte Kamera zeichnet extrem hochauflösende Videos in FullHD mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Bildpunkten und einer Bildrate von 30 Vollbildern pro Sekunde auf. Das 135 Grad Weitwinkelobjektiv erfasst dabei einen Großteil der Räumlichkeiten. Während Sie Ihr Baby im Blick haben, können Sie mit der HD-Kamera auch Licht spenden und Ihr Kind mit einem Wiegenlied zum Einschlafen bringen. Die Withings Home verfügt über eine ausgezeichnete Videoqualität und ist mit den besten Funktionen für die Kommunikation mit Familienmitgliedern ausgestattet: fortgeschrittenes Zwei-Wege-Audio, Echounterdrückung, mehrfarbiges Nachtlicht sowie ein Vierfach-Zoom. Des Weiteren dient die smarte Kamera im Edeldesign auch als Bewegungs-, Personenund Geräuschmelder. Das ist noch längst nicht alles: Nicht nur Ihr Kind, sogar die Luftqualität wird überwacht. Die Home misst die Temperatur und den Feuchtigkeitsgehalt der Raumluft und verfügt für die Luftanalyse über einen Sensor, der kohlenstoffhaltige Substanzen in der Raumluft misst. Dazu zählen laut Withings Aceton, Benzol oder auch Ethylenglykol.

Überschreitet der Wert eine bestimmte Grenze, benachrichtigt Sie die App. So kann Smart Home Ihnen zum Beispiel anhand der gesammelten Messdaten genau sagen, wenn der ideale Zeitpunkt zum Lüften gekommen ist oder Sie die Heizung einschalten, da es sonst in den Räumen zu kühl werden könnte.

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SEHENSWERT

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Schulnoten kommen aus der Börde Das Streben nach Höhe und Bestnoten für Fischerdorf

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enn es kurz vor den Schulferien im Sommer und Winter Zensuren hagelt, denken die wenigsten an den Verursacher dieser Noten. Das noch heute angewendete Zensurensystem verdanken wir Schulreformer Gotthilf Sebastian Rötger (17491831). Dass dieser im Bördeort Klein Germersleben das Licht der Welt erblickte, wissen die wenigsten. Als Sohn des Sebastian Peter Rötger, Pastor in Klein Germersleben, und der Margarethe Christine Rötger, Tochter des Rektors der Magdeburger Domschule, verbrachte er hier im Pfarrhaus des Ortes die ersten Jahre seines Lebens. Daran erinnert noch heute eine Gedenktafel. In den Räumen des Fachwerkhauses aus dem 17. Jahrhundert finden Besucher eine Dauerausstellung zum Wirken des Gelehrten. Ein extra eingerichtetes Kabinett vermittelt Wissenswertes über Gotthilf Sebastian Rötger sowie zur Geschichte des Ortes. Im Ort selbst wurde 2014 ein Gedenkstein zu Ehren Rötgers aufgestellt. Die Ortseingangsschilder verkünden schon den Ruf Klein Germersleben als ehemaliges Fischerdorf und den Geburtsort Rötgers. Gotthilf Sebastian Rötger wirkte für lange Zeit seit seiner Wahl 1779 im Pädagogium des Klosters Unser Lieben Frauen in Magdeburg als Propst. Er reformierte in seiner Amtszeit das bisher bestehende Schulwesen. Rötger zweifelte nie an der Intelligenz von Kindern armer Leute und wollte auch diesen den Zugang zur Bildung ermöglichen. Bemerkenswert sind auch die Umgestaltung des Unterrichts und der Erziehung mit der Einführung von Zensuren, der Einrichtung einer Maschinenkammer, einer Schülerbibliothek und eines Naturalienkabinetts. Auch gesellschaftlich engagierte sich Rötger – die Klosterbälle (seit 1780) und Kreuzhorstfeste (Exkursionen in das zum Kloster gehörige Landschaftsgebiet Kreuzhorst vor den Toren Magdeburgs) gehen auf ihn zurück. Der überaus beliebte und verehrte Pädagoge bekam schon zu Lebzeiten den Ehrennamen „Vater Rötger”. Für seine Verdienste erhielt er kurz vor seinem Tode die silberne Bürgerkrone der Stadt Magdeburg. In späterer Zeit benannte die Stadt Magdeburg ihm zu Ehren eine Straße als Rötgerstraße. Klein Germersleben selbst lebte über Jahrhunderte vom Reichtum der Börde. Zuckerrüben sicherten dem Ort – erstmalig 937 als Lütgen Germersleve erwähnt – den Wohlstand. Sogar als Fischerdorf war der Ort bekannt: zwei Fischteiche in Senken ernähr-

ten in den Fastenzeiten die Bewohner. Dennoch blieben die Germersleber Einwohner stets fromm. 1636 entstand im 30-jährigen Krieg bei Klein Germersleben ein Feldlager, in dessen Folgen der gesamte Ort zerstört wurde – 16 Jahre wohnte kein Mensch mehr hier. Die zerstörte Kirche mit romanischen Ursprüngen bauten Anwohner erst 1652 wieder auf. Sie war auch die Taufkirche von Gotthilf Sebastian Rötger, dessen Familie schon 1660 einen Taufstein stiftete. Ende des 19. Jahrhunderts errichteten die Germersleber eine neue Kirche im neugotischen Stil. Die Mauern der alten Kirche umgrenzen noch heute das Kirchengelände. Der neue „Zuckerdom” sollte vom Reichtum der Bürger zeugen – er hat einen sehr hohen, quadratischen Westturm. Vier kleine Türme krönen neben dem Helm seine Spitze. Ursprünglich sollte der Turm zu den höchsten der Region zählen. Mehr als 60 Meter Höhe hatte er schon in der Bauphase (von 1899 bis 1902) erreicht, als ein gewaltiger Sturm dem Streben nach Höhe ein jähes Ende setzte. Trotzdem zählt die Kirche St. Aegidie mit ihrer Höhe von 54,5 Metern zu den imposantesten Bauwerken in der Börde. Ab 1980 verhinderten Dachschäden die weitere Nutzung als Gotteshaus, der Abriss war geplant, das Inventar schon „verscherbelt”. 1988 erst kam der Sin-

neswandel und die Sanierung des Daches begann. Den Taufstein konnte man aus einem Kohlehaufen bergen und das Innenleben der Kirche wird liebevoll und detailliert restauriert. Dass die Kirche noch heute so prachtvoll steht, verdanken die Klein Germersleber Pfarrer i. R. Peter Telschow und vielen Helfern und Spendern, die den Erhalt der Kirche St. Aegidie sichern. Nichts ist spannender als Geschichte. Wenn ihre Geschichte detailreich und faszinierend erzählt ist. Gerade im mitteldeutschen Raum, und im Speziellen Verborgene in der Region um MagdeSchätze an der burg, kann man sie heute Straße der Romanik auf Zeitreisen erkunden. Auf Spuren, die unterschiedlicher nicht sein können. Die neue touristische Leitmarke „Verborgene Schätze an der Straße der Romanik“ entführt Besucher zu diesen Orten. Ansprechpartner: Hans-Walter Franke, Telefon: 039209-2352 oder Andreas Gießmann, Telefon: 039209-53959


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■ Kompakt Flussparty „Riverside“ am 1. August

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ine Sommernacht am Flussufer, dazu gute Freunde und beste Musik: Die Gelegenheit für einen solchen Abend bietet die „Riverside at Night“-Party am 1. August entlang der Elbe. Acht Fluss-Gastronomen präsentieren den Partyhoppern ab 19 Uhr ein feines Musikprogramm. Ankerpunkte der nächtlichen Flussparty sind folgende Bars und Restaurants: Mückenwirt: verspricht „Hot Music“. Die gleichnamige Band überzeugt mit großartigen Stimmen und purer Lust am Musikmachen. Moderiert und abgerundet von DJ Dicky mit seinen Dance-Hits. Strandbar: Herz und Seele werden mit den Musikern Robby Schulze und Sonja Fritzsche verwöhnt. Eigene Balladen sind das Steckenpferd des gefühlvollen Sängers. Zur „Riverside“ steht ihm mit Sonja Fritzsche eine junge, versierte Magdeburger Musiker-Kollegin zur Seite. Montego Beach Club im Stadtpark bietet Blackmusik, Dancehall und Trapp sowie DJ Larry Law. „Le Frog“: Heiße Rhythmen und lateinamerikanisches Temperament bietet die Band Salsa del Caribe. Ab 20.30 Uhr gibt es zudem einen SalsaEinsteiger-Kurs. Elbelandhaus: Handgemachter Rock’n’Roll, Oldies und Popmusik der 1970er Jahre servieren die Lennocks. Eine Prise Ostrock und eine Wolle-PetryShow - hier ist Party angesagt! Stadthalle: Als neue Location erstmals dabei ist der Blüthner-Saal. Dort lässt die Band „A Tribute To Bob Dylan“ den Meister hochleben. Vom ersten Meisterwerk „Blowin' in the Wind“ bis hin zu Meilensteinen wie „It’s all over now Baby Blue“, oder „Mr. Tambourine Man“ können Fans hier in Erinnerungen schwelgen. Toro Grosso und Milchkuranstalt (John Lennon Memory) beteiligen sich ebenfalls erstmals an der „Riverside at Night“. Gespielt wird, was die Laune hebt und das Tanzbein zucken lässt. Der Eintritt zu den teilnehmenden Bars und Lokalen ist kostenfrei. Die Besucher haben die Wahl, den Weg zwischen den einzelnen Partystationen gegen einen Beitrag von zwei Euro entweder mit dem Bus oder mit einem Schiffsshuttle zu überbrücken. (Fahrzeiten auf Aushängen)

Kartengewinner für Shakespeares Werke

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eweils zwei Karten für die Aufführung von „Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)“ in der Inszenierung des Theaters in der Grünen Zitadelle haben gewonnen: Rainer Hoppe, Magdeburg Christine Hamberger, Lostau Wolfgang Hamel, Magdeburg. Die Gewinner wurden bereits benachrichtigt. Das Theater bietet noch drei Aufführungen: am 1., 8. und 15. August, jeweils 20 Uhr, im Innenhof des Hundertwasserhauses im Breiten Weg. Karten-Informationen unter Tel. 0391/ 59750490 bzw. www.theater-zitadelle.com

Impro Revival mit Jubiläum 50 Jahre Café Impro wird mit Revival-Konzert gefeiert. Mit vielen Künstlern auf der Seebühne, am 22. August.

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n diesem Jahr geht das Impro Revival in die 7. Runde. Nach den fulminanten Erfolgen der letzten Jahre wird Ideengeber und Gründer des Revival-Events Holger Drews gemeinsam mit dem Team der MVGM Magdeburg eine weitere RockParty organisieren. Und die findet an besonderem Ort statt: Erstmals wird im Jubiläumsjahr (50 Jahre Café Impro) das Spektakel auf der Seebühne im Elbauenpark steigen. Das Impro Revival widmet sich vorrangig der kulturellen Pflege eines Musikgenres, das in Magdeburg tiefe Wurzeln besitzt. In den 70er

und 80er Jahren schafften viele Künstler mit ihren Ideen und ihrem Können eine musikalische Identifikation für eine ganze Generation. Dieses Erbe setzt sich im Impro Revival fort. Hochkarätige Gruppen und Bands, Repräsentanten dieser Epoche, versprechen auch das 7. Impro Revival zu einem außergewöhnlichen Open-Air- Erlebnis werden zu lassen. Mit dabei sind Renft, Monokel, Kraftblues, die besten Musiker Magdeburgs und Karat. Eine Band, die mit markanter Musik- und Textpoesie tiefe Gefühle weckt, eine Band, die Großes erreicht und mit ihren Liedern Deutschland vereint hat, als es lange noch getrennt war. Mal rockig-röhrig, mal lyrisch-leise – doch immer mitreißend und berührend. Eine Band, die niemals stillsteht, sich auf das Alte besinnt, authentisch bleibt, jedoch immer wieder Neues kreiert, auch im 40. Karat -Jahr! (ab) Impro Revival 2015 22. August, Elbauenpark, Seebühne Beginn: 18 Uhr (Einlass: 17 Uhr) Eintrittskarten im Vorverkauf, www.eventim.de

Jan Josef Liefers live in der Festung

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enner wissen es längst: Der „Rechtsmediziner“ Boerne singt für sein Leben gern – zumindest sein Alter Ego Jan Josef Liefers. Der Schauspieler, geliebt für seine Rolle im Münsteraner Tatort, machte aus den Liedern seiner Kindheit einen beeindruckenden Soundtrack nebst Bühnenprogramm und tourte damit durch die Landen. Das ist nun schon ein paar Jahre her, doch gut in Erinnerung. Seine Fans warten seitdem auf eine Fortsetzung. Sie müssen nicht länger warten: Am Sonntag, dem 2. August, ist Jan Josef Liefers mit dem Musikprojekt „Radio Doria“ in Magdeburg zu erleben. Sie treten im Rahmen der MDCC-Sumernights auf. Im Gepäck haben sie die Lieder ihres aktuellen Albums „Die Freie Stimme der Schlaflosigkeit“. Radio Doria – das sind Musiker, die sich vor zwölf Jahren aus Freude am Musizieren zusammengefunden haben. Sie spielen, komponieren und schreiben Texte. Zusammen mit dem Produzenten Alexander Freund wurde für das neue Album ein originärer und eigener Sound entwikkelt. Was Liefers mit Johann Weiß und Jens Nickel an den Gitarren, Gunter Papperitz an den Keyboards, Christian Adameit und Timon Fenner an Bass und Drums dabei verbindet, ist etwas völlig

anderes als die übliche Zusammenarbeit eines prominenten Stars mit Studiomusikern. Hier hat sich ein Kollektiv gebildet, eine echte Band ist geboren, die ihre freie Stimme erhebt. (ab) MDCC-Summernights in der Festung Mark Radio Doria: Die Freie Stimme der Schlaflosigkeit Sonntag, 2. August, 20 Uhr (Einlass: 18 Uhr) Karten in der Festung und www.festungmark.com


KULTUR

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n Kompakt

LichtZauberFest lässt es glitzern und klingen S D

Ferien-Angebote zum kleinen Preis im August

er Elbauenpark wird zum Zauberland. Fabelhafte Wesen und die guten „Elbauengeister“ verwandeln beim ersten Lichtzauberfest am Sonnabend, 15. August, von 18 bis 23 Uhr die grüne Oase Magdeburgs in eine klingende und leuchtende Fantasiewelt. Zum Höhepunkt des Abends wird sogar der Jahrtausendturm mit einer spektakulären Video-Mapping-Show zum Leben erweckt. Das Wahrzeichen der Landeshauptstadt kann plötzlich sprechen und erzählt den staunenden Besuchern seine Geschichte von der Erbauung als „schlauster Turm der Welt“ 1999 über das heutige Magdeburg bis in die ferne Zukunft. Besucher können zuvor den Elbauenpark auf noch nie dagewesene Art und Weise kennenlernen und seine bei vielen Besuchern noch nicht so bekannten Refugien entdecken - zum Beispiel die Gärten der Dichter, der Musik, der Moderne oder der Dynamik und des Überflusses. Zahlreiche Kleinkünstler laden die Gäste ein, in den idyllischen Gartenlandschaften des Kleinen Cracauer Angers den Alltag hinter sich zu lassen und für einen Abend in andere Welten einzutauchen. Musiker, Schauspieler, Seifenblasen-Artisten, Zauberer und viele mehr beleben die verschiedenen Orte im Park auf einzigartige Weise. Die Besucher

erhalten am Einlass ein Programmheft und können sich ihre zauberhafte Route durch den geheimnisvoll schimmernden Elbauenpark selbst zusammenstellen. Da die verschiedenen künstlerischen Darbietungen mehrfach am Abend wiederholt werden, kann jeder mehrere Programme seiner Wahl besuchen und verpasst kein Highlight. Später sammelt ein Open-Air-Konzert die Besucher auf der Wiese vor dem Angersee zum sommerlichen Musikgenuss unter freiem Himmel. Ein Überraschungsstargast wird das Publikum auf das große Finale einstimmen. Zum Höhepunkt des Abends wird der Jahrtausendturm lebendig. Videokünstler lassen mit ihren Projektionen an der Hülle des höchsten Holzleimbinderturmes der Welt Stadt, Park und Turm in einem Meer aus Farben, Sound und Lichtern verschmelzen. Karten gibt es im Vorverkauf für 8 Euro (ermäßigt 5 Euro). An der Abendkasse kosten die Tikkets 10 Euro (ermäßigt 7 Euro). Inhaber von Jahreskarten des Elbauenparks zahlen die Hälfte, Inhaber der SWM-Card erhalten 2 Euro Rabatt. 15. August, 18 Uhr, LichtZauberFest Elbauenpark www.mvgm-online.de

port, Spiel und Spannung gibt es in Magdeburgs Natur- und Kulturpark für Schüler täglich für nur 1 Euro Eintritt – die gesamten Sommerferien lang bis einschließlich 30. August. An jedem Mittwoch ist der Eintritt für bis zu zwei Schüler bis 17 Jahre in Begleitung eines Erwachsenen sogar komplett frei und jedes Ferienkind hat zwischen 11 und 18 Uhr jeweils einmalig eine freie Fahrt auf der Sommerrodelbahn. Inklusive nutzbar ist bis zum 16. August der Jahrtausendturm mit seiner interaktiven Ausstellung über 6000 Jahre Wissenschafts- und Technikgeschichte und der Besuch im tropischen Schmetterlingshaus (montags Ruhetag). Die Wege im Park eignen sich zum Radfahren und Inline-Skaten; der Fitness-Parcours steht mit 14 Übungsgeräten und Stationen offen, um Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit zu trainieren. www.mvgm-online.de

Kinderspaß am 9. August: Käpt’n Blaubärs Abenteuer

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in großer Spaß für kleine Leute bietet die Geschichte von Käpt’n Blaubär, Leichtmatrose Hein Blöd und anderen bekannten TV-Stars im gleichnamigen Kindermusical. Die Helden des Kinderfernsehens spinnen Seemannsgarn und bestehen zahlreiche Abenteuer. Dazu gibt es hinreißende Musik. Zu erleben am Sonntag, 9. August, 16 Uhr auf der Seebühne im Elbauenpark. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf bzw. an der Tageskasse. www.magdeburgticket.de

Irischer Stepptanz, Musik und Lasershow am 7. August

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he Spirit of Ireland“ ist der Titel einer rasanten Show, die am Freitag, 7. August, ab 20.30 Uhr auf der Seebühne im Elbauenpark zu erleben ist. Energiegeladener Tanz und ursprünglich-keltische Live-Musik. Begleitet werden die Auftritte von einer Laser- und Lichtshow, irischen Stepptänzern und Gesang. 14 Tänzer und Musiker stehen in der Aufführung des erfolgreichen Produzenten Michael Carr auf der Bühne. Mit mythischen Klängen, den melodischen Linien des Akkordeons, Gitarrenriffs und mitreißenden Tönen von Fiedel und Flöte entführt die Show die Zuschauer vom Elbestrand für eine erlebnisreiche irische Sommernacht auf die britische Insel. Karten-Info bei Magdeburg-Ticket, Tel. 0391/53 34 80 (www.magdeburgticket.de).


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Gruppe City bietet den Höhepunkt beim Zoofest.

Mystische Wesen und Musik im Zoo Der Zoo feiert Geburtstag. Mit Kinderprogramm, Musik, Performances und Lasershow.

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s soll die größte Zooparty des Jahres werden, wenn der Zoologische Garten seinen 65. Geburtstag feiert. Sozusagen Tag und Nacht wird gefeiert, verbunden mit dem Blick auf die Tierwelt, ergänzt durch mystische Wesen und allerlei Besonderheiten. Letztlich wird die Kultband

City als Top-Act die Bühne rocken. Zuvor dürfen im Kinderkonzert mit Gerhard Schöne Klein und Groß in die erzählerischen Welten des berühmten Liedermachers eintauchen und sich mit der Vorband Sweety Glitter & The Sweethearts schon mal warmtanzen. Anschließend geht es nahtlos über in die Zoonacht, zur nächtlichen Entdeckungstour quer durch den heimeligen Tierpark. In stimmungsvoll illuminierter Weise lädt der Zoo zum Wandeln auf beleuchteten Wegen ein, zwischen Tieranlagen und kulturellen Angeboten. Freuen Sie sich auf ein facettenreiches Programm in exotischem Ambiente! Musikalische, artistische und komödiantische Solisten, die überall auf den Wegen auftauchen, sie locken zum Verweilen an den verschiedensten Stationen.

Tipp: Wer die Eintrittkarte im Vorverkauf erwirbt, spart nicht nur Geld, sondern auch Wartezeit am Einlass. Außerdem gilt die Eintrittskarte als Fahrschein bei den öffentichen Verkehrsmitteln. Zoogeburtstag mit Zoonacht: am 8. August ab 14 Uhr. 15 Uhr: Kinderkonzert mit Gerhard Schöne „Alles muss klein beginnen“ 18 Uhr: Auftritt der Braunschweiger Glam Rock Band Sweety Glitter & The Sweethearts 20 Uhr: Konzert der Kultband City www.zoo-magdeburg.de

André Schinkel: „Das Licht auf der Mauer“

Persönliche Post von Brigitte Reimann

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as Literaturhaus in der Thiemstraße lädt ab August wieder zu interessanten Veranstaltungen ein. So wird am Mittwoch, 12. 8., Buchpremiere gefeiert. „Das Licht auf der Mauer“ heißt die neue Veröffentlichung von André Schinkel. An den Brüchen entlang – Nachtstücke und Geschichten. Es hat gedauert, bis André Schinkel, durch seine Gedichte und Aufsätze bekannt und seine „Sina-Gumpert“Schmonzetten berüchtigt, sich mit der Versammlung neuer Prosa befasste. So ist denn „Das Licht auf der Mauer“ nun gut gefüllt mit wilden Wesen, tappenden Nachtwandlern wie der Befragung des Dringlichen an den Epochenbrüchen entlang. André Schinkel, geb. 1972 in Eilenburg, lebt in Halle (Saale). Er studierte Germanistik und Archäologie, ist seit 2005 freier Autor, Lektor und Redakteur u. a. der Literaturzeitschrift „Ort der Augen“. Die Gemeinschaftsveranstaltung mit dem Förderverein der Schriftsteller e.V. beginnt am 12. August um 19 Uhr. Eintritt: 5 Euro. (ab)

utografen von Brigitte Reimann wurden während der Erschließung des Nachlasses von Heinz Kruschel wieder entdeckt. Kruschel (1929-2011) war mit vielen Schriftstellern und bildenden Künstlern befreundet und führte eine umfangreiche Korrespondenz. Er dokumentierte gegenseitige Besuche und bewahrte Aufzeichnungen über geführte Gespräche und Briefe als Material für literarische Porträts seiner Kollegen und Freunde auf. Viele Porträts wurden von ihm veröffentlicht, anderes Material blieb in der Werkstatt des Schriftstellers. Mit der Autorin Brigitte Reimann stand Heinz Kruschel von 1956 bis zu ihrem frühen Tod im Briefwechsel. Briefe und Karten, die sie fast alle als handschriftliche Grüße an Kruschel sandte, enthalten neben privaten Mitteilungen über Familie und Partner, über Gesundheit und Befinden immer auch Berichte über die Arbeit an ihren Büchern und die gesellschaftliche Resonanz auf Veröffentlichungen. Behinderungen im Schreibprozess durch ängstliche Verleger und die direkte und indirekte Zensur der literarischen Texte werden ebenso thematisiert wie die Unterbrechung des Schaffensprozesses durch Krankheitsschübe. Anrührend sind vor allem die letzten Grüße der Autorin an ihren geschätzten Kollegen. In zittriger Handschrift bedankte sich Brigitte Reimann am 29. 12. 1972 für die guten Wünsche und den „Jahresbericht“ von Heinz Kruschel. Sie schrieb: „Zwei Monate habe ich mich mit Sterben beschäftigt (gottlob, man merkt nichts davon, treibt bloß so hin wie unter Wasser)… diesmal habe ich in der Klinik nur ein jämmerliches Kapitelchen geschafft. Trotzdem soll ,Franziska’ nun fertig werden…“ Am 20. Februar 1973 starb die Autorin und hinterließ das Buch „Franziska Linkerhand“ als Fragment, das nach seiner Veröffentlichung von vielen Lesern als eine der intensivsten und ehrlichsten Auseinandersetzungen mit den Verhältnissen in der DDR empfunden wurde. Die Korrespondenz wird im Archiv des Literaturhauses Magdeburg bewahrt und steht den Nutzern zur Einsicht zur Verfügung. Gisela Zander


KULTUR

MAGDEBURG KOMPAKT

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„Daten-Sklaven“ im Netz? Wem gehören unsere Daten? Datenschutz ist Persönlichkeitsschutz. Eine Nachbetrachtung zum „3. Philosophischen Spaziergang“.

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ie viel weiß wer und was kann aus dem Wissen werden? Am letzten Sonntag des Julis trafen sich interessierte Magdeburger im Kunstmuseum „Kloster Unser Lieben Frauen“ zum „3. Philosophischen Spaziergang“. Im altehrwürdigen Kreuzgang ging es diesmal um ein brisantes Thema: Was geschieht mit unseren persönlichen Daten, die bei der Nutzung des Smartphones, von Navigationsgeräten, beim Googeln im Internet oder beim Schreiben in sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter verbreitet werden? Über „Sklaven im Netz – Freiheit oder Gefangenschaft in Scheinwelten“ wurde in bei dieser Veranstaltung debattiert. In der von MAGDEBURG KOMPAKT und dem Professorenkollegium „emeritio“ ins Leben gerufenen Reihe gaben kompetente Experten Auskunft. Ministerialrat Albert Cohaus, Stellvertreter des Landesbeauftragten für Datenschutz des Landes Sachsen-Anhalt und Prof. Dr. Viktor Otte, der sich mehrere Jahre mit Datenanalysen und -auswertungen in industriellen Anwendungen beschäftigt, diskutierten mit den Teilnehmern über diesen immer bedeutsamer werdenden Lebensbereich. Was sind überhaupt persönliche Daten? Wie können sie von den privaten Datenkraken analysiert, zur Profilerstellung und zur Prognose und damit zur Beeinflussung unseres Verhaltens genutzt werden? Nach welchen Methoden erfolgt die Datensammlung, welche Verfahren stehen zur Auswertung zur Verfügung? Was haben „Big Data“ und „künstliche Intelligenz“ (KI) damit zu tun und vor allem, wie geht

Albert Cohaus, Stellvertreter des Landesbeauftragten für Datenschutz des Landes Sachsen-Anhalt (links hinten) mit Besuchern des 3. Philosophischen Spaziergangs.

es weiter? Die besprochenen Beispiele zeigten, dass wir künftig mit einer dramatischen Beeinflussung unserer persönlichen Lebenswirklichkeit rechnen müssen, wenn wir weiterhin unreflektiert und blauäugig alles – auch scheinbar unverfängliche Bilder, Filme oder Texte – unbekannten Dritten zur Verfügung stellen. Albert Cohaus betonte: „Datenschutz ist Persönlichkeitsschutz und unsere Behörde arbeitet daran, die Medienkompetenz und die Sensibilität in der Bevölkerung für den umsichtigen Umgang mit persönlichen Daten zu erhöhen“. Seiner Ansicht nach, müssen wir dringender einfordern, dass sich Firmen wie Facebook an deutsche Datenschutzgesetze halten. Die Realität sieht nämlich anders aus. Die Server mit unseren persönlichen Daten stehen z.B. in den USA und Firmen wenden lediglich die dortigen Datenschutzregelungen an. Diese weichen von den hohen deutschen Standards ab und lassen unbeschränkt Zugriffe der dortigen Geheimdienste gesetzlich zu. Wenn wir uns die Mühe machen, z.B. die AGB

von Microsoft zur künftigen Anwendung von Windows 10 gründlich zu lesen, dann wissen wir, was man von uns unter der Überschrift des digitalen Fortschrittes und selbstverständlich zu unserem persönlichen Nutzen alles sammeln wird. „Ein Schelm, wer Böses dabei denkt“. Wer zum Thema Datenschutz weitere Informationen sucht, kann sich an die Geschäftsstelle des Datenschutzbeauftragen des Landes wenden: Leiterstraße 9, 39104 Magdeburg. Der nächste „Philosophische Spaziergang“ findet am 27. September 2015, um 11 Uhr, wieder im Kreuzgang des Kunstmuseums statt. Das Thema lautet: Was formt den Menschen? Erziehung versus Gene. Durch das Thema führt der Magdeburger Neurobiologe und Hirnforscher, Prof. Dr. Gerald Wolf. Die Teilnehmeranzahl ist begrenzt. Daher wird um telefonische Voranmeldung unter der Rufnummer: 0391/79296750 gebeten (Teilnahmegebühr 3,00 Euro, ermäßigter. Eintritt)

„1. Magdeburger Vakuum“ – neuer Kleinkunstpreis im Land

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Frank, Sebastian und Tobias Hengstmann sowie Lars Johansen (v.l.n.r.). Foto: Gercke

oment Mal. Vakuum? Das gab’s doch schon mit Otto von Guericke. Stimmt. Aber noch nicht als Magdeburger Kleinkunstpreis. Vom 16. bis zum 19. September veranstaltet das Kabarett „…nach Hengstmanns“ den Sachsen-Anhaltischen Kabarett- und Kleinkunstpreis mit dem Titel „Magdeburger Vakuum“. An zwei Abenden wetteifern sechs Bewerber um die Gunst der Jury. Künstler aus Berlin, Erfurt, Krefeld und Magdeburg sind dabei. Kabarettist Lars Johansen agiert als Vorsitzender der sechsköpfigen Jury. Am Freitag, dem 18. September müssen sich dann vier Bewerber im Finale beweisen. Aktuell gibt es in Sachsen-Anhalt keinen vergleichbaren Preis. Hengstmanns wollen das ändern und daraus eine Tradition machen. Infos und Karten unter www.hengstmanns.de.


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8-2015

RÄTSEL

MAGDEBURG KOMPAKT

Titel islamischer Gelehrter

InforHolzReisen- mationsgewächs, sammder Busch lung

vorher, früher

zum Embryo gehörig

von Sinnen

nicht stereo

griechische Vorsilbe: Stern

Voraussetzung

leichter Pferdezaum

islamischer Name für Gott

schwäbischer Höhenzug

Muse des Lustspiels

Lebensgemeinschaften

nicht die Muttersprache Beiname New Yorks (Big ...)

Roman v. Edgar Wallace (‚Der ...‘)

Hundeschar bei der Jagd

ältestes historisches Volk

Höllenfürst

eh. span. Währung (Abk.)

langes Halstuch Sänger der 60er (Billy) †

Viehfutter Datenübertragungsgerät QuadrillekGUR

römisches Übergewand

japanischer Wintersportort

die Sonne betreffend unabhängig

österr. Psychologe † 1939

Motor

schlimm

afrikanische Getreidesorte

goldgestreifte Papstkrone Luftreifen (Mz.)

undurchdacht

Balustrade

ein Teilbereich der Kirche

Epidemie

empfehlen

entrüstet

Roman von King

Aufgabengebiet

eine Tonart

Hauptstadt von Marokko

Kfz-Z. Münster

Café

katalonischer, mallorq. Artikel

Zahl

Exklusive Übernachtungsmöglichkeiten Dienstags Kaffeetag: Kännchen Kaffee + 1 St. Kuchen 5,50 mit live Kaffeehaus-Musik Öffnungszeiten: 8 bis 20 Uhr

Kampf unter Völkern militärischer Dienstgrad

Alpenbergmassiv

Eilnachricht

Seestraße 24 39114 Magdeburg Teil des Heeres

Aufbewahrungsort

Initialen von Sänger Marshall

Türke

Herrenbekleidung

abgemessene Menge

Betreuer von Studienanfängern franz. Apfelwein

medizinisch: Stirn

Wasserschutzwall

bunte Tanzshow

Schulfestsäle bedrohter lUGUN fähiger Kranich

Kfz-Z. Rosenheim

nicht schwer

französisch: auch

Schneeleopard

zaubernde DisneyFigur

Erbanlagenträger

russischer Großbauer

ein Halbedelstein

Auffassung, Ansicht

derart

Bogen auf zwei Pfeilern

Folgerung, Ergebnis

enthaltsam

lateinisch: minimal

Erstaufführung

Musikrichtung (engl. Abk.)

Hülle für Brillen

delegieren

Grazie

ein Pfeifentabak

Telefon: 0391 -504 52 34 • www.cafe-seestrasse.de

nicht hier

kosmetisches Haarfett

couragiert

Seestrasse

Eiskreationen, Kaffeespezialitäten & hausgebackener Kuchen

biegsamer Kunststoff

Weltraum

Robbenart

österr.: Liebschaft

Tennisturnier

franz. USBildPophauerin † 1943 sängerin

Unsinn reden (ugs.)

französisch: Ende

Titulierung

Geiz

türkischer Sultan † 1451

Abk. für ein Hohlmaß

Königin von Thailand

Abk.: Europ. Parlament

Abk.: Intercity

Laut, Ton farbiger Klopfvogel MK15-29a


SATIRE

MAGDEBURG KOMPAKT

Polizeiruf Magdeburg

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it einem kleinen bisschen Schadenfreude erfüllte mich damals die Kunde, den Schauplatz des „Polizeirufs“ aus SachsenAnhalt haben die MDR-Verantwortlichen von der Saale an die Elbe verlegt. Toll! Und richtig!

Hengstmanns andere Seite!

So dachte ich. Damals. Endlich wird Magdeburg einem Millionenpublikum von Fernsehzuschauern in seiner stillen Schönheit und Komplexität näher gebracht. Endlich, so dachte ich – damals – werden auch einmal die schönen Stellen in der Stadt als Kulisse für ausgedachte kriminelle Energien dienen. Aber ach! Wie heißt gleich das Gebäck, das durch starkes Hauchen zu Bröseln zerfällt? Richtig: Pustekuchen! Seit Jahren kämpft man in der Stadt um ein besseres Image. Die ausländerfeindlichen Krawalle an einem Himmelfahrtstag, der Rechtsruck in Neu-Olvenstedt, der feige Mord an Torsten Lamprecht, der bisher unaufgeklärte Tod des Managers der „Kastelruther Spatzen“ – all dies ließ Magdeburg in keinem guten Licht erscheinen. Es gab sogar Gerüchte, dass die UNO Blauhelmsoldaten nach Neu-Olvenstedt entsenden wollte. Dann eine Zeit des Durchatmens. Doch die Negativschlagzeilen reißen nicht ab. Neulich las ich in der Zeitung, Magdeburg sei die Hochburg der Ladendiebe. In keiner größeren Stadt Deutschlands wird mehr in den Geschäften geklaut als in Magdeburg. Es kommt aber noch ärger. Denn nun hauen auch noch die Autoren der aus Magdeburg stammenden und über die Flachbildschirme flimmernden Folgen des „Polizeirufs“ aber so richtig drauf. Gut angepasst! Flache Geschichten für flache Schirme. Sehe ich die Bilder, frage ich mich: Wo lebe ich denn hier? Von den Inhalten dieser Krimifolgen mal ganz abgesehen. Diese Storys könnten in jeder anderen Stadt spielen. Völlig egal. Nur eben dass man hier unsere Stadt zum Brutkasten perverser Krimineller degradiert, lässt mir das Klappmesser in der Tasche aufgehen. Jede Stadt hat nun mal ihre „Dreckecken“. Das diese „rechtwinkligen Schmuddeleien“ konsequent

Bescheide vom Verstandesbeamten KnülligDingeldeu

Epidemische Tendenz einer viralen Lethargie

I als Kulissen für die Polizeiruf-Folgen aus Magdeburg missbraucht werden, halte ich für hochgradig einfallslos. Warum, so frage ich mich, hat einer der beiden Tatort-Kommissare die Staffel verlassen? Ich kann nur spekulieren: Sylvester Groth wurde wahrscheinlich im verdunkelten Auto zum Set gefahren. Also an den Drehort, wo es nicht nur grauslich zugeht, sondern auch immer grauslich aussieht. Völlig depressiv schmiss Sylvester Groth das Handtuch des Kommissars und dachte sicherlich: Hier möchte ich niemals leben, somit kann ich hier auch nicht arbeiten. Ich möchte bitte nicht falsch verstanden werden. Ich möchte keine Kulisse wie im Musikantenstadl, in dem dann Andy Borg abgeschossen wird. Aber ein bisschen mehr Reality aus dem Umfeld Magdeburgs wünschte ich mir schon. Und die Drehbücher! Geschichten aus und um unsere Stadt liegen quasi auf der Straße. Auch auf dem Weg. Also dem Breiten Weg. Neben der „Grünen Zitadelle“ erhebt sich eine große Bank. Wenn im Westen die Sonne sinkt, wirft diese Bank einen langen Schatten auf den Landtag. Spricht man deshalb vom „Schattenkabinett“? Ich weiß es nicht. Aber das wäre doch mal ein Thema für den „Polizeiruf“ aus Magdeburg. Sicher? Ganz sicher! Mit Sicherheit! Herzlichst, Euer Frank Hengstmann

n einigen Ämtern muss verstandesamtlich eingegriffen werden. Mir liegen mehrere Fälle vor, bei dem Bewilligungsbescheide für kulturelle und soziale Projekte erst erlassen wurden, nachdem die möglichen Termine für diese Veranstaltungen bereits verstrichen waren. Was ist denn da los? Sollte sich bei näherer Prüfung der Sachverhalte herausstellen, dass Urlaub und Krankheit zuständiger Mitarbeiter als Hinderungsgründe für eine rechtzeitige Bearbeitung herhalten müssen, wird das Verstandesamt die Urlaubsplanungen und Vertretungsregelungen betroffener Behörden unter die Lupe nehmen. Notfalls werden diese Pläne meinerseits für die künftige Förderungsperiode bewertet und zur Gewährleistung einer termingerechten Bearbeitung abgeändert. Staatsdienst darf nicht im Selbstverständnis persönlicher Belange gelebt werden, sondern vorrangig im Dienst am Staate. Dieser wird durch die Bürgerschaft repräsentiert, und deren Mitarbeiter – also Beschäftigte des öffentlichen Dienstes – haben ihre Schaffenskraft in den Dienst des Bürgers zu stellen. Es ist mir schleierhaft, wie ein behördliches Verständnis heranwachsen konnte, bei dem Privates vor die Prämissen der Allgemeinheit gestellt wird. Wenn schon staatliche Bewilligungen für Fördergelder oder andere Genehmigungen erteilt werden müssen, dann hat dies zur Handlungssicherheit der Antragsteller unverzüglich und termingerecht zu geschehen. Unterstellte – wenn sie selbst keine Entscheidungsbefugnis haben – sollen verdammt nochmal Vorgesetzte auf die pünktliche Bewilligung oder Ablehnung aufmerksam machen. Ich gewinne mehr und mehr den Eindruck, dass innerhalb der Hierarchien der Verwaltung preußischer Kadavergehorsam zurückkehrt. Das Verstandesamt wird daher auch prüfen, ob dies ein genetisch-biologisches Phänomen oder eher ein soziologisch-strukturelles ist. Vielleicht liegt auch eine virale LethargieEpidemie vor. Gegebenenfalls wird von mir die Entwicklung eines wirksamen Impfstoffes verfügt. i. A. Knüllig-Dingeldeu, Verstandesamtsrat

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vo nG uericke eG

55 – 2015 19

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MAGDEBURG INTIM

MAGDEBURG KOMPAKT

So stehen die Sterne

WIDDER 21.03-20.04.

Ihr Liebesleben erhält frischen Schwung. Begreifen Sie das nicht als Selbstverständlichkeit. Tun Sie vielmehr täglich etwas dafür.

Lassen Sie sich im Berufsleben keinesfalls zu blindem Ehrgeiz verführen. Gehen Sie Projekte in Ruhe, mit Vertrauen STIER 21.04.-20.05. auf Ihr Können an.

ZWILLINGE 21.05-21.06.

Ihre Leistungsfähigkeit wird sich demnächst deutlich bessern. Diesen Schwung sollten Sie nutzen, um gute Vorsätze in die Tat umzusetzen.

KREBS 22.06.-22.07.

Ihre Beziehung dümpelt schon ziemlich lange vor sich hin. Zeigen Sie sich ideenreich und übernehmen Sie die Initiative, das rasch zu ändern.

LÖWE 23.07.-23.08.

Lassen Sie sich von einem noch so tollen Angebot nicht blenden. Prüfen Sie die Rahmenbedingungen und entscheiden Sie in Ruhe.

JUNGFRAU 24.08.-23.09.

Lassen Sie Ihrem Bewegungsdrang freien Lauf. Nutzen Sie die Freizeit für ausgiebige sportliche Betätigung in der sommerlichen Natur.

WAAGE 24.09.-23.10.

Klären Sie Missverständnisse immer schnell auf. Sie verstricken sich sonst in Situationen, unter denen beide Partner zunehmend leiden.

SKORPION 24.10.-22.11.

Zeigen Sie einmal mehr Ausdauer in beruflichen Dingen. Nehmen Sie aber auch den Rat von Kollegen an und korrigieren Sie sich im Detail.

SCHÜTZE 23.11.-21.12.

Keine Bange: Ihre Kondition wird nicht zu wünschen übrig lassen. Lassen Sie sich deshalb nicht von gelegentlichen Zipperlein beeinflussen.

Kleine Aufmerksamkeiten beleben die Beziehung mehr als große Worte. Zeigen Sie dem STEINBOCK Partner wie viel er Ihnen 22.12.-20.01. bedeutet. Sie werden ein Job-Angebot erhalten, über das es sich ernsthaft nachzudenken lohnt. Wägen Sie WASSERMANN aber die Vor- und Nach21.01.-19.02. teile sehr gut ab.

FISCHE 20.02.-20.03.

Teilen Sie jetzt Ihre Kraft und Nerven sehr gut ein. Beruflich und privat werden Sie in nächster Zeit mehr als gewünscht gefordert sein.

„Rocky Horror Show“ unter dem Hammer

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eim Kostümverkauf am 6. September kommen Kostüme und Accessoires aus der „Rocky Horror Show“, die zwei Sommer lang auf dem Domplatz aufgeführt wurde, unter den Hammer. Das Theater Magdeburg lädt an diesem Tag aber noch zu weiteren Attraktionen ein. Kurz vor 15 Uhr soll es eine klingende Überraschung auf dem Universitätsplatz geben. Danach kann man gemeinsam mit

dem Opern- und Kinderchor den berühmten Chor „Flieg, Gedanke“ aus „Nabucco“ singen. Auf der großen Bühne ist gegen 15.15 Uhr eine Technikshow zu erleben. Schauspiel, Junges Theater, Ballett und Musiktheater präsentieren ab 16 Uhr spannende Einblicke in ihre Arbeit. Künstler kann man hautnah kennenlernen. Bei einem Rundgang schaut man hinter die Kulissen oder auch hinter die Masken.

Agave blüht über dem Dach

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n den Gruson-Gewächshäusern blüht derzeit eine Agave. An zwei Stellen im Glasdach des Kakteenhauses sind Scheiben entfernt worden, damit die Pflanze ihre langen Blütenstände entfalten kann. Die größere der beiden, eine Agave beauleriana, hat ihre ersten Blüten geöffnet. Der größere Teil ragt aus dem Dach heraus und ist von der Schönebecker Straße aus zu sehen. Die Pflanze ist etwa 50 Jahre alt und blüht zum ersten und letzten Mal, denn Agaven sterben danach. Das kann je nach Art bis zu 100 Jahre dauern. Große Agaven blühen in der Regel sehr selten in botanischen Gärten. Die jüngste vergleichbare Agavenblüte gab es in Magdeburg vor fünf Jahren. Die Gruson-Gewächshäuser bieten derzeit noch weitere botanische Sehenswürdigkeiten. So entfaltet die Riesenseerose Victoria ihre nässenden Schwimmblätter mit einem Durchmesser von 1,50 Meter und im Kakteenhaus hat der Kanarische Drachenbaum einen beeindruckenden Blütenstand entfaltet.


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MAGDEBURG KOMPAKT

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Meine Ex sagt …

Drachenbootrennen für Spaß und Spenden

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m letzten Juli-Wochenende wetteiferten zum 15. Drachenbootfestival auf dem Salbker See 37 Teams um Plätze und Pokale. Rund 3.000 Beteiligte legten sich zwei Tage lang in die Riemen. Fun-, Sport- und Premiumteams traten in ihren Leistungen angepassten Klassen über eine Strecke von 200 Meter, 500 Meter bzw. 1000 Metern gegeneinander an. Ziel waren aber gar nicht die Gewinne, son-

dern der Spaß und der sollte einem guten Zweck gewidmet werden. Denn die gesammelten Spenden unterstützen die Eltern AG in ihrem Engagement gegen Kinderarmut. Den Spitzenplatz erruderte sich das Boot mit dem SAW-Team. In perfekter Harmonie schafften es die 20 Radioleute, tatsächlich die 200 Meter Strecke unter einer Minute zu rudern und kletterte damit auf das Siegertreppchen.

Blutplasma mit Doppeleffekt

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ie Wohnungsbaugenossenschaft Otto von Guericke begeht dieses Jahr ihr 60-jähriges Bestehen. Mit vielen kleinen Aktionen sollen Mieter der Genossenschaft überrascht werden. Aber es gibt auch andere Engagements. So startete jetzt ein Aufruf zu einer großen Blutplasmaspende-Aktion. Genossenschaftsvorstandsmitglied Karin Grasse will die erzielten Erlöse der Aktion verdoppeln und zugunsten des Kinderhospiz Magdeburg spenden. Ziel wäre es, 200 Magdeburger und Mieter für die Aktion zu gewinnen. „Wir wollen nicht Leid und Mitleid zueinander führen, sondern über die mutigen Kleinen und den ,Schönsten Sommer ihres Lebens’ berichten“, so Karin Grasse. Das Vorhaben hat mehrere Etappen: Am 2. September gibt es eine Infoveranstaltung im Plasmaspendezentrum am Alten Markt mit kostenlosem Gesundheitscheck, ob die Person spenden darf. Am 26. September ist der eigentliche Spendentag. Das Plasmazentrum ist an diesem Tag nur für die Aktion reserviert.

… Männer würden ständig nur quatschen und viel versprechen. Sie wollten große Helden sein, doch nur als Pantoffelhelden daherkommen. Dieses ganze Gerede gehe ihr ziemlich … Ich unterbrach sie mit der Frage, welche Laus ihr über die Leber gelaufen sei. Dann sprudelte es aus ihr heraus, dass ihr Freund immer wieder beteuert hätte, dass er mit ihr etwas unternehmen würde und überhaupt mehr Zeit mit ihr verbringen wollte. Doch stets käme dann doch wieder die Arbeit dazwischen oder irgendeine andere Aufgabe. Immer sei alles andere wichtiger als sie. Das würde sie nicht mehr lange mitmachen, wenn jetzt nicht endlich Taten folgten. Die Vorwürfe schienen erdrückend und ich musste eine Weile überlegen, was ich zu den Schlussfolgerungen sagen könnte. Dann hatte ich eine Idee. Ich wollte von ihr wissen, wie oft ihr Freund eigentlich kritische Bemerkungen über ihr Verhalten äußerte? Meine Ex stutzte und schien zu grübeln. Nach einigen Augenblicken gestand sie offen, dass er kaum etwas Negatives sagen würde. Im Grunde hätte er sich noch nie beschwert. Vielleicht könne sie daraus ersehen, das häufige Kritik – selbst, wenn diese berechtigt erscheine – zu einer Spannung führte. Auch wenn sie mit ihrer Einsicht über mangelnde Zeit und Aufmerksamkeit Recht hätte, sei sie trotzdem Motor für das Ungleichgewicht. Dennoch werde sie das nicht in sich hineinfressen. Es müsse doch gesagt werden, wenn etwas nicht stimmt. Da stimmte ich ihr zu. Allerdings stünde sie dann vor der Wahl, entweder den Zustand mit fortlaufenden Beschimpfungen zu verschlimmern oder eventuell ihren Freund zu Kritik ihr gegenüber zu motivieren. Wenn sie beide gleichberechtigt über Defizite reden würden, könne sie eher erfahren, was ihren Partner stört und es entstünde eine gewisse Balance in gegenseitiger Kritik. Aus dieser Art gleichberechtigten Kommunizierens ließen sich erfolgreicher verbindende Wege finden, als wenn sich einer in eine Ecke gedrückt sehen müsste. Sie dachte erneut nach. Kam jedoch nur zu dem Schluss, dass sie mit ihren Vorwürfen im Recht sei. Daraufhin bemerkte ich nur, dass sie bitte rechtschaffend die Spirale weiterdrehen sollte und wünschte ihr dabei viel Glück. Thomas Wischnewski


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FREIZEIT-TIPPS

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Dienstag,

28.7.

Theater/Show Olvenstedt probiert’s: Der Zauberer von Oz / Premiere / Inszenierung der Kammerspiele Magdeburg / 20.00 Uhr / Forum Gestaltung, Brandenburger Straße 10 Das Jahr Null / Sommertheater der Compagnie Magdeburg 09 / 20.30 Uhr / Möllenvogteigarten Der Geizige / nach Molière / Hofspektakel / 20.30 Uhr / Puppentheater

MAGDEBURG KOMPAKT

tive auf Papier und Stoffbeutel drucken / Anmeldung nicht erforderlich / Materialkostenbeitrag: 1 Euro / 14.00 bis 15.30 Uhr / Naturkundemuseum, Guericke-Straße

Mittwoch,

Theater/Show

Konzerte Homburger Vokalensemble / Leitung Carola Ulrich / 19.30 Uhr / Dom

Theater/Show Das Jahr Null / Sommertheater der Compagnie Magdeburg 09 / 20.30 Uhr / Möllenvogteigarten Der Geizige / nach Molière / Hofspektakel / 20.30 Uhr / Puppentheater

Ferienprogramm / für Kinder ab 6 Jahren und ihre (Groß)Eltern / Treff: 10.00 Uhr, Museumskasse / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Foxtrott - Musikalisches Kamishibai / für Kinder bis 7 Jahre / 16.00 Uhr / Zentralbibliothek Paddington / Kinderfilm / Erlebnisse eines Bären / 16.15 Uhr / Moritzhof

Bodo Lüddemann / 20.00 Uhr / Molls Laden

29.7.

Becks letzter Sommer / 17.00 Uhr / Studiokino Am grünen Rand der Welt /21.00 Uhr / Studiokino

Kleines Kino Kafkas Der Bau / 18.15 Uhr / Moritzhof Becks letzter Sommer / 21.00 Uhr / Studiokino

man jazz / HipHop-Jazz / 20.00 Uhr / Moritzhof

Kleines Kino

Kafkas Der Bau / 18.15 Uhr / Moritzhof Theater/Show Gefühlt Mitte Zwanzig / Für die Jüngeren Das Jahr Null / Sommer19.00 Uhr / Studiokino Sam O’Cool / Zeichentheater der Compagnie It follows / FSK 16 J. / 19.30 trickfilm / FSK 0 / 16.15 Magdeburg 09 / 20.30 Uhr Uhr / Moritzhof Uhr / Moritzhof / Möllenvogteigarten Heil / 21.00 Uhr / StudioDer kleine Maulwurf / Zei- Der Geizige / nach Molière kino chentrickfilm / 16.30 Uhr / / Hofspektakel / 20.30 Uhr Ferienprogramm: „VerFür die Jüngeren Moritzhof / Puppentheater folgter Jäger – der HaPaddington / Kinderfilm / bicht.“ / Kinder zw. 6 und Kunst/Literatur FSK 0 / 16.15 Uhr / Moritz12 Jahre lernen in einer Donnerstag, Malerei, Grafik und Kera- hof Führung den Habicht – mik / Vernissage / Ausstel- Antboy – Die Rache der Vogel des Jahres 2015 – Konzerte lung von Gerd Bunzenthal Red Fury / Kinderfilm / ab und seine Lebensweise und Keramikkurs / 19.30 6 J. / 16.30 Uhr / Moritzhof kennen. Mit Linolschnit- Pecco Billo: Wenn schon dann schön / young gerUhr / Feuerwache Süd ten können sie Vogelmo-

30.7.

THE SPIRIT OF IRELAND

31.7.

Konzerte

Antboy – Die Rache der Red Fury / Kinderfilm / ab 6 J. / 16.30 Uhr / Moritzhof

Kleines Kino

Für die Jüngeren

Freitag,

Kajütenkoller – Treibsand in der Takelage / 5. ElbSommer-Nacht der Nachtschwärmer Ulrike Nocker, Matthias Krizek und Oliver Vogt auf dem Theaterschiff / Inszenierung mit 3Gang-Menü / Boarding 18.30 Uhr, Abfahrt 19 Uhr / ab Wissenschaftshafen Sarajevo-Ufer (bei Niedrigwasser ab Stadtpark, Anleger Württemberg) Olvenstedt probiert’s / 22. Versuch: „Der Zauberer von Oz“ / 20.00 Uhr / Forum Gestaltung Das Jahr Null / Sommertheater der Compagnie Magdeburg 09 / 20.30 Uhr / Möllenvogteigarten Der Geizige / nach Molière / Hofspektakel / 20.30 Uhr / Puppentheater

Kleines Kino It follows / FSK 16 J. / 18.15 und 20.15 Uhr / Moritzhof Kiss the cook / USA 2014 / 18.30 und 20.30 Uhr / Moritzhof

Sonnabend,

1.8.

Konzerte Riverside at Night / Musik entlang der Elbe / 19.00 Uhr / u.a. Mückenwirt, Elbelandhaus, Le Frog, Toro

Käpt‘n Blaubär

LichtZauberFest

mit Laser Multimediashow und Irish Dance Sensation

Kindermusical ab 5 Jahre

Zauberhafter Sommertraum mit Livemusik, Licht- und Lasershow

Fr., 7. August 2015

So., 9. August 2015

Sa., 15. August 2015

Seebühne Elbauenpark Magdeburg Tickets ab 19,00 EUR

Seebühne Elbauenpark Magdeburg Tickets ab 8,50 EUR

Elbauenpark Magdeburg Tickets ab 5,00 EUR

Ticketverkauf: Magdeburg Ticket, Ernst-Reuter-Allee 12, 39104 Magdeburg Telefon 0391 5934-50 und www.mvgm.de


FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT

welt Koch / Jubiläumsfest / 11.00 bis 17.00 Uhr /Gustav-Ricker-Str. 11z Familien- und Sommerfest in der Villa / Kaffee, Spiele, Musik und ab 17.00 Theater/Show Uhr Tanz mit John SimShakespeares sämtliche mens & Co. / mit kulinariWerke - leicht gekürzt / schen Raffinessen, CockAufführung des Theaters in tails und anderen Getränder Grünen Zitadelle / ken / 15.00 Uhr / Villa Bö20.00 Uhr / Hundertwasckelmann, Lüttgen Ottersserhaus, Innenhof leben 18a Nabucco / 20.00 Uhr / Elb- Musikperformance Wunauenpark, Seebühne der & Nei.n / Industrial Olvenstedt probiert’s / 22. Endzeit Pop / Projekt SinnVersuch: „Der Zauberer lichkeit / 22.00 Uhr / von Oz“ / 20.00 Uhr / ehem. JVA Forum Gestaltung Das Jahr Null / SommerSonntag, theater der Compagnie Magdeburg 09 / 20.30 und 23.30 Uhr / Möllenvogtei- Konzerte Radio Doria: Die Freie garten Der Geizige / nach Molière Stimme der Schlaflosig/ Hofspektakel / 20.30 Uhr keit / mit Jan Josef Liefers / MDCC-Summernights / / Puppentheater 20.00 Uhr / Festung Mark Grosso, Milchkuranstalt, an der Stadthalle, Montego-Beach- und Strandbar Kaurna Cronin / 21.00 Uhr / Hegel Bierbar

8-2015

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K EWS - N EWS INO -N KINO Die Filmstarts im August

Magdeburg - Am Pfahlberg 5

2.8.

Kunst/Literatur

Worte - Bilder - Töne / Kulturfest Sinnlichkeit / Lesung und Musik / 14.00 Uhr / ehem. JVA

Theater/Show

Kleines Kino

Kleines Kino

Kiss the cook / USA 2014 / 16.30 Uhr / Moritzhof Vier Minuten / Film im Kunstprojekt Sinnlichkeit / 18.00 Uhr / ehem. JVA Um jeden Preis / 18.00 Uhr / Moritzhof Heil / 19.00 Uhr / Studiokino It follows / FSK 16 J. / 20.00 Uhr / Moritzhof Gefühlt Mitte Zwanzig / 21.00 Uhr / Studiokino

Gefühlt Mitte Zwanzig / 15.00 und 21.00 Uhr / Studiokino Um jeden Preis / 17.00 Uhr / Moritzhof Becks letzter Sommer / 17.00 Uhr Studiokino Kiss the cook / USA 2014 / 17.30 Uhr / Moritzhof It follows / FSK 16 J. / 19.00 Uhr / Moritzhof

Der Geizige / nach Molière / Hofspektakel / 20.30 Uhr / Puppentheater

Für die Jüngeren

Antboy – Die Rache der Red Fury / Kinderfilm / ab Asterix im Land der Götter 6 J. / 14.30 Uhr / Moritzhof / Zeichentrickfilm / 15.00 Messe/Märkte Uhr / Moritzhof Töpfermarkt / mit TöpferWinnetous Sohn / Film / und Kunstkeramikmeis15.30 Uhr / Moritzhof tern aus Bayern, BrandenMesse/Märkte burg, Berlin, NiedersachTöpfermarkt / mit Töpfer- sen, Hessen, Bremen und und Kunstkeramikmeisanderen Bundesländern tern aus Bayern, Branden- sowie Litauen, Ungarn und burg, Berlin, Niedersachder Ukraine sowie Korbsen, Hessen, Bremen und machern, Holz- und Textilanderen Bundesländern gestaltern / 11.00 bis 17.00 sowie Litauen, Ungarn und Uhr / Domplatz der Ukraine sowie Korbmachern, Holz- und TextilMontag, gestaltern / 10.30 bis 18.00 Uhr / Domplatz Konzerte Flohmarkt / 13.00 Uhr / Orgelkunst III / mit GiamFamilienhaus im Park paolo di Rosa an der Orgel Führungen / 18.30 Uhr / Dom Kulinarische Stadtführung Kunst/Literatur / Gastro-Events / 13.00 Reptilien live - Auge in Uhr / Alter Markt Auge mit einem Exoten / ... und außerdem Ausstellung / 10.00 Uhr / 25 Jahre Pool- & FreizeitCity Carré

Für die Jüngeren

Mission: Impossible - Rogue Nation Fünfter Teil der beliebten „Mission: Impossible“-Reihe mit Tom Cruise als Agent Ethan Hunt. Ebenfalls wieder mit von der Partie sind Agent William Brandt (Jeremy Renner), der Techniker Benji Dunn (Simon Pegg) und Computer-Hacker Luther Stickell (Ving Rhames). Unterwegs ist das Quartett dieses Mal unter anderem in London. Die Gruppe bekämpft die Verbrecherorganisation The Syndicate, die den Geheimdienst IMF vernichten will. Genre: Action Filmstart: 06.08.2015 (Paramount)

Dating Queen Schon in ihrer frühesten Kindheit wurde Amy (Amy Schumer) von ihrem schlitzohrigen Vater eingebläut, dass es so etwas wie wahre Liebe und Monogamie gar nicht gibt. Als erwachsene Frau, die erfolgreich für Magazine schreibt, ist sie diesem Credo treu geblieben. Amy ist der festen Überzeugung, dank dieser Philosophie ein freieres und ungehemmteres Leben als ihre Mitmenschen zu führen. Während sie immerzu Ausschau nach dem nächsten potentiellen One-Night-Stand hält, hat ein Date oder gar eine Beziehung keine Chance bei ihr – bis sie für einen neuen Artikel den charismatischen und äußerst erfolgreichen Sportarzt Aaron Conners (Bill Hader) ins Visier nimmt. Bald stellt sie fest, dass sie tiefere Gefühle für ihn hegt. Allmählich geht ihr auf, was es mit dem ganzen Trubel um die Liebe auf sich hat. Doch ist Amy bereit für die bisher größte Herausforderung ihres Lebens, einen festen Freund? Genre: Komödie Filmstart: 13.08.2015 (Universal)

3.8.

Fantastic Four Vier junge Außenseiter werden in ein gefährliches Paralleluniversum teleportiert und verfügen danach über Superkräfte. Miles Teller spielt Forscher Reed Richards, der plötzlich seine Gliedmaßen verlängern kann. Michael B. Jordan ist der heißblütige Johnny Storm, der zur menschlichen Fackel wird. Kate Mara ist seine Schwester Sue Storm, die sich unsichtbar machen kann. Und Jamie Bell spielt Ben Grimm, der zum gewaltigen Koloss „Das Ding“ wird. Erzfeind der Fantastischen Vier ist der Forscher Dr. Victor von Doom (Toby Kebbell). Reboot der „Fantastic Four“-Kinoreihe, basierend auf den Marvel-Comics. Genre: Action Filmstart: 13.08.2015 (Constantin)


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8-2015

FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT

Kleines Kino

Konzerte

Kiss the cook / USA 2014 / Original mit deutschen Untertiteln / 17.30 Uhr / Moritzhof Gefühlt Mitte Zwanzig / 19.00 Uhr / Studiokino Um jeden Preis / D/DK 2014 / mit Kim Basinger, / im dänischen Original mit deutschen Untertiteln / 19.00 Uhr / Moritzhof Heil / 21.00 Uhr / Studiokino

Sächsischer Kammerchor / Leitung Fabian Enders / 19.30 Uhr / Dom

Für die Jüngeren Knautschgesichter / Ferienangebot / gemeinsam „Knautschis“ basteln – lustige Gummibälle zum Durchkneten, Wut raus lassen oder Jonglieren / Weitere Termine: 7.8., 10.8., 14.8. / Anmeldung: Tel. 0391-404 80 89 /10.00 Uhr / Volksbad Buckau

Dienstag,

4.8.

Comedy/Kabarett Comedy Lounge / präsentiert von Vicki Vomit / mit Monika Blankenberg, Faisal Kawusi, Marcelini & Oskar / 20.00 Uhr / Festung Mark

Magdeburger Weiße Flotte

Für die Jüngeren

Kunst mit Kindern / für Kinder ab 6 Jahren / 15.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen Sam O’Cool / ZeichenKunst/Literatur trickfilm / 16.15 Uhr / MoHistorische Schulstunde – ritzhof Schule früher / Kooperation Museumspädagogik Donnerstag, Schulgeschichtliche Sammlung und Dialog der Theater/Show Generationen / Anmeldung: Tel. 0391-5 43 98 36 Eine MittsommernachtsSex-Komödie / von / Eintritt frei / 16.00 Uhr Woody Allen / Eine InszeKleines Kino nierund des Poetenpacks Um jeden Preis / mit Kim / 20.00 Uhr / MöllenvogBasinger, / 19.00 Uhr / teigarten am Dom Moritzhof Kleines Kino Becks letzter Sommer / Amy / Aufwühlender Do19.00 Uhr Studiokino kumentarfilm über die für Kafkas Der Bau / 10.30 ihre Musik und ihre ExUhr (Kinderwagenkino) und 20.15 Uhr / Moritzhof zesse berühmte, mit 27 viel zu früh verstorbene It follows / FSK 16 J. / Sängerin Amy Winehouse 19.00 Uhr / Moritzhof / 20.00 Uhr / Studiokino

6.8.

Für die Jüngeren

Ferienprogramm: Verfolgter Jäger – der Habicht / für Altersgruppe 6 bis 12 Jahre / Anmeldung nicht erforderlich / Materialkostenbeitrag 1 Euro / 14.00 Uhr / Museum für Naturkunde Fünf freche Mäuse machen Musik / Bilderbuchkino und InstrumenteBastelaktion / für Kinder bis 7 Jahre / 16.00 Uhr / Zentralbibliothek

Mittwoch,

5.8.

7.8.

Eine MittsommernachtsSex-Komödie / von Woody Allen / Eine InszeKonzerte nierund des Poetenpacks Culcha Candela / open air / 20.00 Uhr / MöllenvogKunst/Literatur / MDCC-Summernights / teigarten am Dom Kunstpause / kurze Füh20.00 Uhr / Festung Mark The Spirit of Ireland / rung in einer der AusstelTanzshow / 20.30 Uhr / Theater/Show lungen / 12.30 Uhr / Elbauenpark, Seebühne Kajütenkoller – Treibsand Kunstmuseum Kloster Kleines Kino in der Takelage / 5. ElbUnser Lieben Frauen Das Malen gibt mir Kraft / Sommer-Nacht der Nacht- Hubert v. Goisern: Brenna Bilder von Ingrid Hulsch / schwärmer Ulrike Nocker, tuat's schon lang / 17.30 Uhr / Studiokino Matthias Krizek und OliVernissage / 18.30 Uhr / ver Vogt auf dem Theater- Amy / Dokumentarfilm Medizinische Zentralbiüber Amy Winehouse / bliothek, Leipziger Straße schiff / Inszenierung mit 3-Gang-Menü / Boarding 20.00 Uhr / Studiokino 44, Haus 41 18.30 Uhr, Abfahrt 19 Uhr Kleines Kino Für die Jüngeren / ab Wissenschaftshafen Kiss the cook / USA 2014 / Sarajevo-Ufer (bei NiedKnautschgesichter / Feri17.30 Uhr / Moritzhof enangebot / gemeinsam rigwasser ab Stadtpark, Kafkas Der Bau / 18.15 „Knautschis“ basteln – Anleger Württemberg) Uhr / Moritzhof Versuchslabor Armut / Film & Gespräch / Eintritt frei / 19.00 Uhr / Moritzhof, Theater unterm Dach Dior and I / im Original mit deutschen Untertiteln / 19.30 Uhr / Moritzhof Heil / 21 Uhr / Studiokino

Freitag,

Für die Jüngeren Paddington / Zeichentrickfilm / 16.15 Uhr / Moritzhof Der kleine Maulwurf / Zeichentrickfilm / 16.30 Uhr / Moritzhof

Konzerte Ma Valise: Adieu / / 20.00 Uhr / Moritzhof, Scheune Andreas Thust / mit Gitarre, Mundharmonika und Gesang präsentiert er Perlen der letzten 50 Jahre Musikgeschichte / 20.00 Uhr / Molls Laden

Fahrplan Hauptsaison 2015 (01.05. - 30.09.) Mo. Di.

Mi. Do.* Fr.

Sa.*

So.*

11:15 - 12:15 13:00 - 14:30 15:00 - 16:30 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 15:00 - 17:15 17:30 - 18:30 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 15:00 - 17:15 17:30 - 18:30 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 15:00 - 17:15 17:30 - 18:30 09:30 - 12:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 13:15 - 14:15 15:00 - 17:15 17:30 - 18:30 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 13:15 - 14:15 15:00 - 17:15 15:00 - 17:30 17:30 - 18:30 18:00 - 21:00 09:30 - 11:00 10:00 - 14:00 11:15 - 12:15 13:00 - 17:00 13:15 - 14:15 15:00 - 17:15 15:30 - 17:45 17:30 - 18:30

Stadtfahrt Stadtfahrt mit Halt am Herrenkrug Westerhüsen Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Kaffeefahrt Richtung Hohenwarthe Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Stadtfahrt Schiffshebewerk Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Kaffeefahrt Richtung Hohenwarthe Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Kaffeefahrt Richtung Hohenwarthe Stadtfahrt Fahrt in den Abend Stadtfahrt mit Halt am Herrenkrug Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Wasserstraßenkreuz (Große Acht) Stadtfahrt Kaffeefahrt Richtung Schönebeck Kaffeefahrt Richtung Hohenwarthe Stadtfahrt

Tickets / Reservierungen

Tangermünde, Schifffahrtsbüro am Petriförder nach Sonderfahrpläne und Petriförder 1 ● 0391 - 5 32 88 91 Abendfahrten mit Livewww.weisseflotte-magdeburg.de musik erhalten Sie teleTourist-Information Magdeburg fonisch oder im Internet. Ernst-Reuter-Allee 12 ● 0391 - 8 38 04 03 www.magdeburg-tourist.de * Infos zu Tagesfahrten


FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT

lustige Gummibälle zum Durchkneten, Wut raus lassen oder Jonglieren / Weitere Termine: 10.8., 14.8. / Anmeldung: Tel. 0391404 80 89 /10.00 Uhr / Volksbad Buckau Pettersson und Findus / nach Sven Nordqvist / für Kinder ab 4 Jahre / präsentiert vom Poetenpack / 15.00 Uhr / Möllenvogteigarten am Dom

KINO KONZERTE LESUNGEN AUSSTELLUNGEN AUF DEM MORITZHOF.

Führungen Sudenburg bei Nacht / eine Führung mit Zucker, Zichorie & Tabak / mit Nadja Gröscher als Sophie Zincke, deren Gatte Peter vor über 200 Jahren die Sudenburg mit aufgebaut hat / 19.00 Uhr / Karten über Feuerwache Sudenburg

... und außerdem Blue Lines mit Bugs & Friends / Party / 23.00 Uhr / Feuerwache Süd

Sonnabend,

8.8.

über Amy Winehouse / 17.30 Uhr / Studiokino

Für die Jüngeren Pettersson und Findus / nach Sven Nordqvist / für Kinder ab 4 Jahre / präsentiert vom Poetenpack / 15.00 Uhr / Möllenvogteigarten am Dom

Führungen Sudenburg bei Nacht / eine Führung mit Zucker, Zichorie & Tabak / mit Nadja Gröscher als Sophie Zincke, deren Gatte Peter vor über 200 Jahren die Sudenburg mit aufgebaut hat / 19.00 Uhr / Karten über Feuerwache Sudenburg

... und außerdem 65. Zoogeburtstag / mit Zoonacht und Musik / Top Live Act: City / ab 14.00 Uhr / Zoologischer Garten Magdeburg Ü-30-Party mit DJ / 20.00 Uhr / Molls Laden Schwoof / die Party mit Wassi / 23.00 Uhr / Feuerwache Süd

Sonntag,

9.8.

Konzerte Freie Klänge: Zwei & Frei / Jazz, Blues, Weltmusik / mit Warnfried Altmann und Hermann Naehring im Duo / anschließend: Tatort-Übertragung / 17.45 Uhr / Festung Mark

Für die Jüngeren Käpt’n Blaubär – Das Kinder-Musical / für Kinder ab 5 Jahre / 16.00 Uhr / Elbauenpark, Seebühne

Comedy/Kabarett LARS WARS wieder / WohnzimmerKabarett / mit Lars Johansen / 19.30 Uhr / Moritzhof

Kleines Kino Der Chor - Stimmen des Herzens / 15.30 Uhr / Studiokino Amy / Dokumentarfilm

Die Filmstarts im August

Messe/Märkte Fisch- und Tuchmarkt / 9.00 und 17.00 Uhr / Parkplatz an der Getec-Arena

... und außerdem Tatort / öffentliche TVÜbertragung / 20.15 Uhr / Festung Mark

Montag,

10.8.

Kleines Kino Amy / 17.30 Uhr / Studiokino Hubert v. Goisern: Brenna tuat's schon lang / 20.00 Uhr / Studiokino

Magdeburg - Am Pfahlberg 5

Southpaw

Halbschwergewichts-Weltmeister Billy Hope (Jake Gyllenhaal) ist auf dem Gipfel des Erfolgs. Gerade hat der Boxer zum vierten Mal seinen Titel verteidigt und genießt mit seiner wunderbaren Familie ein Bilderbuchleben. Doch dann wirft ihn der tragische Tod seiner Frau Maureen (Rachel McAdams) aus der Bahn. Billy verliert sich in Alkohol und Drogen, bis ihm schließlich das Sorgerecht für seine Tochter und sein Haus weggenommen werden. Als er ganz am Boden angekommen zu sein scheint, bittet er den ehemaligen Boxer Tick (Forest Whitaker), ihn zu trainieren. Der Coach schafft es, Billy nicht nur sportlich, sondern auch menschlich allmählich zu alter Stärke zurückzuführen. Nun will er seine Tochter zurückgewinnen und als Profi-Boxer neue Erfolge feiern. Doch dazu muss er mit seinem größten Gegner ringen: sich selbst. Genre: Drama Filmstart: 20.08.2015 (Tobis)

Aloha - Die Chance auf Glück

Der Sicherheits- und Militärberater Brian Gilcrest (Bradley Cooper) hat Mist gebaut, bekommt aber von seinem alten Boss Carson Welch (Bill Murray), einem rätselhaften Milliardär, eine zweite Chance geboten. Für diesen Neuanfang soll Brian nach Hawaii gehen, wo er seinen bisher größten Karriereerfolg erreicht hat und wo er jetzt die Überwachung eines Satellitensystems übernehmen soll – Welch möchte von Honolulu aus seinen eigenen Satelliten ins All schicken. Doch Brian verliert seine Aufgabe schon bald aus den Augen, denn nicht nur seine alte Liebe Tracy (Rachel McAdams), die er vor 13 Jahren fast heiratete, lenkt ihn ab, bald hegt er auch Gefühle für die pedantische Pilotin Lisa Ng (Emma Stone). Die wurde ihm eigentlich als Aufpasserin der Air Force an die Seite gestellt und ist anfangs alles andere als sein Typ. Genre: Komödie Filmstart: 20.08.2015 (Fox)

Amy / 15.30 und 20.00 Uhr / Studiokino Hubert v. Goisern: Brenna tuat's schon lang / 17.30 Uhr / Studiokino

Shakespeares sämtliche Werke - leicht gekürzt / Aufführung des Theaters in der Grünen Zitadelle / 20.00 Uhr / Hundertwasserhaus, Innenhof Eine MittsommernachtsSex-Komödie / von Woody Allen / Eine Inszenierund des Poetenpacks / 20.00 Uhr / Möllenvogteigarten am Dom

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K EWS - N EWS INO -N KINO

Kleines Kino

Theater/Show

8-2015

Hitman: Agent 47 Masterminds

Agent 47 (Rupert Friend) ist ein unbarmherziger Profikiller, der nach jahrelanger Forschung und 46 vorangegangenen Klonversuchen in einem Genlabor herangezüchtet wurde, um mit gesteigerter Stärke, Intelligenz, Schnelligkeit und Ausdauer als perfekte Tötungsmaschine zu fungieren. Als ein ominöser Konzern und dessen skrupelloser Leiter Le Clerq (Thomas Kretschmann) versuchen, an die Geheimnisse um die Erschaffung des Auftragsmörders zu kommen, um selbst eine nahezu unbesiegbare Killer-Armee zu kreieren, beschließt Agent 47, dies um jeden Preis zu verhindern. Dabei rückt auch bald die junge Kellnerin Katia (Hannah Ware) ins Visier des Unternehmens und seines mysteriösen Mitarbeiters John Smith (Zachary Quinto), da sie mehr über 47s Ursprung zu wissen scheint. Letzterer setzt daher alles daran, Katia zu beschützen und den Konzern zu Fall zu bringen – und wird dabei selbst mit schockierenden Enthüllungen über seine eigene Vergangenheit konfrontiert. Genre: Action Filmstart: 27.08.2015 (Fox)

David Ghantt (Zach Galifianakis) ist ein einfacher Mann, der ein schlichtes Dasein fristet. Tag für Tag schafft er mit einem gepanzerten Transporter Millionen von Dollar anderer Leute von einem Ort zum anderen. Der einzige Lichtblick in seinem langweiligen Job ist seine attraktive Kollegin Kelly Campbell (Kristen Wiig), die ihn zu einem waghalsigen Plan überredet. Zusammen mit einer Gruppe von nicht allzu hellen Gangstern, die von Steve Chambers (Owen Wilson) angeführt werden, will er mit Hilfe eines durchgedrehten Plans 17 Millionen Dollar erbeuten. Und das Verrückte an der Sache: Der Plan geht auf. Doch leider haben ihn seine vermeintlichen Freunde reingelegt und wollen ihn für die Tat alleine bezahlen lassen. Nun ist es an David, die Karten noch einmal neu zu mischen. Genre: Komödie Filmstart: 27.08.2015 (Wild Bunch)


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FREIZEIT-TIPPS

MAGDEBURG KOMPAKT

Ausstellungstipps Keramik und andere Arbeiten von Bunzenthal Eine neue Ausstellung in der Feuerwache Süd zeigt ab 31. Juli Malerei und Grafik sowie Arbeiten aus dem Keramikkurs von Gerd Bunzenthal. Die Vernissage findet am 30. Juli um 19.30 Uhr statt. Das Ausstellungsgespräch führt Bernd Kurt Götz, für Musik sorgt Konrad Bunzenthal. Gezeigt werden Arbeiten der Keramikerinen Manuela Bartel, Bärbel Röber, Doris Runge,Ellen Prinzke, Christa Hammer, Petra Wissner, Ute Zießnitz, Brigitte Liebschwager, Barbara Pfeiffer, Ina Mensch, Jutta Richter, Magdalene Schüler, Ingrid Boljahn, Bettina Gundermann, Helga Eversmann und Kathrin Bunzenthal. Die Sommeröffnungszeit bis 28. August: Dienstag & Freitag, 10 – 18 Uhr. Eintritt frei. Querstyle vereint Mode und Malerei „Sicht auf angenehme Dinge“ ist der Titel einer neuen Ausstellung, die am 13. Juli in der Boutique Querstyle im Breiten Weg 214 eröffnet worden ist. Gezeigt wird Aquarell- und Acrylmalerei von Eva Waag. Besichtigung ist möglich zu den Öffnungszeiten: montags bis freitags 10.00 bis 18.30 Uhr, samstags 10.00 bis 14.00 Uhr. Natürlich kostenfrei. Lore Krüger: Ein Koffer voller Bilder. Fotografien Die Ausstellung im Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen zeigt Fotografien aus den Jahren 1934 – 1944. Die deutsch-jüdische Fotografin Lore Krüger erlebte und überlebte Emigration, Widerstand, Verhaftung, Internierungslager, Verfolgung und Exil nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten und während des Zweiten Weltkrieges. Ihre beeindruckenden Bilder geben nicht nur einen tiefen Einblick in das Leben europäischer Intellektueller im Exil, sondern auch einen seltenen, persönlichen Blick auf die politischen Ereignisse jener Zeit – jenseits bekannter Propagandabilder.

Panta Rhei – alles fließt“ Bilder von Elke Teggatz Das Leitmotiv der Ausstellung steht für das Fließen der Farben, das immer spannend ist und unvorhersehbar. Es steht aber auch für das unmittelbare Fließen der Ideen im Gestaltungsprozess, wenn es gelingt, nicht nachzudenken und nur behutsam korrigierend einzugreifen. Ein Jeder ist eingeladen, sich für eine Weile treiben zu lassen. Vernissage ist am 11. August, zu sehen bis 27. September im Moritzhof. „Homunkuli“ zeigt Arbeiten aus dem Thiem20 13 Künstler, die als Dozenten an der Jugendkunstschule am Thiem20 arbeiten, stellen sich und ihre Arbeiten vor. Mit Grafik, Malerei und Plastik. Zu sehen mittwochs bis sonntags 11 bis 17 Uhr in der FigurenSpielSammlung Mitteldeutschland, villa p., noch bis 23. August, dann gibt es eine Umbaupause. Führungen werden außerdem angeboten mittwochs und sonnabends,jeweils 15 Uhr, sowie Familienführungen sonntags um 15 Uhr.

Internationales Tanzturnier wartet mit Weltmeistern und West Side Story auf. Am 17. Oktober trifft sich die internationale Tanzwelt in Magdeburg zum größten Gesellschaftsball des Jahres. Welt- und Europameister sind zu erleben, u.a. mit Lateinamerikanischen Tänzen (Foto); Vertreter der 1. Bundesliga lassen bei der „West Side Story“ Tanz, Musik und Kunst verschmelzen. Eintrittskarten sind ab sofort an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich sowie bei Magdeburg-Ticket, Telefon 0391/53 34 80, und online auf www.magdeburgticket.de Foto: MVGM

Für die Jüngeren

Knautschgesichter / Ferienangebot / gemeinsam „Knautschis“ basteln – lustige Gummibälle zum Durchkneten, Wut raus lasIngrid Hulsch stellt aus: sen oder Jonglieren / LetzDas Malen gibt mir Kraft. ter Termin: 14.8. / AnmelSeit ihrer Kindheit zeich- dung: Tel. 0391-404 80 89 / net, malt und schreibt Ingrid 10.00 Uhr / Volksbad BuHulsch. Während ihres Studi- ckau ums an der Ernst-MoritzArndt-Universität in Greifswald erwarb sie am Institut für Kunsterziehung Grundkenntnisse des künstlerischen Schaffens und entwikkelte danach ihre Fähigkeiten autodidaktisch weiter. Sie hat in ihren Bildern und Zeichnungen Magdeburger Ansichten, aber auch beeindruckende Landschaften festgehalten. Das Malen gibt der Künstlerin, wie sie selbst sagt, Kraft und hilft bei der Bewältigung von Herausforderungen des täglichen Lebens. Ihre Ausstellung wird am 5. August, 18.30 Uhr eröffnet. Sie ist bis Oktober in der Medizinischen Zentralbibliothek, Universitätsklinikum, Leipziger Str. 44, Haus 41 zu sehen: Mo.-Fr. 8-21 Uhr, Sa. 10-18 Uhr. Eintritt ist frei.

Dienstag,

11.8.

Konzerte Jam Session / offene Bühne / 21.00 Uhr / Jakelwood

Kunst/Literatur Panta Rhei – alles fließt / Elke Teggatz / Malerei / Vernissage / Eintritt frei / 19.30 Uhr / Moritzhof

terlinge / Kinderführung zu tropischen und einheimischen Schmetterlingen / für Altersgruppe: 8 bis 14 Jahre / Materialkosten 1 Euro / 14.00 Uhr / Museum für Naturkunde Brasilien / Geschichten und Aktionen / für Kinder bis 7 Jahre / 16.00 Uhr / Zentralbibliothek Sam O’Cool / Zeichentrickfilm / 16.15 Uhr / Moritzhof Antboy – Die Rache der Red Fury / Kinderfilm / ab 6 J. / 16.30 Uhr / Moritzhof

Kleines Kino

... und außerdem

Messe/Märkte

Salsakurs / mit Caro und Ron Varadero / 19.00 Uhr / Cocktailbar One

Bio-Abendmarkt / mit verschiedenen Bio-Direktvermarktern und -Verarbeitern / mit Gemüse, Obst, Kräuter, Tees, Honig, Eier, Backwaren, Fleisch, Wurst, Käse und Feinkost / Eintritt frei / 16.00 Uhr / Moritzhof

Mittwoch,

12.8.

Kleines Kino

Theater/Show

Amy / Dokumentation / 17.30 Uhr / Studiokino Tango Pasión / 20.00 Uhr / Studiokino

Sommertraumschiff - Ein Sinkspiel / 20.30 Uhr / Theater an der Angel

Für die Jüngeren

Kunst/Literatur

Kunstpause / kurze FühBunte Vielfalt der Schmet- rung in einer der Ausstel-

lungen / 12.30 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen André Schinkel: Das Licht auf der Mauer / Buchpremiere / 19.00 Uhr / Literaturhaus Amy / 17.30 und 20.00 Uhr / Studiokino

Für die Jüngeren Kunst mit Kindern / für Kinder ab 6 Jahren / 15.00 Uhr / Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen

... und außerdem Kochschule: Klassik trifft Moderne / 19.00 Uhr / Villa Böckelmann, Lüttgen Ottersleben 18a


AUS DEM

MAGDEBURG KOMPAKT

UMLAND

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Veranstaltungstipps Konzert im Kloster

Das Manchester University Symphony Orchestra ist eines der bekanntesten und aktivsten Orchester in Großbritannien. Es ist europaweit als studentisches Orchester mit mehr als 80 Musikern in großer Besetzung unterwegs. Nur acht Konzerte werden pro Jahr außerhalb der britischen Inseln gegeben. Termin: 01.08.2015 um 18:00 Uhr im Kloster Jerichow

Heydebleckfest

Edelstein im analogen Soundgefüge Im Ambiente des ältesten Kinos Deutschlands, dem Burg Theater, spielt am 1. August 2015 Keimzeit in ihrer Akustik Quintett Formation. Die Band Keimzeit ist mit ihrem Hit „Kling Klang“ in den 1980er Jahren berühmt geworden. Seit dem bleiben uns auch die Texte vieler Songs wie „Schmetterlinge“, „Amsterdam“, „Hofnarr“ im Kopf und haben Kultstatus erreicht. Im Burger Kino kann man die Band mit ihrem Konzert „Midtsommer“ erleben. Das gleichnamige Album der Band um Norbert Leisegang wurde eben genau in der Mitte des Jahres 2014 im Ocean Sound Recordings in Giske bei Ålesund aufgenommen und führt die audiophilen Akustiker von Keimzeit durch ein zweites Jahr. Höhepunkt im Tourplan war 2014 der Auftritt beim Midtsommer Jazz Festival in Norwegen und ein weiterer Höhepunkt ist jetzt im Burg Theater.

Neben Songschreiber und Sänger Norbert Leisegang steht hier die, aus Wismar stammende, Geigerin Gabriele Kienast im Vordergrund. Das Repertoire umfasst viele Interpretationen aus dem Fundus von Keimzeit, internationale Filmmusiken wie z.B. "Vicky Cristina Barcelona" oder "In the mood for love", eine Prise Französisch sowie Instrumentalstücke aus eigener Feder. Hartmut Leisegang am Kontrabass liefert die rhythmische Basis, unterstützt wird er durch Christian Schwechheimer (Percussion) und Martin Weigel (Gitarre). Ein sicheres Gerüst für akustische Welten, die feinfühlig und intensiv zugleich sind. Ein Edelstein im analogen Soundgefüge - MIDTSOMMER. Samstag 1. August 2015, 20 Uhr im Burg Theater, Magdeburger Str. 4, 39288 Burg Tickets unter info@kinoburg.de

Bereits zum 25. Mal wird in Klietznick das „Heydebleckfest“ gefeiert, womit an das kleine Dorf Heydebleck erinnert wird, das den Fluten der Elbe zum Opfer fiel. Termin: 01.08.2015 um 14:00 Uhr auf dem Festplatz in Klietznick

Märchenhaftes Dorffest

Am 02.08.2015 findet in Redekin das traditionelle Dorffest statt. Um 14.00 Uhr beginnt eine Märchenaufführung.

11. Elbauenfest Parey

Spaß, Party, beste Unterhaltung und Ausgelassenheit für das Publikum verspricht das 11. Elbauenfest mit der einzigartigen Wasser-Gaudi-FLUGSHOW Termin: Freitag, 07.08.2015 ab 21:00 Uhr bis 09.08.2015 in Parey an der Mühle

Oldtimertreffen Jerichow

Der Oldtimerfreunde Jerichow e.V. veranstaltet auf dem alten Domänenhof sein alljährliches Oldtimertreffen mit einer Ausstellung historischer Fahrzeuge. Termin: 08.08.2015 um 10:00 Uhr bis 09.08.2015 im Kloster Jerichow

Rasentraktorrennen Genthin 16. Auflage des sportlichen Spektakels Termin: Samstag, 8. August von 09:00 - 17:00 Uhr, Friedhofstr. 23 A in Genthin

Sommerfest im Straußenland

Open-Air-Sommernachtstraum Mit einem Mix bekannter Melodien und Popsongs werden Zuschauer am 29. August vab 21.30 Uhr auf der Freilichtbühne St. Jakobi Schönebeck (Breiteweg 26) bei einer farbenprächtige Bühnenshow verzaubert. Mehr als 20 Laiendarsteller der evangelischen Kirchengemeinde Beyendorf schlüpfen in mehr als 80 Kostüme und Bühnenbilder, um ein Feuerwerk der guten Laune zu starten. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Bei widrigen Wetterverhältnissen öffnet als Regenvariante die St.-Jakobi-Kirche ihre Pforten.

Alle Straußenfreunde sind zum 7. großen Sommerfest eingeladen. Termin: 11. und 12. August von 10.00 – 17.00 Uhr im Straußenland Nedlitz Am Bahnhof 11; 39291 Nedlitz/OT Büden

Weber’s Hof in Farsleben

14. Farsleber Irische Nacht Irish Folk und Folk-Rock mit „Glenfiddle“ und „Midnight Court“, Termin: Sonnabend 29.08.2015 ab 19.30 Uhr auf dem Hof Musikscheune



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